Aurelia Kuster, Lukas Guyer, Daniel Andersen, Samira Amos, Fabian Bättig (Hrsg.)

Nachhaltiges Fliessgewässer- management im Einzugsgebiet der und des Birsigs

Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

USYSDepartment of EnvironmentalTd SystemsLa Scienceb Transdisciplinarity Lab · Science-Society Interface Abkürzungen

ARA Abwasserreinigungsanalgage ARP Amt für Raumplanung, Kanton -Landschaft AUE Amt für Umwelt und Energie, Kanton Basel-Landschaft BAFU Bundesamt für Umwelt BFF Biodiversitätsförderfläche BGF Bundesgesetz über die Fischerei BL Basel-Landschaft BLW Bundesamt für Landwirtschaft BV Bundesverfassung BVBB Bauernverband beider Basel EnG Energiegesetz EZG Einzugsgebiet GSchG Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer GSchV Gewässerschutzverordnung HEV Hauseigentümerverband KEV Kostendeckende Einspeisevergütung KFVBB Kantonaler Fischereiverband beider Basel kGSchG kantonales Gewässerschutzgesetz KWKW Kleinwasserkraftwerke MRWM Mindestrestwassermenge NGH Natur- und Heimatschutzgesetz NGO Non-governmental Organization NHV Nachhaltigkeitsverordnung Wika Wirtschaftskammer Baselland WKW Wasserkraftwerke USG Umweltschutzgesetz Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 1

Inhalt

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ...... 2

Vorwort ...... 3

1 Einleitung ...... 4

2 Abflussregime ...... 5

3 Wasserver- und -entsorgung ...... 17

4 Wasserqualität ...... 26

5 Gewässerraum ...... 39

6 Tiere und Pflanzen ...... 48

7 Wasserkraft ...... 58

8 Rechtliche Grundlagen ...... 66

9 Stakeholder ...... 68

10 Referenzen ...... 71

Anhang ...... 88 2 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildungen

Abbildung 1 Karte des EZG der Birs (hell) und des Birsigs (dunkel) ...... 6 Abbildung 2 Geologische Platten der EZG ...... 7 Abbildung 3 Die vier Wasserhaushaltsgrössen Niederschlag (N), Abfluss (Q), Verdunstung (V) und Speicheränderung (S) ...... 9 Abbildung 4 Unterschiedliche jährliche Niederschlagsmengen im Zeitraum 1984–2013 für die beiden EZG und Birs ...... 10 Abbildung 5 Niederschlagsmenge in den beiden EZG Birsig (links) und Birs (rechts) im Zeitraum von 1984–2013 ...... 10 Abbildung 6 Grundwasserpegelschwankungen im EZG Birs-Münchenstein ...... 11 Abbildung 7 Jahresabflusssummen zwischen 1984–2013 ...... 11 Abbildung 8 Die Abflussregimes der verschiedenen Messstationen ...... 12 Abbildung 9 Darstellung des neuen Regimetyps pluvial de transition ...... 13 Abbildung 10 Der Wasserkreislauf ...... 18 Abbildung 11 Grundwasserfassung ...... 19 Abbildung 12 Quellfassung ...... 19 Abbildung 13 Aufbau einer ARA ...... 21 Abbildung 14 Das Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs in der Region Basel, eingefärbt nach Landnutzung inklusive Standorte der ARA ...... 27 Abbildung 15 Entwicklung der DOC-Belastung der Birs ...... 28 Abbildung 16 Entwicklung der Ammonium-Belastung der Birs ...... 29 Abbildung 17 Entwicklung der Nitrit-Belastung der Birs ...... 29 Abbildung 18 Entwicklung der Nitrat-Belastung der Birs ...... 29 Abbildung 19 Entwicklung der Phosphor-Belastung der Birs ...... 30 Abbildung 20 Karte eines Ausschnitts des Einzugsgebiets von Birs und Birsig mit Fokus auf den Kanton BL ...... 32 Abbildung 21 Grafische Darstellung der Eintragspfade aus den in den Abbildungen 15 bis 19 abgebildeten Quellen von Verunreinigungen ...... 33 Abbildung 22 Wirkungsgefüge zu den prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels ...... 36 Abbildung 23 Bildliche Darstellung des Gewässerraums ...... 40 Abbildung 24 Prozess der Gewässerraumausscheidung ...... 42 Abbildung 25 Positiver Effekt der Aue im Hochwasserfall ...... 43 Abbildung 26 Fischpopulation ober- und unterhalb von Zwingen ...... 50 Abbildung 27 Die gemittelten Temperaturen der Birs in Münchenstein während der wärmsten Monate von 1997 bis 2018 ...... 53 Abbildung 28 Ausleitkraftwerk ...... 59 Abbildung 29 Durchlaufkraftwerk ...... 59

Tabellen

Tabelle 1 Gesetzliche Mindestrestwassermengen (MRWM) gemäss GSchG ...... 8 Tabelle 2 Wasserbilanz der beiden EZG der Birs und des Birsigs im Vergleich (1984–2013) ...... 9 Tabelle 3 Daten des Niedrigwasserregimes von Birs und Birsig ...... 12 Tabelle 4 Chemischer Zustand der Birsig anhand der vom AUE und NAWA gemessenen Messwerte ...... 30 Tabelle 5 Übersichtstabelle der Schadstoffe ...... 31 Tabelle 6 Gewässerraumbreite nach GSchV ...... 40 Tabelle 7 Klimagefährdete Pflanzen in Birsig und Birs ...... 54 Tabelle 8 Übersicht über die relevanten Stakeholder ...... 68 Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 3 Vorwort

«Umweltproblemlösen» ist eine Vor- Das vorliegende Falldossier ist eine Zu- lesung im ersten Jahr Bachelor Umwelt- sammenfassung dieser Teilanalysen. Es naturwissenschaften an der ETH Zürich soll vor allem als Grundlage für die Prü- unter Leitung von Christian Pohl und Mit- fung der Vorlesung dienen. Das Falldos- arbeit von Marlene Mader, Lisette Senn, sier wurde von den Tutorierenden Aurelia BinBin Pearce und Urs Brändle. Das Ziel Kuster, Daniel Andersen, Fabian Bättig, der Vorlesung ist es ein Thema ganzheit- Lukas Guyer und Samira Amos auf Grund- lich zu analysieren (1. Semester) und die lage der Berichte aller Teilanalysegruppen identifizierten (Umwelt-)Probleme mit zusammengestellt. Die Autoren/innen der geeigneten Massnahmen anschliessend Teilanalysen sind im Anhang aufgelistet. zu lösen (2. Semester). Das Thema der diesjährigen Fallstudie ist «Nachhaltiges Da sich die rechtlichen Aspekte der Fliessgewässermanagement im Einzugs- verschiedenen Teilanalysen häufig über- gebiet der Birs (inklusive Birsig)». Die schneiden, haben wir uns entschieden, Erstsemestrigen führten im Herbstse- diese im Kapitel «Rechtliche Grundlagen» mester 2018 sechs Teilanalysen zu diesem zusammenzufassen. Die wichtigsten Be- Thema durch. Das sind namentlich Ab- ziehungen zwischen Stakeholdern werden flussregime, Wasserver- und -entsorgung, pro Teilanalyse erläutert, im Kapitel «Sta- Wasserqualität, Gewässerraum, Tiere und keholder» werden zudem alle relevanten Pflanzen und Wasserkraft. Stakeholder in einer Tabelle beschrieben.

Die Tutorierenden wünschen euch eine hoffentlich spannende Lektüre. 4 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019 1 Einleitung

Die beiden Flüsse Birs und Birsig sind re und Pflanzen brauchen einen möglichst zwei wichtige Gewässeradern in der Jur- naturnahen Lebensraum um gedeihen zu aregion der Schweiz. Sie bieten die Le- können. Die verschiedenen Ansprüche an bensgrundlage für eine Vielzahl von Tier- die Nutzung bringen ein erhebliches Kon- und Pflanzenarten, die dort vorkommen. fliktpotenzial mit sich, denn sie sind zum Die vorhandenen Ökosysteme sind in den Teil nur schwierig miteinander vereinbar. letzten Jahrzehnten durch den erhöhten Siedlungsdruck und die intensive Land- Mit dem Klimawandel wird sich das wirtschaft aber zunehmend unter Druck Abflussregime der Flüsse verändern. Es geraten. Die Flüsse wurden grösstenteils werden trockenere Sommer und extreme- begradigt, um mehr Platz für Äcker und re Niederschlagsereignisse erwartet. Das Siedlungen zu schaffen. Pestizid- und Gut Wasser könnte also knapper werden, Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft die Gefahr von Hochwasser zunehmen. und Verunreinigungen aus dem Sied- Um den verschiedenen Bedürfnissen der lungsabwasser haben der Gewässerqua- Stakeholder unter diesen neuen Rah- lität zugesetzt. menbedingungen auch in Zukunft gerecht zu werden, braucht es ein nachhaltiges Heute hat die Gesellschaft den Wert Fliessgewässermanagement. Um ein sol- von intakten Fliessgewässern erkannt. ches zu entwickeln, ist es zuerst notwendig Verschiedene Stakeholdergruppen haben ein breites Verständnis darüber zu haben, unterschiedliche Ansprüche an die Nut- wie das Gesamtsystem «Fliessgewässer» zung, so sind die Flüsse für Wasserkraft- funktioniert und welche Rolle verschie- betreiber hauptsächlich eine Ressource, dene Stakeholder darin einnehmen. Die um Energie zu gewinnen, für Anwohner/ durchgeführten Teilanalysen sollen dieses innen steht die Erholung im Zentrum, Tie- Systemwissen bereitstellen. Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 5 2 Abflussregime

Die Birs und der Birsig führen über das • Wie sieht das Abflussregime im Ein- 2.1 Jahr unterschiedlich viel Wasser. Das ist zugsgebiet der Birs und des Birsig im Einleitung vor allem durch das wechselnde Klima be- Jahresverlauf aus? Wie vergleichen gründet, das die Wasserbilanzen je nach sich die Wasserbilanzen der beiden Jahreszeit unterschiedlich beeinflusst. Im Einzugsgebiete (Mittelwasser, Q347)? Sommer verdunstet mehr Wasser, wäh- Wie wird der Wasserhaushalt im rend den Wintermonaten fällt mehr Nie- Einzugsgebiet des Birsig resp. der Birs derschlag. Eine ganz wesentliche Rolle im konkret durch den Mensch beeinflusst? Fallgebiet spielt darüber hinaus die vor- • Wie wird sich das Abflussregi- herrschende Geologie. Der Abfluss, den me und die Wasserbilanz durch wir als Wasser im Flussbett betrachten den Klimawandel verändern? können, wird durch all diese Faktoren be- • Welche Stakeholder beein- stimmt. Er lässt sich anhand von definier- flussen das Abflussregime? ten Kenngrössen örtlich und über die Zeit • Wo entstehen Kosten und Ge- vergleichen, woraus interessante Schluss- winne und wie hoch sind die? folgerungen gezogen werden können, z.B. wie der Klimawandel die Wasserverfüg- barkeit in der Region verändern wird. In diesem Kapitel leiten folgende Fragen:

Recherchemethoden sen wurden den Webseiten der Stakeholder 2.2 Die Gruppen wurden mit einem Vortrag entnommen, anschliessend wurden die Sta- Vorgehensweise von Dr. Simon Scherrer in das Thema «Ab- keholder «nach eigenem Ermessen» in eine flussregime» eingeführt. Allen Gruppen Macht-Interesse-Matrix eingeteilt. wurden Ausgangsquellen mit Fachliteratur bereitgestellt, z.B. Golder (1995). Viele wich- Methodenkritik tige Daten und Berichte konnten zudem der Die Gruppen erhoben keine Primärdaten Website des BAFU entnommen werden. Am und mussten sich bei ihrer Recherche dem- 17.11.2018 fand eine Exkursion ins Birstal entsprechend auf die vorhandenen Quel- statt, um das Gebiet zu erkunden, sich mit len verlassen. Die Datenlage war teilweise Experten/innen auszutauschen und Fragen ungenügend. So wurde beispielsweise die zu klären. Evapotranspiration für die Birs und dem Bir- sig nicht berechnet, weshalb Gruppe 1 exem- Es wurde eine Stakeholderanalyse durch- plarisch die Daten des Einzugsgebiets (EZG) geführt. Die Informationen über ihre Interes- der verwendeten.

6 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

2.3 2.3.1 Einzugsgebiet km2 nur etwa ein Zehntel so gross. Es er- Resultate Die Abbildung 1 zeigt die beiden Ein- streckt sich über Frankreich, Baselland und zugsgebiete (EZG) der untersuchten Flüsse. Deutschland (Scherrer, 2018). Der Birsig hat Das EZG der Birs (hellgrün) liegt zu einem zwei Quellbäche. Einer entspringt im franzö- kleinen Teil in Frankreich, in der Schweiz sischen Elsass, oberhalb von Wolschwiller erstreckt es sich über die Kantone Bern, auf etwa 470 m.ü.M. und der andere befindet Basel-Landschaft (BL), Basel-Stadt, Solo- sich in der Schweiz in der Gemeinde Burg auf thurn und Jura. Insgesamt ist die Birs 73 km 650 m.ü.M. lang und die Grösse des EZG beträgt ca. 887 km2 (Scherrer, 2018). Sie entspringt in einer 2.3.2 Geologie Quelle bei auf etwa 760 m.ü.M. und Die Abbildung 2 zeigt, dass sich die beiden sinkt bis zur Mündung in den Rhein auf 240 EZG hauptsächlich über zwei verschiedene m.ü.M. ab. tektonische Ebenen ausdehnen. Das EZG des Birsigs ist geprägt durch das tertiäre Im Vergleich dazu ist der Birsig (dunkel- Becken des Oberrheingrabens. Dies ist eine grün) knapp 21 km lang und sein EZG mit 75 Sedimentwanne, die durch Kalksandsteine

Basel Rhein

Oberwil

Birsig Reinach

Laufen Birs

La Lucelle Lützel

Delémont Lüssel La Scheulte La Sorne

Moutiers

La Birse Tavannes

Abbildung 1 Karte des EZG der Birs (hell) und des Birsigs (dunkel) (basierend auf Scherrer, 2018, S. 15). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 7

Abbildung 2 Geologische Platten der EZG (Pfiffner et al., 2010, S. 1).

und Lehm aufgefüllt wurde und somit eine Sicherung der Restwassermengen eher undurchlässige Bodenschicht bildet Für die Wasserentnahme aus einem (Röhr, 2018). Im Vergleich dazu erstreckt Fliessgewässer mit ständiger Wasserfüh- sich das EZG der Birs mehrheitlich über den rung wird eine Bewilligung benötigt (Art. 29 Faltenjura. Der Faltenjura kam durch die Ab- lit. b GSchG). Grundsätzlich gilt, dass dem tragung des darüber liegenden tertiären Be- Fliessgewässer insgesamt höchstens 20% ckens zum Vorschein. Der Faltenjura besteht des Niedrigwasserabflusses (Q347) und aus verkarstfähigem Kalkstein und hat somit nicht mehr als 1 000 l/s entnommen werden eine hohe Versickerungsrate im EZG der Birs dürfen, auch müssen die Mindestrestwas- zur Folge (AUE BL, 2018). sermengen (MRWM)1 eingehalten werden (Art. 30 lit. a und b GSchG). Die MRWM in 2.3.3 Gesetzliche Grundlagen der Tabelle 1 werden anhand der lokalen Ab- Die für das Abflussregime massgebenden flussmenge Q347 festgelegt. gesetzlichen Grundlagen sind vorwiegend im Bundesgesetz über den Schutz der Gewäs- ser (GSchG) festgelegt. Die Umsetzung die- ser Gesetze regelt die Gewässerschutzver- 1 «Die Mindestrestwassermenge […] ist die Menge des Restwassers, die im Bereich ei- ordnung (GSchV). Auf Kantonsebene werden ner Ausleitung, Stauanlage oder Entnahme Details dieser Umsetzung sowie die Zusam- mindestens im Gewässer verbleiben muss.» menarbeit mit den Gemeinden geregelt. (Wikipedia, 2018) 8 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Tabelle 1 Mindestrestwassermengen (MRWM) gemäss GSchG.

bis 60 l/s Abflussmenge Q347 50 l/s und für je weitere 10 l/s Abflussmenge Q347 8 l/s für 160 l/s Abflussmenge Q347 130 l/s und für je weitere 10 l/s Abflussmenge Q347 4.4 l/s mehr, für 500 l/s Abflussmenge Q347 280 l/s und für je weitere 100 l/s Abflussmenge Q347 31 l/s mehr, für 2 500 l/s Abflussmenge Q347 900 l/s und für je weitere 100 l/s Abflussmenge Q347 21.3 l/s mehr, für 10 00 l/s Abflussmenge Q347 2 500 l/s und für je weitere 1 000 l/s Abflussmenge Q347 150 l/s mehr, ab 60 000 l/s Abflussmenge Q347 10 000 l/s

Um einem Gewässer Wasser zu ent- men. Die Dotierwassermenge kann dabei nehmen, muss ein Bericht über die mög- zeitlich variieren, darf die MRWM jedoch lichen Auswirkungen bei verschieden nicht unterschreiten. Wasserentnehmer grosser Wasserentnahmen bei den Behör- müssen die Einhaltung der Dotierwasser- den eingereicht werden (Art. 33 GSchG). menge durch Messungen oder bei nicht Die MRWM müssen erhöht werden, wenn zumutbarem Aufwand durch Berechnung gewisse Anforderungen nicht durch ande- der Wasserbilanz nachweisen (Art. 36 Abs. re Massnahmen erfüllt werden können. Zu 1 GSchG). diesen Anforderungen gehören vor allem ökologische Anliegen wie die Einhaltung Vollzug und Koordination der vorgeschriebenen Wasserqualität, Der Art. 45 des GSchG besagt, dass der die Erhaltung seltener Lebensräume und Vollzug dieses Gesetzes den Kantonen ob- die für die Fischwanderung erforderliche liegt. Auf unsere Teilanalyse bezogen ist Wassertiefe. Zudem muss sichergestellt der Kanton BL dafür zuständig, dass die werden, dass das Grundwasservorkom- gesetzlich gegebenen Restwassermengen men weiterhin für die Trinkwasserversor- an der Birs und dem Birsig eingehalten gung genutzt werden kann (Art. 31 lit. a-d werden. Der Vollzug wird vom Bund be- GSchG). aufsichtigt. Zudem regelt dieser die Ko- ordination unter den Bundesstellen, der Für den Schutz der Gewässer unter- Gewässerschutzmassnahmen der Kanto- halb der Wasserentnahme bestimmt die ne und zwischen den Bundesstellen und Behörde im Einzelfall die Dotierwasser- Kantonen (Art. 46 GSchG) . menge2 und andere notwendige Massnah-

2 «Die Dotierwassermenge bezeichnet die Wassermenge, die zur Sicherstellung einer bestimmten Restwassermenge bei der Was- serentnahme im Gewässer belassen wird.» (Bau-/Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern, 2019) Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 9

2.3.4 Wasserbilanz Zur Berechnung der Wasserbilanz be- Die Wasserbilanz stellt einen Zusam- nützt man folgende Formel: menhang zwischen dem Niederschlag (N), der Evapotranspiration (V), der Spei- N = Q + V ± ΔS (BAFU, 2018c) cheränderung (∆S) und dem Abfluss (Q) dar. Die vier Grössen sind in der Abbildung Die Wasserbilanz der Birs und der Bir- 3 grafisch dargestellt. sig ist in Tabelle 2 dargestellt. Die einzel- nen Wasserhaushaltsgrössen werden im Folgenden genauer beschrieben.

Abbildung 3 Die vier Wasserhaushaltsgrössen Niederschlag (N), Abfluss (Q), Verdunstung (V) und Spei- cheränderung (S) (BAFU, 2018c).

Tabelle 2 Wasserbilanz der beiden EZG der Birs und des Birsigs im Vergleich (1984–2013).

N Q V (Min–Max) DS Birs 1 191* 549 mm 476–608 mm 0 Birsig 1 084* 361 mm 476–608 mm 0 10 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Niederschlag 1 700

Die Abbildung 4 zeigt wichtige Gemein- 1 600 samkeiten der beiden EZG. So weisen bei- 1 500 de EZG starke Schwankungen in der Nie- derschlagsmenge über die Jahre auf. Die 1 400 Spannbreite zwischen extrem trockenen 1 300

und extrem nassen Jahren ist hoch (siehe 1 200

schwarze Punkte). N [mm] 1 100

In der Abbildung 5 wird der Unterschied 1 000

der beiden EZG dargestellt. Sie unter- 900 scheiden sich in der mittleren Nieder- 800 schlagsmenge pro Jahr (arithmetisches Mittel und Median). Die Niederschläge, 700 Birs Birs Birsig Birsig welche im EZG der Birs fallen, sind im Mit- Soyhières München- Oberwil Binningen tel deutlich höher als jene im EZG des Bir- stein sig. Es wird ersichtlich, dass die Schwan- Abbildung 4 kungen in den Niederschlagsmengen in Unterschiedliche jährliche Niederschlags- mengen im Zeitraum 1984–2013 für die den EZG parallel verlaufen. Der Grund da- beiden EZG Birsig und Birs. Die Box ent- für könnte sein, dass die EZG geografisch spricht dem Bereich, in dem die mittleren 50% der Daten liegen, sie wird also durch beieinander liegen. Scherrer (2016) das obere Quartil (=0.75-Quantil) und das betont, dass die zeitliche Variabilität bei untere Quartil (=0.25-Quantil) begrenzt. dem Vergleich der EZG wichtiger wäre als Die Antennen («Whiskers») begrenzen den Bereich zwischen dem 0.9-Quantil und dem die räumliche Variabilität. 0.1-Quantil, die Punkte zeigen das 0.95- bzw. das 0.05-Quantil. Der Median ist als schwarze Linie, das arithmetische Mittel als Evapotranspiration rot-gestrichelte Linie dargestellt. 1 mm = 1 Scherrer und Kienzler (2016) haben l/m2 (Scherrer & Kienzler, 2016, S. 11) mithilfe einem Wasserhaushaltsmodell die Evapotranspiration für das EZG der Ergolz-Liestal berechnet. Die erhobenen

Birsig - Oberwil Marchbach - Oberwil Birs - Soyhières Lützel - Kleinlützel 1 600 Birsig - Binningen Dorfbach - Allschwil Birs - Münchenstein Lüssel - Breitenbach 1 600

1 400 1 400

1 200 1 200 N [mm] N [mm]

1 000 1 000

800 800

1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Jahr Jahr

Abbildung 5 Niederschlagsmenge in den beiden EZG Birsig (links) und Birs (rechts) im Zeitraum von 1984–2013 (Anhang 1a Scherrer & Kienzler, 2016b). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 11

Werte liegen im Bereich von 478 mm/a Die mittlere Abflussjahressumme der und 607 mm/a (Millimeter pro Jahr). Sie Birs beträgt zwischen 585 und 549 und die übernehmen diese Werte für das EZG des des Birsigs zwischen 361 und 387 mm pro Birsigs und der Birs. Jahr und pro m2 des EZG (je nach Mess- standort). Die Daten beziehen sich auf den Der Kanton BL liegt in einem Gebiet mit Zeitraum von 1984 (bzw. 86/87) bis 2013 relativ hoher Verdunstung. Die schweize- (Scherrer & Kienzler, 2016). In Abbildung 7 rischen Mittelwerte von 484 mm sind im sind die mittleren Jahresabflusssummen Vergleich einiges tiefer (Scherrer & Kienz- der einzelnen Jahre von 1984 (bzw. 1986) ler, 2016). bis 2013 dargestellt.

Speicher und Speicheränderung Der Speicher tritt einerseits als Grund- wasser und andererseits als Schnee im Winter auf (Naturforschende Gesellschaft Basel, 1948–1949). Im Jahresverlauf wird Wasser je nach Bilanz in den Grundwas- serspeicher eingetragen bzw. daraus ent- nommen.

Die Eintragsperiode beginnt im Sep- tember mit der Vegetationsruhe und wird durch den Schneefall zusätzlich verstärkt. Im Frühjahr nehmen die Speicher auf- grund der einsetzenden Vegetationsperio- de wieder ab. Im Sommer kommt es trotz Abbildung 6 starker Niederschläge durch die hohe Grundwasserpegelschwankungen im EZG Birs-Münchenstein (Anhang 8a Verdunstung zu einem Speicherrückgang Scherrer & Kienzler, 2016b). (Naturforschende Gesellschaft Basel, 1948–1949).

1 000 Birsig - Oberwil Birs - Soyhières Marchbach - Oberwil Trockenjahre wie 2003 und 2011 führen Birsig - Binningen Birs - Münchenstein zu einer signifikanten Grundwasserspie- 800 gelsenkung (siehe Abbildung 6). Im Ver- gleich zur vorhandenen Aquifermächtig- 600 keit ist die Abnahme aber eher gering.

400 Mittlerer Abfluss und Q347 Der Abfluss ist Teil der Wasserbilanz. 200

Er sollte gleich dem Niederschlag abzüg- [mm] der Abflüsse Jahressumme lich der Evapotranspiration und der Versi- ckerung sein. Die Zuleitung und Entnahme 0 von Oberflächenwasser und Grundwasser 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Jahr durch den Menschen kann diese Bilanz aber verändern. Abbildung 7 Jahresabflusssummen zwischen 1984–2013 (basierend auf Scherrer & Kienzler, 2016a). 12 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Der Q347 ist der Abfluss, der an durch- Abflussregimetyp und Klimawandel schnittlich 95% der Tage im Jahr über- Das Abflussregime zeigt die jahreszeit- schritten wird (Scherrer & Kienzler, 2016). lichen Veränderungen eins Gewässers auf. Er ist eine wichtige Kenngrösse des Nied- Die Veränderung der Abflussmenge über rigwasserregimes, weil er bestimmt, wie ein Jahr anhand des Tagesmittels ergeben viel Wasser einem Fluss entnommen wer- die Kurven in Abbildung 8. den darf. In der Tabelle 3 sind der Q347 für die betrachteten Fliessgewässer sowie In der Schweiz werden 16 verschiedene weitere wichtige Grössen des Niedrigwas- Abflussregimetypen nach der Klassifizie- serregimes aufgeführt. rung von Pardé (1933) unterschieden. Die

Tabelle 3 Daten des Niedrigwasserregimes von Birs und Birsig (basierend auf Scherrer & Kienzler, 2016a).

Birs - Birs - Birsig - Marbach - Birsig - Soyhières Münchenstein Oberwil Oberwil Binningen Q347 l/s 2 596 4 373 84 119 209 (Per. 1984–2013 Restwasser l/s 920 1 300 70 100 150 (nach GSchG) Dotierwassermenge l/s 90 90 160 (kantonal) Mittlere Jahressumme Mio m3 344.8 499.3 14.5 10.4 26.8 der Abflüsse Abflusssumme nach Mio m3 315.8 458.4 11.6 7.6 21.8 Abzug Restwasser

2.0 2.0 Birs - Münchenstein 30 Birsig - Binningen 30

25 25 1.5 1.5 /s] /s] 20 3 20 3

1.0 1.0 15 15

Pardé-Koeffizient 10 Pardé-Koeffizient 10 Tagesmittel Q [m Tagesmittel Q [m Tagesmittel 0.5 0.5 Tagesmittel 5 Tagesmittel 5 Pardé-Koeffizient Pardé-Koeffizient

0.0 0 0.0 0 J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D Datum Datum

Abbildung 8 Die Abflussregimes der verschiedenen Messstationen. Auf der linken Achse wird der Pardé-Koeffizient dargestellt, welcher das Verhältnis zwischen dem monatlichen und dem jährlichen Abfluss wiedergibt (Scherrer, 2016). Auf der rechten Achse ist das Tagesmittel aufgetragen. (Scherrer, 2016, Anhang 3). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 13

Regimes der Birs und des Birsig weisen 1.8 ein Maximum zwischen Dezember und 1.6 April und ein Minimum zwischen August und September auf. Solche Typen werden 1.4 als «pluvial jurassien» oder eingeschränkt 1.2 «nivo-pluvial jurassien» bezeichnet 1.0 (Scherrer, 2016). 0.8

Durch den Klimawandel ist zu erwar- 0.6 Pardé-Koeffizienten ten, dass sich für die Region des EZG 0.4 Birs und Birsig der Abflussregimetyp von einem pluvial jurassien und nivo-pluvial 0.2 jurassien zu einem pluvial de transition 0.0 J F M A M J J A S O N D verschieben wird. Pluvial de transition ist Datum ein neuer Abflussregimetyp, der heute in der Schweiz noch nicht vorhanden ist. Abbildung 9 Dieser Regimetyp hat zwei Maxima im Darstellung des neuen Regimetyps pluvial de transition (BAFU, 2012, S. 50). Dezember und März und ein Minimum im August (Abbildung 9). Dies wird zur Folge haben, dass das mittlere Hochwasser im Winter zunimmt und im Spätsommer we- Wasserkraftwerke und Wasserbau niger Wasser abfliesst. Während die Birsig über keine Was- serkraftwerke verfügt, liegen an der Birs 2.3.5 Einfluss des Menschen elf Laufwasser-kraftwerke, acht davon im Der Mensch kann den Wasserhaushalt Kanton BL (Bundesamt für Energie, 2018). grundsätzlich auf zwei Arten beeinflussen. Wasserkraftwerke haben einen direkten Er kann durch Zuleitung oder Entnahmen Einfluss auf das Abflussregime. Schwan- von Wasser den Abfluss direkt verändern. kungen in der Wasserkraftnutzung führen Oder aber er verändert den Abfluss indi- zu Pegelschwankungen, Änderungen der rekt, in dem er den Gewässerraum um- Fliessgeschwindigkeit und der Flussbrei- gestaltet, z.B. durch Wasserkraftwerke te. Durch Stauungen ist die Restwasser- (WKW) und Wasserbau. menge unterhalb des Kraftwerks oft ge- ringer (vgl. SWV, 2018). Zuleitung und Entnahme Abwasserreinigungsanlagen (ARAs) Hochwasserschutz kann durch ver- lassen kontinuierlich Wasser in die Flüs- schiedene wasserbauliche Massnahmen se und vergrössern somit den natürlichen sichergestellt werden: Kanalisierung, Ein- Abfluss. Was die Entnahme von Wasser dolung, Staudämme, Umleitung, Begradi- angeht, so wird Trinkwasser in der Region gung wie auch Verbreiterung. Die Birs (vgl hauptsächlich durch Grundwasserpum- Golder, 2004) wie auch der Birsig (altbasel. pen entnommen, was zu einem Rückgang ch, 2018; Wehrli & Friedl, 2018) wurden in der Grundwasserspeicher führt. verschiedenen Abschnitten kanalisiert. 14 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Einerseits können die Sohle herabge- jährlich 40 Mio. CHF für Revitalisierun- setzt und die seitlichen Schutzdämme gen aus, was dem KFVBL zu Gute kommt erhöht werden. Andererseits kann das (Fierz et al., 2011). Ausserdem übernimmt Flussbett verbreitert werden. Dies ge- das BAFU die Sanierungskosten der WKW schieht häufig im Rahmen einer Revitali- der ALPIQ um «ökologische Beeinträchti- sierung (Wehrli & Friedl, 2018). Die zwei gungen zu beseitigen» (BAFU, 2018b). angesprochenen Arten des heute ange- wendeten Hochwasserschutzes haben Das AUE erteilt Konzessionen für die unterschiedliche Auswirkungen auf den Wasserkraftnutzung und beaufsichtigt die Wasserhaushalt. Bei einer Vertiefung der Wasserkraftwerke und die wasserentneh- Sohle und Beibehaltung der seitlichen menden Unternehmen, wie z.B. die Ricola Schutzdämme bleibt das Flussbett ve- AG (BL, 2018). Pro Natura Basel besitzt rengt. Durch die geringere Fläche kann das Verbandsbeschwerderecht und kann weniger Flusswasser ins Grundwasser damit gegen bestimmte Projekte Einspra- infiltrieren. Die Renaturierung erhöht die che erheben. Der KFVBL fordert von der Infiltration und verkleinert die Fliessge- ALPIQ, dass die Tätigkeiten ihrer WKW die schwindigkeit wie auch den Pegelstand. Fische nicht beeinträchtigen (Nittnaus, Durch eine höhere Infiltration verkleinert 2014). sich wiederum der Oberflächenabfluss. 2.3.7 Kosten und Gewinne Falls Verbauung oder Hochwasser- Nachfolgend werden die wichtigsten schutzmassnahmen erfolgen, müssen Kosten und Gewinne der relevanten Sta- diese seit 2011 nach dem neuen GschG keholder erläutert. Für den Menschen Art. 37 im Sinne der Revitalisierung durch- entstehen Kosten vor allem bei extremen geführt werden. Dies bedeutet, dass der Abflussmengen, also bei Hoch- und Nied- Verlauf des Gewässers so weit wie möglich rigwasser. nicht verändert wird oder sogar der natür- liche Zustand wiederhergestellt werden Hochwasser soll. Zusätzlich darf die natürliche Versi- In dicht besiedelten Gebieten, wie bei- ckerung des Wassers nicht beeinträchtigt spielsweise Laufen, führen hauptsäch- werden. lich Überflutungen zu hohen Kosten. Das Jahrhunderthochwasser im August 2007 2.3.6 Stakeholderanalyse in Laufen verursachte eine Schadensum- Die hydrologische Abteilung des BAFU me von 60 Mio. CHF und zusätzlichen Be- sorgt mit rund 300 Messstationen in der hebungskosten von weiteren 57 Mio. CHF. ganzen Schweiz (an der Birs befinden sich Die berechneten Gesamtkosten für die da- deren drei, am Birsig keine) für die hydro- nach ausgearbeiteten Hochwasserschutz- logische Datenbeschaffung (BAFU, 2018a). massnahmen belaufen sich auf 36.9 Mio. Mittels dieser Datenreihen erarbeitet das CHF (vgl. Tiefbauamt Basel-Landschaft, BAFU Richtlinien und Empfehlungen zur 2017). Bestimmung des Q347. Das BAFU gibt Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 15

Wasserkraft Sommermonaten entgehen Kraftwerken An der Birs gibt es acht private Klein- schweizweit etwa 20–30 Prozent ihres wasserkraftwerke, welche beim minima- langjährigen Durchschnittumsatzes (Hei- len bzw. maximalen Strompreis von 2018 niger, 2016). einen Gesamtgewinn von mindestens 5.13 Mio. CHF pro Jahr und höchstens 10.26 Landschaft Mio. CHF pro Jahr erzielen. Bei Niedrig- Die landschaftliche Attraktivität des wasser können sie weniger Elektrizität Flussraumes wird von den Einwohner/in- produzieren oder müssen den Betrieb vor- nen der Gemeinden an der Birs und dem übergehend ganz einstellen müssen (Kan- Birsig aktiv genutzt. Der Fluss wertet den ton Basel-Landschaft, 2012). In trockenen Wohnraum somit deutlich auf.

Der Mensch beeinflusst das natürliche Regenwasser aufzunehmen als das beim 2.4 Abflussregime in vielerlei Weise. Gleich- EZG des Birsig der Fall ist. Auch wenn Diskussion zeitig nutzt er die Birs zur Stromproduk- die Birs momentan als robust angesehen tion und ist für die Trinkwasserversorgung wird, kann davon ausgegangen werden, auf die Versickerung von Flusswasser an- dass der Grundwasserkörper des Birstals gewiesen. Mit dem Klimawandel wird sich aufgrund der Karst-Grundwasserleiter in der Regimetyp verändern, der Mensch Zukunft sehr empfindlich auf Trockenzei- muss die Nutzung den neuen Gegebenhei- ten und erhöhte Niederschlagsmengen ten anpassen. reagieren wird.

2.4.1 Zusätzlicher 2.4.3 Klimawandel und Folgen anthropogener Abfluss für die Wasserkraft Die Gemeinden aus dem Birsig-Gebiet Mit dem Klimawandel wird sich der im Kanton BL beziehen ihr Trinkwasser Regimetyp verändern. Im Winter stärker aus dem EZG der Birs. Das Abwasser wird auftretende Hochwasserperioden werden jedoch der Birsig zugeführt. Dieser zu- entsprechende Hochwasserschutzmass- sätzliche Abfluss ist vor allem während nahmen erfordern. Das veränderte Regi- Trockenperioden wichtig. Im Vergleich zu me führt dazu, dass die WKW in Zukunft den Durchschnittswerten des Abflusses weniger Wasser zur Verfügung haben. ist der Einfluss aber vernachlässigbar Wenn der Q347 sinkt, müssten auch die klein. gesetzlich festgelegten Entnahmemengen angepasst werden. Folglich werden einige 2.4.2 Robustheit des WKW daher in sehr trockenen Monaten Grundwasserspeichers keinen Strom mehr produzieren können Die Geologie des EZGs der Birs erlaubt und dadurch Verluste erleiden. es dem Grundwasserspeicher schneller 16 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

2.5 Das Abflussregime betrifft viele rele- Um künftig ein nachhaltiges Fliessge- Schlussfolgerung vante Stakeholder des Fliessgewässer- wässermanagement zu erhalten, müssen managements. Die Kraftwerke sind bei- die Bedürfnisse der Wirtschaft, der Natur spielsweise abhängig davon, dass immer und der Anwohner/innen in Einklang ge- ausreichend Wasser vorhanden ist, um bracht werden. Die Revitalisierung bietet einen möglichst grossen Gewinn zu ge- hier eine sehr umfassende Art dies anzu- nerieren. Im Kontext der Energiestrategie gehen. Denn sie verbindet Hochwasser- 2050 wird die Wasserkraft in Zukunft einen schutz und die Förderung der Biodiversi- grossen Teil der Stromnachfrage in der tät. Schweiz abdecken müssen. Für die Lebe- wesen des Fliessgewässers muss genü- Aufgrund der sich zukünftig ändernden gend Wasser sowie ein funktionierender Abflussmengen und des neuen Abflussre- Geschiebetransport vorhanden sein. Für gimetyps werden auch gesetzliche Anpas- die Anwohner/innen ist es in erster Linie sungen von Nöten sein. Ein nachhaltiges wichtig vor den Naturgefahren geschützt Fliessgewässermanagement braucht ein zu sein. Es muss darum vermehrt in den funktionierendes legales System von Kon- Hochwasserschutz investiert werden, um zessionen und Gesetzen, um die mensch- die anfallenden Schäden gering zu halten. lichen Eingriffe zu regeln. Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 17

3 Wasserver- und -entsorgung

Für ein nachhaltiges Fliessgewässerm- kommen auf die Wasserver- und -entsor- 3.1 anagement sind die Wasserver- und -ent- gung grosse Herausforderungen zu. Diese Einleitung sorgung zentrale Bestandteile. Nur mit Teilanalyse konzentriert sich besonders einer effizienten und gut vernetzten Was- auf die Organisationsstruktur und die serversorgung ist es möglich, ausreichend Vor- und Nachteile des Systems, die ent- Trinkwasser auch in trockenen Zeiten der stehenden Kosten und Gewinne sowie die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen und Auswirkungen des Klimawandels auf die die Grundwasservorkommen langfristig Wasserver- und -entsorgung. zu schonen. Da das Grundwasser und das Fliessgewässer miteinander in Austausch In diesem Kapitel leiten folgende Fra- stehen, hat die Qualität der Grundwasser- gen: vorkommen einen unmittelbaren Einfluss • Wie ist die Wasserver- und -entsorgung auf das Fliessgewässer. Weiter hat auch an der Birs und am Birsig organisiert? die Wasserentsorgung grosse Auswirkun- • Was sind die Vor- und Nachtei- gen auf das Fliessgewässer, da nur eine le des heutigen Systems? funktionierende Wasserentsorgung mit • Welches sind die Auswirkungen auf ausreichend Kapazitäten verhindern kann, den natürlichen Wasserhaushalt dass Verunreinigungen aus urbanen Ge- und wie wird sich die Situation mit bieten in die Flüsse gelangen. dem Klimawandel verändern? • Welche Stakeholder beeinflussen Durch zukünftige Veränderungen wie die Wasserver- und -entsorgung? dem Klimawandel und einer stärkeren • Wo entstehen Kosten und Gewinne und Belastung durch Mikroverunreinigungen wie hoch sind die (inkl. Gebühren)?

Um in die Fallthematik einzusteigen, holder gefunden wurde, da das Fallthema 3.2 wurde eine Stakeholderanalyse durchge- sehr spezifisch und lokal ist. Als Ergän- Vorgehensweise führt. Aus dieser gingen die wichtigsten zung zu der Internetrecherche wurden Stakeholder, ihr Interesse an der Thematik zum Teil Experten/innen-Interviews mit und die Art und Möglichkeit der gegensei- den Direktbetroffenen durchgeführt. Bei tigen Beeinflussung hervor. Die Stakehol- Informationen, welche direkt von den Sta- deranalyse sowie die Beantwortung der keholdern kommen, ist die Objektivität und Fragestellung basierten auf Recherchear- Wissenschaftlichkeit jedoch nicht immer beiten. Für diese wurden wissenschaftli- zwingend gegeben, weshalb die Herkunft che Suchportale wie Google Scholar oder der Aussage mit der Position oder dem die ETH Bibliothek verwendet,wobei je- Beruf des Stakeholders klar angegeben doch der grösste Teil der Informationen wird. auf den Webseiten der involvierten Stake- 18 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

3.3 3.3.1 Wasserver- und Resultate -entsorgung im Wasserkreislauf Haushalt gelangt das Wasser über das Die Wasserver- und -entsorgung basie- Mischwasserbecken in die Abwasserreini- ren auf dem natürlichen Wasserkreislauf gungsanlage (ARA), in welcher das Wasser (Abbildung. 10). Niederschlag fällt auf Ge- aufbereitet und dann in das Gewässer ein- wässer oder Boden und infiltriert von dort geleitet wird. Aus dem Gewässer verduns- ins Grundwasser. Aus dem Grundwasser tet das Wasser, kondensiert in der Atmo- wird Wasser gewonnen und in die Siedlung sphäre und wird zu Niederschlag. Dadurch verteilt. Jeder Haushalt benötigt im Schnitt ist der Kreislauf wieder geschlossen (vgl. in der Schweiz 162 Liter täglich. Aus dem Maurer, 2012).

Abbildung 10 Der Wasserkreislauf (Auckenthaler, 2018).

3.3.2 Wasserversorgung an der wird in ein höher gelegenes Reservoir ge- Birs inkl. Birsig pumpt, wodurch der nötige Druck in den Das Trinkwasser im untersuchten Ge- Wasserleitungen zustande kommt. Au- biet wird aus dem Grundwasser gewonnen. sserdem werden dadurch die Pumpwerke Dabei gibt es zwei verschiedene Gewin- von den täglichen Bedarfsschwankungen nungsmöglichkeiten. Bei der Grundwas- entkoppelt (Haag & Pfändler, 2013; SVGW, sergewinnung wird mit einem Grundwas- 2015a). Im Gegensatz dazu benötigen die serpumpwerk das Grundwasser aus der Quellfassungen keine Energie für das Tiefe hochgepumpt (siehe Abbildung 11). Hochpumpen, weil Quellwasser, das auf Dies erfordert durch das Hochpumpen des natürliche Weise aus dem Boden austritt, Grundwassers Energie und führt, zumin- gesammelt wird (siehe Abbildung 12). Die dest lokal, zu einer Absenkung des Grund- Fassung erfolgt durch eine Sickerröhre, wasserspiegels. Das gewonnene Wasser anschliessend müssen die noch im Grund- Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 19

Abbildung 11 Grundwasserfassung (SVGW, 2015a).

Abbildung 12 Quellfassung (SVGW, 2015b). 20 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

wasser mitgeführten Sandpartikel und der Birs, ist diese Vernetzung nicht ausrei- andere Feinstoffe herausgesiebt werden. chend und müsste durch den Bau mehre- Schlussendlich gelangt das Wasser auch rer neuer Versorgungsleitungen zwischen hier in ein Reservoir (SVGW, 2015b). den Gemeinden verbessert werden (Sutter Ingenieur- und Planungsbüro, 2011). Im unteren Flussverlauf der Birs und des Birsigs sind fast ausschliesslich Neben der Quantität des Grundwas- Grundwasserpumpwerke installiert, am sers ist auch die Qualität des Grund- oberen Flussverlauf der Birs machen wassers für die Trinkwasserversorgung Quellfassungen doch ein Drittel der ge- wichtig. Um eine möglichst gute Qualität samten Wassergewinnung aus (Statisti- des Grundwassers zu haben, scheidet der sches Amt Basel-Landschaft, 2018a; Sta- Kanton verschiedene Schutzzonen um die tistisches Amt Basel-Landschaft, 2018b). Grundwasser- und Quellfassungen aus, in welchen grundwassergefährdende Ak- Damit das Grundwasser immer in aus- tivitäten, wie beispielsweise das Ausbrin- reichender Menge vorhanden ist, werden gen von Pestiziden, verboten oder stark im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs eingeschränkt sind (BUWAL, 2004). Die verschiedene Massnahmen umgesetzt. Qualität des gewonnenen Grundwassers Eine Massnahme ist die Revitalisierung ist trotz dieser Schutzzonen örtlich und des Flussbetts. Dadurch kann das Fluss- zeitlich variierend, da sie von verschiede- wasser durch die nun wieder naturnahen nen Faktoren wie z.B. der Flussinfiltration, Gewässersohlen und Ufer schneller in das der Geologie und der Niederschlagsmen- Grundwasser infiltrieren und somit bildet ge beeinflusst wird. Beispielsweise kann sich mehr Grundwasser aus dem Fluss- durch die Revitalisierung von Flüssen und wasser (Auckenthaler & von Gunten, 2016; der folglich schnelleren Infiltration ins Holinger AG, 2013). Eine weitere Möglich- Grundwasser, besonders bei Hochwas- keit ist die künstliche Grundwasseran- ser, noch verschmutztes Grundwasser reicherung. Bei dieser wird aufbereite- zur Gewinnungsstation gelangen (Au- tes Flusswasser über Sickergräben oder ckenthaler & von Gunten, 2016; Holinger -brunnen in den Boden gespeist und er- AG, 2013). Aus diesem Grund haben die höht dort die Menge an Grundwasser (Au- Anlagen unterschiedliche Ausstattungen: ckenthaler & von Gunten, 2016). Zusätz- ohne Aufbereitung, einfache Aufberei- lich vergibt der Kanton Konzessionen, in tung (UV-Strahlung, Chlor oder Ozon) oder welchen die Menge des Grundwassers zur mehrstufige Aufbereitung (mehrstufige Entnahme festgelegt ist, um die Grund- Filtration, biologische Aktivkohlefilter und wasservorkommen langfristig zu sichern UV-Desinfektion) (Hammes, 2016). (AUE, 2018). Falls mit diesen Massnah- men dennoch lokal nicht genügend Grund- 3.3.3 Wasserentsorgung an der wasser für die Deckung des Wasserver- Birs inkl. Birsig brauchs vorhanden sein sollte, kann dies Bei der Wasserentsorgung, auch Sied- theoretisch durch eine gute Vernetzung lungsentwässerung genannt, werden zwischen den einzelnen Gemeinden aus- drei Arten von Abwasser unterschie- geglichen werden. Im untersuchten Ge- den: Schmutzwasser, Regenwasser und biet, besonders im oberen Flussabschnitt Fremdwasser. Unter Schmutzwasser Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 21

versteht man Abwasser, das stark ver- le Regenwasser die Mischwasserbecken schmutzt ist und nicht ohne Behandlung nicht alles Wasser zurückhalten können, sicher in Oberflächengewässer geleitet dann wird das Mischwasser ungereinigt werden kann. Regenwasser ist Nieder- in ein Oberflächengewässer gelassen. schlagswasser, das in der Kanalisation Andererseits existiert das Trennsystem, abfliesst. Es kann verschmutz sein, wenn bei welchem das Fremd- und das Regen- es beispielsweise von einer Strasse in die wasser vom Schmutzwasser getrennt ge- Kanalisation gelangt ist. Unter Fremdwas- sammelt und ohne Reinigung in Gewässer ser versteht man Wasser, das ungewollt eingeleitet wird. Da in der ARA nur das in das Entwässerungssystem gelangt und unverdünnte Schmutzwasser gereinigt deshalb nicht bis kaum verschmutz ist. werden muss, ist die Reinigungsleistung Fremdwasser kann beispielsweise Kühl- nicht durch Niederschläge beeinträch- wasser oder Brunnenwasser sein (vgl. tigt. Jedoch kann es sein, dass bei diesem Benthaus, 2018). Trennsystem verschmutztes Regenwasser unbehandelt in ein Gewässer gelangt (vgl. Aufgrund dieser verschiedenen Abwas- Benthaus, 2018; Maurer, 2012). Im Ge- serarten entwickelten sich zwei verschie- biet der Fallstudie ist, gemäss Benthaus dene Entwässerungssysteme. Einerseits (2018), das Mischsystem das gebräuchli- gibt es das Mischsystem, bei welchem chere Entwässerungssystem. Schmutz- und Regenwasser gemeinsam abgeführt, in den Mischwasserbecken ge- Je nach Abwassersystem wird sammelt und dann in der ARA gereinigt Schmutz- und Regenwasser oder nur das werden. Das Fremdwasser wird nicht in Schmutzwasser in der ARA gereinigt. Die die Mischwasserbecken geführt, sondern Reinigung geschieht in drei verschiedenen direkt in die Gewässer. Bei Starknieder- Stufen (siehe Abbildung 13). In der ersten, schlägen kann es sein, dass durch das vie- der physischen Stufe, werden Grobstoffe,

Abwasserreinigungsverfahren ARA Birsig, Therwil

Mechanische Stufe Biologische und chemische Stufe Filtration

Pumpwerk Rechen Sandfang Belebungsbecken Nachklärbecken Filter

Kanalisation Abwasser gereinigtes Marchbach Abwasser

Rechengut Sand Klärschlamm Wärme Wärmepumpe

Mischwasserbecken Kehrrichtverbrennung Deponieanlage Klärschlammentwässerung Klärschlammverbrennung

Mischwasserbehandlun)g (bei Regen Schlammbehandlung

Abbildung 13 Aufbau einer ARA (AIB, 2018, S. 3). 22 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Öl, Sand, Schlamm und andere Feststoffe 3.3.4 Organisationsform der rausgefiltert. Die Filterung geschieht ent- Wasserver- und -entsorgung weder durch einen Rechen oder durch die Bei der Wasserversorgung sind die Sedimentation der Feststoffe. Die zweite, Kompetenzen wie folgt geregelt: Der Kan- biologische Stufe baut weitere, verunreini- ton ist für die langfristige Sicherung der gende Stoffe wie Stickstoff ab, indem für Grundwasserreserven und für die Bereit- diese Prozesse erforderliche Mikroorga- stellung von genügend sauberem Trink- nismen durch gezielte Bedingungen wie wasser im Rahmen der technischen und zum Beispiel das Belüften der Becken ge- wirtschaftlichen Möglichkeiten zuständig. fördert werden, wodurch der sogenannte Er kann die Aufgabe der Wasserversor- Belebtschlamm entsteht. Gleichzeitig mit gung an die Gemeinden, Zweckverbände, der biologischen Stufe erfolgt die chemi- öffentlich-rechtliche Genossenschaften sche Stufe, bei der Eisen- oder Alumini- oder Aktiengesellschaften delegieren. umsalze dem Abwasser beigefügt werden, Im Einzugsgebiet der Birs inklusiv Birsig was zur Phosphatfällung führt. Die ge- kommen alle vier Organisationsformen formten Metall-Phosphat-Flocken werden vor. Die grösste Akzeptanz von allen in- gemeinsam mit dem Belebtschlamm im volvierten Stakeholdern hat der Zweck- Nachklärbecken durch Sedimentation aus verband, jedoch ist die häufigste Form im dem Abwasser entfernt (vgl. AWEL, 2004). zu untersuchenden Gebiet der sogenannte Regiebetrieb, bei der jede einzelne Ge- In Planung steht noch eine vierte Rei- meinde die Wasserversorgung selbständig nigungsstufe, bei welcher Mikroverun- sicherstellt (Auckenthaler & von Gunten, reinigungen aus dem Wasser entfernt 2016). Nach Auckenthaler und von Gunten werden. Möglich ist das einerseits durch (2016) bringt der Regiebetrieb als heutige Ozonierung, wobei Ozon diese Schadstoffe Organisationsform die Nachteile mit sich, oxidiert und sie dadurch zu sogenannten dass die Gemeinden aufgrund fehlender Metaboliten verändert. Die Auswirkungen Vernetzung kaum voneinander profitie- auf die Umwelt durch Metaboliten sind je- ren können und dass durch das grosse doch noch weitgehend unbekannt (AWEL, Mitspracherecht der Stimmberechtigten 2014). Andererseits können mit Aktivkohle besonders beim Wasserpreis die Professi- die Schadstoffe absorbiert werden, wo- onalität fehlt. bei die Aktivkohle dann noch zusätzlich Bei der Siedlungsentwässerung sind herausgefiltert werden muss und, wegen die Gemeinden für die Kanalisation in ih- der Schadstoffkontamination, speziell rem Gebiet zuständig und müssen das entsorgt werden muss. Beim Einsatz der verschmutze Wasser bis zur ARA trans- Aktivkohle ist eine gute Absorption von portieren. Zudem müssen sie dafür sor- Mikroplastik zu erwarten (Bertling, 2018; gen, dass unverschmutztes Wasser ver- Kappeler et al., 2014). Die Bau- und Um- sickern oder speziell abgeleitet werden weltschutzdirektion des Kantons Basel- kann. Betrieben werden die ARAs in un- land (2018) sagt, dass bis im Jahr 2035 serem Fallgebiet entweder von einem aus zwei der drei ARAs im untersuchten Gebiet verschiedenen Gemeinden bestehenden mit dieser vierten Reinigungsstufe ausge- Zweckverband oder, was am häufigsten rüstet sein sollen. ist, vom Amt für Industrielle Betriebe des Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 23

Kantons. Vorteil dieser Betriebsform ist, (IWB, 2018). Jedoch ist der Wasserpreis dass der Kanton als Betreiber mit den kommunal geregelt und deshalb von Ge- Gemeinden zusammenarbeitet und sich meinde zu Gemeinde sehr verschieden so alle Beteiligten gut einbringen können. (Kanton Basel-Landschaft, 2018). Ausserdem können Synergien gut genutzt und dadurch Kosten tief gehalten werden Die Gebühren für die Wasserentsorgung (vgl. kGSchG; Maurer, 2012). setzen sich aus einer jährlichen Grundge- bühr, der mengenabhängigen Schmutz- 3.3.5 Ökonomische Aspekte wassergebühr und der mengenabhängi- Wasserver- und -entsorgung gen Regenwassergebühr zusammen. Die Für das Verständnis des ökonomischen Schmutzwassergebühr macht dabei etwa Aspekts der Wasserver- und -entsorgung 60 % bis 80 % und die Regenwassergebühr sind einige Grundsätze zu verstehen. Ge- 10 % bis 30 % der gesamten Gebühr aus. nerell ist diese nicht gewinnorientiert zu Die Schmutzwassergebühr berechnet sich betreiben, die Einnahmen sollen also nur aus der bezogenen Menge an Frischwas- die Ausgaben decken. Zusätzlich ist im ser und ist etwa 2.15 CHF pro m3 (FKD, kantonalen Gewässerschutzgesetz (kG- 2018). Die Regenwassergebühr wird aus SchG) vorgeschrieben, dass die Kosten der Grösse der versiegelten Fläche ermit- nach dem Verursacherprinzip verrechnet telt. Einige Gemeinden verzichten auch werden sollen, also wer mehr Wasser be- auf die Grund- oder die Regenwasserge- zieht oder verschmutzt, muss mehr zah- bühr (vgl. kGSchG). Gemäss Auckenthaler len. Gleichzeitig gilt auch das Solidaritäts- (2018) könnte dieser Preis in den nächsten prinzip, durch welches jede/r Einwohner/ Jahren auf bis zu CHF 8.— ansteigen, weil in die gleiche Grundgebühr zahlen muss, die Kanalisation im Fallgebiet sanierungs- unabhängig davon, wie weit die Kanalisa- bedürftig ist, was grosse Investitionen er- tion von ihrem/seinem Haushalt bis in die fordert. ARA geht. Charakteristisch für die Was- server- und -entsorgung ist auch, dass Zusätzlich zur Kanalisationssanierung etwa 70 bis 80 % der Kosten für den Wer- fällt in den nächsten Jahren die Aufrüs- terhalt der Infrastruktur anfallen (Ben- tung der ARAs mit einer vierten Reini- thaus, 2018). gungsstufe an. Die Kosten dafür werden mit Gebühren separat finanziert. Die Der Preis für die Wasserversorgung ARAs müssen jedes Jahr eine Abgabe von setzt sich aus einer jährlichen Grundge- CHF 9.— pro angeschlossenem/r Anwoh- bühr und dem Wasserzins pro bezogenem ner/in an den Bund in einen Fond zahlen, m3 Wasser zusammen. Die Grundgebühr welcher die Kosten der Sanierung zu 75 % wiederum ist unterteilt in die Gebäude- übernimmt. Eine ARA bekommt das Geld gebühr, welche 0.15 % der Gebäudever- aus dem Fond nur, wenn sie bis spätestens sicherungssumme entspricht, und der 2035 mit der Sanierung beginnt. Hat eine Leistungsgebühr, welche von der Durch- ARA eine vierte Stufe fertig eingebaut, flussrate abhängt (FKD, 2018). Im Mittel muss sie die jährliche Abgabe nicht mehr kostet ein m3 Wasser so etwa fünf Rappen bezahlen (vgl. kGSchG). 24 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

3.3.6 Klimawandel serspiegel im untersuchen Einzugsgebiet Durch den Klimawandel werden, laut gemäss Herrn Imhof, Brunnenmeister der dem National Centre for Climate Services Wasserversorgung Zwingen, jedoch nur NCCS (2018), höhere Temperaturen und unmerklich gesunken sind, verglichen mit eine veränderte jahreszeitliche Verteilung anderen Kantonen. des Niederschlags zu erwarten sein. Das heisst, dass im Winter mit einer leichten Zudem ist durch den Klimawandel ver- Zunahme der Niederschläge zu rechnen mehrt mit Extremereignissen wie Star- ist, während die Sommer trockener wer- kniederschlägen zu rechnen (National den. Obwohl der Niederschlag also ge- Centre for Climate Services NCCS, 2018). samthaft nicht abnimmt, werden die Bö- Diese stellen eine Gefahr für die Wasser- den vermutlich trockener, weil durch die ver- und -entsorgung dar, weil sie bei- höheren Temperaturen mehr verdunstet. spielsweise Felder abschwemmen oder Dies ist für das zu untersuchende Gebiet Mischwasserbecken zum Überlaufen ein Problem, da durch den karsthaltigen bringen, wodurch sich die Wasserquali- Untergrund das Wasser, speziell bei tro- tät stark verschlechtert (Auckenthaler & ckenen Böden, sehr schnell abläuft und von Gunten, 2016). Eine weitere Gefahr so die Grundwasservorkommen weniger ist, dass die aus den Starkniederschlägen stark anreichert. Dazu ist jedoch anzu- resultierenden Hochwasser die ufernahen merken, dass entgegen diesen Erwartun- Wassergewinnungsanlagen überfluten gen im Hitzesommer 2018 die Grundwas- und diese dann abgestellt werden müssen.

3.4 3.4.1 Herausforderung gern. Gegen die Folgen des Klimawandels Diskussion Klimawandel gibt es auch technische Möglichkeiten wie Im Einzugsgebiet der Birs und des beispielsweise das Benutzen von Regen- Birsigs stehen verschiedene Herausfor- wasser für die WC-Spülung (AWEL, 2018). derungen an. Einer der grössten Heraus- Denn da die Toilettenspülungen immerhin forderungen ist sicherlich der Klimawan- einen Drittel der täglich benötigten 140 Li- del, welcher mit Trockenperioden v.a. im ter pro Haushalt ausmachen, könnte mit Sommer und Starkniederschlägen das dieser relativ einfachen Massnahme doch System an seine Grenzen bringt. Ein Lö- schon eine grosse Menge Trinkwasser sungsansatz gegen diese Probleme ist gespart und die Grundwasservorkommen gemäss Auckenthaler & von Gunten (2016) geschont werden (Benthaus, 2018). Eine die Revitalisierung der Flüsse, welche als weitere technische Möglichkeit ist das Massnahme gegen beide Effekte des Kli- Trennen von Schmutz- und Regenwasser mawandels wirkt. Denn durch eine Revi- im Trennsystem. Denn dadurch würde talisierung kann das Flusswasser schnel- verhindert werden, dass bei Starknieder- ler ins Grundwasser infiltrieren, wodurch schlägen die Mischwasserbecken über- die Grundwasservorkommen nachhaltig laufen und dass dadurch ungereinigtes gespeist werden. Zusätzlich haben revi- Schmutzwasser in die natürlichen Gewäs- talisierte Flüsse bei Hochwasser eine er- ser gelangt. höhte Resilienz, da sie den Abfluss verzö- Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 25

3.4.2 Herausforderung fehlende 3.4.3 Kosten für die Sanierung Vernetzung Auch die Ausgaben und Gewinne kön- Eine weitere Herausforderung ist die nen in den nächsten Jahren zu einem starke Regionalisierung und die fehlen- Problem werden. Denn um die Kosten de Vernetzung zwischen den Gemeinden. für die anstehenden Sanierungen zu de- Denn durch die Regionalisierung und die cken, kann es sein, dass die Preise in den starke Teilung der Aufgaben ist es sehr nächsten Jahren bis um das Vierfache schwierig, den Gesamtüberblick zu behal- ansteigen (Auckenthaler, 2018). Dies ist ten. Gemäss Furler (2018), Verwaltungs- darauf zurückzuführen, dass im Kanton rat der regionalen Wasserversorgung Basel-Land die wertvolle Infrastruktur Birstal-Thierstein AG, wusste beim letz- jährlich an Wert verliert, was eigentlich ten Unwetter, als die Birs über die Ufer durch Abschreibungen in der Buchhaltung getreten ist, keiner der Stakeholder, wie ausgeglichen werden sollte. Wenn jedoch, am sinnvollsten zu reagieren ist. Ziel ei- wie im Moment, der Wertverlust grösser ner besseren Vernetzung sollte auch sein, als die Abschreibungen sind, kommt es zu dass die Gemeinden im Sommer ihren einem sogenannten Wertverzehr, wodurch mittleren Bedarf decken können und bei eigentlich dringend nötige Ersatzinvestiti- Engpässen auf die Ressourcen grösserer onen aufgeschoben werden (BUD, 2012). Wasserversorgungen zurückgreifen kön- nen (Hudec, 2018). Die Vernetzung muss also sowohl durch Verbindungsleitungen als auch innerhalb der Organisations- struktur verbessert werden.

Obwohl klimatische bedingte Verän- flikte entstehen, obwohl alle Stakeholder 3.5 derungen und Extremereignisse wie der auf eine funktionierende Wasserver- und Schlussfolgerung Hitzesommer 2018 für die Wasserver- und -entsorgung angewiesen sind. -entsorgung eine Belastung darstellen, ist in unserem Fallgebiet davon auszugehen, Einzelne Projekte wie Revitalisierungen dass die Wasservorkommen auch in den von Flussabschnitten oder das geplante nächsten Jahren ausreichen, um die Be- Einbauen einer vierten Reinigungsstufe völkerung mit ausreichend und qualitativ zeigt die Bereitschaft der Involvierten, das hochwertigem Trinkwasser zu versorgen. System auch für zukünftige Herausfor- Entscheidend ist, dass das vorhandene derungen zu rüsten. Es ist jedoch unklar, Wasser zwischen den Gemeinden durch wie schwierig solche Herausforderungen eine gute Vernetzung verteilt werden kann wie z.B. der Klimawandel oder die Mikro- und dass bestehende Wasservorkommen verunreinigung zu lösen sein werden und vor Verunreinigungen und Übernutzungen wie fest die heutige, dezentrale Struktur geschützt werden. eine rasche Anpassung bremst. Erfolgs- versprechend für die Zukunft ist, dass alle Gerade beim Schutz der Grundwasser- involvierten Stakeholder eine nachhaltige vorkommen oder auch bei der Festlegung Wasserver- und -entsorgung an der Birs der Wasserpreise können Interessenkon- und dem Birisig benötigen. 26 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019 4 Wasserqualität

4.1 Wasser bildet die Lebensgrundlage Durch dieses Kapitel leiten folgende Einleitung auf unserer Erde. Dessen Qualität si- Fragestellungen: chert das Wohlergehen aller Lebewesen. • Wie ist die aktuelle mikrobiologi-

Wenn die optimale Wasserqualität nicht sche, chemische und physikali- mehr gewährleistet ist, kann das Wasser sche Wasserqualität der Fliess- nicht mehr die benötigten Funktionen wie gewässer Birs und Birsig? zum Beispiel die Bewässerung der Land- • Wie wird sie sich mit dem Kli- wirtschaft, den Erhalt der einheimischen mawandel verändern? Biodiversität, die Trinkwasserversorgung • Welche Rolle spielen Mikrover- oder Naherholungsfunktion erfüllen. unreinigungen in der Birs? • Welches sind dazu die massgeben- Die anthropogenen Einflüsse und die den gesetzlichen Grundlagen? Landnutzung um das Gewässer beein- • Welche Stakeholder beein- flussen die Wasserqualität massgeblich. flussen die Wasserqualität? Folglich ist die Frage nach den Quali- • Wo entstehen Kosten und Ge- tätskriterien und auch nach erhaltenden winne und wie hoch sind sie? sowie verbessernden Massnahmen ent- scheidend.

4.2 Die Teilanalysegruppen haben sich mit sönliche Befragungen in Form von E-Mails Vorgehensweise einer Literaturrecherche befasst, wobei oder Interviews, andere durch die Websi- wissenschaftliche Datenbanken wie NE- tes oder Vorträge der Stakeholder. Um die BIS, Web of Sience, LexisNexis oder Google Einflüsse und Beziehungen der Stakehol- Scholar verwendet wurden. Dabei dienten der untereinander aufzuzeigen, bedienten die von den Experten/innen zur Verfügung sich die Gruppen der Methode der Stake- gestellten Quellen als Grundlage. Einige holderanalyse. Informationen generierten sie durch per-

4.3 4.3.1 Einzugsgebiet der Birs und wird das aufbereitete Wasser wieder in Resultate des Birsigs Oberflächengewässer geleitet. Im Ein- Die Birs und der Birsig werden von zugsgebiet der Birs gibt es drei grosse und Quell-, Regen- und Grundwasser ge- rund 10 kleine Abwasserreinigungsanla- spiesen und münden bei Basel in den gen (ARA) (vgl. Gewässerschutzfachstellen Rhein. Das Flusswasser verdunstet, ver- der Kantone BE, 2008). Das Einzugsgebiet sickert und wird vom Menschen genutzt. der Birs und des Birsig ist kantonsüber- Schweizweit wird etwa 25% des entnom- greifend und gestaltet sich wie folgt (siehe menen Wassers in Haushalten verbraucht, auch Abbildung 14): 20% in der Landwirtschaft und 55% in Ge- • 50% Wald werbe und Industrie. Nach der Nutzung • 42% Landwirtschaft gilt es als Abwasser und wird über die Ka- • 8% Siedlungsfläche (davon die Hälf- nalisation in die Mischbecken und weiter te im Ballungszentrum von Basel) in die Kläranlagen transportiert. Danach (vgl. Chaix & Hintermann, 2002). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 27

4.3.2 Wasserqualität der Birs und des Birsigs Physikalische Wasserqualität Die physikalische Wasserqualität ist von der geomorphologischen Zusammenset- zung des Einzugsgebietes, der Witterung, sowie von anthropogenen Einflüssen ab- hängig. Die beiden wichtigsten Parame- ter der physikalischen Wasserqualität der Birs und des Birsigs sind die Abflussmen- ge und die Wassertemperatur.

Abflussmenge Die Abflussmenge eines Gewässers ist langfristig von dessen Einzugsgebiet sowie kurz- und mittelfristig von der Wit- terung beeinflusst. Aus diesem Grund kann der Abfluss starken jahreszeitlichen Schwankungen unterliegen.

Bei der Abflussmenge spielt die Ver- dünnung eine grosse Rolle. Wenn ein Fluss viel Wasser führt, ist die Schadstoff- belastung kleiner und es braucht grössere Einträge, damit kritische Werte erreicht werden. Bei kleineren Flüssen und Bä- Abbildung 14 chen mit einem geringen Abfluss sind die Das Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs in der Region Basel, eingefärbt nach Landnutzung inklusive Standorte der ARA (Abbildung der Gruppe 3, Grenzwerte schnell überschritten (BAFU, Wasserqualität. Daten vom Geoportal des Bundes (2015). 2018e). Jedoch werden die Grenzwerte zum Teil auch bei hohem Wasserstand überschritten. Bei starkem Regen kom- men einige Kläranlagen durch die grosse Der Birsig führt ganzjährlich weniger Wassermenge an ihre Kapazitätsgrenzen Wasser als die Birs. Die Monatsmittel- und leiten das Regenwasser via Überlauf werte sind im Dezember am höchsten ungeklärt ins Gewässer. Zusätzlich führt (1.11 m3/s) und im August am tiefsten starker Regen dazu, dass mehr Stoffe aus (0.461 m3/s) (BAFU, 2018d). der Landwirtschaft ausgeschwemmt wer- den. Temperatur Die Temperatur in einem Gewässer ist Die Monatsmittelwerte der Birs zum einen abhängig von natürlichen Ge- schwanken zwischen 3.15 m3/s (Oktober) gebenheiten wie der Morphologie, dem und 22.7 m3/s (Dezember). Im Januar, so- Grundwasserzufluss, den meteorologi- wie zwischen Juni und Oktober war das schen Verhältnissen und der Uferbeschat- Monatsmittel maximal halb so gross wie tung. Zum anderen wird sie von menschge- im Rest des Jahres. 28 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

machten Veränderungen wie Siedlungen, nerseits natürlich vorhanden (entsteht Wasserkraftwerken und anderen indust- durch den Abbau organischen Stoffen) riellen Veränderungen in Gewässernähe und stammt anderseits aus anthropoge- beeinflusst. Die Wassertemperatur ist nen Quellen (Landwirtschaft und Abwas- insofern wichtig, da chemische und biolo- sereinleitungen). DOC-Werte, die höher gische Prozesse daran gekoppelt sind und sind als 1 mg/L, können als Indikator für einen Einfluss auf die Flora und Fauna hat menschliche Belastung betrachtet wer- (Jakob, 2010). Die Stoffwechselprozesse den (Liechti, 2010). Die Konzentration an vieler Organismen werden bei steigenden DOC stieg 2011 und 2016 bis zu «unbe- Umgebungstemperaturen angeregt. Dies friedigend» an und lässt auf eine schlech- führt zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf. te Abbauleistung einer einleitenden ARA Gleichzeitig nimmt bei steigenden Tempe- schliessen (Abbildung 15). raturen die Löslichkeit von Gasen im Was- ser ab. Die Imbalance zwischen erhöhtem Ammonium Bedarf und kleinerem Angebot führt bei Ammonium wandelt sich bei erhöhten vielen Wasserorganismen zu Stress (vgl. pH-Werten und erhöhten Temperaturen Adrian et al., 2010; Amt für Umwelt und in das fischtoxische Ammoniak um. Viele Energie, 2018a). Fischsterben im Sommer gehen auf star- ke Sommergewitter zurück, bei denen Im Jahr 2017 überschritt die Wasser- einige Kläranlagen durch die grosse Was- temperatur der Birs an 24 Tagen die 20°C sermenge an Kapazitätsgrenzen kommen Grenze, der Birsig an 31 Tagen. Dies ist in- und das Regenwasser via Überlauf unge- sofern kritisch zu betrachten, da die in der klärt in Gewässer geleitet wird. Der Ab- Birs und dem Birsig heimischen Fische bau von Ammonium über Nitrit zu Nitrat (insbesondere die Äsche und Bachforelle) verbraucht im Gewässer ausserdem viel ab einer Wassertemperatur von 20°C akut Sauerstoff. Ammonium sollte aus diesen bedroht sind (AUE, 2018a). Gründen zum grössten Teil in den ARA abgebaut werden (Amt für Umwelt und Chemische Wasserqualität Energie, 2015). In der Birs befindet sich Dissolved Organic Carbon (DOC) die Ammoniumkonzentration seit 2013 im Der DOC fasst alle gelösten Kohlen- Bereich «sehr gut» (Abbildung 16). stoffverbindungen zusammen. Er ist ei-

Abbildung 15 Entwicklung der DOC-Belastung der Birs, Abbildung der Gruppe 2, Wasserqualität, basie- rend auf (Amiet & Huser, 2018; Gewässerschutzfachstellen der Kantone BE, 2008). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 29

Abbildung 16 Entwicklung der Ammonium-Belastung der Birs, Abbildung der Gruppe 2, Wasserqualität, basierend auf (Amiet & Huser, 2018; Gewässerschutzfachstellen der Kantone BE, 2008).

Nitrit und Vorläufersubstanz von krebserzeu- Nitrit entsteht beim Abbau von Ammo- genden Substanzen (Basel-Stadt, 2015). nium zu Nitrat. Ist diese Umwandlung in Die Nitritkonzentration befindet sich seit der ARA unvollständig abgeschlossen, 2013 im Bereich «sehr gut» (Abbildung kann es zu erhöhten Werten im Gewässer 17). kommen. Nitrit ist ein starkes Fischgift

Abbildung 17 Entwicklung der Nitrit-Belastung der Birs, Abbildung der Gruppe 2, Wasserqualität, basie- rend auf (Amiet & Huser, 2018; Gewässerschutzfachstellen der Kantone BE, 2008).

Nitrat Abschwemmungen von landwirtschaftlich Liegt ein erhöhter Nitratgehalt (> 1mg genutzten Böden in die Birs (Basel-Stadt, N/L) vor, kann man von einer anthropo- 2015). Die Nitratkonzentration befindet genen Quelle ausgehen. Nitrat gelangt sich seit 2009 im Bereich «gut» (Abbildung hauptsächlich durch die ARA oder durch 18).

Abbildung 18 Entwicklung der Nitrat-Belastung der Birs, Abbildung der Gruppe 2, Wasserqualität, basie- rend auf (Amiet & Huser, 2018; Gewässerschutzfachstellen der Kantone BE, 2008). 30 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Phosphor von Phosphor für das Pflanzenwachstum Phosphor ist limitierend für das Wachs- entscheidend (Basel-Stadt, 2015). Der tum von Algen und Wasserpflanzen. Nor- Phosphorwert in der Birs schwankt stark, malerweise ist Phosphor nur in kleinen 2017 wurde die Konzentration als «unbe- Mengen in Gewässern vorhanden. Aus friedigend» eingestuft (Abbildung 19). diesem Grund ist die anthropogene Zufuhr

Abbildung 19 Entwicklung der Phosphor-Belastung der Birs, Abbildung der Gruppe 2, Wasserqualität, basierend auf (Amiet & Huser, 2018; Gewässerschutzfachstellen der Kantone BE, 2008).

Nährstoffe im Birsig halb der ARA Burg, im schlechten Bereich. In Tabelle 4 ist eine Momentaufnah- Am besten sehen die Werte oberhalb der me der Nährstoffe des Birsigs im Jahre ARA Burg aus, am schlechtesten unter- 2004 ersichtlich. Dabei wurde zwischen halb der ARA Rodersdorf. Allerdings sind 6 Standorten unterschieden. Die Phos- diese Werte mit Vorsicht zu geniessen, da phor-Werte befinden sich, ausser ober- die Erhebung vor 15 Jahren stattfand.

Tabelle 4 Chemischer Zustand der Birsig anhand der vom AUE und NAWA gemessenen Messwerte. Auf Basis des 80%-Perzentilwer- tes (Amiet & Huser, 2004, pp. 14–26). Klassierung gemäss Amiet & Huser, 2018 (ersichtlich in der Legende der vorherigen Abbildungen).

DOC Ammonium Nitrit Nitrat Phosphor (mg/L) (mg/L) (mg/L) (mg/L) (mg/L) Birsig, Oberhalb ARA Burg 1.6 0.010 <0.002 1.3 0.047

Birsig, Unterhalb ARA Burg 2.0 0.052 0.02 5.8 0.440

Birsig, Oberhalb ARA Rodersdorf 1.8 0.046 0.038 3.5 0.170

Birsig, Unterhalb ARA Rodersdorf 3.0 1.100 0.200 6.0 0.810

Birsig, Biel-Benken 3.2 0.170 0.063 3.4 0.460 Birsig, Oberhalb Oberwil 3.0 0.120 0.044 3.4 0.420 Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 31

Schwermetalle wirtschaft und Siedlungsentwässerung. In Obwohl gewisse Metalle für das Über- der Landwirtschaft wird vor allem Kupfer leben der aquatischen Lebensgemein- als Pflanzenschutzmittel und Fungizid schaft notwendig sind, wirken sie bei ho- benutzt. In Siedlungen können neben der hen Konzentrationen toxisch. Da Metalle ARA auch Rohre und Strassen Quellen für in der Nahrungskette angereichert wer- Schwermetalle in Flüssen sein. In Tabel- den, führen sie vor allem an deren Ende zu le 5 ist die Gewässerqualität in Bezug auf Schäden. Anthropogene Eintragsquellen Schwermetallverunreinigung angegeben. von Schwermetallen sind Industrie, Land-

Tabelle 5 Übersichtstabelle der Schadstoffe, Tabelle der Gruppe 3, Wasserqualität, basierend auf (Ba- sel-Stadt, 2015; Gewässerschutzfachstellen der Kantone BE, 2008; Huser, 2015), Klassifizie- rung gemäss der Gesetzwerte (Amt für Umwelt und Energie, 2015).

Wert / Messung REP 2008 2010 2012 2014 2015

Blei

Cadmium

Chrom

Kupfer

Nickel

Quecksilber Zink

schlecht unbefriedigend mässig gut sehr gut

Mikrobiologische Wasserqualität mit im Sommer 2018 zum Baden als un- Die mikrobiologische Wasserqualität ist geeignet befunden worden (ALV BL, 2018; für den Menschen vorrangig in Bezug auf Schaffner, Studer, & Ramseier, 2013). das Baden wichtig. Sie wird durch Bak- terien, Keime und Pilze gemessen. Auf- Mikroverunreinigungen grund der Resultate werden die Gewässer Mikroverunreinigungen sind syntheti- in Qualitätsklassen von A–D eingeteilt. Im sche Stoffe, die durch anthropogene Akti- Juli 2018, einem überdurchschnittlich tro- vitäten in die Gewässer gelangen und dort ckenen Monat, wurde die Qualitätsklasse nur in geringen Konzentrationen (ng/l- der Birs je nach Untersuchungsort zwi- μg/l) auftreten (Huser, 2015). Sie unter- schen B-C eingestuft. In einem Gewässer scheiden sich von anderen belastenden der Stufe B kann man bedenkenlos baden. Stoffen durch ihre bereits in kleinen Kon- Bei Stufe C wird vom Tauchen abgeraten. zentrationen hohe Schädlichkeit. Stam- Der Birsig fiel in die Klasse D und war so- men sie aus Punktquellen, handelt es sich 32 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

meistens um Rückstände von Arzneimit- Der Bericht «Mikroverunreinigungen in teln, die von den heutigen ARA kaum ent- Baselbieter Oberflächenfliessgewässer» fernt werden können. Aus diffusen Quel- identifiziert die ARA als wichtige Punkt- len stammen Rückstände von Pestiziden quellen, da die Mikroverunreinigungs- (Insektizide, Herbizide und Fungizide), belastung flussabwärts und mit jeder welche aus der Landwirtschaft sowie aus Kläranlage zunimmt (AUE, 2012). An die- Siedlungsgebieten stammen (vgl. Wittmer, sen Stellen sind die Grenzwerte deut- 2018b). lich überschritten. Ein Beispiel wäre das entzündungshemmende Schmerzmittel Die längerfristigen Auswirkungen von Diclofenac. Unterhalb der ARA Birsfel- Mikroverunreinigungen sind noch nicht den übersteigt es den durch das Ökotox- abschliessend geklärt, jedoch hält das zentrum festgelegten Grenzwert um den BAFU folgendes fest: Faktor 200. Ein weiteres Beispiel ist das «Für die menschliche Gesundheit sind Herbizid Diuron. Es wird vorwiegend in die in Oberflächengewässern nachgewie- der Landwirtschaft und zum Schutz von senen Konzentrationen nach heutigen Er- Fassaden und Holz eingesetzt. Es ist ge- kenntnissen unbedenklich. Jedoch geben sundheitsschädigend, potenziell kanzero- diverse Studien klare Hinweise darauf, gen, hoch giftig für Wasserorganismen dass die Pestizidbelastung ein wichtiger und kann die Photosynthese von Pflanzen Einflussfaktor für die verbreitet festge- hemmen. Auch diese Konzentration über- stellten Defizite der Artenvielfalt in den steigt den Grenzwert (vgl. BAFU, 2018b). Gewässern ist (BAFU, 2018b).»

Abbildung 20 Karte eines Ausschnitts des Einzugsgebiets von Birs und Birsig mit Fokus auf den Kanton BL. (Amt für Geoinformation BL, 2018; swisstopo, 2018a, Gruppe 1). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 33

4.3.3 Eintragspfade Punktquellen Eintragspfade von Schadstoffen in die ARA Gewässer werden in diffuse Quellen und Siedlungen und Industriegebäude lei- Punktquellen unterteilt. Stoffeinträge aus ten ihr Abwasser in die ARA. Dort wird das Punktquellen sind messtechnisch direkt Wasser gereinigt und wieder in die Ge- erfassbar und können eindeutig einem wässer zurückgeführt. Dieser Eintrag ins Einleiter zugeordnet werden. Bei diffusen Fliessgewässer stellt die Punktquelle dar. Quellen ist die Zuordnung der Verschmut- Mikroverunreinigungen durch Arzneimit- zungsquelle nicht möglich (Wittmer et al., tel werden schlecht aus dem Wasser ge- 2014). filtert und gelangen deshalb in die Umwelt (BAFU, 2011). Abbildung 20 zeigt eine Karte, die das Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs in Im Falle von starken Niederschlägen die verschiedenen Eintragsquellen unter- wird die Auffangkapazität der ARA über- teilt, die von Braun et al. (2015) identifiziert stiegen und es kommt zur Mischwas- wurden. Abbildung 21 stellt diese Quellen serentlastung, wobei ungeklärtes Abwas- ihrem entsprechenden Eintragspfad ge- ser in ein Oberflächengewässer einfliesst. genüber. Trennsysteme leiten Regenwasser ge- trennt ab und direkt in die Gewässer ein (Braun et al., 2015).

Abbildung 21 Grafische Darstellung der Eintragspfade aus den in den Abbildungen 15 bis 19 abgebildeten Quellen von Verunreinigungen. Bei den blau gefärbten Pfeilen durchläuft das Abwasser eine oder mehrere Reinigungsstufen bevor es in die Fliessgewässer kommt. Bei den anders gefärbten Pfeilen gelangt das Abwasser ungereinigt oder kaum behandelt in die Gewässer (Gruppe 1, Wasserqualität) 34 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Diffuse Quellen Öle wie zum Beispiel Teeröl und Herbizi- Landwirtschaft de, welches auf der Gleisanlage eingesetzt Der Stoffeintrag aus der Landwirtschaft wird, ein (BAFU, 2015). erfolgt primär über diffuse Quellen. Bei Regenereignissen gelangen Mikroverun- 4.3.4 Stakeholder reinigungen und chemische Schadstoffe, Bundesamt für Umwelt (BAFU) – welche als Dünger, Jauche oder Pflan- Sektion Wasserqualität zenschutzmittel auf den Felder eingesetzt Die Sektion Wasserqualität des BAFUs wurden, in die Oberflächengewässer. Es der Abteilung Wasser beschäftigt sich ist somit von einer breiten und schwierig mit Verunreinigungen aus verschiedenen zuzuordnenden Belastung auszugehen Quellen, sowie dem allgemeinen Gewäs- (Braun et al., 2015; Strahm et al., 2013; serschutz. Sie stellt Anforderungen an die Wittmer et al., 2014). Wasserqualität und entwickelt Methoden zur Untersuchung, Beobachtung und Ana- Siedlungen und Industrie lyse von Gewässern (vgl. BAFU 2018a). Das Regenwasser wird gesammelt und direkt in ein Gewässer abgeleitet. Das Ab- Bauernverband beider Basel (BvbB) wasser von Siedlungen wird in die ARA Der BvbB vertritt die politischen Inte- geleitet. Dabei werden vor allem Haus- ressen der Bauern und betreibt Öffent- haltschemikalien oder Bau-Chemikalien lichkeitsarbeit für die regionale Landwirt- in die Gewässer eingetragen. Bei starken schaft (Bauernverband beider Basel 2018). Niederschlägen sind die Kanalisationen Ein Beispiel für die Aktivität des BvbBs und die ARA überlastet und das Wasser war das Ressourcenprojekt Ammoniak der Systeme wird in Regenüberlaufbe- im Jahr 2017, welches das Ziel hatte, die cken vorübergehend gespeichert. Sind landwirtschaftlichen Ammoniakemissio- diese auch gefüllt, wird das überschüssige nen um 7-8% zu senken (Landwirtschaft- Wasser direkt in die Oberflächengewässer liches Zentrum Ebenrain 2012). geleitet. Dies sind ca. 3,5% des Abwassers aus den Haushalten, die ungereinigt in ein ARA Birs- und Birsigtal Gewässer fliessen (BAFU, 2015). Im Birs- und Birsigtal gibt es zwei grosse ARAs (Therwil und ). Au- Verkehr sserdem gibt es in BL 22 weitere kleinere Kohlenwasserstoffe aus Abgasen, Mik- ARAs (Bono 2018). Die ARA hat Interesse roplastik durch Abrieb der Reifen, Metal- daran Wasser möglichst zu reinigen (Kan- le durch Abnutzung, sowie Herbizide und ton Baselland 2018a). NaCl durch Instandhaltung der Strassen werden in die Gewässer eingetragen (Wil- Fischereiverband Basel-Landschaft son, 1999). Beim Schienenverkehr trägt Der kantonale Fischereiverband BL das auf die Gleise fallende Regenwasser möchte den Tieren ihren natürlichen bei der anschliessenden Versickerung vor Lebensraum lassen und somit die na- allem Schwermetalle, unterschiedliche turnahen Fliessgewässer erhalten und Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 35

schützen (Kantonaler Fischereiverband Seit 1977 wurde an der Birs eine Er- Baselland 2018). höhung von der Wassertemperatur um ca. 0.6°C beobachtet. Es wurde auch eine Amt für Umweltschutz und Energie Zunahme der Anzahl Stunden mit Was- Das AUE sucht im Nutzungskonflikt sertemperaturen zwischen 21 und 24°C der Oberflächenfliessgewässer die Balan- festgestellt. Im Kanton Basel wurde eine ce zwischen angemessener Nutzung und Niederschlagszunahme von rund 10% im ausreichendem Schutz. Es ist zuständig Winter gemessen, die zu höheren Durch- für die Messungen an den Flüssen und flussmengen führt. Gewässer mit kleinen die anschliessende Auswertung. Ohne Einzugsgebieten, wie die Birs und Birsig, Bewilligung des Amtes darf kein Wasser sind aufgrund von starken Niederschlä- in Gewässer oder Versickerungsanlagen gen von Hochwasser gefährdet (vgl. AUE, geleitet werden und diese wird nur erteilt, 2011). wenn die Anforderungen der Gewässer- schutzgesetzgebung eingehalten werden 4.3.6 Kosten und Gewinne (vgl. Kanton Baselland 2018b). Die Nettojahreskosten der Behandlung des kommunalen Abwassers in BL be- liefen sich im Jahr 2016 auf fast 27 Mio. 4.3.5 Einfluss Klimawandel CHF. Dies beinhaltet auch die Schmutz- Das Jahresmittel der Temperatur in der stofffrachtgebühr, welche den Industrie- Schweiz hat zwischen 1912 und 2011 um und Gewerbebetrieben berechnet wird, da mehr als 1,5°C zugenommen. Die Erwär- diese durch das Einleiten von sehr stark mung hat sich in den letzten 30 Jahren verschmutztem Abwasser einen Mehr- beschleunigt und erreicht Werte von bis aufwand verursachen (Bau- und Umwelt- zu 0,5°C pro Jahrzehnt. Diese Tendenz ist schutzdirektion, 2017). vom Emissionsverlauf der Treibhausgase abhängig und wird sich in Zukunft fort- Dank neuen technologischen Möglich- setzen. Die stärksten Änderungen werden keiten sollen die grossen ARA der Schweiz in der Schweiz im Sommer erwartet: Im ausgebaut und verbessert werden, so dass Vergleich zu den letzten 30 Jahren wird auch Spurenstoffe gereinigt werden. Die bis zum Ende des Jahrhunderts ein Tem- Kosten für diese Arbeiten betragen total peraturanstieg von 4°C und eine Nieder- rund 1,2 Mrd. CHF (Meuli, 2018). Eine hohe schlagsabnahme um bis zu 20% erwartet. Wasserqualität kann negative Folgen ver- Hitzewellen im Sommer und Starknieder- ringern, was gesundheitliche Folgekosten schläge im Winter werden häufiger auftre- senken kann. Durch eine geringere Was- ten und länger dauern (BAFU, 2012; Na- serqualität werden die Freizeitmöglichkei- tional Centre for Climate Services, 2018). ten eingeschränkt und es muss mit einem Für den Zeithorizont 2085 kann an der Birs Biodiversitätsverlust gerechnet werden eine Temperaturzunahme von 1.6–4.5°C (OECD, 2008). im Sommer und von 0.6–1.6°C in den Win- termonaten erwartet werden (Auckentha- ler et al., 2017). 36 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

4.4 4.4.1 Aktuelle Wasserqualität Der Bau von neuen Mischwasserbecken Diskussion Birs und Birsig ist eine mögliche Lösung für dieses Pro- Die Nährstoffbelastung in der Birs ist blem. Bei der ARA Zwingen sind solche zufriedenstellend. Eine Ausnahme bilden Projekte bereits in Planung und zum Teil DOC und Phosphor. Erhöhte DOC Wer- schon bewilligt. te findet man in der Birs vor allem zwi- schen der ARA Zwingen und der Mündung Mikroverunreinigungen, zum Beispiel in den Rhein. Die Ursache kann auf eine durch Arzneimittel oder Pestizide, kom- schlechte Abbauleistung der ARA Zwingen men in der Birs in zu hohen Konzentra- zurückgeführt werden. Durch den Aus- tionen vor. Ein Beispiel ist das Schmerz- bau von Kläranlagen ist eine verbesserte mittel Diclofenac. Nach Ausfluss aus der Wasserqualität zu erwarten. Der Phosphor ARA Birsfelden übersteigt es im Wasser Wert ist grossen Schwankungen unterle- den Grenzwert des Ökotoxzentrums um gen. Diese Schwankungen können starken die 200-fache Menge. Im Zuge des demo- Regenereignissen zugeschrieben werden, graphischen Wandels ist damit zu rech- welche zu Überläufen und direkten Ein- nen, dass die zunehmend älter werdende leitungen von ungereinigtem Abwasser Bevölkerung auch mehr Medikamente in die Fliessgewässer führen. Da solche benötigt. Somit wird sich das Problem der Regenereignisse jedoch aufgrund des Kli- Belastung durch Mikroverunreinigungen mawandels vermehrt auftreten werden, in Zukunft verschärfen. Die Beseitigung besteht hier ein starker Handlungsbedarf. von Mikroverunreinigungen ist eines der Hauptziele im Bereich der Abwasserreini- gung.

Klimawandel Mehr Starkniederschläge, ausgeprägtere Trockenzeiten, Temperaturerhöhungen

Erhöhung der Wassertemperatur Häufigeres Niedrigwasser Häufigere Starkniederschläge

Intensivere Re- Bei gleichbleibender Mehr schädliche Spurenstoffe bei Ab 25°C sind aktionsfähigkeit Fracht erhöhte Äschen und Fo- grosser Abflussmenge durch Misch- von chemischen Konzentration von wasserüberläufe oder Oberflächen- rellen nicht mehr Verbindungen Schadstoffen lebensfähig abschwemmung aus Landwirtschaft wie Ammoniak im Wasser und Siedlungen Erhöhte Fracht von Schwermetallen und MV im Wasser Migration der Fischpopulatio- nen: In Birs und Birsig werden zukünftig vor- wiegend wärme- liebende Arten zu finden sein Stärkere Belastung der Ökosysteme

Abbildung 22 Wirkungsgefüge zu den prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels. Gruppe 1, Wasserqualität. Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 37

Beim Birsig sehen die Werte im Durch- 4.4.2 Wasserqualität im schnitt schlechter aus als bei der Birs. Klimawandel Auffällig bei den Messstandorten vor und In Abbildung 22 sind die Auswirkungen nach einer ARA ist, dass sich alle gemes- des Klimawandels auf Fliessgewässer er- senen Parameter der chemischen Wasser- läutert. qualität durch das von der ARA eingelei- tete gereinigte Abwasser verschlechtern. Eine höhere Wassertemperatur kann Grund dafür ist sehr wahrscheinlich die für Wasserorganismen schädlich sein. nicht genügende Reinigungseffizienz der Zum Beispiel liegt der optimale Tempe- ARA. Auch bei der mikrobiologischen Was- raturbereich für Forellen und Äschen zwi- serqualität sieht es nicht besser aus. Bei schen 5° und 19°C, Wassertemperaturen einem einzigen Messstandort am Birsig über 24°C sind letal für Forellen. Bei hö- Binningen wurden bei sechs Messungen heren Wassertemperaturen wird ein Aus- Werte der Klasse D gemessen und bei den bruch von Fischkrankheiten begünstigt restlichen zwei die Klasse C. Die Wasser- (Auckenthaler et al., 2017). temperatur ist im Vergleich zur Birs um zirka 2–3°C wärmer und der kritische Erhöhte Wassertemperaturen führen Wert von 20°C wurde im Jahr 2017 31-mal auch zu einer sommerlichen Abnahme der überschritten. Abflussmenge, bedingt durch verringerte Niederschläge und erhöhte Verdunstung. Die Landnutzung des Einzugsgebiets Gerade bei Niedrigwasser wird mehr der Birs ist vergleichbar mit deren des Wasser für die Landwirtschaft verwendet Birsig. Somit sollten bei der chemischen werden, da dann der Wasserbedarf am Wasserqualität ähnliche Werte erwar- höchsten ist. Somit wird die Abflussmenge tet werden. Dies stimmt jedoch nicht mit zusätzlich verringert und dabei steigt die den gefundenen Resultaten überein. Den Konzentration aller Stoffe an, während der Hauptfaktor für diesen Unterschied sehen Eintrag gleich bleibt. wir in der rund 10-mal höheren Abfluss- menge der Birs im Vergleich zum Birsig. Starkregenereignisse können zu Aus- Durch eine grosse Wassermenge im Fluss waschung von Pestiziden und anderen werden die Schmutzstoffe und Mikroor- Stoffen aus landwirtschaftlichen Flächen ganismen, welche in den Fluss gelangen, führen. Als Folge steigt die Konzentration stärker verdünnt und haben daher eine von Pestiziden im Fluss (National Centre kleinere Auswirkung. Auch braucht es bei for Climate Services, 2018; Scherrer et al., einem Fluss mit einer höheren Abfluss- 2016; Wittmer, 2018a). menge eine höhere zugeführte Energie- menge, um ihn zu erwärmen. Wir nehmen Wärmere Temperaturen senken den daher an, dass kleine Flüsse anfälliger auf Sättigungspunkt von Sauerstoff im Gewäs- Klimaschwankungen sein werden. ser, während der Bedarf der Organismen steigt. Andererseits wird mehr Sauerstoff durch erhöhte Photosyntheseaktivität pro- duziert und die Mikroorganismen in der ARA sind aktiver und reinigen das Abwas- ser effektiver. 38 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Es zeigt sich also, dass nur einzelne Auch wenn keine monetären Gewinne er- Effekte ermittelt werden können, jedoch wirtschaftet werden, entstehen Nutzen in nicht eine abschliessende Aussage darü- verschiedenen Bereichen. Durch Mass- ber gemacht werden kann, welche über- nahmen zur Wasserqualitätssicherung wiegen und wie sich die Wasserqualität profitiert einerseits die Bevölkerung, zum hierdurch im Allgemeinen verändert. Beispiel mit der Erschaffung neuer Bade- möglichkeiten oder Hochwasserschutz. 4.4.3 Kosten und Gewinne Andererseits kann die ökologische Funk- Wie in den Resultaten ersichtlich, fal- tion der Gewässer aufrechterhalten wer- len beim Aufrechterhalten und Verbes- den. Deswegen lohnt sich eine Investition sern der Wasserqualität hohe Kosten an. im Bereich der Wasserqualität.

4.5 Gemäss den Resultaten dieser Arbeit werden, da Arzneimittel wie Diclofenac Schlussfolgerung kann die momentane Wasserqualität der in erster Linie aus Siedlungsabwässern Birs als genügend beschrieben werden. stammen. Um die Konzentrationen von Durch die Auseinandersetzung mit mög- Mikroverunreinigungen in den Fliessge- lichen Folgen des Klimawandels ist al- wässern deutlich zu reduzieren, stellt ein lerdings die Frage relevant, welches Aus- Ausbau von ARA mit Verfahren wie Ozonie- mass die zusätzliche Belastung der Birs rung oder Pulveraktivkohle eine notwen- und des Birsigs, vor allem bezüglich des dige jedoch kostenintensive End-of-pipe Temperaturanstieges, annehmen wird und Massnahme dar. Offen bleibt auch, ob es wie schnell die Folgen für die Gewässer- weitere problematische Verunreinigungen organismen und den Menschen spürbar gibt, die bis jetzt gänzlich unbekannt sind. werden. Zudem besteht die Gefahr, dass Verun- reinigungen und deren Wirkung, wie zum Eine zunehmende Herausforderung Beispiel das Mikroplastik, unterschätzt stellen die Verschmutzungen durch Mi- werden könnten. kroverunreinigungen, wie Medikamente oder Pestizide, dar. Bislang kann die ARA Um die Biodiversität und einen gesun- diese nicht hinreichend aus dem Abwas- den Fluss für die zukünftigen Generatio- ser entfernen. Im Sinne einer Front-of- nen zu bewahren, spielt die Wasserquali- pipe Massnahme sollte diese Problematik tät im Ökosystem Fluss eine bedeutende durch eine vermehrte Medienpräsenz in Rolle. das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 39 5 Gewässerraum

Die Schweizer Fliessgewässer sind Der Kanton Basel-Landschaft (BL) ist 5.1 vielerorts stark beeinträchtigt. In der Ver- momentan im Planungsprozess und muss Einführung gangenheit wurden sie stark verbaut, be- sich mit den Konflikten, die dabei aufkom- gradigt und eingedämmt, um mehr Platz men, auseinandersetzen. An diesem Bei- für Äcker und Siedlungen zu schaffen spiel werden folgende Fragen erörtert: und Hochwasser vorzubeugen. Heute hat • Was ist ein Gewässerraum und wie man erkannt, dass ein solcher Eingriff in wird dieser ausgeschieden? Warum die natürlichen Funktionen der Gewässer verlangt der Bund, dass ein Ge- sowohl für den Umwelt- als auch für den wässerraum ausgeschieden wird? Hochwasserschutz verheerend ist. Dank Welche Nutzungen sind im Gewäs- dem 2011 revidierten Gewässerschutz- serraum zugelassen, welche nicht gesetz (GschG) sind die Kantone nun zu und was sind die Gründe dafür? einer Ausscheidung des Gewässerraums • Welches sind die massgeben- verpflichtet. Ziel ist es, den Gewässern den gesetzlichen Grundlagen einen Teil des Raums zurückzugeben, der für die Bestimmung der Gewäs- ihnen im Laufe der Zeit genommen wurde. serräume? (in Kapitel Recht) So wird die langfristige, nachhaltige Nut- • Wo entstehen Kosten und Nutzen durch zung der Gewässer ermöglicht und der die Ausscheidung der Gewässerräume? Hochwasserschutz verbessert (vgl. BAFU, • Welche Stakeholder nehmen Einfluss 2018b). Der steigende Siedlungsdruck und auf die Ausscheidung eines Gewässer- die intensive Landwirtschaft erschweren raums, bzw. sind von der Ausscheidung allerdings dieses Vorhaben (BAFU, 2017). eines Gewässerraums betroffen?

Die Teilanalysegruppen haben eine Li- Für die Stakeholderanalysen waren die 5.2 teraturrecherche durchgeführt, welche Homepages der Stakeholder oder Zei- Vorgehensweise sich hauptsächlich auf Quellen aus dem tungsartikel hilfreich. Ergänzt wurde das Internet und der zur Verfügung gestellten Wissen durch Experten/innen-Befragun- Primärliteratur stützt. gen an der Exkursion oder via E-Mail res- pektive durch persönliche Gespräche.

5.3.1 Definition und Nutzungen pische Fauna und Flora charakterisiert 5.3 des Gewässerraums und erfüllt zahlreiche Funktionen (Eawag, Resultate Definition 2013). Deshalb soll der Gewässerraum Der Gewässerraum bezeichnet den durch bauliche und landwirtschaftliche Landschaftsbereich, welcher die Gerin- Einschränkungen geschützt werden und nesohle, den Uferbereich und gegebe- naturnah erhalten bleiben (ARP, 2016, nenfalls auch weitere Bereiche, die in 2018a). einer direkten Beziehung zum Gewässer stehen, beinhaltet (Abteilung Kantonspla- Abbildung 23 stellt den Gewässerraum nung, 2016). Er ist durch eine standortty- dar. 40 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Abbildung 23 Bildliche Darstellung des Gewässerraums (, 2018).

Die vorgegebene Breite des Gewässer- Nutzungen raums variiert (GschV). In Tabelle 6 sind Die Nutzung des Gewässerraums wird die mindestens vorgesehenen Gewässer- durch die Gewässerschutzverordnung raumbreiten für Fliessgewässer aufge- (GschV) geregelt. Dadurch wird sicherge- führt. stellt, dass dieser seine natürlichen Funk- tionen erfüllen kann und es zu keiner Ver- Die Breite des Gewässerraums kann unreinigung des Gewässers kommt (ARE erhöht werden, wenn dies für den Hoch- et al., 2001). Gemäss den Bestimmungen wasserschutz, für die Revitalisierung, für dürfen in einem Gewässerraum nur stand- den Landschaftsschutz oder die Gewäs- ortgebundene und im öffentlichen Interes- sernutzung nötig ist. Unter gewissen Um- se liegende Anlagen gebaut werden (z.B. ständen (beispielsweise im Wald, bei ein- Fuss- und Wanderwege, Flusskraftwerke, gedellten, künstlichen oder sehr kleinen Brücken). Schutzbauten gegen Naturkata- Gewässern) kann auch auf die Festlegung strohen nehmen eine Sonderstellung ein. eines Gewässerraums verzichtet werden Bestimmte Anlagen können nach einer (vgl. GschV). Interessensabwägung bewilligt werden

Tabelle 6 Gewässerraumbreite nach GSchV.

Schutzgebiet Gerinnesohle < 1 m Gewässerraumbreite: 11 m

Schutzgebiet Gerinnesohle 1–5 m Gewässerraumbreite: 6 x Gerinnesohlebreite + 5 m

Schutzgebiet Gerinnesohle > 5 m Gewässerraumbreite: Gerinnesohlebreite + 30 m

Übrige Gebiete Gerinnesohle < 2 m Gewässerraumbreite: 11 m

Übrige Gebiete Gerinnesohle 2–15 m Gewässerraumbreite: 2.5 x Gerinnesohlebreite + 7 m Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 41

(vgl. ARE & BAFU, 2013; ARE et al., 2001). 5.3.2 Ausscheidung des Bestehende Anlagen sind hingegen ge- Gewässerraums schützt und dürfen weiterhin benutzt wer- Die gesetzliche Ausscheidung des den (GschV). Gewässerraums ergab sich als Reakti- on auf die eidgenössische Volksinitiative In der Landwirtschaft dürfen in einem «Lebendiges Wasser» und wurde 2011 in Gewässerraum keine Dünger- und Pflan- Kraft gesetzt. Gemäss GschG ist es nun zenschutzmittel eingesetzt werden sowie die Aufgabe der Kantone bei fliessenden kein Bodenumbruch stattfinden. Die na- Gewässern einen Gewässerraum bis 2018 türliche Ufervegetation darf zudem nicht auszuscheiden. Das Bundesamt für Um- beeinträchtigt werden und soll wo möglich welt (BAFU) und die übrigen betroffenen wiederhergestellt werden. Der Gewässer- Bundesstellen wirken beim Vollzug mit. raum kann daher nur extensiv als Biodi- Werden die Gewässerräume nicht bis zur versitätsförderfläche (BFF) bewirtschaftet gesetzten Frist ausgeschieden, gelten die werden. Beispiele für BFF sind Uferwie- Übergangsbestimmungen des Bundesge- sen, extensiv genutzten Wiesen, Weiden setztes. Diese legen den Gewässerraum und Streueflächen. Zentral für die exten- pauschal fest, weshalb die Gewässerräu- sive Landnutzung sind unter anderem die me in der Regel grösser ausfallen (vgl. geringere Nähr- und Schadstoffeinträge, Bafu, 2011; GschG). die erhöhte Biodiversität und sauberes Trinkwasser (vgl. ARE et al., 2001; BUD & Der Kanton BL hat beschlossen, die in- LZE, 2017). nerhalb der Bauzonen bereits bestehen- de Uferschutzzone als Gewässerraum zu Anzumerken ist, dass bereits heute der erklären. Dadurch sollte Arbeit gespart Einsatz von Dünger- und Pflanzenschutz- werden und die bereits bestehenden Ufer- mittel in einer Pufferzone von drei bis schutzvorschriften erhalten bleiben (RBG; sechs Meter praktisch untersagt ist. Somit Regierungsrat BL, 2018). Diese generelle verändert sich die Lage für die Bauern/ Ausscheidung wurde allerdings vom Kan- Bäuerinnen durch die Gewässerraumaus- tonsgericht BL als rechtswidrig erklärt scheidung bei kleinen Gewässern kaum. (da nicht parzellenscharf, nicht grundei- Anfallende Ertragseinbussen für die gentümerverbindlich und keine Anhörung Landwirte/innen werden zudem im Falle der Betroffenen). Es muss jede Situati- einer Ausscheidung entschädigt (vgl. BUD on spezifisch betrachtet werden und der & LZE, 2017). Gewässerraum soll sinnvoll ausgeschie- den werden (Kanton BL, 2017). Daraufhin Für eingedolte Gewässer in der Bauzo- wurden die Gemeinden von BL Ende 2018 ne gelten keinerlei Einschränkungen, in- beauftragt, den Gewässerraum innerhalb sofern keine Neueindolungen stattfinden der Bauzonen selber im Rahmen der Nut- (BUD, 2011b). zungsplanung festzulegen (Landrat BL, 2018a). Ausserhalb der Bauzonen hat das kantonale Amt für Raumplanung (ARP) die Planungshoheit (BUD, 2018). 42 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

In Abbildung 24 ist der Ausscheidungs- in die Planung mit eingebunden und allfäl- prozess schematisch dargestellt. Darin lige Beschwerden frühzeitig abgefangen ist ersichtlich, dass der Prozess eine In- werden (Amt für Raumplanung BL, 2016). teressenabwägung und ein Mitwirkungs- Zusätzlich werden die Nutzungspläne der verfahren beinhaltet. Damit sollen die Gemeinden vom ARP geprüft und vom Re- verschiedenen Interessen der Betroffenen gierungsrat abgesegnet.

Abbildung 24 Prozess der Gewässerraumausscheidung (Grafik Samira Amos) Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 43

Statistisch gesehen sind im Kanton BL Strömungen und Strukturen (z.B. Kies- bisher 0% des Gewässerraums tatsächlich bänke, Schwemmholz, Sedimente) – er- ausgeschieden, obwohl die Frist bereits möglicht eine genügend hohe Diversität abgelaufen ist. Des Weiteren läuft eine an Lebensräumen (Eawag, 2013). Zusätz- Motion im Regierungsrat BL, gemäss der lich kann durch eine intakte Ufervegetati- bei kleinen und eingedolten Gewässern in on der Boden stabilisiert und das Wasser landwirtschaftlichen Zonen auf eine Aus- an warmen Tagen gekühlt werden, was für scheidung verzichtet werden soll. Dies, viele Arten überlebenswichtig ist (BAFU, obwohl ein solches Vorgehen wegen dem 2017b). Ausserdem sind die Gewässer im generellen Verzicht bundesrechtswidrig dicht kultivierten Mittelland oft die einzige sein könnte (vgl. Landrat BL, 2018b; Re- Vernetzungsmöglichkeit für Arten (Eawag gierungsrat BL, 2018). Voraussichtlich & WSL, 2013). werden in fünf bis zehn Jahren 95% des Gewässerraums ausgeschieden sein (vgl. Hochwasserschutz Chavanne, 2018a). Ein genügend breiter Gewässerraum reduziert die Fliessgeschwindigkeit des 5.3.3 Kosten- und Nutzenanalyse Flusses und sorgt für eine ausreichende Nachfolgend werden die wichtigsten Abflusskapazität, was dem Hochwasser- Kosten und Nutzen erläutert. schutz zu Gute kommt (Di Giulio et al., 2017). Die schützende Wirkung eines brei- Kosten ten Gewässerraums bei Hochwasser ist in Natur- und Tierschutz Abbildung 25 dargestellt. Der Gewässerraum nimmt eine wich- tige ökologische Funktion ein. Beispiels- Zusätzlich können Schäden durch Ext- weise wird die Biodiversität durch ein na- remereignisse vermieden werden, da sich türliches und breites Ufer direkt geschützt das Wasser im Gewässerraum ausbreiten (Naturaqua PBK, 2003). Erst ein intaktes kann und nicht direkt bis zur gebauten In- Geschiebemanagement - und die damit frastruktur dringt (Mobiliar Lab für Natur- verbundenen unterschiedlich starken risiken, 2018).

Abbildung 25 Positiver Effekt der Aue im Hochwasserfall (Frossard, 1998, S. 14). 44 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Wasserqualität durch den Verlust der vorherig landwirt- Der Gewässerraum dient als Pufferzo- schaftlich intensiv genutzten Fläche erge- ne und verringert so den Schadstoffeintrag ben, kompensiert (Haas, 2018b). in den Fluss (z.B. von Pestiziden und Dün- gern aus landwirtschaftlichen Gebieten). Wertverminderung von Grundstücken Auen dienen beispielsweise als Schad- Die Gewässerraumausscheidung be- stofffilter, da sie Nitrat und Phosphat spei- trifft direkt die Eigentümer/innen von an chern. Die flussnahen Wiesen und Auen- Wasser angrenzendes Land. Die entspre- wälder werden somit in der Pufferzone mit chende Fläche verliert an Wert, da man in Nährstoffen versorgt und das Wasser wird deren Nutzung eingeschränkt wird. Man sauber gehalten. Da die Fliessgewässer in spricht hier von einer materiellen Enteig- ständigem Austausch mit dem Grundwas- nung. Falls ein bebaubares Grundstück ser sind, profitiert schlussendlich auch die grösstenteils oder ganz im Gewässerraum Qualität des Trinkwassers (vgl. Schäfer, zu liegen kommt und dadurch nicht mehr 2015). bebaubar ist, hat der/die Eigentümer/in Anspruch auf eine Entschädigung durch Naherholungsraum den Kanton (vgl. Fritzsche, 2014; Baudi- Ein natürlicher Gewässerraum ist äs- rektion Kanton Zürich, 2018b). thetisch ansprechend, bietet Raum für verschiedene Aktivitäten (z.B. Schwim- Zeitliche Verzögerung bei Neubauten und men, Wandern, Fischen) und steigert Planungsunsicherheit so die Attraktivität einer Region (BAFU, Durch die bis zur definitiven Ausschei- 2017b). dung geltenden Übergangsbestimmungen wird die Bewilligung von Neubauten nahe Nutzen von Gewässerräumen verzögert. Bauvor- Vollzugskosten bei Kanton und Gemein- haben können momentan nicht oder nur den mit Regelung der Übergangsbedingungen Die Kantone tragen grundsätzlich die bewilligt werden. Dies führt zu erhöhten Kosten der Ausscheidungsprozesse. Bei Planungskosten und Rechtsunsicherheit den Gemeinden treten Vollzugskosten oft (vgl. Chavanne, 2018a). in Form von Drittaufträgen (beispielsweise an Raumplanungsbüros) auf, da das nötige Zusätzlich entstehen verschiedene in- Know-how für die Ausscheidung fehlt. Zu- direkte Kosten und Nutzen, beispielswei- sätzlich braucht es finanzielle Mittel, um se durch die effektive Durchführung von die neu auferlegten Gesetze zu kontrol- Hochwasserschutz- und Revitalisierungs- lieren und bei Verstossen einzuschreiten projekten. (vgl. Chavanne, 2018b). 5.3.4 Stakeholder Entschädigung der Landwirtschaft Die wichtigsten Stakeholder werden im Das Bundesamt für Landwirtschaft Folgenden erläutert. (BLW) entschädigt mit spezifischen Di- rektzahlungen BFF, zu welchen auch der Das Amt für Raumplanung (ARP) ist lediglich extensiv bewirtschaftete Gewäs- zuständig für die kommunale und regio- serraum gezählt wird (BLW, 2018). Da- nale Raumplanung im Kanton (Kanton BL, durch werden die Ertragseinbussen für 2018b). Es scheidet in einem zeitaufwän- den/die Landwirt/in, die sich vor allem digen Prozess den Gewässerraum aus (re- Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 45

spektive revidiert die Ausscheidungen der Der Bauernverband beider Basel Gemeinden) und passt dementsprechend (BVBB) ist der Dachverband der Basler die kantonale Richt- und Nutzungspla- Bauern/Bäuerinnen und der landwirt- nung an (BAFU, 2018a; BUD, 2018; GSchV). schaftlichen Organisationen. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder in den Aus Sicht der Raumplaner/innen bringt Schweizer Landwirtschaftsorganisationen der neue Gewässerraum gegenüber den sowie gegenüber den Behörden (BVBB, bereits bestehenden Schutzzonen nur 2015). wenig Nutzen, was den Aufwand für die Ausscheidung unverhältnismässig er- Die Landwirte/innen sind mit dem scheinen lässt. Trotz Handlungsspielraum Vorgehen der Verwaltung bei der Gewäs- hat das ARP nur wenig Freiheiten bei der serraumausscheidung unzufrieden. Kon- Ausscheidung. Aufgrund der einschrän- kret kritisiert der BVBB an der Gewäs- kenden Übergangsbestimmungen lastet serraumausscheidung die ungenügende ein gewisser Druck auf dem ARP, den Ge- Entschädigung der Ackerflächen, die wässerraum so schnell wie möglich aus- Ausscheidung von Gewässerraum für ein- zuscheiden (vgl. Chavanne, 2018a, 2018b). gedolte Gewässer sowie bei kleinen und diffusen Bachläufen, die extensive Bewirt- Pro Natura BL hat sich die Erhaltung schaftung von landwirtschaftlich wertvol- und Förderung der Artenvielfalt sowie lem Boden und die uneinheitliche Umset- eine nachhaltige Nutzung der Landschaft zung in den verschiedenen Regionen des zum Ziel gesetzt. Am Gewässerraum in- Kantons (Brodbeck, 2017). teressiert Pro Natura deren positive Aus- wirkungen auf das Ökosystem «Fliessge- Der BVBB ist in der externen Begleit- wässer», namentlich seinen wertvollen gruppe zur Ausarbeitung der Nutzungs- Lebensraum und seine Vernetzungsfunk- pläne (Amt für Raumplanung BL, 2016). tion (vgl. Pro Natura BL, 2012). Dort konnte er sich allerdings zu wenig durchsetzen. Daher ist er nun der Mei- Als schweizweit tätige Umweltschutzor- nung, dass im Kanton BL der gesetzliche ganisation kann Pro Natura Schweiz eine Spielraum nicht ausgenutzt wird und zu Kontrollfunktion bei neu geplanten Pro- Ungunsten der Landwirtschaft entschie- jekten einnehmen. Geht Pro Natura davon den wird (Brodbeck, 2016). aus, dass ein Projekt nicht umweltverträg- lich ist, kann die Umweltschutzorganisa- Der Hauseigentümerverband (HEV) tion dank dem Verbandsbeschwerderecht vertritt die Haus-, Wohnungs- und Grund- das Projekt auf seine Rechtmässigkeit eigentümer/innen in Baselland. Er posi- prüfen lassen und eine Einsprache for- tioniert sich klar gegen Gesetze, welche mulieren (beispielsweise, wenn ein Bau- die Freiheit des/der Eigentümers/in un- projekt zu nahe an einen Fluss grenzt). nötig einschränken (HEV Kanton BL, 2017, Pro Natura ist ausserdem Mitglied in der 2018a). externen Begleitgruppe zur Ausarbeitung der Nutzungspläne (vgl. Pro Natura, 2018; Der HEV BL fordert, dass eine Frist VBO; ARP, 2017a). gesetzt wird, bis zu welcher der Gewäs- 46 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

serraum ausgeschieden sein muss. Dies Die Wirtschaftskammer Baselland deshalb, weil die bestehenden Übergangs- (Wika) ist der Dachverband der Basler bestimmungen und die Unsicherheit dar- Klein- und Mittelunternehmen und ver- über bis wann diese gelten, die Planung tritt diese wirtschaftspolitisch (Wika BL, von Bauprojekten erschweren. Ausserdem 2018b). Auch der Wika fordert eine ra- fordert der HEV, dass der Gewässerraum sche Ausscheidung des Gewässerraums in allen Gemeinden nach denselben Mass- und eine Erhaltung der Bauzonen (Wika stäben ausgeschieden wird, wobei man BL, 2018a; Wika BL, 2018d). Mit 8% aller sich am besten an die bundesrechtlichen Beschäftigten im Kanton macht die Bau- Mindestvorgaben halten solle (vgl. Regie- branche einen beachtlichen Anteil der ba- rungsrat BL, 2018). sellandschaftlichen Wirtschaft aus (Statis- tisches Amt BL, 2015).

5.4 Die wichtigsten Erkenntnisse aus den 5.4.2 Einfluss der Stakeholder Diskussion Teilanalysen sind: Die Stakeholder können Einfluss auf die Gewässerraumausscheidung nehmen. 5.4.1 Zusammensetzung der Einerseits können sie in einer externen Legislative und Exekutive Begleitgruppe bei der Gewässerraumaus- Die politische Zusammensetzung des scheidung mitwirken und ihre Anliegen Parlaments und des Regierungsrats eines einbringen (ARP, 2017a). Andererseits Kantons spielt eine wichtige Rolle bei der können sie über die öffentliche Meinungs- Ausscheidung des Gewässerraums. Tat- bildung und politisches Lobbying Druck sächlich variiert der Anteil der Parteien, ausüben. Mit einem Blick auf die Partei- welche sich für den Umweltschutz einset- verteilung im Landrat zeichnet sich ab, zen, von Kanton zu Kanton stark, was sich dass die wirtschaftlichen Interessen wahr- in der Umweltpolitik widerspiegelt. Das scheinlich stärker als die Umweltanliegen zeigt ein Vergleich der Kantone BL, Genf gewichtet werden: Gemeinsam besetzen und Aargau. Beim Kanton BL ist lediglich die SVP, die FDP und die CVP über die einer von fünf Sitzen durch eine grüne Hälfte der Sitze (Kanton BL, 2018d). Somit Partei besetzt (vgl. Gurzeler & Maurer, werden in der Gesetzgebung zwar alle Sta- 2016; Kanton Aargau, 2018a, 2018b; Kan- keholder berücksichtigt, insgesamt schei- ton BL, 2018a, 2018c; Kanton Genf, 2018a, nen die gegenüber dem Gewässerraum 2018b). kritisch eingestellten Vertreter/innen al- lerdings in BL tendenziell über mehr Ein- Die mangelhafte Ausscheidung des fluss zu verfügen, was zu Verzögerung in Kantons könnte neben den Machtverthält- der Ausscheidung führt. Insbesondere der nissen in der Politik daran liegen, dass HEV hat gute Voraussetzungen seine An- der Kanton BL aufgrund seiner wenigen liegen durchzubringen. Da er eine Mehr- Wasserläufe kaum Erfahrungen im Be- heit der Bevölkerung vertritt, weisen seine reich des Gewässerschutzes aufweist und Forderungen ein nicht zu unterschätzen- die Ausscheidung durch Rechtsstreitigkei- des politisches Gewicht auf (Statistisches ten wie die «Motion Strub» verzögert wird Amt BL, 2013). (ARP, 2017b). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 47

5.4.3 Verzögerung durch Landwirten/innen bezüglich der tatsäch- Interessenabwägung lich entstehenden Aufwands- und Ertrags- Die grösste Herausforderung bei der kosten zu bestehen. Ausscheidung des Gewässerraums im Kanton BL stellt die Interessenabwägung 5.4.4 Konzentrierte Kosten zwischen den verschiedenen Stakehol- Von den positiven Ökosystemdienstleis- dern dar. Die wichtigsten Gegenspieler tungen des Gewässerraums profitieren der Ausscheidung des Gewässerraums letztendlich alle, auch wenn einzelne Sta- sind die betroffenen Bauern/Bäuerinnen keholder diesen langfristigen Nutzen nicht und ihr Vertreter, der BVBB. Sie haben zu wahrnehmen wollen. mehreren Punkten Einsprache erhoben Den positiven Aspekten stehen jedoch und haben vor, einige Rechtsfälle bis zum die Kosten gegenüber, welche vor allem Bundesgericht weiterzuziehen (Brodbeck, einige wenige Stakeholder zu tragen ha- 2017). Dadurch wird die Ausscheidung ben. Es sind dies die Grundstückseigen- verzögert. tümer/innen, die Bau- und die Landwirt- schaft. Sie zeigen sich daher auch speziell Wir denken, dass die Einsprachen Folge skeptisch zur Gewässerraumplanung. Als einer zu oberflächlichen Interessensab- Fazit kommt der Nutzen der Gewässer- wägung sind. Es scheinen unserer Ansicht räume allen zugute, die Kosten fallen aber nach darüber hinaus Unklarheiten bei den spezifisch an. Dies macht eine Umsetzung schwierig.

Die Ausscheidung des Gewässerraums zwischen Naturschutz und Nutzung der 5.5 und die damit verbundenen Restriktio- Gewässer zu finden, der für alle Interes- Schlussfolgerung nen in der Nutzung sind essenziell für ein sensparteien tragbar ist. Um diesen Pro- nachhaltiges Fliessgewässermanagement zess möglichst effizient voranzutreiben, im Einzugsgebiet der Birs. Die Literatur- sind mindestens kurzfristig mehr finan- recherche hat gezeigt, dass der ausge- zielle und personelle Mittel beim Kanton schiedene Gewässerraum der Bevölke- erforderlich. Ansonsten dürfte die tat- rung, der Tier- und Pflanzenwelt und dem sächliche Gewässerraumausscheidung im Landschaftsbild zu Gute kommt. Kanton BL mutmasslich minimal ausfal- len. Diese langfristigen und der Allgemein- heit zu Gute kommenden Nutzen stehen Nach der Ausscheidung wird die Ins- kurzfristigen und auf wenige Stakeholder tandhaltung des Gewässerraums zentral konzentrierte Kosten gegenüber. Trotz werden. Hauptsächlich geht es darum, frühzeitiger Kommunikation und Inter- den Hochwasserschutz und Revitalisie- essenabwägung ist es unwahrscheinlich, rungsmassnahmen praktisch umzusetzen dass alle Stakeholder zufriedengestellt und die Einhaltung der im Gewässerraum werden können. Die grösste Herausforde- geltenden Nutzungseinschränkungen zu rung bei der Gewässerraumausscheidung garantieren. im Kanton BL ist somit, einen Kompromiss 48 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019 6 Tiere und Pflanzen

6.1 Ein Fluss bietet Raum für viele ver- • Welche Tiere und Pflanzen sind typisch Einleitung schiedene Ökosysteme. Diese Ökosys- für die Fliessgewässer im Birstal und teme sind stets durch menschliche und den Birsig? Gibt es Leitarten? Welchen nichtmenschliche Einflüsse bedroht, zum Einfluss haben Neobiota? Welche Tiere Beispiel durch Siedlungsbau, Wasser- (Makrozoobenthosarten) sind oder wer- knappheit, Landwirtschaft, Überschwem- den durch den Klimawandel bedroht? mungen oder Mikroverunreinigungen. Bei • Welche Stakeholder beein- der Beurteilung des Zustandes von Fliess- flussen die Tiere und Pflan- gewässern spielen Tiere und Pflanzen zen der Fliessgewässer? eine massgebende Rolle – sie tragen nicht • Welches sind dazu die massge- nur zu reibungslosen Abläufen bei, son- benden gesetzlichen Grundlagen? dern sind als primäre Nutzer des betrach- (diese Frage wird einem separaten teten Lebensraums unmittelbar betroffen Teil des Falldossiers behandelt) von externen Einflüssen. Die Reaktionen • Wo entstehen Kosten und Ge- dieser Organismen auf Veränderungen winne und wie hoch sind die? helfen uns, Gewässerökosysteme besser zu verstehen (Hershkovitz et al., 2015). Die Kosten und Gewinne wurden dabei oft vor allem qualitativ ausgedrückt, da In der Teilanalyse «Tiere und Pflanzen» es äusserst schwierig ist, Gewinne für ein haben sich die Studierenden mit folgenden Ökosystem monetär auszudrücken. Fragestellungen einen Einblick in die Welt von Flora und Fauna in den Flüssen Birs und Birsig erarbeitet:

6.2 Für die Recherche setzten die Studie- über das GeoView BL gewonnen werden. Vorgehensweise renden vor allem auf wissenschaftliche Die Studierenden haben die Recherche Datenbanken wie LexisNexis, Nebis, Goo- dabei meist auf die Gruppenmitglieder gle Scholar oder Web of Science. Ausge- aufgeteilt, so dass zu jedem Gebiet ein/e hend von den gestellten Ausgangsquel- Experte/in vorhanden war. Die dadurch len wurden die beteiligten Stakeholder entstehende Schwierigkeit war, die so ge- identifiziert und in der Macht-Interesse wonnenen Informationen sinnvoll mitein- Matrix platziert. Viele Informationen konn- ander zu verknüpfen. ten von der Website des BAFUs sowie

6.3 6.3.1 Stakeholder und deren Gewässer ihre Auswirkungen auf das dar- Resultate Interessenskonflikte in enthaltene Leben haben. Die wohl wich- In der Teilanalyse Tiere und Pflanzen tigsten Stakeholder im Bereich Tiere und mussten viele Stakeholder berücksichtigt Pflanzen lassen sich in zwei grosse Grup- werden, weil alle Handlungen am und im pen unterteilen: Zum einen die Staats- Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 49

5.3.2 Fauna ebene, also das Bundesamt für Umwelt Makrozoobenthos (BAFU), Kanton und Gemeinden, die alle Die Lebensgrundlage der meisten ein- die Öffentlichkeit vertreten. Die Funktion heimischen Fischarten sind die Makro- des Kantons als Stakeholder wurde auf zoobenthos. Das sind wirbellose Klein- verschiedene Ämter aufgeteilt, die für die lebewesen, welche die Gewässersohle Fragestellung eine Rolle spielen. Zu be- besiedeln (Stucki & Bundesamt für Um- rücksichtigen sind das Amt für Umwelt welt, 2010). Bei einer biologischen Un- und Energie (AUE), das Amt für Wald bei- tersuchung an der Birs 2011 (Küry et al., der Basel, das Amt für Raumplanung und 2012) wurden insgesamt sieben Abschnit- das Amt für Veterinär-, Jagd- und Fische- te der Birs bewertet. Dabei wurden 93 reiwesen. Taxa festgestellt, welche aus folgenden Gruppen stammen: Schnecken, Muscheln, Zum anderen lassen sich die Stake- Wenigborster, Egel, Krebse, Milben, Ein- holder in Vereine oder private Interes- tagsfliegen, Steinfliegen, Libellen, Käfer, sengruppen einteilen – zum Beispiel der Köcherfliegen und Zweiflügler. Die höchs- WWF Basel, der die Staatsebenen mit te Diversität innerhalb der Gruppen stellt Petitionen, Einsprachen oder Initiativen hierbei die Gruppe der Köcherfliegenlar- unter Druck setzen kann. Weitere Vereine ven. Um den Zustand eines Gewässers oder Interessensgruppen sind der kanto- mithilfe des Makrozoobenthos berechnen nale Fischereiverband Basel-Landschaft zu können, wird der Indice Biologique Su- (KFVBB), der ein starkes Interesse an isse (IBCH) verwendet (Stucki & Bundes- nachhaltigem Gewässermanagement hat, amt für Umwelt, 2010). Mit dieser Methode die einzelnen Industriefirmen entlang der wurde klar, dass alle Abschnitte der Birs Flüsse und, als ein Vertreter der Abwas- als für Makrozoobenthos gut eingestuft serreinigung, die ARA Birs. Hier gilt es werden können. anzumerken, dass die ARA privat oder von den Gemeinden geführt werden können. An der Birs kommen die Insektenklas- Zu erwähnen sind auch die Kleinwasser- sen, vor allem die Stein-, Köcher- und kraftwerke an der Birs, wie zum Beispiel Eintagsfliegen (EPT-Arten), häufiger vor das Kleinwasserkraftwerk Zwingen. als am Birsig (Küry et al., 2012). Am Birsig konnten keine Steinfliegenlarven gefun- So verschieden die Stakeholder sind, den werden (Küry et al., 2015). so unterschiedlich sind auch ihre Interes- sen. Dies kann zu Interessenskonflikten Fische führen. So will zum Beispiel das Projekt Fliessgewässer werden aufgrund von Lachs 2020 eine verbesserte Fischgän- Gefälle und Sohlenbreite in sogenann- gigkeit, um den Lachs wieder anzusie- te Fischregionen unterteilt und nach der deln, gleichzeitig bedeuten Fischtreppen Leitfischart benannt (Schager et al., 2014). für Wasserkraftwerke einen erheblichen Die untersuchten Flussregionen werden Mehraufwand (mehr dazu bei Kosten und in die Äschenregion eingeteilt. Neben der Gewinne). Leitfischart gibt es Indikatorarten, welche 50 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

ebenfalls auf den Gewässerzustand hin- Indikatoren innerhalb dieser vier Hilfs- weisen – hier sind dies Strömer, Schneri grössen hat Thomas Amiet die Fischfau- und Alet (Amiet, 2015a). 2015 hat Amiet na der Birs als “mässig” eingestuft. Die insgesamt 950 Meter der Birs auf Fisch- Fischfauna des Birsigs wurde nach der bestand geprüft. Äschen hat er dabei nur gleichen Methode als “unbefriedigend” sehr vereinzelt gefunden. In Abbildung eingestuft - besonders die Indikatorarten 26 sind die Fischpopulationen ober- und sind massiv untervertreten (Amiet, 2015a). unterhalb von Zwingen dargestellt – man sieht die von Amiet gefundenen starken Vögel Differenzen zwischen den zwei Beständen. An der Birs kommen vier fischfressende Vogelarten häufig vor: der Graureiher, der Das Diagramm zeigt an, wieviel Prozen- Kormoran, der Gänsesäger und der Eisvo- te der untersuchten Population unter- be- gel (Schweizerische Vogelwarte, 2018d). ziehungsweise oberhalb Zwingen gefun- Eisvögel ernähren sich nur von Fisch und den wurden. Oberhalb von Zwingen gibt sind an der Birs sehr selten, weil die Aus- es demnach vor allem Äschen und Bach- sichtspunkte, die sie benötigen um ihre forellen. Unterhalb von Zwingen kommt Beute im Fluss zu erspähen, sehr leicht die Leitart Äsche aber kaum mehr vor. Die zerstört werden können (Natur- und Vo- Angaben in den Balken geben an, wieviel gelschutzverein Münchenstein, 2018). Individuen insgesamt gefunden wurden Der Graureiher war zwischenzeitlich fast (basierend auf Amiet, 2015a). ausgestorben, momentan steigt die Po- pulationsgrösse aber wieder (Küry et al., Die Fischfauna eines Fliessgewässers 2011). Natürlich gibt es auch noch weitere wird anhand von vier Hilfsgrössen beur- Vogelarten an der Birs, diese beeinflussen teilt: Altersstruktur, Artenspektrum, Fi- das Ökosystem aber weniger und werden schdichte und Anomalien. Mit Hilfe von deshalb in dieser Fallstudie nicht erwähnt (Schweizerische Vogelwarte, 2018e).

Andere Tierarten Unterhalb Zwingen Oberhalb Zwingen Der bis vor zirka 60 Jahren als ausge- storben betrachtete hat sich in der Äschen- 2 67 population Schweiz wieder angesiedelt. Mit dem Pro- jekt «Hallo Biber» von Pro Natura wurde Andere 179 18 Indikatorarten eine Wiederansiedlung des Bibers ermög- licht. Unter anderem dank diesem Projekt Bachforellen- 53 305 sind seit 2010 auch im Birstal wieder Bi- population ber anzutreffen (Pro Natura, 2018a). Der Arten aus tieferen 95 7 Lebensraum eines Bibers wird von ihm Fischregionen aktiv mitgestaltet, zum Beispiel durch ge- 0% 20% 40% 60% 80% 100% fällte Bäume und Dämme. Das fördert die Vielfalt verschiedener Strukturen, was die Abbildung 26 Fischpopulation ober- und unterhalb von Zwingen (basierend auf Amiet, Biodiversität positiv beeinflusst (Bundes- 2015a). amt für Umwelt, 2016). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 51

Ein weiteres Tier, welches man in der Auch aus Nordamerika stammende Region antreffen kann, ist die Ringelnat- Strudelwürmer wurden im Birsig gefun- ter – eine ungiftige, harmlose Schlange, den – sie konnten sich über den Rhein im- welche vor allem in feuchten Gebieten zu mer mehr ausbreiten und gelangten so bis finden ist (Küry et al., 2011). zum Birsig.

Der Dohlenkrebs, eine ursprünglich Der oben im Text erwähnte Kormoran einheimische Krebsart, gilt in der Birs und ist eine invasive Vogelart, welche lange auch in anderen Gewässern im Kanton Ba- Zeit nur als Zugvogel in der Schweiz war sel-Stadt als ausgestorben (Amt für Um- – nun ist er immer öfters auch ganzjährig welt und Energie, 2018). zu finden. Als Fischfresser beeinträchtigt er vor allem die bereits vom Aussterben Neozoen bedrohte Äsche (Campana, 2018a). Invasive Neozoen sind gebietsfrem- de Tierarten, die sich invasiv ausbreiten Die im Rhein sehr ausgeprägten (Bundesamt für Umwelt, 2018c). Damit Schwarzmeergrundeln wurde bisher noch ihnen das gelingt, muss im Lebensraum nicht in Birs und Birsig gefunden. Daraus eine passende ökologische Nische frei lässt sich schliessen, dass die Grundeln sein (Baumgartner, 2006). Die Bestände nicht, wie oft behauptet, über die Fischt- der gebietsfremden Arten bestehen über reppen von Wasserkraftwerken hochwan- mehrere Jahre in einer geringen Dich- dern (Mertens, 2018b). te. Auf einmal vermehren sie sich sehr schnell, was dann zu einem Rückgang der 5.3.3 Flora einheimischen Arten führt (Küry, 2015). Die Birs ist mehrheitlich anthropogen gestaltet, weshalb sich die Flora in vielen Signalkrebse sind als Gewässerneo- Gebieten nicht natürlich ausbreitet. Um die zoen bekannt (Küry, 2018). Sie stammen Flora zu fördern werden naturnahe Gebie- ursprünglich aus Nordamerika und tragen te als Naturschutzgebiete ausgeschieden eine Pilzinfektion in sich, die sogenann- und viele naturfremde Teile durch Revitali- te Krebspest, die einheimische Dohlen- sierungspläne wieder in eine natürlichere krebse, Steinkrebse und Edelkrebse tötet Form gebracht. (Kanton Basel-Landschaft, 2018; Koordi- nationsstelle Flusskrebse Schweiz, 2017). Besonders vielfältig sind die Natur- Um sie auszurotten, werden mit Hilfe von schutzgebiete entlang der Birs. Allein in Reusen (eine stationäre Vorrichtung zum der Reinacher Heide ist die Hälfte aller in Fang von Wassertieren) seit 2006 Signal- Basel vorkommenden Pflanzenarten ver- krebse in der Birs gefangen. Die Zahl an treten. Die Pflanzenarten, die an der Birs Signalkrebsen konnte markant gesenkt vorkommen, verteilen sich vor allem auf werden (Kanton Basel-Landschaft, 2018). drei Vegetationstypen: Schotterflächen, 52 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Magerwiesen und Auenwälder (Natur- 5.3.4 Ökomorphologie und schutz-Dienst, 2018). Die Schotterflächen, Revitalisierung auch als Sander bekannt, sind Gebiete, Ökomorphologie beschreibt die Ge- welche grundsätzlich aus Sand und Kies staltung eines Gewässers bezüglich ihrer bestehen. Es handelt sich dabei um ei- Qualität als Lebensraum für eine viel- nen geschichteten und sortierten Boden fältige Fauna. Da die verschiedenen Le- (Freie Universität Berlin, 2018). Mager- bewesen eines Gewässers verschiedene wiesen sind als besonders trockene und Lebensräume benötigen, ist es wichtig nährstoffarme Gebiete charakterisiert. eine vielseitige und abwechslungsreiche Ihre Vegetation gleicht somit einer medi- Umgebung zu schaffen. Dazu gehören As- terranen Landschaft. Über 50 verschiede- pekte wie kiesige Abschnitte, schnell und ne Pflanzenarten können im Sommer auf langsam fliessende Bereiche, sowie ein einem Quadratmeter vorkommen (Natur- intakter Uferbereich. Die Ufervegetation netz, 2011). Auf der erwähnten Reinacher sollte standortgerecht und durch Pflanzen Heide gibt es auch verschiedene gefähr- wie Weiden beschattet sein. Der Verlauf dete Pflanzenarten, zum Beispiel der eines Gewässers wird dann in eine der vier Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) Kategorien eingeteilt: Natürlich oder na- oder die Spitzorchis (Anacamptis pyrami- turnah, wenig beeinträchtigt, stark beein- dalis ) (Info Flora, 2018b). trächtigt, künstlich oder naturfremd (Amt für Umwelt und Energie BS Abteilung Ge- Neophyten wässerschutz, 2005). Gebietsfremde Pflanzen werden Neo- phyten genannt (Fischer, 2009). Einige Durch den Urbanisierungsdrang im Neophyten sind invasiv, das bedeutet, dass letzten Jahrhundert wurde die Birs immer sie einheimische Arten verdrängen. Wich- mehr begradigt, verbaut und eingeengt, so tige invasive Neophyten im Gebiet der Birs kann sie heute nur an wenigen Orten un- und dem Birsig sind gemäss Küry (2018) gehindert fliessen (Amt für Umwelt und die folgenden: Energie BS, Abteilung Gewässerschutz, • Japanischer Staudenknöterich 2005). Der Birsig ist an vielen Abschnitten • Drüsiges Springkraut eingedolt und dementsprechend in einem • Aufrechte Ambrosie. schlechten ökomorphologischen Zustand – an anderen Orten kann er derweil natur- Insbesondere der japanische Stauden- nah verlaufen (GeoView BL, 2015). knöterich erweist sich als problematisch, weil er sich über die Wurzeln fortpflanzt Aufgrund des Gewässerschutzgesetzes und somit mechanisch ausgerissen wer- (GSchG) sind alle Kantone verpflichtet ei- den muss (Fischer, 2009). Die Aufrechte nen Revitalisierungsplan zu erstellen. An Ambrosie produziert jedes Jahr zwischen der Birs werden verschiedene Projekte 3’000 und 60›000 Samen pro Individuum umgesetzt, unter anderem BirsVital (Man- und ist somit nur sehr schwer einzudäm- ser, 2014). Dabei wurden und werden bei- men (Info Flora, 2012a). spielsweise Uferausbuchtungen geschaf- fen, alte Betonverbauungen entfernt oder der Flussverlauf geschwungener gestaltet (Mišun, 2007; Wüest, 2006). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 53

5.3.5 Klimawandel 22

Aufgrund der Temperaturverläufe der 21 letzten 50 Jahre (Abbildung 27) ist erkenn- 20 bar, dass sich die Birs erwärmt hat. Ob das jedoch aufgrund des Klimawandels ist, ist 19 nicht eindeutig nachweisbar (vgl. Jakob et 18 al., 2010). Es können auch andere natürli- 17 che oder anthropogene Einflüsse zu dieser Erwärmung beigetragen haben, wie zum in °C Wassertemperatur 16 Beispiel die Einleitung von Kühl- und Ab- 15 wasser. Jedoch ist der Einfluss des Klima- 14 wandels nicht zu unterschätzen. Für den 1995 2000 2005 2010 2015 2020 Birsig liegen keine Untersuchungen und Jahr Temperaturmessungen vor, es ist aber Abbildung 27 anzunehmen, dass er sich ähnlich wie die Die gemittelten Temperaturen der Birs in Münchenstein während der wärmsten Monate von 1997 bis 2018. Birs erwärmen wird.

Für den Zeitraum bis 2085 wird eine menbruch des Nervensystems. Wo Temperaturzunahme der Birs im Som- genau die tödliche Temperatur liegt, mer zwischen 0.9 °C und 5.8°C erwartet. unterscheidet sich dabei von Fischart Für den Winter gelten ähnliche Szenarien: zu Fischart (Küttel et al., 2002). Zunahme zwischen 0.2 °C und 2.2 °C (vgl. • Vögel: Für drei Viertel der weltwei- Scherrer AG, 2016). ten Vogelarten hat der Klimawandel negative Folgen (Schweizer Vogel- Wie sich der Klimawandel auf das Le- schutz SVS/BirdLife Schweiz, 2009). ben in der Birs und im Birsig auswirkt, Viele Vogelarten sind nicht fähig, sich wird im Folgenden dargestellt. an einen neuen Lebensraum anzupas- • Makrozoobenthos: Makrozoobenthos sen. Ihre potentiellen Habitate sind sind teilweise kaltstenotherme Arten. schon vom Menschen besetzt (S. V. Sie werden mit steigenden Tempe- S. Schweizer Vogelschutz SVS/Bird- raturen in Quellregionen abwandern Life Schweiz, 2008). Da Populationen oder aussterben. Gleichzeitig ist es seltener Vogelarten schon instabil sind, möglich, dass wärmetolerantere Arten haben Klimaänderungen auf diese einwandern oder die Gemeinschaft besonders grosse Auswirkungen. mehr dominieren werden (Küry, 2016). • Pflanzen: Absolute Aussagen zur • Fische: Fische sind wechselwar- Anfälligkeit auf wärmere Temperaturen me Tiere. Das heisst, ihre Körper- sind bei Pflanzen kaum möglich, weil temperatur ist abhängig von der (noch) kein Klimaverletzlichkeitsindex Wassertemperatur (vgl. Beitinger existiert. Tabelle 7 gibt allerdings Aus- et al., 2000). Bei drastischen Tempe- kunft über die aktuelle Gefährdungs- raturerhöhungen folgt ein Zusam- situation in Birsig und in der Birs. 54 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Tabelle 7 Klimagefährdete Pflanzen im Birsig und in der Birs (basierend auf Infoflora, 2018).

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Gefährdungsniveau Nationaler Status Standort

Flutender Wasser- Ranunculus fluitans Lam. Potenziell Keine Unter Wasser hahnenfuss Mässige nationale Sparganium emersum Rehmann Einfacher Igekolben Verletzlich Unter Wasser Priorität Mittlere Oenanthe aquatica (L.) Poir. Wasser-Rebendolde Stark gefährdet Unter Wasser nationale Priorität Mittlere Rumex aquaticus L. Waser-Ampfer Stark gefährdet Am Ufer nationale Priorität Mässige Rumex hydrolapathum Huds. Riesen-Ampfer Verletzlich Am Ufer nationale Priorität

5.3.6 Kosten und Gewinne reitungsanlagen, Kleinwasserkraftwerke, Grundsätzlich gilt für im System der Industrie, Landwirtschaft), Investitionen Birs oder des Birsigs entstehende Kosten tätigen, tun sie dies mit positiven oder das Verursacherprinzip, das im Umwelt- negativen Folgen für die Ökosysteme an schutzgesetz festgelegt ist: «Wer Mass- Birs und Birsig. So sind zusätzliche Rei- nahmen nach diesem Gesetz verursacht, nigungs- und Desinfektionsstufen in ARAs trägt die Kosten dafür» (Art. 2 USG). ein Beitrag zur besseren Wasserqualität. Verschiedene Stakeholder investieren Andererseits bedeutet ein neues Was- Geld in das Ökosystem Birs/Birsig. Be- serkraftwerk eine Verschlechterung der sonders die Staatsebenen (Bund, Kanton, Fischgängigkeit, des Geschiebehaushalts Gemeinden) sind häufig durch Gesetze oder des Pegelstandes. verpflichtet, Kosten zu übernehmen; zum Beispiel der Bund durch die Nachhaltig- Monetär messbare Gewinne können keitsverordnung (NHV) Art. 1: «Der Bund Wasserkraftwerke und unter Umständen gewährt im Rahmen der verfügbaren die Industrie oder der «sanfte» Tourismus Mittel Finanzhilfen für Massnahmen zur verzeichnen. Kosten können zum Beispiel Erhaltung und Pflege naturnaher Kultur- beim Bau von Fischtreppen für die Was- landschaften». Ferner beteiligen sich Stif- serkraftwerke entstehen. Diese Beträge tungen und NGOs (u.a. Fonds Landschaft können in den zweistelligen Millionen- Schweiz, Stiftung Landschaftsschutz, bereich hineingehen (Moll, 2018). Auch Ernst Göhner Stiftung, Pro Natura, WWF) Revitalisierungskosten, die aufgrund von finanziell am Naturschutz. Wenn Instituti- Landnutzungskonflikten entstehen, sind onen, die bauliche Vorrichtungen im oder monetär messbar. am Fluss haben (ARAs, Trinkwasseraufbe- Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 55

Meist sind aber gerade bei Revitalisie- der Region. Dieser Profit ist nicht in Geld rungsmassnahmen Kosten und Gewinne messbar. So können die Gewässer als Er- nur schwer monetär anzugeben, denn holungsraum genutzt werden, gleichzeitig von einem funktionierenden Ökosystem sind sie in Extremsituationen wie Hoch- rund um einen Fluss profitieren die Tiere wasser oder Trockenheit widerstandsfä- und Pflanzen, aber auch die Menschen in higer.

6.4.1 Stakeholder 6.4.3 Ökomorphologie 6.4 Die Stakeholder können in verschiede- Die begradigten Flussabschnitte von Diskussion ne Interessensgruppen unterteilt werden, Birs und Birsig erhöhen die Fliessge- von denen keine grundsätzlich gegen eine schwindigkeit, welche so das Geschiebe Verbesserung des Lebensraums für Tiere mehr bewegt als natürlicherweise. Das und Pflanzen in und an der Birs und dem führt zum Verlust von Laichplätzen für Fi- Birsig ist. Doch für die meisten Projek- sche (vgl. Wehrli, 2018). Zudem werden das te werden viel Geld und Platz gebraucht, Makrozoobenthos und die Pflanzen in ih- was kaum jemand zur Verfügung stellt, rem Lebensraum eingeschränkt. Dadurch wenn daraus nicht ein direkter Nutz für und durch invasive Arten gibt es weniger sich selbst entsteht. Zudem wird die Na- ökologische Nischen und der Druck auf die tur meist so gestaltet, dass sie für die Be- einheimischen Arten erhöht sich. Für die völkerung passt, deshalb steht die Natur Landwirtschaft stellt diese Begradigung bei wichtigen Entscheidungen oft nicht im jedoch einen Vorteil dar, da so mehr Land- Vordergrund. fläche zur Verfügung steht. Dies ist auch für die Gemeinden positiv. Denn mehr 6.4.2 Klimawandel Landfläche bedeutet mehr Baufläche. Der Klimawandel hat einen negativen Einfluss auf die Wasserqualität. Bei Nied- Auch für die Flora sind der oft schlech- rigwasser wird die Schadstoffkonzentrati- te Zustand der Ökomorphologie und die on zunehmen, was verschiedenen Tieren geringe Uferbreite ein grosses Problem und Pflanzen zusetzen kann. (Info Flora, 2018c). Revitalisierungspro- jekte diesbezüglich werden und sind be- Die Leitart Äsche fühlt sich nur in spe- reits umgesetzt worden. Im regionalen zifischen Wassertemperaturen wohl und Entwässerungsplan sind Investitionen von reagiert deshalb stark auf Klimaverände- 100 Millionen CHF bis ins Jahr 2050 vorge- rungen. Der Rückgang der Äschen kann sehen (REP Birs, 2006). nach Meinung der Studierenden gut mit dem Klimawandel begründet werden. Da- 6.4.4 Flora und Fauna bei spielt nicht nur die erhöhte Wasser- Der Birsig wird bezüglich der gesam- temperatur eine Rolle. Es wird vermutet, ten Lebensraumqualität niedriger einge- dass der Kormoran nur dank des Klima- stuft als die Birs. Das kann daran liegen, wandels in der Region überwintern kann dass die Birs ein grösserer Fluss ist, aber und dadurch mehr Fische frisst. auch die Gewässermorphologie wird aus- 56 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

schlaggebend sein, denn die Birs ist na- gender Temperaturen wird abgeschwächt. turnaher gestaltet als der Birsig. Es kön- Ausserdem bieten naturnah gestaltete nen auch Störungen vorliegen, welche Flüsse auch Erholungsbereiche und ei- die empfindlichen Makrozoobenthosarten nen gewissen Hochwasserschutz, wenn besonders betreffen, wie zum Beispiel ein die natürlichen Rückhalteräume wie Auen leicht veränderter Sauerstoff- oder Nähr- und Nebenflüsse wieder vorhanden sind. stoffgehaltswert. Dies wirkt sich auch auf die Fischfauna und somit den Fischerei- In der Birs und im Birsig kommen nur ertrag aus, weil diese Kleintiere Teil ihrer sehr wenige invasive Arten vor. Mit den Nahrung sind (BAFU, 2018a). steigenden Wassertemperaturen könn- ten jedoch neue Arten aus Gegenden mit Den negativen Effekten kann durch Re- einem wärmeren Klima einwandern. Ein- vitalisierungen entgegengewirkt werden. heimische Arten hätten dann nicht nur mit Sie sind sehr wertvoll für den Gewässer- den wärmeren Temperaturen zu kämpfen, raum und die dort lebenden Arten. Der sondern würden zusätzlich stärker kon- Einfluss des Klimawandels bezüglich stei- kurrenziert.

6.5 Über die gesamte Arbeit wurde festge- es für Kraftwerksbetreibenden attraktiver Schlussfolgerung stellt, dass der Zustand der Ökosysteme wird, solche Massnahmen umzusetzen. beider Flüsse für viele Tiere und Pflanzen Trotzdem sollte künftig das ökologische nicht gut genug ist. Der Klimawandel und dem wirtschaftlichen Handeln vorgezogen die Urbanisierung haben die ursprüngli- werden, damit den nachfolgenden Gene- che Beschaffenheit dieser Lebensräume rationen eine lebenswerte Zukunft gebo- langfristig verändert. Neben menschli- ten werden kann und die Massnahmen chen Eingriffen in die Natur, verändern im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung auch Neobiota das Erscheinungsbild der umgesetzt werden. Birs und des Birsigs. Invasive Neozoen können Frassdruck auf einheimische Ar- Zu den nachhaltigen Massnahmen ge- ten ausüben oder Krankheiten einschlep- hören auch die Revitalisierungen: Am pen. Invasive Neophyten prägen die Ufer- Beispiel des Projekts «BirsVital» gingen landschaften und können einheimische offensichtliche Verbesserungen für alle Pflanzen verdrängen. In Folge des Klima- hervor (vgl. Breitenstein & Kirchhofer, wandels werden Lebensräume verschie- 2011). Sowohl die Wasserqualität als auch dener Arten zerstört. der Zustand von Tieren und Pflanzen und ihrer Lebensräumen hat sich verbessert Das Bauen oder Ausbauen von Fischt- (vgl. Amiet, 2015b). Dadurch konnte die reppen scheitert im vorliegenden Fall oft Biodiversität vergrössert werden, wodurch daran, dass es ein sehr kostenaufwändi- sich ein stabileres und flexibleres Ökosys- ges Vorhaben ist. Dies steht in Konflikt mit tem entwickeln kann. Als Folge davon der Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke (vgl. wirkt sich der Klimawandel weniger dra- Strohmaier, 2018). Es müssen somit finan- matisch auf diese Ökosysteme aus. Durch zielle Anreize geschaffen werden, damit den breiteren Gewässerraum ist der Hoch- Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 57

wasserschutz besser gewährleistet und Die gesetzlichen Grundlagen für die die Auswaschung von Schadstoffen wie Umsetzung dieser Massnahmen (Revitali- zum Beispiel Dünger und Pflanzenschutz- sierung, Fischtreppen und Entfernung von mittel wird verringert. Zudem entstand ein Mikroverunreinigungen) sind grössten- qualitativ hochwertiges Erholungsgebiet. teils vorhanden. Das Problem ist, dass die Gesetze oft nicht ausreichend umgesetzt Einen weiteren Bereich stellen die Klär- werden (vgl. Campana, 2018b; Mertens, anlagen dar. Es gibt Stoffe, vor allem Mi- 2018a). Gründe hierfür sind Interessen- kroverunreinigungen (z.B. EDTA), welche konflikte mit mächtigen Stakeholdern, wie von der ARA noch nicht aus dem Abwasser Landwirtschaftsvertretenden und Kraft- entfernt werden können. Das liegt daran, werkbetreibenden, welche verlieren wür- dass die Technologie dazu fehlt (vgl. Bono, den, wenn solche Massnahmen getroffen 2018). Hinzu kommt, dass die Auswirkun- werden. Zu hoffen bleibt, dass beteiligte gen dieser Stoffe noch weitgehend unklar Parteien weiterhin Zeit und Mühe investie- sind. Es muss also in die Forschung und ren um die ökologische Situation rund um Entwicklung investiert werden, um diese Birs und Birsig zu verbessern und diesen Situation zu ändern (vgl. Küry et al., 2015). wertvollen Lebensraum zu erhalten. Aufgrund des bevorstehenden Bevölke- rungswachstums muss zudem die Kapa- zität der einzelnen Kläranlagen angepasst werden können (vgl. Bono, 2018). 58 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019 7 Wasserkraft

7.1 Wasserkraft stellt die wichtigste Strom- können, beschränkt sich die Arbeit auf die Einleitung quelle der Schweiz dar. Sie deckt 57% des acht Wasserkraftwerke (WKW) im Kanton Schweizer Strombedarfs ab und macht Basel-Land und verzichtet auf den Einbe- somit den grössten Teil der erneuerbaren zug des Birsigs, weil es dort keine Klein- Energien aus. Gleichzeitig bietet sie die wasserkraftwerke gibt (Kohler, 2018). Möglichkeit zur lokalen Stromprodukti- on und ist nahezu frei von klimaschädli- Dieses Kapitel leiten folgende Frage- chen Treibhausgasen. Momentan beste- stellungen: hen in der Schweiz 650 Kraftwerke mit • Wie sieht die Wasserkraftnutzung einer Leistung von mindestens 300 kW. an der Birs heute aus und welche Rund ein Zehntel des Stroms aus Wasser- Technologien werden eingesetzt? kraft stammt aus Kleinwasserkraftwer- o Welche Auswirkungen hat die- ken (KWKW) (Maximalleistung 300 kW– se Nutzung auf die Birs? 10 MW). Mit der Energiestrategie 2050 o Wie wird sich die Nutzung durch soll die Wasserkraft weiter ausgebaut den Klimawandel verändern? und bestehende Anlagen erneuert werden • Welches sind dazu die massgeben- (BFE, 2018c; SWI, 2018; VSE, 2018). In die- den gesetzlichen Grundlagen? ser Arbeit wird die Thematik der Wasser- • Welche Stakeholder beeinflussen die kraft am Beispiel der Birs im Kanton Ba- Wasserkraftnutzung an der Birs? sel-Landschaft untersucht. Um genauer • Wo entstehen Kosten und Ge- auf die einzelnen Kraftwerke eingehen zu winne und wie hoch sind die?

7.2 Die Recherche stellt den Kern der Ar- takt per Mail oder Telefon zu einigen Sta- Vorgehensweise beit dar. Die Gruppen bedienten sich der keholdern Informationen. Weiter konnte ETH-Library, Google und Google Scholar. das aufgebaute Wissen bei einer Exkursi- Die dadurch gefundenen Informationen on an die Birs ergänzt werden. Um die Ein- stammen aus Richtlinien, Reports, Sta- flüsse und Beziehungen der Stakeholder tistiken, Strategien und Merkblättern, die herauszufinden, bedienten sich die Grup- meist von den Stakeholdern im Internet pen der Stakeholderanalyse. publiziert wurden. Zusätzlich bot der Kon-

7.3 7.3.1 Technologien Wasserkraft Laufwasserkraftwerke werden in Flüs- Resultate Es gibt eine grosse Breite von Wasser- sen und Kanälen mit geringem Gefälle kraftanalagen, welche anhand der Bewirt- verwendet. Sie bilden für das heranströ- schaftung des Speichers in drei Kategori- mende Wasser eine Schwelle im Fluss und en eingeteilt werden können: Laufwasser-, können dadurch die potenzielle Energie Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke des Wassers zur Stromerzeugung nutzen. (Giesecke et al., 2014). Entlang der Birs Da das Laufwasserkraftwerk die Energie befinden sich acht Laufwasserkraftwerke, des Fliessgewässers nutzt, produzieret es weshalb in diesem Kapitel nur auf diese immer ungefähr die gleiche Menge Strom. Form der Wasserkraft eingegangen wird Laufwasserkraftwerke werden deshalb (Flussbau AG, 2014). primär zur Deckung des Grundbedarfs Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 59

eingesetzt. Um sie zur Deckung der Spit- 7.3.2 Ökonomische Situation zenlast einsetzen zu können, wird das Ge- Ausgaben wässer vor dem Wehr gestaut. Diese Nut- Ein Teil der Ausgaben fällt für die Inves- zung wird als Schwallbetrieb bezeichnet titionskosten an. Diese Investitionskosten (vgl. Schwab, 2009). setzten sich aus den Planungs-, Bau- und Allgemeinkosten zusammen (Bölli & Fei- Bei den Laufkraftwerken wird weiter zwischen Ausleit- und Durchlaufkraftwer- ken unterschieden. Bei Ausleitkraftwerken (Abbildung 28) wird ein Teil des Wassers mittels eines Wehrs abgezweigt, zur Zen- trale geleitet und wieder zurückgeführt. Die verbleibende Menge Wasser, die das Wehr passiert, heisst Restwasserstrecke. Das Restwasser wird auch für allfällige Fischtreppen verwendet. Bei Durchlauf- kraftwerken (Abbildung 29) wird das Was- ser unmittelbar nach der Zentrale wieder ins Fliessgewässer geführt, wodurch keine Restwasserstrecke entsteht (Gross, 2017). Drei der acht Kraftwerke an der Birs sind Durchlaufkraftwerke, die restlichen fünf sind Ausleitkraftwerke (AUE, 2018).

Abbildung 28 In den acht Wasserkraftwerken an der Ausleitkraftwerk (Bayerische Landeskraftwerke GmbH, 2018). Birs wird ausschliesslich die Kaplan-Tur- bine verwendet. Diese Turbine nutzt so- wohl die kinetische als auch die potenziel- le Energie des durchströmenden Wassers, wodurch sie bei geringer Fallhöhe und hoher Durchflussmenge oftmals die beste Lösung ist. Die Turbine wandelt die Leis- tung des Wassers in mechanische Ener- gie um, welche schlussendlich von einem Generator zu Strom umgewandelt wird (Chapallaz, 1995; EnergieSchweiz, 2010; Gross, 2017; SolaratlasLeipzig, 2018). Dabei beträgt die produzierte elektrische Leistung der einzelnen Kraftwerke an der Birs zwischen 320 kW und 1.54 MW, wo- durch alle Kraftwerke zu den sogenannten Kleinwasserkraftwerken gehören (BFE, 2004; Huser, 2014a; Hydro-Solar Water Engineering AG, 2018; VUE, 2018). Abbildung 29 Durchlaufkraftwerk (Bayerische Landeskraftwerke GmbH, 2018). 60 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

bel, 2014). Die Planungskosten machen produzierten Stroms ist, dass ein Teil zur dabei ungefähr 8 bis 15 % der Investitions- Deckung des Eigenverbrauchs des Kraft- kosten aus. Unter die allgemeinen Kosten, werks benutzt wird. Dies ist oft günstiger, welche etwa 20 bis 25 % ausmachen, fal- als Strom über die Endlieferanten zu be- len Kosten für beispielsweise Bauzinsen, ziehen, weil ihr Preis oft zusätzliche Bei- Versicherungen oder ökologische Aus- träge für etwa die Netzkosten beinhaltet gleichsmassnahmen. Die Investitionskos- (Ribi et al., 2017). Dieser Eigenverbrauch ten relativ zur Leistung des Kraftwerkes macht beispielsweise beim Kraftwerk sind umso tiefer, je grösser ein Kraftwerk Dornachbrugg 0.6 % des produzierten ist (vgl. Ribi et al., 2017). Stroms aus (Moll, 2018).

Neben den einmaligen Investitionskos- Eine erste Verkaufsmöglichkeit ist das ten gibt es die laufenden Kosten, welche Einspeisen des Stroms ins lokale Netz und etwa Betriebs- und Unterhaltskosten be- dem betreffenden Netzbetreibenden zu inhalten. Daneben werden öffentliche Ab- verkaufen. Der Produzent kann dabei die gaben wie etwa Steuern, Wasserzinsen Herkunftsnachweise für die ‘ökologische oder Gegenleistungen für die Wassernut- Qualität’ seines Stromes entweder direkt zungen, wie etwa Stromlieferungen zum mit seinem produzierten Strom zu einem Vorzugspreis, fällig. Zu den jährlichen etwas höheren Preis verkaufen oder er Kosten gehören auch die Amortisations- verkauft den produzierten Strom zum kosten, mit welchen die Anlagen jährlich gewöhnlichen Strompreis und die Her- abgeschrieben werden. Die Abschrei- kunftsnachweise an einem separaten Ort, bungsdauer für bauliche Anlagen beträgt beispielsweise an einer Ökostrombörse. im Mittel 50 Jahre, die für elektronische Da der Marktpreis seit etwa zehn Jahren Anlagen 25 Jahren. Wichtig ist dabei, dass sehr tief ist, deckt er die Produktionskos- die Abschreibungsdauer die Konzessions- ten kaum. Aus diesem Grund eignet sich dauer, also wie lange ein Kraftwerk die dieses Modell für Kleinwasserkraftwerke Konzession für die Wassernutzung hat, wenig, solange der Marktpreis nicht be- nicht überschreiten soll (vgl. Ribi et al., deutend ansteigt (vgl. BFE, 2018a; Ribi et 2017). al., 2017).

Einnahmen Die zweite Möglichkeit ist der Verkauf Einnahmen können die Kraftwerke ei- über die sogenannte Gesetzliche Einspei- nerseits aus dem Verkauf des produzier- severgütung, welche die Stromerzeugung ten Stromes, anderseits durch die ökolo- aus erneuerbaren Energien fördern will gische Qualität ihres Stromes generieren. (Ribi et al., 2017). Dazu gibt es, je nach Diese ökologische Qualität wird über so- Leistung und Baujahr des Kraftwerks, genannte Herkunftsnachweise gehandelt, unterschiedliche Vergütungsmodelle. Für welche entweder gemeinsam mit dem Wasserkraftwerke, welche vor 2006 er- produzierten Strom oder einzeln, bei- baut wurden und deren Leistung 1 MW spielsweise auf Ökostrombörsen, verkauft nicht übersteigt, gibt es die Mehrkosten- werden können. Der Verkauf kann entwe- vergütung. Hierbei erhalten Produzenten der auf dem freien Markt oder durch ge- für den eingespeisten Strom einen Jah- setzliche Einspeisevergütungen erfolgen. resmittelpreis von 15 Rappen pro kWh. Für Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des die Vermarktung der Herkunftsnachweise Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 61

sind die Kraftwerkbetreibenden selbst zu- • Restwasser ständig. Das Modell der Mehrkostenver- • Wasserqualität gütung ist noch bis 2035 gültig (Leutwiler, • Hochwasserschutz 2012; Pronovo AG, 2018; Ribi et al., 2017). • Entfernung von Zivilisationsabfall Aktuell profitieren vier der Wasserkraft- • Landschaft- und Naturschutz. werke an der Birs von der Mehrkostenver- gütung (Zurbuchen (EBM), 2018). Im folgenden Kapitel liegt der Fokus auf den ersten drei Auswirkungen, da diese Wasserkraftwerke bis zu 10 MW Leis- bei der Revidierung des Gewässerschutz- tung werden durch die Kostendeckende gesetztes 2011 untersucht und mögliche Einspeisevergütung (KEV) gefördert. Da- Sanierungspläne dazu erstellt wurden bei wird nicht nur der Strom, sondern auch (vgl. Kohli et al., 2018). der Herkunftsnachweis vergolten. Die Höhe der Vergütung variiert zwischen 24.8 Unter Schwall und Sunk versteht man bis 38 Rappen pro kWh. Gemäss Ribi et al. das gezielte Aufstauen und Turbinieren (2017) ist die KEV mit ihren über die Jahre des Wassers durch ein Kraftwerk zu ganz stabilen Beiträgen über dem Marktpreis bestimmten Zeiten. Dies resultiert typi- das wirtschaftlich attraktivste Modell. scherweise in einem schnellen Anstieg Durch die daraus resultierende grosse und Abfall des Wasserpegels, welcher im Nachfrage gab es Wartelisten für die KEV. Gegensatz zu natürlichen Hochwassern Zurzeit profitiert ein Kraftwerk an der Birs, regelmässiger und häufiger auftritt. Bam- Zwingen Obermatt, von der KEV. Dieser matter et al. (2014, S. 6) sagen dazu: «Eine Vertrag läuft 2031 aus (BFE, 2018b). Das wesentliche Beeinträchtigung liegt (…) vor, neue Energiegesetzt des Bundes sieht vor, wenn die Abflussmenge bei Schwall min- dass alle KEV-Bezieher zwischen 500 kW destens 1,5-mal grösser ist als bei Sunk und 10 MW ihren Strom wieder selbst ver- (...)». Auswirkungen der Schwallphasen markten müssen. Sie erhalten aber eine sind das Verdriften von Jungfischen und Einspeiseprämie für die ökologische Qua- Kleinlebewesen sowie Ufer- und Tiefe- lität ihres Stroms. Diese setzt sich aus der nerosion. In der Sunkphase können Ufer- Differenz zwischen dem Referenz-Markt- zonen plötzlich kein Wasser mehr führen wert und dem KEV-Vergütungssatz zu- und Fische dadurch stranden. Diese Aus- sammen, wodurch die Verluste durch das wirkungen führen zu einem Verlust der Wegfallen der KEV gedeckt sind (vgl. BFE, Artenvielfalt (Kohli et al., 2018). In der 2017; Ribi et al., 2017). Birs gibt es sporadisch signifikante Pegel- schwankungen, welche aber nicht durch 7.3.3 Auswirkungen auf die Birs gezielte Turbinierung, sondern beispiels- Die Auswirkungen eines Kraftwerkes weise durch Notabstellungen oder Spü- auf das Fliessgewässer sind sehr vielfältig lungen des Stauraums verursacht werden. und betreffen verschiedene Bereiche wie Deshalb haben diese Pegelschwankungen • Schwall und Sunk auch keine tägliche Regelmässigkeit und • Beeinträchtigung des Ge- die Kraftwerke an der Birs sind bezüglich schiebehaushalts Schwall und Sunk nicht sanierungspflich- • Beeinträchtigung der Fischgängigkeit tig (Kirchhoefer et al., 2013). 62 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Feststoffe wie Kies und Steine, auch Kraftwerke können die Wanderungs- Geschiebe genannt, werden durch den möglichkeiten der Fische zu Laich- oder Abfluss über die Flusssohle transportiert. Nahrungsplätzen einschränken. Dadurch Dadurch werden Flusssohle und Uferzone können der Erhalt und die Neubildung von laufend durch Erosion und Sedimentation Fischbeständen gefährdet werden oder verändert. Das Wehr eines Wasserkraft- es kommt, aufgrund des fehlenden Aus- werkes stellt für dieses Geschiebe eine im tauschs, zu einer genetischen Verarmung Normalfall unpassierbare Barriere dar. So der Fischpopulation. Neben der einge- fehlt dieses Geschiebe im Unterlauf des schränkten Längsvernetzung des Flusses Kraftwerks, wodurch dort Uferstrukturen haben Kraftwerke einen weiteren nega- und Gewässersohlen zuerst ausgeräumt tiven Einfluss auf die Fische, indem viele und dann die Hohlräume, aufgrund des Fische beim flussabwärts Schwimmen fehlenden Geschiebes aus dem Oberlauf, durch die Turbine getötet werden. Für mit Feinstoffen gefüllt werden. Dadurch weniger negativen Auswirkungen auf die verschwinden Lebensräume für Wirbello- Fischbestände sind also sowohl Fischtrep- se und Laichsubstrate für Fische. Weiter pen für den Aufstieg als auch Fischschutz kann die Erosion zu einer Sohleneintie- beim Abstieg notwendig (Hefti, 2012; Kohli fung und damit zur Absenkung des Grund- et al., 2018). An der Birs, welche Lebens- wasserspiegels führen, wodurch Auen raum für 16, teilweise vom Aussterben be- und Moore irreversibel beschädigt werden drohte Arten ist, verfügt nur eines der acht (Kohli et al., 2018). Eine grosse Auswir- Wasserkraftwerke über einen funktionsfä- kung des Geschiebehaushalts liegt vor, higen Aufstieg. So konnte beispielsweise wenn das Geschiebe den Stauraum des eine genetische Verarmung der Äschenpo- Kraftwerks beispielsweise durch Spülung pulation in der Birs nachgewiesen werden, nicht mindestens einmal jährlich passie- welche aufgrund der fehlenden Längsver- ren kann. An der Birs, welche aufgrund netzung entstanden ist. Ebenfalls verfügt ihrer Topografie eher geschiebearm ist, kein Kraftwerk über eine funktionierende sind das zwei Kraftwerke, welche diese Lösung für den Abstieg zum Schutze der jährliche Geschiebedurchgängigkeit nicht Fische (Huser, 2014b). gewährlisten können. Das Kraftwerk Moos stellt eine wesentliche Beeinträchtigung 7.3.4 Klimawandel des Geschiebehaushalts in der Birs dar In den Sommermonaten rechnet man und ist sanierungsbedürftig. Das sich di- im Jura mit einem Rückgang der Nieder- rekt darunter befindende Kraftwerk Büt- schlagsmengen, im Winter wird ein leich- tenen verursacht eine geringe bis mässi- ter Anstieg erwartet. Ebenfalls wird die ge Beeinträchtigung und ist deshalb nicht höhere Schneefallgrenze zu mehr Regen sanierungsbedürftig. Zusammenfassend führen. Die jährliche Schneeschmelze kann man sagen, dass die aktuelle Ge- wird früher im Jahr erwartet und niedri- schiebedurchgängigkeit der Kraftwerke ger ausfallen. Über das Jahr gesehen wird an der Birs aber positiv ist (Auckentha- sich die Abflussmenge somit nur geringfü- ler, 2018; Flussbau AG, 2014; Kohli et al., gig ändern, deren Verteilung jedoch stark. 2018). Ebenso werden häufigere Extremereig- Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 63

nisse wie zum Beispiel Trockenheit oder zu kompensieren, müsste die Leistung Hochwasser erwartet (vgl. BAFU, 2012; der Kraftwerke durch mehr oder grösse- Job et al., 2011; NCCS, 2018). re Turbinen gesteigert werden. Dadurch könnten die erhöhten Abflussmengen im Aufgrund dieser Trockenereignisse und Winter besser genutzt werden und so die des reduzierten Niederschlags im Som- Ausfälle im Sommer kompensiert werden. mer wird die Mindestabflussmenge für Bis ins Jahr 2050 kann deshalb sogar mit den Betrieb des Kraftwerkes tendenziell einer Zunahme der von Flusskraftwerken häufiger unterschritten. Wenn dieser an- produzierten Strommenge gerechnet wer- lageabhängige Wert unterschritten wird, den (vgl. Job et al., 2011; Leutwiler, 2012; ist kein Betrieb des Wasserkraftwerks Moll, 2018). möglich. Um in Zukunft diese Ausfälle

Aktuell werden an der Birs im Kanton auch an der Birs möglich ist, können wir 7.4 BL acht Laufkraftwerke mit Kaplan-Tur- nicht abschliessend beurteilen, da auch Diskussion binen betrieben. Die problematischen gewässerspezifische Faktoren Einfluss Auswirkungen derer auf die Birs sind nehmen könnten (vgl. Flussbau AG, 2014; eher gering. Es gibt aber zwei Bereiche, Huser 2014a; 2014b; Kirchhofer et al., in denen es Defizite gibt. Das sind die Fi- 2013; VDFF, 2018). schgängigkeit und der Geschiebehaushalt (vgl. Baumgartner, 2017; vgl. Flussbau AG, 7.4.2 Einfluss des Klimawandels 2014; vgl. Hefti, 2012; vgl. Huser, 2018). Der Klimawandel wird in der Schweiz An der Birs sind die Fischauf- und abstie- massgebende Auswirkungen auf den Ab- ge nicht funktionstüchtig oder nur einge- fluss und somit auf die KW haben. Für die schränkt nutzbar sind. Hier besteht noch KW an der Birs wird vor allem die verän- viel Luft nach oben. derte saisonale Verteilung von Bedeutung sein. Ebenso werden häufiger Extremer- 7.4.1 Sanierungsmassnahmen eignisse erwartet. Da die nutzbare Wasser- Um einige der negativen ökologischen menge von der Turbinenleistung bestimmt Auswirkungen zu verringern, wurden bei wird, könnten diese beiden Faktoren die der Gesetzesrevision des GSchG 2011 Sa- Wasserkraftnutzung einschränken. Für nierungsmassnahmen verordnet. An der die Kraftwerkbetreiber besteht nun die Birs werden infolge alle KW wegen der Herausforderung, durch technische An- Fischgängigkeit saniert. Aus ökologischer passungen die grössere Produktionslücke Sicht ist anzumerken, dass diese Sanie- im Sommer durch Produktionssteigerung rungen ein Fortschritt sind, die gesetzli- im Winter zu kompensieren. Ein Bsp. dafür chen Definitionen dieser Probleme aber ist die Überdimensionierung der Turbinen auch Spielraum lassen. Es liegt somit an beim Neubau des KW Obermatt Zwingen. den Kraftwerksbetreibenden, die Sanie- Die Folge daraus könnte sein, dass die rungen sinnvoll umzusetzen. Zum Beispiel Kleinwasserkraft an Bedeutung verlieren beim Fischschutz zeigt der «Stand der könnte, da sie per Definition mit niedrigen Technik» aus Deutschland die Möglichkeit Leistungen arbeitet (vgl. BAFU, 2012; Job für strengere Schwellenwerte auf. Ob dies et al., 2011; NCCS, 2018). 64 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

7.4.3 Liberalisierung des die genauen Folgen unkalkulierbar sind, Strommarkts erscheint es wichtig, dass nicht nur die Eine grosse Frage ist, wie die Libera- Gesetze, sondern auch die Konzessionen lisierung sich auf die Kleinwasserkraft laufend, respektive öfter, angepasst wer- auswirken wird. Heutzutage wird der den. Strompreis noch aus Fonds des Bundes und dem Bund angehörigen Organisa- 7.4.5 Interessenskonflikte: tionen gestützt. Jedoch ist das Ziel der Energie oder Ökologie Energiestrategie 2050, dass die Strompro- Die Wasserkraft an der Birs steht im duzenten den Strom auf dem freien Markt Zentrum mehrerer Interessenskonflikte. verkaufen sollen, was zu mehr Konkur- Die einen loben die CO2-arme Energie- renzdruck führt. Wahrscheinlich werden produktion, die anderen verweisen auf die die grösseren Kraftwerke die Preise drü- unterbrochene Fischwanderung. Manche cken können. Dies könnte eine Gefahr für freuen sich über den regionalen Strom die Existenz vieler Kleinwasserkraftwerke und wieder andere stören sich über den werden. Jedoch ist es auch möglich, dass Eingriff ins natürliche Landschaftsbild. die Kleinwasserkraftwerke von der Libe- Der Bund steht vor der Herausforde- ralisierung profitieren beziehungsweise rung, die involvierten Parteien zufrieden nicht bedroht werden. Es besteht immer zu stellen. Durch die Energiestrategie noch das Einspeisevergütungssystem, ist er verpflichtet, erneuerbare Energien womit die Defizite der Direktvermarktung weiter zu fördern und muss gleichzeitig ausgeglichen werden sollten (vgl. Ribi et wirtschaftliche Aspekte wie den Strom- al., 2017). preis im Auge behalten, um keine Einkom- mensklassen auszuschliessen. Der Bund, 7.4.4 Gesetzliche Grundlagen gefolgt vom Kanton BL, hat die grösste Die massgebenden gesetzlichen Grund- Machtposition gegenüber allen Stakehol- lagen basieren auf dem WRG und GSchG. dern. Da die staatlichen Organisationen Im WRG wird die Konzessionserteilung als Kontroll- und Bindungsakteure gelten, geregelt. Die Konzessionen werden für ist es ihre Aufgabe, die Bedürfnisse der maximal 80 Jahre ausgestellt und verlei- Wirtschaft (Kraftwerkbetreibende) ebenso hen das Recht auf Nutzung des Gewäs- miteinzubeziehen wie die gegensätzlichen sers (Art. 43 & Art 58 WRG). Das GSchG Bedürfnisse anderer Stakeholder (zum gibt Richtlinien und Anforderungen wie die Beispiel Energiekonzerne und Umwelt- Sanierungen für den ökologischen Betrieb organisationen/Fischereiverband). Daher der KWKW vor (Art.83 lit.a GSchG). Da neu wird deren Interesse für das nachhaltige entwickelte Richtlinien wie beispielsweise Fliessgewässermanagement tiefer einge- die Sanierungen den alten Konzessionen schätzt als jenes anderer Hauptakteure. widersprechen, ist der Bund verpflichtet, Hier spielt der KFVBL eine zentralere Rol- die Konzessionäre dafür zu entschädigen le als der WWF Region Basel, da er sich im (Art.44 WRG). Die Konzessionsdauer ver- Gegensatz zum WWF Region Basel nur auf hindert in solchen Fällen eine dynamische die Birs und den Birsig konzentriert (vgl. Weiterentwicklung. Beachtet man, dass Huser, 2014a; Leutwiler, 2012; VUE, 2018b, der Klimawandel weiter fortschreitet und 2018d). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 65

Die drei Aspekte Ökologie, Wirtschaft- Ein weiterer Punkt, der in der Thematik 7.5 lichkeit und Anpassungsfähigkeit sind Kleinwasserkraft Raum für Spekulatio- Schlussfolgerung massgebend dafür, dass die KWKW-Nut- nen offenhält, ist der Klimawandel. Denn zung an der Birs nachhaltig bestehen man kann zwar mit Sicherheit sagen, kann. In Bezug auf nachhaltiges Fliess- dass die Veränderung des Klimas einen gewässermanagement hat die Wasser- erheblichen Einfluss auf die Abflussmen- kraftnutzung klar ökologisch negative gen der Birs haben wird. Da es aber in der Auswirkungen auf Lebensräume und Bio- jüngeren Geschichte keine von der Grö- diversität. Gleichzeitig ist die Energiege- ssenordnung vergleichbare Veränderung winnung aus erneuerbaren Quellen heute des Klimas mit Auswirkungen auf Was- wichtiger denn je, der Beitrag der KWKW serkraftnutzung gibt, kann zum heutigen dazu gesamthaft aber relativ klein. Somit Zeitpunkt niemand genau sagen, wie man ist es wichtig, dass man die ökologischen auf diese Veränderungen reagieren muss. Aufwertungen mit dem Gewinn an erneu- Insbesondere die Kleinwasserkraftwerke erbarer Energie vergleicht und hinterfragt, – auch an der Birs – stehen dabei unter ob sich diese an der Birs auch längerfris- Druck, da die Frage im Raum steht, ob es tig in Balance halten. für das ein oder andere Kraftwerk renta- bel ist, auf diese Änderungen der Umstän- de zu reagieren oder es besser wäre, es abzuschalten (Appenzeller, 2018; Stroh- maier, 2018). 66 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019 8 Rechtliche Grundlagen

In diesem Kapitel wird ein Überblick lysen eine wichtige Rolle spielen. Je nach über die wichtigsten Gesetzte und Ver- Kapitel wird noch vertieft auf die rechtli- ordnungen auf nationaler und kantonaler che Situation einzelner Teilanalysen ein- Ebene gegeben, welche in allen Teilana- gegangen.

8.1 Auf der Bundesebene wird die Kompe- Das GschG besagt, dass die Ausschei- Bundesebene tenzverteilung zwischen Bund, Kantonen dung der Grundwasserschutzzonen durch und Gemeinden geregelt sowie Grund- den Kanton erfolgt (Art. 20 und 21). Die sätze zum Umgang mit Fliessgewässern Grundwasserschutzzone stellt sicher, festgelegt. dass die Grundwasserfassung vor schäd- lichen Infiltrationen geschützt ist. Ausser- 8.1.1 Bundesverfassung dem ist es möglich, in den Schutzzonen In der Schweizerischen Bundesver- Grundwasseranreicherungsanlagen zu fassung (BV) (SR 101) sind verschiedene betreiben. Gemäss dem GSchG müssen Grundsätze festgehalten, nach welchen die Kantone auch eine langfristige Sicher- sich die Kantone zu richten haben. So ist stellung der Grundwasservorkommen ge- das Nachhaltigkeitsprinzip in der BV in Ar- währleisten (Art. 29 ff.). Aufgrund dieser tikel 73 festgelegt: Der Bund und die Kan- langfristigen Sicherstellung dürfen die tone müssen ein ausgewogenes Verhältnis Wasserver- und -entsorgung nicht gewin- zwischen der Nutzung der Natur und ihrer norientiert betrieben werden und verun- Erneuerungsfähigkeit anstreben. reinigende Stoffe dürfen nicht ins Gewäs- ser eingeleitet werden. Auf der Bundesebene ist weiter die Kompetenzverteilung zwischen dem Weiter regelt das GSchG die Ausschei- Bund, den Kantonen und allenfalls sogar dung des Gewässerraums (Art. 36a). Diese den Gemeinden geregelt. Beispielsweise erfolgt wiederum durch den Kanton nach sind die Kantone gemäss der BV für eine Anhörung der betroffenen Stakeholder. ausreichende, breit gefächerte, sichere, Die Ausscheidung hat so zu erfolgen, dass wirtschaftliche und umweltverträgliche die natürlichen Gewässerfunktionen, die Energieversorgung zuständig, wobei der Gewässernutzung und der Hochwasser- Bund die Grundsätze dazu festlegt (Art. schutz gewährleistet sind. Das GSchG 89). Die Kantone verfügen zudem über die macht zudem Vorgaben zur Entnahme von kantonalen Wasservorkommen, wobei der Wasser und zur Sicherung von Mindest- Bund jedoch für eine haushälterische Nut- restwassermengen (Art. 31). Zusätzlich zung des Wassers und dessen Schutz zu beinhaltet es Vorschriften zu naturnahen sorgen hat (Art. 76). Weiter muss der Bund baulichen Gestaltungen an Gewässern, Grundsätze zur Fischerei festlegen, wel- zu Schwall und Sunk, der Spülung und che die Artenvielfalt der Fische erhalten Entleerung von Stauräumen der Wasser- (Art. 73). kraftwerke sowie ihre Pflicht zur Entsor- gung des Schwemmguts (Art. 38 – Art. 41). 8.1.2 Gewässerschutzgesetz Schliesslich schreibt das GSchG in mehre- Einen wichtigen Einfluss auf das nach- ren Artikeln vor, dass Gewässer und Ge- haltiges Fliessgewässermanagement hat wässerraum so gestaltet sein sollen, dass das Gewässerschutzgesetz (GSchG) (SR sie einer vielfältigen Tier- und Pflanzen- 814.20), dessen Zweck der Schutz der Ge- welt als Lebensraum dienen können. wässer vor nachteiligen Einwirkungen ist. Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 67

8.1.3 Bestände der einheimischen Fische, Kreb- Gewässerschutzverordnung se und Fischnährtiere zu bewahren und Die Gewässerschutzverordnung (GSchV) zu fördern sind. Das BGF beinhaltet die (SR 814.201) konkretisiert und präzisiert nachhaltige Nutzung und Entwicklung der das GSchG. Einige für das Fallthema rele- Fliessgewässer, unter anderem im Hin- vante Punkte sind die Bestimmungen zur blick auf den Konflikt zwischen der Was- Grösse des Gewässerraums, Richtwerte serkraftnutzung und der Fischerei. für gereinigtes Wasser und die Regelung der Zuständigkeit bei Verunreinigungen 8.1.6 Natur- und im Fliessgewässer - wobei im Kanton Ba- Heimatschutzgesetz sel-Landschaft das Amt für Umwelt und Wichtig im Natur- und Heimatschutz- Energie zuständig ist. gesetz (NGH) (SR 451) ist, dass dieses das Aussterben einheimischer Tier- und 8.1.4 Umweltschutzgesetz Pflanzenarten verhindern soll. Es bein- Das Umweltschutzgesetzt (USG) (SR haltet Massnahmen zur Förderung der 814.01) spielt beim Schutz und der Er- Biodiversität in aquatischen Ökosystemen haltung der Fliessgewässer eine wichti- wie Fliessgewässern und zum Schutz vor ge Rolle, indem es Menschen, Tiere und landes- oder standortfremden Arten. Pflanzen sowie ihre Lebensräume vor schädlichen Einwirkungen schützen und 8.1.7 Energiegesetz ihre Biodiversität erhalten soll. Das Energiegesetz (EnG), welches erst Anfangs 2018 in Kraft getreten ist, legt 8.1.5 Bundesgesetz über die wichtige Grundsätze für die Wasserkraft Fischerei fest. Beispielsweise regelt es die finanziel- Im Bundesgesetz über die Fischerei le Förderung für Energie aus Wasserkraft. (BGF) (SR 923.00) wird geregelt, wie die

Auf kantonaler Ebene werden die Vor- • Gesetz über Natur- und 8.2 gaben des Bundes für die Umsetzung prä- Landschaftsschutz Kantonale Ebene ziser ausformuliert und, im Rahmen der • Verordnung über den Schutz ein- Bundesgesetze, weitere Regelungen und heimischer Pflanzen und Tierar- Vorschriften festgelegt. Dazu hat der Kan- ten (Artenschutzverordnung) ton BL diverse Gesetzte und Verordnungen • Wasserbaugesetz erlassen. Die wichtigsten für die Birs und • Gesetz über die Wasserversorgung der den Birsig sind: basellandschaftlichen Gemeinden. • Gesetz über den Gewässer- schutz und die kantonale Ge- Im Grundsatz und Zweck stimmen die wässerschutzverordnung kantonalen Gesetzte und Verordnungen • Fischereigesetz des Kantons BL mit den nationalen über- • Umweltschutzgesetz ein, sie enthalten aber mehr Details.

Auf der untersten Ebene werden Richt- kantonalen Gesetzte den lokalen Gege- 8.3 und Nutzungspläne, Reglemente und Kon- benheiten entsprechend umsetzten. Kommunale zepte erstellt, welche die nationalen und Ebene 68 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019 9 Stakeholder

Die folgende Tabelle enthält jeweils eine kurze Beschreibung von Stakeholdern, die in den einzelnen Teilanalysen relevant sind. Die Stakeholder sind nach verschiedenen Kategorien geordnet.

Tabelle 8 Übersicht über die relevanten Stakeholder.

Name Beschreibung Teilanalyse Öffentliche Verwaltungen Bundesamt für Das BAFU kümmert sich um die nachhaltige Nutzung von natürlichen Tiere und Pflanzen Umwelt (BAFU) Ressourcen. Seine Aufgabe ist unter anderem Gesetze in Koordination mit Wasserver- und regionalen Ämtern um- resp. durchzusetzen. -entsorgung Das Bundesamt wird in 14 Abteilungen unterteilt, wobei sich die Abteilung Wasserqualität «Wasser» mit dem Gewässerschutz beschäftigt. Diese erstellt beispiels- weise Wegleitungen zur Gewässerraumausscheidung für die Kantone Wasserkraft oder stellt Anforderungen an die Wasserqualität (vgl. BAFU, 2003; 2018a; Gewässerraum 2018b). Abflussregime Bundesamt für Das BFE ist das Kompetenzzentrum für Fragen der Energieversorgung Wasserkraft Energie (BFE) und -nutzung und somit zuständig für ausreichende, sichere, effiziente sowie nachhaltige Energie. Analog zum BAFU vollzieht es die Gesetze auf Bundesebene und arbeitet dabei mit den Kantonen zusammen. Es setzt sich für eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und für eine Senkung der CO2-Emissionen ein (vgl. BFE, 2018a). Bundesamt für Das BLW setzt sich für eine multifunktionale, nachhaltige Landwirt- Tiere und Pflanzen Landwirtschaft schaft ein, die sowohl die Bevölkerung versorgen als auch die natürlichen (BLW) Lebensgrundlagen und Schweizer Kulturlandschaften erhalten kann. Ins- besondere sollen Abschwemmungen respektive Auswaschung von Stoffen wie Nitrat oder Phosphor im Rahmen eines Gewässerschutzprogrammes vermindert werden (vgl. BLW, 2018). Kanton Gemäss GschG ist es die Aufgabe der Kantone, bei fliessenden Gewässern Gewässerraum ­Basel-Landschaft in Zusammenarbeit mit den betroffenen Bundesstellen bis 2018 einen Ge- (BL) wässerraum auszuscheiden. Der Landrat BL hat diese Aufgabe allerdings den Gemeinden übertragen. Sie tragen dabei grundsätzlich die Kosten an den Ausscheidungsprozessen (vgl. Chavanne, 2018b). Amt für Raumpla- Das ARP ist der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) unterstellt und Tiere und Pflanzen nung BL (ARP) ist zuständig für die kommunale und regionale Raumplanung im Kanton Gewässerraum BL (Kanton BL, 2018b). Aufgrund dessen scheidet es ausserhalb der Bauzonen den Gewässerraum aus respektive revidiert die Ausscheidun- gen der Gemeinden innerhalb der Bauzonen (BAFU, 2018a; BUD, 2018; GSchV). Amt für Umwelt- Das AUE ist ebenfalls der BUD unterstellt und zuständig für die Ener- Tiere und Pflanzen schutz und Ener- giegewinnung und den Gewässerschutz innerhalb des Kantons BL. Es Wasserqualität gie BL (AUE) kontrolliert ob die Gesetze im Rahmen des Fliessgewässermanagements eingehalten werden. Eine andere Aufgabe ist die Bewilligung von Einlei- Wasserver- und tungen von verschmutztem Wasser aus industriellen Betrieben in die von -entsorgung den Haushalten benutzte Kanalisation (vgl. AUE, 2018a; Kanton Basel- Wasserkraft land, 2018). Abflussregime Amt für Industri- Das Amt betreibt die Abwasserreinigungsanlagen im Auftrag des Kantons Wasserver- und elle Betriebe BL (AIB, 2018b). -entsorgung (AIB) Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 69

Name Beschreibung Teilanalyse Amt für Wald Das AfW ist zuständig für die wildlebenden Säugetier- und Vogelarten, Tiere und Pflanzen beider Basel BL Fische und Krebse. Es setzt sich für die Lebensräume von Tieren und für (AfW) einheimische Arten ein (vgl. Amt für Wald beider Basel, 2018). Tiefbauamt Das TBA hat zum Ziel, einen ungehinderten Wasserabfluss zu garantie- Wasserkraft ­Kanton BL (TBA) ren, bestehende Schutzbauten zu sichern und Lebensräume wiederher- zustellen. Es ist zuständig für die kantonale Planung und Projektierung diverser Bauprojekte. Beispielsweise hat das TBA an der Birs mehrere Projekte zum Hochwasserschutz, die zurzeit realisiert werden. Auch der Wasser- bau ist Teil des Aufgabenbereiches des TBA, also die Planung, Realisie- rung und den Unterhalt der Gewässer. Das TBA stützt seine Strategie auf die gesetzlichen Grundlagen und ist ebenfalls verantwortlich für die Baubewilligungen der Wasserkraftwerke (vgl. Basel Landschaft, 2018). Gemeinde Die Gemeinde Birsfelden steht stellvertretend für die Gemeinden im Tiere und Pflanzen ­Birsfelden Einzugsgebiet der Birs. Die Gemeinden sind zuständig für die Pflege von Wasserver- und naturnahem Erholungsgebiet. Ausserdem müssen sie die Wasserver- und -entsorgung -entsorgung ihrer Einwohner/innen über Entwässerungspläne und einer zweckmässigen Kanalisation sicherstellen (vgl. GschV). Der Landrat BL Gewässerraum hat des Weiteren beschlossen, dass die Gemeinden den Gewässerraum nun selber im Rahmen der Nutzungsplanung innerhalb der Bauzonen festzulegen haben (Landrat BL, 2018a). Forschungsinstitutionen Eidgenössische Die Eawag ist ein Wasserforschungsinstitut mit dem Ziel, den nachhal- Wasserver- und Anstalt für Was- tigen Umgang mit Wasser und Gewässer zu verbessern. Dazu berät sie -entsorgung serversorgung, Bund, Kantone und Verbände und stellt somit die Brücke zwischen Wis- Wasserkraft Abwasserreini- senschaft und Praxis dar (vgl. Eawag, 2018). gung und Gewäs- serschutz (Eawag) Interessensverbände Bauernverband Der BVBB ist der Dachverband der Basler Bauern/Bäuerinnen und der Tiere und Pflanzen beider Basel landwirtschaftlichen Organisationen. Er vertritt die Interessen seiner Wasserqualität (BVBB) Mitglieder in den Schweizer Landwirtschaftsorganisationen, sowie gegen- über den Behörden (BVBB, 2015). Grundsätzlich befürworten die Bauern/ Wasserver- und Bäuerinnen einen schonenden Ressourcenumgang und eine nachhaltige -entsorgung Nutzung der Wasservorkommen. Allerdings überwiegen ökonomische Gewässerraum Interessen oftmals gegenüber den ökologischen. Zum Beispiel sind die Bauern/Bäuerinnen eher gegen Schutzzonen im Gewässerraum (BVBB, 2018). Der BVBB ist Mitglied der externen Begleitgruppe zur Gewässerraumaus- scheidung, kann sich dort allerdings gemäss eigenen Angaben zu wenig durchsetzen (Amt für Raumplanung BL, 2016). Kantonaler Der kantonale Fischereiverband BL möchte den Tieren ihren natürlichen Tiere und Pflanzen Fischereiverband Lebensraum lassen und somit die naturnahen Fliessgewässer erhal- Wasserqualität BL (KFVBL) ten und schützen. Er verfolgt daher die Aufwertung des Lebensraumes «Fliessgewässer» (vgl. Kantonaler Fischereiverband Baselland 2018). Wasserkraft Abflussregime 70 Falldossier zur Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen 2018/2019

Name Beschreibung Teilanalyse Pro Natura Pro Natura steht stellvertretend für die Naturschutzverbände und möchte Tiere und Pflanzen Flora und Fauna schützen. Aus diesem Grund setzen sie sich unter Gewässerraum anderem für breite, natürliche Gewässerräume und eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser ein (vgl. Pro Natura BL, 2012). Zusammen Wasserver- und mit dem WWF siehst sie sich als «Anwalt der Natur» und nimmt über das -entsorgung Verbandsbeschwerderecht Stellung zu einzelnen Gewässerbauvorhaben Abflussregime (WWF Region Basel, 2018; Pro Natura, 2018; VBO). Pro Natura ist ausserdem Mitglied in der externen Begleitgruppe zur Wasserkraft Ausarbeitung der Gewässerräume (ARP, 2017a).

Verein für um- Der VUE setzt sich aus verschiedenen Interessensgruppen wie zum Wasserkraft weltgerechte Beispiel Umweltschutzvereine, Energieproduzenten und -händler, zu- Energie (VUE) sammen. Das Ziel ist erneuerbare und ökologische Energieerzeugung zu fördern. Dazu wurden Zertifizierungen entwickelt, mit denen die Kraft- werkbetreiber den Strom teurer verkaufen können. Eine Zertifizierung ist zum Beispiel «naturemade basic», welche die Einhaltung des GSchG garantiert (vgl. VUE, 2018a). Privatwirtschaftliche Akteure Abwasserrei- Die ARA Therwil steht stellvertretend für die ARAs im Birs- und Birsigtal. Wasserqualität nigungsanlage Die ARA hat ein grosses Interesse daran, möglichst effizient das Wasser (ARA) Therwil zu reinigen (Kanton Baselland, 2018a). Zuständig für die ARAs ist die BUD des Kantons BL (Kanton Baselland, 2018b). Acino Pharma Acino Pharma betreibt zwei Produktions- und zwei Verpackungsstandorte Wasserqualität an der Birs (Acino Pharma, 2018). Er steht stellvertretend für die Indust- rieunternehmen. Durch die Produktion sowie die Verpackung von Produk- ten können Schadstoffe in das Gewässer gelangen (Bono, 2018). Hauseigentümer- Der HEV vertritt durch Lobbying die Haus-, Wohnungs- und Grundeigen- Gewässerraum verband (HEV) tümer/innen in Baselland. Er positioniert sich klar gegen Gesetze, welche die Freiheit des/der Eigentümers/in unnötig einschränken und stellt sich somit in einigen Fällen gegen die Ausscheidung des Gewässerraums (HEV Kanton BL, 2017, 2018a). Da er eine Mehrheit der Bevölkerung vertritt, weisen seine Forderungen ein nicht zu unterschätzendes politisches Gewicht auf (Statistisches Amt BL, 2013). Wirtschaftskam- Die Wika ist der Dachverband der Basler Klein- und Mittelunternehmen Gewässerraum mer Baselland und vertritt diese wirtschaftspolitisch, beispielsweise durch Lobbying (Wika) (Wika BL, 2018b). Die Wika fordert eine rasche Ausscheidung des Ge- wässerraums und eine Erhaltung der Bauzonen (Wika BL, 2018a; Wika BL, 2018c). Mit 8 % aller Beschäftigten im Kanton macht die Baubranche einen beachtlichen Anteil der basellandschaftlichen Wirtschaft aus (Sta- tistisches Amt BL, 2015). ALPIQ Holding AG Die ALPIQ Holding AG besitzt mehrere Kleinwasserkraftwerke an der Birs Wasserkraft und ist somit auf möglichst ungehinderte Stromproduktion angewiesen Abflussregime (vgl. BOHA AG, 2018a; 2018b; 2018c). Sie verfolgt als Kraftwerksbetreiberin das Ziel, durch eine effiziente und rationelle Nutzung der Wasserkraft möglichst hohe Gewinne für ihre Un- ternehmen zu erzielen (Alpiq, 2018; Knuchel & Rummer, 2017). Nachhaltiges Fliessgewässermanagement im Einzugsgebiet der Birs und des Birsigs 71 10 Referenzen

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Anhang

Tabelle A1 Gruppeneinteilungen der Teilanalysegruppen.

Abflussregime Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Arthur Arlettaz, Frédéric Livia Baumann, Kay Frick, Julia Dworzak, Ralph Damian Berwert, Jan Gerber, Salome Loepfe, Catarina Gonçalves da Holman, Fabrice Keller, Heuberger, Beatrix Nathalie Nitsingam, Lea Rocha, Nina Holenstein, Carole Sattler, Ana Sofia Junghardt, Andrea Mazza, Schmutz, Jona Stutzer, Celine Leibundgut, Marc Schneider Bruch, Johanna Shalini Nimalamohan, Lisa Julia Timcke Utzinger, Nils Zehnder Wierer Schwab Gewässerraumnutzung Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Paola Arizzi, Nives Bally, Oliver Clemente, Samira Martina Buck, Viola Dülly, Angela Braun, Sophie Michelle Gugger, Andrei Furrer, Kyra Marty, Emma Heinzer, David Eisenring, Lina Hänni, Marti, Julia Rupprecht, Marianne Ott, Max Rieder, Schweizer, Gina Vezzini, Tobia Lezuo, Aurel Mäder, Maria Schnyder, Patric Serna Yue Yu Elias Vogel Stella Paukku Tiere und Pflanzen Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Jessica Carilli, Yara Tobia Berger, Carla Til Bobnar, Karim Clivaz, Jona Frigerio, Josephine Emmenegger, Anna Feller, Brunner, Kristóf Czirják, Mirjam Eberli, Lea Opprecht, Simona Rödlach, Bettina Hänny, Alexander Ana Elisa Galery Käser, Fabritius, Linda Schilliger, Silas Schweizer, Renée Lüthi, Tobias Rieder, Jan Annina Halbheer, Léa Aline Wüthrich Wouters, Chiara Wülser Windmüller Keller Wasserkraftnutzung Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Lina Bitterlin, Vittorio Tobias Borner, Mara Graf, Sarina Danioth, Indrajith Marin Dora, Michela Bizzozero, Sonja Burkart, Nadja Maier, Elias Meier, Kamalanathan, Saskia Ferrari, Isabel Müller, Nina Conrad, Rona Schenk, Josch Stricker, Cora Lichtin, Queenie Lu, Judith Christian Rolli, Adeline Philip Urech, Johanna Tampe, Viviane Tinner Scherrer, Jonas Steiner Schreiner, Lydia Seitz Wittholm Wasserqualität Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Laura Bönig, Noemi Lara Beck, Lea Bieler, Davide Calvarese, Katja Juliette Aymon, Leo Basig, Furchner, Ben Kriesel, Veronica Buchmann, Ewald, Nadine Graf, Clara Flavia Luz, Katja Sauter, Marion Muff, Amélie Thomas Mutsaers, Gund, Nadine Reinert, Reto Cleo Soldini, Philipp Neidig, Luca Schneider, Martin Riewer, Bettina Riggs, Laura Waldner Tandler Melanie Stutz Schwerzmann Wasserver- und -entsorgung Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Stella Braunschweig, Rebekka Estermann, Aline Rebecca Eckert, Camille Dominik Bieri, Angie Celis, Manon Davies, Tess Föcker, Dominik Hauser, Hablützel, Belinda Hotz, Sheila Hermann, Julia Giacobbo, Livia Hess, Julia Rachel Kunstmann, Matth- Jannis Portmann, Jonas Murer, Emma Ossola, Yuri Simona, Dario van Oerle, ia Müller, Thomas Schranz, Stadler, Annina Wiher Schmid Fabian von Mentlen Mai Tran

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Layout: Sandro Bösch © ETH Zürich, 2019