1 Die Leserschaft Mag Sich Fragen, Was Die A3800 Auf Der GBU Homepage Unter Der Rubrik „Historisches“ Zu Tun Hat. Die a 3800

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1 Die Leserschaft Mag Sich Fragen, Was Die A3800 Auf Der GBU Homepage Unter Der Rubrik „Historisches“ Zu Tun Hat. Die a 3800 Die Leserschaft mag sich fragen, was die A3800 auf der GBU Homepage unter der Rubrik „Historisches“ zu tun hat. Die A 3800 hatte ihre Wurzeln in der damaligen Krise auf dem Baugewerbe. Die Krise war es, welche die HTI damals in den Ruin getrieben hatte. Wenn man die HTI wieder zum Leben erwecken wollte, musste dafür gesorgt werden, dass es dem Tourismus wieder besser geht, denn nur ein florierender Tourismus konnte dem Bauge- werbe wieder Beschäftigung bringen. Und so gesehen gehört dieses Kapitel „Wirtschaftsgeschichte“ eben auch hierher. o.s.. 1 Wie aus Interlaken ein "Winterlaken" wurde Diesem Aufruf im Amtsanzeiger folgten über 120 Personen. 2 Vorwort Im Herbst 1967, als die A 3800 ins Leben gerufen wurde, waren die wirtschaftlichen Perspektiven auf dem Bödeli alles andere als rosig. Ein grosser Teil der noch nicht umgenutzten Hotels (in der Nachkriegszeit gingen rund 50 % verloren) hatten noch Vorkriegsstandard. Seit dem Krieg waren sie ein- fach 30 Jahre älter geworden. Geld für grössere Renovationsarbeiten war keines vorhanden, denn in der damals rund 6 Monate dauernden Sommersaison war es nicht möglich, die dafür notwendigen finanziellen Mittel zu erarbeiten. So wurde der Komfort in unseren Hotels im Gegensatz zu denjenigen im benachbarten Ausland, welche in der Nachkriegszeit neu aufgebaut wurden, immer schlechter. Das Grand Hotel Victoria Jungfrau z.B. war immer noch ein 5 Sterne Hotel, jedoch mit 3 Sterne Komfort. Interlaken lebte damals noch von den eher genügsamen Engländern. Analog schlecht ging es demzufolge auch dem Bauhaupt- und Nebengewerbe, die HTI war kurz vor dem Konkurs. Wesentlich besser präsentierte sich die Situation in den umliegenden Stationen, wel- che eine Sommer- und eine Wintersaison hatten. In Interlaken war im Winter „tote Hose“: Der Kursaal war geschlossen, ein Dancing gab es nicht, wenn man etwas unternehmen wollte, musste man nach Grindelwald. Die Hotels waren nicht Winter-tauglich und wurden deshalb wie das nachstehende Foto zeigt, den Winter über „verbrettert“. Am Höheweg war kein einziger Betrieb ge- öffnet, aber es war dort auch den ganzen Winter über nie ein Fahrzeug stationiert. So präsentierten sich die Hotels in Interlaken im Winter vor 3 1970 Wenn man damals in den Kreisen, die das Sagen hatten, Anregungen zur Belebung des Ortes für den Sommer oder Winter machte, wurde man mit den Worten abge- wimmelt, das habe man längst schon alles versucht, das funktioniere nicht. Eine recht massgebende Persönlichkeit meinte sogar: „Da fliesst eher die Aare auf die Grimsel hinauf, bevor im Winter Touristen nach Interlaken kommen.“ Es waren aber gar nicht alle im Tourismus tätigen Persönlichkeiten an einer Beschäf- tigung im Winter interessiert, denn viele hatten bereits eine Winterbeschäftigung in einer Winterstation und andere hatten sich längst daran gewöhnt, dass sie den Win- ter in einer Residenz irgendwo im In- oder Ausland verbringen konnten. Ein weiteres Problem war, dass die im Tourismus tätigen Personen an den Abstim- mungen über touristische Infrastrukturen nicht teilnehmen konnten, weil die meisten Saisoniers und somit nicht stimmberechtigt waren und die andern im Sommer extrem belastet und im Winter vielfach nicht anwesend waren. Es ging also nicht nur darum „Winter-Business“ nach Interlaken zu bringen. Mindes- tens in einer ersten Phase musste die einheimische Bevölkerung inkl. die Touristiker „Wintertourismus-tauglich“ gemacht werden. Mit welchen Aktivitäten wir ans Werk gingen, um ein Umdenken herbeizuführen, wird in der Folge auszugsweise dargestellt. PS Diese Dokumentation wurde vor allem als Souvenir für ehemalige A 3800 Mitglieder erstellt. Sie stellt ein Konzentrat aus 9 Archivordnern dar, welche ich noch einmal durchforstete, be- vor sie entsorgt wurden. Da nur ein kleiner Teil der Dokumente Eingang in diese Zusammenstellung finden konnte, können gewisse Vorgänge für Aussenstehende, vielleicht nicht ganz nachvollzogen werden. O.S. 4 AKTION 3800 Interlaken, 23. November 1967 Kaum waren die ersten Ideen geboren, wurden wir schon mit „gut gemeinten Ratschlägen“ aus allen politischen Lagern und Interessensgebieten bom- bardiert, so dass wir uns schon vor der Orientie- rungsversammlung rechtfertigen mussten. Betrifft Aktion 3800: Orientierung - Von verschiedenen Seiten falsch verstanden. - Sicher haben Sie vernommen, dass beabsichtigt war, die Aktion 3800 am 22. November zu starten. - Dass ich zuerst einen Termin vor den Wahlen wählte, hat eher propagandistische als politische Ziele. Da mir von massgebender Seite jedoch erläutert wurde, wel- che Auswirkungen dies auf den Wahlverlauf haben könnte und dass die Aktion von der einen oder andern Seite zu propagandistischen Zwecken herangezogen werden könnte, hatte ich mich entschlossen, einen Versammlungstermin nach den Wahlen zu bestimmen, da auch mir ein korrekter Wahlverlauf vorschwebt. - Da über die Aktion 3800 schon mehr oder weniger Stichhaltiges herum geboten wurde und ich mich aus Gründen der Verschiebung noch einige Zeit nicht dazu äussern kann, ist mir daran gelegen, Sie kurz darüber zu informieren. - Wer sich über Interlaken Gedanken macht, muss sehen, dass gegenüber ande- ren Fremdenplätzen für Interlaken zu wenig getan wurde und verschiedenen Ge- schäften wie z.B. Olympiade, Sporthändlerausstellung, Förderung des Winterge- schäftes, zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Hierzu möchte ich bemerken, dass es sicher nicht am nötigen Willen und Einsatz der Verantwortlichen fehlte, sondern eher an der Zeit und der notwendigen Unterstützung. - Dass die hierfür Verantwortlichen schlagartig mehr Zeit haben sollten und dass eine Zusammenarbeit unter den Gemeinden plötzlich besser würde scheint mir unwahrscheinlich. - Wir brauchen jedoch für eine wirkungsvolle Förderung von Interlaken neue Kräfte auf breiter Basis, welche bereit sind, einen Teil der Aufgaben zu bewälti- gen. - Nachdem es mir unwahrscheinlich erschien, dass sich neue Kräfte in einer der bestehenden Institutionen entfalten könnten und es sicher für eine neue Vereini- gung einfacher ist, die notwendigen Leute zu bekommen und zu begeistern, habe ich mich entschlossen, zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter eine Vereinigung ins Leben zu rufen, welche einen Teil der Aufgaben übernehmen kann. 5 Diese Gruppe soll vorerst folgende Ziele verfolgen: a) Hauptforderung: Interlaken wird in 10 Jahren ein Ganzjahresbetrieb b) Aufstellen eines 10-Jahres-Programmes c) Sammeln und Prüfen aller Ideen, welche zu diesem Ziele führen können. d) Ermöglichen einer engen Zusammenarbeit unter den Gemeinden Matten, In- terlaken und Unterseen. (Gute Voraussetzungen sind bereits vorhanden, da unter den Gründern bereits alle drei Gemeinden vertreten sind.) e) Einleiten einer 1. Phase, welche Interlaken bereits im kommenden Winter ver- mehrt Einnahmen bringen soll (ohne zusätzliche grosse Investitionen). Wie Sie sehen, haben wir für die Aktion 3800 sehr hohe Ziele gesetzt. Ich bin auch der Überzeugung, dass es uns gelingen wird, diese zu verwirklichen. Sicher brauche ich nicht speziell darauf hinzuweisen, dass es uns bei der Aktion 3800 nicht darum geht, uns zusätzliche Arbeit zu suchen. Auch verfolgen wir absolut keine politischen Ziele, noch möchten wir jemandem am Prestige nagen. Wir wollen etwas für unsere und Interlakens Zukunft tun. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, Sie näher über die Aktion 3800 zu orientieren und Sie für die neue Idee zu begeistern. Gleichzeitig möchte ich es nicht versäumen, Sie bei dieser Gelegenheit für die nach den Wahlen stattfindende Versammlung freundlich einzuladen. Für die Aktion 3800 Oskar Schärz 6 AKTION 3800 Zusammenfassung der Einführungsrede von Herrn Oskar Schärz anlässlich der ers- ten Interessenversammlung vom Montag, 11. Dezember 1967, um 20.00 Uhr, in der Aula, Sekundarschulhaus Interlaken __________________________________________________________________ Ich begrüsse die Gemeindepräsidenten von Matten, Interlaken und Unterseen sowie die übrigen Anwesenden und freue mich, dass dem Aufruf so viele gefolgt sind, was das Interesse an der Idee zur Förderung des Ortes Interlaken beweist. Die Beweggründe zur Aktion 3800 konnte man den verschiedenen, vorgängig er- schienen Inseraten im Amtsanzeiger und Oberländischen Volksblatt entnehmen. Als Einführung möchte ich Ihnen erklären, was die Aktion 3800 mit der heutigen Ver- sammlung und auch in Zukunft nicht will. An diesem Abend soll niemand und auch keine der Institutionen, welche sich mit der Entwicklung und dem Fremdenverkehr befassen, in irgend einer Art angegriffen wer- den. - Wenn nämlich jemand angegriffen werden sollte, so sind es nicht ausgerech- net diejenigen, welche für Interlaken etwas vollbracht haben, sondern der Vorwurf geht an diejenigen, welche bis heute noch nichts unternommen haben und zu wel- chen sich auch der Referent zählt. - Die Aktion 3800 soll keine politischen Ziele verfolgen. - Die Aktion 3800 soll keine Partei werden. - Die Aktion 3800 soll von keiner Gruppe wahlpolitisch verwendet werden können. - Die Aktion 3800 will keine bestehenden Vereinigungen konkurrenzieren oder verdrängen. - Ferner sollen die Finanzierungsanstrengungen für den Verkehrsverein, welche der Handels- und Industrieverein und der Gewerbeverein durchführen, in keiner Weise beeinträchtigt werden - im Gegenteil, man sollte sie sogar fördern und im Bedarfsfall müsste die Aktion 3800 sogar dafür einstehen und mithelfen, die not- wendigen Mittel zu beschaffen. Denn - wie den nachstehenden Ausführungen von Herrn Schärz zu entnehmen ist - würde der Verkehrsverein in der Aktion 3800 eine massgebende Rolle spielen
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