UID Jg. 18 1964 Nr. 41, Union in Deutschland

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UID Jg. 18 1964 Nr. 41, Union in Deutschland Z 6796 C BONN -8. OKTOBER 1964 NR. 41 • 18. JAHRGANG UNIONUxT>eutscfUan(L INFORMATIONSDIENST der Christlich Demokratischen und Christlich Sozialen Union Stabilität bleibt bestimmend Mittelstandstag der CDU/CSU in Bremen - Politik der Bundesregierung bejaht Vor wenigen Tagen führten die Unionsparteien in Bremen eine Mittel- reicht worden sind. Als große Aufgabe «dandstagung durch, die durch die gegenwärtige sozialpolitische Diskussion in der CDU bezeichnete Theodor Blank die Schaffung einer Gesellschaftsordnung, die W Öffentlichkeit besondere Bedeutung erhielt. Bundesarbeitsminister Blank auf dem Privateigentum beruht. Für die und Bundesscbatzminister Dr. Dollinger waren die Hauptredner der Veranstal- Union lägen hier große Verpflichtungen, tung. In Resolutionen wurde die Bundesregierung aufgefordert, die Sicherung die nicht nur einen Stand berühren, vor- der Stabilität und die Erhaltung der Kaufkraft auch für die Zukunft zum Haupt- nehmlich aber für Mittelstand und Arbeit- anliegen ihrer Politik zu machen. nehmerschaft bedeutsam seien. Am zweiten Tag der Veranstaltung dis- Auf einer Kundgebung aus Anlaß des vateigentum, sagte der Minister. Sie ist kutierte der Mittelstandstag der CDU/CSU Mittelstandstages der CDU/CSU am 1. Ok- nur zu erhalten, wenn der Zugang zum in vier Arbeitskreisen Probleme der Raum- tober sprach für den erkrankten Bundes- Eigentum jenen geschaffen wird, die trotz ordnung, der Verkehrspolitik, Sozial- wirtschaftsminister Kurt Schmücker Bun- fleißiger Arbeit noch keinen Zugang zum politik, Finanz- und Steuerpolitik sowie desarbeitsminister Theodor Blank. Unter Eigentum gefunden haben. Die Bundes- der Wirtschaftspolitik. starkem Beifall der Kundgebungsteilneh- regierung und die CDU/CSU denken aber In seiner Rede vor dem Arbeits- mer sagte Bundesminister Blank, die nicht daran, ehrlich erworbenes Eigentum kreis „Raumordnung und Verkehrspolitik" Stellung Deutschlands in der Welt beruhe umzuverteilen. Es müsse jetzt ein Durch- setzte sich der CDU-Bundestagsabgeord- einzig und allein auf der inneren Ord- bruch zum Eigentum geschaffen werden. nete Dr. Müller-Hermann für einen ge- nung. Die CDU trete dafür ein, den Mit- Dies ist nach den Worten des Bundes- ordneten Wettbewerb auf dem Verkehrs- telstand gesund zu erhalten, da er das arbeitsministers genauso wichtig, wie der markt ein, der die Gewähr biete, daß sich von uns geführte Durchbruch in die euro- auf der Basis gleicher Startchancen und stabilisierende Element unserer Politik päische Gemeinschaft und in das große ist. Der stellvertretende CSU-Vorsitzende, unter Vermeidung wettbewerbsverzerren- atlantische Bündnissystem. Dabei wies der Staatseingriffe und Subventionen der Bundesschatzminister Dr. Dollinger, hob Bundesarbeitsminister Blank darauf hin, ebenfalls die Bedeutung des Mittelstandes Marktanteil der Verkehrsträger nach den daß diese Erfolge unserer Politik nur im Kosten und der Qualität ihrer Leistungen hervor. Er widersprach sdiarf der Auf- absoluten Widerspruch zur Opposition er- richtet. fassung, daß eine Steuersenkung im ge- genwärtigen Zeitpunkt aus konjunkturel- '^•n Gründen nicht ratsam sei. Langfristige Planung gefordert An die Adresse der Opposition ge- richtet, sagte Bundesschatzminister Dr. Müller-Hermann forderte „ein lang- und Kommunen sowie mit Presse, Rund- Dollinger, die Bundesregierung habe fristiges und gesamtwirtschaftliches In- funk und Fernsehen und nicht zuletzt mit gezeigt, daß es ihr mit ihren konjunk- frastruktur-Programm, das die Schienen- den privaten Organisationen weiter zu turpolitischen Vorstellungen ernst sei. wege, das Straßennetz, die Wasserwege, verstärken. Er appellierte an die Länder und Ge- die Seehäfen und den Luftverkehr ein- meinden, das ihre zu einer vernünf- bezieht und in Abstimmung von Bund, Der Bundestagsabgeordnete Dr. Ludwig tigen Konjunkturpolitik beizutragen, Ländern und Gemeinden und nach Maß- Franz befaßte sich im Arbeitskreis „So- gabe der Dringlichkeit eine volkswirt- zialpolitik" u. a. mit der Aufgabe der denn die Konjunkturpolitik könne nicht Rentenversicherung, die darin gesehen allein vom Bund gestaltet werden. schaftlich sinnvolle Verwendung öffent- licher Mittel im Verkehrswegebau wird, einen gesetzlich verankerten, lohn- Wörtlich fügte Dr. Dollinger hinzu: und beitragsbezogenen Grundstock zur „Wer Forderungen erhebt, sollte auch sicherstellt, Uberkapazitäten und Eng- pässe vermeidet und auch ein sich ge- Alterssicherung aller Schaffenden bereit die Konsequenzen in Kauf nehmen." genseitig ergänzendes und aufeinander zu stellen. Dr. Franz fügte wörtlich hinzu: abgestimmtes, der technischen Entwick- „Die ständig steigenden Zuschüsse aus Bundesarbeitsminister Theodor Blank lung entsprechendes Verkehrswegenetz dem allgemeinen Steueraufkommen las- ging auf die Rolle der Sozialpolitik in hinwirkt". sen es gerechtfertigt erscheinen, den Ge- Mittelstandsfragen ein, der hier eine neue danken der Wiedereinführung der Mög- und entscheidende Bedeutung zugewach- Dr. Müller-Hermann betonte in diesem lichkeit der freiwilligen Selbstversiche- sen sei. „Ich habe Sozialpolitik immer als Zusammenhang, daß die CDU/CSU sich rung bei einer versicherungsmathematisch Strukturpolitik verstanden. Sie ist Ord- von den gleichen Prinzipien auch in ihrer vernünftigen Beitragsgestaltung zur Dis- nungspolitik, die das gesellschaftliche Haltung zur gemeinsamen Verkehrspoli- kussion zu stellen, statt für einzelne Gefüge in der rechten Weise zueinander tik der EWG leiten lassen wird. Abschlie- Stände Sondereinrichtungen zu schaffen, ordnet." Daran anschließend befaßte sich ßend unterstrich er die Forderung der die weder das sozialpolitisch so schwer- Blank mit der in letzter Zeit häufig dis- CDU/CSU an die Bundesregierung, die wiegende Problem der falten Last' der kutierten Vermögensbildung in Arbeit- Bemühungen um eine erhöhte Verkehrs- einzelnen Berufsstände übernehmen noch nehmerhand. Unsere Gesellschafts- und sicherheit und eine bessere Verkehrs- auf die Dauer sich selber tragen können." Wirtschaftsordnung beruht auf dem Pri- erziehung gemeinsam mit den Ländern Fortsetzung Seite 2 blemalisch und für den Fiskus zudem un- Stabilität bleibt bestimmend ergiebig." Fortsetzung von Seite 1 Im Arbeitskreis „Finanz- und Steuer- Einmütig wurde ein Entschließungs- Es komme nicht von ungefähr, daß die er- politik" referierte der Bundestagsabge- antrag zur Reform der Einkommen- bittertsten Auseinandersetzungen heute ordnete Dr. Curt Becker über die bishe- steuer angenommen, der den folgenden auf dem Gebiet der Krankenversicherung rige Diskussion zur Art einer einzufüh- Wortlaut hat: „Der Mittelstandstag der ausgetragen werden. Hier sei der Ge- renden Mehrwertsteuer. Dr. Becker sagte: CDU/CSU fordert die CDU/CSU auf, danke der Solidarität am deutlichsten in „Seitdem sich im Jahre 1962 die beiden die Frage zu prüfen, ob durch die Ein- eine Krise geraten. Die Gewährung von großen Fraktionen der CDU und SPD ent- führung eines besonderen Einkommen- Sachleistungen an den Erkrankten und die schlossen haben, eine Mehrwertsteuer- steuertarifs für gesparte Einkommens- sogenannte Lohnfortzahlung müssen da- reform mit Energie zu betreiben, ist man teile das gesellschafts- und wirtschafts- bei in einem unlösbaren Zusammenhang sich in eingeweihten Kreisen darüber politische Anliegen der Vermögensbil- gesehen werden, vor allem dann, wenn klar, daß die Mehrwertsteuer kommen dung in breiten Schichten, unter gleich- die Lage auf dem Arbeitsmarkt so ge- wird. Offen ist heute die Frage, wann die zeitiger Stärkung der Eigenkapitalbasis spannt ist, daß von ihr kein Anstoß zur Steuer in der Bundesrepublik eingeführt der deutschen Wirtschaft, wirksam ge- Selbstbestinnung mehr ausgeht. werden wird. Außerdem besteht noch fördert werden kann." keine Einigkeit über bestimmte wichtige Fehler vermeiden In der Begründung dieses Antrages Einzelheiten der Reform. Die derzeitige hieß es, es sei das erklärte Ziel der CDU/ Dr. Franz fügte hinzu: „Den Ver- Allphasenumsatzsteuer ist von Grund auf CSU, die Eigentumsbildung breiter Schich- sicherten muß wieder klargemacht reformbedürftig, weil sie eine starke ten zu fördern. Jedoch könne weder er- werden, daß ihre außergewöhnlich ho- Tendenz zur Betriebskonzentration ent- zwungenes noch geschenktes Eigentum hen Jahresbeiträge einen Zwangsspar- hält. Außerdem eignet sie sich schlecht auf die Dauer eine Grundlage für unsere vorgang darstellen, dessen Effektivität für die Be- und Entlastung von Steuern freiheitliche Gesellschaftsordnung sein. sie nachdenklich machen sollte. Aber im grenzüberschreitenden Verkehr. Das auch die Arbeitgeber sollten daran den- kumulative Umsatzsteuersystem steht ken, daß sie bei einer eventuell soli- nicht im Einklang mit unserem System Währung schützen darisch zu bewältigenden Lohnfortzah- der Sozialen Marktwirtschaft." lung nicht Fehler einer Konstruktion wiederholen, die heute schon auf der Der Bundestagsabgeordnete Dr. Helmut In seinem Referat im Arbeitskreis Arbeitnehmerseite deutlich erkennbar Artziinger befaßte sich eingehend mit dem „Wirtschaftspolitik" sagte der Bundes« negativ zu Buche schlagen." „Steueränderungsgesetz 1964". Dr. Artzin- tagsabgeordnete Alfred Burgemoi ger nannte die amtliche Begründung un- daß die Grundlagen der Mittelstandspoli'- In demselben Arbeitskreis gab der Bun- vollkommen, das Gesetz wolle eine „Ver- tik unverändert bleiben. Besonders hob destagsabgeordnete Dr. Schwörer einen besserung der Eigenkapitalbildung insbe- er hervor, daß es gelingen müsse, unsere Überblick über die bisher getroffenen sondere der mittelständischen Wirt- Währung vor Erschütterungen
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