Bargeldlose Bezahlsysteme Im Stadion
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Bargeldlose Bezahlsysteme im Stadion Ist bargeldloses Bezahlen im Stadion sinnvoll oder sogar notwendig? FUSSBALL BUSINESS hat sich verschiedene Modelle in Deutschland, Österreich und der Schweiz angese- hen und Informationen von Klubs und Anbietern eingeholt. Vor mittlerweile 16 Jahren gangen sind und schon jetzt ben einer Karte – für Dauer- ging die Urform der heutigen auf Mobile Payment mittels karteninhaber oder regelmä- bargeldlosen Bezahlsysteme App setzen. ßige Stadiongeher – auch die an den Start, die Knappenkar- Vor allem in Deutschland Bargeldzahlung ermöglichen. te in der Arena auf Schalke, keimte Ende 2016 aber auchDas ist etwa beim FC Ingol- der heutigen Veltins Arena. harsche Kritik an den bar- stadt der Fall, der den Gäs- Die Technik hat sich seitdem geldlosen Bezahlsystemen tefans die Bezahlung mittels rasant weiterentwickelt. Wer auf. Die Rückgabe von Rest- Bargeld ermöglicht, während ein Stadion modernisiert beträgen würde alles andere im restlichen Stadion bar- oder gar neu baut, kommtals reibungslos funktionieren, geldlos bezahlt wird. an bargeldloser Bezahlunghieß es vor allem von SeitenFür Wirbel rund um das- The kaum mehr vorbei, das- derbe Konsumentenschützer. ma „bargeldlose Bezahlung“ stätigte uns auch MarkusProblematisch wurden hier sorgte zuletzt die Insolvenz Kraetschmar, Manager des speziellFK die geschlossenen des Anbieters Payment Solu- Austria Wien, im InterviewSysteme ab gesehen. Unregel- tion. Das Unternehmen stat- Seite 14. mäßigen Stadionbesuchern tet(e) etwa die deutschen In Deutschland setzten odervon Gästefans bleibt nichtsErstligisten Eintracht Frank- den 18 Erstligisten der ver- anderes übrig als sich für furtden und Hertha BSC Berlin gangenen Saison zwölf ein einen Stadionbesuch eine sowie die Zweitligisten -Dy bargeldloses Bezahlsystem Karte zu besorgen, aufzula- namo Dresden und 1.FC -Kai ein, in Österreich waren es den, Restgeld nach dem Spielserslautern mit ihrem bar- in der abgelaufenen Spiel- wieder auszahlen zu lassen.geldlosen Bezahlsystem aus. zeit drei Klubs, wobei besag- Wenn diese Rückzahlung nur te Wiener Austria nach der schlecht funktioniert ist das Kundenfreundlichkeit Rückkehr in die Generali Are- natürlich ein Umstand, den Positiv beurteilt wurden bei- na nachziehen wird. In der man Kunden nicht unbedingt spielsweise die bargeldlo- Schweiz sind es vier Stadien zumuten sollte. Aus (Gäste-) sen Bezahlsysteme beim FC - wobei die Young Boys Bern Fan-Sicht Sinn machen daher Ingolstadt und bei Bayer 04 sogar einen Schritt weiter -ge kombinierte Systeme, die ne- Leverkusen. Der FCI setzt - da 8 FUSSBALL BUSINESS www.fussball-business.com Der SK Rapid Wien verwendet im Allianz Stadion ein geschlossenes System von Ventopay für den bargeldlosen Zahlungsver- kehr, genannt „Rapid Mari€“. bei, wie oben erwähnt, auf EC-Karte baut auf dem glei- „Wir haben beste Erfahrun- eine Kombination verschie- chen System auf, wodurch gen gemacht und erhalten dener Bezahlungsmöglichkei- wir eine noch höhere Flexibi- positive Resonanz von den ten – bezahlt werden kann imlität für den jeweiligen Kun- Fans. Nahezu jeder Heimfan, Gästebereich in bar, in denden gewährleisten können. der keine Dauerkarte besitzt, anderen Sektoren mit der Wir haben uns bewusst ge- hat eine Schanzer FanKarte“, Schanzer Fan- bzw. mit -Daugen eine einzige Bezahlmög- erläutert Spitzauer weiter erkarte oder Bankomatkarte. lichkeit entschieden, um den und erklärte zudem, dass „Barzahlung findet bei unsNutzern dauerhaften Zugriff ausschließlich ein geschlos- ausschließlich im Gästebe- auf ihr Geld zu ermöglichen. senes System nie eine Option reich statt, da wir hier - unseDer Servicegedanke für alle war. ren Gästen entgegenkommen Zuschauer – ob Heim- oder In der Leverkusener BayA- und ihnen keine BezahlkarteGästefans – steht für uns rena läuft die bargeldlose aufzwingen wollen. Im Heim- absolut im Vordergrund“, Bezahlung über ein offenes bereich hingegen ist eine erklärte Franz Spitzauer, In- System. Jochen Rotthaus, Zahlung ausschließlich mit golstadts Geschäftsführer Direktor Marketing & Kom- unserer Schanzer FanKarte Finanzen und Marketing auf munikation bei Bayer Lever- bzw. der Dauerkarte möglich.Nachfrage von FUSSBALL BU- kusen, erklärt, warum man Sowohl die Fan- als auch SINESS.die sich für dieses System ent- www.fussball-business.com FUSSBALL BUSINESS 9 schieden hat: Die wesentli- Deutschland). Für den Ver- man auch mögliche Verän- chen Punkte zur Einführung ein liegen die Vorteile in der derungen in der Zukunft im des offenen Systems waren Geschwindigkeit (und dem Blick: „Die Betriebskosten eine höhere Geschwindigkeit damit verbundenen höheren sind nicht unerheblich und im Bezahlprozess, Sauber- Umsatz) und in der Akzep- die Anschaffung einer Karte keit und Hygiene in der Spei- tanz und Verbreitung. Die ist im Einkauf deutlich teu- sen- und Getränkeausgabe, Kosten für den Betrieb des rer als einfache Karten in ge- Transparenz und Akzeptanz Systems sind im Verhältnis schlossenen Systemen. Der beim Nutzer und in der Ab- zu geschlossenen Systemen vergleichsweise hohe Ein- rechnung sowie Fairness ge- für uns sogar relativ hoch“, sokaufspreis reduziert somit genüber den Nutzern - kein Rotthaus. Auch der Umsatz ein wenig die Flexibilität im Schlummergroschen. Das von an den Stadionkassen ist laut Umgang mit der Karte,- bei uns gewählte System hat alle Rotthaus deutlich gestiegen, spielweise als Promotionsar- diese Punkte vollumfänglich auch weil stark in die Aus- tikel. Weiterhin müssen wir beinhaltet. Mit Bezug auf stattung der Kiosklandschaft uns aufgrund der Entwick- das offene System liegen die investiert wurde – die Aus- lungen am Markt mit der Er- Vorteile in erster Linie beim gabestellen wurden von etwa weiterung des bestehenden Fan, da er die Bezahlkarte 50 im Jahr 2009 auf 150 -er Systems auseinandersetzen. auch in anderen Bereichen höht. Dazu gehören Mobile Pay- seines Umfelds nutzen kann Das System in der BayArena ment und die Akzeptanz von (420.000 Akzeptanzstellen in funktioniert, dennoch hat weiteren Zahlarten, wie Kre- 10 FUSSBALL BUSINESS www.fussball-business.com ditkarte, EC-Karte, NFC-Zah- gleichzeitig Vorarbeit für dienoch mehr Transparenz für lungen, optische Verfahren kürzlich eingeführte Regis- die Kunden geben. Diese- sol und mehr.“ trierkassenpflicht in Öster- len einen Zugang zu einem reich. Online-Tool bekommen, wo Geschlossenes System Eckelbacher hat eine Vision,sämtliche Transaktionen - auf Der österreichische Bundes- wie in „seinem“ Stadion in ligaklub SKN St. Pölten spielt Zukunft bezahlt werden soll: in der 2012 eröffneten NV „Es wird alles mit dem- GeschlossenesHan System Arena. Von Beginn an gibt dy gemacht werden – - inkluIn einem Closed-Loop-System wird - - jeder Gast mit einem eigenen Bezahl es im Stadion kein Bezah sive der Bestellung. Das wirdmedium ausgestattet. Dieses Bezahl- len mit Bargeld. Es wurde in den nächsten Jahren mediumauf kann dabei physisch (zum ein geschlossenes System jeden Fall auf uns - zukomBeispiel: NFC-Karte) oder als Software umgesetzt, bei dem mit men.“der Im Hinblick auf diese(zum Beispiel: Handy-App) zur Verfü- gung gestellt werden. Der Gast kann Arena Card bezahlt wird, Zukunftsvisiondie hat man beimdas Bezahlmedium selbst mit Gutha- bei Mitarbeitern mit BargeldSKN auch den Betreiber bendes aufladen und bekommt die Mög- aufgeladen wird, wie MartinBezahlsystems gewechselt. lichkeit zu einer transparenten Kos- Eckelbacher vom SKN St.- MitPöl Jahresbeginn 2017 hattenkontrolle. Closed-Loop-Systeme das Unternehmen Simply-X zielen auf maximale Performance ab, ten erklärt. Gleichzeitig dient die Bezahlung ist für den jeweiligen auch die Abokarte als - Bezahldas Bezahlsystem inklusive Anwendungsfall maßgeschneidert karte. dem gesamten Kassensystem und wickelt Bezahlvorgänge in Bruch- „Anfangs gab es schon inviel der NV-Arena übernom- teilen einer Sekunde ab. Bei einer -Ent - scheidung für ein Closed-Loop-System Kritik von den Fans, wir men.wa ist vor allem die Technologiewahl des ren ja das erste Stadion Eckelbacherohne hat zudem lau- Börsensystems sehr wichtig. Bargeld in Österreich“, fendso Verbesserungen im Eckelbacher. Das System warBlick. So soll es in Zukunft Offenes System In einem Open-Loop-System wer- Klub Stadion Bargeldloses System den öffentlich gültige Bezahlmedien eingesetzt. Das einfachste öffentlich FC Bayern München Allianz Arena ja gültige Bezahlmedium ist Bargeld, es RB Leipzig Red Bull Arena nein könnte jedoch auch die Maestro- oder Borussia Dortmund Signal Iduna Park ja Kreditkarte sein. Viele Banken bieten TSG 1899 Hoffenheim Wirsol Rhein-Neckar-Arena nein bereits nfc-fähige Maestro- oder Kreditkarten an und ermöglichen 1. FC Köln RheinEnergieStadion ja damit eine berührungslose Bezah- Hertha BSC Berlin Olympiastadion ja lung. Die Lösungen sind je nach Her- SC Freiburg Schwarzwald-Stadion nein kunftsland sehr unterschiedlich. In SV Werder Bremen Weser Stadion ja den meisten Fällen muss nach einer gewissen Transaktionsanzahl von be- nein Borussia M‘gladbach Borussia-Park rührungslosen Bezahlvorgängen eine FC Schalke 04 Veltins-Arena ja PIN eingegeben werden – dies führt Eintracht Frankfurt Commerzbank-Arena ja zu einer deutlichen Verlangsamung Bayer 04 Leverkusen BayArena ja des gesamten Bezahlprozesses. Die FC Augsburg WWK Arena Transaktionskosten unterteilen sich ja typischerweise in einen Fixkosten- Hamburger SV Volksparkstadion nein betrag pro Transaktion, zuzüglich- ei FSV Mainz 05 Opel Arena ja nem umsatzabhängigen Anteil. Wird VfL Wolfsburg Volkswagen Arena ja eine Open-Loop-Lösung in Betracht gezogen, ist es sehr wichtig darauf