Sondermitteilungsblatt 40 Jahre Gemeinde Sinzing Seite 2
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
1972 40 Jahre Gemeinde Sinzing 2012 * * Kleinprüfening ist bereits seit 1946 Teil der Gemeinde Sinzing Sondermitteilungsblatt 40 Jahre Gemeinde Sinzing Seite 2 Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, „Das Wesen der Geschichte ist ihre Wandlung“, so der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt. Wir dürfen freudig feststellen, dass sich unsere Gemeinde Sinzing im Wandel der Zeiten behauptet hat und können somit positiv auf das 40-jährige Jubiläum der Gebietsreform aus dem Jahr 1972 zurückblicken. Die Gebietsreform in Bayern wurde durch das Innenministerium unter dem damaligen Staatsminister Dr. Bruno Merk mit dem Ziel initiiert, aus dem kommunalen „Fleckerlteppich“ in Bayern ein modernes Verwaltungsparkett zu gestalten. Im Jahr 1972 kam es deshalb zu den ersten freiwilligen Zusammenschlüssen wie in unserer Gemeinde. Dabei sollte die Kommunen in Verwaltungsgemeinschaften von 5.000 und 10.000 Einwohnern zusammengelegt werden, was allerdings in Bayern nur bedingt erreicht wurde. Nachdem 1972 die Gemeinde Sinzing nach dem Zusammenschluss mit den Gemeinden Bergmatting, Viehhausen, Eilsbrunn und Sinzing mit ca. 4.200 Einwohnern schon relativ groß war, entstand so der Begriff „Großgemeinde“. Hierbei haben jedoch die ehemaligen Gemeinden ihre Eigenständigkeit behauptet, was sich insbesondere im gesellschaftlichen Leben oder im Wirken der Vereine wie z.B. den Feuerwehren zeigt. Diese Beobachtung trifft auch auf Kleinprüfening zu, das bereits im Jahr 1946 mit Sinzing fusionierte. Gleichzeitig sind die ehemaligen Gemeinden aber auch zusammengewachsen, was man beispielsweise an unserer gemeinsamen Schulentwicklung deutlich erkennen kann. Die Gemeinde Sinzing hat sich nicht zuletzt aufgrund der im Jahre 1968 geschaffenen Autobahnanbin- dung an die Stadt Regensburg in den vergangenen 40 Jahren umfangreich entwickelt. So zählt Sinzing im Jubiläumsjahr 2012 mit ca. 7.350 Einwohnern zur achtgrößten Kommune von insgesamt 41 im Landkreis. Dabei haben wir den Wandel der Zeiten in unserer Heimatgemeinde mit seinen ständigen Herausforderungen stets gemeistert und können deshalb mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Die Hintergründe zur Gebietsreform in unserer Kommune sowie die Entwicklung der Gemeinde Sinzing in den letzten 40 Jahren können Sie in den nächsten Seiten anhand von abgedruckten Schriftsätzen, Fotos und Schaubildern verfolgen. Ein großes Dankeschön möchte ich an dieser Stelle all jenen Helfern und Organisatoren sagen, die ihren Beitrag am Jubiläumsprogramm geleistet haben. Ihr Patrick Grossmann Erster Bürgermeister Sondermitteilungsblatt 40 Jahre Gemeinde Sinzing Seite 3 Freiwilliger Zusammenschluss der Gemeinden Eilsbrunn, Sinzing, Viehhausen, Landkreis Regensburg und Bergmatting, Landkreis Kelheim Die Gemeinderäte der Gemeinden Eilsbrunn, Sinzing, Viehhausen und Bergmatting beschließen in der gemeinsamen Ge- meinderatssitzung am 21. Dezember 1971 folgende Vereinbarung : In die Entscheidung über den freiwilligen Zusammenschluss sind gemäß Art. 13 Abs. 1 GO folgende Regelungen über die mit dem freiwilligen Zusammenschluss zusammenhängenden Rechts- und Verwaltungsfragen einschließlich des Ortsrechts auf- zunehmen. 1. Die Neuwahl des ersten ehrenamtlichen Bürgermeisters und der Gemeinderäte ist mit der allgemeinen Kommunalwahl am 11.6.1972 für die Verhältnisse der neuen Gemeinde durchzuführen. 2. Die neue Gemeinde soll den Namen Sinzing erhalten, ihr Sitz ist in Sinzing. Die bisherigen Gemeindenamen gelten als Gemeindeteilnamen der neuen Gemeinde weiter. Die übrigen Gemeindeteilnamen der bisherigen Gemeinden bleiben unberührt. 3. Das Ortsrecht (Satzungen und Gemeindeverordnungen) der bisherigen Gemeinden gilt – beschränkt auf den bisheri- gen Geltungsbereich – bis zum Erlass neuen Ortsrechts durch die neue Gemeinde, längstens jedoch bis zum 30.6.1973 weiter. 4. Die neue Gemeinde hat die in den bisherigen Gemeinden tätigen hauptamtlichen Verwaltungsbeamten und Angestell- ten mit Wirkung des Zusammenschlusses zu übernehmen (Art. 36 BayBG). Ehrenamtliche Kräfte sind möglichst als Teilzeitbeschäftigte zu übernehmen. 5. Die von den zusammengeschlossenen Gemeinden rechtsverbindlich aufgestellten Bebauungspläne bleiben unbefristet in Kraft; für die erarbeiteten Bebauungspläne ist das formelle Verfahren noch durchzuführen. Für die Gesamtgemeinde ist ein Flächennutzungsplan zu erstellen (§ 5 Abs. 1 BBauG). 6. Gemäß § 4 Abs. 1 des Einführungsgesetzes zu den Realsteuergesetzen (EinfRealStG) wird zugelassen, dass die Re- alsteuer bis zum 31. Dezember 1972 im Bereich der bisherigen Gemeinden nach unterschiedlichen Hebesätzen einge- hoben werden. Soweit Gemeinden der Realsteuerstelle angeschlossen sind, werden Realsteuern durch diese Stelle erhoben. Die Abrechung erfolgt mit der neuen Gemeinde. 7. Sollte nach der Durchführung der Neuwahl der Gemeinderäte von einer der bisherigen Gemeinden kein Mitglied in den Gemeinderat gewählt werden, so kann diese Gemeinde einen Ortsvertreter mit Antrags- und Beratungsrecht in den Gemeinderat entsenden. Die Wahl des Ortssprechers erfolgt nach Art. 66 Abs. 1 GO i.d.F. des ersten Gesetzes zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung vom 27.7.1971(GVBl.S.247/1971). 8. Soweit durch die neue Gemeinde Grundstücksvermögen einer bisherigen Gemeinde veräußert wird, ist der verbleibende Erlös zur Errichtung öffentlicher Einrichtungen im Bereich der früheren Gemeinde zu verwenden. 9. Soweit Bürgermeister nach dem freiwilligen Zusammenschluss aus dem Amt ausscheiden und nicht wieder gewählt werden, wird ihnen ein Ehrensold nach den Bestimmungen des KWBG gewährt, wenn sie mehr als 10 Jahre Dienstzeit zurückgelegt haben. 10. Den ausscheidenden Bürgermeistern ist Übergangsgeld nach Art. 137 Abs. 1 – 3 KWBG zu zahlen. 11. Die neue Gemeinde verpflichtet sich, die in den bisherigen Gemeinden und Ortsteilen vorhandenen Feuerlöscheinrich- tungen und die bestehenden freiwilligen Feuerwehren zu unterhalten und zu fördern. 12. Die bisher bestehenden Gemeinschaftsjagdreviere sollen auch nach dem freiwilligen Zusammenschluss als selbständige Gemeinschaftsjagen behalten werden. Gemäß § 8 Abs. 3 BJG i.V.m. Art. 10 Abs. 4 BayJG ist die Teilung zu beantragen. 13. Die neue Gemeinde verpflichtet sich, in den bisherigen Gemeinden Amtsstunden nach Bedarf – für Viehhausen und Bergmatting gemeinsam in Viehhausen – abzuhalten. Soweit erforderlich, sollen Außen– bzw. Abwicklungsstellen bei- behalten werden. 14. Die in den Haushaltsplänen 1972 vorgesehenen Maßnahmen hat die neue Gemeinde abzuwickeln. 15. Die neue Gemeinde muss die bestehenden Einrichtungen sowie die örtlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Verei- ne wie bisher unterstützen und fördern. 16. Sofern eine Notwendigkeit besteht, sind weitere Kindergärten in den einzelnen Ortsteilen zu errichten. 17. Die neue Gemeinde wird verpflichtet, für den Bereich der bisherigen Gemeinden nachsehende Aufgaben und Maßnahmen zu erfüllen und vordringlich durchzuführen: Sondermitteilungsblatt 40 Jahre Gemeinde Sinzing Seite 4 Gemeinde Bergmatting: a) Erstellung einer Straßenbeleuchtung (ca. 15 Lampen) b) Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Reichenstetten bis zur Gemeindegrenze Kapfelberg ca. 600 m. c) Errichtung eines Leichenhauses im Ortsteil Bergmatting mit einem weiteren Raum zur Unterbringung der Feuerwehrgeräte. Gemeinde Eilsbrunn: a) Der Bestand der im Bereich der Gemeinde Eilsbrunn bestehenden privaten Wasserversorgungsanlage ist auch nach dem freiwilligen Zusammenschluss zu gewährleisten, wobei alle Rechte und Pflichten von der Wassergenossenschaft getragen werden. b) Die im Bereich der Gemeinde Eilsbrunn bestehende Bestattungseinrichtung ist zu unterhalten. c) Ausbau und Fertigstellung der Ortsstraßen auf der Hutbreite, der Pfarrsiedlung und Erweiterung der Straße bei Wein- zierl. Mit dem Ausbau der Pfarrsiedlungsstraße ist auch die Versetzung der Mauer und der Klärgrube des Anwesens Frodl mit eingeschlossen. d) Ausbau und Ergänzung der Ortsbeleuchtungsanlage, auf der Hutbreite, in der Nittendorfer Straße, Pfarrsiedlungs- straße und in der Straße zwischen Anwesen Erber und Reiprich. Gemeinde Sinzing: a) Fortführung des Neubaues der Gemeindeverbindungsstraße Sinzing – Riegling – Eilsbrunn (BAII) b) Ausbau der Ortsstraße in Kleinprüfening c) Ausbau des Gemeindeverbindungsweges Waltenhofen - Etterzhausen d) Wasserversorgung Sinzing, Bauabschnitt II (für die Ortsteile Kleinprüfening, Marienhöhe, Waldhäusl und Minoritenhof) e) Bau eines Leichenhauses f) Bau eines Feuerlöschgerätehauses in Sinzing für das neue Feuerlöschgruppenfahrzeug g) Fortführung der Ortsentwässerung (Kanalisierung) nach den vorhandenen Plänen, Ing.-Büro Frankenberger, Regens- burg h) Erweiterung der Straßenbeleuchtung in einzelnen Ortsteilen i) Fertigstellung der Schulsport-Freianlagen. Gemeinde Viehhausen: a) Errichtung einer Klein-Turnhalle für die Grundschule Viehhausen b) Ausbau des Ortsbeleuchtungsnetzes im Gemeindebereich c) Anerkennung der Verpflichtungserklärung wegen Überlassung des Sportplatzes an den FC Viehhausen d) Erweiterung des gemeindlichen Friedhofes mit Erstellung einer neuen Aussegnungs- und Leichenhalle e) Fertigstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Viehhausen f) Fortführung der Kanalplanung im Hinblick auf das Quellschutzgebiet. Regensburg, den 21.Dezember 1971 1. Bürgermeister 1. Bürgermeister Sondermitteilungsblatt 40 Jahre Gemeinde Sinzing Seite 5 Freiwilliger Zusammenschluss der Gemeinden Sinzing, Viehhausen, Eilsbrunn (alle Landkreis Regensburg) und Bergmatting (Landkreis Kelheim), ab 1.7.1972 alle Landkreis Regensburg Die Regierung der Oberpfalz erlässt folgende Entscheidung