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nalverkehr zunehmend an abge- Die derzeit grössten Fokker- geben wurde. 100-Betreiber (Stand: September 2011) Airline Anzahl Ende eines Traditionsunternehmens Iran Aseman Airlines 21 Wie schon bei der MDF-100 sollte auch die Iran Air 16 Fliegender Fokker 100 als Ausgangsmodell für eine ganze Austrian Airlines (Tyrolean) 15 Flugzeugfamilie dienen. Neben der um vier- Alliance Airlines (Australien) 13 einhalb Meter verkürzten und schliesslich als Avianca (Kolumbien) 13 Air Littoral setzte in den 1990er-Jahren eben- einziges Derivat gebauten F70 standen zeit- Avianca Brazil (früher Oceanair) 13 falls auf das holländische Muster. weilig auch eine F80, F130, eine langstrecken- Skywest Airlines (Australien) 9 Holländer Contact Air 8 taugliche F100ER sowie eine Quick-Change- Version für einen wahlweisen Passagier- und (Quelle: Fokker Services, Airlines) Frachtbetrieb mit seitlichem Frachttor zur wird 25 Debatte, wobei die Ziffern in der Typenbe- war 1984 Erstbestellerin der Fokker 100. zeichnung die Passagierkapazität anzeigten. Air und Helvetic Airways fliegt. Viele dieser Schlussendlich wurde die Fokker 100 in 278 Betreiber verwenden eine Konfiguration mit Exemplaren gebaut, die letzte Maschine ging hundert Sitzen, weil das Gesetz einen Flug- am 21. März 1996 an TAM. begleiter pro 50 Plätze vorschreibt. Dadurch Ein Grund für den mässigen kommerziel- lässt sich ein Kabinenmitglied einsparen, len Erfolg des Musters und seiner kleine- zudem vergrössert sich der Sitzabstand. Die Helvetic Airways profitierte auf dem Occasi- ren Schwester F70, von der gar nur 47 Stück durchschnittliche Einsatzzeit dieser noch im Etwas im Schatten der Neuentwürfe aus Kanada, onsmarkt von günstigen Preisen. hergestellt wurden, liegt darin, dass sich die Dienst stehenden Maschinen, die für 90 000 Russland und Japan feiert mit der Fokker 100 ein be- Holländer mit der gleichzeitigen Entwick- Flugstunden ausgelegt sind, beträgt ledig- lung von zwei unterschiedlichen Mustern, lich 35 000 Stunden, sie können also noch währter, aber kommerziell mässig erfolgreicher eu- der F50 und der F100, wohl etwas übernom- lange fliegen! Diesen Vorteil und die Tatsa- ropäischer Regionaljet sein silbernes Jubiläum. Ob- men hatten. Dadurch kam es zu Verzöge- che, dass die Flugzeuge auf dem Gebraucht- rungen bei der Fertigung, zudem steckte das markt günstig zu haben sind, hat sich seiner- wohl die Produktion seit 15 Jahren eingestellt und Unternehmen schon bei den ersten F100- zeit Helvetic bei ihrer Typenwahl zu Nutzen die Konkurrenz gross ist, will das Fokker-Nachfolge- Auslieferungen in Geldnöten. Die finanzi- gemacht. Deren CEO Bruno Jans bestätigte unternehmen Rekkof eine modernisierte Version auf elle Unterstützung durch die niederländi- gegenüber Cockpit, pro Flugzeug nur rund sche Regierung hielt zwar noch eine Weile fünf Millionen Euro aufgewendet zu haben.

den Markt bringen. Thomas Strässle Fotos: an, konnte den Verkauf von Fokker an die Seit November 2009 betreibt das niederlän- Die Fokker 100 von Contact Air ist häufig in Zürich zu Gast. Als einzige Ergänzung zur F100 baute Fokker Deutsche Aerospace (DASA) aber nicht ver- dische Technologieunternehmen Stork die schliesslich nur das kleinere Modell F70. hindern. Die weiterhin hohen Produktions- Aerospace-Aktivitäten von Fokker und be- kosten sowie der verschärfte Wettbewerb treut unter dem Namen Fokker Services die führten schliesslich am 15. März 1996 zum weltweite Fokker-Flotte. ie Fokker 100 ist eine Weiterentwicklung der in den 1960er- rodynamischen Limiten. Zudem verfügt es – schon bevor Airbus Am 30. November 1986 hob das erste Flug- Konkurs, nachdem DASA vergeblich ver- Jahren konzipierten, zweistrahligen F28 Fellowship, die 85 diese Landehilfe serienmässig in seine Flugzeuge einbaute – über zeug zum Jungfernflug ab, die Zulassung sucht hatte, einen neuen Käufer zu finden. Wie weiter? DPassagieren Platz bot und über eine Reichweite von rund ein Autolandesystem.» erfolgte ein knappes Jahr danach. Swissair Auch wenn die Produktion dieser Flugzeuge 1000 Kilometern verfügte. Von diesem Flugzeug sind bis Ende 1986 Was Flugzeugführer auch immer wieder positiv hervorheben, sind übernahm ihr erstes Flugzeug, die HB-IVA Günstige Occasionen längst eingestellt ist, soll die Fokker-Story wei- 241 Exemplare in verschiedenen Versionen hergestellt worden. die am Heck angebrachten Speedbrakes. Simon Schatzmann, Flot- mit der Werknummer 11244, am 28. Fe­ Heute stehen noch rund 180 Fokker 100 im tergehen. Schon in früheren Jahren hatte Rek- tenchef dieses Typs bei Helvetic Airways (siehe auch Interview), bruar 1988, die Übernahme der restlichen Einsatz, viele davon im Iran, in Südameri- kof Aircraft NV mehrfach angekündigt, mo- Fortschrittliches Cockpit präzisiert: «Die Bremshilfen können schon in einem frühen Sta- Maschinen erfolgte zwischen April und No- ka und Australien. Gut vertreten ist der Typ dernisierte Versionen der Fokker 70 und 100 Bevor Fokker seinen neuen 100-Sitzer im November 1983 ankün- dium des Anflugs, bei 320 Knoten, bis zur Landung ausgefahren vember desselben Jahres. Von den Optionen auch im deutschsprachigen Raum, wo er bei- mit neuen, digital gesteuerten Triebwerken, digte, hatte der holländische Hersteller ein Gemeinschaftsprojekt werden, ohne dass gleich ein Stall droht.» Auch bei den verwende- wurden nur zwei eingelöst, weil der Regio- spielsweise für Tyrolean Airways, Contact neuer Avionik und mit Winglets verse- � mit McDonnell Douglas, ein 150-plätziges Kurz- und Mittelstre- ten Materialien ging Fokker vergleichsweise fortschrittliche Wege: ckenflugzeug mit der Bezeichnung MDF-100, das damals in direkter Während die Struktur weitgehend aus herkömmlichen Alumini- Konkurrenz zum A320 gestanden wäre, geprüft, im Februar 1982 umlegierungen bestand, kamen bei den Rudern, Verkleidungen und jedoch wieder fallengelassen. Gegenüber der Vorgängerin F28-2000 dem Kabinenboden Verbundwerkstoffe zur Anwendung. wurde der Rumpf der Fokker 100 um 5,5 auf 35,4 Meter, die Spann- weite um drei auf etwas mehr als 28 Meter gestreckt. Dadurch er- Swissair macht den Anfang höhte sich die Kapazität auf 107 Fluggäste, die Reichweite nahm Um seinen neuen Jet im Markt abzusetzen, ging der Hersteller von um das Doppelte zu. einem Bedarf von 750 Maschinen aus. Erstkunde war, wie das schon Für die Praktiker am Steuerknüppel hielt der Regionaljet aus den bei früheren Flugzeugmustern der Fall gewesen war und auch spä- Niederlanden ebenfalls einige Vorzüge bereit. So versah der Herstel- ter wieder eintreffen sollte, Swissair, die am 5. Juli 1984 acht Flug- ler das auch für heutige Verhältnisse moderne Cockpit mit sechs zeuge zum Stückpreis von 38 Millionen Dollar bestellte und sich LCD-Bildschirmen von Rockwell Collins, beim Triebwerk setzte Optionen für sechs weitere Maschinen sicherte. Danach verstrich man zunächst auf das Tay 620-15 von Rolls Royce, für später her- fast ein Jahr, ehe die einheimische KLM im Mai 1985 nachzog und gestellte Maschinen war das leistungsstärkere 650-15 verfügbar. zehn Maschinen in Auftrag gab, davon aber nur sechs übernahm. Marco Lorenzetti, Fokker-100-Kapitän bei Helvetic Airways, äussert Als grösster Absatzmarkt erwies sich erstaunlicherweise der ame- sich ebenfalls lobend über das Muster: «Für ihr Alter ist die Fokker rikanische Kontinent: American Airlines kaufte 75 Stück (plus 75 100 ein modernes Flugzeug. Es reagiert sehr gut und lässt den Pilo- Optionen), auch die brasilianische TAM (50 Stück) und die dama- ten im Gegensatz zu andern Typen mehr Raum innerhalb der ae- lige USAir (40) gehörten zu den Grosskunden. Die beiden zuletzt erworbenen Flugzeuge von Helvetic stammen aus Beständen von Régional (im Bild die HB-JVI) und verfügen über drei ILS. 16 rend die Indienststellung der ersten Fokker wäh verlassen, Fabrikhallen die 2016 ber ben. Das erste Serienflugzeugsoll im Okto abhe Mal ersten zum später Monat einen Juni 2013 seinen Roll-out feiern und bereits der für Flugtests vorgesehen ist, soll nun im Demonstrator, basierender 11242) (s/n typ Schweigen. Ein auf dem ersten F100-Proto in weiterhin Unternehmen das sich hüllt Zulieferer weiterer Namen die über fallen, Dezember im bis noch soll Triebwerk das für Entscheid der Auch vor. Jahr Ende für Designs des Einfrieren das nun sieht und machten Aussagen nach hinten geschoben ge früher gegenüber wurde Er verordnet. NG-Ausgabe die für Fahrplan strikten nen ei August Ende Rekkof sich hat Dennoch Revidierter Fahrplan . Betrei mehreren mit Diskussion in sei man Von kannt. lediglich, es heisst Seite offizieller men von Kundenvorwie be sind nachkeine Na Denn ist. Fall der Flugzeugprogrammen neuen bei dies als ausgeht wicklungskosten der Hersteller von «substantiell tieferen» Ent der Enthusiasmus übertrieben an, auch wenn mutet Euro Millionen 20 von Darlehens nen gesproche Regierung niederländischen der der 100-Sitzer an. Trotz des im März 2010 von Markt im Prozent 12 von Anteil einen länder Hol die streben Insgesamt Aircraft. NG ning Plan­ Business Leiter Marshman, Henri sagt haben», Produkt beste das wir dass wir, ben neuesten Triebwerken anbieten können, glau brauch. Da wir das leichteste Flugzeug mit den Triebstoffver höheren Prozent zwei um nen liche Tonne bedeutet für einen Regionaljet ei zusätz Jede aufnehmen. weniger Passagiere 20 aber kann schwer, gleich etwa ist Jet onal Regi Mitsubishi Ein russische. das als mehr sogar und Flugzeug kanadische das wie giere Passa viele gleich aber transportiert leichter, perjet 100 ist sie sieben respektive drei Tonnen Su zum und CS100 Vergleichzur Im Klasse. seiner in Flugzeug leichteste das ist F100NG gibt sich der Hersteller sehr optimistisch: «Die 6MAX wildert. Trotz der grossen Konkurrenz und Superjet 100 sowie des A319neo und B737- CSeries Neuentwicklungen Revierender den Musterin das womit an, 122 mit Rekkof gibt anwachsen. Die maximale Passagierkapazität 3890 Kilometer (optional auf 4440 Kilometer) des tieferen Treibstoffverbrauchs von 2780 auf aufgrund soll hingegen Reichweite die dert, unverän nahezu F100 klassischen der über den. Das maximale Startgewicht bleibt gegen um durchschnittlich 16 Prozent gesenkt wer Dadurch soll der Verbrauch der Fokker 100NG henen Tragflächen auf den Markt zu bringen. Thomas Strässle 100NG für Ende 2016 geplant ist. Civil Aviation Cockpit 11 2011 ------Cockpit derFokker 100. schätztbei Helvetic, dasfürihrAlter moderne Marco Lorenzetti (links), Fokker-100-Captain Das ist sicher ein interessantes aber ich Projekt, bezweifle, ob genügend Geld dafür vorhan cen geben Sie der Fokker 100NG? Nun will der Hersteller eine Weiterentwicklung dieses Flugzeugs bauen. Welche Chan sind Jets komfortabler. zudem eingeschränkt, zu uns für ist Reichweite Deren kommen. Frage in Turboprops dass nicht, aber ich glaube Persönlich muss. Innovativeshandeln Neues,etwas um sich es dass sen sich unser Investor und die Geschäftsleitung jetzt schon mit der Nachfolge. Dabei ist klar, befasnatürlich aber aus,Jahren sechs Zeithorizontbis einem vonfünf von noch gehen Wir den ist. den Vielleicht ist ist. es auch schon zu spät dafür. den Piloten? Cockpit: Hat die Fokker 100 einen besonderen Ruf bei von Martin Ebner sechs Stück betreibt. zum holländischen Muster, von dem die Fluggesellschaft vetic Airways. Im Interview mit Cockpit nimmt er Stellung Simon Schatzmann ist Chef der Fokker-100-Flotte von Hel te behalten? Gibt es ein Muster, das favorisiert wird, vielleicht sogar ein Turboprop? Wie lange wird Helvetic das Muster gemäss aktuellem Planungsstand noch in der Flot August 2011, die Red.) kein Flug ausgefallen. Grundsätzlich haben wir wenig technische Probleme. Ab Bern ist Prozent. 99,3 beispielsweise Jahres letzten August bis seit beträgt Abflugzuverlässigkeit jetzt die (Ende Einsatz, im nuten Unsere sind Maschinen seit Anfang 2011 während durchschnittlich fünf Stunden und 40 Mi schen Zuverlässigkeit? techni der mit es steht wie und FlugzeugeIhrer Einsatzzeit tägliche die ist hoch Wie sind ausserdem mit drei ILS ausgestattet. Régional-Flugzeuge früheren beiden Die zulässt. nicht dies AOC unser weil dürfen, fliegen nicht gar Minima diese wir wobei IIIb-tauglich, sogar wärenRégional von jene zugelassen, CATIIIa-Landungen für sind American-Flieger ehemaligen Die GPWS. verbesserte das und II Nein, denn die Flugzeuge waren schon gut ausgerüstet. Sie verfügen beispielsweise über TCAS immerhin 16 bis 17 Jahre alt sind, nachträglich zusätzliche Avionik-Updates installiert? ja die Flugzeugen, übernommenen Régional und American von den bei Helvetic Hat gute, was das Fliegen wiederum komfortabel macht. gen, etwa nach Kreta. Dabei kommen ihr auch die im Reiseflug relativ leisen Triebwerke zu rechtweiteLast voller flie Streckenmit zu zudem, uns erlaubt operieren.Sie Bern ab auch Die Fokker 100 kann auf kurzen Pisten starten und landen. Darum können wir beispielsweise Welches sind aus Ihrer Sicht die fliegerischen Vorzüge? müssen deutlich weniger Items abgearbeitet werden. Flugvorbereitung der bei und angeordnet, Ort einem an Überwachungsanzeigen der einzelnen Systeme im Cockpit Im Gegensatz etwa zu einer MD-83 sind die Bedien- und ist relativ einfach zu fliegen, das Cockpit ist übersichtlich. 100 Fokker Die Piloten. von Mithilfe unter auch ja stand sehr pilotenfreundliches Flugzeug. Das Cockpitdesign ent Schatzmann: Das würde ich nicht sagen, aber sie ist ein

Foto: Thomas Strässle gen. und verbrauchsgünstigere Triebwerke verfü Die modernisierte überWinglets F100NGsoll Interview: ts - -

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Foto: Thomas Strässle Foto: Rekkof Aircraft NV

D ten Jahren storniert, viele aber auch aus wirtschaftlichen Gründen. der Vertrauen fassen. Weit über 100 Bestellungen wurden in den letz wie Airlines verunsicherte zwischenzeitlich aber werden telfristig zwar äusserst kostspielig und ebenso ärgerlich für die Kunden, mit Auslieferung und Zulassung der Verzögerungenbei mehrjährige sind hat, gezeigt 380 Airbus des Einführung verspätete ebenfalls die schon Wie Zukunft. die in Investition wichtige eine sinpreise Kero steigende weiter auf Blick mit – setzen Massstäbe verbrauch Der aus Verbundwerkstoffen hergestellte Dreamliner wird im Sprit Flugzeug hervorgebracht haben.» sammenarbeit als Team, die dieses bahnbrechende und innovative Partnerfirmen das für danken die Talent, Zu die und Technologie unseren sowie Boeing von Mitarbeitern allen und ANA möchte Ich einführte. weltweit für Passagiere Jetflüge Jahren 50 als mehr vation in der kommerziellen Luftfahrt seit Boeing mit der 707 vor Trotz mehrjährigerVerspätung könnte dasFlugzeug nunamAnfang einerErfolgsgeschichte stehen. Am 26.September feierte BoeingdieAuslieferung des ersten 787Dreamliners andenErstkunden ANA. Start einerErfolgsgeschichte? Dreamliner ten Tönen: «Der 787 Dreamliner ist die bedeutendste Inno ne» Boeing 787-8 bei der Auslieferung an die ANA in höchs er Präsident und CEO von Boeing, Jim McNerny, pries «sei

------Max Ungricht sowie Quantas und Japan Airlines (je 35). Typs -9. Grösste Besteller sind ILFC (67), ANA (40), Air Canada (37) geteilt in 613 Bestellungen für den Typ -8 und 230 Bestellungen des Das aktuelle Backlog umfasst 843 Bestellungen von 46 Kunden, auf Antrieb Reichweite Passagiere Abfluggewicht Max. Leergewicht Höhe Spannweite Länge Technische Daten Boeing787 oder GEnx 2 xRRTrent 1700 14 210–250 227 109 16,9 m 60,1 m 56,7 m 787-8 200–15 930 kg 800 kg 200 km

oder GEnx 2 xRRTrent 1700 14 250–290 251 115 16,9 m 63,0 m 62,8 m 787-9 800–15 900 kg 200 kg 750 km - Foto: Boeing 17