MAGAZIN SAISON 2014/2015 MAI ––– JULI Premieren: Der Rosenkavalier an Unserem Fluss Julietta Drei Einakter Wiederaufnahmen: Don Giovanni Königskinder
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MAGAZIN SAISON 2014/2015 MAI ––– JULI Premieren: Der Rosenkavalier An unserem Fluss Julietta Drei Einakter Wiederaufnahmen: Don Giovanni Königskinder Königskinder 1 2 Wir bedanken uns herzlich für die großzügige finanzielle Unterstützung bei unseren Partnern. Inhalt 6 Hauptförderer Opernstudio Der Rosenkavalier Richard Strauss 12 An unserem Fluss Lior Navok 18 Julietta Produktionspartner Bohuslav Martinu˚ 24 Drei Einakter Bohuslav Martinu˚ Projektpartner 30 Liederabend Annette Dasch und Daniel Schmutzhard 32 Don Giovanni Wolfgang Amadeus Mozart 33 Königskinder Ensemble Partner Engelbert Humperdinck Hauck & Aufhäuser 34 Privatbankiers KGaA Stiftung Ottomar Päsel, Soziales Engagement Königstein/Ts. Rusalka goes Gallus Sparda-Bank Hessen eG Andreas Hübner & Martina 35 Heß-Hübner JETZT! Oper für dich Education Partner 38 Oper Finale BHF-BANK-Stiftung Europäische Zentralbank Bohuslav Martinu° Fraport AG 39 Nachruf Klassik Partner Gerhard Rohde und Peter Dannenberg F.A.Z.-Institut für 40 Management-, Markt- und Konzerte Medieninformationen GmbH Union Investment Kammermusik, Happy New Ears, Lieder im Holzfoyer 41 Besonderer Dank gilt Neu im Ensemble dem Frankfurter Patronatsverein Judita Nagyová der Städtischen Bühnen e.V. — Sektion Oper 42 Service v LIVE-MITSCHNITTE AUF CD UND DVD ZUM NACHHÖREN GIOACCHINO ROSSINI DIE DIEBISCHE ELSTER La gazza ladra Sophie Bevan · Jonathan Lemalu Federico Sacchi · Katarina Leoson Francisco Brito · Kihwan Sim Nicky Spence · Alexandra Kadurina Michael McCown · Iurii Samoilov Thomas Charrois · Carlos Krause NEU Frankfurter Opern- und Museumsorchester Chor der Oper Frankfurt Henrik Nánási, Dirigent 3 CDs · OC 961 Lohengrin Frankfurter Opern- und Museums- orchester Chor der Oper Frankfurt Richard Wagner Bertrand de Billy DVD- VIDEO v RICHARD WAGNER RICHARD WAGNER RICHARD WAGNER ARIADNE AUF NAXOS LOHENGRIN DER RING DES Camilla Nylund · Brenda Rae Falk Struckmann · Michael König NIBELUNGEN – Michael König · Claudia Mahnke Camilla Nylund · Robert Hayward Gesamtausgabe im Elizabeth Reiter · Katharina Magiera Michaela Schuster · Daniel Hardcover Schuber Maren Favela · Daniel Schmutzhard Schmutzhard Terje Stensvold · Susan Bullock Michael McCown · Alfred Reiter Frankfurter Opern- und Lance Ryan · Frank van Aken Martin Mitterrutzner · Peter Marsh Amber Wagner · Claudia Mahnke Franz Grundheber · Kihwan Sim Museumsorchester Chor und Extrachor der Oper Jochen Schmeckenbecher Vuyani Mlinde · Ricardo Iturra Johannes Martin Kränzle u.a. William Relton Frankfurt Bertrand de Billy, Dirigent Frankfurter Opern- und Frankfurter Opern- und Museumsorchester Museumsorchester 3 CDs · OC 946 Chor der Oper Frankfurt Sebastian Weigle, Dirigent Sebastian Weigle, Dirigent 4 2 CDs · OC 947 8 DVDs · OC 999 633-OpernmagazinFrankfurt_A4.indd 1 19.03.15 12:29 SAISON 2015 / 2016 Bernd Loebe Intendant und Geschäftsführer Sebastian Weigle Generalmusikdirektor PREMIEREN Freitag, 18. September 2015 Sonntag, 27. März 2016 DAS MÄDCHEN MIT DEN MESSIAS SCHWEFELHÖLZERN Georg Friedrich Händel Helmut Lachenmann Musikalische Leitung Markus Poschner Musikalische Leitung Erik Nielsen / Matthias Hermann Regie David Freeman Regie Benedikt von Peter Sonntag, 3. April 2016, Bockenheimer Depot Sonntag, 25. Oktober 2015 RADAMISTO IWAN SUSSANIN Georg Friedrich Händel Michail Iwanowitsch Glinka Musikalische Leitung Simone Di Felice Musikalische Leitung Sebastian Weigle Regie Tilmann Köhler Regie Harry Kupfer Sonntag, 24. April 2016 Sonntag, 29. November 2015 DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN DER FLIEGENDE HOLLÄNDER Leoš Janáček Richard Wagner Musikalische Leitung Johannes Debus Musikalische Leitung Bertrand de Billy / Eun Sun Kim Regie Ute M. Engelhardt Regie David Bösch Sonntag, 5. Juni 2016 Donnerstag, 31. Dezember 2015 CARMEN DER GRAF VON LUXEMBURG (konzertant) Georges Bizet Franz Lehár Musikalische Leitung Constantinos Carydis / Sebastian Zierer Musikalische Leitung Eun Sun Kim Regie Barrie Kosky Chor Tilman Michael Sonntag, 26. Juni 2016 Samstag, 23. Januar 2016, Bockenheimer Depot WOZZECK LE CANTATRICI VILLANE Alban Berg Valentino Fioravanti Musikalische Leitung Sebastian Weigle Musikalische Leitung Karsten Januschke Regie Christof Loy Regie Caterina Panti Liberovici Donnerstag, 7. Juli 2016, Bockenheimer Depot Sonntag, 31. Januar 2016 PIERROT LUNAIRE STIFFELIO Arnold Schönberg Giuseppe Verdi Musikalische Leitung Nikolai Petersen Musikalische Leitung Jérémie Rhorer Regie Dorothea Kirschbaum Regie Benedict Andrews ANNA TOLL ODER DIE LIEBE DER TREUE Uraufführung Donnerstag, 18. Februar 2016 Michael Langemann OBERTO (konzertant) Musikalische Leitung Nikolai Petersen Giuseppe Verdi Regie Hans Walter Richter Musikalische Leitung Jader Bignamini Chor Tilman Michael 5 6 Premiere D ER ROSENKAVALIER Richard Strauss Handlung Im Mittelpunkt steht die Leidenschaft zwischen dem jungen hochadeligen Octavian und der nicht minder jungen, neu geadelten Sophie. Beide verlieben sich in dem Augenblick inein- ander, in dem Octavian nach allen möglichen Verwirrspielen als Bote des faunischen Frauenjägers Ochs auf Lerchenau dessen zukünftiger Braut die silberne Rose überbringt. Octavian aber ist der Liebhaber der Feldmarschallin Fürstin Werdenberg. Es folgen Verwicklungen, Intrigen, Zufälle, aber durchaus auch erfolgreiche Entlarvungsstrategien. Am Schluss, nach der Liebesapotheose der ›jungen Leut’‹, bleibt nur ein Taschentuch auf dem Bühnen- boden. Wer es wohl aufhebt? 7 DER ROSENKAVALIER MAN ist dazu da, dass MAN’S ertragt von Norbert Abels »Es waren Typen«, schreibt Hofmannsthal rückblickend auf Die Feldmarschallin von Werdenberg, in deren Namen bereits die musikalische Komödie, »die zu individualisieren der ausfüh- die Male des Vergänglichen und die des Bleibenden eingraviert renden Feder vorbehalten blieb. Aus dem ewig typischen Ver- sind, ist die Gestalt, die dieses Gravitationszentrum verkörpert. hältnis der Figuren zueinander entsprang die Handlung, fast In ihr fließt zusammen, was etwa in Elektra und Chrysothemis, ohne dass man wusste, wie.« Dieses Verhältnis als Schema der später in Ariadne und Zerbinetta, Kaiserin und Färberin oder inneren Motive sei erst »das Eigentliche«, belehrt bereits im wahrer und illusionärer Helena als getrennte Wesen die Bühne Mai 1911 der Librettist den Tonsetzer. Alles andere, Zeitkolorit, betritt. Eine Gestalt, die sich das Zukünftige als Erinnerung Zeremoniell, Dialekt, sei bloß um das Eigentliche herum gebaut. und das Vergangene als Blick auf das Kommende auszumalen »Die Schnörkeln dürfen von zwei Leuten, die etwas können, zwar versteht, das Typische im Singulären und das Besondere im nicht gering geschätzt werden, können aber die Hauptsache nicht Allgemeinen zu erahnen versteht. Sie ist als Figur der Handlung ersetzen«, heißt es abschließend in dem Brief. auch deren Inszenierung. Man sollte sie sich als einen Menschen vorstellen, der jenseits von aller melancholischen Weisheit das Die Hauptsache? Die Silberrose ist eine Erfindung des Dichters, Mysterium des ewigen Werdens und Vergehens erfährt und wie ausgedacht für ein Leben auf der Bühne. Ihre Überreichung Molly Bloom am Ende des Ulysses vollzieht sich im festlichsten Augenblick. Nur ein Halbtonschritt den Lauf der Dinge mit einem von G-Dur hinunter nach Fis-Dur genügt dem Komponisten, tiefen »Ja« freigibt. Das »Ja« zum um in eine verzauberte Welt zu gelangen, worin die wie Blüten Seienden, zur »ewigen Sanduhr des niedersinkenden Celesta-Akkorde das hochheilige Paradies ewiger Daseins«, um ein Wort Nietzsches Liebe heraufbeschwören. Ein Wunschbild sondergleichen, aufs zu gebrauchen. Die Marschallin, Äußerste indes flankiert und dementiert von der Wirklichkeit. gleich zu Beginn als sinnliche, Eine gewaltige Polarität tut sich auf. Da wird auf der Folie von den Liebesakt noch nachspürende sozialem Aufstiegsdrang und Besitzgier das junge Mädchen Frau introduziert, weiß zugleich ausgebotet und verschachert. Dagegen nimmt sich der im vom Ende aller auf Ewigkeit Medium der Gesangskunst ausgetragene Männerwettbewerb ausgerichteten Lust. Man kann sie der Wagner’schen Meister um die schöne Eva nachgerade nobel sich vorstellen als einen Menschen, aus. Die Hauptsache aber ist die Rosenüberreichungsszene, der – aus welchen Gründen auch die märchenhaft im Zentrum der Oper steht und die gemeine immer – ahnt, dass auch die Wirklichkeit weit hinter sich lässt, dennoch nicht. eigenen Tage gezählt sind. Die Zeit, ihre Fragilität und Unbestimmtheit, ihre Relativität Welten scheinen zwischen den und ihre Gegensätzlichkeit als empfundene und als objektive schmerzerfüllten Dissonanzen physikalische Einheit ist vielmehr das Thema der zweiten der Elektra und der silbernen Zusammenarbeit von Strauss und Hofmannsthal. Alle anderen Traumwirklichkeitsmusik der Aspekte, darunter die Treue, die Begierde, das Zeitkolorit und märchenhaften Rosenüberrei- das Gefälle des Sozialen, das Faunsgesicht des Lüstlings und das chungsszene zu stehen. Es waren Knabenantlitz des Boten, die ganze weitausholende Welt der aber, fast auf den Tag genau, nur Bezüge und Analogien also, dienen ihm. 8 zwei Jahre, die die Uraufführungsdaten der zwei Meisterwerke trennten. Dem Tragischen folgt gerne das Komische. Der Rosenkavalier sollte ganz in diesem faunisch-dionysischen, ja satyrhaften Sinne ursprünglich einmal Ochs von Lerchenau heißen. Manchmal aber vermischen sich beide Farben und es destilliert sich das Tragikomische daraus. Dann erlauschen wir hinter den heiteren Walzerklängen aus der Wienerstadt den Klang der Einsamkeit und der Gewissheit des Verlassenwerdens. Wir erkennen, dass es sinnlos ist, inmitten durchwachter Nächte die