Z 6796 C -8. OKTOBER 1964 NR. 41 • 18. JAHRGANG UNIONUxT>eutscfUan(L INFORMATIONSDIENST der Christlich Demokratischen und Christlich Sozialen Union Stabilität bleibt bestimmend Mittelstandstag der CDU/CSU in Bremen - Politik der Bundesregierung bejaht

Vor wenigen Tagen führten die Unionsparteien in Bremen eine Mittel- reicht worden sind. Als große Aufgabe «dandstagung durch, die durch die gegenwärtige sozialpolitische Diskussion in der CDU bezeichnete Theodor Blank die Schaffung einer Gesellschaftsordnung, die W Öffentlichkeit besondere Bedeutung erhielt. Bundesarbeitsminister Blank auf dem Privateigentum beruht. Für die und Bundesscbatzminister Dr. Dollinger waren die Hauptredner der Veranstal- Union lägen hier große Verpflichtungen, tung. In Resolutionen wurde die Bundesregierung aufgefordert, die Sicherung die nicht nur einen Stand berühren, vor- der Stabilität und die Erhaltung der Kaufkraft auch für die Zukunft zum Haupt- nehmlich aber für Mittelstand und Arbeit- anliegen ihrer Politik zu machen. nehmerschaft bedeutsam seien. Am zweiten Tag der Veranstaltung dis- Auf einer Kundgebung aus Anlaß des vateigentum, sagte der Minister. Sie ist kutierte der Mittelstandstag der CDU/CSU Mittelstandstages der CDU/CSU am 1. Ok- nur zu erhalten, wenn der Zugang zum in vier Arbeitskreisen Probleme der Raum- tober sprach für den erkrankten Bundes- Eigentum jenen geschaffen wird, die trotz ordnung, der Verkehrspolitik, Sozial- wirtschaftsminister Kurt Schmücker Bun- fleißiger Arbeit noch keinen Zugang zum politik, Finanz- und Steuerpolitik sowie desarbeitsminister Theodor Blank. Unter Eigentum gefunden haben. Die Bundes- der Wirtschaftspolitik. starkem Beifall der Kundgebungsteilneh- regierung und die CDU/CSU denken aber In seiner Rede vor dem Arbeits- mer sagte Bundesminister Blank, die nicht daran, ehrlich erworbenes Eigentum kreis „Raumordnung und Verkehrspolitik" Stellung Deutschlands in der Welt beruhe umzuverteilen. Es müsse jetzt ein Durch- setzte sich der CDU-Bundestagsabgeord- einzig und allein auf der inneren Ord- bruch zum Eigentum geschaffen werden. nete Dr. Müller-Hermann für einen ge- nung. Die CDU trete dafür ein, den Mit- Dies ist nach den Worten des Bundes- ordneten Wettbewerb auf dem Verkehrs- telstand gesund zu erhalten, da er das arbeitsministers genauso wichtig, wie der markt ein, der die Gewähr biete, daß sich von uns geführte Durchbruch in die euro- auf der Basis gleicher Startchancen und stabilisierende Element unserer Politik päische Gemeinschaft und in das große ist. Der stellvertretende CSU-Vorsitzende, unter Vermeidung wettbewerbsverzerren- atlantische Bündnissystem. Dabei wies der Staatseingriffe und Subventionen der Bundesschatzminister Dr. Dollinger, hob Bundesarbeitsminister Blank darauf hin, ebenfalls die Bedeutung des Mittelstandes Marktanteil der Verkehrsträger nach den daß diese Erfolge unserer Politik nur im Kosten und der Qualität ihrer Leistungen hervor. Er widersprach sdiarf der Auf- absoluten Widerspruch zur Opposition er- richtet. fassung, daß eine Steuersenkung im ge- genwärtigen Zeitpunkt aus konjunkturel- '^•n Gründen nicht ratsam sei. Langfristige Planung gefordert An die Adresse der Opposition ge- richtet, sagte Bundesschatzminister Dr. Müller-Hermann forderte „ein lang- und Kommunen sowie mit Presse, Rund- Dollinger, die Bundesregierung habe fristiges und gesamtwirtschaftliches In- funk und Fernsehen und nicht zuletzt mit gezeigt, daß es ihr mit ihren konjunk- frastruktur-Programm, das die Schienen- den privaten Organisationen weiter zu turpolitischen Vorstellungen ernst sei. wege, das Straßennetz, die Wasserwege, verstärken. Er appellierte an die Länder und Ge- die Seehäfen und den Luftverkehr ein- meinden, das ihre zu einer vernünf- bezieht und in Abstimmung von Bund, Der Bundestagsabgeordnete Dr. Ludwig tigen Konjunkturpolitik beizutragen, Ländern und Gemeinden und nach Maß- Franz befaßte sich im Arbeitskreis „So- gabe der Dringlichkeit eine volkswirt- zialpolitik" u. a. mit der Aufgabe der denn die Konjunkturpolitik könne nicht Rentenversicherung, die darin gesehen allein vom Bund gestaltet werden. schaftlich sinnvolle Verwendung öffent- licher Mittel im Verkehrswegebau wird, einen gesetzlich verankerten, lohn- Wörtlich fügte Dr. Dollinger hinzu: und beitragsbezogenen Grundstock zur „Wer Forderungen erhebt, sollte auch sicherstellt, Uberkapazitäten und Eng- pässe vermeidet und auch ein sich ge- Alterssicherung aller Schaffenden bereit die Konsequenzen in Kauf nehmen." genseitig ergänzendes und aufeinander zu stellen. Dr. Franz fügte wörtlich hinzu: abgestimmtes, der technischen Entwick- „Die ständig steigenden Zuschüsse aus Bundesarbeitsminister Theodor Blank lung entsprechendes Verkehrswegenetz dem allgemeinen Steueraufkommen las- ging auf die Rolle der Sozialpolitik in hinwirkt". sen es gerechtfertigt erscheinen, den Ge- Mittelstandsfragen ein, der hier eine neue danken der Wiedereinführung der Mög- und entscheidende Bedeutung zugewach- Dr. Müller-Hermann betonte in diesem lichkeit der freiwilligen Selbstversiche- sen sei. „Ich habe Sozialpolitik immer als Zusammenhang, daß die CDU/CSU sich rung bei einer versicherungsmathematisch Strukturpolitik verstanden. Sie ist Ord- von den gleichen Prinzipien auch in ihrer vernünftigen Beitragsgestaltung zur Dis- nungspolitik, die das gesellschaftliche Haltung zur gemeinsamen Verkehrspoli- kussion zu stellen, statt für einzelne Gefüge in der rechten Weise zueinander tik der EWG leiten lassen wird. Abschlie- Stände Sondereinrichtungen zu schaffen, ordnet." Daran anschließend befaßte sich ßend unterstrich er die Forderung der die weder das sozialpolitisch so schwer- Blank mit der in letzter Zeit häufig dis- CDU/CSU an die Bundesregierung, die wiegende Problem der falten Last' der kutierten Vermögensbildung in Arbeit- Bemühungen um eine erhöhte Verkehrs- einzelnen Berufsstände übernehmen noch nehmerhand. Unsere Gesellschafts- und sicherheit und eine bessere Verkehrs- auf die Dauer sich selber tragen können." Wirtschaftsordnung beruht auf dem Pri- erziehung gemeinsam mit den Ländern Fortsetzung Seite 2 blemalisch und für den Fiskus zudem un- Stabilität bleibt bestimmend ergiebig." Fortsetzung von Seite 1 Im Arbeitskreis „Finanz- und Steuer- Einmütig wurde ein Entschließungs- Es komme nicht von ungefähr, daß die er- politik" referierte der Bundestagsabge- antrag zur Reform der Einkommen- bittertsten Auseinandersetzungen heute ordnete Dr. Curt Becker über die bishe- steuer angenommen, der den folgenden auf dem Gebiet der Krankenversicherung rige Diskussion zur Art einer einzufüh- Wortlaut hat: „Der Mittelstandstag der ausgetragen werden. Hier sei der Ge- renden Mehrwertsteuer. Dr. Becker sagte: CDU/CSU fordert die CDU/CSU auf, danke der Solidarität am deutlichsten in „Seitdem sich im Jahre 1962 die beiden die Frage zu prüfen, ob durch die Ein- eine Krise geraten. Die Gewährung von großen Fraktionen der CDU und SPD ent- führung eines besonderen Einkommen- Sachleistungen an den Erkrankten und die schlossen haben, eine Mehrwertsteuer- steuertarifs für gesparte Einkommens- sogenannte Lohnfortzahlung müssen da- reform mit Energie zu betreiben, ist man teile das gesellschafts- und wirtschafts- bei in einem unlösbaren Zusammenhang sich in eingeweihten Kreisen darüber politische Anliegen der Vermögensbil- gesehen werden, vor allem dann, wenn klar, daß die Mehrwertsteuer kommen dung in breiten Schichten, unter gleich- die Lage auf dem Arbeitsmarkt so ge- wird. Offen ist heute die Frage, wann die zeitiger Stärkung der Eigenkapitalbasis spannt ist, daß von ihr kein Anstoß zur Steuer in der Bundesrepublik eingeführt der deutschen Wirtschaft, wirksam ge- Selbstbestinnung mehr ausgeht. werden wird. Außerdem besteht noch fördert werden kann." keine Einigkeit über bestimmte wichtige Fehler vermeiden In der Begründung dieses Antrages Einzelheiten der Reform. Die derzeitige hieß es, es sei das erklärte Ziel der CDU/ Dr. Franz fügte hinzu: „Den Ver- Allphasenumsatzsteuer ist von Grund auf CSU, die Eigentumsbildung breiter Schich- sicherten muß wieder klargemacht reformbedürftig, weil sie eine starke ten zu fördern. Jedoch könne weder er- werden, daß ihre außergewöhnlich ho- Tendenz zur Betriebskonzentration ent- zwungenes noch geschenktes Eigentum hen Jahresbeiträge einen Zwangsspar- hält. Außerdem eignet sie sich schlecht auf die Dauer eine Grundlage für unsere vorgang darstellen, dessen Effektivität für die Be- und Entlastung von Steuern freiheitliche Gesellschaftsordnung sein. sie nachdenklich machen sollte. Aber im grenzüberschreitenden Verkehr. Das auch die Arbeitgeber sollten daran den- kumulative Umsatzsteuersystem steht ken, daß sie bei einer eventuell soli- nicht im Einklang mit unserem System Währung schützen darisch zu bewältigenden Lohnfortzah- der Sozialen Marktwirtschaft." lung nicht Fehler einer Konstruktion wiederholen, die heute schon auf der Der Bundestagsabgeordnete Dr. Helmut In seinem Referat im Arbeitskreis Arbeitnehmerseite deutlich erkennbar Artziinger befaßte sich eingehend mit dem „Wirtschaftspolitik" sagte der Bundes« negativ zu Buche schlagen." „Steueränderungsgesetz 1964". Dr. Artzin- tagsabgeordnete Alfred Burgemoi ger nannte die amtliche Begründung un- daß die Grundlagen der Mittelstandspoli'- In demselben Arbeitskreis gab der Bun- vollkommen, das Gesetz wolle eine „Ver- tik unverändert bleiben. Besonders hob destagsabgeordnete Dr. Schwörer einen besserung der Eigenkapitalbildung insbe- er hervor, daß es gelingen müsse, unsere Überblick über die bisher getroffenen sondere der mittelständischen Wirt- Währung vor Erschütterungen zu bewah- Maßnahmen bei der Vermögensbildung. schaft". Der Diskussionskreis Mittelstand ren und die Konjunktur zu erhalten. Er lehnte einen tariflichen Investivlohn, der CDU/CSU erwäge daher eine Initia- Scharf setzte er sich mit Erklärungen der einen Zwang zur vermögenswirk- tive, um den Mittelstandsbogen weiter maßgeblicher SPD-Politiker in Bezug auf samen Anlage darstellen würde, ab. Er abzuflachen. Er kritisierte den Antrag der die Mitverantwortung der kommunalen äußerte sich auch skeptisch zum Pro- SPD, den Spitzensteuersatz von 53 auf Haushalte auseinander, „iin denen eine gramm des Vorsitzenden der IG Bau- 58 v. H. 'zu erhöhen. Der Regierungsent- Rücksichtnahme auf die Konjunkturlage Steine-Erden, Leber. Dr. Schwörer hält wurf halte „mit durchschlagenden Grün- bestritten und abgelehnt wird". Diese zwar eine gründliche Prüfung dieser Ge- den an der bisherigen Regelung fest. Die Bestrebungen wurden eindeutig verur- danken für angebracht, äußerte aber er- Erhöhung wäre in mancher Hinsicht pro- teilt. hebliche Bedenken gegen die Bildung eines neuen, gewerkschaftlich mitbe- stimmten Fonds, der in absehbarer Zeit über Milliardenbeträge verfügen und da- Falsche SPD-Haushaltspolitik mit eine außerordentliche, schwer kon- trollierbare Machtkonzentration mit kaum Burgemeister fügte hinzu: „Wer auf Waren, Dienstleistungen, Kapital- und übersehbaren Auswirkungen darstellen solche Art dazu beiträgt, die Wäh- Arbeitskraft über die nationalen Grenzen würde. rungsstabilität zu untergraben und da- der sechs Partnerstaaten hinweg große In einem Entschließungsantrag, der im mit die Existenz vieler mittelständischer Fortschritte gemacht hat. Der Warenaus- Arbeitskreis „Sozialpolitik" einstimmig Betriebe bedroht, trägt auch zur Ver- tausch innerhalb der Gemeinschaft wächst gefaßt wurde, wurde deutlich gemacht, ringerung der kommunalen Einnahmen ständig. Gegenüber 1958 hat er eine Ge- daß eine Verbesserung der sozialen Ge- über die Gewerbesteuer bei. Für die samtzunahme von 130 Prozent erreicht." rechtigkeit nur durch eine Politik, die Erhaltung einer gesunden Konjunktur alle Gruppen und Schichten der Gesell- gerade auch im mittelständischen Be- Im Arbeitskreis „ Wirtschaf tspolitil schaft mit einbezieht, möglich ist. Der reich muß bei uns, wie in den anderen wurde eine Resolution gefaßt, in der du Mittelstand sei bereit, heißt es weiter, Ländern der EWG, eine stabile Haus- Bundesregierung aufgefordert wird, „an weiterhin an der Sozialgesetzgebung haltspolitik betrieben werden. Es ge- die Spitze ihrer wirtschaftspolitischen Be- verantwortungsbewußt und konstruktiv hört dazu auch eine stabilitätsbewußte mühungen die Maßnahmen zur Sicherung mitzuarbeiten. Im Arbeitskreis wurde an Lohn- und Arbeitszeitpolitik der Tarif- der Stabilität der Währung und zur Er- dem Zusammenhang zwischen der Verbes- partner." haltung und Erhöhung der Kaufkraft zu serung der Lohnfortzahlung im Krank- setzen". Es wurde betont, daß der ge- heitsfall und der Reform der Kranken- An die Unternehmer richtete er die werbliche Mittelstand als größter Bereich versicherung festgehalten. Der Arbeits- Forderung, „vor Kapazitätsausweitungen der Volkswirtschaft sich mitverantwort- kreis drückte die Erwartung aus, daß in der Konsolidierung, Rationalisierung und lich für die Gesunderhaltung der deut- der Reform der Krankenversicherung Modernisierung den Vorzug zu geben". schen Wirtschaft und für die laufende eine sinnvolle Eigenleistung der Ver- Erhöhung des Lebensstandards aller Be- sicherten verankert wird. Gleichzeitig EWG kommt voran völkerungskreise fühlt. Außerdem wird wurde ein weiterer Ausbau des Gesetzes in der Resolution eine Beseitigung der zur Förderung der Vermögensbildung In diesem Arbeitskreis referierte auch zahlreichen Mißstände und Mißbräuche der Arbeitnehmer empfohlen. Dabei sei der Bundestagsabgeordnete Joseph Iller- auf den Märkten gefordert. an den tragenden Gedanken des Gesetzes, haus über das Thema „Gemeinsamer nämlich der eigenen verantwortlichen Lei- Markt". Immer wieder müsse darauf hin- Die Delegierten des Mittelstands- stung, der Freiwilligkeit und der betrieb- gewiesen werden, daß die Zielsetzung der tages der CDU/CSU wählten wieder zu lichen Partnerschaft festzuhalten. Ein Ein- EWG nicht nur wirtschaftlicher, sondern ihrem ersten Vorsitzenden Bundes- bau des Tarifvertrages in das Gesetz auch politischer Natur sei. Aus der wirt- wirtschaftsminister Kurt Schmücker. Der wurde abgelehnt. Außerdem wurde die schaftlichen Integration solle schließlich geschäftsführende Vorsitzende Heinz Forderung erhoben, die Privatisierung die politische Vereinigung Europas her- Schmitz, MdL, und die stellvertretenden des Vermögens der öffentlichen Hand vorgehen. Er fügte hinzu: „Entgegen vie- Vorsitzenden Burgemeister, MdB, und einschließlich des Wohnungsbaus unter len Unkenrufen kann festgestellt werden, Wieninger, MdB, wurden ebenso in Berücksichtigung der bisherigen Erfahrun- daß die Verwirklichung des Gemein- ihren Ämtern bestätigt wie der Schatz- gen auszubauen. samen Marktes mit der Freizügigkeit von meister Landrat Klaus. Zuversicht im Wahlkampf /TIM/ ein ZZls Ott CDU Saar veranstaltete einen Landesparteitag Gleichzeitig mit dem Deutschlandtag der Jungen Union, über den an anderer Liebe Freunde, Stelle dieses Informationsdienstes berichtet wird, veranstaltete die CDU Saar die Unionsparteien stehen geschlos- ihren Landesparteitag, von dem ein Ansporn für die Kommunalwahlen aus- sen hinter der Politik des Bundeskanz- gehen soll. lers. Das ist das Ergebnis der Bespre- chungen, die in der alten Reichshaupt- In Anwesenheit des Geschäftsführenden stimmte Schule nante er die „zweckmäßig- stadt geführt worden sind.Zwar konnte Vorsitzenden der CDU, Staatsminister ste Schulart", unterstrich jedoch, daß der auch vorher schon kein Zweifel daran a. D., Josef Hermann Dufhues, der ein Elternwille in der Landesverfassung dann bestehen, daß CDU und CSU in den Hauptreferat hielt und die Partei zu ver- eine stärkere Berücksichtigung finden grundsätztichen politischen Fragen mehrter Anstrengung aufforderte, eröff- solle, wenn es gewünscht werde. einig sind. Aber nach den unerläß- nete Landesvorsitzender und Minister- lichen Diskussionen über den Weg, den präsident Dr. Röder den Parteitag. Ministerpräsident Dr. Röder stellte man im einzelnen einzuschlagen hat, seine Ausführungen unter das Thema: „In Dufhues, der zunächst die sbaatsmänni- ist diese erneute Bestätigung aus Ber- eine gute Zukunft". Dazu gehöre, so lin doch gut und wichtig. Denn von in- sche Leistung des ehemaligen Bundes- sagte er u. a., daß dem Wähler nicht mehr kanzlers Dr. gewürdigt teressierter Seite wird bewußt daran das unerfreuliche Schauspiel so manchen gearbeitet, der Öffentlichkeit über die hatte, setzte sich für eine baldige Verab- Koalitionsgeplänkels in Bonn geboten schiedung des Notstandsgesetzes ein, für Situation in der Union ein falsches Bild werde. Die Gespräche, die Bundeskanzler zu vermitteln. eine entschlossene Politik, zur Förderung Prof. Erhard nun in Bonn und Berlin ge- der Familien sowie für eine Verstärkung führt hat, sind auch an der Saar mit Be- Einen erneuten Beweis dafür lieferte der von den Unionsparteien betriebenen friedigung zur Kenntnis genommen wor- die SPD, die in ihrem Pressedienst er- Politik zur Eigentumsbildung. den. klären ließ, das Vertrauen der CDU/ Innenminister Schnur hatte sich das CSU zu Bundeskanzler Erhard schwin- Der Ministerpräsident legt Wert auf de. Jeder weiß, wie töricht eine solche Thema der Kommunalpolitik: gewählt, wie die Feststellung, daß seine Regierung We siich an der Saar darbietet. In sechs Behauptung ist, nachdem erst in den nicht aufhören werde, Standortverbesse- Letzten Wochen führende Sprecher der unkten hatte er die Ziele aufgegliedert, rungen für die Saarwirtschaft anzustre- denen sich die CDU verpflichtet fühlt: Partei und der Fraktion nachdrücklich ben. Dr. Röder will dieses Vorhaben auch bestätigt haben, daß Gutes Wohnen, Bildung, Erholung, Ver- in einem Gespräch mit Bundesarbeitsmi- kehrssicherheit, Wohlstand der Familien nicht nur heute, sondern auch nach der nister Blank, das in Kürze geführt wer- Bundestagswahl unser Kanzler ist und und der Gemeinden sowie das Zusam- den soll, zu unterstützen suchen. Verbes- menleben in der Gemeinschaft. sein wird. Aber die SPD hat es offen- serungsbedürftig erscheint ihm das Pro- bar bitter nötig, von den internen Dif- In diesen Zusammenhang gehört die blem, einen familiengerechten Lohn zu er- ferenzen in ihren eigenen Führungs- Würdigung der Verdienste der Landes- zielen. gremien abzulenken. regierung, die unter Führung der CDU Zuversichtlich könne die CDU an der alles getan hat, um der Bildung von Bal- Saar in den Wahlkampf gehen, sagte der Die Gespräche in Berlin werden auch lungsräumen durch vermehrtes Bauen im Landesparteivorsitzende zum Abschluß. auf die Zusammenarbeit innerhalb der Grünen entgegenzuwirken. Der Innenmi- Die Frage Alt-CDU und CVP spiele heute Regierungskoalition ihre Rückwirkung nister bekannte sich auch zu einer der an der Saar keine Rolle mehr. Der Ver- haben. Die FDP hat durch ihre maßge- Zeit angepaßten Bildungspolitik. Als such der Saarländischen Volkspartei, mit benden Vertreter bereits einige Tage Grundlage dafür nannte Minister Schnur der Neuauflage des Namens CVP Wäh- zuvor im Palais Schaumburg wissen den Gleichklang zwischen Schule, Kirche ler der CDU zu gewinnen, werde fehl- lassen, wieviel ihr an einer weiteren und Elternhaus. Die konfessionell be- schlagen. vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Union gelegen ist. Hofien wir also, daß das unbefriedi- gende Ergebnis der Kommunalwahlen Bekenntnis zur Pressefreiheit in Nordrhein-Westfalen für alle Betei- ligten eine heilsame Lehre und ein Europäische Frauen-Union faßte Entschließungen ständiger Ansporn bleibt. Die Koali- tion braucht für den letzten Abschnitt Teilnehmerinnen aus den elf Mitgliedstaaten waren zu der jährlichen Sit- der Legislaturperiode mehr denn je ing des Rates der Europäischen Frauen-Union gekommen, die unter Vorsitz Geschlossenheit und gegenseitige der EFU-Präsidentin Frau Dr. , MdB, in Luxemburg stattfand. Vor- Loyalität, denn noch warten wichtige Gesetzesvorhaben auf ihre Verabschie- aufgegangen waren Zusammenkünfte des Präsidiums sowie der Kommission dung. Die Wähler wollen keinen Streit für Film, Rundfunk und Presse unter Vorsitz der Bundestagsabgeordneten im Lager der Regierungsparteien, und Frau Dr. Gabriele Strecker. sie werden 1965 nur den positiven Er- trag sachlicher Arbeit, nicht aber Gel- Im Mittelpunkt der zweitägigen Rats- tungsbedürfnis und Extratouren hono- bungen zur Herstellung wertvoller Filme rieren. sitzungen standen die Vorbereitungen der zu unterstützen. Es wird die Notwendig- nächsten Generalversammlung im Sep- keit betont, in den aufsichtsführenden Die bevorstehende Haushaltsdebalte tember 1965 in Wien (Thema „Die kul- Gremien der Rundfunk- und Fernseh- im wird — davon bin ich turelle Zusammenarbeit der Völker anstalten wie in den Programmabteilun- überzeugt — ein neuer Beweis dafür Europas") und die Zusammenarbeit mit gen die Zahl der weiblichen Vertreter, sein, daß die Unionsparteien mit Bun- dem Europa-Rat. Die Europäische Frauen- die mit den Zielen der EFU übereinstim- deskanzler Erhard einig und geschlos- Union, die den Status B (Beobachter) men, zu verstärken, um dort ein ausgegli- sen in das letzte Jahr vor der Wahl beim Europa-Rat hat, hatte diesen vor chenes Kräfteverhältnis zu schaffen. Aus- hineingehen. kurzem aufgefordert, sich mit dem Man- drücklich bekennt sich die EFU in der Re- gel an Krankenschwestern und Sozial- solution zu einer unabhängigen, freien Ihr Konrad Kraske arbeitern zu befassen. In der Luxem- Presse. Sie fordert aber, daß sich die Ver- burger Sitzung konnte die Mitteilung ge- antwortung des Journalisten an den macht werden, daß der Europa-Rat diesen Grundrechten orientiert, wie sie Europa- ferner die europäische Schule in Luxem- Punkt auf die Tagesordnung seines So- Rat und UNO einstimmig angenommen burg und nahmen an einem Empfang zialausschusses gesetzt hat. haben. durch die Christlich Soziale Volkspartei teil. Zu den Problemen des Films, Rund- Die Tagung des EFU-Rates war mit funks und Fernsehens sowie der Presse einem Informationsbesuch bei der Hohen Nach der Sitzung in Luxemburg besuch- verabschiedete der EFU-Rat eine Reso- Behörde verbunden, wo die Teilnehme- ten die schwedischen und finnischen lution, in der den Regierungen der Mit- rinnen von derem Mitglied , Teilnehmerinnen als Gäste der deutschen gliedsländer empfohlen wird, alle Bestre- MdB, begrüßt wurden. Sie besichtigten Landessektion die Städte Bonn und Köln. Daß man sich bei den Jungsozialisten große Mühe damit macht, bei der alten Mißton aus Straubing sozialistischen Grundhaltung zu bleiben Jungsozialisten rechneten mit den Sozialdemokraten ab zeigt sich in der Ablehnung eines An- trags, der den Begriff der „Jungsoziali- Die Landeskonferenz der bayerischen Jungsozialisten in Straubing ging am sten" in „Junge Sozialdemokraten" um- vergangenen Wochenende mit der SPD hart ins Gericht. Die Ablehnung sozial- wandeln wollte. demokratischer Initiativen reichte von der multilateralen Atomstreitmacht bis Nach den letzten kulturpolitischen Ak- tionen der Bonner SPD erscheint die zur Bildungspolitik. jungsozialistische Kritik befremdlich, es Die Einheit, auf die von der SPD stets weil sie künftig „das junge Gewissen sei „politisch naiv", alles Heil nur in der Kulturpolitik zu suchen. Außerdem warf so stolz hingewiesen wird, scheint, zu- der Partei" sein müsse. mindest was den Nachwuchs der Partei, man den SPD-Politikern in Bonn ihre Die Auswirkungen dieser Kritik bekam Bemühungen vor, nirgendwo anzuecken die Jungsozialisten betrifft, recht brüchig der bisherige Vorsitzende der bayerischen und sich zu sehr auf künftige „Mitver- zu sein. .Jungsozialisten, Dönhuber, insofern zu antwortung" einzurichten, anstatt auf die Jungsozialistische Delegierte aus Nürn- spüren, als der Aschaffenburger Staats- ganze Macht hinzuarbeiten. berg stellten in Straubing den Antrag, anwalt Dr. Reiland zum neuen Landes- „sowohl eine nationale als auch eine vorsitzenden gekürt wurde. Von ihm Deutlicher als durch die ketzerischen multilaterale Atomstreitmacht" abzuleh- wurde eine Aktivierung der arg vernach- Ansichten des bayerischen SPD-Nach- nen, weil beides „nicht der Entspannung lässigten Öffentlichkeitsarbeit verlangt, wuchses kann die so häufig in der Öffent- in Europa dienen" würde. Obwohl sich um endlich ein wirkliches Gegengewicht lichkeit bekundete sozialdemokratische Bundesvorsitzender Dr. Müller darum be- zur erfolgreichen Breitenarbeit der Jun- Einheit nicht als Blendwerk entlarvt wer- mühte, den Delegierten darzulegen, daß gen Union in Bayern zu erreichen. den. es sich bei einer nationalen Atombewaff- nung und einer multilateralen Atomstreit- maciit der NATO um zwei völlig ver- schiedene Dinge handelt, fand der Nürn- Hat nur die Partei recht? berger Antrag die Billigung der Teil- nehmer. Niedersachsens SPD will Wahlrecht schmälern Offenbar erschien aber die hier do- Der Vorschlag des niedersächsischen SPD-Vorsitzenden Franke, bei den zi. kumentierte Abweichung vom Kurs der Partei dem stellvertretenden SPD-Lan- künftigen Kommunalwahlen das Listenwahlrecht einzuführen, ist in der Öffent- desvorsitzenden Waldemar von Knoe- lichkeit größtenteils auf ein ablehnendes Echo gestoßen. ringen noch nicht profiliert genug. Er fühlte sich daher verpflichtet, die jung- Die von der SPD angestrebte Listen- sönlichkeitswahlrecht stärker auswirke sozialistische Garde zu einem „wirk- wahl würde bedeuten, daß das Gleichge- als in den Großstädten. Kreft trat ent- lichen Radikalismus" zu ermuntern, wicht der Auswahl der Kandidaten, die schieden für die Beibehaltung der Per- von den Parteien vorgenommen wird, zu- sönlichkeitswahl ein. ungunsten des Auswahlrechtes des Wäh- Daß die SPD mit ihren Änderungsvor- Arbeit verstärken lers verschoben würde. Dem Wähle] schlägen in der breiten Öffentlichkeit auf Einen Arbeitskreis für Raumordnung bliebe demnach nur noch die Möglichkeit, wenig Gegenliebe stößt, zeigt sich auch und Landesplanung will in Kürze der die Liste und damit die Partei selbst zu in einem Kommentar der „Hannoverschen CSU-Kreisverband Aschaffenburg grün- wählen. Allgemeinen Zeitung" vom 1. Oktober den. Dies wurde in der letzten Sitzung Der Geschäftsführer der Kommunalpoli- 1964, in dem es heißt: beschlossen, auf der die Herbst- und Win- tischen Vereinigung der CDU, Kreft, sieh! „Der niedersächsische SPD-Vorsitzende terarbeit diskutiert worden war. über den Grund für die von der SPD betrie- Franke ist das Opfer einer Verwechslung das Programm der monatlichen Kreismit- bene Änderung des Wahlrechtes darin, geworden: er hält das, was der Partei gliederversammlungen wurde ebenso ge- daß sie bei den letzten Kommunalwahlen nützt, auch für den Nutzen des Wählers. sprochen wie über den Plan, regelmäßige in den kreisangehörigen Gemeinden mit Nicht anders ist sein Vorschlag zu wer- Sprechtage zur Beratung der Bürgerschaft 9100 von 34 000 Sitzen sehr mäßig abge- ten, das kommunale Wahlrecht rigoros einzurichten. schnitten habe, weil sich dort das Per- auf den Grundsatz der Listenwahl umzu- stellen. Den Schaden hätte allein der Wähler; ihm würde ein Stück seiner Frei- heit genommen. Schuld hat die SPD Es besteht kein Anlaß, die eine oder andere Art. der Wahl kurzerhand zuf**| Dr. Martin, MdB, zur Kultusministerkonferenz in Trier Dogma zu erheben oder sie überflüssig /,. glorifizieren. Auch das jetzige System hat Der Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschusses des Bundestages, der ausgeprägt seine Schwächen. Es verführt CDU-Abgeordnete Dr. Berthold Martin, nahm in Fulda zu Fragen der Bildungs- dazu, den populären Kandidaten auszu- planung und der Zusammenarbeit von Bund und Ländern in der Bildungs- wählen — er ist nicht immer auch der beste Rätsvertreter. Außerdem ist die ano- politik Stellung. Anlaß dazu bot die letzte Kultusministerkonferenz. nyme Großstadt einer Personenwahl feindlich, weil der Wähler meist die Kan- Er sagte, daß nach seiner Meinung der ster in Trier vertreten hätten, sei es nicht didaten gar nicht kennt, die vor ihm zur Vorschlag des baden-württembergischen getan. Es komme vielmehr darauf an, die Auswahl aufmarschieren. Wenn es hoch- Kultusministers Prof. Hahn, den Wissen- Perspektiven und Zielsetzungen in der kommt, wählt er den Beruf, nicht aber schaftsrat um eine Bildungskommission Kulturpolitik für die nächsten zehn bis den Menschen. Anders ist es in den Ge- zu erweitern, gegenwärtig der einzige zwanzig Jahre in einer Gesamtschau zu meinden von überschaubarer Größe, in praktikable Weg sei, um zu einer ge- vereinen. denen auch heute noch jeder jeden kennt. meinsamen Bildungsplanung in der Bun- Dort kann die Wahl gelegentlich sehr desrepublik zu kommen. Er habe darüber Wenn die SPD bei ihrer negativen Hal- tung gegenüber dem Hahn-Vorschlag ausgeprägt zur Auswahl werden -— zum hinaus den Vorzug, die Bereiche Bildung Nutzen des Wählers, zum Schaden manch- und Wissenschaft zusammenzufassen und bleibe, sei mit der Verwirklichung einer zentralen Bildungsplanung in nächster mal der Partei, die durchaus nicht immer damit ihrer wechselseitigen Bedingung recht haben muß. Rechnung zu tragen. Zeit nicht mehr zu rechnen. Die SPD müsse wissen, ob sie die Verantwortung Alles das soll nach dem Willen Fran- Dr. Martin bedauerte, daß die SPD dafür auf sich nehmen wolle. Dr. Martin kes nicht mehr möglich sein. Er will überraschend auf der Kultusminister- erinnerte daran, daß die Länder noch vor offenbar nicht, daß der Wähler mündiger konferenz in Trier den Gedanken der kurzem die Mitwirkung des Bundes an sondern folgsamer wird, vom Mitbestim- Bildungsplanung fallengelassen habe, ob- der Bildungsplanung für notwendig ge- mer zum Abstimmer, der brav Parteibe- wohl sie ihn noch jüngst iin ihren bil- halten hätten, jetzt aber hätten sie offen- schlüsse gutheißt, weil die Partei es bes- dungspolitischen Leitsätzen stark hervor- bar zum Teil aus partei- und machtpoli- ser we'iß. Das Wort hat nun der Landtag. gehoben habe. Mit einem bloßen Prag- tischen Gründen ihren Standpunkt wie- Er sollte Franke nicht auf diesen Wegen matismus, wie 'ihn die SPD-Kultusmini- der geändert. folgen." werden, daß Orte von zentraler Bedeu- tung entwickelt werden, daß zusammen- Ordnung, Sicherung, Förderung hängende freie Flächen, besondere Vor- Wohnungsbauminister Franken über das Landesentwicklungsprogramm ranggebiete für Land-, Forst- und Wasser- wirtschaft sowie für die Erholung erhal- Als erstes Land der Bundesrepublik gab sich Nordrhein-Westfalen Anfang ten bleiben. August ein Landesentwicklungsprogramm, über das Landesbauminister Fran- Der Minister betonte, daß das Landes- ken jetzt in Münster Einzelheiten berichtete. Das größte Bundesland will damit entwicklungsprogramm gegenüber dem einzelnen keine unmittelbare rechtliche der Tatsache Rechnung tragen, daß sich die wirtschaftliche Struktur der einzel- Wirkung habe. „Wir wollen nicht auf das nen Gebiete ändern und die Bevölkerung bis zum Jahre 2000 auf etwa 20,5 Leistungsprinzip in der Gesellschaft und Millionen zunehmen wird. vor allem in der Wirtschaft verzichten", sagte Franken, „aber auch nicht auf die Wie wichtig ein derartiges Programm y.ung, Wasserverunreinigung und des zündenden Funken der freiheitlichen Be- ist, in dessen Mittelpunkt die Raumord- Lärms verringern. Die Aufgabe der Si- tätigung des Menschen in der Wirtschaft nung steht, geht aus der Tatsache hervor, cherung komme auf die Ballungsrand- und Gesellschaft. Darin unterscheidet sich daß im größten Bundesland B/s der Be- zonen zu, die den Gefahren der Zersiied- der freie von dem totalen Staat, daß er völkerung konzentriert in den Ballungs- lung der Landwirtschaft, des Verlustes an den Raum freigibt für die von der Ver- gebieten auf Ve der Landesfläche wohnen, land- und forstwirtschaftlich genutzten waltung nicht mehr zu erfassenden während Ve der Bevölkerung der länd- Böden und der Verunstaltung des Kräfte. Es ist nämlich falsch, Freiheit und lichen Zonen mehr oder minder aufge- Landschaftsbildes entgegenwirken soll. Planung als Gegensätze zu sehen. Jeder lockert auf 2/s der Landesfläche lebt und Die Förderung hat insbesondere die länd- Mensch plant, und jeder Mensch plant nur '/e der Bevölkerung in den Jndustrae- lichen Zonen zum Ziel. Hier soll erreicht um seiner Freiheit willen". und Zentralarten außerhalb der Ballungs- gebiete auf '/« der Landesfläche in etwa ausgewogen räumlich untergebracht ist. Als die drei grundlegenden Aufgaben Fernsehen und Hörfunk der Landesplanung, für die das Land in elf Regionen eingeteilt wurde (Ruhr- '-^ippe-Raum, Düsseldorfer Raum, Köln- Bonner Raum, Aachener Raum, Raum „... anders als Intellektuelle sonst!" Niederrhein, Münsterland, Minden-Ra- vensburg, Hochstift Paderborn, Sauer- Bisher haben sicher wenige Zeitgenos- glaube, ich hätte allenfalls für eine Figur land, Siegerland und Mark) nannte der sen im Kanzlerkandidaten der SPD einen wie Trotzki größeres Interesse aufbringen Minister: typischen Intellektuellen gesehen. Auch können. Der war aber schon außer Landes am vergangenen Mittwoch wird sich dar- gegangen.") % Die Ordnung der Gebiete, in denen an wenig geändert haben, obgleich er im unerwünschte Entwicklungen bereits „Gespräch des Monats" des Zweiten Deut- 0 „Es wird gelegentlich gesagt, die SPD soweit fortgeschritten sind, daß eine be- schen Fernsehens dieses Prädikat ohne und ihr Vorsitzender haben drohliche räumliche Unordnung sich zum falsche Scham für sich in Anspruch nahm. aulgehört, die Pflichten der Opposition Nachteil der Bewohner auswirkt. Hier In der Sendereihe „Zur Person" des un- wahrzunehmen. Was sagen Sie zu einem sollen die planerischen Voraussetzungen abhängigen Journalisten Günter Gaus solchen Vorwurf? Wo ziehen Sie die für eine gesunde Neuordnung geschaffen wird das Format eines Politikers unbarm- Grenze zwischen Entideologisierung, die werden. herzig ausgelotet. Insbesondere der Prä- Sie wünschen, und Grundsalzlosigkeil, die % Die Sicherung der Gebiete, in denen zu sident des deutschen Bundestages hat vor auch Sie fürchten?" („Da muß man selbst befürchten ist, daß die unbeeinflußte kurzem der Sendereihe hohe Maßstäbe ge- verdammt aufpassen und mit seinen Entwicklung zu einer räumlichen Unord- setzt (vgl. UiD Nr. 31/1964). Das erwies Freunden darum ringen, daß das legitime nung führen wird. Hier bedarf es der sich nicht als Vorteil für den SPD-Vorsit- Sichbemühen um das Vertrauen und um Freihaltung von Flächen, um einer künf- zenden. Mit seiner einstündigen Fernseh- die Gunst der Wähler, daß es nicht so tigen Überlastung vorzubeugen. sendung hat er die Schar seiner Bewun- wird wie der Lakai" (gemeint ist wohl der derer nicht gemehrt. Dennoch hatte die in- Papagai), „der sich einem auf die Schul- 0 Die planerischen Voraussetzungen zu tensive Befragung zum Teil interessante tern setzt und dann einem diktiert, was schaffen zur Förderung der Gebiete, in Ergebnisse. Die schonungslosen und dabei man zu tun hat!") denen die Entwicklung hinter dem Lan- doch immer taktvollen Fragen des Inter- desdurchschnitt zurückgeblieben ist oder viewers, die seine Vorgänger zu Höchst- £ „Hätten Sie ohne Wehners Unterstüt- zu einer einseitigen Wirtschaftsstruktur leistungen angespornt hatten, umschulte zung das in der Partei werden können, geführt hat, damit sich die öffentliche und Willy Brandt nur mit angestrengter Kon- was Sie jetzt sind?" („Das, was jetzt ist, private Initiative in diesen Gebieten ent- zentration. Günter Gaus, von dem noch- hat sehr viel zu tun damit, daß diese bei- falten und auswirken kann. mals gesagt werden muß, daß er der Par- den Männer, nämlich der Wehner und der Brandt, sich zu einem Gespann zusammen- Die Aufgaben der Ordnung stehen nach teilichkeit ganz bestimmt unverdächtig ist, muß man bescheinigen, daß er sich wieder gefunden haben, mit ein paar anderen den Worten des Ministers in den Bal- noch dabei.") lunqskernen im Vordergrund. Dabei soll nut auf diese Sendung vorbereitet hatte. insbesondere erreicht werden, daß sich Seine Fragen waren durchdacht, aber nicht konstruiert, hart, aber nie unfair: Dieser Ausschnitt aus dem Frage-und- die Auswirkungen der Luftverschmut- Anlwort-Spiel mag genügen, um zu zei- 0 »/" jenem Jahr 1931, in dem Sie im gen, daß Willy Brandt es nicht leicht hatte, Maiumzug dieses Transparent herum- den bohrenden Fragen standzuhalten. War Hanno Schmidt ausgezeichnet getragen haben (.Republik, das ist nicht das, was der Beiragte zu sagen hatte, auch viel, Sozialismus ist das Ziel'), haben Sie nicht gerade eine Offenbarung, so gab es Der schleswig-holsteinische Minister- die SPD verlassen und sind Mitglied der doch einige interessante Äußerungen. präsident Dr. Lemke hat den früheren Sozialistischen Arbeiterpartei, einer wei- Interessant war beispielsweise das Her- Stadtpräsidenten von Flensburg, Dr. ter links orientierten Splittergruppe, ge- vorkehren der Größe Bismarcks und des Hanno Schmidt, mit dem Großen Verdienst- worden. Warum?" („Es war ein Aufbegeh- Generals de Gaulle, denn man liest es kreuz des Verdienstordens der Bundes- ren über die Kraftlosigkeit. Die Kräfte, die in SPD-Organen meist anders. Das Wort republik Deutschland ausgezeichnet, das meine eigene Partei damals führten, sind von der Quasistaatlichkeit der Sowjetzone ihm vom Bundespräsidenten für seine zu weit gegangen in der Kritik, aber es war ohne Frage nicht ganz glücklich. Be- Verdienste um die Sicherung des Deutsch- war das Unzufriedensein damit, daß die merkenswert war hingegen seine Einsicht, tums im Landesteil Schleswig verliehen Weimarer Republik nicht einen großen daß die CDU eine Frucht von Überlegun- worden ist. Der frühere Chefredakteur Wurf zustande brachte.") gen aus Untergrund und Illegalität, ein des „Flensburger Tageblattes" hat als Ergebnis des Strebens nach mehr Einheit- Mitglied der zuständigen Gremien des 9 „Wenn Sie, Herr Brandt, mit der So- liclikeit als in der Weimarer Republik, ist. Norddeutschen Rundfunks, dessen Ver- zialdemokratie als junger Mann unzu- So halte die Fernsehkamera doch ein waltungsrat er noch angehört, maßgeb- frieden waren, dann interessiert mich, interessantes Objekt, nur war es — um lichen Einfluß auf die Rundfunkoolitik im warum diese Splittergruppe Sozialistische mit Willy Brandt zu sprechen — „anders norddeutschen Raum genommen. Arbeiterpartei, warum nicht KPD?" („Ich als Intellektuelle sonst"! ohg. schrittenen Regenerationsprozeß: eine Er- scheinung, die in allen Organisationsstu- Geschlossen in die Zukunft ien zu beobachten ist. Unsere Aufgabe Deutschlandtag der Jungen Union in Saarbrücken sehen wir darin, der CDU/CSU so viel qualifizierte Mitglieder wie möglich zu- Zu einer machtvollen Demonstration der Geschlossenheit der Jungen Union zuführen." wurde der Deutschlandtag dieses Zusammenschlusses junger christlich demo- Dr. Klepsch erwartet, daß gemäß den kratischer Politiker in Saarbrücken. Die Bedeutung der Zusammenkunft wurde Entscheidungen des Parteitages von Han- durch die Referate des Geschäftsführenden Vorsitzenden der CDU, Staats- nover die CDU/CSU im kommenden Frühjahr eine klare Prinz'ipienerklärung minister a. D. Josef Hermann Dufhues, des Verteidigungsministers von Hassel und ein Aktionsprogramm vorlegt. Die und des amtierenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU im Bundestag, Dr. sogenannten Liberalisierungsmaßnahmen Barzel, unterstrichen. in der Zone interpretierte er als das Be- mühen, die passive Resistenz der Bevöl- Hier und in der sachlichen Arbeit der bessere Staffelung der Prämien nach Fa- kerung und ihre Ablehnung des kommu- Delegierten liegt das Schwergewicht des milienstand und Kinderzahl. Die Junge nistischen Systems mit neuen Mitteln zu Deutschlandtages der Jungen Union. Ge- Union bildet eine Studienkommission, die überwinden und das Ulbricht-Regime zu schehnisse am Rande, wie die kritischen sich mit allen Fragen zum Thema Inve- stützen. „Die Zwangsorganisationen der Ausführungen des Hamburger CDU-Ab- stivlohn auseinandersetzen soll. SED werden von der Jungen Union nicht geordneten Rollmann, sind in manchen als Gesprächspartner an Stelle des unter- Presse-Veröffentlichungen zu Unrecht so Die Saarbrücker Tage bewiesen ein drückten Volkes akzeptiert. Wer die er- hoch bewertet worden. hohes Maß an Geschlossenheit, die Be- probten Allianzen freiheitlicher Staaten reitschaft zur fundierten Aussprache und gegen eine Schaukelpolitik mit kommu- das ernsthafte Bemühen, sich auch mit nistischen Diktaturen eintauschen möchte, Motor und Gewissen schwierigen Problemen und Detailfragen stößt auf unseren entschiedenen Wider- Motor und Gewissen der CDU/CSU zu gründlich auseinanderzusetzen. Der Bun- stand . . . Unser Drängen nach der Ver- sein, ist — nach den Worten Konrad desvorsitzende Dr. , der die einigung Europas", fuhr Klepsch fort, Adenauers — Aufgabe und Verpflichtung vielstündigen Diskussionen in souveräner „entspringt nicht dem irrationalen Dranq der Jungen Union, die ihren diesjährigen Manier leitete, legte einen überzeugen- junger Heißsporne, sondern der nüchter- „Deutschlandtag" vom 2. bis 4. Oktober den Rechenschaftsbericht vor. Er fordert nen Erkenntnis der jungen Generatior/T in Saarbrücken durchführte. Als Reprä- einen neuen Stil der politischen Arbeit, daß unser Kontinent nur die Wahl lnu, sentanten der 92 000 Mitglieder waren der gekennzeichnet sein müsse durch sich zu vereinigen oder seine Eigenstän- 300 Delegierte aus dem ganzen Bundes- Sachkenntnis und Sachlichkeit. digkeit zu verlieren. Wer eine auf die Zukunft gerichtete Politik betreiben will, gebiet in der Saarmetropole zusammen- In seinem Rück- und Ausblick stellte gekommen. Die großen Erwartungen, die er u. a. fest: muß heute jede geeignete Möglichkeit die Union auf ihre junge Mannschaft nutzen, die Einigung Europas weiterzu- setzt, dokumentierte sich in der Anwe- „Die CDU/CSU befindet sich, wie auch bringen. Die deutsch-französische Freund- senheit zahlreicher prominenter Sprecher, die anderen Parteien in Deutschland, in schaft ist die Voraussetzung für diese die zu den Kernproblemen der deutschen einem mehr oder weniger weit fortge- Einigung." Innen- und Außenpolitik Stellung nah- men. Dufhues: Die CDU ist zum Kampf bereit In fünf Arbeitskreisen behandelten die jungen Politiker die Themen: europäische Nachdem der saarländischc Minister- beschäftigte sich der amtierende Frak- Integration, Kulturpolitik, innere Struk- präsident Dr. Franz Josef Röder die Ver- tionsvorsitzende Dr. vor- tur der , Eigentum, Raumord- sammlung herzlich begrüßt hatte, sprach wiegend miit Fragen der deutschen Außen- nung, Landesplanung und Städtebau. In der Geschäftsführende CDU-Vorsitzende politik: Resolutionen legte die Junge Union die Dufhues. In seinem Grundsatzreferat er- Ergebnisse der fruchtbaren Gespräche klärte er u.a.: Die Öffentlichkeit habe der „Wir wollen die deutsch-französische fest. CDU/CSU bei den Kommunal wählen in Freundschait; wir wollen sie nie mehr Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen verlieren; wir wollen noch enger zu- Als praktische Schritte erwartet sie die sammenrücken. Wie der französische Fusion der Exekutiven der bestehenden die Quittung dafür erteilt, daß es bei ihr in punkto Einigkeit in letzter Zeit ha- Staatspräsident sagte: kein Volk stehe Gemeinschaften: Montanunion, EWG und Frankreich näher als das deutsche, so sa- Euratom, die direkte Wahl eines Euro- perte. Die Union habe den Denkzettel verstanden und sei im Hinblick auf das gen wir: kein Volk steht uns näher als päischen Parlaments, die Schaffung eines unser französischer Nachbar. Und mit ausführenden Sekretariats der Konferenz Plebiszit vom nächsten Herbst zur Be- sinnung und zum Kampf entschlossen. .nahe' meinen wir nicht nur das örtlicht der EWG-Regierungschefs, die Koordinie- meinen wir auch Möglichkeiten gemein- rung der Konjunkturpolitik innerhalb der „Die Union", sagte er, „geht jetzt mit samer Politik Wir wissen, daß Frank- Gemeinschaft, die baldige Errichtung Blick auf 1965 in die Bereitstellung. Wir reich in einigen — auch militärischen einer europäischen Universität in Florenz haben die bessere Politik, die besseren Dingen anders denkt als wir. Gleichwohl und eine möglichst enge Zusammenarbeit Argumente, die besseren Köpfe. Und wir anerkennen wir die Bemühungen Frank- der christlichen Parteien in ganz Europa. wissen, daß selbst weite Kreise der SPD reichs um die Stärkung der militärischen Auf dem kulturpolitischen Sektor mahnt von einer echten Alternative Erhard— Krait Europas. Ohne die Freundsclialt mit die Junge Union an die Reform der Stu- Brandt nicht mehr überzeugt sind." dien- und Prüfungsordnungen gemäß der Frankreich wären wir weder mit Europa noch mit den Ansätzen der atlantischen Beschlüsse der Kultusministerkonferenz Verteidigungsminister von Hassel lobte Gemeinschaft so weit, wie wir sind". vom 19. Juni 1964. Sie setzt sich für die die CDU-Wehrausschüsse, die seit dem Verkürzung der Studienzeit ein und für vergangenen Jahr gute Arbeit geleistet Im Hinblick auf die große Kraftprobe eine Neugliederung des überkommenen hätten. Er teilte mit, daß bei der Rekru- im Herbst 1965 stellte Barzel unter star- Instituts-Systems bei den Hochschulen tenauswahl das Lossystem verlassen kem Beifall fest: „Wir haben alle Chan- durch Forschungsgruppen. Von der Bun- würde zugunsten einer sorgfältigen Eig- cen — auch für morgen — vorausgesetzt, deswehr fordert die Junge Union die nungsprüfung. Jeder gesunde junge Mann wir sind und handeln einig und begraben Praktizierung der Grundsätze der Inneren müsse — ähnlich wie in der Schweiz — ein für allemal den lauten Streit. Wer Führung, eine umfassende staatsbürger- seine soldatische Pflicht erfüllen. Ein künftig gegen dieses Gebot verstößt, liche Erziehung der ihr anvertrauten jun- brennendes Problem sei die allgemeine sollte — wer immer es sei — aus dem gen Menschen und die Errichtung einer staatsbürgerliche Bildung, um die es Kreis unserer Führenden ausgeschlossen Wehrakademie. — Eine gerechte Eigen- „immer noch sehr traurig bestellt ist". werden!" tumspolitik soll die demokratische Ge- Die Schule, das Elternhaus und die Par- Die Junge Union hat für die Tage sellschaftsordnung in der Bundesrepublik teien hätten hier eine wesentliche ge- vom 20. bis 22. November einen „Ju- festigen. In diesem Zusammenhang er- meinsame Aufgabe zu erfüllen. gendkongreß" in Koblenz vorbereitet. achtet man eine unbefristete Erhaltung Wie in Saarbrücken bekannt wurde, der bisherigen Sparförderunqsmaßnah- Im Rahmen der öffentlichen Kundge- hat Bundeskanzler Prof. Erhard zuge- men nach dem Wohnungsbau- und Spar- bung, die die Junge Union als Abschluß sagt, dort das Hauptreferat zu über- prämiengesetz als notwendig und eine ihres „Deutschlandtages" veranstaltete, nehmen. VERTRIEBENE Die vierte Patenschaft Ministerpräsident Dr. Meyers bei den Thüringern Nordrhein-Westfalen hat am Wochenende die vierte Patenschaft übernom- und men: in Köln überreichte Ministerpräsident Dr. Meyers die Patenschaftsur- kunde an die Landsmannschaft der Thüringer, die in der Domstadt zu ihrem Bundestreffen zusammengekommen war. Das größte Bundesland ist bereits FLÜCHTLINGE Patenland für Oberschlesien, Sachsen und die Siebenbürgener Sachsen. „Die Landesregierung sieht es als ihre eine volle mitbürgerliche und politische Gegen Oder/Neiße-Grenze besondere Aufgabe an, durch die Pflege Partnerschaft geworden sei. des mitteldeutschen Kulturgutes zum gei- Der Bevollmächtigte des Bundes in Ber- stigen und politischen Zusammenhalt Sozialminister Konrad Grundmann lin, Staatssekretär von Eckardt, hat sich aller Deutschen in der Gegenwart beizu- erklärte, die Patenschaft umfasse nicht gegen die Anerkennung der Oder/Neiße- tragen. Sie vertraut darauf, mit der Über- nur die in der Bundesrepublik, sondern Linie als Grenze zwischen Deutschland nahme der Patenschaft einem Beitrag zu auch die in ihrer Heimat lebenden Thü- und Polen ausgesprochen. In einer Illu- dem großen Ziel der deutschen Politik zu ringer. Alte Thüringer, die jetzt erst- strierten betonte von Eckardt, die Heimat- leisten, das in der Wiedervereinigung mals in den freien Westen reisen dür- vertriebenen würden jederzeit für das fen, werden für die Dauer ihres Aufent- Selbstbestimmungsrecht jedes Volkes ein- unseres Vaterlandes liegt", betonte der Ministerpräsident in einem Grußwort. haltes in der Bundesrepublik ein treten. Unter dieser Voraussetzung seien Taschengeld erhalten. Außerdem soll sie auch zu einem friedlichem Zusammen- Der Ministerpräsident hob die kultur- ihnen das Fahrgeld von der und bis leben mit den Polen bereit. prägende Kraft Thüringens besonders her- zur Zonengrenze erstattet werden. vor. Unter starkem Beifall stellte er fest: Dem Sozialminister wurde von Seiten Bund gibt 12 Millionen DM „Die Patenschaftsübernahme soll vor der der Thüringer höchstes Lob zuteil. „Wir Öffentlichkeit erneut den Beweis erbrin- wissen, daß dieser bedeutende Entschluß y^ Im Bundeshaushalt 1964 wurden erst- gen, daß es möglich ist, auch im Zustand ; als (die Patenschaftsübernahme, d. Red.) 3 12 Millionen DM bereitgestellt, um der verhärteten Spaltung unseres Vater- die Bundesbahn von Renten an Heimat- wesentlich mit auf die Impulse dieses landes gesamtdeutsche Aktivität zu ent- der Arbeit der Heimatvertriebenen und vertriebene und Flüchtlinge sowie von wickeln". Schon vorher hatte Dr. Meyers Kriegsfolgerenten zu entlasten. Wie Bun- Flüchtlinge so verbundenen Ministers betont, die Patenschaft habe erst dann zurückzuführen ist", erklärte Bundesvor- desverkehrsminister Dr.-Ing. Seebohm ihren Sinn erfüllt, wenn aus ihr wieder dazu am Wochenende vor der Gewerk- sitzender Delphendahl. schaft Deutscher Bundesbahnbeamter und -einwaiter in Köln erklärte, bedürfe die schwierige Frage der überhöhten Versor- a gungslasten der Bundesbahn, soweit sie „Propolnische Propaganda nicht unternehmensbedingt seien, einer abschließenden Lösung. Vertriebene protestieren gegen Fernsehsendung über Oder/Neiße-Gebiete Die Fernsehsendung über die unter polnischer Verwaltung stehenden deut- Berti jetzt im Kreistag schen Ostgebiete, die am 2. Oktober über die Bildschirme lief, hat scharfe Der Bundesvorsitzende des Verbandes Proteste der Heimatvertriebenen hervorgerufen. Sie wird als einseitige „pro- der Donauschwaben, Anton Berti, ist als polnische Propaganda" bezeichnet. Nachfolger des verstorbenen Bürger- meisters von Biberach, Leger, als CDU- Vergeblich hatte die Deutsche Jugend sen von Regierung und Parlament. Die Abgeordneter in den Biberacher Kreistag des Ostens noch kurz vor dem Sende- Landsmannschaft bezeichnete die „nun- nachgerückt. Seit über acht Jahren gehört termin durch ein Schreiben an den Vor- Berti dem Landesvorstand der CDU mehr wiederholte einseitige propolnische sitzenden des Rundfunkrates des Hessi- Propaganda des Fernsehens" als uner- Württemberg-Hohenzollern an, er ist schen Rundfunks versucht, eine Abset- träglich. auch stellvertretender Vorsitzender des zung des Films „Deutschlands Osten — Landesvertriebenenausschusses. Lob erntete das Fernsehen dagegen Polens Westen?" zu erreichen. von der kommunistischen polnischen Der Bund der Vertriebenen in Bonn er- Presse. Um die Flüchtlingsgesetzgebung klärte zu der vom Hessischen Rundfunk produzierten Sendung, sie verzerre die Die Flüchtlingsgesetzgebung stand im Tatbestände und entschuldige das Ver- Grundmann will helfen Mittelpunkt einer Tagung des bayerischen brechen der Vertreibung ohne Rücksicht Hauptausschusses der Flüchtlinge und auf die deutschen und völkerrechtlichen Der nordrhein-westfälische Sozialmini- Ausgewiesenen, die unter Leitung des Grundsätze. Der BdV kommt zu dem ster Konrad Grundmann hat sich für eine CSU-Bundestagsabgeordneten Leukert in Schluß, der Film entspreche den polni- noch stärkere Förderung der vertriebenen München stattfand. Dabei wurde die be- schen und widerspreche den deutschen Landwirte und der früher selbständigen gründete Hoffnung geäußert, daß das Interessen. Vertriebenen und Flüchtlinge ausgespro- Flüchtlingshilfegesetz wahrscheinlich noch chen. Beim Landestreffen der Mecklen- vor Weihnachten, das Beweissicherungs- Denselben Standpunkt vertrat auch die burger in Recklinghausen betonte der und Feststellungsgesetz noch vor Ablauf Landsmannschaft Schlesien. Sie betonte, Minister: „Das Land Nordrhein-Westfalen der derzeitigen Legislaturperiode vom die Tendenz dieser Sendung gehe offen- ist sich stets seinen Verpflichtungen den Bundestag verabschiedet werden wird. An sichtlich dahin, zum Verzicht auf Ost- Heimatvertriebenen und Flüchtlingen der Tagung nahm auch der Staatssekretär deutschland zu überreden. Die Schlesier gegenüber bewußt gewesen und wird es im Staatsministerium für Arbeit lind rügten auch das „übereifrige Wohlwol- auch weiterhin sein." Soziiale Fürsorge, Dr. Pirkl, teil. len", das der Berichterstatter gegenüber dem polnischen Standpunkt an den Tag Feststellungsgesetz verbessert gelegt habe, indem er sich bemüht habe, den gegenwärtigen Standpunkt als end- Herausgeber: Bundesgeschäftsstelle der CDU Auch Schäden aus Beteiligungsrechten Deutschlands, verantwortlich für die Redaktion: gültig hinzustellen. Demgegenüber ver- Dr. Heinz Pettenberg, Vertretung Rene Ahrle, an Familienstiftungen sollen künftig nach trat die Landsmannschaft die Forderung, beide Bonn, Nassestraße 2, Telefon 5 29 31 — Ver- den Bestimmungen des Lastenausgleichs- daß die durch Gewalt und Unrecht ge- lag: Presse- und Informationsdienste der CDU gesetzes entschädigt werden. Dies sieht schaffenen Zustände im Interesse des Deutschlands Verlagsgesellschaft mbH. Bonn, Arge- die 18. Durchführungsverordnung zum landerstraße 173, Telefon 2 3140 — Bezugspreis: Friedens nicht bestehen bleiben dürften. monatlich 1,— DM — Banken: Presse- und Infor- Feststellungsgesetz vor, die jetzt vom mationsdienste der CDU Deutschlands Verlags- Bundeskabinett verabschiedet worden ist. Die Pommersche Landsmannschaft er- gesollschaft mbH. Bonn, Argelanderstraße 173, Die Verordnung muß noch vom Bundes- Postscheck-Konto Köln 193 795, Commerzbank Bonn blickt in der Fernsehsendung einen Ver- Nr. 12 493 — Druck: Bonner Universitäts-Buch- rat gebilligt werden. stoß gegen die gesamtdeutschen Interes- druckerei. Redakteur eine Strafanzeige der CDU we- gen Verleumdung ein. Die Cuxhavener CDU stellt Strafantrag Wähler aber fällten bereits ihr Urteil. Die Skandal um Cuxhavens Oberbürgermeister-Aspiranten Diestel (SPD) CDU gewann fast 14 Prozent Stimmen, während die SPD nur knapp um zwei Oberbürgermeister soll der Cuxhavener SPD-Kommunalpolitiker Heinz Prozent zunahm. Diestel später werden, zunächst einmal steht er jedoch im Mittelpunkt eines Skandals, der schon weite Kreise gezogen hat. Diestel hat sich, wie es in Zeitungsmeldungen, ironisch heißt „mit fremden Fischen geschmückt". Der SPD-Politiker, Direktor der landes- BLatt „Cuxhavener Presse" den Abdruck Familienheime in den Landkreisen eigenen „Seefischmarkt Cuxhaven jedoch ab. Um aber die gesamte Bevölke- GmbH", hatte seiner Partei für den Kom- rung über Diestel aufzuklären, schickte der Nach Feststellungen des nordrhein- munalwahlkampf einen Film zugeschanzt, CDU-Kreisverband einen Lautsprecher- westfälischen Wohnungsbauministeriums den die Cuxhavener Fischwirtschaft für wagen durch die Stadt, der auf die Ver- hat auch im vergangenen Jahr die Ten- 80 000 DM hatte herstellen lassen. Der öffentlichungen hinwies. Die SPD rea- denz angehalten, daß sich der Familien- Streifen war für eine Werbeveranstal- gierte mit einem Pamphlet, in dem es heimbau aus den Städten in die Land- tung der Cuxhavener Fischwirtschaft bei hieß, die CDU mißbrauche die Fischwirt- kreise verlagert. Rund 85 Prozent der 1963 erstellten Ein- und Zweifamilien- einer internationalen Ausstellung iin Mün- schaft mit kommunistischen Praktiken für häuser wurden in den Landkreisen ge- chen bestimmt und bereits fest terminiert. ihre Wiahlpropaganda. Stunden vor der baut. Das Ministerium betrachtet diese Ohne Wissen der beteiligten Firmen hatte Wahl setzte man Lügen in die Welt, da- Entwicklung als einen Beweis dafür, daß ihn Diestel, erst kürzlich von einer Reise mit sich Diestel nlicht mehr wehren könne. die Bevölkerung mit ihren Wohnwün- mit dem im neutralistischen Zwielicht Die SPD traf sogar die sich selbst charak- schen den Planungszielen folgt, die für stehenden früheren Darmstädter Studen- terisierende Feststellung: „So wird dtie das Umland der Großstädte und die tenpfarrer und Herausgeber der kommu- CDU Euch immer belügen". strukturelle Entwicklung mittlerer nistenfreundlichen Zeitschrift „Elan", und Dieses Flugblatt nun brachte dem bis- kleiner Gemeinden zur Enthaltung cje- Mochalski, zurückgekehrt, in SPD-Wahl- setzt werden. versammlungen zeigen Lassen. Der Mün- her noch unbekannten Herausgeber und chener Termin platzte ob Diestels Eigen- mächtigkeit. Die Cuxhavener Fischwirtschaft sprach Bruch der Verfassung 0 ihm deshalb das Mißtrauen aus und be- kundete zwei Tage vor der Wahl in einer Bundestag soll sich mit dem „Fall Emden" befassen Entschließung, die den drei ortsansässigen Die Unterdrückung der Meinungsfreiheit durch die SPD in Emden wird noch Zeitungen zur Veröffentlichung geschickt wurde: „Dieses Vorkommnis setzt einen ein parlamentarisches Nachspiel haben. Voraussichtlich wird sich der Bundes- Schlußstrich unter die Entwicklung der tag in nächster Zeit mit der Frage beschäftigen müssen, wie solches Vorgehen letzten Zeit, die ohnehin zu einer be- zukünftig verhütet werden kann. dauernswerten Entfremdung zwischen Hern Diestel und der hiesigen Fischwirt- In Nr. 40/64 unseres Informationsdien- eines Interviews untersagt, das für die schaft geführt hat und jede weitere ver- stes war dieser Fall ausführlich geschil- SPD einige bittere Wahrheiten hätte ent- trauensvolle Zusammenarbeit mit ihm un- dert worden: Die SPD in Emden hatte halten können, Wie ernst es den Sozial- möglich macht." drei Tage vor der Kommunalwahl einer demokraten mit ihren vorgegebenen Während zwei Zeitungen die Entschlie- örtlichen Zeitung mit Hilfe einer einst- Gründen einer „unkorrekten Darstellung" ßung veröffentlichten, lehnte das SPD- weiligen Verfügung die Veröffentlichung war, ergibt sich daraus, daß die Partei zwei Tage nach der Wahl die Verfügung zurückzog. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Obergutachten gefordert Stecker, wird im Parlament den Fall auf- CDU Bremen läßt im Fall des Ex-Senators Wolters nicht locker greifen und in einer mündlichen Anfrage die Bundesregierung um die Stellung- In Bremen herrscht noch immer Verstimmung über die Art und Weise, wie nahme dazu ersuchen, ob sie in dem Vor- gehen der SPD nicht die Gefahr einer der SPD/FDP-Senat dem früheren Wirtschaftssenator Wolters (SPD), der nach Vorzensur auf dem Weg über die Justiz einem nie völlig geklärten angeblichen Raubüberfall in Bonn 1958 von seinem sehe und was man tun könne, um solcbo Amt hatte zurücktreten müssen, zu einem Ruhegehalt bzw. schon vorher zu Eigenmächtigkeiten künftig zu vermeide einem „gnadenweise" gewährten Übergangsgeld verholfen hat. Auch der Deutsche Presserat griff in seiner letzten Sitzung vom 2. Oktober Die Bremer CDU-Bürgerschaftsfraktion, I terrn Senator a. D. Wolters nach Ablauf die Angelegenheit auf. Nach der Tagung die den Senat bereits am 24. Juli durch seines ihm laut Senatsgesetz zustehenden wurde ein Kommunique herausgegeben eine Anfrage wegen Wolters' Ruhegehalt Ubergangsgeldes Weiterzahlungen in in dem es zu dem Emdener Fall heißt: in arge Verlegenheit gebracht hatte (siehe Höhe dieses Ubergangsgeldes „gnaden- „Der Deutsche Presserat stellt dazu auch UiD 31 und 36/64), läßt im Fall des weise" zu gewähren? fest, daß einstweilige Verfügungen wegen früheren Wirtschaftssenators nicht locker. noch nicht erfolgter Veröffentlichungen Am 28. September hat sie eine erneute gegen das verfassungsrechtliche Zensur- Anfrage an den Senat gerichtet, in der es 0 Ist der Senat bereit, den Abgeordne- verbot verstoßen. insbesondere um das „gnadenweise" ge- ten den Wortlaut des Senatsbeschlus- zahlte Ruhegehalt geht. Der Deutsche Presserat richtet an den ses vom 18. 12. 1962 über die „gnaden- Gesetzgeber die Bitte, Maßnahmen gegen Nach Auffassung der CDU gab es nach weise" verfügte Weiterzahlung von Über- den zunehmenden Mißbrauch einstweili- dem Senatsgesetz für diese Regelung gangsgeld an Herrn Senator a. D. Wolters ger Verfügungen in Pressesachen, insbe- keine Möglichkeit. Wie der Bremer „We- bekanntzugeben? sondere ohne mündliche Verhandlung, zU ser-Kurier" dazu am 1. Oktober 1964 be- ergreifen. Dieser immer mehr zu beobach- richtete, hat die CDU-Bürgerschaftsfrak- tende Mißstand ist mit dem Grundrecht tion Informationen darüber, „daß auch 0 Ist der Senat mit uns der Ansicht, daß der Pressefreiheit und der Meinungsfrei- bei der Senatskommission für das Perso- es angesichts der in der Bevölkerung heit unvereinbar. nalwesen zunächst Bedenken gegen eine noch immer bestehenden Unruhe über die ,qnadenweise Zahlung' von Übergangs- Gewährung der Bezüge an Herrn Senator Der Deutsche Presserat regt außerdem die Festlegung einer Streitwertgrenze i geld an Senator a. D. Wolters angemeldet a. D. Wolters richtig ist, das vorliegende n worden sein sollen". einstweiligen Verfügungsverfahren gegen Gutachten über die dauernde Dienstun- Presseorgane an. Dadurch soll der im Die Anfrage hat folgenden Wortlaut: fähigkeit von Herrn Senator a. D. Wolters Hauptverfahren festzustellende Schadens- 9 Welches sind die gesetzlichen Grund- durch ein Obergutachten einer Universi- ersatzanspruch nach Grund und Höhe lagen für den Beschluß des Senats, tätsklinik überprüfen zu lassen? nicht angetastet werden."

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