AMTSBLATT Gemeinsames Amtsblatt für die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover

JAHRGANG 2020 HANNOVER, 26. NOVEMBER 2020 NR. 46

INHALT SEITE

A) SATZUNGEN, VERORDNUNGEN UND BEKANNTMACHUNGEN DER REGION HANNOVER UND DER LANDESHAUPTSTADT HANNOVER

Region Hannover 17. Satzung zur Änderung der Satzung über die Entschädigung der Ehrenbeamtinnen 568 und Ehrenbeamten sowie der sonstigen Inhaberinnen und Inhaber eines Ehrenamtes und ehrenamtlich Tätigen Verordnung über das Naturschutzgebiet „Westufer “ in den Städten Neustadt 568 a. Rbge. und Wunstorf, Region Hannover sowie der Stadt Rehburg-Loccum, Landkreis Nienburg/ Weser (Naturschutzgebietsverordnung „Westufer Steinhuder Meer“ – NSG-HA 60), Anlage: Karten

Landeshauptstadt Hannover – – –

B) SATZUNGEN UND BEKANNTMACHUNGEN DER STÄDTE UND GEMEINDEN 1. Gemeinde 3. Änderung der Gebührensatzung für die Friedhöfe der Gemeinde Uetze 573 Friedhofssatzung der Gemeinde Uetze 574

C) SONSTIGE BEKANNTMACHUNGEN – – –

Achtung! Änderung von Erscheinungsterminen. Redaktionsschluss für die letzte Ausgabe ist Mittwoch, 16.12.2020, die letzte Ausgabe erscheint am Mittwoch, 23.12.2020. Redaktionsschluss für die erste Ausgabe ist Mittwoch, 30.12.2020, das erste Amtsblatt für 2021 erscheint am Donnerstag, 07.01.2021

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A) SATZUNGEN, VERORDNUNGEN UND Verordnung über das Naturschutzgebiet „Westufer BEKANNTMACHUNGEN Steinhuder Meer“ in den Städten Neustadt a. Rbge. DER REGION HANNOVER UND DER und Wunstorf, Region Hannover sowie der Stadt LANDESHAUPTSTADT HANNOVER Rehburg-Loccum, Landkreis Nienburg/Weser (Na- turschutzgebietsverordnung „Westufer Steinhuder Region Hannover Meer“ – NSG-HA 60) 17. Satzung zur Änderung der Satzung über die Ent- Aufgrund der §§ 22 Abs. 1, 23, 32 Abs. 2 und 3 des Bun- schädigung der Ehrenbeamtinnen und Ehrenbeam- desnaturschutzgesetzes (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 ten sowie der sonstigen Inhaberinnen und Inhaber (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 290 der Ver- eines Ehrenamtes und ehrenamtlich Tätigen ordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328) geändert worden ist, i.V.m. den §§ 16 Abs. 1 und Abs. 2 Satz 2 und Aufgrund der §§ 10 und 44 des Niedersächsischen Kom- 32 Abs. 1 Satz 1 des Niedersächsischen Ausführungsgeset- munalverfassungsgesetzes vom 17. Dezember 2010, zes zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) vom zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 19. Februar 2010 (Nds. GVBl. 2010, S. 104), das zuletzt 15.07.2020 (Nds. GVBl. S 244), hat die Regionsversamm- durch Artikel 3 § 21 des Gesetzes vom 20.05.2019 geän- lung in ihrer Sitzung am 10.11.2020 folgende 17. Satzung dert worden ist (Nds. GVBl. S. 88) und § 9 Abs. 5 des Nie- zur Änderung der Satzung über die Entschädigung der dersächsischen Jagdgesetzes (NJagdG) vom 16. März 2001 Ehrenbeamtinnen und Ehrenbeamten sowie der sonsti- (Nds. GVBl. 2001, 100), das zuletzt durch Artikel 1 des gen Inhaberinnen und Inhaber eines Ehrenamtes und eh- Gesetzes vom 25.10.2018 (Nds. GVBl. S. 220) geändert renamtlich Tätigen beschlossen: worden ist, wird von der Region Hannover im Einverneh- men mit dem Landkreis Nienburg/Weser verordnet: Artikel I § 1 § 1 Absatz 1a erhält folgende neue Fassung: Naturschutzgebiet „Die monatliche Aufwandentschädigung für die Leiterin bzw. den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) (1) Das in den Absätzen 2 und 3 näher bezeichnete Ge- Region Hannover beträgt 687,00 €; für ihre bzw. seine biet wird zum Naturschutzgebiet (NSG) „Westufer Stellvertreterin bzw. Stellvertreter beträgt die monatliche Steinhuder Meer“ erklärt. Es schließt die ehemaligen Aufwandentschädigung jeweils 343,50 €.“ Naturschutzgebiete „Meerbruch“ und „Hagenburger Moor“ ein. Artikel II (2) Das von einem vielfältigen Wechsel an Feuchtlebens- räumen und offenen Wasserflächen geprägte NSG Artikel I tritt zum 01.01.2021 in Kraft. liegt ca. 30 km westlich von Hannover am westlichen Rand des Steinhuder Meeres. Der überwiegende Teil Hannover, den 10.11.2020 des NSG (ca. 637 ha) liegt in der Region Hannover, ein kleiner Anteil (ca. 26 ha) gehört zum Landkreis Region Hannover Nienburg/Weser. Innerhalb der Region Hannover Hauke Jagau umfasst das NSG Anteile der Stadt Wunstorf (Ge- Regionspräsident markung ) sowie der Stadt Neustadt a. Rb- ge. (Gemarkung Mardorf). Im Landkreis Nienburg/ Weser umfasst das NSG Anteile der Stadt Rehburg- Loccum (Gemarkung Winzlar). (3) Das NSG ist in zwei Karten im Maßstab 1: 10.000 (maßgebliche Karten Anlage 1 und Anlage 2) darge- stellt. Die Grenze des NSG ergibt sich aus Anlage 1 (Kartenbezeichnung „Abgrenzungen“). Sie verläuft auf der Innenseite des dort dargestellten grauen Ras- terbandes. In die Karte ist eine Übersichtskarte im Maßstab 1: 50.000 eingefügt. In Anlage 2 (Karten- bezeichnung „Nutzung“) sind unter anderem Dau- ergrünlandkulissen, eine Reusenparzelle auf der See- fläche des Steinhuder Meeres sowie zur öffentlichen Betretung freigegebene Wege dargestellt. Die Karten sind Bestandteil dieser Verordnung. Sie können wäh- rend der Dienststunden bei den Städten Neustadt a. Rbge., Wunstorf, Rehburg-Loccum sowie bei der Re- gion Hannover, Fachbereich Umwelt (untere Natur- schutzbehörde) und dem Landkreis Nienburg/Weser (untere Naturschutzbehörde), unentgeltlich eingese- hen werden. Die Karten sind unter dem Suchbegriff „Naturschutzgebiete“ auch über den Internetauftritt der Region Hannover abrufbar.

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(4) Das NSG umfasst Anteile des Fauna-Flora-Habitat- wiederum eine Verlandungszone zur offenen Wasserflä- (FFH-)Gebietes 3420-331 „Steinhuder Meer (mit che des Steinhuder Meeres an. Randbereichen)“ (94) gemäß der Richtlinie 92/43/ Östlich des Hagenburger Kanals, der selbst nicht Bestand- EWG (FFH-Richtlinie) des Rates vom 21.5.1992 zur teil des Schutzgebietes ist, bilden die zwischen Hagenburg Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der und Steinhude liegenden Röhricht- und Grünlandberei- wildlebenden Tiere und Pflanzen (Abl. EG Nr. L che der sogenannten „Moorwiesen“ den östlichen Ab- 206 S. 7; 1996 Nr. L 59 S. 63), zuletzt geändert durch schluss des Schutzgebietes. Der nördliche Rand des Be- Richtlinie 2013/17/EU des Rates vom 13.5.2013 (Abl. reichs ist durch einen Saum aus Bruchwäldern geprägt. EU Nr. L 158 S. 193) und des Europäischen Vogel- Südlich daran schließen sich nasse Röhricht- und Groß- schutzgebietes 3521-401 „Steinhuder Meer“ (42) ge- seggenbestände an, die in überwiegend nasse bis feuchte mäß der Richtlinie 2009/147/EG (Vogelschutzrichtli- Grünlandbereiche übergehen. In die Moorwiesen sind nie) des Europäischen Parlaments und des Rates vom auch vereinzelte Kleingewässer sowie landschaftsstruktu- 30.11.2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vo- rierende Gehölzgruppen eingestreut. gelarten (Abl. EU Nr. L 20 S. 7), zuletzt geändert durch Das Schutzgebiet beinhaltet Anteile der Seefläche des Richtlinie 2013/17/EU des Rates vom 13.5.2013 (Abl. Steinhuder Meeres, wobei die Übergangszonen zwi- EU Nr. L 158 S. 193). In der Karte „Abgrenzungen“ schen Verlandungsbereichen und offener Wasserfläche (Anlage 1) ist die Teilfläche des NSG, die im FFH- aufgrund natürlicher Schlamm- und Sedimentverlage- Gebiet liegt und der Umsetzung der FFH-Richtlinie rungen stetigen Veränderungen unterliegen. Neben den dient, gesondert gekennzeichnet. Des Weiteren ist in bereits genannten naturnahen Still- und Fließgewässern der Karte „Abgrenzungen“ (Anlage 1) die Fläche des sind im Gebiet auch zahlreiche wasserführende Gräben NSG, die der Umsetzung der Vogelschutz-Richtlinie vorhanden. dient, gesondert gekennzeichnet. Das Steinhuder Meer mit seinen Randbereichen bildet (5) Das NSG hat eine Größe von ca. 663 ha. entsprechend der Ramsar-Konvention ein Feuchtgebiet internationaler Bedeutung und fällt unter den Status § 2 eines Europäischen Vogelschutzgebietes. Das NSG als Gebietscharakter Teilkulisse des Vogelschutzgebietes dient zahlreichen, an Feucht- bzw. Wasserlebensräume gebundenen, Vogelar- Das NSG liegt am Westufer des Steinhuder Meeres und ten als Brut- und Rastgebiet. Im Schutzgebiet brüten unter umfasst dort sowohl Landanteile, Ufer- bzw. Übergangs- anderem regelmäßig streng geschützte Arten wie Seeadler flächen als auch offene Wasserflächen des Steinhuder (Haliaeetus albicilla) und Tüpfelsumpfhuhn (Porzana Meeres. Das Gebiet gehört zur naturräumlichen Einheit porzana). Durch seine Lage an der atlantischen Flugroute der „Steinhuder Meer Niederung“ und bildet einen Teil- der Zugvögel wird das Steinhuder Meer mit seinen Rand- bereich des Naturraumes „Hannoversche Moorgeest“. bereichen regelmäßig sowohl als Überwinterungsgebiet Die Bodengeologie des Schutzgebietes ist von Nieder- als auch Zwischenstation für durchziehende Vogelarten moorböden geprägt, die aus den seit der Eiszeit andau- genutzt. Die Bestände einzelner Arten, die am Steinhuder ernden Verlandungsprozessen des Steinhuder Meeres Meer rasten, erreichen regelmäßig internationale Bedeu- resultieren. Im südlichen Bereich des Hagenburger Moo- tung (z. B. Löffelente, Zwergsäger), nationale Bedeutung res gehen die Niedermoorböden in einen linsenförmig (z.B. Gänsesäger, Silberreiher) bzw. landesweite Bedeu- erhöhten Hochmoorkörper über. Auf dem insgesamt tung (z. B. Krickente, Haubentaucher). Das NSG als west- feuchten bis nassen Untergrund mit hoch anstehendem liche Teilkulisse des Steinhuder Meeres beinhaltet dabei Grundwasser bzw. Übergangsbereichen zur offenen Was- regelmäßig maßgebliche Aufenthaltsschwerpunkte der serfläche des Steinhuder Meeres hat sich ein Mosaik un- Vögel, da dieser Bereich bei den vorherrschenden West- terschiedlicher, teils großflächiger und weitgehend unge- windlagen durch den Windschatten der Ufervegetation störter, Nass- und Feuchtlebensräume herausgebildet. Ein vergleichsweise geringe Wellenhöhen aufweist und den hoher Anteil der Biotoptypen im NSG unterliegt einem Tieren damit ein energiesparenderes Rasten ermöglicht. unmittelbaren gesetzlichen Schutz nach § 30 Bundesna- Sowohl hinsichtlich der Vielfalt der schutzwürdigen Vo- turschutzgesetz. gelarten als auch hinsichtlich der regelmäßigen Anzahl Der nördliche Bereich des Schutzgebietes, der so genann- an Vögeln zählt das Steinhuder Meer mit seinen Rand- te „Meerbruch“, ist von zahlreichen kleineren und grö- bereichen zu den bedeutendsten Brut- und Rastgebieten ßeren Stillgewässern geprägt. Besonders hervorzuheben Niedersachsens. ist das so genannte „Vogelbiotop“. Mit dem Steinhuder Neben der Avifauna hat das NSG auch für zahlreiche Meerbach durchfließt ein natürlich mäandrierendes weitere Tierarten eine wichtige Lebensraumfunktion. In Fließgewässer das Gebiet. Zwischen den zahlreichen Was- den naturnahen Stillgewässern leben bedeutende Popu- serflächen findet sich ein vielfältiges Mosaik aus Feuchtle- lationen streng geschützter Amphibien, unter anderem bensräumen, das neben nassen Grünlandbeständen auch Moorfrosch (Rana arvalis), Laubfrosch (Hyla arborea) Hochstaudenfluren sowie großflächige Seggensümpfe und Kammmolch (Triturus cristatus). Weitere aus Na- und Röhrichtbestände umfasst. Angrenzend an die Was- turschutzsicht hervorzuhebende, streng geschützte Arten serfläche des Steinhuder Meeres befindet sich ein Saum sind der wieder angesiedelte Europäische Nerz (Mustela aus von Weiden und Erlen dominierten Bruchwäldern, lutreola) und der Fischotter (Lutra lutra). In den Gewäs- der zum offenen Steinhuder Meer hin in eine schlammige sern finden sich seltene Fischarten wie Schlammpeitzger Verlandungszone übergeht. (Misgurnus fossilis) und Steinbeißer (Cobitis taenia). Der Meerbruch geht südlich in das so genannte „Hagen- Auch aus floristischer Sicht kommt dem Schutzgebiet eine burger Moor“ über. Im zentralen Bereich des Hagen- hohe Bedeutung zu. Im Feucht- bzw. Nassgrünland fin- burger Moores findet sich noch ein kleinflächiges Vor- den sich u. a. Sumpfdotterblume (Caltha palustris) und kommen naturnaher Hochmoore, die aber im weiteren Wasser-Greiskraut (Jacobaea aquatica). In den sumpfigen Umfeld aufgrund der Entwässerung zunehmend dege- Übergangsbereichen sind regelmäßig die Sumpf-Calla neriert sind und in sekundäre Moorwälder übergehen. (Calla palustris) und Fadenbinse (Juncus filiformis) vor- In Richtung der offenen Wasserflächen des Steinhuder handen, in den Bereichen der Hochmoorlinse des Hagen- Meeres sind die Gehölzbestände zunehmend nass und burger Moores auch zahlreiche Arten von Torfmoosen gehen in von Erlen und Birken dominierte Bruchwälder (Sphagnum spec.). Eine Besonderheit stellt in dem Be- und Weiden-Sumpfgebüsche über. An diese schließt sich reich auch ein einzelnes punktuelles Vorkommen der in

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Niedersachsen stark gefährdeten Binsen-Schneide (Cladi- 3521-401 „Steinhuder Meer“ (42) trägt dazu bei, den um mariscus) dar. In den naturnahen Stillgewässern fin- günstigen Erhaltungszustand der wertbestimmenden det sich eine teilweise dichte Schwimmblatt- und Wasser- Lebensraumtypen und Arten im FFH-Gebiet 3420- vegetation, u. a. mit Gelber Teichrose (Nuphar lutea) und 331 „Steinhuder Meer (mit Randbereichen)“ (94) Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae). und der wertbestimmenden und weiteren maßgebli- Die Größe, Lage und naturschutzfachliche Wertigkeit des chen Vogelarten im Europäischen Vogelschutzgebiet Gebietes macht das NSG zum national und bezüglich der 3521-401 „Steinhuder Meer“ (42) insgesamt zu er- Zugvögel auch zur international bedeutenden Kernfläche halten und wiederherzustellen. für den Biotopverbund, es dient damit auch dem gene- (3) Erhaltungsziele für das FFH-Gebiet 3420-331 „Stein- tischen Austausch und der Stabilisierung der Populatio- huder Meer (mit Randbereichen)“ (94) im Bereich nen wild lebender Tiere. Gleichzeitig weist das Gebiet mit des NSG „Westufer Steinhuder Meer“ sind die Er- seiner vielfältigen Flora und Fauna und seinen seltenen haltung und die Wiederherstellung eines günstigen Landschaftselementen eine besondere Vielfalt, Eigenart Erhaltungszustands der in Anlage 3 unter Punkt 1 und Schönheit auf, die auch eine große Bedeutung für die aufgeführten wertbestimmenden Lebensraumtypen naturverträgliche ruhige Erholungsnutzung haben. nach Anhang I der FFH-Richtlinie einschließlich ihrer charakteristischen Arten sowie der in Anlage 3 § 3 unter Punkt 2 aufgeführten wertbestimmenden Ar- Schutzzweck ten nach Anhang II der FFH-Richtlinie. (4) Erhaltungsziele für das Europäische Vogelschutzge- (1) Allgemeiner Schutzzweck für das NSG ist nach Maß- biet 3521-401 „Steinhuder Meer“ (42) im Bereich gabe der §§ 23 Abs. 1 und 32 Abs. 3 BNatSchG i. V. des NSG „Westufer Steinhuder Meer“ sind die Er- m. § 16 NAGBNatSchG die Erhaltung, Entwicklung haltung und die Wiederherstellung eines günstigen und Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen Erhaltungszustands der in Anlage 4 aufgeführten und Lebensgemeinschaften wild lebender, schutz- wertbestimmenden und weiteren Vogelarten mittels bedürftiger Tier- und Pflanzenarten und der Schutz der Erhaltung und Förderung eines langfristig über- von Natur und Landschaft aus besonderen wissen- lebensfähigen Bestandes dieser Arten. schaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskund- lichen Gründen sowie wegen ihrer besonderen Ei- § 4 genart und Vielfalt und hervorragenden Schönheit. Verbote Die Erklärung zum NSG bezweckt insbesondere die Erhaltung und Entwicklung (1) Gemäß § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG sind alle Hand- 1. eines reich strukturierten, nicht bzw. extensiv ge- lungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschä- nutzten, Biotopmosaiks aus Gewässern, Verlan- digung oder Veränderung des NSG oder seiner Be- dungsbereichen, Grünland sowie Wald- und Ge- standteile oder zu einer nachhaltigen Störung führen hölzstrukturen, können. Insbesondere werden folgende Handlungen 2. der Lebensstätten wild lebender Tier- und Pflan- untersagt: zenarten und deren Lebensgemeinschaften, 1. wild lebende Tiere oder die Ruhe der Natur durch 3. ungestörter großflächiger Wasser-, Verlandungs-, Lärm oder auf andere Weise zu stören, Röhricht- und Grünlandflächen als Brut-, Nah- 2. das NSG mit Kraftfahrzeugen zu befahren oder rungs- und Ruheplätze für Brut- und Rastvögel, diese dort abzustellen, 4. der naturnahen Kleingewässer mit deren typi- 3. Anhänger oder sonstige Geräte aller Art abzustel- schen Tier- und Pflanzenarten, insbesondere der len, Amphibienvorkommen, 4. bauliche Anlagen aller Art zu errichten, wesentlich 5. der Fließgewässer einschließlich ihrer uferbeglei- zu verändern oder ihre Nutzung zu ändern, auch tenden Vegetation, insbesondere des Steinhuder wenn die Maßnahmen keiner baurechtlichen Ge- Meerbaches, als naturnahes, mäandrierendes nehmigung bedürfen oder zeitlich befristet sind, Fließgewässer mit Vorkommen seltener Tier- und 5. Bootsliegeplätze, -stege oder -einsatzstellen zu er- Pflanzenarten wie dem Steinbeißer sowie als Leit- richten oder zu betreiben, struktur für Fledermäuse, 6. Maßnahmen durchzuführen, die direkt oder in- 6. extensiv genutzter, großflächiger Feucht- und direkt zu einer Entwässerung des Gebietes führen Nassgrünlandbereiche mit Vorkommen seltener können, und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, 7. Offengewässer zu verändern oder zu beeinträchti- 7. der großflächigen, naturnahen Moor- und Bruch- gen, wälder mit einem intakten Wasser- und Boden- 8. Abfälle, Boden, Altmaterialien, Gartenabfälle, haushalt als Lebensraum seltener und gefährdeter Ernteerzeugnisse oder Klärschlamm einzubrin- Tier- und Pflanzenarten, gen, zu lagern oder sich ihrer in sonstiger Weise zu 8. der Moorkörper, insbesondere das Hochmoor im entledigen, Bereich des Hagenburger Moores, als natürlicher 9. Pflanzen oder Tiere – insbesondere gebietsfremde Speicher von Klimagasen, oder invasive Arten – auszubringen oder anzusie- 9. eines natürlichen Grundwasserhaushaltes, deln, 10. der Kernfläche des nationalen und internationalen 10. wild lebende Pflanzen oder Tiere oder ihre Ent- Biotopverbundsystems, wicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, 11. der Erholungsfunktion des Gebietes im Rahmen sie oder ihre Lebensstätten zu beschädigen oder zu einer ruhigen, den Punkten 1 bis 10 nicht entge- zerstören, genstehenden, naturverträglichen Erholungsnut- zung. (2) Das NSG ist Teil des kohärenten europäischen öko- logischen Netzes „Natura 2000“; die Unterschutz- stellung des NSG als Teilgebiet des FFH-Gebietes 3420-331 „Steinhuder Meer (mit Randbereichen)“ (94) und des Europäischen Vogelschutzgebietes

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11. im Naturschutzgebiet oder außerhalb in einer Zo- 6. der fachgerechte Gehölzrückschnitt zur Erhaltung ne von 500 m Breite um das Naturschutzgebiet des Lichtraumprofils an allen landwirtschaftlich herum unbemannte Luftfahrzeuge zu betreiben genutzten Grundstücken sowie den Wirtschafts- sowie mit bemannten Luftfahrzeugen zu starten, wegen und den nach § 4 Abs. 2 besonders gekenn- eine Mindestflughöhe von 600 m zu unterschrei- zeichneten Wegen in den Monaten Oktober bis ten oder zu landen. Hiervon unbeschadet blei- Februar, sofern die Maßnahme mindestens vier ben die Abweichungsmöglichkeiten insbesondere Wochen vor Beginn bei der unteren Naturschutz- auch der Bundeswehr nach § 30 LuftVG sowie die behörde angezeigt wurde, Freistellungen nach § 5 Abs. 2 Nr. 8 und § 5 Abs. 8 7. die ordnungsgemäße Gewässerunterhaltung, so- unter anderem für den bestimmungsgemäßen Ge- fern die Maßnahme mindestens vier Wochen brauch des Militärflugplatzes Wunstorf, vor Beginn bei der unteren Naturschutzbehörde 12. zu zelten oder zu lagern, angezeigt wurde. Eine Anzeige ist nicht erfor- 13. offenes Feuer zu entzünden oder zu unterhalten, derlich, wenn die jeweilige Maßnahme in einem 14. Hunde unangeleint oder an mehr als 2 m langen Gewässer-Unterhaltungsplan enthalten ist, der Leinen laufen zu lassen, im Einvernehmen mit der Naturschutzbehörde 15. Dauergrünland umzubrechen oder auf andere erstellt wurde. Die wasserrechtlichen Gesetze und Weise zu zerstören, Vorschriften sowie § 4 Abs. 1 Nr. 6 und 7 bleiben 16. Dünger oder chemische Pflanzenschutzmittel aus- unberührt, zubringen. 8. die Nutzung und Unterhaltung der bestehenden (2) Das Naturschutzgebiet, einschließlich der Wasser- rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen in der fläche, darf außerhalb der in der Karte „Nutzung“ bisherigen Art und im bisherigen Umfang, ins- (Anlage 2) besonders gekennzeichneten Wege nicht besondere für den militärischen Flugverkehr auf betreten oder auf sonstige Weise aufgesucht werden. dem Militärflughafen Wunstorf sowie für die not- (3) § 23 Abs. 3 und § 33 Abs. 1 und 1a BNatSchG bleiben wendigen An- und Abflüge auch bei militärischen unberührt. Übungen, § 5 9. die Instandsetzung der bestehenden rechtmäßigen Freistellungen Anlagen und Einrichtungen, sofern die beabsich- tigten Maßnahmen der Naturschutzbehörde min- (1) Die in den Absätzen 2 bis 6 und Abs. 8 aufgeführten destens vier Wochen vor Umsetzung angezeigt Handlungen oder Nutzungen sind von den Verboten wurden. des § 4 Abs. 1 und 2 freigestellt. (3) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Ausübung der (2) Freigestellt sind Jagd soweit 1. das Betreten und Befahren des Gebietes 1. die Neuanlage von Wildäckern, Wildäsungsflä- a) durch die Eigentümer und Nutzungsberechtig- chen, Futterplätzen und Hegebüschen nur mit ten sowie deren Beauftragte zur rechtmäßigen vorheriger Zustimmung der Naturschutzbehörde Nutzung der Grundstücke, erfolgt, b) durch Bedienstete der Naturschutzbehörden 2. die Neuanlage von mit dem Boden fest verbunde- sowie deren Beauftragte zur Erfüllung dienstli- nen jagdwirtschaftlichen Einrichtungen (wie z.B. cher Aufgaben, Hochsitzen) ausschließlich in landschaftsange- c) durch Bedienstete anderer Behörden und öf- passter Art und Weise erfolgt und der Standort der fentlicher Stellen sowie deren Beauftragte zur Anlage mindestens 1 Monat vor der Errichtung Erfüllung der dienstlichen Aufgaben dieser Be- bei der Naturschutzbehörde angezeigt wird, hörden, 3. bei der Fallenjagd ausschließlich Lebendfallen ver- d) zur wissenschaftlichen Forschung und Lehre wendet werden, sowie Information und Bildung mit vorheriger 4. innerhalb der in der maßgeblichen Karte „Nut- Zustimmung der Naturschutzbehörde, zung“ (Anlage 2) als Jagdkulisse I besonders ge- 2. Maßnahmen der Gefahrenabwehr oder zur Erfül- kennzeichneten Bereiche ganzjährig keine Jagd auf lung der Verkehrssicherungspflicht nach vorheri- Federwild erfolgt, ger Anzeige bei der Naturschutzbehörde mindes- 5. innerhalb der in der maßgeblichen Karte „Nut- tens vier Wochen vor Beginn, es sei denn, es han- zung“ (Anlage 2) als Jagdkulisse II besonders ge- delt sich um eine gegenwärtige erhebliche Gefahr, kennzeichneten Bereiche ganzjährig keine Jagd auf die ein sofortiges Handeln erfordert; in diesem dem Jagdrecht unterliegende Vogelarten erfolgt, Fall ist die Naturschutzbehörde unverzüglich über sofern die jeweilige Art in der Anlage 4 dieser Ver- die durchgeführten Maßnahmen zu unterrichten, ordnung aufgeführt ist. 3. Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwick- Die Naturschutzbehörde stimmt im Einverneh- lung sowie zur Untersuchung und Kontrolle des men mit den zuständigen Jagdbehörden Ausnah- Gebietes im Auftrag oder auf Anordnung der Na- men von den Regelungen der Punkte 3 bis 5 zu, turschutzbehörde oder mit deren vorheriger Zu- sofern dies nicht dem Schutzzweck des § 3 zuwi- stimmung, derläuft. 4. die Beseitigung von invasiven gebietsfremden Ar- (4) Freigestellt ist die ordnungsgemäße landwirtschaftli- ten mit vorheriger Zustimmung der Naturschutz- che Bodennutzung unter Beachtung der Grundsätze behörde, der guten fachlichen Praxis im Sinne des § 5 Abs. 2 5. die ordnungsgemäße Unterhaltung der Wirt- BNatSchG, innerhalb der in der Karte „Nutzung“ schaftswege und der nach § 4 Abs. 2 besonders (Anlage 2) besonders gekennzeichneten Dauergrün- gekennzeichneten Wege in der vorhandenen Brei- landflächen soweit te, mit nicht mehr als 100 kg milieuangepasstem 1. keine Bewirtschaftung von Röhrichten, Großseg- Material pro Quadratmeter; die Instandsetzung genrieden oder Sumpfflächen erfolgt, richtet sich nach § 5 Abs. 2 Nr. 9, 2. kein Umbruch oder eine sonstige Zerstörung der Grünlandnarbe erfolgt,

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3. keine Grünlanderneuerung erfolgt. Die Besei- (7) Die erforderliche Zustimmung ist bei den in den Ab- tigung von Wild- oder Tipula-Schäden ist mit sätzen 2 bis 5 genannten Fällen von der Naturschutz- vorheriger Zustimmung der Naturschutzbehörde behörde zu erteilen, wenn und soweit keine Beein- zulässig; sie hat durch Über- oder Nachsaaten aus- trächtigungen oder nachhaltigen Störungen des NSG schließlich im Scheiben- oder Schlitzdrillverfah- oder seiner für die Erhaltungsziele und den Schutz- ren und nur mit den für den Naturraum typischen zweck maßgeblichen Bestandteile zu befürchten sind. Gräsern oder Kräutern zu erfolgen, Die Zustimmung kann mit Regelungen zu Zeitpunkt, 4. keine Veränderung des Bodenreliefs insbesondere Ort und Ausführungsweise versehen werden. durch Verfüllen von Bodensenken, -mulden oder (8) Freigestellt sind in dem Natura 2000-Gebiet Pläne -rinnen und durch Einebnung und Planierung er- und Projekte, die aufgrund einer im Einvernehmen folgt, mit der Naturschutzbehörde erteilten Ausnahme 5. keine zusätzlichen Entwässerungsmaßnahmen, nach § 34 Abs. 3 bis 5 BNatSchG zulässig sind. insbesondere durch Maßnahmen zur Absenkung (9) Weitergehende Vorschriften der §§ 30 BNatSchG des Grundwasserstandes und durch die Neuanlage und 24 NAGBNatSchG zum gesetzlichen Biotop- von Gräben, Grüppen sowie Drainagen erfolgen; schutz sowie der §§ 39 und 44 BNatSchG zum gesetz- zulässig bleibt die Unterhaltung und Instandset- lichen Artenschutz bleiben unberührt. zung rechtmäßig bestehender Entwässerungsein- (10) Bestehende behördliche Genehmigungen, Erlaubnis- richtungen entsprechend § 5 Abs. 2 Nr. 7, 8 und 9, se oder sonstige Verwaltungsakte bleiben unberührt. 6. keine Düngung erfolgt. Ausnahmen bedürfen der vorherigen Zustimmung der Naturschutzbehörde, § 6 7. keine Mieten angelegt werden oder Mähgut dau- Befreiungen erhaft abgelagert wird, 8. kein Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmit- (1) Gemäß § 67 Abs. 1 BNatSchG kann die Naturschutz- teln erfolgt. Ausnahmen bedürfen der vorherigen behörde auf Antrag Befreiung von den Verboten des Zustimmung der Naturschutzbehörde, § 4 dieser Verordnung gewähren, wenn 9. keine maschinelle Bodenbearbeitung in der Zeit 1. dies aus Gründen des überwiegenden öffentlichen vom 1. März bis zum 30. Juni erfolgt. Abweichend Interesses, einschließlich solcher sozialer und von Satz 1 darf in der Zeit vom 1. November bis wirtschaftlicher Art, notwendig ist oder 15. Juli im Umfeld von 300 m um Horste des See- 2. die Durchführung der Vorschriften im Einzelfall adlers keine maschinelle Bodenbearbeitung er- zu einer unzumutbaren Belastung führen würde folgen. Ausnahmen bedürfen der vorherigen Zu- und die Abweichung mit den Belangen von Na- stimmung der Naturschutzbehörde, turschutz und Landschaftspflege vereinbar ist. 10. maximal zweimal im Jahr eine Mahd erfolgt. Aus- (2) Die Befreiung kann gemäß § 67 Abs. 3 Satz 1 nahmen bedürfen der vorherigen Zustimmung BNatSchG mit Nebenbestimmungen versehen wer- der Naturschutzbehörde, den. 11. die erste Mahd im Jahr nicht vor dem 1. Juli und die zweite Mahd mindestens zehn Wochen nach § 7 der ersten Mahd erfolgt. Abweichend von Satz 1 Anordnungsbefugnis darf im Umfeld von 300 m um Horste des Seead- lers die erste Mahd im Jahr nicht vor dem 16. Ju- Gemäß § 3 Abs. 2 BNatSchG kann die Naturschutzbe- li erfolgen. Ausnahmen bedürfen der vorherigen hörde anordnen, den früheren, entgegen den Vorschrif- Zustimmung der Natur-schutzbehörde, ten veränderten Zustand wiederherzustellen, wenn gegen 12. eine Mahd nur von innen nach außen erfolgt, die Verbote des § 4 oder die Zustimmungs- oder Anzei- 13. die Unterhaltung und Instandsetzung bestehender gepflichten des § 5 dieser Verordnung verstoßen wurde Weidezäune und Viehtränken sowie deren Neuer- und Natur oder Landschaft rechtswidrig zerstört, beschä- richtung nur in landschaftstypischer Weise erfolgt, digt oder verändert worden sind. Die Zuständigkeiten der 14. in der Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni eines Jagdbehörden nach dem Jagdrecht bleiben unberührt. jeden Jahres eine Beweidung nur mit maximal 2 Weidetieren je ha erfolgt. Ausnahmen bedürfen § 8 der vorherigen Zustimmung der Naturschutzbe- Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungs- hörde, maßnahmen 15. Weideunterstände nur mit Zustimmung der Na- turschutzbehörde und ausschließlich landschaft- (1) Grundstückseigentümer und Nutzungsberechtigte stypisch, offen, aus Holz, bis 4 m Höhe und bis haben die Durchführung von folgenden durch die 70 qm Grundfläche errichtet werden; die Instand- Naturschutzbehörde angeordneten oder angekün- setzung ist zulässig, wenn die beabsichtigte Maß- digten Maßnahmen zu dulden: nahme der Naturschutzbehörde mindestens vier 1. Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege, Entwicklung Wochen vor Umsetzung angezeigt wurde, und Wiederherstellung des NSG oder einzelner 16. der landwirtschaftliche Einsatz von Drohnen mit seiner Bestandteile, vorheriger Zustimmung der Naturschutzbehörde 2. das Aufstellen von Schildern sowie das Ausbrin- erfolgt. gen von Bojen zur Kennzeichnung des NSG und (5) Freigestellt ist die Holzentnahme in den Waldberei- seiner Wege sowie zur weiteren Information über chen mit vorheriger Zustimmung der Naturschutz- das NSG. behörde. (2) Zu dulden sind insbesondere (6) Freigestellt ist die ordnungsgemäße im Haupt- oder 1. regelmäßig anfallende Erhaltungs- und Pflege- im Nebenerwerb betriebene Fischerei auf dem Stein- maßnahmen wie die Beseitigung von invasiv auf- huder Meer, soweit die Fischerei innerhalb der Reu- tretenden Neophytenbeständen oder die Freihal- senparzelle 23 (vgl. Karte „Nutzung“, Anlage 2) ganz- tung von Offenlandbiotopen von Gehölzaufwuchs jährig unterbleibt. sowie

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2. die Wiederherstellung oder Instandsetzung von Landeshauptstadt Hannover naturnahen Kleingewässern als Laichgewässer und Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. – – – (3) Die §§ 15 und 39 NAGBNatSchG sowie § 65 BNatSchG bleiben unberührt. § 9 B) SATZUNGEN UND BEKANNTMACHUNGEN Erschwernisausgleich DER STÄDTE UND GEMEINDEN Der Erschwernisausgleich nach § 42 Abs. 4 und 5 1. Gemeinde Uetze NAGBNatSchG richtet sich nach den Vorschriften der Erschwernisausgleichsverordnung-Grünland. 3. Änderung der Gebührensatzung für die Friedhöfe der Gemeinde Uetze § 10 Ordnungswidrigkeiten Aufgrund der §§ 10, 13 S. 1 Nr. 2 lit. b und 58 Abs. 1 Nr. 5 und 7 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsge- (1) Ordnungswidrig im Sinne von § 23 Abs. 2 Satz setztes (NKomVG) in der Fassung vom 17.12.2010, zuletzt 1 BNatSchG in Verbindung mit § 43 Abs. 3 Nr. 1 geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 15.07.2020 NAGBNatSchG handelt, wer vorsätzlich oder fahr- (Nds. GVBl. S. 244) und des § 5 des Niedersächsischen lässig gegen die Verbotsregelungen in § 4 Abs. 1 die- Kommunalabgabengesetzes (NKAG) in der Fassung vom ser Verordnung verstößt, ohne dass die Vorausset- 20.04.2017, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes zungen einer Freistellung nach § 5 Absätze 2 bis 6 vom 24.10.2019 (Nds. GVBl. S. 309), hat der Rat der Ge- oder Abs. 8 dieser Verordnung vorliegen oder eine meinde Uetze am 01.10.2020 folgende 3. Änderung der Befreiung gemäß § 6 gewährt wurde. Die Ordnungs- Friedhofsgebührensatzung beschlossen: widrigkeit kann nach § 43 Abs. 4 NAGBNatSchG mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Artikel I (2) Ordnungswidrig im Sinne von § 43 Abs. 3 Nr. 7 NAGBNatSchG handelt, wer vorsätzlich oder fahr- Der Gebührentarif gem. § 1 Abs. 3 der Gebührensatzung lässig entgegen § 23 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG in Ver- erhält folgende Fassung: bindung mit § 16 Abs. 2 NAGBNatSchG und § 4 Abs. I. 2 dieser Verordnung das NSG außerhalb der in der Benutzungsrechte an Grabstätten für 30 Jahre Karte „Nutzung“ (Anlage 2) besonders gekennzeich- einschließlich der Kosten für die Unterhaltung neten Wege betritt oder auf sonstige Weise aufsucht, der Friedhöfe ohne dass die Voraussetzungen für eine Freistellung nach § 5 Absätze 2 bis 6 oder Abs. 8 vorliegen oder eine 1. Reihengrabstätte (je Stelle) Befreiung gemäß § 6 gewährt wurde. Die Ordnungs- a.) für Erdbestattungen widrigkeit kann nach § 43 Abs. 4 NAGBNatSchG mit von Kindern bis zu 5 Jahre 510 EUR einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro geahndet werden. b.) für Urnenbestattungen 660 EUR 2. Wahlgrabstätte (je Stelle) § 11 a.) für Erdbestattungen 1.440 EUR Inkrafttreten, Außerkrafttreten 3. Rasengrabstätte a.) für Erdbestattungen 1.560 EUR (1) Diese Verordnung wird im Gemeinsamen Amtsblatt b.) für Urnenbestattungen 720 EUR für die Region Hannover und die Landeshauptstadt c.) für Urnenbestattungen anonym 210 EUR Hannover sowie im Niedersächsischen Ministerial- blatt veröffentlicht. Sie tritt am Tag nach der zuletzt II. erfolgten Veröffentlichung in Kraft. Beisetzung (Ausheben und Verfüllen des Grabes) (2) Gleichzeitig treten die Verordnung über das Na- turschutzgebiet „Hagenburger Moor“ in den Ge- 1. Erdbeisetzung markungen Hagenburg und Steinhude, Landkreis a.) Kinder bis zu 5 Jahre 240 EUR Schaumburg-Lippe vom 15. Juni 1962 (Amtsblatt b.) Personen über 5 Jahre 820 EUR für den Regierungsbezirk Hannover Nr. 12 vom 2. Urnenbeisetzung 210 EUR 04.07.1962) sowie die Verordnung über das Natur- schutzgebiet „Meerbruch“ in den Städten Neustadt III. a. Rbge. (Gemarkung Mardorf) und Wunstorf (Ge- Kapelle, Leichenhalle markung Steinhude), Landkreis Hannover sowie der Stadt Rehburg-Loccum (Gemarkung Winzlar), Für die Benutzung der Friedhofskapellen werden folgende Landkreis Nienburg/W. vom 12.6.1981 (Amtsblatt Gebühren erhoben für den Regierungsbezirk Hannover Nr. 14 vom 24.06.1981) außer Kraft. a.) Dollbergen, Eltze und Schwüblingsen 300 EUR b.) Katensen 100 EUR Az.: 36.24 1105/ HA 60 Hannover, den 10.11.2020 Region Hannover Der Regionspräsident L.S. Hauke Jagau

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IV. § 2 Erneuerung und Wiedererwerb von Friedhofszweck Nutzungsrechten an Grabstellen (1) 1 Die Friedhöfe sind öffentliche Einrichtungen der Für die Erneuerung der Rechte nach § 19 der Friedhofs- Gemeinde Uetze. ² Sie dienen der würde- und ach- satzung und für Grabstätten, deren Nutzungszeit nach § tungsvollen Bestattung aller verstorbenen Personen 30 der Friedhofssatzung eingeschränkt wurde, wird die oder deren Asche, die bei ihrem Ableben Einwohner am Tage des jeweiligen Ablaufs der Rechte gültige Gebühr der Gemeinde Uetze waren oder ein Recht auf Bei- (1/30 der Kosten für die jeweilige Grabstätte für jedes Jahr setzung in einer bestimmten Grabstätte, der unter der Verlängerung) für den Wiedererwerb erhoben. § 1 genannten Friedhöfe, besaßen. ³ Die Bestattung anderer verstorbener Personen oder deren Asche be- V. darf einer besonderen Genehmigung der Gemeinde Wiederbeisetzung nach Ausbettung und Uetze. Überführung von anderen Friedhöfen (2) Darüber hinaus dienen die Friedhöfe auch der Beiset- zung von Totgeborenen, Fehlgeborenen und Unge- Entfällt. borenen nach § 2 Abs. 3 des Niedersächsischen Be- VI. stattungsgesetzes (Nds. BestattG), sofern mindestens Grabmale ein Elternteil Einwohner der Gemeinde Uetze ist und die Beisetzung wünscht. Für die Genehmigung von Grabmalen und die laufende Kontrolle der Standfestigkeit wird eine Gebühr von 80 § 3 EUR erhoben. Schließung und Entwidmung VII. (1) 1 Friedhöfe, Friedhofsteile und einzelne Grabstätten Vorzeitige Einebnung und Verlängerung können aus wichtigem öffentlichem Interesse ge- von Grabstellen schlossen oder entwidmet werden. ² Durch Schlie- ßung wird die Möglichkeit weiterer Beisetzungen 1. Für die vorzeitige Einebnung von Grabstellen wird ausgeschlossen; durch die Entwidmung verliert der eine Gebühr von 26 EUR erhoben. Eine anteilige Er- Friedhof seine Eigenschaft als öffentliche Bestat- stattung der Kosten für den Erwerb der Nutzungs- tungseinrichtung. ³ Besteht die Absicht der Schlie- rechte findet bei einer vorzeitigen Einebnung nicht ßung, so werden keine Nutzungsrechte mehr erteilt statt. oder wiedererteilt. 2. Für die Verlängerung von Grabstellen wird eine (2) Die Absicht der Schließung, die Schließung selbst Gebühr von 26 EUR erhoben. und die Entwidmung sind jeweils öffentlich bekannt zu machen. Artikel II (3) Die Gemeinde Uetze kann die Schließung verfügen, wenn keine Rechte auf Bestattung entgegenstehen. Die 3. Änderung der Friedhofsgebührensatzung für die (4) Die Gemeinde kann die Entwidmung verfügen, wenn Friedhöfe und Kapellen der Gemeinde Uetze tritt am alle Nutzungsrechte und Ruhefristen abgelaufen 01.01.2021 in Kraft. sind. (5) Soweit zur Schließung oder Entwidmung Nutzungs- Uetze, den 29.10.2020 rechte aufgehoben oder im Einvernehmen mit den Berechtigten abgelöst werden sollen, sind unter er- Werner Backeberg satzweiser Einräumung entsprechender Rechte auch Bürgermeister Umbettungen ohne Kosten für den Nutzungsberech- tigten möglich. II. Friedhofssatzung der Gemeinde Uetze Ordnungsvorschriften Aufgrund der §§ 10, 13 S. 1 Nr. 2 lit. b und 58 Abs. 1 Nr. § 4 5 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes Verhalten auf dem Friedhof (NKomVG) in der Fassung vom 17.12.2010, zuletzt geän- dert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 15.07.2020 (Nds. (1) 1 Jeder hat sich auf den Friedhöfen der Würde des GVBl. S. 244), hat der Rat der Gemeinde Uetze in seiner Ortes entsprechend zu verhalten. ² Die Anordnungen Sitzung vom 01.10.2020 folgende Satzung beschlossen: des Friedhofspersonals sind zu befolgen. (2) Kinder unter 10 Jahren dürfen die Friedhöfe nur in I. Begleitung und unter Verantwortung Erwachsener Allgemeine Vorschriften betreten. (3) 1 Auf den Friedhöfen ist insbesondere nicht gestattet, § 1 1. die Wege mit Fahrzeugen aller Art (ausgenommen Geltungsbereich Kinderwagen, Rollstühle, Leichenwagen, Fahrzeu- ge zur Friedhofsunterhaltung und zur Anlieferung Diese Friedhofssatzung gilt für folgende im Gebiet der Ge- und Abfuhr von Grabsteinen und Grabeinfassun- meinde Uetze gelegenen und von ihr verwalteten Friedhöfe gen) zu befahren, und Friedhofsteile: 2. der Verkauf von Waren aller Art, insbesondere 1. Gemeindefriedhof Eltze, Kränze und Blumen und das Anbieten oder Wer- 2. Gemeindefriedhof Katensen, ben von Dienstleistungen, 3. Friedhofskapelle Eltze, 3. an Sonn- und Feiertagen oder in der Nähe einer 4. Friedhofskapelle Dollbergen, Bestattung Arbeiten auszuführen (ausgenommen 5. Friedhofskapelle Schwüblingsen. der einfachen Grabpflege),

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4. die Erstellung und Verwertung von Film-, Ton- III. und Fotoaufnahmen, außer zu Privatzwecken, Bestattungsvorschriften 5. Druckschriften zu verteilen, 6. Abraum und Abfälle außerhalb der dafür bestimm- § 7 ten Stellen abzulagern oder Abfall von außen auf Allgemeines den Friedhof zu bringen 7. den Friedhof und seine Einrichtungen und An- (1 1 Bestattungen sind unverzüglich nach Beurkundung lagen zu verunreinigen oder zu beschädigen, des Sterbefalls und mindestens zwei Tage vor dem ge- Einfriedungen und Hecken zu übersteigen und planten Bestattungstermin bei der Gemeinde Uetze Rasenflächen (soweit sie nicht als Wege dienen), anzumelden. ² Der Anmeldung sind die erforderli- Grabstätten und Grabeinfassungen zu betreten, chen Unterlagen beizufügen. ³ Wird eine Beisetzung 8. zu lärmen und zu spielen, zu lagern, zu rauchen in einer vorher erworbenen Erdwahlgrabstätte oder sowie Alkohol zu trinken, Urnenwahlgrabstätte beantragt, ist auch das Nut- 9. Tiere mitzubringen (ausgenommen angeleinte As- zungsrecht nachzuweisen. sistenzhunde). (2) Nach Absprache mit der Gemeinde Uetze werden ² Die Gemeinde Uetze kann Ausnahmen zulassen, Ort und Zeitpunkt der Trauerfeier und der Bestat- soweit sie mit dem Zweck des Friedhofs und der tung festgelegt. Ordnung auf ihm vereinbar sind. § 8 (4) Gedenkfeiern sind spätestens zwei Tage vorher bei Einlieferung der Särge und Urnen der Gemeinde Uetze zur Zustimmung anzumelden. (1) 1 Für die Einlieferung von Särgen und Urnen werden § 5 die Friedhofskapellen zwei Stunden vor Beginn der Gewerbetreibende Trauerfeier geöffnet. ² Hiervon abweichende Zeiten sind mit der Gemeindeverwaltung abzusprechen. (1) Bildhauer, Steinmetze, Gärtner, Bestatter und sons- (2) 1 Leichen müssen ordnungsgemäß eingesargt und tige Gewerbetreibende bedürfen für Tätigkeiten auf dürfen grundsätzlich nicht konserviert sein. ² Für die den Friedhöfen der vorherigen Zulassung durch die Bestattung können in Leichentücher gehüllte Leichen Gemeinde Uetze. den Särgen entnommen werden, sofern eine Geneh- (2) Zuzulassen sind die unter Abs. 1 Genannten, die migung der Unteren Gesundheitsbehörde vorliegt. 1. in fachlicher, betrieblicher und persönlicher Hin- (3) 1 War die verstorbene Person an einer meldepflich- sicht zuverlässig sind und tigen Krankheit erkrankt oder geht von der Leiche 2. selbst oder deren Vertreter die Meisterprüfung er- eine sonstige Gefahr aus, so muss der Sarg vor der folgreich abgelegt haben oder in die Handwerks- Einlieferung besonders gekennzeichnet werden. ² In rolle eingetragen sind oder über eine gleichwertige diesen Fällen ist der Sarg geschlossen zu halten. ³ Die Qualifikation verfügen und Leiche darf dem Sarg auch für die Bestattung nicht 3. eine entsprechende Berufshaftpflichtversicherung entnommen werden. 4 Nach Ablauf der Ruhezeit ist nachweisen können. zu prüfen, ob seuchenhygienische Gründe eine Wie- (3) 1 Die Gewerbetreibenden und ihre Bediensteten ha- derbelegung zulassen. ben die Friedhofssatzung und die dazu ergangenen Regelungen zu beachten. ² Die Gewerbetreibenden § 9 haften für alle Schäden, die sie oder ihre Bediensteten Beschaffenheit der Särge und Urnen im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit auf den Fried- höfen schuldhaft verursachen. (1) 1 Särge müssen festgefügt und so abgedichtet sein, (4) 1 Die für die Arbeiten erforderlichen Werkzeuge und dass jedes Durchsickern von Feuchtigkeit ausge- Materialien dürfen auf den Friedhöfen nur vorüber- schlossen ist. ² Die Särge sollen höchstens 2,05 m gehend und nur an Stellen gelagert werden, an denen lang, 0,65 m hoch und im Mittelmaß 0,65 m breit sie nicht behindern. ² Bei Beendigung oder bei Unter- sein. ² Sind in Ausnahmefällen größere Särge erfor- brechung der Tagesarbeit sind die Arbeits- sowie La- derlich, ist die Zustimmung der Gemeinde Uetze bei gerplätze wieder in den früheren Zustand zu bringen. der Anmeldung der Bestattung einzuholen. ³ Die Gewerbetreibenden dürfen auf den Friedhöfen (2) 1 Urnen für die Bestattung von Ascheresten sollen ei- keinerlei Abfall, Abraum-, Rest- und Verpackungs- ne Größe von 0,18 m x 0,22 m nicht überschreiten. material ablagern. 4 Gewerbliche Geräte dürfen nicht ² Es können Überurnen bis zu einer Größe von 0,23 an oder in den Wasserentnahmestellen der Friedhöfe m x 0,32 m zusätzlich verwendet werden. ³ Sollen gereinigt werden. größere Urnen verwendet werden, ist dazu bei der (5) 1 Gewerbetreibenden, die trotz schriftlicher Mahnung Anmeldung des Bestattungsfalles bei der Gemeinde gegen die Vorschriften der Abs. 3 und 4 verstoßen Uetze eine Genehmigung einzuholen. oder bei denen die Voraussetzungen des Abs. 2 ganz (3) 1 Bei jeder Bestattung müssen die Särge, die Sargaus- oder teilweise nicht mehr gegeben sind, kann die Ge- stattungen, die Bekleidung der verstorbenen Person, meinde Uetze die Zulassung auf Zeit oder auf Dauer die Urnen oder Überurnen so beschaffen sein, dass durch schriftlichen Bescheid entziehen. ² Bei einem sie die Verwesung bzw. Zersetzung innerhalb der Ru- schwerwiegenden Verstoß ist eine Mahnung ent- hefrist ermöglichen. 2 Insbesondere dürfen sie nicht behrlich. die Beschaffenheit des Bodens oder des Grundwas- sers nachteilig verändern. § 6 Grabregister § 10 Ausheben der Gräber Über alle vorkommenden Beerdigungen ist ein fortlau- fendes Grabregister zu führen, in welchem der Name des (1) Die Gräber werden von der Gemeinde Uetze ausge- Verstorbenen, Ort und Zeit des Todes und der Beerdigung hoben und wieder zugefüllt. sowie die Grabnummer anzugeben sind. Die Führung des Grabregisters obliegt dem Friedhofsverwalter.

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(2) Die Abmessungen betragen bei Sarggräbern für (2) 1 Umbettungen von Särgen und Urnen bedürfen 1. Kinder unter fünf Jahren innerhalb der Ruhezeit, unbeschadet der sonstigen a.) für die Grabstellen: 1,50 m Länge, 0,90 m Breite, gesetzlichen Vorschriften, der vorherigen Zustim- b.) für die Innenmaße der Gruben: 1,20 m Länge, mung der Gemeinde Uetze. ² Voraussetzung ist eine 0,60 m Breite; Genehmigung der Unteren Gesundheitsbehörde, in 2. Personen über fünf Jahren der auch geregelt wird, unter welchen Bedingungen a.) für die Grabstellen: 2,50 m Länge, 1,20 m Breite, eine Umbettung durchgeführt werden kann. ³ Die b.) für die Innenmaße der Gruben: 2,10 m Länge, Zustimmung wird nur bei Vorliegen eines wichtigen 0,90 m Breite. Grundes erteilt. 4 Aus Gemeinschaftsanlagen erfolgen grundsätzlich keine Umbettungen. (3) Die Tiefe der einzelnen Gräber beträgt von der Erd- (3) Nach Ablauf der Ruhezeit noch vorhandene Leichen- oberfläche (ohne Hügel) bis zur Oberkante des Sar- oder Aschereste können mit vorheriger Zustimmung ges mindestens 0,90 m, bis zur Oberkante der Urne der Gemeinde Uetze auch in belegte Grabstätten aller mindestens 0,50 m. Art umgebettet werden. (4) Die Gräber für Sargbeisetzungen müssen voneinan- (4) 1 Alle Umbettungen erfolgen nur auf Antrag. ² An- der durch mindestens 0,30 m starke Erdwände ge- tragsberechtigt ist der jeweilige Nutzungsberechtigte. trennt sein. ³ In den Fällen des § 27 Abs. 1 S. 3 und bei Entziehung § 11 von Nutzungsrechten gem. § 27 Abs. 2 S. 1, können Beisetzung Leichen oder Aschen, deren Ruhezeit noch nicht ab- gelaufen ist, von Amts wegen in Reihengrabstätten (1) Für die Bestattung der verstorbenen Person haben in umgebettet werden. folgender Reihenfolge zu sorgen: (5) Der Zeitpunkt der Umbettung wird von der Gemein- 1. die Ehegattin oder der Ehegatte oder die einge- de Uetze bestimmt. tragene Lebenspartnerin oder der eingetragene (6) 1 Die Gemeinde Uetze öffnet die Grabkuhle bis zum Lebenspartner, Sargdeckel bzw. bis zu der Urne. ² Die Umbettung 2. die Kinder, des Sarges/vorhandener Leichenreste und der Urnen 3. die Enkelkinder, übernimmt das beauftragte Beerdigungsinstitut. 4. die Eltern, (7) Neben der Zahlung der Gebühren für die Umbettung 5. die Großeltern und haben die Antragsteller Ersatz für die Schäden zu leis- 6. die Geschwister. ten, die an benachbarten Grabstätten und Anlagen (2) 1 Die Überführung der Särge, Urnen, Kränze und Blu- durch eine Umbettung möglicherweise entstehen. mengebinde zu den Grabstätten und das Versenken (8) Der Ablauf der Ruhe- und Nutzungszeit wird durch der Särge und Urnen erfolgt durch die Beerdigungs- eine Umbettung nicht unterbrochen oder gehemmt. institute. ² Werden zu diesem Zweck Einrichtungsge- (9) Leichen und Aschen zu anderen als zu Umbettungs- genstände (z.B. Sargwagen) benutzt, sind diese von zwecken wieder auszugraben, bedarf einer behördli- den Beerdigungsinstituten an den Ursprungsort zu- chen oder einer richterlichen Anordnung. rückzubringen. (10) Für Ausbettungen gelten die vorstehenden Absätze (3) Urnen für Bestattungen in anonymen Grabfeldern entsprechend. werden, wenn erforderlich, von der Gemeinde Uetze überführt und versenkt. IV. (4) 1 Wahlgräber sind spätestens 24 Stunden vor einer Grabstätten Beisetzung von den Nutzungsberechtigten vollstän- dig abräumen zu lassen. ² Liegeplatten und Grabmale § 14 sind dabei, soweit erforderlich, durch einen Stein- Allgemeines metzbetrieb zu entfernen und erforderlichenfalls zu sichern. 3 Kommen die Nutzungsberechtigten dieser (1) 1 Die Grabstätten bleiben Eigentum des Friedhofträ- Vorschrift nicht nach, werden die Gräber zu deren gers. ² An ihnen können Rechte nur nach dieser Sat- Lasten von der Gemeinde Uetze geräumt. 4 Eine Haf- zung erworben werden. tung für mögliche Beschädigungen an Einfassungen, (2) 1 Die Grabstätten werden unterschieden in Liegeplatten, Grabmalen, Gewächsen oder Grab- 1. Erdreihengrabstätten, schmuck wird nicht übernommen. 2. Erdwahlgrabstätten, (5) Wollen Angehörige nicht an der Beisetzung teilneh- 3. Erdrasengrabstätten, men oder kommen sie nicht zu der festgesetzten Zeit, 4. anonyme Erdreihengrabstätten, so wird die Beisetzung ohne weiteres vorgenommen. 5. Urnenreihengrabstätten, (6) Für Särge und Urnen, die nicht innerhalb der gesetz- 6. Urnenrasengrabstätten, lichen Frist beigesetzt werden, kann die Gemeinde 7. anonyme Urnenreihengrabstätten, Bestattungsort, Art des Grabes und Bestattungszeit- 8. Ehrengrabstätten, punkt festsetzten. 9. Kriegsgräber. ² Es besteht kein Anspruch auf Verleihung oder Wiederer- § 12 werb von Nutzungsrechten an Grabstätten oder Unverän- Ruhezeit derlichkeit der Umgebung. (3) Erdgrabstätten sind Grabstätten, in denen die Verstor- (1) Die Ruhezeit beträgt auf den in § 1 genannten Fried- benen in Särgen beigesetzt werden. höfen für alle Leichen und Aschen 30 Jahre. (4) Urnengrabstätten sind Grabstätten, in denen die (2) Die Ruhezeit kann bei allen Grabarten verlängert Asche von Verstorbenen in Urnen, in bestimmten werden. Grabstätten zusätzlich auch mit Überurne, beigesetzt wird. § 13 Umbettung und Ausbettung (1) Die Ruhe der Toten darf grundsätzlich nicht gestört werden.

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§ 15 § 19 Reihengrabstätte Nutzungsrecht (1) 1 Reihengrabstätten sind Grabstätten, die der Reihe (1) 1 Das Nutzungsrecht an einer Grabstelle umfasst das nach belegt und erst im Todesfall für die Dauer der Recht die Grabstelle zu belegen, das Gestaltungs- Ruhezeit des zu Bestattenden abgegeben werden. ² recht, die Pflicht zum Anlegen und die Pflegepflicht Die Bestattung erfolgt an der von der Gemeinde Uet- der Grabstätte, entsprechend der durch diese Fried- ze jeweils bestimmten Stelle. hofssatzung ergangenen Regelungen. (2) 1 In jeder Reihengrabstätte darf nur eine Leiche bei- (2) An einem Reihengrab hat der nächste Bestattungs- gesetzt werden. ² Es werden ein- und mehrstellige pflichtige gem. § 11 Abs. 1 das Nutzungsrecht für Erdreihengrabstätten unterschieden. ³ In Erdreihen- die Dauer der Ruhezeit soweit er dem Nutzungsrecht grabstätten ist die Beisetzung von Urnen nicht gestat- zustimmt und kein anderer Bestattungspflichtiger als tet. Nutzungsberechtigter angegeben ist. (3) 1 In Urnenreihengrabstätten dürfen max. vier Ur- (3) 1 Für Wahlgrabstätten kann auf Antrag ein Nut- nen beigesetzt werden. 2 Sind Mutter und Kind bei zungsrecht für die Dauer von 30 Jahren (Nutzungs- der Geburt verstorben, so können beide Leichen in zeit) verliehen werden. 2 Nutzungsberechtigte Person einem Sarg bzw. beide Aschereste in einer Urne bei- kann nur eine natürliche Person sein. 3 Der Erwerb gesetzt werden. eines Nutzungsrechtes für gewerbliche Zwecke ist (4) 1 In anonymen Reihengrabstätten werden Grabstät- nicht erlaubt. 4 Der Wiedererwerb eines Nutzungs- ten der Reihe nach für die Dauer der Ruhezeit belegt. rechts für 5, 10, 15, 20, 25 oder 30 Jahre ist nur auf ² Diese Grabstätten werden nicht gekennzeichnet. ³ Antrag und nur für die gesamte Grabstätte möglich. Sie werden vergeben, wenn dieses dem Willen des 5 Die Gemeinde kann den Erwerb und Wiedererwerb Verstorbenen entspricht. 4 Zur Wahrung der Anony- von Nutzungsrechten ablehnen, insbesondere wenn mität bestimmt die Gemeinde Uetze das zur Beiset- die Schließung gem. § 3 beabsichtigt ist. zung vorgesehene anonyme Grabfeld. (4) Das Nutzungsrecht entsteht nach Zahlung der fälli- gen Gebühr mit Aushändigung der Verleihungsur- § 16 kunde. Wahlgrabstätte (5) Auf den Ablauf des Nutzungsrechts wird der jeweilige Nutzungsberechtigte drei Monate vorher schriftlich (1) 1 Wahlgrabstätten sind Grabstätten für Beisetzungen, – falls er nicht bekannt ist oder nicht ohne weiteres an denen ein Nutzungsrecht nach § 19 besteht. 2 Bei zu ermitteln ist, durch eine öffentliche Bekanntma- Erdwahlgrabstätten wird die Lage im Benehmen mit chung – hingewiesen. dem Erwerber bestimmt. (6) 1 Schon bei der Verleihung des Nutzungsrechts soll (2) 1 Eine Beisetzung darf nur stattfinden, wenn die Ru- die nutzungsberechtigte Person für den Fall ihres hezeit die Nutzungszeit nicht übersteigt oder ein Ablebens Nachfolger im Nutzungsrecht bestimmen. Nutzungsrecht mindestens für die Zeit bis zum Ab- ² Dies ist der Gemeinde Uetze mitzuteilen. ³ Wird lauf der Ruhezeit (wieder) erworben wird. bis zum Ableben des Erwerbers keine derartige Re- (3) 1 Es werden ein- und mehrstellige Erdwahlgrabstätten gelung getroffen, geht das Nutzungsrecht auf den unterschieden. ² In eine Erdwahlgrabstätte dürfen bis nächsten nach § 11 Abs. 1 Bestattungspflichtigen mit zu zwei Urnen beigesetzt werden. 3 Sie werden in der dessen Zustimmung über. 4 Das Nutzungsrecht er- Regel am Kopfende und Fußende der Grabstätte bei- lischt, wenn es keiner der Bestattungspflichtigen des gesetzt. 4 Werden Urnen in einer leeren Erdwahlgrab- verstorbenen Nutzungsberechtigten innerhalb eines stätte beigesetzt, ist eine nachträgliche Sargbestattung Jahres seit der Beisetzung übernimmt. in dieser Grabstelle nicht mehr zulässig. (7) 1 Auf das Nutzungsrecht an unbelegten Grabstätten kann jederzeit, an belegten Grabstätten erst nach Ab- § 17 lauf der letzten Ruhezeit verzichtet werden. ² Eine Rasengrabstätte Erstattung der Nutzungsgebühren erfolgt nicht. ³ Ein Verzicht ist nur für die gesamte Grabstätte möglich. 4 (1) 1 Rasengrabstätten sind Reihengrabstätten, die mit Ausnahmen von dieser Regel können nur im begrün- Rasen eingesät sind. ² Die Grabstätten werden nicht deten Einzelfall zugelassen werden. einzeln eingefasst bzw. gekennzeichnet. ³ Die Her- richtung und Pflege der Abteilung erfolgt ausschließ- V. lich durch den Friedhofsträger. 4 Er kann die Durch- Grabmale und Gestaltung führung dieser Arbeiten an Dritte vergeben. (2) Soweit sich nicht aus der Friedhofssatzung etwas an- § 20 deres ergibt, gelten die Vorschriften für Reihengrab- Allgemeiner Gestaltungsgrundsatz stätten auch für Rasengrabstätten. (1) Jede Grabstätte ist so zu gestalten und so an die Um- § 18 gebung anzupassen, dass die Würde des Friedhofs in Ehrengrabstätten und Kriegsgräber seinen einzelnen Teilen und in seiner Gesamtanlage gewahrt wird. (1) Die Zuerkennung, die Anlage und die Unterhaltung von Ehrengrabstätten sowie Kriegsgräbern (einzeln oder in geschlossenen Feldern) obliegt ausschließlich der Gemeinde Uetze. (2) Für Ehrengrabstätten gilt § 16 Abs. 3 S. 2 bis 4 ent- sprechend.

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(2) Ab dem 01.01.2019 dürfen Natursteine nur verwen- 2. Zeichnungen der Schrift, der Ornamente und der det werden, wenn Symbole im Maßstab 1 : 5 unter Angabe des Ma- 1. glaubhaft gemacht wird, dass sie in einem Staat terials, seiner Bearbeitung, des Inhalts, der Form oder Gebiet gewonnen oder hergestellt wurden, und der Anordnung. Ausführungszeichnungen in dem das Übereinkommen über das Verbot sind einzureichen, soweit es zum Verständnis er- und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung forderlich ist. der schlimmsten Formen der Kinderarbeit vom (3) Die Genehmigung erlischt, wenn das Grabmal nicht 17. Juni 1999 (BGBl. 2001 II S. 1291, Bekanntma- binnen eines Jahres nach Erteilung der Genehmigung chung vom 28. Juni 2002, BGBl. II S. 2352) einge- errichtet worden ist. halten wird, oder (4) Die nicht genehmigungspflichtigen provisorischen 2. ein Nachweis, in Form eines Zertifikates, von Fair Grabmale sind nur als naturlasierte Holztafeln oder Stone, IGEP, Werkgroep Duurzame Natursteen -kreuze zulässig und dürfen nicht länger als 2 Jahre oder Xertifix vorliegt. nach der Beisetzung verwendet werden. (5) Die Genehmigung wird versagt, wenn das Grabmal, § 21 den Bestimmungen des V. Abschnittes dieser Fried- Gestaltung der Rasengrabstätten hofssatzung nicht entspricht. (6) 1 Vor der Errichtung oder Veränderung sonstiger bau- (1) 1 Rasengrabstätten werden nicht einzeln eingefasst. ² licher Anlagen einschließlich der Grabeinfassung ist Auf die Errichtung eines Grabmales kann verzichtet ebenfalls eine schriftliche Genehmigung der Gemein- werden. de Uetze einzuholen. ² Die für Grabmale festgesetz- (2) 1 Als Grabmal gewählt werden kann eine horizontal ten Bestimmungen gelten entsprechend. verlegte Platte mit maximal 0,60 m Breite und 0,60 m Tiefe. ² Die Grabplatte ist auf Grasnarbenhöhe einzu- § 23 a lassen, sodass eine einfache Rasenpflege möglich ist. Nicht genehmigte Anlagen (3) 1 Ein Ausschmücken der Rasengrabstätten über die Errichtung eines Grabmales hinaus ist nicht gestat- Nicht genehmigte Grabmale, Grabeinfassungen, sonstige tet. ² Ausgenommen hiervon ist der am Tage einer Anlagen oder Inschriften kann die Gemeinde Uetze auf Bestattung abgelegte Grabschmuck. ³ Er darf für eine Kosten des Auftraggebers beseitigen lassen. Dauer von maximal sechs Wochen auf der Grabflä- che verbleiben und ist spätestens dann vom Nut- § 24 zungsberechtigten zu entfernen. 4 Widerrechtlich Standsicherheit und Unterhaltung abgelegter Grabschmuck kann vom Friedhofsträger entschädigungslos entfernt werden. (1) 1 Die Grabmale und sonstige bauliche Anlagen sind ihrer Größe entsprechend nach den allgemein aner- § 22 kannten Regeln des Handwerks (TA-Grabmal - tech- Aufstellungsrecht und Aufstellungspflicht nische Anleitung zur Standsicherheit von Grabmal- anlagen in der jeweils geltenden Fassung) zu funda- (1) Auf den Grabstätten dürfen im Rahmen des allge- mentieren und so zu befestigen, dass sie dauerhaft meinen Gestaltungsgrundsatzes (§ 20) Grabmale standsicher sind und auch beim Öffnen benachbarter aufgestellt und sonstige bauliche Anlagen einschließ- Gräber nicht umstürzen oder sich senken können. ² lich Grabeinfassungen errichtet werden. Die Gemeinde Uetze überprüft, ob die vorgeschrie- (2) 1 Das Errichten von Grabmalen obliegt dem jewei- bene Fundamentierung durchgeführt worden ist. ligen Nutzungsberechtigten und ist innerhalb von (2) 1 Die Grabmale und sonstige bauliche Anlagen sind 6 Monaten nach einer Beisetzung vorzunehmen. ² dauernd in verkehrssicherem Zustand zu halten. ² Sollte er dieser Pflicht nicht nachkommen, so ist die Verantwortlich dafür sind die jeweiligen Nutzungs- Gemeinde Uetze, nach Aufforderung und Setzen ei- berechtigten. ner angemessenen Frist, berechtigt ein Grabmal auf (3) 1 Erscheint die Standsicherheit von Grabmalen, sons- Kosten des Nutzungsberechtigten zu errichten. 3 Für tigen baulichen Anlagen oder Teilen davon gefähr- Rasengrabstätten besteht keine Aufstellungspflicht det, sind die für die Unterhaltung Verantwortlichen (§ 21 Abs. 1 S. 2). verpflichtet, unverzüglich Abhilfe zu schaffen. ² Bei (3) Urnenkammern, Mausoleen und Grabgewölbe dür- Gefahr im Verzuge kann die Gemeinde Uetze, auf fen nicht gebaut werden. Kosten des Verantwortlichen, Sicherungsmaßnah- men (z.B. Umlegen von Grabmalen, Absperrungen) § 23 treffen. ³ Wird der ordnungswidrige Zustand trotz Genehmigung schriftlicher Aufforderung der Gemeinde Uetze nicht innerhalb einer jeweils festzusetzenden First besei- (1) 1 Die Errichtung und jede Veränderung von Grabma- tigt, ist die Gemeinde Uetze berechtigt, dies auf Kos- len bedürfen der vorherigen schriftlichen Genehmi- ten der Verantwortlichen zu tun oder das Grabmal, gung der Gemeinde Uetze. ² Die Genehmigung soll die sonstige bauliche Anlage oder die Teile davon zu bereits vor der Anfertigung oder der Veränderung entfernen; die Gemeinde Uetze ist nicht verpflichtet, eingeholt werden. ³ Auch provisorische Grabmale diese Sachen aufzubewahren. sind genehmigungspflichtig, sofern sie größer als 0,15 (4) 1 Sind die Verantwortlichen nicht bekannt oder nicht m x 0,30 m sind. ohne weiteres zu ermitteln, genügt eine öffentliche (2) 1 Die Anträge sind durch die Nutzungsberechtigten Bekanntmachung und ein vierwöchiger Hinweis auf zu stellen. ² Den Anträgen sind zweifach beizufügen: dem Grabmal. 2 Wird die Aufforderung nicht befolgt, 1. der Grabmalentwurf mit Grundriss und Seiten- können die Grabstätten auf Kosten des Nutzungsbe- ansicht im Maßstab 1 : 10 unter Angabe des Ma- rechtigten von der Gemeinde Uetze abgeräumt, ein- terials, seiner Bearbeitung, des Inhalts, der Form geebnet und eingesät werden. der Anordnung und der Fundamentierung. Aus- (5) Die Verantwortlichen sind für den Schaden haftbar, führungszeichnungen sind einzureichen, soweit der durch Umfallen von Grabmalen oder sonstiger es zum Verständnis erforderlich ist (gilt nicht für baulicher Anlagen oder durch Abstürzen von Teilen Plaketten), davon verursacht wird.

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§ 25 (6) Die Herrichtung, die Unterhaltung und jede Ver- Entfernung änderung der gärtnerischen Anlagen außerhalb der Grabstätten obliegen ausschließlich der Gemeinde (1) 1 Grabmale und sonstige bauliche Anlagen dürfen Uetze. vor Ablauf der Ruhezeit oder des Nutzungsrechts (7) 1 Kunststoffe und andere nicht verrottbare Werkstoffe nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung der dürfen in Produkten der Trauerfloristik, insbesonde- Gemeinde Uetze von der Grabstätte entfernt werden. re in Kränzen, Trauergebinden und -gestecken nicht 2 Die Nutzungsberechtigten haben auf ihre Kosten verwendet werden. ² Kleinzubehör wie Blumentöpfe, den Grabstein, die Grabeinfassung, Fundamente Grablichter, Plastiktüten aus nicht verrottbarem Ma- und Bepflanzungen zu entfernen. 3 Künstlerisch oder terial sind vom Friedhof zu entfernen oder in den zur geschichtlich wertvolle Grabmale, die für die Eigen- Abfalltrennung bereitgestellten Behältern zu entsor- art des Friedhofes von Bedeutung sind, unterstehen gen. dem besonderen Schutz der Gemeinde Uetze. 4 Die (8) Pflanzenschutz- und Unkrautbekämpfungsmittel Verkleinerung von vorhandenen Wahlgrabstätten ist dürfen auf den Friedhöfen nicht verwendet werden. nicht möglich. (2) 1 Nach Ablauf der Ruhezeit oder des Nutzungsrechts § 27 ist die Grabstätte vollständig abzuräumen und einzu- Vernachlässigung ebnen. 2 Grabmale, die Grabeinfassung und die sons- tigen baulichen Anlagen sind von den Nutzungsbe- (1) 1 Wird eine Grabstätte nicht ordnungsgemäß herge- rechtigten auf eigene Kosten zu entfernen. 3 Davon richtet oder gepflegt, haben die Nutzungsberech- ist die Gemeinde Uetze in Kenntnis zu setzen. 4 Alter- tigten auf schriftliche Aufforderung der Gemeinde nativ kann die Gemeinde gegen eine Gebühr mit der Uetze die Grabstätte innerhalb einer jeweils festzu- Entfernung beauftragt werden. 5 Sind die Grabmale, setzenden angemessenen Frist in Ordnung zu brin- die Grabeinfassung oder die sonstigen baulichen An- gen. ² Sind die Nutzungsberechtigten nicht bekannt lagen nicht innerhalb von drei Monaten nach Ablauf oder nicht ohne weiteres zu ermitteln, genügt eine öf- der Ruhezeit oder der Nutzungsrechts entfernt, fallen fentliche Bekanntmachung. ³ Wird die Aufforderung sie entschädigungslos in die Verfügungsgewalt der nicht befolgt, können die Grabstätten auf Kosten der Gemeinde Uetze. 6 Sofern Grabstätten von der Ge- Nutzungsberechtigten von der Gemeinde Uetze ab- meinde Uetze abgeräumt werden, haben die jeweili- geräumt, eingeebnet und eingesät werden. gen Nutzungsberechtigten die Kosten zu tragen. (2) 1 Bei Wahlgrabstätten kann die Gemeinde Uetze (3) Das Abräumen von Grabstätten ohne Nutzungsbe- zusätzlich das Nutzungsrecht ohne Entschädigung rechtigte oder Teilen von ihnen nach Ablauf der Ru- entziehen. ² Vor dem Entzug des Nutzungsrechts ist hezeit wird drei Monate vorher öffentlich bekannt die jeweiligen Nutzungsberechtigten noch einmal gemacht. schriftlich aufzufordern, die Grabstätte unverzüg- VI. lich in Ordnung zu bringen. ³ Sind sie nicht bekannt Herrichtung und Pflege der Grabstätten oder nicht ohne weiteres zu ermitteln, hat noch ein- mal eine entsprechende öffentliche Bekanntmachung § 26 zu erfolgen. 4 In dem Entziehungsbescheid sind die Allgemeines jeweiligen Nutzungsberechtigten aufzufordern das Grabmal und die sonstigen baulichen Anlagen inner- (1) 1 Alle Grabstätten müssen im Rahmen der Vorschrift halb von 3 Monaten seit Unanfechtbarkeit des Ent- des § 20 hergerichtet und dauernd verkehrssicher ziehungsbescheides zu entfernen. 5 Die Nutzungsbe- instand gehalten werden. ² Verwelkte Blumen und rechtigten sind in den schriftlichen Aufforderungen Kränze sind unverzüglich von den Grabstätten zu und der öffentlichen Bekanntmachung auf die für sie entfernen und an den dafür vorgesehenen Plätzen maßgeblichen Rechtsfolgen hinzuweisen. abzulegen. ³ Erfolgt dies trotz schriftlicher Auffor- derung nicht innerhalb einer jeweils festzusetzenden VII. angemessenen Frist, ist die Gemeinde Uetze berech- Leichenhalle und Trauerfeier tigt, dies auf Kosten der Nutzungsberechtigten zu tun. § 28 (2) 1 Die Höhe und die Form der Grabhügel und die Benutzung der Leichenhallen Art ihrer Gestaltung sind dem Gesamtcharakter des Friedhofs, dem besonderen Charakter des Friedhofs- (1) 1 Die Leichenhallen dienen der Aufbewahrung der teils und der unmittelbaren Umgebung anzupassen. Leichen bis zur Bestattung. ² Sie dürfen nur mit Er- ² Die Grabstätten dürfen nur mit lebenden Pflanzen laubnis der Gemeinde Uetze betreten werden. besetzt werden, die andere Grabstätten und die öf- (2) 1 Sofern keine Bedenken des zuständigen Gesund- fentlichen Anlagen und Wege nicht beeinträchtigen. heitsamtes oder sonstigen Bedenken entgegenstehen (3) 1 Für die Herrichtung und die Instandhaltung sind ist es den Angehörigen gestattet, die Verstorbenen zu die Nutzungsberechtigten verantwortlich. ² Die Ver- sehen. ² Die Zeiten hierfür werden von der Gemeinde pflichtung erlischt erst mit dem Ablauf der Ruhezeit Uetze festgesetzt. ³ Die Särge sind spätestens eine hal- oder des Nutzungsrechts. be Stunde vor Beginn der Trauerfeier oder der Beiset- (4) Die Nutzungsberechtigten können die Grabstätten zung endgültig zu schließen. selbst anlegen und pflegen oder damit einen nach § 5 zugelassenen Friedhofsgärtner beauftragen. § 29 (5) Reihengrabstätten müssen binnen 6 Monaten nach Trauerfeiern der Beisetzung, Wahlgrabstätten binnen 6 Monaten nach dem Erwerb des Nutzungsrechts hergerichtet (1) Die Trauerfeiern können in den Friedhofskapellen, sein. am Grabe oder an einer anderen im Freien vorgese- henen Stelle abgehalten werden.

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(2) Zeitpunkt und Dauer der Trauerfeier werden nach 2. entgegen § 4 Abs. 3 Absprache mit der Gemeinde Uetze bestimmt. a.) die Wege mit Fahrzeugen aller Art (ausgenom- (3) Die Aufbewahrung der Verstorbenen in den Kapellen men Kinderwagen, Rollstühle, Leichenwagen, kann untersagt werden, wenn die Verstorbenen an Fahrzeuge zur Friedhofsunterhaltung und zur einer meldepflichtigen Krankheit gelitten haben oder Anlieferung und Abfuhr von Grabsteinen und Bedenken wegen des Zustandes der Leiche bestehen. Grabeinfassungen) befährt, (4) Die von der Gemeinde Uetze zur Verfügung ge- b.) Waren aller Art, insbesondere Kränze und Blu- stellten Musikinstrumente in den Kapellen dürfen men verkauft oder Dienstleistungen anbietet grundsätzlich gespielt werden. oder bewirbt, c.) an Sonn- und Feiertagen oder in der Nähe VIII. einer Bestattung Arbeiten ausführt (ausge- Schlussvorschriften nommen der einfachen Grabpflege), d.) außer zu Privatzwecken Film-, Ton- und Foto- § 30 aufnahmen erstellt und verwertet, Alte Rechte e.) Druckschriften verteilt, f.) Abraum und Abfälle außerhalb der dafür be- (1) Bei belegten Grabstätten, über welche die Gemeinde stimmten Stellen ablagert, Uetze bei Inkrafttreten dieser Satzung bereits verfügt g.) den Friedhof und seine Einrichtungen und An- hat, richten sich die Nutzungszeit und die Gestaltung lagen zu verunreinigt oder beschädigt, Einfrie- nach den bisherigen Vorschriften. dungen und Hecken übersteigt und Rasenflä- (2) 1 Die vor dem Inkrafttreten dieser Satzung entstan- chen (soweit sie nicht als Wege dienen), Grab- denen Nutzungsrechte von unbegrenzter oder un- stätten und Grabeinfassungen betritt, bestimmter Dauer werden auf zwei Nutzungszeiten h.) lärmt, spielt, lagert, raucht, Alkohol trinkt, nach § 19 Abs. 3 S. 1 dieser Satzung seit Erwerb be- i.) Tiere mitbringt (ausgenommen Blindenhun- grenzt. ² Sie enden jedoch nicht vor Ablauf eines Jah- de), res nach Inkrafttreten dieser Satzung und der Ruhe- 3. entgegen § 4 Abs. 4 Gedenkfeiern ohne Zustim- zeit der zuletzt beigesetzten Leiche oder Asche. mung der Gemeinde durchführt, (3) Im Übrigen gilt diese Satzung. 4. als Gewerbetreibender oder dessen Bediensteter entgegen § 5 Abs. 1 und 3 ohne Zulassung auf den § 31 Friedhöfen tätig wird oder gegen die Regeln der Haftung Friedhofssatzung verstößt, 5. als Gewerbetreibender oder dessen Bediensteter 1 Die Gemeinde Uetze haftet nicht für Schäden, die durch entgegen § 5 Abs. 4 Werkzeuge und Materialien nicht satzungsgemäße Benutzung der Friedhöfe, ihrer dauerhaft ablagert oder so ablagert, dass sie be- Anlagen und ihrer Einrichtungen, durch dritte Personen, hindern; nach beendeter Arbeit die Arbeits- und Tiere oder durch höhere Gewalt entstehen. ² Im Übrigen Lagerplätze nicht wieder in den früheren Zustand haftet die Gemeinde Uetze nur bei Vorsatz und grober bringt; Abfall, Abraum-, Restund Verpackungs- Fahrlässigkeit. Von dieser Haftungsbeschränkung ausge- material ablagert oder gewerbliche Geräte an oder nommen sind alle Schäden aus der Verletzung des Lebens, in den Wasserentnahmestellen der Friedhöfe rei- des Körpers oder der Gesundheit. nigt, 6. entgegen § 23 Abs. 1, 4 und 6 Grabmäler ohne § 32 Genehmigung errichtet oder verändert, geneh- Bodensenkungen migungsfreie provisorische Grabmale nicht als naturlasierte Holztafel- oder kreuz errichtet oder (1) Bodensenkungen sind infolge der Beisetzungen auf das provisorische Grabmal länger als 2 Jahre ver- dem gesamten Gelände der in § 1 genannten Fried- wendet oder sonstige bauliche Anlagen ohne Ge- höfe möglich. nehmigung errichtet oder verändert, (2) Bodensenkungen auf den allgemeinen Friedhofsflä- 7. Grabmale entgegen § 24 Abs. 1 und 2 nicht fach- chen beseitigt die Gemeinde Uetze. gerecht befestigt, fundamentiert und in verkehrs- (3) Bodensenkungen auf Grabflächen und durch Absen- sicherem Zustand hält, kungen verursachte Schäden an Grabanlagen hat der 8. Grabmale entgegen § 25 Abs. 1 vor Ablauf der Nutzungsberechtigte auf seine Kosten zu beseitigen. Ruhezeit oder des Nutzungsrechts ohne vorherige schriftliche Zustimmung entfernt, § 33 9. entgegen § 26 Abs. 7 Kunststoffe oder andere nicht Gebühren verrottbare Werkstoffe in Produkten der Trauer- floristik verwendet oder Kleinzubehör aus nicht (1) Für die Benutzung der in § 1 genannten Friedhöfe verrottbarem Material nicht vom Friedhof ent- und ihrer Einrichtungen sind die Gebühren nach der fernt oder entsorgt, jeweils geltenden Friedhofsgebührensatzung der Ge- 10. entgegen § 26 Abs. 8 Pflanzenschutz- und Un- meinde Uetze zu entrichten. krautbekämpfungsmittel verwendet, (2) Ab dem 01.01.2019 sind neben den Nutzungsberech- 11. Grabstätten entgegen § 27 nicht ordnungsgemäß tigten auch die Bestattungspflichtigen nach § 11 Abs. 1 herrichtet oder pflegt. gebührenpflichtig. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 5.000 € geahndet werden. § 34 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig im Sinne des § 10 Abs. 5 NKomVG handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig 1. sich entgegen § 4 Abs. 1 nicht der Würde des Ortes entsprechend verhält oder den Anordnungen des Friedhofspersonals nicht Folge leistet,

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§ 35 Inkrafttreten Diese Satzung tritt am 01.01.2021 in Kraft. Gleichzeitig treten die Friedhofssatzung vom 19.12.1975, sowie die 1. Satzung zur Änderung der Friedhofssatzung vom 25.08.1977, die Friedhofssatzung vom 01.11.2009, vom 15.12.2016 sowie vom 01.01.2019 und alle ubrigen entgegenstehenden ortsrechtlichen Vorschriften außer Kraft. Gemeinde Uetze Bürgermeister Werner Backeberg

C) SONSTIGE BEKANNTMACHUNGEN – – –

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