Gewässerallianz Niedersachsen
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Informationsdienst Gewässerkunde | Flussgebietsmanagement 1/2019 Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Gewässerallianz Niedersachsen Ein Kooperationsprojekt zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie Rückblick auf die Pilotphase 2015-2018 Vorwort des Umweltministers Auf Initiative des Niedersächsischen Umweltministeriums wurde gemeinsam mit dem Wasserverbandstag Niedersachsen e.V. ein Interessenbekundungs- verfahren auf den Weg gebracht, um Kooperationen zwischen dem NLWKN und Gewässerunterhaltungsverbänden mit dem Ziel einer intensivierten Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in der „Gewässerallianz“ zu schließen. Von Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Der geschwungene, leise dahinplät- worden, Aktivitäten an ökologisch noch rarragt wertvollen Gewässern zu konzentrieren agrrtat und verstärkt erfolgsversprechende Maß- Niedersächsischer Umweltminister Olaf Lies Quelle: H. Hollemann naturnahen Gewässerlandschaft. Ein nahmen zur Gewässerentwicklung bei Landschaftselement wie es in unserer gleichzeitig hoher regionaler Akzeptanz heutigen niedersächsischen Kulturland- umzusetzen. Inhalt afturtut. Das Land Niedersachsen hat Vereinba- Vorwort des Umweltministers 2 Mit der Verabschiedung der Europäi- rungen mit ausgewählten Unterhaltungs- schen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im verbänden (UHV) als Kooperationspart- Konzentrieren und Kümmern: Jahre 2000 haben sich die EU Mitglieds- ner der Gewässerallianz geschlossen, Aufgaben im Bereich der natur- staaten ambitionierte Ziele im Bereich der um vor Ort in 12 Pilotprojekten die nahen Gewässerentwicklung 3 Gewässerschutzpolitik gesetzt. Mit der WRRL-Umsetzung an den sogenannten Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes Schwerpunktgewässern zu intensivieren. Erfolgreiche Maßnahmen für die und ihrer Umwandlung in nationales Heute blickt das Land auf eine 4-jährige Fließgewässer fi nden 5 Recht lautete der Auftrag an alle Bun- Pilotphase zurück, die trotz großer Her- desländer vereinfacht ausgedrückt: Alle ausforderungen im Umsetzungsprozess gr als erfolgreicher Einstieg in eine zukunfts- deckend aufgewertet und in einen „guten weisende Gewässerentwicklungs-Strate- Maßnahmenportraits der Teilprojekte ökologischen Zustand“ bzw. ein „gutes gie für Niedersachsen angesehen wird. ökologisches Potenzial“ überführt werden. Gewässerallianz Weserbergland 6 Ich bin überzeugt, dass dieser kooperati- Gewässerallianz Aller-Böhme 7 Zum Stichtag 22.12.2015 erreichten ve Ansatz zwischen NLWKN und Ver- urtaru bänden unter Einbindung lokaler und Gewässerallianz Leine 8 Bäche in Niedersachsen den gefor- regionaler Akteure ein zielführender Weg derten Zustand. Dieses hängt eng mit umtgr Gewässerallianz Wümme 9 den vorherrschenden Belastungen der schutz darstellt, um uns längerfristig der Gewässer (Gewässerausbau, Wan- Erfüllung der WRRL-Vorgaben näher zu Gewässerallianz Luhe-Seeve-Este 10 rrurttrg bringen. Die Arbeit der Gewässerallianz zusammen. Intensiv genutzte Gewässer wird daher um eine weitere Projektphase Gewässerallianz Ilmenau 11 sind für viele anspruchsvolle aquatische bis Ende 2020 verlängert, um dann ge- ruaarturuug meinsam in den dritten Bewirtschaftungs- Gewässerallianz Hase 12 ar..frrt zeitraum zu gehen. aufgrund eines Mangels an Lebens- Gewässerallianz Aller-Ohre 13 raumstrukturen) bzw. schlecht erreichbar Mit dieser Broschüre hat die Projektgrup- (z.B. aufgrund vieler Barrieren, die Wan- pe Gewässerallianz gelungene Aktivitäten Gewässerallianz Hunte-Ochtum 14 derungen erschweren). Die Aufgabe einer zusammengetragen, die jeweils einen aturagrtug Beitrag zur Verbesserung des Zustands Gewässerallianz Große Aue 15 in der heutigen Kulturlandschaft besteht urrrg also darin, tragfähige Kompromisse ser leisten. An vielen Stellen wird deut- Gewässerallianz Südheide 16 zwischen Lebensraumansprüchen der Le- lich: Nur mit fachkundlicher Expertise, bewesen im Gewässer und menschlichen umsetzungsorientiertem Handeln und Gewässerallianz Obere Hunte 17 utugaru.ur mit vereinten Kräften können wir unsere können die ehrgeizigen Ziele der WRRL Gewässerläufe wieder naturnäher und le- erreicht werden. rtrgtat.rrgagmt und die getane und künftige Arbeit an den Rolle der Gewässerunterhaltung Es ist schon lange bekannt, dass dieses uuaaft und Geoinformationssysteme 18 besonders gut gelingen kann, wo sich in Niedersachsen möchte ich meinen engagierte Institutionen und Personen vor Dank aussprechen und wünsche allen So geht es - Erfolge Ort intensiv für „ihre“ Gewässer einset- Beteiligten weiterhin gutes Gelingen, um dokumentieren 19 zen. Mit der Gewässerallianz Niedersach- in Zukunft den Zustand unserer Gewässer sen ist zum zweiten WRRL-Bewirtschaf- nachhaltig zu verbessern. Zukunft der Gewässerallianz 20 tungszyklus eine Strategie entwickelt 2 Konzentrieren und Kümmern: Aufgaben im Bereich der naturnahen Gewässerentwicklung Für die Gewässerallianz Niedersachsen wurden ab dem Jahre 2015 zunächst neun UHV als Kooperationspartner ausge- wählt. Das niedersächsische Umweltministerium zog nach zwei Jahren eine erste positive Bilanz und verlängerte das Pi- lotprojekt bis Ende 2018. Die fachliche Begleitung liegt beim NLWKN Lüneburg: In enger Zusammenarbeit mit der dortigen Projektkoordination sowie den örtlichen NLWKN-Betriebsstellen kümmern sich fortan qualifi zierte Gewässerkoordinatoren um die vielfältigen Aufgaben. Von Dr. Katharina Pinz, NLWKN Betriebsstelle Lüneburg Aufgrund der aktuell schlechten ökologi- An diesen Gewässern, den sogenann- Mit UHV und NLWKN als Partner der schen Bewertungsergebnisse für die ten Schwerpunktgewässern, sollen in Gewässerallianz werden leistungsfähige grrrugur Zusammenarbeit mit UHV verstärkt Maß- Strukturen genutzt, die in der Lage sind, den die vorhandenen Strategien für den nahmen geplant und umgesetzt werden. die vielfältigen Herausforderungen im zweiten Bewirtschaftungsplanzeitraum urugtrrmtta. Spannungsfeld der Maßnahmenumset- rrftumrtumuftg aumgrt zung anzunehmen und Projektaufgaben Maßnahmen noch zielgerichteter umzu- ugrgrammar konstruktiv mitzugestalten: Die UHV setzen und damit Erfolge aufzuweisen. ruaturrrt spielen in Niedersachsen einerseits eine araurg wichtige Rolle in der Übernahme von Da realistisch gesehen nicht damit zu rtugur. freiwilligen Trägerschaften für WRRL- rechnen ist, die Ziele der WRRL in aam.umatrt raaarrt agugrrmtt lich-rechtliches Kerngeschäft im Zuge chendeckend zu erreichen, müssen die reicht jedoch nicht aus: Vorangegangene gesetzlicher Aufgaben im WRRL-Zeitalter Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen Untersuchungen zur WRRL-Umsetzung bereits zunehmend um Aspekte der Ge- grundsätzlich in Richtung erfolgsver- haben gezeigt, dass Umfang und Güte rgutugrtrt. sprechender Aktivitäten gebündelt und der Maßnahmen in Niedersachsen im Aufgrund der inhaltlichen Deckung mit konzentriert werden. Die Gewässeralli- starken Maße davon abhängen, ob eine dem Aufgabenspektrum der UHV lag anz ist daher auch gegenüber der EU als grtruugtattt. es strategisch nahe, eine zusätzliche Strategie zur WRRL-Umsetzung gemeldet Umsetzungserfolge werden vor allem in personelle Betreuung zur gesteigerten und somit Bestandteil der aktuellen Be- Regionen verzeichnet, wo in den Reihen WRRL-Umsetzung in diesen Strukturen wirtschaftungsplanung. der unterschiedlichen Akteure verstärkt gezielt landesseitig zu fördern. 2014 wur- rugfrgrt de daher durch das Umweltministerium Nach zwei einheitlichen Kriterien wurden lung betrieben und damit Akzeptanz für ein Interessenbekundungsverfahren zur landesweit besonders entwicklungsfähi- tgagar. Projektteilnahme auf den Weg gebracht. ge Gewässer gemäß Rahmenkonzept¹ ausgewählt. Dazu gehören: • Gewässer im mäßigem Zustand bzw. Potenzial, da sie vom Ziel (guter Zustand bzw. gutes Potenzial) nur noch eine Klas- se entfernt sind und damit die größten Chancen besitzen, sich mit zielgerichteten Maßnahmen mittelfristig in einen guten Zustand bzw. zum guten ökologischen Potenzial zu entwickeln. • Gewässer, die noch über ein relativ intaktes, natürliches Arteninventar ver- fügen und damit von Natur aus ein gutes ökologisches Regenerationsvermögen targa Strukturen auch mit den gewässertypi- schen Arten besiedelt werden (Prioritäten 1-4 gemäß Leitfaden Maßnahmenpla- nung²). Das Aufgabenspektrum der Projektgruppe Gewässerallianz Niedersachsen ist vielfältig amtfruftgmtugrmrgr tfaaamaugrgrgrrmrga ..trruguugurrrugrgrtuggrt ug.traattr. 3 Unter allen interessierten UHV wurden zunächst neun Projektträger ausge- wählt und entsprechende Kooperationen geschlossen, um die Einstellung soge- nannter Gewässerkoordinatoren durch das Land Niedersachsen für zwei Jahre aufrr.mtrrauf wurden alle bestehenden Verträge mit den UHV bis Ende 2018 verlängert und die Projektkulisse darüber hinaus um drei neue Allianzgebiete „Leine“, „Weserberg- aurmaugtt.r die bevorzugt zu entwickelnden Schwer- punktgewässer werden neben weiteren Aufgaben auf Ebene der Teilprojekte Konzepte aufgestellt, um möglichst rasch lohnenswerte und umsetzungsreife Maß- Gewachsene Strukturen, z.B. alte Ufergehölze hier an der Örtze, sind möglichst zu erhalten nahmen zu realisieren. Die Gewässer- allianz wird durch den NLWKN, Betriebs- stelle Lüneburg (Geschäftsbereich III), Die Optimierung von Gewässerunterhal- Strukturen und Entwicklungsprozesse zentral begleitet und setzt zudem auf ver- tungsarbeiten kann einen wichtigen Bei- agr.rrau stärkte Unterstützung durch die im Gebiet trag dazu leisten, naturnahe hydrodynami- forderungen und erzielten Erfolge ihrer zuständigen und am Gewässer tätigen sche Prozesse zu initiieren. In manchen