Infotafel Schwefelquelle Aystetten
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Elemente der historischen Kulturlandschaft Die Schwefelquelle bei Aystetten Quellen ziehen Menschen an Zur Bezeichnung der Schwefelquelle Der Mensch ließ sich von Beginn an in der Nähe von Wasserstellen wie Quellen, Flüssen Die Schwefelquelle liegt im „Rauhen Forst“ zwischen Rettenbergen und Aystetten und oder Süßwasserseen nieder. Die Verfügbarkeit von Trink- und Brauchwasser hatte in ei- entspringt aus einer mit Natursteinen befestigten Böschung. Das Wasser wird von ei- ner Zeit, wo es noch keine Wasserversorgungssysteme gab, maßgeblichen Einfluss auf nem Sandsteintrog aufgefangen, dessen Überlauf den sogenannten Schwefelbach bzw. Schichtquelle die Gründung von Siedlungen, deren Lage und weitere Entwicklung. Gailenbach speist, der durch das hauptsächlich bewaldete Wiesental nach Edenbergen fließt. Der Oberlauf des Gewässers wird auch Wolfsgraben genannt. Als Quellen bezeichnet man natürliche, also unverbaute Wasseraustritte, die sich als Quellrinnsale zu einem Bach vereinigen können. Die austretende Wassermenge kann je Die Quelle ist öffentlich zugänglich und in verschiedene Wanderrouten eingebunden. Das nach Standort und Jahreszeit stark schwanken, manche Quellen können sogar zeitwei- Wasser der Quelle enthält keinen Schwefel, wie der Name zunächst vermuten lässt. Wo- se trockenfallen und werden dann auch Hungerbrunnen genannt. her der Name letztendlich stammt, bleibt ungeklärt. Wenn Quellen zu Brunnen werden Zur Bedeutung der Schwefelquelle In besiedelten Gebieten hat man Quellen in der Regel baulich gefasst. Man spricht dann Die Bedeutung der Schwefelquelle für Edenbergen und Gailenbach zeigt sich in einer von Brunnen. Ein typisches Beispiel hierfür sind Schöpfbrunnen, die mit Natursteinen Schematische Darstellung einer Schichtquelle juristischen Auseinandersetzung Anfang des 20. Jahrhunderts: Max von Stetten wollte gebaut wurden. die Quelle erwerben, um eine Wasserleitung zu seinem Hof auf Aystettener Gebiet zu errichten. Die Gemeinde Edenbergen legte daraufhin erfolgreich Beschwerde ein. Sie In Gegenden mit reichem Wasserangebot liegen die Dorfbrunnen meist in der Ortsmitte, befürchtete nämlich das Austrocknen des Schwefelbachs, der fast ausschließlich von nicht selten in unmittelbarer Nähe zur Kirche oder zu einer Gaststätte. Sie können aber der Schwefelquelle gespeist wird. Das wäre für die Bewohner ein ernstes Problem als Hofbrunnen auch Teil eines bäuerlichen Anwesens sein. gewesen, denn im Brandfall waren Gailenbach und Edenbergen auf das Löschwasser Brunnen waren stets ein beliebter Treffpunkt für die Dorfbevölkerung zu einem Plausch des Schwefelbachs angewiesen. und zum Austausch von Neuigkeiten. In Sagen und Märchen sind Quellen und Brunnen Überlaufquelle Im Jahr 1910 entschloss sich der Gemeinderat von Edenbergen zum Bau einer auch die Wohnstätte von Nixen und Nymphen. Sie werden in Liedern besungen und Wasserversorgungsanlage gemeinsam mit den Nachbarorten Täfertingen, Hammel und spielen oft eine wichtige Rolle in Gedichten und Gemälden. Hirblingen. Der Streit um die Schwefelquelle ist also längst verflogen. Dafür ist die Quelle zu einem beliebten Ausflugsort geworden. Unterschiedliche Quellen Abhängig von den geologischen und hydrologischen Bedingungen entstehen ganz un- terschiedliche Quellen: Bei einer Schichtquelle, wie es die Schwefelquelle ist, tritt das Grundwasser an einer was- serundurchlässigen Gesteinsschicht zu Tage (siehe rechte Abbildung oben). Wird indes das Grundwasser durch Aufstauung an die Erdoberfläche gedrückt, spricht man von Nordendorf Nordendorf h h c c einer Überlaufquelle (siehe rechte Abbildung mittig). Bei Karstquellen wiederum kommt Schematische Darstellung einer Überlaufquelle e e L L das Wasser aus unterirdischen Gängen und Höhlen an die Erdoberfläche (siehe rechte Thierhaupten Grenzstein Thierhaupten Meitingen Meitingen Grenzgraben 2 2 Abbildung unten). Biberbach Biberbach Emersacker Langweid Emersacker Langweid am Lech am Lech Hochbunker Sichtachse Altenmünster Altenmünster Meilerplatz Gersthofen Wollbacher Gersthofen Adelsried Adelsried Schwefelquelle 8 Mühle 8 Zusmars- Zusmars- Horgau Aystetten Horgau Aystetten hausen Neusäß hausen Neusäß Augsburg Augsburg Hohlweg Feldkapelle Stadtbergen Ackerterrassen Stadtbergen Standort Dinkelscherben Diedorf Dinkelscherben Diedorf Gesserts- Gesserts- 300 hausen 300 hausen Karstquelle ch Fischach ta Fischach er W Dreifaltigkeitstafel Bobingen Königsbrunn Bobingen Königsbrunn Furt 17 17 Fasan Werk I + II Großaitingen Großaitingen Walkertshofen Walkertshofen Fischteiche W e r t a c Graben h Graben Schwabmünchen Schwabmünchen Altwegefächer Untermeitingen Untermeitingen Langerringen Langerringen 500 m Entdecken Sie weitere interessante Quellen im Finden Sie noch andere Infotafeln zu spannen- Schwefelquelle zwischen Rettenbergen und Aystetten Landkreis Augsburg! den historischen Kulturlandschaftselementen im Genauere Informationen unter: (Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung) Schematische Darstellung einer Karst-/Spaltquelle Landkreis Augsburg! www.landkreis-augsburg.de/kulturlandschaft Quellen: Heimatverein für BLfD, LfU & BLfH (Hg.) (2013): Handbuch der historischen Kulturlandschaftselemente in Bayern. Heimat- Projektträger Projektverantwortliche pflege in Bayern 4. München, 84-85. Landkreis Augsburg PD Dr. Markus Hilpert den Landkreis Augsburg e.V. Projektverantwortliche M.Sc. Sophie Grunenberg Krauße J. (1989): Chronik der Stadt Gersthofen. 969 - 1989. Gersthofen, 232. Dipl.-Ing. Gisela Mahnkopf Dipl.-Ing. Jochen Bohn Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pötzl W. (Hg.) (1993): Landschaft und Natur. Der Landkreis Augsburg 1. Augsburg. und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)..