072-073_Einleitung.indd 72 72 WM-Special Stadien · Einleitung hundert die Rede sein. Wo zuvor Hö Grunde erst seit dem ausgehenden 19. Jahr- ist offensichtlich. sellschaftsmodelleinemWandelunterlag, vorherrschenden jeweils Ge- dem gemäß verschiedenentingentierung Zeitaltern in jeweiligedieDassEpocheKon-geregelt. jeder in war hatte, einzureihen Fußvolk beim sich wer und durfte einnehmen ze Plät- besonderen die Privilegien welcher tions Ak-einerGeschehenaufdas Abstandan minimalem möglichst mit Menschen an geändert. feststellen,manüberhaupt sichhatnichts kirchenerArena.Grundsätzlich, wirddas Gelsen- der in oder teil Berliner im Führung einer schließend an an-nehmeund – RomColosseum indas besichtige Griechenland, in Schauplätze und Veranstaltungsstätten Sport- befasst. mit sich dieBestandstaufnahme, letztendlich jede führt Fragen diesen Zu W noch Verbesserungen möglichsind. Aber wiegeht esweiter? Der Stadionbauistsoweitoptimiert, dassaußerindentechnischenDetailskaum Die Zukunftistjetzt WM-Umbau inKöln, Mai2006:NeuerRasen, MedientribüneaufdenOberrang, Werbefl ächen neutralisiert … undvielesmehr. Von Stadionbau in der Neuzeit kann im Seitjeher ging es darum, ein Maximum antike besuche um, sich schaue Man  äh z bign Ac wr dank wer Auch bringen. zu äche a Sain e Zknt aus?“ Zukunft der Stadiondas sieht wie Und verändert? lich iehaben sich die Stadien eigent-  inge len, die man bei den englischensodenClubs bei man dielen, Fußball somit Jahrzehnte an Tradition feh- den wurde, ist schade, weil dem deutschen Deutschlandalsallzuanarchisch empfun- portierte „Fusslümmelei“, Fußball, in der Massen werden. Dass die aus England der im- Liebling zum nun konntetrainierte, e gng aet ibahe und mitbrachte Talent genug der Jeder, beginnen. konnte Stadionbaus des schaft revolutioniert – und die Renaissance Gesell- die war aber Neuzeit derSpielen Ein Stadion war hier nicht vonnöten. Gesellschaft. erlesenen gewogenen niger denhö senBallspielchen frönten, allenfallsgabes undderen Damen in Strumpfhosen diver- WM-Medienkabel in Spätestensmit den ersten Olympischen  ichen Applaus der mehr oder we-  eißig manschon nach Herzenslust in Pro Inselnlebenmögen.kick-and-rushteDort hätte zu dieser Zeit lieber auf Manden Epoche. dieser Relikt britischen nochchenorts „Kampfbahn“alteman-guteist Die hen. zie- zuKrieg Kampfmaschineden in als Stählungund den Drill erhalten sollte, dieum Volk das Jahn Turnvater eines Geist unseligen im hierzulande weil deshalb, Dingen allen vor aber bewundert, gerne ne, einmal Dach drauf – und fertig. GolemsRasen,eindrumherum Wälle,Tribü-eine derdeutschen Betonschüssel war geboren: Faszinationder entstanden. ArchetypDer für, wie aus dem Kriegsschutt neue Stätten anschaulichsteneinesderist Beispiele da- gesehen.) so WM-Standortes … des Ehre die noch tern mit seinem Fritz-Walter-Stadion heute Kaiserslau- verdankt musste, schießen er Rurpott-Bengelderschoss,alsdass Rahn zehnte zuvor zu zelebrieren. (Der Tatsache, derer Weise als während der dunklen Jahr- eignet war, kollektives Erlebnis in ganz an- Stadienher.Umso mehr, alsderSport ge- beinahe 100.000 Zuschauern. nichtseltenekstatischenvor Kulissen von Das in Hannover mussten Nachkriegsdeutschland Im Fotos: Stadionwelt 26.05.2006 05:25:59  ligen, Stadien · Einleitung WM-Special 73 26.05.2006 05:26:24 69 % 69 9 3 5 4 5 3 4 4 5 5 Gesamtanzahl Zuschauer: 230.550 % Auslastung: 65 HAMBURG, Kapazität: 62.000 Plätze WM-Spiele: Gesamtanzahl Zuschauer: 105.350 % Auslastung: 57 HANNOVER, Niedersachsachsenstadion Kapazität: 60.254 Plätze WM-Spiele: Gesamtanzahl Zuschauer: 162.163 Auslastung: 67 % Olympiastadion MÜNCHEN, Kapazität: 77.839 Plätze WM-Spiele: Gesamtanzahl Zuschauer: 247.800 % Auslastung: 64 Neckarstadion , Kapazität: 72.000 Plätze WM-Spiele: Gesamtanzahl Zuschauer: 213.055 % Auslastung: 74 Gesamtanzahl Zuschauer: 183.300 % Auslastung: 85 DÜSSELDORF, Kapazität: 67.861 Plätze WM-Spiele: Gesamtanzahl Zuschauer: 222.085 % Auslastung: 65 , Kapazität: 63.000 Plätze WM-Spiele: Gesamtanzahl Zuschauer: 280.000 % Auslastung: 91 , Kapazität: 70.600 Plätze WM-Spiele: Stadien der WM’74 der Stadien Daten & Fakten Allgemeine Dauer: 7. Juli 1974 13. Juni bis Spielorte:Anzahl der Spielorte: Olympiastadion BERLIN, Kapazität: 83.168 Plätze Anzahl Spiele: Anzahl der Spiele: 38 Anzahl der Zuschauer:Gesamtzahl 1.768.152 Zuschauerschnitt: 46.350 Schnitt: 67.858 Stadionkapazität im Schnitt: im Stadien der Auslastung Gesamtanzahl Zuschauer: 117.849 % Auslastung: 47 DORTMUND, Kapazität: 54.000 Plätze WM-Spiele: el dann  Stadionwelt Foto: Ingo Partecke Ingo � � In In Frankfurt wackelte jahrelang die Nun sind sie aber fertig – oder nicht? – nicht? oder fertig sie Nun aber sind Zukunft der in schon auch wir sind Da solche nicht genutze WM-Arena, während während WM-Arena, genutze nicht solche sich an den Kaiserslautern das gebeutelte Rand des Ruins baute. Oder Nürnberg, Stuttgart und Berlin sich mit Atavismen der oder Flutlichtmasten wie Laufbahnen dürfen. präsentieren Weltöffentlichkeit München Finanzierung, wollte gar nicht recht zustande kommen, auch Hannover enge- den in Schröder Kanzler von musste werden. gestupst Kandidaten der Kreis ren Neben und Düsseldorf Bremen noch Mönchengladbach noch aus Mönchengladbach dem Raster. Stadion. Mit WM-tauglichen einem völlig NRW könnte die WM alleine ausrichten. So wie dies selbstverständlich aber nicht denkbar ist, war lange Zeit hat und Deutschland gerackert gar gekämpft nichts. für seine Stadionland- nun mustergültige schaft – nicht ohne Helden tragische wie Stadi- gesetzte das Dortmund, und Leipzig den BVB Ausbau bei- weiterer on, dessen hätte. gekostet Kragen und Kopf nahe WM die für werden WM-Stadien die Nein, abbutze, Mund Also: umgebaut. nochmals der irgen- Fläche Rollrasen weidermache! deines Bruchteils derer von der ist Kabel Länge zu Holstein Schleswig- verlegen, der von Strecke der Bruchteils irgendeines neue abbauen, Werbung Mond. zum Erde Werbung einbauen sowie ausbauen, Großküchen neue … Areas Großküchen Hospitality einbauen, Medientribünen, der Und Stadien angekommen. noch im- mer hat geän- sich nichts Grundlegendes schnel- Änderungen die dass Außer, dert. harrt Derweil zuvor. jemals als kommen ler das Colosseum Dingen, die beina- nicht schließlich hat Es mehr werden. kommen he was erleben schon alles erlebt, Stadien können. Außer eine natürlich ordentliche auf Fusslümmelei Dafür Weltniveau. ge- den Ohne Ruhestand. seinen es jetzt nießt ganzen Elektrokram. Und ständig diese Haus. im Handwerker nalen nalen Schub für die Evolution 

Den Dann aber „Hängen im Schacht“, nicht nicht im Schacht“, „Hängen aber Dann Auch Auch in Köln standen kühne Entwür-

Schalke“ betitelt, entstand. betitelt, Schalke“ burg burg und schließlich eine weitere, „Auf- BayArena, dann wieder eine Arena in Ham- in Arena eine wieder dann BayArena, über) über) hier Logen in Bremen, dort eine des Kalten Krieges in ein wirtschaftliches des in Kalten Krieges ein wirtschaftliches politisches politisches Zeitalter ging mit dem Ende Jahre kaum. Bis kaum. Jahre dann nach und nach (ein diese diese Stadionlandschaft bis in die 90er schalen schalen dann und wann veränderte sich nur nur auf Bis Schalke. auf neue bunte Sitz- divdualsitz vor. divdualsitz Biertheke im Bauch der Tribüne einen In- einen im der Bauch Tribüne Biertheke büne als Komfort-Sahnehäubchen auf die büne als Komfort-Sahnehäubchen mit Blumenkübeln umsäumten mit Haupttri- umsäumten Blumenkübeln paar Dutzend Ehrengäste paar fanden auf Dutzend Ehrengäste der einen überdachten einen Platz. überdachten Gerade mal ein – und bot allen Zuschauern gleichermaßen gleichermaßen Zuschauern allen bot und – dions. Das lebte von sachlicher Schönheit Das dions. Schönheit lebte von sachlicher Eröffnung des Sta- Eröffnung neuen Müngersdorfer für die WM 1974 zu spät, erfolgte 1975 die die 1975 erfolgte spät, zu 1974 WM die für wurde nichts, aber immerhin, wenngleich wenngleich immerhin, aber nichts, wurde fe kurz vor ihrer Verwirklichung. Daraus Daraus fe kurz vor ihrer Verwirklichung. stellen vermag. vermag. stellen offenheit und der Freude am Sport darzu- Sport am Freude der und offenheit ein Manifest ein des der Manifest Geistes, freien Welt- welchem welchem Maße ein Stadion als Bauwerk den Namen „Park“ mehr als verdiente, in als verdiente, mehr „Park“ den Namen mit seinem Dach und einer Umgebung, die die Umgebung, einer und Dach seinem mit te bereits das Münchener Olympiastadion Olympiastadion das Münchener te bereits zu müssen. Ein Irrtum. Dabei demonstrier- Dabei Irrtum. Ein müssen. zu in Gelsenkirchen, in dieser Tradition folgen Gelsenkirchen, schieren. Noch zur Noch man WM meinte 1974 schieren. um um ihre über Tristesse zu Jahrzehnte ka- nicht, nicht, genug Leben eingehaucht wurde, Rolling-Stones-Open Airs gab Rolling-Stones-Open es ja noch es es beim Faust-, Feldhand- oder Fußball, quasi, denen allerdings immer wieder, sei wieder, immer allerdings denen quasi, 1974. So steht heute in Düsseldorf eine als als eine in Düsseldorf heute So steht 1974. dreier dreier zusätzlicher Standorte gegenüber regionaler regionaler Nischen. All dies nur wegen Stadion-Darwinismus – Stadion-Darwinismus inklusive einiger der der Wettbewerb war eröffnet. Ein neuer die die pro WM-Entscheidung Deutschland, der der deutschen Stadionlanschaft brachte Düsseldorf: hoch moderne Arena, aber kein WM-Stadion aber kein Arena, Düsseldorf: hoch moderne 072-073_Einleitung.indd 73