KRAIBURG AM IN N N E UB AU KINDERTAG ESSTÄTTE F A MI L IENBR Ü CK EST.SEVERIN 2 01 0 – 2 01 2 AM IN N N E UB AU KINDERTAG ESSTÄTTE F A MI L IENBR Ü CK EST.SEVERIN 2 01 0 – 2 01 2

DOKUMENT ATI O NEN DES ERZBIS CHÖFLICHE NORDI N AR IATS MÜNCHE N RESSORT BAUWESEN UND KUNST · AUSGABE 1_ 2013 3

KRAIB UR GAMIN N – KINDERTAG E SS TÄTTE ST. SEV ER IN

D A TEN ZUR BAUMASSNAHME

02/2010 Wettbewerb zum Neubau der Kindertagesstätte, 1. Preis 05 /2011 Umzug der Kindertagesstätte in ein Provisorium 07/2011 Baubeginn 09/2012 Ba ufert igstellung und Betriebsbeginn 28.10.2012 Einw eihung durch Generalvikar Dr. Dr. Beer

SÜDANSICHT OSTANSICHT

KONZEPT

Der Gebrauchswert eines Gebäudes hängt davon ab, ob funktionale Anforderungen erfüllt und behagliche Bedingungen geschaffen werden. Dafür ist eine energetische Optimierung des Entwurfes unumgänglich. Die Kindertagesstätte „Familien brücke St. Severin“ ersetzt einen baulich und funktio - nal in die Jahre gekommenen Bau der 70er Jahre. Das Konzept für das zweigeschossige Gebäude ging als Sieger eines Wettbewerbs hervor und konnte nahezu unverändert ausgeführt werden. Das Gebäude mit seinem fast quaderförmigen Umfang ist am nördlichen Rand des Grundstücks platziert, angrenzend an einer neu geschaffenen öffentlichen Fuß- und Radwegverbindung zur benachbarten Schule. Alle Aufenthaltsräume öffnen sich nach Osten und Süden mit Anschluss an die Spie lfl ä- chen. Die Verwaltungs- und Nebenräume bilden als Block den Abschluss nach Norden.

Die Kindergarten- und Krippengruppen bilden mit ihren Intensiv- und Nebenräumen deutlich ables - bare räumliche Einheiten und sind über zwei Geschosse um eine große Halle angeordnet. Gleich große Einheiten ermöglichen eine hohe Flexibilität für zukünftige Bedarfsänderungen. Die Gardero- ben schaffen für je zwei Gruppenräume den Bezug zwischen innen und außen. Die räumliche Glie- derung der Einheiten sowie ihr Bezug zur Halle und zum Außenraum erlaubt eine offene, gruppen - übergreifende Arbeit, wie auch einen Rückzug in pädagogisch verträgliche Größen für konzentrierte Aktivitäten. Die Halle, zentraler Treffpunkt und Verteiler, bietet durch den direkten Anschluss zu den Gruppenräumen und dem Essbereich zahlreiche Möglichkeiten für informelle Nutzungsangebote. 4 5 KRAIB UR GAMIN N – KINDERTAG E SS TÄTTE ST. SEV ER IN KRAIB UR GAMIN N – KINDERTAG E SS TÄTTE ST. SEV ER IN

MÜLL ELTERN KÜCHE PERSONAL LAGER KINDERKRIPPE 2 K I

LEITERIN N KINDERW.

ESSEN H C E T

HALLE RUHERAUM 2

INTEN SIV 1 GARDEROBE E B O R E D R A

KINDERGRUPPE 1 G INTEN SIV 2 KINDERGRUPPE 2 KINDERKRIPPE 1

RUHERAUM 1

GRUNDRISS EG

LAGER LUFTRAUM LÜFTUNG / ELEKTRO

INTEN SIV 3 FLUR OG

BAUDATEN E B O R E

Raumprogramm 4 Kindergartengruppen Mehrzweckraum D R A

2 Krippengruppen Funktionsräume KINDERGRUPPE 3 G INTEN SIV 4 KINDERGRUPPE 4 MEHRZWECKRAUM Küche mit Essbereich

Bruttogeschossfläche 1.185 m²

Bruttobauvolumen 4.925 m²

Bauwerkskosten brutto Kostengruppe 300 - 600 2. 498.000 Euro

Bauwerkskosten pro m² 2.108 Euro GRUNDRISS OG 6

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R E M M O S

TER WIN

R E M M O S

TER WIN

FASSA DENSCHNI T T SÜD

KONSTRUKTION

Formale Klarheit und eine kompakte, einfache Gebäudehülle legen die Grundlage für eine energie - effiziente und wirtschaftliche Konstruktion. Immaterieller Mehraufwand in der Planung spart später materielle Investitionen am Bau.

Das Gebäude ist eine Mischkonstruktion aus einer hochgedämmten Gebäudehülle in Holzbauweise und tragenden massiven Innenwänden. Die schweren Bauelemente regulieren durch ihre thermi - sche Speicherwirkung die Raumtemperaturen im Sommer. Die Fassaden in Holzrahmenbauweise sind überwiegend verputzt, aber auch mit hinterlüfteten Faserzementplatten verkleidet. Bei der Wahl der Baustoffe wurde besonderer Wert auf ökologisch unbedenkliche Materialien gelegt.

Durch die kompakte Planung, die homogene und wärmebrückenfreie Dämmung der Gebäudehülle, sowie Fensterelemente mit 3-fach-Verglasung auf einer Pfosten-Riegel-Konstruktion werden die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle minimiert. Der Balkon kragt von den schräg außenstehen - den Stahlstützen Richtung Glasfassade aus, ohne jedoch diese zu berühren und bleibt damit völlig wärmebrückenfrei. Der Balkon, zusammen mit den fest stehenden Lamellen schützt die verglaste Südfassade vor Überhitzung. Diese Elemente sind nach dem Sonnenstand im Jahresverlauf dimen - sioniert und lassen im Winter Solargewinne zu.

Die Planung liegt einem für den Holzbau abgestimmten Raster zugrunde. Dies erlaubt eine kosten - günstige Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad sowie eine Vereinfachung des Ausbaustandards. Das günstige A/V-Verhältnis bewirkt neben einer Reduktion der Wärmeverluste ebenfalls eine Mi- nimierung der kostenintensiven Fassadenflächen. 8

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A B

C D

ENERGIEEFFIZIENZ

Die kompromisslose Anwendung klassischer Passivhaus-Prinzipien zielt auf eine hohe Energieeffi- zienz: Ausrichtung nach Süden und hohe, homogene Dämmung der Gebäudehülle (A), südorien - tierte Fenster und nach Jahreszeiten abgestimmter Sonnenschutz (B), natürliche Lüftung im Sommer, mechanische Lüftung im Winter (C), kompaktes Volumen mit geringem A/V-Verhältnis (D). Der Erfolg eines energieeffizienten Konzeptes ist jedoch in vielerlei Hinsicht vom Nutzerverhalten ab- hängig. Eine einfache Konzeption und eine technische Ausrüstung mit verständlicher Funktionswei- se garantieren die aktive Mitwirkung des Nutzers.

Ein dezentrales, mechanisches Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung bewirkt eine Reduzie- rung der Lüftungswärmeverluste im Winter. Je zwei Gruppenräume werden über eine Lüftungsan- lage versorgt. Diese Aufteilung ermöglicht kurze Leitungswege und ein hohes Maß an Flexibilität in der Nutzung und Regelung. Aufwendige Konstruktionen für den Brandschutz werden dadurch eben -

falls vermieden. Die Luftwechselrate wird über C O2-Fühler dem tatsächlichen Bedarf angepasst. Da- mit ist eine kontinuierlich gute Luftqualität ohne Zugerscheinungen garantiert. Wärmeverluste wer - den vermieden und gleichzeitig der Komfort in den Aufenthaltsräumen erhöht.

Im Sommer kann durch die natürliche Lüftung über Öffnungsflüg el auf die mechanische Lüftung verzichtet werden. Kippbare Oberlichter in der Fassade und Dachöffnungen in der Halle ermöglichen eine nächtliche Lüftung zur Abkühlung des Gebäudes.

Die Summe dieser Maßnahmen erlaubt den Energiebedarf bei einer kostengünstigen Ausführung auf Passivhausniveau zu senken und dadurch die Betriebs- und Unterhaltskosten zu minimieren. 11

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ENERGIEDATEN

Energiebezugsfläche 934,7 m²

Heizwärmebedarf (PHPP) 11 kW h/m²a

Heizlast (PHPP) 12 W/m²a

Primärenergie (PHPP) 103 kW h/m²a

Luftdichtheit (Blowe r-Doo r) V ERANT WORTLICH E/FIRMEN

PFARREI Kath. Kirchenstiftung St. Bartholomäus, Kraiburg am SPENDERLISTE Michael Seifert, Pfarrer Anglhuber Fliesen, Töging a. In n; Baumpflege Anton Robert H ai der, Kirchenpfleger Brunnhu ber, Waldkraibur g; Förderverein des Kinder ga r- tens, Kraiburg a. In n; Gartenbauverein Kraiburg a. Inn; MARKTGEMEINDE Markt Kr ai burg am Inn Heima tverein Kraiburg a. In n; Hergo Böden, Neu ma rkt - Dr. Herbert Heiml, 1. Bürgermeister St. Vei t; Holzbau Stenge r, Kraiburg a. In n; Kraiburg Elastik, Michael Loher, Altbürgermeister Tittmoning; Gummiwerk Kraiburg a. In n; Kreissparkasse Kraiburg a. In n; Kulturkreis Kraiburg a. In n; Raiffeisenbank KINDERTAGESS TÄTTE Fa milienbrücke St. Severin, Kraiburg am Inn Kraiburg a. In n; Stan gl AG ,Waldkraibur g; Studio 3, Bad Barbara Mittermayer, Kindergartenleitung Birn bac h; Franz Sche it zeneder, Kraiburg; WWA Rosenhei m; Barbara Thomas, Trägervertretung X-troplan, Mühldor f; Eltern, Elternbeirat und Personal des Kindergartens RESS OR T BAUWESEN Erzbischöfliches Ordinariat München UND KUNST OD Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Dennemarck Dipl.-Ing. Martin Gastberger

PROJE K TSTEUERUNG Dr. Leon hard Wechs

PLANUNG UND BAULEITUNG Pollok + Gonzalo Architekten, München Dr .- Ing. Roberto Gonzalo, Architekt Mitarbeiterin: Dipl.-Ing. (FH) Thekla Worbs, Architektin

TRAGWERKSPLANUNG Dipl.-Ing. Tim Brengelmann (CES, München)

HLS – PLA NUNG Dipl.-Ing. Klaus Bundy (en.eco, München) AUSFÜHRENDE FIRMEN ELEKTROPLANUNG R. Wieder GmbH, Erding Baumeister: Artinger, ; Zimmerer u. Fassade: Stenger, Kraiburg a. Inn; Dachdecker: Riedl, Riedlhütte; Trockenbau: X- troplan, Mühldorf; Estrich: © ER ZBISCHÖF L ICHES ORDINARIAT MÜ NCHEN, RESSORT Singhammer, Rimsting; Schlosser: Herholz, Saalburg- BAUWESEN UND KUNST 2013 . HRS G: HAN S -JÜRGEN Ebersdorf; Landschaftsbau: Bina-Gala, Velden; Fliesen: DENNEMARCK, RESSORTL E ITER . TEXT U. FOTOGRAFIEN : Anglhuber, Töging a. Inn; Bodenbelag: Hergo, Neumark t- ROBERTO GONZAL O . LAYOUT U. KONZEPT: ROSWITHA ALLMANN , GERALDINE St. Veit; Schreiner: Studio 3, Bad Birnbach; Maler: Wand RAITHEL , MÜNCHE N ( DIESE AUSGABE: R. ALLMAN N ) . BILDBEARBEITUN G: & Boden Design Kadar, Markt Schwaben; Ausstattung: HOLGER RECKZIEGEL, BAD WÖRISHOFEN . DRUCK: HOLZER DRUCK U. MEDIEN König Möbelwerke, Beltheim; Küche: Segmüller, Parsdor f; GMBH & CO . KG, WEILER IM A L LGÄU Elektro: Strasser, ; HLS: Oberwallner,