Fritz Jürgens

Das 4. vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen

Studien zum Fundmaterial der Kreise Paderborn und Höxter ­ aus der Sammlung Glüsing und ausgewählten Grabungen Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe ,  /  Herausgeber LWL-Archäologie für Westfalen, Michael M. Rind Schriftleitung Birgit Münz-Vierboom, Ulrich Lehmann Redaktion und Lektorat Deborah Zarnke, Ulrich Lehmann Layout Barbara Schulte-Linnemann Satz Deborah Zarnke, Christiane Gerda Schmidt Online publiziert ­€.‚‚.­ƒ‚„ Inhalt

 Einleitung  . Ziele der Arbeit  . Fundmaterial, Methodik und Terminologisches 

Regionale Forschungsgeschichte 

 Typochronologische Grundlagen ­

Untersuchungsgebiet . Naturraum . Hinweise auf die neolithischen Umweltverhältnisse . Übersicht der Fundplätze im Untersuchungsgebiet .. Warburger Börde und Weserbergland .. Paderborner Hoch‘äche ­

 Grabungen  . Borchen-Kirchborchen: »Buchholzfeld«  .. Befunde  .. Funde  .. Hinweise auf Niederlegungen  .. Datierung  . Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg ˜ . . Befunde ˜ . . Funde ­ . . Datierung ­

 Prospektionsfunde der Sammlung Glüsing  . -Wehrden: Steinberg  .. Funde  .. Typochronologische Einordnung  . Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld«  . . Funde  . . Typochronologische Einordnung ˜ . Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg  .. Funde › .. Typochronologische Einordnung ˜ . -Daseburg: Schlachberg ˜ . . Funde ˜ . . Typochronologische Einordnung ˜ ˜ Vergleich und Einordnung der Fundinventare ˜ ˜. Auswertung ˜ ˜. Interpretation und überregionaler Kontext 

 Zusammenfassende Überlegungen zu den ostwestfälischen Erdwerken › . Konstruktive Details › .. Lage › .. Umriss und Größe › .. Gräben › .. Wälle › .. Palisaden › .. Einbauten im Zugangsbereich › . Nutzung › . . Hinweise auf eine Nutzung als Ort für Niederlegungen › . . Sepulkrale Aspekte › . . Hinweise auf viehwirtschaftliche Nutzung ›˜ . . Zusammenfassende Gedanken zur Funktion ostwestfälischer Erdwerke ›

› Neue Gedanken zur Michelsberg-Wartberg-Transformation und zur Problematik der Stufe MK V ­

­ Zusammenfassung ­

 Literatur ­˜

 Katalog der Funde aus der Sammlung Glüsing   . Abkürzungen   . Beverungen-Wehrden: Steinberg   . Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld«  ­  . Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg    . Warburg-Daseburg: Schlachberg  

Tafeln ˜ Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Einleitung

Die vorliegende Abhandlung stellt eine gekürzte wurden eingearbeitet, da sie dem Autor bei der Be- Fassung der Masterarbeit des Autors dar, die im arbeitung bereits als Manuskript vorlagen. Sommersemester ­ƒ‚‡ an der Christian-Albrechts- Im Zuge der Recherche zu einer Publikation Universität zu Kiel eingereicht wurde. ‚ Alle nach zum Erdwerk in der »Rotenbreite« bei Borgen- Juni ­ƒ‚‡ erschienenen Publikationen und Er- treich-Bühne, zeigte sich, dass in der Aufarbei- kenntnisse, wie die Entdeckung eines neuen Erd- tung von Altsammlungen, speziell der Sammlung werkes in der Warburger Börde sowie eine weitere von Peter Glüsing, noch viel unausgeschöpftes Sondage und die absolute Datierung des Erdwer- Potenzial liegt. Daraus entwickelte sich die Idee, kes in der »Rotenbreite« bei Borgentreich-Bühne ­, diese Aufarbeitung auf weitere Fundplätze aus- fanden aus Zeitgründen keine Berücksichtigung zudehnen und eine Gesamtdarstellung des ost- mehr, untermauern aber die in dieser Arbeit auf- westfälischen Raumes im ˜. Jahrtausend v. Chr. zu gestellten Thesen. Hierzu zählt der zwischenzeit- erarbeiten. Aus Zeitgründen musste die Auswahl lich erschienene Begleitkatalog zur Landesausstel- auf vier Fundorte, ergänzt durch zwei bisher un- lung »Revolution Jungsteinzeit« mit zahlreichen publizierte Grabungen, eingeschränkt werden, die zusammenfassenden Artikeln zum Neolithikum besonders erfolgversprechend erschienen. Für die in Nordrhein-Westfalen. – Einzig die Arbeiten zum vorliegende Arbeit konnten insgesamt ­©ƒƒ Arte- Gaulskopf ˜, die zwischenzeitlich erschienen sind, fakte der Sammlung Glüsing aufgenommen und –‡ƒ von ihnen gezeichnet werden. Sowohl die nicht näher betrachteten nicht-neolithischen Funde als auch die anderen unbearbeiteten Fundkomplexe  Die Betreuung dieser Arbeit wurde freundlicherweise von scheinen jedoch auch für weitere Untersuchungen Johannes Müller übernommen. Ihm sei ebenso wie dem Zweitbetreuer Martin Furholt dafür gedankt. Martin Hinz lohnend. bot Hilfestellung bei methodischen und inhaltlichen Fra- gen, ebenso wie Karin Winter bei zeichnerischen Aspekten. Zu besonderem Dank ist der Autor Hans-Otto Pollmann von der LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bie- . Ziele der Arbeit lefeld, verpœichtet, der diese Arbeit durch zahlreiche An-

regungen und die Bereitstellung der Ergebnisse mehrerer unpublizierter archäologischer Maßnahmen unterstützte Ziel dieser Arbeit ist es, unter anderem die sozio- und jederzeit für Fragen zur Verfügung stand. Birgit Mecke ökonomischen Prozesse im Untersuchungsge- vom Zentralen Fundarchiv der LWL-Archäologie für West- falen gewährte einen unkomplizierten Zugang zum Fund- biet während des ˜. vorchristlichen Jahrtausends material und wusste ebenso wie Hans-Werner Peine und näher zu untersuchen. Im Fokus steht dabei der Ingo PfeŸer aus erster Hand von den Prospektionen mit ‡ Peter Glüsing zu berichten. Weiterer Dank gebührt Kerstin Zeitraum zwischen ˜ƒƒƒ und –‡ƒƒ v. Chr., der in Schierhold, Dirk Fabian sowie Claudia Rohde für anregende dieser Region mit der sogenannten Michelsberger Diskussionen. Zu guter Letzt sei Julia Menne ebenso wie Nils Wolpert für die große Unterstützung gedankt, ohne die Kultur bzw. der darauŸolgenden Wartbergkultur diese Arbeit so nicht zustande gekommen wäre. in Verbindung gebracht wird. J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚€.  O§§¤¥ u. a. ­ƒ‚‡.

P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a; P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©b.  Zuletzt: L¡¥¯¥£ ‚°°€, ­–––­–©. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Als Grundlage für die Analyse dienen vier bis- gibt es kontroverse Diskussionen, die an dieser her unpublizierte Fundkomplexe aus der Samm- Stelle aber nicht noch einmal dargelegt werden sol- lung Glüsing und zwei Sondagegrabungen der len, da es hierzu ausführliche Abhandlungen gibt. € LWL-Archäologie für Westfalen, sodass die vor- Fest steht, dass die aufgelesenen Objekte keiner liegende Arbeit auch eine Vorlage der aufge- stratigra´schen Schicht oder gar einem Befund nommenen Funde und Befunde darstellt. Neben zugewiesen werden können. Dementsprechend einer Untersuchung der einzelnen Fundplätze, spiegeln sie einen Begehungszeitraum des Ortes deren Fokus auf den vorhandenen Gefäßtypen, wider. Aufgrund der durch das Pœügen verursach- der Fundzusammensetzung, den Verzierungen ten Verlagerung der Objekte ist der Fundort an etc. liegt, soll im weiteren Verlauf der Arbeit eine der Oberœäche auch nicht mit der ursprünglichen Analyse sowohl der aufgenommenen als auch der Lage im Boden gleichzusetzen. Hinweise auf die bereits vorgelegten Fundkomplexe erfolgen, um Lagerungsdauer an der Oberœäche liefern bei Ke- auf dieser Basis allgemeine Aussagen zur regiona- ramikscherben der Erhaltungszustand der Bruch- len Entwicklung zu treŸen. Von besonderem Inte- kanten und bei Silex die Patina. Nicht zuletzt ist es resse ist die zeitliche Einordnung, da es bisher den die Selektion des Finders, die das Ergebnis einer Anschein hat, dass Fundmaterial der Michelsber- Feldbegehung in nicht unbeträchtlichem Rahmen ger Kultur erst aus ihrem jüngeren Abschnitt in beeinœusst. Weitere Faktoren sind die Boden- der Warburger Börde auftritt. Auf der Paderborner beschaŸenheit und die Witterungsverhältnisse. Hochœäche ist hingegen bereits die ältere Phase Trotz all dieser Einschränkungen bieten Oberœä- nachweisbar. Auch soll untersucht werden, inwie- chenfunde einen Hinweis auf den Nutzungszeit- fern sich die Lage an der Peripherie des Verbrei- raum eines Ortes. Weiterhin ermöglichen sie Be- tungsgebietes der Michelsberger Kultur im Fund- obachtungen zu Typ- und Stilverbreitungen. Die material widerspiegelt und ob sich Unterschiede in dieser Arbeit aufgenommenen Funde wurden zum Kerngebiet in Süddeutschland zeigen. Hier- in den ‚°„ƒer- und ‚°°ƒer-Jahren von einer Ar- für werden die Keramik- und Steingeräteformen, beitsgemeinschaft bestehend aus Studenten der aber auch die verwendeten lithischen Rohmateri- Westfälischen Wilhelms-Universität Münster so- alien betrachtet. Weiterhin sollen Aussagen über wie der Philipps-Universität Marburg unter der Beziehungen zu anderen Stilkreisen gemacht wer- Leitung von Peter Glüsing aufgelesen. Die Pros- den. Kontakte zur Trichterbecher Kultur und zur pektionen fanden dabei in teilweise engem Aus- Baalberger Kultur werden vermutet. Auf dieser tausch mit der LWL-Archäologie für Westfalen Grundlage soll am Ende eine Einordnung der Fun- statt. Nach anfänglicher Konzentration auf eisen- dinventare in den überregionalen Kontext erfolgen. zeitliche Fundstellen rückten im Laufe der Zeit die Da die Wartbergkultur als Nachfolger der Mi- neolithischen in den Vordergrund. Viele Flächen chelsberger Kultur im ostwestfälischen Raum pos- wurden über einen längeren Zeitraum immer wie- tuliert, aber die Form des Übergangs nach wie vor der begangen. Die Qualität der Aufsammlung ist kontrovers diskutiert wird, werden schließlich di- als gut zu bezeichnen. Es liegen Funde aus sämt- verse Thesen am Fundgut überprüft. lichen Epochen vor, sodass hier keine Selektion stattgefunden zu haben scheint. Auch ortsfremdes

Kieselgestein und sehr kleine Silexsplitter wurden . Fundmaterial, Methodik und erkannt und aufgelesen. Angaben zur Position der Terminologisches Stücke wurden auf den Funden beiliegenden No- tizzetteln notiert. Trotz dieser Informationen und Beim untersuchten Material der Sammlung Glü- der Befragung einiger an den Prospektionen betei- sing handelt es sich, abgesehen von den Stein-, Ke- ligter Personen © lässt sich die genaue Lage jedoch ramik- und Knochenobjekten aus den Sondagen der Erdwerke von Brakel-Erkeln, Kreis Höxter,

und Borchen-Kirchborchen, Kreis Paderborn, aus-  Zusammenfassend: O¶¦§ ­ƒ‚­, ‡‚–€€. schließlich um Prospektionsfunde. Über den Sinn ˜ Für ihre Hilfe sei Birgit Mecke, Hans-Werner Peine und

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde und Zweck einer Analyse von Oberœächenfunden Ingo PfeŸer gedankt. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜

nicht mehr ermitteln, „ sodass nur der allgemei- festgestellt, wobei bei letzteren eine Stichprobe ne Fundplatz bekannt ist. Bis zum Tod Glüsings von ˜ƒ Scherben ° nach dem Aufnahmesystem von im Jahr ­ƒ‚‚ befanden sich die Funde in seiner Höhn ‚ƒ dokumentiert wurde. Auch die dortige Ter- Verwahrung und wurden danach vom Zentralen minologie wurde übernommen, da sie sich in der Fundarchiv der LWL-Archäologie für Westfalen Forschung weitgehend durchgesetzt hat. Bei den übernommen, wo sie aber noch nicht ausführlich Silexobjekten wurden die Werkzeugklasse und die inventarisiert sind. Ein Teil der Funde ist noch un- metrischen Daten bestimmt. Aufgrund der gerin- gewaschen und wurde scheinbar seit der Au·n- gen Größe und der Patina war es bei vielen Stü- dung auf dem Acker nicht mehr betrachtet. cken jedoch nicht möglich, die Rohmaterialher- Für die vorliegende Untersuchung wurden alle kunft zu bestimmen. Funde, die dem ˜. vorchristlichen Jahrtausend In dieser Arbeit wird der BegriŸ »Erdwerk« zuzuschlagen sind, ausgelesen. Unberücksichtigt genutzt, obwohl er seit längerer Zeit in Diskussi- blieben dabei Gesteinsrohmaterialen und – auf- on steht und beispielsweise neutralere Umschrei- grund ihrer typologischen IndiŸerenz – auch die bungen wie »Grabenwerk« als Ersatz vorgeschla- Mahlsteinfragmente. Eine zweifelhafte Zuordnung gen werden. ‚‚ Die Bezeichnung »Michelsberger ist an entsprechender Stelle vermerkt. Alle Felsge- Erdwerk« ist hier jedoch nicht als funktionale steinwerkzeuge, modi´zierten Silexobjekte sowie Wertung, sondern als feststehendes BegriŸspaar Rand-, Boden- und verzierten Wandscherben wur- zu verstehen, welches seit mittlerweile ‚ƒƒ Jahren den gezeichnet und in den Katalog aufgenommen. Bestand in der Forschung und so seine Berechti- Bei Abschlägen und unverzierten Wandscherben gung hat. wurden nur die Anzahl und das Gesamtgewicht

› Die gewählte Menge ist ein Kompromiss, da sie bei klei- neren Fundkomplexen bereits die Gesamtscherbenmenge  Darauf wurde zum Beispiel auf nicht mehr existierende darstellt. Wegkreuzungen oder Funde bei älteren Prospektionen ver- ­ H¸¹¥ ­ƒƒ­, €­–©‚. wiesen, die nicht mehr veri´zierbar sind. Teilweise wurden

auch eigene Flurnamen kreiert.  M¤º¤¢ ‚°°‡, €°. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Regionale Forschungsgeschichte

Im Jahr ‚°–€ wurde das erste Mal der Bezug zwi- ger Inventare in Westfalen dokumentiert werden, schen einem westfälischen Fund und der in den die zeigten, dass auch noch weit nördlich von ‚„„ƒer-Jahren anhand des Materials vom epony- Lünings Hauptgruppe kulturelle Verknüpfungen men Michaelsberg bei Bruchsal-Untergrombach dieser mit dem Arbeitsgebiet bestanden. ‚€ (Baden-Württemberg) erstmals beschriebenen Mi- Eine schwerpunktmäßige Erforschung des re- chelsberger Kultur ‚­ hergestellt. Bei Grabungen gionalen Jungneolithikums begann Anfang der auf dem Steinberg bei Beverungen-Wehrden, Kreis ‚°„ƒer-Jahre mit der Entdeckung der ersten Erd- Höxter, kamen neben Resten kleiner Feuerstein- werke in Ostwestfalen. Nachdem Glüsing ‚°„­ das klingen auch Scherben eines jungsteinzeitlichen Erdwerk im »Weißen Holz« bei Warburg-Rimbeck, Gefäßes zum Vorschein, das als dem Michels- Kreis Höxter, identi´zieren konnte, ‚© wurde ein berger Typ ähnlich beschrieben wurde. ‚– Lange Jahr später die Spornsiedlung auf dem Schlach- Zeit wurden keine weiteren Funde Michelsber- berg bei Warburg-Daseburg im Zuge der ein- ger Keramik gemacht, doch schloss man aus dem setzenden systematischen Luftbildprospektionen Vorhandensein spitznackiger Beile, welche ei- entdeckt ‚„ und ihre Existenz durch Lesefunde be- nem westeuropäischen Kulturkreis zugesprochen stätigt ‚°. Die ersten archäologischen Maßnahmen wurden, dass es sich um eine Fundlücke handeln fanden ab ‚°„˜ am Erdwerk von Warburg-Rimbeck müsse. ‚˜ Brandt vertrat in seiner ‚°€© publizierten im »Weißen Holz« statt. Anhand des Fundmateri- Monogra´e zu den steinernen Äxten und Beilen als ließ sich die von Glüsing erkannte Anlage der Nordwestdeutschlands den Standpunkt, dass ein Michelsberger Kultur zuschreiben. ­ƒ ‚°„‡ wurde großer Teil der spitznackigen Felsgesteinbeile das aus fünf Gräben bestehende Erdwerk von Salz- und Silexovalbeilklingen, die ihren Verbreitungs- kotten-Oberntudorf, Kreis Paderborn, aus der Luft schwerpunkt im Ruhrgebiet und in der Warbur- entdeckt und in den darauŸolgenden Jahren partiell ger Börde haben, mit Michelsberg in Verbindung ergraben. ­‚ Ein Jahr später wurden das Erdwerk auf bringen zu sei. ‚‡ Durch neu einsetzende Grabun- dem Helle Berg bei Brakel auf einem Luftbild iden- gen und Forschungen in den ‚°€ƒer-Jahren wur- ti´ziert und in einem Testschnitt untersucht ­­ so- de die Stagnation der Neolithikumsforschung in

Westfalen nach dem Zweiten Weltkrieg langsam überwunden. Von den beiden Fundplätzen Coes- feld-Harle und Rosendahl-Osterwick, beide Kreis Coesfeld, konnten Anfang der ‚°©ƒer-Jahre erst-  W¯ÃÃĦ ‚°„­a. mals umfangreiche und gut erhaltene Michelsber- ˜ G᦯¥£ ‚°„‡.  BÅ¢¤¥£¤¢/K¡¹Ã¶¾¢¥ ‚°„€. › G¡¥§¹¤¢ ‚°„€a.  B¾¥¥¤§ ‚„°°. ­ G¡¥§¹¤¢ ‚°„€b; G¡¥§¹¤¢ ‚°„„a; G¡¥§¹¤¢ ‚°°­; K¥¾¿¹¤  B¤¿À ‚°–€, ˜€–. ­ƒƒ–.  TÁ¿À¤¥¶¤¢£ ‚°‡‚, –€.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚–°. B¤¦§ ‚°„„. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›

wie eine Sondage durch die Grabenanlage auf dem ser Arbeit durchgeführt werden. Eine bereits ‚°„° Schlachberg angelegt. ­– in einem Vermessungsbild beobachtete Bewuchs- Seit Anfang der ‚°„ƒer-Jahre führte Peter spur bei Büren-Brenken, Kreis Paderborn, wurde Glüsing zusammen mit Studierenden des Semi- ‚°°‡ und ‚°°€ geophysikalisch und archäologisch nars für Ur- und Frühgeschichte der Westfälischen untersucht und erbrachte ebenfalls den Nachweis Wilhelms-Universität Münster Geländebegehun- einer neolithischen Anlage. –ƒ Weitere Informatio- gen in Ostwestfalen durch, die bereits früh einige nen stehen bis heute allerdings noch aus. jungneolithische Fundstellen hervorbrachten, un- Durch größere Bauvorhaben mussten ‚°°„ bis ter anderem die »Rotenbreite« bei Borgentreich- ­ƒƒƒ Grabungen im »Saatental« bei Paderborn, Bühne, Kreis Höxter, die bis dahin vorrangig als Kreis Paderborn, durchgeführt werden, die Sied- kaiserzeitlicher Siedlungsplatz galt. ­˜ Bis auf we- lungsfunde des späten Michelsberg hervorbrach- nige Vorberichte ­‡ unterblieb eine systematische ten. –‚ Eine weitere Untersuchung erfolgte ­ƒƒ­ –­ Auswertung des Fundmaterials, die nun in dieser im wenige Jahre zuvor auf Luftbildern entdeckten Arbeit für einige Fundstellen erfolgen soll. Eine Erdwerk von Borchen-Kirchborchen, deren Ergeb- Publikation der Funde vom »Weißen Holz« in nisse in dieser Arbeit behandelt werden. Warburg-Rimbeck ist ebenfalls in Vorbereitung. ­€ Im Rahmen einer Dissertation zu den Erdwer- Aufgrund groߜächiger Sturmschäden wur- ken von Soest, Kreis Soest, und Nottuln-Uphoven, den in den Jahren ‚°°ƒ bis ‚°°‡ Ausgrabungen Kreis Coesfeld, erarbeitete Knoche eine umfang- auf dem Gaulskopf in Warburg-Ossendorf durch- reiche Zusammenstellung michelsbergzeitlicher geführt, der sich vor allem durch eine Wallburg Fundstellen in Westfalen. –– auszeichnet. Neben frühmittelalterlichen Funden Im Jahr ­ƒ‚– fand als letzte archäologische und Befunden kamen eine Vielzahl an jungneoli- Maßnahme eine Sondierung des Westgrabens der thischen Objekten und zeitgleichen Gruben zum »Rotenbreite« bei Borgentreich-Bühne statt, die Vorschein. Hierbei handelt es sich um das um- bestätigen konnte, dass es sich tatsächlich um ein fangreichste Inventar im Arbeitsgebiet, das in die jungneolithisches Erdwerk und keine kaiserzeit- späte Michelsberger Kultur und an den Übergang liche Anlage handelt. –˜ Im gleichen Jahr erschien zur frühen Wartbergkultur gestellt wird. Die Be- ein Sammelband mit zahlreichen Beiträgen zum funde sind sowohl in einen Siedlungs- als auch in Neolithikum im Hellwegraum. –‡ einen sakralen Kontext einzuordnen. ­© Der einzige Luftbildbefund, der als neolithi- Ein weiteres Erdwerk wurde ‚°°˜ auf dem sches Erdwerk interpretiert wird, aber noch nicht Hampenhäuser Berg bei Brakel-Erkeln entdeckt, ­„ näher archäologisch untersucht wurde, ist die dessen jungneolithische Zeitstellung eine Gra- ‚°°° entdeckte Anlage im »Kleinjohannsfeld« bei bung im Jahr ­ƒƒ‚ belegen konnte. ­° Eine natur- Borgentreich-Borgholz. –€ wissenschaftliche Datierung konnte im Zuge die-

 B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°­. ­ B¤¦§/S¯¤£ÄÇ¥Â/V¯¤¹Ä¤¯¤¢ ‚°°€; B¤¦§/S¯¤£Äǥ ‚°°©. G᦯¥£ ‚°°ƒ.  S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ.  G᦯¥£ ‚°°©.  P¾ÃÃÄÁ¥¥/G¢Á¶¤¥Ä¤¯¤¢ ­ƒƒ–.  M¤¥¥¤ in Vorb.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„. ˜ P¨¤¨¨¤¢ ‚°°„; P¨¤¨¨¤¢ ‚°°°; P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚˜; P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a; P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©b.  J¡¢£¤¥¦/P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒ‚˜; J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜.  K¡¹Ã¶¾¢¥ ‚°°‡.  M¤ÃȤ¢ ­ƒ‚–.

› P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­b.  I¦¤¥¶¤¢£ ­ƒƒƒ, €˜–€‡. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ Fritz Jürgens

 Typochronologische Grundlagen

Grundlage für alle typologischen Untersuchun- arbeiten, die sie Lünings fünfstu´ger Gliederung gen Michelsberger Keramik stellt nach wie vor gegenüberstellte. Hierbei zeigte sich, dass beson- Lünings ‚°€„ publizierte Arbeit dar. –© Sämtliche ders die von Lüning vertretene Untergliederung nachfolgenden Werke nehmen Bezug auf das in ein älteres und ein jüngeres Michelsberg, deren dort aufgestellte System, was den Gewinn neuer Übergang er zwischen seinen Stufen MK II und Erkenntnisse sehr erschwert. –„ Lünings Stufen III ansetzte, ˜˜ nicht am Material belegt werden MK I–V werden nicht nur zur typologischen, son- konnte. Stattdessen erbrachte die Seriation der dern auch zur chronologischen Einstufung von Inventare, dass der deutlichste Bruch innerhalb Inventaren und Fundplätzen verwendet. Beson- von Lünings Stufe MK III zu sehen ist, also sich ders augenscheinliche Prozesse waren neben der hier der Wechsel zwischen älterem und jünge- Entwicklung spezi´scher Formen im jüngeren rem Michelsberg vollzog. Entsprechend ihrer Er- Michelsberg vor allem die Herausbildung unge- gebnisse untergliederte Höhn die Michelsberger gliederter Tulpenbecher und das Auftauchen von Keramik in die Phase ‚, die Phasen ­ a–d, die Henkelkannen. Ebenso bilden sich Knickwand- Phasen – a–c und die Phasen ˜ a–c. Die Phase – c schüsseln heraus. –° Insgesamt setzte Lüning für entspricht in etwa dem Übergang von Lünings die Michelsberger Kultur eine Laufzeit von ­ƒƒ bis Stufe MK III zu MK IV. ˜‡ Höhn konnte weiterhin –ƒƒ Jahren an. ˜ƒ belegen, dass sich Lünings Stufen I und V in der Eine Neubewertung erfuhr die Michelsberger Seriation kaum abheben und somit eher in die Chronologie durch die Arbeit von Gleser über das folgenden bzw. vorausgehenden Phasen mit ein- frühe Michelsberg, in der er das Keramikmaterial gebunden werden sollten. ˜€ Auch Boelicke legte von Mayen (Rheinland-Pfalz) anhand von Gefäß- nach einer Untersuchung des Materials aus dem dimensionierungen neu typologisierte, ˜‚ sowie die Erdwerk von Urmitz (Rheinland-Pfalz) die Stu- Untersuchung der Fundstellen in der Wetterau fen MK IV und V zusammen. ˜© Die Präsenz der durch Höhn. ˜­ Gleser konnte anhand seiner Un- eigenständigen Stufen MK I und V wurde zudem tersuchungen zeigen, dass Lünings Stufe MK II von Lichardus kritisiert. ˜„ Grund de´nierte in ih- anhand des Fundmaterials von Mayen in die Stu- rer Arbeit zur Michelsberger Chronologie, die auf

fen II a–c zu untergliedern ist. ˜– Höhn konnte einer Untersuchung des Fundmaterials aus dem mittels Korrespondenzanalyse elf Phasen heraus- gesamten Verbreitungsgebiet basierte, mittels einer Korrespondenzanalyse die Phasen A–D, je-

˜ L¡¥¯¥£ ‚°€„.  G¢Ç¥Â ­ƒƒ„, –‡. › L¡¥¯¥£ ‚°€„, ‚ƒ––‚ƒ©. L¡¥¯¥£ ‚°€„, „­–°‚. ­ L¡¥¯¥£ ‚°€„, ‚©€.  H¸¹¥ ‚°°„; H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚€––‚„‚.  G䦤¢ ‚°°„.  H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚©ƒ–‚©‚. H¸¹¥ ­ƒƒ­. ˜ B¾¤Ã¯¿À¤ ‚°©€/‚°©©, „‡–°­.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  G䦤¢ ‚°°„.  L¯¿¹Á¢ÂǦ ‚°©€, ‚°–. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

doch unterblieb dabei eine absolutchronologische allerdings die in der jüngeren Zeitstufe auftre- Einordnung. ˜° tenden Knickwandschüsseln entgegen. ‡€ AuŸäl- Die Keramikformen der Michelsberger Kultur lig neben dem Abbrechen der Tulpenbecher am untergliederte Lüning in neun Gattungen: Becher, Übergang der Stufen MK IV und V ist auch das Vorratsgefäße, Flaschen, Henkelgefäße, Schüsseln, Verschwinden der Arkadenränder zum selben Töpfe, Näpfe, Schöpfer und Tonscheiben, ‡ƒ wo- Zeitpunkt, ‡© es handelt sich dabei um zwei »Leit- bei letztere in Anlehnung an Bonnets Ansprache formen« des Michelsberger Formenkreises. und Interpretation häu´g noch als »Backteller« Eine Gruppenkalibration von zwölf Datengrup- bezeichnet werden. ‡‚ Unter den Bechern sind be- pen durch Höhn erbrachte für ihre Stilphasen sonders die Tulpenbecher typisch für die Michels- ­ b bis ˜ c eine Laufzeit von ˜–„ƒ/˜–˜ƒ v. Chr. bis berger Kultur, ‡­ die unter anderem bei Höhns –‡˜ƒ/–‡–ƒ v. Chr., was Lünings Stufen MK II bis Untersuchung als eigenständige Gefäßform be- V entspricht. Für die frühe Ausprägung, also die trachtet wurden. ‡– Stufe MK I, standen keine verlässlichen ‚˜C-Daten Höhn konnte zwei allgemeine Entwicklungen zur Verfügung, jedoch liegt ihr Beginn möglicher- herausarbeiten, die eine grobe Zweiteilung der weise um ˜˜‡ƒ v. Chr., was der Michelsberger Kul- Inventare ermöglichen. So gibt es im älteren Mi- tur eine Gesamtspanne von etwa °ƒƒ Jahren geben chelsberg (Phasen ‚–– a), abgesehen von den Ton- würde. Der Übergang zwischen älterem und jün- scheiben und Schöpfern, nur vier Gefäßformen: gerem Michelsberg ist etwa um ˜ƒƒƒ v. Chr. anzu- Vorratsgefäße, Flaschen, beckenförmige Schüs- setzen. ‡„ seln und gedrungene Tulpenbecher. Ab Phase – b Der Übergang zur darauŸolgenden Wartberg- und dem damit einsetzenden jüngeren Michels- kultur ist typologisch bislang wenig untersucht berg entwickelt sich daraus ein großes Spektrum worden. Raetzel-Fabian sieht in der älteren Wart- weiterer Gefäßformen. Die zweite Entwicklung bergkultur (–‡ƒƒ––ƒƒƒ v. Chr.) eine Weiterführung betriŸt die allgemeine Form und Proportion der Michelsberger Stilkomponenten unter Baalberger Gefäße. Besonders auŸällig ist dabei der Wechsel Einœüssen. Er führt hierfür Becherfunde aus dem von runden zu œachen Böden. Weiterhin werden Galeriegrab Calden I an. ‡° Auch Höhns Untersu- Gattungen wie Becher, Vorratsgefäße, Flaschen chungen zu Michelsberger Fundplätzen in der und Töpfe allgemein geradliniger und verlieren Wetterau zeigen eine auŸällige Kontinuität mehre- ihre Pro´lierung. ‡˜ Eine Ausnahme hiervon bil- rer Spätmichelsberger Gefäßformen in den Wart- den die Tulpenbecher, deren Rand immer stärker bergformenkreis hinein. €ƒ Knoche nimmt einen ausbiegt. Ihre Gesamtzahl nimmt aber immer Transformationshorizont an, für den er die Stufen- weiter ab und stattdessen ´nden œachbodige Be- begriŸe »Michelsberg VI« und »Epi-Michelsberg« cher ab Phase – b immer weitere Verbreitung. ‡‡ vorschlägt. Er kann hierfür jedoch kaum Funde Der allgemein einsetzenden Geradlinigkeit stehen anführen, die eine solche These stützen. €‚

› G¢Ç¥Â ­ƒƒ„, ‚€‡–‚©‚. ­ L¡¥¯¥£ ‚°€„, ‚°.  H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚©„–‚©°.  B¾¥¥¤§ ‚„°°, ˜˜. ˜ H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚‡ƒ.  L¡¥¯¥£ ‚°€„, ­‚.  H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚°–.  H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚˜‡. › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°©.  H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚©„–‚©°. ­ H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚‡ƒ.

 H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚©–.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„°–‚°„. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Fritz Jürgens

Untersuchungsgebiet

Die heutigen Landkreise Höxter und Paderborn . Hinweise auf die neolithischen bilden mit den Fundplätzen Beverungen-Wehr- Umweltverhältnisse den, Borchen-Kirchborchen, Borgentreich-Borg- holz, Brakel-Erkeln und Warburg-Daseburg das Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungs- Kernuntersuchungsgebiet für diese Arbeit, wel- projektes zur Wüstung und Abtei Corvey wurden ches somit den südlichen Teil Ostwestfalens dar- zwei Pollenpro´le genommen, von denen jedoch stellt. Für eine überregionale Einordnung wer- nur eins bis in das Spätglazial zurückreicht und den in einem weiteren Schritt Fundkomplexe aus so für diese Untersuchung herangezogen werden Nachbarregionen, wie den Hellwegbörden und kann. €– Ein im Rösebecker Bruch gezogenes Pro´l dem nordhessischen Bergland, hinzugezogen. ist noch in Bearbeitung und konnte in dieser Ar- beit nicht mehr berücksichtigt werden. €˜ Das Diagramm »Corvey Halbe Hude« ent- . Naturraum stammt einer spätpleistozänen Abœussrinne der Weser im Corveyer Weserbogen und reicht bis in Die untersuchte Region wird naturräumlich in eine Tiefe von ‡,ƒ‡ m. Die zeitliche Einordnung fünf Einheiten unterteilt. Das Holzmindener We- der Stratigra´e erfolgte durch die Zonierung nach sertal, das Oberwälder Land, die Warburger Börde, Firbas. Für diese Arbeit ist der Übergang von Zone die Egge und die Paderborner Hochœäche (Abb. ). VII zu VIII interessant, der erste Hinweise auf Peripher werden die Hellwegbörden und die West- menschliche Einœüsse gibt, die wahrscheinlich in hessische Senke angeschnitten. das Jungneolithikum und die Michelsberger Kul- Vor allem die Warburger Börde und die Hellweg- tur fallen. €‡ Neben vielen Siedlungsanzeigern €€ börden bieten mit ihren mächtigen Lösslehmbö- weisen Pollen von Hornmoosen (anthoceros) auf den exzellente Voraussetzungen für die Landwirt- das Aufbrechen größerer Flächen und somit auf schaft. Die umgebenden Hochœächen und Täler Ackerbau hin. Ein weiteres Indiz für Rodungen sind stark zerklüftet und wenig fruchtbar. Der geo- ist der Anstieg der Birken- (betula) und Hasel- logische Untergrund besteht aus Keupermergel, Kurve (corylus), also eine Vermehrung der Licht-

Sandstein und Muschelkalk. Mit einer Höhe von hölzer. Das Erscheinen des Gersten-Typs (horde- bis zu ˜ƒƒ m ü. NN stellt das in Nord-Süd-Richtung verlaufende Eggegebirge eine naturräumliche Bar- riere dar und teilt das Untersuchungsgebiet so in  S¿¹Ã¡§È ‚°°©. einen östlichen Teil, die Warburger Börde, und ei-  Mündliche Mitteilung: Hans-Otto Pollmann. nen westlichen, die Paderborner Hochœäche. €­  Durch die lückenhafte Überlieferung des Sediments und den geringen Polleneintrag kann hier aber auch eine jün- gere Phase erfasst sein (S¿¹Ã¡§È ‚°°©, €˜).  Hierzu zählen Korbblütler (artemisia), Kreuzblütler (bras- sicaceen), Gänsefußgewächse (chenopodiaceen), Hülsen- früchte (fabaceen), Wegeriche (plantago), Vogelknöterich  B¡¢£¤¥¤¢ ‚°€–; H¸É¤¢ÄÁ¥¥ ‚°€–; Kï¥À ‚°€°; M¤¯¦¤Ã (polygonum aviculare), Wiesen-Sauerampfer (rumex acetosa)

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ‚°‡°. und Hanfgewächse (cannabis/humulus) (S¿¹Ã¡§È ‚°°©, €–). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

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Abb.  Geländemodell des Arbeitsgebietes. Klar zu erkennen ist die Trennung von Paderborner Hochœäche (links) und Warburger Börde (rechts) durch das Eggegebirge (Mitte) (Kartengrundlage: Land NRW [­ƒ‚„] dl-de/by-­-ƒ [www.govdata. de/dl-de/by-­-ƒ]; Gra´k: LWL-Archäologie für Westfalen/I. PfeŸer). um) spricht für einen Anbau von Getreide auf den Am Erdwerk von Salzkotten-Oberntudorf auf gerodeten Flächen. Der Einœuss des Menschen der Paderborner Hochœäche wurden ebenfalls macht sich auch in den Wäldern bemerkbar. So archäobotanische Untersuchungen durchgeführt. geht die Anzahl der Ulmen (ulmus) zurück, wäh- Hier konnte neben den Eichen (quercus) auch das rend die Buche (fagus) in größerem Maße auftritt Vorhandensein von Birken (betula), Erlen (alnus) und die Anzahl der Eichen (quercus) ansteigt. €© und Haseln (corylus avellana) nachgewiesen wer- Der Ulmenbestand geht also stark zurück und es den. Diese Baumarten geben Hinweise auf gelich- entstehen Buchenmischwälder. €„ tete Waldœächen in der Umgebung des Erdwerkes, Das Pollenpro´l gibt demnach deutliche Hin- was auch durch den Fund von Brombeersteinker- weise darauf, dass die Urbarmachung und die Be- nen in den Grabenverfüllungen unterstützt wird. ackerung des Wesertales vermutlich im Jungneo- Neben dem Fund eines verkohlten Weizenkorns lithikum begannen. Die Ergebnisse sind jedoch (triticum cf. monococcum) lassen auch Getreide- nicht direkt auf die höher gelegenen Lössbörden pollen auf einen gezielten Anbau von Getreide im im Paderborner und Warburger Land zu übertra- Umfeld des Erdwerkes schließen. ©ƒ Indirekt lässt gen, da zumindest in Letzterem die Neolithisie- sich auch aufgrund von Silexklingen mit Sichel- rung und damit der Ackerbau bereits mit der Line- bzw. Lackglanz, die sich in den Inventaren des Ar- arbandkeramik einsetzte. €° beitsgebietes fanden, auf gezielten Getreideanbau schließen.

˜ S¿¹Ã¡§È ‚°°©, €––€˜.  Für die Diskussion des Pollenpro´ls sei Wiebke Kirleis gedankt.

› P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, °°–‚­‚. ˜­ M¤Ç¢¤¢¦-BÁÃÀ¤/T¤£§Ä¤¯¤¢/B¤¿À¤¢ ‚°°„. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Fritz Jürgens

. Übersicht der Fundplätze im oder Korrekturabschlag eines Klingenkernes, wel- Untersuchungsgebiet cher distal und lateral retuschiert wurde. In unmit- telbarer Umgebung, auf der Ostseite der Eggel, .. Warburger Börde und Weser- wurde das © cm lange Nackenfragment eines Flint- bergland rechteckbeiles, dessen Seiten vollständig über- schliŸen sind, gefunden. ©˜ Beverungen-Wehrden: Steinberg

Bereits ‚„–‚ wurde auf dem direkt über der We- Borgentreich-Borgholz: »Kleinjohannsfeld« ser aufragenden Steinberg bei Erdarbeiten ein Prunkbeil aus Jadeit in etwa ‚ m Tiefe gefunden. ©‚ Auf einem Bergsporn über dem Bevertal wurden ‚°–‡ kam bei Flussbauarbeiten in der Weser am ‚°°° bei Luftbildbeobachtungen drei mögliche Gra- Fuß des Steinbergs das Schneidenfragment ei- benverläufe als Bewuchsmerkmale festgestellt, ©‡ ner Streitaxt mit sechseckigem Querschnitt aus die eine Länge von jeweils ­‡ƒ m besitzen und hellem Marmor zutage. ©­ Ein Jahr später konnten den Sporn nach Nordwesten hin abriegeln. Eine auf der Suche nach einem vermuteten Römerkas- archäologische Sondierung wurde bislang noch tell neben kaiserzeitlichen auch jungneolithische nicht durchgeführt. Als Lesefund existiert von die- Gefäße geborgen werden, die dem Michelsber- sem Fundplatz ein dicknackiges Steinbeil. ©€ Bei ei- ger Formenkreis zugeschrieben wurden. ©– In den genen Begehungen konnte ein partiell patinierter ‚°„ƒer- und ‚°°ƒer-Jahren führte Peter Glüsing Silextrümmer mit Kortex aufgelesen werden. Wei- Prospektionen an der Fundstelle durch, deren tere Funde, die eine jungneolithische Datierung Funde Bestandteil der nachfolgenden Untersu- der Anlage untermauern würden, fehlen gegen- chung sind (siehe Kap. €.‚). über den mittelalterlichen und neuzeitlichen Fun- den. Somit muss der Befund eines Erdwerkes als ungesichert eingestuft werden. Bei den Bewuchs- Borgentreich: Wüstung Sünnerke merkmalen scheint es sich jedoch um anthropoge- ne Erscheinungen zu handeln, da in Verlängerung Der Fundplatz liegt etwa – km westlich der Stadt hierzu im Gelände ein schwach ausgeprägter Wall Borgentreich auf einem Keupermergelplateau, das beobachtet werden konnte. nach Westen zur Eggel hin abfällt. Der fruchtbare Lössboden wird landwirtschaftlich genutzt. Hin- terlassenschaften der mittelalterlichen Wüstung Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld« Sünnerke machen den Großteil der Funde aus. Weiterhin wurden, insbesondere durch Metallson- Von dem lössbedeckten Hügelkamm am Nord- dengänger, kaiserzeitliche Artefakte entdeckt. rand der Warburger Börde wurde dem damali- Bei eigenen Prospektionen konnten einige Ke- gen Landesmuseum Münster spätestens ‚°–° ein ramikfragmente aufgelesen werden, die aufgrund Prunkbeil aus Nephrit geschenkt. Seit den ‚°‡ƒer- ihrer Machart und Quarzmagerung der Michels- Jahren wurden zahlreiche weitere Funde – vor

berger Kultur bzw. Wartbergkultur zuzuordnen allem Steinbeile und Silexgeräte, aber auch Mahl- sind. Es handelt sich allerdings nur um unverzier- steine – gemacht, die fast über die ganze Fläche te Wandscherben, die keine diŸerenzierte Einord- des Bergrückens streuen. ©© Eine Untersuchung nung zulassen. Zu den weiteren Funden zählen einige Flintartefakte, darunter der Präparations- ˜ Fundakte DKZ ˜˜­‚,‚˜‚, LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld. ˜ LÁ¥£¤ ‚°„‚, „. ‚ƒ, Abb. ‡, ©; Fundakte DKZ ˜­­­,°, LWL- ˜ I¦¤¥¶¤¢£ ­ƒƒƒ, €––€‡. Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld. ˜ Fundakte DKZ ˜–­‚,‚‡„, LWL-Archäologie für Westfalen, ˜ LÁ¥£¤ ‚°„‚, ‚‚–‚­, Abb. €, €; Fundakte DKZ ˜­­­,­€, LWL- Außenstelle Bielefeld. Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld. ˜˜ Fundakte DKZ ˜–­‚,˜ƒ, LWL-Archäologie für Westfalen,

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜ LÁ¥£¤ ‚°„‚, „. Außenstelle Bielefeld. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

der am Ende der ‚°°ƒer-Jahre durch Peter Glüsing wartbergzeitliche Datierung. „‚ Der archäologische entdeckten Funde ´ndet sich in dieser Arbeit (sie- Nachweis, dass es sich bei dem Erdwerk um eine he Kap. €.­). jungneolithische Anlage handelt, konnte im Jahr ­ƒ‚– bei einem Sondageschnitt durch den Ostgra- ben erbracht werden, da sich in seiner Verfüllung Borgentreich-Bühne: »Auf dem Lammert« nur neolithische Keramikstücke und Flintartefak- te befanden. Eine genauere ‚˜C-Datierung scheiter- Der Fundplatz be´ndet sich in einer œach geneig- te an der geringen Probenmenge. Im Pro´l wurde ten Talsenke zwischen der »Rotenbreite« und deutlich, dass der Sohlgraben nahezu ­ m in den dem Hohen Berg am Nordostrand der Warbur- anstehenden Mergel eingetieft worden war. Auf ger Börde, deren Lössböden sich bis in das Tal der Innenseite fanden sich die Reste der ehema- hineinziehen. Auf dem Bergkamm, ‚ km westlich ligen Wallsetzung, die aus dem Mergelbruch des der Fundstelle, liegt das Erdwerk »Rotenbrei- Grabens bestand. Die etwa ­‡ Keramikfragmente te«. Bei Feldbegehungen seit den ‚°©ƒer-Jahren waren grob mit Quarz gemagert, nur ein Stück wurden zahlreiche Steinbeile und Silexartefakte war mit feinem Material versetzt. Es handelt sich aufgelesen, die dem Jung- bzw. Spätneolithikum dabei ausnahmslos um unverzierte Wandscher- zugeschrieben werden können. Das Schneiden- ben. Zu den Silexwerkzeugen zählen eine triangu- fragment einer Streitaxt unterstreicht diese Datie- läre Pfeilspitze und zwei Klingenbruchstücke, die rung. Keramik vorgeschichtlicher Machart gehört teilweise kraqueliert waren. „­ ebenso zum Fundspektrum. ©„

Brakel: Helle Berg Borgentreich-Bühne: »Rotenbreite« Auf den mit Löss bedeckten Hängen des nordöst- Bereits ‚°–‡ wurde auf der »Rotenbreite«, einem lich der Stadt Brakel gelegenen Helle Berg wurde €ƒ m hohen Bergrücken am Nordrand der War- eine doppelzügige Bewuchsspur festgestellt, von burger Börde, eine Wallanlage festgestellt. An die- der der Entdecker behauptete, es handle sich um ser Stelle zieht sich der Lössboden noch bis auf die Reste eines römischen Marschlagers. „– Dar- die Mergelerhebung hinauf. Bereits vor der Ent- aufhin entschloss sich die LWL-Archäologie für deckung der Wallanlage wurden in dem Areal Si- Westfalen im November ‚°„€, eine Probegrabung lexklingen und Pfeilspitzen entdeckt, die aber im durchzuführen. Bei der Bewuchsspur handelte es Krieg verloren gingen. ©° Weiterhin wurden kaiser- sich um Sohlgräben, die in den anstehenden Kalk- zeitliche und spätmittelalterliche Funde gemacht, felsen hineingeschlagen waren. Der Außengra- weshalb die Anlage lange Zeit als kaiserzeitlich ben wies eine Breite von –,­ m und eine Tiefe von galt. Dies änderte sich in den ‚°„ƒer-Jahren mit ‚,­ m, der Innengraben eine Breite von ‚,° m und der zunehmenden Entdeckung jungsteinzeitli- eine Tiefe von etwa ƒ,‡ m auf. cher Erdwerke. Bei groߜächigen Prospektionen Neben kleinen Holzkohlepartikeln, gebrann- Peter Glüsings mit einer studentischen Arbeits- ten Kalksteinen und einer tierischen Rippe konn-

gemeinschaft konnten weitere Flint- und Keramik- ten Keramikfragmente mit Quarzbruchmagerung artefakte gesammelt werden. Hierbei stellte er geborgen werden, die eindeutige Bezüge zum fest, dass die Funde nur innerhalb der Umwallung Jungneolithikum aufweisen. Zu den besonderen vorlagen. „ƒ Drei verzierte Scherben geben Hinwei- Funden zählen einige Scherben eines fein gema- se auf eine spätmichelsbergzeitliche bzw. früh- gerten und gut geglätteten Kumpfes mit einem

˜ P¤¯¥¤ ‚°°ƒ, –ƒ–˜˜.  J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, ‚‡. ˜› J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, ‚­.  J¡¢£¤¥¦/P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒ‚˜.

­ P¤¯¥¤ ‚°°ƒ, –­––„.  T¢¯¤¢ ‚°„°, ˜­. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Randdurchmesser von etwa ° cm, der auf der Soh- Höxter: Corvey le des Innengrabens gefunden wurde. „˜ Im Rahmen des »Datierungsprojektes Wart- Im Corveyer Weserbogen, der sich durch seinen bergkultur« konnte ein Rinderknochenfragment Untergrund aus Schwemmsanden und -tonen aus- aus dem Probeschnitt mittels ‚˜C-Methode datiert zeichnet, kamen bei Untersuchungen des Klos- werden. Die Verfüllung des Grabens erfolgte dem- ters und der mittelalterlichen Stadtwüstung neo- nach um –°€ƒ––©‚ƒ v. Chr. „‡ lithische Funde zum Vorschein. Bis auf eine Spitzklinge aus grauem belgischem Flint °ƒ aus ei- ner Grube handelt es sich aber bei allen Objekten Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg um Oberœächenfunde. Neben Flintgeräten zählen auch einige mit Einstichen und Knubben verzierte Auf den fruchtbaren Lössböden des Hampenhäu- Keramikfragmente zum Inventar, ebenso wie zwei ser Berges am Südhang des Nethetales wurden Felsgesteinäxte °‚, die jedoch mittelneolithischer bereits Anfang des ­ƒ. Jahrhunderts mehrere Si- Datierung sind. Einige Randscherben sowie ver- lexklingen und Steinbeile gefunden. „€ Bei Letzte- zierte Stücke lassen Bezüge zum Michelsberger ren handelt es sich sowohl um Oval- als auch um und zum Wartberger Formenkreis erkennen. Rechteckbeile, hergestellt aus Silex und Felsge- stein, die bereits von Brandt vorgelegt wurden. „© ‚°°˜ konnte bei Beœiegungen eine Verfärbungs- Höxter: Wüstung tom Roden spur im Getreide beobachtet werden, die mehre- re Unterbrechungen aufweist und ein Areal von Dieser Fundplatz liegt in der Weseraue auf etwa € ha einschließt. „„ Im Rahmen einer For- Schwemmsanden und -tonen. Bei Grabungen schungsgrabung im Jahr ­ƒƒ‚ konnte eine Gra- der mittelalterlichen Klosterwüstung gehörten benunterbrechung näher untersucht werden. Die quarzgemagerte Scherben zu den Funden, die Sohlgräben waren etwa ‚ m in den anstehenden Raetzel-Fabian einer Siedlung der Wartbergkultur Kalkfelsen eingetieft worden. Ihre Breite beträgt zusprach. °­ Aufgrund der Abwesenheit von typo- – m. Die Grabenverfüllung enthielt keine Keramik, logisch ansprechbaren Stücken kann diese Ein- aber diverse Tierknochen. Im Vorfeld der Erd- ordnung jedoch nicht belegt werden. In Betracht brücke konnten einige Pfostenlöcher dokumen- kommen auch eine jungneolithische oder gar eine tiert werden. Ergänzend fanden geophysikalische bronzezeitliche Datierung. °– Bronzezeitliche Kera- Messungen statt. „° Eine detaillierte Analyse des mik ist vom Fundplatz bekannt. °˜ Grabenschnittes sowie die Ergebnisse einer natur- wissenschaftlichen Datierung ´nden sich in dieser Arbeit (siehe Kap. ‡.­). Peter Glüsing führte in den Höxter-Godelheim: Brunsburg Jahren ‚°°‡ bis ‚°°° Geländebegehungen durch, deren Funde ebenfalls Teil dieser Untersuchung Auf einem ­ƒƒ m hohen Bergsporn aus Buntsand- sind (siehe Kap. €.–). stein und Muschelkalk lieg über dem Zusammen- œuss von Weser und Nethe die Brunsburg. Der

Bergrücken ist partiell mit Löss bedeckt. °‡ Bei Pro- spektionen durch Hans-Georg Stephan und Pe- ter Glüsing innerhalb der mittelalterlichen Wall-

 B¤¦§ ‚°„„. ›­ S¿¹Ã¡§È ‚°°©, ‡©.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚‡€–‚‡©. › S§¤Í¹Á¥ ­ƒƒƒ, €–‡–€–„.  Fundakte DKZ ˜–­‚,‚‡°, LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld. › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ­­°. ˜ B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚€„. ‚„˜. ‚°ƒ. ‚°°. ­ƒ°. › Mündliche Mitteilung: Andreas König.  K¡¹Ã¶¾¢¥ ‚°°‡. › R¸¶¤¢ ‚°°­.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde › P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­b. › K¾¿¹/K¸¥¯£ ­ƒƒ°, ­. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜

burganlage wurden neben mittelalterlichen und ckenbecher ‚ƒ˜ und kaiserzeitliche Keramik zum eisenzeitlichen auch jungneolithische Artefakte Vorschein, ‚ƒ‡ ebenso wie Streuscherben der Mi- geborgen. Dabei wurde deutlich, dass sich die Ver- chelsberger Kultur. ‚ƒ€ Eine genauere Bestimmung breitung der jungneolithischen Keramik und Si- ist nicht möglich. Ebenso gibt es keine zugehöri- lexgeräte mit der Ausdehnung der Wallburg deckt. gen Befunde. Der Nachweis für eine neolithische Datierung einiger Wälle konnte aber noch nicht erbracht werden. °€ Bei einer Grabung im Jahr ­ƒƒ€ zeigte Warburg: »Heidfeld« sich jedoch, dass sich unter dem mittelalterlichen Wall der neolithische Laufhorizont erhalten hat. °© In den Jahren ‚°„€ bis ‚°°– wurden fünf Kollek- Zu den bekannten Prospektionsfunden zählen tivgräber im Nordwesten der Stadt Warburg unter- Randfragmente von Michelsberger Gefäßen, °„ da- sucht, die allesamt der Wartbergkultur zugeordnet runter das Randfragment eines Tulpenbechers. °° werden. ‚ƒ© Das Fragment einer horizontal angeordneten Öse, Neben wartbergtypischen Keramikelementen welches an der Schmalseite durchlocht ist, datiert wurden in Grab IV zwei Becherfragmente mit Stephan in die Wartbergkultur. ‚ƒƒ Zum lithischen trichterförmiger Mündung entdeckt, die starke Inventar gehören neben zahlreichen Abschlägen Ähnlichkeiten mit den Tulpenbechern haben. ‚ƒ„ eine etwa © cm lange, bilateral retuschierte Flint- Knoche spricht das Fragment mit großer Sicher- klinge mit Endretusche und ein spitznackiges heit als Michelsberger Gefäß an, das aber nicht Ovalbeil aus regional vorkommendem Quarzit. ‚ƒ‚ zwangsläu´g während der Nutzung des Grabes Eine diŸerenzierte chronologische Einordung dorthin gelangt sein muss, sondern von einer kann anhand der bislang bekannten Funde noch früheren Begehung des Geländes stammen kann, nicht erfolgen. Ebenso kann nicht festgestellt wer- zumal eines der beiden Fragmente im Vorraum- den, ob der Fundplatz auch der Wartbergkultur bereich des Grabes entdeckt wurde. ‚ƒ° Rössener zuzuschreiben ist. Gesichert scheint die Anspra- Scherben und Becherkeramik des Endneolithi- che als Siedlung zu sein, die möglicherweise be- kums bzw. der Frühbronzezeit sind ebenfalls im festigt war. ‚ƒ­ Umkreis des Steinkammergrabes gefunden wor- den. ‚‚ƒ Ein weiteres Problem besteht darin, dass das Grab bereits im Mittelalter abgetragen wurde Höxter-Godelheim: »Sandwisch« und nur Fragmente der ursprünglichen Boden- pœasterung erhalten waren. Dies hatte zur Folge, Der »Sandwisch« liegt in der Weseraue am Fuß dass auch die Anzahl der Funde äußerst gering des Brunsberges, auf dem die gleichnamige Fund- war. ‚‚‚ Die zwei ‚˜C-Daten aus dem Grab IV haben stelle liegt. Schwemmsande und -tone der We- eine recht hohe Standardabweichung, doch wird ser bilden den natürlichen Untergrund. die Belegzeit von –˜ƒƒ bis ­°ƒƒ v. Chr. angege- Im Jahr ‚°‡© wurde ein jungbronzezeitli- ben. ‚‚­ Raetzel-Fabian spricht auch das tulpenbe- ches Brandgräberfeld archäologisch dokumen- cherartige Gefäß der älteren Wartbergkultur zu, ‚‚– tiert. ‚ƒ– Daneben kamen unter anderem zwei Glo-

­ LÁ¥£¤ ‚°„‚, ‚‡–‚€. ­ LÁ¥£¤ ‚°„‚, –˜––©. › G᦯¥£/R¸¶¤¢ ‚°°­, ‚–‡–‚–©. ­ LÁ¥£¤ ‚°„‚, ‚­. ›˜ B¤¦§ u. a. ­ƒƒ©. ­˜ Hierzu ausführlich: G¡¥§¹¤¢ ‚°°©a. › S§¤Í¹Á¥ ­ƒƒ‚, ­°©. ­ G¡¥§¹¤¢ ‚°°©a, ‚ƒ°. ‚€–. ›› K¾¿¹/K¸¥¯£ ­ƒƒ°, ‚ƒ. ­› K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚©°. ­­ S§¤Í¹Á¥ ­ƒƒ‚, ­°€. ­ G¡¥§¹¤¢ ‚°°©a, ‚ƒ°–‚‚ƒ. ­ K¾¿¹/K¸¥¯£ ­ƒƒ°, ‚‚.  Zusammenfassend: S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, ­©°–­„ƒ. ­ K¾¿¹/K¸¥¯£ ­ƒƒ°, ‚‚.  G¡¥§¹¤¢ ‚°°©a, ‚©‚.

­ LÁ¥£¤ ‚°‡°; BÅ¢¤¥£¤¢/B¢¤¶¤¿À ­ƒƒ˜, ‡˜.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚©ƒ. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

die nach seiner Vorstellung noch stark auf dem Westfalen am –ƒ. Juli ‚°„– die Spuren einer drei- Michelsberger Formenspektrum basiert. ‚‚˜ zügigen Befestigung entdeckt. ‚­ƒ Der Schlachberg fällt zu drei Seiten relativ steil ab und stellt den Ostzipfel einer weiten Geländestufe dar. ‚­‚ Feld- Warburg: Burgberg begehungen durch die Archäologische Arbeitsge- meinschaft Warburg und Peter Glüsing erbrachten Der Burgberg liegt in der Innenstadt Warburgs neben neolithischen ‚­­ auch eisenzeitliche Fun- auf einem Muschelkalkbergsporn, der die Diemel de, die von einem durch Tiefpœügen zerstörten überragt. Urnengräberfeld herrühren. ‚­– Aus dem Übergang Bei Grabungen im mittelalterlichen Burgareal des Neolithikums in die Bronzezeit ist ein Flint- kamen einige Keramikfragmente zum Vorschein, dolch bekannt. ‚­˜ In kurzer Distanz westlich des die in das Jungneolithikum datiert werden. ‚‚‡ Wei- Fundplatzes konnte in den Jahren ‚°°˜ und ‚°°‡ terhin wurde bei Ausschachtungsarbeiten am eine mittelneolithische Kreisgrabenanlage aufge- Hang des Berges ein kleines Felsovalbeil mit deckt werden. ‚­‡ stumpfem Nacken gefunden. ‚‚€ Günther interpre- Ein Suchschnitt am nördlichen Ende der Be- tierte den Fundort als möglichen Siedlungsplatz festigung im Spätherbst ‚°„„ erbrachte den Be- zur Warburger Großsteingrabnekropole der Wart- fund von drei Gräben, die jedoch aufgrund der bergkultur. ‚‚© Witterungsbedingungen nicht mehr vollständig Ob die Keramikfragmente der Wartbergkultur dokumentiert werden konnten. Sie waren jeweils oder der Michelsberger Kultur zuzuordnen und in einem Abstand von „ m zueinander angelegt. ob sie weiterhin einem Siedlungskontext zuzu- Der innere Graben (‚) hatte noch eine Tiefe von schreiben sind, muss an dieser Stelle oŸenbleiben. ‚,­ m unter der Pœugschicht, während die Breite nur noch mit ungefähr –,‡ m rekonstruiert werden konnte. Auch der mittlere Graben (­) wies ähnli- Warburg-Bonenburg: »Mittelbusch« che Abmessungen auf, nur der äußere Graben (–) ist mit einer Breite von ­,‡ m und einer Tiefe von In der Flur »Mittelbusch« wurden zwei Steinbei- etwas mehr als ƒ,‡ m unter der Pœugschicht und le und mehrere Flintartefakte, darunter mehrere einer rezenten Verfüllungsschicht etwas kleiner. dreieckige, œächig retuschierte Flintpfeilspitzen ‚‚„ Neben Tierknochen und untypischen Flintartefak- und ein Klingenkratzer mit Kantenretusche ge- ten gehörten Scherben neolithischer Keramik mit funden, die eine Datierung in das Jungneolithi- Quarzmagerung zum Fundgut der Gräben ‚ und ­. kum andeuten. Diese Einordnung wird durch Der äußere Graben hingegen war fundleer. Unter den Fund einer mit Quarzit gemagerten Keramik- der Keramik sind ein stark ausladender Rand, eine scherbe untermauert. ‚‚° Wandscherbe mit Ansatz eines Trichterhalses, de- ren Zuordnung zu einem Tulpenbecher der Mi- chelsberger Kultur vermutet wird, und eine Wand- Warburg-Daseburg: Schlachberg scherbe mit länglichen, senkrechten Einstichen auf der Gefäßschulter hervorzuheben. ‚­€ Unter

Auf dem lössbedeckten Bergsporn im Mündungs- den Prospektionsfunden sticht das Nackenbruch- winkel von Eggel und Diemel wurden bereits bei den ersten Luftbildœügen der LWL-Archäologie für

 ­ T¢¯¤¢ ‚°„°, ˜ƒ; BÅ¢¤¥£¤¢/K¡¹Ã¶¾¢¥ ‚°„€, ‚©­–‚©˜.  Ausführlich hierzu: RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚˜‡–‚‡˜.   BÅ¢¤¥£¤¢ ‚°°ƒ, ­‚„.  D¾Ä¦ ‚°„€a, ©°.  G¡¥§¹¤¢ ‚°„„b.  G¡¥§¹¤¢ ‚°°©b.   BÅ¢¤¥£¤¢ ‚°°ƒ. ˜ G¡¥§¹¤¢ ‚°°©a, ­‚­–­‚˜.  B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°­, ‚€˜; S¯¤ÄÁ¥¥ ‚°°©.  G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©c; G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©d.   K¢¸£¤¢ ‚°°©; K¢¸£¤¢ ‚°°„.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde › G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©d.   B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°­. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›

stück einer Hammeraxt hervor. ‚­© Anhand typolo- der Keramik wird die Nutzung in die Stufen Mi- gischer Merkmale der Keramik wird die Anlage der chelsberg III bis V sowie in die ältere Wartberg- Chronologiestufe Michelsberg V zugeschrieben. ‚­„ kultur eingeordnet. Möglicherweise ist auch schon Eine ausführliche Auswertung der Prospektions- Keramik der Stufe II vertreten. ‚–€ ‚˜C-Proben aus funde ´ndet sich in dieser Arbeit (siehe Kap. €.˜). zwei Gruben wurden –©„€––€©ƒ v. Chr. und –‡–˜– ––˜‚ v. Chr. datiert. ‚–© Vier Daten von Menschen- knochen und Zahnschmelz aus dem nichtmega- Warburg-Ossendorf: Gaulskopf lithischen Kollektivgrab streuen zwischen ––‡ƒ und ­˜°€ v. Chr. ‚–„ Der die Diemel im Süden überragende Muschel- PfeŸer interpretiert das Areal auf dem Gauls- kalkbergsporn des Gaulskopfes stellt ein markan- kopf anhand der Befunde als Siedlungsplatz, der tes Geländemerkmal im Südwesten der Warbur- in der Übergangsphase zur älteren Wartbergkul- ger Börde dar. Auf dem gut zu verteidigenden tur zugunsten der Errichtung eines Kollektivgra- Geländesporn be´ndet sich eine frühmittelalter- bes aufgegeben wurde. ‚–° liche Wallanlage, die bereits früh Gegenstand der Die Funde vom Gaulskopf stellen das umfang- Forschung war. ‚­° Bei einer Grabung am Osttor reichste jungneolithische Inventar in der Warbur- der Umwallung kamen neben frühmittelalterli- ger Börde dar und sind von Bedeutung bei der chen auch Funde der Rössener, Michelberger und Interpretation des Überganges von der Michels- Wartbergkultur zum Vorschein. ‚–ƒ Aus älteren berger zur Wartbergkultur. Grabungen und Prospektionen sind ebenfalls neo- lithische Keramik und Steingeräte bekannt. ‚–‚ Im Rahmen von Notgrabungen nach groߜächigen Warburg-Rimbeck: »Weißes Holz« Sturmschäden wurden in den Jahren ‚°°ƒ bis ‚°°‡ Teile des Innenbereichs der Wallburg ergraben. ‚–­ Das »Weiße Holz« ist ein Forst auf einer Erhebung Die Ergebnisse wurden von Ingo PfeŸer vorge- am Westrand der Warburger Börde, die an dieser legt. ‚–– Neben neolithischen Funden konnten auch Stelle den Nordhang des Diemeltales bildet. Die ­ƒ Befunde, wobei es sich hauptsächlich um Gru- lössbedeckte Muschelkalkerhebung reicht in Hö- ben handelt, sicher in das Neolithikum datiert wer- hen von bis zu ­°‡ m ü. NN und bildet den südli- den. Für ‚‚ weitere Befunde ist eine neolithische chen Abschluss des Eggegebirges zum Diemeltal. Zeitstellung wahrscheinlich. ‚–˜ Nur oberœächlich Bereits ‚°ƒ€ wurde im »Weißen Holz« ein Ga- dokumentiert wurde das sogenannte Steinfeld, bei leriegrab der Wartbergkultur entdeckt und bis ‚°ƒ© dem es sich wahrscheinlich um ein nichtmegali- durch Alfred Götze freigelegt. ‚˜ƒ Ab dem Jahr ‚°„­ thisches Kollektivgrab der frühen Wartbergkul- prospektierte Peter Glüsing das Areal um das Gale- tur handelt. ‚–‡ Aufgrund typologischer Merkmale riegrab und konnte weit verstreute Funde machen, die er einer Siedlung der Wartbergkultur zuschrieb. Ebenso beobachtete er die Reste einer Grabenan-  ˜ G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©b. lage um das Galeriegrab herum. ‚˜‚ Diese Graben-   K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–˜. ‚„‚. anlage wurde in den Jahren ‚°„˜ ‚˜­ und ‚°„‡ in

 › Zusammenfassend: P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚‡. mehreren Grabungsschnitten untersucht. Zusätz- ­ D¾Ä¦ ‚°„€b, ‚‡.  Fundakte DKZ ˜˜­ƒ,‚–, LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‡ƒ–‡‚.  N¤ÇÏÁ¹¢¦£¢Ç¦¦ ‚°°‚; B¤¦§ ‚°°­; B¤¦§ ‚°°–; B¤¦§ ‚°°˜; B¤¦§ ‚°°‡. ˜ Neue Einzelkalibration der Daten mittels CalPal nach: P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‡‡.  Die Kampagnen ‚°°ƒ bis ‚°°­ dienten als Grundlage für eine im Jahr ­ƒƒƒ eingereichte Magisterarbeit (P¨¤¨¨¤¢  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚˜, –‚. ­ƒ‚©a), während die Ergebnisse der Jahre ‚°°– bis ‚°°‡ › P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‡€. und das nicht megalithische Kollektivgrab separat publi- ziert wurden (P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚˜; P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©b).  ­ G¸§È¤ ‚°ƒ„.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‚©.   G᦯¥£ ‚°„‡.

 P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚˜.  G¡¥§¹¤¢ ‚°„€b. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ Fritz Jürgens

lich fanden geomagnetische und geoelektrische brücken im Jahr ­ƒƒ­ erbrachte den Nachweis, dass Messungen statt, die zeigen konnten, dass es sich es sich um ein neolithisches Erdwerk handelt. Zu um ein geschlossenes Grabensystem handelt. ‚˜– den Funden zählen neben Flintartefakten und Ke- Weitere Messungen in den Jahren ‚°„€ und ‚°„© ramik auch tierische und menschliche Knochen. ‚‡ƒ brachten den Nachweis eines Annexgrabens im Die Grabungsauswertung sowie die Ergebnisse ei- Westen. ‚˜˜ Unter den Funden, die in den Gräben ner naturwissenschaftlichen Datierung ´nden sich gemacht werden konnten, befanden sich eine Ge- in dieser Arbeit (siehe Kap. ‡.‚). weihaxt und Keramik mit Sand- und Quarzmage- rung, die Günther zwanglos in die Wartbergkultur einordnete. Ein Keramikfragment mit subkutaner Büren-Brenken Schnuröse schrieb er hingegen der Michelsberger Kultur zu. Neben Tierknochen sind auch mensch- Westlich der Alme wurde auf einem lössbedeck- liche Knochenreste in den Gräben nachgewiesen. ‚˜‡ ten Kalkmergelplateau im Jahr ‚°„° eine doppel- Vier ‚˜C-Proben aus den Grabenschnitten datie- zügige Bewuchsspur entdeckt. Geophysikalische ren die Nutzung des Erdwerkes in das –©. Jahrhun- Messungen und zwei Sondageschnitte erbrachten dert v. Chr. ‚˜€ den Befund eines etwa –°ƒ m x ˜­ƒ m messenden, Eine in Vorbereitung be´ndliche systemati- abgerundet achteckigen Erdwerkes mit zwei im sche Auswertung der Funde Peter Glüsings vom Abstand von ‚ƒ m bis ‚‡ m parallel verlaufenden »Weißen Holz« zeigt, dass die Keramik nicht aus- Gräben, die von mehreren Durchlässen unterbro- schließlich der Wartbergkultur zuzuschreiben ist, chen waren. Die ­,ƒ m bis –,‡ m breiten Gräben sondern auch Michelsberger Elemente aufweist. ‚˜© waren noch ƒ,„ m bis ‚,€ m tief erhalten. ‚‡‚ Neben verkohlten Holz- und Pœanzenresten fanden sich auch Tier- und Menschenreste. Die geborgene .. Paderborner Hoch‘äche Keramik datiert die Anlage in einen mittleren Abschnitt der Michelsberger Kultur, ‚‡­ genauere Borchen-Kirchborchen: »Buchholzfeld« Angaben schwanken zwischen den Stufen MK II und III. ‚‡– Der Fundplatz »Buchholzfeld« liegt auf der höchs- ten Erhebung eines Ost-West-verlaufenden Kalk- mergelplateaus, das an dieser Stelle eine Höhe von Paderborn: »Saatental« ­˜ƒ m ü. NN erreicht. Nach Süden fällt das Relief steil zum Tal der Altenau ab. Der anstehende Kalkstein Die Flur »Saatental« liegt auf der Mittelterras- ist mit einer dünnen Schicht Lösslehm bedeckt. Bei se und in der Flussniederung östlich der Alme. Beœiegungen konnte in den Jahren ‚°°˜ und ‚°°€ Tone und Sande bilden den natürlichen Unter- wiederholt eine runde Grabenstruktur ausgemacht grund. Nachdem bereits seit Anfang der ‚°°ƒer- werden, die zu etwa zwei Dritteln geschlossen ist Jahre reichhaltige Prospektionsfunde von dem und eine Fläche von ‚ƒ ha umfasst. ‚˜„ Die oŸene Areal bekannt waren, wurden von ‚°°„ bis ­ƒƒƒ Seite lehnt sich dabei nach Süden an den Steilhang groߜächige Ausgrabungen im Rahmen von Bau-

an. ‚˜° Eine kleine Sondagegrabung an einer der Erd- maßnahmen notwendig. Diese erbrachten neben Siedlungsspuren der Eisen- und Kaiserzeit auch jungneolithische Funde und Befunde. Zusätzlich   G¡¥§¹¤¢ ‚°„„a.  G¡¥§¹¤¢ ‚°°­. ­ P¾ÃÃÄÁ¥¥/G¢Á¶¤¥Ä¤¯¤¢ ­ƒƒ–.   G¡¥§¹¤¢ ‚°„„a, –.  B¤¦§/S¯¤£ÄÇ¥Â/V¯¤¹Ä¤¯¤¢ ‚°°€.   RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚€©–‚€„.  B¤¦§/S¯¤£Äǥ ‚°°©.  ˜ M¤¥¥¤ in Vorb.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ‚‡‚; M¤º¤¢/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ€, ˜‚; Die   Fundakte DKZ ˜–‚„,©€, LWL-Archäologie für Westfalen, Publikation der Grabungsergebnisse steht nach wie vor Außenstelle Bielefeld. aus. Nähere Informationen stehen nicht zur Verfügung

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  › P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚˜°. (mündliche Mitteilung: Frank Siegmund). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

kamen einige mittelneolithische Streufunde zum ‚°„„/‚°°ƒ untermauert werden. Da die Befunde Vorschein. durch die Erweiterung einer Tongrube noch weiter Neben verstreuten Keramik- und Flintfragmen- zerstört worden wären, fanden in den Jahren ‚°°‚ ten konnten auch einige jungneolithische Gruben und ‚°°­ Ausgrabungen ‚€ƒ auf einer Fläche von dokumentiert werden. Unter der überwiegend mit ©ƒƒƒ m­ statt, was zwar weniger als ‡ % der ‚€ ha Quarz- und Granitgrus gemagerten Keramik fal- großen Gesamtœäche des Erdwerkes ausmacht, je- len Trichterhalsgefäße mit schwach ausgeprägter doch die einzige umfangreiche archäologische Un- Schulter und Bändern aus senkrecht eingedrück- tersuchung einer solchen Anlage in Ostwestfalen ter Strichverzierung sowie ausladende Gefäße mit überhaupt darstellt. ‚€‚ Ergraben wurden die fünf waagerechten Wulstbändern auf. Neben dem regu- Gräben im Nordwesten der Anlage, die unmittel- lären lithischen Inventar, wie Klingen, Schabern, bar durch den Tonabbau, dem der Nordostsektor Pfeilspitzen und Mahlsteinen, sind Reste von zwei schon zum Opfer gefallen war, bedroht wurden. ‚€­ Flintbeilen, besonders aber das Knaufbruchstück Die kastenförmigen Gräben waren ­,ƒ m bis einer œachen Hammeraxt hervorzuheben. ‚‡˜ ˜,˜ m breit und noch ƒ,‡ m bis ‚,© m tief erhalten. Aufgrund typologischer Vergleiche mit der Ke- Ihr Abstand zueinander variierte zwischen – m und ramik vom Schlachberg, vom Gaulskopf und aus ‡ m. Auf einer Länge von ˜ƒ m konnte eine den In- Salzkotten-Oberntudorf sowie dem Megalithgrab nengraben begleitende Palisade nachgewiesen wer- »Heilige Steine« bei Lich-Muschenheim (Hessen) den. Aus Luftbildern und der Grabung sind mehre- wird die Besiedlung der Fundstelle in die jüngere re Erdbrücken bekannt, die entweder alle oder auch Michelsberger bzw. beginnende Wartbergkultur nur einige Gräben schneiden und eine Art Sackgas- datiert. Sicherl schlägt aufgrund der Eigenheiten se bildeten. In den Gräben und Gruben im Innen- dieses spätmichelsbergzeitlichen Keramikmateri- bereich fanden sich neben Keramik und Flint auch als hierfür den BegriŸ »Saatental Facies« vor. ‚‡‡ Tier- und Menschenknochen. Unter den Silexfun- den fällt eine Sichel aus süddeutschem Feuerstein auf. ‚€– Aus dem äußeren Graben (‡) stammt das am Salzkotten-Oberntudorf Loch gebrochene Nackenfragment einer Steinaxt, vermutlich einer Rundnackenaxt. ‚€˜ Die Fundstelle liegt westlich der Alme auf der Pa- Typologisch wird die Keramik in die Stufen II derborner Hochœäche auf ‚©ƒ m ü. NN. Das anste- bis V nach Lüning eingeordnet. Anhand der Kera- hende Kalkgestein wird von Geschiebelehm und mik in den Grabenfüllungen vermutet der Bearbei- einer dünnen Schicht Lösslehm überdeckt. ‚‡€ Be- ter, dass die beiden äußeren Gräben älter als die wuchsmerkmale, die auf das fünfzügige (!) Erdwerk inneren sind, ‚€‡ was aufgrund verschiedener Aus- hinweisen, wurden zum ersten Mal ‚°„‡ erkannt räumprozesse kritisch betrachtet werden muss ‚€€ und konnten danach immer wieder beobachtet und durch ‚˜C-Daten nicht untermauert werden werden. DarauŸolgende Prospektionen erbrachten kann. Eine Probe aus dem äußeren Graben (‡) er- umfangreiches jungneolithisches Fundmaterial. ‚‡© brachte ein Alter von –€°„ ± ˜© v. Chr. und das Holz- Von Peter Glüsing durchgeführte Oberœächenbe- kohlefragment aus einer Grube im Innenraum gehungen konnten weiterhin eine mittelneolithi- konnte auf –„„­ ± €€ v. Chr. datiert werden. ‚€©

sche Nutzung des Platzes aufzeigen. ‚‡„ Die vermu- tete jungneolithische Datierung konnte durch diverse Sondageschnitte in den Jahren ‚°„€ ‚‡° und ­ B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°‚.  P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚‡ƒ.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„€.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ­.  S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, ––––‡.  P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚‡ƒ–‚‡‚.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –.  LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, ‚ƒ˜. ˜ G¡¥§¹¤¢/BÅ¢¤¥£¤¢ ‚°„€.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ˜ƒ–˜‚.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ‚.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°°; P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚‡‚.

› G¡¥§¹¤¢ ‚°„©. ˜ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ˜­. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Grabungen

. Borchen-Kirchborchen: »Buchholz- und somit als eiszeitliche Vertiefung anzuspre- feld« chen ist (Taf. ). ‚€° Die beiden Grabenköpfe waren durch eine Die Ausgrabung fand von Mai bis August ­ƒƒ­ ‡,ƒ m breite Erdbrücke getrennt, deren Seiten statt. Ihr Ziel war es, zu klären, ob es sich bei dem leicht schräg ausgearbeitet waren. Grabenkopf A beobachteten Luftbildbefund (Abb. ) um eine neo- hatte im oberen Bereich eine Breite von –,‡ m und lithische Grabenanlage handelt. Die Bewuchs- verjüngte sich zur Sohle hin auf ­,ƒ m (Abb. ). merkmale gaben Hinweise auf ein einzügiges Erd- Die in den Fels gearbeitete Tiefe betrug ƒ,© m werk mit einem nahezu kreisrunden Umriss, und die dokumentierte Grabenlänge auf der Soh- welcher zu zwei Dritteln von einem Graben umge- le ‡,„ m. Grabenkopf B war insgesamt etwas klei- ben ist und sich an einen Steilhang im Süden an- ner und hatte im oberen Bereich eine Breite von lehnt. ‚€„ –,ƒ m, die sich auf der Sohle auf ­,˜ m verjüngte. Für den ‚€ m x ‚€ m großen, rautenförmigen Auch die Tiefe war mit ƒ,˜ m geringer. Die ergra- Sondageschnitt wurde eine aus einem Luftbild bene Länge lag auf der Grabensohle bei –,‡ m. Be- bekannte Erdbrücke im Nordbereich ausgewählt. sonders bei Grabenkopf A zeigte sich, dass die In- Der Abtrag des etwa ­‡ cm mächtigen Ackerbo- nenseite des Grabens œacher ausgearbeitet war als dens erfolgte mit einem Bagger, während die Ver- die Außenseite (Taf. ). füllungen der beiden Grabenköpfe (A und B) in Homogener und steinfreier Lehm bildete die ‚ƒ cm bis ­ƒ cm mächtigen, künstlichen Schichten Grabenfüllung, bei der keine Stratigra´e zu erken- per Hand abgetieft wurden. Sie wurden jeweils in nen war. Steine sowie Keramik-, Flint- und Kno- einem Längs- und einem Querpro´l dokumentiert. chenartefakte fanden sich vor allem im unteren Da die Sohle des westlichen Grabenkopfes A sich Grabenbereich, ebenso wie kleine Holzkohlepar- als besonders fundreich erwies, wurde hier eine tikel. In den Längspro´len beider Grabenköpfe Einzelfundeinmessung durchgeführt. konnte knapp oberhalb der Sohle eine dunkel- braune Bänderung dokumentiert werden. In der Grabenverfüllung konnten keine Hinweise auf

.. Befunde einen verstürzten Wall oder Ähnliches gefunden werden. Der Pœughorizont reichte so tief, dass nur in den Die Fundkonzentration auf bzw. knapp über Kalkstein eingetiefte Befunde erhalten waren der Sohle spricht für einen intentionellen Ein- (Abb. ). Neben den beiden Grabenköpfen konnte trag der Artefakte, ebenso wie die Funde selbst. eine etwa ƒ,– m tiefe, ovale Rinne im Innenbereich Aufgrund der Verteilung von Keramik, Flint und festgestellt werden, die jedoch ohne Befund blieb

› Ähnliche Formationen wurden bei den Grabungen im Erdwerk Calden festgestellt und dort als Ergebnis do- linenartiger Bruchzonen im Muschelkalk interpretiert

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Vgl.: Kap. ˜.–.­. (RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ©€–©©). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Abb. Luftbild mit Bewuchsmerkmalen des Erdwerks von Borchen-Kirchborchen (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen).

Abb.  Arbeitsfoto während der Grabung. Zu erkennen sind die beiden verfüllten Grabenköpfe und die dazwischenlie- gende Erdbrücke (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen). Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Abb. Pro´l durch Grabenkopf A (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen).

Kalksteinen sowie der beobachteten dunkelbrau- .. Funde nen Bänderung kann gesagt werden, dass dieser Eintrag während des OŸenliegens der Gräben und Aus beiden Grabenköpfen konnten mehrere Hun- damit ihrer Nutzung max. ­ƒ cm Höhe erreichte. dert Funde geborgen werden, wobei die Schicht Die endgültige Verfüllung der Gräben erfolgte als knapp über der Grabensohle die höchste Fund- einmaliges Ereignis, wie das Material aus homoge- konzentration aufwies. Als besonders fundreich nem, steinfreiem Lehm nahelegt. Auch ein erneu- zeigte sich Grabenkopfabschnitt A, ‚©­ was aber tes Ausheben der Gräben ist unwahrscheinlich. auch mit der deutlich größeren Länge des freige- Da an den Wänden keine größeren Erosions- legten Abschnittes zusammenhängen kann. Eini- erscheinungen beobachtet werden konnten, muss ge weitere Funde traten als Streufunde beim Ab- angenommen werden, dass die Gräben nur kurze trag des Ackerbodens auf. Zeit oŸen standen. Beobachtungen am Erdwerk von Calden (Hessen) zeigten, dass sich bereits

nach einem relativ milden Winter bis zu ‚ƒ cm tie- Keramik fe Abrutschungen ereignet hatten. ‚©ƒ Massive Bö- schungsrutschungen konnten auch am Graben in Von den ˜˜© Keramikfunden (Gesamtgewicht: der »Rotenbreite« dokumentiert werden. ‚©‚ ‚˜ƒ˜ g) ent´elen ­„‡ Stücke auf Grabenkopf A, ‚€‚ Fragmente stammen aus Grabenkopf B. ‚©– Eine

˜ P¾ÃÃÄÁ¥¥/G¢Á¶¤¥Ä¤¯¤¢ ­ƒƒ–, €–. ˜ Eine aus beiden Grabenköpfen zusammengesetzte Stich- probe (n = ˜ƒ) der Keramik wurde mit dem Aufnahme- ˜­ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ­°. system nach Höhn dokumentiert und ausgewertet (siehe

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜ J¡¢£¤¥¦/P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒ‚˜, ‡„. H¸¹¥ ­ƒƒ­, €­–©‚). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Scherbe wurde als Streufund beim maschinellen Silex Oberœächenabtrag geborgen. Die Erhaltung der Scherben ist gut. Die Bruchkanten sind scharf- Im Gegensatz zur Keramik wurden nur relativ kantig und nur selten leicht verrundet. Die Stücke wenige Flintartefakte geborgen. Von den insge- können also nicht lange an der Oberœäche gelegen samt ­­ Silexobjekten (Gesamtgewicht: ‚„„ g) stel- haben. Ihre Farbe variiert von Schwarz über Grau len ‚° unmodi´zierte Abschläge dar. Das einzige und Gelb bis hin zu Rot, ihre Oberœächen sind gut Werkzeug aus dem Befund ist eine kleine Klinge geglättet und teilweise poliert. Ein markanter Un- aus Grabenkopf B (Taf. , ). Streufunde waren terschied zwischen Außen- und Innenseitenfarbe beim Ackerbodenabtrag eine große, bilateral retu- konnte nicht festgestellt werden. ‚©˜ Bei etwas we- schierte Spitze (Taf. , ) ‚©„ sowie eine Pfeilspitze niger als ˜ƒ % der Keramikfragmente konnte ein (Taf. , ˜). Bei Letzterer handelt es sich um ein feiner Schlicküberfang nachgewiesen werden. Die blattförmiges Stück mit konvexer Basis. Sie lässt Wandstärke streut zwischen ˜ mm und „ mm, der sich in die Gruppe ­ mit œächiger Retusche nach Median liegt bei ‡ mm. Sämtliche Scherben sind Fiedler einordnen. ‚©° Die Form ist allgemein dem mit Quarz und Sand angereichert, die bei Michels- Jung- und Spätneolithikum zuzuordnen. berger Keramik die Hauptmagerungsmittel bilden. Sämtliche Stücke sind patiniert, sodass das Zusätzliche Magerung in Form von Kalk, Hämatit, Rohmaterial nicht näher bestimmt werden kann Silex und organischen Materialien konnte bei etwa und weiterhin von einer längeren Lagerungsdau- –€ % der Scherben nachgewiesen werden. Im über- er an der Oberœäche ausgegangen werden muss. wiegenden Fall beträgt die Korngröße ­–– mm. An der großen Spitze und einem Abschlag waren „‡ Keramikfragmente konnten einem Gefäß noch Kortexreste erhalten. zugeordnet werden, das auf der Sohle von Graben- kopf A lag. Es lässt sich nicht vollständig rekon- struieren (Taf. , ), kann aber als Tulpenbecher Knochen angesprochen werden. Die Dimensionen spre- chen für eine Einordnung in die Stufen MK II bis In der Grabenverfüllung konnten insgesamt III nach Lüning ‚©‡ bzw. in das ältere Michelsberg ‡„„ Fragmente von ­–© Knochen geborgen werden nach Höhn. ‚©€ Eine weitere Randscherbe mit weit (Gesamtgewicht: –‚„° g). ‚„ƒ Neben °­ unbestimm- ausladendem Rand (Taf. , ) stammt aus Gra- baren Stücken waren ‚˜– tierischer und ­ mensch- benkopf B und ist auch einem Tulpenbecher zu- licher Provenienz. zuschreiben. Auch aus diesem Grabenabschnitt Die menschlichen Knochen wurden nicht nä- stammt das Fragment einer waagerecht durch- her bestimmt, jedoch handelt es sich in einem Fall bohrten Schnuröse (Taf. , ), das nicht näher um den Teil einer menschlichen Schädeldecke zugeordnet werden kann. Die einzige verzierte (calvaria). ‚„‚ Scherbe stammt als Streufund aus dem Oberbo- Bei den tierischen Skelettresten konnten denabtrag. Auf ihr ist neben sieben regelmäßig ‚–‚ Exemplare Haustieren und ‚­ Stücke Wildtie- angeordneten, herzförmigen Eindrücken mit ei- ren zugeschrieben werden, was einem Verhältnis ner Breite von ˜ mm auch eine waagerecht aufge- von etwa ‚‚:‚ entspricht. Unter den Tierknochen

setzte Leiste zu erkennen (Taf. , ). Vergleiche zu stellt das Rind (bos primigenius) mit ‡„ % den größ- diesem Stück sind selten. Ein ähnlich verziertes ten Anteil der Knochen dar, gefolgt von Schwein Gefäß befand sich im Galeriegrab Atteln II. ‚©© (sus scrofa domestica) mit ­„ % und Schaf (ovis)/ Ziege (capra aegagrus hircus) mit zusammen ‡ %.

˜ Dies konnten etwa Höhn für die Wetterau und Schyle für Salzkotten-Oberntudorf nachweisen. Sie führen dies auf ˜ Ein ähnliches Objekt wurde in Salzkotten-Oberntudorf ein Stapeln der Gefäße beim Brand zurück (H¸¹¥ ­ƒƒ­, gefunden und dort als mögliche Lanzenspitze angespro- „°–°–; S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ­©). chen (LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, ‚ƒ‚, Nr. ˜­°; Taf. ­©, ©). ˜ L¡¥¯¥£ ‚°€„, ­‚–­‡. ˜› F¯¤Âä¢ ‚°©°, „‡–„©. ˜ H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚©„. ­ Für die Bestimmung sei Ralf-Jürgen PrilloŸ gedankt.

˜˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. „, B ‚.  P¾ÃÃÄÁ¥¥/G¢Á¶¤¥Ä¤¯¤¢ ­ƒƒ–, €–. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Ein Knochen konnte dem Hund (canis lupus fami- .. Hinweise auf Niederlegungen liaris) zugewiesen werden. An Wildtieren konnten der Rothirsch (cervus AuŸällig ist die Fundkonzentration auf der Sohle, elaphus), das Wildschwein (sus scrofa) und der besonders im Bereich des westlichen Grabenkop- europäische Biber (castor ber) bestimmt werden. fes. Die räumliche Nähe der Tulpenbecherhälfte, Während Erstere jeweils – % am Gesamtknochen- der Tierrippe und der menschlichen Schädelkalot- material ausmachen, stellt Letzterer einen Anteil te entspricht nicht der normalen Fundverteilung. von ­ %. Es muss sich somit um eine gezielte Niederlegung An fünf Knochen konnten Spuren von Brand- handeln. Ein weiteres Argument für eine intendier- einwirkung erkannt werden und an insgesamt acht te Platzierung ist der Erhaltungsgrad des Bechers. ‚„˜ Knochen von Rind, Schwein und Wildschwein befanden sich Schnittmarken, die auf Zerlegung hindeuten. .. Datierung Besonders zu erwähnen ist eine Rippe (costa), die sich auf der Sohle des Grabens nahe dem Tul- Zwei Holzkohleproben von der Sohle des Graben- penbecherfragment befand und weiter unten noch kopfabschnittes A konnten im Rahmen dieser Ar- eine nähere Betrachtung ´ndet. ‚„­ beit am ‚˜C-Labor Poznań datiert werden (Abb. ). Da die Holzkohle in verbranntem Zustand in den Graben gelangt sein muss, weil primäre Brandspu- Kalkstein ren in diesem fehlen, stellen die ‚˜C-Daten einen Terminus post quem für die Grabenverfüllung dar. Aus beiden Grabenköpfen wurden ˜© Kalksteine Da beide Proben ein ähnliches Ergebnis liefern, be- (Gesamtgewicht °˜‚ g) geborgen, von denen bis kräftigen sie die These der schnellen Verfüllung des auf ­ Exemplare alle deutliche Brandverfärbungen Grabens in einem Vorgang, die auf dem homoge- zeigen. Da sich im Graben selber keine primären nen Verfüllungsmaterial ohne Strati´zierung fußt. Brandspuren fanden, müssen diese Objekte be- Die Datierung der Anlage an die Wende vom ‡. reits in verbranntem Zustand in die Verfüllung zum ˜. vorchristlichen Jahrtausend korreliert auch gelangt sein. mit der typologischen Einordnung des Tulpenbe- chers in die Stufen MK II–III. Ob die verzierte Scherbe aus dem Oberœächenabtrag ebenfalls in Holzkohle diese Phase einzuordnen ist oder aufgrund der Parallele im Galeriegrab Atteln II eine wartberg- In der Verfüllung beider Grabenköpfe fanden sich zeitliche Nachnutzung anzeigt, muss oŸenbleiben. locker eingestreute Holzkohlepartikel, die eben- Derzeit stellen diese Ergebnisse aus Borchen- falls mit der Verfüllung in den Graben gelangt Kirchborchen die ältesten mit der Michelsberger sein müssen und Hinweise auf ein externes Brand- Kultur zu verbindenden ‚˜C-Daten in Ostwestfalen ereignis geben. Zwei in der archäobotanischen dar. Während die absolutchronologisch datierten Abteilung des Instituts für Ur- und Frühgeschich- Plätze im westlichen Westfalen, Soest und Nottuln,

te an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ähnliche Ergebnisse lieferten, ‚„‡ kann eine Ver- untersuchte Holzkohlestücke konnten als Hasel breitung der Michelsberger Kultur in der östlich (corylus avellana) ‚„– bestimmt werden. Es handelt gelegenen Warburger Börde durch ‚˜C-Daten erst sich um Ast- und Stammholz. etwa ‚ƒƒ Jahre später, im –°. Jahrhundert v. Chr. ‚„€, nachgewiesen werden.

 So auch bei weiteren Komplexen beobachtet: vgl. K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚‚„.  P¾ÃÃÄÁ¥¥/G¢Á¶¤¥Ä¤¯¤¢ ­ƒƒ–, €–.  Vgl.: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚ƒ‡–‚‚ƒ.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Für die Bestimmung sei Stefanie Klooß gedankt.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–˜. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜

Labornummer Probe Alter BP Alter calBC

Holzkohle Poz-Ö×ØÙÚ ×ÛÜÙ ± ÝÙ BP ÞÙÙ× ± ØÚ BC (corylus avellana)

Holzkohle Poz-Ö×ØÙÜ ×ØÛ× ± Ý× BP ÞÙÛÚ ± ØÜ BC (cf. corylus avellana)

Abb.  Bestimmung und Datierung zweier Holzkohleproben von der Grabensohle des Erdwerks im »Buchholzfeld« bei Borchen-Kirchborchen (Gra´k: F. Jürgens).

. Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg ne AuŸälligkeiten zeigte und somit als natürliche Vertiefung anzusprechen ist. ‚„„ Die archäologische Maßnahme vom ­. bis zum Wie schon durch Bewuchsmerkmale und das ­°. Mai ­ƒƒ‚ sollte die ‚°°˜ bei Luftbildœügen auf Ergebnis einer geomagnetischen Messung an- dem Hampenhäuser Berg entdeckte Bewuchsspur gedeutet, war der Graben im freigelegten Areal untersuchen, um so Aussagen über Aufbau und durch eine etwa ­,‡ m bis –,ƒ m breite Erdbrücke Alter der Anlage zu erhalten. Insgesamt nimmt unterbrochen, deren Kanten in einem Winkel von die runde Struktur eine Fläche von etwa € ha ein. mindestens ˜‡° ausgearbeitet waren (Abb. ˜). Der Die zu einem Viertel geöŸnete Seite lehnt sich westliche Grabenabschnitt war mit ƒ,° m nicht im Norden an eine Steilkante an. Für den Schnitt ganz so tief wie der östliche (‚,‚ m) in den Fels wurde eine aus Luftbild und Geomagnetik be- eingetieft. Weiterhin war der westliche Graben kannte Erdbrücke im Süden der Grabenanlage im Querschnitt kastenförmig mit steilen Wänden ausgewählt. Untersucht wurde ein ­ƒƒ m­ großes ausgearbeitet, während die Kanten im Pro´l des Areal. ‚„© Die rechteckige, ca. ‚­ m x ‚‡ m messen- östlichen Grabens abgeschrägt waren (Abb. ). Die de Grabungsœäche wurde mit fortschreitender Form dieses Grabenkopfes scheint allerdings nicht Grabung im Südosten etwas erweitert, um einen sehr einheitlich gewesen zu sein, so schwankt angeschnittenen Befund vollständig freilegen zu unter anderem die Breite zwischen – m und ˜ m, können. Nach dem maschinellen Abzug des –ƒ cm während sie im westlichen Graben konstant – m mächtigen Oberbodens wurden die Grabenköpfe beträgt (Taf. ). und übrigen Befunde per Hand freigelegt. Der Bei dem in die Gräben eingebrachten Material Abtrag erfolgte in künstlichen, etwa ‚ƒ cm mächti- konnten verschiedene Schichten ausgemacht wer- gen Schichten. Bei den Grabenköpfen und größe- den. Die primäre Verfüllung bestand aus Lehm, ren Gruben wurden jeweils Quer- und Längspro´l der gleichmäßig mit kleineren und größeren Kalk- dokumentiert. steinen durchsetzt war. In dieser Schicht konnten grubenartige Vertiefungen dokumentiert werden, die mit steinfreiem Lehm verfüllt waren, der teil- . . Befunde weise mit Holzkohle versetzt war. Diese Befunde reichten an den Grabenköpfen bis zur Sohle.

Durch fortgeschrittene Erosion und intensive Drei kleinere, halbkreisförmig angeordnete, landwirtschaftliche Nutzung des Geländes hatten trichterförmige Gruben (F ­, F –, F ‡) konnten als sich nur in den anstehenden Kalkstein eingetiefte Pfostenlöcher angesprochen werden. Ihre Durch- Befunde erhalten (Abb. ). Im Außenbereich des messer betrugen bis zu –ƒ cm und ihre Tiefen ma- Grabens (F ‚) konnten sechs Gruben dokumen- ximal ­‡ cm. Die dunkelbraunen Lehmverfüllun- tiert werden (F ­–F ©), von denen eine (F ˜) kei- gen waren mit Holzkohle durchsetzt. In einer etwa –ƒ cm tiefen, länglichen Grube in unmittelbarer

 Vgl. einen Befund im »Buchholzfeld« (siehe Kap. ‡.‚) und ähnliche Bodenmerkmale in Calden (RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥

˜ P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­b, ‡­. ­ƒƒƒa, ©€–©©). Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Abb.  Die verfüllten Grabenköpfe nach Abtrag des Oberbodens (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen).

Abb. ˜ Freigelegte Erdbrücke am Ende der Grabung (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen). Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›

Abb.  Pro´l durch den westlichen Graben (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen).

Nähe des östlichen Grabenkopfes konnten drei in tem, dunkelbraunem Lehm und hat den Graben einer Reihe angeordnete Holzkohlekonzentratio- nahezu komplett ausgefüllt. Die Homogenität des nen festgestellt werden, die vermutlich ebenfalls Materials spricht für eine Verfüllung innerhalb als Rückstände von Pfosten anzusprechen sind eines kurzen Zeitraumes. Die größeren Mengen (Taf. ). ‚„° Die Pfostenstellungen zeigen einen an Kalksteinen in dieser Schicht geben einen deutlichen Bezug zur Erdbrücke und könnten als Hinweis darauf, dass es sich hierbei um das ehe- eine Art »Zugangsbegrenzung« zu deuten sein. ‚°ƒ malige Aushubmaterial handeln könnte, welches Eine œache Vertiefung im Südosten der Grabungs- möglicherweise als Wall nahe dem Graben aufge- œäche (F €) konnte nicht näher angesprochen wer- schüttet war. Aufgrund der Zerstörung aller ober- den, da Funde fehlen. œächlichen Befunde kann dies aber nicht sicher Eine variierende Substanz der Grabenverfül- nachgewiesen werden. lung lässt auf eine Mehrphasigkeit der Verfül- In den verfüllten Gräben sind zu einem spä- lungsvorgänge schließen. Aufgrund des äußerst teren Zeitpunkt noch einmal Eintiefungen vor- geringen Fundeintrags und des guten Erhaltungs- genommen worden. Eine steinfreie, homogene,

zustandes der Gräben ist es jedoch unwahrschein- hellere Lehmverfüllung zeigt, dass besonders lich, dass diese über längere Zeit oŸenlagen und im Bereich der Erdbrücke noch einmal größere genutzt wurden. ‚°‚ Gruben ausgehoben worden sind, die partiell bis Die primäre Verfüllung bestand aus locker mit zur Grabensohle reichten. Inwieweit diese späte- kleineren und größeren Kalksteinen durchsetz- ren Aushubprozesse nur auf die Grabenköpfe an den Erdbrücken beschränkt blieben oder auch die restlichen Bereiche betrafen, kann aufgrund › P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­b. der kleinœächigen Grabung nicht geklärt werden. ›­ Vgl.: G¤¦¿¹ß¯¥Â¤/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ°, ­˜‡–­˜€. Ähnliche Ausräumvorgänge sind auch aus Calden › Vgl. die Anmerkungen zum »Buchholzfeld« (siehe Kap. ‡.‚) und die Beobachtungen in Calden (RÁ¤§È¤Ã-

FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ­°). Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ Fritz Jürgens

bekannt. ‚°­ Möglicherweise ´ndet sich in den se- Pfostenlöcher interpretierten Befunden (F ­, F –, kundären Erdbewegungen der Grund für die aus- F ‡, F ©) befanden sich ebenso größere Mengen gesprochene Fundarmut in den Gräben (s. u.). Holzkohle.

. . Funde . . Datierung

Die Grabenköpfe stellten sich bei der Grabung Im Rahmen dieser Arbeit konnten zwei Proben als äußerst fundarm heraus. ‚°– Keramik und Si- von Funden aus dem westlichen Grabenkopf am lexobjekte fehlen komplett, sodass keine zeitliche ‚˜C-Labor Poznań datiert werden. Die Messungen Einordnung der Anlage anhand der typologischen wurden an den beiden Molaren vom Schwein (sus Bestimmung der Gegenstände erfolgen kann. scrofa) durchgeführt, da der Kollagengehalt in den anderen schlecht erhaltenen Knochen zu gering war. Auch die Zähne wiesen keinen großen Anteil Knochen auf (Poz-€‡ƒ‚–: ƒ,© %; Poz-€‡ƒ‚˜: ƒ,‡ %). Poz-€‡ƒ‚– stammt aus ƒ,„ m Tiefe, also von der Grabensohle, Zu den wenigen geborgenen Artefakten zählen während Poz-€‡ƒ‚˜ beim dritten Abhub in etwa einige Knochenfragmente und zwei Molaren, die ƒ,– m Tiefe entnommen wurde (Abb. ›). dem Schwein (sus scrofa) zuzuschreiben sind. Bei Das Ergebnis überrascht insofern, als eigent- den Knochen handelt es sich um zwei fragmentier- lich zu erwarten gewesen wäre, dass beide Proben te und schlecht erhaltene Langknochen, darunter ein annähernd gleiches Alter aufweisen. Hierfür ein Schienbein (tibia). Auf ihrer Oberœäche ´nden spricht das äußerst geringe Fundaufkommen, sich Hinweise auf Tierverbiss, was jedoch aufgrund welches nur aus einer Handvoll Knochenfragmen- des schlechten Erhaltungszustandes nicht eindeu- ten und zwei Zähnen bestand, die weiterhin alle tig nachgewiesen werden kann. Die Knochenfrag- vom Schwein, möglicherweise vom gleichen Indi- mente fanden sich in sämtlichen Höhenniveaus viduum, stammen. der Grabenverfüllung. Lässt man dies außer Acht, dann würde die Probe Poz-€‡ƒ‚–, die von der Sohle stammt, einen Terminus post quem für die primäre Verfüllung Kalkstein und das Ende der Grabennutzung liefern. Das Er- gebnis würde die Anlage in die jüngere Michels- In der Grabungsdokumentation sind gebrannte berger Kultur und damit in Lünings Stufensche- Kalksteine aus beiden Grabenköpfen erwähnt, die ma MK III datieren, da sich MK IV im Vergleich sich knapp über der Grabensohle befanden, aber von Soester und Wetterauer ‚˜C-Daten erst im nicht geborgen wurden. Aufgrund fehlender sons- letzten Viertel des –°. Jahrhunderts v. Chr. her- tiger Brandspuren müssen die Objekte an anderer auskristallisiert. ‚°˜ Interessant ist, dass dem nur Stelle der Hitze ausgesetzt gewesen sein. wenige Kilometer entfernten Erdwerk am Helle Berg anhand eines ‚˜C-Datums ein ähnlicher Nut-

zungszeitraum zugeschrieben werden kann. ‚°‡ Holzkohle Die zweite Probe stammt aus dem steinfrei- en Schichtpaket der möglicherweise nachträglich In der Befundbeschreibung sind kleine Holz- eingebrachten Gruben im oberen Bereich des kohlefragmente vermerkt, die sich in sämtlichen Grabens, für deren Verfüllung somit ebenfalls ein Schichten der Grabenverfüllung befanden und so Terminus post quem vorläge. Mit einer Datierung sekundär hineingelangt sein müssen. In den als

› K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚€€. › Ein Rinderknochen, der ‚ƒ cm über der Grabensohle lag, › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ©€. erbrachte die Zeitspanne: ‡ƒ–ƒ ± ©ƒ BP (RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde › P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­b. ­ƒƒƒa, ‚‡©). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Labornummer Probe Alter BP Alter calBC

Molar Poz-Ö×ÙÛÝ ×ÙÜ× ± Ý× BP ÝÚÚÖ ± ÖÛ BC (sus scrofa)

Molar Poz-Ö×ÙÛÞ ÝÖàÙ ± Ý× BP ØÙ×Ú ± ÖÛ BC (sus scrofa)

Abb. › Bestimmung und Datierung zweier Knochenproben aus dem westlichen Grabenkopf des Erdwerks vom Ham- penhäuser Berg bei Brakel-Erkeln (Gra´k: F. Jürgens). in den Wechsel vom ­. in das –. vorchristliche Jahr- den kann, scheint es sehr unwahrscheinlich, dass tausend wäre die Nachnutzung in einem becher- sie die prähistorische Realität widerspiegeln. Die zeitlichen Horizont, am Übergang vom Neolithi- Aussagen sind aufgrund des geringen Kollagen- kum zur Frühbronzezeit, zu sehen. Eine ebenso zu gehalts der Proben wenig belastbar. Weiteres Pro- datierende Nachnutzung ist auch bei der Anlage benmaterial ist nicht vorhanden und könnte erst von Calden belegt. ‚°€ bei einer weiteren Sondage gewonnen werden. Obwohl man die ‚˜C-Daten schlüssig in die Be- fundsituation und den regionalen Kontext einbin-

› RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚–°. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Prospektionsfunde der Sammlung Glüsing

. Beverungen-Wehrden: Steinberg Die sieben Randscherben weisen alle eine ho- he Fragmentierung auf. Zwei Stücke können Be- Die Dauer und Anzahl der Begehungen des Stein- chern zugerechnet werden, welche jedoch nicht berges durch Peter Glüsing und die studentische weiter spezi´ziert werden können. Zwei Fragmen- Arbeitsgemeinschaft lässt sich nicht mehr genau te geben Hinweise auf œachbodige Gefäße. Vier rekonstruieren, jedoch kann von mehreren Kam- Wandscherben sind mit senkrecht verlaufender pagnen ausgegangen werden, die sich über grö- Ritzverzierung versehen. ßere Areale erstreckten (Abb. ­). Bekannt war der Ein Großteil der in der Stichprobe untersuch- Fundplatz bereits durch den Fund eines Jadeit- ten Scherben ist nur leicht verrundet. Die übrigen beils im Jahr ‚„–‚ und Michelsberger Keramik im Stücke sind besser oder schlechter erhalten. Der Jahr ‚°–€. ‚°© Median des Scherbengewichts liegt bei ©,‡ g. ‡©,‡ % Zu den nichtneolithischen und damit nicht in der untersuchten Fragmente sind mit Quarz, diese Arbeit aufgenommenen Funden zählen spät- ­­,‡ % mit Sand, ‚ƒ % mit Felsgestein und ‡ % mit mittelalterliche Keramik in Form grauer Irden- organischen Mitteln gemagert; ‡ % zeigten keine ware sowie größere Mengen ortsfremden Quar- Magerung. Die Magerungsmenge und die Korn- zitgerölls, ‚°„ welches allerdings der neolithischen größe streuen stark und lassen keine Tendenzen Keramikproduktion gedient haben dürfte. ‚°° erkennen. Im Median liegt die Wandungsstärke der Gefäßreste bei ‚ƒ,‡ mm, sie streut zwischen € mm und ‚€ mm. Die Oberœächen sind bei fast .. Funde allen Stücken grob bis gut geglättet und nur ein Stück weist eine Politur auf. Keramik

Von den ­˜‚ Keramikfragmenten, die auf dem Felsgestein Steinberg aufgesammelt wurden, handelt es sich bei ­­€ Stücken um unverzierte Wandscherben. Von den fünf Felsgesteingeräten konnten vier als

Zu den relativ wenigen klar anzusprechenden neolithisch angesprochen werden. ­ƒƒ Hierbei han- Formen gehört eine Tonscheibe mit einem Durch- delt es sich um drei Beile und ein Axtfragment. messer von etwa ‚­ cm. Der Rand schließt mit Die beiden Rechteckbeile haben einen trapez- einem Wulst auf der Oberseite ab. Fingertupfen förmigen Umriss, wobei das kleinere aus Diorit oder Mattenabdrücke konnten nicht beobachtet gefertigt ist und Typ B­ nach Brandt ­ƒ‚ entspricht. werden. Alle Seiten sind vollständig überschliŸen. Beim

­­ Bei dem fünften Stück handelt es sich um das Fragment ›˜ Vgl.: Kap. ˜.–.‚. eines Sensenschleifsteines, das mittelalterlichen bzw. › K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, ‚‚ƒ. frühneuzeitlichen Ursprunges ist.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ›› G᦯¥£ ‚°°©, ˜˜. ­ B¢Á¥Â§ ‚°€©. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Abb. ­ Die Lage der prospektierten Flächen auf dem Steinberg bei Beverungen-Wehrden. M ca. ‚:­‡.ƒƒƒ (Kartengrund- lage: Land NRW [­ƒ‚‡] dl-de/by-­-ƒ [www.govdata.de/dl-de/by-­-ƒ]; Gra´k: F. Jürgens).

größeren Stück, welches aus Grüngestein besteht, handelt. Die Seiten sind leicht gekrümmt, facet- sind alle Seiten stark zersetzt, sodass keine genau- tiert und alle Flächen überschliŸen. eren Aussagen möglich sind. Der Nacken ist œach Der vierte Fund ist ein Nackenfragment einer und leicht gerundet. œachen Hammeraxt (F-Axt) ­ƒ–, die am Schaftloch Ebenfalls aus Grüngestein ist ein kleines Oval- gebrochen ist. Das aus Granit hergestellte Stück beil gefertigt, bei welchem es sich um Typ ‚b ­ƒ­ ist ebenfalls Typ ‚b zuzuordnen.

­ B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚–––‚–˜. ­ Zá;§¾¿À⠂°°­, ­ƒ. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Silex mit Ritzlinien verzierten Scherben eingeordnet werden, da solche Verzierungen sowohl in der Neben –­‚ unmodi´zierten Abschlägen wurden Michelsberger ­ƒ€ als auch in der Wartbergkultur auf dem Steinberg ‡‡ Werkzeuge aufgelesen. Mit vorkommen. ­ƒ© Ebenso ist die Wandscherbe mit ­€ Objekten stellen die Kratzer die größte Gruppe Henkelansatz einzuordnen. Lüning datiert das unter den Geräten dar. Ein weiteres Stück kann Einsetzen der Henkelgefäße in die Stufe MK II. ­ƒ„ aufgrund der lateralen Retusche als Schaber ange- Von dort an existieren sie aber kontinuierlich bis sprochen werden. in das Spätneolithikum hinein. ­ƒ° Die Zahl der Klingen liegt bei zwölf, von denen Ebenfalls dem jüngeren Michelsberg ist das drei Exemplare bilateral, vier Exemplare lateral Nackenfragment der œachen Hammeraxt zuzu- und fünf Exemplare unmodi´ziert sind. schreiben. Willms datiert diesen Typ anhand ‚˜ Stücke können typologisch als Spitzen einge- dendrochronologischer Daten aus Pfyn-Althei- ordnet werden, von denen drei Objekte aufgrund mer-Kontexten in die Stufen MK IV/V, in absolu- ihres mandelförmigen Umrisses als Pfeilspitze ten Daten zwischen –„€ƒ und –€„ƒ v. Chr. ­‚ƒ Ein genutzt worden sind. Letztere sind œächig bifacial leider nicht näher einzuordnendes Axtfragment retuschiert. Ein weiteres Projektil ist in Form einer stammt aus Graben ‡ des Erdwerkes Salzkotten- Pfeilschneide vorhanden, die über eine bilaterale Oberntudorf ­‚‚ und belegt eine Einordnung in das Retusche verfügt. jüngere Michelsberg, da eine ‚˜C-Probe aus dem Ein spitzes Objekt kann als Bohrer klassi´ziert Graben ein Alter von –€°„ ± ˜© v. Chr. erbrachte. ­‚­ werden. Ein weiteres Nackenfragment einer œachen Ham- Kortexreste konnten an neun Artefakten beob- meraxt scheint als Oberœächenfund vom selben achtet werden und sind als Hinweis auf eine lokale Fundplatz vorzuliegen. ­‚– Silexproduktion zu werten. AuŸällig ist, dass neun Die Beile lassen sich zwanglos in das Jung- bis kraquelierten nur sechs patinierte Stücke gegen- Spätneolithikum einordnen, wobei im späteren überstehen. Abschnitt die Rechteckbeile an Bedeutung gewin- Unter den bestimmbaren Rohmaterialien über- nen. Eine eindeutige Datierung ist aber nicht mög- wiegt der baltische Flint mit ‚„ %, gefolgt vom Ge- lich. ­‚˜ schiebeœint mit ‚‚ %. Westeuropäischer Flint und Insgesamt erweist sich das Silexinventar vom Kieselschiefer sind mit je einem Exemplar vertre- Steinberg als recht indiŸerent. Einzig die drei ten. mandelförmigen, œächig retuschierten Pfeilspit- zen können sicher ins Jung- bis Spätneolithikum datiert werden. .. Typochronologische Einordnung Ältere Funde, die ebenfalls zur Datierung des Fundplatzes beitragen können, sind ein Jadeitbeil Unter den Gefäßscherben be´nden sich nur we- vom Typ Puymirol und das Schneidenfragment ei- nige spezi´sche Stücke, die eine Einordnung zu- ner œachen Hammeraxt mit sechseckigem Quer- lassen. Die Becherränder können aufgrund ihrer schnitt vom Fuß des Steinberges aus der Weser. ­‚‡ Fragmentierung nicht weiter angesprochen wer-

den. Eine Leitform der gesamten Michelsberger Kultur ist die Tonscheibe. In der darauŸolgenden ­ L¡¥¯¥£ ‚°€„, ‚„. Wartbergkultur kommt sie nicht mehr vor. ­ƒ˜ Die ­˜ S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, –€. beiden Bodenscherben geben Hinweise auf œach- ­ L¡¥¯¥£ ‚°€„, „–. bodige Gefäße und sind somit frühestens in die ­› S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, –‡. jüngere Michelsberger Kultur zu datieren. ­ƒ‡ Nur ­ W¯ÃÃĦ ‚°„­b; W¯ÃÃĦ ‚°°„. grob ins Jung- bzw. Spätneolithikum können die  LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, ‚ƒ˜.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ˜­.  Leider ohne Nachweis: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„€. ­ H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚­‚.  RÁÄį¥£¤¢ ­ƒ‚ƒ, ‚°°.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚©„–‚©°.  LÁ¥£¤ ‚°„‚, „; ‚ƒ, Abb. ‡, ©; ‚‚, Abb. €, €; ‚­. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Letzteres ist aus hellem Marmor gefertigt ­‚€ und in von ausgegangen werden, dass die vorhandenen die Zeit von –„ƒƒ bis –€ƒƒ v. Chr. einzuordnen. ­‚© Objekte bewusst ausgewählt worden sind und das Nur ungenau kann das Jadeitbeil datiert werden. Verhältnis von modi´zierten und unmodi´zierten Nachdem vor einigen Jahren die Abbauorte des Artefakten und Werkzeugen untereinander nicht Gesteins in den italienischen Alpen lokalisiert repräsentativ ist. Die Begehungen erstreckten sich worden sind, konnte die Nutzungsdauer genauer über den gesamten Bergsporn im Nordwesten von eingegrenzt werden. Der Abbau für den lokalen Borgholz, der durch Altfunde bereits als jungneo- Bedarf begann ab etwa ‡–ƒƒ v. Chr., während ab lithischer Fundplatz bekannt war (Abb. ). ˜©ƒƒ v. Chr. mit dem einsetzenden Export zu rech- Neben den nachfolgend besprochenen Objek- nen ist, der um –€ƒƒ v. Chr. endete. ­‚„ Beile vom ten fanden sich unter den Prospektionsfunden Typ Puymirol sind bis in das ˜. Jahrtausend hinein spätmittelalterliche Keramik in Form von grauer zu datieren. ­‚° Funde aus geschlossenen Kontex- Irdenware und Mahlsteinfragmente, die aufgrund ten in Großbritannien und Luxemburg lassen eine ihres indiŸerenten Charakters aber nicht mit in Datierung um ˜–ƒƒ–˜­ƒƒ v. Chr. vermuten. ­­ƒ Eine diese Untersuchung aufgenommen worden sind. genaue Zuordnung in das Mittel- oder Jungneoli- thikum ist nicht möglich, ­­‚ was auch der Tatsache geschuldet ist, dass die meisten Jadeitbeile Ober- . . Funde œächenfunde darstellen. Das Wehrdener Exemplar ist bereits ‚„–‚ aus etwa – Fuß Tiefe ohne doku- Keramik mentierten Befundkontext geborgen worden. Zusammenfassend kann man die Begehung Von den insgesamt °€ aufgelesenen Keramik- des Fundplatzes anhand typologischer Vergleiche fragmenten sind „„ unverzierte Wandscherben. durch die œachbodigen Gefäße und die Streitaxt- Weiterhin konnten sechs Randscherben aufge- fragmente in das jüngere Michelsberg und damit nommen werden, von denen eine aufgrund ihrer in eine Zeit zwischen etwa ˜ƒƒƒ und –€ƒƒ v. Chr. ausladenden Form als mutmaßliches Becherfrag- datieren. Das Jadeitbeil lässt sich ebenfalls in eine ment anzusprechen ist. Eine Bodenscherbe mit solche Datierung eingliedern, könnte aber auch Wandansatz stellt den Überrest eines œachbodigen eine frühere Nutzung belegen. Gefäßes dar. Am Rand einer größeren Wandscher- be ist der Rest einer Durchbohrung zu erkennen, die einen Durchmesser von etwa „ mm hat. . Borgentreich-Borgholz: Die unverzierten Wandscherben sind im »Rundes Feld« Durchschnitt ©,‡ g schwer. Ihr Erhaltungszustand ist scharfkantig bis leicht verrollt, sodass von einer Die in diese Arbeit eingeœossenen Funde wurden, kurzzeitigen obertägigen Lagerung auszugehen soweit die Notizen erkennen lassen, in den Jahren ist. Hauptmagerungsmittel sind Quarz und Sand. ‚°°€ und ‚°°© während mehrerer Touren gesam- Bei ‡ % der beprobten Stücke dienten Sand- oder melt. Fundkarteikarten zeigen aber, dass es noch andere Felsgesteine als Magerung. Die Wandstär- andere Funde, wahrscheinlich früherer Prospekti- ke schwankt zwischen € mm und ‚˜ mm und liegt

onen, geben muss, die allerdings heute verschol- im Median bei ° mm. €­,‡ % der beprobten Scher- len sind. Vor diesem Hintergrund muss auch da- ben weisen eine gut geglättete Oberœäche auf, ­­,‡ % sind grob geglättet und ­,‡ % bucklig. Der Anteil der polierten Gefäßreste liegt bei ‚­,‡ %.

 Fundakte DKZ ˜­­­,­€, LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld. ˜ G¢¯¦¦¤ ­ƒƒ€, Taf. €­–€˜. Felsgestein  Pŧ¢¤ãǯ¥ u. a. ­ƒ‚­b. › Pŧ¢¤ãǯ¥ u. a. ­ƒ‚­a, €­©. Drei der vier Felsgesteingeräte können sicher in ­ Pŧ¢¤ãǯ¥ u. a. ­ƒ‚­a, €‡––€‡˜. das Neolithikum datiert werden. Hierbei han-

 K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–©–‚–„. delt es sich um ein Rundbeil vom Typ ­b nach Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Abb.  Die Lage der prospektierten Flächen auf dem »Runden Feld« bei Borgentreich-Borgholz. M ca. ‚:­‡.ƒƒƒ (Karten- grundlage: Land NRW [­ƒ‚‡] dl-de/by-­-ƒ [www.govdata.de/dl-de/by-­-ƒ]; Gra´k: F. Jürgens).

Brandt ­­­ und zwei Ovalbeile, alle aus metamor- tierten Längsseiten. Am Distalende be´ndet sich phem Gestein gefertigt. Auf der Schneide des ei- eine spitz zulaufende, etwa ­ cm tiefe Bohrung. nen Ovalbeiles vom Typ ­b nach Brandt ­­– be´ndet Der Form nach zu urteilen könnte es sich um ein sich ein Narbenfeld, welches eine Nutzung als Re- sekundär bearbeitetes Nackenfragment eines Bei-

tuscheur belegt. Die Schneide des Rundbeiles ist les handeln. Vergleichsbeispiele fehlen allerdings. asymmetrisch geschliŸen. Vermutlich handelt es Von überregionaler Bedeutung ist ein quader- sich hierbei um eine Reparaturmaßnahme nach förmiges Gesteinsrohstück, das mit hoher Wahr- einer Beschädigung, was auch durch sekundäre scheinlichkeit aus dem sogenannten Wiedaer Schleifspuren nahegelegt wird. Schiefer besteht. Es weist auf vier Seiten einen Nicht näher eingeordnet werden kann ein trape- Sägeschnitt auf und ist somit als Rohling für die zoides Objekt aus jadeähnlichem Gestein mit facet- Beilproduktion anzusprechen. ­­˜

B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚­©–‚­„. Zur Herstellung von Gesteinsrohstücken vgl.: F¯¤Âä¢

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚––. ­ƒƒƒ, –°–˜ƒ. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜

Silex Unter den bestimmten Silexvarietäten über- wiegt der baltische Flint mit ‚€ %. Geschiebe und –€­ auf dem »Runden Feld« aufgelesene Funde westeuropäischer Flint konnten bei je fünf Arte- sind Silexartefakte, ­©ƒ davon unmodi´zierte Ab- fakten nachgewiesen werden. AuŸällig ist, dass schläge und °­ Geräte. besonders die Klingen, hierunter zwei Spitzklin- Klingen und Klingenfragmente sind mit ­‡ Ex- gen, aus westeuropäischem Flint gefertigt wurden. emplaren, darunter – Spitzklingen, vertreten. Das Verhältnis von einseitig und zweiseitig retuschier- ten Stücken ist mit ‚–:‚‚ relativ ausgeglichen und . . Typochronologische Einordnung nur eine Klinge ist unmodi´ziert. Sämtliche Spitz- klingen weisen weiterhin eine bilaterale Retusche Die Keramik stellt kaum spezi´sche Stücke bereit, auf. Eine bifaciale Retusche konnte viermal beob- die eine Einordnung ermöglichen. Einzig die Bo- achtet werden. denscherbe zeigt einen Flachboden an und gibt da- Mit ­˜ Stücken sind die Kratzer ebenfalls häu- mit Hinweise auf eine Datierung ab der beginnen- ´g vertreten, darunter zwei Klingenkratzer. Als den jüngeren Michelsberger Kultur. ­­€ Schaber konnte ein Artefakt angesprochen wer- Rundbeile sind nach Brandt im rheinisch-west- den. Dies war sekundär aus dem Schneidenfrag- fälischen Fundgebiet der Rössener und der Michels- ment eines Beils aus nordischem Flint hergestellt berger Kultur zuzurechnen. ­­© Die Ovalbeile sind worden, welches mit einer bifacialen bilateralen typisch für das Jungneolithikum und die Michels- Retusche versehen wurde. Insgesamt stammen berger Kultur, kommen aber auch noch im Spät- ‚– Objekte von mindestens „ Flintbeilen, bei de- neolithikum vor. ­­„ nen es sich in drei Fällen um Ovalbeile gehandelt Spitzklingen ´nden sich typischerweise in Mi- hat. Eines davon kann durch ein Nackenfragment chelsberger Inventaren, ­­° unter anderem auch in als dünnnackiges Beil typologisch eingeordnet Salzkotten-Oberntudorf, ­–ƒ treten aber auch in wart- werden. Zwei Beilbruchstücke sind durch Late- bergzeitlichen Galeriegräbern auf. ­–‚ Somit kann ralretuschen sekundär zu Spitzen umgearbeitet ihre Datierung nur undiŸerenziert in das Jung- bis worden. AuŸällig ist die große Menge von ­„ Spit- Spätneolithikum erfolgen. Die Pfeilspitzen weisen zen. Hiervon konnten sieben als Pfeilspitzen ein- mit ihren mandelförmigen bis schlank-blattförmi- geordnet werden, die alle blattförmig mit konvexer gen Umrissen einen deutlichen jungneolithischen Basis sind. Einzig ein Stück hatte eine länglich tri- Bezug auf, ­–­ jedoch ´nden sich ähnliche Stücke anguläre Form mit gerader Basis. auch noch in spätneolithischen Kontexten. ­–– Singulär ist eine große, œächig retuschierte Spit- Schwierig einzuordnen ist die Spitze mit den ze mit Schäftungskerben. Ihre Seiten sind leicht seitlichen Heftkerben. Heftkerben kommen ge- konvex geformt. Aufgrund ihrer Größe ist an eine häuft im Endneolithikum und der frühen Bron- Verwendung als Speer oder Messer zu denken. ­­‡ zezeit vor, vereinzelte Stücke treten bereits im Drei Objekte sind aufgrund ihrer Form als Wartbergkontext ­–˜ auf dem Güntersberg und Bohrer zu klassi´zieren. dem Hasenberg auf. ­–‡ Eine von den Dimensionen Als direkter Rückstand einer lokalen Silexver-

arbeitung ist ein einseitig abgebauter Klingenkern zu werten. Die Dimension der abgebauten Klingen  H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚©„–‚©°. ist mit – cm Länge jedoch eher gering. Auf eine ört- ˜ B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚–­. liche Geräteproduktion weisen auch elf Werkzeu-  RÁÄį¥£¤¢ ­ƒ‚ƒ, ‚°°. ge mit Kortexresten hin. Je ‚€ % der modi´zierten › L¡¥¯¥£ ‚°€„, ©ƒ–©‚. Artefakte sind weiterhin patiniert oder kraqueliert ­ LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, ‚ƒ‚. und zeugen so von einer längeren obertägigen La-  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, „°–°‚. gerung bzw. einer starken Erhitzung.  F¯¤Âä¢ ‚°©°, „‚.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, „€–„©.  HÇĶǢ£/L¯¥Â¯£/BÁ¥¤¢Ï¤¤ ­ƒƒƒ, –©­.

 HÇĶǢ£/L¯¥Â¯£/BÁ¥¤¢Ï¤¤ ­ƒƒƒ.  S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, Taf. ‚©; ­°. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

mit dem vorliegenden Stück vergleichbare Spitze tauschs in der frühen Trichterbecherkultur bzw. stammt aus Alsfeld (Hessen). Sangmeister da- der jüngeren Michelsberger Kultur anzudeuten. ­˜€ tiert diese in die Glockenbecherkultur, ­–€ was aber Weiterhin von Bedeutung ist der Fund eines Ne- nicht veri´zierbar ist, da es sich um einen Streu- phritbeils vom Typ Altenstadt/Greenlaw aus den fund handelt, der zudem verschollen ist. ­–© Somit ‚°–ƒer-Jahren. ­˜© Die Beile dieses Typs sind ten- könnte die Spitze aus Borgholz eine spätneolithi- denziell etwas später als der Typ Puymirol zu da- sche Begehung des Fundplatzes belegen, sie ist tieren, wie er auf dem Steinberg gefunden wurde. womöglich aber auch becherzeitlich einzuordnen. Dieser Typ verbreitet sich mit der zweiten Verbrei- Eindeutige becherzeitliche Funde aus der Umge- tungswelle alpiner Jadeitbeile, die für den mittel- bung fehlen allerdings bislang. deutschen Raum in die Zeit zwischen ˜­ƒƒ und Als Altfunde von diesem Platz sind zwei Beile –°ƒƒ v. Chr. datiert wird. ­˜„ Jadeitbeile sind bisher aus westeuropäischem Flint bekannt, ­–„ von denen nicht aus Siedlungskontexten bekannt, ­˜° sodass eins dem Typ ­b nach Brandt ­–° zuzuordnen ist. das Stück aus Borgentreich möglicherweise einer Westeuropäischer Flint – und speziell Maassilex – anderen Nutzungsperiode als die Siedlungsfunde, ist ein typisches Importgut. Mehrere Artefakte aus zu denen zum Beispiel ein Mahlstein gehört, ­‡ƒ zu- einer Grube in Bochum-Altenbochum belegen, zurechnen ist. dass die Nutzung dieses Flints bereits im älteren Allgemein kann der Fundplatz durch ein typi- Michelsberg begann. ­˜ƒ Aus wartbergzeitlichen sches Michelsberger Inventar, wie Ovalbeile, west- Kollektivgräbern sind ebenfalls Klingen und Bei- europäische Flintartefakte und möglicherweise ei- le aus Maassilex bekannt, die anscheinend um nen Becher, in das Jungneolithikum eingeordnet –ƒƒƒ v. Chr. abbrechen, ­˜‚ sodass die gefundenen werden. Das Fragment eines œachbodigen Gefä- Objekte nicht näher als ins Jung- oder Spätneolithi- ßes belegt dabei eine Nutzung im jüngeren Mi- kum eingeordnet werden können, ebenso wie eini- chelsberg, was auch der steinerne Bohrkern unter- ge Spitzklingen. ­˜­ mauern würde. Ob der Fundplatz auch im älteren Der Fund eines Bohrkerns, ­˜– sofern es sich um Michelsberg schon besiedelt war, wie beispielswei- ein neolithisches Objekt handelt, würde eine Da- se durch das Jadeitbeil vom Typ Altenstadt/Green- tierung ab –„ƒƒ v. Chr. belegen. ­˜˜ law angedeutet, kann zu diesem Zeitpunkt nicht Zeitlich relativ genau einzuordnen ist das geklärt werden. Rohmaterialstück aus »Wiedaer Schiefer«. Beile Durch das Gesteinsrohstück aus »Wiedaer Schie- aus diesem Material kommen fast ausschließlich fer« und möglicherweise auch die große Spitze im Spätneolithikum vor: So sind mehrere Funde mit Schäftungskerben kann eine Laufzeit des Fund- aus Kollektivgräbern der Wartbergkultur überlie- platzes bis in das Spätneolithikum hinein ange- fert. ­˜‡ Einige wenige Stücke, unter anderem aus nommen werden. Dümmer-Hüde I, scheinen einen Beginn des Aus-

. Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg

 SÁ¥£Ä¤¯¦§¤¢ ‚°‡‚, Taf. –, ‚„. Die Prospektionen auf dem Hampenhäuser Berg

˜ HÇĶǢ£/L¯¥Â¯£/BÁ¥¤¢Ï¤¤ ­ƒƒƒ, –„ƒ. fanden ein Jahr nach der Entdeckung des Erdwer-  Fundakte DKZ ˜–­‚,‡˜, LWL-Archäologie für Westfalen, kes im Jahr ‚°°‡ statt und scheinen sich nach No- Außenstelle Bielefeld. tizen auf drei Touren beschränkt zu haben. Dem- › B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚––. ­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚˜‚.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, „°–°ƒ.  D¯¢À¦ ­ƒƒƒ, „˜. ‚‡–. Fundakte DKZ ˜–­‚,‡˜, LWL-Archäologie für Westfalen, ˜ Fundakte DKZ ˜–­‚,‡˜, LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld. Außenstelle Bielefeld.  Fundakte DKZ ˜–­‚,‡˜, LWL-Archäologie für Westfalen,  Pŧ¢¤ãǯ¥ u. a. ­ƒ‚­a, €°„. Außenstelle Bielefeld. › H¤¯Â¤ ­ƒ‚­. W¯ÃÃĦ ‚°°„. ­ Fundakte DKZ ˜–­‚,‡˜, LWL-Archäologie für Westfalen,

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, „‚. Außenstelle Bielefeld. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›

entsprechend fällt die Gesamtzahl der Funde eher ­ mm bis – mm haben. Im Mittel liegt die Wand- gering aus, was aber auch an den Erhaltungs- und stärke bei ° mm, während sie allgemein zwischen Erosionsbedingungen liegen mag; so wurden bei ˜ mm und ‚– mm schwankt. Die Oberœächen sind der Grabung im Jahr ­ƒƒ‚ auch nur relativ wenige gut geglättet, nur ein Artefakt ist poliert. Funde gemacht (Abb.  ). ­‡‚ Neben den im Folgenden besprochenen Fun- den wurden größere Mengen Quarzgeröll aufgele- Felsgestein sen, das im Diemeltal vorkommt ­‡­ und als Rück- stand neolithischer Keramikproduktion zu werten Die Gruppe der Felsgesteingeräte besteht aus drei ist. ­‡– In das Spätmittelalter lassen sich einige Scher- Stücken. Hierbei handelt es sich um drei Nacken- ben grauer Irdenware datieren. fragmente von Ovalbeilen, wobei zwei dem Typ ­ und eines dem Typ ‚b nach Brandt ­‡˜ zuzuweisen sind. Zwei Stücke sind aus Grauwacke und eines .. Funde aus Quarzit gefertigt. Quarzit wurde oftmals für Klopfsteine verwendet. Eine Nutzung zur Beilher- Keramik stellung ist vergleichsweise selten nachgewiesen. ­‡‡ Ein Vergleichsstück stammt von der Brunsburg. ­‡€ Insgesamt erwies sich der Hampenhäuser Berg Die beiden Exemplare aus Grauwacke verfügen als relativ fundarm, sodass nur –ƒ Keramikfrag- über Narbenfelder auf dem Nacken und zeigen so- mente aufgenommen werden konnten, von denen mit eine Sekundärnutzung als Retuscheur an. ­­ unverzierte Wandscherben waren. Spezi´sche Stücke sind fünf Randscherben, eine Wand- scherbe mit rundlichem Umbruch sowie zwei Silex Bodenscherben. Eine der Randscherben scheint aufgrund der Wandstärke und des Randneigungs- Von den auf dem Hampenhäuser Berg gefundenen winkels zu einem Becher gehört zu haben. Die Silexobjekten haben die unmodi´zierten Abschlä- Wandscherbe mit Umbruch stellt den Rest einer ge einen Anteil von etwa „€ %. ˜­ Stücke sind mo- Knickwandschüssel dar. Zwei œachbodige Gefäße di´ziert und somit als Werkzeuge anzusprechen. sind durch die Bodenscherben überliefert. Den höchsten Anteil hierunter machen mit ‚€ Ob- Der Erhaltungszustand der Keramikfunde ist jekten die Klingen bzw. Klingenfragmente aus. Von überwiegend leicht verrundet, einige Stücke sind diesen besitzen neun eine einseitige laterale Retu- verrollt. Durchschnittlich wiegen die Fragmente sche, während sieben Stücke bilateral retuschiert € g. Die Verteilung der Magerungsmittel weist eini- sind. Eine der bilateral retuschierten Klingen weist ge Besonderheiten auf, wobei dies immer vor dem zusätzlich noch eine Endretusche auf. Hintergrund der geringen Fundmenge betrachtet Mit ‚˜ Objekten sind die Spitzen ebenfalls häu- werden muss. –­ % der gefundenen Keramikstü- ´g vorhanden. Weiterhin konnten eine triangulä- cke sind mit organischen Mitteln gemagert, wäh- re Pfeilspitze und eine Pfeilschneide aufgelesen rend Quarz, der sonst das Hauptmagerungsmittel werden. Erstere ist blattförmig mit konkaver Basis michelsbergzeitlicher Keramik darstellt, nur bei und œächiger Retusche, während die Pfeilschnei- ­© % verwendet wurde. Sand konnte bei drei und de einseitig lateral retuschiert ist. Felsgestein bei vier Scherben festgestellt werden. Sechs Stücke können als Kratzer, darunter ein Ein einziges Exemplar weist Hämatit auf. Der Klingenkratzer, angesprochen werden, während überwiegende Teil der Artefakte ist mit wenigen weiterhin drei Schaber vorhanden sind. Magerungspartikeln versetzt, die eine Größe von

 Vgl. Kap. ‡.­.  B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚––.  K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, ‚‚ƒ.  K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, ‚‚‚–‚‚­.

 G᦯¥£ ‚°°©, ˜˜.  K¾¿¹/K¸¥¯£ ­ƒƒ°, ‚ƒ–‚‚. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜­ Fritz Jürgens

Abb.  Die Lage der prospektierten Flächen auf dem Hampenhäuser Berg bei Brakel-Erkeln. M ca. ‚:­‡.ƒƒƒ (Karten- grundlage: Land NRW [­ƒ‚‡] dl-de/by-­-ƒ [www.govdata.de/dl-de/by-­-ƒ]; Gra´k: F. Jürgens).

Durch SchliŸspuren auf zwei Flächen lässt sich Teils des Silex, vor Ort stattfand. Baltischer Flint ein Silexartefakt als Bruchstück eines Flintbeiles ist in der näheren Umgebung zugänglich und bil- ansprechen, das wohl als Ovalbeil rekonstruiert dete oŸenbar die Grundlage für die Rohmaterial- werden kann. Es besteht aus baltischem Flint. versorgung. Importierter westischer Silex wurde AuŸällig beim Erhaltungszustand ist, dass nur in geringen Mengen genutzt. Diese Verteilung etwa ‡ƒ % der modi´zierten Artefakte patiniert konnte auch bei den Funden aus dem Erdwerk oder sogar kraqueliert sind, was auf eine lange La- von Salzkotten-Oberntudorf beobachtet werden, gerungsdauer an der Oberœäche und eine starke was im Gegensatz zu den Verhältnissen der Mi- Erhitzung hindeutet. Bei den unmodi´zierten Ab- chelsberger Fundplätze im Münsterland und in schlägen konnte dieser hohe Prozentsatz ebenfalls Niedersachsen steht. ­‡© ausgemacht werden. Aufgrund der schlechten Er- Flintbeile und deren Bruchstücke treten im Un- haltung ließ sich bei nur wenigen Artefakten die tersuchungsgebiet regelhaft auf, letztere jedoch

RohstoŸherkunft bestimmen, jedoch scheint es oftmals, anders als das Stück vom Hampenhäuser sich größtenteils um baltischen Flint zu handeln. Berg, als sekundär genutzte Objekte. Vier Stücke konnten weiterhin als Geschiebeœint Pfeilschneiden treten regional zugunsten der identi´ziert werden, während ein Stück vermut- Pfeilspitzen zurück und werden als Trichterbecher- lich aus Rijkholtœint hergestellt wurde. einœüsse gewertet. ­‡„ AuŸällig ist weiterhin der An acht Artefakten be´nden sich Kortexreste. hohe Anteil der Spitzen, der bei –€ % liegt. Spuren des Herstellungsprozesses in Form von Schlagœächenresten und Bulbi konnten jeweils viermal nachgewiesen werden. Der Anteil der Ab- schläge und der Stücke mit Kortex lässt darauf ˜ LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, ‚ƒ‡.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde schließen, dass die Verarbeitung, zumindest eines  G¡¥§¹¤¢ ‚°„€c, °––°˜; R¯¥¥¤ ­ƒƒ‚, ©„. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜

.. Typochronologische Einordnung zugleich viele gut erhaltene Stücke und vergleichs- weise wenige patinierte Objekte geborgen wurden. Das mutmaßliche Becherfragment lässt sich un- Neben den im Folgenden besprochenen jung- gezwungen in die Michelsberger Kultur einord- und spätneolithischen Funden wurden größere nen. Genauer sind die beiden Bodenscherben und Mengen Quarzgeröll gefunden, das im Diemeltal die Wandscherbe mit Umbruch einzugrenzen. Es vorkommt ­€‡ und als Rückstand neolithischer Ke- handelt sich um Stücke von œachbodigen Gefäßen ramikproduktion zu werten ist. ­€€ Mehrere Mahl- und einer Knickwandschüssel, die charakteristi- steinfragmente wurden nicht aufgenommen, da sche Formen der jüngeren Michelsberger Kultur sie nicht näher zu datieren sind, ebenso wie kal- darstellen, ­‡° jedoch auch noch in der Wartberg- zinierte Knochenfragmente. Zu den ältesten Fun- kultur vorkommen. den zählen eine Randscherbe mit Kerbrand sowie Die Ovalbeile deuten tendenziell ebenfalls eine eine mit Doppelstich verzierte Wandscherbe, die Datierung in das Jungneolithikum an, könnten der Rössener oder der Bischheimer Kultur zuzu- aber auch etwas später datieren. ­€ƒ schlagen sind. Diese sind wohl im Kontext mit Zum typischen jung- bis spätneolithischen In- der in den Jahren ‚°°˜/‚°°‡ entdeckten Kreisgra- ventar sind die blattförmige Pfeilspitze ebenso wie benanlage in der näheren Umgebung zu sehen. ­€© das mutmaßliche Flintovalbeil zu rechnen. Beile Von dem durch das Tiefpœügen zerstörten eisen- dieses Typs sind sowohl aus Michelsberger Kon- zeitlichen Brandgräberfeld be´nden sich meh- texten in Soest und Nottuln ­€‚ als auch aus Galerie- rere Hundert Gefäßfragmente in der Sammlung gräbern der Wartbergkultur bekannt. ­€­ Glüsing, darunter Urnen und kleine Beigefäße. In Pfeilschneiden treten häu´ger in wartbergzeit- das Spätmittelalter lassen sich Scherben grauer lichen, vereinzelt aber auch in michelsbergzeitli- Irdenware und Steinzeug Siegburger Art datieren. chen Fundkomplexen auf, ­€– somit muss die Datie- Zu erwähnen sind hier Kannenfragmente und rung unsicher bleiben. Aus Ostwestfalen ist bisher Wellenböden. Aus dem ‚©. Jahrhundert liegt grün kein Fund mit sicher zuweisbarem Befundkontext glasierte weiße Irdenware vor. Der jüngsten Ver- bekannt. gangenheit kann eine Flak-Patrone zugeschrieben werden.

. Warburg-Daseburg: Schlachberg . . Funde Die Prospektionen auf dem Schlachberg began- nen im Jahr ‚°„˜ nach der Identi´zierung der Gra- Keramik benanlage auf Luftbildern und wurden ab dann re- gelmäßig bis Ende der ‚°°ƒer-Jahre durchgeführt Insgesamt konnten ˜‡€ Keramikfragmente dem (Abb. ). Der Fundplatz ist somit der wohl am Jung- bis Spätneolithikum zugewiesen werden. häu´gsten begangene im Untersuchungsgebiet, Möglicherweise be´nden sich jedoch unter den als was auch die hohe Anzahl an Funden erklärt. Wei- eisenzeitlich eingeordneten Stücken noch weitere, terhin dürfte das Tiefpœügen von ƒ,‡ m oder tiefer sodass diese Menge als Mindestanzahl zu verste- im Frühjahr ‚°„€ ­€˜ dafür verantwortlich sein, dass hen ist. Bei –ƒ Bruchstücken handelt es sich um Rand- scherben oder verzierte Wandscherben. Vier Rand- fragmente stellen Reste von Bechern dar. Alle Stücke sind poliert und mit © mm bis „ mm Wand- › H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚©‡. ‚©„–‚©°. stärke relativ dünnwandig. Zwei Rand- und drei ­ RÁÄį¥£¤¢ ­ƒ‚ƒ, ‚°°.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, „°–°ƒ.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, „©–„°.  K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, ‚‚ƒ.  W¯ÃÃĦ ‚°„­a, ­„.  G᦯¥£ ‚°°©, ˜˜.

 BÅ¢¤¥£¤¢ ‚°°ƒ, ­‚°. ˜ K¢¸£¤¢ ‚°°„. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜ Fritz Jürgens

Abb.  Die Lage der prospektierten Flächen auf dem Schlachberg bei Warburg-Daseburg. M ca. ‚:­‡.ƒƒƒ (Kartengrund- lage: Land NRW [­ƒ‚‡] dl-de/by-­-ƒ [www.govdata.de/dl-de/by-­-ƒ]; Gra´k: F. Jürgens).

Wandscherben konnten anhand ihrer Dickwan- rung lässt sich der Durchmesser von zwei Ton- digkeit und Schlickrauung Vorratsgefäßen zuge- scheiben leider nicht mehr rekonstruieren. Beide wiesen werden. Anhand der Randscherben lassen schließen mit einem Wulst auf der Oberseite ab sich Formen mit geschweiftem Pro´l rekonstru- und ein Exemplar verfügt über Fingertupfen am ieren. Zwei rundliche Fragmente, darunter eine Rand. Zudem konnten sechs Randscherben unter- Bodenscherbe mit Wandansatz, repräsentieren schiedlichster Ausprägung dokumentiert werden. kumpŸörmige Töpfe. Von zwei weiteren Töpfen Die stichprobenartig untersuchten Wandscher- mit einziehendem Rand besitzt einer eine waage- ben weisen einen guten Erhaltungszustand auf,

rechte Leiste runder Einstiche. Insgesamt ist die sie sind scharfkantig und nur wenig verrundet. Ihr Anzahl stichverzierter Keramik vom Schlachberg Gewicht beträgt im Mittelwert ° g. Sand und Quarz recht hoch. So gibt es neben einer Vase mit Ein- bilden mit ˜­,‡ % und ­©,‡ % die am häu´gsten stichen auf der deutlich abgesetzten Schulter ein verwendeten Magerungsmittel, gefolgt von Felsge- Knickwandschüsselfragment mit länglichen Ein- stein mit ­­,‡ %. In „ % der Fälle sind organische stichen auf dem Umbruch, zwei Wandscherben Mittel in den Ton gemengt worden. Die Mage- mit runden Einstichen und ein Stück mit triangu- rungsmenge schwankt zwischen ‚ und € Partikeln lären Einstichen. Weiterhin sind eine Randscherbe pro ‚ cm­, die Korngröße beträgt zwischen weniger mit nach innen ausgerichteten Lochbuckeln und als ‚ mm und mehr als ‡ mm. Im Mittelwert liegt eine Wandscherbe mit waagerecht eingedrückter sie jedoch bei einer Größe von ­ mm bis – mm. Die

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Kerbe vorhanden. Durch die hohe Fragmentie- Wandstärke schwankt zwischen € mm und ‚€ mm, Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜

während der Medianwert ° mm beträgt. Recht aus- ten Rohmaterialien handelt es sich im überwiegen- gewogen ist das Verhältnis zwischen grob geglätte- den Fall um baltischen Flint, nur eine Klinge ist ten, gut geglätteten und polierten Fragmenten. aus westeuropäischem Silex gefertigt. Ebenfalls der Getreideverarbeitung diente eine vergleichsweise große Sichel aus baltischem Flint, Felsgestein welche eine Lateralretusche und Sichelglanz auf- weist. ‚­ Felsgesteingeräte sind neolithischer Provenienz. ‚– Objekte konnten als Spitze und sechs kon- Diese teilen sich auf drei Klopfsteine und neun kreter als trianguläre Pfeilspitze angesprochen Beile auf. Neben einem Flachbeil ­€„ sind es fünf werden. Die überwiegende Anzahl ist lateral und Oval- und drei Rechteckbeile. Es überwiegen die nur drei Stücke sind œächig retuschiert. Singulär spitznackigen Typen mit sechs Exemplaren gegen- ist eine Pfeilspitze mit Schaftzunge. Fünf Pfeil- über einem stumpfnackigen Stück. ­€° Sämtliche schneiden unterschiedlicher Größe gehören eben- Objekte sind komplett überschliŸen. Grauwacke so zur Gruppe der Projektile. Sie sind von einfa- bildete bei der überwiegenden Anzahl das Roh- cher Machart und nur einer der Querschneider material. Unter den Rechteckbeilen dominieren verfügt über eine bilaterale Retusche. die schlanken länglichen Formen. ­©ƒ Bemerkens- Bohrer sind mit zwei Exemplaren an der Fund- wert ist ein Beil vom Typ A ­ ­©‚, das aus »Wiedaer stelle geborgen worden. Schiefer« gefertigt ist. Von ihm ist nur das mittlere Schleifspuren belegen, dass Bruchstücke von Fragment erhalten. Die drei Klopfsteine sind run- zwei Beilen vorhanden sind. Ein Nacken- und ein de Gerölle, die nicht speziell hergerichtet wurden. Schneidenfragment, welche demselben spitznacki- gen Ovalbeil zugewiesen werden konnten, sind aus Maassilex gefertigt. Ein weiteres Stück besteht Silex aus baltischem Flint und weist eine Lateralretu- sche auf, die eine Sekundärnutzung belegt. Der Anteil der Werkzeuge an den insgesamt „ƒ‡ Si- Zwei Kerne, einer einseitig und einer zweisei- lexfunden beträgt ‚ƒ %, der Rest sind unmodi´- tig abgebaut, belegen ebenso wie eine Kernkan- zierte Abschläge. Mit ­‚ Artefakten stellen die tenklinge eine Klingenproduktion vor Ort. Das Kratzer den größten Anteil unter den Geräten. Rohmaterial ist baltischer Flint. Diese lokale Pro- Weiterhin be´nden sich noch vier Klingenkratzer duktion wird auch durch die große Anzahl von Ab- unter den Sammlungsfunden. AuŸällig ist die ge- schlägen und einem Geräteanteil mit Kortexresten ringe Größe vieler Stücke, so liegt das Gewicht im von ­ƒ % belegt. überwiegenden Fall unter – g. Fünf weitere Objek- Unter den Rohmaterialien überwiegt der balti- te können als Schaber angesprochen werden. sche Flint, gefolgt vom Geschiebeœint mit insge- Klingen und Klingenfragmente liegen mit samt –‚ Stücken. Nur fünf Objekte konnten sicher ­ƒ Exemplaren vor. Hiervon sind je sieben Objek- als westeuropäischer Flint identi´ziert werden. te einseitig und zweiseitig lateral retuschiert. Sechs Jeweils einmal kommen Hornstein, Kieselschiefer Stücke sind nicht weiter modi´ziert. An einer Klin- und Quarz vor.

ge konnte an der retuschierten Seite Sichelglanz Die Anteile der patinierten und kraquelierten nachgewiesen werden. Bei den sicher identi´zier- Stücke liegen bei je etwa ­‡ %.

 Brandt führt nur Flachbeile aus Flint- und Lydit auf . . Typochronologische Einordnung (B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚ƒ­), jedoch kann das Felsbeil vom Schlach- berg weder den Fels-Ovalbeilen noch den Fels-Rechteck- beilen zugewiesen werden, es wird trotzdem als Flachbeil Die im Vergleich zu den anderen untersuchten bezeichnet wird. Fundplätzen hohe Anzahl an typologisch gut an- › Einteilung nach B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚––. sprechbaren Stücken und Verzierungen bietet ˜­ Typ A nach B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚˜ƒ. eine gute Grundlage für eine Einordnung des

˜ Nach B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚˜ƒ–‚˜­. Fundplatzes. Durch sämtliche Phasen der Mi- Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜ Fritz Jürgens

chelsberger Kultur laufen die Tonscheiben, ­©­ die her singulär im Arbeitsgebiet ist die Vase mit deut- auch in zwei Exemplaren auf dem Schlachberg lich abgesetzter Schulter und den daraufgesetzten nachgewiesen sind. In die Stufe MK V lässt sich Einstichen. Die Gefäßform ´ndet Vergleiche in der das Knickwandschüsselfragment mit Einstichen Trichterbecherkultur in den Stufen Brindley ­ bis auf dem Umbruch anhand von Parallelen aus ©, ­„© ebenso die Verzierung mit Einstichen, ­„„ wel- Salzkotten-Oberntudorf ­©– und dem Wannkopf bei che jedoch auch in Galeriegräbern der Wartberg- Echzell (Hessen) ­©˜ datieren. Bei Letzterem ´nden kultur ­„° auftritt, weshalb auch eine spätneolithi- sich ebenfalls Vergleiche ­©‡ zum Lochbuckelrand. sche Datierung des Gefäßes wahrscheinlich ist. Dieser Verzierungstyp ist unter anderem bei der Die Beile lassen sich größtenteils nur grob in Keramik der Nutzungsphase B des Erdwerkes das Jung- bis Spätneolithikum einordnen. ­°ƒ Das von Calden ­©€ und in Galeriegräbern, beispiels- Flachbeil ist möglicherweise in das Spätneolithi- weise Züschen I, ­©© vertreten, weswegen diesem kum zu setzen, da Brandt Vergleichsfunde, aller- eine Laufzeit von der Stufe MK V bis in die ältere dings aus Flint und Lydit, ausschließlich in der Wartbergkultur zuzuschreiben ist. Ebenso verhält Emsgruppe der Trichterbecherwestgruppe sieht, es sich mit den runden Einstichen, die sowohl auf die ab dem nordischen Mittelneolithikum I ­°‚ dem Wannkopf bei Echzell ­©„ als auch in Galerie- auftreten. Da er jedoch die Beilform aus den gräbern, wie in dem von Borchen-Etteln, ­©° auftre- Fels-Rechteckbeilen der Michelsberger Kultur ten. In der waagerecht eingedrückten Kerbe, die herleitet, ­°­ könnte das Fels-Flachbeil vom Schlach- Vergleiche in den hessischen Galeriegräbern Cal- berg auch bereits jungneolithisch sein. Das Recht- den II ­„ƒ und Muschenheim ­„‚ besitzt, sowie den eckbeil aus »Wiedaer Schiefer« ist aufgrund der auch bei Funden vom Hasenberg ­„­ vorkommen- Parallelen zu den Funden aus den Galeriegräbern, den triangulären Einstichen zeigt sich eine deut- unter anderem Warburg I, im Wartbergkontext liche Wartbergkomponente. Durch Vergleiche aus zu betrachten. AuŸällig ist, dass die überwiegen- den ebenfalls hessischen Gräbern von Altendorf ­„– de Anzahl der Funde aus einem Grabkontext eher und Züschen I ­„˜ ist eine solche Datierung auch für eine kurze und breite Form besitzt, ­°– also Brandts das Gefäß mit einziehendem Rand und einer Leis- Typ B zuzuweisen ist, während das Stück vom te von runden Einstichen darunter anzunehmen. Schlachberg dem langen Typ A angehört. ­°˜ Das Schlickgeraute Vorratsgefäße können der jüngeren Silexovalbeil kann der Michelsberger oder Wart- Michelsberger Kultur, ­„‡ möglicherweise aber auch bergkultur zugewiesen werden, da Maassilex ein der Wartbergkultur zugeschrieben werden. ­„€ Bis- Standardimportgut bis um –ƒƒƒ v. Chr. darstellt. ­°‡ Ebenso ist wohl auch die Klinge aus westeuropäi- schem Flint einzuordnen.

˜ L¡¥¯¥£ ‚°€„, °‚. Nach Fiedler ist die Pfeilspitze mit Schaftzun- ­°€ ˜ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. –. ge eine Form der Wartbergkultur; solche Stücke ˜ H¸¹¥ ­ƒƒ­, Taf. ‚€. sind auch in den hessisch-ostwestfälischen Gale- ˜ H¸¹¥ ­ƒƒ­, Taf. ­„. ˜ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, Taf. –˜––©.

˜˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ©ƒ–©‚. ˜ B¢¯¥Âäº ‚°„€, ‚ƒ°. ˜ H¸¹¥ ­ƒƒ­, Taf. ­©–­°.  B¢¯¥Âäº ‚°„€, ‚‚­. ˜› S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚ƒ. › Zum Beispiel: Warburg III (S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­°). ­ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ˜„. ›­ RÁÄį¥£¤¢ ­ƒ‚ƒ, ‚°°.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. €©. › Nach Lünings aktuellem Chronologieschema ist das nor- dische MN I mit dem süd- und mitteldeutschen Spätneo-  S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, Taf. ­©. lithikum gleichzusetzen (L¡¥¯¥£ ‚°°€).  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. –‡, ‚˜. › B¢Á¥Â§ ‚°€©, ‚ƒ©–‚ƒ„.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ©‚, °. › Vgl. etwa: RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒb, ‚­–.  L¡¥¯¥£ ‚°€„, Beil. ‡. › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒb, ‚˜ƒ.  Einige als grobkeramische Näpfe rekonstruierte Keramik- › S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, °ƒ. fragmente könnten auch von schlickgerauten Gefäßen

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde stammen (S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, Taf. –‡). › F¯¤Âä¢ ­ƒƒƒ, ˜­. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜

 

  ˜ 

› ­  

 



 ˜  › ­ 

Abb.  Alt- und Grabungsfunde vom Schlachberg. M ‚:€ (Zeichnungen: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.–„b). riegräbern belegt. ­°© Vereinzelte Exemplare schei- benverfüllung von Graben ‚ als auch von frühe- nen im Rheinland auch schon im späten Jungneo- ren Prospektionen einstichverzierte Umbruchge- lithikum aufzutreten. ­°„ fäße. –ƒ‚ Auch das Nackenbruchstück einer œachen Die Pfeilschneiden sind durch Funde in Galerie- Hammeraxt –ƒ­ stützt eine Datierung ins jüngere gräbern ­°° prinzipiell wartbergzeitlich einzuordnen, Michelsberg (Abb.  ).

sie könnten aber auch michelsbergzeitlich sein. Weiterhin ist bei den Funden jedoch durch Insgesamt bestätigen die hier untersuchten Pfeilschneiden, ein Beil aus »Wiedaer Schiefer« Funde die Datierung des Erdwerkes auf dem und spezielle Keramikverzierungen eine deutliche Schlachberg in das jüngere Michelsberg bzw. in Wartbergkomponente zu erkennen, sodass hier die Stufe MK V. –ƒƒ So gibt es sowohl aus der Gra- eine Nachnutzung oder sogar eine Übergangspha- se fassbar wird.

›˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, „€. › F¯¤Âä¢ ‚°©°, „‚. ›› F¯¤Âä¢ ‚°©°, „‡–„€. ­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚©€.

­­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„‚. ­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„€. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜ Fritz Jürgens

˜ Vergleich und Einordnung der Fundinventare

˜. Auswertung fäße sind auf sämtlichen Fundplätzen vertreten. Rundbodige Gefäße konnten nicht nachgewiesen Keramik werden, kommen aber möglicherweise vor, da sie sich eventuell wegen des hohen Zerscherbungs- Im internen Vergleich der aufgenommenen Fun- grades nicht erkennen lassen. –ƒ˜ de zeigt sich, dass das Inventar vom Schlachberg Insgesamt zeigt sich, dass der innere Aufbau am umfangreichsten (Abb. ) und weiterhin der untersuchten Keramikinventare relativ ho- auch am besten erhalten ist. Dies liegt sicher in mogen ist und nur der Hampenhäuser Berg eine der Tatsache begründet, dass der Fundplatz am Ausnahme bildet, was aber durch die geringe intensivsten begangen worden ist und zudem vie- Fundmenge erklärt werden kann. Auch die Ober- le Funde durch ein tiefgründiges Umpœügen aus œächenabsammlungen Glüsings von der »Roten- ihren Befundkontexten an die Oberœäche gerissen breite« und vom »Weißen Holz«, die Bestandteil an- und kurze Zeit später aufgesammelt worden sind. derer Arbeiten sind, –ƒ‡ zeigen eine ähnliche homo- Dementsprechend sind die Gefäßfragmente hier gene Verteilung. allgemein größer und zahlreicher. Das geringste Die Michelsberger Verzierungsarmut zeigt Fundaufkommen weist der Hampenhäuser Berg sich auch im Untersuchungsgebiet. Vom Ham- auf, was nur zum Teil mit verminderten Prospek- penhäuser Berg gibt es keine verzierten Scher- tionsaktivitäten zu erklären ist, sondern vielmehr ben und auch bei den anderen Fundplätzen ist mit Erosionserscheinungen etc. zusammenhängen ihr prozentualer Anteil sehr gering. Er schwankt muss. zwischen ‚ % beim »Runden Feld« und ‚,€ % beim Das größte Fundinventar im Arbeitsgebiet Steinberg. Die scheinbar große Menge verzierter stammt vom Gaulskopf. Hierbei handelt es sich Stücke vom Schlachberg relativiert sich durch die um über €ƒ.ƒƒƒ Artefakte, –ƒ– die bei den Grabun- Vielzahl der Funde, sodass ihr Anteil hier ebenfalls gen von ‚°°ƒ bis ‚°°‡ geborgen wurden. nur bei ‚,‡ % liegt. Der Anteil der verzierten Scher-

Die Keramik der in dieser Arbeit untersuchten ben unter den Fragmenten vom »Weißen Holz« Fundplätze erweist sich als relativ unspezi´sch. An liegt bei ‚,€˜ %, bei der »Rotenbreite« beträgt er typischen Michelsberger Formen können Becher knapp – %. Einstiche stellen die am weitesten ver- vom Steinberg, dem Schlachberg und mutmaßlich breitete Verzierungstechnik dar. Sie liegen in den auch aus Borgentreich-Borgholz (»Rundes Feld«) untersuchten Inventaren vom »Runden Feld« sowie vom Hampenhäuser Berg nachgewiesen werden. Weiterhin gibt es Tonscheiben von dem Schlachberg und dem Steinberg. Flachbodige Ge- ­ Vgl. S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –€. ­ Die Funde der »Rotenbreite« wurden vom Autor dieser Arbeit vorgelegt (J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜), während sich die Publi- kation der Funde vom »Weißen Holz« in Vorbereitung

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‚‚. be´ndet (M¤¥¥¤ in Vorb.). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜˜

Beverungen- Borgentreich- Brakel-Erkeln: Warburg- Borgentreich- Keramikfunde Wehrden: Borgholz: Hampenhäuser Daseburg: Bühne: Steinberg »Rundes Feld« Berg Schlachberg »Rotenbreite«

WS ØØÖ (ÜÞ %) äÚÚ (ÜØ %) äØØ (àÝ %) ÞØà (ÜÞ %) ÛÙÙ (ÜÝ %)

RS ää× (Ø %) ää× (× %) ääÞ (ÛÝ %) ääÚ (Ø %) ääÞ (Þ %)

BS ääØ (Û %) ääÛ (Û %) ääØ (à %) ääÛ (<Û %) ää-

verziert ääÞ (Ø %) ääÛ (Û %) ää- ääà (Ø %) ääÝ (Ý %)

Henkel ääÛ (<Û %) ää- ää- ää- ää-

Umbruch ää- ää- ääÛ (Ý %) ääØ (<Û %) ää-

Becher ääØ (Û%) ääÛ (Û %) ääÛ (Ý %) ääÞ (Û %) ää-

Tonscheibe ääÛ (<Û %) ää- ää- ääØ (<Û %) ää-

Vorratsgefäß ää- ää- ää- ää× (Û %) ää-

Gesamt (n) ØÞÛ (ÛÙÙ %) äÜÖ (ÛÙÙ %) äÝÙ (ÛÙÙ %) Þ×Ö (ÛÙÙ %) ÛÙà (ÛÙÙ %)

Abb.  Zusammensetzung der einzelnen Keramikinventare der Sammlung Glüsing inklusive der »Rotenbreite« (Gra´k: F. Jürgens). und vom Schlachberg vor. Ansonsten kommen Salzkotten-Oberntudorf, –‚– dem Gaulskopf –‚˜ und sie im Arbeitsgebiet auf dem Gaulskopf, –ƒ€ der dem Kollektivgrab Warburg I –‚‡. »Rotenbreite«, –ƒ© dem »Weißen Holz« –ƒ„ sowie im Innerhalb des Fundmaterials der Sammlung »Saatental«, –ƒ° »Buchholzfeld« und in Salzkotten- Glüsing erbrachte der Schlachberg die einzigen Oberntudorf –‚ƒ vor. Auf dem Steinberg bilden Ritz- plastisch verzierten Keramikfragmente. Hierbei linien die einzigen Verzierungselemente. Ritzver- handelt es sich um einen Lochbuckelrand sowie zierte Keramik ist weiterhin aus dem »Weißen um ein Vorratsgefäß mit Schlickrauung. Loch- Holz« –‚‚ und aus Salzkotten-Oberntudorf –‚­ be- buckelränder sind neben dem Schlachberg auch kannt. vom Gaulskopf –‚€ und aus den Galeriegräbern von Die Einstiche vom Schlachberg haben eine Warburg-Rimbeck –‚© und Warburg I –‚„ bekannt. Im runde bzw. trianguläre Form. Im Untersuchungs- Erdwerk von Calden konnten ebenfalls Gefäße

gebiet kommt diese Verzierungsart besonders in randbegleitender Lage vor, hier an den Plätzen

 S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. ‚‡, ­. ­ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜‡–˜€.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, Taf. ˜ƒ, ‚ƒ–‚–; ˜‚, ‚–‚„; ˜­, ‚–„. ­˜ J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, ‚‚.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­–, ˜–„. ­ M¤¥¥¤ in Vorb.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, Taf. ˜‚, ‚–­. ­› S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, –˜. ˜ Der Fund eines mit Lochbuckeln verzierten Kumpfes wurde bei der Nachuntersuchung des Aushubs der Alt- ­ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. ––˜. ©. ‚ƒ. ‚‡. ­‚. grabung des Grabes in den Jahren ‚°ƒ€/‚°ƒ© gemacht  G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©a, ‚‚°. (G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©a, ‚‚„–‚‚°).

 S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. ­˜, ‚ƒ.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­˜, ‚˜. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜ Fritz Jürgens

mit Lochbuckelrändern geborgen werden. –‚° Vom auf dem Gaulskopf ––‡ und auf dem Schlachberg ––€. Gaulskopf liegen auch schlickgeraute Vorratsgefä- Weitere Exemplare fanden sich in den Galeriegrä- ße vor. –­ƒ bern von Rimbeck ––©, Warburg I ––„, Warburg III ––° Sonstige Applikationen wie Knubben konn- und Warburg IV –˜ƒ. ten im untersuchten Material nicht dokumentiert Die bereits angesprochenen Tonscheiben vom werden, kommen im Arbeitsgebiet aber regelmä- Schlachberg und vom Steinberg stellen jeweils ßig vor. So sind sie, häu´g in randständiger Lage, unter ‚ % des Keramikinventars der Fundplätze aus Salzkotten-Oberntudorf, –­‚ dem »Saatental«, –­­ dar. Auf Michelsberger Fundplätzen tritt diese Höxter-Corvey, –­– vom Gaulskopf –­˜ und den Ga- Leitform regelhaft auf. Der Gaulskopf erbrach- leriegräbern von Rimbeck –­‡ und Warburg III –­€ te Fragmente von ‚‡ Scheiben, –˜‚ in Salzkotten- bekannt. Bemerkenswert ist ein Keramikfragment Oberntudorf konnten drei Scheiben nachgewiesen von der »Rotenbreite« auf dem eine Knubbe mit werden. –˜­ Die Stücke weisen teils eine Verzierung einem Einstich vergesellschaftet ist. –­© mit Fingertupfen am Rand auf, wie ein Exemplar Neben den randständigen Knubben gibt es vom Schlachberg, oder sie sind, wie das Stück vom auch weitere Verzierungselemente an diesem Steinberg, unverziert. Mattenabdrücke konnten Gefäßteil. Der Arkadenrand bzw. die Tupfenleis- bei den vorliegenden Stücken nicht festgestellt te –­„ stellt ebenfalls eine Michelsberger Leitform werden, sind aber im Arbeitsgebiet repräsentiert. dar und ist häu´g an Vorratsgefäßen angebracht. Möglicherweise kommen sie auch auf den ande- Neben älteren Prospektionsfunden vom Schlach- ren Plätzen vor, konnten aber aufgrund des hohen berg –­° ist sie im Arbeitsgebiet von den Fundplät- Zerscherbungsgrades nicht erkannt werden. zen Salzkotten-Oberntudorf ––ƒ, »Saatental« ––‚ und Becherkeramik konnte, wie schon erwähnt, dem Gaulskopf ––­ bekannt. auf sämtlichen untersuchten Fundplätzen relativ Eine plastische Applikation, die aber eine sicher nachgewiesen werden. –˜– Die typische Mi- Funktion erfüllte, stellt die Schnuröse dar. Das chelsberger Leitform des Tulpenbechers fand sich Fragment einer solchen stammt aus dem Graben- auf der Sohle des Erdwerkes »Buchholzfeld«. Wei- schnitt des Erdwerkes von Borchen-Kirchborchen. tere Funde dieser Gefäßform wurden in Salzkot- Auch auf vielen anderen Fundplätzen im Untersu- ten-Oberntudorf –˜˜, auf dem Gaulskopf –˜‡ und auf chungsgebiet taucht dieses für das Jung- und Spät- der Brunsburg –˜€ gemacht. Neben diesen rund- neolithikum typische Keramikelement auf, so in bodigen Formen sind vor allem die œachbodigen Salzkotten-Oberntudorf –––, auf der Brunsburg ––˜, Becher besonders zahlreich vertreten. Zusätzlich zu den Exemplaren aus den vier untersuchten Oberœächenabsammlungen gibt es Nachweise

› RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, Taf. –˜––€.  ­ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜©–˜„.   S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –€.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜ƒ–˜‚.  S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, ––.  G¡¥§¹¤¢ ‚°„„b, €„‚.   S§¤Í¹Á¥ ­ƒƒƒ, €–©. ˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚°, ‡.

 P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜­–˜–.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­˜, ­ƒ–­‚.   S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚°, ˜. › S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­°, ‚­–‚˜.   S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­°, ‚ƒ–‚‚.  ­ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. –ƒ, B –.  ˜ J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, ‚‚.   P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜°.   L¡¥¯¥£ ‚°€„, ‚‡.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –‡.  › G¡¥§¹¤¢ ‚°„„b, €©€.   Zwei sehr stark fragmentierte Randscherben aus dem »Runden Feld« und vom Hampenhäuser Berg können ­ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –©. nur als mutmaßliche Becherfragmente angesprochen  S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, ––. werden.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜––˜˜.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –‚––­.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. ©, €; ­˜, ‚‚; ­‡, „; ­€, –.   P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜„.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  S§¤Í¹Á¥ ­ƒƒ‚, ­°€.   K¾¿¹/K¸¥¯£ ­ƒƒ°, ‚ƒ. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜›

dieser Form aus Salzkotten-Oberntudorf –˜©, dem biet in Salzkotten-Oberntudorf –€–, im »Saatental« –€˜ »Saatental« –˜„, vom Gaulskopf –˜° und ebenso von und auf dem Gaulskopf –€‡, vor. Der Wartbergkul- der »Rotenbreite« –‡ƒ. Trichterrandfragmente aus tur sind Exemplare aus den Kollektivgräbern von dem Graben des Erdwerkes im »Weißen Holz« –‡‚ Hohenwepel –€€, Rimbeck –€© und Warburg I –€„ zuzu- sind vermutlich auch als solche Becher zu rekon- ordnen. Eine Sonderform der Knickwandgefäße struieren. Fundstücke aus sakralem Kontext stam- sind solche mit Einstichverzierung auf dem Um- men aus dem Galeriegrab Warburg IV. –‡­ bruch. Neben den nun neu aufgenommenen und Henkelgefäße sind im Prospektionsmaterial den schon länger bekannten Exemplaren –€° vom nur in Form eines Henkelansatzes vom Steinberg Schlachberg gibt es Nachweise dieses Typs in Salz- überliefert. Weitere Exemplare kommen jedoch kotten-Oberntudorf –©ƒ, im »Saatental« –©‚ und auf auf dem Gaulskopf –‡– und in Salzkotten-Oberntu- dem Gaulskopf –©­. dorf –‡˜ vor. Regelhaft stammen sie als Tassen aus Das mit halbrunden, länglichen Einstichen auf Megalithgräbern, so in Hohenwepel –‡‡, Rimbeck –‡€, der Schulter versehene Gefäß vom Schlachberg Warburg I –‡©, Warburg II –‡„ und Warburg III –‡°. kann ebenfalls zu der Keramik mit Umbruchver- Kragenœaschen sind oftmals nur durch ihre zierungen gezählt werden. Eindeutige Vergleiche Kragenhalsfragmente überliefert, so in Salzkotten- zu diesem Stück fehlen bislang, –©– jedoch kommt Oberntudorf –€ƒ, auf dem Gaulskopf –€‚ und dem Be- diese Verzierungsform im Galeriegrab Warburg III stattungsplatz Warburg I –€­. bei zwei Wandscherben auf aufgesetzten Leisten Auf dem Schlachberg und dem Hampenhäu- vor. –©˜ Ein weiteres Fragment einer solchen verzier- ser Berg sind Keramikfragmente mit Umbrüchen ten Leiste stammt aus Höxter-Corvey. –©‡ aufgelesen worden, die Knickwandschüsseln zu- Unverzierte Leisten bzw. Wulstbänder gehö- zuschreiben sind. Bei Ersterem machen sie unter ren ebenfalls zum Formenrepertoire der Inventa- ‚ % der Gesamtmenge aus, während es bei Letzte- re vom »Saatental« –©€, vom Gaulskopf –©© und aus rem über – % sind, was aber aufgrund der gerin- den Wartbergkollektivgräbern von Hohenwepel –©„, gen Fundmenge nicht sehr repräsentativ ist. Diese Rimbeck –©°, Warburg I –„ƒ und Warburg II –„‚. Gefäßform ist typisch für die jüngere Michelsber- ger Kultur bzw. die Wartbergkultur und kommt an vielen Fundplätzen, so im Untersuchungsge-  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –˜.  S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, ––––˜.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜ƒ.  ˜ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –‚––­.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚‡, „.   S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, –˜. ˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚°, ‚°.  › P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜„.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­˜, ­˜–­€. ­ Hierbei handelt es sich um den bisher unpublizierten › G¡¥§¹¤¢ ‚°„„b, €©€–€©©. Neufund eines œachen konischen Bechers. ˜­ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. –, ©; ˜, –; ©, ‚; ­‚, –.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ–, ‚­. ˜ S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, ––––˜.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. –ƒ, B ‚–­. ˜ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, Taf. ˜ƒ, ‚–‡; ˜­, °–‚©.  Hier in Form eines breiten Bandhenkels (P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜ Möglicherweise sind noch einige stichverzierte Umbruch- ˜–). fragmente vom Schlachberg einem ähnlichen Stück zu-  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. „, –. zuweisen (G¡¥§¹¤¢ ‚°„„b, Abb. ©‡, €–©. ‚­).  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚‡, ©. ˜ G¡¥§¹¤¢ ‚°°©a, Abb. €©, ˜–‡.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚„, –‚; ‚°, ‚. ˜ S§¤Í¹Á¥ ­ƒƒƒ, Abb. ©, –. ˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­–, °; ­˜, ‚„–‚°. ˜ S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, –˜.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­„, A ‚–­. ˜˜ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜–. › S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­„, B ‚–­. ˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚‡, B ‚ƒ. ­ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. ­ƒ, ‡–€. ˜› S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ‚°, €.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜„. ­ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­˜, ‚‡.

 S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­–, ‚‚.  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­°, °. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ Fritz Jürgens

Felsgestein

Das in dieser Arbeit aufgenommene Nackenfrag- ment einer Streitaxt vom Steinberg ´ndet neben dem Schneidenfragment vom gleichen Platz –„­ mehrere Parallelen im Untersuchungsgebiet. Im Umkreis des Erdwerkes in der »Rotenbreite« wur- den drei Schneidenfragmente aufgelesen, –„– bei der nahe gelegenen Ortschaft Borgentreich-Büh- ne fand sich ein Nackenfragment mit Facetten- schliŸ. –„˜ Weitere Stücke stammen vom Schlach- berg –„‡, aus dem »Saatental« –„€, aus Delbrück –„© sowie zwei aus Salzkotten-Oberntudorf –„„. Der westfälische Raum bildet die westliche Peripherie des Hauptverbreitungsgebietes der œachen Ham- meräxte, welches von Skandinavien bis zum Bo- denseegebiet reicht. –„° Die aus den Oberœächenabsammlungen auf- genommenen Artefakte aus »Wiedaer Schiefer«, das Rechteckbeil vom Schlachberg und das Roh- Abb.  Die Jadeitbeile aus Beverungen-Wehrden und Bor- materialstück vom »Runden Feld«, stellen mit gentreich-Borgholz (Foto: Tǧ臘/W¤¯¥¤¢ ­ƒ‚ƒ, ‡ƒ°). zwei Beilen aus dem Grab Warburg I und einem Oberœächenfund aus der Umgebung des Grabes jedoch seit Langem in der Forschung etabliert ist, Wewelsburg –°ƒ die westlichsten Funde dieses sonst wird er hier weiterhin verwendet. –°˜ Als Geräte aus hauptsächlich im mitteldeutschen Raum verbrei- diesem Material sind Beile, Meißel und Klopfstei- teten –°‚ Rohmaterials dar, –°­ dessen Lagerstätten ne bekannt. Eine Ausnahme bildet ein kanten- im nördlichen Harzvorland an den Flüssen Hol- retuschierter Abspliss, der wohl als Schaber oder temme und Bode liegen. –°– Der archäologische Pfeilspitze verwendet wurde. –°‡ Exportprodukte BegriŸ des »Wiedaer Schiefers« beschreibt ein de- sind jedoch ausschließlich in der Form von Bei- vonisches Gestein, bei dem es sich jedoch nicht len belegt, unter denen das Rohmaterialstück aus um einen schiefrigen Kalk, sondern um einen Borgentreich-Borgholz eine Ausnahme bildet, da adinolähnlichen Stein handelt. Da dieser BegriŸ diese sonst nur von vier Fundplätzen bei Halber- stadt und Quedlinburg (beide Sachsen-Anhalt) be- kannt sind. –°€  LÁ¥£¤ ‚°„‚, ‚‚, Abb. €, €. Ein weitaus größeres Verbreitungsgebiet ha-  P¤¯¥¤ ‚°°ƒ, ˜ƒ. ˜­. ˜˜. ben die Beilklingen aus alpinem Jadeitgestein.  Fundakten, LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Von ihrem Ursprungsgebiet in den italienischen Bielefeld. Alpen aus wurden sie hauptsächlich ins westliche

 G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©a, Abb. ˜‡, ­. Europa verhandelt, in der Peripherie gelangten sie  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.˜‡, ˜. bis Spanien, Großbritannien, Polen und Bulgari- ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.˜‡, ‡. en. Die Hauptverbreitung liegt jedoch in Oberita-  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.˜‡, –; S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. –˜, ‚. lien, Frankreich, Belgien und Südwestdeutschland › Zá;§¾¿À⠂°°­, Taf. ‚­––‚­‡. mit Ostwestfalen an der nordöstlichen Periphe- ›­ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, °˜. › T¾¤Í¨¤¢ ‚°‡©, ­‚‡. › T¾¤Í¨¤¢ ‚°‡©, ­‚©. › Kartierungen bei: S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, Abb. ‡ƒ; D¯¢À¦ ­ƒƒƒ, Abb. ‡ƒ; M¡Ãä¢ ­ƒƒ‚, Abb. ­‡ƒ; K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, › T¾¤Í¨¤¢ ‚°‡©, ­‚€. Abb. €˜. Jedoch alle ohne die zwei Exemplare aus dem › Nach D¯¢À¦ ­ƒƒƒ, „‡–„€: Spiegelsberge »Brockenbank«, Grab Warburg I (S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, °–). Altenburg, Schloßberg und Petersberg, alle Landkreis

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, €‡. Harz (Sachsen-Anhalt). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

rie. –°© Im Arbeitsgebiet bilden die Exemplare aus burg-Daseburg. Neben einem weiteren Altfund Borgentreich-Borgholz und Beverungen-Wehrden aus Brakel-Erkeln kommen solche Stücke im die einzigen Exemplare aus der Gruppe der Jade- Arbeitsgebiet in Warburg, Warburg-Rimbeck ˜‚ƒ, gesteine (Abb. ). Mehrere Stücke liegen aus Nord- Borgentreich Wüstung Sünnerke ˜‚‚, Borgentreich- hessen –°„ und dem Sauerland –°° sowie der Hell- Bühne ˜‚­ und auf dem Gaulskopf ˜‚– vor. Im südlich wegzone ˜ƒƒ vor. angrenzenden Nordhessen konnte Kegler-Graiew- ski ebenfalls zahlreiche Silexbeile bzw. deren Über- reste aufnehmen. Neben den Stücken, bei denen Silex die Rohmaterialherkunft nicht näher bestimmt werden konnte (–˜ %), waren ˜„ % aus nordi- Der Untersuchungsraum liegt in der Peripherie schem und ‚© % aus westeuropäischem Flint ge- des Verbreitungsgebietes von Maassilex, was auch fertigt. ˜‚˜ Die von Brandt erstellten Kartierungen durch den Fund eines spitznackigen Ovalbeiles deuten an, dass Flintovalbeile eher eine westliche auf dem Schlachberg bezeugt wird. Als weitere Verbreitung haben, während Rechteckbeile glei- Beile westeuropäischen Materials sind zwei Stücke chen Materials ein norddeutsches Phänomen dar- vom »Runden Feld« ˜ƒ‚, ein Stück vom Hang ober- stellen. ˜‚‡ halb des Erdwerkes im »Weißen Holz« ˜ƒ­ und ein Artefakte aus nordischem Flint stellen auch un- sekundär genutztes Stück von der »Rotenbreite« ˜ƒ– ter den dokumentierten Werkzeugen den größten bekannt. Weiterhin kommen Klingen bzw. Spitz- Teil. Westeuropäischer Flint konnte vorwiegend klingen westeuropäischer Provenienz auf dem an Klingen nachgewiesen werden. Dies fügt sich Schlachberg, dem »Runden Feld«, dem Gauls- auch problemlos in die Ergebnisse vorangegange- kopf ˜ƒ˜, in Borgentreich-Bühne ˜ƒ‡, in Salzkotten- ner Untersuchungen. In Salzkotten-Oberntudorf Oberntudorf ˜ƒ€, in Höxter-Corvey ˜ƒ© und in den liegt der Anteil baltischen Flintes bei °ƒ %, einige Wartberggräbern Henglarn I, Warburg I, III, IV größere Klingen sind westeuropäische Importklin- und eventuell Kirchborchen II vor. ˜ƒ„ gen. ˜‚€ Ähnliche Beobachtungen konnte PfeŸer auf Silexbeile aus anderen RohstoŸvarietäten ˜ƒ° dem Gaulskopf machen. ˜‚© Die Ergebnisse der jah- konnten im Fundmaterial der Sammlung Glüsing relangen Feldbegehungen von Peter Glüsing zeig- in Form von Silexfragmenten mit SchliŸspu- ten, dass auch im »Weißen Holz« die Steingeräte ren aufgenommen werden. Diese stammen aus zumeist aus nordischem Flint bestehen ˜‚„ und in Borgentreich-Borgholz, Brakel-Erkeln und War- der »Rotenbreite« konnten ebenfalls lediglich ein Klingenfragment und einen Beilrest eindeutig als westeuropäisch bestimmt werden. ˜‚° Bei den recht

›˜ Pŧ¢¤ãǯ¥ u. a. ­ƒ‚­a, ­‚. spärlichen Silexfunden aus Calden handelt es sich ˜­ƒ › K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, ‚–ƒ–‚–‚. ebenfalls nur um nordischen Flint. Dies scheint ›› BÁÁä¦ ­ƒ‚˜. ­­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„˜. ­ Fundakte DKZ ˜–­‚,‡˜, LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld. ­ B¢Á¥Â§ ‚°€©, Liste °–‚­.

­ G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©a, ‚­ƒ.  Fundakte DKZ ˜˜­‚,‚˜‚, LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld. ­ G᦯¥£ ‚°°ƒ, –˜.  P¤¯¥¤ ‚°°ƒ, ˜˜. ­ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ­˜.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ­„–­°. ­ Hier von den Fundplätzen »Auf dem Lammert« (P¤¯¥¤ ‚°°ƒ, ˜­) und »Rotenbreite« (G᦯¥£ ‚°°ƒ, –˜).  K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, ‚‚˜. ­ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ‚ƒƒ–‚ƒ‚.  B¢Á¥Â§ ‚°€©, Karte ­‚–­˜. ­˜ S§¤Í¹Á¥ ­ƒƒƒ Abb. €, ©.  LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, °€–°©. ­ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, „°. ˜ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ­˜. ­› Bei Brandt konnte nur ein Teil der Silexbeile als eindeutig  G᦯¥£ ‚°„‡, ­ƒ. westeuropäisch bestimmt werden (B¢Á¥Â§ ‚°€©, „­–‚ƒ‚), › G᦯¥£ ‚°°ƒ, –˜. sodass nicht klar ist, wie das Verhältnis zwischen Exem-

plaren aus west- und nordeuropäischem Flint ist. ­ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, €€. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

im Widerspruch zu der Feststellung zu stehen, ˜­‚ tion genutzt. ˜–‚ Prinzipiell scheinen Klingengeräte dass die michelsbergzeitlichen Siedlungen in Süd- aus Quarzit gegenüber Großgeräten wie Beilen niedersachsen wesentlich von westeuropäischem und Klopfsteinen eher die Ausnahme darzustellen. Feuerstein geprägt sind. ˜­­ Neuere Untersuchun- Die untersuchten Flintinventare fügen sich gen, beispielsweise am Erdwerk auf der Kühner ohne Schwierigkeiten in das recht unspezi´sche Höhe bei Einbeck (Niedersachsen), zeigen, dass jungneolithische Gerätespektrum ein. Klingen, auch hier der nordische Flint vorherrscht. ˜­– Kratzer und (Pfeil-)Spitzen bilden die häu´g ver- Hornstein ist im Untersuchungsgebiet eine tretenen Formen (Abb. ˜). Schaber treten gegen- Randerscheinung. So konnten lediglich unter den über den Kratzern stark in den Hintergrund. Auch Prospektionsfunden vom Schlachberg eine kleine Formen wie Bohrer und Kerne treten selten auf. Pfeilschneide und einige wenige Abschläge aus Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen aus diesem süddeutschen Importmaterial identi´ziert Salzkotten-Oberntudorf, wo jedoch erstaunlich we- werden. Ein weiteres Einzelstück in Form einer nige Klingen gefunden wurden. ˜–­ Pfeilspitze stammt aus den Grabungsfunden vom Spitzklingen konnten in den untersuchten In- Gaulskopf. ˜­˜ ventaren nur in Borgentreich-Borgholz nachgewie- In Salzkotten-Oberntudorf wurden eine große sen werden. Ältere Funde existieren jedoch auch Pfeilspitze aus weißgrauem Jurahornstein und ei- vom Schlachberg ˜–– und ebenso vom Gaulskopf ˜–˜, ne Sichel aus Baiersdorfer Plattenhornstein frei- aus Salzkotten-Oberntudorf ˜–‡ und aus Höxter- gelegt. ˜­‡ Neben einigen Artefakten aus Südwest- Corvey ˜–€. Obwohl diese Werkzeuge häu´g der Mi- falen ˜­€ und Südniedersachsen sind beide Objekte chelsberger Kultur zugesprochen werden, ˜–© sind mit –‡ƒ–˜ƒƒ km Entfernung zum Abbauplatz ein auch Funde aus dem Galeriegrab Calden I ˜–„ und Beleg für die weiteste Verbreitung dieses Rohstof- weiteren Gräbern im Süden und Westen des Un- fes. ˜­© tersuchungsgebietes bekannt, ˜–° die ebenso eine Zum Feuerstein gesellen sich im Arbeitsgebiet wartbergzeitliche Datierung dieser Geräteform be- weiterhin Kieselschiefer und Quarzite als Werk- legen. Die hohe Anzahl der Spitzen und Beilfrag- zeugrohstoŸe. Ersterer ist vom Schlachberg in mente bei gleichzeitig geringer Menge an unmodi- Form eines Kratzers und vom Steinberg als Spitze ´zierten Abschlägen in Borgentreich-Borg holz ist bekannt. Auch vom Gaulskopf liegen Kieselschie- sicher auf eine Selektion der Sammlung zurückzu- ferartefakte vor. ˜­„ Neben einem Beilnackenfrag- führen. Bei den Projektilen überwiegen die Pfeil- ment vom Hampenhäuser Berg konnte bei ei- spitzen gegenüber den Pfeilschneiden. Eine abso- nem Klopfstein und einem Klingenfragment vom lute Sonderform ist die Sichel vom Schlachberg, Schlachberg Quarzit als Rohmaterial identi´ziert die im Arbeitsgebiet nur in Salzkotten-Oberntu- werden, welcher in Ostwestfalen aber nur verein- dorf eine Parallele ´ndet. ˜˜ƒ zelt auftritt. Aus dem näheren Umkreis sind ein Beil von der Brunsburg ˜­° und ein Abschlag aus Salzkotten-Oberntudorf bekannt. ˜–ƒ Auch auf der »Rotenbreite« wurde Quarzit zur Klingenproduk-

 LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, °€.  Beobachtung des Autors. W¤¢¶¤¥/WÇè ‚°°­, ‚°€.  LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, Tab. ­­.  H¤¤£¤ ‚°°˜.  G¡¥§¹¤¢ ­ƒƒ©a, Abb. ˜‡, ©. P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ­˜.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ­©–­„.  LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, °€.  LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, ‚ƒ‚.  BÃÁ¥À ‚°°˜.  S§¤Í¹Á¥ ­ƒƒƒ, Abb. €, ©. ˜ Vgl.: W¤¢¶¤¥/WÇè ‚°°­, ‚°­. ˜ L¡¥¯¥£ ‚°€„, ©‚; P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ­©–­„.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ­˜–­‡.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, Taf. ‡‚, ­„. › K¾¿¹/K¸¥¯£ ­ƒƒ°, ‚‚. › Vgl.: S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, °€. ­ LÁ¥£¤¥¶¢¯¥À ‚°°„, °€. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Beverungen- Borgentreich- Brakel-Erkeln: Warburg- Silexfunde Wehrden: Borgholz: Hampenhäuser Daseburg: Steinberg »Rundes Feld« Berg Schlachberg

Klinge äÛØ (Ý %) äØØ (Ö %) äÛÖ (× %) äØØ (Ý %)

Spitzklinge ää- ääÝ (Û %) ää- ää-

Klingenkratzer ää- ääØ (Û %) ääÛ (<Û %) ääÞ (<Û %)

Kernkantenklinge ää- ää- ää- ääÛ (<Û %)

Kratzer äØÖ (à %) äØØ (Ö %) ää× (Ø %) äØÛ (Ý %)

Schaber ääÛ (<Û %) ääÛ (<Û %) ääÝ (Û %) ää× (Û %)

Sichel ää- ää- ää- ääÛ (<Û %)

Pfeilschneide ääÛ (<Û %) ää- ääÛ (<Û %) ää× (Û %)

Pfeilspitze ääÝ (Û %) ääà (Ø %) ääÛ (<Û %) ääÖ (Û %)

Spitze äÛÛ (Ý %) äØÛ (Ö %) äÛÞ (× %) äÛÝ (Ø %)

Bohrer ääÛ (<Û %) ääÝ (Û %) ää- ääØ (<Û %)

Beilfragment ää- äÛÙ (Ý %) ääÛ (<Û %) ääØ (<Û %)

Kern ää- ääÛ (<Û %) ää- ääØ (<Û %)

Abschläge ÝØÛ (Ú× %) ØàÙ (à× %) Ø×Û (ÚÖ %) àØØ (ÜÙ %)

Gesamt (n) ÝàÖ (ÛÙÙ %) ÝÖØ (ÛÙÙ %) ØÜÝ (ÛÙÙ %) ÚÙÖ (ÛÙÙ %)

Abb. ˜ Zusammensetzung der einzelnen Silexinventare der Sammlung Glüsing (Gra´k: F. Jürgens).

˜. Interpretation und überregionaler leichte Hanglagen, Gewässernähe und fruchtbare Kontext Böden gewesen zu sein. Die Siedlungsdichte und

Verteilung in der Warburger Börde ist vergleichbar Die Verteilung der Fundstellen bezeugt eine dichte mit dem, was Höhn für die Wetterau beobachtet Besiedlung der Warburger Börde im Jungneolithi- hat. ˜˜‚ kum (Abb. ). Ein weitgehendes Ausbleiben der Die durch die fruchtbaren Lössböden gebote- Fundstellen im Inneren der Börde ist wahrschein- ne Gunstlage der Börde spiegelt sich in der An- lich auf die durch intensive landwirtschaftliche sammlung von Fundstellen in diesem Bereich, die Nutzung verzerrten Überlieferungsbedingungen sich noch bis in das nordwestlich angrenzende zurückzuführen, wie der Nachweis einer jung- Wesertal hineinzieht, welches sich an dieser Stelle bzw. spätneolithischen Datierung von Borgen- treich Wüstung Sünnerke zeigt. Wichtige Fakto-

ren bei der Wahl des Siedlungsplatzes scheinen  H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚–‚. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

­  ­ km

Abb.  Verteilung der Fundstellen im Untersuchungsgebiet. AuŸ ällig ist das Ausbleiben der Fundstellen im Eggegebir- ge, der zentralen Warburger Börde und den nördlich angrenzenden Brakeler Hochebenen (Kartengrundlage: Land NRW [­ƒ‚„] dl-de/by-­-ƒ [www.govdata.de/dl-de/by-­-ƒ]; Gra´ k: LWL-Archäologie für Westfalen/I. PfeŸ er).

zu einem breiten Talkessel aufweitet. Weiter nörd- des Fundgutes ist diese These nicht zu belegen, da lich reißen die Fundstellen komplett ab, erst im die Keramik sich als typologisch indiŸ erent erweist Raum Porta Westfalica gibt es wieder eine kleinere und Verzierungsmuster, die möglicherweise als Konzentration von Fundpunkten, ˜˜­ die möglicher- identitätsstiftendes Moment und damit gruppen- weise ebenfalls auf den dortigen breiten Talkessel spezi´ sch angesehen werden könnten, zu spärlich zurückzuführen ist. auftreten. Die wenigen charakteristischen Typen, Westlich des Eggegebirges ist noch einmal eine wie die stichverzierten Umbrüche, kommen so- Gruppe mehrerer keramikführender Fundkomple- wohl in der hessischen Wetterau und der Warbur- xe im Paderborner Raum zu erkennen, während ger Börde als auch in der Paderborner Hochebene die Hellwegbörden entlang der Lippe erstaunlich vor und lassen somit keine Kleingruppen erkennen. fundleer bleiben. Erst im westlichen Münsterland AuŸ ällig ist weiterhin das zahlreiche Auftreten der im Bereich um Nottuln ´ nden sich wieder einige Erdwerke in Ostwestfalen, während diese im Wes-  Belege. Aufgrund dieser Akkumulation in Kleinre- ten und Norden stark zurücktreten, was Knoche gionen vermutet Knoche eine Aufteilung in Grup- als Einœ uss des norddeutschen Frühneolithikums penterritorien mit einem Radius von etwa ­ƒ km, interpretiert. ˜˜˜ was einem Tagesmarsch entsprechen würde. Dem- Die typologische Auswertung des Fundmate- entsprechend würde die Warburger Börde zwei rials zeigt eine deutliche DiŸ erenz zwischen dem dieser Gruppenterritorien einschließen. ˜˜– Anhand Bereich westlich des Eggegebirges und der östlich gelegenen Warburger Börde. In Westfalen kann der Michelsberger Stil ab einem fortgeschrittenen Eine Verbreitungskarte jungneolithischer Fundorte in Westfalen ´ ndet sich bei: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–˜. Zu ergänzen sind jedoch einige hier behandelte Referenzpunkte.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–©. K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–©. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Stadium der Stufe MK II anhand der Fundplätze tierung von MK IV entspricht. ˜‡­ Da auch mit ei- Bochum, Werl, Salzkotten-Oberntudorf und Bü- nem Auftreten œacher Hammeräxte ab der Stufe ren-Brenken nachgewiesen werden. ˜˜‡ Auch der MK IV gerechnet werden muss, ˜‡– lässt sich diese hier untersuchte Fundplatz Borchen-Kirchbor- zeitliche Zuweisung möglicherweise auch für die chen ist vermutlich in diese Phase einzuordnen. Fundplätze Steinberg in Beverungen-Wehrden Die Ergebnisse der an dortigen Proben vorgenom- und »Auf dem Lammert« in Borgentreich-Bühne menen ‚˜C-Untersuchungen stellen derzeit die annehmen, jedoch reicht das Keramikinventar für ältesten mit Michelsberg in Verbindung zu brin- eine typologische Einordnung nicht aus. Absolut- genden Daten aus Ostwestfalen dar, was der typo- chronologisch ist eine Verbreitung der Formen logischen Einordnung des Tulpenbechers von die- der Michelsberger Kultur in der Warburger Bör- sem Fundort nicht widerspricht. Die Stufe MK II de, sofern man sie in den Erdwerken repräsentiert war bisher in Salzkotten-Oberntudorf nur typolo- sieht, erst mit dem Helle Berg, also im –„. Jahr- gisch nachgewiesen. ˜˜€ Östlich des Eggegebirges hundert v. Chr., ˜‡˜ zu belegen. in der Warburger Börde konnte die Stufe MK II Der Übergang zu einem Michelsberger Kul- bislang nicht nachgewiesen werden. Knoche sieht turstil in der Warburger Börde ist bislang nicht hierin eine Forschungslücke, da sowohl in Hessen fassbar. Typologisch sind Formen der Rössener als auch in Südniedersachsen ein älteres Michels- Kultur an einigen Orten belegt, ˜‡‡ unter anderem berg vorliegt. ˜˜© Diese bisher unbekannt gebliebe- in einer Kreisgrabenanlage nahe dem Schlach- ne Existenz wäre allerdings besonders vor dem berg bei Warburg-Daseburg. ˜‡€ Möglicherweise ist Hintergrund der Vielzahl der bekannten Fundstel- auch ein Bischheimer Horizont vertreten, er wird len merkwürdig, die archäologisch recht gut un- zumindest auf dem Gaulskopf vermutet. ˜‡© Das tersucht und auch naturwissenschaftlich datiert Fragment eines Kerbrandes und eine mit Doppel- wurden. Möglicherweise sind jedoch die Jadeit- stich verzierte Scherbe aus dem Fundmaterial der beile aus Borgentreich-Borgholz und Beverungen- Sammlung Glüsing vom Schlachberg könnten so- Wehrden in diesen Kontext zu stellen. Typologisch wohl einem Rössener als auch einem Bischheimer ist in der Warburger Börde erst die Stufe MK III Kontext zugeschrieben werden, welcher sich im auf dem Gaulskopf fassbar. ˜˜„ Weitere Fundplätze westfälischem Raum immer mehr abzuzeichnen dieser Stilausprägung lassen sich mit Soest, Salz- scheint. ˜‡„ kotten-Oberntudorf und im Münsterland sicher Eine regelhafte Besiedlung der Warburger Bör- bestimmen. ˜˜° Die darauŸolgende Stufe MK IV ist de kann erst mit der Stufe MK V sicher nachge- relativchronologisch in Westfalen bislang kaum wiesen werden. Dies gilt für die Fundplätze auf fassbar und nur indirekt durch das Vorhanden- dem Gaulskopf, im »Weißen Holz« und auf dem sein der Stufe MK V überliefert. ˜‡ƒ Das ‚˜C-Datum Schlachberg, wobei letzterer typochronologisch aus dem Erdwerksgraben am Helle Berg weist die eingeordnet wurde, während von den anderen Nutzung der Anlage im –°. Jahrhundert v. Chr. beiden Orten auch ‚˜C-Daten vorliegen. ˜‡° Auf der nach, ˜‡‚ welches der absolutchronologischen Da- Paderborner Hochœäche ist diese Stufe in Salzkot-

 K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–‡–‚–€. ‚˜‚.  Genaue Hinweise zur Datierung von Büren-Brenken sind nach wie vor unpubliziert.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚€€. ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚˜–; eine überregionale Übersicht ´ndet sich bei G¤¦¿¹ß¯¥Â¤/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ°, ‚„€.  W¯ÃÃĦ ‚°„­b; W¯ÃÃĦ ‚°°„a; G¢¯¦¦¤ ­ƒƒ€, ­–€.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‡ƒ.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚‡€–‚‡©. › K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–˜–‚–‡.  P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚­––‚–‡. ­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„ƒ. Eine Ausnahme bilden Ösenleistenœa-  K¢¸£¤¢ ‚°°©; K¢¸£¤¢ ‚°°„. schenfragmente vom Gaulskopf, die von PfeŸer der Stufe ˜ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‡ƒ. MK IV zugeschrieben werden (P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜„). Nach Knoche ist die Zugehörigkeit der Ösenleistenœaschen zur  Hierzu zusammenfassend: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚­‚–‚­°. Stufe MK IV jedoch kritisch zu sehen (K¥¾¿¹¤ ­ƒ‚–b). › Zum Gaulskopf: P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚‡, ‚˜; zum »Weißen Holz«:

 RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, Tab. ˜‡. K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ–, ‚°. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

ten-Oberntudorf ˜€ƒ und dem »Saatental« ˜€‚ fassbar. schen. ˜©­ Auch das lithische Formenspektrum ist In Nordhessen liefert das Erdwerk von Calden ent- eindeutig westlich ausgerichtet, ˜©– was sich auch sprechende Funde. ˜€­ Gleiches scheint sich auch am Verhältnis von Pfeilspitzen zu Pfeilschneiden bei den Erdwerken im Harzvorland weiter östlich zeigt, welches erstmals Günther als Argument abzuzeichnen. ˜€– diente, um die Grenze zwischen Trichterbecher Im –©. Jahrhundert setzt im nordhessischen/ und Wartbergkultur festzulegen, die er deshalb im ostwestfälischen Raum nach Raetzel-Fabian ein Eggegebirge sah. ˜©˜ Dasselbe konnte auch Rinne Übergangshorizont ein, der unter mitteldeutschen mit einer Kartierung von trichterbecherzeitlichen Einœüssen um –‡ƒƒ v. Chr. in die ältere Phase der Fundplätzen belegen. ˜©‡ Aufgrund der Dominanz Wartbergkultur mündet. ˜€˜ Dieser Übergang ist der Pfeilschneiden gegenüber den Pfeilspitzen an den Fundplätzen »Saatental« ˜€‡, Calden ˜€€ und sind die Warburger Börde und die Hellwegbörden auf dem Gaulskopf ˜€© fassbar. Möglicherweise ge- eher einem nördlichen Einœussgebiet zuzuschla- hören auch die Funde vom Schlachberg zu einem gen. Auch der bis nach Ostwestfalen reichende solchen Übergangshorizont. Das ältere Wartberg Fundniederschlag von Silex aus dem Maasgebiet datiert Raetzel-Fabian in den Zeitraum zwischen spricht hierfür. ˜©€ Diese nach Westen ausgerichte- –‡ƒƒ und –ƒƒƒ v. Chr. und weist die Galeriegräber ten Kontakte werden zwar häu´g mit der Michels- Calden I und II und Warburg III bis V dieser Zeit- berger Kultur in Verbindung gebracht, sie blieben stufe zu, ebenso wie die zweite Nutzungsphase aber bis in die ältere Wartbergkultur erhalten, also des Erdwerkes Calden. ˜€„ etwa bis –ƒƒƒ v. Chr. ˜©© Der hohe Anteil baltischen Aufgrund der peripheren Lage Ostwestfalens Flints ist hingegen nicht als Hinweis für nach zeigen sich hier vielerlei Einœüsse in der materiel- Norddeutschland reichende Kontakte, sondern als len Kultur. Im Jungneolithikum lässt sich der west- ökonomische Intention, das nächstgelegene Roh- fälische Raum eher einem südwestlichen Einœuss- material zu nutzen, zu verstehen, da dies (im Zuge gebiet zuordnen, was sich durch die Verbreitung der maximalen Vereisung) bis in die Hellwegbör- der Bischheimer Keramik in diesem Raum zeigt. ˜€° den und das Wiehengebirge transportiert wurde ˜©„ Auch in der darauŸolgenden Michelsberger Perio- und somit in wenigen Tagesetappen erreichbar de scheinen die Hauptimpulse in der materiellen war. ˜©° Für eine westlich ausgerichtete materielle Kultur Westfalens aus dem Süden zu kommen, da Kultur spricht auch der Fundniederschlag der Ja- zeitgleiche Fundplätze mit Material des norddeut- deitbeile in Westfalen und bis in den mitteldeut- schen Frühneolithikums erst nördlich des Wie- schen Raum hinein, der sich bis etwa –°ƒƒ v. Chr. hengebirges einsetzen. ˜©ƒ Dieser Michelsberger belegen lässt. ˜„ƒ Stilkreis zeigt sich in Westfalen an Keramikleitfor- In dieser Zeit, also bis etwa –ƒƒƒ v. Chr., scheint men wie (Tulpen)bechern ˜©‚, Tonscheiben, Vorrats- sich ein Wandel zu vollziehen, im Zuge dessen die- gefäßen mit Arkadenrändern und Ösenleistenœa- se westeuropäische Komponente zugunsten einer norddeutschen zurücktritt. So sind ab –„ƒƒ v. Chr. Pfeilschneiden ˜„‚ ebenso wie Streitäxte und Kra-

­ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ˜ƒ–˜­.

 S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, –˜. ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.­°.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, €ƒ. ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚€ƒ–‚€‚.  G¤¦¿¹ß¯¥Â¤/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ°, ‚„€. ˜ G¡¥§¹¤¢ ‚°„€c, °––°˜.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚©–. ˜ R¯¥¥¤ ­ƒƒ‚, ©„, Abb. ˜.  S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, –˜––‡. ˜ Vgl.: Bþ¤Ä¤¢¦/L¾Çߤ K¾¾¯ÏÄÁ¥¦/SÁ¢¨Á§¯Ï ‚°„‚, ˜‚; K¥¾-  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚©–. ¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.–ƒ. ˜ P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‡––‡€. ˜˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, „°–°ƒ.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚©––‚©˜. ˜ K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, Abb. ‡˜. › K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚­‚–‚­°. ˜› S¤¢Á͹¯Ä ­ƒƒ€, Abb. –­. ˜­ Vgl.: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.‚‚. ­ Pŧ¢¤ãǯ¥ u. a. ­ƒ‚­a, €°„.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.­©; ‡.­„.  R¯¥¥¤ ­ƒƒ‚, ©‡. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ˜

Lousbergsilex Helgoländer Silex Kieselgeoden (»Lydit«) Wiedaer Schiefer

Abb. › Verbreitung verschiedener Beilklingenrohmaterialien. Das rote Rechteck markiert das Beil aus »Wiedaer Schie- fer« vom Schlachberg und verortet das Untersuchungsgebiet an der westlichen Peripherie der Verbreitung dieses Roh- materials (Gra´k: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, Abb. ‡.˜©).

genœaschen nachweisbar. ˜„­ Ab derselben Zeit tre- zeigen die Beile aus »Wiedaer Schiefer«, die in der ten Beile aus Lousbergsilex ˜„– als neuer westlicher westlichen Peripherie ebenfalls noch im Untersu- Impuls im Rheinland und in Westfalen auf. Ihr chungsgebiet auftauchen. Üblicherweise werden Kernverbreitungsgebiet reicht allerdings nur bis diese Beile in das Spätneolithikum, also in die in die Hellwegbörden. Aus Ostwestfalen hinge- Zeit ab –‡ƒƒ v. Chr., datiert, jedoch deuten Funde gen ist nur ein Fund aus Lousbergsilex dokumen- spitznackiger bzw. dünnblattiger Ovalbeile aus tiert ˜„˜ und auch in Nordhessen gibt es nur weni- Hüde I am Dümmer, Moringen-Großenrode und ge Stücke. ˜„‡ Während das nördliche Ostwestfalen Northeim-Stöckheim (alle Niedersachsen) ein frü- noch zum Verbreitungsgebiet der Kieselgeoden- heres Einsetzen im frühtrichterbecherzeitlichen

Rechteckbeile gezählt werden kann, ˜„€ scheint die oder michelsbergzeitlichen Kontext an. ˜„© Die Fun- Warburger Börde, was die Rohmaterialversorgung de aus dem Erdwerk in Calden lassen bedauerli- für Beile betriŸt, eher an einem mitteldeutschen cherweise keine genauere Einordnung in einen Austauschsystem zu partizipieren (Abb. ›). Dies Spätmichelsberg- oder Wartbergkontext zu. ˜„„ Je- doch können diese Artefakte hauptsächlich in Baal- berger, Bernburger, Elb-Havel-, Salzmünder, Wal-  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚©–. ternienburger und Wartberger Zusammenhängen  Hierzu ausführlich: S¿¹ºÃ¤ ­ƒ‚ƒ.  Vgl.: S¿¹ºÃ¤ ­ƒ‚ƒ, Abb. ‡€.  Vgl.: K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, Abb. ‡‡. ˜ D¯¢À¦ ­ƒƒƒ, „˜. ‚‡–.

 D¯¤Â¢¯¿¹ ­ƒƒ˜, ‚€.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, €‡. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

gefasst werden. ˜„° Aufgrund der Vergesellschaf- Kugelamphoren, ˜°˜ ebenso wie Einœüsse aus dem tung der Beile mit reichen Silexbeigaben in Walternienburger, Salzmünder und Bernburger Gräbern und der oŸensichtlichen Imitation der Kulturbereich. ˜°‡ Innerhalb der Wartbergkultur funktionstüchtigen Beile durch ein Miniaturbeil sieht Raetzel-Fabian eine Zweiteilung in eine älte- vermutet Müller eine hohe Wertigkeit des Roh- re und eine jüngere Phase, wobei die ältere durch stoŸes »Wiedaer Schiefer« und beurteilt sie als Keramikformen der Michelsberger bzw. Baalber- »Marker sozialer Identität und kommunikativer ger Kultur geprägt ist, während die jüngere Bezü- Bezüge«. ˜°ƒ Diese direkten Bezüge werden auch ge zum Horgener Formenkreis aufweist. ˜°€ Bereits durch den Fund eines Beilrohstückes aus Bor- in der älteren Wartbergkultur sind ebenso Einœüs- gentreich-Borgholz sichtbar; derartige Exem pla- se aus der Trichterbecher Westgruppe in Form re sind sonst nur aus dem Harzvorland bekannt. ˜°‚ von tiefstichverzierter Keramik nachweisbar. ˜°© Vor diesem Hintergrund sieht Müller die War- Auf Grundlage der Funde ist der ostwestfäli- burger Börde zusammen mit Nordhessen als Teil sche Raum im ausgehenden ‡. und beginnenden eines gerichteten Austauschsystems mit dem mit- ˜. Jahrtausend v. Chr. einer südwestdeutschen bzw. teldeutschen Raum. ˜°­ Michelsberger Einœusssphäre zuzuschreiben. Die- Diese mitteldeutschen Einœüsse konnte auch se klare Zugehörigkeit nimmt ab etwa –„ƒƒ v. Chr. ab, Raetzel-Fabian in Calden in Form von Baalber- möglicherweise durch den Einœuss eines sich he- ger Stilelementen in der Keramik fassen. Hier- rausbildenden norddeutschen Neolithikums. Ver- bei handelt es sich um einen Trichterbecher Baal- stärkte Impulse sind nun aus Norden und Osten berger Art, der in die Nutzungsphase A, also um in Form von Rohmaterialien, Keramikformen und –©ƒƒ v. Chr., datiert werden kann. ˜°– Auch in der Steingerätetypen festzustellen. Westbeziehungen darauŸolgenden Wartbergkultur zeigen sich die- sind nur noch schwerlich nachzuweisen. ˜°„ se starken mitteldeutschen Impulse in Form von

› S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, „‚; D¯¢À¦ ­ƒƒƒ, „˜; M¡Ãä¢ ­ƒƒ‚, ˜ƒ˜; K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, ‚–‡. › S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, ©„–„˜; S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, ©°–„ƒ. ›­ M¡Ãä¢ ­ƒƒ‚, ˜ƒ˜–˜ƒ‡. › S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, „˜–„€. › D¯¢À¦ ­ƒƒƒ, „‡–„€. › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°©. › M¡Ãä¢ ­ƒƒ‚, ˜ƒ˜–˜ƒ‡. ›˜ S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, ©„–©°. › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°‡; kritisch dazu: G¤¦¿¹ß¯¥Â¤/

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ°, ‚°°. › S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, °ƒ–°‚. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›

 Zusammenfassende Überlegungen zu den ostwestfälischen Erdwerken

. Konstruktive Details tals genutzt wird. ‡ƒ˜ Zumindest bei Salzkotten- Oberntudorf wären auch Spornlagen in direkter .. Lage Umgebung vorhanden, sodass die Wahl dieses Platzes nicht auf die Ermangelung anderer Positi- Meyer konnte ‚°°‡ acht Lagetypen jungneolithi- onen zurückgeführt werden kann. scher Grabenwerke de´nieren, ˜°° die anscheinend Steilhänge an Plateaurändern werden am Ham- nur zeigen, dass diese keinen festen Kriterien penhäuser Berg und im »Buchholzfeld« genutzt, folgten und überall errichtet wurden. Eine über- an die sich die oŸenen Seiten der nur zu zwei greifende Analyse ist aufgrund dieses Umstan- Dritteln geschlossenen Anlagen anlehnen. ‡ƒ‡ Die des wenig zielführend, ‡ƒƒ sodass hier nur ein paar Plateauœächen sind in beiden Fällen nur schwach Charakteristika der ostwestfälischen Erdwerke be- geneigt. handelt werden sollen. Regelrechte Abschnittsbefestigungen stellen Die überwiegende Zahl der ostwestfälischen hingegen der Schlachberg und, sofern diese über- Erdwerke ist in Sporn- oder Kuppenlage errichtet. haupt in das Neolithikum datiert werden kann, Im »Weißen Holz« umschließen die Gräben ein die Anlage »Kleinjohannsfeld« dar. In beiden Fäl- Plateau ‡ƒ‚ und passen sich damit der Topogra´e len wird ein steil aufragender Geländesporn des Geländes an. Auch die Anlage in der »Roten- durch vergleichsweise kurze Abschnittsgräben ab- breite« nutzt die Steilkanten eines Bergrückens geschlossen. ‡ƒ€ an zwei Seiten aus, was auch die Anlage des Ost- In Ostwestfalen sind bislang keine Grabenan- grabens an der schmalsten Stelle der Kuppe zeigt. lagen aus Talsituationen bekannt, was aber mög- Dieser günstigen Positionierung widerspricht je- licherweise an der intensiven Beackerung dieser doch die Tatsache, dass der westliche Graben eine Bereiche liegt. ‡ƒ© kleine Hügelkuppe durchschneidet. ‡ƒ­ In Büren-Brenken und Salzkotten-Oberntudorf bilden die sanft zur Alme hin abfallenden Talhän- .. Umriss und Größe ge die Standorte für die Grabenanlagen, ‡ƒ– ebenso wie am Helle Berg, wo der Nordhang des Nethe- Unter den Grabensystemen (Abb. ­) im Arbeits- gebiet lässt sich ein recht regelhafter Typ heraus- stellen. Es handelt sich um vollständig geschlosse-

›› M¤º¤¢ ‚°°‡, „­–„€. ­­ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ©„. ­ B¤¦§ ‚°„„, ˜„˜. ­ G¡¥§¹¤¢ ‚°„„a, ‚. ­ P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚˜°. ­ J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, €–©. ­ K¡¹Ã¶¾¢¥ ­ƒ‚­, ‚‚©.

­ B¤¦§/S¯¤£ÄÇ¥Â/V¯¤¹Ä¤¯¤¢ ‚°°€; S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, –. ­˜ Eine gegenteilige Feststellung machte M¤º¤¢ ‚°°‡, „–. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ›­ Fritz Jürgens

Calden Brakel Helle Berg Warburg-Rimbeck »Weißes Holz«

Salzkotten-Oberntudorf Borgentreich-Borgholz Borgentreich-Bühne »Rundes Feld« »Rotenbreite«

Borchen-Kirchborchen Brakel-Erkeln »Buchholzfeld« Hampenhäuser Berg

Warburg-Daseburg Schlachberg

Abb. ­ Umrisse verschiedener Erdwerke in Ostwestfalen und Nordhessen (Gra´k: F. Jürgens [ergänzt nach: J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, ‚„ Abb. ‚–]). Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›

ne Anlagen mit einem rundlichen bzw. birnenför- hannsfeld«, kommen selten vor. Vergleichsbei- migen ‡ƒ„ oder abgerundet achteckigen Umriss. ‡ƒ° spiele für Spornlagen sind von der Altenburg bei Dieser Form können Salzkotten-Oberntudorf, Bü- Ranstadt-Dauernheim (Hessen) ‡­ƒ, vom Schloßberg ren-Brenken ‡‚ƒ und das »Weiße Holz« ‡‚‚ zugeord- bei Heilbronn-Klingenberg, vom Silberberg in Le- net werden. Auch das relativ nahe gelegene Erdwerk onberg (beide Baden-Württemberg) ‡­‚ und vom von Calden hat diese Form, ‡‚­ ebenso wie einige Bürgel bei Gudensberg (Hessen) ‡­­ bekannt. Ge- Anlagen in Südniedersachsen (Wittmar, Kreis Wol- meinsam sind all diesen Anlagen die relativ klei- fenbüttel) ‡‚– und Sachsen-Anhalt (Sandersdorf-Breh- nen Flächen, die sie umschließen. Sie beträgt na-Glebitzsch, Kreis Anhalt-Bitterfeld). ‡‚˜ Weitere beim »Kleinjohannsfeld« ˜,‡ ha ‡­– und liegt bei Vergleiche sieht Knoche in Nordostfrankreich. ‡‚‡ den anderen nachgewiesenen Anlagen sogar noch Die Anzahl der Gräben variiert zwischen einem darunter. Während die Gräben auf dem Schloß- (»Weißes Holz«), zwei (Büren-Brenken, Calden) berg ein Areal von mindestens ­ ha umfassen, ‡­˜ und fünf Exemplaren (Salzkotten-Oberntudorf). sind es beim Silberberg sogar nur ƒ,­ ha. ‡­‡ Die Mit einer Größe zwischen ‚ƒ ha und ‚€ ha ‡‚€ liegen Größe des hessischen Fundplatzes Altenburg liegt auch die Ausmaße dieser Anlagen in einem ähn- bei ­ ha bis ­,‡ ha, ‡­€ die vom Bürgel ist deutlich lichen Bereich. geringer. ‡­© Knoche sieht in Salzkotten-Oberntudorf den Eine singuläre Anlage unter den Abschnitts- Ursprung dieser »Architektursymbolik«, da jenes gräben stellt der Schlachberg mit seiner Größe Erdwerk ab der Stufe MK II existierte. ‡‚© Die ‚˜C- von ‚‡ ha dar. ‡­„ Ähnlich monumentale Bauwerke Daten belegen jedoch erst eine Datierung in das konnten bislang nicht gefunden werden. jüngere Michelsberg, ‡‚„ was auch dem Nutzungs- Der Sporn des Schlachberges wird von drei zeitpunkt der anderen Anlagen desselben Typs Gräben abgetrennt, wobei sich im Luftbild noch entsprechen würde. Möglicherweise könnte die mindestens ein vorgelagerter Annexgraben ab- Grabenanlage von Büren-Brenken ebenfalls in das zeichnet. ‡­° Beim Verdachtsfall auf dem »Klein- ältere Michelsberg datieren, jedoch ist unklar, an- johannsfeld« kann von drei Gräben ausgegangen hand welcher Parameter die Einordnung in die werden, von denen einer etwas abseits und nicht Stufe MK II ‡‚° vorgenommen wurde. parallel verläuft. ‡–ƒ Bei den Vergleichsanlagen aus Abschnittsgräben in Spornlagen, wie auf dem Baden-Württemberg und Hessen sind ein ‡–‚ bzw. Schlachberg und möglicherweise im »Kleinjo- zwei Gräben ‡–­ vorhanden. Auf dem Bürgel konn-

­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„­. ­› BegriŸ: B¤¦§/S¯¤£Äǥ ‚°°©, ˜©.  ­ W¾§ÈÀÁ ‚°°„. ­ Derzeit existiert trotz Luftbildaufnahmen, geomagneti- schen Prospektionen und mehreren Grabungskampag-   M¤º¤¢/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ€, ­©. nen kein publizierter Plan des Grabenwerks, sodass die-  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ©°. ­­©. ser nur auf Grundlage von Beschreibungen in kurzen Vorberichten (B¤¦§/S¯¤£ÄÇ¥Â/V¯¤¹Ä¤¯¤¢ ‚°°€; B¤¦§/   P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚˜°. S¯¤£Äǥ ‚°°©) aufgenommen werden konnte.  B¯¤Ã ‚°„©, ˜‡.

 Unter Einbeziehung des Annexgrabens ist der Umriss   S§¾¢À ‚°„­, ‡‡. rund, während die Anlage sonst eher oval erscheint. Das zeitliche Verhältnis zwischen den Gräben ist jedoch bis-   H¸¹¥ ‚°°–, –‡. lang nicht geklärt (K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ–, ‚„–‚°).  ˜ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚–˜.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ©°.   P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚˜°.  Vgl.: G¤¦¿¹ß¯¥Â¤/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ°.  › BÅ¢¤¥£¤¢/K¡¹Ã¶¾¢¥ ‚°„€, ‚©­.  Vgl.: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„­, Abb. ‡.˜­. ­ I¦¤¥¶¤¢£ ­ƒƒƒ, €‡.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„–.  Silberberg (S§¾¢À ‚°„­); Bürgel (RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa,  P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚‡°. ‚–˜). ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„–.  Schloßberg (B¯¤Ã ‚°„©, ˜‡); Bei der Altenburg sind ins- gesamt vier Gräben nachgewiesen, die jedoch nicht alle  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ˜­ zeitgleich sind. Höhn nennt einen Doppelgraben, der ein

› S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ‚‡‚. Siedlungsareal umgibt (H¸¹¥ ‚°°–, –€). Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde › Fritz Jürgens

te neben einem Graben noch eine Palisadenanlage .. Gräben nachgewiesen werden. ‡–– Die datierten Anlagen dieses Typs fallen alle Wie bei Michelsberger Erdwerken üblich, handelt in einen spätmichelsbergzeitlichen ‡–˜ bzw. wart- es sich bei sämtlichen untersuchten Fällen um bergzeitlichen Horizont. ‡–‡ Ausnahme ist die Al- Sohlgräben. Die Ausprägungen der Pro´le variiert tenburg, für die neben ‚˜C-Daten, die in die Stufe jedoch leicht. So gibt es regelrecht kastenförmige MK V weisen, ‡–€ auch eine Nutzung ab der Stufe Querschnitte (Helle Berg, »Kleinjohannsfeld«) MK III typologisch nachgewiesen ist. ‡–© und solche, die eher wannenartig ausgeführt sind Die an einen Steilhang angelehnten Erdwer- (»Rotenbreite«, Hampenhäuser Berg, Salzkotten- ke vom »Buchholzfeld« und vom Hampenhäuser Oberntudorf, Schlachberg, »Weißes Holz«). Berg haben einen relativ gleichförmigen, runden Die Ausmaße der Gräben sind aufgrund der Umriss, wobei der umhegte Rauminhalt variieren Erhaltungsbedingungen nicht immer sicher zu re- kann. So beträgt er bei der ersten Anlage ‚ƒ ha, bei konstruieren, da sie teilweise nicht vollständig er- der zweiten hingegen nur € ha. ‡–„ In beiden Fällen graben und die neolithischen Laufhorizonte nicht handelt es sich um ein einzügiges Grabensystem. erhalten sind. ‡˜­ Lediglich die in den anstehenden Singulär ist mit ihrem nierenförmigen Grund- Fels eingetieften Grabenabschnitte sind gesichert. riss die Anlage in der »Rotenbreite«. Dieser Durch ihre Lage auf bewaldeten Kuppen sind Grundriss ist durch die Lage verursacht, denn auf die Gräben im »Weißen Holz« und in der »Roten- einem schmalen Bergkamm werden zwei Steil- breite« außerordentlich gut erhalten und noch hänge in die Umwallung inte griert. Mit seinem obertägig sichtbar (Abb. ). Bei Letzterem betrug Flächeninhalt von etwa °,‡ ha ‡–° liegt das Erdwerk die noch vorhandene Grabentiefe, die wohl relativ etwa im Durchschnitt der untersuchten Anlagen. nah an den neolithischen Verhältnissen liegt, fast Nicht näher eingeordnet werden kann der »Hel- ­,ƒ m, die Grabenbreite etwa €,ƒ m. ‡˜– Die Dimen- le Berg«, da er nur unvollständig durch Bewuchs- sionen im »Weißen Holz« sind mit ©,ƒ m Breite merkmale in Erscheinung getreten ist. Mit seinem und bis zu ­,­ m Tiefe in etwa gleich. ‡˜˜ doppelzügigen Graben und der sich andeutenden Bei den durch moderne Landwirtschaft über- runden Form scheint es sich um ein den Anlagen ackerten Fundplätzen ist die Grabenerhaltung er- von Calden etc. ähnliches Erdwerk zu handeln, wartungsgemäß deutlich geringer, so betrug die das jedoch deutlich kleiner ist. ‡˜ƒ erhaltene Tiefe im »Buchholzfeld« teilweise nur Insgesamt fällt auf, dass sämtliche Gräben noch ƒ,˜ m. Auf dem Hampenhäuser Berg lag sie der genannten Erdwerke eine Kurve beschreiben. bei minimal ƒ,° m. Die festgestellte Breite betrug Größere lineare Verläufe, wie sie von bandkerami- zwischen –,ƒ m und ˜,ƒ m. ‡˜‡ Ähnliche Ausmaße schen Grabenanlagen bekannt sind, ‡˜‚ treten im wiesen auch die anderen ergrabenen Umwallun- Jung- bzw. Spätneolithikum relativ selten auf. gen auf, was dem Durchschnitt neolithischer Erd- werke entspricht. ‡˜€ Bei den mehrzügigen Anlagen können die Dimensionen der Gräben variieren. Beim Helle  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒb, ‚–˜. Berg war der Außengraben –,­ m, der Innengra-  Die Einordnung der Anlagen erfolgte aufgrund typologi- scher Merkmale. ben jedoch nur ‚,° m breit und halb so tief wie sein ‡˜©  Hierbei handelt es sich um den Bürgel bei Gudensberg, Pendant. Auch in Salzkotten-Oberntudorf alter- der aufgrund von Keramik und ‚˜C-Daten in die jüngere Wartbergkultur einzuordnen ist (RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚€­).  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚‡©–‚‡„.  So zum Beispiel beim Schlachberg aufgrund des Winter- einbruchs (B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°­, ‚€­). ˜ H¸¹¥ ‚°°–.   J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, ©.  P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚˜°.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ–, °. › J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, €.   Vgl.: Kap. ‡.­.  ­ Pollmann gibt hierzu einen rekonstruierten Flächeninhalt von ˜,‡ ha an (P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚˜°).   P¤§¢Á¦¿¹ ‚°°„, ‚°‡.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde   M¤º¤¢/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ€, –.  ˜ B¤¦§ ‚°„„, ˜„€–˜„©. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›

Abb.  Obertägig erhaltene Wall-Graben-Konstruktionen beim Erdwerk in der »Rotenbreite« bei Borgentreich-Bühne (Gra´k: B¤¢£ÄÁ¥¥ u. a. ­ƒ‚­, ­‚©). nieren die Maße, dies gilt selbst für unterschied- .. Wälle liche Abschnitte desselben Grabens. So liefert Graben ­ mit Werten von ­,ƒ m bis ‡,ƒ m sowohl Wallreste sind an neolithischen Erdwerken selten die Minimal- als auch die Maximalwerte der An- erhalten. ‡‡­ In einigen Fällen ´nden sich jedoch in lage. ‡˜„ Beim Schlachberg ist es schwer, aufgrund der Grabenverfüllung in Form von Wallrutschun- der unvollständigen Grabung klare Aussagen zu gen Hinweise auf solche. ‡‡– In der »Rotenbreite« treŸen, doch scheint es sich abzuzeichnen, dass konnten auf der inneren Grabenkante größere die Dimensionen der beiden inneren Gräben et- Konzentrationen des Aushubs gefunden werden, was größer sind als die des äußeren. ‡˜° In Calden die als Reste eines Walles interpretiert werden waren die Doppelgräben über weite Strecken ähn- können. Auch war an einigen Stellen noch eine lich ausgeprägt, in einigen Arealen diŸerierten sie œache Erhebung im Gelände zu erkennen. ‡‡˜ jedoch deutlich, wobei der äußere tiefer war als Größere Steine in der Wallverfüllung des Erd- der innere. ‡‡ƒ Auch in Büren-Brenken scheint es werkes »Weißes Holz« geben ebenfalls Hinweise unterschiedliche Dimensionierungen gegeben zu auf aufgeschüttetes Aushubmaterial, jedoch be- haben. ‡‡‚ fand sich dieses auf der Außen- und der Innen- seite, sodass hier möglicherweise nur von einer

  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ‚˜–­ƒ.  › B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°­, ‚€­.  M¤º¤¢/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ€, ­˜. ­ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ­°.  RÁ¤§È¤Ã FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ˜°.

 B¤¦§/S¯¤£Äǥ ‚°°©, ˜©.  J¡¢£¤¥¦ ­ƒ‚˜, €–©. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde › Fritz Jürgens

Halde und nicht von einem intendierten Wall aus- Etwa ‚,° m von der Böschung des inneren Gra- gegangen werden muss. ‡‡‡ bens vom Helle Berg entfernt fand sich eine ke- Beim Helle Berg konnten im Nordpro´l des gelförmige, etwa ƒ,– m tiefe Grube. Hier konnte Außengrabens größere Steine dokumentiert wer- anhand der Befundlage nicht geklärt werden, ob den, ‡‡€ die durch ihre Ausrichtung auf eine Wall- es sich um eine natürliche Vertiefung handelt. rutschung hinweisen. Demnach wäre hier ein Wall Zu denken wäre auch an ein Pfostenloch. Da der oder nur aufgeschütteter Grabenaushub an der Schnitt nur ­ m breit war, konnten keine weiteren Außenseite zu vermuten. In Büren-Brenken soll ähnlichen Befunde dokumentiert werden. ‡€­ Mög- ein solcher zwischen den beiden Gräben liegen, licherweise liegt aber auch hier eine Palisade vor. was anhand ihrer Verfüllung vermutet wird. ‡‡© Ein Nicht näher anzusprechen sind aufgrund der durch eine Doppelpalisade gestützter Wall, hier bislang ausgebliebenen Abschlusspublikation ei- als Holz-Erde-Mauer bezeichnet, wird in Calden nige Gruben, die im inneren Bereich der Befesti- auf der Innenseite und auf der Bank zwischen gungslinie von Büren-Brenken liegen. ‡€– den beiden Gräben rekonstruiert. ‡‡„ In Salzkotten- Oberntudorf geben einige Pro´le Hinweise auf Wälle an den Innenseiten des inneren und der bei- .. Einbauten im Zugangsbereich den äußeren Gräben. ‡‡° Besondere Bedeutung kommt den Grabenun- terbrechungen der Erdwerke durch Erdbrücken .. Palisaden zu. Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit, in den Innenbereich zu gelangen. Einbauten in Auf der Innenseite des inneren Grabens in Salz- diesem Bereich wird ein Schleusencharakter zu- kotten-Oberntudorf konnte auf einer Länge von geschrieben, da sie eine Art Zugangsbegrenzung ­ƒ m eine doppelte Pfostenreihe nachgewiesen darstellen und so mit der Funktion der Anlage werden. Weiterhin befand sich in der Nordwest- zusammenhängen. ‡€˜ Raetzel-Fabian postuliert an ecke der Grabungsœäche ein kleines Gräbchen, das den Caldener Befunden eine »Kanalisierung des aufgrund von Holzkohlepartikeln als Fundament Zugangs«, der durch die Einbauten so schmal einer kleinen Palisade interpretiert wird. Wegen war, dass die Anlage nur von jeweils einer Per- der nur maximal ƒ,­ m tiefen Befunderhaltung son gleichzeitig betreten werden konnte. ‡€‡ Von konnte nicht abschließend geklärt werden, ob sich den insgesamt sieben bekannten Grabenunter- die Konstruktionen über die gesamte Länge der brechungen wurden sechs archäologisch unter- Umhegung fortsetzen und ob es sich um eine Pa- sucht. Der Aufbau war in allen Fällen relativ ähn- lisade bzw. einen Flechtzaun oder das Stützwerk lich. So waren die Erdbrücken nochmal durch einer Holz-Erde-Mauer handelt. ‡€ƒ jeweils einen Palisadenriegel auf etwa ‚,–‡ m ver- In Calden sind zwei Doppelpalisaden auf der engt. Teilweise stand in den Durchgängen dieser Berme zwischen den beiden Gräben und auf der Querriegel noch ein Pfosten. Auch der Zugang Innenseite des inneren Grabens nachgewiesen, durch die innere Doppelpalisade war zusätzlich die als Stützen für eine Holz-Erde-Mauer rekon- durch Pfostensetzungen behindert. Wenn man

struiert werden. ‡€‚ die Doppelpalisade als ein geschlossenes archi- tektonisches Element betrachtet, handelt es sich um eine dreizügige Zugangsbegrenzung (äußerer Querriegel, innerer Querriegel und Palisadenbe-  M¤º¤¢/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ€, ­˜. reich) (Abb. ). Ähnliche Einbauten sind in den  B¤¦§ ‚°„„, ˜°‚. ˜ B¤¦§/S¯¤£ÄÇ¥Â/V¯¤¹Ä¤¯¤¢ ‚°°€.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‡ƒ.  B¤¦§ ‚°„„, ˜„€–˜„©. › S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ­­.  B¤¦§/S¯¤£ÄÇ¥Â/V¯¤¹Ä¤¯¤¢ ‚°°€. ­ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ‚­.  P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚‡ƒ–‚‡‚.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‡ƒ.  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ˜‡–˜€. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›

Abb. Rekonstruierte Zugangssituation am Erdwerk von Calden (Gra´k: RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒ, ˜–).

Zugangsbereichen der Grabenanlagen von Urmitz im Innenbereich der Erdbrücke handelt es sich (Rheinland-Pfalz), Bučany (Slowakei) und Grisy-sur- wahrscheinlich um eine natürliche Vertiefung. In Seine (Frankreich) bekannt. ‡€€ den anderen Anlagen im Untersuchungsraum Die Befunde des Schwellriegels und die drei sind keine Durchlässe bekannt (»Rotenbreite«, im Eingangsbereich liegenden Pfostenlöcher bei Schlachberg) oder wurden nicht ergraben (Helle der Anlage vom Hampenhäuser Berg sind eben- Berg, »Weißes Holz«). falls deutliche Hinweise auf eine solche Zugangs- begrenzung, die möglicherweise viel ausgeprägter war, jedoch nicht mehr erhalten ist. ‡€© . Nutzung Aus Salzkotten-Oberntudorf ist ein als mutmaß- liche Pfostensetzung anzusprechender Befund in . . Hinweise auf eine Nutzung als Ort einem Grabenkopf belegt, ‡€„ was jedoch aufgrund für Niederlegungen der Position Fragen bezüglich seiner Funktion aufwirft. Beim Erdwerk »Altes Stadtkrankenhaus« Wie bereits dargelegt, sind die Objekte im Graben- von Soest ist eine rundliche Grube mitten in ei- kopf vom »Buchholzfeld« intendiert niedergelegt ner Grabenunterbrechung dokumentiert, ‡€° die so worden. Hierfür sprechen die gute Erhaltung des ebenfalls als Zugangsbegrenzung gewertet wer- Bechers und die Qualität der in seiner unmittelba- den kann. Möglicherweise handelt es sich auch ren Umgebung platzierten Objekte in Form eines bei den in Büren-Brenken beobachteten Gruben Teils einer menschlichen Schädeldecke und einer im Befestigungsbereich ‡©ƒ um solche Zugangsbe- tierischen Rippe. Möglicherweise ist auch der fein-

grenzungen. keramische Kumpf von der Sohle des Erdwerkes Im »Buchholzfeld« konnten keine Spuren von vom Helle Berg aufgrund seiner Erhaltung und Einbauten festgestellt werden. Bei einer Grube Lage ‡©‚ als gezielte Niederlegung zu bewerten. Im Erdwerk von Soest konnten ebenfalls Scherben- nester als Ergebnis intendierter Positionierungen ‡©­  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ˜‚–˜°. beobachtet werden. ˜ Die Pfostenlöcher weisen nur noch eine Tiefe von maxi- mal ƒ,­‡ m auf.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ‚°. › K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ­–. ˜ B¤¦§ ‚°„„, ˜°ƒ.

˜­ B¤¦§/S¯¤£ÄÇ¥Â/V¯¤¹Ä¤¯¤¢ ‚°°€. ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚°. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde › Fritz Jürgens

In Calden konnten im Grabenverlauf, beson- liche Knochen, die mindestens ‚– Individuen ders aber im Bereich der Erdbrücken, Fundkom- zugewiesen werden konnten. Besonders auŸällig binationen dokumentiert werden, die nicht dem war neben einigen Langknochen die hohe Anzahl normalen Verteilungsschema von Artefakten ent- an Schädelfragmenten, von denen einige Schnitt- sprechen und als absichtliche Einbringung inter- spuren aufwiesen. ‡©„ pretiert werden. Hierbei handelt es sich um Kom- Die neun Knochenfragmente aus den Gräben plexe, die aus Hirschgeweihhacken, menschlichen in Salzkotten-Oberntudorf konnten mindestens Schädelfragmenten und verbrannten Kalksteinen sieben Individuen, sowohl Infans I/II als auch bestehen. ‡©– Gebrannte Kalksteine fanden sich auch Adultus/Maturus, zugewiesen werden. AuŸällig in den Gräben vom Helle Berg ‡©˜ und vom Ham- ist auch hier, dass es sich nur um Schädel- und penhäuser Berg. Langknochenfragmente handelt, an denen eben- falls Schnittspuren nachgewiesen werden konnten, die von unretuschierten Silexklingen herrühren. ‡©° . . Sepulkrale Aspekte Von den zwei menschlichen Skelettteilen aus dem Grabenkopf vom »Buchholzfeld« konnte ei- Die Bestattungssitten der Michelsberger Kultur nes als Schädeldeckenfragment (calvaria) identi- sind äußerst variabel, ‡©‡ wobei vollständige Skelet- ´ziert werden. Bei den Probeschnitten durch die te in Form regulärer Einzelbestattungen in Flach- Gräben vom »Weißen Holz« barg man zwei Kno- gräbern ausbleiben. ‡©€ Häu´g ´nden sich hinge- chen, beides Fragmente von Oberschenkelknochen gen disartikulierte menschliche Skelettreste in (femur). ‡„ƒ Gruben und vor allem in den Gräben, weswegen Zu den menschlichen Skelettresten aus den den Erdwerken eine sakrale Funktion als Bestat- Gräben von Büren-Brenken ‡„‚ ist keine nähere Be- tungsplatz zugeschrieben wird. Da im Verband stimmung publiziert. erhaltene Knochen nur sehr selten vorkommen, Trotz der scheinbar wenigen Knochenfragmen- wurde die These aufgestellt, dass die Verstorbe- te ergeben sich hochgerechnet auf die gesamte nen erst innerhalb des Erdwerkes aufgebahrt wur- Länge der Gräben jeweils Größenordnungen von den und die Skelettreste nach der Verwesung der mehreren Hundert Individuen. AuŸällig ist, dass Weichteile in die Gräben gelangten. Schnittspuren, es sich bei den Skelettresten ausschließlich um die Hinweise auf eine Entœeischung der Toten Schädel- und Langknochenfragmente handelt, von geben, untermauern diese These eines zweistu´- denen viele Schnittmarken aufweisen. Anhand gen Bestattungsritus. Vorausgesetzt, die Annahme der im Untersuchungsgebiet gemachten Beob- triŸt zu, könnte dies eine gesonderte Behandlung achtungen kann die These des sepulkralen Nut- darstellen, da die dort Bestatteten möglicherweise zungsaspektes der Erdwerke durch die Knochen- nicht dem Bevölkerungsquerschnitt entsprachen funde untermauert werden. Auch der zweistu´ge und in einer monumentalen Anlage wie Calden Bestattungsritus scheint sich durch die Befunde hochgerechnet »nur« etwa –ƒƒ Individuen über weiter abzuzeichnen, da die Langknochen, die den eine längere Laufzeit bestattet wurden. Raetzel-Fa- Hauptteil ausmachen, die einzigen Knochen sind, bian deutet aufgrund ähnlicher Belegungszahlen die durch ihre massive Ausprägung auch nach

an, dass in den Grabenwerken die Vorgänger der langer oberœächlicher Lagerung noch erhalten spätneolithischen Galeriegräber gesehen werden bleiben. Schnittspuren deuten hier das Entfernen könnten. ‡©© In den untersuchten Grabenabschnit- der noch anhaftenden Weichteile an. Das häu´ge ten von Calden fanden sich insgesamt –ƒ mensch- Auftreten von Schädelfragmenten steht eventuell mit einer Art »Schädelkult« in Zusammenhang,

˜ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‡„–‡°. ˜ B¤¦§ ‚°„„, ˜°ƒ. ˜ W¤¯¥¦§¾¿À/PÁ¦ÂÁ ­ƒƒƒ, –ƒ–––ƒ˜. ˜ L¡¥¯¥£ ‚°€„, ‚­€–‚–˜. ˜› O¢¦¿¹¯¤Â§ ‚°°„. ˜ J¤Ç¥¤¦¦¤ ­ƒ‚ƒ. ­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ–, ‚ƒ–‚‚.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ˜˜ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, „––„˜.  B¤¦§/S¯¤£Äǥ ‚°°©, ˜©. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ›˜

da auch regelrechte Schädelnester in der Michels- nanz, hier mit €€ % am Gesamtknochengewicht. ‡„„ berger Kultur bekannt sind. ‡„­ Einen weiteren Hin- Auch auf dem Schlachberg überwog der Anteil der weis auf eine gesonderte Behandlung dieses Kör- Rinderknochen. ‡„° Eine Altersbestimmung an den perteils gibt die gezielte Deponierung zusammen Rinderknochen aus Calden erbrachte, dass die Tie- mit anderen Objekten in den Grabenköpfen. ‡„– re das optimale Schlachtalter bereits überschritten hatten. Hieraus wurde geschlossen, dass sie auch als Arbeitstiere dienten. Schnittspuren an insge- . . Hinweise auf viehwirtschaftliche samt ˜˜ Skelettfragmenten belegen aber ebenfalls Nutzung eine Zerlegung zur Fleischverwertung. ‡°ƒ Eben- solche Spuren fanden sich am Material aus Salz- Die groß dimensionierten Innenräume der Gra- kotten-Oberntudorf, wo das Sterbealter der Tiere benwerke ließen bereits relativ früh die Vermu- jedoch auch deutlich geringer war. Größere Men- tung aufkommen, dass diese als Viehkral genutzt gen zerschlagener Rinderphalangen werden hier worden seien. ‡„˜ Die in den Anlagen bzw. deren als Abfall von Knochenmarkgewinnung gewertet. Gräben gefundenen Tierknochen belegen, wenn Ein sicherer Nachweis für gezielte Milchwirtschaft nicht eine Viehhaltung, dann zumindest das in Form einer Dominanz weiblicher Tiere konnte Schlachten von Tieren vor Ort. Geschwinde und nicht erbracht werden. ‡°‚ Neben der Nutzung als Raetzel-Fabian stellten in ihrem »Braunschwei- Fleischlieferant und Arbeitstier scheint dem Rind ger Modell« die Vermutung an, dass die Erdwerke eine wie auch immer geartete weitergehende Be- an den Triften lagen, auf denen die Tiere von der deutung zugekommen zu sein, was unter ande- Winter- zur Sommerweide getrieben wurden. Als rem durch Deponierung von Gehörnen in vielen Argument wird hierbei u. a. der regelmäßige Ab- Erdwerksgräben angedeutet wird. ‡°­ stand zwischen den Anlagen in den Mittelgebir- Das Schwein ist neben dem dominierenden gen angeführt. ‡„‡ Diese These stellt auch Knoche Rind bei sämtlichen untersuchten Fundkomple- anhand des Erdwerkes »Weißes Holz« auf, wel- xen im Arbeitsgebiet häu´g repräsentiert. Der pro- ches an einer postulierten Diemelroute liegt, die zentuale Anteil ist allerdings weitaus geringer. Im den Zugang zu sommerlichen Waldweidegründen »Buchholzfeld« konnten ˜ƒ Knochen dem Haus- im Sauerland ermöglichen würde. ‡„€ schwein zugeordnet werden, was einem Anteil Auch wenn ein direkter Zusammenhang zwi- von ­„ % an der Gesamtknochenmenge entspricht. schen den Erdwerken und Viehtriften nicht nach- Der Anteil in Calden lag bei ‚© %. ‡°– In Salzkotten- gewiesen werden kann, so können die Knochen- Oberntudorf machen die Schweineskelettreste ‚ƒ % funde jedoch Auskunft über das Vorhandensein des Gesamtgewichtes aus. ‡°˜ Unter den Funden bestimmter Nutztierrassen geben. Die Analyse aus den Gräben des Schlachberges konnten neben der Tierknochen aus dem »Buchholzfeld« zeigt den Rinderknochen auch einige Schweinekno- eine mit ‡„ % am Gesamtknochenanteil deutliche chen geborgen werden. ‡°‡ Beim Hampenhäuser Dominanz des Hausrindes. Ein relativ ähnlicher Berg stammen die einzigen bestimmbaren Kno- Anteil wurde auch bei der Untersuchung der Ske- chen, ebenso wie zwei Molaren, vom Schwein. lettreste aus Calden nachgewiesen. ‡„© In Salzkot- Schaf und Ziege sind im »Buchholzfeld« und ten-Oberntudorf zeigte sich ebenfalls diese Domi- in Calden nur in geringem Anteil von ‡ % bzw.

 W¤¯¥¦§¾¿À ‚°°„, ‚­˜. › B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°­, ‚€˜.  L¡¥¯¥£ ‚°€„, ‚­„–‚­°. ›­ W¤¯¥¦§¾¿À/PÁ¦ÂÁ ­ƒƒƒ, ­°ƒ. ­°°––ƒƒ.  Vgl. den Befund vom »Buchholzfeld« sowie RÁ¤§È¤Ã-FÁ- ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‡„–‡°. › W¤¯¥¦§¾¿À ‚°°„, ‚­‚–‚­©.  M¤º¤¢/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ€, ­„. › J¤Ç¥¤¦¦¤/S¤¯Â¤Ã ­ƒ‚ƒ, €˜.  G¤¦¿¹ß¯¥Â¤/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ°, ­˜‚–­˜‡. › W¤¯¥¦§¾¿À/PÁ¦ÂÁ ­ƒƒƒ, ­°‚.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ–, ­€. › W¤¯¥¦§¾¿À ‚°°„, ‚­˜.

˜ W¤¯¥¦§¾¿À/PÁ¦ÂÁ ­ƒƒƒ, ­°‚. › B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°­, ‚€˜. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde › Fritz Jürgens

© % ‡°€ nachgewiesen. In Salzkotten-Oberntudorf . . Zusammenfassende Gedanken zur sind sie ebenfalls mit nur ˜ % am Gesamtgewicht Funktion ostwestfälischer Erdwerke vertreten. ‡°© Die im Arbeitsgebiet nachgewiesenen Nutztier- Natürlich kann auch diese Arbeit die Funktion(en) rassen Rind, Schwein und Schaf/Ziege ´nden sich der Erdwerke nicht abschließend klären. Ein me- auch in den üblichen jungneolithischen Inven- thodisches Manko ist, dass sich die archäologi- taren wieder. Diese Rassen dienten als primärer schen Ausgrabungen in den meisten Fällen nur Fleischlieferant in Kombination mit der Nutzung auf die Grabenanlagen erstrecken und die Innen- der sogenannten Sekundärprodukte wie Dung, räume, bis auf ein paar Gruben im Randbereich, Wolle, Milch und Arbeitskraft. ‡°„ unerforscht bleiben. Selbst scheinbar groߜächi- Der Wildtieranteil unterliegt in jung- und spät- ge Ausgrabungen wie in Calden und Salzkotten- neolithischen Fundkomplexen starken Schwan- Oberntudorf erfassten nur weniger als ‚ % der kungen. Die auftretenden Tierarten sind äußerst Gesamtœäche. €ƒ‡ Bei kleineren Sondagen besteht heterogen. ‡°° In Salzkotten-Oberntudorf machen die Gefahr, dass bestimmte Teilaspekte Grundlage die Wildtierknochen ­­ % des Gesamtknochenge- einer unrepräsentativen Gesamtinterpretation des wichts aus, €ƒƒ während sie in Calden ‚€ % €ƒ‚ und Befundes werden. beim »Buchholzfeld« „ % der Gesamtknochen Trotz allem können einige zusammenfassende darstellen. Besonders häu´g vertretene Tierarten Feststellungen zur Funktion der hier behandelten sind der Auerochse, der Rothirsch und das Wild- Erdwerke gemacht werden: Die Anlagen »Roten- schwein. Seltener ist auch der Braunbär nachge- breite«, Schlachberg, »Weißes Holz« und, sofern wiesen, ebenso wie Wildpferd, Fuchs, Iltis und es sich um ein neolithisches Grabenwerk handeln Reh. €ƒ­ Besonders der Hirsch war auch aufgrund sollte, »Kleinjohannsfeld« machen durch ihre seines Geweihs beliebt, während andere Wildtier- Lage einen recht wehrhaften Eindruck. Beson- arten wohl wegen ihrer Pelze gejagt wurden. €ƒ– ders bei der »Rotenbreite« drängt sich aufgrund Abschließend kann auf Grundlage der in den der Spornlage und der befestigten Flanken die In- Erdwerken gewonnenen Daten festgestellt werden, terpretation als befestigte Siedlung auf. Auch die sofern man sie für die Rekonstruktion des jung- relativ geringe Größe würde diese These unter- neolithischen Alltags belasten kann, dass domesti- streichen, ebenso wie die vermutete spätmichels- zierte Tiere die Grundversorgung der Bevölkerung berg- bzw. frühwartbergzeitliche Datierung. Viele weitgehend sicherstellten und die Jagd ergänzend kleinere Erdwerke dieser Zeitstellung werden betrieben wurde. Im Jagdwild kann aber wegen ebenfalls so gedeutet. €ƒ€ Eine solch profane Deu- »der zeitweise sehr intensiven Jagdaktivitäten« €ƒ˜ tung lässt sich auch durch Funde unterstützen, die keinesfalls nur eine Notfallressource gesehen wer- auf alltäglichen Bedarf und Produktion hinweisen. den. Tierknochen mit Schnittspuren zeigen eine Ver- wertung der Tiere, die, wie die Zusammensetzung der Inventare aus Haus- und Wildtierknochen zeigt, der Nahrungszubereitung diente. Silexklin- gen mit Sichelglanz sind als Rückstände einer

örtlichen Getreidelandwirtschaft zu deuten. An › W¤¯¥¦§¾¿À/PÁ¦ÂÁ ­ƒƒƒ, ­°‚. sämtlichen Fundplätzen wurden Milchquarzgeröl- ›˜ W¤¯¥¦§¾¿À ‚°°„, ‚­˜. le aufgelesen, die im Flusstal der Diemel vorkom- › S§¤Íͤ¥ ­ƒ‚ƒ. men €ƒ© und als Keramikmagerung Verwendung ›› S§¤Íͤ¥ ­ƒ‚ƒ, ‚©‚. fanden. €ƒ„ Bei den kleineren Erdwerken, wie dem ­­ W¤¯¥¦§¾¿À ‚°°„, ‚­˜. ­ W¤¯¥¦§¾¿À/PÁ¦ÂÁ ­ƒƒƒ, ­°‚. ­ Betrachtet wurden hier die Untersuchungen zum »Buch- ­ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ©€; S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ­. holzfeld« (in dieser Arbeit), Calden (W¤¯¥¦§¾¿À/PÁ¦ÂÁ ­ƒƒƒ) und Salzkotten-Oberntudorf (O¢¦¿¹¯¤Â§ ‚°°„). ­ M¤º¤¢/RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒ€, ­„. ­ W¤¯¥¦§¾¿À ‚°°„, ‚­˜–‚­‡. ­˜ K¤£Ã¤¢-G¢Á¯¤ß¦À¯ ­ƒƒ©, ‚‚ƒ.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ S§¤Íͤ¥ ­ƒ‚ƒ, ‚©­. ­ G᦯¥£ ‚°°©, ˜˜. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ››

in der »Rotenbreite«, lässt sich also durchaus von zu einer starken Überlieferungsverzerrung. Die umwehrten Siedlungen sprechen, was jedoch bei bereits erwähnten Verbreitungskarten deuten eine den größeren Anlagen nicht sinnvoll erscheint. lockere Verteilung der Fundstellen an den Flüssen Auf den ersten Blick hebt die Sporn- oder Kuppen- Lippe, Diemel und Weser an, wobei beachtet wer- lage den forti´katorischen Aspekt sehr hervor, je- den muss, dass diese chronologisch über €ƒƒ Jah- doch macht allein die schiere Größe eine eŸektive re streuen. €‚˜ Eine Neuaufnahme und Kartierung Verteidigung der Anlagen unmöglich. Auch das re- von Fundplätzen in den Kreisen Höxter und Pa- lativ kurzzeitige Bestehen, von dem bei vielen Gra- derborn im Rahmen dieser Arbeit erbrachte je- benwerken auszugehen ist, widerspricht dieser doch mehrere bisher nicht beachtete Belege, die These. €ƒ° zeigen, dass eigentlich kein richtiges Verteilungs- muster entlang bestimmter Routen zu beobachten In diversen Arbeiten wird auf den Zusammen- ist, sondern eine lockere Streuung, €‚‡ die auch für hang zwischen Erdwerken und neolithischen Ver- andere Regionen zu erwarten ist. Geht man davon kehrsrouten hingewiesen. €‚ƒ Oftmals werden diese aus, dass die Hellwegbörden schon im Neolithi- Wege aus mittelalterlichen Fernverkehrstrassen kum eine bedeutende Ost-West-Transaktionszone abgeleitet, obwohl auch diese weniger als fest de´- waren, was aufgrund der Verbreitung von Import- nierte Trassen gesehen werden müssen, vielmehr waren wie Beilen aus Maassilex €‚€ anzunehmen ist, existierten großräumige Transaktionszonen. Dem- dann müssten auch im westlichen Westfalen Erd- entsprechend ist auch die Modellierung neolithi- werke zu ´nden sein, sofern sie eine Funktion im scher Wegetrassen, sofern überhaupt Bedarf an ih- neolithischen Verkehrswesen innehatten. Verbrei- nen bestand, kritisch zu betrachten. Raetzel-Fabian tungskarten zeigen hier jedoch eine vollkommene stellte in seinen Untersuchungen zu Calden fest, Abwesenheit. €‚© Ein von Schyle angedeuteter Stan- dass sich viele Erdwerke in dem Gebiet des späte- dardabstand von ‚ƒ km zwischen zeitgleichen An- ren Hellweges be´nden und deutete aufgrund des- lagen €‚„ lässt sich auch nach der Neuentdeckung sen einen Ursprung dieses Verkehrswegesystems von vielen Grabenwerken nicht beweisen. Die im Neolithikum an. €‚‚ Die Kartierung von Knoche derzeitig bekannten Befunde lassen, zumindest zeigt eine Gruppierung der Fundplätze in dem für den westfälischen Raum, eine Ansprache von erwähnten Gebiet, €‚­ die möglicherweise jedoch Erdwerken als Verkehrsknotenpunkte nicht zu. mit Überlieferungsbedingungen zusammenhängt. Neben der profanen lässt sich auch eine rituelle Sämtliche Michelsberger Fundplätze liegen an der Ebene der Erdwerke im Arbeitsgebiet fassen. Be- nördlichen Mittelgebirgsschwelle am Übergang sonders deutlich wird diese an den menschlichen zu den Lössbörden, in denen selbst, zumindest Skelettresten in den Gräben, die bei einem sons- in Ostwestfalen, kaum Fundstellen liegen. Aus tigen Ausbleiben »regulärer« Bestattungen oŸen- dem zentralen Gebiet der Warburger Börde gibt bar eine besondere Funktion im Sepulkralwesen es ebenfalls kaum Fundplätze. €‚– Möglicherweise übernehmen. €‚° Spuren einer Entœeischung sowie führt die intensive Landwirtschaft in den Börden die dislozierte Lage der Knochen zeigen weiterhin, dass die Verbringung der Knochen in die Gräben das Ende eines mehrstu´gen Prozesses war, der

einige Zeit erforderte. In Zusammenhang mit ­› RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, „‚–„­. einer solchen Nutzung sind wohl auch die inten- ­ So spielte die Interaktion zwischen Erdwerk und Weg eine essenzielle Rolle bei der Entwicklung des Caldener und des Braunschweiger Modells (G¤¦¿¹ß¯¥Â¤/RÁ¤§È¤Ã-FÁ- ¶¯Á¥ ­ƒƒ°, ­˜‚–­˜°). Knoche sieht die jungneolithischen  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–˜–‚–‡. Erdwerke im Wegenetz eines extensiven Viehwirtschafts-  Das Ausbleiben der Fundplätze im zentralen Bereich der systems (K¥¾¿¹¤ ­ƒ‚–a). Warburger Börde und auf dem Eggekamm ist mit intensi-  Die von ihm herangezogenen Erdwerke sind: Calden, ver Land- und Forstwirtschaft zu erklären. »Weißes Holz«, Salzkotten-Oberntudorf, Büren-Brenken,  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚€­. Soest sowie Helle Berg (RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, °˜). ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚‚­.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚–˜–‚–‡.  S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, ‚˜°.  Eine Ausnahme ist der Fundplatz Borgentreich »Sün-

nerke«. › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, „––„˜. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­­ Fritz Jürgens

dierten Deponierungen von bestimmten Artefak- nung von Profanem und Rituellem widerspricht ten wie Keramik, Knochen und Werkzeugen zu möglicherweise auch einer prähistorischen Wirk- sehen, die man am ehesten mit einem wie auch lichkeit. So scheint eine eindeutige Trennung von immer gearteten Kult erklären kann. beidem noch im Mittelalter oftmals nur schwer Für die im Arbeitsgebiet untersuchten Graben- oder gar nicht möglich. anlagen können sowohl profane als auch rituelle Der große Arbeitsaufwand, der hinter einer Funktionen postuliert werden. Ein solch multi- solchen Anlage steht, €­‚ zeugt auch von einem gro- funktionaler Deutungsansatz wird zwar in einer ßen organisatorischen Aufwand. Somit stellen die überregionalen Betrachtung kritisch gesehen, €­ƒ Erdwerke Gemeinschaftswerke dar, die als Zen- konnte jedoch an den einzelnen Befunden nach- tralorte für Personen aus der näheren Umgebung gewiesen werden. Eine aus einem heutigen Selbst- dienen konnten. €­­ Dem steht auch die Nutzung verständnis heraus durchgeführte deutliche Tren- als Bestattungsplatz nicht entgegen.

  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‡––‡‡.

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  ­ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, „ƒ.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, „˜–„‡. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ­

› Neue Gedanken zur Michelsberg-Wartberg- Transformation und zur Problematik der Stufe MK V

Die Transformationsprozesse von der Michelsber- men. €­© Knoche schließt aufgrund des Fehlens ger zur Wartbergkultur (Abb. ) sind nach wie vor von Henkelgefäßen und Knickwandschüsseln mit ein wichtiges Forschungsfeld. €­– Schwellnus stell- einziehendem Rand größeren Baalberger Einœuss te die Wartbergkultur in das Spätneolithikum zwi- aus, €­„ jedoch zeigte die hier dargelegte Auswer- schen Michelsberg (Stufe MK IV) und die Becher- tung von Oberœächenfunden, dass zumindest kulturen. €­˜ Erst Raetzel-Fabian spezi´zierte diese Erstere durchaus vorhanden sind. Möglicherweise Abfolge im Zuge der Bearbeitung des Erdwerkes sind auch die Türlochsteine in den Galeriegräbern von Calden und der nahe gelegenen zwei Galerie- der Wartbergkultur als Baalberger Einœuss zu be- gräber. Er setzt den Beginn der Transformation werten. €­° Sowohl die Fundstelle »Saatental« €–ƒ als um etwa –©ƒƒ v. Chr. an und sieht in einem nord- auch der Gaulskopf €–‚ werden in den Übergang hessischen/ostwestfälischen Spätmichelsbergho- von der Michelsberger zur Wartbergkultur gesetzt. rizont der Stufe MK V unter Baalberger Einœuss Diese beiden Komplexe fasst Knoche kombiniert die Grundlage für den Entstehungsprozess der mit dem weitmundigen Becher aus dem Galerie- Wartbergkultur. Ihren Beginn konnte jedoch auch grab Warburg IV zu einem Übergangshorizont er nur mit der Errichtung der ersten Galeriegräber zwischen den Stufen MK V und dem älteren Wart- festmachen, da Siedlungsbefunde dieser Zeitstel- berg zusammen, welchen er als »Epi-Michels- lung nicht bekannt sind. Anhand der ‚˜C-Daten berg« oder MK VI bezeichnet. €–­ PfeŸer bezeich- aus den Gräbern Calden I und Warburg III–V net diese Phase auf dem Gaulskopf ebenfalls als scheint er im –˜., möglicherweise sogar schon im Stufe MK VI. €–– Obwohl die Einführung eines als –‡. Jahrhundert v. Chr. anzusetzen zu sein. €­‡ Das MK VI bezeichneten Transformationshorizontes ältere Wartberg steht seiner Ansicht nach noch in scheinbar aus dem forschungstechnischen Dilem- Michelsberger Tradition, was sich an Formen wie ma führt, ohne allzu weit in herkömmliche Typo- weitmundigen Bechern und Arkadenrändern in den Gräbern Warburg IV, Züschen I und Calden I zeigt. €­€ Dieser Übergang wurde von den nachfol-  ˜ Vgl.: P¾ÃÃÄÁ¥¥ ­ƒƒ­a, ‚‡˜; S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, ©˜. genden Untersuchungen weitgehend übernom-   K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚©˜.  › Kritisch hierzu: S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, €˜–€‡. ­ S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, –˜––‡.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‡––‡€.   W¾§ÈÀÁ ­ƒƒƒ, –©; K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚°­.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚°ƒ. Dieses »Epi-Michelsberg« ist seiner  S¿¹ß¤ÃåǦ ‚°©°, Abb. ˜„. Ansicht nach im Münsterland bis etwa –ƒƒƒ v. Chr. vertre-   RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°‡–‚°°. ten (K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚°„).

  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, ©‡.  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ‡€. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ Fritz Jürgens

Abb.  Chronologieschema der neolithischen Kulturen im mittel- und nordeuropäischen Raum (Gra´k: L¡¥¯¥£ ‚°°€, ­––).

chronologieschemata einzugreifen, so ist sie doch Aufgrund dieser Prämisse müssen auch alle Kera- sowohl methodisch als auch praktisch mit einigen mikkomplexe, die vor diesem Zeitraum zu datie- Problemen behaftet. Da bereits die Stufe MK V als ren sind, zwangsläu´g einem Michelsberger Stil nicht existent oder regionale Sonderausprägung zugeordnet werden, ohne hierbei weitergehend kritisiert wird, €–˜ scheint die De´nition einer hie- auf typologische Aspekte Rücksicht zu nehmen. rauf aufbauenden Stufe MK VI äußerst heikel. Die absolutchronologische Datierung von Mega- Weiterhin kann der westfälische Raum nicht zur lithgräbern birgt durch Ausräumprozesse und die Hauptgruppe der Michelsberger Stilausprägung vergleichsweise geringen Probenmengen zahlrei- gezählt werden, €–‡ weshalb er auch ungeeignet zu che Probleme, €–© sodass das –‡. Jahrhundert v. Chr. sein scheint, um eine weitere Michelsberger Stu- nicht unbedingt als gesicherter Beginn der Errich-

fe abzugrenzen. Ein grundlegendes Problem der tung von Megalithgräbern gelten muss. Neuere gegenwärtigen Forschung besteht oŸenbar darin, ‚˜C-Daten aus den Galeriegräbern II und III von die Wartbergkultur erst mit dem Bau der Galerie- Erwitte-Schmerlecke, Kreis Soest, deuten zumin- gräber, also um –‡ƒƒ v. Chr., fassen zu wollen. €–€ dest an, dass möglicherweise schon mit einer Er- richtung um –©ƒƒ/–€ƒƒ v. Chr. gerechnet werden muss. €–„  Hierzu zusammenfassend: G¢Ç¥Â ­ƒƒ„, ­‡–­©.  Knoche schließt das westliche Westfalen aufgrund der Verbreitung der Maassilices von der Hauptgruppe aus ˜ Zusammenfassend: S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, ‚˜‡–‚˜€. (K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„©), dies kann auch für Ostwestfalen  Noch nicht abschließend geklärt ist jedoch, inwieweit übernommen werden. die Ergebnisse vom FrischwassereŸekt beeinœusst sind

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°©. (S¿¹¯¤¢¹¾Ã in Druck, –). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ­

Neben diesen absolutchronologischen Hinwei- –„. bzw. –©. Jahrhundert v. Chr. völlig neuartige sen sprechen jedoch auch typologische Aspekte Elemente in der Keramik. So werden die Tulpen- für einen früheren Ansatz der Wartbergkultur, wie becher von œachbodigen Bechern abgelöst. €˜„ Wei- ihn bereits Raetzel-Fabian vermutete. €–° AuŸällig terhin treten wenig pro´lierte Flaschen €˜° und ist, dass Keramikkomplexe der Stufen MK II und Kragenœaschen auf, die zu Leitformen der Wart- III in Westfalen nachgewiesen sind, €˜ƒ während bergkultur werden. Letztere sind aus Salzkotten- solche der Stufe MK IV fast komplett ausbleiben Oberntudorf €‡ƒ und Ranstadt-Dauernheim €‡‚ be- und erst eine Stufe V wieder fassbar wird. €˜‚ Zu- kannt und werden dort mit der Stufe MK V in mindest typologisch scheint hier also ein Bruch Verbindung gebracht. Weitere Exemplare liegen vorzuliegen. Eine ähnliche Entwicklung ist auch vom Gaulskopf €‡­ und aus dem Galeriegrab War- für das Rheinland zu verzeichnen, wo jedoch das burg I €‡– vor. Vom Wannkopf bei Echzell gibt es jüngere Michelsberg komplett ausbleibt. €˜­ Be- aus MK-V-Kontext einen Becher, €‡˜ der ebenfalls sonders die Inventare des so bezeichneten späten eine Wartberger Leitform darstellt. Als eine wei- Michelsberg scheinen sich besonders in Ostwest- tere scheint sich die Lochbuckelverzierung €‡‡ zu falen und Nordhessen zu konzentrieren, sodass diesem Zeitpunkt zu etablieren, €‡€ ebenso wie der Eindruck einer eigenen Gruppe entsteht. €˜– randbegleitende Einstiche. Die einstichverzierten Das Ausbleiben von MK IV kann mit zahlreichen Umbrüche in Salzkotten-Oberntudorf €‡©, »Saaten- weiteren Umbrüchen synchronisiert werden. Be- tal« €‡„ und vom Schlachberg €‡° ´nden Paralle- sonders augenfällig ist der Rückgang zahlreicher len auf dem Wannkopf bei Echzell €€ƒ. Diese ver- traditioneller Formen. Höhn konnte bei ihrer Un- gleichsweise groߜächige und prägnante Art der tersuchung der Wetterauer Inventare zeigen, dass Verzierung scheint sich nicht so recht in das Bild in der Stufe MK V Leitformen des klassischen Mi- des sonst eher verzierungsarmen Michelsberger chelsberg kaum noch nachzuweisen sind. Hierzu Stils €€‚ einfügen zu wollen und muss wohl eher zählen besonders die Tulpenbecher, Ösenœaschen dem Wartbergrepertoire zugeordnet werden. Glei- und Arkadenränder. €˜˜ Auch Knoche stellt fest, ches gilt auch für die mit Wulstbändern versehe- dass die extrem ausladenden Tulpenbecher, wel- nen Gefäße im »Saatental«. €€­ Für den ostwestfä- che die späteste Ausprägung dieser Gattung dar- lischen Raum scheint innerhalb der Keramik um stellen, in der Nord- und Nordwestzone fehlen. €˜‡ etwa –„ƒƒ/–©ƒƒ v. Chr., anders als von Lüning für Auch in den hier untersuchten Inventaren konn- die Michelsberger Kultur allgemein postuliert, ein ten Ösen, die Hinweise auf Ösenkranz- oder Ösen- Bruch vorzuliegen, der in Süddeutschland beim leistenœaschen geben, nicht beobachtet werden. Im Gegensatz dazu zählen in Süddeutschland die besagten Formen zum typischen Set des jüngeren   H¸¹¥ ­ƒƒ­, Abb. ‚€˜. €˜€ Michelsberg, auch noch in der Stufe MK V. Das  › H¸¹¥ ­ƒƒ­, ‚‡‚. Michelsberger Formensubstrat in Westfalen wird ­ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. ­ƒ, ‡–€. hingegen zunehmend dekonstruiert. €˜©  H¸¹¥ ‚°°–, ˜©. Mit dem Wegbrechen klassischer in Michels-  P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, ˜„. berger Tradition stehender Typen erscheinen im  S¿¹¯¤¢¹¾Ã ­ƒ‚­, Taf. ­–, ‚‚.  H¸¹¥ ­ƒƒ­, Taf. ­€, –.  Hierzu ausführlich: RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, €––€˜. › RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°‡.  So liegen ein Stück vom Wannkopf bei Echzell (H¸¹¥  ­ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„‡. ­ƒƒ­, Taf. ‚, ‚) und in schwacher Ausprägung weitere   K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„ƒ. auch vom Gaulskopf (P¨¤¨¨¤¢ ­ƒ‚©a, Taf. ˜‚, ‚–­) vor.  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„‡. ˜ S¿¹ºÃ¤ ‚°°„, Taf. –, ©; ˜, –; ©, ‚; ­‚, –.   RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, Abb. ‚––.  S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, –˜.  H¸¹¥ ­ƒƒ­, Abb. ‚–°. › B¤¦§/G¡¥§¹¤¢ ‚°°­, Abb. ˜‡, –; diese Arbeit.   K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„­. ­ H¸¹¥ ­ƒƒ­, Taf. ‚€, ‚.   L¡¥¯¥£ ‚°°„, ­„‚.  L¡¥¯¥£ ‚°€„, ‚©.

 ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚€©.  S¯¿¹¤¢Ã ­ƒƒƒ, Abb. ­. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ Fritz Jürgens

Übergang von Schussenried zu Pfyn und Altheim Die ältesten Kupferfunde im weiteren Umkreis festzustellen ist. €€– Wie Knoche herausstellte, ist des Arbeitsgebietes stammen aus Iserlohn und der Umbruch vom älteren zum jüngeren Michels- Baunatal-Hertingshausen. Hierbei handelt es sich berg wesentlich tiefgreifender und ausgeprägter um Flachbeile des Typs Kaka, €©– die von Klassen als der Wechsel von der Stufe MK V zum Wart- in den Zeitraum zwischen ˜‚ƒƒ und –©ƒƒ v. Chr. bergstil und damit auch der Wechsel vom Jung- eingeordnet werden €©˜ und ebenfalls innovative zum Spätneolithikum. €€˜ Elemente darstellen. Somit scheint sich nicht nur Auch im lithischen Inventar sind Veränderun- die Keramik, sondern auch die sonstige materielle gen erkennbar. Bei den ProjektilwaŸen treten ab Kultur ab etwa –„ƒƒ v. Chr. tiefgreifend zu verän- –„ƒƒ v. Chr. Pfeilschneiden auf, die in Baalberger dern. Inventaren, €€‡ aber etwa auch auf dem Wannkopf Der sich in der Sachkultur andeutende Wandel bei Echzell nachgewiesen sind. €€€ Dass es sich im –„. bzw. –©. Jahrhundert v. Chr. lässt sich auch hierbei nicht um ein regionales Phänomen han- an den Befunden nachverfolgen. In Nordhessen delt, zeigen beispielsweise auch Untersuchungen und Ostwestfalen kommt es in diesem Zeitraum für die Schweiz. €€© Bei den triangulären Pfeilspit- zur Errichtung monumentaler Erdwerke. Eine zen sind weiterhin Schaftzungen festzustellen, entsprechende Datierung der Anlagen Helle Berg, die ebenfalls typisch für das Spätneolithikum wer- »Weißes Holz« und Calden ist durch ‚˜C-Daten den. €€„ Gleichzeitig sind auch die œachen Ham- abgesichert. €©‡ Ein homogenes und relativ ein- meräxte erstmalig nachweisbar €€° und stellen da- deutiges Fundspektrum macht auch den Bau vom mit die ersten durchlochten Steingeräte seit dem Schlachberg in diesem Zeitraum wahrscheinlich. Mittelneolithikum dar. Weiterhin brechen die Raetzel-Fabian sieht in dieser Neuerrichtung meh- Herstellung und der Gebrauch von Jadeitbeilen rerer Anlagen in der Peripherie der Michelsberger als typisch jungneolithisches Phänomen ab. €©ƒ Als Kultur und im späteren Kerngebiet der Wartberg- neuer RohstoŸ wird ab –„ƒƒ bis etwa –ƒƒƒ v. Chr. kultur einen möglicherweise konstitutiven und im westlichen Westfalen Lousbergfeuerstein zur integrierenden Akt, da sich solch monumenta- Beilherstellung genutzt. €©‚ In Ostwestfalen hin- le Anlagen sonst auf die Stufen MK I und II be- gegen wird »Wiedaer Schiefer« aus dem Harz schränken. €©€ Seiner Ansicht nach stellen sie somit importiert, der möglicherweise ebenfalls schon eine Transformationserscheinung dar. €©© Knoche vor –‡ƒƒ v. Chr. genutzt wird. €©­ Die Verwendung sieht hingegen die Nutzung der Erdwerke als beider RohstoŸe gilt als typisch spätneolithisches einen konstanten Faktor innerhalb der Michels- Phänomen. berger Kultur in Westfalen, deren Repertoire von kennzeichnenden Merkmalen im Fundgut mehr und mehr reduziert wird. €©„ Der deutliche Bruch bzw. das Ausbleiben der Stufe MK IV lassen jedoch  L¡¥¯¥£ ‚°°€, ­–©. Zweifel daran aufkommen, ob es sich hierbei um  K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚°ƒ. eine Kontinuität handelt bzw. ob es nicht schon  R¯¥¥¤ ­ƒƒ‚, ©‡. als ein wartbergzeitliches Element zu betrachten  H¸¹¥ ­ƒƒ­, Taf. ––, ©. ist, da die Anlagen »Weißes Holz«, Calden und

˜ HÁ¨¥¤¢/Sǧ¤¢ ­ƒƒ‚, Abb. ‚˜. Schlachberg Nutzungsphasen zeigen, die sich ein-  F¯¤Âä¢ ‚°©°, „‚. deutig in die Wartbergkultur datieren lassen. › W¯ÃÃĦ ‚°„­b; W¯ÃÃĦ ‚°°„a; G¢¯¦¦¤ ­ƒƒ€, ­–€. ˜­ Pŧ¢¤ãǯ¥ u. a. ­ƒ‚­a, €°„. ˜ S¿¹ºÃ¤ ­ƒ‚ƒ, ©°–„–; in Soest ist ein Lousbergbeil mög- licherweise mit einem ‚˜C-Datum aus dem ausgehenden ˜ KÃÁ¦¦¤¥/D¾¶¤ç/Pŧ¢¤ãǯ¥ ­ƒƒ„/­ƒƒ°, ‚ƒ. –©. Jahrhundert v. Chr. in Verbindung zu bringen (K¥¾- ˜ KÃÁ¦¦¤¥/D¾¶¤ç/Pŧ¢¤ãǯ¥ ­ƒƒ„/­ƒƒ°, ‚°. ¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„‡). ˜ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°‡. ˜ Vgl. hierzu die Anmerkungen zu den Funden aus Hüde (D¯¢À¦ ­ƒƒƒ, „˜. ‚‡–). Weiterhin gibt es ein Exemplar ˜ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ­ƒƒƒa, ‚°‡. aus Wangels (Schleswig-Holstein), welches in die dorti- ˜˜ RÁ¤§È¤Ã-FÁ¶¯Á¥ ‚°°°, ‚ƒ€. ge Phase B (˜‚ƒƒ––°ƒƒ) datiert wird (HÁ¢§È/H¤¯¥¢¯¿¹/

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde L¡¶À¤ ­ƒƒƒ, ‚˜€). ˜ K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚€©. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ­

Die als Siedlung einzustufende Fundstelle sondern vielmehr ein Konstrukt zu sein, das auf »Saatental« ist typologisch ebenfalls in die Über- der absolutchronologischen Datierung der Wart- gangsphase von der Michelsberger zur Wartberg- berger Galeriegräber beruht. Die neuen Datierun- kultur zu datieren, ebenso der Steinberg und der gen von Fundmaterial aus den Gräbern Schmer- Fundplatz »Auf dem Lammert«. Durch ‚˜C-Daten lecke II und III in das –©./–€. Jahrhundert v. Chr., lässt sich auch eine Besiedlung des Gaulskopfes welche noch mit Vorsicht zu betrachten sind, €„­ erst im –„. Jahrhundert v. Chr. sicher fassen. €©° So- scheinen dieses Konstrukt jedoch hinfällig werden mit zeigen auch die datierten Fundstellen eine in- zu lassen. tensive Besiedlung Ostwestfalens ab dem –„. Jahr- Aufgrund der geschilderten Überlegungen wird hundert v. Chr., welche vorher zumindest in der vorgeschlagen, für den ostwestfälischen/nordhes- Warburger Börde nicht fassbar ist. €„ƒ sischen Raum ab dem –©. Jahrhundert v. Chr. von Zusammenfassend lässt sich sowohl am Fund- einer frühen Wartbergkultur auszugehen, die so- material als auch an den Befunden ein deutli- mit die bisher benannte Stilstufe MK V und die cher Umbruch im –„./–©. Jahrhundert v. Chr. im postulierte Stufe MK VI ersetzt. Da die Keramik ostwestfälischen/nordhessischen Raum festma- und die sonstige materielle Kultur bereits in Wart- chen, was in dieser Peripherie der Michelsberger berger Tradition stehen, scheint es auch unange- Stilausbreitung wohl weniger für eine neue, sehr bracht, von einem »Epi-Michelsberg« €„– zu spre- späte Stilstufe (MK V oder gar MK VI), sondern chen. vielmehr für einen Übergang zur Wartbergkultur Die somit vorgeschlagene Ausgliederung einer spricht. So ist der fassbare Wandel in der Keramik frühen Wartberggruppe an der Nordperipherie weitaus stärker als jener um –‡ƒƒ v. Chr. und so- der Michelsberger Stilausbreitung wäre auch kein mit als Beginn einer neuen Periode zu sehen. €„‚ Einzelphänomen, sondern ein weiteres Beispiel Der bisher angenommene Übergang scheint auch für eine zunehmende Aufsplitterung dieser. €„˜ weniger ein Ergebnis typologischer Überlegungen,

˜› So liegt das älteste Datum aus Befund „­ vor und datiert zwischen –©„€ und –€©ƒ v. Chr. (neu kalibriert nach: P¨¤¨- ¨¤¢ ­ƒ‚‡, ‚˜). ­ Die im Zuge dieser Arbeit analysierten Proben aus dem  S¿¹¯¤¢¹¾Ã in Druck. Erdwerk vom Hampenhäuser Berg, die eine frühere Nut- zung nachweisen könnten, sind nicht belastbar.  BegriŸ bei: K¥¾¿¹¤ ­ƒƒ„, ‚„ƒ.

 Vgl. hierzu: L¡¥¯¥£ ‚°°€, ­–€.  L¡¥¯¥£ ‚°°„, ­©©. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde ­ Fritz Jürgens

­ Zusammenfassung

Für die vorliegende Arbeit konnten insgesamt Eggegebirge in die östlich gelegene Warburger ­©ƒƒ Artefakte der Sammlung Glüsing aufge- Börde fortschritt. nommen und –‡ƒ von ihnen gezeichnet werden. Die materielle Kultur zeigt klar, dass der ost- Diese sind in den ‚°„ƒer- und ‚°°ƒer-Jahren auf westfälische Raum die nördliche Peripherie des den Fundplätzen Steinberg, »Rundes Feld«, Ham- Michelsberger Verbreitungsgebietes darstellt. Es penhäuser Berg sowie Schlachberg aufgesammelt sind deutliche Einœüsse aus der nördlichen Trich- worden. Ergänzt wurde diese Materialgrundla- terbecherkultur und der östlichen Baalbergerkul- ge durch die Auswertung zweier Grabungen der tur zu verzeichnen, die sich in Formen und Roh- LWL-Archäologie für Westfalen in den Grabenwer- materialien widerspiegeln. ken von Borchen-Kirchborchen und Brakel-Erkeln, Weiterhin konnten auf dem Schlachberg ne- die vorher noch nicht erfolgt ist. Ebenso wurden ben Michelsberger Formen auch solche der Wart- publizierte und auch unpublizierte Altfunde in bergkultur dokumentiert werden. Dies spricht für die Analyse miteinbezogen. eine kontinuierliche Nutzung, die auch für ande- Das Arbeitsgebiet zeichnet sich durch eine ver- re Fundplätze angenommen werden kann. Der gleichsweise hohe Anzahl an Fundstellen aus und Übergang beider Kulturen gibt nach wie vor viele gliedert sich in die Paderborner Hochebene, das Fragen auf. Er wird allgemein um –‡ƒƒ v. Chr. mit Wesertal und die Warburger Börde, eine fruchtba- dem Bau monumentaler Galeriegräber angesetzt. re Lösssenke. Aufgrund der hier sicher fassbaren Kontinuität gilt Die Analyse der Funde zeigte, dass nur weni- das ostwestfälische/nordhessische Gebiet auch als ge »klassische« Michelsberger Keramikelemente Entstehungsraum der Wartbergkultur. Eine typo- vorhanden sind. Es handelt sich lediglich um Ton- logische Betrachtung der Keramik, die in der urge- scheiben und Becherfragmente. Eine typochrono- schichtlichen Archäologie das kulturde´nierende logische Einordnung der Funde erbrachte, dass sie Medium darstellt, zeigte jedoch, dass der Wechsel alle dem jüngeren Michelsberg, also den Stufen wesentlich früher, etwa um –„ƒƒ/–©ƒƒ v. Chr., an- MK III–V nach Lüning zuzuschreiben sind, was gesetzt werden muss. So treten Formen, wie Kra- auch durch ältere ‚˜C-Daten belegt ist. Dies steht genœaschen und Tassen, sowie Stilelemente, wie

im Kontrast zu den Fundplätzen der Paderborner Einstichverzierungen an Umbrüchen und Loch- Hochebene, wo stilistisch bereits die Stufe MK II buckelränder, zu diesem Zeitpunkt auf, während fassbar ist, was auch durch eine neue naturwissen- die typische michelsbergzeitliche Form des Tul- schaftliche Datierung der Grabenverfüllung des penbechers verschwindet. Dies legt nahe, dass die Erdwerkes im »Buchholzfeld« nachgewiesen wer- bisher als Stufe MK V bezeichnete Stilausprägung den konnte. Zwei Proben belegen eine Nutzung typologisch, zumindest regional, eher einem frü- der Anlage knapp vor ˜ƒƒƒ v. Chr. Somit kann eine hen Wartberg zuzuschreiben ist. Neue Datierun- Ausbreitung des Michelsberger Stils von Westen gen des Galeriegrabes von Erwitte-Schmerlecke her postuliert werden, die bereits im älteren Mi- scheinen diese Annahme zu bestätigen. Sie kann chelsberg die Paderborner Hochœäche erreichte, jedoch nur mithilfe weiterer typologischer Studi-

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde aber erst mehrere Generationen später über das en, besonders an Wartberginventaren, die bislang Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen ­˜

äußerst selten vorgelegt wurden, geklärt werden. Dieser Umbruch fällt mit einer massiven Nutzung der Warburger Börde zusammen, die archäolo- gisch gut fassbar ist.

 Literatur

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Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde aus dem Oberwälderland. In: K. Hengst/J. Klotz/G. See- Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

P£ƒ££ƒŠ  žb R§ŽƒŠ  I. PfeŸer, Die neolithischen Siedlungshinterlassenschaf- R. Röber, „© Höxter (Kloster tom Roden). Ausgrabungen ten aus den Kampagnen von ‚°°– bis ‚°°‡ vom Gaulskopf und Funde in Westfalen-Lippe ©, ‚°°­, ‚€°–‚©ƒ. bei Warburg-Ossendorf, Kreis Höxter. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe ‚–, ­ƒ‚©, ­‚‡–­˜–. S€‹Œ•ƒš„—ƒŠ ˜ E. Sangmeister, Die Jungsteinzeit im nordmainischen P”‚‚•€‹‹ a Hessen III: Die Glockenbecherkultur und die Becherkul- H.-O. Pollmann, Die Steinzeiten. In: D. Bérenger (Hrsg.), turen. Schriften zur Urgeschichte –,‚ (Melsungen ‚°‡‚). Führer zur Vor- und Frühgeschichte der Hochstiftkreise Paderborn und Höxter ‚. Erdgeschichte und Steinzeiten. S “šƒŠ“”‚œ   Historische Schriften des Kreismuseums Wewelsburg ˜ K. Schierhold, Studien zur hessisch-westfälischen Mega- (Münster ­ƒƒ­) –©–‚°‡. lithik. Forschungsstand und -perspektiven im europäi- schen Kontext. Münstersche Beiträge zur Ur- und Frühge- P”‚‚•€‹‹ b schichtlichen Archäologie € (Rahden ­ƒ‚­). H.-O. Pollmann, Brakel-Erkeln. Neujahrsgruß ­ƒƒ­. Jah- resbericht für ­ƒƒ‚ des Westfälischen Museums für Ar- S “šƒŠ“”‚œ in Druck chäologie, Amt für Bodendenkmalpœege und der Alter- K. Schierhold, Michelsberg… and beyond? Some tumskommission für Westfalen (Münster ­ƒƒ­) ‡­–‡–. thoughts about enclosures and gallery graves in the »Soester Börde”, Westphalia, . In: D. Gronen- P”‚‚•€‹‹/GŠ€Žƒ‹•ƒšƒŠ ‡ born/B. Vanmontfort/L. Manolakakis (Hrsg.), The Mi- H.-O. Pollmann/D. Grabenmeier, Borchen-Kirchborchen. chelsberg Culture – Settlements, Territories, Economy Neujahrsgruß ­ƒƒ–. Jahresbericht für ­ƒƒ­ des Westfä- and Sociopolitical Complexity in Temperate Europe bet- lischen Museums für Archäologie, Amt für Bodendenk- ween ˜˜ƒƒ and –‡ƒƒ cal BC. Römisch-Germanisches Zen- malpœege und der Altertumskommission für Westfalen tralmuseum Mainz, Tagung. (Münster ­ƒƒ–) €­–€–. S “‚’—¦ ž R€ƒ—¦ƒ‚-F€Žš€‹  F. Schlütz, Beiträge zur Vegetations- und Siedlungsge- D. Raetzel-Fabian, Der umhegte Raum – Funktionale As- schichte im Wesertal bei Höxter Corvey. Ausgrabungen pekte jungneolithischer Monumental-Erdwerke. Jahres- und Funde in Westfalen-Lippe °A, ‚°°©, ‡‡–©­. schrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte „‚, ‚°°°, „‚–‚‚©. S “¡ƒ‚‚‹›„ ž R€ƒ—¦ƒ‚-F€Žš€‹ a W. Schwellnus, Wartberg-Gruppe und hessische Megali- D. Raetzel-Fabian, Calden. Erdwerk und Bestattungsplät- thik. Ein Beitrag zum späten Neolithikum des Hessischen ze des Jungneolithikums. Architektur – Ritual – Chrono- Berglandes. Materialien zur Vor- und Frühgeschichte von logie. Universitätsforschungen zur prähistorischen Ar- Hessen ˜ (Wiesbaden ‚°©°). chäologie ©ƒ (Bonn ­ƒƒƒ). S “¤‚ƒ  R€ƒ—¦ƒ‚-F€Žš€‹ b D. Schyle, Das jungneolithische Erdwerk von Salzkotten- D. Raetzel-Fabian, Die ersten Bauernkulturen: Jungstein- Oberntudorf, Kr. Paderborn. Die Ausgrabungen ‚°„„– zeit in Nordhessen Vor- und Frühgeschichte im Hessi- ‚°°­. Bodenaltertümer Westfalens –– (Mainz ‚°°„). schen Landesmuseum in Kassel ­ (Kassel ­ƒƒƒ).

S “¤‚ƒ   R€••š‹ŒƒŠ   D. Schyle, Der Lousberg in Aachen. Ein jungsteinzeitli- B. Ramminger, Kommunikationsanzeigende Netzwerke. cher Feuersteintagebau mit Beilklingenproduktion. Rhei- Beile und Äxte. In: C. Lichter (Hrsg.), Jungsteinzeit im nische Ausgrabungen €€ (Kempten ­ƒ‚ƒ). Umbruch. Die »Michelsberger Kultur« und Mitteleuropa vor €ƒƒƒ Jahren. Ausstellungskatalog Karlsruhe (Karlsru- SƒŠ€²“š• ˆ he ­ƒ‚ƒ) ‚°„–­ƒ­. E. T. Seraphim, Erste Bauern in der Warburger Börde – Li- nienbandkeramiker bei Hohenwepel/Großeneder. Fund- Rš‹‹ƒ  gut, RohstoŸe und Wirtschaftsraum. VeröŸentlichung C. Rinne, Pfeilköpfe der Trichterbecherzeit – Typologie der Geographischen Kommission für Westfalen und des und Funktionalität. Archäologische Informationen ­˜/‚, Westfälischen Museums für Archäologie – Landesmuse- ­ƒƒ‚, ©‡–°‚. um und Amt für Bodendenkmalpœege (Münster ­ƒƒ€). Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

Sš “ƒŠ‚  T›—‚šƒ„/Wƒš‹ƒŠ   B. Sicherl, Zwischenbericht über die Ausgrabung Pader- P. Tutlies/J. Weiner, Prunkbeilklingen aus Jadeit. In: born/Saatental (Areal »Containerbahnhof«). Die Flächen T. Ot ten/H. Hellenkemper/J. Kunow/M. M. Rind (Hrsg.), ‚ bis ©, ‚°°„–­ƒƒƒ. Archäologie in Ostwestfalen ‡, ­ƒƒƒ, Fundgeschichten. Archäologie in Nordrhein-Westfalen. –––˜–. Ausstellungskatalog Herne. Schriften zur Bodendenkmal- pœege in Nordrhein-Westfalen ° (Mainz ­ƒ‚ƒ) ‡ƒ°. Sšƒ•€‹‹ ž C. Siemann, Der Dolch von Warburg-Daseburg. Ein Bei- Wƒš‹„—” †  spiel für Flintbearbeitung im ausgehenden Neolithikum. J. Weinstock, Die Tierknochen aus Salzkotten-Oberntu- In: D. Bérenger, Archäologische Beiträge zur Geschichte dorf. In: D. Schyle, Das jungneolithische Erdwerk von Westfalens. Festschrift für Klaus Günther zum €‡. Ge- Salzkotten-Oberntudorf, Kr. Paderborn. Die Ausgrabun- burtstag. Internationale Archäologie – Studia Honoraria ­ gen ‚°„„–‚°°­. Bodenaltertümer Westfalens –– (Mainz (Rahden ‚°°©) „––„„. ‚°°„) ‚‚©–‚–ƒ.

S—ƒ²“€‹  Wƒš‹„—” †/P€„œ€  H.-G. Stephan, Studien zur Siedlungsentwicklung und J. Weinstock/K. Pasda, Die Tier- und Menschenknochen -struktur von Stadt und Reichskloster Corvey („ƒƒ–‚€©ƒ): aus dem Erdwerk Calden. In: D. Raetzel-Fabian, Calden. Eine Gesamtdarstellung auf der Grundlage archäologi- Erdwerk und Bestattungsplätze des Jungneolithikums. Ar- scher und historischer Quellen. Göttinger Schriften zur chitektur – Ritual – Chronologie. Universitätsforschungen Vor- und Frühgeschichte ­€ (Neumünster ­ƒƒƒ). zur prähistorischen Archäologie ©ƒ (Bonn ­ƒƒƒ) ­°ƒ––‚˜.

S—ƒ²“€‹  WƒŠŽƒ‹/W›‚£  H.-G. Stephan, Die Brunsburg bei Höxter und die Karls- U. Werben/F.-W. Wulf, Plattensileximporte aus Baiersdorf schanze bei im Eggegebirge. Exemplari- (Ldkr. Kehlheim) in das südliche Niedersachsen. Archäo- sche Überlegungen zur Funktion und Zuordnung von logisches Korrespondenzblatt ­­, ‚°°­, ‚°‚–‚°°. Burgen im Rahmen adeliger Herrschaft des frühen Mit- telalters. Archäologisches Korrespondenzblatt –‚, ­ƒƒ‚, Wš‚‚•„ a ­°‚––ƒ°. C. Willms, Zwei Fundplätze der Michelsberger Kultur aus dem westlichen Münsterland, gleichzeitig ein Beitrag zum S—ƒ²²ƒ‹   neolithischen Silexhandel in Mitteleuropa. Münstersche K. Steppen, Nutztierhaltung und Jagd im Jung- und Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte ‚­ (Hildesheim ‚°„­). Spätneolithikum in Südwestdeutschland. In: C. Lichter (Hrsg.), Jungsteinzeit im Umbruch. Die »Michelsberger Wš‚‚•„ b Kultur« und Mitteleuropa vor €ƒƒƒ Jahren. Ausstellungs- C. Willms, Die chronologische Fixierung der Flachen Ham- katalog Karlsruhe (Karlsruhe ­ƒ‚ƒ) ‚€°–‚©­. meräxte aus südlicher Sicht. Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte €‡, ‚°„­, ©–­‚. S—”Š†  I. Stork, Eine Abschnittsbefestigung der Michelsberger Wš‚‚•„  Kultur in Leonberg, Kreis Böblingen. Archäologische C. Willms, Dendrochronologie und Gliederung der Mi- Ausgrabungen in Baden-Württemberg ‚°„‚, ‚°„­, ‡––‡‡. chelsberger Kultur – Rückblick und Ausblick. In: J. Biel/ H. Schlichtherle/M. Strobel/A. Zeeb (Hrsg.), Die Mi-

T€ †ƒ‹ŽƒŠŒ ˜ chelsberger Kultur und ihre Randgebiete – Probleme der K. Tackenberg, Die Beusterburg. Ein jungsteinzeitliches Entstehung, Chronologie und des Siedlungswesens. Kol- Erdwerk in Niedersachsen. VeröŸentlichungen der Urge- loquium Hemmenhofen ‚°°©. Materialhefte zur Archäo- schichtlichen Sammlungen des Landesmuseums zu Han- logie in Baden-Württemberg ˜– (Stuttgart ‚°°„) ­–‚–­–‡. nover ‚– (Hildesheim ‚°‡‚). W”—¦†€  T”ƒ²£ƒŠ ˜ž H.-P. Wotzka, Zur Michelsberger Höhenanlage mit Gra- V. Toepfer, Zur Problematik der Steinbeile aus »Wiedaer benwerk in Ranstadt-Dauernheim, Wetteraukreis. In: Schiefer«. Ausgrabungen und Funde ­, ‚°‡©, ­‚––­‚©. J. Biel/H. Schlichtherle/M. Strobel/A. Zeeb (Hrsg.), Die Michelsberger Kultur und ihre Randgebiete – Probleme TŠšƒŠ  der Entstehung, Chronologie und des Siedlungswesens. B. Trier, Archäologie aus der Luft. Sechs Jahre Luftbildar- Kolloquium Hemmenhofen ‚°°©. Materialhefte zur Ar-

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde chäologie in Westfalen (Münster ‚°„°). chäologie in Baden-Württemberg ˜– (Stuttgart ‚°°„) „‡–°‡. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

W”—¦†€   Fritz Jürgens M. A. H.-P. Wotzka, Forschungen zur Siedlungs- Wirtschafts- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Umweltgeschichte im Niddatal zur Zeit der späten Institut für Ur- und Frühgeschichte Michelsberger Kultur. Berichte der Kommission für Ar- Johanna-Mestorf-Straße – chäologische Landesforschung in Hessen ‡, ‚°°„/‚°°°  Kiel (­ƒƒƒ), ­©––°. [email protected] Z´²”—” †µ  M. Zápotocký, Streitäxte des mitteleuropäischen Äneoli- thikums. Quellen und Forschungen zur prähistorischen und provinzialrömischen Archäologie € (Weinheim ‚°°­).

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Katalog der Funde aus der Sammlung Glüsing

. Abkürzungen  Taf. RS, Rand rundlich; außen: gelb, innen: rot; Bruch: B = Breite grau; Oberäche: geglättet; Magerung: Sand; BS = Bodenscherbe Wst ‚‚ mm, G ‚€ g. Dm = Durchmesser G = Gewicht L = Länge  Taf. RS = Randscherbe RS, Rand rundlich; außen: braun, innen: rot; St = Stärke Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: WS = Wandscherbe Sand und Kies; Wst ‰ mm, G g. Wst = Wandstärke

 Taf. . Beverungen-Wehrden: Steinberg RS, Rand gerade abgestrichen; außen: schwarz, in- nen: schwarz; Bruch: schwarz; Oberäche: geglät- Keramik tet; Magerung: Kies; Wst ‡ mm, G ‚‚ g.

Taf. RS, Becher, Rand gerade abgestrichen; außen: rot,  Taf. innen: rot; Bruch: schwarz; Oberäche: gut geglät- RS, Randlippe; außen: schwarz, innen: rot; Bruch: tet; Magerung: Sand und Kies; Wst € mm, G ‚‚ g. grau; Oberäche: geglättet; Magerung: Sand; Wst € mm, G ‹ g.

 Taf.  RS, Rand rundlich; außen: gelb, innen: rot; Bruch:  Taf. schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: Sand WS, Henkelansatz; außen: gelb, innen: gelb; und Kies; Wst „ mm, G g. Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: organisch; Wst ‚Ž mm, G „ g.

 Taf. RS, Becher, Rand rundlich; außen: rot, innen: gelb;  Taf. Bruch: grau; Oberäche: geglättet; Magerung: WS, senkrechte Strichverzierung; außen: braun, Quarz und Sand; Wst ‡ mm, G ‚ˆ g. innen: schwarz; Bruch: schwarz; Oberäche: gut geglättet; Magerung: Sand und organisch;

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Wst ‚Ž mm, G ‚ˆ g. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Taf.  Taf.  WS, senkrechte Strichverzierung; außen: braun, Rechteckbeil, trapezförmiger Umriss, gerundet innen: braun; Bruch: braun; Oberäche: gut ge- rechteckiger Querschnitt, dicker Nacken, Typ BŽ glättet; Magerung: Sand; Wst ‚Ž mm, G ˆ g. (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Diorit, komplett überschlif- fen; L ‰Ž mm, B max. ‹‚ mm, St max. ŽŽ mm, G € g. Taf. WS, senkrechte Strichverzierung; außen: braun, innen: braun; Bruch: schwarz; Oberäche: gut ge-  Taf.  glättet; Magerung: Quarz; Wst „ mm, G ‚Ž g. Ovalbeil, leicht gekrümmte Längsseiten, Breit- seiten facettiert, spitzer Nacken, Typ ‚b (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Grüngestein, komplett überschli£en;  Taf. L ‹‰ mm, B max. ˆˆ mm, St max. ‚€ mm, G ˆ€ g. WS, senkrechte Strichverzierung; außen: rot, in- nen: rot; Bruch: grau; Oberäche: gut geglättet; Magerung: Sand; Wst € mm, G ‰ g.  Taf.  Rechteckbeil, trapezförmiger Umriss, gerundet rechteckiger Querschnitt, leicht abgerundeter und  Taf. acher Nacken; Grüngestein, durch Zersetzung BS, Wandansatz; außen: rot, Bruch: schwarz; Ober- sehr raue Oberäche; L ‚Ž‰ mm, B max. ‰‰ mm, äche: geglättet; Magerung: Kies; St ca. ‚‰ mm, St max. Ž‹ mm, G Ž„ g. G ‚Ž g.

Silex  Taf. BS, Wandansatz; außen: rot, innen: gelb; Bruch:  Taf.  grau; Oberäche: geglättet; Magerung: Sand; Klinge, unmodi§ziert; dunkelgrau mit Kortex; St ‚‰ mm, G Ž„ g. L ‰‚ mm, G ‚“ g.

 Taf.  Taf.  BS, Tonscheibe; außen: rot, innen: rot; Bruch: Klingenfragment, bilaterale Retusche; patiniert; schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: orga- L ˆ“ mm, G „ g. nisch; St ‚‚ mm, Dm ca. ‚Ž“ mm, G €“ g.

 Taf.  Weitere Keramik Klinge, bilaterale Retusche; Bulbus erhalten, dun- WS (ŽŽ Stück), unverziert; G ‚„€ g. kelgrau; L ‹‹ mm, G € g. 

Felsgestein  Taf.  Klinge, laterale Retusche; Bulbus erhalten, hell-  Taf.  grau; L ‰‹ mm, G € g. Flache Hammeraxt, Nackenfragment, im Schaft- loch gebrochen, Typ ‚a (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Gra- nit, komplett überschli£en; L €‰ mm, B “ mm,  Taf.  St ˆŽ mm, G Ž‚ˆ g. Klinge, bilaterale Retusche; hellgrau; L ŽŽ mm; G ‚ g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Taf.   Taf.  Klinge, unmodi§ziert; Geschiebeint, patiniert; Kratzer, bilaterale Retusche; hellgrau; L Žˆ mm, L Ž‡ mm, G ‚ g. G g.

 Taf.   Taf.  Klinge, unmodi§ziert; hellgrau; L Ž„ mm, G ‚ g. Kratzer, bilaterale Retusche; baltischer Flint; L Ž„ mm, G ‰ g.

 Taf.  Klinge, laterale Retuschen; Bulbus erhalten, hell-  Taf.  grau; L Ž mm, G Ž g. Kratzer; kraqueliert; L ˆŽ mm, G ‚Ž g.

 Taf.   Taf.  Klingenfragment, unmodi§ziert; hellgrau, teilwei- Kratzer; Geschiebeint; L Ž‚ mm, G ˆ g. se kraqueliert; L ‚‹ mm, G ˆ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer, laterale Retusche; kraqueliert; L ŽŽ mm, Klinge, unmodi§ziert; hellgrau mit Kortex; G ˆ g. L ‚„ mm, G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer; baltischer Flint; L Ž€ mm, G Ž g. Klingenfragment, laterale Retusche; hellgrau; L ŽŽ mm, G ‚ g.  Taf.  Kratzer; baltischer Flint; L Ž€ mm, G ‚‚ g.  Taf.  Klingenfragment, laterale Retusche; kraqueliert; L ‚€ mm, G ‚ g.  Taf.  Kratzer; baltischer Flint; L Ž€ mm, G ‚‚ g.

 Taf.  Kratzer; baltischer Flint mit Kortex; L ˆ mm, G „ g.  Taf.  Kratzer; baltischer Flint; L ‚€ mm, G Ž g.   Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; patiniert; L Ž mm,  Taf.  G ‚‚ g. Kratzer; hellgrau mit Kortex; L ˆ‚ mm, G ‚‰ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer, laterale Retusche; hellgrau; L ˆ‚ mm, G g. Kratzer, laterale Retusche; Geschiebeint mit Kor- tex; L ˆ“ mm, G g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Taf.   Taf.  Kratzer; hellgrau; L Ž‚ mm, G ˆ g. Kratzer, bifaciale, bilaterale Retusche; Geschiebe- int; L Ž€ mm, G ‰ g.

 Taf.  Kratzer, laterale Retusche; baltischer Flint mit Kor-  Taf.  tex; L ˆ‚ mm, G ‰ g. Bohrer, laterale Retusche; Geschiebeint; L Ž“ mm, G ‚ g.

 Taf.  Kratzer, laterale Retusche; hellgrau; L Ž mm, G Ž g.  Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche; westeuropäischer Flint (?); L Ž„ mm, G ˆ g.  Taf.  Kratzer; patiniert; L Ž‚ mm, G Ž g.  Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, bilaterale Retu-  Taf.  sche; patiniert; L ‚„ mm, G ‚ g. Kratzer; grau; L ‚ˆ mm, G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Spitze, laterale Retusche; Geschiebeint mit Kor- Kratzer, bilaterale Retusche; kraqueliert; L ‚„ mm, tex; L ‰ mm, G ‹ g. G Ž g.

 Taf.   Taf.  Spitze, laterale Retusche; hellgrau; L ˆ‹ mm, G ‚ g. Kratzer; grau; L Ž“ mm, G Ž g.

 Taf.   Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; hellgrau; L Ž‹ mm, Kratzer; dunkelgrau; L ‚‡ mm, G Ž g. G ‹ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer; dunkelgrau; L ‚‹ mm, G Ž g. Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche; kraqueliert; L Žˆ mm, G Ž g.   Taf.  Spitze; hellgrau; L ‚‹ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, bifaciale, laterale Retusche; patiniert; L Ž“ mm, G ‚ g.  Taf.  Kratzer; hellgrau mit Kortex; L ‚‹ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; kraqueliert; L ‚€ mm,  Taf.  G ‚ g. Kratzer, bilaterale Retusche; kraqueliert; L ‚‡ mm,

G ‚ g. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Taf.   Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; kraqueliert; L ŽŽ mm, RS, Becher (?), Rand rundlich; außen: rot, innen: G ‚ g. rot; Bruch: schwarz; Oberäche: gut geglättet; Ma- gerung: Quarz; Wst ‡ mm, G g.

 Taf.  Spitze, laterale Retusche; baltischer Flint; L ˆŽ mm,  Taf.  G ‚ g. RS, Rand rundlich; außen: rot, innen: rot; Bruch: rot; Magerung: Sand; Wst ‡ mm, G ˆ g.

 Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; baltischer Flint; L ˆ‹ mm,  Taf.  G ˆ g. RS, Rand rundlich; außen: rot, innen: schwarz; Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: Quarz; Wst ‰ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; Kieselschiefer; L ˆˆ mm, G ‰ g.  Taf.  WS, mit fragmentarischer Durchbohrung von Dm ‡ mm; außen: braun, innen: braun; Bruch:  Taf.  schwarz; Magerung: Quarz; Wst ‚‚ mm, G ‹‹ g. Spitze, bilaterale Retusche; Geschiebeint; L ˆ‹ mm, G Ž g.  Taf.  RS, Rand rundlich; außen: schwarz, innen: rot;  Taf.  Bruch: schwarz; Oberäche: gut geglättet; Mage- Pfeilschneide, bilaterale Retusche; hellgrau; rung: Sand; Wst „ mm, G g. L Ž‚ mm, G ‚ g.

 Taf.   Taf.  RS, Rand gerade abgestrichen; außen: rot, innen: Schaber; baltischer Flint mit Kortex; L ˆ€ mm, rot; Bruch: schwarz; Magerung: Quarz; Wst mm, G ‚‰ g. G ˆ g.

Weiterer Silex  Taf.  Abschläge (ˆŽ‚ Stück), unmodi§ziert; G ‚ˆ€‡ g. BS, Wandansatz; außen: rot, innen: rot; Bruch: schwarz; Magerung: Quarz; St ‚‹ mm, G ‡ g. 

. Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld« Weitere Keramik WS (‡‡ Stück), unverziert; G ‚€ g. Keramik

Taf.  RS, Rand gerade abgestrichen; außen: schwarz, in- nen: gelb; Bruch: schwarz; Oberäche: gut geglät- tet; Magerung: Sand; Wst ‰ mm, G ‹ g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

Felsgestein  Taf.  Beilfragment, einseitige Schleifspuren; patiniert;  Taf.  L ‚€ mm, G ‚ g. Ovalbeil, Nackenfragment, Typ ‚ (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Grüngestein, komplett überschli£en; L ‹‰ mm, B max ˆ‡ mm, St max ˆ‰ mm, G ‹ g.  Taf.  Ovalbeil, dünnes Nackenfragment, bifaciale Schleifspuren; hellgrau; L Ž“ mm, G ‰ g. Taf.  Rundbeil, leicht gekrümmte Längsseiten, Breitsei- ten abgeplattet, Nacken und Schneide beschädigt,  Taf.  Typ Žb (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); metamorphes Ge- Beilfragment, einseitige Schleifspuren; hellgrau; stein, komplett überschli£en, teilweise sekundär L Žˆ mm, G ˆ g. geschli£en, Schneide asymmetrisch geschli£en; L ‚‚“ mm, B max. ‰ mm, St max. ˆ‡ mm, G ˆŽ“ g.  Taf.  Beilfragment, einseitige Schleifspuren; hellgrau; Taf.  L ‚‡ mm, G Ž g. Trapezoides Objekt, spitz zulaufende Bohrung am Distalende; Grüngestein, komplett überschli£en; L ˆ„ mm, B max. Ž‚ mm; St max. ˆˆ mm, G ‹€ g.  Taf.  Beilfragment, einseitige Schleifspuren; kraque- liert; L Ž‰ mm, G „ g.  Taf.  Ovalbeil, leicht gekrümmte Längsseiten, Breitsei- ten facettiert, Nacken und Schneide beschädigt,  Taf.  Typ Žb (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); metamorphes Gestein, Ovalbeil, Lateralfragment; hellgrau; L ˆŽ mm, komplett überschli£en, auf der Schneide be§ndet G g. sich ein Narbenfeld; L ‚‚“ mm, B max. ‰“ mm, St max. ˆˆ mm, G Ž ‚ g.  Taf.  Beilfragment, einseitige Schleifspuren; hellgrau; Weiteres Felsgestein L ‚‰ mm, G ‚ g. Gesteinsrohstück, quaderförmig; »Wiedaer Schie- fer«, Sägeschnitte auf vier Seiten; L €‰ mm, B €“ mm, St ‰“ mm, G ˆŽ‰ g.  Taf.  Beil, Lateralfragment; patiniert; L Ž‰ mm, G ‹ g.  Silex  Taf.   Taf.  Beilfragment, einseitige Schleifspuren; hellgrau; Ovalbeil, Lateralfragment; westeuropäischer Flint; L ‚‰ mm, G ‚ g. L ‰„ mm, G ‰ g.

 Taf.   Taf.  Klinge, bifaciale, laterale Retusche; baltischer Schaber, bifaciale, bilaterale Retusche, Schnei- Flint; L ‹‡ mm, G Ž‹ g. denfragment eines Flintbeiles; baltischer Flint;

L ˆ„ mm, G ‚ g. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Taf.   Taf.  Klinge, bifaciale, bilaterale Retusche; baltischer Klingenfragment, laterale Retusche; patiniert; Flint; L ‰Ž mm, G ‚‚ g. L ‚‰ mm, G Ž g.

 Taf.   Taf.  Klinge, bilaterale Retusche, Bulbus und Schlagä- Klingenfragment, laterale Retusche; kraqueliert; chenrest erhalten; beige; L ‰ mm, G ‚ˆ g. L ‚‰ mm, G Ž g.

 Taf.   Taf.  Klinge, bilaterale Retusche; weiß; L Ž‡ mm, G ˆ g. Klinge, unmodi§ziert; baltischer Flint; L ‹€ mm, G ‚‹ g.

 Taf.  Klingenfragment, bilaterale Retusche; kraqueliert;  Taf.  L Ž‡ mm, G ‹ g. Klinge, laterale Retusche; hellgrau; L ‹“ mm, G € g.

 Taf.   Taf.  Klingenfragment, laterale Retusche; hellgrau; Klinge, bilaterale Retusche; patiniert mit Kortex; L ˆ“ mm, G ‹ g. L ‹Ž mm, G Ž“ g.

 Taf.   Taf.  Klinge, laterale Retusche; patiniert; L ˆŽ mm, G ‹ g. Klinge, laterale Retusche; weiß; L ˆŽ mm, G ˆ g.

 Taf.   Taf.  Klinge, laterale Retusche; westeuropäischer Flint; Klinge, laterale Retusche; westeuropäischer Flint; L ‡‚ mm, G ŽŽ g. L ‹‰ mm, G ‚Ž g.

 Taf.   Taf.  Klinge, bifaciale, bilaterale Retusche; baltischer Klinge, bifaciale, laterale Retusche; hellgrau; Flint mit Kortex; L „ mm, G ‚Ž g. L ˆ‹ mm, G Ž g.   Taf.   Taf.  Klingenfragment, laterale Retusche; kraqueliert Klingenfragment, laterale Retusche; weiß; L Ž‡ mm, mit Kortex; L ‚€ mm, G Ž g. G ˆ g.

 Taf.   Taf.  Klingenfragment, bilaterale Retusche; weiß; L ‚‰ mm, Klingenfragment, laterale Retusche; hellgrau; G ˆ g. L ˆ“ mm, G ‹ g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Taf.   Taf.  Klingenfragment, bilaterale Retusche; patiniert Kratzer, bilaterale Retusche; hellgrau; L ‚‡ mm, mit Kortex; L Ž€ mm, G ‹ g. G ˆ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer, bifaciale, bilaterale Retusche; baltischer Kratzer, laterale Retusche; hellgrau; L Ž‚ mm, G ‹ g. Flint; L Ž‹ mm, G ‚‚ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer; patiniert; L Ž‰ mm, G ‹ g. Spitzklinge, bilaterale Retusche; westeuropäischer Flint; L “ mm, G ‚Ž g.  Taf.  Kratzer, laterale Retusche; patiniert; L ˆ‚ mm, G ‰ g.  Taf.  Spitzklinge, bilaterale Retusche; westeuropäischer Flint; L “ mm, G ‚„ g.  Taf.  Kratzer; hellgrau; L ˆ“ mm, G g.

 Taf.  Spitzklinge, bilaterale Retusche; hellgrau; L ‰‰ mm,  Taf.  G ‡ g. Kratzer, bilaterale Retusche; kraqueliert mit Kor- tex; L Ž€ mm, G g.

 Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche, Bulbus und Schlagä-  Taf.  chenrest erhalten; baltischer Flint; L ˆ‰ mm, G „ g. Kratzer, bilaterale Retusche; kraqueliert mit Kor- tex; L ‹‚ mm, G ‚ g.

 Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; hellgrau; L ‰ mm,  Taf.  G ˆ‡ g. Kratzer, bilaterale Retusche; kraqueliert; L Ž€ mm, G g.

 Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; hellgrau; L Ž“ mm,  Taf.  G Ž g. Kratzer, laterale Retusche; patiniert; L Ž‡ mm,  G ‰ g.

 Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; kraqueliert; L ‚€ mm,  Taf.  G ‹ g. Kratzer, bilaterale Retusche; kraqueliert; L Ž“ mm, G ‰ g.

 Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; baltischer Flint;  Taf.  L Ž‚ mm, G ‹ g. Kratzer, bilaterale Retusche; baltischer Flint mit

Kortex; L ˆ“ mm, G g. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Taf.   Taf.  Kratzer; dunkelgrau; L ‚‰ mm, G ˆ g. Spitze, laterale Retusche, Bulbus erhalten; Ge- schiebeint; L ˆ‹ mm, G g.

 Taf.  Kratzer; kraqueliert; L ‚‰ mm, G Ž g.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; weiß; L Ž‰ mm, G Ž g.

 Taf.  Kratzer; kraqueliert; L ‚ˆ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; dunkelgrau; L ‚‡ mm, G Ž g.  Taf.  Kratzer, bifaciale Retusche; grau; L ‚‚ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; kraqueliert;  Taf.  L Ž‰ mm, G ˆ g. Kratzer, bilaterale Retusche; patiniert mit Kortex; L ‹€ mm, G ‹ g.  Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche;  Taf.  grau; L ˆ‰ mm, G ‹ g. Kern, einseitig abgebaut; patiniert mit Kortex; L ˆ“ mm, G Ž g.  Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche;  Taf.  dunkelgrau; L ˆ‚ mm, G Ž g. Bohrer, bilaterale Retusche; baltischer Flint; L ˆ‰ mm, G ‰ g.  Taf.  Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; Geschie-  Taf.  beint; L ˆ“ mm, G ˆ g. Bohrer, bilaterale Retusche; Geschiebeint; L Ž‚ mm, G Ž g.  Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche;  Taf.  baltischer Flint; L ‚„ mm, G ‚ g. Bohrer, laterale Retusche; dunkelgrau; L ˆ‰ mm,  G ˆ g.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche, Bulbus erhalten; hell-  Taf.  grau; L Ž‡ mm, G ‚ g. Spitze, bilaterale Retusche; weiß; L Ž mm, G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche; Spitze, bilaterale Retusche; hellgrau; L ‚‡ mm, dunkelgrau; L ‚„ mm, G Ž g. G Ž g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Taf.   Taf.  Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; grau; Spitze, bilaterale Retusche, einseitige Schleifspu- L Ž‰ mm, G Ž g. ren, Fragment eines Beiles; hellgrau; L ˆ‹ mm, G ‰ g.

 Taf.  Taf.  Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; baltischer  Flint; L Ž‹ mm, G ˆ g. Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; weiß; L Ž„ mm, G Ž g.

 Taf.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche, Bulbus und Schlagä-  chenrest erhalten; baltischer Flint; L Ž‹ mm, G Ž g. Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche; baltischer Flint mit Kortex; L Ž‡ mm, G Ž g.

 Taf.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; ocker mit Kortex; L Žˆ mm, G Ž g. Große Spitze, bifaciale, ächige Retusche, Schäf- tungskerben; hellgrau; L ‰‰ mm, G ‡ g.

 Taf.  Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche; patiniert; L ˆŽ mm, G ‹ g. Spitze, laterale Retusche; Geschiebeint; L ˆ“ mm, G ˆ g.

 Taf.  Taf.  Spitze, laterale Retusche, Lateralfragment eines  Beiles; weiß; L Ž‰ mm, G ‹ g. Spitze, bilaterale Retusche; patiniert; L ˆ‡ mm, G g.

 Taf.  Taf.  Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; patiniert;  L Ž‚ mm, G ‚ g. Klingenkratzer, bilaterale Retusche; baltischer Flint; L ‹ˆ mm, G ‚‚ g.

 Taf.  Taf.  Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; patiniert;  L Žˆ mm, G Ž g. Klingenkratzer, bifaciale, bilaterale Retusche;  weiß; L ‹Ž mm, G ‰ g.

 Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; kraqueliert; L ‚‡ mm, Weiterer Silex G ‚ g. Abschläge (Ž€“ Stück), unmodi§ziert; G ‚‚Ž€ g.

 Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche; Geschiebeint; L Ž mm, G Ž g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

. Brakel-Erkeln: Hampenhäuser  Taf. Berg BS, Wandansatz; außen: rot, innen: braun; Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: Quarz; Keramik Wst ‚Ž mm, G ‚ˆ g.

Taf. RS, Becher (?), Rand rundlich; außen: rot, innen: Weitere Keramik rot; Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Mage- WS (ŽŽ Stück), unverziert; G Žˆ‡ g. rung: Sand; Wst ‰ mm, G ‡ g.

Felsgestein  Taf. RS, Rand rundlich, umgeschlagen; außen: gelb,  Taf. innen: braun; Bruch: grau; Oberäche: geglättet; Ovalbeil, Nackenfragment, Typ Ž (nach BœžŸ¡¢ Magerung: Sand; Wst mm, G € g. ‚„ €); Quarzit; L ‹‹ mm, B max. ˆ€ mm, St max. Ž‹ mm, G ‰€ g.

 Taf. RS, Rand rundlich; außen: braun, innen: braun; Taf. Bruch: braun; Oberäche geglättet; Magerung: Ovalbeil, Nackenfragment, Typ ‚b (nach BœžŸ¡¢ Sand; Wst € mm, G ˆ g. ‚„ €); Grauwacke, komplett überschli£en, lang- gestrecktes Narbenfeld auf dem Nacken; L ‹ mm, B max. ˆ„ mm, St max. Ž‡ mm, G ‹ˆ g.  Taf. RS, Rand rundlich; außen: rot, innen: braun; Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: Taf. Quarz; Wst „ mm, G ˆ g. Ovalbeil, Nackenfragment, Typ Ž (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Grauwacke, komplett überschli£en, Nar- benfeld auf dem Nacken; L ‰“ mm, B max. ‹“ mm,  Taf. St max. Ž‚ mm, G ‡ g. RS, Rand rundlich, ausbiegend und verdickt; au- ßen: gelb, innen: gelb; Bruch: schwarz; Oberä- che: geglättet; Magerung: Sand; Wst ˆ mm, G ˆ g. Silex

 Taf.  Taf. Ovalbeil, Lateralfragment, Schleifspuren auf zwei WS, Knickwandschüssel (?), rundlicher Umbruch; Seiten; baltischer Flint; L ‰„ mm, G ‚‚ g. außen: braun, innen: braun; Bruch: schwarz;  Oberäche: geglättet; Magerung: Sand; Wst ‰ mm, G g.  Taf. Klinge, bilaterale Retusche; hellgrau; L ‹ mm, G Ž‡ g.  Taf. BS, Wandansatz; außen: schwarz, innen: schwarz; Bruch: schwarz; Oberäche: gut geglättet; Mage-  Taf. rung: organisch; Wst € mm, G ‚Ž g. Klinge, Endretusche, bilaterale Retusche; grau; L ‹‰ mm, G € g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Taf.  Taf. Klingenfragment, laterale Retusche; kraqueliert Klinge, laterale Retusche; patiniert; L Ž“ mm, G ‚ g. mit Kortex; L ˆ‚ mm, G ‚‡ g.

 Taf.  Taf. Klinge, bilaterale Retusche, Bulbus und Schlagä- Klingenfragment, laterale Retusche; patiniert; chenrest erhalten; patiniert; L Ž‡ mm, G ‚ g. L ‚‡ mm, G ‰ g.

 Taf.  Taf. Klingenfragment, laterale Retusche; patiniert; Klinge, bilaterale Retusche; hellgrau; L ‰„ mm, L Ž‚ mm, G Ž g. G ‚€ g.

 Taf.  Taf. Klingenkratzer; Geschiebeint; L Ž„ mm, G ˆ g. Klinge, laterale Retusche, Bulbus erhalten; pati- niert; L ‚„ mm, G ‚ g.  Taf. Kratzer, laterale Retusche; Rijkholtint (?); L Ž‹ mm,  Taf. G ‰ g. Klinge, laterale Retusche; baltischer Flint; L Ž‰ mm, G ‚ g.  Taf. Kratzer, laterale Retusche, Bulbus und Schlagä-  Taf. chenrest erhalten; kraqueliert; L Ž‰ mm, G ‰ g. Klinge, bilaterale Retusche, Bulbus und Schlagä- chenrest erhalten; patiniert; L ˆˆ mm, G ‚ g.  Taf. Kratzer; kraqueliert; L ‚‹ mm, G ‚ g.  Taf. Klinge, laterale Retusche; patiniert; L ˆ‰ mm, G Ž g.  Taf. Kratzer, laterale Retusche; patiniert mit Kortex;  Taf. L ˆ mm, G ‰ g. Klinge, bilaterale Retusche auf Dorsal- und Ven- tralseite; patiniert; L Ž‹ mm, G ‚ g.  Taf.  Kratzer, laterale Retusche; hellgrau; L Ž“ mm,  Taf. G ˆ g. Klinge, laterale Retusche; patiniert mit Kortex; L Ž€ mm, G Ž g.  Taf. Schaber; grau mit Kortex; L ˆŽ mm, G g.  Taf. Klinge, laterale Retusche; patiniert mit Kortex; L Ž€ mm, G ‚ g.  Taf. Schaber; grau mit Kortex; L Ž„ mm, G ‹ g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Taf.  Taf.  Schaber, bilaterale Retusche; baltischer Flint; Spitze, laterale Retusche; Geschiebeint; L ‚‡ mm, L ‡“ mm, G „ g. G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; grau; L Ž€ mm, G ‚ g. Klinge, bilaterale Retusche auf Dorsal- und Ven- tralseite, Schlagächenrest erhalten; patiniert; L Ž€ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, ächige Retusche; patiniert; L ˆ“ mm, G Ž g.  Taf.  Spitze, laterale Retusche; grau; L ‚€ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, ächige Retusche; Geschiebeint; L ˆ‚ mm, G ˆ g.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; patiniert; L ‚‰ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; kraqueliert; L Ž‰ mm, G Ž g.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; Geschiebeint; L ‚ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, laterale Retusche; patiniert; L Ž„ mm, G ‰ g.  Taf.  Spitze, ächige Retusche; patiniert; L € mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, ächige Retusche; grau mit Kortex; L ˆ“ mm, G Ž g.  Taf.  Pfeilschneide, laterale Retusche; patiniert; L ‚ mm, G ‚ g.  Taf.  Spitze, ächige Retusche; kraqueliert; L ‚€ mm, G ‚ g. Weiterer Silex Abschläge (Ž‰‚ Stück), unmodi§ziert; G ‡ˆ‰ g.

 Taf.   Pfeilspitze, triangulär, ächige Retusche; grau; . Warburg-Daseburg: Schlachberg L Ž„ mm, G ˆ g. Keramik

 Taf.  Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; patiniert mit Kortex; RS, Becher, Rand rundlich, runder Eindruck im L ‚€ mm, G ‚ g. Rand; außen: schwarz, innen: schwarz; Bruch: grau; Oberäche: poliert; Magerung: Quarz; Wst ‡ mm, Dm ‚ˆ“ mm, G Ž„ g.  Taf. 

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Spitze, laterale Retusche; patiniert; L Ž€ mm, G Ž g. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Taf.  Taf.  RS, Rand gerade abgestrichen; außen: braun, in- RS, Rand rundlich; außen: grau, innen: grau; nen: braun; Bruch: schwarz; Oberäche: gut ge- Bruch: grau; Oberäche: geglättet; Magerung: glättet; Magerung: Quarz; Wst ‡ mm, G ‚ˆ g. Sand; Wst € mm, G ‰ g.

 Taf.  Taf.  RS, Becher, Rand gerade abgestrichen; außen: RS, Randlippe; außen: schwarz, innen: rot; Bruch: braun, innen: braun; Bruch: grau; Oberäche: po- schwarz; Oberäche: gut geglättet; Magerung: liert; Magerung: Sand; Wst € mm, G ‚Ž g. Sand; Wst € mm, G ‰ g.

 Taf.   Taf.  RS, Becher; außen: rot, innen: braun; Bruch: BS mit Wandansatz, Topf; außen: braun, innen: schwarz; Oberäche: poliert; Magerung: Sand; rot; Bruch: grau; Oberäche: gut geglättet; Mage- Wst € mm, G ˆŽ g. rung: Steingrus; Wst € mm, Dm ‚““ mm, G Ž‰ g.

 Taf.   Taf.  RS, Rand rundlich und nach außen abgesetzt; au- RS, Topf, Rand rundlich und einziehend; außen: ßen: grau, innen: grau; Bruch: grau; Oberäche: grau, innen: schwarz; Bruch: grau; Oberäche: ge- geglättet; Magerung: Steingrus; Wst € mm, G ‚“ g. glättet; Magerung: Sand; Wst € mm, G ‚‚ g.

 Taf.   Taf.  RS, Becher, Rand rundlich; außen: rot, innen: rot; RS, Topf, Rand rundlich und einziehend, runde Bruch: rot; Oberäche: poliert; Magerung: Quarz; Einstiche auf dem Umbruch; außen: grau, innen: Wst € mm, Dm ‚ˆ“ mm, G ‹ g. schwarz; Bruch: grau; Oberäche: geglättet; Mage- rung: Sand; Wst € mm, G „ g.

 Taf.  RS, Rand gerade abgestrichen; außen: rot, innen:  Taf.  braun; Bruch: schwarz; Oberäche: gut geglättet; WS, Topf; außen: braun, innen: braun; Bruch: Magerung: Sand; Wst „ mm, G ‚Ž g. grau; Oberäche: gut geglättet; Magerung: Stein- grus; Wst „ mm, G €ˆ g.

 Taf.  RS, Rand spitz zulaufend; außen: grau, innen:  Taf.   grau; Bruch: grau; Oberäche: gut geglättet; Ma- RS, Rand rundlich, nach innen gedrückte Loch- gerung: Steingrus; Wst € mm, G ‹ g. buckel; außen: rot, innen: schwarz; Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: Quarz; Wst ‡ mm, G Ž“ g.  Taf.  RS, Rand rundlich; außen: braun, innen: braun; Bruch: braun; Oberäche: gut geglättet; Mage-  Taf.  rung: Sand; Wst € mm, G ˆ g. WS, Knickwandschüssel, deutlich abgesetzter Umbruch mit länglichen Einstichen; außen: rot, innen: rot; Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet;

Magerung: Sand; Wst € mm, G Ž‹ g. Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Taf.   Taf.  WS, Knickwandschüssel (?), rundlicher Umbruch; BS, Tonscheibe, Wulst auf der Oberseite, Finger- außen: rot, innen: rot; Bruch: grau; Oberäche: gut tupfen an der Seite; außen: rot, innen: rot; Bruch: geglättet; Magerung: Steingrus; Wst mm, G g. braun; Oberäche: gut geglättet; Magerung: Quarz; St ‚Ž mm, G Ž‰ g.

 Taf.  WS, waagerechte Kerbe; außen: braun, innen:  Taf.  grau; Bruch: grau; Oberäche: geglättet; Mage- BS, Tonscheibe, Wulst auf der Oberseite; außen: rung: Quarz; Wst ‚‚ mm, G ‚Ž g. braun, innen: rot; Bruch: grau; Oberäche: geglät- tet; Magerung: Quarz; St ‚‚ mm, G ‚‰ g.

 Taf.  WS, runde Einstiche; außen: grau, innen: grau; Weitere Keramik Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: WS, Vorratsgefäß; außen: braun, innen: rot; Steingrus; Wst € mm, G g. Bruch: braun; Oberäche: Schlickrauung; Mage- rung: Quarz; Wst ‚Ž mm, G ‰Ž g.

 Taf.  WS, Vorratsgefäß; außen: braun, innen: schwarz; WS, runde Einstiche; außen: braun, innen: rot; Bruch: grau; Oberäche: Schlickrauung; Mage- Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: rung: Quarz; Wst ‚‚ mm, G ‰€ g. Steingrus; Wst „ mm, G g. WS, Vorratsgefäß; außen: rot, innen: braun; Bruch: braun; Oberäche: Schlickrauung; Mage-  Taf.  rung: Quarz; Wst ‚Ž mm, G ˆŽ g. WS, trianguläre Einstiche; außen: rot, innen: schwarz; Bruch: schwarz; Oberäche: geglättet; WS (‹Ž Stück), unverziert; G Ž ‚Ž g. Magerung: Quarz; Wst mm, G ‰ g.

Felsgestein  Taf.  RS, Topf, Rand rundlich, abgesetzte Schulter mit  Taf.  Einstichen; außen: rot, innen: schwarz; Bruch: Ovalbeil, Nackenfragment, Typ ‚b (nach BœžŸ¡¢ schwarz; Oberäche: geglättet; Magerung: Stein- ‚„ €); metamorphes Gestein, komplett überschlif- grus; Wst € mm, Dm ‚€“ mm, G ˆ g. fen; L „‡ mm, B max. ‰‰ mm, St max. ˆ“ mm, G ŽŽˆ g.

 Taf.   RS, Vorratsgefäß, Rand gerade abgestrichen, ge-  Taf.  schweiftes Pro§l; außen: braun, innen: braun; Rechteckbeil, Medialfragment, Typ AŽ (nach Bruch: grau; Oberäche: Schlickrauung; Mage- BœžŸ¡¢ ‚„ €); »Wiedaer Schiefer«, komplett über- rung: Quarz; Wst ‚Ž mm, Dm Ž‚“ mm, G ‰ g. schli£en; L €‡ mm, B max. ‰‡ mm, St max. ˆ‰ mm, G ‚‹„ g.

 Taf.  RS, Vorratsgefäß, Rand gerade abgestrichen, ge-  Taf.  schweiftes Pro§l; außen: braun, innen: braun; Ovalbeil, Typ ‚a (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); metamor- Bruch: grau; Oberäche: Schlickrauung; Mage- phes Gestein, komplett überschli£en; L €Ž mm,

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde rung: Quarz; Wst ‚‹ mm, G ‰ g. B max. ‹€ mm, St max. ‚„ mm, G ‚“‡ g. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Taf.  lex, komplett überschli£en; L ca. ‚“‹ mm, B max. Ovalbeil, Nackenfragment, Typ Žb (nach BœžŸ¡¢ ‰„ mm, St max. ˆ‚ mm, G Ž“ˆ g. ‚„ €); metamorphes Gestein, komplett überschlif- fen; L „‚ mm, B max. ‹ mm, St max. ˆ€ mm, G Ž“€ g.  Taf.  Klinge, laterale Retusche, Bulbus und Schlagä-  Taf.  chenrest erhalten; baltischer Flint; L ‰‹ mm, G Žˆ g. Flachbeil, Nackenfragment, Typ ‚ (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Sedimentgestein, komplett überschli£en; L €Ž mm, B max. ‰“ mm, St max. ‚€ mm, G ‡Ž g.  Taf.  Klinge, laterale Retusche, Bulbus und Schlag- ächenrest erhalten; baltischer Flint mit Kortex;  Taf.  L ‰‚ mm, G ˆ g. Ovalbeil, Nackenfragment, Typ ‚b (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); metamorphes Gestein, komplett überschlif- fen; L ˆ‹ mm, B max. Ž‡ mm, St max. „ mm, G ‚‹ g.  Taf.  Klinge, unmodi§ziert, Bulbus und Schlagächen- rest erhalten; patiniert; L ‰‹ mm, G ‚“ g.  Taf.  Rechteckbeil, Medialfragment, Typ A (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Grauwacke (?), komplett überschli£en;  Taf.  L ˆˆ mm, B min. ˆŽ mm, St min. ŽŽ mm, G Ž g. Klinge, bilaterale Retusche, Bulbus und Schlag- ächenrest erhalten; baltischer Flint; L ‹ mm, G Ž‡ g.  Taf.  Ovalbeil, Nackenfragment, Typ ‚a (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Grauwacke, komplett überschli£en; L ‹‰ mm,  Taf.  B max. ˆ„ mm, St max. Ž‰ mm, G ‹„ g. Klinge, unmodi§ziert, Bulbus und Schlagächen- rest erhalten; baltischer Flint; L ‹‹ mm, G g.

 Taf.  Rechteckbeil, Typ Aˆb (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Grau-  Taf.  wacke (?), komplett überschli£en; L mm, B max. Klinge, unmodi§ziert, Bulbus und Schlagächen- ˆ“ mm, St max. Ž“ mm, G ˆ g. rest erhalten; hellgrau; L mm, G ‚€ g.

Weiteres Felsgestein  Taf.  Klopfstein; Quarzit; Dm €“ mm, G ˆ“„ g. Klingenfragment, laterale Retusche; hellgrau;  L Ž‚ mm, G ˆ g. Klopfstein; Grauwacke (?); Dm € mm, G Ž‰‚ g.

Klopfstein; Dm ‰€ mm, G Žˆ‡ g.  Taf.  Klinge, laterale Retusche; grau; L Ž€ mm, G ˆ g.

Silex  Taf.   Taf.  Klingenfragment, unmodi§ziert; patiniert; L ‚‰ mm, Spitznackiges Ovalbeil, Nacken- und Schneiden- G ‹ g.

fragment, Typ b (nach BœžŸ¡¢ ‚„ €); Maassi- Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Taf.   Taf.  Klingenfragment, unmodi§ziert, Bulbus und Schlag- Klinge, bilaterale Retusche, Bulbus und Schlagä- ächenrest erhalten; Geschiebeint; L ‚ˆ mm, G ‚ g. chenrest erhalten; hellgrau; L ‹‰ mm, G g.

 Taf.   Taf.  Klinge, bilaterale Retusche, Endretusche; westeu- Klingenfragment, unmodi§ziert; kraqueliert mit ropäischer Flint; L ‚“„ mm, G ‹‰ g. Kortex; L ˆŽ mm, G ‰ g.

 Taf.   Taf.  Klinge, bilaterale Retusche, Schlagächenrest er- Klingenfragment, laterale Retusche, Bulbus erhal- halten; baltischer Flint; L ‡“ mm, G Žˆ g. ten; hellgrau; L Ž mm, G ‹ g.

 Taf.   Taf.  Klinge, laterale Retusche, Endretusche, Bulbus Klinge, laterale Retusche; hellgrau; L Ž“ mm, G ‚ g. erhalten, Sichelglanz; baltischer Flint; L ‡ˆ mm, G ‚Ž g.  Taf.  Klingenkratzer, bilaterale Retusche, Bulbus und  Taf.  Schlagächenrest erhalten; hellgrau; L ‰‰ mm, Kernkantenklinge, laterale Retusche; baltischer G ‚‰ g. Flint; L ‚‚“ mm, G „ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer; Kieselschiefer mit Kortex; L ‹ˆ mm, G Ž‰ g. Klingenfragment, laterale Retusche; patiniert; L ‚‹ mm, G ‚ g.  Taf.  Klingenkratzer, bilaterale Retusche; baltischer  Taf.  Flint; L ˆ‡ mm, G ‡ g. Klingenfragment, laterale Retusche; hellgrau; L ‚ mm, G Ž g.  Taf.  Kratzerfragment, laterale Retusche; patiniert mit  Taf.  Kortex; L ˆ‹ mm, G ‚ˆ g. Klingenfragment, laterale Retusche; kraqueliert;  L „ mm, G ‚ g.  Taf.  Klingenkratzer, bilaterale Retusche; dunkelgrau;  Taf.  L ‰‹ mm, G ŽŽ g. Klingenfragment, bilaterale Retusche; patiniert; L Ž‡ mm, G ‚ g.  Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; baltischer Flint;  Taf.  L Ž‰ mm, G „ g. Klinge, bilaterale Retusche; westeuropäischer

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Flint; L ‰ mm, G ‚ˆ g. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Taf.   Taf.  Klingenkratzer; kraqueliert mit Kortex; L Ž„ mm, Kratzer, bilaterale Retusche; baltischer Flint mit G ˆ g. Kortex; L ‚ mm, G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; hellgrau; L ˆˆ mm, Kratzer; kraqueliert mit Kortex; L Žˆ mm, G ˆ g. G € g.

 Taf.   Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; beige; L ‚‰ mm, G ‚ g. Kratzer, laterale Retusche; baltischer Flint; L Žˆ mm, G ‹ g.  Taf.  Kratzer; baltischer Flint; L Ž“ mm, G ‹ g.  Taf.  Kratzer, laterale Retusche; baltischer Flint; L ‹“ mm, G ‚ g.  Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; Geschiebeint mit Kortex; L ŽŽ mm, G ˆ g.  Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; Geschiebeint; L ‚€ mm, G ˆ g.  Taf.  Kratzer; hellgrau; L ‚„ mm, G ‹ g.

 Taf.  Kratzer, laterale Retusche; Geschiebeint mit Kor-  Taf.  tex; L Ž“ mm, G ˆ g. Kratzer; baltischer Flint mit Kortex; L ‚‡ mm, G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; Quarzit; L Ž‚ mm, Kratzer; ocker; L ‚“ mm, G ‚ g. G ˆ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; patiniert; L ‚Ž mm, Kratzer; dunkelgrau mit Kortex; L ‚€ mm, G Ž g. G ‚ g. 

 Taf.   Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche; kraqueliert mit Kor- Bohrer, laterale Retusche; Geschiebeint; L Ž“ mm, tex; L ‚ˆ mm, G ‚ g. G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Kratzer, bilaterale Retusche, Bulbus erhalten; pati- Bohrer, bifaciale Retusche; patiniert; L Ž‹ mm, niert; L ‚‹ mm, G ‚ g. G ‚ g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde  Fritz Jürgens

 Taf.   Taf.  Schaber, Bulbus und Schlagächenrest erhalten; Kern, einseitig abgebaut; baltischer Flint; L ‰“ mm, Geschiebeint; L ˆ‰ mm, G € g. G €“ g.

 Taf.  Taf.  Schaber; baltischer Flint; L ˆ‡ mm, G € g. Pfeilschneide; patiniert; L ‚Ž mm, G ‚ g.

 Taf.  Taf.  Schaber, Bulbus und Schlagächenrest erhalten; Pfeilschneide; Hornstein; L ‡ mm, G ‚ g. baltischer Flint mit Kortex; L ‰ mm, G Ž„ g.

 Taf.   Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; hellgrau; L ‚Ž mm, Schaber; patiniert; L ‹Ž mm, G ‚ g. G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Beilfragment, laterale Retusche, Bulbus und Schlag- Pfeilspitze, triangulär, ächige Retusche; hellgrau; ächenrest erhalten; baltischer Flint; L ‰„ mm, L Ž‰ mm, G ˆ g. G ŽŽ g.

 Taf.   Taf.  Spitze, laterale Retusche; hellgrau; L Ž‚ mm, G Ž g. Sichel, bifaciale, laterale Retusche, Sichelglanz; baltischer Flint mit Kortex; L „Ž mm, G ‡„ g.  Taf.  Spitze, bifaciale, bilaterale Retusche; hellgrau;  Taf.  L Ž€ mm, G ‚ g. Kern, beidseitig abgebaut; baltischer Flint mit Kor- tex; L ‚‚“ mm, G Ž‰ g.  Taf.  Pfeilspitze, triangulär mit Schäftung, bifaciale, ä-  Taf.  chige Retusche; dunkelgrau; L ˆ“ mm, G Ž g. Pfeilschneide, bilaterale Retusche; kraqueliert; L Ž“ mm, G ‚ g.  Taf.   Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, bilaterale Retu-  Taf.  sche; hellgrau; L Ž“ mm, G ‚ g. Pfeilschneide; patiniert; L ‚‰ mm, G ‚ g.

 Taf.   Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, ächige Retusche; Pfeilschneide; kraqueliert; L ‚‚ mm, G ‚ g. dunkelgrau; L Ž“ mm, G ‚ g.

 Taf. 

Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde Schaber; baltischer Flint mit Kortex; L € mm, G ‰“ g. Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 Taf.   Taf.  Spitze, bifaciale, laterale Retusche; kraqueliert; Spitze, laterale Retusche; Geschiebeint; L Žˆ mm, L Ž mm, G ‚ g. G Ž g.

Taf.   Taf.  Spitze, bifaciale, laterale Retusche; hellgrau; Spitze, ächige Retusche; kraqueliert; L ˆ‰ mm, L Ž‹ mm, G Ž g. G ˆ g.

Taf.  Weiterer Silex Pfeilspitze, triangulär, bifaciale, bilaterale Retu- Abschläge (€ŽŽ Stück), unmodi§ziert; G Ž €‚ g. sche; patiniert mit Kortex; L ˆ‰ mm, G ‰ g.

 Taf.  Spitze, laterale Retusche; beige; L ˆ‹ mm, G Ž g.

 Taf.  Pfeilspitze, triangulär, bilaterale Retusche; dunkel- grau; L Ž“ mm, G Ž g.

 Taf.  Spitze; braun; L ‚‡ mm, G ‚ g.

 Taf.  Spitze, laterale Retusche; baltischer Flint; L Ž„ mm, G ˆ g.

 Taf.  Spitze, laterale Retusche; Geschiebeint mit Kor- tex; L Ž€ mm, G ˆ g.   Taf.  Spitze, bilaterale Retusche; baltischer Flint; L ˆŽ mm, G Ž g.

 Taf.  Spitze, laterale Retusche; patiniert; L ‚„ mm, G Ž g. Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe in Ausgrabungen und Funde

Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

 

  

  

 



 

Beverungen-Wehrden: Steinberg. Keramik. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel  Fritz Jürgens





    

   

    

Tafel  Beverungen-Wehrden: Steinberg. –: Felsgestein; €–: Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

    

    

    

      

     

Beverungen-Wehrden: Steinberg. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens

    

    

    

Tafel  Beverungen-Wehrden: Steinberg. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 



  

  





Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld«. –ˆ: Keramik; –: Felsgestein. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens

 

 



 

    

  

Tafel  Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld«. : Felsgestein; –: Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

   

     

    

    

    

Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld«. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens

     

     

     

    

     

Tafel  Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld«. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

    

    

    

   

    

Borgentreich-Borgholz: »Rundes Feld«. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens

 

  

 

 



Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg. –ˆ: Keramik; –: Felsgestein; : Silex. M : Tafel  (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

    

    

    

   

    

Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel  Fritz Jürgens

    

    

    

 

Tafel  Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 



 







  

Warburg-Daseburg: Schlachberg. Keramik. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens







 

  

  

Tafel  Warburg-Daseburg: Schlachberg. Keramik. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 











Warburg-Daseburg: Schlachberg. Keramik. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens

 

 

Tafel  Warburg-Daseburg: Schlachberg. Felsgestein. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 













Warburg-Daseburg: Schlachberg. –: Felsgestein; ’: Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens

     

 

 

 

   

 

    

Tafel  Warburg-Daseburg: Schlachberg. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

    

    

      

      

    

Warburg-Daseburg: Schlachberg. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens



 





  

    

Tafel  Warburg-Daseburg: Schlachberg. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

   

   

   

    

Warburg-Daseburg: Schlachberg. Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens







  

Tafel  Borchen-Kirchborchen: »Buchholzfeld«. –”: Keramik; •–’: Silex. M : (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

B

A

  m

A B O W O W

 , m ü. NN  , m ü. NN

N S N S

 , m ü. NN  , m ü. NN

 m

Borchen-Kirchborchen: »Buchholzfeld«. Grabungsplan und Pro˜le. Plan: M :•€; Pro˜le: M :€€ (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel   Fritz Jürgens

Brakel-Erkeln, HX  DKZ  ,  Erdwerk

F (West) F (Ost)

A

B C D

F

F‘ F F

  m

Tafel  Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg. Grabungsplan. M :€€ (Zeichnungen: F. Jürgens). Das . vorchristliche Jahrtausend in Ostwestfalen 

F (West) O W

Œ’,’‘ m ü. NN

S N C A Œ’,’‘ m ü. NN

F (Ost) O W

Œ’,’‘ m ü. NN

N S D B

Œ’,’‘ m ü. NN

F‘ F NO SW NS

Œ’, m ü. NN

SO NW Œ’, m ü. NN F N S

FŽ O W Œ’,Ž m ü. NN FŒ NS

N S Œ’,Ž m ü. NN  m

Brakel-Erkeln: Hampenhäuser Berg. Pro˜le. M :•€ (Zeichnungen: F. Jürgens). Tafel