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Living Concert series

G e n o v e v a – Michael König Andrea Baker – Morten Frank Larsen Thomas de Vries – Christoph Stephinger

Opernchor des Hessischen Staatstheaters Hessisches Staatsorchester Wiesbaden •Book_i_Schumann_020506 02.05.2006 14:59 Uhr Seite 2

CD 1 ROBERT SCHUMANN (1810 –1856) 1 Ouvertüre 8:31 Erster Akt Genoveva 2 Nr. 1 Chor (Erhebet Herz und Hände) und 5:31 Oper in vier Akten, op. 81 (1850) Rezitativ Hidulfus (Zu einem gottgefäll’gen Kampfe rüstet ihr euch!) Libretto von Robert Reinick und Robert Schumann 3 Nr. 2 Rezitativ und Arie Golo 6:22 nach den gleichnamigen Dramen von Friedrich Hebbel und (Möcht’ ziehn mit ihnen!) 4 Nr. 3 Duett Siegfried / Genoveva 2:34 Annette Dasch (Genoveva/Sopran) (So wenig Monden erst, daß ich dich fand / Michael König (Golo, Siegfrieds Gefolgsmann/) Ob auch getrennt, uns eint ein heilig Band) Andrea Baker (Margaretha/Mezzosopran) 5 Nr. 4 Rezitativ Siegfried / Drago / Genoveva / Golo 2:23 Morten Frank Larsen (Pfalzgraf Siegfried/Bariton) 6 Nr. 5 Chor (Auf, auf in das Feld) / Genoveva / Siegfried / Golo 2:41 Thomas de Vries (Hidulfus, Bischof von Trier/Bariton) 7 Nr. 6 Rezitativ und Szene Golo 3:36 Christoph Stephinger (Drago, Haushofmeister/) (Der rauhe Kriegsmann!) Axel Wagner (Balthasar, Diener/Bass) 8 Nr. 7 Finale Margaretha (Sieh da, welch feiner Rittersmann!) / 8:47 Olaf Franz (Caspar, Jäger/Bariton) Golo (Was hab ich getan in frevelndem Wahn) sowie in weiteren Rollen Zweiter Akt Sharon Kempton (Sopran), Emma Pearson (Sopran), Axel Mendrok (Tenor) 9 Nr. 8 Szene, Chor und Rezitativ: Genoveva 8:52 und Jud Perry (Tenor) (O weh des Scheidens, das er tat, mit ihm schied Freud und Glück!) / Chor und Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Knechte (Füllet die Becher bis zum Rande) / Golo (Einstudierung: Thomas Lang) 10 Nr. 9 Duett Genoveva / Golo 6:39 (Wenn ich ein Vöglein wär’) Hessisches Staatsorchester Wiesbaden 11 Nr. 10 Duett Drago / Golo 4:24 Musikalische Leitung: Marc Piollet (Dem Himmel Dank, daß ich Euch finde / Drago, ein andermal, laßt jetzt mich nur) Konzertante Aufführung im Rahmen des Schumann - Jahres 2006 12 Nr. 11 Arie Genoveva (O du, der über alle wacht) 3:18 13 Nr. 12 Finale Knechte und Mägde / Balthasar / Genoveva / Golo 6:19

Mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden e.V.

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CD 2 Die Handlung 5 Nr. 4 Rezitativ Siegfried / Drago / Genoveva / Golo Dritter Akt CD 1 1 Nr. 13 Duett Siegfried / Margaretha (Nichts hält mich mehr – laßt Eure Salben / 2:34 Siegfried beauftragt Drago, die Dienerschaft zu Nur wenige Tage schont Euch noch) 1 Ouvertüre beaufsichtigen. Er bekräftigt noch einmal sein 2 Nr. 14 Rezitativ, Lied Siegfried (Ja, wart du bis zum Jüngsten Tag... 9:26 Erster Akt Vertrauen in Golo als seinen Statthalter und Bald blick’ ich dich wieder, mein Heimatschloß) und Duett mit Golo Schlosshof in Siegfrieds Burg mahnt sein Volk, ihm zu gehorchen. 3 Nr. 15 Margaretha (Ich sah ein Kind im Traum) / Siegfried / Golo 6:37 6 Nr. 5 Chor (Auf, auf in das Feld) / 4 „Erscheint! ...” Margaretha / Chor / Siegfried / Golo / Drago 8:39 2 Nr. 1 Chor (Erhebet Herz und Hände) Genoveva / Siegfried / Golo (Umsonst versuchst du deine Macht an mir!) und Rezitativ Hidulfus (Zu einem gott- gefäll’gen Kampfe rüstet ihr euch!) Die Krieger ziehen zuversichtlich und siegesge- Vierter Akt wiss in den Kampf. Golo kann den Anblick des 5 Nr. 16 Szene, Lied und Arie Genoveva 10:57 Unter ihrem Anführer Abdorrhaman sind die Abschiedskusses von Siegfried und Genoveva (Steil und steiler ragen die Felsen) Mauren von Spanien ins Frankenreich eingefal- kaum ertragen. 6 Nr. 17 Szene Golo 5:23 len. Bischof Hidulfus ruft die Tapferen des Lan- (Kennt Ihr den Ring? / Und auch das Schwert?) / Genoveva (Ihr lügt) des auf, sich dem Kreuzzug von Karl Martell und 7 Nr. 6 Rezitativ und Szene Golo 7 Nr. 18 Rezitativ, Terzett und Szene mit Chor 4:09 Pfalzgraf Siegfried anzuschließen. (Der rauhe Kriegsmann!) 8 Nr. 19 Duett Siegfried /Genoveva (Ich selbst bin schuld an deinem Elend / 2:17 Es war nicht deine Schuld, der Himmel fügt’ es so) 3 Nr. 2 Rezitativ und Arie Golo Genoveva ist vor Schmerz ohnmächtig geworden. 9 Nr. 20 Doppelchor 3:33 (Möcht’ ziehn mit ihnen!) In Golos Augen versteht sich Siegfried zwar auf (Bestreut den Weg mit grünen Mai’n /…Nun hebet Herz und Hände) Der Pfalzgraf hat Golo zum Statthalter und Hü- den Krieg, aber nicht auf die Liebe. Golo erliegt 10 Nr. 21 Finale 4:30 ter seiner Frau Genoveva ernannt. Doch Golo der Versuchung und küsst Genoveva. Sie er- würde lieber mit in die Schlacht ziehen, denn er wacht, ohne den Frevel bemerkt zu haben. wird von einer verbotenen Liebe zu Genoveva 8 Nr. 7 Finale Margaretha gequält. (Sieh da, welch feiner Rittersmann!) / 4 Nr. 3 Duett Siegfried / Genoveva Golo (Was hab ich getan in frevelndem (So wenig Monden erst, daß ich dich Wahn) fand / Ob auch getrennt, uns eint ein Golos Amme Margaretha hat jedoch alles mit- heilig Band) angesehen und nutzt die Gelegenheit, sich an Siegfried und Genoveva versichern sich beim Siegfried zu rächen. Dieser hatte sie einst wegen Abschied ihrer Liebe. ihrer Zauberkünste verstoßen. Auch Golo ist ab-

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weisend. Doch Margaretha schürt seine Hoff- 11 Nr. 10 Duett Drago / Golo allgemeinen Verdacht: Genoveva verstecke einen Siegfried den Brief eines angeblichen Liebhabers nungen und erzählt ihm von dem Gerücht, Ge- (Dem Himmel Dank, daß ich Euch Liebhaber in ihrem Schlafgemach. Drago wird an Genoveva. Siegfrieds Misstrauen ist geweckt. noveva sei ihm wohlgesonnen. Margaretha ist finde / Drago, ein andermal, laßt entdeckt und von der Meute erstochen. Geno- Jetzt will er doch in Margarethas Zauberspiegel bereit, ihm zu helfen. jetzt mich nur) veva wird zum Turmverlies geführt. Golo unter- sehen. drückt sein Mitgefühl und denkt an seine Rache. Zweiter Akt Der Haushofmeister Drago erzählt Golo, dass Margarethas Wohnung Genovevas Gemach die Knechte die Herrin einer Liebschaft bezichti- gen. Golo antwortet ihm, dies sei die Wahrheit. CD 2 3 Nr. 15 Finale Margaretha + 9 Nr. 8 Szene, Chor und Rezitativ: Drago solle sich selbst von ihrer Untreue über- (Ich sah ein Kind im Traum) Genoveva (O weh des Scheidens, das Dritter Akt 4 / Siegfried / Golo / Drago (Umsonst zeugen und sich in einer Nische des Gemachs Zimmer in einer Herberge zu Straßburg er tat, mit ihm schied Freud und verstecken. versuchst du deine Macht an mir!) Glück!) / Knechte (Füllet die Becher bis Derweil hat Margaretha alles belauscht. Sie ver- 1 Nr. 13 Duett Siegfried / Margaretha zum Rande) / Golo Margaretha ist im Traum der Geist eines Kindes spricht, Golos Plan zu unterstützen: Siegfried (Nichts hält mich mehr – laßt Eure Sal- erschienen, das sie einst im Bach ertränkt hatte. Genoveva sehnt sich nach Siegfried und lauscht liegt verwundet in Straßburg; durch einen Zau- ben / Nur wenige Tage schont Euch noch) Nun wird sie von Träumen geplagt. bertrank könnte sie ihn außer Gefecht setzen. ängstlich dem zechenden Gesinde im Schloss- Margarethas Zaubertrank hat keine Wirkung ge- hof. Dass Margaretha auch dabei ist, erfüllt sie Genoveva sieht Golo mit Margaretha über den Ein Klopfen an der Tür unterbricht Margarethas Hof schleichen und ahnt nichts Gutes. zeigt und Siegfried ist von seinen Wunden ge- Gedanken. Siegfried und Golo sind zu ihr ge- mit Sorge. Da überbringt ihr Golo die Nachricht heilt. Er sehnt sich nach seiner Frau, von der er eines ersten Sieges von Siegfrieds Heer, dies sei kommen. Der Pfalzgraf verlangt, im Zauberspie- 12 Nr. 11 Arie Genoveva sich schon lange ein Kind wünscht. Margaretha gel seine Frau zu sehen und das, was vor sechs der Grund für das Lärmen der Knechte. Von ei- (O du, der über alle wacht) erzählt ihm von einem Zauberspiegel, in dem er nem Gefühl der Erleichterung erfüllt, lädt Geno- Monaten geschah. Margaretha lässt die beiden alles, was er sich wünsche und was bisher ge- Männer in drei Bildern den vermeintlichen Ehe- veva Golo ein, mit ihr ein Lied zu singen. Genoveva wird von den Gedanken an den Zwi- schah, sehen könne. schenfall mit Golo gequält und sucht Trost in bruch Genovevas mit Drago sehen 10 Nr. 9 Duett Genoveva / Golo einem Gebet. 2 Nr. 14 Rezitativ, Lied Siegfried (Stimmen von ferne: (Wenn ich ein Vöglein wär’) (Ja, wart du bis zum Jüngsten Tag… 1. Bild: Abendlüfte kühlend wehn, 13 Nr. 12 Finale Knechte und Mägde / 2. Bild: Wann die Lichter der Erde verglühn, Beim gemeinsamen Singen kann Golo sich nicht Bald blick’ ich dich wieder, mein Balthasar / Genoveva / Golo Heimatschloß) und Duett mit Golo 3. Bild: Leiser Tritt durch’s stille Haus!). länger beherrschen und gesteht Genoveva seine Außer sich vor Zorn, zerschlägt Siegfried den Liebe und den heimlichen Kuss. Er bedrängt sie, Balthasar, die Knechte und die Mägde schleichen Siegfried reizt weniger der Zauberspiegel als ein Spiegel und befiehlt Golo, ihn zu rächen. Schnell doch sie weist ihn entsetzt mit den Worten sich zu Genovevas Gemach und dringen dort freudiges Wiedersehen mit Genoveva. Er macht brechen sie auf. „ehrloser Bastard“ zurück. Zutiefst gekränkt ein. Von Genoveva gefragt, was sie dort woll- sich zur Heimkehr bereit, wird aber durch einen Im zerschlagenen Spiegel erscheint Dragos schwört Golo Rache. ten, geben sie vor, nach Golo zu suchen. Da Raben am Fenster beunruhigt. Ein Reiter steigt Geist. Er droht Margaretha mit dem Feuertod, taucht Golo selbst auf. Balthasar äußert laut den vor der Herberge ab, es ist Golo. Er überbringt wenn sie Siegfried nicht die Wahrheit sage.

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Ein Selbstmord sei zwecklos. Voller Entsetzen will (Kehr’ ich zur Nacht nicht heim ins Schloss; 9 Nr. 20 Doppelchor als zu effektheischend und „un-musikalisch“ im versucht Margaretha, den Pfalzgrafen einzuholen. so sucht mich nicht und sagt den andern: / ich (Bestreut den Weg mit grünen Mai’n / wörtlichen Sinne abgelehnt. Im musikgeschicht- sei zu Ross; den Falken auf der Hand, / ins Land …Nun hebet Herz und Hände) lichen Diskurs maß sich der musikalische An- Vierter Akt hineingesprengt!). Von Caspar nach ihrem letz- spruch an eine Oper einerseits an der Sinfonik Wilde Felsengegend ten Wunsch befragt, bittet Genoveva, man möge Das Volk jubelt über die glückliche Rettung sei- Beethovens, andererseits wurde eine schlichte ner Herrin und preist Gottes Gnade. 5 Nr. 16 Szene, Lied und Arie Genoveva ihrem Gemahl sagen, dass sie ihm verziehen habe. deutsche „Herzensmelodie“ propagiert. Das (Steil und steiler ragen die Felsen) 10 Nr. 21 Finale neue Ideal der Oper war im Grunde ein schwer Caspar / Balthasar 7 Nr. 18 Rezitativ, zu lösendes Paradox. Terzett und Szene mit Chor Bischof Hidulfus begrüßt Genoveva und Sieg- fried nach dieser schweren Prüfung und fügt ih- Zwei Jahre musste Schumann auf die Urauf- Caspar und Balthasar haben Genoveva in eine Genoveva hat Golos Intrigenspiel durchschaut führung seines 1848 abgeschlossenen Projektes wilde Felsengegend geführt, wo sie getötet re Hände aufs Neue zusammen. Alle stimmen in und versucht vergeblich, Balthasar und Caspar einen freudigen Lobgesang ein. „Genoveva“ warten. Schon die Proben mit Solis- werden soll. Genoveva ist erschöpft und bittet davon zu überzeugen, dass ihr Unrecht geschieht. ten, Chor und Orchester waren für den dirigie- um eine Pause. Sie hat den Tod vor Augen (Die Verzweifelt klammert sie sich an ein Kreuz. Da renden Komponisten nicht einfach gewesen. letzte Hoffnung schwindet, bald ist’s vorüber!). ertönen aus der Ferne das Geschrei und die Schumanns Oper Genoveva (1850) Nach der Premiere im Juni 1850 bekam die „Ge- Plötzlich sieht sie die Mutter Gottes vor sich er- Hornsignale einer Jagdgesellschaft. Die beiden Seit den 1840er Jahren verfolgte Robert Schu- noveva“ viel Lob von Franz Liszt (seine „liebste scheinen und geht tapfer ihrem Schicksal entge- fliehen und lassen Genoveva zurück. Der Pfalz- Oper, Wagner ausgenommen“), von Louis Spohr gen. mann, ein erfahrener Sinfoniker und ausgewie- graf Siegfried, inzwischen über die wahren Ge- sener Meister der Kammermusik, das nächste („ein Schatz von Phantasie und ein herrliches 6 Nr. 17 Szene Golo schehnisse informiert, erkennt gerührt seine Frau. Ziel seines Lebensplans. Nach dem Oratorium dramatisches Leben“) und natürlich von Clara (Kennt Ihr den Ring? / Und auch das „Das Paradies und die Peri“ (1843) wollte er sich Schumann. Die Kritiken waren jedoch durch- 8 Nr. 19 Duett Siegfried / Genoveva wachsen. Offensichtlich hatten sich die Kritiker Schwert?) / Genoveva (Ihr lügt) (Ich selbst bin schuld an deinem nun der Etablierung einer „Deutschen Oper“ widmen, sie sei sein „morgen- und abendliches diesen enthusiastisch angekündigten Neuanfang Golo eröffnet ihr, er solle sie in Siegfrieds Auftrag Elend / Es war nicht deine Schuld, der deutschen Operngeschichte anders vorge- der Himmel fügt’ es so) Künstlergebet“. Denn so, wie die Sinfonie nach töten, weil der glaubt, sie habe ihn mit Drago Beethoven als schwieriges Terrain angesehen stellt. Während der Komponist selbst jeden Takt betrogen. Genoveva ist fassungslos. Golo be- Siegfried klagt sich an, weil er kein Vertrauen zu wurde, konstatierte man in den 1830 / 40er Jah- für „durch und durch dramatisch“ hielt, bezeich- drängt sie wieder mit seinem Liebeswerben (Nur seiner Frau hatte. Doch Genoveva tröstet ihn. ren auch eine Krise der Oper. Die Romantischen nete der scharfsinnige und -züngige Kritiker einmal gönn mir dies Himmelsglück!) und will Sie versichern sich gegenseitig, dass das Glück Opern von Weber oder Marschner boten musi- Eduard Hanslick die ganze Oper als „undrama- mit ihr fliehen. Sie aber weigert sich. Golo be- zu ihnen zurückkommt (Gelingen wird es unse- kalisch und stofflich keinen Neuansatz mehr, die tisch“. Was hatte Schumann selbst also unter fiehlt Balthasar und Caspar, Genoveva zu töten. rer Lieb’ und Treu’!). Siegfried lädt alle auf sein „Überwältigungstheatralik“ der Grand Opéra Dramatik verstanden? Er selbst verabschiedet sich mit einer mysteriö- Schloss ein, um zu feiern. von Giacomo Meyerbeer wurde sowohl von sen Andeutung, dass er sich selbst umbringen Robert Schumann, der in jungen Jahren ur- als auch von Robert Schumann sprünglich Schriftsteller, nicht Komponist wer-

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den wollte, hatte unzählige Vorlagen gewälzt, den Text durch Ludwig Tiecks verklärende Dar- hier vorgestellt, die später auf subtile Weise als Marc Piollet, von „Faust“ über „Wilhelm Meister“ bis „Ham- stellung der Genoveva ergänzen – was Reinick handlungsinterpretierende Leitmotive oder als Dirigent let“. Die Idee der Genoveva übernahm er von nicht gelang, so dass der Komponist sich selbst rein musikalisches Material aufgegriffen und Felix Mendelssohn Bartholdy, der ein eigenes des Librettos annahm. Hier gewinnt nun die Ge- nach sinfonischen Techniken verarbeitet wer- Marc Piollet, 1962 in Paris ge- Bühnenwerk zu diesen Stoff nicht mehr zu Leb- noveva an Profil und verkörpert einen Erlösung den. Der farbenreiche Orchestersatz ist alles an- boren, studierte Dirigieren bei zeiten abschließen konnte. „Genoveva“ zählte verheißenden Märtyrertyp. Schumann kam es, dere als eine rein sonore Unterfütterung der Ge- Prof. Hans-Martin Rabenstein damals wie die „Faust“- Geschichte oder „Don wie er selbst sagte, bei der Figurenzeichnung sangsstimmen, er ist ein polyphones, harmo- an der Hochschule der Künste in Berlin und Juan“ zu den beliebtesten Volksbüchern. Die um auf glaubhafte, menschliche Charaktere an. Ka- nisch sehr differenziertes Geflecht. Die Chorleitung bei Prof. Christian Grube. Meister- 750 lebende Heilige wurde von ihrem Mann, rikaturen hatte er nicht im Sinn und daher auch emotionale Aussage geht daher oft weit über kurse bei John Eliot Gardiner, , dem Pfalzgrafen Siegfried, wegen vermeintlicher keine musikalische Überzeichnung. So bemühte das jeweilig gesungene Wort hinaus. Schumann Gerd Albrecht, Lothar Zagrosek und Untreue verstoßen. Sechs Jahre lebte sie mit er sich z.B. um die akustisch realistische Darstel- wollte die Musik nicht auf e i n e n konkreten prägten seinen Werdegang. Marc Piollet war ihrem kleinen Sohn im Wald. Eine Hirschkuh gab lung von Rede, unterbrechender Gegenrede, psychologischen Vorgang reduzieren – was für zunächst als Erster Kapellmeister am Philharmo- ihnen ihre Milch und hielt sie dadurch am Le- Gedanken und Hintergrundszenen (etwa im die kontrastreiche Charakterzeichnung der Figu- nischen Staatsorchester Halle engagiert, bevor ben. Eines Tages wurde dieses Tier von Siegfried 1. Akt: Abschied der Eheleute, Golos Unruhe und ren allerdings essentiell wäre – sondern verstand er Erster Kapellmeister und Stellvertreter des auf der Hirschjagd verfolgt. Es flüchtete zu Ge- Kriegsrufe des Chores). Die mittlerweile als veral- sie als dramatisch nicht im theatral-gestischen, GMD am Staatstheater Kassel wurde. Zuletzt noveva und führte dadurch den Pfalzgrafen ge- tet empfundene Unterteilung in handlungstra- sondern im sinfonischen Sinne. Es war wohl die- war er Musikdirektor der Volksoper Wien. Seit radewegs zu der Verbannten. Das Ehepaar war gende Rezitative und affektgeladene Arien, für ser Umstand, der zum großen Missverständnis September 2004 ist er Generalmusikdirektor des wieder glücklich vereint. In der Zwischenzeit die Wagner seine spezifische Lösung finden soll- zwischen Komponist und Kritik führte und auch Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. 1995 trat hatte sich herausgestellt, dass Genoveva Un- te, wurde von Schumann durch einen durch- heute noch das Werk etwas sperrig für die er als alleiniger Preisträger des Dirigentenforums recht getan worden war. komponierten, rezitativisch-ariosen Fluss mit Opernbühne macht. Obwohl im Vergleich zu des Deutschen Musikrats hervor. Schon kurze liedhaften Unterbrechungen (z.B. dem schlich- Richard Wagners Bühnenwerken Robert Schu- Zeit später debütierte er an der Hamburgischen Auf der Suche nach einer dramatisierten Fas- ten, aber doppeldeutigen Duett „Wenn ich ein manns Oper kein erfolgreiches Musiktheater Staatsoper, an der Vlaamse Antwerpen, sung des Stoffes stieß Schumann auf den Text Vöglein wär’“) aufgehoben. Der Text wird nicht war, sollte seine „Genoveva“ nicht als bloß schö- am Staatstheater Stuttgart, an der Oper Köln, eines der progressivsten Dramatiker dieser Jahre, im 1:1-Verhältnis auf die Musik übertragen: Er ne Musik, sondern als singuläres und visionäres am Théâtre Graslin in Nantes und an der Deut- Friedrich Hebbel. Hebbels autobiografisch ge- erfährt eine komplexere, nämlich sinfonische Reformexperiment in der Geschichte der Oper schen Oper Berlin, bei den Salzburger Festspie- prägtes Werk „Genoveva“ war erst kurz zuvor Übersetzung. gewürdigt werden. len sowie beim New National Theatre in Tokio. fertiggestellt worden und legte den Fokus auf Im Januar 2005 gab er sein Debüt an der Pariser Golo, den durch ungezähmte Leidenschaft teuf- Anne Sophie Meine Schon die Ouvertüre, die ganz gegen die Kon- Opéra Bastille. lisch gewordenen Statthalter Siegfrieds. Um die vention als erstes komponiert wurde, zeigt, in Gastdirigate bei renommierten Orchestern zeugen Figur der Genoveva aufzuwerten, sollte Schu- welche Richtung Schumann die Aufmerksamkeit von Marc Piollets reger Konzerttätigkeit: Radio- manns Librettist Robert Reinick nach und nach lenken wollte. Eine Vielzahl von Motiven wird Sinfonieorchester Frankfurt am Main, Dresdner

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Philharmonie, MDR Sinfonieorchester , Salzburger Festspielen in Mozarts „Re Pastore“ Andrea Baker Tarquinius in Benjamin Brittens „The Rape of Staatsphilharmonie Rheinland -Pfalz, Mozarteum und in der folgenden Saison wird Annette Dasch (Margaretha) Lucretia“. 1997 ging Larsen für drei Jahre nach Orchester Salzburg, Rundfunk-Sinfonieorchester u.a. die „Freia“ unter Sir Simon Rattle singen so- Braunschweig, bevor er 2001 Ensemblemitglied Berlin, Radio-Sinfonieorchester Saarbrücken, wie mit „Fiordiligi“ ihr US-Debüt geben. Die Mezzosopranistin Andrea der Wiener Staatsoper und der Wiener Volksoper Sinfonieorchester St. Gallen, Radiophilharmonie Baker studierte am Boston Con- wurde. Über 40 Partien seines Fachs sang er bis- Hannover (NDR), Philharmonisches Staatsorches- Michael König servatory und der Eastman her auf den internationalen Bühnen, z.B. Graf ter Bremen, Münchner Rundfunkorchester, Ge- (Golo) School of Music Rochester, New York. Ihr erstes Almaviva bei den Salzburger Festspielen, den wandhausorchester Leipzig sowie in Frankreich Engagement führte sie als Schwertleite („Die Heerrufer („“) in Sevilla und Bologna, u.a. bei den Nationalorchestern von Lyon, Lille, Nach seinem Studium an den Walküre“) an die San Francisco Opera. 1997 gab Jochanaan („Salomé“) in Palermo und Nathan in Bordeaux, Metz und in Belgien beim Royal Phil- Musikhochschulen von Karlsruhe sie ihr Debüt als Fricka im „Ring“ des Theaters Nicholas Maws „Sophie’s Choice“ an der Deut- harmonic Orchestra Antwerpen. und Mannheim, u.a. bei Prof. Augsburg. Von 1998 bis 2002 war sie festes En- schen Oper Berlin. Am Hessischen Staatstheater Rudolf Piernay, debütierte der Tenor Michael semblemitglied des Staatstheaters Nürnberg. Zu hat er bereits als Marcello („La Bohème“) ga- Annette Dasch König 1993 bei den Ludwigsburger Schlossfest- ihren internationalen Auftritten zählen: Carmen stiert. Er ist nicht nur ein international gastieren- (Genoveva) spielen, 1997 war er Preisträger des 6. Meister- an der Oper von Sydney, Herodias („Salome“) der Konzertsänger, sondern erhielt für seine Lied- sänger - Wettbewerbs in Nürnberg, 1998 des mit dem London Symphony Orchestra, diverse interpretationen im Jahr 2003 den wichtigsten Nach ihrem Gesangsstudium an European Union Opera Wettbewerbs. Es folgten Partien im „Ring“ beim Peking Arts Festival dänischen Preis, den Aksel Sciøtz Award. Im sel- der Hochschule für Musik in Auftritte als Lenski („Eugen Onegin“) in Baden- 2005, Azucena („Il Trovatore“) am Aalto-Theater ben Jahr wurde ihm außerdem der renommierte München bei Prof. Josef Loibl Baden, Paris und Basel. Gastverträge führten ihn Essen, die Titelrolle in Händels „Tamerlano“ in Eberhard-Wächter-Preis verliehen. und dem Besuch einiger Meisterklassen begann in vielen großen Partien seines Fachs nach Frank- Düsseldorf u.v.m. 2005 / 2006 debütiert sie am ihre internationale Karriere 2000 mit dem Sieg in furt, Stuttgart, Hannover, Lissabon, Paris, Turin, Covent Garden und singt Fricka, Waltraute und Thomas de Vries gleich drei wichtigen Gesangswettbewerben in Wien sowie zum in Bonn und Erste Norn im Wiesbadener „Ring“ bei den Inter- (Bischof Hidulfus) Barcelona, Zwickau und Genf. Schnell folgten nach Glyndebourne. Als Oratoriensänger unter- nationalen Maifestspielen. Als international gas- hochrangige Verpflichtungen als Pamina, Fiordi- nahm er Gastspielreisen nach Polen, Israel, tierende Konzertsängerin umfasst ihr Repertoire Nach Engagements an den ligi, Contessa, Aminta, Gretel, Galatea u.a. an Griechenland, Frankreich, Portugal und Südafrika. wichtige Partien von Händel über Beethoven, Opernhäusern von Cottbus, Ol- der Bayerischen Staatsoper München und der Im Jahr 2007 gastiert er erneut an der Opéra Wagner, Verdi bis hin zu Mahler und Hartmann. denburg und Dortmund wurde Deutschen Staatsoper Berlin sowie großen eu- National de Paris, wo er den Tenorpart in Thomas de Vries mit der Spielzeit 2002 / 2003 ropäischen Opernhäusern. In der Saison Janacˇeks „Das Tagebuch eines Verschollenen“ Morten Frank Larsen Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheaters 2004 / 05 debütierte sie an der Semperoper als übernehmen wird. Diese Produktion wird auch (Siegfried) Wiesbaden. Gastspiele führten ihn an viele Liù und sang erstmals unter Nikolaus Harnon- in Barcelona zu sehen sein. große deutsche Bühnen wie das Aalto-Theater court in Mozarts „Lucio Silla“ bei den Wiener Der dänische Bariton studierte Essen, das Nationaltheater Mannheim und die Festwochen. Im Sommer 2006 singt sie bei den am Jyske Musikkonservatorium und debütierte in Arhus als 12 Robert Schumann | Genoveva 13 •Book_i_Schumann_020506 02.05.2006 14:59 Uhr Seite 14

Komische Oper Berlin. Der Bariton verfügt über wichtig. Zahlreiche Gastspiele führten ihn u.a. Olaf Franz ca. 200 Musiktheatervorstellungen im Staats- ein breitgefächertes Opernrepertoire, das auch an die Opernhäuser von Berlin, Frankfurt, Stutt- (Caspar) theater. Namhafte Dirigenten (Otto Klemperer, Grenzpartien seines Fachs umfasst, wie Pelléas gart, Nizza, Zürich, Graz und Amsterdam. Als Wolfgang Sawallisch, Bernhard Klee u.v.a.) und oder Eisenstein in „Die Fledermaus“ sowie Mo- Oratorien- und Konzertsänger musizierte er u.a. Schon sehr früh erhielt der ge- internationale Solisten wie Gidon Kremer, Martha mus in Rameaus Barockoper „Platée“, Papageno unter der Leitung renommierter Dirigenten wie bürtige Hamburger Klavier-, Or- Argerich oder Lars Vogt haben mit dem Orches- in „Die Zauberflöte“, Graf Danilo in „Die Lustige Sir Colin Davis, Georges Prêtre, Gerd Albrecht, gel-, Fagott- und Gitarrenunter- ter sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Unter Witwe“, die Titelpartie in „Eugen Onegin“ und Leopold Hager und Edo de Waart. richt, später kam der Gesang dazu. Sein Studium der Leitung des jetzigen Generalmusikdirektors „Croesus“, Donner in „Das Rheingold“, Giorgio an der Hochschule für Musik und Theater Marc Piollet wurde der breitgefächerte Kon- Germont in „La Traviata“, Jesus in Bachs „Johan- Axel Wagner schloss er mit einem Prädikatsexamen ab. Er war zertspielplan durch konzertante Aufführungen nes-Passion“, Guglielmo („Così fan tutte“) u.a. Ei- (Balthasar) Preisträger bei mehreren Gesangswettbewerben szenischer Werke wie Honeggers „Jeanne d’Arc nen weiteren Schwerpunkt seiner Karriere bilden und wurde 2001 zum Stipendiaten der Mase- au bûcher“ oder Schumanns „Genoveva“ noch Auftritte bei namhaften Festivals, als Kon- Der Bassist Axel Wagner erhielt field-Stiftung ernannt. Nach der Ausbildung erweitert. zertsänger (z.B. mit seinem Ensemble Mattiacis) in Mainz und Wiesbaden seine ging er an die Städtischen Bühnen Lübeck, wo sowie CD-Produktionen. Gesangsausbildung bei Prof. er als Vater in „Hänsel und Gretel“ debütierte Karl Liebl. 1978 stand er erstmals auf der Bühne und Schaunard („La Bohème“), Marullo („Rigo- Chor und Extrachor des Hessischen Staats- Christoph Stephinger des Wiesbadener Staatstheaters, bei dessen letto“) und Dr. Falke („Die Fledermaus“) sang. theaters Wiesbaden (Drago) Wiedereröffnung mit Richard Wagners „Meister- Seit 2003 ist Olaf Franz am Staatstheater Wies- singern“. Im selben Jahr folgte das erste Enga- baden engagiert. Dort sang er u.a. Papageno Als wichtiger Bestandteil des Staatstheaters ist Christoph Stephinger erhielt gement am Landestheater Coburg, weitere Ver- („Die Zauberflöte“), Graf Almaviva („Die Hoch- der Chor mit seinen 42 Damen und Herren in sein erstes Engagement an den träge in Augsburg, Mainz, Bonn, Heidelberg, zeit des Figaro“), Donner („Rheingold“) und Don vielen Bühnenwerken, von Barockopern bis hin Städtischen Bühnen Bielefeld, Bern und Hannover schlossen sich an. Daneben Alfonso („Così fan tutte“), Bei Gastspielen in zu zeitgenössischer Literatur, zu sehen. Ver- darauf folgten die Staatsoper Hannover und das hatte er zahlreiche Gastverpflichtungen, u.a. in Darmstadt und Nürnberg sang er die Partien des stärkt wird er bei groß besetzten Opern von Münchner Gärtnerplatz -Theater. Seit der Spiel- Braunschweig, Saarbrücken, Karlsruhe, Ham- Eugen Onegin und des Hidraot, König von Da- Mitgliedern des Extrachores, 60 Laiensängern zeit 2005 / 2006 ist der Bass Ensemblemitglied burg, Genf und Limoges. Konzertreisen führten maskus in Glucks Barockoper „Armide“. und -sängerinnen. Die musikalische und dar- des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, wo er ihn nach Italien (RAI Rom) und in die Schweiz. stellerische Ausdruckskraft des Wiesbadener u.a. als Osmin in „Die Entführung aus dem Sein Repertoire umfasst die wichtigsten Partien Opernchores ist immer wieder lobend hervor- Serail“, als Hagen in „Götterdämmerung“ oder seines Fachs, u.a. Sarastro, Don Quichotte, Bar- Hessisches Staatsorchester Wiesbaden gehoben worden. Viele der Chormitglieder als Sarastro in „Die Zauberflöte“ zu hören ist. tolo, Fafner, Komtur, Osmin, Ochs von Ler- präsentieren sich außerdem als Solisten. Auch Neben seriösen Partien und Spielbassrollen ist chenau und Rocco sowie zahlreiche Partien im Das Hessische Staatsorchester zählt zu den bei Konzerten mit dem Staatsorchester hat der ihm das Strauss- und Wagnerfach besonders Konzertbereich. wichtigsten Kulturinstitutionen der Region. Pro Chor mehrfach sein hohes Niveau unter Beweis Saison spielt es neben acht Sinfoniekonzerten gestellt.

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CD 1 ROBERT SCHUMANN (1810 –1856) 1 8:31 First Act Genoveva 2 No. 1 Chorus (Erhebet Herz und Hände) and 5:31 Opera in Four Acts, op. 81 (1850) Recitative Hidulfus (Zu einem gottgefäll’gen Kampfe rüstet ihr euch!) Libretto by Robert Reinick and Robert Schumann 3 No. 2 Recitative and Aria Golo 6:22 based on the dramatic plays of the same title by Friedrich Hebbel and Ludwig Tieck (Möcht’ ziehn mit ihnen!) 4 No. 3 Duet Siegfried / Genoveva 2:34 Annette Dasch (Genoveva/Soprano) (So wenig Monden erst, daß ich dich fand / Michael König (Golo, Siegfried’s Vassal/Tenor) Ob auch getrennt, uns eint ein heilig Band) Andrea Baker (Margaretha/Mezzo) 5 No. 4 Recitative Siegfried / Drago / Genoveva / Golo 2:23 Morten Frank Larsen (Siegfried, Count Palatine/) 6 No. 5 Chorus (Auf, auf in das Feld) / Genoveva / Siegfried / Golo 2:41 Thomas de Vries (Hidulfus, Bishop of Trier/Baritone) 7 No. 6 Recitative and Scene Golo 3:36 Christoph Stephinger (Drago, Chamberlain/Bass) (Der rauhe Kriegsmann!) Axel Wagner (Balthasar, Servant/Bass) 8 No. 7 Finale Margaretha (Sieh da, welch feiner Rittersmann! / 8:47 Olaf Franz (Caspar, Huntsman/Bariton) Golo (Was hab ich getan in frevelndem Wahn) And in further roles Second Act Sharon Kempton (Soprano), Emma Pearson (Soprano), Axel Mendrok (Tenor) 9 No. 8 Scene, Chorus and Recitative: Genoveva 8:52 and Jud Perry (Tenor) (O weh des Scheidens, das er tat, mit ihm schied Freud und Glück!)/ Chorus and Extra-Chorus of the Hessisches Staatstheater Wiesbaden Knechte Servants (Füllet die Becher bis zum Rande) / Golo (studied by Thomas Lang) 10 No. 9 Duet Genoveva / Golo 6:39 (Wenn ich ein Vöglein wär’) Hessisches Staatsorchester Wiesbaden 11 No. 10 Duet Drago / Golo 4:24 Conductor Marc Piollet (Dem Himmel Dank, daß ich Euch finde / Drago, ein andermal, laßt jetzt mich nur) Concert Performance marking the Schumann Year 2006 12 No. 11 Aria Genoveva (O du, der über alle wacht) 3:18 13 No. 12 Finale Servants and Maids / Balthasar / Genoveva / Golo 6:19

With the friendly support of the Beneficiary Society of the Hessisches Staatsorchester Wiesbaden e.V.

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CD 2 The Story 5 No. 4 Recitative Siegfried / Drago / Genoveva / Golo Third Act CD 1 1 No. 13 Duet Siegfried / Margaretha (Nichts hält mich mehr – laßt Eure Salben / 2:34 Siegfried instructs Drago to look after the Nur wenige Tage schont Euch noch) 1 Overture servants. He confirms once more his trust in 2 No. 14 Rezitative, Siegfried’s song (Lied) (Ja, wart du bis zum Jüngsten Tag… 9:26 First Act Golo as his governor, and admonishes his Bald blick’ ich dich wieder, mein Heimatschloß) and Duet with Golo Courtyard in Siegfried’s Castle people to obey Golo. 3 No. 15 Finale Margaretha (Ich sah ein Kind im Traum) / Siegfried / Golo 6:37 6 No. 5 Chorus (Auf, auf in das Feld) / 4 „Erscheint! …” Margaretha / Chor / Siegfried / Golo / Drago 8:39 2 No. 1 Chorus (Erhebet Herz und Hän- Genoveva / Siegfried / Golo (Umsonst versuchst du deine Macht an mir!) de) and Recitative Hidulfus (Zu einem gottgefäll’gen Kampfe rüstet ihr euch!) The warriors march confidently into battle, Fourth Act Under their leader Abdorrhaman, the Moors of certain of victory. Golo can hardly bear the sight 5 No. 16 Scene, Song and Aria Genoveva 10:57 of Siegfried’s and Genoveva’s farewell kiss. (Steil und steiler ragen die Felsen) Spain have invaded the Frankish Empire. 6 No. 17 Scene Golo 5:23 Bishop Hidulfus calls upon the brave men of the 7 No. 6 Recitative and Scene Golo (Kennt Ihr den Ring? / Und auch das Schwert?) / Genoveva (Ihr lügt) country to join the crusade of Karl Martell and (Der rauhe Kriegsmann!) 7 No. 18 Recitative, Trio and Scene with Chorus 4:09 Count Palatine Siegfried. Genoveva has fainted with grief. In Golo’s opinion 8 No. 19 Duet Siegfried / Genoveva (Ich selbst bin schuld an deinem Elend / 2:17 3 No. 2 Recitative and Aria Golo (Möcht’ Siegfried is an expert in matters of war, but not Es war nicht deine Schuld, der Himmel fügt’ es so) ziehn mit ihnen!) in those of love. Golo gives into temptation and 9 No. 20 Double Chorus 3:33 kisses Genoveva. She awakens without having (Bestreut den Weg mit grünen Mai’n / …Nun hebet Herz und Hände) The Count Palatine has appointed Golo Governor noticed the offence. 10 No. 21 Finale 4:30 and Protector of his wife Genoveva. But Golo would rather join the battle, for he is tortured by 8 No. 7 Finale Margaretha (Sieh da, a forbidden love for Genoveva. welch feiner Rittersmann!) / Golo (Was 4 No. 3 Duet Siegfried / Genoveva hab ich getan in frevelndem Wahn) (So wenig Monden erst, daß ich dich fand /Ob auch getrennt, uns eint ein However, Golo’s wet- nurse Margaretha has heilig Band) seen everything and uses the opportunity to take revenge on Siegfried. He had once rejected her Siegfried und Genoveva pledge their love for because of her witchcraft. Golo is also cool each other as they part. towards her. But Margaretha raises his hopes

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and tells him about the rumour that Genoveva 11 No. 10 Duet Drago / Golo (Dem Himmel Drago is discovered and stabbed by the mob. the letter from a supposed lover to Genoveva. is well disposed towards him. Margaretha is Dank, daß ich Euch finde / Drago, ein Genoveva is led away to the tower dungeon. Siegfried’s suspicion is roused. Now he does prepared to help him. andermal, laßt jetzt mich nur) Golo hides his compassion and thinks only of want to look into Margaratha’s magic mirror. revenge. Second Act The chamberlain Drago tells Golo that the 3 No. 15 Finale Margaretha Genoveva’s Chamber servants are accusing their mistress of a love affair. + (Ich sah ein Kind im Traum) / Golo answers that this is the truth. Drago should CD 2 4 Siegfried / Golo / Drago (Umsonst 9 No. 8 Scene, Chorus und Recitative: convince himself of her infidelity and hide in a versuchst du deine Macht an mir!) Genoveva (O weh des Scheidens, das niche of her chamber. Third Act er tat, mit ihm schied Freud und In the meantime Margaretha has overheard A room at an inn in Strasbourg Margaretha’s Home Glück!) / Servants (Füllet die Becher bis everything. She promises to support Golo’s plan: zum Rande) / Golo 1 No. 13 Duet Siegfried / Margaretha In a dream, the spirit of a child, whom she once Siegfried is lying wounded in Strasbourg, with a (Nichts hält mich mehr – laßt Eure Sal- drowned in the stream, has appeared to Genoveva longs for Siegfried and listens magic potion she could put him out of action. ben / Nur wenige Tage schont Euch noch) Margaretha. Now she is plagued by dreams. A nervously to the drinking servants in the court- Genoveva sees Golo and Margaretha sneeking knock at the door interrupts Margaretha’s yard. The fact that Margaretha is part of this across the courtyard and has misgivings. Margaretha’s magic potion has shown no effect, thoughts. Siegfried and Golo have come to her. makes her worry. Then Golo brings her the news and Siegfried’s wounds have healed. He longs The Count Palatine demands to see his wife in 12 No. 11 Aria Genoveva for his wife, with whom he has wished for a of a first victory of Siegfried’s army, and that this (O du, der über alle wacht) the magic mirror and know exactly what hap- is the reason for the noise the servants are child for a long time. Margaretha tells him about a pened six months ago. Margaretha lets both making. Genoveva is tortured by the thoughts of the magic mirror in which he can see everything he men see the supposed adultery in three pictures: Filled with a feeling of relief, Genoveva invites incident with Golo and seeks comfort in a prayer. wishes and all that has happened so far. (Voices from afar: Golo to sing a song with her. 2 No. 14 Recitative, Song Siegfried 1st scene: Abendwinde kühlend wehn, 13 No. 12 Finale Servants and Maids / 2nd scene: Wann die Lichter der Erde verglühn, Balthasar / Genoveva / Golo (Ja, wart du bis zum Jüngsten Tag… 10 No. 9 Duet Genoveva / Golo Bald blick’ ich dich wieder, mein Hei- 3rd scene: Leiser Tritt durch’s stille Haus!). (Wenn ich ein Vöglein wär’) Balthasar, the servants and maids stealthily matschloß) and Duet mit Golo Beside himself with rage, Siegfried smashes the mirror and orders Golo to avenge him. They While they sing together Golo can control himself approach Genoveva’s chamber and force their way in. When asked by Genoveva what they are Siegfried is less attracted to the magic mirror quickly leave. no longer and confesses his love of Genoveva, than to a happy reunion with Genoveva. He In the smashed mirror Drago’s spirit appears. He and the secret kiss. He harasses her, but she is doing there they pretend that they are looking for Golo. Golo appears himself. Balthasar utters prepares for his journey home, but is worried by threatens Margaretha with death by fire if she horrified and rejects him with the words: a raven at the window. A rider gets off his horse doesn’t tell Siegfried the truth. Suicide would be “disgraceful bastard”. Deeply hurt, Golo swears in a loud voice the general suspicion: that Genoveva is hiding a lover in her bed chamber. in front of the inn, it is Golo. He hands Siegfried to no avail. Horrified, Margaretha tries to catch revenge. up with the Count Palatine.

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Fourth Act her last wish is, Genoveva requests that her 10 No. 21 Finale German “heartfelt melody” was propagated. Wild Rocky Area husband be told that she has forgiven him. The new ideal of opera was basically a paradox Bishop Hidulfus greets Genoveva and Siegfried that was difficult to solve. 5 No. 16 Scene, Song and Aria Genoveva 7 No. 18 Recitative, Trio und Scene with after their difficult trial and joins their hands (Steil und steiler ragen die Chorus once again. Everyone joins in a happy song of Schumann had to wait two years for the first Felsen) / Caspar / Balthasar praise. Genoveva has seen through Golo’s intrigue and performance of his project „Genoveva“, which Caspar and Balthasar have led Genoveva to a tries in vain to convince Balthasar and Caspar he completed in 1848. Already the rehearsals wild rocky area where she is to be killed. Genoveva that she is being wronged. Despairingly she Schumann’s Opera Genoveva (1850) with the soloists, chorus and orchestra were not easy for the conducting composer. After the is exhausted and asks to take a rest. She has clings to a cross. Suddenly shouts and horn From the 1840s onwards Robert Schumann, an death before her eyes (Die letzte Hoffnung signals coming from a hunting party can be première in June 1850 “Genoveva” received experienced symphonist and proven master of much praise from Franz Liszt (his “favourite opera, schwindet, bald ist’s vorüber!). Suddenly, the heard in the distance. Both men flee and leave chamber music, pursued the next aim of his Mother of God appears to her and she walks Genoveva behind. The Count Palatine Siegfried, after Wagner”), from Louis Spohr (“a treasure of life’s plan. After the oratorio “Das Paradies und imagination and a wonderfully dramatic life”), bravely towards her destiny. having been informed of the true events in the die Peri” (1843) he now wished to devote himself mean time, is deeply moved to see his wife. and of course from . 6 No. 17 Scene Golo to the establishment of “German Opera”, and The reviews though were mixed. The reviewers (Kennt Ihr den Ring? / Und auch das 8 No. 19 Duet Siegfried / Genoveva this was his “artist’s-prayer each morning and had obviously imagined this enthusiastically- Schwert?) / Genoveva (Ihr lügt) (Ich selbst bin schuld an deinem evening”. For in the same manner that the announced new beginning of German operatic Elend / Es war nicht deine Schuld, der symphony after Beethoven was considered history to be something quite different. While Golo discloses to Genoveva that he has been Himmel fügt’ es so) difficult territory, it was also recognised in the the composer himself considered every bar as instructed by Siegfried to kill her, because he 1830s and 1840s that opera was in a crisis. The “through and through dramatic”, the sharp-witted believes she has betrayed him with Drago. Siegfried accuses himself of not trusting his Romantic of Weber or Marschner offered and sharp-tongued reviewer Eduard Hanslick Genoveva is stunned. Golo urges her once again wife. But Genoveva consoles him. They assure musically and materially no new beginnings; the described the complete opera as “undramatic”. to love him (Nur einmal gönn mir dies Himmels- each other that happiness will return to them “overwhelming theatricalness” of the Grand What then had Schumann himself understood glück!) and wants to flee with her. She refuses (Gelingen wird es unserer Lieb’ und Treu’!) Opéra of Giacomo Meyerbeer was rejected by by dramatic art? though. Golo orders Balthasar and Caspar to kill Siegfried invites everyone to his castle to celebrate. Richard Wagner as well as Robert Schumann for Genoveva. He himself takes his leave with a being too effect hungry and “un-musical” in the 9 No. 20 Double Chorus Robert Schumann, who when young had mysterious hint that he intends to kill himself true sense of the word. In the music - historical di- originally wanted to become a poet, not a (Kehr’ ich zur Nacht nicht heim ins Schloss; so (Bestreut den Weg mit grünen Mai’n / scourse the musical requirements for an opera …Nun hebet Herz und Hände) composer, had pored over innumerable source- sucht mich nicht und sagt den andern: / ich sei were measured on the one hand with Beethoven’s writings, from “Faust” via “Wilhelm Meister” to zu Ross; den Falken auf der Hand, / ins Land hin- symphonies, and on the other hand, a simple “Hamlet”. The idea for Genoveva came from eingesprengt!). When asked by Caspar what The people rejoice about the happy salvation of their mistress, and praise God’s mercy.

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Felix Mendelssohn Bartholdy, who in his lifetime doing, so that the composer himself took charge are later in a subtle way taken up as action- Marc Piollet, had not been able to complete a stage work of of the libretto. Here the character of Genoveva interpreting leitmotifs, or as purely musical Conductor his own with this subject. At that time “Genoveva” now gains in stature and personifies a martyr material and treated according to symphonic was among the most popular story books, along type promising redemption. It was important to techniques. The colourful orchestration is Marc Piollet, born 1962 in Paris, with the “Faust story” and “Don Juan”. Genoveva Schumann, as he said himself, to paint figures anything but a purely sonorous underpinning studied conducting with Prof. was a saint living around 750. She was expelled who were credible human characters. Caricatures of the vocal lines, it is rather a polyphonic, Hans-Martin Rabenstein at the by her husband, Count Palatine Siegfried, were not interesting for him, and therefore, harmonically very differentiated network. The Hochschule der Künste in Berlin and choral because of supposed unfaithfulness. With her neither were musical exaggerations. He was emotional statement therefore often exceeds conducting with Prof. Christian Grube. Master small son she lived in the forest for six years. A interested for example with the acoustically the respective sung word. Schumann did classes with John Eliot Gardiner, Michael Gielen, hind gave them her milk and thereby kept them realistic presentation of speech, interrupting not want to reduce the music to a concrete Gerd Albrecht, Lothar Zagrosek and Kurt Masur alive. One day this very animal was chased by counter- speech, thoughts and background psychological portrayal – which would however shaped his development. Marc Piollet was Siegfried at a deer hunt. It fled to Genoveva and scenes (like in Act I: farewell of the married have been essential for a richly contrasting engaged as first Kapellmeister with the ‘Philhar- thereby led the Count straight to the banished couple, Golo’s unrest and war cries of the characterization of the figures – but understood monic State Orchestra Halle’ before he became one. The married couple was happily reunited. chorus). The subdivision of a work into drama - it dramatically, not in a theatrical - gesture way, first Kapellmeister and deputy Music Director of In the meantime it had become clear that bearing recitatives and emotion- filled arias, for but in a symphonic manner. It was probably this the ‘State Theatre Kassel’ (Staatstheater Kassel). Genoveva had been wronged. which Wagner was to find his own specific circumstance which led to the big misunder- He then became Music Director at the ‘Volksoper solution, was now considered antiquated, and standing between composer and critics and still Wien’. Since September 2004 he has been Music Searching for a dramatized version of the subject Schumann replaced it with a through - composed, today makes the work a little cumbersome for Director of the ‘Hessisches Staatstheater Wies- matter, Schumann came across the text of one recitative-arioso flow with song- like interruptions the operatic stage. Although in comparison to baden’. 1995 he was the sole prize winner of of the most progressive thinkers of his time, (for example the simple but double-meaning Richard Wagner’s stage works Robert Schumann’s theConductor’s Forum of the German Music Friedrich Hebbel. Hebbel’s autobiographical duet “Wenn ich ein Vöglein wär”). The text is opera was not a successful piece of music theatre, Council (Dirigentenforum des Deutschen Musik- work “Genoveva”, had only been completed not transferred onto music in a simple one-to- his “Genoveva” should not only be honoured as rats). Shortly after that he made his debut at the shortly before and put the emphasis on Golo, one relationship, but receives a more complex, fine music, but as a singular and visionary reform Hamburg State Opera, the Vlaamse Opera Siegfried’s governor, who through untamed namely symphonic treatment. experiment in the history of opera. Antwerp, the State Theatre Stuttgart, the Cologne passion had become devilish. In order to upgrade Opera, the ‘Théatre Graslin’ in Nantes, the the figure of Genoveva, Schumann’s librettist Already the overture that was, totally against Anne Sophie Meine ‘’, the ‘’ as Robert Reinick was to gradually complement the convention, composed first, shows in which Translation: Michael Millard well as the ‘New National Theatre’ in Tokio. In text with Ludwig Tieck’s transfiguring presentation direction Schumann wanted to draw the attention. January 2005 he gave his debut at the ‘Opéra of Genoveva – which Reinick did not succeed in A multitude of motives is presented here, which Bastille’ in Paris. Guest appearances with

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renowned orchestras testify to Marc Piollet’s busy ‘Semperoper’ as Liù, and sang for the first time France, Portugal and South Africa. In 2007 he As an international concert singer, her wide concert activities: ‘RSO Frankfurt’, ‘ under in Mozart’s “Lucio will again make a guest appearance at the repertoire includes important works from Händel, Philharmonie’, ‘MDR Symphony Orchestra Leipzig’, Silla” at the Wiener Festwochen (Viennese Festival ’Opéra National de Paris’, singing the tenor part via Beethoven, Wagner and Verdi, through to ‘Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz’, ‘Mozarteum Weeks). In summer 2006 she will sing in Mozart’s in Janacˇek’s “The Diary of One who Disappeared”. Mahler and Hartmann. Orchestra Salzburg’, ‘RSO Berlin’, ‘RSO Saar- “Re Pastore” at the Salzburg Festival and in the This production can also be seen in Barcelona. brücken’, ‘Symphony Orchestra St. Gallen’, ‘Radio- following season Annette Dasch will be singing, Morten Frank Larsen philharmonie Hannover’ (NDR), ‘Philharmonic among other engagements, “Freia” under Sir Andrea Baker (Siegfried) State Orchestra Bremen’, ‘Munich Rundfunk Simon Rattle and will also be giving her US debut (Margaretha) Orchestra’, ‘Gewandhaus Orchestra Leipzig’ as with “Fiordiligi”. The Danish baritone studied at well as in France among others with the The mezzo-soprano Andrea the Jyske Musikkonservatorium National Orchestras of Lyon, Lille, Bordeaux, Michael König Baker studied at the Boston and made his debut in Arhus as Metz and in Belgium with the ‘Royal Phiharmonic (Golo) Conservatoire and at the Eastman Tarquinius in ’s ”The Rape of Orchestra Antwerp’. School of Music in Rochester, New York. Her Lucretia“. 1997 Larsen went for three years to After his studies at the Music stage career began at the San Francisco Opera Braunschweig, before he became an ensemble Annette Dasch Colleges of Karlsruhe and as Schwertleite (“Die Walküre”). She sang her member in 2001 of the ‘Wiener Staatsoper’ (Genoveva) Mannheim with Prof. Rudolf first “Fricka” in the Augsburg Theatre's “Ring” in () and the ‘Wiener Volksoper’. Piernay, among others, the tenor Michael König 1997. From 1997 to 2002 she was a member of He has sung more than 40 roles of his vocal After studying singing at the made his debut in 1993 at the ’Ludwigsburger the ensemble at the ’Staatstheater Nürnberg’. Fach on international stages, such as Graf Hochschule for Music in Munich Schlossfestspiele’ (Ludwigsburg Castle Festival), Her international appearances include: Carmen Almaviva at the Salzburg Festival, the Heerrufer with Prof. Josef Loibl and 1997 he was the winner of the 6th ’Meister- at Sydney Opera, Herodias (“Salome”) with the (“Lohengrin”) in Sevilla and Bologna, Jochanaan participating in several master-classes, Annette singer-Competition’ in Nürnberg, 1998 winner London Symphony Orchestra, various roles in (‘John the Baptist’, “Salomé”) in Palermo and Dasch’s international career began in 2000, of the European Union Competition. the Peking Arts Festival “Ring” in 2005, Azucena Nathan in Nicholas Maw’s “Sophie’s Choice” at when she won three major singing competitions Appearances followed as Lenski (“Eugene (“Il trovatore”) at the Aalto-Theatre Essen, and the ‘Deutsche Oper Berlin’. At the ’Hessisches in Barcelona, Zwickau and Geneva. These were Onegin”) in Baden- Baden, Paris and Basel. Guest the title role in Händel's “Tamerlano” in Düssel- Staatstheater’ he has already guested as Marcello quickly followed by high ranking engagements appearances have taken him, in many larger dorf, among many others. 2005 / 2006, she is (“La Bohème”). He is not only an international as Pamina, Fiordiligi, Contessa, Aminta, Gretel, roles of his vocal Fach, to Frankfurt, Stuttgart, making her début at Covent Garden , and also freelance concert singer, but has received for his Galatea, among others, at the Bavarian State Hannover, Lisbon, Paris, Turin, Vienna, as well singing Fricka, Waltraute and First Norn in the song interpretations in the year 2003 the most Opera Munich, the ‘Deutsche Staatsper Berlin’ as to the Beethoven Festival in Bonn and to Wiesbaden “Ring” during the International May important Danish prize, the Aksel Sciøtz Award. and other major European opera houses. In the Glyndebourne. As an oratorio singer he under- Festival (Maifestspiele). In the same year he was also awarded the season 2004 / 05 she made her debut at the took concert tours to Poland, Israel, Greece, renowned Eberhard-Wächter-Prize.

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Thomas de Vries Christoph Stephinger Axel Wagner Olaf Franz (Bischof Hidulfus) (Drago) (Balthasar) (Caspar)

After engagements at the opera Christoph Stephinger received The bass Axel Wagner received Born in Hamburg, Olaf Franz houses of Cottbus, Oldenburg his first engagement at the his vocal training in Mainz and received piano, organ, bassoon and Dortmund Thomas de Vries ’Städtische Bühnen Bielefeld’, Wiesbaden from Prof. Karl Liebl. and guitar lessons at a very early became an ensemble member of the ’Hessisches followed by the ’Staatsoper Hannover’ and the 1978 he stood on the stage of the ’Wiesbaden age, later he studied singing. He completed his Staatstheater Wiesbaden’ in the season Munich ’Gärtnerplatz-Theater’. Since the season Staatstheater’ for the first time, at its re-opening studies at the ‘Hochschule für Musik und Theater’ 2002 / 2003. Guest appearances took him to 2005 / 2006 the bass has become an ensemble with Richard Wagner’s “Meistersinger”. In the with distinction. He was a prize winner at several many big German stages such as the ’Aalto- member of the ’Hessisches Staatstheater Wies- same year his first engagement at the ’Landes- singing competitions and was nominated for a Theater Essen’, the ’Nationaltheater Mannheim’ baden’, where he can be heard, among other theater Coburg’ and then contracts in Augs- scholarship by the Masefield Foundation in 2001. and the ’Komische Oper Berlin’. The baritone roles, as Osmin in “Die Entführung aus dem burg, Mainz, Bonn, Heidelberg, Bern and Han- After his training he went to the ‘Städtische Bühnen can draw on a wide ranging operatic repertoire, Serail” (The Abduction from the Seraglio), as nover followed. In addition, he had numerous Lübeck’ where he made his debut as the Father which also includes roles with extreme ranges Hagen in “Götterdämmerung” or as Sarastro in guest commitments in Braunschweig, Saar- in “Hänsel und Gretel” and also sang Schaunard such as Pelléas, or Eisenstein in “Die Fleder- “Die Zauberflöte”. Besides serious roles and brücken, Karlsruhe, Hamburg, Geneva and (“La Bohème“), Marullo (“”) and Dr. Falke maus”, Momus in Rameau’s baroque opera buffo roles, the Strauss and Wagner repertoire is Limoges, among others. Concert tours took him (“Fledermaus”). Since 2003 Olaf Franz has been “Platée”, Papageno in “Die Zauberflöte”, Count particularly important to him. Numerous guest to Italy (RAI Rome) and to Switzerland. His engaged at the ’Staatstheater Wiesbaden’, whe- Danilo in “The Merry Widow”, the title role in appearances have taken him to the opera houses repertoire encompasses the most important roles re his various roles have included Papageno (“Die “Eugene Onegin”, Donner in “Rheingold”, of Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Nice, Zurich, Graz, of his Fach, including Sarastro, Don Quichotte, Zauberflöte”), Graf Almaviva (“Die Hochzeit des Giorgio Germont in “La Traviata”, Jesus in Bach’s Amsterdam, among others. As an oratorio and Bartolo, Fafner, Commendatore, Osmin, Ochs von Figaro”), Donner (“Rheingold“) and Don Alfonso “Johannes-Passion” (St. John’s Passion), Guglielmo concert singer he has sung under the director- Lerchenau and Rocco, as well as numerous (“Cosi fan tutte“). In guest appearances in (“Così fan tutte“) and others. His career is furt- ship of renowned conductors such as Sir Colin concert and oratorio roles. Darmstadt and Nürnberg he sang the roles of her supplemented by appearances in renowned Davis, Georges Prêtre, Gerd Albrecht, Leopold Eugene Onegin and of Hidraot, King of Damascus festivals, as a concert singer (e.g. with the Hager and Edo de Waart. in Gluck’s baroque opera “Armide”. Ensemble Mattiacis) as well as by CD productions.

28 Robert Schumann | Genoveva Robert Schumann | Genoveva 29 •Book_i_Schumann_020506 02.05.2006 14:59 Uhr Seite 30 LIVING CONCERT SERIES WEITERE CDs bei ACOUSENCE classics

Hans Rott – Sinfonie Nr. 1 E-Dur Hans Rott – Suite für Orchester Philharmonisches Orchester des Staats- Gustav Mahler – »Titan« eine Ton- theaters Mainz dichtung in Symphonieform Catherine Rückwardt Philharmonisches Orchester Hagen »… Es ist nicht die erste oder einzige Aufnahme jener Rarität, nach der sich spät, aber intensiv die Musikforscher die Finger Antony Hermus geleckt hatten. Doch qualitativ dürfte die Mainzer Sicht Maß- …"Eine faszinierende Werkversion, die das Philharmonische stäbe setzen, nicht zuletzt dank der sorgfältigen Aufnahme. Orchester Hagen mit Antony Hermus am Pult bewunderns- Der Label-Manager hat für diese CD sogar eine Reihe neu ein- würdig präsentiert. Der Live-Mitschnitt [...] ist nicht nur als gerichtet: »Living Concert Series« – möglichst Lebendiges philologische Tat hörenswert, die hervorragenden Solisten- Katalognummer ACO-CD 20104 und gleichzeitig Audiophiles will man hier anbieten. Und das Katalognummer ACO-CD 20305 leistungen [...] und Hermus´ Disposition der Formverläufe, ist mit der Rott-Aufnahme gelungen, man hört eine spannend +DVD mit gleichem Inhalt seine richtigen Tempi, heben die Aufnhame aus vielen mit- umgesetzte Sinfonie …« (Musik in 24bit/96 kHz-Qualität) telmäßigen Mahler-Deutungen heraus.…" Frankfurter Rundschau, 3. Nov. 2004 FonoForum 05 / 06:

Hans Rott – Sinfonie für Franz Schubert – Streichorchester As-Dur Große Messe in Es-Dur Streichquartett c-moll Mathias Breitschaft Philharmonisches Orchester des Staats- Domkantorei St. Martin theaters Mainz Männerstimmen des Mainzer Domchores Enrico Delamboye Mainzer Domorchester Mainzer Streichquartett Wollitz | Pelker | Kalpers | Sans | Weiß

Katalognummer ACO-CD 20205 Katalognummer ACO-CD 20405 Robert Schumann (1810 –1856) G e n o v e v a Annette Dasch – Michael König Andrea Baker – Morten Frank Larsen Thomas de Vries – Christoph Stephinger Chor und Etrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Marc Piollet

Living Concert series

Die LIVING CONCERT SERIES verkörpert The LIVING CONCERT SERIES embodies, in besonderer Art und Weise den Grund- in a very special way, the basic concept gedanken der „Label-Philosophie“ von behind ACOUSENCE’s PHILOSOPHY-LABEL. ACOUSENCE. Diese Musikaufnamen sol- These music recordings are planned to len neben der musikalischen Güte und der provide, aside from exceptional musical audiophilen Klangqualität vor allem durch content and an audiophile sound quality, die emotionale Kraft und Intensität der above all, emotionally intense perfor- Darbietung überzeugen. Die Spontaneität mances. The spontaneity and naturalness­ und die Natürlichkeit einer Live-Auffüh- of a live performance, combined with a rung kombiniert mit ausgefeilter Aufnah- highly refined recording technique, that is metechnik, die besonders die für Atmo- capable of transmitting the smallest of sphäre und emotionale Wirkung so essen- sound-nuances, so essential in portraying ziell wichtigen kleinsten Nuancen im atmosphere and emotional content, provi- Klangbild übertragen kann, lassen Sie Ihr d e Konzerterlebnis erfahren. a true ”Concert“ experience.

Aufnahmeleitung, Aufnahmetechnik, Mischung, Schnitt / recording producer, recording & mixing engineer, Editor: Ralf Koschnicke Aufnahmetechnik: Roland Storch, Ralf Kolbinger • Produzent / producer: Ralf Koschnicke • Technik / recording facilities: ACOUSENCE recording mobile / ACOUSENCE recordings • Aufnahmeort / Recording location: Kurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal, 14./15.02.2006 Grafikdesign / artwork: Harald Priem [trans-ponder.de] büro für gestaltung • Titelgemälde / Cover Painting: Carl Gustav Carus „Frau auf dem Söller“; Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden • Texte / Texts: Anne Sophie Meine, Kornelia Bauscher © + P 2006 ACOUSENCE records www.acousence.de Made in the EU ACO-CD 20506