Jahresbericht der SdpZ 2016

D Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4

Über die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit 6

25-jähriges Jubiläum der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit 10

Jubiläumsgala aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der SdpZ und des 25. Jahrestags der Unterzeichnung des Nachbarschaftsvertrages 10 Ausstellung “25 Jahre Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit” 12 Film zum 25-jährigen Bestehen der SdpZ 13 Historische Wochenzeitschrift “Ale Historia” und Reportermagazin “Duży Format” in Zusammenarbeit mit der SdpZ 14 Beilage zum Magazin “The Voice” 15

Das 25-jährige Jubiläum des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages 16 Jubiläumskalender und Logo zum Jubiläumsjahr – Präsentation in der SdpZ 16 Präsentation der SdpZ-Aktivitäten beim Tag der offenen Tür der Deutschen Botschaft 19 6 Gemeinsames Sommerfest “25 Jahre Nachbarschaft” in 20 Ausstellung “Brücke(n) des vereinten Europas” 22 Projektlinie 25x25 23

3 Medien, Öffentlichkeit 24 9. Deutsch-Polnische Medientage 26 19. Deutsch-Polnischer Tadeusz-Mazowiecki- Journalistenpreis 31 Debatte „Polenbild in deutschen Medien – Deutschlandbild in polnischen Medien“ 33 SdpZ- Journalistenstipendien 34 „Junge Redaktion“ der Internetseiten der SdpZ 35 Deutsch-Polnisches Magazin “Dialog” 36 Jugendmedientage in Dresden 39

Bildung 40 GFPS-Stipendien 42 Studentische Praktika der SdpZ 44 Uraufführung des Films „Der Kurier des Kardinals“ 46 Präsentation: Erster Band der Schulbuchs „Europa. Unsere Geschichte“ 48 Film „Die Deutschen und die Polen. Geschichte einer Nachbarschaft“ 50 PolenMobil 2016 51 Spaß am Deutschen – Deutschkurs für Kinder 54 Das Projekt „Polen aus freier Wahl“ im Jahr 2016 55

Wissenschaft 58 Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien 60 Posener Deutsche Bibliothek 62 Konferenz „Die Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland im Bereich der Sicherheit: 25 Jahre gemeinsamer Erfahrungen“ 63 Tagung „NATO. The Enduring Alliance 2016“ 64 Konferenz „Das polnische und das deutsche historische Narrativ – fehlerhafte Gedächtnis-Codes“ 68

4 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Kultur 72 Albrecht-Lempp-Stipendium 74 Forum des Kulturdialogs. Künstlerstipendien der SdpZ und der Villa Decius in Krakau 76

Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt 80 18. Deutsch-Polnisches Forum 82 „Gesprächskreis Polen“ der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der SdpZ 87 Gespräche über die Zukunft Europas 89 SdpZ-Gesprächsrunden über Bücher 95

Finanzbericht der SdpZ 98

Stiftungsrat, Stiftungsvorstand 108

Mitarbeiter der SdpZ 113

Das Konferenzzentrum Zielna 114

5 Vorwort

Das Jahr 2016 stand im Zeichen eines dop- Beziehungen. Dies war Gegenstand einer Konfe- pelten Jubiläums: Dem 25. Jahrestag der Unter- renz zur Bewertung der Sicherheits-Zusammen- zeichnung des Vertrags zwischen der Republik arbeit zwischen Deutschland und Polen. Leitthe- Polen und der Bundesrepublik Deutschland men des 18. Deutsch-Polnischen Forums, das über gute Nachbarschaft und freundschaftliche zum zweiten Mal von der SdpZ in Kooperation Zusammenarbeit und dem 25-jährigen Bestehen mit den Außenministerien beider Länder organi- der SdpZ, deren Gründung aus den Vereinbarun- siert wurde, waren hingegen die Flüchtlingskrise gen des Nachbarschaftsvertrags hervorging. Seit in Europa sowie die Herausforderungen für die einem Vierteljahrhundert erfüllt die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit auf diesem deutsch-polnische Zusammenarbeit ihre Mission, Gebiet. An der Eröffnungsveranstaltung des indem sie Projekte initiiert und fördert, die zur Forums nahmen die Außenminister Witold Wasz- Vertiefung der deutsch-polnischen Verständi- czykowski und Frank-Walter Steinmeier teil. gung beitragen. Vor diesem Hintergrund oblag Zahlreiche prominente Gäste versammelten sich unserer Stiftung im Jahr 2016 die führende Rolle im Juni anlässlich der von der SdpZ organisierten bei der Koordination, Förderung und Bekannt- Konferenz „NATO. The Enduring Alliance 2016”, machung der mit den beiden genannten Jubi- die sich in den Zyklus von Expertengesprächen läen verbundenen Projekte. Von den 347 durch im Vorfeld des NATO-Gipfels im Juli 2016 in die Stiftung geförderten Projekten wurden 47 Warschau einreihte. Die ebenfalls im Juni aus Projekte im Rahmen der aus Mitteln des deut- Anlass des Jahrestags der Unterzeichnung des schen Auswärtigen Amts finanzierten SdpZ-Pro- Nachbarschaftsvertrags in Warschau gezeigte grammlinie „25 x 25: Projekte der Zivilgesell- Freiluft-Ausstellung „Brücke(n) des vereinigten schaft anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Europa” erinnerte an den Weg von der Kriegs- deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags” feindschaft zur deutsch-polnischen Aussöhnung bezuschusst. Die SdpZ erstellte außerdem ein und Verständigung nach dem Krieg, dessen Internet-Kalendarium der Jubiläumsveranstaltun- Krönung der Nachbarschaftsvertrag darstellte. gen, von denen es insgesamt über 700 gab. Auch Die Ausstellung dokumentierte darüber hinaus unsere Eigenprojekte widmeten sich in diesem die Entwicklung der deutsch-polnischen Bezie- besonderen Jahr verstärkt dem Jahrestag der hungen auf Feldern wie der Zusammenarbeit im Unterzeichnung des Nachbarschaftsvertrags und Grenzraum, dem Jugendaustausch sowie dem dem bilanzierenden Rückblick auf das vergange- Austausch in den Bereichen Kultur, Wissenschaft ne Vierteljahrhundert in den deutsch-polnischen und Wirtschaft sowie auf zivilgesellschaftlicher

6 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Ebene in den vergangenen 25 Jahren. Höhe- punkt der Jubiläumsveranstaltungen war am 1. Dezember die festliche Gala in der Nationaloper in Warschau, an der Vertreter der Regierungen beider Länder sowie unser langjährigen Koope- rationspartner teilnahmen. Darüber hinaus führten wir im Jahr 2016 unsere Eigenprojekte fort, darunter die 9. Deutsch-Pol- nischen Medientage, die auf Einladung des erscheint und in dem wir ausgewählte eigene Bundeslandes Sachsen in Leipzig stattfanden. sowie gemeinsam mit unseren Kooperations- Die Tagung befasste sich schwerpunktmäßig mit partnern realisierte Projekte vorstellen. Eine Fragen der Migration und Flüchtlingsströme in vollständige Übersicht über die im Jahr 2016 von Europa aus polnischer und deutscher Sicht. Fort- der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenar- gesetzt wurde auch die Reihe „Gespräche über beit bezuschussten externen Projekte sowie eine die Zukunft Europas”, in deren Mittelpunkt Über- Liste der im Jahr 2016 mit unserer Unterstützung legungen zu den Perspektiven der deutsch-pol- erschienenen Publikationen sind gesondert auf nischen Beziehungen und zur Zukunft der unserer Homepage in der Rubrik „Publikationen” Europäischen Union standen. zugänglich (http://sdpz.org/publikationen/be- Im Dezember 2016 gab es Veränderungen in richte-und-analysen/). der Zusammensetzung der SdpZ-Gremien. Ministerpräsidentin Beata Szydło ernannte neue polnische Mitglieder des Rats und des Vorstands Wir wünschen eine angenehme Lektüre! der SdpZ. Die Information über die Zusammen- setzung der Stiftungsgremien auf Seite 108 stellt den Stand von Ende 2016 dar. Aktuelle Informa- Cornelius Ochmann, tionen finden sich auf der Stiftungshomepage in Geschäftsführendes der Rubrik „Die Stiftung” (http://sdpz.org/die-stif- Vorstandsmitglied der SdpZ tung/uber-uns). Mehr über die angesprochenen Ereignisse und Krzysztof Rak Veranstaltungen erfahren Sie in diesem Jahres- Geschäftsführendes bericht, der zum sechsten Mal als Internetversion Vorstandsmitglied der SdpZ

7 Über die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ)

ie Stiftung für deutsch-polnische Zusam- sen, Stipendienprogrammen, Publikationen Dmenarbeit fördert das gute Verhältnis und Debatten möchte die Stiftung Impulse zwischen Deutschen und Polen. Seit 1991 hat für die deutsch-polnischen Beziehungen sie über 15.000 bilaterale Projekte finanziert geben. und damit die Fundamente der gegenseitigen Verständigung gestärkt. Die Projekte, die von der SdpZ durchgeführt und finanziert werden: Auftrag und Ziele der SdpZ 1) vertiefen und verbessern unsere Die Stiftung unterstützt deutsch-polnische Beziehungen, Initiativen, dabei insbesondere: institutionelle 2) erkennen und beseitigen ihre Defizite, Partnerschaften, Bildungsprojekte, wissenschaft- 3) erhalten die Symmetrie, lichen Dialog sowie Kunst und Literatur. 4) öffnen Deutsche und Polen für europäische Mit ihren Projekten wie zum Beispiel Studienrei- Herausforderungen.

8 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Sie erreichen uns in Warschau und in Berlin:

Hauptsitz in Warschau: Fundacja Współpracy Polsko-Niemieckiej ul. Zielna 37 00-108 Warszawa Tel.: +48 22 338 62 00 Zuschussanträge können Sie über Fax: +48 22 338 62 01 unser Online-System auf E-Mail: [email protected] http://sdpz.org/zuschussantrage/ was-wird-gefordert- stellen. Büro in Berlin: SdpZ Büro Berlin Schillerstraße 59 10627 Berlin Tel.: +49 30 240 47 85 12 Fax: +49 30 240 47 85 19 E-Mail: [email protected]

fwpn.org.pl sdpz.org

9 Aufteilung der 2016 bewilligten Zuschüsse in Förderbereiche:

Bildung 35%

Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt 9% Medien, Öffentlichkeit 10% Wissenschaft 8%

Kultur 38%

10 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Zahl der Gesamtsumme Förderbereiche Zuschüsse der Zuschüsse in Zl

1. Medien, Öffentlichkeit 25 1 387 274

2. Bildung 97 4 627 610

3. Wissenschaft 39 1 103 134

4. Kultur 140 5 063 133

5. Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt 46 1 156 622

Zusammen 347 13 337 773

davon Eigenprojekte 28 1 964 670

11 25-jähriges Jubiläum der Stiftung für deutsch- polnische Zusammenarbeit

Jubiläumsgala aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der SdpZ und des 25. Jahrestags der Unterzeich- nung des Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit

Am 1. Dezember feierte die Stiftung zusam- Begrüßung der Gäste der Jubiläumsgala durch den men mit ihren Partnern im Teatr Wielki – Opera Ko-Vorsitzenden des Vorstands der SdpZ, Dr. habil. Sebastian Płóciennik Narodowa in Warschau ihr 25-jähriges Bestehen und den 25. Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Republik Polen über gute Nachbar- schaft und freundschaftliche Zusammenarbeit. Zu den Gästen gehörten unter anderem die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süss- muth, der Beauftragte für Bürgerrechte Adam Bodnar, der Staatssekretär im Auswärtigen Amt Stephan Steinlein, der polnische Minister für Eu- ropäische Angelegenheiten Konrad Szymański, der Unterstaatssekretär für Sicherheits-, Europa- und Ostpolitik im polnischen Außenministerium Marek Ziółkowski, Abgeordnete, Senatoren, Im Namen des polnischen Außenministeriums Vertreter deutsch-polnischer Partnerorganisati- sprach Unterstaatssekretär Marek Ziółkowski onen sowie ehemalige und derzeitige Vertreter der SdpZ-Gremien. Koordination: Joanna Czudec

12 Jahresbericht der SdpZ • 2016 25-jähriges Jubiläum der Stiftung für deutsch- polnische Zusammenarbeit

Präsentation der durch die SdpZ geförderten Projekte. Links Susanne Albani, Koordinatorin des Projekts PolenMobil, rechts Prof. Yvonne Kleinmann, Aleksander-Brückner- Zentrum für Polenstudien

Im Namen des deutschen Außenministeriums sprach Staatssekretär Stephan Steinlein

Rede von Markus Meckel, Ko-Vorsitzender des Rates der SdpZ

13 Ausstellung Vertrages über gute Nachbarschaft und freund- schaftliche Zusammenarbeit im Juni 1991 – über „25 Jahre Stiftung das erste Jahrzehnt der Stiftungstätigkeit, in dem für deutsch-polnische unter anderem Infrastruktur- und Investitionspro- jekte wie die Renovierung von Denkmälern, die Zusammenarbeit“ Anschaffung von medizinischen Gerätschaften oder Investitionen in den Bereichen Ökologie und Bildung sowie in Jugendbegegnungsstätten Im Rahmen der Jubiläumsgala am 1. Dezember (allen voran in die Internationale Jugendbegeg- 2016 im Teatr Wielki wurde erstmals die Ausstel- nungsstätte Kreisau) gefördert wurden, bis zu lung zur Stiftung für deutsch-polnische Zusam- den von der SdpZ in den letzten Jahren in Eigen- menarbeit präsentiert. Auf acht Rollup-Bannern regie oder gemeinsam mit Partnern durchge- werden die wichtigsten Erfolge und Projekte der führten Projekten wie etwa dem Gesprächskreis SdpZ sowie die in den vergangenen fünfund- Polen, den Deutsch-Polnischen Medientagen, zwanzig Jahren durch die Stiftung geförderten dem GFPS-Stipendienprogramm, der Tätigkeit Bereiche vorgestellt. Die Ausstellung reicht von des Alexander-Brückner-Zentrums für Polenstu- den Ereignissen, die in letzter Konsequenz zur dien in Halle, dem Projekt „Polen aus freier Wahl“, Entstehung der SdpZ führten – der Versöhnungs- der Posener Deutschen Bibliothek oder dem Al- messe in Kreisau im November 1989 mit Bundes- brecht-Lempp-Stipendium für Schriftsteller und kanzler Helmut Kohl und Ministerpräsident Ta- Übersetzer aus Polen und Deutschland. deusz Mazowiecki und der Unterzeichnung des Koordination: Tomasz Markiewicz

14 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Film zum 25-jährigen Bestehen der SdpZ

Aus Anlass des Jubiläums der Stiftung für sche” kann online auf der Seite http://fwpn.org. deutsch-polnische Zusammenarbeit entstand in pl/mediateka/wideo abgerufen werden. Zusammenarbeit mit den Machern des YouTu- Neben dem Film über die Stiftung für be-Kanals „Matura to Bzdura” (Abi ist Quatsch) deutsch-polnische Zusammenarbeit entstand ein Film. Das Video „Polen und Deutschland” eine weitere Folge von „Matura to Bzdura”, die stellt die bisherige Arbeit der Stiftung vor, doch dem Wissen von Polen und Deutschen über den er tut das auf innovative Weise in Form einer Nachbarn gewidmet ist. Das Video wurde über Straßenumfrage, in deren Rahmen Polen und das YouTube-Portal von „Matura to Bzdura” be- Deutsche auf Fragen zum jeweils anderen Land worben und mehr als 320.000 Mal aufgerufen. Es antworten. Innerhalb von vier Tagen erreichte ist online auf der Seite http://maturatobzdura.tv/ der Film 200.000 Aufrufe auf dem Kanal „Matura polska-niemcy-odc-153/ zugänglich. To Bzdura”, bis Mitte März 2017 waren es mehr als 285.000 Aufrufe. Das Video „Polen und Deut- Koordination: Magdalena Przedmojska

15 Historische Wochenzeitschrift „Ale Historia“ und Reportermagazin "Duży Format" über gute Nachbarschaft und freundschaftliche in Zusammenarbeit Zusammenarbeit von 1991 sowie über Hilfspake- mit der SdpZ te aus Westdeutschland, die in den 1980er Jahren nach Polen verschickt wurden. Die vierundzwanzigste Ausgabe von „Duży For- mat“, dem Magazin von Reportern der „Gazeta Die vierundzwanzigste Ausgabe der histo- Wyborcza“ enthielt u.a. die Reportage „Wieviel rischen Wochenzeitschrift „Ale Historia“ vom Pole steckt im Deutschen und wieviel Deutscher 13.06.2016 erschien in Kooperation mit der steckt im Polen“ von Violetta Szostak in Grzegorz Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Szymanik, die Fotostrecke „Und in der Mitte fließt In der Ausgabe finden sich u.a. Texte über den die Oder“ von Mikołaj Nowacki sowie ein von schlesischen Fußballer Ernst Wilimowski, der für Bartosz Wieliński geführtes Gespräch mit deut- die Dritte Polnische Republik spielte, über die schen Korrespondeten in Warschau. Hintergründe der Unterzeichnung des Vertrags Koordination: Joanna Czudec

16 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Beilage zum Magazin „The Warsaw Voice”

Im Juni 2016 erschien anlässlich des 25. Jahres- tags der Unterzeichung des Vertrages zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland über gute Nachbarschaft und schen Kulturkontakte sowie über die Rolle der freundschaftliche Zusammenarbeit unter dem jungen Generation in den deutsch-polnischen Titel „Ties That Bind“ eine Sonderbeilage zum Beziehungen. Zum Kreis der Autoren zählten englischsprachigen Magazin „The Warsaw Voice”, unter anderem Andrzej Jonas, Prof. Dr. Krzysztof die den deutsch-polnischen Beziehungen gewid- Miszczak, Cornelius Ochmann, Magdalena Parys, met war. Die Beilage enthielt Texte zur Geschich- Prof. Dr. Jerzy Sułek und Joanna Skolarek. Die te der Unterzeichnung des Vertrages vom Juni Herausgabe der Beilage war eine gemeinsame 1991, zu den politischen Beziehungen zwischen Initiative der Stiftung für deutsch-polnische Zu- Polen und Deutschland, zur deutsch-polnischen sammenarbeit und der Redaktion des Magazins Kooperation auf dem Gebiet der Sicherheits- und „The Warsaw Voice”. Verteidigungspolitik, über die deutsch-polni- Koordination: Karol Janoś

17 Das 25-jährige Jubiläum des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages

Jubiläumskalender und Logo zum Jubiläumsjahr – Präsentation in der SdpZ

Der 25. Jahrestag der Unterzeichung des Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenar- deutsch-polnischen Vertrages über gute Nach- beit übernahm die führende Rolle in der Koordi- barschaft und freundschaftliche Zusammenar- nation der Jubiläumsprojekte zum Jahrestag der beit ist ein Anlass zum Feiern – sowohl für die Unterzeichnung des Nachbarschaftsvertrages. politischen Eliten als auch für die polnische und Sie verteilte die Mittel zur gemeinsamen Reali- die deutsche Gesellschaft. Der Vertrag war ein sierung von Jubiläumsveranstaltungen durch Meilenstein in den deutsch-polnischen Bezie- Institutionen der Zivilgesellschaft. Auch die hungen. Er schuf die Grundlagen für Versöhnung Entstehung der Stiftung für deutsch-polnische und partnerschaftliche bilaterale Beziehungen Zusammenarbeit, die ebenfalls ihr 25-jähriges auf politischer Ebene, aber auch für verschiedene Bestehen feierte, resultierte aus den Vereinba- Formen der zivilgesellschaftlichen Zusammen- rungen des Nachbarschaftsvertrags. arbeit, deren Wurzeln weit zurückreichten, teils Das Programm der Feierlichkeiten zum Jubi- noch in die Zeit vor der Systemtransformation, läumsjahr umfasste ein breites Spektrum von und die nun erst richtig Fahrt aufnehmen konn- Aktivitäten, angefangen von Veranstaltungen auf ten. Der Nachbarschaftsvertrag brachte die zwischenstaatlicher Ebene bis hin zu Projekten Menschen dazu, aufeinander zuzugehen, gegen- und Ereignissen auf gesellschaftlicher und kultu- seitiges Vertrauen aufzubauen und Freundschaf- reller Ebene. Im Jubiläumsjahr lud die Stiftung für ten zu schließen. deutsch-polnische Zusammenarbeit in Koope-

18 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Das 25-jährige Jubiläum des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages

(von links) Paweł Moras, Geschäftsführender Direktor des Deutsch- Polnischen Jugendwerks, und Ulrike Wolf, Kulturabteilung der Deutschen Botschaft in Warschau

ration mit den Außenministerien der Republik tag der Vertragsunterzeichnung nahmen teil: Polen und der Bundesrepublik Deutschland ihre Cezary Król (Koordinator des Außenministeriums Partner zur Mitgestaltung der Feierlichkeiten der Republik Polen für die Feierlichkeiten zum zum deutsch-polnischen Jubiläumsjahr ein. 25. Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages Die Seiten des Internetkalendariums sowie das über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Logo der Feierlichkeiten des Jubiläumsjahres Zusammenarbeit), Paweł Gronow (Leiter der wurden am 14. Januar 2016 am Sitz der Stiftung Abteilung Deutschsprachige Länder im Referat für deutsch-polnische Zusammenarbeit feierlich für Europäische Politik im Außenministerium vorgestellt. An der Präsentation des Jubiläumska- der Republik Polen), Joachim Bleicker (Beauf- lendariums sowie der Logotype zum 25. Jahres- tragter im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik

19 Teilnehmer der Präsentation (von links): Rolf Nikel, Joachim Bleicker, Cornelius Ochmann, Krzysztof Miszczak, Cezary Król

(von links) Fried Nielsen, Leiter der Kulturabteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, Cornelius Ochmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der SdpZ

Deutschland für die Beziehungen zu den EU-Mit- Am 25. Februar 2016 fand am Sitz der Stiftung für gliedstaaten sowie grenzüberschreitende und deutsch-polnische Zusammenarbeit ein Networ- regionale Zusammenarbeit), Rolf Nikel (Botschaf- king-Treffen statt, dessen Ziel darin bestand, die ter der Bundesrepublik Deutschland in Polen) Kooperationspartner der Projekte des Jubiläums- sowie Prof. Dr. Krzysztof Miszczak und Cornelius jahres miteinander in Kontakt zu bringen sowie Ochmann (geschäftsführende Vorstandsmitglie- interessierten Vertretern der Zivilgesellschaft die der der Stiftung für deutsch-polnische Zusam- für das Jahr 2016 geplanten SdpZ-Projekte und menarbeit). Auf den Internetseiten 25de.pl und die Projekte der Partner vorzustellen. Eröffnet 25pl.de konnten Informationen über die in Polen wurde das Treffen durch das geschäftsführende und Deutschland stattfindenden Veranstaltun- SdpZ-Vorstandsmitglied Cornelius Ochmann gen zum Jubiläumsjahr bereitgestellt werden. Bis und den Leiter des Kulturreferats der Deutschen zum Ende des Jahres 2016 umfasst das Kalendari- Botschaft in Warschau Fried Nielsen. um mehr als 700 Jubiläumsveranstaltungen. Koordination: Magdalena Przedmojska

20 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Der deutsche Botschafter Rolf Nikel am Stand der SdpZ

Präsentation der SdpZ-Aktivitäten beim Tag der offenen Tür der Deutschen Botschaft Der Stand der SdpZ erfreute sich großen Publikumsinteresses Am 21. Mai 2016 fanden an den Botschaften Deutschlands und Frankreichs Tage der offenen Tür statt. Das Warschauer Publikum strömte Im Garten der Deutschen Botschaft stellte an zahlreich in beide diplomatische Vertretungen. einem gemeinsamen Stand mit der deutsch-pol- Es bestand nicht nur die Möglichkeit zu einem nischen Willy-Brandt-Schule auch die Stiftung für Blick hinter die Kulissen beider Botschaften, zum deutsch-polnische Zusammenarbeit ihre Tätig- Gespräch mit den Botschaftern beider Länder in keit vor. Wir beantworteten Fragen zur Arbeit der Polen und zum Besuch der benachbarten Bot- SdpZ und informierten über die Veranstaltungen schaftsgebäude in der Ulica Jazdów, sondern im Zusammenhang mit dem 25. Jahrestag der auch die Gelegenheit, deutsche und französische Unterzeichnung des Vertrages über gute Nach- Unternehmen und Stiftungen sowie deutsch-pol- barschaft und freundschaftliche Zusammen- nische und französisch-polnische Organisationen arbeit. und – an zahlreichen gastronomischen Ständen – Koordination: Magdalena Przedmojska die Küche beider Länder kennenzulernen. Tomasz Markiewicz

21 Gemeinsames Sommerfest „25 Jahre Nachbarschaft” in Berlin

25 Jahre Nachbarschaft: Unter diesem blicke in die internationale Jugendarbeit – und Motto luden das Deutsch-Polnische Jugendwerk Antworten auf die Frage, warum der Jugend- (DPJW), die Stiftung für deutsch-polnische Zu- austausch auch in Zukunft wichtig ist für unsere sammenarbeit (SdpZ) und die Deutsch-Polnische Gesellschaften – gaben die Parlamentarische Wissenschaftsstiftung (DPWS) am 8. Juni 2016 Staatssekretärin bei der Bundesministerin für zum gemeinsamen deutsch-polnischen Som- Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Caren merfest in Berlin. Anlass des Treffens war der 25. Marks, der Experte für internationale Jugendar- Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-pol- beit Stephan Schwieren sowie Agnieszka Łada, nischen Nachbarschaftsvertrags, in dessen Mitglied im Deutsch-Polnischen Jugendrat des unmittelbarem Zusammenhang auch DPJW und DPJW und Leiterin des Europaprogramms am SdpZ gegründet wurden. Warschauer Institut für Öffentliche Angelegen- Inhaltliche Impulse gaben zwei Podiumstalks: heiten, und Schülerinnen und Schüler, die gerade Über Zugänge zu Polen früher und heute – auch an einer deutsch-polnischen Jugendbegegnung ganz persönliche – sprachen die Vorstandsvor- in Berlin teilnahmen. sitzende der DPWS und Bundestagspräsidentin Mit den Organisatorinnen und Organisatoren a. D. Rita Süssmuth, der Ko-Vorsitzende des Rates feierten rund 250 geladene Gäste aus Politik und der SdpZ und Außenminister a. D. Markus Meckel Zivilgesellschaft – darunter Akteurinnen und sowie Matthias Kneip, Buchautor und Mitarbeiter Akteure der Jugendarbeit, der Wissenschaft und des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt. Ein- zahlreicher weiterer Institutionen aus unter-

22 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Podiumsdiskussion über die Zukunft des Jugendaustauschs

Prof. Rita Süssmuth und Markus Meckel

schiedlichsten Gesellschaftsbereichen, welche nischen Kontakten und Anlass, miteinander die Beziehungen zwischen Deutschland und danach zu fragen, wie wir auch unsere Zukunft Polen durch ihr Engagement prägen und mitge- in Europa in gemeinsamer Verantwortung gut stalten. Sie leisten so einen entscheidenden Bei- gestalten können. trag dazu, dass 25 Jahre Nachbarschaft vor allem eines bedeuten: Normalität in den deutsch-pol- Koordination: Christiane Brandau

23 Ausstellung „Brücke(n) des vereinten Europas”

Im Zusammenhang mit dem 25. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertra- Brücke(n) ges über gute Nachbarschaft und freundschaftli- che Zusammenarbeit organisierte die Stiftung für des vereinten deutsch-polnische Zusammenarbeit in Koopera- tion mit dem Haus der Geschichte (Dom Spotkań Europas. z Historią), einer Kulturinstitution der Stadt War- 25 Jahre des deutsch-polnischen Vertrags schau, die Freiluftausstellung „Brücke(n) des ver- über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit einten Europas”, die vom 20. Juni bis zum 5. Juli 2016 in Warschau vor dem Haus der Polonia (Ul- ica Krakowskie Przedmieście 64) gezeigt wurde. Der erste Teil der Ausstellung zeigt den schwieri- gen Prozess des Aufbaus eines Dialogs zwischen Polen und Deutschen nach dem Zweiten Welt- Katalog der Ausstellung krieg bis hin zur Zeit des politischen Umbruchs mit der Versöhnungsmesse in Kreisau 1989, dem Grenzvertrag von 1990 und dem Vertrag über gute Nachbarschaft und freundliche Zusammen-

24 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Projektlinie 25x25

Im Zusammenhang mit dem im Jahr 2016 anstehen- den 25. Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland über gute Nachbarschaft und freundscha- ftliche Zusammenarbeit erhielt die Stiftung für deutsch- -polnische Zusammenarbeit vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland Mittel in Höhe von 200.000 Euro zur Realisierung von Projekten zu diesem Jubiläum. Im Rahmen der anlassbezogenen Projektlinie „25x25: Projekte der Zivilgesellschaft anlässlich des 25jährigen Jubiläums des deutsch-polnischen Nachbarschafts- vertrags” konnten sich Institutionen aus Polen und Deutschland um Fördermittel für gemeinsame Ju- biläumsprojekte bewerben. Die Projektlinie richtete sich vor allem an kleine Institutionen der Zivilgesellschaft, das Antragsverfahren war für Projekte dieser Linie stark arbeit im Jahr 1991. Im zweiten Teil wird die vereinfacht worden. Bedeutung des Nachbarschaftsvertrags für Das Interesse an der Projektlinie war sehr groß. Das die Weiterentwicklung und Intensivierung Programm wurde Anfang Januar 2016 ausgeschrieben der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und nach Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden in allen möglichen Bereichen wie etwa dem Mittel im Juni 2016 beendet. Jugendaustausch oder dem kulturellen, Von den 104 Anträgen, die im Rahmen der Projektlinie wissenschaftlichen, wirtschaftlichen sowie eingereicht wurden, erhielten 47 Projekte eine För- zivilgesellschaftlichen Austausch aufge- derung, darunter 24 Projekte von deutschen und 23 zeigt. Konzipiert wurde die Ausstellung von Projekte von polnischen Antragstellern. Waldemar Czachur, kuratiert wurde sie von Um die Idee des Nachbarschaftsvertrages in verschie- Tomasz Markiewicz. Begleitend zur Ausstel- denen Zielgruppen bekannt zu machen, wurden lung erschien unter dem Ausstellungstitel unterschiedliche Arten von Projekten gefördert: Festi- ein Katalog in polnischer und deutscher vals, Seminare, Filmvorführungen mit Publikumsge- Sprache. sprächen, Konferenzen, Studienreisen usw. Die Ausstellung kann unentgeltlich bei der In Anbetracht der großen Zahl von Projektanträgen im Stiftung für deutsch-polnische Zusammen- Rahmen der letztjährigen Auflage des Programms stellte arbeit ausgeliehen werden. Die ausleihen- das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland de Institution trägt die Kosten für Transport, der SdpZ Mittel für eine Neuauflage zur Verfügung – Aufbau und Versicherung der Ausstellung. unter dem Titel „Bürgerinitiativen 25+: Europa gemein- Interessenten wenden sich bitte an: sam besser machen!” werden im Jahr 2017 Projekte mit [email protected], Schwerpunkt auf der deutsch-polnischen Zusammenar- Tel. 0048-22 338 62 62. beit im Rahmen der Europäischen Union gefördert. Koordination: Tomasz Markiewicz Koordination: Aneta Jędrzejczak

25 24 Medien, Öffentlichkeit 26 9. Deutsch-Polnische Medientage 31 19. Deutsch-Polnischer Medien, Tadeusz-Mazowiecki- Öffentlichkeit 33 Journalistenpreis Debatte „Polenbild in deutschen Medien – Deutschlandbild 34 in polnischen Medien“ SdpZ- Journalistenstipendien 35 „Junge Redaktion“ 36 der Internetseiten der SdpZ Deutsch-Polnisches Magazin “Dialog” 39 Jugendmedientage in Dresden

27 9. Deutsch-Polnische Medientage

IX Die 9. Deutsch-Polnischen Medientage fanden vom 11.-12. Mai 2016 als Gemeinschafts- veranstaltung mit dem Freistaat Sachsen und der Robert Bosch Stiftung im sächsischen Leipzig statt. Unter dem Thema „Europa am Scheideweg – Integration oder Abschottung?” analysierten die Teilnehmer der Konferenz die Flüchtlingsfrage in Europa aus polnischer und deutscher Perspektive. Teilnehmer der Debatte zum Konferenzthema waren Aydan Özoğuz (Staatsministerin, Beauf- tragte der Bundesregierung für Migration, Flücht- linge und Integration), Kaja Puto (Publizistin und Aktivistin) sowie Justyna Segeš Frelak (Programm- leiterin Migrationspolitik, Institut für öffentliche Foto H. Scherhaufer H. Foto

(von links) Sandro Viroli, Direktor des MDR- Landesfunkhauses Sachsen, Justyna Segeš Frelak, Leiterin des Programms Migrationspolitik, ISP, und Cornelius Ochmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der SdpZ

28 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Foto H. Scherhaufer Die Gesprächsteilnehmerin Aydan Özoğuz, Staatsministerin Kanzleramt, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration

Peter Frey, ZDF- Chefredakteur, während der Podiumsdebatte „Medien machen Meinung oder wie die Politik Medien beeinflusst”

Angelegenheiten). Moderiert wurde die Debatte Zusammenarbeit der Medien und die Digitali- von Sandro Viroli (Direktor, Mitteldeutscher Rund- sierung des Radios. Im Rahmen des Workshops funk, Landesfunkhaus Sachsen). „Medien machen Meinung oder wie die Politik In verschiedenen thematischen Workshops dis- die Medien beeinflusst” reflektierten Peter Frey kutierten die geladenen Gäste, ob und in wel- (Chefredakteur ZDF), Piotr Gursztyn (Chefredak- chem Ausmaß die Politik Einfluss auf die Medien teur TVP Historia) und Elke Haferburg (Direktion nimmt, sie befassten sich mit den Grundlagen des NDR Landesfunkhauses Mecklenburg-Vor- der Kulturpolitik in Deutschland und Polen und pommern) darüber, wie in der stark an die erhielten Einblicke in die grenzüberschreitende Wirkmacht der Medien glaubenden deutschen

29 Foto H. Scherhaufer Workshop „Kulturhauptstadt Europa 2016 in Breslau: Was wissen wir über die Kulturpolitik im Nachbarland?”, in der ersten Reihe sitzend von links: Martyna Słowik und Agnieszka Gesellschaft eine Welle des Misstrauens – einer- Oszust, Mitglieder der Jungen Redaktion der SdpZ; zweite seits gegenüber den Medien, die unbequeme Reihe von links: Heidrun Müller, Büro des Deutsch-Polnischen Fakten verschwiegen, andererseits gegenüber Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises in Dresden, Bogna Vertretern der Regierungselite, die ihrerseits Koreng, deutsche Jurorin des Journalistenpreises in der Kategorie Fernsehen Einfluss auf die verspätete Berichterstattung hatten - aufkommen konnte. Woher stammt die Bezeichnung „Lügenpresse“ und was kann man Weitere Workshopthemen lauteten: „NATO-Po- tun, um das Vertrauen der Bürger in die deut- litik vor dem Warschauer Gipfel am 8.-9. Juli schen Medien wiederherzustellen? 2016” – Teilnehmer: Gustav C. Gressel (Policy Die polnischen Medien haben sich seit den Par- Fellows, European Council on Foreign Relations), lamenteswahlen im Herbst 2015 stark polarisiert Christoph von Marschall (Diplomatischer Korre- und in zwei Lager aufgespalten: ein der Regie- spondent der Chefredaktion, Der Tagesspiegel) rung wohlgesinntes und eines, das die Politik der und Przemysław Pacuła (Leiter der Abteilung Regierung scharf kritisiert. Die Veränderungen in Bündnissicherheit, Strategische Analysen, Na- den Medien werden von den einen als Angriff auf tional Security Bureau), Moderation: Krzysztof Freiheit und Demokratie wahrgenommen, von Miszczak (geschäftsführendes Vorstandsmitglied den anderen hingegen als die Verteidigung genau der Stiftung für deutsch-polnische Zusammen- dieser Werte. Nimmt die Politik Einfluss auf deut- arbeit); „Digitalisierung im Hörfunk – Folgen sche und polnische Medien, und wenn ja, wie? Wie für Mitarbeiter- und Senderstrukturen” – Teil- lässt sich objektiv über Ereignisse berichten, um nehmer: Martin Deitenbeck (Mitglied im Fach- sich nicht dem Vorwurf der Zensur auszusetzen? ausschuss Netze, Technik und Konvergenz der

30 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Foto H. Scherhaufer Energiepolitik und Umwelt in Polen und Deutschland – Investitionen in Energietechnik im Grenzgebiet. (von links) Hermann Schmidtendorf, Martin Cames, Piotr Ziembicki sowie Krzysztof Baług, Radio Zachód

Landesmedienanstalten), Mirosław Ostrowski hungen, Büro der Europäischen Kulturhauptstadt (Berater im Vorstand der Polnischen Digita- Breslau), Dr. Harald Roth (Direktor des Deutschen len Rundfunkkammer, Mitglied des Teams zur Kulturforums östliches Europa) und Katarzyna Einführung des digitalen Radios in Polen beim Wielga-Skolimowska (Direktorin des Polnischen Nationalen Rundfunk- und Fernsehrat, Polskie Instituts Berlin), Moderation: Bernd Schekauski Radio Wrocław), Krystyna Rosłan-Kuhn (Expertin (MDR-Figaro); „Energiepolitik und Umwelt in für DAB+, National Broadcasting Council [KR- Polen und Deutschland – Investitionen in Ener- RiT]) und Jörg Wagner (Medienjournalist beim gietechnik im Grenzgebiet” – Teilnehmer: Martin Rundfunk Berlin-Brandenburg), Moderation: Cames (Leiter Bereich Energie & Klimaschutz, Robert Skupin, (Programmchef von Radio Eins); Öko-Institut e.V.) und Piotr Ziembicki (Fakultät „Zugeschaltet aus Breslau, Prag und Dresden – für Bauwesen, Architektur und Umwelttechno- grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den logien, Universität Zielona Góra), Moderation: Medien” – Moderation: Peter Kumpfe (Český Krzysztof Baług (Radio Zachód) und Hermann rozhlas), Roman Nuck (MDR) und Tomasz Siko- Schmidtendorf (Journalist, Berlin). ra (Polskie Radio Wrocław); „Kulturhauptstadt Das Korrespondentengespräch zum Abschluss Europa 2016 in Breslau: Was wissen wir über die der Deutsch-Polnischen Medientage vermittel- Kulturpolitik im Nachbarland?” –Teilnehmer: te einen Überblick über die aktuelle politische, Katarzyna Młyńczak-Sachs (internationale Bezie- wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage in

31 Foto H. Scherhaufer Korrespondentendebatte. Im Bild: Aleksandra Rybińska, wsieci.pl, und Cornelius Ochmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der SdpZ

Polen aus der Sicht deutscher Medien sowie neuen Systemen leben“. Der MTM fand unmit- über die Situation Deutschlands aus polnischer telbar vor den Deutsch-Polnischen Medientagen Perspektive. Teilnehmer dieses Programmpunkts vom 9. bis zum 10. Mai 2016 statt. Im Rahmen waren: Gerhard Gnauck („Die Welt”), Aleksandra der Kooperation mit dem MTM wurde die das Rybińska (wSieci.pl), Joanna Stolarek („Märkische Podiumsgespräch „Polen: Verstehen wir unsere Oderzeitung”) und Bartosz T. Wieliński („Gazeta Nachbarn?“ veranstaltet. Teilnehmer waren: Anna Wyborcza”). Ferens (Leiterin der Dokumentarfilmredaktion, Das Programm der 9. Deutsch-Polnischen Me- TVP), Cornelius Ochmann (geschäftsführendes dientage ist im Internet zugänglich unter http:// Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-pol- www.dnimediow.org/kategoria-program,474. nische Zusammenarbeit), Manfred Sapper html (polnisch) bzw. http://medientage.org/ka- (Chefredakteur der Zeitschrift „Osteuropa”) und tegorie-programm,482.html (deutsch), Kurzbio- Bartosz T. Wieliński („Gazeta Wyborcza”). Mode- graphien der Teilnehmer finden sich unter http:// riert wurde das Gespräch von Rosalia Romaniec www.dnimediow.org/kategoria-uczestnicy,475. (Deutsche Welle). Das Impulsreferat hielt Frau html (polnisch) bzw. http://medientage.org/kate- Prof. Izabela Surynt (Institut für Internationale gorie-teilnehmer,483.html (deutsch). Kommunikation, Universität Wrocław). Weitere Die diesjährige Veranstaltung wurde in Ko- Informationen zu dieser Veranstaltung sowie zu operation mit dem Medientreffpunkt Mittel- anderen Programmpunkten des Medientreff- deutschland (MTM) organisiert. Dieser stand punkts sind auf den Internetseiten des MTM unter dem Motto „Die Wucht des Wandels – In unter medientreffpunkt.de zugänglich.

32 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Foto H. Scherhaufer H. Foto

Organisatoren und Preisträger des Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2016, Leipzig. Von links mit Blumen: Małgorzata Walczak, Preisträgerin in der Kategorie 19. Deutsch-Polnischer Fernsehen, Krzysztof Czajka und Kinga Wołoszyn-Kowanda, Preisträger in der Kategorie „Journalismus in der Grenzregion”, Journalistenpreis Tilla Fuchs, Preisträgerin in der Kategorie Hörfunk, und Emilia Smechowski, Preisträgerin in der Kategorie Print.

Foto H. Scherhaufer Die feierliche Verleihung des Deutsch-Polni- schen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises fand im Filmstudio Media City statt. Den Preis in der Kategorie Print erhielt Emilia Smechowski für die Arbeit „Ich bin wer, den du nicht siehst”, erschienen in TAZ am Wochenende. Preisträgerin in der Kategorie Hörfunk war Tilla Fuchs für ihr im SR2 Kulturradio ausgestrahltes Feature „New York New York oder Neues aus der alten Hei- mat”. In der Kategorie Fernsehen wurden Marek Tomasz Pawłowski und Małgorzata Walczak für „Dotknięcie anioła“ („Vom Wunder des Überle- bens“, TVP Redakcja Form Dokumentalnych und WDR PG Dokumentation) ausgezeichnet. Den vom Freistaat Sachsen gestifteten Preis in der Ka- tegorie Journalismus in der Grenzregion vergab die Jury an Kinga Wołoszyn-Kowanda und Krzy- Krzysztof Czajka und Kinga Wołoszyn-Kowanda, sztof Czajka für die Fernsehsendung „Kowalski & Preisträger in der Kategorie „Journalismus Schmidt“ von TVP Wrocław/RBB. in der Grenzregion”

33 Gespräche mit den Nominierten zum Deutsch- Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis 2016. Sitzend von links: Emilia Smechowski, nominiert für die Arbeit „Ich bin wer, den du nicht siehst“, TAZ am Wochenende, Tilla Fuchs, nominiert für die Arbeit Moderiert wurde die Festgala von dem aus „New York New York oder Neues aus der alten Heimat“, Regensburg stammenden Autor und Publizisten Sr2 Kulturradio, Bartosz T. Wieliński, nominiert für die Arbeit „Maczków nad rzeką Ems”, Gazeta Wyborcza, Matthias Kneip, wissenschaftlicher Mitarbeiter Ale Historia, Agnieszka Hreczuk, nominiert für die des Deutschen Polen-Instituts und einer der Arbeit „Alltag und Horror”, Tagesspiegel, Reportage, bekanntesten Vermittler polnischer Kultur in sowie die Moderatorin Magdalena Grzebałkowska, Deutschland. Für die künstlerische Umrahmung Preisträgerin des Jahres 2015 in der Kategorie Print für die Arbeit „Śpiewać, hitlerówy!”, erschienen sorgte Karolina Trybala. Der deutsche Fernseh- in der Beilage „Duży Format” zur Gazeta Wyborcza sender MDR übertrug die Festveranstaltung live im Internet. Die Aufzeichnung der Veranstaltung war im Anschluss einen Monat lang kostenlos Berichte über die Veranstaltungen der 9. über die Mediathek des Senders zugänglich. Deutsch-Polnischen Medientage finden sich im Die Gespräche mit Nominierten zum Internet unter den Adressen http://www.dnime- Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Jour- diow.org/kategoria-relacje,476.html (polnisch) nalistenpreis 2016 führte Magdalena Grzebał- und http://medientage.org/kategorie-berichter- kowska, Preisträgerin des Jahres 2015 in der stattung,484.html (deutsch) Kategorie Print. Das Preisgeld beträgt jeweils 5.000 Euro. Koordination: Magdalena Przedmojska

34 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Debatte „Polenbild in deutschen Medien – Deutschlandbild in polnischen Medien“

A m 15. März 2016 veranstaltete die Stiftung für deutsch-polnische Zusam- menarbeit die Debatte „Polenbild in deutschen Medien – Deutschlandbild in polnischen Medien“. An dem von Prof. Krzysztof Miszczak (geschäftsführendes Vorstandsmitglied der SdpZ) moderier- ten Treffen nahmen folgende polnische und deutsche Journalisten teil: Gerhard Gnauck („Die Welt“), Henryk Jarczyk (ARD), Aleksandra Rybińska (wPolityce.pl), Konrad Schuller (FAZ), Piotr Semka („Do Rzeczy“), Jacek Stawiski (TVN 24 Biznes i Świat) und Bartosz Wieliński („Gazeta Während der Korrespondentendebatte, von links: Wyborcza“). Prof. Krzysztof Miszczak, Aleksandra Rybińska, In drei Diskussionspanels wurde das Medienbild der Henryk Jarczyk, Konrad Schuller, Bartosz Wieliński letzten Monate zusammengefasst, angefangen von den Berichten über die Ergebnisse und Folgen der die Auswirkungen der Politisierung der Medien. Wäh- polnischen Parlamentswahlen im Herbst 2015 (ins- rend des resümierenden Abschlusspanels diskutierten besondere der Konflikt um das Verfassungsgericht) die Teilnehmer die Zukunftsperspektiven Deutschlands über die Lage der Europäischen Union angesichts und Polens. Zentraler Diskussionpunkt war die Frage, der Flüchtlingskrise bis hin zum Wandel des politi- ob der aktuelle Zustand der deutsch-polnischen Bezie- schen Klimas in Deutschland. Die Diskussionsteil- hungen als Konflikt oder als Neubeginn im bilateralen nehmer konzentrierten sich dabei auf das Polenbild Verhältnis zu interpretieren sei. Die anwesenden Gäste in deutschen Medien und das Deutschlandbild in stimmten darin überein, dass das deutsch-polnische polnischen Medien; sie analysierten die Art der Be- Verhältnis – unabhängig von seiner Entwicklung – auch richterstattung über öffentliche Debatten in beiden weiterhin wesentliche Bedeutung für das Funktionie- Länder und waren sich darin einig, dass man ver- ren beider Länder im europäischen sowie im globalen meiden müsse, stereotype Verallgemeinerungen zu Kontext besitzen wird. verbreiten. Ein wichtiges Diskussionsthema waren Koordination: Joanna Czudec, Karol Janoś

35 SdpZ- Journalistenstipendien

Auch im Jahr 2016 schrieb die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Journalis- tenstipendien aus. Eingereicht wurden 48 Bewer- bungen aus Polen und Deutschland. Es wurden acht Stipendien vergeben:

Juliusz Ćwieluch „O Polakach odsiadujących karę pozbawienia wolności w niemieckich zakładach karnych” (Über Polen, die Freiheitsstrafen in deutschen Justizvollzugsanstalten absitzen) Bartłomiej Derski „Odnawialne źródła energii. Teksty” (Erneuerbare Energiequellen. Texte) Cezary Łazarewicz „Antologia zachodniopomorska” (Westpommersche Anthologie) Achim Nuhr „Vermehrte Erwerbstätigkeit/ Übersiedlung von Bürgern Polens” Hans-Dieter Rutsch „Ausgewandert nach Polen” Dorothee Schmitz-Köster „Plötzlich Pole” Jędrzej Winiecki „Sęk” (Der Haken) Michał Wnuk „Czarna nadzieja” (Schwarze Hoffnung)

Ziel des SdpZ-Journalistenstipendiums ist die Mitglieder der diesjährigen Jury waren: Henryk Förderung von Journalisten, deren Arbeit dazu Jarczyk (ARD), Prof. Dr. Krzysztof Miszczak (SdpZ), beiträgt, die Qualität der deutsch-polnischen Cornelius Ochmann (SdpZ), Joanna Czudec (SdpZ). Beziehungen zu erhöhen und bei Polen und Deut- Das Programm richtet sich an deutsche und schen die Offenheit für neue europäische Heraus- polnische Journalisten, Fotoreporter, Publizisten forderungen zu fördern. Die Stipendien sollen die und Reporter mit nachgewiesener Berufserfah- Kosten für Recherchen (für Artikel, Reportagen rung und festem Wohnsitz in Deutschland oder oder auch Bücher) in Deutschland, Polen oder Polen. benachbarten Ländern abdecken. Koordination: Joanna Czudec

36 Jahresbericht der SdpZ • 2016 „Junge Redaktion” der Internetseiten der SdpZ

Bis zum 23. Oktober 2015 lief das Auswahlverfahren zum SdpZ-Programm „Jun- ge Redaktion 2016/2017”. Ausgewählt wurden: Paulina Barańska (Kraków), Aleksy Cichoń (Warszawa), Radosław Chudy (Warsza- wa), Lucyna Eich (Poznań), Sabina Kowalczyk (Olsztyn), Gabriela Król (Gdańsk), Arkadiusz Lorenc (Łódź), Ad- rian Musiał (Częstochowa), Agnieszka Oszust (Wrocław), Paulina Proszowska (Berlin),

Viktoria Samp (Bielefeld), Teilnehmer des Programms während Agnieszka Szwajgier (Warszawa). der Besichtigung des Senders Gleiwitz Das Programm begann mit einem von der Repor- terin Magdalena Kicińska geleiteten Workshop zu Fragen der Berichterstattung, es folgten ein von lau als Europäischer Kulturhauptstadt 2016 beinhaltete. der Journalistin Agnieszka Wójcińska geleiteter Berichte der jungen Redakteure über Veranstaltungen Workshop zu Interviewtechniken sowie Foto-, der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Radio- und TV-Workshops in Kooperation mit der finden sich im Internet auf der Seite http://fwpn.org.pl/ Stiftung Nowy Staw aus Lublin. Die jungen Redak- mloda-redakcja/mloda-redakcja-2016/, die Berichter- teure besuchten die Redaktionen von „Polityka”, stattung über die 9. Deutsch-Polnischen Medientage und „Gazeta Wyborcza” sowie die Presseabteilung in Leipzig auf der Seite http://www.dnimediow.org/ der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in kategoria-relacje,476.html (polnisch) bzw. http://me- Warschau. Den Abschluss des Programms bildete dientage.org/kategorie-berichterstattung,484.html eine Evaluierungsveranstaltung in Schlesien und (deutsch). Niederschlesien, deren Programm auch Besuche Drei Teilnehmer der „Jungen Redaktion” erhielten 2016 des Senders Gleiwitz, des Dokumentationszent- die Möglichkeit, Praktika in Warschauer Presse- bzw. rums der Deportationen von Oberschlesiern in die Hörfunkredaktionen („Polityka”, „Gazeta Wyborcza”, UdSSR im Jahr 1945, des Hauses der Erinnerung an Polskie Radio) zu absolvieren. die Oberschlesischen Juden sowie der Stadt Bres- Koordination: Magdalena Przedmojska

37 Deutsch-polnisches Magazin „Dialog”

Seit 1994 unterstützt die Stiftung für deutsch-pol- nische Zusammenarbeit das vom Bundesverband der Deutsch-Polnischen Gesellschaften mit Sitz in Berlin herausgegebene deutsch-polnische Magazin „Dialog”. Gegründet wurde die Zeitschrift schon im Jahr 1987. „Dialog” erscheint seit 1996 in Berlin und Danzig zwei- sprachig in Polnisch und Deutsch, die Auflage beträgt 7.000 Exemplare. Die Zeitschrift bietet Informationen und Analysen zu Schlüsselfragen der deutsch-polni- schen Beziehungen sowie der europäischen Integra- tion. Sie veröffentlicht Beiträge führender Publizisten aus beiden Ländern sowie Interviews mit bekannten Politikern und Kulturschaffenden. Chefredakteur des Magazins ist Basil Kerski, die Redaktion in Danzig leitet der Historiker Wojciech Duda. Der größte Teil der Auflage wird im Abonnement vertrieben. In Polen ist das Magazin zudem in den 115 wurden erneut Protagonisten der deutsch-pol- Läden der Kulturhandelskette Empik erhältlich, in nischen Aussöhnung verabschiedet: der geniale Deutschland an ausgewählten Presseverkaufsstellen Kulturvermittler Karl Dedecius, der Architekte der großer Städte. Im Jahr 2016 erschienen vier Hefte des ersten polnisch-westdeutschen Städtepartner- Magazins. schaft Danzig-Bremen Hans Koschnick sowie der legendäre Außenminister der Bundesrepublik Deutschland Hans-Dietrich Genscher. Die Nummer enhält auch einen Appell des Vorsit- „Dialog” 115 zenden der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bun- 1991-2016 – Jubiläum des deutsch- desverband e.V., Dietmar Nietan, an die polnische polnischen Nachbarschaftsvertrages Regierung, den Kulturkampf sowie die Angriffe auf Eine Epoche geht zu Ende und eine neue beginnt. Legenden der deutsch-polnischen Versöhnung zu Den Zeitenwechsel signalisieren wichtige Jubiläen, beenden und sich gemeinsam mit der deutschen zum Beispiel der 25. Jahrestag der Unterzeichnung Regierung auf Zukunftsfragen zu konzentrieren. des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags so- Über Polen im Frühling 2016 schreiben darüber wie der Verlust von Menschen, die die deutsch-pol- hinaus der Politiker und Historiker Aleksander Hall, nischen Beziehungen in den letzten Jahrzehnten die Journalisten Maria Janiszewska und Gerhard maßgeblich prägten. In der „Dialog“-Ausgabe Nr. Gnauck, außerdem stellt Prof. Sergiusz Kowalski im

38 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Gespräch mit Anna Mateja eine politische Diagnose. relle Verarmung Polens. Marta Siciarek zeigt, wie Deutsch-polnisches Magazin Jacek Antczak lädt im „Dialog“ 115 nach Breslau ein, sich in Danzig Stadtverwaltung, Politiker, Beamte in die Europäische Kulturhauptstadt 2016. und gesellschaftliche Akteure seit Jahren auf neue Einwohner aus anderen Nationen und Kulturen „Dialog” vorbereiten. Adam Balcer warnt vor antimuslimi- schen Vorurteilen, die Polens Partnerschaft mit dem Westen und die Zusammenarbeit mit aufgeklärten, tief im Westen verwurzelten Muslimen belasten könnten. Auch die Situation in Deutschland wird in den Blick genommen. Judith Sobczak dokumentiert das Schicksal von Nahost-Flüchtlingen, Joachim Trenkner analysiert nicht bloß die politischen Folgen der Einwanderungswelle, sondern erinnert vor allem daran, dass der Wohlstand und das kulturelle Reichtum der Berliner Republik im wesentlichen Folgen der Öffnung der Deutschen gegenüber Migranten seien.

„Dialog” 116 Der neue Andere. Eine Prüfung für die Europäer Vor über einem Jahrzehnt veröffentlichte „Dialog“ Ryszard Kapuścińkis Essay „Die Begegnung mit dem Anderen als Herausforderung für das 21. Jahrhun- dert“ („Dialog“ Nr. 69–70/2005). Jedes Mal, wen der Mensch einem Fremden begegne, so Kapuściński, habe er verschiedene Möglichkeiten: der Ableh- nung, des Konflikts oder der Annäherung. Die Menschheitsgeschichte zeige, dass wir nicht nur zur Abgrenzung fähig seien, sondern auch eine Kultur der Annäherung, des Respekts vor dem Anderen entwickelt hätten. Die 116. Ausgabe des Magazins veranschaulicht, „Dialog” 117 wie differenziert der polnische Diskurs über Ein- Wie weiter mit dem Weimarer Dreieck? wanderung ist. Marcin Żyła sieht in der kritischen Marek Prawda ist der Preisträger des „Dialog“-Prei- Haltung gegenüber den Flüchtlingen eine kultu- ses 2016. In den 1990er Jahren begann er seine

39 diplomatische Laufbahn in der polnischen Botschaft in Köln, später arbeitete er als Büroleiter des legen- dären Außenministers Władysław Bartoszewski sowie des Ministers Stefan Meller und war Botschaf- ter in Stockholm. Nach Beendigung seiner Berliner Mission vertrat er Polen bei der Europäischen Union, jetzt vertritt er die EU in Warschau. Persönlichkeiten wie Marek Prawda, aber auch die hunderte weniger prominenten aktiven Mitglieder der Deutsch-Polni- schen Gesellschaften, die sich in Danzig zum 30. Ju- biläum des Bundesverbandes versammelten, geben Hoffnung auf einen neuen europäischen Frühling. Die Ausgabe enthält außerdem Beiträge von Martin Koopmann und Adam Krzemiński über die gegen- wärtige Situation des Weimarer Dreiecks sowie unter anderem ein Gespräch von Anna Mateja mit dem polnischen Bürgerrechtsbeauftragten Adam Bodnar und einen Artikel von Philipp Fritz zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung für deutsch-pol- deutsche Minderheit in Polen sowie die Polonia in nische Zusammenarbeit. Deutschland (ein Gespräch mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk und mit „Dialog” 118 dem polnischen Minister für Inneres und Verwal- Minderheiten. Wie tolerant sind wir? tung Jakub Skiba sowie Essays von Rafał Bartek und Was denken Polen und Deutsche wirklich über ihre Wiesław Lewicki), über die ukrainische Minderheit Nachbarn? Diese Frage versucht Stefan Chwin zu in Polen (von Jagienka Wilczak), über Fragen der beantworten – dabei verbindet der Autor den kriti- LGBT-Bewegung (von Dominika Kozłowska; DIA- schen Blick auf die Nachbarschaft mit einer sorgen- LOG-Gespräch mit dem Historiker Tim Veith über vollen Bestandsaufnahme des Zustands der de- die Haltung gegenüber sexuellen Minderheiten mokratischen Kultur in Europa. Er schreibt über das in Polen und in Deutschland). Anna Mateja spricht Misstrauen gegenüber dem polnischen Nachbarn mit dem polnischen Psychologen Jacek Santorski und die Distanz zu Polen, die in Deutschland immer über den Vormarsch des Populismus, und Professor noch weit verbreitet seien. Weniger zurückhaltend Andrzej Paczkowski schreibt über die polnischen äußert er sich zu den polnischen Einstellungen. Das „Eiskrieger“. polnische Misstrauen gegenüber den Nachbarn speise sich unter anderem auch aus der neuen Jede Nummer des deutsch-polnischen Magazins Skepsis vieler Europäer gegenüber der demokra- „Dialog” enthält die Rubriken: Panorama, Europa, tischen Kultur. Demokratie sei nicht die absolute Kultur, Geschichte, Essay. Hier erscheinen Artikel Herrschaft der Mehrheit, betont Chwin. und publizistische Beiträge zu jeweils aktuellen Die Ausgabe präsentiert darüber hinaus Texte Themen. über Minderheiten im weiteren Sinne: über die Koordination: Tomasz Markiewicz

40 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Jugendmedientage in Dresden

Im Rahmen der vom Pressenetzwerk für Jugend- themen e.V. (PNJ) vom 27. bis zum 30. Oktober 2016 in Dresden veranstalteten Jugendmedienta- ge bot die Stiftung für deutsch-polnische Zusam- menarbeit gemeinsam mit dem Deutsch-Polni- schen Jugendwerk einen Workshop für junge Journalisten zum Thema „Interactive Historic Storytelling: Deutsch-polnische Geschichte in Dresden” an. Geleitet wurde der Workshop von Grzegorz Rzeczkowski („Polityka”) gemeinsam mit den PNJ-Vertretern Michael Metzger und Jan von der Heyde. Darüber hinaus konnten die Teilneh- mer an ausgewählten Programmpunkten teilneh- men, darunter Workshops zu den Themen „Blog- Im Bereich Medien ging, Posting, Mailing. Informations(un)gewissheit hat die SdpZ 2016 im Zeitalter voranschreitender Digitalisierung in Europa”, „Namen, Länder, Gesichter – her damit! 25 Projekte mit einer Wie verantwortungsvoll arbeiten Journalisten?”, Gesamtsumme von „‚Hier spricht die Lügenpresse!’ Erfahrungsberich- te von der Pegida-Front in Dresden” und „Propa- 1.387.274 Złoty gefördert. ganda statt Journalismus. Putins Medienkrieger – und der journalistische Widerstand”. Weitere Die vollständige Liste der 2016 Informationen im Internet unter: https://www. jugendpresse.de/jugendmedientage/jugendme- von der SdpZ mitfinanzierten dientage-2016/ Projekte ist im Internet auf unserer Seite Im Rahmen der Materialsammlung für die histo- www.sdpz.org erhältlich. rische Diskussion trafen sich die Teilnehmer des Workshops mit einem Zeitzeugen, der am 5. De- zember 1989 bei der Besetzung des Ministeriums für Staatssicherheit, kurz: Stasi (MfS/AfNS), dabei war. Weitere Informationen im Internet unter: http://www.bautzner-strasse-dresden.de/ Koordination: Magdalena Przedmojska

41 40 Bildung

42 Jahresbericht der SdpZ • 2016 42 GFPS-Stipendien 44 Studentische Praktika der SdpZ 46 Uraufführung des Films 48 „Der Kurier des Kardinals“ Präsentation: Erster Band der Schulbuchs „Europa. Unsere Geschichte“ 50 Film „Die Deutschen und die Polen. Geschichte einer Nachbarschaft“ 51 PolenMobil 2016 54 Spaß am Deutschen – Deutschkurs für Kinder 55 Das Projekt „Polen aus freier Wahl“ im Jahr 2016

43 GFPS-Stipendien

Die Stiftung für deutsch-polnische Zusam- menarbeit fördert seit 1994 die Stipendienpro- gramme von GFPS e.V. und GFPS-Polska. In je- dem Semester werden gemeinsam mit der SdpZ Stipendien und Sprachkursplätze an Studierende aus Deutschland und Polen vergeben, seit 2014 auch an Studierende aus Weißrussland. Die Stipendien ermöglichen einen einsemestrigen ihre wissenschaftlichen Interessen vertiefen und Aufenthalt an einer ausgewählten polnischen bei dieser Gelegenheit ein fremdes Land und oder deutschen Hochschule. Eine Bedingung für eine fremde Kultur kennenlernen möchten. Im die Wahl des Studienortes ist das Vorhanden- Sommersemester 2016 gingen GFPS-Stipendien sein einer aktiven lokalen GFPS-Stadtgruppe. an neun Stipendiaten aus Deutschland und zwei Die Stadtgruppen bieten Unterstützung bei der Stipendiatinnen aus Weißrussland. Im Winter- Erledigung aller Formalitäten und beim gegen- semester 2016/2017 wurden acht Deutsche und seitigen Kennenlernen der Stipendiaten. Die GF- zwei Weißrussen gefördert. In Deutschland stu- PS-Stipendiaten realisieren eigene wissenschaftli- dierten im selben Zeitraum zwölf Stipendiaten che Projekte. Am Beginn jedes Semesters finden aus Polen und sechs aus Weißrussland. Städtetage statt, während derer die Stipendiaten mit den Grundlagen der GFPS-Tätigkeit bekannt Projekte für Stipendiaten gemacht werden. Den Abschluss des Semesters Zu Beginn jedes Semesters finden Städtetage bildet das FORUM-Seminar, in dessen Rahmen statt (dieses Mal in Lublin und in Stettin), in die GFPS-Stipendiaten aus Polen, Tschechien, deren Rahmen die Stipendiaten offiziell begrüßt Deutschland und Weißrussland die Ergebnisse werden und Gelegenheit haben, das GFPS-Milieu ihrer Forschungsprojekte vorstellen. An den Sit- kennenzulernen. zungen der Auswahlkommission für die GFPS-Sti- Das erste FORUM-Seminar mit Präsentationen pendien nimmt ein Vertreter der SdpZ teil. der wissenschaftlichen Projekte der Stipendiaten Das gemeinsame Stipendienprogramm von – und zugleich Abschluss ihrer Auslandsaufent- GFPS-Polska und GFPS e.V. im Studienjahr halte – fand im Juli 2016 im tschechischen Brünn 2016/2017 war eine Fortführung der traditionel- statt. Das FORUM-Seminar am Ende des Win- len wissenschaftlich-kulturellen GFPS-Stipendien. tersemesters fand im Februar 2017 in Jedes Jahr bewerben sich Studierende aus Polen, statt. Die Stipendiaten hatten darüber hinaus die Deutschland, Weißrussland und Tschechien, die Möglichkeit, an Projekten der Partnerorganisa-

44 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Treffen der Stadtgruppe Warschau mit Steffen Möller

Seminar TRI-GO – Fortbildung für GFPS-Mitglieder und Stipendiaten in Berlin tion GFPS e.V. teilzunehmen, die Städtetage in Frankfurt an der Oder und in Dortmund sowie das Tri-Go-Projekt in Berlin mit Wissenschafts- und Kulturworkshops sowie Fortbildungen zu Soft Skills organisierte. Während der Dauer ihres Auslandsaufenthaltes wurden die Stipendiaten von den GFPS-Stadt- gruppen betreut. Koordination: Joanna Czudec, Aneta Jędrzejczak

45 Studentische Prakitka der SdpZ

Seit dem Jahr 2011 bietet die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit deutschen Studierenden die Möglichkeit eines Praktikums im Warschauer Büro der Stiftung. Das Programm Alexandra Lesnik entschied sich für das von der ermöglicht es den Teilnehmern nicht nur, erste Adam-Mickiewicz-Universität in Posen veranstal- Berufserfahrungen zu sammeln, sondern ver- tete Seminar „Obraz słowem malowany” (Ein Bild, mittelt auch Einblicke in die Stiftungsarbeit. Ein mit Worten gemalt). Außerdem nahm sie am Tag weiteres Ziel ist die Vertiefung von Sprachkennt- der offenen Tür der Deutschen Botschaft in War- nissen, daher ist die Teilnahme an einem indivi- schau, an den Deutsch-Polnischen Medientagen duell zugeschnittenen Polnischkurs integraler sowie am 18. Deutsch-Polnischen Forum in War- Bestandteil des Praktikums. schau teil. Über das Praktikum sagt sie: „Es war eine wunderbare Zeit. Ich danke dem gesamten Praktikantinnen im Jahr 2016 waren Alexandra Team der Stiftung, das für eine sehr angenehme Lesnik und Charlotte Lohmann. Im Rahmen des Atmosphäre sorgte und darauf achtete, dass ich dreimonatigen Praktikums konnten sie verschie- bei diesem Praktikum so viel wie möglich lerne.” dene Formen der Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland kennenlernen und hinter Charlotte Lohmann nahm unter anderem am 11. die Kulissen der Vergabe von Projektfördermit- Economic Forum of Young Leaders in Nowy Sącz, teln blicken. Das Praktikum beinhaltete die for- am Festival SEFF – Szczecin European Film Festi- male Prüfung von Förderanträgen, den laufen- val, an der internationalen Fachtagung „Keeping den Kontakt mit Antragstellern, das Übersetzen Children and Young People Safe Online” sowie von Texten sowie die unterstützende Mitwirkung am Seminar „Zivilgesellschaft als Element der bei ausgewählten Eigenprojekten. politischen Kultur” teil.

Um den Stipendiaten einen möglichst breiten Die Teilnehmerinnen des Programms betonten Einblick in das gesamte Tätigkeitsspektrum der den Wert des Polnischkurses, der ihnen dank Stiftung zu gewähren, bietet das Programm ih- seiner Konzeption als intensiver und an die nen die Möglichkeit, bei von der SdpZ geförder- individuellen Bedürfnisse angepasster Einzelun- ten Projekten zu hospitieren. Bei der Auswahl der terricht schnelle Fortschritte beim Spracherwerb Projekte können die Praktikanten ihren jeweili- ermöglichte. gen Präferenzen folgen. Koordination: Aneta Jędrzejczak

46 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Während des Tags der offenen Tür der Deutschen Botschaft. Von links: Tomasz Markiewicz, Alexandra Lesnik, Tony Kowal

Charlotte Lohmann in der Warschauer Altstadt

47 Uraufführung des Films „Der Kurier des Kardinals” und Diskussion über die Treue zu christlichen Werten in der Zeit der Verachtung am Beispiel von Urban Thelen

Am 17. März 2016 fand am Sitz der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit die Uraufführung des Dokumentarfilms „Der Kurier des Kardinals” statt. Der nach einem Drehbuch und unter Regie von Andrzej Machnowski entstandene Film erzählt von einer ungewöhnlichen Begebenheit und von einem ungewöhnlichen Helden. Der deutsche Wehrmachtssoldat Urban Thelen, der während des Zweiten Weltkriegs in Inowrocław stationiert war, begab sich auf Bitten des Pfarrers der städ- tischen St.-Nikolaus-Kirche, Paul Mattausch, auf eine gefährliche Mission, um die Reliquien des heiligen Adalbert vor der SS aus dem Gnesener Dom zu retten. Im Juli 1941 brachte er die Reli- quien des heiligen Adalbert heimlich von Gnesen Seniorprimas der polnischen Kirche, Prof. Dr. Klaus nach Inowrocław, wo sie in der St.-Nikolaus-Kirche Ziemer vom Institut für Politikwissenschaft der versteckt und bis zum Kriegsende sicher verwahrt Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau, wurden. Der Film wurde mit Unterstützung der und der Autor und Regisseur des Films Andrzej Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Machnowski. Moderiert wurde das Gespräch von und TVP Historia von der Agentur ATM produziert. Prof. Dr. Krzysztof Miszczak, geschäftsführendes Im Anschluss an die Vorführung des Films gab Vorstandsmitglied der SdpZ. es ein Gespräch über die Treue zu christlichen Die TV-Erstausstrahlung des Films erfolgte am Werten in Zeiten der Verachtung am Beispiel Ostersonntag, 27. März 2016, auf dem Kanal TVP Urban Thelens. Gesprächsteilnehmer waren: Historia. Seine Exzellenz Erzbischof Henryk Muszyński, Koordination: Tomasz Markiewicz

48 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Filmgespräch, von links: Prof. Krzysztof Miszczak, Andrzej Machnowski, Erzbischof Henryk Muszyński, Prof. Klaus Ziemer

49 Präsentation: Erster Band des Schulbuchs „Europa. Unsere Geschichte“

Präsentation des Schulbuchs in Berlin, von links Prof. Robert Traba (Zentrum für Historische Forschung PAN, Berlin), Waldemar Czerniszewski (Verlagsdirektor WSiP), Ministerpräsident Dietmar Woidke, Außenminister Witold Waszczykowski, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Michael Jäger (Verlagsleiter Eduversum), Prof. Eckart Fuchs (G.-Eckert-Institut, Braunschweig), Prof. Michael G. Müller (Mitglied des Steuerungsrates des Projekts), Prof. Igor Kąkolewski (polnischer wissenschaftlicher Koordinator)

Am 22. Juni 2016 wurde in der Berliner Ro- Schulbuchkommission, Prof. Robert Traba und Prof. bert-Jungk-Oberschule der erste Band des Ge- Michael G. Müller, die nationalen Koordinatoren des schichtsbuchs „Europa. Nasza historia – Europa. Projekts, Prof. Igor Kąkolewski und Prof. Eckhardt Unsere Geschichte“ präsentiert. Das Buch entstand Fuchs, Vertreter der Verlage Wydawnictwa Szkolne in der Zusammenarbeit polnischer und deutscher i Pedagogiczne und Eduversum sowie Lehrer und Experten, Autoren, Lektoren und Herausgeber. Schüler aus Polen und Deutschland. An der Festveranstaltung nahmen teil: die Außen- In den Eröffnungsreden betonten die Minister die minister beider Länder, Witold Waszczykowski und enorme Bedeutung des Schulbuchprojekts für die Frank-Walter Steinmeier, der Ministerpräsident des deutsch-polnischen Beziehungen. Minister Wasz- Landes Brandenburg, Dietmar Woidke, die Vorsit- czykowski unterstrich den praktischen Wert des zenden der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchs: „Von nun an können polnische und

50 Jahresbericht der SdpZ • 2016 deutsche Schüler die gemeinsame europäische Geschichte aus derselben Perspektive kennenler- nen. Der gemeinsame Blick ermöglicht den jungen Menschen ein besseres Verständnis für die histo- rischen Sensibilitäten der Nachbarn, es erleichtert den Dialog, es kann Stereotype überwinden helfen und größere Toleranz lehren.“ Minister Steinmeier sagte in seiner Rede: „Die Mühe hat sich gelohnt; es ist ein wunderbares Buch geworden. Ein Buch, das hellhörig macht für die Träume und Traumata, mit denen unsere Nachbarn die gemeinsame Geschichte verbinden. Ein Buch, das euch hoffentlich hilft, einen gemeinsamen deutsch-polnischen Blick auf diese Geschichte zu entwickeln – auf die Schatten, die sie bis in unsere Gegenwart wirft, aber auch auf das Licht.“ Das Wort ergriffen auch die Professoren Traba, Mül- Schulbuchpräsentation in Berlin. Die Außenminister Witold Waszczykowski und Frank-Walter Steinmeier ler, Fuchs und Kąkolewski. Profesor Traba, Direktor mit Schülern der Robert-Jungk-Oberschule des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften, betonte: „Am Anfang gab es viele Skeptiker, doch es ist uns chen Abständen erfolgen. Die polnische Ausgabe gelungen, nicht nur die polnische und die deutsche des Schulbuchs „Europa. Nasza historia“ sowie die Perspektive zu vereinen, sondern zugleich eine Ergänzung zu den polnischen Lehrplänen „Europa. gemeinsame europäische Geschichtserzählung zu Nasza historia. Historia w źródłach, obrazach schaffen. Zum ersten Mal erhalten junge Polen und i odwołaniach do współczesności“ (Europa. Unsere Deutsche dasselbe Maß an Information über die Geschichte. Geschichte in Quellen, Bildern und Vergangenheit. […] Wir werden über Interpretatio- Gegenwartsbezügen) sind im Internet unter sklep. nen streiten können, aber die Grundlage dieser Dis- wsip.pl erhältlich. kussionen wird ein gesichertes Wissen sein. Das ist Die deutsche Ausgabe kann unter http://www. wichtig, denn mangelndes Wissen und mangelnde jubi-shop.de/de/Shop/Jugend-Und-Bildung/ Sensibilität für den anderen sind die Hauptursache Unterrichtsmaterial/Europa---unsere-Geschich- von Missverständnissen und Konflikten.” te--Band-1_BEUUG.html erworben werden. Die Arbeiten an dem Schulbuchprojekt dauern bereits vier Jahre. Der Verlag Wydawnictwa Szkolne Weitere Informationen über das deutsch-polnische i Pedagogiczne realisiert das Projekt in Kooperation Geschichtsbuch für den Schulunterricht: https:// unter anderem mit dem polnischen Außenministe- www.wsip.pl/oferta/cykle/gimnazjum/historia-gim- rium, dem Ministerium für Nationale Bildung, dem nazjum/europa-nasza-historia/ Ministerium für Kultur und Nationales Erbe sowie mit der Stiftung für deutsch-polnische Zusammen- SdpZ-Koordinator:: arbeit. Die nächsten drei Bände werden in jährli- Tomasz Markiewicz

51 Film „Die Deutschen und die Polen. Geschichte einer Nachbarschaft”

diese Filmreihe soll eines der interessantesten Kapitel der die Filme versuchen die deutsch-polnische geschichte Deuropäischen ie Stiftung g füreschichte deutsch-polnische – die deutsch-polnische Zusammen nach- - aus der FokussierungDie auf Deutschen Ideologie und festgefahrene barschaft – einem breitem Publikum zugänglich machen. Stereotypen zu befreien.und die Polen arbeit förderte die Produktion der Dokumentar- Zum ersten Mal wird die geschichte der beiden länder Geschichte einer Nachbarschaft aktuelle untersuchungen der genome zeigen, dass filmreiheals eine „Diegemeinsame Deutschen deutsch-polnische und die Polen. Koproduktion Geschich - deutsche und Polen genetisch eng miteinander erzählt und neu beleuchtet. te einer Nachbarschaft”. Der mit zahlreichen verwandt sind – für viele vielleicht eine überraschende Spielszenenbis heute wirdangereicherte die deutsch-polnische Film zeigt geschichte die tausend oft - erkenntnis – aber ein reger bevölkerungsaustausch war verkürzt und entstellt als eine von Kriegen, Teilungen und und ist auch in europa der normalfall, angefangen bei jährigebesetzungen Geschichte geprägte der dargestellt. beiden Völkerdoch dies in ist vier nur Foldie - der Migration und ansiedlung von deutschen östlich gen,halbe von Wahrheit denen –jede und sie einen spiegelt anderen vor allem Abschnittdie ereignisse der der oder im frühen Mittelalter bis hin zur heutigen nachbarschaftlichendes 19. und 20. Jahrhunderts Beziehungen wider. d iethematisiert. beziehungen arbeitsmigration von Polen in deutschland. beider völker waren lange Zeit friedlich, geprägt von Die ersteKoexistenz, Folge Zusammenarbeit „Frieden und und Krieg” austausch. umfasst die Zeit vom frühen Mittelalter bis zum 18. Jahrhun- Eine Filmreihe von Andrzej Klamt, Zofia Kunert und Gordian Maugg

dert. Die zweite Folge „Feinde und Freunde” I. FrIeden und KrIeg

II. FeInde und Freunde illustriert den Zeitraum von den polnischen Von den Teilungen bis zur Europäischen Union III. SchIcKSalSverbunden Teilungen bis zur Moderne. Die dritte Folge Deutsche, Polen und Juden Iv. breSlau/WrocŁaW „Schicksalsverbunden” zeigt die Geschichte der 1000 Jahre in der Mitte Europas jüdischen Diaspora in beiden Ländern. Die letzte deutsche-polen.eu Folge „Wrocław – Breslau” veranschaulicht den Einfluss der niederschlesischen Metropole auf die Am 9. November 2016 wurde die Reihe in 3Sat Geschichte Mitteleuropas. Spielszenen verflechten erstausgestrahlt, die polnische Erstausstrahlung sich mit Aussagen von Experten und Zeitzeugen im Privatsender TVN erfolgte am 12. und 19. sowie mit Computeranimationen. Dezember 2016. Autoren der Dokumentarfilmreihe sind Andrzej SdpZ-Koordinatorin: Klamt und Zofia Kunert, Regie führte Gordian Maugg. Aneta Jędrzejczak

52 Jahresbericht der SdpZ • 2016 PolenMobil 2016

72 Schulen, 137 Klassen, ca. 2900 erreichte zu Polen vermittelt, hat personelle Verstärkung SchülerInnen allein im Schuljahr 2015/16: Seit bekommen. Im Rahmen einer zweitätigen über einem Jahr fährt das PolenMobil nun schon Fortbildung konnten sich neue und alte Mitar- durch die Republik und weckt an deutschen beiterInnen in der Sommerpause 2016 über die Schulen auf spielerische Art und Weise Interesse bisherigen Erfahrungen bei den Schuleinsätzen für das Nachbarland Polen, seine Sprache, Kultur austauschen, neue Lehrmethoden erproben und und Geschichte. Aufgrund der von Beginn an die bisherigen optimieren. sehr großen, nicht abreißenden Nachfrage wur- Im September ging es dann, ausgestattet mit de das Projekt zum Schuljahr 2016/2017 erwei- zwei PolenMobilen und zahlreichen Lehrmateri- tert: Ein zweites Zwillingsmobil ist angeschafft alien, wieder los an Grundschulen, Realschulen, worden und das junge Team von Sprachanima- Gymnasien und Berufsschulen im gesamten teurInnen, das bei Unterrichtsbesuchen Inhalte Bundesgebiet. Um die Fahrleistung der Autos,

53 Das Team des Polenmobils

Schüler der Goethe-Schule Hannover während einer Polnischstunde

aber vor allem auch das Ausmaß der Einsätze und erhebliche Engagement des Projektper- Orte an denen das PolenMobil sonals besser sichtbar zu machen, wurde auf im Schuljahr 2015/16 war Google-Maps eine dynamische Landkarte einge- Orte an denen das PolenMobil richtet, die über geplante und schon stattgefun- im Schuljahr 2016/17 war dene Einsätze informiert und ständig aktualisiert Orte die noch besucht werden wird (PolenMobil on Tour). Insgesamt legte das sollen PolenMobil bislang eine beachtliche Strecke von 20.000 km zurück.

54 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Schüler der Oberschule Wermsdorf während einer Unterrichtsstunde zu Polen

Dass der Aufwand sich lohnt, bezeugen die Schulen im gesamten Bundesgebiet sichtbar und durchweg positiven Rückmeldungen am Ende erlebbar werden zu lassen. Basierend auf den eines Unterrichtsbesuchs: Sowohl LehrerInnen bisherigen guten Erfahrungen und der nichtab- als auch SchülerInnen lobten die informative, reißenden Nachfrage planen die Projektpartner abwechslungsreiche und anregende Gestaltung – das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt, die der Einsätze. Zu diesen zählt als fester Bestandteil Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit die Sprachanimation, bei der es vor allem darum sowie die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bran- geht, Ängste vor der Schwierigkeit der polni- denburg und weitere assoziierte Partner – eine schen Sprache abzubauen und Anreize für die Fortführung des Projekts mit zwei PolenMobi- weitere Beschäftigung mit ihr zu legen. Mithilfe len. Es bleibt zu wünschen, dass sich neben den einer begehbaren Landkarte sowie über ein Po- bisherigen Förderern der Initiative - der SdpZ, der len-Quiz mit unterschiedlichem Schwierigkeits- Sanddorf-Stiftung Regensburg und der F. C. Flick grad konnte das Nachbarland von den Kindern Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Jugendlichen zudem geografisch, historisch, und Intoleranz – noch weitere finden, damit das kulturell und politisch erschlossen werden. PolenMobil noch öfter und dauerhaft auf den deutschen Straßen unterwegs sein kann und an Das unter Schirmherrschaft des Koordinators für Schulen in ganz Deutschland zum Einsatz kommt. die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche Mehr Informationen unter: http://www.polenin- und grenznahe Zusammenarbeit und Minister- derschule.de/polenmobil/ präsidenten von Brandenburg Dr. Dietmar Woid- ke stehende Projekt leistet so einen kaum hoch Koordination: Christiane Brandau, genug einzuschätzenden Beitrag, um Polen an Karolina Fuhrmann

55 Spaß am Deutschen – Deutschkurs für Kinder

Weihnachtstreffen in der Stiftung Arka mit Weihnachtsliedern in deutscher Sprache D as Gemeinschaftsprojekt der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, des Go- ethe-Instituts und der Stiftung ARKA umfasste es sollte den schulischen Sprachunterricht die Erarbeitung eines Sprachkurses für ca. 15 ergänzen. Der Lehrer arbeitete mit zusätzlichen Kinder der Altersgruppen 6-9 und 9-12 Jahren Materialien, unter anderem zu Themengebieten aus ärmeren Familien im Warschauer Stadtteil wie Sport und Freizeit. Darüber hinaus kamen Praga Nord sowie projektbezogene Ausflüge Spiele und Animationen zum Einsatz, die bei den in die Stadt, bei denen die Kursteilnehmer den Kindern das Interesse an der deutschen Sprache entsprechenden Wortschatz kennenlernen und wecken sollten. Die Projektpartner vermittelten in Alltagssituationen anwenden konnten. Das ein positives Bild des Lernens allgemein und des Programm basierte nicht auf einem Lehrbuch, Lernens der deutschen Sprache im besonderen.

56 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Auf der Grundlage einer sportlichen Ausrichtung Das Projekt förderten sie das soziale Engagement der jungen Schüler. „Polen aus freier Das Projekt ermuntert auf attraktive Weise (Verwen- dung von Wortschatz aus Wahl” im Jahr dem Bereich des Fußballs) auch solche Schüler zum 2016 Sprachenlernen, denen die verbale Kommunikation ansonsten nicht leicht fällt. Vom 14. Oktober 2015 an gastierte in der ehemaligen Der Spaß soll die Lust am Norblin-Fabrik in der Ulica Żelazna 51 in Warschau die Lernen wecken! Wanderausstellung „Polen aus freier Wahl. Deutschstäm- Über das Bildungspro- mige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert”. Die gramm in der Stiftung ARKA Organisatoren der Ausstellung, die Stiftung Offenes Museum hinaus stellten die Pro- Ehemalige Norblin-Fabrik (Fundacja Otwartego Muzeum jektpartner für die beiden Dawnej Fabryki Norblina) und die Stiftung für deutsch-pol- fleißigsten Teilnehmer des nische Zusammenarbeit, veranstalten eine Finissage, die Kurses zwei Plätze in Sprach- am Freitag, dem 15. April 2016, stattfand. Aus Anlass des auf kursen des Goethe-Instituts den 13. April 2016 fallenden 180. Geburtstags von Theodor zur Verfügung. Werner, dem Mitgründer der Fabrik und späteren Gesell- Den großen Erfolg des Pro- schaft Norblin, Gebr. Buch und Th. Werner, wurde während jekts belegt unter anderem der Finissage ein Film aus der von TVP 3 produzierten Reihe das Interesse von Eltern "Familiensagas" über die Familie Werner gezeigt. Ewa Wer- und Kindern. Zu Beginn ner-Gzyra erzählte von ihrem Urgroßvater Theodor Werner, wollte ein Teil der Familien der Ko-Autor der Ausstellung Tadeusz W. Świątek hielt einen ihre Kinder nicht an dem Vortrag über die von deutschstämmigen Industriellen in kostenlosen Kurs teilneh- Norblins Nachbarschaft gegründeten Fabriken. men lassen, mit der Zeit Vom 22. November bis zum 22. Dezember 2016 wurde die änderte sich das aber. Die SdpZ-Ausstellung „Polen aus freier Wahl. Deutschstämmi- Eltern stellten fest, dass ihre ge Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert” im 11. Kinder in der Schule besse- Allgemeinbildenden Mikołaj-Rej-Lyzeum am Plac Małachow- re Noten erhielten, und die skiego 1 in Warschau gezeigt. Die Ausstellung dokumentiert Kurstermine wurden von den außergewöhnlichen Beitrag, den Zuwanderer aus deut- immer mehr Teilnehmern schen Ländern und ihre Nachkommen zum wirtschaftlichen, wahrgenommen. Der Kurs kulturellen und gesellschaftlichen Leben Warschaus leiste- wird 2017 fortgesetzt. ten. Anlass der Ausstellung war das 110-jährige Bestehen der Koordination: Schule. Viele Protagonisten des Projekts „Polen aus freier Magdalena Przedmojska Wahl“ waren ihre Schüler.

57 Finissage der Ausstellung „Polen aus freier Wahl” in der Alten Norblin-Fabrik

Ausstellung „Polen aus freier Wahl” am Mikołaj-Rej-Lyzeum in Warschau

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Die Schirmherrschaft über die Ausstellung über- Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit nahm die Stadtpräsidentin der Stadt Warschau, und dem Haus der Begegnung mit der Geschich- Hanna Gronkiewicz-Waltz. te (Dom Spotkań z Historią). Erstmals wurde sie Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzi- im Winter 2010 im Warschauer Haus der Begeg- piert. Sie besteht aus 31 Schautafeln der Größe nung mit der Geschichte gezeigt. Seitdem war 100 cm x 220 cm sowie aus 8 Schautafeln der sie unter anderem im Roten Rathaus in Berlin, im Größe 50 cm x 220 cm, ingesamt 35 laufende Kraszewski-Museum in Dresden, in der Krypta Meter. Sie kann unentgeltlich bei der Stiftung der evangelisch-augsburgischen Dreifaltig- für deutsch-polnische Zusammenarbeit ausge- keitskirche am Plac Małachowskiego und in der liehen werden. Die ausleihende Institution trägt ehemaligen Norblin-Fabrik zu sehen. die Kosten für Transport, Auf- und Abbau sowie

58 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Im Bereich Bildung hat die SdpZ 2016 97 Projekte mit einer Gesamtsumme von 4.627.610 Złoty gefördert.

Die vollständige Liste der 2016 Versicherung. Detaillierte Informationen zu den Ausleihmöglichkeiten unter: von der SdpZ mitfinanzierten [email protected] Projekte ist im Internet auf unserer Aktuelle Informationen über das Projekt Seite www.sdpz.org „Polen aus freier Wahl” sind im Internet erhältlich. auf der Seite www.polenausfreierwahl.de sowie auf der Facebook-Seite des Projekts www.facebook.com/Polacy-z-wyboru_ Polen-aus-freier-Wahl zu finden

Koordination: Tomasz Markiewicz

59 58 Wissenschaft 60 Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien 62 Posener Deutsche Bibliothek 63 Konferenz „Die Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland im Bereich der Sicherheit: 25 Jahre gemeinsamer Erfahrungen“

64 Tagung „NATO. The Enduring Alliance 2016“

68 Konferenz „Das polnische und das deutsche historische Narrativ – fehlerhafte Gedächtnis-Codes“ Aleksander-Brückner- Zentrum für Polenstudien

Das 2013 an den Universitäten Jena und Formationen polnischer Staatlichkeit, Gesell- Halle-Wittenberg eröffnete Aleksander-Brück- schaft, Sprache und Kultur, wobei ein moderner ner-Zentrum für Polenstudien hat in den ersten regionalwissenschaftlicher Ansatz (Area Studies) drei Jahren seines Bestehens wesentlich dazu auf die Betrachtung Polens in seinen europäi- beigetragen, die Polenkompetenz in Deutsch- schen wie internationalen Verflechtungen zielt. land zu stärken. Zu diesem positiven Ergebnis Neben den beiden Stiftungsprofessuren berei- kamen unabhängige FachgutachterInnen aus chern regelmäßig Gastwissenschaftler aus dem Polen und Deutschland, die im Juni 2016 im In- und Ausland die Tätigkeit des Zentrums, das Auftrag der SdpZ eine umfassende Evaluation in intensivem Austausch mit weiteren einschlägi- der bisherigen Leistungen dieser einzigartigen gen wissenschaftlichen Institutionen in Deutsch- Forschungs- und Lehreinrichtung vornahmen. land, Polen und darüber hinaus steht. Der in Bereits jetzt sei diese ein exzellentes Kompe- Halle und Jena angesiedelte Master-Studiengang tenzzentrum vor allem im Bereich geschichts- Interdisziplinäre Polenstudien vermittelt ferner und kulturwissenschaftlicher Polenstudien. Das sprachliche und landeskundliche Kenntnisse an Engagement und strategische Geschick der Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen. Verantwortlichen und MitarbeiterInnen sowie Weil es sich bewährt hat, fand die Einführung des deren Bemühungen, über einschlägige Veran- nunmehr vierten Studienjahrgangs im Oktober staltungen eine stärkere Auseinandersetzung mit 2016 wieder im Rahmen eines Blockseminars mit polnischer Kultur, Geschichte und Gesellschaft in Exkursion nach Polen statt. Reiseziel war diesmal der Öffentlichkeit anzuregen, wurden durchweg Krakau, Forschungsziel die multiperspektivische lobend hervorgehoben. Alle FachgutachterInnen Erkundung der Städtischen Gesellschaft. sprachen sich daher auch für eine Weiterförde- Fortgesetzt wurden 2016 auch erfolgreiche rung dieses kooperativen Projekts aus, um die Veranstaltungsformate, die sich an ein breites erreichten Erfolge in den Bereichen Forschung, nichtakademisches Publikum in der Region Lehre und Breitenwirkung zu verstetigen und richten. Als populärste Form der Vermittlung weiter auszubauen. Dieser Empfehlung folgend polnischer Kultur haben sich Präsentationen und in Würdigung der bisherigen Aufbauar- und Diskussionen polnischer Filme etabliert, beit hat der Vorstand der SdpZ Ende Juni 2016 wobei die 3. Ausgabe der Polnischen Filmreihe beschlossen, das Aleksander-Brückner-Zentrum in Halle unter dem Titel „Polnische Gesellschaft um weitere zwei Jahre finanziell zu fördern. heute“ im Sommersemester 2016 erstmals von Das Zentrum widmet sich der interdisziplinären den Masterstudierenden selbst konzipiert und Erforschung historischer und gegenwärtiger umgesetzt wurde. Die öffentliche Ringvorlesung

62 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Studenten des Aleksander-Brückner- Zentrums während eines Besuchs in Krakau

„Was Sie schon immer über Polen wissen wollten“ ist und bleibt ebenfalls fester Bestandteil des Veranstaltungsangebots am Aleksander-Brückner-Zentrum. Sie bietet wissenschaftlich fundierte, aber gleichzeitig allgemein verständliche und oft unterhaltsame Zugänge zum Nach- barland. So erfuhren die Gasthörer 2016 z.B. von Prof. Izabela Surynt (Universität Wrocław), wie deutsch-polnische Kom- munikation funktioniert, was ihnen auch ganz praktische Hinweise für die nächste Workshop zur deutsch-polnischen Kommunikation, Polenreise an die Hand gab. Für die neue von links Prof. Yvonne Kleinmann und Prof. Izabela Surynt Förderphase hat sich das Dozenten- und Mitarbeiterteam des Zentrums neue Ziele gesetzt: Sie möchten ihr bestehendes internationales Netzwerk und die Promo- tions- und Graduiertenförderung weiter ausbauen, mit der interdisziplinären Un- Mehr Informationen unter: tersuchung des polnischen Rechts einen www.aleksander-brueckner-zentrum.org neuen Forschungsschwerpunkt setzen und den Fokus im öffentlichen Programm Koordination: Christiane Brandau, auf die polnische Literatur lenken. Karolina Fuhrmann

63 Posener Deutsche Bibliothek

Autorzy antologii – Hans-Jürgen Bömelburg (ur. 1961), Profesor Historii Europy Wschodniej na Uniwersytecie w Gießen, oraz Andreas Lawaty 41 Niemiecki romantyzm to zjawisko z wielu powodów prze³omowe: ju¿ to jako (ur. 1953), historyk i literaturoznawca, mieszkaj¹cy w Lüneburgu, s¹ wybit- fenomen towarzysz¹cy radykalnej restrukturyzacji politycznych i ekonomicz- 42nymi specjalistami w zakresie historii Europy Œrodkowo-Wschodniej, Prus nych stosunków w Europie; ju¿ to jako pierwszy nurt estetyczny w pe³ni œwia- oraz stosunków polsko-niemieckich. domy swojej emancypacji; ju¿ to jako epoka uchodz¹ca za pierwszy wykwit moderny. Ju¿ zatem z tego powodu, ¿e dog³êbnie przeobrazi³ niemieck¹ kultu- Antologia Prusy – mity i rzeczywistoœci przybli¿a nam dzieje pruskiej monarchii rê, refleksja nad nim poci¹ga za sob¹ pytania o istotê niemieckoœci, staj¹c siê Hohenzollernów, mocarstwa Prus oraz niemieckojêzycznej refleksji na temat przez to p³aszczyzn¹ manifestacji zagadnieñ fundamentalnych dla konstrukcji tego historycznego i politycznego fenomenu. Od momentu swojego nag³ego zbiorowych mitów. Inaczej ni¿ w kulturze polskiej, gdzie romantyzm, gdy pa- i zdecydowanego pojawienia siê na arenie niemieckiej i europejskiej historii nowa³, panowa³ niepodzielnie, niemiecki romantyzm mia³ przez ca³y okres XVIII wieku Prusy by³y sta³ym miejscem i przedmiotem niemieckiej refleksji: swojego trwania do czynienia ze znacz¹c¹ opozycj¹. (…) Bêd¹c sam produk- jako pañstwo o charakterze wojskowym i mocarstwo, którego sukcesy zadzi- tem i wyrazem rozdarcia, romantyzm rozdarcie owo rzutowa³ tak¿e na swój wia³y; jako pañstwo protestanckie, które w szczególny sposób dawa³o asumpt do czas, rozsadzaj¹c kulturow¹ spójnoœæ pierwszych dekad XIX stulecia. rozwa¿añ nad niemieckim protestantyzmem; jako pañstwo o wysokim poziomie T. Waszak, L. ¯yliñski, ze Wstêpu kultury z okreœlanym mianem „Aten nad Szprew¹” Berlinem albo jako system rz¹dów sprawowanych przez monarchów absolutnych, którzy wykazywali nie- chêtny stosunek do wolnoœci druku i s³owa, do stanów i nowych klas spo³ecz- Tomasz Waszak (ur. 1964), doktor habilitowany, profesor w Katedrze Filologii nych, do parlamentaryzmu i liberalizmu oraz do nurtów demokratycznych. Germañskiej Uniwersytetu Miko³aja Kopernika. Interesuje siê teori¹ fikcji, inter- Historia niemieckiej duchowoœci i niemieckiego dyskursu jest od ponad 250 lat tekstualnoœci¹, estetyk¹ recepcji i irracjonalnoœci¹ jako motywem literackim. Opu- w swojej istotnej czêœci kszta³towana przez pytanie: „Jak zapatrujesz siê na Prusy?”. blikowa³ Das Zerstreute Kunstwerk und die Zusammenleser. Über Multitextualität Niniejsza antologia stawia sobie za cel rekonstrukcjê g³ównych w¹tków i proble- rzeczywistoœci i mity – Prusy als literarisches Motiv, theoretisches Konzept und empirische Rezeptionspraxis mów tego dyskursu, w którym uczestnicz¹ autorzy bardzo ró¿nej proweniencji mit besonderer Berücksichtigung eines Bernhardschen Multitextes (2005) oraz romantyzmu Wokó³ wyznaniowej, regionalnej, kulturowej i politycznej. Jej zadaniem jest równocze- szereg artyku³ów historyczno- i teoretycznoliterackich. œnie zaznajomienie polskojêzycznego czytelnika z ró¿norodnoœci¹ i kontrower- Leszek ¯yliñski (ur. 1954), historyk literatury i kultury niemieckiej, profesor zwy- syjnym charakterem tych dyskursów – ¿aden inny temat nie by³ w Niemczech czajny na Uniwersytecie Miko³aja Kopernika w Toruniu. Wybrany do Niemiec- w tak d³ugim okresie tak kontrowersyjny, jak w³aœnie kwestia opisu tego, co by³o kiej Akademii Jêzyka i Literatury, Societas Jablonoviana oraz Kapitu³y Nagrody wyznacznikiem „Prus”, czy istnia³a „pruska idea”, czym by³y „pruskie wartoœci” Literackiej im. Samuela Bogumi³a Lindego. Cz³onek rad redakcyjnych czasopism i jak nale¿y siê z tymi Prusami obchodziæ. „Litteraria Copernicana” i „Borussia”. Redaktor serii wydawniczej „Zrozumieæ Niemcy”. Ostatnio opublikowa³ O kondycji Niemiec. To¿samoœæ niemiecka w de- batach intelektualistów po 1945 roku (2008), Europa w niemieckiej myœli XIX-XXI wieku (2012) oraz Od Prus do Europy (2014). Wokó³ romantyzmu Prusy – mity i rzeczywistoœci

ISBN 978-83-64864-37-7 ISBN 978-83-64864-55-1

Cena 49 z³ Cena 49 z³

Angesichts des niedrigen Stands des Wis- Bibliothek im Verlag Wydawnictwo Nauka i Innowacje in sens über Deutschland und die Deutschen in der Poznań. Als Projektpartner konnte die Adam-Mickiewicz polnischen Gesellschaft entstand in den 1990er Universität Poznań gewonnen werden. Bisher wurden Jahren die Idee, eine Veröffentlichungsreihe mit 42 Bände veröffentlicht, insgesamt ist die Reihe auf 50 dem Namen „Posener Deutsche Bibliothek” ins Bände angelegt. Leben zu rufen, die polnischen Lesern die Reflexion deutscher Autoren über die eigene Nation, Kultur Im Jahr 2016 erschienen folgende Bände: und Zivilisation nahebringen sollte. Ideengeber Prusy - mity i rzeczywistości, wybór, wstęp i opraco- und wissenschaftlicher Herausgeber der Reihe ist wanie Hans-Jürgen Bömelburg i Andreas Lawaty Prof. Dr. Hubert Orłowski, Professor im Ruhestand [Preußen – Mythen und Wirklichkeit, Auswahl, Einlei- am Institut für Germanische Philosophie an der tung und Bearbeitung Hans-Jürgen Bömelburg und Adam-Mickiewicz-Universität Poznań und ordentli- Andreas Lawaty], Poznań 2016 (Band 41) ches Mitglied der Polnischen Akademie der Wis- senschaften. Bis zum 35. Band fungierte Prof. Dr. Wokół romantyzmu, wybór, wstęp i opracowanie To- Christoph Kleßmann von der Universität Potsdam masz Waszak i Leszek Żyliński [Kontexte der Romantik, als Mitherausgeber der Reihe. Die Posener Deut- Auswahl, Einleitung und Bearbeitung Tomasz Waszak sche Bibliothek wird seit ihrem Entstehen in enger und Leszek Żyliński], Poznań 2016 (Band 42) Kooperation mit der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit realisiert. In den Jahren 1996-2012 Weitere Informationen zur Posener Deutschen erschienen 35 Bände im Verlag Wydawnictwo Poz- Bibliothek unter: www.wni.com.pl nańskie. Seit Band 36 erscheint die Posener Deutsche Koordination: Tomasz Markiewicz

64 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Konferenz „Die Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland im Bereich der Sicherheit: 25 Jahre gemeinsamer Erfahrungen”

Am 24. Mai fand die von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, dem Institut für Internationale Beziehungen der Universität Warschau sowie dem Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Univer- sität Bonn organisierte Konferenz "Die Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland im Bereich der Sicher- heit: 25 Jahre gemeinsamer Erfahrungen" statt. Ziel der Konferenz war der Versuch einer Bilanz und Bewertung der Kooperation zwischen Polen und Deutschland auf Prof. Erhard Cziomer (A.-F.-Modrzewski-Akademie Krakau) dem Gebiet der inneren und internationalen Sicherheit nach der Unterzeichnung des Vertrags zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zu- sammenarbeit. Wichtige Themen der Konferenz waren unter anderem: Die deutsch-polnische Militärkoope- ration, die Politik der guten Nachbarschaft Polens und Deutschlands, Energiesicherheit, Perspektiven einer Kooperation der Visegrád-Staaten mit Deutschland sowie Veränderungen in der Sicherheitskultur in Polen und Deutschland. Den Einführungsvortrag zum The- ma der Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland und deren Implikationen für die Nachbarstaaten hielt Prof. Dariusz Popławski (Institut für Internationale Prof. Dr. Wolfram Hilz, Leiter des Instituts für Politische Beziehungen, Universität Warschau) Wissenschaft und Soziologie der Rheinischen Fried- rich-Wilhelms-Universität Bonn. An der Konferenz Andrzej-Frycz-Modrzejewski-Akademie), Prof. Dr. Lucia nahmen Wissenschaftler aus Tschechien, Deutschland, Mokra (Comenius-Universität ), Dr. Andrea Polen, der Slowakei und Großbritannien teil, darunter: Mason (London School of Economics and Political Prof. Dr. Oliver Bange (Universität Mannheim, Zentrum Science) sowie Prof. Dr. Radosław Zenderowski (Kardi- für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bun- nal-Stefan- Wyszyński-Universität Warschau). deswehr in Potsdam), Prof. Dr. Erhard Cziomer (Krakauer Koordination: Karol Janoś

65 Tagung „NATO. The Enduring Alliance 2016”

Media partners:

NATO: Am 28. Juni 2016 fand am Sitz der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit die Tagung The Enduring

„NATO. The Enduring Alliance Julian2016” Lindley-French statt. PhD, MA (Dist.), Die MA (Oxon.)

Professor Dr Julian Lindley-French is Vice President of Alliance Veranstaltung war Teil der offiziellenthe Atlantic Treaty Association, Reihe Senior Fellow mit at the Institute of Statecraft in London, Director of Europa Analytica in the Netherlands, Distinguished Visiting Expertengesprächen vor demResearch NATO-Gipfel Fellow at the National Defense in University in Washington, as well as a Fellow of the Canadian Glob- al Affairs Institute. He is a Member of the Strategic 2016 Warschau (8.-9. Juli 2016) wie auchAdvisory Panel der of the UK Feierlich Chief of Defence Staff.- In 2015 he was made an Honorary Member of the As- Twenty Vital Defence Planning and Related Questions sociation of Anciens of the NATO Defence College in the NATO Warsaw Summit Should Address… Rome. keiten zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung but will probably not. His blog, Lindley-French’s Blog Blast (www.lindley- für deutsch-polnische Zusammenarbeitfrench.blogspot.com), has a world-wide sowie readership. In A Food-for-Thought Paper 2008 he published a book entitled A Chronology of By European Security and Defence for Oxford Universi- Julian Lindley-French ty Press. His massive work The Oxford Handbook of des 25. Jahrestags der UnterzeichnungWar (Oxford University Press) des is regarded as a defini- tive compendium on the subject, the paperback ver- sion of which was published in March 2014. In Feb- deutsch-polnischen Vertrags überruary 2015 hegute published LittleNachbar Britain? Twenty-First- Century Strategic Challenges for a Middling European Power (www.amazon.co.uk) which considers the strat- schaft und freundliche Zusammenarbeit.egy and policy options faced by Britain and its armed forces in the early twenty-first century. In July 2015 he published NATO: The Enduring Alliance 2015 for Eröffnungsreden hielten: TomaszRoutledge. In 2017Szatkowski he will publish a new book entitled The New Geopolitics of Terror. under the auspices of (Unterstaatssekretär im polnischen Ministerium für Nationale Verteidigung), Graeme Jonathan Grzegorz Szewczyk, project coordinator and initiator of conference “NATO. Prepared for the Foundation for Polish-German Co-operation, Warsaw The Enduring Alliance”. Knott (außerordentlicher und bevollmächtigter 28th June 2016 Botschafter Großbritanniens und Nordirlands in Polen) sowieFWPN_poblikacja_NATO_okładka.indd Rolf Nikel 2-3 (außerordentlicher und 20.06.2016 18:29 bevollmächtigter Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen). Den Einführungsvortrag hielt Prof. Dr. Krzysztof Miszczak, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammen- arbeit. An den beiden Podiumsgesprächen zu den Themen „Der NATO-Gipfel in Warschau im Licht internationaler und regionaler sicherheitspoliti- scher Herausforderungen” und „Die NATO und die Sicherheit in Mittelosteuropa – Ostflanke,

66 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Im Rahmen der Tagung wurden PR-Filme zum NATO-Gipfel in Warschau und zu den Bündniskräften der NATO-Mitgliedsstaaten gezeigt, die von der Atlantic Treaty Association und dem Studio Military Productions Mikkel Lønsbo Pedersen Kooperation oder Rivalität mit Russland” nahmen aus Dänemark zu Verfügung gestellt wurden. renommierte polnische Fachleute auf dem Ge- biet der Außen- und Sicherheitspolitik teil: Michał Baranowski (Leiter des Warschauer Büros des Marshall Fund), Waffengeneral Waldemar Skrzy- pczak (ehem. Unterstaatssekretär im Ministerium für Nationale Verteidigung, Berater des polni- schen Verteidigungsministers, Kommandeur der (stellvertrender Vorsitzender der Atlantic Treaty Multinationalen Division Zentrum-Süd im Rah- Association in Brüssel), aus Deutschland: Dr. Karl- men der vierten Einsatzperiode des polnischen Heinz Kamp, (Präsident der Bundesakademie für Truppenkontingents im Irak). Moderiert wurde Sicherheitspolitik in Berlin), Dr. hab. Markus Kaim, das Panel von: Andrzej Stankiewicz, (Journalist, (Senior Fellow der Stiftung Wissenschaft und „Rzeczpospolita”) und Andrzej Jonas (Chefredak- Politik in Berlin), aus Frankreich: Prof. Dr. François teur, „The Warsaw Voice”). Aus den USA nahmen Heisbourg (Vorsitzender des Genfer Zentrums teil: Dr. Jeffrey Larsen (Leiter der Forschungs- für Sicherheitspolitik, Berater des französischen abteilung, NATO Defence College in Rom), aus Außenministers), aus der Ukraine: Dr. Taras Kuzio Großbritannien: Prof. Dr. Julian Lindley-French (ehemaliger Leiter der Mission des NATO-In-

67 Podiumsdiskussion, von links Andrzej Stankiewicz, Dr. Jeffrey Larsen, Dr. Karl-Heinz Kamp, Prof. Dr. François Heisbourg, Prof. Dr. Julian Lindley-French, Gen. Waldemar Skrzypczak

formations- und Dokumentationszentrums in Die Teilnehmer erhielten einen Bericht von Prof. Kiew, Senior Research Associate am Kanadischen Dr. Julian Lindley-French, stellvertretender Vorsit- Institut für Ukraine-Forschung, Universität Alber- zender der Atlantic Treaty Association, mit dem ta), aus Norwegen: Prof. Dr. Pavel Baev (wissen- Titel „Twenty Vital Defence Planning and Related schaftlicher Direktor des Instituts für Friedensfor- Questions the NATO Warsaw Summit should schung in Oslo). address, but will probably not”. Die Tagungspub- Die Schirmherrschaft über die Tagung übernahm likation kann auf den Internetseiten der Stiftung der Außenminister der Republik Polen, Witold für deutsch-polnische Zusammenarbeit (http:// Waszczykowski. fwpn.org.pl/assets/Aktualnosci/2016/2016_06_21_ Medienpartner der Tagung waren: Polskie Radio NATO_The_enduring_alliance/FWPN_poblikacja_ SA, TVP Info, Polska Agencja Prasowa, „Rzecz- NATO_srodek.pdf) sowie auch der Medienpartner pospolita”, Deutsche Welle, Defence24.pl, „The abgerufen werden. Warsaw Voice”, „The New Eastern Europe” und das unabhängige Strategiemagazin „Para Bellum”. Koordination: Grzegorz Szewczyk

68 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Der deutsche Botschafter Rolf Nikel

Der britische Botschafter Graeme Jonathan Knott

Tomasz Szatkowski, Unterstaatssekretär im polnischen Verteidigungsministerium

69 Konferenz „Das polnische und das deutsche historische Narrativ – fehlerhafte Gedächtnis-Codes”

Podium „Verfälschung von Gedächtnis-Codes in Europa”, von links Prof. Dr. Jan Żaryn, Prof. Dr. Artur Nowak-Far, Rechsanwalt Szymon Topa, Prof. Dr. Ruth Leiserowitz, Prof. Dr. Arkadiusz Stempin und der Moderator Marek m 14. September 2016 fand am Sitz der A Zając (TVP) Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit die internationale Konferenz „Das polnische und das deutsche historische Narrativ – fehlerhafte Gedächtnis-Codes“ der Stiftung Polnisch-Deut- sche Aussöhnung statt.

70 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Podium „Das historische Narrativ des Staates als Element der Außenpolitik – deutsche und polnische Perspektive”, von links Prof. Dr. Jan Rydel, Die Konferenz versuchte, Antworten unter Dr. Joanna Lubecka, Prof. Dr. Jürgen Rüttgers, anderem auf folgende Fragen zu geben: „Was Prof. Dr. Constantin Goschler, Dr. Andrzej Grajewski, ist das historische Narrativ des Staates?”, „Was ist Prof. Dr. Eugeniusz Cezary Król und der Moderator Jan Pospieszalski (TVP) der Unterschied zwischen historischem Narrativ und nationalem Interesse?”, „Bedeuten diese Begriffe dasselbe, oder stehen sie im Gegensatz zueinander?”, „Haben wir es in Polen mit einer umfassenden Strategie hinsichtlich des histori- gs zu tun?”, „Welchen Einfluss hat dies auf die schen Narrativs zu tun oder wird diese von jeder Entwicklung der bilateralen Beziehungen beider Institution und jedem Subjekt anders ausgelegt Länder und Gesellschaften?” – von der Regierung, von politischen Parteien, Im Rahmen der Konferenz waren zwei Po- Internetportalen, Zeitschriften und Fernseh- diumsdiskussionen vorgesehen, an denen sender?”, „Wie kann das polnische historische Wissenschaftler, Politiker und Journalisten Narrativ gestaltet werden, damit sie effektiver teilnehmen sollten, die sich mit der Artikulation das nationale Interesse Polens vertritt, und wie und der Vermittlung von Wissen über staatliche wird das historische Narrativ der Bundesrepublik Gedächtnis-Codes an die breite Öffentlichkeit Deutschland gestaltet?”, „Haben wir es mit einer beschäftigen. Die Einführung übernahm Prof. Dr. Konfrontation oder dem Versuch eines Dialo- habil. Krzysztof Miszczak, geschäftsführendes

71 (von links) Dariusz Pawłoś und Prof. Dr. Krzysztof Miszczak

Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-po- Sekretär beim Internationalen Auschwitz-Rat). lnische Zusammenarbeit. Teilnehmer des ersten Das zweite Podiumsgespräch zum Thema „Das Podiumsgesprächs zum Thema „Verfälschung historische Narrativ des Staates als Element der von Gedächtnis-Codes in Europa” waren: Prof. Außenpolitik – deutsche und polnische Perspek- Dr. habil. Jan Żaryn (Senatsmitglied, Historiker, tive” bestritten: Prof. Dr habil. Jan Rydel (Mitglied Chefredakteur der Monatszeitschrift „W Sieci des Rates der Stiftung für deutsch-polnische Historii”), Prof. Dr. habil. Artur Nowak-Far (Institut Zusammenarbeit), Dr. Joanna Lubecka (Büro für für Recht, Warsaw School of Economics), Szymon Historische Forschung, Institut für Nationales Topa (Rechtsanwalt, Kancelaria Radców Praw- Gedenken, Krakau), Prof. Dr. Jürgen Rüttgers nych i Adwokatów Lech Obara i Współpracow- (2005-2010 Ministerpräsident des Landes Nor- nicy), Prof. Dr. Ruth Leiserowitz (stellvertretende drhein-Westfalen, 1994-1998 Bundesminister für Direktorin, Deutsches Historisches Institut War- Bildung, Wissenschaft, Forschung und Tech- schau) sowie Prof. Dr. habil. Arkadiusz Stempin nologie), Prof. Dr. habil. Eugeniusz Cezary Król (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Europäi- (Institut für Politische Studien der Polnischen sche Tischner-Universität, Krakau). Moderiert Akademie der Wissenschaften), Prof. Dr. Constan- wurde das Gespräch von Marek Zając (Journalist, tin Goschler (Ruhr-Fakultät Bochum, Fakultät für

72 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Geschichtswissenschaft, Zeitgeschichte) und Dr. Andrzej Grajewski (Leiter des Ressorts Ausland bei der Wochenzeitschrift „Gość Niedzielny“). Moderator des Gesprächs war der Journalist und Publizist Jan Pospieszalski. Die Gesprächsteilnehmer formulierten viele Vor- schläge, wie man dem Phänomen der Umdeu- tung der historischen Wahrheit entgegenwirken könne, etwa zur Eliminierung der falschen und den polnischen Staat herabwürdigenden For- mulierungen des Typs „polnische Todeslager”, „polnische Vernichtungslager” oder „polish death camps” aus dem öffentlichen Diskurs. Es wurde auf unterschiedliche Wahrnehmungen der Ge- schichtspolitik in Polen und Deutschland hinge- wiesen. Die deutschen Podiumsteilnehmer kon- statierten, in ihrem Land gebe es keine von der Regierung aufoktroyierte Geschichtspolitik. Das resultiere zum einen aus der dezentralen föde- ralen Struktur der Bundesrepublik sowie zum anderen aus der Freiheit der Forschung, histori- sche Forschung eingeschlossen. Die polnischen Im Bereich Wissenschaft Teilnehmer verwiesen auf die Notwendigkeit, hat die SdpZ 2016 zu einer einigermaßen kohärenten Darstellung der polnischen Geschichte zu gelangen, die man 39 Projekte mit einer im Ausland vermitteln müsse. Vor allem gehe Gesamtsumme es darum, die Versäumnisse der Zeit zwischen 1944 und 1989 nachzuholen, in der Polen kein von 1.103.134 Złoty souveräner Staat und es nicht möglich gewesen gefördert. sei, die polnische Sicht auf die Geschichte, zumal die neueste, zu verbreiten. Zusammengefasst wurden die Gespräche von Die vollständige Liste der 2016 Dariusz Pawłoś, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Deutsch-Polnische Aussöhnung. Er kün- von der SdpZ mitfinanzierten digte an, dass die Konferenzbeiträge in einem Projekte ist im Internet auf von der Stiftung herausgegebenen Tagungsband unserer Seite www.sdpz.org erscheinen werden. erhältlich. Medienpartner der Veranstaltung war TVP Historia. Koordination: Tomasz Markiewicz

73 72 Kultur

74 Jahresbericht der SdpZ • 2016 74 Albrecht-Lempp-Stipendium

76 Forum des Kulturdialogs. Künstlerstipendien der SdpZ und der Villa Decius in Krakau

75 Albrecht-Lempp -Stipendium Foto Elżbieta Lempp Elżbieta Foto Albrecht Lempp (1953-2012) war ein herausragender Förderer der polnischen Literatur in Deutschland und wirkte auch selbst als Übersetzer. Über viele Jahre hinweg leitete er die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und ie Stiftung für deutsch-polnische trug maßgeblich zur positiven Entwicklung D Zusammenarbeit, Polnisches Buchinstitut der Beziehungen zwischen Deutschland und Polen bei. Als Mitbegründer des Polnischen und Literarisches Colloquium Berlin vergaben Buchinstituts setzte er neue Standards in der Albrecht-Lempp-Stipendien für das Jahr 2016. auswärtigen polnischen Kulturpolitik und Literaturvermittlung. Für seine Verdienste in diesem Bereich wurde er mit dem Transatlantyk-Preis geehrt.

76 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Das Albrecht-Lempp-Stipendium richtet sich an deutsche und polnische Schriftsteller sowie an deutsche Literaturübersetzer aus dem Pol- nischen und polnische Literaturübersetzer aus dem Deutschen. Es soll die Arbeit von Schriftstel- lern und Übersetzern im Geiste der von Albrecht Lempp vertretenen hohen literarischen Stan- dards fördern. Gleichzeitig soll das Engagement von Albrecht Lempp für den deutsch-polnischen Literaturaustauch gewürdigt werden. Das Programm besteht aus zwei Stipendien pro Jahr für einen jeweils einmonatigen Aufenthalt im anderen Land: In Krakau und im Literarischen Colloquium Berlin. Aus Polen und Deutschland wurden 40 Bewer- bungen von Schriftstellern und Übersetzern ein- gesendet. Die Jury setzte sich aus den Vertretern Foto Elżbieta Lempp Elżbieta Foto der Stifter des Stipendiums zusammen: Elżbieta Stipendiaten waren: Kalinowska – Vizedirektor des Polnischen Buchin- Renate Schmidgall (geb. 1955) – Übersetzerin stituts, Joanna Czudec – Programmleiterin der der polnischen Literatur ins Deutsche. In den Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Jahren 1984-1996 arbeitete sie im Deutschen Po- Jürgen Jakob Becker – Geschäftsführer des Deut- len-Institut in Darmstadt. Seit 1996 übersetzt sie scher Übersetzerfonds und Stv. Geschäftsleiter die polnische Literatur (u. A. Huelle, Stasiuk, Krall, des Literarischen Colloquiums Berlin. Kuczok, Sommer, Szymborska, Zagajewski). Für Ehrenmitglied der Jury war Frau Elżbieta Lempp. ihre Übersetzungen der polnischen Prosa und Koordination: Joanna Czudec Dichtung wurde sie mehrfach ausgezeichnet: Eu- ropäischer Übersetzerpreis der Stadt Offenburg (2006), Karl-Dedecius-Preis (2009) und andere.

Marek Zagańczyk (geb. 1967) – Schriftsteller, Essayist, stellv. Chefredakteur von „Zeszyty Literackie”. Er studierte Theaterwissenschaften an der Theaterakademie in Warschau. Seit 1989 Dozent an der Theaterakademie. Redakteur der Serie „Reisen” (Zeszyty Literackie). Kurator des Archivs und des Nachlasses von Paweł Hertz. Zagańczyks Essays, literarische Skizzen und Rezensionen wurden u. A. in „Kultura Niezależna”, „Teatr", „Gazeta Wyborcza" und „Zeszyty Literackie" veröffentlicht. Lempp Elżbieta Foto

77 Forum des Kulturdialogs. Künstlerstipendien der SdpZ und der Villa Decius in Krakau

bis November. Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gingen Stipendien an: Sabine Hassinger – Schrift- stellerin und Musiktherapeutin, Sława Lisiecka – Übersetzerin deutscher Literatur ins Polnische, Ines Burdow – Schauspielerin und Schriftstellerin, Wie in den vergangenen Jahren umfasste das Iwona Uberman – Journalistin, Literaturkritikerin Projekt „Forum des Kulturdialogs. Künstlersti- und Übersetzerin, Kathrin Schrocke – Schrift- pendien 2016” zwei einander ergänzende und stellerin, Martin Ahrends – Schriftstellerin, sowie parallel durchgeführte Komponenten: Die Künst- Michael Zgodzay – Übersetzer und Literaturwis- lerstipendien 2016 für deutschsprachige Autoren senschaftler. und Übersetzer polnischer Literatur ins Deutsche Während ihres Aufenthalts arbeiteten die Stipen- sowie Übersetzer deutschsprachiger Literatur ins diaten an eigenen Projekten und beteiligten sich Polnische sowie das Višegrad-Literaturresidenz- an literarischen Veranstaltungen. programm für Schriftsteller, Dichter, Essayisten, Kritiker, Literaturübersetzer und Journalisten aus Die in den vergangenen Jahren begonnene Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Kooperation mit der Jagiellonen-Universität und der Pädagogischen Universität wurde auch in Im Jahr 2016 wurde das Projekt „Künstlerstipen- diesem Jahr fortgesetzt. Anlässlich des Interna- dien” nach flexiblen Kriterien realisiert: Die Sti- tionalen Übersetzertags fand unter dem Titel pendienkommission vergab 7 Stipendien an zu- „Der Übersetzer als Botschafter und Aktivist” am meist deutschsprachige Autoren für Aufenthalte Collegium Paderevianum der Jagiellonen-Uni- von ein bis drei Monaten in der Zeit von August versität ein Treffen mit der Stipendiatin Sława

78 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Gesprächsveranstaltung „Stereotype und Literatur” mit Stipendiaten der SdpZ- Künstlerstipendien und der Visegrád-Residenzstipendien in der Villa Decius, 6. Oktober 2016 (Foto Paweł Mazur)

Sabine Hassinger (Foto Paweł Mazur)

79 Gesprächsveranstaltung „Der Übersetzer als Botschafter und Aktivist” mit Sława Lisiecka im Collegium Paderevianum der Jagiellonen-Universität Krakau, 24. November 2016 (Foto Paweł Mazur) Lisiecka statt. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Paweł Zarychta. Gegenstand waren nicht nur Frau Lisieckas Arbeit als Übersetzerin, sondern auch ihre Anstrengungen, die übersetzten Texte im kulturellen Diskurs sichtbar zu machen.

In Zusammenarbeit mit den Teilnehmern des Im Jahr 2016 wurde auch die Zusammenar- ebenfalls von der Villa Decius realisierten Pro- beit mit dem dreisprachigen Literaturmagazin jekts SAGA gab es eine Gesprächsveranstaltung „Radar” fortgeführt – die Texte ausgewählter zum Thema „Stereotype und Literatur”. Prota- Stipendiaten wurden in drei Sprachfassungen gonisten waren die Stipendiaten der Künstlersti- (polnisch, deutsch und ukrainisch) in der aktuel- pendien und des Visegrád-Literaturresidenzpro- len Ausgabe des Magazins veröffentlicht, weitere gramms sowie als Moderator der Journalist und Texte sollen in späteren Ausgaben erscheinen. Autor Marcin Wilk. Koordination: Aneta Jędrzejczak

80 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Im Bereich Kultur hat die SdpZ 2016 140 Projekte mit einer Gesamtsumme von 5.063.133 Złoty gefördert.

Die vollständige Liste der 2016 von der SdpZ mitfinanzierten Projekte ist im Internet auf unserer Seite www.sdpz.org erhältlich.

81 80 Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt

82 Jahresbericht der SdpZ • 2016 82 18. Deutsch-Polnisches Forum Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt 87 „Gesprächskreis Polen“ der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der SdpZ

89 Gespräche über die Zukunft Europas

95 SdpZ-Gesprächsrunden über Bücher

83 18. Deutsch-Polnisches Forum

A m 19. April 2016 fand am Sitz der Stiftung für Zusammenarbeit – Entwicklungsstand und -pers- deutsch-polnische Zusammenarbeit in Warschau pektiven der deutsch-polnischen Beziehungen“, das 18. Deutsch-Polnische Forum statt. Das „Die NATO-Politik angesichts neuer Bedrohun- Leitthema der diesjährigen Veranstaltung waren gen“, „Die Ukraine als Herausforderung für die die Flüchtlingskrise in Europa sowie die Heraus- deutsche und polnische Ost-Politik“, „Innovative forderungen für die deutsch-polnische Zusam- Wirtschaft als Chance für Wirtschaftswachstum menarbeit in diesem Bereich. An der Eröffnungs- und neue Arbeitsplätze in Polen, Deutschland debatte des Forums nahmen der Außenminister und Europa“ und „Das Junge Forum. Zukunftsla- der Polnischen Republik, Dr. Witold Waszczykow- bor: Polen und Deutschland in Europa“. ski, und der Außenminister der Bundesrepublik Während des Podiumsgesprächs zum 25-jährigen Deutschland, Dr. Frank-Walter Steinmeier, teil. Jubiläum des Nachbarschaftsvertrags zwischen In der Hauptplenardebatte über das Thema der Republik Polen und der Bundesrepublik „Deutschland und Polen angesichts der Flücht- Deutschland wurde auch an die Umstände seiner lingskrise in Europa“ traten unter anderem auf: Entstehung erinnert und über seine aktuelle Konrad Szymański, Staatsminister im polnischen Bedeutung für die Entwicklung der bilateralen Außenministerium, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Beziehungen nachgedacht. Die meisten Emo- ehemalige Bundestagsvorsitzende, Jürgen Hardt, tionen weckten strittige Fragen, wie etwa die Bundestagsabgeordneter und außenpolitischer Asymmetrie des Vertrags bezüglich der Polen in Fraktionssprecher der CDU/CSU im Bundestag, Deutschland und der Deutschen in Polen. Einige Prof. Dr. Christine Langenfeld, Vorsitzende des der Teilnehmenden und Anwesenden im Raum Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für verwiesen darauf, dass es die deutsch-polnischen Integration und Migration (SVR) und Dr. habil. Beziehungen beleben könne, wenn Berlin die Maciej Duszczyk vom Institut für Sozialpolitik deutschen Auslandspolen als Minderheit aner- der Warschauer Universität. Moderiert wurde die kennen würde. Am Podiumsgespräch nahmen Debatte von Marek Zając (TVP). teil: Dr. habil. Marek Cichocki, Collegium Civitas, Neben dem Plenarteil gab es fünf Podiums- Dr. Kai-Olaf Lang, Stiftung Wissenschaft und gespräche in Arbeitsgruppen zu folgenden Politik, Prof. Dr. habil. Piotr Madajczyk, Institut Themen: „25 Jahre Vertrag zwischen der Bundes- für Politikstudien der Polnischen Akademie der republik Deutschland und der Republik Polen Wissenschaften und Prof. Dr. habil. Klaus Ziemer, über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau.

84 Jahresbericht der SdpZ • 2016 GFPS-Stipendiaten mit den Außenministern Frank-Walter Steinmeier und Witold Waszczykowski während des 18. Deutsch-Polnischen Forums

Rede von Außenminister Witold Waszczykowski

85 Rede von Außenminister Frank-Walter Steinmeier

Moderiert wurde die Diskussion von Jerzy Haszc- auftragter des Außenministeriums der Bundes- zyński, Journalist und Publizist der Tageszeitung republik Deutschland, Michał Kołodziejczyk von „Rzeczpospolita“. der Warschauer Stadtverwaltung und Jan Piekło, An der von Tadeusz Wróbel von der Zeitschrift Direktor der Stiftung für polnisch-ukrainische „Polska Zbrojna” moderierten Diskussion zur Zusammenarbeit (PAUCI). Die Teilnehmenden NATO-Politik angesichts neuer Bedrohungen debattierten über die Möglichkeiten einer Zu- nahmen teil: Justyna Gotkowska, Zentrum für sammenarbeit zwischen Polen und Deutschland Ost-Studien, Artur Kacprzyk, Polnisches Institut für zur Förderung einer sozialen und wirtschaftli- Internationale Angelegenheiten, Dr. habil. Markus chen Wende in der Ukraine und einer Stärkung Kaim, Stiftung Wissenschaft und Politik, sowie ihres Integrationsprozesses mit der EU. Durch das Dr. Christian Mölling vom German Marshall Fund. Gespräch führte Gerhard Gnauck, Korrespondent Bei diesem Gespräch wurde unter anderem über der Tageszeitung „Die Welt”. die Unterschiede des deutschen und polnischen Beim Panel zum Thema “Innovative Wirtschaft Standpunktes zu einer Ausweitung des NATO-Ein- als Chance für Wirtschaftswachstum und neue satzes in Ost-Mitteleuropa gesprochen. Arbeitsplätze in Polen, Deutschland und Europa“ Das Thema der dritten Arbeitsgruppe war die sprachen Prof. Dr. habil. Feliks Grądalski, Internati- deutsche und polnische Ukraine-Politik. Es onal Warsaw School of Economics, Prof. Dr. habil. diskutierten Johannes Regenbrecht, Ukraine-Be- Detlef Hommel, Breslauer Forschungszentrum

86 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Plenardebatte „Deutschland und Polen angesichts der Flüchtlingskrise in Europa”, von links: Moderator Marek Zając (TVP), Prof. Dr. Christine Langenfeld, Dr. habil. Maciej Duszczyk, Jürgen Hardt, Prof. Dr. Rita Süssmuth

Podiumsdiskussion des Jungen Forums

87 Den Abschlussvortrag des 18. Deutsch-Polnischen Forums hielt Dr. Johannes von Thadden, Ko-Vorsitzender des Vorstands der SdpZ

EIT+, Dr. Marta Balcerek-Kosiarz vom West-Institut 1991 geboren wurden. Darüber hinaus ging es sowie Ewa Mikos, Siemens Sp. z o.o. Im Verlauf unter anderem um Fragen wie die Bedeutung von der von Agnieszka Ozubko von der deutsch-pol- Geschichte für junge Generationen, den Stand der nischen Industrie- und Handelskammer mode- historischen Bildung in Deutschland und Polen rierten Diskussion wurde unter anderem über die oder Möglichkeiten der Kooperation von deut- Möglichkeiten der deutsch-polnischen Zusam- schen und polnischen Jugendlichen und Studie- menarbeit im Bereich der Innovations-Erschlie- renden mit Partnern in Belarus und der Ukraine. ßung und der wirtschaftlichen Konjunkturförde- Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Łukasz rung in der EU gesprochen. Jasina vom Museum der Geschichte Polens. In der Podiumsdiskussion des Jungen Forums dis- Das Deutsch-Polnische Forum im Jahr 2016 kutierten Studierende aus Polen und Deutschland wurde von der Stiftung für deutsch-polnische über den Stand der zeitgenössischen deutsch-pol- Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Au- nischen Beziehungen aus der Sicht ihrer Genera- ßenministerium der Republik Polen und dem tion – also von Leuten, die nach der Unterzeich- Außenministerium der Bundesrepublik Deutsch- nung des Vertrags zwischen der Republik Polen land organisiert. und der Bundesrepublik Deutschland im Jahr Koordination: Joanna Czudec, Karol Janoś

88 Jahresbericht der SdpZ • 2016 „Gesprächskreis Polen“ der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

Gesprächsveranstaltung am 15. März 2016, von links: Dr. Christoph von Marschall, Markus Meckel, Dr. habil. Marek Cichocki

D er „Gesprächskreis Polen“, ein Kooperationspro- onsforen in Berlin gehört. Unter dem Vorsitz von jekt der Stiftung für deutsch-polnische Zusammen- Markus Meckel, dem Ko-Vorsitzenden des Rates arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Auswär- der SdpZ, fanden 2016 in den Räumlichkeiten der tige Politik (DGAP), bietet Entscheidungsträgern DGAP in Berlin vier Treffen statt, auf denen aktuelle aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, Medien- deutsch-polnische Themen erörtert wurden. vertretern und Akteuren der Zivilgesellschaft in Dabei lag angesichts des 25-jährigen Jubiläums Deutschland die Möglichkeit, mit hochkarätigen des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags, Experten über wichtige Themen, die Polen oder das in diesem Jahr begangen wurde und im Fokus die deutsch-polnischen Beziehungen betreffen, der Öffentlichkeit stand, das Hauptaugenmerk auf zu diskutieren. Das Format hat in der DGAP, einem bilateralen Themen. Den Auftakt machte daher am der renommiertesten Think-tanks in Deutschland, 15. März 2016 auch eine gemeinsame Bestandsauf- bereits eine lange Tradition und die stets hohe Zahl nahme der deutsch-polnischen Beziehungen und der Gesprächskreisteilnehmer bestätigt, dass dieses die Frage, wie sich diese unter der seit November zu den etablierten deutsch-polnischen Diskussi- 2015 amtierenden nationalkonservativen Regierung

89 Gespräch mit Botschafter Prof. Andrzej Przyłębski am 27. Oktober 2016

Polens künftig entwickeln würden. Für eine Analyse der Kirche zum Staat zu deuten sei. und Einschätzung konnten Dr. habil. Marek A. Cicho- Traditionell wurde auch der neue polnische cki, der Programmdirektor des Europa-Zentrums Botschafter in Deutschland, Prof. Dr. Andrzej Natolin aus Warschau, und der Tagesspiegel-Korre- Przyłębski, der das Amt am 29. Juli 2016 über- spondent Dr. Christoph von Marschall gewonnen nommen hatte, um einen Gastbeitrag im Rahmen werden. Beide fragten nach den Konflikt- und des Gesprächskreises gebeten. In einer Aktuellen Kompromissfeldern in den bilateralen Beziehungen, Stunde präsentierte er am 27. Oktober 2016 die über die es wichtig wäre, miteinander frühzeitig und Prioritäten seiner Amtszeit, zu denen neben der sachlich ins Gespräch zu kommen. Pflege der politischen Beziehungen der kulturelle Vor dem Hintergrund des Papstbesuchs bei den und wissenschaftliche Austausch zwischen Polen Weltjugendtagen in Krakau im Juli 2016 wurde in und Deutschland zählten. Er zeigte sich ferner der zweiten Sitzung am 16. September 2016 die zuversichtlich, 2019 das geplante neue Botschafts- aktuelle Situation der Katholischen Kirche in Polen gebäude noch als Botschafter eröffnen zu können. diskutiert. Antworten auf die provokante Frage „Die Am 15. Dezember 2016 widmete sich der Ge- Katholische Kirche in Polen – gespalten wie ihre sprächskreis schließlich der sicherheits- und ver- Gläubigen?“ gaben zwei ihrer ausgewiesenen Ken- teidigungspolitischen Lage in Europa. Unter dem ner Antwort: Błażej Strzelczyk von der katholischen Titel „Die Umsetzung der NATO-Beschlüsse von Wochenzeitung „Tygodnik Powszechny“ aus Krakau Warschau nach den amerikanischen Präsident- sowie der in Berlin lebende Publizist und Theologe schaftswahlen“ skizzierten Justyna Gotkowska Thomas Kycia. Neben dem sich abzeichnenden vom Zentrum für Oststudien (OSW) in Warschau Richtungsstreit zwischen liberalen und konservati- und der USA-Experte Dr. Henning Riecke bei der ven Strömungen innerhalb der katholischen Kirche, DGAP die in Polen bzw. Deutschland diskutier- der auch in Form unterschiedlicher Haltungen von ten Zukunftsvisionen für die transatlantischen Kirchenvertretern zur Flüchtlingskrise zu Tage trat, Beziehungen und ein stärkeres Engagement der stand die Frage im Raum, wie die seit dem letzten Europäer innerhalb der NATO. Regierungswechsel offenbar engere Verbindung Koordination: Karolina Fuhrmann

90 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Gespräche über die Zukunft Europas

Im Jahr 2016 setzte die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit das Programm „Gespräche über die Zukunft Europas” fort, das sich großen Publikumsinteresses erfreut und in dessen Rahmen seit 2013 mehr als 120 Experten und Multiplikatoren aus Polen und Deutschland an zahlreichen Veranstaltungen teilnahmen. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Veran- staltungen, die im Jahr 2016 stattfanden.

Nachbarschaft (von links) Adam Reichardt, Wolfgang Templin, Cornelius Ochmann, mit Blick Dr. Agnieszka Łada auf die Zukunft

Am 29. Juni 2016 veranstalteten die Zwei- DDR-Bürgerrechtler und ehemaliger Leiter des monatsschrift „New Eastern Europe” und die Warschauer Büros des Heinrich-Böll-Stiftung, Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Agnieszka Łada, Leiterin des Europa-Programms unter dem Titel „Nachbarschaft mit Blick auf die des Instituts für Öffentliche Angelegenheiten, Zukunft“ ein Podiumsgespräch anlässlich des 25. sowie Cornelius Ochmann, geschäftsführendes Jahrestags der Unterzeichnung des deutsch-pol- Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-pol- nischen Vertrags über gute Nachbarschaft und nische Zusammenarbeit. Moderiert wurde das freundschaftliche Zusammenarbeit. Gelade- Gespräch von Adam Reichardt, dem Chefredak- ne Gäste waren Wolfgang Templin, Publizist, teur von „New Eastern Europe”.

91 (von links) Gesprächsteilnehmer: Marek Prawda, Grażyna Prawda, Ovidiu Dranga, rumänischer Botschafter in Polen, Debatte „Intellektuelle in Cornelius Ochmann, Sabra Daici, Leiterin des Rumänischen Kulturinstituts, Botschaftsratin schwierigen Zeiten: Vom Kalten Krieg bis heute”

A m 25. November 2016 veranstalteten die Stif- tung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Rumänische Kulturinstitut und die Bronisław-Ge- remek-Stiftung eine Podiumsdebatte mit Roland Jahn, Horia-Roman Patapievici und Andrei Pleşu. Moderiert wurde das Gespräch von Adam Michnik, dem Chefredakteur der „Gazeta Wyborcza”. Eine Aufzeichnung der Debatte ist im Internet zugänglich unter: http://fwpn.org.pl/mediateka/ wideo, Fotos finden sich unter: http://fwpn.org.pl/ mediateka/zdjecia/intelektualisci-w-trudnych-cza- sach-od-zimnej-wojny-do-czasow-wspolczes- nych-qDqywf.

92 Jahresbericht der SdpZ • 2016 (von links) Horia-Roman Patapievici, Roland Jahn, Andrei Pleșu. Es moderiert: Adam Michnik.

Roland Jahn Horia-Roman Patapievici

Anknüpfend an diese Veranstaltung luden das Ru- Horia-Roman Patapievici, den Autoren des Buches mänische Kulturinistitut und der Verlag Wydawnic- ”Ogłupiająca idea” (Verdummende Idee), das von two Akademickie „Dialog” im Rahmen der 25. Mes- Bogumił Luft moderiert wurde, sowie ein von se des Historischen Buches am 26. November 2016 Grażyna Prawda moderiertes Treffen mit Roland zu Autorenlesungen mit den Debattenteilnehmern Jahn, dem Verfasser des Buchs "Wir Angepassten. in den Kinosaal des Warschauer Königsschlosses Überleben in der DDR". ein. Dort gab es ein Treffen mit Andrei Pleşu und

93 Gesprächspodium Polen – Deutschland. Partnerschaft für Europa. 25 Jahre deutsch-polnischer Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Konferenz „Europa mit Zusammenarbeit. Teilnehmer (von links) Wojciech Duda – Historiker, Publizist, Verleger, Mitbegründer Blick auf die Zukunft” des Zeitschrift „Przegląd Polityczny” (Moderator), Rolf Nikel – Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen, Jan Krzysztof Bielecki – polnischer Politiker, om 19.-20. Mai 2016 fand im Europäischen So- Ökonom, Ministerpräsident der Republik Polen V (1991), Rita Süssmuth – deutsche Politikerin, ehem. lidarność-Zentrum in Danzig turnusmäßig das von Bundestagspräsidentin, Markus Meckel – ehem. der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Außenminister der DDR, Ko-Vorsitzender des Rats der mitorganisierte Forum „Polen – Deutsche – Partner- SdpZ, Sebastian Płóciennik – Leiter des Programms schaft für Europa. 25 Jahre deutsch-polnischer Ver- Europäische Union am Polish Institute of International Affairs, Ko-Vorsitzender des Vorstands der SdpZ trag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit. Wandelt sich das Narrativ in den deutsch-polnischen Beziehungen?” statt. Gegen- (Politiker, Ökonom, ehemaliger Ministerpräsident stand des Forums waren folgende Themen: „Europä- der Republik Polen), Markus Meckel (ehemaliger ische Kultur der Gastfreundschaft. Migration als Test- DDR-Außenminister, Ko-Vorsitzender des Rates fall für die Glaubwürdigkeit der europäischen Werte”, der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenar- „Mittel- und Osteuropa fünfundzwanzig Jahre nach beit), Rita Süssmuth (Politikerin, ehemalige Bun- dem Zerfall der Sowjetunion. Bilanz des Projekts der destagspräsidentin), Rolf Nikel (Botschafter der Demokratisierung”, „Die NATO im 21. Jahrhundert. Bundesrepublik Deutschland in Polen), Pierre Buhler Wie sicher sind die europäischen Demokratien?”, (Botschafter der Republik Frankreich in Polen), Lew „Wie veränderte sich die Nachbarschaftspolitik infol- Zacharczyszyn (ukrainischer Generalkonsul in Dan- ge der Konflikte im Süden und Osten Europas?”. zig), Irina Borogan (russische Investigativjournalistin, An der Konferenz nahmen unter anderem teil: Petr Mitautorin des Internetportals Agentura.ru), Dominik Janyška (Direktor des Tschechischen Zentrums in P. Jankowski (Diplomat, Task Force NATO-Gipfel, pol- Warschau, ehemaliger Botschafter der Tschechischen nisches Außenministerium) und Piotr Andrusieczko Republik in Frankreich), Jan Krzysztof Bielecki (Ethnologe, Politologe, Journalist und Publizist).

94 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Die Siegerklassen bei der feierlichen Preisverleihung in Brüssel, September 2016

Young Europeans Award

E in besonderes Element des Programms „Gespräche über die Zukunft Europas” war der Wettbewerb um den Young Europeans Award, eine gemeinsame Initiative des Deutsch-Fran- zösischen Jugendwerks, des Deutsch-Polni- schen Jugendwerks, der Allianz Kulturstiftung, der Hippocrène-Stiftung und der Stiftung für tausch zwischen Jugendlichen aus den Ländern deutsch-polnische Zusammenarbeit. Er ist der des Weimarer Dreiecks fördern soll, stand unter erste und einzige Wettbewerb dieser Art in dem Motto „Wie weit reicht Europa?“ Gastland Europa und hat zum Ziel, Jugendliche aus Polen, der diesjährigen Auflage war die Ukraine. Deutschland und Frankreich im trilateralen „Die europäische Kultur kennt keine Grenzen“ – Austausch zur Mitgestaltung eines lebendigen mit dieser Botschaft überzeugten die Gewinner Europas zu motivieren. des ersten Young Europeans Awards die inter- Am 20. September 2016 wurde in Brüssel erst- nationale Wettbewerbsjury unter Vorsitz des mals der Young Europeans Award verliehen. Regisseurs Volker Schlöndorff. Bei der feierlichen Ausgezeichnet wurden Schüler aus Polen, Preisverleihung in Brüssel erhielten die Schüler Deutschland, Frankreich und der Ukraine für ihr im Alter von 14-16 Jahren die Gelegenheit, ihr gemeinsam entwickeltes Projekt „The colourful Projekt, in dem sie eigene Migrationserfahrun- face of Europe“. Die diesjährige Ausgabe des tri- gen aufgreifen und den Begriff „Heimat“ zu lateralen Wettbewerbs, der den Dialog und Aus- definieren versuchen, Vertretern der EU und

95 Konrad Szymański, Michael Roth und Harlem Désir, Brüssel, September 2016

Europapolitikern aus ihren Ländern vorzustellen. preis des Wettbewerbs diente dem gegenseitigen Im Rahmen der Festveranstaltung diskutierten Kennenlernen sowie einem Einblick in die Funkti- der deutsche Staatsminister für Europa Michael onsweise der europäischen Institutionen. Roth, der polnische Minister für Europäische Angelegenheiten Konrad Szymański sowie der Weitere Informationen über den Wettbewerb französische Staatssekretär für Europafragen im Internet unter: Harlem Désir mit den Jugendlichen darüber, wie www.young-europeans-award.org die EU für junge Europäer attraktiver gestalten sowie auf der Facebook-Seite: werden kann. https://www.facebook.com/Young-Europe- Die gemeinsame 5-tägige Reise des internationa- ans-Award-1180503561979963/ len Siegerteams aus Berlin, Belèves (FR), Jerzyko- wo bei Posen (PL) und Melitopol (UA) als Haupt- Koordination: Magdalena Przedmojska

96 Jahresbericht der SdpZ • 2016 SdpZ-Gesprächsrunden über Bücher

Im Jahr 2016 setzte die Stiftung für deutsch-pol- nische Zusammenarbeit ihre im Jahr 2014 ins Le- ben gerufene Gesprächsreihe über Neuerschei- nungen zum Thema der deutsch-polnischen Beziehungen fort. Gegenstand der ersten Ge- sprächsrunde war das Buch „Polskie i niemieckie narracje historyczne w filmach na tle prawa i po- lityki” (Polnische und deutsche historische Narra- tionen in den Filmen im Spiegel des Rechts und der Politik) von Anna und Krzysztof Garczewski. Am 9. Juni befasste sich eine weitere Gesprächs- runde mit Prof. Arkadiusz Stempins Buch „Od Fryderyka i Katarzyny Wielkiej do Merkel i Putina” (Von Friedrich und Katharina der Großen zu Mer- kel und Putin). Hauptthema des von Krzysztof Miszczak, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der SdpZ, geleiteten Gesprächs war der Einfluss der jeweiligen deutsch-russischen Beziehungen auf die geopolitische Situation Polens. Im September veranstaltete die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit eine Ge- sprächsrunde über die von Dieter Bingen, Marek Walter Steinmeier. Die Anthologie entstand als Hałuba und Matthias Weber herausgegebene Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Polen-In- Anthologie „Mein Polen – meine Polen. Zugänge stituts, des Instituts für Germanische Philologie und Sichtweisen”. Das Buch enthält 44 Texte von der Universität Wrocław und dem in Oldenburg bekannten deutschen Persönlichkeiten, darunter ansässigen Bundesinstitut für Kultur und Ge- Karl Dedecius, Roman Herzog, Kardinal Karl Leh- schichte der Deutschen im östlichen Europa. Den mann, Markus Meckel, Dietmar Nietan, Johan- Vortrag zur Einführung in die Diskussion hielt nes von Thadden, Heinrich August Winkler und der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Dietmar Woidke, die durch private und berufliche in Polen, Rolf Nikel. Teilnehmer der Gesprächs- Erfahrungen eine besonders enge Verbindung zu runde waren Prof. Dieter Bingen, Direktor des Polen haben. Das Vorwort verfasste der amtie- Deutschen Polen-Instiuts in Darmstadt, Cornelius rende Bundespräsident und ehemalige Außen- Ochmann, geschäftsführendes Vorstandsmit- minister der Bundesrepublik Deutschland Frank- glied der SdpZ, sowie Prof. Klaus Ziemer von der

97 Gespräch über das Buch „Od Fryderyka i Katarzyny Wielkiej do Merkel i Putina” (Von Friedrich und Katharina der Großen zu Merkel und Putin), Prof. Dr. Krzysztof Miszczak und Prof. Dr. Arkadiusz Stempin

Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität in War- schau. Eines der Hauptthemen des Gesprächs war die Frage, welchen Einfluss individuelle posi- tive Erfahrungen deutscher Politiker im Kontakt mit Polen auf spätere politische Entscheidungen im Zusammenhang mit der Entwicklung und Festigung der Beziehungen zwischen Deutsch- land und Polen hatten. Am 13. Oktober fand eine Gesprächsrunde zu Włodzimierz Nowaks Buch „Niemiec. Wszystkie ucieczki Zygfryda” (Der Deutsche. Alle Fluchten Siegfrieds). Während des Gesprächs erzählte der Autor von seiner Arbeit am Buch sowie von den wichtigsten Kapiteln im Leben der Hauptfigur seiner Reportage Siegfried Kapela, halb Deut- scher und halb Pole, also ein Mensch mit doppel- ter Identität, dessen Leben durch die Flucht aus der grauen Volksrepublik Polen geprägt wurde. Der Protagonist des Buches flüchtet aus der Situation, in die er hineingeraten ist, aber gleich- zeitig auch vor sich selbst. Der Autor berichtete von seinen Schwierigkeiten, den Helden seiner Buchvorstellung „Niemiec. Wszystkie ucieczki Zygfryda” Reportage zu verstehen. Prof. Krzysztof Misz- (Der Deutsche. Alle Fluchten Siegfrieds), Prof. Dr. czak, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Krzysztof Miszczak und Włodzimierz Nowak SdpZ, der das Gespräch moderierte, stellte fest, das Buch illustriere sehr anschaulich die Folgen

98 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Im Bereich Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt hat die SdpZ 2016 46 Projekte mit einer Gesamtsumme von 1.156.622 Złoty gefördert. der Verstrickung eines Menschen in ein Die vollständige Liste der 2016 autoritäres System, was der Geschichte des von der SdpZ mitfinanzierten Siegfried Kapela eine universelle Dimension Projekte ist im Internet auf unserer verleihe. Prof. Miszczak betonte außerdem, Seite www.sdpz.org erhältlich. „Der Deutsche ...” zeige auf interessante Weise die Geschichte der Volksrepublik Po- len und könne so unter anderem zum Nach- denken über da mentale „Erbe” des kom- munistischen Systems und dessen bis heute andauernde Präsenz im politischen Diskurs der polnischen Gesellschaft anregen. Koordination Karol Janoś

99 Jahresabschluss Bestätigungsvermerk des Unabhängigen Wirtschaftsprüfers

An den Rat der Stiftung

Wir haben die Prüfung des beigefügten Jahres- und anderen geltenden Rechtsvorschriften. Der abschlusses der Stiftung für deutsch-polnische Vorstand der Stiftung ist ebenfalls für innere Re- Zusammenarbeit mit Sitz in Warszawa, ul. Zielna vision verantwortlich, die sie als notwendig für 37 (nachstehend Stiftung genannt), durch- die Erstellung eines Jahresabschlusses anerken- geführt, der sich aus der Einleitung zum Jahres- nt, der frei von wesentlichen falschen Darstel- abschluss, der Bilanz zum 31. Dezember 2016, lungen aufgrund von Betrug oder Fehler ist. der Gewinn- und Verlustrechnung, dem Eigen- kapitalspiegel, der Kapitalflussrechnung für das Der Vorstand der Stiftung und die Mitglieder Geschäftsjahr vom 1. Januar 2016 bis zum 31. des Rates der Stiftung haben sicherzustellen, Dezember 2016 sowie dem Anhang und den dass der Jahresabschluss die Anforderungen Erläuterungen zusammensetzt. des Rechnungslegungsgesetzes erfüllt.

Verantwortung des Geschäftsführers der Stiftung Verantwortung des Unabhängigen Wirtschafts- und der Aufsichtshabenden für die Aufstellung des prüfers Jahresabschlusses Unsere Aufgabe besteht darin, auf Grundlage Dem Vorstand der Stiftung sowie den Mitglie- der von uns durchgeführten Prüfung einen dern des Stiftungsrates obliegt die Aufstel- Bestätigungsvermerk über diesen Jahresab- lung des Jahresabschlusses auf Grundlage der schluss abzugeben. ordnungsgemäß geführten Handelsbüchern und seine den tatsächlichen Verhältnissen ent- Die Prüfung haben wir im Einklang mit dem Kap. sprechende Darstellung im Einklang mit dem 7 des Rechnungslegungsgesetzes sowie mit den Rechnungslegungsgesetz vom 29. September nationalen Prüfungsstandards, wie sie in den 1994 (Gesetzblatt 2016, Pos. 1047 mit späteren internationalen Prüfungsstandards formuliert Änderungen), nachstehend "Rechnungslegun- sind und vom Landesrat der Wirtschafts- gsgesetz" genannt, sowie den auf seiner Grund- prüfer mit dem Beschluss Nr. 2783/52/2015 vom lage erlassenen Durchführungsvorschriften 10. Februar 2015 mit späteren Änderungen

100 Jahresbericht der SdpZ • 2016 verabschiedet wurden, durchgeführt. Nach zum 31.12.2016 sowie ihr Finanzergebnis für den o.g. Standards sind ethische Erfordernisse das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2016 bis zum zu erfüllen und die Prüfung so zu planen und 31. Dezember 2016 klar und den tatsächlichen durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit Verhältnissen entsprechend, im Einklang mit bekommen werden kann, dass der Jahresab- den einschlägigen Vorschriften des Rechnungs- schluss frei von wesentlichen falschen Darstel- legungsgesetzes sowie den angewandten lungen ist. Rechnungslegungsmethoden (-politik) dar, b) wurde der beigefügte Jahresabschluss auf Die Prüfung bestand in der Durchführung von Grundlage der ordnungsmäßig geführten Verfahren, um Belege über die Prüfung von Handelsbücher erstellt, Beträgen und Angaben im Jahresabschluss zu c) stimmt der beigefügte Jahresabschluss erhalten. Die Auswahl der Prüfverfahren liegt hinsichtlich der Form und des Inhalts mit den im Ermessen des Wirtschaftsprüfers, und hängt für die Stiftung geltenden Rechtsvorschriften u.a. von der Einschätzung des Risikos wesen- sowie mit den Bestimmungen der Satzung tlicher falscher Darstellung des Jahresabschlus- der Stiftung überein. ses aufgrund von Betrug oder Fehler ab. Bei der Einschätzung dieses Risikos berücksichtigt der Wirtschaftsprüfer die Arbeitsweise der Innen- Marcin Diakonowicz revision hinsichtlich der Erstellung und einer Wirtschaftsprüfer verantwortlich den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- für die Jahresabschlussprüfung den Darstellung des Jahresabschlusses durch Zulassungsnummer 10524 die Stiftung, um angemessene Prüfverfahren zu entwerfen und nicht um ein Urteil über die Wirksamkeit der Innenrevision der Stiftung abzugeben. Die Prüfung umfasst ebenfalls die Im Namen der Gesellschaft Deloitte Polska Spół- Bewertung der Angemessenheit der angenom- ka z ograniczoną odpowiedzialnością Sp. k. – menen Rechnungslegungsmethoden (-politik), zur Prüfung von Jahresabschlüssen berechtigter der Rationalität der von dem Vorstand der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eingetragen in Stiftung ermittelten Schätzungswerte sowie der der Liste des KRBR der zur Wirtschaftsprüfung allgemeinen Darstellung des Jahresabschlusses. befugten Unternehmen unter der Nummer 73: Nach unserer Auffassung bilden die von uns erhaltenen Prüfungsbelege eine hinreichende und angemessene Grundlage für die Erteilung Marcin Diakonowicz - Stellv. Vorsitzender der eines Bestätigungsvermerks. Geschäftsführung der Deloitte Polska Sp. z o.o. – des Komplementärs der Gesellschaft Deloitte Bestätigungsvermerk Polska Spółka z ograniczoną odpowiedzialnością Sp. k. Nach unserer Meinung: a) stellt der beigefügte Jahresabschluss die Vermögens- und Finanzlage der Stiftung Warschau, den 6. Juni 2017

101 Bilanz Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit zum 31.12.2016

Betrag in PLN zum: Aktiva 31.12.2016 31.12.2015

A. Anlagevermögen 152 654 135,71 154 406 366,08 I Immaterielle Vermögensgegenstände und Rechte 1. Entwicklungskosten 2. Firmenwert 3. Andere immaterielle Vermögensgegenstände und Rechte

4. Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Rechte II Sachanlagevermögen 4 777 249,12 5 080 007,53 1. Sachanlagen 4 777 249,12 5 080 007,53 a) Grundstücke, darunter Erbnießbrauchrecht 127 134,89 131 208,73 b) Gebäude und Bauten 4 369 438,66 4 525 651,44 c) Technische Anlagen und Maschinen 117 882,89 144 575,20 d) Transportmittel 7 714,75 26 230,03 e) Andere Sachanlagen 155 077,93 252 342,12 2. Anlagen im Bau 3. Anzahlungen auf Anlagen im Bau III Langfristige Forderungen IV Finanzanlagen 146 480 335,12 147 852 220,86 1. Immobilien 55 860 118,40 57 851 330,10 2. Immaterielle Vermögensgegenstände und Rechte 3. Langfristige finanzielle Vermögenswerte 90 620 216,72 90 000 890,76 - Anteile oder Aktien - Andere Wertpapiere 90 620 216,72 90 000 890,76 - Gewährte Darlehen - Andere langfristige finanzielle Vermögenswerte 4. Andere Finanzanlagen

102 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Betrag in PLN zum: Aktiva 31.12.2016 31.12.2015

V Langfristige Rechnungsabgrenzungsposten 1 396 551,47 1 474 137,69 1. Aktive latente Steuer 2. Andere Rechnungsabgrenzung 1 396 551,47 1 474 137,69 B. Umlaufvermögen 259 058 800,17 262 708 389,01 I Vorräte 17 341,46 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. unfertige und halbfertige Erzeugnisse 3. Fertige Erzeugnisse 4. Waren 5. Anzahlungen auf Lieferungen 17 341,46 II Kurzfristige Forderungen 756 933,46 1 026 254,35 1. aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von: 720 783,01 1 006 770,75 - bis zu 12 Monaten 720 783,01 1 006 770,75 - über 12 Monate 2. aus Steuern, Zuschüssen, Zöllen, Sozial- und 33 801,11 Krankenversicherungen und anderen Leistungen 3. Andere Forderungen 2 349,34 19 483,60 4. Auf dem Klageweg

III Geldmittel 258 188 369,74 261 560 557,88 1. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 201 265 107,55 261 560 557,88 a) an sonstigen Unternehmen 199 385 965,31 259 129 254,11 - Anteile oder Aktien

- andere Wertpapiere 41 323 992,26 42 925 228,51 - gewährte Darlehen

- andere kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 158 061 973,05 216 204 025,60 b) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1 879 142,24 2 431 303,77 - Kassenbestand und Bankguthaben 1 879 142,24 2 431 303,77 - andere Zahlungsmittel

- andere flüssige Mittel

2. Sonstige Geldmittel 56 923 262,19 IV Kurzfristige Rechnungsabgrenzungsposten 96 155,51 121 576,78 AKTIVA INSGESAMT 411 712 935,88 417 114 755,09

103 Betrag in PLN zum: PASSIVA 31.12.2016 31.12.2015

A. Eigenkapital 410 017 304,75 415 936 426,12 I Gründungsfonds 415 936 008,32 418 645 573,81 II Neubewertungsrücklage 417,80 417,80 III Jahresüberschuss/(Jahresfehlbetrag) -5 919 121,37 -2 709 565,49 B. Verbindlichkeiten und Rückstellungen 1 695 631,13 1 178 328,97 I Rückstellungen für Verbindlichkeiten 25 422,00 1. Rückstellungen für latente Körperschaftsteuer 2. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 25 422,00 - langfristige - kurzfristige 25 422,00 3. Sonstige Rückstellungen - langfristige - kurzfristige II Langfristige Verbindlichkeiten 892 714,14 403 891,65 1. Kredite und Darlehen 2. Verbindlichkeiten aus Ausgabe von Schuldverschreibungen 3. Andere finanzielle Verbindlichkeiten 4. Andere 892 714,14 403 891,65 III Kurzfristige Verbindlichkeiten 768 052,42 715 492,61 1. Kredite und Darlehen 2. Verbindlichkeiten aus Ausgabe von Schuldverschreibungen 3. Andere finanzielle Verbindlichkeiten 4. Aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von: 583 744,30 263 769,90 - bis zu 12 Monaten 583 744,30 263 769,90 - über 12 Monate 5. Erhaltene Anzahlungen auf Lieferungen 6. Wechselverbindlichkeiten 7. Verbindlichkeiten aus Steuern, Zöllen, Versicherungen 44 641,54 94 445,54 und anderen Leistungen 8. Verbindlichkeiten aus Löhnen und Gehältern 19 216,34 22 208,40 9. Andere Verbindlichkeiten 119 240,53 333 859,06 10. Sonderfonds 1 209,71 1 209,71 IV Rechnungsabgrenzungsposten 34 864,57 33 522,71 1. Negativer Firmenwert 2. Andere Rechnungsabgrenzung 34 864,57 33 522,71 - langfristige - kurzfristige 34 864,57 33 522,71 PASSIVA INSGESAMT 411 712 935,88 417 114 755,09

104 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 01.01.2016 - 31.12.2016 (Umsatzkostenverfahren) in PLN

für das für Geschäftsjahr das Geschäftsjahr 2016 2015 A. Einnahmen aus gemeinnütziger Tätigkeit 1 264 731,72 271 127,41 I Einnahmen aus ehrenamtlicher Tätigkeit 1 264 731,72 266 723,70 II Einnahmen aus nicht ehrenamtlicher Tätigkeit 4 403,71 B. Aufwendungen für gemeinnützige Aufgaben 13 297 766,13 13 107 964,80 I Kosten ehrenamtlicher Tätigkeit 13 297 766,13 12 975 181,30 II Kosten nicht ehrenamtlicher Tätigkeit 132 783,50 C. Finanzergebnis der gemeinnützigen Tätigkeit (A - B) -12 033 034,41 -12 836 837,39 D. Umsatzerlöse netto aus dem Verkauf von Erzeugnissen, 7 403 949,94 8 951 393,53 Waren und RHB-Stoffen I Umsatzerlöse netto aus dem Verkauf von Erzeugnissen 7 403 949,94 8 951 393,53 E. Aufwendungen für verkaufte Erzeugnisse, 6 604 363,42 5 774 292,03 Waren und RHB-Stoffe, darunter: I Aufwendungen für die Herstellung verkaufter Erzeugnisse 6 604 363,42 5 774 292,03 F. Bruttoergebnis vom Umsatz (D - E) 799 586,52 3 177 101,50 G. Allgemeine Verwaltungskosten 2 620 754,48 2 504 458,23 H. Gewinn/Verlust aus der satzungsgemäßen Tätigkeit, -13 854 202,37 -12 164 194,12 satzungsgemäßen gemeinnützigen Tätigkeit und Wirtschaftstätigkeit (C+F-G) I. Sonstige betriebliche Erträge 149 391,62 95 653,17 I Gewinne aus Veräußerung nicht-finanzieller langfristiger Vermögenswerte II Andere sonstige betriebliche Erträge 149 391,62 95 653,17 J. Sonstige betriebliche Aufwendungen 51 021,04 4 820,97 I Verlust aus Veräußerung nicht-finanzieller langfristiger 1 864,17 Vermögenswerte II Wertberichtigung der nicht-finanziellen Vermögenswerte III Andere betriebliche Aufwendungen 49 156,87 4 820,97

105 M. Koszty finansowe 13 166,82 25 552,87

I Odsetki 290,22 62,52 K. Operatives Ergebnis (H + I - J) -13 755 831,79 -12 073 361,92 II Strata ze zbycia inwestycji L. Finanzerträge 7 849 877,24 9 389 349,30 III Aktualizacja wartości inwestycji I Zinsen 6 485 412,00 8 855 461,81 IV Inne 12 876,60 25 490,35 II Erlöse aus Veräußerung von Finanzanlagen N. Zysk/strata z działalności statutowej, statutowej -5 919 121,37 -2 709 565,49 III Wertberichtigung der Finanzanlagen 1 364 465,24 533 887,49 pożytku publicznego i gospodarczej (K+L–M) IV Andere O. Wynik zdarzeń nadzwyczajnych (OI – OII) 0,00 M. Finanzaufwendungen 13 166,82 25 552,87 I Zyski nadzwyczajne I Zinsen 290,22 62,52 II Straty nadzwyczajne II Verlust aus Veräußerung von Finanzanlagen P. Zysk/strata brutto (N+O) -5 919 121,37 -2 709 565,49 III Wertberichtigung der Finanzanlagen R. Podatek dochodowy IV Andere 12 876,60 25 490,35 S. Zysk/strata netto (P-R) -5 919 121,37 -2 709 565,49 N. Gewinn/Verlust aus der satzungsgemäßen Tätigkeit, -5 919 121,37 -2 709 565,49 satzungsgemäßen gemeinnützigen Tätigkeit und Wirtschaftstätigkeit (K + L – M) O. Außerordentliches Ergebnis (O. I. – O. II)

I Außerordentliche Erträge II Außerordentliche Aufwendungen P. Bruttogewinn/(Bruttoverlust) (N + O) -5 919 121,37 -2 709 565,49 R. Körperschaftsteuer S. Jahresüberschuss/(Jahresfehlbetrag) (P - R) -5 919 121,37 -2 709 565,49

Warschau, den 29.05.2017

Festgestellt von: Erstellt von: Klara Geywitz Anna Łaniecka Cornelius Ochmann Sebastian Płóciennik Krzysztof Rak Johannes von Thadden Dariusz Makiłła

106 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Bewilligte Zuschüsse 2016 A. Aufteilung nach dem Durchführungsland

Ort des Projekts Zahl der Projekte Bewilligt in Zł Anteil der bewilligten Beträge an der Gesamtsumme der Zuschüsse in %

Polen 204 6 522 323 48,90%

Deutschland 69 4 030 845 30,22%

Polen und Deutschland 66 2 382 942 17,87% außer Klassifikation 8 401 663 3,01% (in Drittländern)

Zusammen 347 13 337 773 100,00%

Bewilligt in Zl

PL 6 522 323 D 4 030 845 PL+D 2 382 942 401 663

107 B. In Polen durchgeführte Projekte nach Woiwodschaften

Summe der Zuschüsse für in Polen durchgeführte Projekte - 100%

Region Anzahl bewilligte prozentualer der Projekte Gesamtsumme Anteil in Zł

mehr als eine Woiwodschaft 19 756 028 11,59%

Niederschlesien 26 787 885 12,08%

Kujawien-Pommern 2 5 900 0,09%

Lublin 1 9 100 0,14%

Lebus 11 147 550 2,26%

Lodz 3 81 400 1,25%

Kleinpolen 15 351 585 5,39%

Masowien 65 2 758 690 42,30%

Oppeln 11 159 550 2,45%

Vorkarpaten 3 92 000 1,41%

Podlachien 3 63 000 0,96%

Pommern 10 372 910 5,72%

Schlesien 11 320 858 4,92%

Heilig-Kreuz-Bergland 0 0 0,00%

Ermland-Masuren 8 209 610 3,21%

Großpolen 12 264 258 4,05%

Westpommern 4 142 000 2,18% Insgesamt Polen 204 6 522 323 100,00%

108 Jahresbericht der SdpZ • 2016 C. In Deutschland durchgeführte Projekte nach Bundesländern

Summe der Zuschüsse für in Deutschland durchgeführte Projekte - 100%

Region Anzahl bewilligte prozentualer der Projekte Gesamtsumme in Anteil Zł

Baden-Württemberg 3 51 734 1,28%

Bayern 3 133 250 3,31%

Berlin 15 573 724 14,23%

Brandenburg 13 454 860 11,29%

Bremen 1 31 390 0,78%

Niedersachsen 6 175 444 4,35%

Hamburg 0 0 0,00%

Hessen 1 86 000 2,13%

Mecklenburg-Vorpommern 4 137 256 3,41%

Nordrhein-Westfalen 6 143 620 3,56%

Rheinland-Pfalz 0 0 0,00%

Saarland 0 0 0,00%

Sachsen 8 168 990 4,19%

Sachsen-Anhalt 3 1 314 342 32,61%

Schleswig-Holstein 1 46 655 1,16%

Thüringen 0 0 0,00%

Territorium Deutschlands 5 713 580 17,70% (mehr als ein Land)

Insgesamt Deutschland 69 4 030 845 100,00%

109 Rat der SdpZ Vorstand der SdpZ Stand: 31. Dezember 2016

Rat Erinnerung und Solidarität“ an und engagiert sich außerdem im Bereich der europäischen Ko-Vorsitzende Außenpolitik und Demokratieförderung. Vom 12. Oktober 2013 bis 22. September 2016 Präsident Prof. Dr. habil. Piotr Madajczyk des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge Politologe und Historiker. Seit 1990 ist er am Insti- e.V. Er studierte Theologie in Naumburg und tut für Politische Studien der Polnischen Akademie Berlin. Seit den 1970-er Jahren war Meckel in der der Wissenschaften PAN in Warschau tätig. Derzeit oppositionellen politischen Arbeit tätig. 1989 leitet er dort den Bereich Deutschlandstudien, ist gründete er mit Martin Gutzeit die Sozialde- Chefredakteur des „Deutsch-Polnischen Jahr- mokratische Partei in der DDR (SDP). Nach den buchs“, Mitglied in der Redaktion von „Neueste Wahlen 1990 war er Mitglied der Volkskammer Geschichten“ und Dozent an der Łazarski-Hoch- und Außenminister der DDR. Von 1990 bis 2009 schule in Warschau. Von 2010 bis 2015 saß er im war er Mitglied des Deutschen Bundestages, von wissenschaftlichen Beirat der Stiftung „Flucht, Ver- 1994 bis 2009 Vorsitzender der deutsch-polni- treibung, Versöhnung“ in Berlin. Seine Forschungs- schen Parlamentariergruppe des Bundestages interessen umfassen die Problematik der nationa- und stellvertretender außenpolitischer Sprecher len Minderheiten in Polen, die deutsch-polnischen der SPD-Bundestagsfraktion. Von 1998 bis 2006 Beziehungen im 20. Jahrhundert, Zwangsmigrati- leitete er die deutsche Delegation in der Parla- on in Ost-Mitteleuropa nach 1945 und die neueste mentarischen Versammlung der NATO, von 2000 Geschichte Polens. Madajczyk hält außerdem Vor- bis 2002 war er deren Vizepräsident. träge und Vorlesungen in Deutschland und Polen und verfasst wissenschaftliche Artikel in Zeitschrif- Mitglieder ten. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit pu- bliziert er auch historische Texte und kommentiert Hartmut Koschyk aktuelle Ereignisse in Deutschland und Österreich Seit Januar 2014 hat er das Amt des Beauftragten (für Polskie Radio 24, Tokfm, Jedynka, Trójka). der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören Der nationale Minderheiten inne. Hierbei ist er verant- Anschluss Niederschlesiens an Polen 1945-1948 wortlich für Spätaussiedler und deren Integration (1996); Polnische Deutsche 1944-1989 (2001); Polen sowie für die deutschen Minderheiten im Ausland. als Nationalstaat. Geschichte und Erinnerung (2008, In den Jahren 2009-2013 war er Parlamentarischer zusammen mit D. Berlińska) sowie Ethnische und Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, seit Klassensäuberungen in Europa im 20. Jahrhundert. 1990 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags Eine Problemskizze (2010). (CSU). Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Mitglied des Markus Meckel Kuratoriums der Stiftung „Archiv der Parteien und DDR-Außenminister a.D. und Pfarrer. Er ist Massenorganisationen der DDR“. Seit 1998 Vorsit- Ratsvorsitzender der von ihm initiierten Bundes- zender der Deutsch-Koreanischen Parlamentari- stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und ergruppe, von 1990 an Mitglied der Deutsch-Pol- zudem Mitglied des Beirats des BStU. Er gehört nischen Parlamentariergruppe des Bundestages. dem Kuratorium des „Europäischen Netzwerkes Von 1983 bis 1987 war Koschyk wissenschaftlicher

110 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Mitarbeiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Besatzer zum polnischen Schulwesen im Gene- Helmut Sauer, währenddessen er Geschichte und ralgouvernement zur Zeit des Zweiten Weltkriegs Politikwissenschaften studierte. Von 1987 bis 1991 (1939-1944) promoviert. Um den Jahreswechsel war er Generalsekretär des Bundes der Vertrie- der 1970er und 80er arbeitete er mit dem Un- benen. Von 1990 bis 2002 war er Vorsitzender abhängigen Verlagsbüro (Niezależna Oficyna der Arbeitsgruppe „Vertriebene und Flüchtlinge“ Wydawnicza) zusammen. Von 1993 bis 2016 war der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, desweiteren er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sprecher der CDU/CSU-Fraktion in den Enque- Politische Studien der Polnischen Akademie der te-Kommissionen „Aufarbeitung von Geschichte Wissenschaften PAN. Dort habilitierte er 1999 mit und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ des einer Arbeit zu Nationalsozialistischer Propaganda 12. Deutschen Bundestages und „Überwindung und Indoktrinierung in Deutschland 1919-1945. 2007 der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deut- erhielt er den Professoren-Titel in Geisteswissen- schen Einheit“ des 13. Deutschen Bundestages. schaften. In den Jahren 1999 und 2000 lehrte Von 2005 bis 2009 war Koschyk Parlamentarischer er als Gastprofessor an der Johannes Guten- Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deut- berg-Universität in Mainz. Von 2002 bis 2006 war schen Bundestag und in dieser Funktion zugleich Król Direktor am Berliner Zentrum der Polnischen Erster Stellvertreter des Parlamentarischen Ge- Akademie der Wissenschaften, von 2012 bis 2016 schäftsführers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Direktor des Instituts für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Von Martin Kremer 2002 bis 2015 war er außerdem Dozent am Col- Studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaf- legium Civitas in Warschau. Derzeit ist er Professor ten. Seit Juli 2015 Referatsleiter Mitteleuropa im und Hochschullehrer an der Fakultät für Manage- Auswärtigen Amt (Kroatien, Österreich, Polen, ment der Visuellen Kultur an der Akademie der Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn). Er trat Schönen Künste in Warschau. 1988 in den Auswärtigen Dienst ein. 1990-1993 Sein Buch Nationalsozialistische Propaganda und gehörte er der Deutschen Delegation bei der Indoktrinierung in Deutschland 1919-1945 wurde VN-Abrüstungskonferenz in Genf bei Verhand- mit dem Klio-Preis (Warschau 1999) und dem lungen über das CW-Verbotsübereinkommen. Jan Długosz-Preis (Krakau 2000) ausgezeichnet, 1994-1998 war er Referent für Wirtschafts- und für die Publikation Polen in der NS-Propaganda Währungsfragen im Auswärtigen Amt. 1998-2003 in Deutschland 1919-1945 erhielt er ebenfalls den im Planungsstab des Auswärtigen Amtes, zustän- Klio-Preis (Warschau 2006) sowie den Joachim dig für die deutsch-französische / deutsch-polni- Lelewel-Preis (Warschau 2008). Prof. Dr. hab sche Planungsstabzusammenarbeit, 2005-2006 Eugeniusz Cezary Król ist darüber hinaus Über- hatte er erneut die Stelle inne. 2003-2005 war setzer und Herausgeber der polnischen Auswahl er Kulturreferent an der Deutschen Botschaft in der Tagebücher von Joseph Göbbels (Band 1-3, Moskau ("Jahr der deutschen Kultur in Russland"). herausgegeben 2013-2014). Aktuell arbeitet er an 2006-2009 war er Leiter des Wissenschaftsreferats einer kritischen Ausgabe von Adolf Hitlers Mein / politischer Referent an der Deutschen Botschaft Kampf in polnischer Sprache. in London, 2009-2010 - Gast bei der Forschungs- gruppe EU Integration der Stiftung Wissenschaft Prof. Dr. habil. Grzegorz Kucharczyk und Politik. 2010-2011 war Martin Kremer Leiter Professor für Gesellschaftswissenschaften und des Referats Südostasien und Pazifik im Auswär- Mitarbeiter am historischen Institut der Polni- tigen Amt, und bis 2015 - des Referats Grundsatz- schen Wissenschaftsakademie PAN (von 2005 bis fragen EU-Wirtschaftspolitik / Binnenmarkt. 2016 war er dort Leiter der Abteilung Deutsche Geschichte und deutsch-polnische Beziehungen) Prof. Dr. habil. Eugeniusz Cezary Król sowie an der Jakob von Paradies-Universität in Historiker und Politologe, hat eine ordentliche Gorzów Wielkopolski. Er ist Mitglied im Beirat des Professur für Geisteswissenschaften inne. Im Jahr West-Instituts in Poznań. 1969 schloss er sein Geschichtsstudium an der Prof. Kucharczyk hat einige dutzend wissenschaft- Warschauer Universität ab und wurde dort 1976 liche Monografien verfasst, die sich der Geschich- mit einer Arbeit zur Einstellung der Deutschen te Preußens und Deutschlands im 19. und 20.

111 Jahrhundert, der Geschichte der deutsch-polni- der nationalen Erinnerung in Warschau, von 2005 schen Beziehungen sowie der Geschichte des po- bis 2006 Staatssekretär im Ministerium für Sport. litischen Denkens widmen. Außerdem beschäftigt Nach einem kurzen Ausflug in die freie Wirtschaft er sich mit der Geschichte der Völkermorde des kehrte Łysakowski 2008 ans Institut der nationalen 20. Jahrhunderts. Er ist u.a. Autor von Preußen, Erinnerung zurück, wo er bis 2012 als Hauptspe- Russland und die Polenfrage im politischen Denken zialist im Büro für öffentliche Bildung tätig war. von Constantin Frantz 1817 - 1891 (Warschau 1999), Seit 2016 ist er Berater im politischen Kabinett des Preußische Zensur in Großpolen zur Zeit der Tei- Außenministers. Er ist Autor vieler Publikationen lungen (Poznań 2001), Der erste Holocaust des 20. im Themenfeld der Geschichte deutsch-polnischer Jahrhunderts (Warschau 2004), Deutschland und Beziehungen (u.a. einer Bismarck-Biografie), zur die Staatsräson. Politische Philosophie des Jacques Katyń-Frage (bis 1992 war er Mitglied im unab- Bainville (Warschau 2005) und Die Hohenzollern hängigen Komitee zur Erforschung der Katyń-Ver- (Poznań 2016). Seine Texte wurden u.a. in der brechen) sowie zur Propaganda-Problematik des „Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung” so- Dritten Reiches. Außerdem ist er Co-Autor der Aus- wie im „Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und stellungen Mit größter Brutalität – die Verbrechen Ostdeutschlands” veröffentlicht. Grzegorz Kuch- der Wehrmacht... und Verstoßene Soldaten sowie arczyk ist Co-Autor und Redakteur der mehrbän- von Texten über das Martyrium von Priestern in digen Geschichte Preußens, die im historischen der Volksrepublik Polen und die Aktionen des Ge- Institut der Polnischen Wissenschaftsakademie heimdienstes gegen die katholische Kirche, über PAN entstand. deutsch-polnischen Jugendaustausch und über allgemeine Fragen zum Jugendaustausch. Dr. Piotr Stefan Łysakowski Dr. Piotr Stefan Łysakowski publiziert u.a. in der Historiker und Spezialist für deutsche und polni- Zeitschrift „W Sieci Historii”, in Tages- und Wo- sche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. chenzeitungen sowie anderen populären und Er studierte an der Warschauer Universität und wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Früher veröf- absolvierte von 1979 bis 1984 sein Doktoranden- fentlichte er auch in der Exilpresse. Seit 2005 ist er studium am Historischen Institut der Polnischen Mitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Akademie der Wissenschaften. Promoviert wurde Bundesrepublik Deutschland e.V.. Er war Stipendiat er mit einer Arbeit über Die Persönlichkeit Bis- u.a. der Historischen Kommission zu Berlin, des marcks als Politiker. Von 1984 bis 1991 war er als Max Planck Instiuts für die Geschichte in Göttingen wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungslabor und der Gerda Henkel Stiftung. zu Handlungen der Nazi-Besatzung in Polen am West-Institut in Poznań tätig, von 1991 bis 1992 als Thomas Nord Hauptspezialist zu Kontakten mit politischen Par- Bundestagsabgeordneter der Partei DIE LINKE. teien im Büro des Regierungschefs. Im Anschluss Er war 1976 Maschinen und Anlagenmonteur war er bis 1993 im selben Büro Hauptspezialist und war anschließend, nach vier Jahren bei der beim Frauen- und Familienbeauftragten (hier Volksmarine, bis 1984 Jugendklubleiter. Zur sel- wurde die Infrastruktur für die Entstehung des ben Zeit absolvierte Nord ein Studium als Kultur- Deutsch-Polnischen Jugendwerkes geschaffen). wissenschaftler. Politisch überzeugt war Thomas Von 1993 bis 1998 übernahm Dr. Piotr Stefan Ły- Nord in hauptamtlichen Funktionen in der FDJ, sakowski die Leitung des Referats Schulaustausch dann in der SED tätig. Der demokratische Um- beim Deutsch-Polnischen Jugendwerk, von 1998 bruch in der DDR im Jahre 1989 öffnete ihn den bis 2003 wurde er schließlich leitender Direktor Weg vom Parteikommunisten zum demokrati- dieser Organisation. Zeitgleich fungierte er als schen Sozialisten. Er setzte sich mit dem Realso- Mitglied der Auswahlkommission des Programms zialismus auseinander, unterstützt durch eine ihn „Jugend für Europa“ und später „Jugend 2000“. prägende Zusammenarbeit mit Stefan Heym, des- In den Jahren 2002 und 2003 war er Mitglied im sen Mitarbeiter er 1994/95 war. Er war zunächst Nationalen Rat der Europäischen Integration beim in der PDS, gegenwärtig ist er für DIE LINKE aktiv. Sekretär des Komitees für Europäische Integrati- Seit 1999 war er in Brandenburg aktiv. Dort war er on. Von 2003 bis 2005 war er Direktor im Büro für von Februar 2005 bis Februar 2012 Landesvorsit- Ausstellungen und historische Bildung am Institut zender seiner Partei. 2009 wurde er erstmals für

112 Jahresbericht der SdpZ • 2016 DIE LINKE direkt und 2013 über die Landesliste bis 2009 war er als politischer Kommentator des erneut in den Bundestag gewählt. Seit 2012 ist er Polnischen Radios in Berlin tätig. Er ist u.a. Mitar- Mitglied des Parteivorstandes und seit 2014 Bun- beiter von „Voice of America“, TVP, „Rzeczpospoli- desschatzmeister. ta“, Deutsche Welle World TW, „Newsweek Polska“ sowie „Newsweek International“. Rainder Steenblock Wiesław Wawrzyniak wurde für seine „Verdienste Seit 1983 Mitglied der Partei „Bündnis 90/Die für die Demokratisierung Polens“ mit dem Offi- Grünen“. 1994 wurde Steenblock zum ersten Mal zierskreuz des Orden Polonia Restituta ausge- in den Bundestag gewählt. Von 1996 bis 2000 zeichnet. gehörte er der Landesregierung Schleswig-Hol- steins als Umweltminister und Stellvertretender Ministerpräsident an. Von 2000-2002 vertrat er die Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag. Seit Vorstand 2002 europapolitischer Sprecher der Grünen-Frak- tion, Obmann im Ausschuss für EU-Angelegen- Ko-Vorsitzende heiten und Sprecher für Häfen und Schifffahrt. Von 2002-2009 war er Mitglied in der Parlamenta- Dr. habil. Sebastian Płóciennik rischen Versammlung des Europarates und in der Ökonom und Anwalt, er spezialisiert sich in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE. Seit Forschung zur deutschen Wirtschaft, wirtschaftli- 2009 Präsident der European Integration Strategy chen Integrationsprozessen in Europa und in der Association (EISA). Er studierte Psychologie, Päd- institutionellen Wirtschaft. Er studierte Recht an agogik und Politikwissenschaft an der Universität der Universität Breslau, den Doktortitel und den Hamburg. Von 1976 bis 1994 war er Studienrat an des habilitierten Doktors erhielt er an der Wirt- der Berufsfachschule für Sozialpädagogik in Ham- schaftlichen Universität Breslau. In den Jahren burg. 2004-2009 arbeitete er im Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Uni- Wiesław Wawrzyniak versität Breslau, anschließend im Zentrum für Soziologe und Journalist. Sein Soziologie-Stu- internationale Beziehungen an der Universität dium absolvierte er von 1968 bis 1972 an der Breslau, wo er das Programm des internationalen Warschauer Universität, danach von 1974 bis 1977 Masterstudiengangs „Global Studies – a European an der Freien Universität in Berlin. Von 1977 bis Perspective“ leitete. In den Jahren 2006-2008 war 1978 studierte er außerdem Sowjetologie an der er Ratsmitglied der Stiftung Kreisau für Europäi- Carleton University in Ottawa, Canada. Ab 1978 sche Verständigung, ab 2008 Mitglied des Dauer- bis zur Schließung des Senders im Jahr 1994 war rats des Deutsch-Polnischen Forums. Stipendiat er Redakteur von Radio Freies Europa in Mün- der Commerzbank-Stiftung und des DAAD. Seit chen. Dort war er Kommentator von Landes- und 2014 ist er Koordinator des Programms „Europä- internationalen Angelegenheiten, insbesondere ische Union“ im Polnischen Institut für Interna- der deutsch-polnischen Beziehungen in der Sen- tionale Angelegenheiten (PISM). Er arbeitete als dung „Fakten, Ereignisse, Meinungen“. Im Jahr Gastprofessor an Universitäten in Deutschland, 1982 wurde er von der Direktion von Radio Free den USA, Südafrika, Kanada, Südkorea und Indien. Europe/Radio Liberty für die Sendung „Brücke Autor einiger wissenschaftlicher und analytischer – Gespräch ins Land“ ausgezeichnet, welche die Publikationen, darunter Monographien über die Informationsblockade Polens nach Ausrufung des Evolution des deutschen Kapitalismus nach den Kriegszustandes durchbrach. Dies „erhöhte das Reformen der Agenda 2010 oder über die Kon- Ansehen von RFE/RL im Ausland”. Von 1987 bis zepte der Integrationskreise in der Europapolitik 1988 war er außerdem Assistent (Managing Editor) Deutschlands. des Direktors, Marek Łatyński. 1991 ging Wiesław Wawrzyniak als Kriegskorrespondent nach Slo- Dr. Johannes von Thadden wenien, Kroatien und Serbien. Von 1998 bis 2005 Vorstandsmitglied der Raumfahrtbranche des war er Korrespondent der polnischen Abteilung europäischen Raumfahrtunternehmens Airbus des BBC World Service in Deutschland, von 2006 DS. Von Thadden engagiert sich seit Jahren für

113 die Deutsch-Polnische Zusammenarbeit und ist tik, insbes. Beziehungen EU-Russland, Polen, u.a. Vorstandsmitglied im Bundesverband der Russland, Ukraine und Belarus. Studierte an den Deutsch-Polnischen Gesellschaften. Von Thadden Universitäten Mainz und Breslau. Längere For- studierte Volkswirtschaft, Geschichte und Politik schungsaufenthalte führten ihn nach Moskau und promovierte über die politische und wirt- und Jerusalem (Hebrew University). Von 1994 bis schaftliche Entwicklung in Polen in der Zeit von 2013 arbeitete er für die Bertelsmann-Stiftung 1945 bis 1980. Von 1981 bis 1982 war er als Full- und verantwortete u.a. das International Bertels- bright-Stipendiat an der University of Seattle, USA. mann Forum (IBF). Cornelius Ochmann beriet das Nach seiner Rückkehr war er als wissenschaftlicher Auswärtige Amt und europäische Institutionen Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes tätig. zum Thema EU-Ostpolitik. Seit Juni 2015 Mitglied Seit 1984 arbeitete er für den Deutschen Industrie- des Vorstandes des Forum Darczyńców. Aufgrund und Handelskammertag u.a. als persönlicher Refe- seiner politikberatenden Tätigkeit verfügt er über rent, dann als Büroleiter des Hauptgeschäftsführers umfangreiche Kenntnisse auf dem Bereich der und Präsidenten. Von 2004 bis 2007 war er Bun- internationalen Politik. Cornelius Ochmann publi- desgeschäftsführer der CDU. 2011 veröffentlichte zierte in der Fachzeitschrift „Nowa Europa Ws- er den historischen Roman Greif und Kreuz über die chodnia“ und ist Mitglied im wissenschaftlichen Christianisierung Pommerns im 12. Jahrhundert. Beirat von „New Eastern Europe“.

Vorstandsmitglieder Krzysztof Rak Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Phi- Klara Geywitz losophie-Historiker, Übersetzer sowie Experte Diplompolitologin und Mitglied des Landtages im Bereich internationale Beziehungen. Seinen Brandenburg. Mitglied der Deutsch-Polnischen Abschluss in Philosophie machte er an der War- Gesellschaft in Brandenburg. Studierte Politikwis- schauer Universität. Einige Jahre war er Assistent senschaft an der Universität Potsdam. Von 2002 bis an der philosophischen Fakultät der Außenstelle 2004 war sie Referentin beim SPD-Landesverband der Warschauer Universität in Białystok (aktuell Brandenburg. Seit 1994 ist sie Mitglied der SPD im Universität in Białystok). In den 1990er Jahren Ortsverein Potsdam-West, von 1998 bis 2013 war arbeitete er als Beamter in der Kanzlei des Präsi- sie Mitglied der Stadtverordnetenversammlung der denten, im Außenministerium und in der Kanzlei Landeshauptstadt Potsdam. Zwischen August 2008 des Premierministers, wo er sich mit internatio- und August 2013 war sie Stellvertretende Vorsit- nalen Problematiken (deutsch-polnische Bezie- zende der Stadtverordnetenversammlung. Seit hungen, europäische Politik) befasste. Nach der September 2013 ist sie kommissarische Vorsitzende Beendigung seiner Beamtenlaufbahn wurde er und seit dem 23. November 2013 ist sie gewähl- Pressesprecher der Polnischen Wertpapierdrucke- te Generalsekretärin des SPD-Landesverbandes rei. Von 2006 bis 2008 war er Mitglied im Vorstand Brandenburg. Seit dem 13. Oktober 2004 ist sie der SdpZ. Von 2007 bis 2009 war er beim Fernseh- Mitglied des Landtages Brandenburg, zwischen sender TVP beschäftigt, zunächst als Spezialist für 2004 und 2009 war sie Stellvertretende Vorsitzen- Auslandskontakte. Seine Aufgabe bestand darin, de der SPD-Landtagsfraktion und Mitglied der die Arbeit der Auslandsabteilung Agencja Infor- Ausschüsse für Bildung, Jugend und Sport sowie macji TVP zu koordinieren. Danach wurde er Chef Wissenschaft, Forschung und Kultur. Von 2009 bis des Informationsprogramms „Wiadomości”. 2010 war sie Parlamentarische Geschäftsführerin Seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre ist er der SPD-Landtagsfraktion. Derzeit ist sie Finanzpo- publizistisch im Themenfeld Internationales tätig, litische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und vor allem in den Wochenzeitungen „Życie“ und Mitglied des Ausschusses für Haushalt und Finan- „Wprost“. Darüber hinaus veröffentlichte er in zen sowie Vorsitzende des Sonderausschusses BER den Tageszeitungen „Gazeta Wyborcza“, „Gazeta des Landtages Brandenburg. Polska“, „Nasz Dziennik“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Die Welt“, „Handelsblatt” sowie „The Cornelius Ochmann Sarmatian Review”. Derzeit kooperiert Krzysztof Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Politik- Rak mit der Tageszeitung „Rzeczpospolita” und wissenschaftler, Experte für Europäische Poli- mit dem Onlinemagazin „Nowa Konfederacja”.

114 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Mitarbeiter der SdpZ Stand für 31. Dezember 2016

Die aktuelle Liste der SdpZ-Mitarbeiter inkl. der Telefonnummern und E-Mail-Adressen finden Sie unter www.sdpz.org

Geschäftsführung Aneta Jędrzejczak - Vorstandsmitglieder Projektkoordinatorin, Sachbearbeiterin interne Kommunikation und HR Cornelius Ochmann Krzysztof Rak Tomasz Markiewicz Projektkoordinator, Sachbearbeiter historische Projekte Mitarbeiter Magdalena Przedmojska Beata Sobczak Projektkoordinatorin, Sachbearbeiterin Büroleiterin neue Medien und Außenkommunikation

Piotr Kunisz Verwaltung: Assistent der Geschäftsführung Anna Łaniecka Antragsbearbeitung Hauptbuchhalterin und Projektbetreuung: Tadeusz Stolarski Grażyna Babul Verwaltungsmitarbeiter Projektmanagerin Büro Berlin: Ewa Baran Projektkoordinatorin, Sachbearbeiterin Karolina Fuhrmann Finanzen und Zuschüsse Projektkoordinatorin

Joanna Czudec Konferenzzentrum Zielna: Programmleiterin Agnieszka Czuj Spezialistin Konferenzorganisation Małgorzata Gmiter Projektkoordinatorin, Sachbearbeiterin Katarzyna Opalińska Bildungsprojekte Spezialistin Konferenzorganisation

Karol Janoś Magdalena Pawińska Projektkoordinator Spezialistin Konferenzorganisation

115 Das Konferenzzentrum Zielna

D as Konferenzzentrum Zielna bietet fünf Kon- ferenzräume mit einer Fläche von 45 bis 250 m² sowie fünf Schulungsräume mit einer Fläche von 16 bis 55 m². Jeder der Konferenzräume kann je nach Bedarf für Schulungen, Seminare oder Workshops flexi- bel eingerichtet werden. Alle Konferenzräume sind mit Beschallungs-, Simultandolmetscher- und Diskussionsanlagen,

116 Jahresbericht der SdpZ • 2016 Multimedia-Projektoren, Internetzugängen für Hilfe bei der Organisation Ihrer Veranstaltung. die Tagungsteilnehmer sowie weiteren Gerä- Eigentümer des Konferenzzentrums Zielna ist die ten und Anlagen ausgestattet, die die effektive Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Durchführung von Tagungen, Schulungen, Weitere Informationen unter: Seminaren und anderen Treffen erleichtern. Alle www.centrumzielna.pl Räume sind hell, klimatisiert und mit Projektoren und Flipcharts ausgestattet.

Wir bieten: Kontakt: - beste Lage – mitten im Herzen Warschaus, an Centrum Zielna der Kreuzung Marszałkowska- und Świętokr- ul. Zielna 37, 00-108 Warszawa zyska-Straße, direkt an der U-Bahn-Haltestelle E-mail: [email protected] Świętokrzyska (an der Kreuzung U-Bahn –Linien Tel. (+48) 22-338 67 67 M1 und M2), E-mail: [email protected] - hoher Ausführungsstandard (Klasse a2), Tel. (+48) 22-338 67 65 - Barrierefreiheit. E-mail: [email protected] Wir garantieren günstige Preise, kompetenten Tel. (+48) 22-338 67 83 Service, einen hohen Standard, Catering und

117 Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Jahresbericht 2016

Computerbearbeitung: Janusz Rolecki

Redaktion: Tomasz Markiewicz

Übersetzung: Bernhard Hartmann

Fotos: Archiv der SdpZ

Grafische Gestaltung und Satz: Babaloo s.c., [email protected]

Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit ul. Zielna 37 00-108 Warszawa E-mail: [email protected] www.fwpn.org.pl www.sdpz.org www.centrumzielna.pl

© SdpZ, Warschau 2017

118 Jahresbericht der SdpZ • 2016 ISSN 1234-5946 119