Chronik 2 Der Volksschule Götzendorf 1921-1942
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Chronik 2 der Volksschule Götzendorf 1921-1942 Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern und tyrannisieren die Lehrer. (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.) Foto 1: Arkade Schloss Götzendorf 1920 1 Inhaltsverzeichnis Chronik 2 der Volksschule Götzendorf ........................................................... 5 Schuljahr 1920/21 .......................................................................................... 5 18. Oktober 1920: Kriegsheimkehrer .........................................................14 Die Republik Österreich als Bundesstaat ..................................................15 Schuljahr 1921/22 .........................................................................................21 Rückblick 1871-1921 .................................................................................23 Schuljahr 1922/1923 .....................................................................................46 Schuljahr 1923 / 24 .......................................................................................68 Schuljahr 1924 / 25 .......................................................................................79 Einführung Schillingwährung .....................................................................84 Elektrisches Licht in Götzendorf 22.März 1925 .........................................85 Schuljahr 1925 / 26 .......................................................................................88 Schuljahr 1926 / 27 .......................................................................................91 Schuljahr 1927 / 28 .......................................................................................95 Schuljahr 1928 / 29 .......................................................................................99 Schuljahr 1929 / 1930 ................................................................................. 102 Schuljahr 1930 / 31 ..................................................................................... 104 Turmreparatur 1931 ................................................................................ 106 Schuljahr 1931 / 32 ..................................................................................... 107 Schuljahr 1932 / 33 ..................................................................................... 108 Schuljahr 1933 / 34 ..................................................................................... 110 Schuljahr 1934 / 35 ..................................................................................... 113 Schuljahr 1935 / 36 ..................................................................................... 115 Schuljahr 1936 / 37 ..................................................................................... 117 Schuljahr 1937/ 38 ...................................................................................... 119 2 Foto 2: Deckblatt der Chronik 3 Foto 3: Notgeld der Gemeinde Oepping 4 Foto 4: Schlosshof 1920 Chronik 2 der Volksschule Götzendorf Schuljahr 1920/21 Lehrpersonen: Irninger Ludwig, Oberlehrer Minnichshofer Käthe, Lehrerin Irninger Anna, Handarbeitslehrerin Stögmüller Bernhard, Katechet Ortsschulrat: Stöbich Johann, Bauer in Gumpenberg, Bürgermeister Mauracher Georg, Gutsverwalter in Götzendorf, GR u. Ortsschulratsobmann, Haider Johann, Bauer in Unterfischbach, GR u. Obmann Stellvertreter Stögmüller Bernhard, Benefiziat, Ortsschulinspektor Irninger Ludwig, Oberlehrer, Schriftführer Anreiter Ludwig, Bauer in Unterfischbach Painbauer Josef, Bauer in Rutzersdorf. Schülerstand: 1. Klasse Knaben Mädchen Gesamt 2. Klasse Knaben Mädchen Gesamt 1. Abt. 3 3 6 1. Abt. 6 5 11 2. Abt. 3 12 15 2. Abt. 11 11 22 3. Abt. 6 4 10 Verk.U. 14 11 25 Gesamt 12 19 31 Gesamt 31 27 58 Gesamtsumme: 43 Knaben, 46 Mädchen = 89 Anfänger: 3 Knaben, 3 Mädchen = 6 5 Schüler die in die Volksschule Götzendorf eintraten: Breiteneder Franziska, Dorfner Berta, Fraundorfer Max, Griesinger Maria, Haselböck Maria, Heiß Anna, Hofer Johann, Kraml Mathias, Painbauer Juliana, Pernsteiner Karl, Pernsteiner Josef, Pröll Adolf, Spindelböck Josef, Staltner Engelbert, Orts- Ortschaft Zahl d. Schulpfl. Andere Keine die Eigene Dazu gemeinde Kinder Schulen Schulen Schule kommen besuchen besuchen besuchen unt. 6 Jahren K. M. zus K. M zus K. M zus K. M. zus K. M z . Oepping Götzendorf 18 22 40 1 1 18 21 39 Rumersdorf 8 2 10 8 2 10 Pehersdorf 1 1 1 1 Obergahleit. 3 4 7 3 4 7 Liebetsberg 5 2 7 5 2 7 Unterfischb. 2 2 2 2 Dobretshofen 4 5 9 4 5 9 St. Rutzersdorf 4 4 8 4 4 8 Leonhard Rohrbach Autengrub 1 1 1 1 Sarleins- Hennerbach 1 6 7 1 6 7 bach Gesamtsumme 44 46 90 1. Mai 1920: Allgemeiner Nationalfeiertag, zu zweiten Mal im deutsch. Österreichischen Freistaate. Ab 1. Mai 1920: Wurden Gehalt und Aktivitätszulage der Lehrpersonen verdoppelt, die Bezüge sind nun folgende: (monatlich in Kronen) Name u. Stand Gehalte Aktvitäts- Funktions- Personal Remu Hand Zu Zu zulage zulage zulage neration arbeits schüsse sammen unterricht L. Irninger 733,34 115.- 33,33 8,33 - - 958.- 1848.- Oberlehrer K.Minnichshofer 400.- 80.- - - - - 533.- 1013.- Lehrerin A. Irninger, H.L. - - - - - 40.- 57.- 97.- Am 28. Mai 1920 wurden in der Landtagsitzung die Besoldungsverhältnisse der aktiven und pensionierten Lehrerschaft geregelt und durchwegs sinngemäß den Verhältnissen bei den Staatsbeamten angepasst. So ist endlich die volle Gleichstellung mit den Staatsbeamten erreicht. Mit Erlass vom 07.05.1920, Zl. 678/Sch. Amtsbl. 19, erfolgte die Aufhebung des Sonntagsunterrichtes an allen Schulen. 31. Mai 1920: Ab 1. Mai hat die Landesregierung die Übernahmepreise für das Schlachtvieh, bzw. Die Lebendgewichtpreise neuerdings erhöht. Darauf folgte unmittelbar die Erhöhung der Rindfleischpreise. 6 Schlachtviehpreise ohne Unterschied der Gattung: I. Qualität 14.50 K , II. Qualität 13 K , III. Qualität 10 K a kg Lebendgewicht, Kälber unter 50 kg 18 K , über 50 kg 20 K pro kg. Preise für Rindfleisch für 1 kg Hinteres 33,20 K, Vorderes 31,70 K, mit der Erhöhung der Übernahmepreise hofft die Landesregierung die Viehzufuhr in die Städte zu heben und die Fleischversorgung der Bevölkerung etwas günstiger zu gestalten, eine Hoffnung, die sich bei allen in dieser Absicht erfolgten Preiserhöhungen (Milch, Butter, Eier usw.) bisher als trügerisch erwiesen hat, da ja damit auch immer wieder gleichzeitig die Schleichhandelspreise stiegen, der Handel mit Schweinen ist frei, 1 kg Lebendgewicht kommt auf 80-100 K. Die Folgen dieser fortwährenden Preistreibereien waren vielfache, teils ruhige, teils aber auch blutige Demonstrationen des schon höchst unwillig gewordenen Publikums. Am 3. Mai erwartete eine große Menschenmenge am Bahnhofe in Aigen den „Bauernfachrat“ Kourek (als Lehrer in Aigen wegen seiner agrarischen und politischen Tätigkeit beurlaubt), um ihn zu lynchen. Man glaubte, dass er als Bauernführer (den Titel „Fachrat“ legte er sich selber zu) an die Erhöhung der Milch, Vieh- u. Fleischpreise schuld sei. Kourek wurde gewarnt und stieg schon in Schlägl aus die Menge zog dann vor das Rathaus in Aigen und forderte, dass Kourek von der Fachratsstelle zurückzutreten habe. Foto 5: Erstkommunion 1920 Am 8. Mai zogen die Arbeiter der Haslacher Fabrik zur Bezirkshauptmannschaft Rohrbach, um die Nichterhöhung der Fleisch- und Milchpreise zu verlangen. Die Demonstranten wurden an die Landesregierung verwiesen. Am 10. Mai demonstrierten in gleich ruhiger Weise die Arbeiter von Plöcking und Neuhaus vor der Bezirkshauptmannschaft in Rohrbach wegen der Fleischteuerung. Ein sehr trauriger Tag war der 10. Mai für Linz. Wie am 4. Februar 1919 verbrecherische Elemente in Linz Plünderungen verursacht haben, so gelang es am Montag den 10. Mai um 4 Uhr nachmittags wenigen Kommunisten einen Teil der Bevölkerung zu Straßenunruhen aufzuwiegeln. Die aufgebotene Gendarmerie, Volkswehr und Polizei haben bis 9 Uhr abends ein Übermaß von Geduld und Besonnenheit bewahrt. Erst als sie selbst tätlich angegriffen wurden, machten sie von der Waffe Gebrauch, der 7 Todesopfer und 21 7 Verletzte forderte. Um 10 Uhr abends wurde das Standrecht verkündet, das Plündern worauf viele warteten wurde verhindert. Dieser Tag ließ uns das Entsetzen eines Bürgerkrieges ahnen. 1. Juni 1920: Das Wetter des Lenzes hat unendlichen Segen geschaffen. Alles Wachstum hat sich herrlich entwickelt, besonders die Obstbäume tragen reichliche Frucht. Schon beginnen sich die Kirschen zu röten. Auch das Korn hat sich bedeutend gebessert. Die Ähren sind lang und kräftig. Am 15. Juni 1920: Gerichtliche Schätzung der Bauernhäuser nach Todesfällen durchschnittlich 50-100.000 K; beim Georg Stallinger in Götzendorf 64.000 K, beim Franz Schaubmair in Obergahleiten 57.000 K, beim Schwarzbauer in Pehersdorf 40.000 K, beim Kobler in Rutzersdorf 46.000 K. 21. Juni 1920: Von heute an verkehren auf der Mühlkreisbahn täglich wieder 2 Paar Züge. 1. Juli 1920: Ratifizierung des Friedens von St. Germain. An diesem Tage trat der Friedensvertrag der Entente und Österreich in Kraft. 15. Juli 1920: Den Bemühungen der Gendarmerie in Aigen und der Finanzwachabteilung in Rohrbach ist es endlich gelungen, einigen Berufsschmugglern, welche schon viele Monate hindurch unsere ohnehin so schwer betroffene Volkswirtschaft dadurch unendlichen Schaden verursachen, dass sie heimisches Vieh nach Böhmen schmuggeln, wo sie infolge unserer schlechten Valuta das Dreifache