Deutscher Bundestag Drucksache 16/5016

16. Wahlperiode 12. 04. 2007

Unterrichtung durch die Bundesregierung

Bericht der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) über die Exportinitiative Erneuerbare Energien für das Jahr 2005

Inhaltsverzeichnis Seite

Einleitung ...... 4

1 Zusammenfassung und weiterer Handlungsbedarf ...... 4 1.1 Exportsituation ...... 4 1.2 Aktivitäten der Exportinitiative Erneuerbare Energien ...... 5 1.3 Bilanz der Exportinitiative Erneuerbare Energien ...... 6 1.4 Exporthemmnisse und Handlungsbedarf ...... 7

2 Exportsituation der deutschen EE-Industrie ...... 7 2.1 Windenergie ...... 8 2.2 Photovoltaik ...... 9 2.3 Solarthermie ...... 10 2.4 Solarthermische Stromerzeugung ...... 11 2.5 Bioenergie ...... 11 2.5.1 Biogas ...... 12 2.5.2 Biotreibstoffe ...... 13 2.5.3 Feste Biomasse ...... 13 2.6 Wasserkraft ...... 13 2.7 Geothermie ...... 14

3 Exporthemmnisse für deutsche EE-Unternehmen ...... 15 3.1 Hemmnisse im Inland ...... 15 3.2 Hemmnisse im Ausland ...... 18

Zugeleitet mit Schreiben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vom 3. April 2007 gemäß Beschluss des Deutschen Bundestages vom 17. Februar 2005 (Bundestagsdrucksache 15/4868). Drucksache 16/5016 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

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3.3 Finanzierung und Risikoabsicherung ...... 21 3.3.1 Finanzierung der Projektentwicklung ...... 22 3.3.2 Finanzierung des Projekts ...... 22 3.3.3 Zusammenfassung/Ausblick ...... 24

4 Aktivitäten der Exportinitiative Erneuerbare Energien ...... 24 4.1 Vernetzung ...... 24 4.1.1 Bericht an den Deutschen Bundestag ...... 24 4.1.2 Koordinierungskreis ...... 24 4.1.3 www.exportinitiative.de und Inlands-Newsletter ...... 25 4.1.4 Auslands-Newsletter und Online-Forum ...... 26 4.1.5 Unternehmensansprache ...... 26 4.2 Auslandsmarktinformationen ...... 26 4.3 Auslandsmarketing „renewables made in Germany“ ...... 27 4.3.1 Technologieausstellung ...... 27 4.3.2 Export-Marketingpaket ...... 27 4.3.3 Imagefilm ...... 27 4.4 dena-Solardachprogramm ...... 27 4.5 AHK-Geschäftsreiseprogramm Erneuerbare Energien ...... 28 4.6 BMWi-Auslandsmesseprogramm ...... 28 4.7 Informations- und Kontaktveranstaltungen der bfai ...... 29 4.8 KfW-Klimaschutzfonds ...... 29 4.9 Klimaschutzprojekte im Ostseeraum (BASREC-Fonds) ...... 30 4.10 Einbindung der EZ in die Exportinitiative Erneuerbare Energien . . . 31 4.11 B2Brenenergy Portal ...... 32 4.12 Sonstige Aktivitäten ...... 32 4.12.1 Projektstudienfond ...... 32

5 Aktivitäten der Netzwerkpartner ...... 32 5.1 Auswärtiges Amt (AA) ...... 32 5.2 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) ...... 33 5.3 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) ...... 34 5.4 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ...... 35 5.5 Bundesverband BioEnergie e. V. (BBE) ...... 36 5.6 Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) ...... 37 5.7 Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) ...... 38 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/5016

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5.8 Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) ...... 38 5.9 Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) ...... 39 5.10 Bundesverband WindEnergie (BWE) ...... 39 5.11 Club zur ländlichen Elektrifizierung (C.L.E.) ...... 40 5.12 Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ...... 40 5.13 Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) ...... 41 5.14 forseo GmbH (deutsches Büro der Basel Agency for Sustainable Energy – BASE) ...... 41 5.15 Fachverband Biogas e. V. (FvB) ...... 42 5.16 Geothermische Vereinigung e. V. (GtV) ...... 42 5.17 Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammen- arbeit GmbH (GTZ)...... 43 5.18 Internationale Weiterbildung und Entwicklung GmbH (InWEnt) . . . 45 5.19 Kreditanstalt für Wiederaufbau Bankengruppe (KfW) ...... 46 5.20 Umweltbundesamt (UBA) ...... 46 5.21 Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) . . 47 5.22 Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau e. V. (VDMA) . . . . 48

6 Anhang Übersicht der Veranstaltungen im Rahmen der Exportinitiative im Zeitraum 2005/2006...... 50 6.1 BMWi-Messeprogramm ...... 50 6.2 AHK-Geschäftsreiseprogramm ...... 51 6.3 IuK-Veranstaltungen von bfai und BMWi ...... 54 6.4 dena-Solardachprogramm ...... 55 6.5 „renewables made in Germany“ ...... 56 6.5.1 Export-Marketingpaket ...... 56 6.5.2 Technologieausstellung ...... 61 Drucksache 16/5016 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Einleitung 1.1 Exportsituation Mit dem vorliegenden Bericht kommen das Bundesminis- Über alle Teilbranchen hinweg ist ein kontinuierliches und terium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und die teilweise starkes Wachstum sowohl der europäischen als Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) der Beschluss- auch der weltweiten Märkte zu beobachten. Bisher stan- empfehlung und dem Bericht des Ausschusses für Wirt- den bei den Auslandsaktivitäten der deutschen EE-Unter- schaft und Arbeit vom 16. Februar 2005 nach, jeweils nehmen vor allem Länder im europäischen Raum im Fo- zum Jahresende den Deutschen Bundestag über die Ent- kus. Durch die schnelle Entwicklung der EE-Nutzung in wicklung, die Erfolge in Relation zur Mittelverwendung Nordamerika und Asien gewinnen zunehmend auch au- sowie den weiteren Handlungsbedarf in der Exportinitia- ßereuropäische Zielmärkte an Bedeutung. Die deutsche tive Erneuerbare Energien zu informieren (Bundestags- EE-Industrie ist in fast allen Segmenten technologisch drucksache 15/4868). führend und kann bei der Auslandsmarkterschließung auf breite Anwendungserfahrung im Inland zurückgreifen. Im Februar 2002 beauftragte der Deutsche Bundestag die Bundesregierung, durch die vom BMWi eingerichtete Die Windenergie stellt weiterhin einen der wichtigsten dena eine Exportinitiative Erneuerbare Energien aufzu- Wachstumsmärkte dar. Im Jahr 2005 konnte die deutsche bauen. Ziele waren die Gewährleistung eines konzertier- Windindustrie ihre international führende Position festi- ten Vorgehens in den Politikbereichen Klimaschutz, Au- gen. Bei einer Zunahme des Auslandsumsatzes um ßenwirtschaftsförderung und Entwicklungspolitik, um 55 Prozent auf 2,87 Mrd. Euro erreichte sie einen Welt- eine schnelle Steigerung der weltweiten Nutzung der Er- marktanteil von über 38 Prozent2. Branchenangaben zu- neuerbaren Energien (EE) zu erreichen (Bundestags- folge erhöhte sich die Exportquote3 2005 auf 71 Prozent drucksache 14/8278). Parallel dazu wurde beim BMWi (2004: 59 Prozent)4. der Haushaltstitel 686 35 eingerichtet, aus dem die Ak- tivitäten der Exportinitiative finanziert werden. Seit 2002 Die deutsche Solarwirtschaft (Solarthermie und Photo- konnte ein umfangreiches, zwischen den Netzwerkpart- voltaik) erzielte 2005 einen Exportumsatz von rund nern abgestimmtes und konsistentes Maßnahmenpaket 500 Mio. Euro. Die Exportquote belief sich damit auf entwickelt werden, um kleinen- und mittelständischen rund 14 Prozent des Gesamtumsatzes von rund 3,7 Mrd. Unternehmen der EE-Branche den Zugang zu Auslands- Euro (davon ca. 3 Mrd. Euro in der PV-Branche). Die märkten zu erleichtern. deutsche Photovoltaikindustrie konnte 2005 ihre Solar- zellenproduktion um 67 Prozent ausweiten und ihren Im Oktober 2003 legte die dena dem Bundestag in einem Weltmarktanteil auf rund 25 Prozent der installierten ersten Bericht eine Bestandsaufnahme hinsichtlich des Leistung ausbauen. Allerdings fertigt sie immer noch Handlungsbedarfs bei der Förderung des Exports von hauptsächlich für den Inlandsmarkt. Gleiches gilt für die EE-Technologien vor (Bundestagsdrucksache 15/1862). deutsche Solarthermiebranche, in der die Bedeutung des Der Folgebericht vom Juli 2005 hatte die Entwicklung Exportgeschäfts stark nach Produktionsschritten und der Exportinitiative im Zeitraum 2003/2004 zum Gegen- Komponenten differiert. stand (Bundestagsdrucksache 15/5938). In der solarthermischen Stromerzeugung nimmt Deutsch- Der nun vorliegende dritte Bundestagsbericht beinhaltet land bei der Erforschung und der anwendungsorientierten eine Bestandsaufnahme und Bilanz der Exportinitiative Entwicklung von solarthermischen Kraftwerken (z. B. für das Jahr 2005 und richtet den Blick auf einige Aktivi- Parabolrinnenanlagen), weltweit eine führende Position täten in 2006. Zudem wird ein spezieller Fokus auf die ein. Deutsche Unternehmen weisen ein umfassendes Themen „Finanzierung und Risikoabdeckung“ gelegt. In Know-how auf und decken mit ihren Technologien rund 2007 soll die Exportinitiative extern evaluiert und der Be- 70 bis 80 Prozent der Wertschöpfungskette ab. Der Markt richt voraussichtlich Ende 2007 vorgelegt werden; ein befindet sich zurzeit in einer initialen Wachstumsphase. entsprechender Beschluss wird dem Bundestag Ende Fe- Im Jahr 2006 wurden wichtige Projekte mit deutscher Be- bruar 2007 zur Zustimmung vorgelegt. teiligung gestartet. Große zukünftige Exportmärkte sind die USA, Spanien und die MENA-Region (Länder in 1 Zusammenfassung und weiterer Nah- und Mittelost sowie Nordafrika). Handlungsbedarf Über die Exportsituation der deutschen Anbieter von Bio- Die Nutzung von EE nahm auch im Berichtsjahr 2005 energietechnologien liegen bislang nur wenig belastbare weltweit zu. Der Markt für EE war 2005 mit einem Wachstum von rd. 27 Prozent auf etwa 38 Mrd. US-Dol- 2 1 Zu den erwähnten Export- und Umsatzdaten in diesem Bericht ist an- lar einer der weltweit am schnellsten wachsenden Tech- zumerken, dass sie häufig auf Branchenangaben bzw. Expertenschät- nologiemärkte. Fast alle Marktsegmente verzeichneten zungen basieren. Zu einigen Bereichen waren keine Angaben verfüg- zweistellige Wachstumsraten bis hin zu Vervielfachungen bar. Die Datenquellen werden im Hauptteil dieses Berichts genannt. des Marktvolumens. Deutsche Unternehmen konnten da- Dort wird auch auf die Problematik der statistischen Erhebung von bei – begünstigt durch vorteilhafte Rahmenbedingungen Exportdaten in der EE-Branche eingegangen. am Heimatmarkt – oft ebenfalls zwei- bis dreistellige 3 Die in der Folge genannten Exportquoten beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf den Umsatz. Umsatzsprünge verbuchen. 4 In einer Studie des BMU (Erneuerbare Energien: Arbeitsplatzeffekte – Wirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf den deutschen Arbeitsmarkt“, 06/2006) wurden für die Windindustrie im Jahr 2004 1 „Renewables Global Status Report – 2006 Update“, Renewable Exportquoten zwischen 25 und 46 Prozent ermittelt (abhängig von Energy Policy Network for the 21st Century (REN 21). der Abgrenzung). Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/5016

Daten vor. Schätzungen lassen darauf schließen, dass der über gute Geschäftsmöglichkeiten. Effizientere Gebäude- Ausfuhranteil in diesem Industriebereich noch niedrig ist. hüllen und steigende Energiepreise machen Wärmepum- So wurden in einer Studie des BMU für das Jahr 2004 penanwendungen interessant. In der Tiefengeothermie Exportquoten von maximal 10 Prozent ermittelt. Den- werden langfristig ebenso umfangreiche Exportpotenziale noch sind zunehmende Internationalisierungsbestrebun- gesehen, da deutsche Unternehmen hier technologisch gen auch in dieser Branche erkennbar. Gute Exportchan- gut positioniert sind. In der vorgenannten BMU-Studie cen für deutsche Unternehmen werden u. a. bei wurden für die deutsche Geothermiebranche 2004 Ex- Produktionsanlagen für Biodiesel und Biogas, bei Zulie- portquoten zwischen 32 und 41 Prozent errechnet. ferungen für Biomassekraftwerke sowie bei biomasseba- sierten Heizungssystemen gesehen bzw. teilweise schon 1.2 Aktivitäten der Exportinitiative realisiert. Absatzchancen liegen dabei vor allem im euro- Erneuerbare Energien päischen und nordamerikanischen Raum. Seit 2002 wurde unter Einbeziehung der im Koordinie- Die Exportquote der international bereits sehr gut posi- rungskreis vertretenen Verbände und Netzwerkpartner die tionierten deutschen Wasserkraftbranche liegt bei ca. gegenwärtige Struktur der Exportinitiative herausgearbei- 80 Prozent. Da bis 2010 ein weiterer Wasserkraftausbau tet. Hauptakteure sind derzeit neben dem finanzierenden um 135 MW prognostiziert wird, können die technolo- BMWi die dena, der DIHK, das BMWi-Messereferat, die gisch führenden deutschen Hersteller weiterhin mit einer bfai und seit Ende 2006 auch die GTZ. Die genannten Ak- positiven Marktentwicklung rechnen. teure koordinieren die in ihren Verantwortungsbereich fal- lenden Aktivitäten jeweils in ihrem eigenen Netzwerk und Die Exportsituation in der deutschen Geothermiebranche mit den Akteuren der Exportinitiative. Zusätzlich gibt es ist in den einzelnen Technologiesparten sehr unterschied- Einzelprojekte der dena, der AHK Griechenland und des lich zu beurteilen. Belastbare Statistiken sind bislang BMWi. Inzwischen steht dadurch ein umfangreiches, kon- noch nicht verfügbar. Im Wärmepumpensektor verfügen sistentes Maßnahmenpaket zur Unterstützung der deut- deutsche Unternehmen im nahen europäischen Ausland schen EE-Unternehmen zur Verfügung (vgl. Abbildung 1). Abbildung 1 Struktur der Exportinitiative Erneuerbare Energien

BMWi koordinierend

Zuwendungen/Verträge

dena DIHK BMWi Bfai GTZ dena AHK- koordinierend koordinierend koordinierend koordinierend koordinierend Griechenland

Vernetzung AHK- Messepro- Einkäuferreisen „PEP“ Solardach- B2Brenenergy - Koordinierungs- Geschäftsreise- gramm ausländischer programm - Portal kreis programm Partner nach Projekt- - Internetportal Messestand des Deutschland entwicklungs- Solaranlagen Virtueller -Newsletter Geschäftsan- BMWi für EE auf programm für (PV/Kühlung) Marktplatz für bahnungen im Fachmessen im Informations- Erneuerbare auf deutschen Erneuerbare Auslandsmarkt- Ausland In- und Ausland veranstaltungen Energien im Schulen und Energie- informationen zu Zielmärkten Rahmen der Einrichtungen Technologien - Länderstudien (vorwiegend in Entwicklungs- im Ausland - Veranstaltungen Deutschland) zusammenar bei t

Auslands- Projektinfor- marketing mationen / - Ausstellung, welt wei te Aus- Film, Website, schreibungen Kataloge „renewables made in Germany“

BMWi BMWi KfW-Klima- BASREC Sonstige schutzfonds Klimaschutz- Aktivitäten (JI/CDM – Fonds Projekte) (JI-Projekte) Drucksache 16/5016 – 6 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

1.3 Bilanz der Exportinitiative Erneuerbare – 4 Solardächer auf deutschen Einrichtungen im Aus- Energien land als Demonstrationsprojekte, die besondere Wer- bewirksamkeit für die deutsche Technologie haben, Die Exportinitiative Erneuerbare Energien hat sich als er- wurden realisiert, 10 weitere Solardachprojekte in folgreiches Instrument der Außenwirtschaftsförderung 2005/2006 initiiert, für die EE-Branche bewährt und wird von der Zielgruppe sehr gut angenommen. Dies wurde in der Bewertung der – Beteiligung des BMWi an zwei Klimaschutzfonds in Maßnahmen in der dena-Unternehmensbefragung des Höhe von insgesamt 9 Mio. Euro: 5 Mio. Euro für den Frühjahrs 2006 und auch in der vom BMWi im Mai 2006 BASREC-Fonds der Ostseeanrainerstaaten (Gesamt- mit rund 400 Teilnehmern durchgeführten Veranstaltung volumen 32,5 Mio. Euro) und 4 Mio. Euro für den „Exportinitiative Erneuerbare Energien – Erfahrungsaus- KfW-Klimaschutzfonds (Gesamtvolumen bisher tausch mit Unternehmen“ deutlich. 83,9 Mio. Euro), um die Finanzierung von „Joint Im- plementation (JI)“- und „Clean Development Mecha- Im Verlauf der letzten Jahre wurden die Angebote der Ini- nism (CDM)“-Projekten im Rahmen des Kyoto-Proto- tiative kontinuierlich weiterentwickelt und branchenweit kolls zu fördern. etabliert. Zahlreiche Indikatoren sprechen für die Akzep- tanz der Programme: Die Wirksamkeit der Exportinitiative zeigt sich darin, dass die Geschäfte und Geschäftsanbahnungen der deut- – wachsende Verkaufszahlen bei den Länderprofilen schen EE-Unternehmen im Ausland innerhalb von nur und Praxisreporten, drei Jahren signifikant zugenommen haben. Dies wird durch die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung der – steigende Zugriffe auf die Internetseiten und Web- Auslandshandelskammern untermauert: portale der Exportinitiative www.exportinitiative.de, www.renewables-made-in-germany.com, www.b2- – Die Unternehmen, die am AHK-Geschäftsreisepro- brenenergy.com, www.german-renewable-energy.com gramm teilnahmen, erzielten bisher einen Aus- landsumsatz von mindestens 400 Mio. Euro5. – Zunahme der Unternehmen, die von dem Angebot der Exportinitiative Gebrauch machen und sich im Rah- – Die im Dezember 2005 durchgeführte erste Einkäufer- men des Marketingpakets und der Technologieaus- reise der bfai zog bereits Auslandsaufträge in Höhe stellung präsentieren und/ oder an Fachmessen, von 300 000 Euro nach sich. Geschäftsreisen und Informations- und Kontaktveran- – Im Anschluss an eine AHK-Geschäftsreise nach Kali- staltungen im In- und Ausland teilnehmen. fornien gaben zwei US-Unternehmen bekannt, in PV- Darüber hinaus konnten durch die weltweite Verbreitung Produktionen in Deutschland zu investieren. An einem des Labels „renewables made in Germany“ und die Eta- der Standorte in Berlin-Brandenburg sollen 120 Ar- blierung der Seminarveranstaltungen im Rahmen der beitsplätze geschaffen werden. AHK-Geschäftsreisen als z. T. politisch hochrangige Er- Weitere Resultate der Exportinitiative sind: eignisse in den Zielländern weitere Erfolge erzielt wer- den. – Durch zwei im Rahmen des Projektstudienfonds durchgeführte Machbarkeitsstudien wurden Aus- Seit Beginn der Realisierung der Exportinitiative Ende landsprojekte im Windenergiebereich im Gesamtum- 2003 bis einschließlich 2005 hat das BMWi mit einem fang von 55 Mio. Euro angestoßen. Aufwand von rd. 23,5 Mio. Euro zahlreiche Maßnahmen – Bis Ende Juni 2006 wurden im Rahmen des KfW-Kli- zugunsten der Unternehmen der EE-Branche finanziert. maschutzfonds insgesamt vier Kaufverträge bzw. Vor- Hierzu zählen u. a.: verträge über insgesamt rd. 2,5 Mio. Emissionsein- – 60 In- und Auslandsmessen mit 102 Ausstellern sparzertifikate (Certified Emission Reductions – CER) (2006: 13 Messen im In- und Ausland), mit einem bewerteten Vertragsvolumen von rd. 23,4 Mio. Euro abgeschlossen. Begünstigt ist auch ein – 23 Informations- und Kontaktveranstaltungen der Windparkprojekt in Indien, bei dem ein deutscher Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) in rund Windenergieanlagenbauer als Technologielieferant 20 Ländern (2006: 7 Veranstaltungen; 6 Veranstaltun- fungiert. Die KfW steht gegenwärtig in Verhandlun- gen aus 2006 wurden nach 2007 verschoben), gen über den Zertifikateerwerb aus 22 weiteren Pro- jekten. – 67 AHK-Geschäftsreisen in über 50 verschiedene Zielmärkte, an denen bisher schon etwa 420 deutsche – Im Rahmen des BASREC-Fonds, der ähnlich wie der Unternehmen teilgenommen haben (2006: 41 Veran- KfW-Klimaschutzfonds arbeitet, konnten bereits elf staltungen), Projekte identifiziert werden, die insgesamt bis zu 3,5 Mio. Emissionseinsparzertifikate generieren. Bis- – das Internetportal „www.b2brenenergy.com“ der her wurden für sechs Projekte Ankaufverträge über AHK-Griechenland, mit dem weltweit der erste virtu- elle Marktplatz für deutsche EE-Technologien ge- schaffen wurde, 5 Das tatsächliche Volumen der Auslandsgeschäfte dürfte noch höher liegen, da einige der befragten Unternehmen keine Angaben mach- – 14 Machbarkeitsstudien für Projekte im Bereich der EE, ten. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7 – Drucksache 16/5016

insgesamt rund 1 Mio. Zertifikate abgeschlossen. Da- Als größte Exporthemmnisse in den Zielländern werden rüber hinaus laufen konkrete Vertragsverhandlungen von den Unternehmen bürokratische Hürden sowie unzu- über weitere fünf Projekte mit einem Volumen von ca. reichende rechtliche bzw. regulatorische Rahmenbedin- 2,5 Mio. Zertifikaten. gungen genannt. Verschiedene Netzwerkpartner der Ex- portinitiative unterhalten bereits umfassende Aktivitäten, 1.4 Exporthemmnisse und Handlungsbedarf um die örtlichen Bedingungen für die Nutzung von EE zu verbessern. Es bestehen indes noch Möglichkeiten, die Trotz der positiven Exportentwicklung besteht für die Ex- Exportinitiative auf diesem Gebiet strategisch weiterzu- portinitiative weiterhin Handlungsbedarf. Spezifische entwickeln. Dies gilt insbesondere für die Erweiterung Hemmnisse, die gerade die kleinen und mittleren EE-Un- der Zielmärkte auf Entwicklungsländer. Eine besondere ternehmen bei der Auslandsmarkterschließung behindern, Rolle kommt dabei der stärkeren Einbindung der GTZ bestehen angesichts der Vielfalt der Märkte weiterhin. und anderen in diesem Bereich tätigen Koordinierungs- Durch die bisherigen Maßnahmen konnte ein Großteil der kreismitgliedern zu. im Rahmen der dena-Umfrage 2006 von den Unterneh- Ein Problem für den Export von EE-Technologien ist zu- men angeführten Probleme erfolgreich adressiert und in dem das fehlende Fachpersonal in der durch kleine und ihren Auswirkungen gemindert werden (siehe Kapitel 4). mittelständische Unternehmen geprägten Branche. Denk- Ziel ist es aber weiterhin, die – insbesondere auch von der bare Maßnahmen in den Bereichen Ausbildungs- und Unternehmensanzahl – wachsende EE-Branche für die Studienförderung fallen jedoch nicht in den originären Angebote der Exportinitiative zu gewinnen. Außerdem Aufgabenbereich der Exportinitiative. Grundsätzlich ist gilt es, durch Weiterentwicklung der Instrumente zusätzli- es dem Verantwortungsbereich der Unternehmen zuzu- che Exportpotenziale zu erschließen. ordnen, vor Ort Personal für die Installation, Wartung und In der Diskussion um bestehende Hindernisse bei der Instandhaltung der gelieferten Produkte auszubilden. Auslandsmarkterschließung stehen im vorliegenden Be- Dies ist als notwendige Investition für ihre Geschäftsent- richt Themen der Finanzierung und Risikoabsicherung im wicklung in den Zielmärkten zu sehen. Vordergrund. Wie in einem Dialogprozess mit Finanz- Der Kontaktaufbau zu Partnern und Kunden vor Ort, der experten erarbeitet werden konnte, stellt die Beschaffung für die deutsche EE-Branche eine weitere Hürde beim von finanziellen Mitteln für die Realisierung von EE-Pro- Eintritt in Auslandsmärkte darstellt, wird im Rahmen der jekten kein unüberwindbares Hindernis dar. Exportinitiative durch mehrere Programmbausteine Bereits heute steht der Branche ein breites Spektrum an adressiert. Die AHK-Geschäftsreisen und die bfai-Infor- öffentlichen Förderangeboten zur Finanzierung und Risi- mations- und Kontaktveranstaltungen haben sich in die- koabsicherung von Auslandsaktivitäten zur Verfügung. sem Zusammenhang als sehr effiziente Instrumente er- Die verfügbaren Möglichkeiten werden bisher von der wiesen. Gleichwohl besteht in diesem Bereich aufgrund EE-Branche nur wenig genutzt. Häufig sind sie den Un- zunehmender Anzahl von EE-Unternehmen und steigen- ternehmen nur unzureichend bekannt, oder es fehlen den der weltweiten Nachfrage und damit neuen Zielmärkten Firmen die notwendigen personellen und zeitlichen Res- ein fortwährender Handlungsbedarf. sourcen, sich mit ihnen zu befassen. Es ist daher zu über- prüfen, wie der Branche der Zugang zu den bestehenden 2 Exportsituation der deutschen Angeboten des BMWi, der KfW und der öffentlichen EE-Industrie Auslandsgeschäftsabsicherung erleichtert werden kann. Grundsätzlich besteht bei der Analyse der Exportsituation Grundsätzlich werden bei der Finanzierung von EE-Vor- in der deutschen EE-Industrie das Problem, dass bisher haben die gleichen ökonomischen Bewertungs- und Ren- keine systematisch erhobenen und über die Teilbranchen tabilitätskriterien zugrunde gelegt, wie bei Projekten an- hinweg vergleichbaren statistischen Daten zur Verfügung derer Branchen. Letztlich geht es stets um eine Prüfung stehen6. In der Regel muss auf Angaben von Branchen- von Einzelfällen, die individuelle Lösungen erfordern. experten oder Verbänden zurückgegriffen werden, die auf Vielfach sind es nicht allgemeine Markthindernisse, die unterschiedlichen Ermittlungsmethoden beruhen oder bei für die von den Unternehmen angeführten Schwierigkei- denen es sich lediglich um Schätzungen handelt. ten bei der Kapitalakquisition verantwortlich sind. In vie- len Fällen sind Finanzierungsprobleme eher auf eine un- Ebenso gibt es bisher keine belastbare Datengrundlage zureichende betriebswirtschaftliche Darstellung der für eine vergleichende Analyse der Exportanteile deut- scher Unternehmen in den Zielländern. Insbesondere sind Vorhaben zurückzuführen. nur vereinzelt Informationen zu den Anteilen deutscher Ein wichtiges Handlungsfeld der Exportinitiative bleibt EE-Unternehmen am Weltmarkt exklusive des nationalen die Bereitstellung detaillierter Marktinformationen. Die Marktes verfügbar. Angesichts der zunehmenden wirt- bestehenden Angebote sollen deshalb fortgeführt werden. schaftlichen Bedeutung Erneuerbarer Energien in den Viele der KMU aus der EE-Branche verfügen nicht über die personellen und finanziellen Ressourcen, fortlaufende 6 Eine erste umfassende Erhebung der Exportquoten wurde im Rah- Recherchen zu den sich rasch ändernden gesetzlichen und men der BMU-Studie „Erneuerbare Energien: Arbeitsplatzeffekte – administrativen Rahmenbedingungen im Ausland zu un- Wirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf den deutschen ternehmen. Arbeitsmarkt“ vom Juni 2006 durchgeführt. Drucksache 16/5016 – 8 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Zielmärkten ist davon auszugehen, dass sich die Daten- satz bereits zum überwiegenden Teil außerhalb Deutsch- lage in naher Zukunft signifikant verbessern wird. lands erzielen, sind in der Solar- und insbesondere in der Bioenergiebranche die heimischen Märkte dominierend. Zur Verbesserung der Informationslage hat die dena wie schon für den Bericht an den Bundestag 2004/2005 eine Unternehmensbefragung in der deutschen EE-Branche 2.1 Windenergie durchgeführt. Bei 700 angeschriebenen Unternehmen Die Nutzung der Windenergie verzeichnet global ein wurde 2006 eine Rücklaufquote von rund 28 Prozent er- schnelles Wachstum. Dabei setzt sich der Trend zur räum- zielt (193)7. Mit 108 Projektplanern im Vergleich zu lichen Diversifizierung fort. Die deutsche Windbranche 63 Komponentenherstellern war der Anteil der Dienstlei- konnte in 2005 den Anteil ihres Auslandsgeschäfts be- ster 2006 relativ hoch. In die folgende Bestandsaufnahme sind neben den Ergebnissen der Unternehmensbefragung trächtlich steigern und ihre führende internationale Posi- auch Informationen aus Ministerien, Verbänden, interna- tion weiter ausbauen. tionalen Institutionen und weiteren Quellen eingeflossen. Im Jahr 2005 wurden weltweit 11 769 MW neue Wind- Die dena-Befragung 2006 bestätigt den hohen Stellen- kraftkapazität installiert und damit etwa 12 Mrd. Euro 8 wert, den das Auslandsgeschäft für die Branche besitzt. Umsatz erzielt . Dies entsprach im Vergleich zu 2004 Für 85 Prozent der befragten Firmen ist das Auslandsge- einem Marktwachstum von 43,3 Prozent. Wurden im Jahr schäft „wichtig“ oder „sehr wichtig“. 68 Prozent der teil- 2004 noch 71 Prozent der Anlagenneuinstallationen in 9 nehmenden Betriebe verzeichneten in ihrem Geschäft Europa getätigt, so waren es 2005 nur noch 55 Prozent . 2005 einen „leicht“ (33 Prozent) bzw. „stark“ (35 Pro- Etwa ein Viertel aller Neuanlagen wurden in 2005 in Nord- zent) gewachsenen Exportanteil. amerika realisiert.8 Der relative Marktzuwachs betrug in Europa 18 Prozent, in Nordamerika 37 Prozent und in Zwischen den einzelnen Technologiebereichen bestehen Asien knapp 50 Prozent. Im Jahr 2005 haben die USA hinsichtlich der Auslandsaktivitäten große Unterschiede. mit einem Zubau von 2 431 MW erstmals Deutschland Während Wind- und Wasserkraftunternehmen ihren Um- (1 808 MW) überholt. Starke Zuwächse waren darüber

7 Die Rücklaufquote lag auf damit auf dem Niveau des Vorjahres, als 8 Global Wind Energy Council (GWEC), 2006. 109 von 400 befragten Firmen (27 Prozent) teilnahmen. 9 World Wind Energy Association (WWEA), 2006.

Abbildung 2

86 Prozent der befragten Unternehmen bewerten das Auslandsgeschäft als wichtig (33 Prozent) bis sehr wichtig (52 Prozent). Quelle: dena-Umfrage 2006 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9 – Drucksache 16/5016 hinaus in Spanien (1 764 MW), Indien (1 430 MW), Por- jeweilige Zulieferindustrie erweitern kontinuierlich ihre tugal (500 MW) und China (498 MW) zu verzeichnen. Kapazitäten, wobei es aktuell Engpässe bei einigen Schlüsselkomponenten gibt. Bezogen auf die installierte Gesamtleistung war Ende 2005 Deutschland (18 428 MW) weltweit führend, ge- folgt von Spanien (10 027 MW), den USA (9 149 MW), Ausblick Indien (4 430 MW) und Dänemark (3 122 MW). Dane- Bis Ende 2006 werden mindestens 70 000 MW und für ben überstieg auch in Italien, Großbritannien, den Nieder- 2010 mehr als 120 000 MW an Windenergieanlagen welt- landen, China, Japan und die installierte Wind- weit erwartet. Dabei dürfte in den nächsten Jahren vor al- kapazität den Wert von 1 000 MW. Insgesamt waren lem die USA mit jährlichen Zuwachsraten von bis zu Ende 2005 weltweit 59 322 MW an Windkraftwerken auf 3 300 MW weiter an Bedeutung als Windmarkt gewin- Land (onshore) und auf See (offshore) installiert. Dies nen. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass die bisheri- entspricht einer Steigerung um 25 Prozent im Vergleich gen Hauptzielmärkte in Westeuropa wie Deutschland, zum Vorjahr. Auf Europa entfielen davon 40 500 MW in- Spanien, Frankreich und Italien mittelfristig an Gewicht stallierter Gesamtleistung, was weltweit einem Anteil von verlieren und neben den USA auch Kanada, China, Polen, ca. 69 Prozent entsprach. Portugal und Indien an Bedeutung gewinnen werden. In Europa waren bis Ende 2005 rd. 700 MW Offshore- Aufgrund der Verzögerungen im Offshore-Ausbau und Windenergieleistung in einer Entfernung zur Küste von international stark wachsenden Onshore-Märkten ist der- bis zu 20 km installiert10. Betrieben wurden die Wind- zeit bei der deutschen Windindustrie eine weitere Kon- parks in Dänemark (398 MW), Großbritannien zentration auf den Onshore-Export-Sektor zu erwarten. (214 MW), Irland (25 MW), Schweden (23 MW) und den Niederlanden (18 MW). Ein sich am Anfang der Entwicklung befindender Markt sind Klein- und Hybrid-Systeme sowie Anlagen zur Was- Exportsituation serentsalzung. Im Jahr 2005 konnte durch das wachsende Exportge- Mittel- bis langfristig wird die Bedeutung des Exports schäft der Rückgang der Neuinstallationen im Inland von Altanlagen resultierend aus dem Repowering in deutlich überkompensiert und knapp eine Milliarde Euro Deutschland an Bedeutung gewinnen. zusätzlich erwirtschaftet werden: Die Ausfuhrquote der deutschen Windindustrie (Hersteller und Zulieferer) stieg 2.2 Photovoltaik 2005 nach Angaben von BWE und VDMA von Netzgekoppelte Photovoltaik war im Jahr 2005 die EE- 59 Prozent im Jahr zuvor auf 71 Prozent gemessen am 11 Technologien zur Stromerzeugung mit der größten Zu- Gesamtumsatz an . Dabei konnte die Wertschöpfung der wachsrate bei der insgesamt installierten Kapazität. Ins- deutschen Windindustrie im Jahr 2005 mit einem Volu- besondere bei Wechselrichtern konnten deutsche Unter- men von rund 4,0 Mrd. Euro (2004: 3,1 Mio. Euro) einen nehmen ihre weltweit marktbeherrschende Stellung weltweiten Anteil von ca. 38 Prozent einnehmen. Vier ausbauen. Das Wachstum des PV-Marktes ist allerdings deutsche Anlagenhersteller konnten sich dabei unter den durch die Siliziumknappheit abgeschwächt. zehn führenden Produzenten etablieren. Daneben gehören deutsche Hersteller in fast allen Zulieferbereichen, von Im letzten Jahr wurden weltweit 1 100 MW an netzge- Wälzlagerkomponenten über Getriebe bis hin zu Genera- koppelter Photovoltaik neu installiert. Dies entspricht toren, Flügeln und Türmen, zu den Weltmarktführen. einem Marktwachstum gegenüber den 630 MW von 2004 Nach Angaben der Studie des BMU zu Arbeitsplatzeffek- um 74 Prozent12. In Europa betrug das Marktvolumen ten durch EE lag die Exportquote der gesamten Wind- 645 MW gegenüber 546 MW in 2004, wovon alleine branche inkl. aller Vorprodukte und Dienstleistungen 603 MW in Deutschland installiert wurden. Anzeichen 2004 bei 37 Prozent. für eine sehr positive Marktentwicklung gibt es auch in Spanien, Italien, den USA und Südkorea. Ein dynami- Die Auswertung der Fragebögen von 61 Unternehmen scher Markt ist mit einem Zuwachs von 38 Prozent dane- der Windbranche ergab, dass 85 Prozent der Unterneh- ben in Japan zu verzeichnen. Allerdings ist der japanische men das Export- und Auslandsgeschäft als sehr wichtig Markt für deutsche Unternehmen schwer zugänglich, da (57 Prozent) bzw. als wichtig (28 Prozent) einstuften. dieser sich gegen Importe abschottet. Dabei hat bei 68 Prozent der Befragten der Exportanteil Betrachtet man die gesamt installierten Kapazitäten, so stark (41 Prozent) bzw. leicht (27 Prozent) zugenommen. waren Ende 2005 zusammen mit den netzfernen Anlagen 13 Die Nachfrage nach Windtechnologie ist in den vergange- weltweit 5 400 MWp Photovoltaik-Module installiert . nen Jahren stetig gestiegen. Die Lieferzeiten im Maschi- Im Bereich der netzgekoppelten Systeme wurde eine Ge- nen- und Anlagenbau haben sich dadurch generell verlän- samtkapazität von 3 100 MW erreicht, entsprechend einer gert. Die Hersteller von Windenergieanlagen und die Zunahme des Bestands von 2 000 MW im Jahr 2004 um 55 Prozent13. Davon sind mit 1 794 MW knapp

10 European Wind Energy Association (EWEA), 2006. 11 Bundesverband WindEnergie (BWE), Verband Deutscher Maschi- 12 „Renewables Global Status Report – 2006 Update“ und „Renewables nen- und Anlagenbau (VDMA), Deutsches Windenergie-Institut Global Status Report – 2005“, REN 21. (DEWI), 2006. 13 „Renewables Global Status Report – 2006 Update“, REN 21. Drucksache 16/5016 – 10 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

60 Prozent der Anlagen in Europa aufgestellt14. Der An- ist die technologische Marktreife dieser Anwendungen in teil Deutschlands in der EU beträgt 78 Prozent. Deutschland weit fortgeschritten.

Durch die Lieferengpässe bei PV-tauglichem Silizium Im Jahr 2005 wurden weltweit 19 Mio. m2 Solarthermie- kam es in den vergangenen Jahren statt zu den erwarteten anlagen neu installiert15. Mit einem Volumen von Preissenkungen aufgrund des Lernkurven-Effekts zu ei- 15 Mio. m2 wurde der Weltmarkt dabei von China domi- ner Verteuerung der Module. Dies hat insbesondere für niert. Der zweitwichtigste Markt war die EU mit einem Märkte mit netzfernen Insel-Anlagen und ohne Subven- Zubau von etwa 2 Mio. m2 16, 17. Weitere wichtige Solar- tionen zu rückläufigen Ausbauzahlen geführt. thermiemärkte waren die Türkei (1,2 Mio. m2), Japan (0,2 Mio. m2) sowie Israel (0,1 Mio. m2). Exportsituation Der EU-Solarthermiemarkt wuchs in 2005 um Nach der Arbeitsplatzstudie des BMU lag die Export- 26 Prozent. Deutschland hatte mit einem Wachstum von quote der gesamten PV-Branche inkl. aller Dienstleistun- 27 Prozent (Zubau insgesamt: 665 MWth, 950 000m²) ei- gen 2004 bei etwa 15 Prozent, der Weltmarktanteil deut- nen EU-Marktanteil von knapp 50 Prozent. Als zweit- scher Unternehmen bei 29 Prozent. Betrachtet man nur wichtigster EU-Markt konnte Österreich ein Wachstum 2 die produzierenden Unternehmen, so lag der Exportanteil um 28 Prozent (163 MWth, 233 000 m ) verzeichnen. In nach Verbandsangaben 2005 bei rund 25 Prozent. Die Frankreich stieg das Marktvolumen um mehr als 2 Auswertung der Umfrage der Exportinitiative unter 100 Prozent auf 85 MWth (122 000 m ). Dies war v. a. 86 Unternehmen der Solarstrombranche ergab, dass eine durch die Einführung einer neuen Zuschussförderung große Mehrheit von 93 Prozent der befragten Unterneh- über steuerliche Rabatte von bis zu 40 Prozent der Mate- men das Export- und Auslandsgeschäft als sehr wichtig rialkosten bedingt. In Spanien wurden mit 75 MWth (57 Prozent) bzw. als wichtig (35 Prozent) für ihr Unter- (107 000m2) 19 Prozent mehr Kollektoren installiert. nehmen einstuft, während 68 Prozent der Unternehmen berichteten, dass der Exportanteil im letzten Jahr stark Weltweit waren Ende 2005 125 Mio. m2 (88 GWth) Kol- (33 Prozent) bzw. leicht (35 Prozent) gewachsen sei. lektorfläche installiert. Davon entfielen 79,3 Mio. m2 (55,5 GWth) auf China und 16 Mio. m² (11,2 GWth) auf Wichtigste Ziele für den Export sind die EU-25-Länder, die Europäische Union. angeführt von Spanien, gefolgt von Italien, Frankreich und Griechenland. Außerhalb Europas sind die befragten Unternehmen insbesondere in den USA und China aktiv. Exportsituation Im Jahr 2005 betrug der Umsatz der deutschen Solarther- Ausblick miebranche etwa 750 Mio. Euro18. Dabei lag der Export- anteil nach Branchenangaben bei ca. 25 Prozent. Eine Die Exportchancen für deutsche PV-Unternehmen wer- Studie des BMU von 2004, bei der die gesamten Bran- den weiterhin stark von den politischen Rahmenbedin- chenexporte einschließlich Dienstleistungen betrachtet gungen in den wichtigen Zielmärkten, insbesondere den wurden, weist einen Wert von 10 Prozent aus, der Welt- Förderbedingungen, bestimmt. Den deutschen Firmen marktanteil wird mit 6 Prozent beziffert. Aufgrund des kommt dabei im Wettbewerb ihre große Anwendungser- starken nationalen Marktes können die deutschen Unter- fahrung auf dem Heimatmarkt zugute. nehmen auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen Zum anderen wird aber auch die Struktur der Rohstoff- und gehören im Bereich von technologisch weitentwi- versorgung erheblichen Einfluss auf das Marktwachstum ckelten Großanlagen zu den Marktführern. haben. Hierbei ist es von Bedeutung, in wie weit sich al- ternative Technologien wie Dünnschicht- oder Farbstoff- Die Umfrage der Exportinitiative unter 51 Unternehmen zellen im Markt behaupten werden. Deutschland hat da- der Solarthermiebranche ergab, dass eine große Mehrheit bei die Möglichkeit, durch eine Fortsetzung der von 88 Prozent der befragten Unternehmen das Export- erfolgreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeit auch und Auslandsgeschäft als sehr wichtig (51 Prozent) bzw. in diesen neuen Segmenten eine führende Stellung zu be- als wichtig (37 Prozent) für ihr Unternehmen einstufen. setzen. Die Auswertung zeigte weiterhin, dass bei zwei Dritteln der Unternehmen der Exportanteil am Geschäft stark (33 Prozent) bzw. leicht (33 Prozent) gestiegen ist. 2.3 Solarthermie

Der weltweite Solarthermiemarkt wird von wenigen Län- 15 „Renewables Global Status Report – 2006 Update“, REN 21. dern dominiert. In Industrie- als auch in Entwicklungslän- 16 Die in Fachkreisen üblichen Ländervergleiche auf Basis der instal- dern bestehen große Potenziale, sowohl für häusliche lierten Kollektorfläche lassen nur bedingt Schlüsse auf die relative Wärmeanwendungen als auch technologisch anspruchs- ökonomische Bedeutung einzelner Märkte zu. Die in Europa instal- vollere Anwendungen zur solaren Kühlung und solaren lierten Anlagen sind zumeist technisch wesentlich aufwändiger und infolgedessen auch teurer als die in China aufgestellten Systeme. Prozesswärmebereitstellung. Im internationalen Vergleich Schon innerhalb Europas existieren erhebliche Unterschiede bei der Komplexität verwendeter Anlagen. 17 European Solar Thermal Industry Federation, 2006. 14 „Photovoltaik-Barometer 2006“, EurObserv’ER. 18 Bundesverband Solarwirtschaft, 2006. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 11 – Drucksache 16/5016

Wichtigste Zielländer sind laut Umfrage die EU-25-Län- südspanischen Almeria (Plataforma Solar de Almería – der, angeführt von Spanien, Italien, Österreich und Frank- PSA) entwickelt oder erprobt. Einen weiteren wichtigen reich. Außerhalb Europas gaben die befragten Unterneh- Meilenstein stellte im Juli 2006 der Baubeginn für ein men Interesse an den Märkten in den USA, Südafrika und 1,5-MW-Solarturmkraftwerk in Jülich dar. Dieses welt- Australien an. weit einzigartige solarthermische Versuchs- und Demons- trationskraftwerk soll die Kommerzialisierung der Turm- Ausblick technologie beschleunigen und deutschen Unternehmen Exportchancen in die Länder des Sonnengürtels eröffnen. In der mittelfristigen Perspektive wird ein weiterhin dy- Die Inbetriebnahme ist im Jahr 2008 vorgesehen. namisches Wachstum in Spanien, Frankreich und Italien erwartet. Besonders in Spanien ergeben sich gute Deutsche Unternehmen können ein umfassendes Know- Marktchancen, da dort ab September 2006 eine solare how vorweisen und decken mit ihren Technologien ca. 70 Baupflicht eingeführt wird. Das Gesetz verlangt u. a., bis 80 Prozent der Wertschöpfungskette ab. Insbesondere dass neue oder renovierte Gebäude 30 bis 70 Prozent ih- im Bereich der Schlüsselkomponenten (z. B. Receiver) res Warmwasserbedarfs mit solarthermischen Anlagen wurde die Technologie- und Marktführerschaft gefestigt. decken müssen. Deutsche Firmen entwickelten und betreiben anteilsmä- ßig das Kraftwerk in Spanien und liefern wesentliche Be- Eine Tendenz im europäischen Markt ist der Übergang standteile für weitere Kraftwerke in Spanien und Nevada. von reinen Warmwasser-Anlagen hin zu kombinierten Nevada Solar One soll im Juni 2007 ans Netz gehen und System, die auch für Raumwärme genutzt werden kön- 40 000 Haushalte versorgen. Daneben konnte ein nen. deutscher Projektierer im Beisein von Bundeskanzlerin Merkel in China ein Rahmenabkommen zur Realisierung 2.4 Solarthermische Stromerzeugung von 1 000 MW solarthermischer Kraftwerksleistung bis zum Jahr 2020 vereinbaren. Solarthermische Kraftwerke haben mittelfristig das Potenzial, einen wesentlichen Anteil der regenerativen Ausblick Stromerzeugung zu wettbewerbsfähigen Gestehungskos- ten zu liefern. Dabei ermöglichen die solaren Kraftwerke Zunehmend erkennen Regierungen, Energieversorger und die direkte Substitution großer konventioneller Kraft- Investoren die hohe Attraktivität dieser Technologie und werkskapazitäten. Der Markt befindet sich gerade in einer versuchen, Projekte zu entwickeln bzw. die notwendigen initialen Wachstumsphase. Deutsche Unternehmen sind Rahmenbedingungen entsprechend auszugestalten: aufgrund der nationalen Einstrahlungsbedingungen zwar auf den Export angewiesen, nehmen jedoch bei verschie- Im Westen der USA sind aufgrund der hohen Spitzen- denen Komponenten eine technologische Führungsposi- strompreise und verschiedener Auflagen für die Einfüh- tion ein. Besonders große Marktchancen werden in den rung von EE bereits einige Projekte im Bau und zahlrei- USA, Spanien, China und der MENA-Region erwartet. che andere in der Projektierungsphase. Im Jahr 2004 hat die spanische Regierung ein neues Einspeisegesetz verab- Nach dem Bau der Parabolrinnenanlagen (354MW) in schiedet, das auch für die Entwicklung solarthermischer Kalifornien vor über 20 Jahren und einer überwiegend Kraftwerke genutzt werden kann. Bei einem Fördersatz von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten geprägten Pe- von 0,21 Euro pro Kilowattstunde wurden bereits riode hat inzwischen der Bau mehrerer kommerzieller Anträge für Kraftwerkskapazitäten von insgesamt Kraftwerke in Spanien und den USA begonnen. Es ist 1 200 MW eingereicht. davon auszugehen, dass diese richtungsweisenden Groß- projekte (USA „Nevada Solar One“ 64MW, Spanien Neben Spanien und einigen Bundesstaaten im Westen der „Andasol 1“ 50MW) den Auftakt einer dynamischen USA werden zunehmend auch die Märkte in Italien, Grie- kommerziellen Marktentwicklung und raschen Verbrei- chenland sowie in der MENA-Region interessant. Das tung der Technologie darstellen. große Potenzial solarthermischer Stromerzeugung in der MENA-Region und die Möglichkeiten einer Kooperation Neben den bereits marktreifen und erprobten Parabolrin- zwischen EU und MENA wurden in zwei vom BMU nen-Kraftwerken befinden sich die Fresnel- und Solar- beauftragten und vom DLR koordinierten Studien, turm-Technologien in der Erprobungs- und Kommerziali- MED-CSP (Concentrating Solar Power for the Mediterra- sierungsphase. nean Region) und TRANS-CSP (Trans-Mediterranean Interconnection for Concentrating Solar Power), analy- Exportsituation siert.

Deutschland ist bei der Forschung und anwendungsorien- 2.5 Bioenergie tierten Entwicklung von Parabolrinnen-Kraftwerken weltweit führend. Wegen ihrer hohen Potenziale wird Die Bioenergie wird als die bedeutendste EE-Quelle welt- diese Technologie von der Bundesregierung bereits seit weit eingeschätzt. In den Industrieländern findet zuneh- mehreren Jahren gefördert. Alle wesentlichen Kompo- mend eine Substitution der traditionellen Holznutzung für nenten, die heute in diesen Solarkraftwerken zum Einsatz Wärmeanwendungen durch hocheffiziente Technologien kommen, wurden in deutsch-spanischer Kooperation im wie Pelletkessel und Blockheizkraftwerke statt. Im Be- weltweit führenden Test- und Demonstrationszentrum im reich der Stromerzeugung gewinnen große Kraft-Wärme- Drucksache 16/5016 – 12 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Kopplungsanlagen im Megawatt-Leistungsbereich wei- 4,96 Mio. toe in 2005. Großbritannien führt dabei mit ter an Bedeutung. Insbesondere in Deutschland sind zu- 1,78 Mio. toe das Länderranking an, gefolgt von Deut- dem eine starke Diversifizierung im Bereich Biogas und schland (1,59 Mio. toe), Italien (0,38 Mio. toe), Spanien ein starkes Wachstum bei landwirtschaftlichen Biogasan- (0,32 Mio. toe) und Frankreich (0,21 Mio. toe)22. Dieses lagen zu verzeichnen. Im Biokraftstoff-Sektor dominiert Ranking umfasst Biogas aus tierischen Exkrementen oder weltweit betrachtet weiterhin Bioethanol. An der Zu- organischen Abfällen, als auch Deponie- und Klärgase. nahme der weltweiten Biodieselproduktionskapazitäten Hinsichtlich ihrer energiewirtschaftlichen Potenziale – 2005 allein 85 Prozent – hatte die Entwicklung in müssen diese biogenen Gase jedoch differenziert werden. Deutschland maßgeblichen Anteil. Für die Zukunft lässt sich auch für diesen Kraftstoff eine große weltweite In Großbritannien kommt derzeit vor allem Deponiegas Marktdynamik erwarten. Deutsche Unternehmen nehmen zur Anwendung, was auf den hohen Anteil der Depo- insbesondere im Bereich der Biodiesel- und Biogastech- nierung an der Abfallentsorgung (ca. 80 Prozent) zurück- nologien sowie in der Zulieferindustrie für Biomasse- zuführen ist. Eine nennenswerte Etablierung von kraftwerke weltweit eine Führungsrolle ein. landwirtschaftlichen Biogasanlagen, Abfallvergärungsan- lagen oder mechanisch-biologischen Abfallbehandlungs- Bioenergie lässt sich in feste, flüssige und gasförmige anlagen gibt es nicht. Biomasseanwendungen unterteilen. Die weltweit tradi- tionelle Nutzung fester Biomasse für Koch- und Im Vergleich dazu verfügt Deutschland über eine breit di- Heizzwecke ist dabei das bedeutendste Anwendungsfeld. versifizierte Biogasproduktionsstruktur. Rund 40 Prozent An der weltweit durch EE substituierten fossilen Energie der Anlagen entfallen auf landwirtschaftliche Biogasan- hatte sie 2004 einen Anteil von 54 Prozent. Der Anteil lagen, 30 Prozent auf Abfallvergärungs- und Kläranlagen, moderner hocheffizienter Biomasseanwendungen zur weitere 30 Prozent auf Deponiegasanlagen. In 2005 tru- Strom, Wärme und Kraftstoffbereitstellung belief sich gen biogene Gase bereits mit 7,6 Mrd. Kilowattstunden 19, 20 2004 auf 6,2 Prozent . zur Stromproduktion bei23. Das entspricht einem Primäre- Wird der moderne Einsatz von Biomasse im Jahr 2004 nergiebeitrag von 1,76 Mio. toe. Sie verteilen sich auf betrachtet, so wurden durch Biomasseanwendungen zur landwirtschaftliches Biogas (0,58 Mio. toe), Deponiegas Wärmeerzeugung 62,1 Mio. toe21 fossile Energieträger (0,51 Mio. toe), Bioabfälle (0,46 Mio. toe) und Klärgas substituiert. An zweiter Stelle folgte die Stromproduktion (0,21 Mio. toe). Der Markt der landwirtschaftlichen Bio- aus Biomasse mit 35,8 Mio. toe, gefolgt von Biokraftstof- gasanlagen ist dabei mit einer Rate von über 30 Prozent fen mit insgesamt 18,6 Mio. toe. Im Bereich der Biokraft- pro Jahr überproportional wachsend. Diese breite Diver- stoffe nahm Ethanol mit 16,7 Mio. toe den größten Anteil sifizierung und die dynamische Marktentwicklung sind ein. Auf Biodiesel entfielen 1,9 Mio. toe. Alleinstellungsmerkmal innerhalb Europas. Die installierte Kapazität hat sich dabei im Zeitraum von Da bei den momentanen Wachstumsraten in Europa die 2000 bis 2004 im Bereich der Wärmenutzung um durch- Erreichung des im Weißbuch der Europäischen Kommis- schnittlich 2 Prozent gesteigert und lag Ende 2004 bei sion angestrebten Ziels von 15 Mio. toe bis 2010 nicht er- etwa 220 GWth. Auf dem Gebiet der Stromerzeugung reichbar scheint, wird eine verstärkte Biogas-Förderung wuchs die installierte Leistung im gleichen Zeitraum im in den einzelnen Mitgliedsstaaten erwartet. Dies wird be- Mittel um 3 Prozent auf weltweit 39 GW (Ende 2005: reits im europäischen bzw. nationalen Biomasseaktions- 44 GW). Den stärksten Zuwachs gab es zwischen 2000 plan konkretisiert. bis 2004 bei den Biokraftstoffen. Die Ethanolproduk- tionskapazitäten stiegen mit durchschnittlich 11 Prozent pro Jahr auf insgesamt 31 Mrd. Liter/Jahr (Ende 2005: Exportsituation 33 Mrd. Liter/Jahr). Biodiesel wies ausgehend von einem Angesichts seiner breiten Diversifizierung ist Deutsch- niedrigen Produktionsniveau die größte Dynamik unter land im Bereich Biogas beim Anlagen- und Maschinen- den Biomasseanwendungen auf. Mit durchschnittlich bau sowie bei der Prozesssteuerung und im Betriebs- 25 Prozent Steigerungsrate zwischen 2000 und 2004 Know-how für Biogasanlagen weltweit führend. Ziel- konnte Ende 2004 ein Output von 2,2 Mrd. Liter/Jahr er- märkte für landwirtschaftliche Biogasanlagen sind insbe- reicht werden. Im Jahr 2005 stieg diese Kapazität noch- sondere agrarisch geprägte Staaten in Europa (Italien, mals um 85 Prozent an auf insgesamt 3,9 Mrd. Liter/Jahr. Spanien, Niederlande, Ungarn, Polen) sowie in Nordame- rika mit entsprechenden Vergütungssystemen für Strom 2.5.1 Biogas aus Biogasanlagen. Im Abfallbereich werden die Agro- Industrien und Ballungsräume in Fernost eine zuneh- In den letzten Jahren hat sich in Europa ein dynamischer Biogas-Sektor entwickelt. Inzwischen produzieren 20 der mende Rolle spielen. Der Fachverband Biogas erwartet, 25 EU-Länder Biogas mit einem Gesamtvolumen von dass die aktuelle Exportrate von knapp 10 Prozent schon innerhalb der nächsten Jahre auf 30 Prozent ansteigen wird. 19 „Renewables Global Status Report – 2005“, REN 21. 20 Neuere Zahlen lagen zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts nicht vor. 22 „Biogas Barometer 2006“, EurObserv’ER. 21 toe = tons of oil equivalent. 23 Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik, 2006. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 13 – Drucksache 16/5016

Die Auswertung der Unternehmensbefragung unter skandinavischen Länder übernehmen hier weltweit eine 49 Firmen der Biogas-Branche ergab, dass eine große Vorreiterrolle. In Deutschland, Frankreich und Spanien Mehrheit von 76 Prozent das Auslandgeschäft als sehr haben sich dynamische Märkte etabliert. In Mittel- und wichtig (37 Prozent) bzw. als wichtig (39 Prozent) für ihr Osteuropa bestehen noch große Potenziale durch die Um- Unternehmen einstuften. Bei 54 Prozent sei dabei der Ex- stellung bestehender ineffizienter Heizwerke älteren Bau- portanteil im letzten Jahr stark (32 Prozent) oder leicht jahres auf moderne Heiz(kraft)werkstechnologien. (21 Prozent) gestiegen. Ein wichtiger Wachstumsmarkt im Bereich der festen Bio- masse sind Pelletanwendungen. Treibender Faktor dieser 2.5.2 Biotreibstoffe Entwicklung war ein über mehrere Jahre stabiler Pellet- Ethanol ist weltweit der bedeutendste Biokraftstoff. Welt- preis, während die Preise für fossile Brennstoffe deutlich weit wurden 2005 ca. 33 Mrd. Liter Ethanol aus Bio- anstiegen. Bezogen auf die insgesamt vorhandene Anzahl masse gewonnen. Brasilien (15 Mrd. Liter), die USA an Pelletkesseln und -öfen waren 2004 Italien (125 000 (15 Mrd. Liter) und China (1 Mrd. Liter) waren 2005 die Kessel), Schweden (57 200 Kessel und 10 000 Öfen) und größten Produzenten24. Die Bioethanolproduktion in Eu- Dänemark (33 000 Öfen) führend26. Im Jahr 2005 stag- ropa belief sich im gleichen Jahr auf insgesamt 0,9 Mrd. nierte das Wachstum27 in Dänemark, während die Märkte Liter. Spanien, Deutschland, Schweden, Frankreich und in Österreich, Schweden und Deutschland deutliche Zu- Polen waren dort die wichtigsten Hersteller. Insgesamt wachsraten aufwiesen. konnte die Produktionsmenge in der EU-25 im Jahr 2005 Die weitere Verbreitung der Pellettechnologien wird von um 70 Prozent gesteigert werden. Die USA erhöhten ihre der Preisentwicklung des Energieträgers Pellets gegen- Produktion im gleichen Jahr um 15 Prozent, während die über dem Heizölpreis – in Relation zum Energiegehalt – , Herstellungsmengen in Brasilien weitgehend unverändert abhängen. Aufgrund der im Vergleich zu herkömmlichen blieben. Heizsystemen höheren spezifischen Investitionskosten Bei Biodiesel ist Deutschland mit knapp 50 Prozent Welt- sind insbesondere Länder mit einem hohen spezifischen marktanteil (1,9 Mrd. Liter) der größte Erzeuger. Weitere Pro-Kopf Einkommen mögliche neue Zielmärkte für wichtige Produzenten sind Frankreich (0,6 Mrd. Liter), deutsche Technologieanbieter. In den westeuropäischen Italien (0,5 Mrd. Liter) und die USA (0,25 Mrd. Liter). In Ländern ist mittelfristig noch keine Marktsättigung zu er- der EU-25 verteilt sich die Biodieselproduktion auf in- warten. Die entsprechenden Produktionskapazitäten zur zwischen 20 Länder. Im Jahr 2005 konnte die Produkti- Herstellung des Energieträgers werden derzeit massiv onsmenge um 75 Prozent gesteigert werden. ausgeweitet. Im Bereich der Pelletherstellung wird kurz- bis mittelfristig eine weitere Verlagerung der Produktion Die erwarteten großen Exportpotenziale der deutschen In- in die waldreichen Länder Mittel- und Osteuropas erwar- dustrie im Anlagenbau im Bereich Biokraftstoffe werden tet. anhand der Umfrageergebnisse unter 30 Firmen deutlich: 84 Prozent der befragten Betriebe beurteilten das Export- Bezüglich ihrer Exportsituation gaben 80 Prozent der und Auslandsgeschäft als sehr wichtig (52 Prozent) bzw. 46 befragten Unternehmen aus dem Bereich der festen als wichtig (32 Prozent) für ihr Unternehmen. Bei mehr Biomasse an, dass sie das Export- und Auslandsgeschäft als der Hälfte der Firmen (59 Prozent) wurde 2005 ein als sehr wichtig (50 Prozent) bzw. als wichtig (30 Pro- Wachstum des Exportanteils am Geschäft erzielt. zent) bewerten.

2.5.3 Feste Biomasse 2.6 Wasserkraft Die EU-weite Primärenergiebereitstellung durch feste Nach der Bioenergie ist die Wasserkraft die weltweit be- Biomasse, v. a. Holz- und Holzreststoffe, ist 2004 um deutendste erneuerbare Energie. Sie wächst kontinuier- 5,6 Prozent auf 55 Mio. toe gestiegen25. Feste Biomasse lich und bietet insbesondere im Bereich der Kleinanlagen hatte damit einen Anteil von 3,2 Prozent am Primärener- noch große Potenziale. Deutsche Anlagensteller nehmen gieverbrauch (2003: 3,0 Prozent). Die größten Mengen weltweit eine führende Marktposition ein. kamen in Frankreich (9,2 Mio. toe), Schweden (8,3 Mio. toe), Finnland (7,2 Mio. toe), Deutschland (6,3 Mio. toe) Im Jahr 2005 waren weltweit Großkraftwerke mit einer und Spanien (4,1 Mio. toe) zum Einsatz. Leistung von 750 GW und Kleinwasserkraftwerke mit 66 GW in Betrieb. Dabei befanden sich von den Großan- Im Bereich der Stromproduktion aus fester Biomasse lagen 340 GW in Entwicklungsländern, 115 GW in der wurde 2004 im Vergleich zu 2003 ein Wachstum von EU-25, 95 GW in den USA und 80 GW in China28. Bei 24 Prozent auf 34,6 TWh erzielt. Dieser Anstieg ist insbe- den Kleinanlagen entfielen 44 GW auf Entwicklungslän- sondere auf eine zunehmende Nutzung fester Biomasse in der, 38,5 GW auf China, 12 GW auf die EU-25 und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zurückzuführen. Die 1,6 GW auf Deutschland.

24 „Renewables Global Status Report – 2006 Update“, REN 21. 26 „Pellets for Europe“, Bericht im Rahmen des EU-ALTENER-Pro- 25 „2005 European Barometer of Renewable Energies“, EurObserv’ER; gramms. neuere Zahlen lagen zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts nicht 27 Aufgrund der Änderung der Förderbedingungen. vor. 28 „Renewables Global Status Report – 2006 Update“, REN 21. Drucksache 16/5016 – 14 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Mit 6,3 Prozent (668,7 Mio. toe) war der Anteil der Was- rekte Nutzung hydrothermaler Quellen sowie der Bereich serkraft am Weltprimärenergieverbrauch 2005 höher als der oberflächennahen Wärmepumpenanwendungen. der der Kernenergie (6,0 Prozent, 627,2 Mio. toe)29. Der Beitrag zum Weltstromverbrauch lag 2004 bei etwa Anfang 2005 waren weltweit geothermische Stromerzeu- 16 Prozent30. gungsanlagen mit einer Leistung von 8 911 MWel instal- liert31. Dies entsprach einem Anteil von 0,3 Prozent an Die weltweit größten Nutzer von Strom aus Wasserkraft der Elektrizitätsproduktion. Die größten Erzeuger waren waren 2004 China (401 TWh), gefolgt von Kanada die USA (2 544 MWel), die Philippinen (1 931 MWel), (361 TWh), Brasilien (340 TWh), den USA Mexiko (953 MWell) und Indonesien (797 MWel). Inner- (267,8 TWh), Russland (174,9 TWh) und Norwegen halb der EU gab es Anlagen mit einer Gesamtkapazität 32 (136,6 TWh). Innerhalb der EU-25 sind die Länder mit von 822 MWel . Dominierender Erzeuger war Italien mit der größten Stromerzeugung auf Basis von Wasserkraft 790 MWel. Weitere größere Kraftwerke waren auf den Schweden (68,5 TWh) und Frankreich (56,6 TWh), ge- Azoren (Portugal, 16 MWel) und auf Guadeloupe (Frank- folgt von Italien (42,5 TWh), Österreich (39,6 TWh), reich, 15 MWel) in Betrieb. Deutschland (28 TWh) und Spanien (23 TWh). Die Kapazität hydrothermaler Heizwerke lag 2004 welt- weit bei 12 103 MWth. Dies entsprach einer Zunahme Exportsituation 33 um 2 333 MWth seit dem Jahr 2000 . Wichtigste Nut- Die deutschen Hersteller von Wasserkraftanlagen erwirt- zungsfelder waren Thermalbäder (40,6 Prozent), Raum- schafteten 2005 Branchenangaben zufolge einen Umsatz wärme (34,4 Prozent) und Treibhäuser (11,1 Prozent). von rd. 1 Mrd. Euro, davon rund 80 Prozent im Ausland. Die Installationen in der EU umfassten 2 059 MWth. Die Deutsche Unternehmen sind im Bereich Wasserkraft seit größte Nutzung gab es in Ungarn (690,2 MWth), Italien Jahrzehnten weltweit führend. Mehr als 50 Prozent der (486,6 MWth) und Frankreich (291,9 MWth). weltweit installierten Wasserkraftleistung wurden auf Ba- Ein wichtiger Wachstumsmarkt im Bereich Geothermie sis deutscher Technologie realisiert. Nach der bereits zi- ist der Einsatz von Wärmepumpensystemen. Im Jahr tierten BMU-Studie von 2004 ist der Weltmarktanteil 2004 befanden sich weltweit Anlagen mit 13 815 MWth deutscher Unternehmen im Sektor Wasserkraft im Be- 33 in Betrieb . Im Vergleich zum Jahr 2000 (5 275 MWth) reich von 4 Prozent. entsprach dies einem Marktzuwachs von gut 260 Prozent. Nach der Umfrage der Exportinitiative unter 20 Unter- In der EU waren 2004 rund 379 000 Anlagen mit einer nehmen der Wasserkraftbranche ist das Export- und Aus- Gesamtkapazität von 4 531 MWth installiert. Schweden landsgeschäft für fast 75 Prozent der Unternehmen wich- (185 531 Anlagen mit 1 700 MWth), Deutschland tig (17 Prozent) bis sehr wichtig (56 Prozent). Dabei hat (48 662 Anlagen mit 633 MWth), Österreich (30 577 An- das Auslandsgeschäft 2005 nach Unternehmerangaben lagen mit 612 MWth) und Frankreich (49 950 Anlagen bei 32 Prozent stark und bei 42 Prozent leicht zugenom- mit 550 MWth) stellten hier die bedeutendsten Märkte. men. Dabei betrug die Anzahl jährlicher Neuinstallationen in Schweden 39 359, in Frankreich 11 700 und in Deutsch- land 9 593. Ausblick Das Marktwachstum hat sich im letzten Jahr weiter be- Das jährliche Wachstum der Wasserkraft liegt bei etwa schleunigt. So wurden in 2005 allein in Deutschland mehr 2 Prozent. Es wird angenommen, dass bis 2010 etwa als 18 000 neue Wärmepumpenanlagen installiert. Diese 135 GW an neuen Anlagen gebaut werden, davon 57 GW rasche Entwicklung in den europäischen Märkten hat zur Kleinwasserkraftwerke. Zusätzliche Geschäftschancen Entstehung erster Großunternehmen und einer verstärkten werden künftig bei Wellen- bzw. Gezeitenkraftwerken ge- Konzentration bei den Herstellern insbesondere in sehen. Bisher sind in diesem Segment weltweit erst etwa Schweden, Frankreich und Deutschland geführt. Für die 300 MW installiert. Zukunft ist ein weiter zunehmendes Wachstum zu erwar- ten. Dabei führen insbesondere die steigenden Rohölkos- 2.7 Geothermie ten zu Investitionen in diesen Sektor. Während die Geothermienutzung im Bereich oberflä- chennaher Anwendungen unter Zuhilfenahme von Wär- Exportsituation und Ausblick mepumpen bereits eine rasche Marktentwicklung aufwei- Die Technologien im Bereich Tiefengeothermie sind bis sen kann, steht die Nutzung der Tiefengeothermie noch auf die Nutzung in geologisch begünstigten Orten erst im am Anfang. Im Bereich der Forschung und Entwicklung Übergang von der Forschung zur Markteinführung, so als auch in der Anlagenherstellung gehören deutsche Un- dass sich hier noch keine weitergehenden Aussagen bzgl. ternehmen zu den führenden Anbietern. Es besteht daher des Exports treffen lassen. Die wissenschaftlich analy- eine gute Ausgangssituation, um bei der Erschließung der sierten Potenziale werden jedoch weltweit als bedeutend weltweiten Potenziale eine wichtige Rolle einzunehmen. Auf dem Gebiet der Geothermie lassen sich drei Anwen- 31 International Geothermal Association, World Geothermal Congress dungsfelder unterscheiden: die Stromerzeugung, die di- 2005. 32 „EU and Worldwide Geothermal Energy Inventory“, EurObserv’ER 2005. 29 BP Statistical Review of World Energy 2006. 33 Neuere Zahlen lagen zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts nicht 30 „Renewables Global Status Report – 2005“, REN 21. vor. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 15 – Drucksache 16/5016 angenommen. Exportchancen ergeben sich außer im An- Daneben wird aber auch deutlich, dass aufgrund der ho- lagenbau auch in der Projektentwicklung und in der Be- hen Nachfrage eine Fortführung und Weiterentwicklung reitstellung von Ingenieurdienstleistungen für den Betrieb einzelner Angebote erforderlich ist. Zudem existieren und die Wartung von Kraftwerken. Im Bereich der ober- Hindernisse, die bisher noch wenig adressiert werden. flächennahen Wärmepumpenanwendungen bestehen für Die Weiterentwicklung des Instrumentariums der Export- die gut positionierten deutschen Unternehmen im nahen initiative trägt hier zur Sicherstellung von Weltmarktan- europäischen Ausland große Marktpotenziale. teilen und damit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen bei. In der bereits genannten BMU-Studie wurde die Export- quote in der Geothermiebranche einschließlich Dienst- 3.1 Hemmnisse im Inland leistungen auf ca. 32 Prozent beziffert. Die im Rahmen Im Rahmen der Bestandsaufnahme der ersten beiden Be- der dena-Umfrage antwortenden 30 deutschen Branchen- richte der Exportinitiative an den Deutschen Bundestag unternehmen stuften das Export- und Auslandsgeschäft wurden die folgenden Problemfelder als die drei wich- überwiegend als sehr wichtig (46 Prozent) bzw. als wich- tigsten Exporthemmnisse im Inland identifiziert: tig (25 Prozent) ein. Ebenfalls mehr als die Hälfte gab an, dass der Export stark (36 Prozent) bzw. leicht – Finanzierung und Risikoabsicherung (21 Prozent) zugenommen habe. Als wichtigste Ziellän- – Informationsbeschaffung der wurden Italien, Ungarn und Frankreich genannt. –Vernetzung 3 Exporthemmnisse für deutsche EE- Diese Ergebnisse werden durch die dena-Unternehmens- Unternehmen befragung 2006 bestätigt. Neben den Themen Finanzie- rung und Risikoabsicherung (siehe Kapitel 3.3), Informa- In Deutschland haben gesetzliche Rahmenbedingungen tionsbeschaffung und Vernetzung haben jedoch auch und Fördermaßnahmen eine starke Nachfrage nach EE- weitere Aspekte an Bedeutung gewonnen. So ergab die Technologien auf dem inländischen Markt ausgelöst. Da- Umfrage, dass für 61 Prozent der befragten Unternehmen durch konnten technologische Innovationen und signifi- fehlendes Personal nach dem Themenkomplex Finanzie- kante Kostenreduktionen realisiert werden. Deutsche EE- rung das größte Hindernis im Inland darstellt, gefolgt von Technologien sind international für ihre erfolgreiche mangelnden Informationen über Auslandsmärkte mit ei- Markteinführung, ihren Qualitätsstandard und ihre inno- nem Anteil von 58 Prozent sowie fehlenden Lieferkapazi- vativen Systemlösungskonzepte bekannt. Dennoch exis- täten mit einem Anteil von 42 Prozent. Demgegenüber tieren aufgrund der Branchenstruktur, technologischer sahen nur 36 Prozent der Befragten in der mangelnden Spezifika sowie der großen Bedeutung des Rechts- und Koordinierung der Interessen im Inland ein Hemmnis. Regulierungsumfeldes besondere Hindernisse bei der Markterschließung im Ausland. Gezielte Maßnahmen zur Überwindung setzen dabei eine genaue Identifikation und Fehlendes Personal Analyse der Problemfelder voraus. In den beiden voran- Die wirtschaftliche Situation der deutschen EE-Branche gegangenen Berichten an den Deutschen Bundestag lässt sich durch eine schnelle Entwicklung und ein damit wurde daher eine umfassende Bestandsaufnahme durch- einhergehendes überdurchschnittliches Wachstum charak- geführt (siehe Bundestagsdrucksache 15/6938). terisieren. Im Zuge dieser Entwicklung fehlt es den oft- In diesem Jahr wurde ein spezieller Fokus auf die The- mals kleinen bis mittelständischen Unternehmen an Perso- men Finanzierung und Risikoabsicherung gelegt, da die- nal, um das fachspezifische, sprachliche und sen Themen in fachlichen wie öffentlichen Diskussionen interkulturelle Know-how für eine Auslandsexpansion ein hoher Stellenwert bei der Auslandsmarkterschließung aufzubieten. Gezielte Maßnahmen zur Ausbildungs- und beigemessen wird. In die in Kapitel 3.3 dargestellten Er- Studienförderung könnten dazu beitragen, einen Fachkräf- gebnisse sind die Resultate verschiedener Konsultationen temangel auf diesem Gebiet zu überwinden. Solche Akti- und Fachgespräche eingeflossen. vitäten fallen jedoch nicht in den Aufgabenbereich der Ex- portinitiative. Hier müssen marktwirtschaftliche und Ausgehend von den Ergebnissen der dena-Unterneh- bildungspolitische Mechanismen für die Beseitigung der mensbefragung werden in Kapitel 3.1 zunächst die noch Engpasssituation sorgen. bestehenden Hemmnisse im Inland betrachtet. Anschlie- ßend wird dargestellt, in wie weit die vorhandenen Information über Auslandsmärkte Programme der Exportinitiative diese Hindernisse adres- sieren und an welcher Stelle gegebenenfalls noch weiterer Aufgrund der bestehenden Abhängigkeit der EE von den Handlungsbedarf besteht. Analog wird dies in Abschnitt gesetzlichen, administrativen und technologiespezifi- 3.2 für Hemmnisse im Ausland analysiert. schen Rahmenbedingungen vor Ort bleibt die Informa- tionsvermittlung über Auslandsmärkte eines der ent- Es zeigt sich, dass die Programme der Exportinitiative be- scheidenden Themen bei der Förderung der reits ein breites und zielgenaues Instrumentarium zur Auslandsmarkterschließung. Dabei entwickeln sich nicht Adressierung der Mehrzahl der Hemmnisse bieten. Dies nur neue Marktchancen in hohem Tempo. Auch in den gilt insbesondere für die Themen Auslandsmarktinforma- etablierten Märkten verändern sich die Rahmenbedingun- tionen und Auslandsmarkterschließung. Zudem spiegeln gen regelmäßig, so dass eine kontinuierliche Marktbeob- die Ergebnisse der Unternehmensbefragung eine positive achtung und tagesaktuelle Informationsvermittlung benö- Bewertung der Angebote durch die Unternehmen wieder. tigt wird. Drucksache 16/5016 – 16 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Abbildung 3

Exporthemmnisse im Inland. Problemen bei Finanzierung und Risikoabsicherung wird die größte Bedeutung zugemessen. Quelle: dena-Umfrage 2006.

Abbildung 4

Bewertung der Angebote der Exportinitiative Erneuerbare Energien. Insbesondere das Geschäftsreiseprogramm und die Informationen über Aus- landsmärkte werden sehr positiv bewertet. Quelle: dena-Umfrage 2006. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 17 – Drucksache 16/5016

Die Exportinitiative bietet den Unternehmen vor diesem Handlungsbedarf im Rahmen der Exportinitiative ab. In- Hintergrund ein abgestimmtes Paket von Angeboten an formationen über gegenwärtige und zukünftig zu erwar- (vgl. Kapitel 4). Die starke Nachfrage und die positive tende Marktentwicklungen können jedoch als Vorausset- Bewertung (vgl. Abbildung 4) bestätigen dabei die Quali- zung dafür gesehen werden, Lieferengpässe im Vorfeld tät der bestehenden Instrumente. Eine Ausweitung der durch Anpassen der Produktionskapazitäten zu reduzie- Angebote wird insbesondere im Bereich vertiefender In- ren. Hier leistet die Exportinitiative durch ein umfangrei- formation, wie beispielsweise detaillierteren Marktanaly- ches Informationsangebot eine wichtige Hilfestellung sen, Informationen zu Genehmigungsverfahren und juris- tischer Beratung, gewünscht (vgl. Abbildung 5). (vgl. Kapitel 4).

Fehlende Lieferkapazitäten Koordinierung der Interessen im Inland In verschiedenen Bereichen der EE-Industrie hat sich in 2005 die Situation bezüglich fehlender Lieferkapazitäten Die Koordinierung der Interessen und relevanten Akteure verschärft. Dies ist zum einen auf die andauernde große im Inland konnte durch die Einrichtung und kontinuierli- Nachfrage im Inland, zum anderen auf sich sehr dyna- che Arbeit des Koordinierungskreises innerhalb der letz- misch entwickelnde internationale Märkte zurückzufüh- ten vier Jahre fortlaufend verbessert werden. Dieses Tä- ren. Da über den Markt ausreichende Anreize geschaffen tigkeitsfeld stellt eine der Kernaufgaben der werden, etwaigen Lieferengpässen durch Kapazitätser- Exportinitiative mit weiterem Optimierungspotenzial dar weiterungen zu begegnen, leitet sich hieraus kein direkter (vgl. Kapitel 4.1.2).

Abbildung 5

Weitere von den Unternehmen im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien gewünschte Angebote in Deutschland. Quelle: dena-Umfrage 2006. Drucksache 16/5016 – 18 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Überblick: Adressierung von Exporthemmnissen im Inland durch Programme der Exportinitiative

Tabelle 1

Programme der Exportinitiative Exporthemmnisse in Deutschland Informationen Koordinierung Risiko- Arbeitslinie Aktivität Finanzierung über der Interessen absicherung Auslandsmärkte im Inland Vernetzung Netzwerkbildung in +++++ Deutschland Kommunikation in + Deutschland Auslandsmarkt- Länderprofile + + ++ informationen Publikationen der ++ + ++ dena-Schriftenreihe Exportforum und ++ ++ ++ Fachveranstaltungen Länderinformatio- +++ nen der bfai Auslands- Technologieausstel- marketing lung Marketingpaket Imagefilm Auslandsmarkt- BMWi Messe- + erschließung programm AHK Geschäftsreise- ++++ programm bfai-IuK-Veranstal- ++++ tungen dena-Solardach- +++ programm

Hemmnis wird direkt (++) bzw. indirekt (+) in seinen Auswirkungen adressiert.

3.2 Hemmnisse im Ausland Rechtliche und administrative Rahmenbedingungen Im Rahmen der dena-Umfrage wurden eine Vielzahl von Die Nutzung von EE ist stark von den jeweiligen rechtli- Hemmnissen im Ausland identifiziert, die einer Steige- chen und administrativen Rahmenbedingungen im Ziel- rung der Exporttätigkeiten deutscher Unternehmen entge- land abhängig. So ist beispielsweise aufgrund der hohen gen stehen. Ansatzpunkte für Aktivitäten der Exportini- Vorlaufkosten und Amortisationszeiten eine Finanzierung tiative bestehen vorrangig in den folgenden drei einer EE-Anlage zur Stromproduktion ohne gesetzlich Bereichen: garantierte Einspeiseregelung oder langfristiger Abnah- meverträge mit ausreichender Stromvergütung kaum – rechtliche und administrative Rahmenbedingungen möglich. Die Bedeutung der administrativen und politi- – Kontaktaufbau zu Partnern und Kunden vor Ort schen Bedingungen spiegelt sich auch in den Ergebnissen der dena-Unternehmensbefragung wieder. So beurteilten – Kenntnisstand bezüglich EE vor Ort 85 Prozent der befragten Firmen bürokratische Hürden Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 19 – Drucksache 16/5016

Abbildung 6

Exporthemmnisse im Ausland. Bürokratische Hürden und fehlende gesetzliche Rahmenbedingungen stellen nach Unternehmerangaben die größten Hindernisse dar. Quelle: dena-Umfrage 2006. als ein entscheidendes Hemmnis. Mit ähnlicher Häufig- Kontaktaufbau zu Partnern und Kunden vor Ort keit von 75 Prozent wurden auch fehlende gesetzliche Rahmenbedingungen angeführt. In diesem Zusammen- Für die Mehrzahl der klein- und mittelständischen Unter- hang ist der Anteil von 53 Prozent der Unternehmen be- nehmen der EE-Branche stellen die Suche nach und die merkenswert, die in der mangelnden politischen Unter- Kontaktaufnahme mit potenziellen Partnern oder Kunden vor Ort ein wesentliches Hindernis dar. Annähernd zwei stützung aus Deutschland ein Hemmnis für Ihre Drittel der befragten Unternehmen bewerteten diesen Exportaktivitäten sehen. Dieser Sachverhalt spiegelt sich Sachverhalt als Hemmnis für Aktivitäten im Ausland. Die auch in den von den Unternehmen gewünschten weiteren Exportinitiative hat hierfür durch das AHK-Geschäftsrei- Angeboten der Exportinitiative wieder (vgl. Abbil- seprogramm, die BMWi-Auslandsmessen, bfai-Veranstal- dung 7). Der am häufigsten genannte Wunsch betrifft die tungen und das dena-Solardachprogramm bereits ein ef- Beratung ausländischer Regierungen hinsichtlich politi- fektives Instrumentarium entwickelt und etabliert. Die scher und administrativer Rahmenbedingungen. Umfrageergebnisse weisen auf eine unvermindert hohe Der hier angeführte und bereits im Bundestagsbeschluss Nachfrage nach diesen Kontaktangeboten hin. 2002 geforderte Politikdialog setzt voraus, dass die aus- ländischen Regierungen eine solche Beratung auch wün- Kenntnisstand bezüglich EE vor Ort schen und nachfragen. Im Rahmen der Exportinitiative Ein steigender Energiebedarf und ein zunehmendes Be- wird dieser Dialog mit politischen Vertretern in den Ziel- wusstsein für Klimaschutz und Fragen der Energieversor- ländern u. a. in den Seminarveranstaltungen des AHK- gungssicherheit lassen den Informationsbedarf über EE- Geschäftsreiseprogramms, bei den Informations- und Technologien weltweit stark ansteigen. In vielen Ziellän- Kontaktveranstaltungen der bfai, beim Deutschen Tag auf dern ist bei den Entscheidungsträgern in Wirtschaft und den Messen oder auch im Rahmen des Solardachpro- Politik ein Mangel an Kenntnissen bezüglich der Anwen- gramms angeregt und unterstützt. Die im Koordinie- dungsmöglichkeiten, Potenziale sowie der ökonomi- rungskreis vertretenen Ressorts (BMWi, BMU, BMZ, schen, ökologischen und sozialen Vorteile von EE- AA) verfolgen darüber hinaus innerhalb ihrer Zuständig- Technologien zu verzeichnen. Die Maßnahmen der Ex- keitsbereiche zahlreiche weitere Aktivitäten, um den poli- portinitiative im Bereich des Auslandsmarketing (vgl. tischen Dialog zu den rechtlichen und administrativen Kapitel 4.3) tragen dazu bei, die Aufklärungsarbeit in die- Rahmenbedingungen in den Zielländern zu verstetigen. sem Bereich zu unterstützen und somit weitere Marktpo- Auch die GTZ nutzt ihre vielfältigen und hochrangigen tenziale für deutsche Technologieanbieter zu erschließen. Kontakte vor Ort, um auf geeignete Rahmenbedingungen Erfolgreiche und erprobte Instrumente in diesem Zusam- für die Nutzung von EE hinzuwirken. menhang sind das Export-Marketingparket, der Image- Drucksache 16/5016 – 20 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Film, die Technologieausstellung „renewables made in Technologie als Hemmnis. Ein Anteil von 46 Prozent Germany“ und das dena-Solardachprogramm (vgl. Kapi- identifizierte die mangelnde Bekanntheit Ihrer Produkte tel 4.4). als Hindernis für Ihre Exportaktivitäten. Die Ergebnisse der dena-Befragung 2006 weisen auf ei- Die Fortsetzung und Weiterentwicklung der Auslands- nen anhaltenden Bedarf dieser Marketingangebote von Marketingangebote muss vor diesem Hintergrund immer Seiten der deutschen Unternehmen hin. Ein Anteil von noch als ein wichtiger und notwendiger Beitrag zur För- 56 Prozent der befragten Unternehmen werteten die man- derung des Exports deutscher EE-Technologien angese- gelnde Kenntnis über die Einsatzmöglichkeiten Ihrer EE- hen werden.

Abbildung 7

Von den Unternehmen gewünschte weitere Instrumente im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien im Ausland. Die Forderung nach mehr Beratung von ausländischen Regierungen dominiert. Quelle: dena-Umfrage 2006. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 21 – Drucksache 16/5016

Überblick: Adressierung von Exporthemmnissen im Ausland durch Programme der Exportinitiative

Tabelle 2

Programme der Exportinitiative Exporthemmnisse im Ausland Rechtliche und Mangelnde Kontaktaufbau Mangelnde administrative Bekanntheit der Arbeitslinie Aktivität zu Kunden und Bekanntheit von Rahmen Einsatzmöglich- Partner vor Ort Produkten bedingungen keiten Vernetzung Netzwerkbildung in + Deutschland Kommunikation in ++ Deutschland Auslandsmarkt- Länderprofile + informationen Publikationen der +++ dena-Schriftenreihe Exportforum und ++++ Fachveranstaltungen Länderinformationen + der bfai Auslands- Technologie- +++++++ marketing ausstellung Marketingpaket ++ ++ ++ ++ Imagefilm + + ++ ++ Auslandsmarkt- BMWi Messe- ++ ++ ++ ++ erschließung programm AHK Geschäfts- ++ ++ ++ ++ reiseprogramm bfai-IuK-Veranstal- +++++++ tungen dena-Solardach- +++++++ programm

Hemmnis wird direkt (++) bzw. indirekt (+) in seinen Auswirkungen adressiert

3.3 Finanzierung und Risikoabsicherung Vor diesem Hintergrund wurde im Koordinierungskreis der Exportinitiative beschlossen, im vorliegenden Bericht Die Themen Kapitalbeschaffung und Risikoabsicherung für an den Bundestag als Schwerpunkt das Thema „Finanzie- das Auslandsgeschäft werden – gefolgt vom Zugang zu In- formationen über Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten rung von Auslandsprojekten“ zu diskutieren. In einem – von der deutschen EE-Branche als zentrale Probleme Dialogprozess mit Fachleuten wurden EE-spezifische wahrgenommen. In der Umfrage der dena bezeichneten Problemfelder identifiziert, diskutiert und Handlungs- 70 Prozent der Unternehmen die Kapitalbeschaffung als ein möglichkeiten für die Überwindung der Hindernisse ent- „großes“ (24 Prozent) bzw. „mittleres“ (46 Prozent) Pro- wickelt. Untersuchungsgegenstand war dabei ausschließ- blem. Eine ähnlich hohe Bedeutung wird der Risikoabsi- lich die kommerzielle Finanzierung von EE-Projekten. cherung für das Auslandsgeschäft beigemessen. Für drei Fragestellungen zu Finanzierungen über die Entwick- Viertel der Unternehmen war dies ein „großes“ (36 Prozent) lungszusammenarbeit konnten in diesem Rahmen nicht bzw. „mittleres“ (34 Prozent) Hindernis. diskutiert werden. Drucksache 16/5016 – 22 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Bei der Analyse der Finanzierung von EE-Auslandspro- sikoaufschläge in Rechnung. Ein gezieltes Zusammen- jekten ist es wichtig, eine Differenzierung bezüglich der bringen von Finanzierern und Projektentwicklern könnte verschiedenen Schritte und Akteure einer Projektrealisie- einen Beitrag zur Überwindung dieses Problems leisten34. rung zu treffen. Es lassen sich zwei vorrangige Problem- Primär bleibt es jedoch die Aufgabe des Projektierers, felder identifizieren: nach geeigneten Finanzierungspartnern zu suchen und ih- nen die Wirtschaftlichkeit seiner Projektpläne darzustel- (1) Finanzierung der Projektentwicklung: Vorfinanzie- len. rungskosten und fehlendes Eigenkapital der Entwick- ler stellen zentrale Hürden dar. (2) Öffentliche Gelder können bei einer Projektfinanzie- (2) Finanzierung des Projekts: Zur Einwerbung von rung als Hebel für privates Kapital eingesetzt werden, um Fremdkapital sind die Projekte „bankfähig“ darzu- die Eigenkapitalanforderungen der Banken zu erfüllen. stellen. Eine frühzeitige Kommunikation mit dem Mezzanin-Finanzierungen haben hier unter bestimmten Geldgeber ist ebenso wichtig wie ein adäquates Risi- Bedingungen Vorteile, weil sie trotz gewisser Darlehens- komanagement. charakteristika die Eigenkapitalbasis von Unternehmen verbreitern. Entsprechende Finanzierungsleistungen wer- den in Deutschland durch die Deutsche Investitions- und 3.3.1 Finanzierung der Projektentwicklung Entwicklungsgesellschaft (DEG) angeboten. Direkte Ei- Aufgrund der besonderen Eigenschaften von EE-Projek- genkapitalzuschüsse durch öffentliche Mittel sind indes- ten sehen sich die Entwickler solcher Projekte spezifi- sen nicht realisierbar, da solche Subventionen aus beihil- schen Herausforderungen gegenüber: ferechtlichen Gründen unzulässig wären. – EE-Projekte im Ausland bedürfen meist besonderer (3) Durch zinsgünstige Darlehen für Projektstudien kann rechtlicher und administrativer Rahmenbedingungen, eine größere Anzahl an Projektrealisierungen erreicht um wirtschaftlich darstellbar zu sein. So müssen bei- werden, indem die Projektierer während der Projektent- spielsweise spezifische EE-Förderungen, Genehmi- wicklungsphase unterstützt und ihre Risiken verringert gungsverfahren, Umweltverträglichkeitsprüfungen, werden. Ein entsprechendes Programm, der Projektstudi- Netzzugangsregelungen, Energiemarktstrukturen und enfonds, wurde bereits in der Vergangenheit erfolgreich die Stabilität dieser Bedingungen bei der Projektent- vom BMWi im Bereich der Erneuerbaren Energien wicklung berücksichtigt werden. durchgeführt. Der Projektstudienfonds wurde mit Auslau- – EE-Projekte sind oftmals neue Projekte in den Ziellän- fen des Mandatarvertrages zum 31. Dezember 2005 ein- dern. Bei den in die Projektentwicklung involvierten gestellt. Akteuren vor Ort (Administration, Projektpartner (4) Detaillierte Marktstudien bieten eine Möglichkeit, die u. a.) bestehen oftmals wenige Erfahrungswerte mit Kosten für Vorstudien der Entwickler zu reduzieren. solchen Projekten. – EE-Projekte sind bezüglich ihrer technologiespezifi- 3.3.2 Finanzierung des Projekts schen Anforderungen sehr heterogen. Unterschiede in den natürlichen und infrastrukturellen Gegebenheiten An eine erfolgreich abgeschlossene Projektentwicklungs- müssen je nach Land und Technologie berücksichtigt phase schließt sich die Suche nach einer geeigneten Fi- werden (Feasibility-Studien, technische Modellie- nanzierung zur Umsetzung des Vorhabens an. Die dafür rung, …). in Betracht kommenden Finanzierungsinstrumente lassen sich anhand der anwendbaren Projektvolumina einteilen: – EE-Projekte sind häufig dezentral und weisen kleine Projektvolumina auf. (1) Unternehmensfinanzierung: Bei Projekten bis etwa Durch die beschriebenen spezifischen Eigenschaften von 15 Mio. Euro werden primär Instrumente der Unterneh- EE-Projekten ergeben sich relativ hohe Vorfinanzierungs- mensfinanzierung eingesetzt. Eine verstärkte Bündelung kosten im Verhältnis zu den Projektvolumina. Die hohen von Projekten ist hier erstrebenswert, um die Transak- Vorlaufkosten und Risiken hinsichtlich der Realisierbar- tionskosten zu senken und ein breiteres Spektrum an Fi- keit erfordern eine ausreichende Eigenkapitalausstattung nanzdienstleistungen, insbesondere der strukturierten Fi- des Projektentwicklers. Diese ist in den Unternehmen oft nanzierung, in Anspruch nehmen zu können. nicht vorhanden. Insbesondere fehlt den Projektierern (2) Projektfinanzierung: Eine strukturierte Finanzierung häufig die Möglichkeit, Projektentwicklungen über einen ist nach Aussage der Finanzinstitutionen aufgrund hoher Zeitraum von mehr als einem Jahr vorzufinanzieren. Transaktionskosten erst für Projektvolumina ab ca. 15 bis Als Ergebnis des Diskussionsprozesses wurden folgende 20 Mio. Euro darstellbar. Ansatzpunkte identifiziert, um diese Herausforderungen zu überwinden: 34 Ein Beispiel ist das Incubator-Programme im Rahmen des UK Car- (1) Eine erste Option ist es, den Informations- und Erfah- bon Trust. Weitere Informationen zu diesem und weiteren Instrumen- rungsaustausch zwischen Finanzierern, Investoren und ten finden sich in der Publikation Public Finance Mechanisms to Ca- talyze Sustainable Energy Sector Growth, welche im Rahmen der Projektentwicklern zu fördern. Geldgeber für EE-Pro- Sustainable Energy Finance Initiative (SEFI) von United Nations En- jekte stellen aufgrund unzureichender Informationen und vironment Programme (UNEP) und Basel Agency for Sustainable nicht ausreichender Referenzen der Projektierer hohe Ri- Energy (BASE) im Jahr 2005 erstellt wurde. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23 – Drucksache 16/5016

Während bei der Unternehmensfinanzierung die Bonität Aus den zuvor genannten Gründen sind die mit dem Risi- der Projektpartner als Entscheidungskriterium für eine komanagement verbundenen Kosten oft hoch und die Kreditmittelvergabe herangezogen wird, ist bei der Pro- Vorbehalte potenzieller Kreditgeber groß. Verschiedene jektfinanzierung der zu erwartende Cashflow entschei- Maßnahmen können jedoch dazu beitragen, diese Pro- dendes Kriterium. Auch KMU mit geringerer Bonität ha- bleme zu überwinden: ben damit die Möglichkeit, an der Realisierung größerer Projekte teilzunehmen. Das Risiko wird dabei auf meh- (1) Zum einen ließe sich durch eine öffentliche Förde- rere Partner verteilt. Aufgrund dieser Eigenschaften wer- rung von Referenzprojekten eine Erfahrungsgrundlage den EE-Auslandsprojekte in zunehmendem Maße über schaffen, um die Kosten für die Risikobewertung zu redu- Projektfinanzierungen realisiert. Im Folgenden werden zieren. Dies kann von der Exportinitiative allerdings nur die Problemstellungen und Lösungsansätze dieser Finan- in einem begrenzten Maße – wie etwa im Rahmen des zierungsart diskutiert. Solardachprogramms umgesetzt – geleistet werden. Einer umfassenderen Förderung von EE-Vorhaben stehen Projektfinanzierung gewichtige Gründe entgegen. So weisen die Projekte in Um eine strukturierte Finanzierung (Projektfinanzierung) der Regel Kosten auf, die bei einer Komplettfinanzierung zu erlangen, haben EE-Projekte die gleichen finanzwirt- durch öffentliche Mittel nach den EU-Beihilfevorschrif- schaftlichen Anforderungen zu erfüllen wie Vorhaben im ten eine EU-weite Ausschreibung erfordern. Die Durch- Bereich anderer Technologieanwendungen. Diese sind führungsaufträge könnten also auch an Unternehmen mit insbesondere: Sitz im Ausland gehen, was nicht der Zielsetzung der Ex- portinitiative entspricht. – Sicherstellung eines stabilen Cashflows (2) Ein zweiter Ansatzpunkt wäre die Erstellung von – Angepasstes Risikomanagement Machbarkeitsstudien bzw. von Studien zur Risikoanalyse, durch die ein Beitrag zur Reduzierung der mit der Risiko- Stabiler Cashflow absicherung verbundenen Kosten geleistet werden könnte. Mit dem im BMWi angesiedelten Projektstudien- Anders als vielfach wahrgenommen, ist im Bereich der fonds wurden in der Vergangenheit bereits einige Mach- Projektfinanzierung selten fehlendes Kapital der Grund barkeitsstudien im Bereich der erneuerbaren Energien er- für die Nichtdurchführbarkeit von Projekten. Vielmehr folgreich durchgeführt. Der Fonds wurde jedoch gilt, dass, sobald Vorhaben hinreichend planbar sind und inzwischen eingestellt, da sich die administrative Ab- ein stabiler Cashflow darstellbar ist, die Projekte in der wicklung und die Kostenentwicklung bei der Bearbeitung Regel auch eine Finanzierung erhalten können. Die be- von Projektanträgen als problematisch erwies. Das sonderen Ziele von Investoren und Banken sind zu be- BMWi prüft zurzeit, ob für den Bereich der EE mit ver- rücksichtigen: Es muss eine angemessene Rendite erzielt tretbarem Aufwand ein vergleichbares Instrument neu in- werden, und die Rückzahlung von Darlehen sollte mit ho- stalliert werden kann. Wegen der Komplexität der Mate- her Sicherheit gewährleistet sein. rie ist allerdings nicht mit einer kurzfristigen Ein Problem vieler EE-Unternehmen ist es, dass hinsicht- Entscheidung zu rechnen. lich der Mechanismen der Projektfinanzierung noch In- formationsdefizite bestehen. Verschiedene Maßnahmen (3) Da die vorsichtige Bewertung von Projektrisiken im Rahmen der Exportinitiative, wie beispielsweise re- durch Banken häufig auf geringe Erfahrungswerte im Zu- gelmäßige Fachveranstaltungen oder die Erstellung von sammenhang mit EE-Projekten zurückzuführen ist, trägt Fachpublikationen und Finanzierungsleitfäden, setzen die Bereitstellung von länder- und technologiespezifi- hier an. schen Informationen dazu bei, Finanzierungsvorbehalte abzubauen bzw. etwaige Risikoaufschläge bei den Finan- zierungskosten zu mindern. Hier setzten die vielfältigen Angepasstes Risikomanagement Informationsaktivitäten im Rahmen der Exportinitiative EE-Projekte verfügen über spezifische Eigenschaften, die an, wie beispielsweise Länderprofile und Exporthandbü- zu einer erhöhten Risikowahrnehmung auf Seiten der In- cher, Finanzierungsforen und Fachveranstaltungen. vestoren führen: (4) Die Risiken von EE-Projekten lassen sich auch durch – EE-Technologien erfordern in der Regel hohe spezifi- eine Nutzung der staatlichen Angebote zur Auslandsge- sche Anfangsinvestitionen mit daraus resultierenden schäftsabsicherung vermindern. Obwohl zu diesen Förde- langen Amortisationszeiträumen. rinstrumenten umfassende Informationen öffentlich ver- fügbar sind (z. B. im Internet unter „www.bmwi.de“, – EE-Technologien sind oftmals „junge“ Technologien unter „www.agaportal.de“ oder unter „www.ixpos.de“ ), mit einer schnellen Technologieentwicklung. Daher werden sie von der EE-Branche bisher erst wenig in An- gibt es in den entsprechenden Zielländern nur geringe spruch genommen. Die Exportkreditgarantien des Bundes Erfahrungswerte. sind insbesondere auf die Exportförderung mittelständi- – EE-Projekte haben nur begrenzt prognostizierbare scher Unternehmen ausgerichtet und stehen auch der EE- Renditen, die insbesondere von den politischen und Branche zur Verfügung. Die Absicherung mehrerer grö- gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie von Förder- ßerer Vorhaben aus dem Bereich der Erneuerbaren Ener- maßnahmen abhängen. gien durch Bundesdeckung in den Jahren 2005 und 2006 Drucksache 16/5016 – 24 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode zeigt, dass die Exportkreditgarantien erfolgreich zur Fi- Wie in den beiden bisherigen Berichten an den Bundestag nanzierung dieser Projekte einsetzbar sind. Den Beson- (Bundestagsdrucksachen 15/1862; 15/5938) dargestellt, derheiten von EE-Projekten wird dadurch Rechnung ge- wurden 2003 erste Maßnahmen zur Information und Be- tragen, dass lange Kreditlaufzeiten auch für kleine ratung deutscher Unternehmen über Auslandsmärkte so- Projektvolumina möglich sind (15 Jahre Kreditlaufzeit ab wie Beteiligungen an Auslandsmessen durchgeführt. Er- 8,4 Mio. Euro). Am 31. Mai 2006 gab es diesbezüglich weiternd kamen in 2004 Angebote und Förderprogramme eine Veranstaltung zum Thema „Exportkreditfinanzie- zur konkreten Unterstützung bei der Auslandsmarkt- rung und Hermesdeckungen“. Diese vom BMWi mit erschließung (u. a. Marketing- und Geschäftsan- 250 Teilnehmern durchgeführte Dialogveranstaltung bahnungsmaßnahmen sowie Leuchtturmprojekte) hinzu. diente dazu, die Einsatzmöglichkeiten von Hermesde- ckungen zu überprüfen und gegebenenfalls Verbesserun- Die Koalitionspartner haben Ende 2005 das entwickelte gen zu entwickeln. Ein Schwerpunkt, an dem auch Vertre- Konzept mit seinen Programmbausteinen bekräftigt, wei- ter der EE-Branche teilnahmen, betraf das Thema tere Unterstützung zugesagt und sich über eine Intensivie- „Energie und Infrastruktur: Rahmenbedingungen für Zu- rung der Aktivitäten verständigt. kunftsbranchen“. Seit 2005 haben das BMWi, dena, DIHK, bfai und die weiteren Netzwerkpartner die entwickelten Angebote und 3.3.3 Zusammenfassung/Ausblick Förderprogramme konsolidiert. Synergiepotenziale wur- den identifiziert und umgesetzt sowie die Maßnahmenpa- Anders als in der öffentlichen Diskussion oftmals wahr- kete weiter anhand der Bedürfnisse der Branche opti- genommen, ist die Bereitstellung von finanziellen Mitteln miert. für die EE-Projektrealisierung kein spezifisches Problem. Bei der Bewertung von Vorhaben im Bereich der EE wer- Im Zeitraum 2003 bis 2005 wurden finanzielle Mittel in den auf dem Kapitalmarkt die gleichen ökonomischen Höhe von ca. 23,5 Mio. Euro für die Aktivitäten der Ex- Kriterien zugrunde gelegt wie in anderen Sektoren. Spe- portinitiative verwendet. Die Aufteilung nach Einzelkom- zifische, aus finanzwirtschaftlicher Sicht negative Eigen- ponenten stellt sich wie folgt dar: siehe nächste Seite. schaften von EE-Projekten, lassen sich indes gezielt min- Nachfolgend werden die Programmbestandteile der Ex- dern. portinitiative einzeln aufgeführt und erläutert (vgl. Abbil- Die Bestandsaufnahme der verfügbaren Förderangebote dung 1: Struktur der Exportinitiative Erneuerbare Ener- zeigt, dass bereits ein breites Instrumentarium zur Adres- gien, S. 5). sierung der Finanzierungsprobleme der EE-Branche zur Verfügung steht. Eine grundlegende Neukonzeption von 4.1 Vernetzung Förderinstrumenten dürfte daher nicht erforderlich sein. Die in der EE-Branche noch bestehenden Informationsde- Das durch die dena koordinierte Aufgabenfeld Vernet- fizite im Hinblick auf staatliche Förderangebote sollten zung stellt einen zentralen Baustein im Rahmen der Ex- jedoch abgebaut werden. Im Rahmen des Informationsan- portinitiative Erneuerbare Energien dar. gebotes der Exportinitiative wurden hierfür neben dem Veranstaltungsformat Exportforum Finanzierung ein För- 4.1.1 Bericht an den Deutschen Bundestag derleitfaden und Finanzierungsleitfaden in Kooperation mit Branchenverbänden und Finanzexperten entwickelt. Das BMWi und die dena informieren in Abstimmung mit Aufgrund der großen Nachfrage ist eine Überarbeitung den Netzwerkpartnern den Deutschen Bundestag jährlich dieses Informationsangebots in 2007 vorgesehen. Umfas- über die Aktivitäten und den Handlungsbedarf im Rah- sende öffentliche Finanzierungszuschüsse, wie sie von men der Exportinitiative Erneuerbare Energien. Seite der EE-Branche oft gefordert werden, sind hingegen Für das Jahr 2007 ist eine externe Evaluierung der Expor- aus beihilferechtlichen, wettbewerbs- und haushaltspoliti- tinitiative geplant. Das Ergebnis soll bis Ende 2007 vor- schen Gründen kritisch zu beurteilen. In einem Folgepro- liegen. Ein entsprechender Beschluss wird dem Bundes- zess zu diesem Bundestagsbericht soll diskutiert werden, tag voraussichtlich Ende Februar 2007 vorgelegt. ob eine Ausweitung der Instrumente in diesem Bereich erforderlich ist. 4.1.2 Koordinierungskreis 4 Aktivitäten der Exportinitiative Der Koordinierungskreis ist das zentrale Steuerungsgre- Erneuerbare Energien mium der Exportinitiative. In den im zweimonatigen Tur- nus stattfindenden Sitzungen findet ein Austausch über Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie exportrelevante Aktivitäten, mögliche Kooperationsan- (BMWi) und die Deutsche Energie-Agentur GmbH sätze und die strategische Ausrichtung der Angebote statt. (dena) wurden im Jahr 2002 vom Deutschen Bundestag mit dem Aufbau und der Koordination der Exportinitia- Zukünftig wird eine weitere Intensivierung der Zusam- tive Erneuerbare Energien beauftragt (siehe Bundestags- menarbeit angestrebt. Synergien, die beispielsweise durch drucksache 14/8278). Die Finanzierung des Programms die gemeinsame Bewerbung von aufeinander aufbauen- erfolgt seitdem über den beim BMWi eingerichteten den Angeboten einzelner Netzwerkpartner bestehen, sol- Haushaltstitel 686 35. len auf diese Weise erschlossen werden. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 25 – Drucksache 16/5016

Abbildung 8

Ausgaben für die Einzelkomponenten der Exportinitiative gemäß Jahresabschluss 2003 bis 2005

1,77 % AHK-Geschäftsreiseprogramm

0,11 % bfai-Kontaktveranstaltungen

12,76 % 31,89 % Messeprogramm EE 8,24 % dena - Exportinitiative

dena - Solardächerprogramm 14,16 % 3,51 % BASREC-Fonds 27,55 % KfW-Klimaschutzfonds

Projektstudienfonds Außenwirtschaft

Ausgaben Exportinitiative Erneuerbare Energien 2003 bis 2005. Quelle: BMWi 2006

Durch Einladen externer Referenten und thematische Interessenten) umfasste Anfang 2006 ca. 2 600 Adressa- Schwerpunktsetzung werden auch inhaltliche Diskussio- ten. Zu diesem Zeitpunkt waren seit erstmaliger Versen- nen vorangebracht. Im Jahr 2006 stand hierbei das Thema dung im Juni 2003 ca. 150 E-mail-basierte Newsletter Finanzierung im Mittelpunkt. Es wurde vereinbart, die verschickt worden. Strategiegespräche weiter zu intensivieren und den Koor- Das Internet-Portal www.exportinitiative.de konnte einen dinierungskreis mit seiner vielfältigen fachlichen Exper- kontinuierlichen Anstieg der Anmeldungen und Besuche tise noch effektiver zu nutzen. verzeichnen. Gab es im Zeitraum Januar bis Juni 2005 ca. 40 000 Besucher, so nahm deren Anzahl zwischen Juli 4.1.3 www.exportinitiative.de und Inlands- und Dezember 2005 auf rund 75 000 und im ersten Halb- Newsletter jahr 2006 auf 124 000 zu. Das Portal dient primär der Darstellung der Exportinitiative und ihrer Angebote und Über die Website www.exportinitiative.de und den In- Veranstaltungen. Daneben wird sie aber auch als Anlauf- lands-Newsletter werden die Angebote der Exportinitia- stelle für Anfragen zu Länderinformationen genutzt und tive, die verschiedenen Aktivitäten der Netzwerkpartner von der Branche als zentraler Informationspool wahrge- sowie aktuelle Entwicklungen und Veranstaltungen mit nommen. Bezug auf ausländische EE-Märkte gebündelt kommuni- ziert. Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung zeigen deut- lich, dass Newsletter und Internetportal als vorrangige In- Der wöchentliche Newsletter für die inländische Ziel- formationsquellen für die Angebote der Exportinitiative gruppe (Netzwerkpartner, EE-Unternehmen und sonstige genutzt werden (siehe Abbildung 9). Drucksache 16/5016 – 26 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Abbildung 9

Von den Unternehmen genutzte Quellen zur Information über die Exportinitiative Erneuerbare Energien. Quelle: dena-Umfrage 2006.

Um den Informationsstand der EE-Branche über die Akti- und -akquise im Hinblick auf die Angebote der Export- vitäten der Exportinitiative weiter auszubauen, soll die initiative weiterentwickelt. Website zukünftig noch intensiver von allen Netzwerk- partnern als Kommunikationsinstrument genutzt werden. 4.2 Auslandsmarktinformationen Neben den bestehenden Angeboten könnte es beispiels- weise als zentrale Plattform für Anfragen zu den Förder- Die nachfolgend aufgeführten Einzelmaßnahmen der aktivitäten der Netzwerkpartner eingesetzt werden. dena zur Bereitstellung von Auslandsmarktinformationen leiten sich direkt aus dem Beschluss des Deutschen Bun- destages zur Umsetzung der Exportinitiative Erneuerbare 4.1.4 Auslands-Newsletter und Online-Forum Energien ab. Die Initiative soll „als Kompetenzzentrum und Informationsbroker die Vermittlung von Know-how Durch die Vielzahl der Aktivitäten im Ausland verfügt und Partnern zwischen den bestehenden nationalen und die Exportinitiative über mehrere Tausend Kontakte zu multilateralen Institutionen und der Wirtschaft überneh- Entscheidungsträgern in Unternehmen, Institutionen und men, bestehende Aktivitäten programmatisch bündeln so- Politik in den wichtigsten Zielmärkten für EE-Technolo- wie Daten im Hinblick auf Marktchancen zielgerichtet gien. Um die Kontakte zu verstetigen, wird dieser Perso- aufbereiten und zur Verfügung stellen“. nenkreis durch den 2005 gestarteten Auslands-Newsletter (Stand Juni 2006: ca. 3 000 Adressaten) quartalsweise mit Die über das Internetportal www.exportinitiative angebo- aktuellen Branchen- und Unternehmensnachrichten aus tenen Länderprofile, Handbücher der dena-Schriften- Deutschland versorgt. reihe und Veranstaltungen informieren die deutschen Un- ternehmen der EE-Branche über branchenspezifische Das Online-Forum „renewables made in Germany“ Marktpotenziale im Ausland und bieten Expertenwissen (www.renewables-forum.com) ist als Treffpunkt von In- zu den verschiedenen Formen der Finanzierung von Aus- teressenten aus aller Welt und deutschen Akteuren aus landsgeschäften an. dem EE-Sektor konzipiert. Es stellt die Schnittstelle Die Verkaufszahlen der Länderprofile und der Fachbü- zwischen den hochfrequentierten Online-Portalen cher der dena-Schriftenreihe konnten in den vergangenen www.exportinitiative.de (für deutsche Akteure) und Jahren kontinuierlich gesteigert werden So wurden bei- www.renewables-made-in-germany.com (für ausländi- spielsweise im Jahr 2005 insgesamt 409 Länderprofile sche Interessenten) dar. verkauft (2003: 109). Die große Nachfrage nach länder- spezifischen Informationen wird auch durch die Ergeb- 4.1.5 Unternehmensansprache nisse der Unternehmensbefragung bestätigt. So haben mehr als die Hälfte der befragten Firmen detaillierte Zur Schaffung einer umfassenden und aktuellen Informa- Marktanalysen als das Angebot angegeben, welches sie tionsgrundlage über die deutsche EE-Branche wurde sich für die Zukunft verstärkt wünschen. Daneben haben 2004 eine Datenbank bei der dena aufgebaut. Die Daten- sich die Veranstaltungsformate des „Branchen- und Ex- bank enthält inzwischen detaillierte Informationen zu den portforums Erneuerbare Energien“ sowie der Fachveran- Produkten, Geschäftsfeldern und Auslandsaktivitäten von staltungen zu Ländern und Finanzierungsfragen als ca. 1 000 deutschen Unternehmen im Bereich der EE. Sie Marktplätze für die Informationsbeschaffung bewährt wird beständig für eine gebündelte Teilnehmeransprache und etabliert. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27 – Drucksache 16/5016

4.3 Auslandsmarketing „renewables made in kammern sowie im Rahmen internationaler Messen, Kon- Germany“ ferenzen und Veranstaltungen eingesetzt. Er ist auch im Internetportal von T-Online, auf der Website der Export- Unter dem Label „renewables made in Germany“ werden initiative sowie in den Portalen einzelner Verbände ver- umfassende Maßnahmen und Dienstleistungen ange- fügbar. boten, die im Ausland über das Angebot, die Leistungs- fähigkeit und die Einsatzmöglichkeiten Erneuerbarer Zusätzlich zum Imagefilm im DVD-Format wurde 2006 Energie-Technologien informieren. Die Technologieaus- die TV-Reportage „Discovery: New Energy from Ger- stellung, das Export-Marketingpaket und der Imagefilm many; 24 hours in the land of renewable energies“ fertig bedienen in unterschiedlicher Informationstiefe und me- gestellt. Sie wird an internationale Fernsehredaktionen dialer Aufbereitung dieses Ziel. Damit kann den viel- vertrieben. schichtigen Anfragen aus aller Welt erfolgreich begegnet werden. 4.4 dena-Solardachprogramm Im Rahmen des von der dena durchgeführten Solardach- 4.3.1 Technologieausstellung programms werden Photovoltaik- und Solarthermieanla- Die Technologieausstellung „renewables made in Ger- gen als „Leuchtturmprojekte“ in zukunftsträchtigen Ziel- many“ informiert weltweit Entscheidungsträger aus Poli- märkten deutscher Solartechnologie durchgeführt. Zur tik und Wirtschaft über die Einsatzmöglichkeiten und die öffentlichkeits- und werbewirksamen Demonstration Leistungsfähigkeit von EE-Technologien. Sie kam in den werden die Projekte auf Dächern deutscher Schulen oder letzten drei Jahren jeweils in über 50 Ländern zum Ein- anderen wichtigen Einrichtungen von öffentlichem Inte- satz. resse installiert. Die Projekte werden durch Maßnahmen wie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Events, Informa- 4.3.2 Export-Marketingpaket tionsvermittlung und Schulungen begleitet. Dabei wird das gute Image der Einrichtungen genutzt, um „renew- Das Export-Marketingpaket „renewables made in Ger- ables made in Germany“ in den ausgewählten Ländern als many“ ist im April 2006 in dritter Neuauflage erschienen. zuverlässige und zukunftsweisende Technologie bekannt Die Vorbereitungen für die vierte Auflage in 2007 werden zu machen. Mit den Projekten sollen der Export von derzeit durchgeführt. Nach 40 teilnehmenden Unterneh- Technologien im Bereich Solartechnik gefördert und neue men 2004 und 70 im Jahr 2005 nutzen 2006 rund 100 Fir- Märkte für Solartechnikanwendungen erschlossen wer- men die Möglichkeit, sich über die Produktkataloge, die den. CD-ROM und die Internetseite www.renewables-made- in-germany.com im Ausland zu präsentieren. Die Kata- In jedem einzelnen Projekt arbeiten mehrere Organisatio- loge und CD-ROMs kamen bisher auf über 125 Veran- nen und Institutionen bei der Projektumsetzung zusam- staltungen in über 60 Ländern zum Einsatz. men: – Die dena ist für die Gesamtkoordination der Projekte 4.3.3 Imagefilm und eine ordnungsgemäße Mittelverwendung zustän- dig. Der Film „renewables made in Germany – a film about the advantages of renewable energy technologies“ prä- – Die exportorientierten Solarunternehmen (Hersteller, sentiert komplexe Inhalte anschaulich und informativ und Systemanbieter) installieren mit Partnern vor Ort die ist auf die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppen in den Solaranlage, setzen die PR-, Marketing- und Schu- Auslandsmärkten abgestimmt. Er ergänzt die bewährte lungsmaßnahmen um und beteiligen sich an der Pro- Verbreitung von Informationen über Publikationen und jektfinanzierung zu 53 Prozent. Die öffentliche Ko- Internetportale und unterstützt wirksam die Aktivitäten finanzierung wird aus Mitteln der Exportinitiative der Exportinitiative Erneuerbare Energien auf internatio- bereitgestellt. naler Ebene. – Die deutschen Schulen und Einrichtungen sind als Der Film präsentiert die verschiedenen Möglichkeiten der Multiplikatoren für die Verbreitung von Solartechnik Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, die in die Projekte eingebunden. Sie stellen die Installa- entsprechenden Technologien, das umfassende Leistungs- tionsfläche bereit und wirken auch bei den PR-, Mar- spektrum und das gesammelte Know-how deutscher keting- und Schulungsaktivitäten mit. Branchenunternehmen. Dabei stehen vor allem die Über- – Die Deutschen Auslandsvertretungen unterstützen die tragbarkeit deutscher Technologie sowie ihre konkreten Projekte durch Einbindung der Politikvertreter vor Einsatzmöglichkeiten im Mittelpunkt. Die Inhalte werden Ort. in separaten Modulen dargestellt, damit diese bei Bedarf zielgruppenspezifisch bei ausgewählten Veranstaltungen – Auslandshandelskammern und Dienstleister küm- oder auch als audiovisuelle Ergänzung zur dena-Techno- mern sich um die Umsetzung der PR-, Marketing- und logieausstellung gezeigt werden können. Schulungsmaßnahmen. Zielgruppe des Imagefilms sind ausländische Interessen- Im Verfahren für die Teilnahme am Solardachprogramm ten deutscher EE-Technologie. Der Film wird durch die 2005/2007 hatten bis Ende Mai 2005 21 Solarunterneh- deutschen Auslandsvertretungen und Auslandshandels- men Interessensbekundungen für 22 Länder abgegeben. Drucksache 16/5016 – 28 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Im Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens wurden zu- stellung der Ziele, Struktur und Angebote des Programms nächst acht Photovoltaik- und drei Solarthermieprojekte, findet sich im vorherigen Bundestagsbericht (Bundes- davon zwei für solare Kühlung, vorangetrieben. Nach tagsdrucksache 15/5938). Absage eines Photovoltaikprojekts befinden sich im So- lardachprogramm 2005/2007 zehn Vorhaben in der Um- Bis zum Jahresende 2006 wird die Anzahl der erfolgreich setzungs bzw. Vorbereitungsphase. durchgeführten Geschäftsreisen seit Beginn des Pro- gramms (Herbst 2004) auf mehr als 110 ansteigen, mit ei- Bis Ende 2006 konnten weltweit insgesamt 14 Projekte ner Beteiligung von mehr als 550 Unternehmen. Die umgesetzt bzw. vorbereitet werden.35 durchschnittliche Teilnehmerzahl hat sich ebenso positiv entwickelt: Während im Jahr 2004 noch 5,4 Unternehmen Mit dem Solardachprogramm zur Auslandsmarkterschlie- an einer Geschäftsreise teilnahmen, lag die durchschnitt- ßung wurde ein Konzept verwirklicht, das Win-Win-Situ- liche Beteiligung im 1. Halbjahr 2006 bei 7 Unterneh- ationen für viele Projektbeteiligte bietet. Für die beteilig- men. ten Solarunternehmen wird der Markteinstieg erleichtert, die Schulen haben pädagogische und wirtschaftliche Vor- Das Geschäftsreiseprogramm hat den Anspruch, deut- teile und die Zielländer profitieren sowohl im Hinblick schen Unternehmen der EE-Branche nicht nur einen Zu- auf die Verbreitung der Solartechnik als auch durch die gang zum Zielmarkt zu verschaffen, sondern auch eine Wertschöpfung bei Vertrieb und Installation von „re- zielgenaue Kontaktaufnahme mit den bestmöglichen Ge- newables made in Germany“. sprächspartnern zu ermöglichen. Damit eignet es sich gleichermaßen für Unternehmen, die einen Markt ken- Das Interesse der Unternehmen am Solardachprogramm nenlernen oder sondieren möchten wie auch für Firmen, ist nach wie vor groß. Dazu tragen nicht zuletzt die un- die ihre Geschäftskontakte vertiefen oder verbreitern wol- mittelbaren Erfolge in Form von neu gewonnenen Ver- len. Dies wird durch die hohe Zahl von teilnehmenden triebspartnern, Aufträgen für Solartechnikkomponenten Unternehmen, die bereits im Zielmarkt aktiv sind, unter- und Aufträge für schlüsselfertige Solaranlagen aus dem strichen. Zur Verbesserung der Betreuungsqualität wurde Programmdurchlauf 2004/2005 mit Projekten in Nami- die maximale Teilnehmerzahl auf acht begrenzt. bia, El Salvador, Griechenland und Portugal bei. Die programmbegleitende Evaluierung hat die schnelle Eine Programmevaluierung in 2007 wird weitere Ergeb- Anpassung des Instruments an die Bedürfnisse der Unter- nisse sowohl über die Umsetzung der Solardachpro- nehmen möglich gemacht. Die Ergebnisse der im drei- gramme (Presseclippings, Teilnahme an Veranstaltungen, und zwölfmonatigen Abstand durchgeführten Unterneh- Internetzugriffe) als auch über Erfolge bei der Markt- mensbefragung für die Geschäftreisen des Jahres 2004 erschließung durch die beteiligten Solarunternehmen zeigen, dass die Erwartungen der Unternehmen bereits (Kundenanfragen, Aufträge, Vertriebnetzaufbau, Ange- bei Programmbeginn erfüllt werden konnten. Die hohe botsabgaben) liefern. Zufriedenheit mit der Programmgestaltung und der indi- viduellen Betreuung zeigte sich insbesondere im Rahmen 4.5 AHK-Geschäftsreiseprogramm des Erfahrungsaustausches, zu dem das BMWi am Erneuerbare Energien 12. Mai 2006 eingeladen hatte. Über 400 Teilnehmer hat- ten die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen mit der Das in der EE-Branche etablierte AHK-Geschäftsreise- Exportinitiative und speziell dem Geschäftsreisepro- programm Erneuerbare Energien vermittelt deutschen gramm auszutauschen. Wegen der überzeugenden Reso- Unternehmen zielgenau individuelle Kontakte mit Ent- nanz wird das Programm auch 2006 in vergleichbarem scheidungsträgern aus Wirtschaft, Administration und Umfang fortgeführt. Politik in den Zielmärkten. Hauptbestandteile der Ge- schäftsreisen sind individuell vereinbarte Geschäftskon- takte sowie zentrale Seminarveranstaltungen, zu denen 4.6 BMWi-Auslandsmesseprogramm die entsprechende Zielgruppe sowie weitere relevante Multiplikatoren des Landes eingeladen werden. Das Pro- Ein weiterer zentraler Baustein der Auslandsmarkt- gramm wird vom Deutschen Industrie- und Handels- erschließung im Rahmen der Exportinitiative ist das Aus- kammtertag (DIHK) koordiniert. Die dena ist für die Ak- landsmesseprogramm des BMWi. Das Messesonderpro- quise der beteiligten Unternehmen sowie für die gramm „Erneuerbare Energien“ hat zum Ziel, im Ausland organisatorische Durchführung der Seminarveranstal- über EE-Technologien aus Deutschland zu informieren, tung zuständig. Ab 1. Januar 2007 wird diese Tätigkeit die Technologieführerschaft Deutschlands in vielen Be- entsprechend der Empfehlungen des Deutschen Bundes- reichen der EE sichtbar zu machen und für das gesamte tages und des Bundesrechnungshofes mittels Ausschrei- Spektrum deutscher EE-Technologien zu werben. Kern bung vergeben werden. Die Entscheidung über die des Messeauftritts ist die Weitergabe von Informationen Durchführung der Programmmaßnahmen und die Finan- über die Bandbreite deutscher Produkte und die Vermitt- zierung erfolgt durch das Bundesministerium für Wirt- lung von Kontakten zu deutschen Herstellern. Der Erfolg schaft und Technologie (BMWi). Eine ausführliche Dar- des Programms lässt sich nicht an Umsatzzahlen messen, auch wenn es durchaus vorkommt, dass sich die Auf- tragsbücher der beteiligten deutschen Unternehmen be- 35 Eine Tabelle mit einem Überblick über den Stand der verschiedenen reits auf dem Messestand des BMWi füllen. Für die Fir- Solardächer findet sich in Anhang II. men stehen jedoch Marktbeobachtung und Imagegewinn Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29 – Drucksache 16/5016 im Vordergrund. Oft geht es ihnen auch darum, erste Aus- – Bei den bfai-Einkäuferreisen steht die Bewerbung landserfahrungen zu sammeln. deutscher EE-Technologien im Vordergrund. Delega- tionen aus dem Ausland reisen nach Deutschland (auf Im Rahmen des Messeprogramms wird auf ausgewählten eigene Kosten), um sich über die Leistungsfähigkeit internationalen Energiemessen – in die Auswahl kommen der deutschen EE-Industrie zu informieren. Diese Ver- Auslandsmessen in attraktiven Zielmärkten und deutsche anstaltung ist insbesondere auch zur Nachbearbeitung Fachmessen mit einem hohen Anteil an internationalem von AHK-Geschäftsreisen geeignet. Fachpublikum – ein deutscher Gemeinschaftsstand orga- nisiert. Durch ein attraktives Rahmenprogramm zieht er – Die bfai-Unternehmerreisen haben ausgewählte Besucher an und dient als Schaufenster deutscher EE- Schwellenländer zum Ziel. Sie dienen der Vor-Ort-In- Technologien. Zum Rahmenprogramm gehört der „Ger- formation über Märkte, die für eine individuelle Ge- man Renewable Energy Day“, auf dem Messebesucher sprächsvermittlung bei deutschen Unternehmen noch mit Fachvorträgen über den Entwicklungsstand und die nicht hinreichend bekannt sind36. Vorzüge deutscher Produkte informiert werden. Dieser Programmteil wird durch Ausschreibung vergeben und Im Jahr 2005 organisierte die bfai drei Informationsver- von einem messebegleitenden Consultant durchgeführt anstaltungen, eine Einkäuferreise und zwei Unternehmer- (2003 bis 2005: dena, 2006: Berliner Energie Agentur reisen. Das Programm wurde in Abstimmung mit dem GmbH). Für deutsche EE-Unternehmen besteht das An- BMWi und den Partnern im Koordinierungskreis der Ex- gebot, sich an dem Gemeinschaftsstand mit individuellen portinitiative festgelegt. Die Ausschreibung der Projekte Präsentation zu beteiligen. Bei den im Zeitraum 2003 bis erfolgt einmal jährlich. Die von der bfai beauftragten 2006 durchgeführten 60 Messebeteiligungen nahmen ins- Durchführer sind neben den Auslandshandelskammern gesamt 102 Aussteller dieses Angebot war. und den Industrie- und Handelskammern auch Länderver- eine und private Consultants. Die Messeauftritte und damit auch das Angebot von EE- Technologien aus Deutschland finden große internatio- 4.8 KfW-Klimaschutzfonds nale Aufmerksamkeit. Das Konzept des BMWi-Messe- standes, Informationsmittler und Ansprechpartner für „re- Die Bundesregierung, vertreten durch das BMWi, hat newables made in Germany“ zu sein, hat sich bewährt. sich verpflichtet, im Zeitraum 2005 bis 2008 einen Ge- Damit konnte das Ziel des Messesonderprogramms, eine samtbetrag in Höhe von bis zu 4 Mio. Euro einschließlich Plattform für gemeinsames Auslandsmarketing deutscher Managementvergütung und Steuern in den KfW-Klima- Unternehmen zu bieten, konsequent und erfolgreich wei- schutzfonds einzuzahlen. Hieraus wird die KfW bis Ende terverfolgt werden. 2008 Beträge in Höhe von insgesamt 3,46 Mio. Euro für den Erwerb von Zertifikaten aus EE-Klimaschutzprojek- 4.7 Informations- und Kontaktveranstaltungen ten abrufen. der bfai Die erste Tranche des KfW-Klimaschutzfonds wurde in- Die Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) organisiert zwischen mit einem Einlagevolumen von 83,9 Mio. Euro im Rahmen der Exportinitiative und im Auftrag des geschlossen. Das Zielvolumen des Fonds von 50 Mio. BMWi Informations- und Kontaktveranstaltungen (IuK) Euro wurde damit weit überschritten. Einleger in den für deutsche EE-Unternehmen. Bei den IuK handelt es Fonds sind in erster Linie deutsche Unternehmen aus der sich um ein seit vielen Jahren bewährtes Instrument der Energiewirtschaft (46 Prozent des Auftragsvolumens) Außenwirtschaftsförderung, das eingesetzt wird, um und der Industrie (17 Prozent). Daneben sind Banken und deutschen KMU bei der Erschließung ausländischer regionale Förderinstitute aus Österreich, Deutschland und Märkte effizient Hilfestellung zu leisten. Um den Markt- Frankreich (21 Prozent), das BMWi (4 Prozent) sowie die einstieg zu erleichtern, werden unter fachkundiger Vorbe- KfW mit Eigenmitteln (12 Prozent) beteiligt. Eine zweite reitung und Begleitung Symposien, Unternehmertreffen Tranche des Fonds wird derzeit vorbereitet. und Kooperationsbörsen durchgeführt. Bis Ende Juni 2006 wurden im Rahmen des KfW-Klima- Im Jahr 2005 wurde das IuK-Programm im Bereich der schutzfonds insgesamt vier Kaufverträge bzw. Vorver- EE angepasst, um eine deutlichere inhaltliche Abgren- träge über insgesamt rd. 2,5 Mio. Zertifikate (CERs) mit zung zum AHK-Geschäftsreiseprogramm zu erreichen. einem bewerteten Vertragsvolumen von rd. 23,4 Mio. Diesem Zweck diente die stärkere Ausrichtung der bfai- Euro (entspricht einem durchschnittlichen Kaufpreis von Veranstaltungen auf den Aspekt der Informationsbeschaf- ca. 9,52 Euro)37 abgeschlossen: fung, während bei den AHK-Geschäftsreisen die gezielte – Zwei Zertifikate-Kaufverträge über insgesamt Kontakt- und Geschäftsanbahnung im Vordergrund ste- 1,260 Mio. CERs hen soll. Im IuK-Programm für die EE-Branche werden drei unter- 36 Eine Tabelle mit allen in 2005 durchgeführten und für 2006 geplan- schiedliche Veranstaltungstypen angeboten: ten IuK-Veranstaltungen findet sich in Anhang II. 37 Die höheren Zertifikatankaufpreise des KfW-Fonds im Vergleich – Auf den bfai-Informationsveranstaltungen informieren zum BASREC-Fonds resultieren aus einer anderen Ankaufsstruktur, sich deutsche Unternehmen im Inland über ein mögli- die Erfüllungsrisiken weitergehend ausschaltet und bei der die KfW ches Engagement im Ausland. z. T. auf zusätzliche Ausfallgarantien zurückgreifen kann. Drucksache 16/5016 – 30 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Dabei handelt es sich um das Bandeirantes-Deponie- Die Bundesregierung, vertreten durch das BMWi, betei- gasprojekt in Brasilien und drei Windenergieprojekte ligt sich am BASREC-Fonds („Testing Ground Facility“, in Indien. Technologielieferant des Windenergiepro- TGF) der Ostseeanrainerstaaten mit 5 Mio. Euro (Ge- jekts in Indien ist ein Tochterunternehmen eines deut- samtvolumen der TGF ursprünglich 15 Mio. Euro von schen Windenergieanlagenherstellers. Die Zertifikate Seiten der Mitgliedstaaten, nach Beteiligung weiterer ins- aus dem Deponiegasprojekt sind sofort lieferbar und besondere privater Einzahler jetzt 35 Mio. Euro). Verwal- können bereits in der ersten Handelsperiode (2005 bis tet wird der Fonds durch die Nordische Umweltfinanzie- 2007) des EU-Emissionshandelssystems angerechnet rungsgesellschaft NEFCO (www.nefco.fi). werden (sog. „early credits“). Die Zertifikate aus den Windenergieprojekten werden in gleichen Tranchen Ziel des Fonds ist die beispielgebende Finanzierung des überwiegend im Zeitraum 2008 bis 2012 geliefert. Ankaufs von Emissionseinsparzertifikaten aus JI-Projek- ten38 im Rahmen der BASREC-Kooperation. Diese soll – Zwei Vorverträge über insgesamt 1,203 Mio. CERs dazu dienen, die Nutzung dieses Kyoto-Instruments Diese betreffen ein Methanprojekt im Kohlenbergbau durch Unternehmen (Emissionshandelsverpflichtete, Ma- in China und das Zafarana-Windenergieprojekt in schinen- und Anlagenexporteure, Projektinvestoren, Zer- Ägypten. Die Zertifikate aus den Projekten werden in tifizierer und sonstige Dienstleister) anzuschieben. annähernd gleichen Tranchen hauptsächlich im Kyoto-Zeitraum 2008 bis 2012 geliefert. Am Gruben- Der Fonds soll eine zusätzliche Nachfrage nach CO2-zer- gasprojekt in China sind deutsche Unternehmen bzw. tifizierten Emissionseinsparprojekten erzeugen und Mo- deutsche Technologie nach hiesiger Kenntnis nicht be- dernisierungsmaßnahmen im Energiesektor attraktiver teiligt. Um das Zafarana-Projekt hatten sich keine machen. Zugleich wird das Vertrauen privater Investoren deutschen Zulieferer beworben, obwohl beide Vorha- in die Sicherheit und Umsetzbarkeit der komplexen ben im Rahmen der deutschen finanziellen Zusam- Kyoto-Projektmechanismen gesteigert. Dadurch verbes- menarbeit ausgeschrieben wurden. sern sich die Rahmenbedingungen für Investitionen in Die KfW steht gegenwärtig (Stand Mai 2006) in Verhand- emissionsmindernde Technologien, und es werden zu- lungen über den Erwerb von Zertifikaten aus weiteren sätzliche Exportmarktpotenziale für deutsche Unterneh- 22 Projekten. Die überwiegende Zahl der Vorhaben fällt men geschaffen. in die Bereiche Biomasse, Deponiegas, Windenergie, Konkret können mit der deutschen Einzahlung nach dem (kleine) Wasserkraftwerke und Grubengas. Die Projekte Mandatarvertrag mit dem Fondsmanager NEFCO im befinden sich in Indien (10), Brasilien (3), Ägypten (2) Rahmen des Gesamtportfolios Zertifikate aus EE-Projek- sowie Marokko, Vietnam, Neuseeland, Südafrika, Pakis- ten erworben werden. Bisher wurden elf Projekte (siehe tan, Chile und Nepal. Bei mehreren Projekten ist die nachfolgende Tabelle) als besonders erfolgversprechend Technologielieferung noch nicht entschieden. Bei einigen klassifiziert – davon neun im Bereich der EE – die insge- wenigen Vorhaben ist die Beteiligung deutscher Techno- logielieferanten jedoch absehbar. samt bis zu 3,5 Mio. Emissionszertifikate generieren kön- nen. Für sechs Projekte wurden bereits Ankaufvereinba- Nach Berechnungen der KfW entfallen von den Projekten rungen (sog. Emission Reduction Purchase Agreements) ca. 69 Prozent auf Erneuerbare Energien (Windanlagen, im Umfang von insgesamt rund 1 Million Emissionsmin- Biomasse- und Biogasanlagen sowie Wasserkraft) und ca. derungszertifikate bei Kaufpreisen zwischen 5 und 7 Euro 19 Prozent auf Deponiegasprojekte und Methanprojekte je t CO2 abgeschlossen. In der nachfolgenden Tabelle im Kohlebergbau. Rund 64 Prozent der Zertifikate sollen sind auch Projekte enthalten, die sich in der Phase kon- aus Projekten im Bereich der EE aufgekauft werden. Wei- kreter Vertragsverhandlungen befinden, bzw. für die be- tere 22 Prozent der Zertifikate stammen aus Deponiegas- reits Optionsverträge abgeschlossen wurden. projekten und Methanprojekten im Kohlebergbau. Erste Teilankäufe können noch 2006 und 2007 in der 4.9 Klimaschutzprojekte im Ostseeraum Form so genannter Assigned Amount Units (AAUs) er- (BASREC-Fonds) folgen. Der überwiegende Teil der Zertifikatekäufe dürfte indes 2008 bis 2012 sogenannte „Emission Reduction Im Rahmen der Ostseeraum-Energiekooperation Units“ (ERUs) betreffen. Im Rahmen des Portfolioprin- BASREC wurde am 29. November 2003 eine Rahmen- zips wird Deutschland an allen Ankäufen im Bereich der vereinbarung über die Einrichtung einer Pilotregion zur EE anteilig beteiligt sein. Über die in folgender Tabelle Anwendung der Kyoto-Mechanismen auf Energiepro- jekte im Ostseeraum abgeschlossen. Teilnehmer sind die aufgeführten Projekte hinaus ist eine Vielzahl weiterer Regierungen der Länder Dänemark, Deutschland, Est- Projekte in unterschiedlichen Stadien der Vorverhandlun- land, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Po- gen. len und Schweden. Anfang 2004 wurde dafür eine mit öf- fentlichen und privaten Mitteln auszustattende BASREC- 38 Bei den Zielländern der TGF-Projekte im Ostseeraum (plus ) Finanzfazilität zum Ankauf von Emissionseinsparzertifi- handelt es sich durchweg um Länder, die im Rahmen des Kyoto-Pro- katen aus JI-Projekten ins Leben gerufen. tokolls eigene Emissionsverpflichtungen eingegangen sind. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 31 – Drucksache 16/5016

Tabelle 3

Zu erwerbendes Zertifikatvolumen Projekt und Ort39 Kategorie (TGF-Anteil) aus Status Emissionsreduktion in t/CO2 Estland: Saarema Erneuerbare Energien 88.000 Vertragsabschluss Biogas aus tierischen Abfällen Estland: Viru Nigula Erneuerbare Energien 185.000 Vertragsabschluss 24 MW Windpark Russland: Murmansk Energieeffizienz 150.000 Vertragsabschluss Fernwärme-Modernisierung Russland: Khimprom, Kemerovo Kokerei- Energieeffizienz; 286.000 Vertragsabschluss gasnutzung (bisher Abfackelung) Estland: Vanaküla Erneuerbare Energien 150.000 Vertragsabschluss 9 MW Windpark Litauen: Lapes, Erneuerbare Energien; 159.000 Vertragsabschluss Kaunas Deponiegaserfassung und -BHKW Methanerfassung Estland: Erneuerbare Energien 111.000 Vorvertrag 7 MW Windpark Russland: Erneuerbare Energien; 654.000 Vorvertrag Abwasseraufbereitung; Biogas-BHKW Methanerfassung Russland: Erneuerbare Energien; 500.000 Vertragsverhandlung Abwasseraufbereitung, Biogas-BHKW Methanerfassung Russland: Erneuerbare Energien 250.000 Vertragsverhandlung Sägewerk, Biomasseheizwerk Ukraine: Erneuerbare Energien 900.000 Vertragsverhandlung Windpark 39 Bei den noch nicht fest abgeschlossenen Verträgen wird aus Wettbewerbsgründen auf die genaue Ortsangabe verzichtet.

4.10 Einbindung der EZ in die Exportinitiative Einen ersten, sehr erfolgreichen Einstieg in die EZ hat das Erneuerbare Energien Solardachprogramm ermöglicht; ein vorzeigbares Projekt der Firma Energiebau in Tansania hat andere afrikanische Viele exportorientierte Unternehmen der EE-Branche Länder, die bei der Präsentation zugegen waren, ermutigt, sind bisher zurückhaltend, was ihre Aktivitäten in den sich im BMWi nach weiteren Möglichkeiten zu erkundi- Märkten der Entwicklungsländer betrifft. Grund hierfür gen. ist, dass in diesen Ländern keine oder nur rudimentäre Programme zur Förderung der Erneuerbaren Energien Ende 2005/Anfang 2006 ist das BMWi in Gespräche mit vorhanden sind bzw. die staatlich subventionierten Ener- der GTZ eingetreten, um zu prüfen, unter welchen Rah- giepreise in diesen Ländern einen kostendeckenden Be- menbedingungen konkrete Projekte z. B. zusammen mit trieb von EE-Systemen nicht zulassen. der GTZ durchgeführt werden können. Ende 2006 wurde Weiterhin sind die KMU der EE-Branche derzeit eher auf zwischen BMWi und GTZ ein Vertrag geschlossen, mit die lukrativen und leichter zugänglichen EE-Märkte in dem das geschäftliche Engagement deutscher Unterneh- Europa, Nordamerika und Asien konzentriert. men aus den EE-Branchen unter dem Dach der Exportini- tiative Erneuerbare Energien im Rahmen eines Pilotpro- Mit Beschluss des Deutschen Bundestages auf Bundes- jektes im Senegal unterstützt werden soll. tagsdrucksache 15/4868 wurde die Bundesregierung auf- gefordert, die Exportinitiative Erneuerbare Energien stär- Die GTZ wird deutsche Unternehmen bei der Kontaktan- ker auf Aktivitäten im Bereich der EZ zu fokussieren. bahnung zu wichtigen staatlichen Stellen und dem Privat- Dazu sollte die Vernetzung zwischen den relevanten Ak- sektor sowie bei der Informationsbeschaffung unterstüt- teuren der Regierung und der Unternehmen verbessert zen, um ihre Produkte und Dienstleistungen im Senegal und die Instrumente aus dem Bereich der EZ und der Ex- vorzustellen. Dabei sollen entwicklungspolitischer Nut- portinitiative zusammengeführt werden, um alle Syner- zen und Entwicklungsmöglichkeiten unternehmerischer gien zu nutzen. Kooperationen zusammengeführt werden. Das Projekt ist Drucksache 16/5016 – 32 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode als Pilotmaßnahme angelegt und soll modellhaft erkun- 5 Aktivitäten der Netzwerkpartner den, in welcher Form Institutionen der Entwicklungszu- Von den im Koordinierungskreis der Exportinitiative Er- sammenarbeit Beiträge im Rahmen der Exportinitiative neuerbare Energien zusammengeschlossen Institutionen leisten können. werden weitere, die Programme von BMWi und dena Mit Beschluss des Deutschen Bundestages auf Bundes- komplementierende, Aktivitäten zur Unterstützung des tagsdrucksache 15/4868 wurde ausdrücklich die stärkere Exports Erneuerbarer Energien durchgeführt. Einbindung von RE-NEXT in die Exportinitiative gefor- dert. RE-NEXT ist ein Zusammenschluss kleiner und 5.1 Auswärtiges Amt (AA) mittelständischer Unternehmen aus dem Bereich der EE, die vorrangig in den neuen Bundesländern und in Berlin Das Auswärtige Amt bringt vor allem über die Auslands- ansässig sind. Ziel von RE-NEXT ist es, den Export von vertretungen Informationen über allgemeine wirtschaftli- Produkten und Technologie-Know-how in Schwellen- che sowie spezielle energiepolitische Entwicklungen in und Entwicklungsländer voranzubringen. Kontakte mit den Zielmärkten in das Netzwerk ein. Die Auslandsver- RE-NEXT wurden bereits aufgenommen; eine Aufnahme tretungen stehen auch Unternehmen beratend zur Seite von RE-NEXT als weiteres Mitglied in den Koordinie- und können diese bei der Kontaktaufnahme unterstützen rungskreis der Exportinitiative soll im Januar 2007 erfol- und deren Interessen politisch flankieren. gen. Zusätzlich zur regelmäßigen Informationsbereitstellung Im Rahmen des Solardachprogramms der dena konnte durch die Energiepolitischen Jahresberichte, berichten die weiterhin in 2006 in Tansania ein dezentrales EE-Hybrid- Auslandsvertretungen fortlaufend über aktuelle Entwick- system (PV-Solardach, Biomasse) installiert werden; wei- lungen der Energiepolitik in den jeweiligen Ländern. tere derartige Projekte sind in Planung. Durch die räumliche Nähe zu den Märkten lassen sich hierbei oft frühzeitig aufkommende Trends sowie beson- dere Interessen in einzelnen Ländern erkennen. 4.11 B2Brenenergy Portal Auch in der umgekehrten Richtung, nämlich beim Ver- Der vom BMWi finanzierte „virtuelle Marktplatz“ des trieb von Informationen der Exportinitiative Erneuerbare b2brenenergy (www.b2brenenergy.com), betreut von der Energien hat sich das Netzwerk der Auslandsvertretungen AHK-Griechenland, beinhaltet die Konzeption, Entwick- als ein bewährtes Mittel gezeigt. So konnten in den letz- lung und den Betrieb einer Online Plattform zur Vermark- ten Jahren eine Vielzahl von Marketingmaterialen gezielt tung und Beschaffung von Technologien und Produkten in Auslandsmärkte eingebracht werden. aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien aus Deutsch- land. Diese elektronische Verkaufsplattform ist so gestal- Aber auch bei Veranstaltungen in der Zentrale des Aus- tet, dass ein Einsatz im weltweiten AHK-Netz – mit klei- wärtigen Amts, wie der jährlich stattfindenden Botschaf- nen länderspezifischen Anpassungen – möglich ist. Die terkonferenz, eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten die mehrsprachig ausgelegte Internetplattform ergänzt die Exportinitiative, die Technologieausstellung und Infor- vorhandenen Informations- und Kontaktportale der Ex- mationsmaterialien zu präsentieren. So fand zuletzt im portinitiative Erneuerbare Energien durch die Bereitstel- Februar 2006 eine regionale Botschafterkonferenz zur lung eines „virtuellen Marktplatzes“. Zielgruppe sind in- Golfregion statt, an der die dena im Rahmen eines Ener- teressierte Kunden deutscher EE-Technologien, die über gieforums beteiligt war. diese Verkaufsplattform die Möglichkeit haben, in direk- Begleitend zu den durch das BMWi durchgeführten Aus- ten Kontakt mit deutschen Anbietern zu treten und sich landsmessebeteiligungen, wurden von Seiten der Aus- entsprechende Technologien zu beschaffen (b2b-Funk- landsvertretungen Empfänge für die Teilnehmer ausge- tion). richtet, die den Rahmen für vertiefte Kontakte bieten. Darüber hinaus stellten Auslandvertretungen ihre Räum- 4.12 Sonstige Aktivitäten lichkeiten für die Präsentationsveranstaltungen zur Verfü- 4.12.1 Projektstudienfonds gung, die einen festen Bestandteil der seit 2004 durchge- führten AHK-Geschäftsreisen bilden. Durch den im BMWi angesiedelten Projektstudienfonds Mit der ständig über den Globus wandernden Technolo- konnten 14 Machbarkeitsstudien für EE-Projekte durch- gieausstellung der Exportinitiative konnte auch in den geführt werden. Zwei dieser Studien haben im Ausland Auslandsvertretungen eine Vielzahl von Entscheidungs- Windenergieprojekte im Gesamtumfang von 55 Mio. trägern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Euro angestoßen, bei einer dritten Studie zeichnet sich ein vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und die Leistungsfä- Erfolg ab. Aufgrund von Hinweisen auf Unregelmäßig- higkeit deutscher Erneuerbare-Energien-Technologien in- keiten bei der Verwendung von Mitteln, die zur Einlei- formiert werden. Seit diesem Jahr sind auch alle Aus- tung von Rechtsverfolgungsmaßnahmen gegen einige landsvertretungen mit dem Imagefilm „renewables made Nutzer geführt haben, wurde der Projektstudienfonds in Germany“ der dena ausgerüstet, der die Möglichkeit zum 31. Dezember 2005 eingestellt. Das BMWi prüft je- eröffnet, durch die Auslandsvertretungen ausgerichtete doch zur Zeit, ob ein vergleichbarer Fonds für den Be- Veranstaltungen medial zu unterstützen. reich der EE neu eingerichtet werden kann. Wegen der Komplexität eines solchen Konstrukts ist allerdings nicht Die Auslandsvertretungen sind zudem eng eingebunden mit einer kurzfristigen Neuauflage zu rechnen. in Leuchtturmprojekte der Exportinitiative wie der Instal- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33 – Drucksache 16/5016 lation der Solardächer in Athen, Windhuk, San Salvador, mit aktiver Teilnahme von NGOs und dem privaten Sek- Lissabon und Singapur. Sie unterstützen die dena neben tor sehr erfolgreich, denn sie machte deutlich, dass Erneu- der Identifizierung von möglichen geeigneten Objekten erbare Energien nicht exklusiv in Industrieländern An- auch in der Kontaktaufnahme vor Ort und in der anschlie- wendung finden. Die chinesische Regierung verstärkte ßenden Öffentlichkeitsarbeit. ihr Engagement für Erneuerbare Energien gegenüber dem Beitrag zur Bonner Konferenz. Der Anteil des Stromes An mehreren Auslandsreisen des Bundesministers des aus Erneuerbaren Energien soll bis zum Jahr 2020 auf Auswärtigen nahmen auch Vertreter der Erneuerbare 30 Prozent steigen. BIREC 2005 sendete ein klares Signal Energien-Branche im Rahmen der mitreisenden Delega- an die CSD 14/15. Die Ergebnisse der Konferenz sind un- tion teil, um im Ausland für ihre Technologien und Pro- ter http://www.birec2005.cn abrufbar. dukte zu werben. Renewable Energy Policy Network – REN21 5.2 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (BMU) Ein zentraler Bestandteil des Folgeprozesses ist das glo- bale Politiknetzwerk (Renewable Energy Policy Network Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und for the 21st century – REN21), das 2005 gegründet Reaktorsicherheit fördert die Anwendung Erneuerbarer wurde. Regierungen, internationale Organisationen und Energien im internationalen Kontext, sowohl in bilatera- Vertreter der Zivilgesellschaft arbeiten im REN21 zusam- len Kooperationen als auch in multilateralen Beziehun- men und setzen den hochrangigen Politikdialog fort. Das gen. Netzwerk REN21 hat anlässlich der Nachfolgekonferenz im November 2005 in Peking den Globalen Statusbericht renewables2004 Erneuerbare Energien 2005 veröffentlicht. Der Bericht gibt einen umfassenden Überblick über die etablierten Ein wichtiger Meilenstein war die Internationale Konfe- Förderpolitiken, die Märkte sowie die Investitionen und renz für Erneuerbare Energien, renewables2004, die vom die damit verbundenen Arbeitsplätze. Laut diesem Doku- 1. bis 4. Juni 2004 in Bonn stattfand. Die Konferenz, die ment stammen heute bereits 17 Prozent des globalen En- auf Einladung von Bundeskanzler Gerhard Schröder und ergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen. Eine aktuali- in gemeinsamer Federführung von BMU und BMZ vor- sierte Fassung für 2006 kann unter http://www.ren21.net bereitet wurde, war ein voller Erfolg. Von ihr ging ein bezogen werden. weltweites Aufbruchsignal hin zu einem stärkeren Aus- bau Erneuerbarer Energien aus. Insgesamt 3 600 Teilneh- merinnen und Teilnehmer, darunter 121 Ministerinnen Renewable Energy Technology Deployment und Minister sowie Vertreterinnen und Vertreter internati- Implementing Agreement (RETD) onaler Organisationen, der Zivilgesellschaft und der Pri- Eine weitere Verpflichtung des Internationalen Aktions- vatwirtschaft demonstrierten Entschlossenheit zu einer programms (IAP), an der das Bundesumweltministerium „globalen Energiewende“. Die von allen 154 Staaten im maßgeblich beteiligt ist, wurde mittlerweile umgesetzt: Konsens angenommene politische Deklaration beinhaltet Im Rahmen der Internationalen Energieagentur (IEA) die klare Vision, dass Erneuerbare Energien eine beson- wurde im September 2005 ein neues Technologieabkom- ders herausragende und weit verbreitete Energiequelle men zur Markteinführung von Erneuerbaren Energien ge- sein werden. Dies wird unterstrichen mit dem Internatio- gründet. Das so genannte Renewable Energy Technology nalen Aktionsprogramm (IAP), das die politische Dekla- Deployment Implementing Agreement (RETD) wird mitt- ration mit knapp 200 sehr konkreten, freiwillig einge- lerweile von neun Staaten unterstützt (Deutschland, brachten Beiträgen und Verpflichtungen zum Ausbau der Frankreich, Dänemark, Italien, Irland, Norwegen, Nieder- Erneuerbaren Energien weltweit unterlegt. Das BMU ar- lande, Kanada, Vereinigtes Königreich) und wird Projekte beitet seitdem intensiv an der Umsetzung und Fortent- durchführen, die auf die technologieübergreifende inter- wicklung einer Vielzahl von in Bonn gestarteten Initiati- nationale Markteinführung von Erneuerbare Energien ven, davon unter anderem: abzielt. Die Durchführungsorganisation („Operating Agent“), ein Konsortium bestehend aus einer dänischen Folgekonferenz in China 2005 und einer deutschen Institution, hat im Juli 2006 seine Ar- beit aufgenommen. Aktuelle Informationen können unter Ziel des mit der renewables2004 begonnenen Prozesses http://www.iea-retd.org abgerufen werden. ist es, das Thema Erneuerbare Energien in den Rahmen der UN (Kommission für nachhaltige Entwicklung – Global Market Initiative (GMI) UNCSD) zu führen. Als Vorbereitung für den Zweijah- reszyklus CSD 14 und 15 in den Jahren 2006/2007, lud Das BMU wird auch weiterhin die GMI, eine internatio- die chinesische Regierung entsprechend der politischen nale Initiative zur Markteinführung solarthermischer Erklärung der renewables2004 zur Folgekonferenz Bei- Kraftwerke, unterstützen. Diese verfolgt das Ziel, bis jing International Renewable Energy Conference (BIREC 2015 ca. 5 000 MW Kapazität solarthermischer Stromer- 2005) ein. BIREC 2005 fand mit Unterstützung von zeugung im Sonnengürtel der Erde zu installieren. Die BMU und BMZ vom 7. bis 8. November 2005 statt. Die GMI wurde mit Unterstützung der Regierungen von Al- Konferenz war mit 1 300 Teilnehmern aus 100 Ländern, gerien, Ägypten, Deutschland, Israel, Italien, Jordanien, darunter 30 Regierungsvertreter auf Ministerebene, und Marokko und Spanien als Aktion in das IAP der Drucksache 16/5016 – 34 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode renewables2004 eingebracht. Im Zuge des Folgeprozes- wie aktuelle Entwicklungen berät und Informationen aus- ses sind Jemen sowie der US-Bundesstaat New Mexico tauscht. Im Rahmen der Kooperation hat BMU verschie- der GMI beigetreten. Die Erfolge des internationalen Pro- dene Forschungsprojekte gefördert, die in den dänischen zesses im Rahmen der GMI bis heute sind: Windparks Horns Rev und Nysted die Auswirkungen von Windparks auf Natur und Umwelt untersuchen. – Algerien: Einführung eines Einspeisegesetzes für Er- neuerbare Energien und geplanter Bau eines Parabol- Weiterhin ist das BMU an der Kooperation der Nordsee- rinnenkraftwerks: anrainerstaaten zum Abbau von Hemmnissen für die Nut- – USA: Resolution der Western Governors Association zung der Offshore-Windenergie in Europa beteiligt. Die zur Umsetzung von 1 000 MW solarthermischer informelle Kooperation wurde durch die Deklaration von Kraftwerksleistung; Egmond (2004) angestoßen und durch die Copenhagen Strategy (2005) weiterentwickelt. Letztere unterscheidet – Spanien: Baubeginn des ersten kommerziellen europäi- Hemmnisse in den Bereichen Marktentwicklung, Netz- schen Parabolrinnenkraftwerks im Juli 2006 (AndaSol integration und Umwelt. Die Kooperation ist in Europa 1-Kraftwerk mit 50 MWel solarthermisch erzeugter derzeit die einzige Initiative auf politischer Ebene, die das Leistung und ca. 550 000 m2 Spiegelfläche); weitere Ziel hat, die Rahmenbedingungen für die Nutzung der Kraftwerke sind in Bau bzw. in Planung. Offshore-Windenergie zu verbessern. In Zukunft kann die geplante und vom Europäischen Windenergieverband International Feed-in-Cooperation EWEA vorangetriebene EU Technologie Plattform „Windenergie“ dieser informellen Kooperation einen for- Aufgrund der in Bonn beschlossenen Zusammenarbeit mellen Rahmen geben. Zurzeit wird gemeinsam mit Ver- zwischen Spanien und Deutschland im Bereich von Ein- tretern aus den Niederlanden, Dänemark, Großbritannien speiseregelungen für Strom aus erneuerbaren Energien und Schweden, sowie mit EWEA und der Europäischen findet ein reger Informationsaustausch zwischen den Mit- Kommission die Copenhagen Strategy inhaltlich fortent- gliedstaaten der EU statt. Bisherige Meilensteine der „In- wickelt. Als Ergebnis sollen erste Empfehlungen zu dem ternational Feed-In Cooperation“ waren Workshops, die in der Copenhagen Strategy geforderten EU Aktionsplan im Januar und Dezember 2005 in Madrid bzw. Berlin Offshore-Windenergie erarbeitet werden. Die Empfehlun- stattfanden. Neben Spanien und Deutschland nahmen gen bilden die inhaltliche Grundlage des von BMU ge- Vertreterinnen und Vertreter aus über einem Dutzend EU- planten EU Policy Workshop, der während der deutschen Staaten sowie der europäischen Kommission, des europäi- EU-Ratspräsidentschaft stattfindet. schen Parlaments und von europäischen Nichtregierungs- organisationen teil, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Insbesondere wurden die Einspeisesysteme der anwesen- 5.3 Bundesministerium für Ernährung, Land- den Länder vorgestellt und verglichen, und es wurden wirtschaft und Verbraucherschutz verschiedene Aspekte des Ausbaus der Erneuerbaren (BMELV) Energien im Strombereich, insbesondere im Hinblick auf Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft die Nutzung von Einspeiseregelungen, diskutiert. Ein und Verbraucherschutz (BMELV) und sein zuständiger weiterer Workshop in Madrid wird am 23. November Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe 2006 stattfinden, auf dem aktuelle Forschungsergebnisse e. V. (FNR), sind Netzwerkpartner der Exportinitiative vorgestellt werden. Voraussichtlich wird die „Internatio- Erneuerbare Energien. Das BMELV ist innerhalb der nal Feed-In Cooperation“ zu diesem Anlass weitere Mit- Bundesregierung für den Bereich nachwachsende Roh- glieder erhalten: Die Niederlande und Slowenien haben stoffe zuständig. Darin eingeschlossen sind neben der sich entschlossen, aktiv mitzuwirken. Nähere Informatio- stofflichen Nutzung Teilbereiche aus dem Feld der ener- nen über die Kooperation können unter www.feed-in- getischen Biomassenutzung, insbesondere Forschung, cooperation.org abgerufen werden. Entwicklung und Demonstration.

Kooperation der Nord- und Ostseeanrainerstaaten im Die Biomasse ist weltweit und auch in Deutschland der Bereich der Offshore-Windenergie mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieträger. Darü- ber hinaus bestehen national und weltweit noch große Ein weiterer Beitrag zum Bonner Aktionsprogramm ist Potentiale für den weiteren Ausbau der Bioenergienut- die deutsch-dänische Forschungskooperation zu ökologi- zung. scher Begleitforschung im Bereich der Offshore-Wind- energienutzung. Hierzu hat BMU im September 2005 Die BMELV-Fördermaßnahmen für nachwachsende Roh- eine „Gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit stoffe und Bioenergien sind vorrangig auf Deutschland im Bereich der begleitenden Umweltforschung bei Wind- ausgerichtet. In den letzten Jahren wurden im Rahmen energienutzung in der Nordsee und Ostsee“ mit Däne- der Förderung nachwachsender Rohstoffe die mit Ab- mark unterzeichnet. Der umwelt- und naturverträgliche stand meisten Mittel für Bioenergien verausgabt. Nicht Ausbau der Offshore-Windenergienutzung soll durch die- zuletzt dank dieser Förderung gehört Deutschland bei sen Schritt weiter vorangebracht und der Informations- modernen innovativen Nutzungstechnologien für alle austausch verbessert werden. Es wurde ein gemeinsamer Einsatzfelder (Wärme, Strom, Treibstoffe) des erneuerba- Ausschuss gebildet, der sich mindestens einmal pro Jahr ren Energieträgers Biomasse zu den weltweit führenden trifft und u. a. über gemeinsame Forschungsprojekte so- Ländern. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 35 – Drucksache 16/5016

Die technologische Spitzenposition bei Bioenergieanla- Feld zu fördern. Die GBEP wird in der Aufbauphase zu- gen verleiht Deutschland eine gute Ausgangsposition für nächst von der italienischen Regierung finanziert und ist den Export von Technologien und Know-how auf diesem am Sitz der FAO in Rom angesiedelt. Gebiet. Durch den Export moderner Bioenergieanlagen Die Bundesregierung ist, vertreten durch BMELV, seit können im deutschen Anlagenbau erhebliche positive 2005 Mitglied im „Bioenergy Implementing Agreement“ Einkommens- und Arbeitsplatzeffekte erreicht werden. der Internationalen Energie-Agentur (IEA). Die Teil- Die in Deutschland marktreif entwickelten und verfügba- nahme Deutschlands kann u. a. dazu beitragen, den Tech- ren Technologien für Bioenergieanlagen können in Ent- nologietransfer im Bioenergiebereich zu befördern und wicklungs- und Schwellenländern aber auch in Osteuropa sich damit auch positiv auf den Export deutscher Bioener- zur Sicherung und Verbesserung der Energieversorgung gietechnologie auswirken. und Wirtschaftsentwicklung beitragen. Dies gilt beson- ders für den dezentralen Einsatz in ländlichen Räumen. 5.4 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Die Exportquote für Bioenergieanlagen liegt in Deutsch- land, verglichen mit der für Anlagen zur Nutzung anderer Ein wichtiges Ziel der deutschen Entwicklungszusam- Erneuerbarer Energien (z. B. Wind- und Wasserkraft, menarbeit (EZ) ist die Unterstützung der Partnerländer Sonnenenergie) noch deutlich niedriger. Dies liegt vor al- beim Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung. Er- lem daran, dass es sich bei modernen Bioenergie-Techno- neuerbare Energien bieten sowohl unter ökonomischen, logien um einen relativ jungen und neuen Markt handelt sozialen als auch ökologischen Aspekten vielfältige Lö- und die hier tätigen Unternehmen vergleichsweise klein sungsoptionen für Schwellen- und Entwicklungsländer. strukturiert sind. Hilfreiche langjährige Erfahrungen auf Wesentlicher Bestandteil der deutschen EZ ist daher, eine Auslandsmärkten bestehen bei deutschen Anlagenbauern deutliche Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien von Bioenergieanlagen noch nicht in dem Maße wie bei zu erreichen. Diese Bemühungen kommen direkt oder in- der Wind- und Wasserkraft oder der Solarenergie. direkt auch der deutschen Exportwirtschaft zu Gute. Es entsteht häufig eine „Triple-Win-Situation“, da EZ-Akti- Neben der Mitarbeit im Koordinierungskreis bringen vitäten nicht nur der Bevölkerung und der Umwelt nut- BMELV und FNR die – im Zuge der zwischenzeitlich zen, sondern auch deutschen Unternehmen. zahlreich geförderten Bioenergieprojekte – erworbenen Erfahrungen auch bei der Exportförderung ein. Die Aktivitäten des Bundesministeriums für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ergänzen Das BMELV und die FNR haben an verschiedenen Ter- die Aktivitäten der Exportinitiative Erneuerbare Energien minen der Exportinitiative mitgewirkt, wie z. B. an den auf mehreren Ebenen. Durch die Unterstützung bei der Export-Foren der Hannover-Messe, am AHK-Geschäfts- Entwicklung von Sektorstrategien und die Beratung bzgl. reiseprogramm, bei denen zunehmend Bioenergieanlagen Fördermaßnahmen sowie zur Harmonisierung der Indus- von Interesse sind. trie-, Energie-, Umwelt- und Fiskalpolitik trägt die deut- Das BMELV setzt neben den nationalen Aktivitäten zu- sche EZ zur Schaffung günstiger Rahmen- und Investi- nehmend für eine verstärkte Markteinführung des erneu- tionsbedingungen in den Partnerländern bei. Aktivitäten erbaren Energieträgers Biomasse auf internationaler zur Kapazitätsentwicklung sind ein zentraler Bestandteil Ebene. So haben hochrangige Vertreter des BMELV in der deutschen EZ und leisten einen wichtigen Beitrag diesem und letzten Jahr mit Politikern und Vertretern der zum Aufbau ausländischer Märkte. Weitere investitions- Wirtschaft aus den USA, Brasilien, China, Japan, vorbereitende Maßnahmen werden durch die Bereitstel- Ukraine, Türkei, Rumänien, Thailand, Finnland, Großbri- lung von Informationen über Rahmenbedingungen in den tannien, Niederlande, Polen auch Gespräche über das Partnerländern oder durch konkrete projektvorbereitende Thema „Bioenergie“ geführt und dabei auch für deutsche Maßnahmen geleistet. Zu letzterem sind das Windener- Bioenergietechnologien geworben. gieprogramm TERNA und das Sektorvorhaben „Stärkung von Partnerschaften und Netzwerke für nachhaltige und Zur Verstärkung der bilateralen internationalen Zusam- erneuerbare Energien“ (PuN) zu nennen, das u. a. ein menarbeit auf dem Gebiet der Bioenergie hat das BMELV stärkeres Engagement deutscher Unternehmen in Schwel- mit Frankreich und Brasilien einen regelmäßigen Aus- len- und Entwicklungsländern zum Ziel hat (siehe dazu tausch im Rahmen hochrangiger Arbeitsgruppen. Im Beitrag GTZ). Rahmen der deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit hat das Thema „Biokraftstoffe“ einen hohen Stellenwert. Ex- Durch den Beratungsansatz und die strukturbildenden portchancen ergeben sich hier aus dem großen Interesse Maßnahmen kommt es zu einer Stärkung des Bewus- Brasiliens insbesondere im Biodieselbereich. steins für den Einsatz Erneuerbarer Energien-Technolo- gien und schließlich zu einer Stimulierung und Qualifi- Deutschland ist Mitglied der 2006 aufgrund einer G-8- zierung der Nachfrage – sowohl für Technologien als Initiative gegründeten Global Bioenergy Partnership auch für Dienstleistungen. Eine wachsende Anzahl von (GBEP). Die Bundesregierung wird dabei gemeinsam Programmen und Projekten bi- und multilateraler Geber durch BMELV und BMU vertreten. Die GBEP ist ein Fo- wirkt hierbei unterstützend. Im Rahmen der globalen rum für den internationalen Bioenergie-Dialog über poli- Strukturpolitik hat die Bundesregierung und mit ihr die tische Rahmenbedingungen und u. a. über die Identifizie- deutsche EZ seit dem Weltgipfel für Nachhaltige Ent- rung von Wegen und Mitteln, um Investitionen in diesem wicklung in Johannesburg 2002 (WSSD) international Drucksache 16/5016 – 36 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode eine führende Rolle im Bereich Erneuerbare Energien 500 Mio. Euro in Form von zinsgünstigen Darlehen für übernommen. Dies kam sowohl durch die von BMU und Darlehensnehmer in Entwicklungsländern zur Verfügung BMZ gemeinsam ausgerichtete internationale Konferenz (siehe Bericht KfW). „renewables2004“ zum Ausdruck als auch durch die Mit- gestaltung der Nachfolgeprozesse, wie bspw. die „Beijing Im Mai 2005 fand in Berlin ein breiter Austausch mit International Renewable Energy Conference 2005“ oder Vertretern der Entwicklungszusammenarbeit aus BMZ, die Unterstützung des globalen Politiknetzwerks „Re- Durchführungsorganisationen (GTZ, KfW, InWEnt, newable Energy Policy Network for the 21st Century“ SEQUA) und NGOs mit Vertretern der Erneuerbare Ener- (REN21) mit Sitz in Paris. In REN21 arbeiten Regierun- gien-Branche statt. Diskutiert wurde die Frage, wie Maß- gen, internationale Organisationen sowie Vertreterinnen nahmen der EZ stärker von der deutschen Erneuerbaren und Vertreter der Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu- Energien-Branche genutzt werden können. sammen, um den hochrangigen Politikdialog fortzuset- Im Januar 2006 fand in Bonn ein Nachfolgetreffen statt, zen. Auch der Monitoring-Prozess des auf der bei dem die in Berlin aufgeworfenen Fragestellungen ver- renewables2004 beschlossenen „Internationalen Aktions- tieft wurden. programms“ (IAP) ist Aufgabe des Netzwerks. Im No- vember 2005 veröffentlichte REN21 den weltweit viel Die deutsche EZ hat ihr Engagement zur Förderung Er- beachteten „Globalen Statusbericht Erneuerbare Energien neuerbarer Energien weiter ausgebaut. Im Folgenden 2005“; eine Aktualisierung für 2006 erschien Anfang Au- wird ein Überblick über bereits bestehende und neue gust. Ferner publizierte REN21 verschiedene Themenpa- Möglichkeiten für die deutsche Erneuerbare Energie- piere, darunter der Report „Energy for Development – Wirtschaft gegeben: The Potential Role of Renewable Energy in Meeting the – Vielseitig nutzbares PPP-Instrumentarium für Perso- Millennium Development Goals“ sowie „Changing Cli- nalqualifizierung, Training, Studien (einschließlich mate – The Role of Renewable Energy in a Carbon-Cons- Machbarkeitsstudien im Rahmen von Investitionsvor- trained World“ (siehe www.ren21.net). bereitungen) etc.; Die vertiefte Zusammenarbeit mit der Weltbank im Rah- – Vor Ort stehen deutsche Expertinnen und Experten als men des „Energy Sector Managment Assistance Pro- Ansprechpartner mit umfassenden Sektorkenntnissen gram“ (ESMAP) und der Einrichtung eines „deutschen auf Makro-, Meso- und Mikroebene zur Verfügung Fensters“ für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (allein die GTZ verfügt über 63 Länderbüros und sowie die Entsendung eines RE-Experten zur Inter-Ame- 60 laufende sowie in Planung befindliche Energiepro- rican Development Bank (IDB) tragen ebenfalls zur För- jekte in über 30 Ländern); derung international günstiger Rahmenbedingungen bei. Die Mitwirkung und Initiierung zahlreicher internationa- – Sektorpolitische Beratung hinsichtlich Gestaltung und ler Politikprozesse wirkt sich auch für die Nachfrage Implementierung verbesserter Investitionsbedingun- deutscher Produkte vorteilhaft aus. Dadurch steigen die gen für nachhaltige Energiesysteme. „Know-how Möglichkeiten für deutsche Unternehmen, vermehrt in- made in Germany“ weckt regelmäßig auch Interesse ternational aktiv zu werden. an „Hardware made in Germany“; – Bereitstellung von Hintergrund- und Länderinformati- Im Rahmen von Beratungsdienstleistungen, der Durch- onen (z. B. im Rahmen des Windenergieprogramms führung von technischen Demonstrationsprojekten und TERNA und des neuen Sektorvorhabens „Partner- der Unterstützung von Technologiekooperationen und schaften und Netzwerke für nachhaltige und erneuer- -transfers findet auch eine strategische Einbindung der bare Energien“ Æ siehe Bericht GTZ) Expertise und des Know-hows deutscher Unternehmen statt. Im Sinne eines umfassenden Wissenstransfers und – Verbreitung von Materialien der Exportinitiative in zur Erleichterung einer nachhaltigen Marktentwicklung Entwicklungsländern im Rahmen der EZ-Informati- bietet das Instrument der Public-Private-Partnerships ons- und Beratungsaktivitäten. (PPP) vielseitige Optionen und ist eines der zentralen In- strumente der deutschen EZ. So wurden seit Beginn des 5.5 Bundesverband BioEnergie e. V. (BBE) PPP-Programms 1999 bis heute rund drei Dutzend Ent- wicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft und einem Der Bundesverband BioEnergie e. V. ist als Dachverband Gesamtvolumen von 51,5 Mio. Euro im Bereich Erneuer- des deutschen Bioenergiemarktes Mitglied im Koordinie- bare Energien auf den Weg gebracht. rungskreis der Exportinitiative Erneuerbare Energien. Im BBE sind derzeit rund 20 Fachverbände und verband- Entwicklungszusammenarbeit und Außenwirtschaftsför- sähnliche Institutionen, ca. 80 Unternehmen und 15 For- derung fördern durch Investitionen in Human- und Sach- schungseinrichtungen organisiert. Der BBE nimmt regel- kapital Hand in Hand den Aufbau ausländischer Erneuer- mäßig an den Sitzungen des Koordinierungskreises der baren Energien-Märkte; nicht nur im Rahmen der Exportinitiative teil und sorgt für einen kontinuierlichen Technischen Zusammenarbeit (TZ), sondern auch im Informationsaustausch zwischen seinen Mitgliedern und Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ). Im Auf- der Exportinitiative. Die Aktivitäten der Exportinitiative trag des BMZ stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau werden an die Mitglieder des BBE und einem erweiterten (KfW) über die „Sonderfazilität für erneuerbare Energien Interessentenkreis zur Kenntnis gegeben, Entscheidungen und Energieeffizienz“ im Zeitraum 2005 bis 2009 bis zu abgestimmt und umgekehrt Meinungen und Erfahrungen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 37 – Drucksache 16/5016 aus der Bioenergiebranche an die Exportinitiative weiter- wärmetechnische Systeme auf Basis Gas, Öl, Strom und geleitet. Der BBE unterstützt die Exportinitiative darüber zur Nutzung regenerativer Energien. hinaus in der fachlich-inhaltlichen Zusammenarbeit bei Die 75 Mitgliedsunternehmen erwirtschaften einen Um- der Erstellung von Informations- und Ausstellungsmateri- satz von ca. 8 Mrd. Euro und beschäftigen rund 50 000 alien zum Thema Bioenergie. Mitarbeiter. In zunehmendem Maße engagieren sich die So hat der BBE die Erstellung der Branchendarstellung Mitgliedsunternehmen auf internationalen Märkten mit Bioenergie im Marketingpaket der Exportinitiative aktiv den Schwerpunkten Asien, Osteuropa und Nordamerika. begleitet und den Inhalt der einzelnen Bioenergie-Teil- märkte mit den relevanten Akteuren abgestimmt. Den Die Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien BBE-Mitgliedsverbänden und -unternehmen wurde eine wie Thermische Solaranlagen, Wärmepumpen, Holzfeue- Beteiligung am bzw. die Präsentation im Marketingpaket rungen und Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung empfohlen. Weiterhin werden die Akquisitionsmaßnah- gewinnen vor dem Hintergrund stark steigender Energie- men der Exportinitiative aktiv vom BBE unterstützt. Das preise und ambitionierter umwelt- sowie energiepoliti- Exportforum „Bioenergie“ im Rahmen der „Energy scher Zielsetzungen immer mehr an Bedeutung. Sie er- 2006“ am 25. April 2006 in Hannover wurde mit einem gänzen die von den Mitgliedsunternehmen hergestellten Vortrag und anschließender Nachbereitung der Anfragen hoch effizienten Wärmeerzeuger auf Basis fossiler Ener- bzw. die Kontaktvermittlung interessierter Teilnehmer gieträger und tragen somit zur Energieeinsparung und unterstützt. Emissionsminderung bei. Der Anteil hoch effizienter wärmetechnischer Systeme in Verbindung mit Erneuerba- Der BBE leitet die einzelnen Veranstaltungen und Pro- ren Energien am Wärmemarkt soll gemäß Zielsetzung des jekte der Exportinitiative an seine Mitglieder weiter und BDH von heute 8 Prozent auf über 80 Prozent im Jahr wirbt um Beteiligung. Hiervon machen die Mitglieder je 2015 gesteigert werden. Auf diese Weise können tech- nach Ausrichtung der Aktivitäten Gebrauch. Der BBE nisch erschließbare hohe CO2-Minderungs- und Energie- veranstaltet zudem jährlich internationale Fachkongresse einsparpotenziale effizient erschlossen werden. und Veranstaltungen, auf denen der Exportinitiative eine Präsentationsbühne für ihre Aktivitäten geboten wird, um Zur Unterstützung dieser Zielsetzung und Ausweitung so auch einen direkten Zugang zu den entsprechenden auf die internationalen Märkte, insbesondere China, Marktteilnehmern zu erhalten. So wurde der Exportinitia- Russland, Ukraine und die USA; werden in den genann- tive Erneuerbare Energien z. B. auf dem Parlamentari- ten Ländern und auf deutschen Messen, Foren zur Dar- schen Abend des BBE in der Brasilianischen Botschaft in stellung der Wärmeversorgung eines Gebäudes unter Ein- Berlin am 5. April die Möglichkeit gegeben, sowohl mit beziehung Erneuerbarer Energien durchgeführt. einem Informationsstand die Instrumente und Angebote In den Jahren 2003 bis 2006 hat der BDH an keinen Pro- der Exportinitiative den Branchenvertretern bekannt zu jekten oder Veranstaltungen direkt mitgewirkt, hat aber machen, als auch den internationalen Gästen als wichtige seine Mitgliedsunternehmen über die Aktivitäten der Ex- Anlaufstelle zur Vermittlung von Marktpartnern zu die- portinitiative informiert und für ein Mitwirken geworben. nen. Gleiche Möglichkeiten werden der Exportinitiative Dieses Engagement in der Exportinitiative werden wir auf den internationalen Fachkongressen des BBE für Holz- mit verstärkter Intensität fortführen. energie und für Biokraftstoffe angeboten. Es ist vorgese- hen, die Technologieausstellung „renewables made in Wärme aus Erneuerbaren Energien schont Ressourcen Germany“ in das kongressbegleitende Ausstellungskon- und mindert CO2-Emissionen im Gebäudebereich. Die im zept der internationalen BBE-Veranstaltungen zu inte- BDH organisierten Hersteller bieten eine breite Palette an grieren und so der hohen Zahl der internationalen Kon- Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien an: gressbesucher zu präsentieren. So können auf kurzem Thermische Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und/ Weg viel versprechende Kontakte zwischen Vertretern oder Heizungsunterstützung, Wärmepumpen, Holzfeue- der deutschen Bioenergiebranche und ausländischen Inte- rungen und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. ressenten hergestellt werden. Zur Verstärkung der Vertriebsaktivitäten der BDH Mit- Als Mitglied des Europäischen Biomasseverbandes AE- gliedsunternehmen in diesen Bereichen veranstaltete der BIOM streut der BBE die Broschüre des Marketingpakets BDH und die Messe Frankfurt vom 15. bis 18. März 2005 im europäischen Netzwerk und bewirbt dadurch die in der im Rahmen der Internationalen Fachmesse Gebäude- und Broschüre erfassten Unternehmen. Energietechnik Erlebniswelt Bad Klima- und Lüftungs- technik (ISH) in Frankfurt die Sondershow „Erneuerbare Energien im Gebäude“. Das Forum widmete sich dem 5.6 Bundesindustrieverband Deutschland Thema der Systemintegration konventioneller Heizungs- Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. technologie und Erneuerbarer Energien. Mit firmen- und (BDH) produktneutralen Fachvorträgen und auf einem Demons- Der BDH vertritt die gemeinschaftlichen Interessen sei- trationsstand wurden die Technologien zur Nutzung Er- ner momentan 75 Mitgliedsunternehmen gegenüber Poli- neuerbarer Energien erläutert und die Trends der Zukunft tik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Die im BDH organi- aufgezeigt. Auf einem Verbandsstand präsentieren sich sierten Unternehmen stellen Systeme der Haus-, Energie- Fachverbände, die sich besonders mit der Herstellung und Umwelttechnik mit Schwerpunkt Heizung und oder dem Vertrieb von Technologien zur Nutzung Erneu- Warmwasserbereitung her. Zu der Produktpalette gehören erbarer Energien befassen. Drucksache 16/5016 – 38 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Diese Veranstaltung wurde im Rahmen der nächsten na- diese Projekte lenken. Ziel ist es, das hohe Investitions- tionalen Messen für den Bereich Sanitär, Heizung, Klima potential in Brasilien zu nutzen und zu prüfen, inwieweit in Hamburg, Essen und Nürnberg wiederholt. Für die ISH die in den kommenden Jahren geplanten Projekte mit 2007 plant der BDH in Kooperation mit der Messe Frank- deutschem Know-how realisiert werden können. furt ein Forum mit dem Titel „Effiziente Systemtechnik Die letzte bilaterale Sitzung der Initiative hat am 9. Juli und erneuerbare Energien“. 2006 in Berlin im Vorfeld der Deutsch-Brasilianischen Zur Unterstützung der Exportaktivitäten im Aufgaben- Wirtschaftstage stattgefunden. Zeitgleich fand die Sit- kreis Beheizung von Gebäuden unter Einbeziehung Er- zung der Deutsch-Brasilianischen Agribusiness-Initiative neuerbarer Energien führt der BDH zusätzlich Auslands- statt. Thematische Schwerpunkte dieser Initiative sind messebeteiligungen in China, Tschechien, Russland, u. a. Biotreibstoffe, die vor dem Hintergrund steigender Ukraine und den USA durch. Mineralölpreise zunehmend in den Fokus rücken. Im Rahmen der deutsch-chilenischen Zusammenarbeit 5.7 Bundesverband der Deutschen Industrie organisierte der BDI im Auftrag der Bundesagentur für e. V. (BDI) Außenwirtschaft auf der Hannover-Industriemesse 2006 Der BDI ist die Spitzenorganisation von 37 Branchenver- eine Informationsveranstaltung zu Erneuerbaren Ener- bänden und Verbandsgruppen aus Industrie und industrie- gien. Ziel der Veranstaltung war es, deutsche Unterneh- nahen Dienstleistern. Er vertritt mehr als 100 000 Unter- men über die Rahmenbedingungen zu informieren und sie nehmen und über 8 Millionen Beschäftigte. Als Verband auf dem chilenischen Markt besser zu positionieren. Für von Verbänden sind im BDI entsprechend seiner Satzung die deutsche Energieindustrie bieten die Bereiche Geo- „Wirtschaftsverbände und Arbeitsgemeinschaften der In- thermie, Windkraft, Biomasse, Biogas und Kleinwasser- dustrie“ organisiert, „die Spitzenvertretung einer gesam- kraft ein breites Feld an Einsatzmöglichkeiten in Chile. ten Industriegruppe für das gesamte Gebiet der Bundesre- Darüber hinaus sollten deutsche und chilenische Unter- publik Deutschland sind“. Als Interessenvertretung der nehmen besser vernetzt werden. Industrie trägt der BDI bei seinen Mitgliedern zur Mei- nungsbildung und Entscheidungsfindung bei. Er bietet In- China ist auch im Bereich Erneuerbare Energien einer der formationen für alle Bereiche der Wirtschaftspolitik an wichtigsten Wachstumsmärkte für deutsche Unternehmen und leistet Hilfestellung bei der Markterschließung im weltweit. Der BDI unterstützt den Export deutscher Pro- Ausland. Der BDI unterstützt so die Unternehmen im in- dukte und Umweltschutztechnologien und sorgt für die tensiven Wettbewerb, den die Globalisierung mit sich nötige politische Flankierung auf dem Weg nach China. bringt. Das Zweite Deutsch-Chinesische Umweltforum, das in Zusammenarbeit mit BMU, BMWi, AA und BMZ im Ja- Der BDI nimmt an den Treffen des Koordinierungskrei- nuar 2006 in Qingdao, VR China, stattfand, bot den Fir- ses der Exportinitiative in Berlin teil. Dr. Carsten men ein Forum, ihr Leistungsportfolio bei Erneuerbaren Kreklau, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI, Energien vorzustellen. Dena-Geschäftsführer Kohler war ist im Beirat der dena. an der Konferenz als Referent beteiligt. 2003 veröffentlichte der BDI zusammen mit der dena, der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer 5.8 Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) sowie dem Deutschen Windenergie-Institut (DEWI) das Die Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai), eine Ser- „Exporthandbuch Brasilien – Marktchancen für Erneuer- vicestelle des Bundesministeriums für Wirtschaft und bare Energien“. Seitdem sind Erneuerbare Energien und Technologie mit Sitz in Köln, wurde vor 55 Jahren als Energieeffizienz auf den Deutsch-Brasilianischen Wirt- Ansprechpartner für Fragen des Außenhandels gegründet. schaftstagen in Form von Foren und Workshops vertreten. Neben den Auslandshandelskammern und den Deutschen Mehrere hundert Teilnehmer nutzen die wichtigste Veran- Botschaften bildet sie eine der „drei Säulen“ der deut- staltung in den deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbezie- schen Außenwirtschaftsförderung. hungen als Informationsplattform und zur Anbahnung von Kontakten zu Wirtschaft und Politik beider Länder. Aufgabe der bfai ist es, Unternehmen im Inland aktuelle Informationen über die Situation auf Auslandsmärkten Der BDI setzt sich im Rahmen der deutsch-brasiliani- zur Verfügung zu stellen. Zielgruppe sind dabei vorrangig schen Zusammenarbeit durch Einflussnahme auf gesetzli- kleine und mittelständische Firmen, die nur begrenzte che Rahmenbedingungen sowie die Flankierung konkre- Ressourcen für eigene Recherchen aufwenden können. ter Projekte für einen stärkeren Einsatz Erneuerbarer Ihren Arbeitsauftrag bewältigt die bfai mit einem weltum- Energien ein. Beide Länder unterhalten seit 2003 die spannenden Netz von 57 Auslandskorrespondenten und Energie- und Infrastrukturinitiative. Anlass für die Ein- einem Pool von ca. 150 Fachkräften in Köln (Stand richtung einer bilateralen Initiative waren umfangreiche 2006). Infrastruktur- und Energieprojekte, die Brasilien zur Ent- wicklung seiner Wirtschaft in den nächsten Jahren plant. Funktion der bfai im Netzwerk der Exportinitiative Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Energiesektor und in der Diversifizierung der Energieerzeugung durch einen In der Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE) ko- stärkeren Einsatz Erneuerbarer Energien. Die Initiative operiert die bfai mit der Deutschen Energie-Agentur soll das Interesse der deutschen Unternehmer stärker auf GmbH (dena), um eine systematische Bereitstellung von Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39 – Drucksache 16/5016

Informationen über relevante internationale Märkte zu 5.9 Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) gewährleisten und Synergien zu nutzen. Darüber hinaus Der BSW ist zum 1. Januar 2006 durch Fusion der beiden stellt sie die Einbindung der Exportinitiative in das Au- Solarbranchenverbände Bundesverband Solarwirtschaft ßenwirtschaftsportal „www.ixpos.de“ sicher und organi- (BSi) und Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft siert Informations- und Kontaktveranstaltungen für deut- (UVS) entstanden und vertritt die Interessen der Herstel- sche Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche ler, Zulieferer, Importeure, Großhändler und Installateure (siehe Kapitel 4). von Solarwärme- und Solarstromanlagen. 650 Firmen Daneben bietet die bfai den deutschen Firmen dieses Sek- und damit die große Mehrheit der Solarunternehmen sind tors noch zahlreiche weitere, branchenübergreifende Un- im BSW organisiert. Der BSW engagiert sich im Koordi- terstützungsleistungen an. Hierzu zählen etwa die Weiter- nierungskreis der Exportinitiative für eine zielgerichtete gabe von internationalen Ausschreibungs- und und erfolgreiche Weiterentwicklung der Aktivitäten und Projektinformationen, die Serviceangebote der bfai-Ver- Förderinstrumente. bindungsbüros zur Weltbank bzw. zur EU oder die Ver- Die Solarindustrie hat ihre Exportaktivitäten in den ver- mittlung von internationalen Geschäfts- und Kooperati- gangenen Jahren intensiv ausgebaut, sowohl im Bereich onswünschen im Rahmen der Geschäftskontaktbörse Photovoltaik als auch im Bereich Solarwärme. Nachdem „www.e-trade-center.com“. durch die konsequente Photovoltaik-Förderpolitik in Des Weiteren veröffentlicht die bfai umfassende Informa- Deutschland und damit die Schaffung eines stabilen tionen über das allgemeine Wirtschaftsgeschehen in den Heimmarktes alle Unternehmen ihre Produktionskapazi- Zielländern der Exportinitiative. Seit 2006 werden diese täten massiv ausweiten konnten, sind sie zunehmend in größtenteils kostenfrei im Internet zur Verfügung gestellt der Lage, Exportmärkte zu erschließen und zu bearbeiten. (so etwa aktuelle Wirtschaftsdaten oder auch detaillier- Die Angebote der Exportinitiative wurden deshalb von tere Berichte zur allgemeinen ökonomischen Entwick- den Solarunternehmen, insbesondere im Bereich Photo- lung in den betreffenden Ländern). Ein spezieller Fach- voltaik, sehr intensiv wahrgenommen. und Länderauskunftsdienst zu individuellen Außenwirt- Der BSW hat die Messeauftritte der Exportinitiative und schaftsfragen (auch zu den Bereichen Recht und Zoll) er- die AHK-Unternehmerreisen im Bereich Solartechnik ak- gänzt das vielfältige Leistungsangebot. tiv begleitet, Vertreter des BSW und seiner Mitgliedsfir- men haben als Fachreferenten bei einer Vielzahl von Aus- Mitwirkung der bfai an Projekten und Veranstaltungen landsveranstaltungen der Exportinitiative die Branche der Exportinitiative: vorgestellt und die Erfahrungen aus dem deutschen Markt Im Jahr 2005 war die bfai an zahlreichen Projekten und präsentiert. Darüber unterstützte der BSW das Exportfo- Veranstaltungen der Exportinitiative beteiligt. Im Einzel- rum auf der Hannovermesse und war Anlaufstelle für aus- nen wurden folgende Aktivitäten durchgeführt: ländische Besucher auf der weltgrößten Solarfachmesse Intersolar in Freiburg. – Herausgabe der Publikation „Exporthandbuch Tsche- chische Republik – Marktchancen für Erneuerbare Der BSW unterstützt die Exportinitiative fachlich bei Er- Energien“ in Kooperation mit der dena stellung von Materialien wie Praxishandbüchern, Bran- chenkatalogen oder der Wanderausstellung. – Abwicklung von vier Informations- und Kontaktver- anstaltungen in Deutschland und je einer Bulgarien 5.10 Bundesverband WindEnergie (BWE) und Indonesien Der Bundesverband WindEnergie e. V. ist der größte – Durchführung einer Informations- und Kontaktveran- Branchenverband der Windenergie in Deutschland. Unter staltung zum türkischen Solarenergiemarkt in Koope- seinem Dach finden sich Hersteller von Windenergieanla- ration mit dem Bundesverband Solarindustrie (BSi; gen, Planungsbüros, Betreiber von Windparks und deren jetzt zum BSW verschmolzen) Gesellschafter, ebenso wie Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker, Juristen und Studenten. Insgesamt 19 000 – Ergänzung des EEE-Informationsangebots auf den Mitglieder sind im BWE organisiert, mehr als 15 000 MW Fachmessen „Genera“ in Madrid, „Power Gen“ in der in Deutschland installierten Leistung werden durch Mailand, „enertec“ in Leipzig und der „Husum Wind“ den BWE repräsentiert. Damit ist der BWE auch weltweit durch eigene Infostände der größte Verband im Bereich der Erneuerbaren Energien. Der hohe Stellenwert des Themenbereichs „Erneuerbare Der BWE ist Mitglied im Koordinierungskreis der Export- Energien“ kommt bei der bfai jedoch nicht nur in den initiative Erneuerbare Energien und nimmt als solches re- vielfältigen Beteiligungen an den Projekten und Maßnah- gelmäßig an den Sitzungen des Koordinierungskreises men im Rahmen der Exportinitiative zum Ausdruck. teil. Der BWE vertritt dort die Interessen seiner Mit- Auch in der aktuellen Korrespondentenberichterstattung gliedsunternehmen mit internationalem Fokus und fun- und in der laufenden Publikationsplanung hat sich das giert als Ansprechpartner für fachliche Fragen der Ex- Thema inzwischen fest etabliert. Seit der 2005 vollzoge- portunterstützung. Gemeinsam mit den Schlüsselakteuren nen Neuausrichtung der bfai profitiert die Erneuerbare der Exportinitiative diskutiert der BWE die künftige Aus- Energien-Branche zudem von der Kostenbefreiung für ei- richtung der Initiative zur optimalen Unterstützung von nen Großteil des bfai-Informationsangebotes. Branchenunternehmen. Der Verband leistet seinen Bei- Drucksache 16/5016 – 40 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode trag zur Bewertung künftiger Schwerpunktmärkte und zur dem deutschen und dem französischen Windmarkt und Programmplanung für das Geschäftsreiseprogramm und gemeinsame Initiativen und Veranstaltungen. das Messeprogramm. Weiterhin hat der BWE die dena bei Der BWE empfängt laufend Delegationen aus europäi- der Realisierung des „Marketingpakets Exportinitiative schen und außereuropäischen Ländern zur Vermittlung Erneuerbare Energien“ sowie des Exportfilms „renew- von Informationen über den deutschen Windmarkt und ables made in Germany“ unterstützt. Der BWE verbreitet die Branche, und über gesetzlichen Rahmenbedingungen weiterhin Informationen der Exportinitiative an seine in Deutschland (u. a. Delegationen aus China, Südkorea, Mitglieder und vermittelt Kontakte zu deutschen Firmen. Polen). Weiterhin pflegt der Verband regelmäßige Kon- Verschiedene Beiräte und Arbeitskreise innerhalb des takte und Austausch zu relevanten Organisationen auf in- BWE widmen sich in einzelnen Sitzungen Exportfragen ternationaler Ebene wie dem Europäischen Windenergie- (Herstellerbeirat, Finanziererbeirat, Arbeitskreis interna- verband EWEA, dem Global Wind Energy Council tionale Projektrealisierung). (GWEC) und der World Windenergy Association Der Bundesverband Windenergie beteiligt sich mit einem (WWEA) und unterstützt so die Verbesserung der Rah- Stand und verschiedenen Veranstaltungen an regelmäßig menbedingungen für die Windenergie weltweit und damit stattfindenden deutschen Industrie- und Branchenmessen auch die Weiterentwicklung bestehender und künftiger (zum Beispiel Hannover Messe, Husum Wind, aber auch Märkte. WindEnergy Hamburg), die von zahlreichen internationa- len Messebesuchern frequentiert werden und als Export- 5.11 Club zur ländlichen Elektrifizierung schaufenster für deutsche Technologie und deutsches (C.L.E.) Know how dienen. In diesem Zusammenhang empfängt der Verband auch Delegationen aus unterschiedlichen C.L.E. vertritt die Interessen der deutschen Unternehmen Ländern wie zum Beispiel China, Indien oder Tschechien. im internationalen Wettbewerb um Projekte zur ländli- chen Elektrifizierung in Schwellen- und Entwicklungs- Der BWE ist auch auf Messen und Konferenzen der ländern. Windbranche im Ausland präsent, zum Beispiel auf der Europäischen Windenergiekonferenz 2006 in Athen, der C.L.E. ist Informationsstelle für seine Mitglieds-Unter- World Wind Energy Conference 2006 in Indien und der nehmen. Der Verband informiert regelmäßig im internen American Windenergy Conference 2006 in Pittsburgh, Newsletter über Märkte, Ausschreibungen, Projektpart- letzteres mit einem Gemeinschaftsstand verschiedener ner. deutscher Windenergie-Unternehmen. C.L.E. ist Mittler zwischen den deutschen EZ Organisati- Im Rahmen der Exportinitiative lieferte der BWE zahlrei- onen und den Mitgliedsfirmen. Im gegenseitigen Dialog che Vorträge und Beiträge zum deutschen Windmarkt und wird versucht, EZ Projekte zu identifizieren, die mit Hilfe zum Stand deutscher Windtechnologie, zum Beispiel auf der deutschen Industrie realisiert werden können. Dies dem Branchen- und Exportforum der Hannover-Messe im geschieht im Rahmen des Sektorvorhabens „Zusammen- April 2005 und 2006, auf der Power Gen 2005 in Mai- arbeit mit der Solarwirtschaft“ mit GTZ und KfW, das seit land, sowie auf weiteren Messen in Lissabon und in Zara- 2003 aktiv vom C.L.E. mitgetragen wird. C.L.E. unter- gossa. Referenten des BWE nahmen in 2005 und 2006 stützt die Konsortienbildung für Gemeinschaftsprojekte. außerdem an Veranstaltungen des Geschäftsreisepro- C.L.E. repräsentiert die Mitglieds-Unternehmen bei Mes- gramms in Großbritannien, den USA und Mexiko teil. sen und Veranstaltungen im In- und Ausland. Eine spezielle Kooperation mit GTZ und VDMA existiert C.L.E. hat mehrfach im Koordinierungskreis, gegenüber seit Ende 2005 zum Thema Windenergie in Entwick- DENA und auch BMZ angeregt, Reisen in Zielländer der lungs- und Schwellenländern. Gemeinsame Veranstaltun- deutschen EZ durchzuführen, hier insbesondere dorthin gen in 2006 schließen eine Beteiligung am TERNA-Fach- wo Ausschreibungen der EZ geplant sind. gespräch sowie eine gemeinsame Informationsplattform zur Entwicklung von Windenergie in Afrika ein (beide Weitere Aktivitäten von C.L.E in 2005 bis 2006 waren: Veranstaltungen im Oktober 2006). – Seminar „Off-grid power supply“ in Kooperation mit Weiterhin veranstaltete der BWE in Zusammenarbeit mit der dena auf der Intersolar2005, PV Industry Forum dem Bundeswirtschaftsministerium ein Seminar zum parallel session „Rural electrification“ Juni 2006 Thema Außenwirtschaftsförderung und Projektfinanzie- – Stand auf der Intersolar 2005 + 2006 rung sowie zum Windmarkt UK (April 2005). Eine ge- meinsame Veranstaltung mit dem Ostasien-Verein Ham- – EU gefördertes Projekt „Matchmaking Bangladesh“ burg (OAV), VDMA und dena zu asiatischen Nov 2005/Okt 2006 mit Kooperationsbörse in Bangla- Windmärkten fand im Rahmen der WindEnergy 2006 in desh und Deutschland Hamburg statt. 5.12 Deutscher Industrie- und Handels- Der BWE engagiert sich außerdem im Rahmen der kammertag (DIHK) „Deutsch-französischen Wachstumsinitiative Wind“ in Zusammenarbeit mit dem BMU und dem Französischen Der DIHK ist verantwortlich für Planung, Strukturierung, Windenergieverband Energie Eolienne. Dort geht Koordination, Betreuung und Monitoring des AHK-Ge- es um den Erfahrungsaustausch zwischen Akteuren aus schäftsreiseprogramms im Rahmen der Exportinitiative. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 41 – Drucksache 16/5016

Auslandshandelskammern (AHK) Weitere exportrelevante Aktivitäten der FNR: Die Auslandshandelskammern, als selbständige Vereini- – Fortsetzung der deutsch-brasilianischen Zusammenar- gungen von Unternehmen organisiert, sind weltweit An- beit im Bereich Agrobusiness einschließlich Biokraft- laufstelle für alle Unternehmen, die im Ausland tätig wer- stoffe den wollen. – Beauftragung einer Studie zu den globalen Potenzia- Die AHK-Büros sind heute in über 80 Ländern weltweit len und Implikationen von Biokraftstoffen mit Länder- mit rund 120 AHK-Büros und mehr als 1 400 Mitarbei- studien für Brasilien, China, Indien und Tansania seit tern engagiert. Sie bilden ein einzigartiges Dienstleis- April 2005 tungsnetz – das größte seiner Art auf der Welt. Besonders – Zuarbeiten internationale Aktivitäten des BMELV im für exportorientierte KMU bieten die AHKs spezielle Bereich Bioenergie (USA, China, Thailand, Brasi- Dienstleistungen für den Markteintritt an. lien). Mit der von der deutsch-griechischen Industrie- und Intensivierung der Mitwirkung am Bioenergieabkommen Handelskammer geschaffenen Internetplattform der Internationalen Energieagentur (IEA Bioenergy). www.b2brenenergy.com werden weltweit das Marketing und die Beschaffung von Technologien zur Nutzung Er- neuerbarer Energien unterstützt sowie die Informations- 5.14 forseo GmbH (deutsches Büro der Basel beschaffung über die Auslandsmärkte ermöglicht. Agency for Sustainable Energy – BASE) Im Rahmen der Exportinitiative analysieren die Aus- Die forseo GmbH fördert und unterstützt die Finanzie- landshandelskammern den jeweiligen Markt. rung Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Forseo ist als eigenständige Firma aus dem deutschen Projekt- Sie stellen Firmen-, Personen- und Kontaktprofile zusam- büro der Basel Agency for Sustainable Energy (BASE), men, die den in Deutschland im Handelsregister eingetra- einem Kooperationszentrum des UN Umweltprogramms genen Unternehmen der Erneuerbaren Energien zur Ver- (UNEP) hervorgegangen. Die BASE arbeitet an der fügung gestellt werden. Schnittstelle zwischen Entwicklungs- und Industrielän- dern im Bereich der Finanzierung von Energie für eine Sie organisieren die individuell auf den jeweiligen Teil- nachhaltige Entwicklung. nehmer ausgerichteten Geschäftsreisen, einschließlich der Gesprächskontakte beim Kunden, und die mit den Forseo verfügt über ein Netzwerk von Experten im Hin- Geschäftsreisen verbundenen Präsentationen der in blick auf Finanzierungsfragen, das auch im Rahmen der Deutschland vorhandenen Technologien und der Leis- Exportinitiative genutzt wird. Ferner werden Firmen und tungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft für wichtige Ent- Projektentwickler bei der Suche nach Kapital für In- und scheidungsträger und Interessenten des jeweiligen Lan- Auslandsprojekte unterstützt. des. Auf das gemeinsam mit dem UNEP entwickelte „Sustai- nable Energy Finance Directory“ wird auf der Internet- 5.13 Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe seite der Exportinitiative verwiesen. Das Verzeichnis hat (FNR) zum Ziel, Projektentwickler und Unternehmer bei der Su- che nach Finanzierungsquellen für Erneuerbare Ener- Die FNR ist Projektträger des Bundesministeriums für gieprojekte zu unterstützen. Das Verzeichnis lässt sich Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz schnell nach Region, Technologie und Finanzierungsart (BMELV) für Förderprogramme im Bereich Nachwach- durchsuchen. Eine einfache und kostenlose Registrierung sende Rohstoffe und zentrale Koordinierungsstelle für ermöglicht den Zugang zu allen Informationen. nachwachsende Rohstoffe in Deutschland. Die FNR be- Auf die Publikationen und Aktivitäten der Exportinitia- fasst sich mit dem gesamten Spektrum der energetischen tive wird regelmäßig bei den Veranstaltungen, den News- Nutzung von Biomasse (Strom, Wärme, Kraftstoffe). In lettern und der Internetseite von forseo und der BASE das Netzwerk bringt die FNR ihre Erfahrungen und Kon- hingewiesen. Teilweise wurden auch Mitarbeiter der dena takte aus der Forschungs- und Entwicklungsförderung als Referenten gewonnen, um über die Exportinitiative zu von Bioenergieprojekten sowie der Bioenergieberatung berichten. ein. Neben der primär national ausgerichteten Projektträ- gerschaft engagiert sich die FNR in europäischen Bio- Bei den von forseo angebotenen Konferenzen und Semi- energie-Netzwerken und zunehmend auch in über die EU naren, spielt das Thema Finanzierung, insbesondere auch hinausgehenden internationalen Aktivitäten (IEA Bioen- von Auslandsprojekten eine zentrale Rolle. Folgende Ver- ergy). anstaltungen für den Finanzsektor und Unternehmen aus der EE-Branche wurden im Berichtszeitraum durchge- Mitwirkung der FNR im Rahmen der Exportinitiative Er- führt: neuerbare Energien: Workshops zur „Finanzierung von kommunalen Ener- Hannover Messe 2005, AHK-Geschäftsreiseprogramm gieprojekten“, Internationale Seminare „Energy Perfor- (Detroit, USA, November 2005, Biokraftstoffe) mance Contracting“ für Banken und Investoren, Drucksache 16/5016 – 42 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Coachings für Unternehmen zur „Finanzierung von nach- lichen Interventionen aus der ganzen Welt dargestellt haltigen Energieprojekten“ (bisher mehr als werden. Wichtige Elemente aus dieser Studie und die 250 Teilnehmer), Kolloquien für Banken und Investoren Empfehlungen der Abschlusserklärung der „Sustainable zur „Finanzierung nachhaltiger Energieprojekte“ (in In- Energy Finance-Veranstaltung“ im Rahmen der Bonner dustrie- und Entwicklungsländern), Kompakt-Seminare Regierungskonferenz „renewables 2004“ wurden im für Banken zu spezifischen Technologien, Internationale Schwerpunktthema dieses Berichtes bereits aufgegriffen. Investment Foren für Unternehmen sowie Konferenzen zur Finanzierung von Erneuerbaren Energien (teilweise Für REN21, ein globales Politiknetzwerk, das ein Forum spezifisch für einzelne Technologien). für führende Initiativen im Bereich Erneuerbare Energien auf internationaler Ebene bieten soll, hat BASE den Bei- Zum Schwerpunktthema dieses Berichtes „Finanzierung“ trag zum aktualisierten globalen Statusbericht Erneuer- wurden viele Handlungsempfehlungen identifiziert. bare Energien 2006 über private Finanzierung und Inves- Diese Vorschläge wurden durch BASE bereits in den letz- titionen erstellt. Der Beitrag gibt einen umfassenden ten Jahren umgesetzt, wie die folgenden Instrumente zei- Überblick zum weltweiten Stand der kommerziellen Fi- gen: nanzierung von Erneuerbaren Energien.

Das Transaction Support Facility (TSF) dient als Instru- 5.15 Fachverband Biogas e. V. (FvB) ment, um innerhalb der Geldinstitute die Kapazität für In- vestitionen zu erhöhen und Entwickler von Energiepro- Der Fachverband Biogas e. V. ist Ansprechpartner für alle jekten zu unterstützen. TSF geht aus dem früheren UNEP Fragen rund um die Biogasnutzung. Vertreter des Verban- Projekt Investment Advisory Facility hervor, das durch des nehmen an den regelmäßigen Sitzungen der Export- GEF gesponsert wurde. initiative teil. Im Rahmen der Planung und Durchführung von Veranstaltungen im In- und Ausland beteiligt sich der Zusammen mit UNEP führt BASE ein von GEF unter- Fachverband regelmäßig an der Programmgestaltung und stütztes Projekt zur finanziellen Risikoabsicherung bei Vermittlung bzw. Bereitstellung von kompetenten Refe- Erneuerbaren Energien-Projekten durch. Ziel des Projekts renten. Sofern notwendig liefert der Fachverband Biogas ist, potentielle Instrumente der Risikoabsicherung zu e. V. auch Informationstexte zur Biogasbranche. identifizieren und zu bewerten, vor allem in Hinblick auf deren Anwendbarkeit in Entwicklungsländern. Der Fachverband Biogas e. V. ist seit seiner Gründung im Jahr 1992 regelmäßig an EU-Projekten zur Verbreitung Mit den Richtlinien für die Environmental Due Diligence der Biogasnutzung beteiligt. Er pflegt und erweitert regel- für nachhaltige Energietechnologien bietet BASE ein mäßig seine Kontakte zu Partnern in EU-Ländern aber praktisches Werkzeug für Finanzdienstleister und Inves- auch in Übersee (China, Indien, Südamerika, Japan). toren zur Abschätzung und Minderung von Investitions- risiken. Diese Richtlinien bieten benutzerfreundliche, 5.16 Geothermische Vereinigung e. V. (GtV) standardisierte Verfahren zur Identifizierung und Handha- bung von Umweltauswirkungen von nachhaltigen Ener- Die stark wachsende Nachfrage im Segment Oberflä- gien im Zusammenhang mit Investitionsentscheidungen. chennahe Geothermie führt derzeit zu einer Konzentra- Die Richtlinien stehen für die folgenden Technologien tion der Planer und Entwickler auf den deutschen Markt. zur Verfügung: Wind, Solar PV, Solarthermie, Biogas, Hier fehlen allein im Bohrbereich Fachkräfte in vierstelli- Biomasse aus landwirtschaftlichem und forstlichem Ab- ger Größenordnung. Der Export entwickelt sich vor allem fall, Biomasse, Geothermie und Kleinwasserkraftwerke. in den Komponenten Wärmepumpen und Erdwärmeson- denrohre. Eines der entscheidenden Hindernisse für eine weitere Im Bereich Rohre ist eine Trendumkehr feststellbar. In Entwicklung des Marktes der nachhaltigen Energien, ist den 90er Jahren waren Qualitätsrohre aus deutscher Pro- die Tatsache, dass speziell aufbereite Informationen, für duktion kaum zu haben und wurden zu einem Großteil die Zielgruppe der politischen Entscheider, Banken und eingeführt. Mit wachsendem Markvolumen boten auch anderer Investoren, zum Thema Finanzierung fehlen. Ei- deutsche Hersteller vergleichbare oder bessere Produkte nige dieser Barrieren konnte die BASE und forseo mit der an, die nun im Gegenzug auch für den Export immer inte- Erstellung praxisnaher Studien und Leitfäden beseitigen. ressanter werden. So z. B. ein Leitfaden für Kreditinstitute zum Thema Bio- gas, der den Entscheidern in Banken und Sparkassen die Die meisten deutschen Hersteller der Systemkomponente notwendigen Informationen liefert, um einen Antrag auf Wärmepumpe hatten in Jahren geringerer Nachfrage ei- Finanzierung einer Biogas-Anlage im In- und Ausland nen Teil ihrer Produktion im Ausland abgesetzt. Inzwi- bearbeiten zu können (weitere Technologien sind in Bear- schen wurde die Produktion der verstärkten Inlandsnach- beitung). frage angepasst, d. h. ausgebaut. Die Exportaktivitäten werden aber weiter betrieben. Dabei sieht man sich künf- In der Publikation Public Finance Mechanisms to Cata- tig in starkem Wettbewerb mit Billigprodukten vor allem lyze Sustainable Energy Sector Growth, welche im Rah- chinesischer Anbieter, die derzeit noch den amerikani- men der Sustainable Energy Finance Initiative (SEFI) von schen und kanadischen Markt bedienen, auf dem Wärme- UNEP und BASE im Jahr 2005 erstellt wurde, konnten pumpen vor allem die Rolle eines Klimagerätes einneh- erfolgreiche Praxisbeispiele von marktorientierten öffent- men. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 43 – Drucksache 16/5016

Die in Mittel- und Nordeuropa gängige, effizientere Einige der bevölkerungsreichen südostasiatischen Staaten Wärmepumpentechnologie ist aber längst in das im Ring of Fire sind dabei, ihre reichlichen geothermi- Blickfeld von Kopisten geraten. Eine solche Entwicklung schen Ressourcen erheblich auszubauen, um der wach- lässt sich nur durch einen permanenten Innovationspro- senden Energienachfrage ihrer Volkswirtschaften nach- zess abwehren. Der deutsche oberflächennahe Erdwärme- kommen zu können. In dieser Situation versuchen auch markt strahlt auch nach Luxemburg und Belgien aus und einige deutsche Unternehmen, Ansatzpunkte zu finden, in führt zu verstärkter Nachfrage. In den Ländern fehlt aller- diese, bislang von anderen besetzten Märkte einzudrin- dings eine vergleichbare Infrastruktur mit kundigen Pla- gen. Neue Märkte entstehen auf Grund der steigenden nern und Bohrunternehmen noch fast völlig, wodurch Energiepreise und einer stetig wachsenden Nachfrage deutsche Unternehmen im grenznahen Bereich zusätzli- aber auch in Ländern, für die bislang Geothermie nicht che Aufträge generieren können. Zur Installation der ers- als Option einer eigenständigen Energieversorgung ange- ten Erdwärmesondenanlage in Brüssel reiste 2006 eine sehen wurde, weil Hochenthalpie-Ressourcen kaum vor- Mannschaft samt Bohrgerät aus NRW an. handen waren oder völlig fehlten. Solche Regionen verfü- gen, wie z. B. Indien, überwiegend über erschließbare Entscheidende Voraussetzungen für den künftigen Aus- Temperaturbereiche, für die das in Deutschland entwi- bau der Tiefen Geothermie sind zwei wesentliche Kom- ckelte Know-how von wesentlichem Interesse ist. ponenten: angepasste Erschließungstechnologien und ef- fiziente Niedertemperaturturbinen. Die für das Inland Auf der Basis der derzeit weltweit in Angriff genomme- bzw. für die mitteleuropäische Situation entwickelten Er- nen oder in Planung befindlichen Vorhaben wird interna- schließungsmethodiken sind auch für andere Regionen tional mit einer Steigerung der installierten geothermi- der Erde von Interesse. Das zeigt sich als aktuelles Bei- schen Stromkapazitäten von gegenwärtig rund spiel an den australischen Hot-Dry-Rock-Aktivitäten. Am 9 000 MW auf 13 500 MW, also um 50 Prozent bis 2010 gerechnet. derzeit größten Vorhaben (Cooper Basin) sind deutsche Spezialisten bei der Erschließung der untertägigen Durch den Niedergang der deutschen Bohrindustrie, der Ressourcen wesentlich beteiligt. Der Temperaturbereich etwa seit Ende der 80er Jahre begann und sich bis in die bis ca. 150 °C, auf dem derzeit in Deutschland sämtliche Anfangsjahre dieses Jahrzehnts fortsetzte, unterblieben größere Projekte – ob Strom und/oder Wärme – entste- im hiesigen Maschinenbau Innovationen in neue Tief- hen, gilt inzwischen in vielen Ländern als ein hoffnungs- bohrgeräte. Ab Ende 2003/Anfang 2004 setzte jedoch voller Ansatz zur Entwicklung geothermischer Anlagen. eine verstärkte Nachfrage nach tiefen Bohrungen aus dem Deutsches Know-how hat hier derzeit die Nase vorn. Bereich der Geothermie ein. Dadurch wurde der Mangel „Klassische“ Hochenthalpie-Ressourcen stehen von der an geeigneten Geräten in Deutschland offensichtlich. Im Gesamtfläche der festen Erde her betrachtet nur einge- Maschinenbau reagierten Unternehmen schnell mit revo- schränkt, begrenzt auf vulkanische Regionen, zur Verfü- lutionären, eigentlich auf die Geothermie zugeschnittenen gung. Aus technologischer Sicht betrachtet wären deut- neuen Anlagenkonzepten. Diese wurden aber von der ab sche Büros und Unternehmen mittlerweile aber in der Mitte 2005/Anfang 2006 dramatisch gestiegenen welt- Lage, auch diesen Bereich abzudecken. Konkurrenten weiten Nachfrage nach Geräten für die Erdöl- und Erd- (Nieder- und Hochenthalpie) kommen vor allem aus den gasexploration ebenfalls mit aufgenommen. Bereits in USA und Island. Es wird dort durchaus gesehen, dass die 2004 konnten hier erste Auftragseingänge aus dem Aus- Entwicklung hierzulande international etablierte Positio- land verbucht werden. nen nachhaltig und nachteilig beeinflussen könnte. Der- zeit sehen wir verstärkte Bemühungen, sich, teilweise mit 5.17 Deutsche Gesellschaft für Technische direkter Unterstützung der eigenen Regierung, deutsches Zusammenarbeit GmbH (GTZ) Know-how anzueignen, bevor unsere Unternehmen in der Lage sind, dieses selbst im größeren Umfang im Export Die GTZ, als ein in über 130 Ländern tätiges Bundesun- zu vermarkten. ternehmen der Internationalen Zusammenarbeit für nach- haltige Entwicklung, ist im Bereich Förderung Erneuer- Der Anlagenbau muss geeignete Niedertemperaturturbi- barer Energien in Schwellen- und Entwicklungsländern nen oder Dampfturbinen kleiner Leistung bereitstellen, seit vielen Jahren aktiv. Im Rahmen der Beauftragung um geothermische Kraftwerke bedienen zu können. Die- durch das BMZ und anderer Geber unterstützt die GTZ sen Markt hatte die deutsche Industrie bis zum Ende des ihre Partner bei der Gestaltung eines förderlichen institu- vergangenen Jahrhunderts kaum betrachtet, da bis dahin tionellen Umfelds. Auf Regierungsebene hilft sie, eine für Referenzvorhaben im eigenen Land die technischen nachhaltige Energiepolitik zu entwickeln und diese in und politischen Voraussetzungen nicht gegeben waren. operationale Strategien umzusetzen. Sie berät hinsicht- Etwa 70 Prozent der weltweiten Nachfrage wird derzeit lich geeigneter Rahmenbedingungen und Fördermecha- von einem einzigen (israelisch-amerikanischen) Anbieter nismen für die Aktivierung von Marktmechanismen zur bedient. Die sich abzeichnende Entwicklung eines deut- (kommerziellen) Verbreitung nachhaltiger Energiesys- schen Binnenmarktes für solche Anlagen erzeugte jedoch teme. Die Durchführung entsprechender Programme bei einigen Anlagenbauern Aktivitäten für eigene Ent- (einschl. entsprechender Ausschreibungen) obliegt in der wicklungen von ORC- und Kalina-Maschinen. Erste Ab- Regel den Ministerien des Partnerlandes. Wesentliche schlüsse konnten mittlerweile getätigt werden. Daraus Bestandteile des GTZ Beratungsansatzes liegen auch im bildet sich nun eine Ausgangsposition für den Export. Bereich Kapazitätsentwicklung, wie bspw. durch die Drucksache 16/5016 – 44 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Vermittlung von aktuellem Fachwissen und Personalqua- – Klimaschutzprogramm – CaPP ( www.gtz.de/climate ) lifizierung. Erneuerbare Energien können in Entwick- lungs- und Schwellenländern einen wichtigen Beitrag – Umsetzung der Empfehlungen der World Commission zur Verbesserung der Lebensbedingungen in dünn besie- on Dams – WCD delten, gering entwickelten ländlichen Regionen leisten Im Rahmen des TERNA Windenergieprogramms wurden – oft sind sie dort die ökonomisch günstigste Lösung für folgende Aktivitäten durchgeführt: eine elementare Strom- oder Wärmeversorgung. Zuneh- mend – v. a. in Schwellenländern – spielen sie auch eine – In Äthiopien, Senegal und Mali werden und wurden Rolle für die Verringerung der Umweltbelastung. Ange- Windprojekte (Windmessungen und z. T. Machbar- sichts stark gestiegener Preise für Öl und Gas können sie keitsstudien) durchgeführt, deren Ergebnisse der Entwicklungsländer, die Energie importieren müssen, Windenergiebranche vorgestellt und Unterstützung bei ökonomisch entlasten und die Energieversorgungssicher- der Suche nach (Ko-) Investoren angeboten wurde. heit erhöhen. – Die chinesische Regierung wurde bei der Entwicklung Die Einführung bzw. Nutzung „neuer“ Erneuerbarer des Erneuerbare-Energien-Gesetzes beraten, das am Energien ist in Entwicklungs- und Schwellenländern aber 28. Februar 2005 in Peking verabschiedet wurde und durch eine Reihe von (politischen, finanziellen, adminis- am 1. Januar 2006 in Kraft getreten ist. trativen) Hindernissen erschwert. Während Wasserkraft – Die im Juni 2004 veröffentlichte Studie zu den „Ener- und Biomasse schon lange zum Energiemix der meisten giepolitischen Rahmenbedingungen für Strommärkte Länder gehören, sind neuere EE-Technologien noch am und erneuerbare Energien – 21 Länderanalysen“ wird Anfang ihrer Verbreitung. Viele GTZ-Aktivitäten dienen derzeit überarbeitet. Die Neuveröffentlichung ist für zunächst dazu, die erforderlichen politischen Rahmenbe- Anfang 2007 geplant. dingungen zu schaffen, das jeweilige Fachwissen zu transferieren und staatliche und nichtstaatliche Akteure in – Es wurde eine Kooperationsvereinbarung mit den Ver- einen gemeinsamen Prozess – u. a. zur Entwicklung von bänden BWE und VDMA Power Systems geschlos- Märkten – einzubinden. Die Vielfalt der Aktivitäten er- sen. Darin wurde in Ergänzung zur Exportinitiative gibt sich aus den länderspezifischen Erfordernissen und u. a. vereinbart, gemeinsame Veranstaltungen zum die bestehenden Realitäten bedeuten manchmal einen lan- Thema Windenergie in Entwicklungs- und Schwellen- gen Weg bis zur Entwicklung marktfähiger Strukturen. ländern durchzuführen. Die GTZ nimmt damit im Koordinierungskreis die Auf- Im Rahmen des Sektorvorhabens „Förderung der Erneu- gabe wahr, die Entwicklung im Bereich Erneuerbare erbaren Energien“ fand neben zwei Sitzungen des Ar- Energien in Schwellen- und Entwicklungsländern in beitskreises Solarwirtschaft im März 2005 eine ganztä- Richtung auf interessante Märkte zu unterstützen und ak- gige Veranstaltung zur geplanten Ausschreibung von tuelle Informationen dazu bereitzuhalten. Elektrifizierungskonzessionen im Senegal statt. Mitarbei- ter der GTZ Senegal und der KfW informierten mehr als Ein allgemeiner Überblick über die Aktivitäten der GTZ 40 Teilnehmer über das geplante Vorhaben und den Stand zum Thema Energie wird unter www.gtz.de/energie gege- der Dinge. Die weitere Entwicklung wird von der GTZ ben. Dort finden sich Links zu zahlreichen der weltweit in verfolgt und es ist eine Folgeveranstaltung Ende 2006 ge- Durchführung befindlichen Projekten in den Bereichen plant. Erneuerbare Energien, Energiepolitikberatung und Ener- In zwei Treffen wurden den Verbandsvertretern Einzel- gieeffizienz. Energievorhaben werden derzeit in rund heiten der Planungen in den GTZ-Afrika-Projekten im 40 Kooperationsländern des BMZ gefördert. Mit sieben Bereich Solarenergie detailliert erläutert, um Möglichkei- dieser Länder ist „Energie“ als Schwerpunkt vereinbart ten einer Beteiligung deutscher Solarunternehmen auszu- (Afghanistan, Albanien, Bangladesh, Georgien, Indien, loten. Nepal, Pakistan). In der Mongolei und in Mexiko ist das Thema Energie in den Schwerpunkt Ressourcenschutz in- Bei den Aktivitäten von C.L.E. in Bangladesh war der tegriert. In den anderen Ländern wird energiepolitische GTZ-Mitarbeiter vor Ort eingebunden und unterstützte Beratung u. a. als Teil von Umwelt- und Wirtschaftsre- das Vorhaben durch seine landesspezifischen Kenntnisse. form-Programmen angeboten. Größere Projektportfolios bestehen in Indien und in China. Im letzten Bericht an den Bundestag wurde die bessere „Verzahnung“ von Entwicklungszusammenarbeit und Ex- Nähere Informationen über Zielsetzungen und Aktivitä- portinitiative als noch zu lösende Herausforderung be- ten der überregional tätigen Sektorvorhaben finden sich zeichnet. Seit Mitte 2005 hat daher die GTZ in einem Ge- auch direkt zu folgenden Themen: sprächsprozess mit BMWi, dena, AHK und BMZ ein Konzept für ein „Projekterschliessungsprogramm für – Windenergie-Programm – TERNA (www.gtz.de/wind) Schwellen- und Entwicklungsländer“ (PEP) entwickelt – Haushaltsenergieprogramm – HERA (www.gtz.de/hera) (siehe Kapitel 4.10). Dieses Projekterschliessungspro- gramm wird durch eine Reihe von Leistungen der GTZ – Public Private Partnership im Infrastrukturbereich – eine wichtige Lücke im Portfolio der Exportinitiative-An- PPI (http://www.gtz.de/de/themen/umwelt-infrastruktur/ gebote mit Blick auf einige ausgewählte Schwellen- und 14830.htm) Entwicklungsländer schließen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45 – Drucksache 16/5016

Das Sektorvorhaben „Förderung der Erneuerbaren Ener- politischer Ebene (Vorschriften, marktwirtschaftliche In- gien in Zusammenarbeit mit der deutschen Solarwirt- strumente, Förderrichtlinien und Gesetze) zu gestalten. schaft“ wurde konzeptionell überarbeitet. Mit dem neuen Durch Beratung in damit verbundenen wirtschaftlichen, Titel „Stärkung von Partnerschaften und Netzwerken für rechtlichen und technischen Fragen, vermittelt InWEnt nachhaltige und erneuerbare Energien in Entwicklungs- wichtiges Anwendungswissen und hilft bei der Erarbei- ländern“ (PuN) wird die neue Ausrichtung verdeutlicht. tung von Lösungsansätzen. Das Sektorvorhaben zielt darauf ab, deutsche Unterneh- men aller EE-Branchen stärker in die Entwicklungszu- Besondere Erfahrung vermittelt InWEnt im Bereich der sammenarbeit einzubeziehen. Windenergienutzung. Bereits seit 1993 bietet InWEnt In- dustrielandtraining in Deutschland in diesem Bereich an Mit dem Instrument der „Public-Private-Partnership“ und hat dadurch eine Reihe junger technischer und wirt- können Projekte, bei denen entwicklungspolitischer Nut- schaftlicher Führungskräfte in diesem Bereich fortgebil- zen und unternehmerische Ziele in Einklang stehen, ge- det. Auf diese Experten und deren praktische Erfahrung fördert werden. Durch Informationsbereitstellung zu EE- kann die deutsche Industrie verstärkt bei ihrer Zusam- Märkten in Entwicklungsländern, die Kooperation der menarbeit mit den EL zurückgreifen. Ergänzende Branchen untereinander sowie durch Kooperation mit Schwerpunktseminare und Fachgespräche behandelten Unternehmen in Entwicklungsländern soll deutschen Un- u. a. Themen wie Netzeinbindung, Netzrückwirkung, ternehmen, die über ein reines Exportinteresse hinaus Wirtschaftlichkeit und Finanzierungskonzepte. sich in Entwicklungsländern engagieren wollen, der Weg in diese Märkte erleichtert werden. In seinen Projekten ist InWEnt gegenüber allen Erneuer- baren Energie-Technologien offen, bisher aber lag der 5.18 Internationale Weiterbildung und Schwerpunkt auf der Windenergienutzung, auf photovol- Entwicklung GmbH (InWEnt) taischen und solarthermischen Anwendungen und jetzt verstärkt auf einer umweltschonenden Nutzung von Bio- Im Themenschwerpunkt Erneuerbare Energien und Kli- energie. Speichertechnologien und CO2-freie Energiever- maschutz setzt InWEnt auch auf eine enge Kooperation sorgungslösungen (Wind-Wasserstoff-Brennstoffzelle) mit deutschen Herstellern von Erneuerbaren Energien- sind weitere Kooperationsfelder mit der Industrie. Systemen. Durch Capacity Building Maßnahmen will InWEnt zu langfristigen Kooperationen (Joint-Venture) Seit mehreren Jahren führt InWEnt eine Workshopreihe zum Nutzen der Entwicklungsländer (EL) wie auch deut- zum „Design von Clean Development-Mechanism scher Unternehmen beitragen. Technologie- und Know- (CDM) und Joint Implementation (JI)-Projekten zur how-Transfer, Technologiekooperationen und Maßnah- Reduzierung von CO2-Emissionen“ in der VR China, men zur Anpassung der Technologie dienen der langfris- Brasilien, Argentinien und Südafrika durch, die einen in- tigen Sicherung der Qualität in den Partnerländern. Diese tensiven Dialog zwischen Mitgliedern der Verhandlungs- Strategie trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Ein- delegation bei den Klimakonferenzen und Industriever- kommen in den Partnerländern bei, gleichzeitig hilft sie, tretern jeweils aus Deutschland und dem jeweiligen Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern und aus den er- Partnerland unter besonderer Berücksichtigung Erneuer- wirtschafteten Erlösen kann u. a. auch weitere Forschung baren Energien und Energieeffizienztechnologien ermög- und Entwicklung in Deutschland finanziert werden. lichen. Was bietet InWEnt deutschen Unternehmen: Deutsche InWEnt ist Mitglied des Koordinierungskreises und hat Firmenvertreter können an den von InWEnt konzipierten an verschiedenen Sitzungen teilgenommen. InWEnt hatte und organisierten Workshops, Seminaren und Treffen mit Side events zu den World Wind Energy Konferenzen in Experten aus der Energiewirtschaft und den Energiebe- Kapstadt und Peking durchgeführt und nahm dort auch an hörden teilnehmen, Fachvorträge halten, ihre Firma und den Veranstaltungen/Diskussionen der dena teil. Produkte präsentieren und am Rande der InWEnt-Veran- staltungen gezielt Fachgespräche führen. InWEnt bringt Firmenvertreter aus EL im Rahmen von Informationsreisen mit Vertretern der deutschen Energie- InWEnt vermittelt Stipendiaten aus EL in interessierte wirtschaft zu einem intensiven Erfahrungsaustausch und deutsche Unternehmen der Energiewirtschaft. Diese Pro- zur Anbahnung von Geschäftsbeziehungen zusammen. gramme bestehen aus mehrmonatigen fachtheoretischen Fortbildungsteilen und einem mehrmonatigen Indus- Im Bereich EE arbeitet InWEnt hauptsächlich mit Part- triepraktikum. nern in Brasilien und Argentinien, der SADC-Region (RSA, Namibia, Sambia, Botswana) und in der VR China Voraussetzung für eine verbesserte Zusammenarbeit bei zusammen. Die Kooperation mit Zentralamerika und Me- der Entwicklung, Herstellung und Nutzung Erneuerbarer xiko und besonders mit Indien wird zurzeit intensiviert. Energien-Systeme sind aber auch günstige Rahmenbedin- In den laufenden Projekten ist eine verstärkte Zusammen- gungen in den EL. Neben der Fortbildung von Experten arbeit mit der deutschen Wirtschaft möglich und von In- durch Capacity Building Maßnahmen soll nicht nur deren WEnt erwünscht. Dies kann sowohl als PPP-Maßnahmen eigene Handlungsfähigkeit gestärkt werden, sie sollen (zu gleichen Teilen von der Wirtschaft und InWEnt finan- auch die institutionelle Handlungsfähigkeit befördern und ziert) oder als sogenanntes Auftrags-/Drittmittelgeschäft mithelfen, die erforderlichen Rahmenbedingungen auf organisiert werden. Drucksache 16/5016 – 46 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

5.19 Kreditanstalt für Wiederaufbau In Zusammenarbeit mit Partnerbanken werden über ein Bankengruppe (KfW) Kreditprogramm in Chile und eine überregional tätige Bank zinsgünstige Darlehen zur Finanzierung von Inves- Die KfW ist Mitglied im Koordinierungskreis der Export- titionen im Bereich Erneuerbare Energien und Energie- initiative Erneuerbare Energien. effizienz bereitgestellt. Diese Mittel stehen sowohl für Unternehmen wie für öffentliche Antragsteller zur Verfü- Die KfW hat im Berichtszeitraum an Beratung und Refe- gung. rententätigkeit bei Projekten und Veranstaltungen der Ex- portinitiative, wie z. B dem Fachgesprächen „Finanzie- Für die Folgejahre 2006 und 2007 liegen ebenfalls zahl- rung“ sowie bei der Erstellung des Konzeptpapiers reiche Vorschläge aus den Partnerländern vor und die „Finanzierung von EE-Auslandsprojekten“ mitgewirkt. KfW Entwicklungsbank überprüft zurzeit, welche dieser Vorschläge sich für eine Förderung durch die Sonderfazi- Die KfW Bankengruppe hat langjährige Erfahrung in der lität eignen. Finanzierung von Erneuerbaren Energien und Maßnah- men zur effizienten Bereitstellung und Nutzung von KfW-Klimaschutzfonds Energien weltweit und bietet eine Reihe Instrumente zur Finanzierung von Investitionen deutscher Unternehmen Die KfW hat einen Klimaschutzfonds eingerichtet, der als im Ausland. Dazu gehören z. B. der „Unternehmerkredit Beschaffungsprogramm für Emissionsgutschriften aus JI/ Ausland“ der KfW Mittelstandsbank, das KfW Umwelt- CDM-Projekten konzipiert ist. Die Fondsteilnehmer/Auf- programm der KfW Förderbank sowie die Export- und traggeber sind in erster Linie Unternehmen, die aufgrund Projektfinanzierungen der KfW IPEX Bank, speziell auch der EU-Emissionshandelsrichtlinie von Reduktionsver- zum Thema Erneuerbare Energien. Hauptgeschäftsfelder pflichtungen betroffen sind und sich projektbezogene der KfW IPEX Bank sind Industrie, Energie und Um- Emissionsgutschriften für ihre Zielerfüllung anrechnen welttechnik, Telekommunikation, Rohstoffgewinnung lassen möchten. Die erste Tranche des Fonds wurde im und -verarbeitung, Schiffe, Flugzeuge und Verkehrsinfra- April dieses Jahres mit rund 84 Mio. EUR geschlossen. struktur (Seehäfen, Flughäfen und Landverkehr). Damit wurde das Zielvolumen von 50 Mio. EUR auf- grund der großen Nachfrage übertroffen. Das BMWI Über den Zeitraum der letzten fünf Jahre hat die Bank stellt aus dem Haushaltstitel „Unterstützung des Exports Kredite über rund 1,6 Mrd. Euro zur Finanzierung von von Technologien im Bereich Erneuerbare Energien“ ei- Vorhaben im Bereich Erneuerbarer Energien und Energie- nen Beitrag von 4 Mio. EUR bereit. Ziel der Einlage ist Effizienz bereitgestellt. die Förderung von JI/CDM-Klimaschutzprojekten im Be- reich der Erneuerbaren Energien unter Beteiligung deut- Weiterhin stellt die KfW im Auftrag des Ministeriums für scher Unternehmen. Die KfW tätigt selbst eine Einlage wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von 10 Mio. EUR. Künftig sollen deutsche exportierende über die „KfW-„Sonderfazilität für Erneuerbare Energien Unternehmen noch gezielter für eine Beteiligung an JI/ und Energie-Effizienz“ in den Jahren 2005 bis 2009 bis CDM-Projekten im Rahmen ihres Auslandsgeschäfts ge- zu 500 Mio. Euro in Form von zinsgünstigen Darlehen wonnen werden. Eine zweite Tranche des Klimaschutz- für Darlehensnehmer in Entwicklungsländern zur Verfü- fonds ist in Vorbereitung. gung. Im Jahr 2005 wurden aus Mitteln der Sonderfazilität Fi- 5.20 Umweltbundesamt (UBA) nanzierungszusagen für 170 Mio. EUR erteilt. Die Mittel Das Umweltbundesamt verfügt über folgende Informa- werden für insgesamt fünf Vorhaben eingesetzt: In tionsangebote für Umwelttechnologieunternehmen: Marokko werden 37 000 Haushalte in netzfernen ländli- chen Regionen über so genannte Solar Home Systems – Unter der Adresse http://www.cleaner-production.de Zugang zu modernen Energiedienstleistungen erhalten. bietet das Umweltbundesamt umfangreiche Informa- Durch die Zusammenarbeit mit einem privaten Konzess- tionen zum Stand der Technik in Deutschland sowie ionär wird sowohl der regelmäßig erforderliche Batterie- zum Technologietransfer. Das Internetportal richtet wechsel wie Service und Wartung der Anlagen für die sich sowohl an Repräsentanten deutscher Unterneh- nächsten zehn Jahre sichergestellt. men als auch an Institutionen im Ausland. Es erleich- tert die Kontaktaufnahme zwischen deutschen und In Aserbaidschan trägt der Ausbau der Übertragungsein- ausländischen Akteuren der Umwelttechnologie und richtungen dazu bei, die wiederkehrenden und die Volks- fördert damit auch die Entwicklung von Geschäftsbe- wirtschaft beeinträchtigenden Stromausfälle abzubauen. ziehungen. Gleichzeitig wird die gesicherte Elektrizitätsversorgung der südlichen Landesteile ermöglicht. – Das Internetportal http://www.umweltexport.de bietet Unternehmen einen Überblick über Exportchancen für In Indien werden durch die Rehabilitierung von Verteil- deutsche Umwelttechnik auf dem Weltmarkt und lie- netzen die überdurchschnittlich hohen Verteilverluste ge- fert konkrete Informationen über die gesamte Export- senkt und die noch nicht an das Elektrizitätsnetz ange- förderlandschaft für kleine und mittelständische Un- schlossenen Haushalte in dieser Region erstmals an die ternehmen. Neben der Beschreibung der aus Energieversorgung angeschlossen. Umweltsicht interessantesten Zielmärkte mit umfang- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47 – Drucksache 16/5016

reicher Sammlung von Informationsquellen und Kon- und EU-rechtlichen Rahmenbedingungen zur Förderung taktadressen beinhaltet das Portal ein Tool, das über von Biokraftstoffen erläutert. eine anwenderorientierte Auswahlmaske auf die wich- In einigen Fällen waren konkrete Investitionsabsichten tigsten Förderprogramme für Umweltunternehmen der Anlass für die Reise. bzw. bestimmte Zielmärkte verweist. Ergänzt wird das Portal durch einen Print-Leitfaden, der gezielt die ein- Allerdings hat das internationale Fachbesucherinteresse zelnen Schritte auf dem Weg zu einem erfolgreichen inzwischen ein Ausmaß erreicht, dass verständlicher- Auslandsengagement nennt. weise viele Biodieselhersteller nicht mehr bereit sind, ausländische Interessenten durch ihre Anlagen zu führen. – Das Energie- und Klimaschutz-Portal „energy ger- Gegenüber der UFOP wird u. a. der hierfür nicht uner- many“ hat sich die Förderung des Know-how und hebliche Zeitanspruch angeführt. Technologietransfers zum Ziel gesetzt. Die Vorstel- lung richtungsweisender Projekte aus den Themenge- Im Bereich des Informationsaustausches wurden weitere bieten Energieeffizienz und Erneuerbare Energien be- folgende Maßnahmen durchgeführt: legen Deutschlands hohe Kompetenz in Forschung, – Deutsch/Türkischer Workshop zum Thema Biodiesel Planung und Herstellung. Industrie- und Dienstleis- am Institut für Technologie und Biosystemtechnik der tungsunternehmen erhalten unter http://energy- Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Braun- germany.de genau auf sie zugeschnittene Informatio- schweig; nen in deutscher und englischer Sprache. Auch über Fördermöglichkeiten, Messen und Veranstaltungen – Organisation und Durchführung eines Seminars zum wird informiert. Vor allem ausländische Interessenten Thema Biodieselproduktion und Qualitätssicherung können sich über deutsche Lösungen im Energiesektor am Institut TÜBITAK Maramara Research Center, In- informieren und finden weiterführende Kontaktmög- stitute of Energy, Gebze-KOCAELI, Türkei; lichkeiten für den Aufbau von forschungs- und umset- – 3. Internationale Biokraftstofftagung, ICC Berlin: zungsorientierten Kooperationen. „Kraftstoffe der Zukunft 2005“ mit über 750 Teilneh- – Als Ergänzung zu den Internetportalen wird vom Um- mern aus 26 Ländern; weltbundesamt seit Mitte 2006 ein eNewsletter „Um- – Vorstellung von Biodiesel und Pflanzenölkraftstoff an- welttechnik Deutschland“ in deutsch und englisch an- lässlich der Internationalen Fachausstellung Agritech- geboten. Vierteljährlich wird kompakt zu einem nica der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Themenfeld (z. B. Membrantechnik) mit Praxisbei- Hannover. spielen und Kontaktlinks berichtet. Auch Themen aus dem Bereich Erneuerbare Energien sind in Vorberei- Erwartungsgemäß ist hiermit einhergehend die internatio- tung. nale Nachfrage nach deutschem Know-how in der Anla- gentechnologie erheblich gestiegen. Nach Angaben der Anlagenhersteller sind diese mehr als ausgelastet. Dies 5.21 Union zur Förderung von Oel- und erklärt aus der Sicht der UFOP die zurzeit geringe Bereit- Proteinpflanzen e. V. (UFOP) schaft dieser Unternehmen sich stärker an den Informa- Das internationale Interesse am Thema Biodiesel hat ge- tionsmaßnahmen der dena zu beteiligen. Eine gesonderte genüber dem Vorjahr nochmals sprunghaft zugenommen. Exportförderung für die Anlagentechnologie bei Bio- Die UFOP veröffentlicht die wichtigsten Informationen kraftstoffen ist aus der Sicht der UFOP zurzeit nicht er- zur Kapazitäts- und Absatzentwicklung aber auch zur forderlich. Frage der Qualitätsanforderung bei der Produktion von Im Bereich Biokraftstoffe ist Deutschland der wichtigste Biodiesel konsequent ebenfalls in Englisch. „Technologiepark“ in Europa. Diese Feststellung trifft nicht nur für den Anlagenbau für die Produktion von Bio- Als Ergebnis der sehr hohen Besuchsfrequenz hat sich diesel und Bioethanol zu, sondern ebenfalls für die Ent- ein Informationsbedarf und -tiefe entwickelt, deren Bear- wicklung dezentraler Rohstoffversorgungs- und Verarbei- beitung sich unbeabsichtigt inzwischen zu einem Ar- tungskonzepte. So kann festgestellt werden, dass auch das beitsschwerpunkt der UFOP-Geschäftstelle entwickelt Interesse an der Pflanzenölproduktion zur Kraftstoffnut- hat. Zugleich hat die Intensität, d.h. der Umfang der Be- zung steigt. Als weitere Alternative sollte jedoch die treuung der von der UFOP-Geschäftsstelle betreuten Be- Technologieförderung für die Biogasproduktion forciert suchergruppen ebenso zugenommen. Wenn möglich, werden – mit Biogas öffnet sich eine Vielzahl von Nut- wurden die individuellen Informations- und Besichti- zungsoptionen, einschließlich zur Sicherung der Mobili- gungswünsche berücksichtigt. Nicht allen Anfragen tät. konnte entsprochen, d. h. auch fachlich im Sinne einer Technologie-Tour begleitet werden. In fachlicher Koope- Zu bemerken ist jedoch, dass die Technoliegeförderung ration mit der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanage- ganzheitlich im Falle der Biokraftstoff-/Biogasgewin- ment Biodiesel e.V. wurde den Besuchergruppen die nung vermittelt werden muss. Der Erfolg der Biokraft- wichtigsten Aspekte zur Rohstoffproduktion und -gewin- stoffproduktion beginnt mit der standortangepassten Aus- nung sowie die Qualitätsproduktion von Biodiesel, und schöpfung der Züchtungsleistung, beginnend über Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie die nationalen Sortenwahl, Anbau- und Ernteverfahren sowie Lagerung Drucksache 16/5016 – 48 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode der Rohstoffe. Dringend empfohlen wird die Schaffung Einen besonderen Schwerpunkt für alle VDMA-Mit- einer professionellen Fachbesucherbegleitung, die ent- gliedsunternehmen und insbesondere auch die Unterneh- sprechende Angebote aktiv ausloben sollte, denn 2005 men im Bereich der Erneuerbaren Energien stellt dabei und im laufenden Jahr mussten bereits einige Anfragen das Thema Finanzierung in risikoreichen Märkten dar. abschlägig beschieden werden. Die Frage der Finanzierung ist der Schlüssel für einen er- folgreichen Geschäftsabschluss. Der VDMA und seine 5.22 Verband Deutscher Maschinen und Mitgliedsunternehmen engagieren sich deshalb stark bei Anlagenbau e.V. (VDMA) der auf die Belange der exportierenden Wirtschaft ausge- richteten Ausgestaltung der Finanzierungsinstrumente. Seit über einhundert Jahren engagieren sich Hersteller Als Beispiel sei hier die BMWi-Dialogveranstaltung zu von Verbrennungsmotoren, Turbinen und Energieerzeu- Exportkreditgarantien vom 31. Mai 2006 genannt. Die gungsanlagen im VDMA. Sie nutzen dabei die vielfälti- dort angeregten Vorschläge (Projektfinanzierung light) gen Möglichkeiten eines schlagkräftigen Verbandes mit wird der VDMA auch im besonderen Interesse der Erneu- rund 2 850 Mitgliedsunternehmen aus allen Bereichen erbaren Energien Branche weiter konstruktiv begleiten. der Investitionsgüterindustrie. Neben dem hohen Be- kanntheitsgrad der Marke VDMA profitieren die Unter- Gemeinsam mit Vertretern von KfW IPEX wurde im Be- nehmen vom breiten, auf die Belange der Investitionsgü- richtszeitraum eine Informationsveranstaltung zu den terindustrie ausgerichteten Dienstleistungsangebot. Ein Hermes-Anforderungen an die Projektfinanzierung von internationales Netzwerk zu europäischen und internatio- Windenergieanlagen-Projekten auf der WindEnergy 2006 nalen Organisationen sowie Büros in Berlin, Brüssel und in Hamburg durchgeführt. Gemeinsames Ziel von Her- Peking runden das allgemeine Angebot ab. stellern, Projektentwicklern und Banken war es dabei im Dialog mit den Vertretern des Hermes-Arbeitskreis Pro- Im Netzwerk der Exportinitiative vertritt der Fachverband jektfinanzierung die Besonderheiten von Windener- Power Systems im VDMA dabei die Interessen der Her- gieprojekten und die daraus resultierenden Anforderun- steller aus den Bereichen Bioenergie, Wasserkraft und gen an eine Absicherung aufzuzeigen. Alle Beteiligten Windenergie sowie deren Zulieferer. Hierbei bilden ins- bewerteten die Veranstaltung als Erfolg zur Beschleuni- besondere auch die Bedürfnisse von kleineren Unterneh- gung der Lernkurve bei der Anwendung des Exportförder- men einen Schwerpunkt. Hersteller und Zulieferer reprä- instrumentariums auf Erneuerbare Energien Projekte. sentieren das Gros der Wertschöpfung und Beschäftigung der Branchen im Bereich Erneuerbare Energien und ste- Ebenfalls am Rand der Exportplattform WindEnergy hen damit im Zentrum der Exportinitiative. 2006, der aufgrund ihres immer stärker internationalen Charakters die für den Export von Windenergieanlagen Der Fachverband Power Systems im VDMA arbeitet seit und Komponenten wichtigste Industriemesse, fand eine der Einsetzung der Exportinitiative aktiv und konstruktiv gelungene Informationsveranstaltung mit dem Ostasien- kritisch im Koordinierungskreis mit. verein (OAV), dem Bundesverband Windenergie (BWE) Mitarbeiter des VDMA beteiligten sich als Informanten und dena zu den Exportmärkten Asiens statt. oder Referenten am Messeprogramm, z. B. in Portugal Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bildete erneut sowie am AHK-Geschäftsreiseprogramm, z. B. in Ka- China. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand die Beteili- nada, Großbritannien oder Chile. Neben der Beteiligung gung an der „Beijing International Renewable Energy als Referenten diente die Teilnahme auch dem Ziel, die Conference“ (BIREC), die Anfang November 2005 in Pe- Wirksamkeit der Instrumente auf ihren Nutzen für die king stattfand. Der VDMA organisierte hierbei gemein- herstellende Industrie hin zu überprüfen. sam mit seinen europäischen bzw. weltweiten Partnerver- Einige VDMA-Mitgliedsunternehmen nutzten diverse im bänden das Business Forum Windenergie sowie einen Rahmen der Exportinitiative von der dena angebotenen Gemeinschaftsstand. Mit mehr als 1 200 Teilnehmern so- Maßnahmen, andere nutzen bereits stärker eigene Struk- wie der Fortführung des auf der „renewables 2004“ in turen in Exportmärkten. Bonn begonnenen Aktionsprogramms war die Veranstal- tung ein großer Erfolg. Das Arbeitsprogramm des im De- Mehr als 70 Prozent des Maschinenbauumsatzes werden zember 2004 eröffneten Verbindungsbüros des VDMA in im Ausland erzielt. Für die Investitionsgüterindustrie ist Beijing wurde mit den Mitgliedern erstellt und wird suk- der Export deshalb ein Querschnittsthema. Neben den zessive abgearbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Experten der federführenden VDMA-Außenwirtschafts- frühzeitigen Informationsvermittlung sowie im Aufbau abteilung, der VDMA-Rechtsabteilung sowie der Abtei- von Kontakten zu Entscheidern aus Politik und lung Volkswirtschaft und Statistik stehen für produktspe- Wirtschaft. Ergänzend beteiligt sich der VDMA in den zifische Fragen sowie rund um das Thema Energie Energie-Arbeitsgruppen im Rahmen der Deutsch-Chine- Experten im Fachverband Power Systems zur Verfügung. sischen sowie der Deutsch-Indischen Regierungskonsul- Für Unternehmen bietet der VDMA hierbei eine Vielzahl tationen. von Dienstleistungen. Von Erstinformationen über Länder über Hilfestellungen bei Personalentsendungen, Betriebs- Neben diesen aktuellen Schwerpunkten steht der Aus- stättenbesteuerung im Ausland bis zu Zollfragen bieten tausch der Unternehmen in den Lenkungskreisen für Bio- VDMA-Experten bzw. Leitfäden und Vertragsmuster energie, Wasserkraft und Windenergie. Speziell im Wind- wertvolle Informationen. energiebereich wird dabei die Einbeziehung der Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 49 – Drucksache 16/5016

Zulieferer immer wichtiger. Der Austausch mit der Zulie- Schwellenländern, dient der Unterstützung des Exports ferindustrie wurde deshalb im Berichtszeitraum intensi- deutscher Hersteller. viert. Auch der regelmäßige Austausch mit den europäi- schen bzw. weltweiten Partnerverbänden sowie die Darüber hinaus engagiert sich der VDMA Power Systems Zusammenarbeit mit für den Export wichtigen Institutio- bei wichtigen Fachmessen. Hier ist für Europa in erster nen, erwähnt sei hier die Kooperationsvereinbarung mit Linie die PowerGen Europe, die in 2006 in Köln stattfand der GTZ im Bereich Windenergie in Entwicklungs- und und die WindEnergy 2006 in Hamburg zu nennen. Drucksache 16/5016 – 50 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

6Anhang Übersicht der Veranstaltungen im Rahmen der Exportinitiative im Zeitraum 2005/2006 6.1 BMWi-Messeprogramm

Tabelle 4

Übersicht über die Auslandsmessenbeteiligungen im Rahmen des BMWi-Auslandsmesseprogramms 2005 und 2006

Zeitraum Land, Ort Messename 23.–25.02.2005 Spanien, Madrid GENERA 08.–11.03.2005 Deutschland, Leipzig enertec 11.–15.04. 2005 Deutschland, Hannover HANNOVER MESSE – Energy 23.–27.05. 2005 China, Beijing REAsia 2005 28.–30.06.2005 Italien, Mailand PowerGen Europe 20.–23.07.2005 Malaysia, Kuala Lumpur Power & Renewable Energy Malaysia 2005 14.–16.08.2005 USA, Long Beach Kalifornien Energy 2005 20.–24.09.2005 Deutschland, Husum HUSUMWIND 11.–13.10.2005 China, Shanghai PVSEC -15 11.–14.10.2005 Ungarn, Budapest, Ökotech 02.–05.11.2005 Australien, Melbourne 4th World Wind Energy Conference & Exhibition 16.–19.11.2005 Portugal, Lissabon ExpoAmbiente 13.–15.10.2005 Polen, Posen Poleko 30.11.–02.12.2005 Japan, Chiba/Tokio Independent Power and New Energy Expo 30.01.–01.02.2006 VA E, A bu - Dh a bi PowerGen Middle East 24.–28.04.2006 Deutschland, Hannover Hannover Messe – Energy 24.–26.05. 2006 China, Beijing RE Asia 30.05–01.06. 2006 Schweden, Jönköping World Bioenergy 30.05.–01.06.2006 Deutschland, Köln Power-Gen Europe 06.–09.07.2006 Thailand, Bangkok Renewable Energy Asia 2006 18.–21.09.2006 Australien, Adelaide Global Windpower 2006 20.–22.09.2006 Spanien, Zaragossa Power Expo 11.–13.10.2006 Japan, Chiba/Tokio Renewable Energy 16.–19.10.2006 USA, San José, Kalifornien Solar Power 2006 26.–29.10.2006 Italien, Mailand PV Tech Expo 06.–08.11.2006 Indien, Delhi 5th World Wind Conference and Exhibition 21.–25.11.2006 Tschechien, Prag Aquatherm Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 51 – Drucksache 16/5016

6.2 AHK-Geschäftsreiseprogramm

Tabelle 5

Übersicht über die Geschäftsreisen im Rahmen des AHK-Geschäftsreiseprogramms 2005 und 2006

Land Ort Technologien Datum 2005 Großbritannien London Windenergie 08.03.05–10.03.05 Schweiz Winterthur und Bern Bioenergie 08.03.05–10.03.05 Südafrika Johannesburg alle 10.03.05–18.03.05 Kanada Calgary Windenergie 14.03.05–18.03.05 Marokko Casablanca Windenergie, Solarwärme, 07.04.05–09.04.05 Solarstrom Ungarn Budapest Geothermie 18.04.05–22.04.05 Irland Dublin Geothermie, Bioenergie 25.04.05–29.04.05 Indien Kalkutta alle 02.05.05–05.05.05 Südkorea Seoul Solarwärme, Solarstrom 09.05.05–13.05.05 Brasilien São Paulo Bioenergie 17.05.05–20.05.05 Chile Santiago Geothermie, Solarwärme, 23.05.05–27.05.05 Solarstrom Finnland Jyväskyla Bioenergie 24.05.05–27.05.05 Tunesien Tunis Solarwärme, Solarstrom 30.05.05–04.06.05 Frankreich Paris Beschreibung 08.06.05–10.06.05 Italien Rom Solarwärme, Solarstrom 13.06.05–15.06.05 Japan Osaka Solarwärme, Solarstrom 04.07.05–06.07.05 Baltikum (Estland/Lettland) Tallin / Riga Bioenergie 05.09.05–09.09.05 Chile Santiago de Chile Wasserkraft, Bioenergie, 26.09.05–30.09.05 Windenergie Ungarn Debrecen Bioenergie 26.09.05–30.09.05 Österreich Wien Bioenergie, Solarwärme, 11.10.05–14.10.05 Solarstrom Niederlande Den Haag Windenergie 12.10.05–14.10.05 Portugal Lissabon Solarwärme, Solarstrom 17.10.05–21.10.05 Taiwan Taipeh Geothermie, Solarwärme, 17.10.05–21.10.05 Solarstrom Frankreich Paris Windenergie 19.10.05–21.10.05 Singapur Singapur Solarwärme, Solarstrom 24.10.05–28.10.05 Slowenien Ljubljana Bioenergie, Windenergie, 24.10.05–27.10.05 Solarwärme, Solarstrom Neuseeland Wellington alle 31.10.05–04.11.05 Drucksache 16/5016 – 52 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode noch Tabelle 5

Land Ort Technologien Datum Südkorea Seoul Wasserkraft, Geothermie, 31.10.05–04.11.05 Bioenergie Großbritannien London Windenergie 07.11.05–11.11.05 Slowakei Bratislava Bioenergie 07.11.05–11.11.05 USA Kalifornien San Francisco Solarwärme, Solarstrom 07.11.05–11.11.05 China Peking Windenergie, Solarwärme, 21.11.05–25.11.05 Solarstrom Polen Warschau Bioenergie, Windenergie 21.11.05–24.11.05 Spanien Madrid Solarwärme, Solarstrom 21.11.05–24.11.05 Norwegen Oslo Windenergie 28.11.05–30.11.05 Schweden Stockholm Windenergie 28.11.05–30.11.05 USA Detroit Detroit Biotreibstoffe 28.11.05–02.12.05 Luxemburg / Belgien Luxemburg Stadt Geothermie, Solarwärme, 05.12.05–07.12.05 Solarstrom Malaysia Kuala Lumpur Biodiesel 05.12.05–09.12.05 Zentralamerika San Salvador Bioenergie, Solarwärme, 05.12.05–09.12.05 Solarstrom 2006 Ungarn Budapest Bioenergie, Solarwärme, 30.01.06–03.02.06 Solarstrom Irland Dublin Geothermie, Bioenergie 21.02.06–23.02.06 Schweiz Zürich Solarwärme, Solarstrom 28.02.06–03.03.06 Niederlande Den Haag Bioenergie 07.03.06–09.03.06 USA Austin Austin Windenergie, Solarwärme, 13.03.06–17.03.06 Solarstrom USA New York New York Windenergie, Solarwärme, 13.03.06–17.03.06 Solarstrom Frankreich Paris Bioenergie 14.03.06–17.03.06 Spanien Valladolid Bioenergie 20.03.06–24.03.06 Kanada Montreal Windenergie 27.03.06–31.03.06 USA Kalifornien San Francisco Solarthermische Kraft- 27.03.06–31.03.06 werkstechnik Belgien Brüssel Bioenergie, Solarwärme, 08.05.06–12.05.06 Solarstrom Norwegen Oslo Bioenergie 08.05.06–12.05.06 Schweden Göteborg Bioenergie 08.05.06–12.05.06 Finnland Vaasa Bioenergie 15.05.06–19.05.06 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 53 – Drucksache 16/5016

noch Tabelle 5

Land Ort Technologien Datum Marokko Casablanca Bioenergie, Windenergie, 06.06.06–09.06.06 Solarwärme Südkorea Seoul Windenergie, Solarwärme, 07.06.06–12.06.06 Solarstrom Italien Mailand Solarwärme, Solarstrom 12.06.06–16.06.06 Niederlande Den Haag alle 14.06.06–16.06.06 Tschechien Prag Bioenergie 19.06.06–23.06.06 Indonesien Jakarta alle 26.06.06–30.06.06 Australien Sydney Windenergie, Solarwärme, 11.09.06–15.09.06 Solarstrom Tunesien Tunis Windenergie, Solarwärme, 11.09.06–15.09.06 Solarstrom Dänemark Kopenhagen Bioenergie 18.09.06–22.09.06 Kolumbien Bogota Wasserkraft, Bioenergie 18.09.06–22.09.06 Mexiko Mexiko-Stadt Bioenergie, Windenergie 25.09.06–29.09.06 Taiwan Taipeh alle 25.09.06–29.09.06 Litauen Vilnius Windenergie 09.10.06–11.10.06 La Reunion/Mauritius Port Louis Bioenergie, Solarwärme, 23.10.06–27.10.06 Solarstrom Russland Moskau alle 23.10.06–27.10.06 Thailand Bangkok Bioenergie, Solarwärme, 30.10.06–03.11.06 Solarstrom Italien Florenz Bioenergie 20.11.06–24.11.06 Algerien N.N. Solarwärme, Solarstrom 2. Halbjahr 2006 Chile N.N. Bioenergie, Windenergie, 2. Halbjahr 2006 Solarwärme, Solarstrom China, Peking N.N. Bioenergie 2. Halbjahr 2006 Malaysia N.N. Bioenergie 2. Halbjahr 2006 Neuseeland N.N. alle 2. Halbjahr 2006 Portugal N.N. Bioenergie, Solarwärme, 2. Halbjahr 2006 Solarstrom Slowakei N.N. Bioenergie 2. Halbjahr 2006 Spanien N.N. Solarwärme, Solarstrom 2. Halbjahr 2006 USA, Atlanta N.N. Solarwärme, Solarstrom 2. Halbjahr 2006 Vereinigte Arabische Emi- N.N. Solarwärme, Solarstrom 2. Halbjahr 2006 rate Zentralamerika N.N. Solarwärme, Solarstrom 2. Halbjahr 2006 Drucksache 16/5016 – 54 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

6.3 IuK-Veranstaltungen von bfai und BMWi

Tabelle 6

Übersicht der im Rahmen des IuK-Programms des BMWi durchgeführten und geplanten Informations- und Kontaktveranstaltungen 2005 und 2006

Zeitraum Branchen Land Durchführungsort 2005, II. Quartal alle EE-Technologien Italien Freiburg/Breisgau 2005, IV. Quartal alle EE-Technologien Bulgarien Sofia 2005, IV. Quartal alle EE-Technologien Irland in Deutschland 2005, IV. Quartal Solartechnik Türkei Köln 2005, IV. Quartal EE-Technologien im Bau- und Ausbaugewerbe Ungarn Berlin 2005, IV. Quartal alle EE-Technologien Indonesien Jakarta 2006, II. Quartal Biomasse/Bioenergie Italien Hannover 2006, III. Quartal Solarenergie Tunesien Freiburg 2006, IV. Quartal Biogas Tschechische Republik in Deutschland 2006, IV. Quartal Biomasse/Biogas Slowakische Republik in Deutschland 2006, IV. Quartal Windenergie Norwegen in Deutschland 2006, IV. Quartal Windenergie Schweden in Deutschland 2006, IV. Quartal Windenergie Frankreich in Deutschland 2006, IV. Quartal Biotreibstoff/Biomasse Belgien/Niederlande in Deutschland 2006, IV. Quartal Windenergie Japan in Deutschland 2006, IV. Quartal Bioenergie/Biomasse Thailand in Deutschland 2006, IV. Quartal Biotreibstoffe Brasilien in Deutschland 2006, IV. Quartal alle EE-Technologien Südafrika in Deutschland Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 55 – Drucksache 16/5016

6.4 dena-Solardachprogramm

Tabelle 7

Übersicht der im Rahmen des dena-Solardachprogrammes durchgeführten und geplanten Projekte

Deutsche Schule/ Land/Stadt Unternehmen Technologie Projektstatus Einrichtung Griechenland/ Solarfabrik/RWE Photovoltaik Deutsche Schule Athen Projekt Anfang 2005 abge- Athen SCHOTT Solar schlossen El Salvador/San Phönix Sonnen- Photovoltaik Deutsche Schule San Projekt Sommer 2006 abge- Salvador Strom/SMA Salvador schlossen Technologie Namibia/ Sunset Photovoltaik Waldorf School Windhoek Anlageneinweihung No- Windhoek vember 2005, Projekt Som- mer 2006 abgeschlossen Portugal/ IBC Solar/SMA Photovoltaik Anlageneinweihung Mai Lissabon Technologie 2006, PR-, Marketing- und Schulungsmaßnahmen in Umsetzung Tansania/Mbinga Energiebau Köln Photovoltaik/ Ausbildungszentrum der Projektverträge Ende 2005 Jatropha-Pflan- Barmherzigen Schwestern unterzeichnet, im August zenöl Beginn Anlageninstallation und PR- und Marketing- maßnahmen Spanien/ Conergy Solare Kühlung Deutsche Schule Barcelona derzeit Planung der Anlage Barcelona und Vertragsprüfung, Anla- geninstallation voraussicht- lich Herbst 2006 USA, Kalifornien/ SunTechnics Photovoltaik German International Projekt Frühjahr 2006 ein- Silicon Valley School Silicon Valley gestellt, kein Alternativpro- jekt Vereinigte Arabi- Synlift Systems Solarenergie Emirate School Abu Dhabi Ausarbeitung Detailkon- sche Emirate/ allgemein zept für Solare Lern- und Abu Dhabi Erlebniswelt, Vertragsab- stimmungen, Vorbereitung einer Solarausstellung, Realisierung Herbst 2006 Chile/Santiago de Schüco Interna- Solarthermie Deutsche Schule Santiago derzeit Vertragsprüfung und Chile tional Vorplanung, Installations- beginn voraussichtlich Winter 2006 China/Shanghai SMA Technologie Photovoltaik Deutsche Schule Shanghai Anlage fertiggestellt im Sommer 2006, Einweihung voraussichtlich Oktober Frankreich/ Phönix Sonnen- Solarthermie Haribo-Museumsgebäude Installationsbeginn im Marseille, Uzes Wärme Frühjahr 2006, Angebots- prüfung, Vertragsabschluss Italien/Rom IBC SOLAR Photovoltaik Deutsche Schule Rom Vertragsunterzeichnung und Beginn Installationsarbei- ten Sommer 2006 Drucksache 16/5016 – 56 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode noch Tabelle 7

Deutsche Schule/ Land/Stadt Unternehmen Technologie Projektstatus Einrichtung Singapur/ Sunset Energie- Photovoltaik Deutsch Europäische Einweihung Frühjahr 2006, Singapur technik Schule Singapur derzeit Umsetzung PR-, Marketing und Schulungs- maßnahmen Spanien/Bilbao, Solon Photovoltaik Deutsche Schule Bilbao, Vertragsabschlüsse und Malaga-Mar- Deutsche Schule Malaga- Beginn Installationsarbei- bella, Madrid, Marbella, Deutsche Han- ten voraussichtlich Som- Santa Cruz delskammer für Spanien, mer 2006 Deutsche Schule Teneriffa Südkorea/Seoul Scheuten Solar Photovoltaik Goethe-Institut Seoul Vertragsunterzeichnung und Technology Beginn Installationsarbei- ten Sommer 2006

6.5 „renewables made in Germany“

6.5.1 Export-Marketingpaket

Tabelle 8

Vertrieb des Export-Marketingpakets „renewables made in Germany“ Über folgende Auslandshandelskammern wurde das EMP05 vertrieben:

Datum Institution Land Versand 20.04.2005 Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer Brasilien 03.05.2005 Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer Chile 03.05.2005 Deutsches Wirtschaftsbüro Taipei Taiwan 03.05.2005 Deutsch-Finnische Handelskammer Finnland 03.05.2005 Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer Frankreich 21.04.2005 Deutsch-Indische Industrie- und Handelskammer Indien 19.04.2005 Deutsch-Irische Industrie- und Handelskammer Irland 03.05.2005 Deutsch-Italienische Handelskammer Italien 03.05.2005 Deutsch-Japanische Industrie- und Handelskammer Japan 20.04.2005 Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Korea 03.05.2005 Deutsch-Tunesische Industrie- und Handelskammer Tunesien 12.04.2005 Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer Ungarn 02.06.2005 Deutsch-Japanische Industrie- und Handelskammer Japan 13.06.2005 Deutsch-Arabische Industrie- und Handelskammer Ägypten 13.06.2005 Deutsch-Niederländische Industrie- und Handelskammer Niederlande Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 57 – Drucksache 16/5016

noch Tabelle 8

Datum Institution Land Versand 13.06.2005 Deutsch-Malaysische Industrie- und Handelskammer Malaysia 13.06.2005 Deutsch-Dominikanische Industrie- und Handelskammer Dominikanische Republik 13.06.2005 New Zealand-German Business Association Inc. (Auckland) Neuseeland 22.06.2005 Delegation of German Industry and Commerce in Shanghai China 21.07.2005 Deutsch-Griechische Industrie- und Handelskammer / Zweigstelle Griechenland Nordgriechenland 12.07.2005 Deutsch-Baltische Handelskammer in Litauen Litauen 12.07.2005 Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland Estland 12.07.2005 Deutsch-Baltische Handelskammer in Lettland Lettland 12.07.2005 Deutsch-Belgisch-Luxemburgische Handelskammer Belgien 12.07.2005 Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer Chile 12.07.2005 Delegation of German Industry and Commerce in Shanghai China 12.07.2005 Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer Frankreich 12.07.2005 Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer Großbritannien 12.07.2005 Deutsch-Regionale Industrie- und Handelskammer für Guatemala Zentralamerika und die Karibik 12.07.2005 Deutsch-Malaysische Industrie- und Handelskammer Malaysia 12.07.2005 New Zealand-German Business Association Inc. Neuseeland 12.07.2005 Deutsch-Niederländische Industrie- und Handelskammer Niederlande 12.07.2005 Deutsch-Norwegische Industrie- und Handelskammer Norwegen 12.07.2005 Deutsche Handelskammer in Österreich Österreich 12.07.2005 Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer Polen 12.07.2005 Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer Portugal 12.07.2005 Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation Russland 12.07.2005 Deutsch-Schwedische Handelskammer Schweden 12.07.2005 Handelskammer Deutschland-Schweiz Schweiz 12.07.2005 Deutsch-Singapureanische Industrie- und Handelskammer Singapur 12.07.2005 Delegation der Deutschen Wirtschaft in Slowenien Slowenien 12.07.2005 Deutsche Handelskammer für Spanien Spanien 12.07.2005 Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Südkorea 12.07.2005 Deutsches Wirtschaftsbuero Taipei Taiwan 12.07.2005 Deutsch-Thailändische Handelskammer Thailand 12.07.2005 Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer Tschechien 12.07.2005 Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer Ungarn Drucksache 16/5016 – 58 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode noch Tabelle 8

Datum Institution Land Versand 12.07.2005 Deutsch-Amerikanische Industrie- und Handelskammer Chicago USA 12.07.2005 Deutsch-Amerikanische Industrie- und Handelskammer Kalifornien USA 20.09.2005 Deutsch-Amerikanische Industrie- und Handelskammer Kalifornien USA 17.11.2005 Deutsch-Italienische Handelskammer Italien 17.11.2005 German Saudi Arabian Liaison Office for Economic Affairs Kingdom of Saudi Arabia (GESALO) (Riyadh) 20.01.2006 Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer Ungarn 20.01.2006 Deutsch-Irische Industrie- und Handelskammer Irland 20.01.2006 Deutsch-Niederländische Industrie- und Handelskammer Niederlande 20.01.2006 Deutsch-Amerikanische Industrie- und Handelskammer New York USA 20.01.2006 Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer Frankreich 20.01.2006 Deutsche Handelskammer für Spanien Spanien 20.01.2006 Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer Kanada 20.01.2006 Deutsch-Norwegische Industrie- und Handelskammer Norwegen 20.01.2006 Deutsch-Schwedische Handelskammer Schweden 20.01.2006 Deutsch-Amerikanische Industrie- und Handelskammer Kalifornien USA 20.01.2006 Handelskammer Deutschland-Schweiz Schweiz 20.01.2006 Deutsch-Finnische Handelskammer Finnland 20.01.2006 Deutsch-Dänische Handelskammer Dänemark 20.01.2006 Deutsch-Belgisch-Luxemburgische Handelskammer Belgien 20.01.2006 Deutsch-Kolumbianische Industrie- und Handelskammer Kolumbien 20.01.2006 Deutsch-Mexikanische Industrie- und Handelskammer Mexiko 20.01.2006 Deutsch-Baltische Handelskammer in Litauen Litauen 20.01.2006 Deutsche Industrie- und Handelskammer in Marokko Marokko 20.01.2006 Deutsch-Italienische Handelskammer Italien 20.01.2006 Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Korea 20.01.2006 Deutsch-Niederländische Industrie- und Handelskammer Niederlande 20.01.2006 Deutsch-Australische Industrie- und Handelskammer Australien 20.01.2006 Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer Tschechien 20.01.2006 Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer Frankreich 20.01.2006 Deutsch-Indonesische Industrie- und Handelskammer Indonesien 20.01.2006 Deutsches Wirtschaftsbuero Taipei Taiwan 20.01.2006 Handelskammer Deutschland-Schweiz Schweiz 20.01.2006 Deutsch-Tunesische Industrie- und Handelskammer Tunesien Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 59 – Drucksache 16/5016

noch Tabelle 8

Datum Institution Land Versand 20.01.2006 Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation Russland 20.01.2006 Deutsch-Italienische Handelskammer Italien 27.02.2006 Deutsch-Amerikanische Industrie- und Handelskammer Atlanta USA 27.02.2006 Deutsche Handelskammer in Österreich Österreich 27.02.2006 Deutsch-Thailändische Handelskammer Thailand Auf folgenden Messen/Konferenzen wurde das EMP05 eingesetzt:

Datum Messe Messe/Konferenz Staat 11.–15.04.2005 Hannover Messe Deutschland 23.–27.05.2005 REAsia 2005, Peking China 28.–30.06.2005 Power Gen Europe, Mailand Italien 20.–23.07.2005 Power & Renewable Energy Malaysia 2005, Kuala Lumpur Malaysia 14.–16.08.2005 Energy 2005, Long Beach / Kalifornien USA 11.–14.10.2005 Ökotech, Budapest Ungarn 11.–13.10.2005 PVSEC – 15, Shanghai China 02.–05.11.2005 World Wind Energy Conference & Exhibition 2005, Melbourne Australien 13.–15.10.2005 POLEKO, Posen (Bestellung des Generalkonsulats Breslau) Polen 13.–15.10.2005 POLEKO, Posen Polen 16.–19.11.2005 ExpoAmbiente, Lissabon Portugal 08.11.2005 IPEX Japan 30.05–01.06.2006 World Bioenergy, Jönköping Schweden

Über folgende Deutsche Auslandsvertretungen wurde das EMP05 vertrieben: Datum Versand Institution Staat 19.04.2005 Deutsche Botschaft Warschau Polen 19.04.2005 Embassy of the Federal Republic of Germany Kanada 09.05.2005 Embassy of the Federal Republic of Germany Kanada 09.05.2005 Auswärtiges Amt, Dienststelle Bonn/Frachtstelle Deutschland Botschaft Dakar, Senegal 13.06.2005 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Nikosia Cyprus 13.06.2005 Embajada de la Republica Federal de Alemania Nicaragua 13.06.2005 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Amman Jordanien 23.03.2006 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Amman Jordanien 18.05.2006 Deutsche Botschaft Amman Jordanien 13.06.2005 Deutsche Botschaft Riad Saudi Arabien 13.06.2005 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Island Drucksache 16/5016 – 60 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode noch Tabelle 8

Datum Versand Institution Staat 13.06.2005 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Abu Dhabi Verein. Arabische Emirate 13.06.2005 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Lissabon Portugal 13.06.2005 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Colombo Sri Lanka 13.06.2005 Deutsches Generalkonsulat in Thessaloniki Griechenland 13.06.2005 Deutsche Botschaft Baku Aserbaidshan 13.06.2005 Deutsches Generalkonsulat in St.Petersburg Russland 13.06.2005 Deutsche Botschaft Quito Ecuador 13.06.2005 Deutsche Botschaft La Paz Bolivien 13.06.2005 Deutsches Generalkonsulat Los Angeles USA 13.06.2005 Deutsche Botschaft Kabul Afganistan 22.06.2005 Embassy of the Federal Republic of Germany Jamaica 26.08.2005 Consulate General of The Federal Rep. of Germany (Central) Hong Kong 27.02.2006 Embassy of the Federal Republic of Germany Jamaica 21.11.2005 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Windhoek Namibia 21.11.2005 Deutsche Botschaft Valetta Malta 03.02.2006 Deutsche Botschaft Santo Domingo Domin. Rep.

Des weiteren wurde das EMP05 folgenden Institutionen/Veranstaltungen zur Verfügung gestellt: Datum Versand Institution/Veranstaltung Staat 09.05.2005 GTZ Deutschland 09.05.2005 GTZ-Büro Peking China 09.05.2005 GTZ-Büro Antananarivo Madagascar 09.05.2005 GTZ-Büro La Paz Bolivien 09.05.2005 GTZ-Büro Santiago Chile 09.05.2005 GTZ-Büro Berges du Lac de Tunis Tunesien 09.05.2005 GTZ-Büro Dhaka Bangladesch 09.05.2005 GTZ-Büro Bangkok (E3Agro-Project) Thailand 09.05.2005 GTZ-Büro Nakasero, Kampala Uganda 09.05.2005 GTZ-Büro Islamabad Pakistan 09.05.2005 GTZ-Büro Asperg Deutschland 09.05.2005 The World Bank (Washington, DC) USA 13.06.2005 BINE Informationsdienst Deutschland 13.06.2005 The Joint Graduate School of Energy and Environment (Bangkok) Thailand 26.08.2005 Global Industrial Supply Co., Ltd. (Beijing) China 04.05.2006 Panamericana 2006/Santiago de Chile Chile Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 61 – Drucksache 16/5016

noch Tabelle 8

04.05.2006 Panamericana 2006/Arica Chile 04.05.2006 Panamericana 2006/Copiapó Chile 04.05.2006 Panamericana 2006/Lima Peru 04.05.2006 Deutsche Handelskammer in Panama (Panamericana 2006) Rep. de Panamá 04.05.2006 Sonora Automotriz Del Yaqui, S.A. de C.V. (Panamericana 2006) México 04.05.2006 Volkswagen de México (Panamericana 2006) México Nicht aufgeführt sind der Vertrieb des EMP05 auf deutschen Fachmessen, im Rahmen von Fachveranstaltungen der Exportinitiative, Belegexemplare an die Teilnehmer, Verbände, Ministerien und eine Vielzahl von Einzellieferungen an Unternehmen und Multiplikatoren in den Zielländern.

6.5.2 Technologieausstellung

Tabelle 9

Ausleihorte der Technologieausstellung „renewables made in Germany“ 2005 bis 6/2006

2005 Dez/Januar Antananarivo Madagaskar Konferenz, Ausstellung Ministerium 2005 Jan/Februar Ehime Japan International Eco-Business Fair 2005 2005 Februar Madrid Spanien Messe GENERA 2005 März Winterthur / Bern Schweiz AHK-Veranstaltung 2005 März London Großbritannien AHK-Veranstaltung 2005 März Johannesburg Südafrika AHK-Veranstaltung 2005 März Calgary Kanada AHK-Veranstaltung 2005 April Casablanca Marokko AHK-Veranstaltung 2005 April Budapest Ungarn AHK-Veranstaltung 2005 Mai Kalkutta Indien AHK-Veranstaltung 2005 Mai Seoul Südkorea AHK-Veranstaltung 2005 Mai Berlin Deutschland parlamentarischer Abend im BMU 2005 Mai Peking China Messe REASIA 2005 Mai Santiago Chile AHK-Veranstaltung 2005 Mai Jyväskylä Finnland AHK-Veranstaltung 2005 Mai/Juni Tunis Tunesien AHK-Veranstaltung 2005 Mai/Juni Berlin Deutschland Energieseminar TU Berlin 2005 Juni Hamamatsu Japan Messe und Symposium 2005 Juni Paris Frankreich AHK-Veranstaltung 2005 Juni Rom Italien AHK-Veranstaltung 2005 Juni Freiburg Deutschland PV Industry Forum 2005 Juni Freiburg Deutschland Intersolar 2005 Drucksache 16/5016 – 62 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode noch Tabelle 9

2005 Juni Mailand Italien Power Gen Europe, BMWA-Stand 2005 Juli Osaka Japan AHK-Veranstaltung 2005 Juli Kuala Lumpur Malaysia Power Malaysia, BMWA-Stand 2005 August/Sept Thessaloniki Griechenland AHK Griechenland 2005 August Long Beach USA Messe Energy 2005 2005 August/Sept Santiago Chile Messe, AHK-Ausstellung 2005 August/Sept La Paz Bolivien DB La Paz 2005 September Tallin, Riga Baltikum AHK-Veranstaltung 2005 September Husum Deutschland Wind-Messe 2005 September Budapest Ungarn AHK-Veranstaltung 2005 Oktober Wien Österreich AHK-Veranstaltung 2005 Oktober Lissabon Portugal AHK-Veranstaltung 2005 Oktober Ljubljana Slowenien AHK-Veranstaltung 2005 November San Francisco USA AHK-Veranstaltung 2005 November London Großbritannien AHK-Veranstaltung 2005 November Siliac Slowakei AHK-Veranstaltung 2005 November Berlin Deutschland Forum Solarpraxis 2005 November Madrid Spanien AHK-Veranstaltung 2005 November Warschau Polen AHK-Veranstaltung 2005 November Peking China AHK-Veranstaltung 2005 Dezember Oslo Norwegen AHK-Veranstaltung 2005 Dezember Stockholm Schweden AHK-Veranstaltung 2005 Dezember Kuala Lumpur Malaysia AHK-Veranstaltung 2005 Dezember El Salvador Zentralamerika AHK-Veranstaltung 2005 Dezember Luxemburg Luxemburg AHK-Veranstaltung 2006 Januar Qingdao China Umweltkonferenz 2006 Januar/Feb Budapest Ungarn AHK-Veranstaltung 2006 Januar/Feb Santo Domingo Dominikanische Republik DB Santo Domingo 2006 Februar Berlin Deutschland ee06 2006 Februar Dublin Irland AHK-Veranstaltung 2006 Februar/März Santo Domingo Dominikanische Republik Expo Europa 2006 Februar/März Zürich Österreich AHK-Veranstaltung 2006 März Den Haag Niederlande AHK-Veranstaltung 2006 März Atlanta USA AHK-Veranstaltung 2006 März New York USA AHK-Veranstaltung Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 63 – Drucksache 16/5016

noch Tabelle 9

2006 März Paris Frankreich AHK-Veranstaltung 2006 März Berlin Deutschland REFF CEE 2006 März Madrid Spanien AHK-Veranstaltung 2006 März/April Asuncíon Paraguay DB Asuncíon 2006 März/April Kingston Jamaika DB Kingston 2006 März/April Singapur Singapur SDP Singapur 2006 März/April San Francisco USA AHK-Veranstaltung 2006 März/April Montreal Kanada AHK-Veranstaltung 2006 Mai Oslo Norwegen AHK-Veranstaltung 2006 Mai Göteborg Schweden AHK-Veranstaltung 2006 Mai Vaasa Finnland AHK-Veranstaltung 2006 Mai Berlin Deutschland Projects + Partner 2006 Mai Hamburg Deutschland WindEnergy 06 2006 Mai/Juni Amman Jordanien DB Amman 2006 Mai/Juni Buenos Aires Argentinien DB Buenos Aires 2006 Juni Kairo Ägypten DB Kairo 2006 Juni Casablanca Marokko AHK-Veranstaltung 2006 Juni Sydney Australien AHK-Veranstaltung 2006 Juni Berlin Deutschland Taiwanische Delegation 2006 Juni Prag Tschechien AHK-Veranstaltung 2006 Juni Jakarta Indonesien AHK-Veranstaltung 2006 Juni Bangkok Thailand BMWi-Messe Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Telefax (02 21) 97 66 83 44 ISSN 0722-8333