Regiopanorama Kraichgau-Stromberg
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REGIOPANORAMA KRAICHGAU-STROMBERG wandern genuss natur erleben www.wandermagazin.de © Ludger Staudinger REGIOPANORAMA I LAND DER 1000 HÜGEL – KRAICHGAU-STROMBERG SCHLARAFFENLÄNDLE IM SONNENVERWÖHNTEN LAND DER 1000 HÜGEL IM NORDWESTEN BADEN-WÜRTTEMBERGS FÜHLT SICH DER WEIN SICHTBAR WOHL. IM FRÜHJAHR BERAUSCHEN IM KRAICHGAU-STROMBERG DIE STREUOBSTWIESEN MIT IHREM ÜPPIGEN BLÜTENMEER. Wein soweit das Auge reicht im Hügelland des Kraichgau-Stromberg © Carsten Götze 2 WANDERMAGAZIN Frühling 2019 Trockensteinmauern in den Steillagen der Felsen- gartenkellerei bei Besigheim © Stefanie Reiter Jede Menge Äpfel auf den Streuobstwiesen © Christian Ernst Streuobstwiesen, Wein und sanft geschwungene Täler im Stromberg © Frank Zisler www.wandermagazin.de 3 REGIOPANORAMA I LAND DER 1000 HÜGEL – KRAICHGAU-STROMBERG GRÜNE INSEL IM FLUSSREICHDIE FLUSSLANDSCHAFTEN RUND UM NECKAR, ENZ UND ZABER SIND MAL LIEBLICH GESCHWUNGEN, MAL STEIL. SIE UMGEBEN EINE HÜGELLANDSCHAFT AUS EICHENWÄLDERN SOWIE WILD BLÜHENDE FEUCHT- UND MAGERRASEN . Wildblumenwiesen um Burg Sternenfels Eichenwald im Naturpark Stromberg-Heuchelberg © Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V., Ulrike Klumpp © Kraichgau-Stromberg Tourismus e. V. 4 WANDERMAGAZIN Frühling 2019 Das Enzviadukt bei Bietigheim-Bissingen © Ulrike Klumpp Der Badesee Ehmetsklinge © Lars Leier www.wandermagazin.de 5 REGIOPANORAMA I LAND DER 1000 HÜGEL – KRAICHGAU-STROMBERG UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn Nachbau einer Chartaque an den Eppinger Linien © Kraichgau-Stromberg Tourismus e. V. © Claudia Fy Barocke Pracht – Schloss Bruchsal © Kraichgau-Stromberg Tourismus e. V. 6 WANDERMAGAZIN Frühling 2019 AUF ZEITREISE VOM ERBE DER MÖNCHE IN MAULBRONN ÜBER VERTRÄUMTE FACHWERKORTE UND STOLZE BUR- GEN BIS HIN ZUM BAROCKEN PRUNK IN BRUCHSAL. DAS LAND DER 1000 HÜGEL IST REICH BESTÜCKT MIT HISTORISCHEN SCHÄTZEN. Die staufische Höhenburg Neipperg mit ihren zwei Bergfrieden im Zabergäu © Carsten Götze www.wandermagazin.de 7 REGIOPANORAMA I LAND DER 1000 HÜGEL – KRAICHGAU-STROMBERG Blühender Klatschmohn und bewaldete Hügel © Niels Dick KRAICHGAU-STROMBERG ES WAR EINMAL IM … LAND DER 1000 HÜGEL „Träum ich oder wach ich?“ Das denken Wanderer so man- Badener wie Schwaben schon immer einig. Vor allem Rotweine ches mal, wenn sie im Kraichgau-Stromberg unterwegs sind. gedeihen an den sonnigen Hängen der badischen wie württem- Im Nordwesten Baden-Württembergs gelegen, umrahmt von bergischen Lagen besonders gut. Und das seit langer Zeit, denn den Städten Heidelberg, Heilbronn, Pforzheim und Karlsruhe, den Wein brachten einst die Römer in die Region mit dem mil- versteckt sich eine Insel der Ruhe. Beim Wandern durch das den Klima. Hügelland mit seinen Burgen, den historischen Fachwerkstädt- chen, durch tiefe Hohlwege und alte Streuobstwiesen, fühlen Das harmonische Miteinander aus Kultur- und Naturlandschaf- sich Wanderer bisweilen wie „Hans im Glück“ – unterwegs mit ten macht die Region gerade für Wanderer besonders reizvoll. der Erkenntnis, dass zum Wanderglück allein ein märchenhaf- So hat man vielerorts Wert darauf gelegt, alte Streuobstwie- ter Weg genügt. Die Landschaften und ihre Orte scheinen in sen zu erhalten. Sie sind heute Heimat zahlreicher geschützter einem seeligen Dornröschenschlaf zu liegen. Tatsächlich steht Tier- und Pflanzenarten. Auch die Trockenrasen sind mit ihrem die Zeit im Land der 1000 Hügel mancherorts still. Wie in dem Blütenreichtum Augenweide und Artenparadies zugleich. Beim historischen Fachwerkstädtchen Bretten, das einmal im Jahr Weinbau haben sich die Wengerter vielerorts für die landschaft- anlässlich des Peter-und-Paul-Fests das Mittelalter lebendig lich wie ökologisch wertvollen Trockensteinmauern entschie- werden lässt und für mehrere Tage zum historischen Spektakel den. Das freut Wanderer wie Weinkenner. Und so ziehen Neckar, lädt. Auch auf dem Eppinger-Linien-Weg wird der Wanderer in Enz und Zaber gemütlich ihre Schlaufen entlang der Steillagen, eine andere Zeit versetzt, steht er vor einem der eindrucksvol- wie sie schon vor hunderten von Jahren mühsam gepflegt und len Wehrtüme, die vor 300 Jahren zur Abwehr der Franzosen geerntet wurden. Traditionsreich sind auch die von den Winzern dienen sollten. So friedlich die Landschaften von Kraichgau, betriebenen Besenwirtschaften in der Region. Die gemütlichen Stromberg-Heuchelberg, Zabergäu sowie von Enz- und Neck- kleinen Gaststätten auf Zeit bieten ein leckeres „Viertele“ und artal heute Wanderer begeistern, so stürmisch ging es hier vor deftige regionale Spezialitäten wie Maultaschen. Und so ist man ein paar hundert Jahren zu. Nicht nur die Franzosen suchten auch gleich im „Schlaraffenländle“. Auf den folgenden Seiten diese fruchtbare und sonnenverwöhnte Region unter ihre Herr- haben wir für Sie 15 Touren und jede Menge Höhepunkte im schaft zu nehmen. Auch zwischen den Badenern und Württem- Land der 1000 Hügel für märchenhafte Wandererlebnisse zu- bergern ging es immer wieder hoch her. Doch diese Zeiten sind sammengestellt. lange vorbei. Schaut man auf die Liebe zum Wein, so waren sich 8 WANDERMAGAZIN Frühling 2019 Wald, Wein und burgengekrönte Dichter Eichenwald im Naturpark Muschelkalkfelsen in den Felsen- Hügel im Kraichgau © Kraichgau- Stromberg-Heuchelberg gärten an der Enz © Eberhard Spaeth Stromberg Tourismus e.V., Ulrike Klumpp © Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V. KRAICHGAU STROMBERG- ZABER-, ENZ- HEUCHELBERG UND NECKARTAL Der Kraichgau im Nordwesten des Wald, Wein, Wiesen und Wasser – geben Das Wasser spielt die Hauptrolle rund Kraichgau-Stromberg ist der badische den Wander-Rhythmus des Naturpark um Neckar, Enz und Zaber. Gemäch- Teil der Region. Begrenzt wird er vom Stromberg-Heuchelberg vor. Überwie- lich ziehen die drei Flüsse ihre engen Odenwald im Norden, dem Schwarz- gend im württembergischen Teil des Schlaufen durch die steilen Weinlagen wald im Süden und der Oberrheinischen Kraichgau-Strombergs gelegen, ist der und dann wieder sanften Flussauen. Tiefebene im Westen. In der hügeligen 330 qm große Naturpark zur Hälfte von Wasser, Wein und Muschelkalk prägen Landschaft des Kraichgaus rund um Ep- Wald bedeckt. Die Höhenzüge des Heu- die teils schroffen Landschaften im Enz- pingen und Bruchsal ließen sich dank chelbergs und Strombergs heben sich und Neckartal sowie im Zabergäu. Das des fruchtbaren Lössbodens schon vor wie eine Insel aus dem Neckar-Enz Be- Enztal zwischen Mühlacker und Vahin- Jahrhunderten die Menschen nieder. So cken und der Mulde des Kraichgaus em- gen begrenzt den Stromberg im Süden siedelten bereits Römer und Alemannen por. Der Wald, in dem jeder dritte Baum und schlängelt sich durch ein tief in den in dieser Region. Das milde Klima und eine Eiche ist, breitet sich vor allem an Muschelkalk eingegrabenes Tal. Beson- der ertragreiche Boden machten den den schattenseitigen Nordhängen aus. ders sehenswert ist die Enzschleife bei Kraichgau zu einem der ältesten Kul- Hier lebt auch das „Phantom“ des Strom- Mühlhausen, wo sich die Enz bis zu 80 turräume Europas. Die einst von dich- bergs: die Wildkatze. In der Wildkatzen- Meter tief in den Fels gegraben hat. Wie tem Wald bedeckten Hügel wichen mit welt des Naturparks können insbeson- sehr Mensch, Wein und Wasser eine Ein- der Zeit dem Wein- und Obstanbau. Die dere Kinder mehr über diesen scheuen heit bilden, zeigt sich eindrucksvoll am vielen Burgen auf den Hügeln zeugen Bewohner erfahren. Die sonnigen Süd- Neckar im Fachwerkort Besigheim, der ebenfalls davon, dass es sich hier gut hänge von Stromberg und Heuchelberg von Wasser und Weinbergen umschlos- leben ließ. Besonders eindrucksvoll ist sind von jeder Menge Weinreben be- sen ist. Die alten Trockensteinmauern die Ravensburg bei Sulzfeld aus dem 13. deckt. Dazwischen blühen Streuobst- aus Muschelkalksteinen, die in mühsa- Jh. Von dem 30 Meter hohen Burgfried und Trockenwiesen. Eine Landschaft, mer Kleinstarbeit in den steilen Lagen aus blickt man weit über ein Wander- die sonnige Wanderungen durch blü- ständig erneuert werden müssen, ge- reich aus Weinbergen, Streuobstwiesen, hende Wiesen, weite Aussichten über ben dem Boden in den Steillagen Halt. blütenreichen Magerrasen, Wald und die Weinberge und schattige Waldpfade Die Steine aus den 250 Millionen Jahre Feldern. Dieses landschaftliche Mosaik beschert. Erfreulicherweise ist die Land- alten Muschelkalkablagerungen kann aus Kultur- und Naturlandschaft macht wirtschaft im Stromberg-Heuchelberg man in den Hessigheimer Felsengär- den besonderen Reiz des Kraichgaus vielerorts klein strukturiert geblieben. ten bei Besigheim bestaunen. Der dritte aus. Und natürlich all die Menschen, die Die Täler des Naturparks sind von zahl- Fluss im Bunde ist die Zaber mit dem über viele hundert Jahre ihre Spuren reichen kleinen Flüssen durchzogen nach ihr benannten Zabergäu, das sich hinterlassen haben. So ist die wein- und und immer wieder geht es vorbei an zwischen den Höhenzug des Heuchel- waldreiche Landschaft gekrönt von ei- Seen, die gerade im Sommer Abkühlung bergs im Norden und den Stromberg nem großen kulturellen Reichtum, wie verschaffen. Am Stausee Ehmetsklin- im Süden schiebt. Hier ist Deutschlands z. B. in der Fachwerkstadt Eppingen, der ge kann man sich nicht nur erfrischen, größtes Rotweinanbaugebiet beheima- Melanchthonstadt Bretten oder dem Ba- sondern im Naturparkzentrum über den tet. Das Herz des Zabergäus liegt in Bra- rockschloss Bruchsal. Naturpark an vielen Mitmachstationen ckenheim, dem Geburtsort von Theodor informieren. Kulturelle Höhepunkte im Heuss. Auf dem Lembergerweg kann Naturpark sind die Eppinger Linien so- man Heuss‘ liebsten Wein mit herrlicher