Aktuelles Erste Hausärztliche Praxis Der KV Sachsen Eröffnet
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Aktuelles Aktuelles Erste Hausärztliche Praxis der KV Sachsen eröffnet Am 12. Januar wurde im Landkreis Arbeit zu leisten hatten und sich dabei Nordsachsen die erste Hausärztliche auf völlig neuem Terrain bewegen muss - Praxis der KV Sachsen offiziell eröff - ten. net. Nach Thüringen ist Sachsen das zweite Bun desland, das diese Form der Vorher waren zahlreiche bürokratische ambu lanten medizinischen Versorgung Hürden zu nehmen. Dabei stand die versucht. Mediale Aufmerksamkeit ist ärztliche Selbstverwaltung sehr in der den Akteuren dabei sicher, egal was medialen Kritik. Wieso fordert diese sie gerade unternehmen und wie lange Facharztnachweise aus Ungarn an, wenn es dauert. „Was soll das schon wie - die Ärztin doch längst da ist? Hätten der?“ fragen die Einen, „warum hat KV und SLÄK ihre Pflicht nicht sorg - es so lange gedauert und warum nicht Frau dr. Vida vor der KV-Praxis fältig erfüllt und es hätte „ge-Postel-t“, in unserem Dorf“, kritisieren die Ande- wäre der mediale Aufschrei ungleich ren. größer ausgefallen und Personenscha - mit zwei Sprechzimmern, Wartezimmer, den nicht ausgeschlossen gewesen. Aus Wenn keine andere Möglichkeit mehr Labor und Nebengelass. Im Juli 2010 der Übernahme dieses ungarischen Ab- gegen den regionalen Ärztemangel zog die ungarische Ärztin Zsuzsanna schlusses in deutsches Recht ergibt hilft, sind KV-Eigenpraxen die „Ultima Vida mit ihrer Familie in die Wohnung sich auch die Schreibweise „dr.“ statt Ratio“. Der Vorstandsvorsitzende der KV über der Praxis ein. „Dr.“ Sachsen, Dr. Klaus Heckemann, blickt auf einen zweijährigen Kampf voller Im östlichen Teil der Elbniederung, an Bei der Eröffnung mit zahlreichen Hoffnungen und Enttäuschungen durch der Grenze zu Brandenburg gelegen, Gratulanten, den Vertretern des Land - Bewerber zurück, die sich letztlich anders wird Triestewitz in der breiten Öffent - kreises, der Gemeinde und der Presse entschieden: „Geht man nach der Zahl lichkeit eher wenig wahrgenommen. Aber be tonte Dr. Klaus Heckemann, er sei gu- derer, die jetzt sagen, sie hätten die auch hier benötigen die Menschen ärzt - ten Mutes, dass mit Frau dr. Vida der Idee für diese Praxis gehabt, können liche Leistungen. Bei Anfahrt von östli- Ver such gelingt, mit ihren Arzthelferin- wir heute einen großen Erfolg feiern, cher Seite ist Torgau am Horizont nen als angestellte Ärztin erst mal frei denn dieser hat bekanntlich viele Väter.“ zu erkennen. Leipzig ist mit dem Auto von wirtschaftlichen Zwängen zu arbei- Dr. Heckemann betonte auch gegen - in einer guten Stunde zu erreichen. Die - ten und sich einen stabilen Patienten- über den Medien: „Ziel bleibt die eigene sen Weg lernten die Mitarbeiterinnen stamm aufzubauen. Das ist nach seiner Niederlassung, deshalb erfolgt die An- und Mitarbeiter der Bezirksgeschäfts- Meinung für einen Hausarzt das Wich - stellung auf maximal zwei Jahre be - stelle Leipzig genauer kennen, die für tigste. „Nach spätestens zwei Jahren wer - fristet.“ viele unbemerkt im Hintergrund ein den wir dann entscheiden, wie es weiter- sehr großes Pensum an zusätzlicher geht.“ Begonnen hat alles vor zwei Jahren. Die Kreisärztekammer Torgau-Oschatz trug Dr. Schmidt, Dr. Heckemann und Frau dr. Vida vor Kamera und Mikrofon den Wunsch nach einer KV-Eigenpraxis an den Landesausschuss heran. Nach dessen Zu stimmung und dem Beschluss des KV-Vorstandes stand die Stellen - anzeige im Sommer 2008 im Ärzteblatt und in den KVS-Mitteilungen. Bis zum Frühjahr 2009 wurden vier detaillierte Bewerbergespräche geführt. Parallel setzte sich in nerhalb des Landkreises Torgau-Oschatz die Gemeinde Arzberg durch Hartnäckigkeit und Aktivitäten durch. Sie räumte zwei Etagen eines Mehrgenerations hauses im OT Trieste- witz, wo 360 der 2.100 Einwohner der Gesamtgemeinde Arzberg leben, frei und stellte dieses Objekt für Praxis und Wohnung zur Verfügung. Mit Hilfe regionaler Firmen entstand so auf ca. 120 qm aus zwei Wohnungen eine Praxis 4 KVS-Mitteilungen Heft 2/2011 Aktuelles Frau dr. Vida, überwältigt von dem regen Interesse, den vielen Glückwün- Gut besuchte „Orientierungshilfe“ schen und zahlreichen Gratulanten be- für Ärztenachwuchs tonte in dem anstrengenden und unge- wohnten „Eröffnungsrummel“ gegenüber den Medien, sie wolle endlich wieder ungestört für ihre Patienten da sein. Nun ist es an den Arzbergern, die erkämpfte Praxis anzunehmen. Deshalb sei es an dieser Stelle und in eben diesem Sinn erlaubt, einen Witz zu zitieren: Zwei Dorfbewohnerinnen über den neuen Landarzt: „Ich kann mich für den neuen Doktor nicht erwärmen!“ „Du sollst dich doch lieber für ihn erkälten! – Öffentlichkeitsarbeit/im – In eigener Sache: An dieser Stelle sei es gestattet, Worte des Dankes an jene externen und inter- nen Mitwirkenden zu richten, die ent- scheidenden Anteil daran hatten, dass nachgefragt: Der Stand der KV Sachsen das Projekt „KV-Eigenpraxis“ nach re- lativ kurzer Zeit der Vorbereitung und Umsetzung Anfang Januar 2011 reali- Gemeinsam hatten die Sächsische Lan- Mitarbeiter der KVS mussten am Stand siert werden konnte. desärztekammer, die KV Sachsen, die der KVS viele Fragen beantworten. Die Sächsische Krankenhausgesellschaft so- Palette reichte dabei von den Förder - Zunächst ist hier Herr Dr. med. Bern- wie die Deutsche Apotheker- und Ärzte- möglichkeiten in der Weiterbildung über hard Zirm zu nennen, der Frau dr. Vida bank am 22. Januar zu einer „Informa - einzelne Antragsverfahren bis hin zur in Vorbereitung auf ihre ärztliche Tätig- tionsveranstaltung für Ärztinnen und Tätigkeit in der vertragsärztlichen Versor- keit eine mehrwöchige Hospitation Ärzte in Weiterbildung“ in das Gebäude gung. in seiner Praxis in Torgau ermöglicht der Sächsischen Landesärztekammer ein- hat. Dank gilt auch Herrn Eckhard geladen. Rund 150 Nachwuchsmediziner Fazit: Eine gelungene Veranstaltung Schultze in Torgau, in dessen Praxis nutzten das Angebot, um sich Orientie- mit beachtlicher Resonanz und interes- eine der beiden neu eingestellten rungshilfen für ihren weiteren Berufsweg sierten Teilnehmern. Das gibt doch ein Arzthelferinnen seit Anfang Januar zu holen. bisschen Hoffnung, denkt man an den in Vorbereitung auf ihre Tätigkeit in Ärztemangel. der KV-Praxis ein Praktikum absol- Im Rahmen einer Plenarveranstaltung vierte. gab der Präsident der Sächsischen Lan- – Sicherstellung/re – desärztekammer, Herr Prof. Dr. Jan Unser Dank gilt jenen Firmen, ohne Schulze, den Teilnehmern Einblicke in deren schnelles und flexibles Wirken die „3 Säulen“ des Gesundheitswesens – die Arbeitsfähigkeit der Praxis nicht in ambulanter und stationärer Sektor sowie dieser kurzen Zeit hätte hergestellt öffentlicher Gesundheitsdienst – und de- werden können. ren Perspektiven. Die interessierten Zu- hörer erhielten Informationen z. B. zu den Nicht zuletzt danken wir den Mit - Themen: Weiterbildung, Fortbildung und arbeiterinnen und Mitarbeitern unse - Netzwerk „Ärzte für Sachsen“. rer Bezirksgeschäftsstelle Leipzig, der Sächsischen Landesärztekammer und Zahlreiche der jungen Besucher nutzen der Gemeinde Arzberg für ihre die Chance, sich anschließend an den Weitere Informationen u. a. hier: Beiträge zum letztlich guten Gelingen Beratungsständen oder im Rahmen der des Projektes. angebotenen Workshops ganz praktische www.aerzte-fuer-sachsen.de/ Tipps zu holen. Die von der KVS angebo- facharzt/weiterbildung/ Der Vorstand tenen Workshops, „Traumjob Haus- der KV Sachsen arzt!?“ und „Arbeiten als an gestellter www.kvs-sachsen.de/mitglieder/ Arzt in einer Praxis“ konnten sich dabei arbeiten-als-arzt-in-weiterbildung/ einer sehr guten Resonanz erfreuen. KVS-Mitteilungen Heft 2/2011 5.