C212 Data.Pdf

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C212 Data.Pdf Titelbild: Verkleinertes Detail (Maßstab 1 : 10 000) aus der Geologischen Karte des zentralen Stadtgebiets von Freiburg i. Br. (Ausschnitt aus Beilage 1 dieses Heftes) Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 12 Freiburg im Breisgau – Geologie und Stadtgeschichte ECKHARD VILLINGER Freiburg i. Br. 1999 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 12 ISSN 0940-0834 Herausgeber: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg Albertstraße 5, D-79104 Freiburg Telefon: (0761) 204-4375, Fax (0761) 204-4438 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.lgrb.uni-freiburg.de Redaktion: Priv.-Doz. Dr. DIETHARD H. STORCH Bildnachweis: Photos von E. VILLINGER (Okt./Dez. 1998), soweit nicht anders angegeben Satz, Gestaltung: HEIKE MERKT Druck: Poppen & Ortmann KG, Unterwerkstraße 5, D-79115 Freiburg September 1999 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 12 Vorwort Freiburg im Breisgau liegt in einer geologisch höchst bemerkenswerten Landschaft – im Span- nungsfeld tektonischer Großstrukturen von kontinentaler Bedeutung und lebendiger Erdgeschichte. Darüber hinaus bietet die Stadt eindrucksvolle archäologische und baugeschichtliche Besonder- heiten, deren geologische Bezüge bisher nur wenig Beachtung fanden. Die geologischen Verhältnisse im Freiburger Raum sind das Ergebnis erdgeschichtlicher Vorgän- ge der vergangenen 500 Millionen Jahre. Prägend, auch für das heutige Landschaftsbild, waren jedoch die letzten 50 Millionen Jahre, während denen der Oberrheingraben eingesunken ist – ein Vorgang, der bis zum heutigen Tage weitergeht und Auswirkungen auf das Stadtgebiet hat. Die östliche Hauptverwerfung dieser Großstruktur, die Schwarzwaldrandverwerfung, zieht mit einer Sprunghöhe von 1000–1500 m mitten durch Freiburg und trennt den Oberrheingraben vom Schwarzwald. Die Vorgänge im jüngsten Abschnitt der Erdgeschichte, dem bis heute dauernden Quartär, führ- ten zu den geologischen und landschaftlichen Strukturen, die für die Entstehung Freiburgs und seine Weiterentwicklung bestimmend waren. Dank der Gunst der geologischen Situation konn- ten z. B. in unmittelbarer Nähe der Stadt geeignete Bausteine für den Bau des Münsters und der Stadtbefestigung sowie die Errichtung anderer Bauwerke gewonnen werden. Gutes Trink- und Brauchwasser ließ sich, die gleichmäßige Oberflächenneigung des Mündungsschwemmkegels der Dreisam nutzend, mit freiem Gefälle in die Stadt leiten und dort verteilen. Die finanziellen Mittel für diese Unternehmungen stammten aus den Erlösen des Silberbergbaus im Schwarz- wald, der jahrhundertelang Wohlstand in die Stadt brachte. Solche und andere Zusammenhänge verdeutlichen die engen Beziehungen zwischen der Geolo- gie und der Freiburger Stadtgeschichte. Einige Aspekte hierzu sind Gegenstand des vorliegen- den Heftes. Mögen die Ergebnisse dieser Untersuchungen auch zur Klärung strittiger Fragen im gegenwärtigen archäologischen Diskurs über die Stadtgeschichte Freiburgs im Hochmittelalter beitragen. Prof. Dr. H. Schneider Präsident des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 12 Zum Geleit Die geologischen Besonderheiten unserer Region am Oberrhein haben maßgeblich den Weg beeinflußt, den die Stadtentwicklung eingeschlagen hat. Das Landschaftsbild zwischen Rhein und Schwarzwald, wie es sich weit vor jedem menschlichen Leben geformt hat, umfaßt u. a. den südlichen Schwarzwald, den Oberrheingraben, den Tuniberg und – als Rudiment einstiger vulka- nischer Aktivität – den Kaiserstuhl. Als prägende Merkmale geben sie unserer Region ein einzig- artiges Bild und bestimmen das Gesicht der Stadt. Zu den geologischen Bedingungen gehören auch jene Bodenschätze, die über Jahrhunderte hin- weg Grundlage des städtischen Reichtums und einer wirtschaftlich starken Bürgergesellschaft waren. Der Schauinsland trägt noch heute den Namen "Erzklasten"; er erinnert an den Erz- und Silberbergbau im Schwarzwald. MATTHÄUS MERIAN schreibt in seiner "Topographia Alsatiae" 1644 über Freiburg: "...ist etwan ein herrlich Dorff gewesen / so hiebevor von viele der Bergleuten / unnd Ertzknappen dersel- bigen Gegend erbawet worden. Dann ein Meil Wegs von Breysach vor Zeiten ein gut Bergwerck gewe- sen / dessen Einkommen zu Erbawung dieses Orts / auch desselben Klöster unnd Kirchen / meistentheils geholffen hat. Es wurden die Burger auch also reich / daß sie sich adlen liessen..." Bis vor wenigen Jahrzehnten ist Erz im Schauinsland gewonnen worden. Heute erinnert das dank privater Initiative wieder zugängliche Besucherbergwerk an dieses wichtige Kapitel der Stadtge- schichte; das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg hat beim Auf- bau und in der fachlichen Beratung wertvolle Beiträge geleistet. Auch am Schönberg im heutigen Stadtteil St. Georgen und in vielen anderen Regionen des südlichen Schwarzwalds war über Jahrhunderte der Bergbau beheimatet und schuf die Grundlage für eine gute wirtschaftliche Ent- wicklung und ein selbstbewußtes, starkes Bürgertum. Mit dem Heft "Freiburg im Breisgau – Geologie und Stadtgeschichte" legt das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau nun eine Publikation vor, die einen tiefen Blick in die geologi- schen Verhältnisse und erdgeschichtlichen Vorgänge erlaubt, die wiederum Grundlage unserer heutigen Landschaft sind. Damit dokumentiert das Landesamt ein Stück Stadtgeschichte, die im wahren Wortsinn "fundamental" zu nennen ist. Ich danke dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau für die Herausgabe dieser Schrift und wünsche ihr eine gebührende Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Freiburg, im August 1999 Dr. Rolf Böhme Oberbügermeister Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 12 Inhalt Seite 1 Einleitung .................................................................................................................................. 6 2 Abriß der erdgeschichtlichen Entwicklung ............................................................................... 8 2.1 Vorbemerkungen ...................................................................................................................... 8 2.2 Präkambrium und Paläozoikum................................................................................................ 8 2.3 Mesozoikum.............................................................................................................................. 9 2.4 Känozoikum .............................................................................................................................. 11 2.4.1 Entwicklung des Oberrheingrabens ......................................................................................... 11 2.4.2 Tertiär ........................................................................................................................................ 13 2.4.3 Quartär...................................................................................................................................... 14 3 Tektonischer Bau ...................................................................................................................... 21 3.1 Bruchstrukturen ........................................................................................................................ 21 3.2 Erdbeben .................................................................................................................................. 25 4 Mündungsschwemmkegel der Dreisam ................................................................................... 31 4.1 Entstehung und Aufbau ............................................................................................................ 31 4.2 Erosionsränder der Niederterrasse .......................................................................................... 34 5 Grundwasserverhältnisse ......................................................................................................... 38 5.1 Vorbemerkungen ...................................................................................................................... 38 5.2 Grundwasser in den Schottern der Dreisam ............................................................................ 38 5.3 Grundwasser im Kristallinen Grundgebirge.............................................................................. 40 6 Zur Entstehung von Freiburg aus geologischer Sicht .............................................................. 42 6.1 Natürliche Voraussetzungen..................................................................................................... 42 6.2 Flußübergang und Dreisambett ................................................................................................ 44 6.3 Quellfassungen und Brunnen ...................................................................................................47 6.4 Bächlesystem und Straßenaufschüttung ................................................................................. 48 6.5 Baumaterial der Stadtmauer .................................................................................................... 54 Zusammenfassung ................................................................................................................... 55 Literatur..................................................................................................................................... 56 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 12 1 Einleitung „So berühmt wie die Stadt ist
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