Zugestellt durch Post.at Leader-JournalEinblicke Donau Böhmerwald, Dez. 2009 - Ausblicke Leader-Journal Donau-Böhmerwald - Ausgabe Nr. 2, Dezember 2009

Wir sind Leader 29 Gemeinden - eine Region

Aigen, , , , Berg, Hofk irchen, Hörbich, Kirchberg, Klaff er, Kleinzell, , Lembach, Lichtenau, , , Neusti ft , , , , Peilstein, Pfarrkirchen, , Rohrbach, St. Marti n, St. Oswald, , Schlägl, Schwarzenberg, ZZusätzlichesusätzliches BBetreuungsangebotetreuungsangebot ffürür unsereunsere KinderKinder Seite 13

Klima- und Energiemodellregion Seite 6

Der Donausteig kommt Seite 7

Mythos Land Seite 12

Leader-Projekte

Gemeindeübergreifende Nachmittagsbetreuung für Schülerinnen und stellen sich vor Seite 18 Schüler wurde ausgebaut. 1 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009..

Inhaltsangabe

3 Warum gibt es den Leader- Regionalverein 4 Eine Region formiert sich 5 Leader ist - Statements 6 Klima- u. Energiemodellregion 7 Der Donausteig kommt 8 Agenda21 Netzwerke 10 Jugendprojekt 11 Zufriedene Wärmekunden LAbg. Georg Ecker, 12 Mythos Land - Gastbeitrag Obmann des Leader Regionalvereines Donau-Böhmerwald von Alexandra Föderl-Schmid Zuerst säen, dann ernten. Dieses werke sind in der Grenzregion mit 14 EU-Tagung Schöneben Prinzip verfolgt das Regionalkon- der Tschechischen Republik und zept LEADER. LEADER setzt dem Freistaat Bayern entstanden. 15 Neue Bürgermeister einen Prozess in Gang, weil an Die Vielfalt der bearbeiteten The- der Regionalentwicklung interes- men steht auch für die Vielfalt der 16 Leaderprojekte sierte Personen aller Berufsgrup- Leserschaft, als Spiegelbild einer stellen sich vor pen gemeinsam mit öffentlichen bunten und breit angelegten länd- und privaten Einrichtungen an lichen Entwicklung in der Euro- 18 Historisches und Ökolo- der Umsetzung von Regional- päischen Union. gisches Bauen projekten arbeiten. Ideen aus der In Ihren Händen halten Sie die Bevölkerung werden aufgegrif- zweite Ausgabe des jährlich er- 19 Karikatur fen, mit professioneller Beglei- scheinenden Leader Journals. Sie tung weiterentwickelt und nach ist dem „Mythos Land“ gewid- 20 Direktvermarktung Möglichkeit auch fi nanziell un- met. Eindrucksvoll werden darin terstützt. Beispiele des neuen regionalen 21 Schülerbetreuung Eine große Vielfalt an Ideen und Selbstbewusstseins der Leader Projekten ist in den Gemeinden Region „Donau-Böhmerwald“ 22 Nachhalti gkeit erlebbar zwischen der Donau und dem dokumentiert und ein Rückblick Böhmerwald durch private und auf das zweite Jahr gegeben. 23 Landschaft sschule öffentliche Träger im Entstehen. Die Eigenständigkeit und Nach- Donauschlinge Neue Kooperationen und Netz- haltigkeit, mit der öffentliche und private Träger diese oft an- Impressum spruchsvollen Projekte in Angriff nehmen, zeigen, dass wir auf eine Herausgeber: Leader Regional- Für namentliche gezeichnete Bei- gemeinsame Zukunft unserer verein „Donau-Böhmerwald“ träge sind die jeweiligen Unter- ländlichen Region bauen können. 4152 Sarleinsbach, Marktplatz 7 zeichner verantwortlich. Obmann LAbg. Georg Ecker Satz/Layout: Franz Schwarzbauer Inhaltliche Verantwortung: Druck: Studio M, Kleinzell GF DI Klaus Diendorfer Aufl age: 18.000 Stück Manuela Greiner (Assistenz)

2 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009 Warum gibt es die Leader Region „Donau-Böhmerwald“?

Eine berechtigte Frage! In Zeiten der Globalisierung, wo Grenzen zwischen Staaten in Eu- ropa verschwinden, wird die regionale Identität immer wichtiger. Ein Impuls zur Unter- stützung regionaler Identitäten geht vom sogenannten EU-Förderansatz LEADER aus.

Die Geschäftsstelle des Leader Regionalvereins (Leader Büro) unterstützt eine koordinierte und nachhaltige Regionalentwicklung der Donau-Böhmerwald Regi- on. Gemeinden, Kleinregionen, lokale und regionale Initiativen, Interessensvertretungen sowie die Wirtschaft arbeiten an der Umsetzung der lokalen Entwick- lungsstrategie 2007-2013. Das Leader Büro ist EU-Infor- mationsdrehscheibe und bietet Beratungen und Informationen zu Fragen der Entwicklung des ländlichen Raumes durch den EU-Förderansatz LEADER an. 29 Gemeinden unterstützen das Büro im Rahmen des Regional- vereines Donau-Böhmerwald. Das Leader-Büro dient als ope- rative Stelle des Regionalvereins Das Team vom Leader-Büro in Sarleinsbach: Geschäftsführer Klaus Diendor- und begleitet diesen in der lau- fer mit Assistentin Manuela Greiner, recht Obmann LAbg. Georg Ecker. fenden Arbeit. Dies bedeutet im Besonderen, das Leader-Büro: Kontaktadresse:  unterstützt interessierte Projektwerber bei der Entwicklung und Ausarbeitung von Projekten Geschäftsstelle des Leader Regional- vereins „Donau-Böhmerwald“ –  begleitet die Beantragung von Förderprojekten bis zur Ge- LEADER Büro nehmigung durch die Förderstellen des Amtes der Oberö- Marktplatz 7 sterreichischen Landesregierung A-4152 Sarleinsbach e-Mail:  klärt allfällige offene Fragen zur Förderfähigkeit und Ab- [email protected] rechnung von Projekten während deren Umsetzung

 organisiert, moderiert und dokumentiert Sitzungen von the- Team: matischen Arbeitsgruppen (Tourismus, Kultur, Energie) in der Leader Region DI Klaus Diendorfer Regionalentwickler  erstellt jährliche Fortschritts- und Umsetzungsberichte Tel.: 07283/81070-1 e-Mail: diendorfer@  sorgt für die Vor- und Nachbereitung sowie Dokumentation donau-boehmerwald.info von Sitzungen der eingerichteten Vereinsgremien (Regio- nalausschuss, Vorstand, Generalversammlung)

 vernetzt sich insbesondere mit den benachbarten Leader Re- Manuela Greiner gionen, sowie anderen Einrichtungen der Regionalentwick- Assistenz und lung in Österreich Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 07283/81070-2  ist verantwortlich für die laufenden Informations- und Pu- e-Mail: greiner@ blizitätsmaßnahmen des Vereins donau-boehmerwald.info

3 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. „Donau – Böhmerwald: eine Region formiert sich“

wurde darüber beraten, wie Ideen oder sogenannte ungelegte Eier das richtige Nest oder die Um- setzer fi nden können. Kooperati- onen und Netzwerke wurden als ein wichtiger Ansatz zur Steige- rung von Sozialkapital und Wis- senstransfer in der Region bzw. darüber hinaus identifi ziert. Generalversammlung des Leader- Ein Beispiel für ein gelungenes Regionalvereines Klausur zu Ostern Netzwerk zum Thema „Bio und Regionalität“ zeigte Mag. Bernd sensaustausch. Zu einer solchen In der Leader-Klusur im Früh- Schuh (Österreichisches Institut Plattform entwickelt sich immer ling stand die Weiterentwicklung für Raumplanung, ÖIR) bei der mehr der sogenannte Regional- der Region im Mittelpunkt. Zwei Generalversammlung des Leader ausschuss des Leader Regional- Jahre sind seit der Erarbeitung Regionalentwicklungsvereines vereines Donau-Böhmerwald. In der gemeinsamen lokalen Ent- im April 2009. Ein Film aus der vier Sitzungen wurden im Jahr wicklungsstrategie mit fünf Akti- LEADER Region Appeninno 2009 über neu beantragte Vor- onsfeldern: Genovese der Region rund um haben und genehmigte Projekte Genua (Italien) verdeutlichte ein- informiert und diskutiert. Regio- • Regionale Produkte – drucksvoll, wie aus der Kastanie nal bedeutsame Vorhaben wurden Lebensmittel, (Maroni) ein Weg zur Vermark- präsentiert. Auch die überregio- • Regionale Produkte – tung von regionalen Speziali- nale Vernetzung mit Europa bzw. Holz, Biomasse und Energie, täten entstehen kann. 60 Partner anderen Leader Regionen wird • Erlebnis Kulturlandschaft präsentieren Produkte rund um dabei immer mehr zum Thema. Donau-Böhmerwald, die Kastanie (Castagno). Käse, Das sogenannte Netzwerk Land • Lebenskunst-Region und Schinken und sogar Mehl wird an (www.netzwerk-land.at) bietet • Lebensqualität Region der „via castagno“ den Besuchern hierfür hervorragende Ansatz- vergangen. angeboten. Vorrangig war bei die- punkte. ser Initiative zunächst nicht der Daher nahmen sich Vertreter der wirtschaftliche Nutzen, sondern Der Bregenzerwald war schließ- Region zu Ostern Zeit, um bei das gemeinsame Tun in einer ab- lich noch im Herbst das Ziel ei- einem informellen Vernetzungs- gelegenen ländlichen Region ab- ner Fachexkursion zum Thema treffen bisher Erreichtes zu re- seits von Genua, dem städtischen Holzkultur. 30 Teilnehmer aus fl ektieren und das gemeinsame Zentrum der Region. dem Bereich Landwirtschaft, Verständnis für eine integrierte Netzwerke brauchen auch ge- Bildung, Politik, Handwerk, Ar- Regionalentwicklung zu schär- meinsame Plattformen zum re- chitektur und Lebensmittelverar- fen. In Analogie zum Osterfest gelmäßigen wechselseitigen Wis- beitung konnten sich Vorort von gelungenen Projekten der Region Bregenzerwald überzeugen. Ein Frauenmuseum, Europas größ- ter Käsekeller, das Netzwerk Handwerk&Design und das Kos- metikunternehmen Metzler Mol- ke verdeutlichten die Qualität der peripheren ländlichen Region. Wie sich zeigte, bestehen im Be- zirk Rohrbach auch ohne Leader Regionalverein auf unterschied- lichsten Ebenen bereits seit Jahr- zehnten intensive Bande mit dem Bregenzerwald – aber das ist eine andere Geschichte… Übrigens, der Filmbeitrag (DVD) über die „via castagno“ aus Appe- ninno Genovese kann im Leader Büro gerne jederzeit ausgeliehen Fachexkursion Bregenzerwald im Oktober 2009, Schwerpunkt „Holz“. werden!

4 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009

LEADER ist... Herbert Mairhofer (Wirtschafts- Statements von Regionalausschussmitgliedern kammer): „Als Wirtschaftsvertreter sehe ich die Leader Region Donau– Bgm. Martin Raab (Hofkirchen): Böhmerwald sehr positiv und äußerst "Die Gründung unserer LEADER- aktiv. Wirtschaftliche Projekte sind Region Donau-Böhmerwald war ein immer schwierig zu verwirklichen, enorm wichtiger Grundstein für eine dennoch haben wir schon einige Pro- Neubelebung unseres Bezirkes Rohr- jekte geschafft. Ich erwarte mir auch noch einiges bach. Viele AktivistInnen sind seither in den nächsten Jahren. Gerade im Tourismus wol- hoch motiviert, innovative neue Pro- len wir für die Zukunft Schwerpunkte im Bezirk set- jekte auszuarbeiten und umzusetzen. Die beiden zen, daher wird für diesen Bereich unsere Leader Bezirks-Teilregionen Süd (Donau) und Nord (Böh- Region eine wichtige Rolle spielen.“ merwald) sind merkbar zusammengerückt. Öffent- liche FunktionärInnen und die Bevölkerung haben ganz klar erkannt, dass wir zusammengehören und Dir. Johann Gaisberger (Bioschule gemeinsam ein gewaltig starkes Ganzes bilden." Schlägl): „Die Region hat sich durch die vielen realisierten Projekte ei- nen guten Ruf weit über OÖ Grenzen Bgm. Bernhard Hain (Schwarzen- hinweg erarbeitet. Die Qualität der berg): "Ich fi nde es gewaltig, was sich Zusammenarbeit wurde verbessert. in diesen ersten 2 Jahren entwickelt Viele unserer Absolventen der land- hat. Wer hätte gedacht, dass wir nach wirtschaftlichen Fachschule konnten ihre Ideen re- 2 Jahren so viele interessante und tol- alisieren. Herzlichen Dank dafür, dass wir mit im le Projektideen zur Verfügung haben? LEADER-Boot sitzen dürfen!“ Nun geht's darum, diese Ideen auch zu entwickeln, reifen zu lassen und dann auch um- zusetzen. Sicher eine große Herausforderung, aber Sieglinde Groiss (Wirtschaft): ich bin froh und dankbar, dass wir diese Chance ha- „Durch die Leaderregion gibt es eine ben. Nehmen wir diese Herausforderung an!" deutliche Ankurbelung der Wirtschaft in vielen Bereichen. Die Projekte er- möglichen eine Sicherung der Nah- Heidi Eckerstorfer (Soziales): „In versorgung. Starke Positionierung den letzten Jahren haben sich die 29 regionaler Produkte. Mehr Lebens- Leader-Gemeinden als gemeinsame qualität am Land.“ Plattform präsentiert, in der viele Projekte umgesetzt werden konnten. Es hat sich als eine sehr wichtige Johann Höglinger (Fleischermei- Schiene herauskristallisiert, um im ster und Gastwirt aus Kirchberg): Es ländlichen Bereich maßgebliche Förderungen und stimmt mich sehr optimistisch, dass Unterstützungen bündeln zu können um damit Visi- gemeindeübergreifende Zusammen- onen zu verwirklichen.“ arbeit in der Region ermöglicht, un- terstützt und gefördert wird, denn nur durch Kooperationen in den verschie- Franz Stadlbauer, MAS (Arcus So- densten Bereichen können in Zukunft zialnetzwerk): „Gerne arbeite ich im interessante, innovative und für alle bereichernde Leader-Regionalausschuss mit, denn Projekte verwirklicht werden.“ auch hier schaffen wir Perspektiven für Menschen. Die Fördermöglich- keiten werden von der Leader-Ge- Josef Thaller (Tourismus): „Mit schäftsstelle bestens untersucht und dem Fall des "Eisernen Vorhangs" erarbeitet, die Unterlagen für die Projekte sehr ist unsere Region von der Randlage gut aufbereitet. So konnten mit Leader bereits viele ins Zentrum Europas gerückt. Durch Initiativen gesetzt bzw. Projekte in der konkreten die EU-Förderprogramme konnten Umsetzung über das Förderprogramm unterstützt - auch Dank der Unterstützung von werden. Leader verstärkt damit die übergreifende Regionalmanagement und Leader- Vernetzung und die Zusammenarbeit. Büro - zahlreiche Impulse für eine positive Entwick- Der Sozialbereich ist bei Leader nur über Kombi- lung gesetzt werden. Die grenzüberschreitende Zu- Projekte indirekt förderbar, doch bin ich zuversicht- sammenarbeit wird künftig noch wichtiger werden. lich, dass auch hier noch ein sehr wichtiges Projekt Es sind gute Ansätze vorhanden - nützen wir diese umgesetzt werden kann.“ Chancen.“

5 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. CO2 und Treibhausgas - Leader Region Donau-Böhmerwald bewirbt sich als Klima- und Energiemodellregion

Vieles ist seit dem Jahr 1994 pas- den (z.B. durch Sanierungsmaß- siert! Im Jahr 1994 scheiterte der nahmen), die Effi zienzsteigerung dritte Versuch von Avred Fuchs, von eingesetzten Technologien die Nordwestpassage zu durch- (z.B. Heizkessel) und die Nut- queren. Sein Schiff, die sonst so zung von regional verfügbaren Klimawandel, die Gaskrise im robuste „Dagmar Aaen", drohte erneuerbaren Ressourcen (z.B. letzten Winter und die instabilen vor der sibirischen Küste von Sonnenenergie für Warmwasser Ölpreise machen neue Impulse zu schwerem Eis eingeschlossen zu oder Hackschnitzel). einer strukturverändernden En- werden. ergiebereitstellung und –nutzung „Nordwestpassage-Eisfrei“ titelte Heute bestehen im Bezirk bereits notwendig. Regionales Denken am 15. September 2007 die Süd- 144 Photovoltaikanlagen mit ei- und Handeln bietet hierfür einen deutsche Zeitung. Die Eisfl äche ner Leistung von 849 kW. Die geeigneten Ansatz! Der österrei- der Arktis war nach Angaben der Nutzung der Sonneneinstrahlung chische Klima- und Energiefonds Europäischen Raumfahrtbehörde und die verbesserte Wärmespei- sucht daher regionale Pioniere erstmals auf einen folgenreichen cherung bei Gebäuden sind zum und unterstützt Regionen mit Tiefstand abgeschmolzen. Standard des Wohnens geworden. 40.000 Einwohnern als Kristalli- Die Biomasse wird in der Region sationszellen für die Einsparung Im Jahr 1994 wurde eines der zu Strom und Wärme verarbeitet von CO2 und Treibhausgasemis- ersten regionalen Energiekon- und damit Wertschöpfung und sionen. zepte in Österreich für den Be- Einkommen in der Region erzielt. zirk Rohrbach erstellt. Eine um- Derzeit bestehen fünf landwirt- „Die Gemeinden der Leader Re- fassende regionale Energiebilanz schaftliche Biogas-Anlagen und gion Donau-Böhmerwald haben über die eingesetzten Energieträ- im Großteil der Ortszentren wur- sich daher dazu entschlossen, eine ger (Biomasse, Kohle, Strom, Mi- den soweit wirtschaftlich sinn- Bewerbung als Klima- und Ener- neralöl und Gas), deren Nutzung voll Nahwärmenetze mit Hack- giemodellregion einzureichen“, durch die Verbrauchsgruppen gutfeuerung errichtet. Rund 2,2 so LAbg. Georg Ecker (Obmann Wohnen, Betriebe, öffentlicher Millionen Liter Heizöläquivalent des Regionalentwicklungsver- Sektor und Verkehr bzw. deren konnten so eingespart werden. eines Donau-Böhmerwald). Hat Verwendungszweck (Niedertem- Das entspricht einer erhöhten die Bewerbung Erfolg, so soll in peratur, Licht, Kraft, Prozesswär- regionalen Wertschöpfung von einem ersten Schritt das Energie- me und Mobilität) wurde erstellt. 1.400.000 EUR. konzept des Bezirkes Rohrbach Übergeordnete Zielsetzungen aus dem Jahr 1994 aktualisiert waren damals die Reduktion des Seit 1994 haben sich Technolo- werden. DI Klaus Diendorfer Energieverbrauchs bei Gebäu- gien und auch Verhaltensweisen (Regionalentwickler) betont: „im der Verbraucher rasant verändert. Vordergrund steht die Entwick- Egal ob im Bereich des Verkehrs, der In- formationstechno- logie, bei der Ener- gieproduktion durch Kleinanlagen oder dem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen bei der Gebäudedämmung – es gelingt zuneh- mend von fossilen Ressourcen unab- hängig zu werden. Der fortschreitende Klima- und Energieworkshop

6 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009 lung von Projekten zur Einspa- rung von CO2 und Treibhausgase- Einfach sagenhaft : missionen“. Integrative regionale Konzepte, die sich mehreren Der Donausteig kommt Themen der Energieaufbringung und –verwendung widmen, sind Bereits im Sommer ger und Linzer Beckens und des besonders erwünscht! 2010 wird es an der Machlandes und nicht zuletzt der bayrischen-oberö- sagenumwobene Strudengau. Am 2. November wurden in sterreichischen Donau ein einzig- Trutzige Burgen, verträumte einem ersten Ideenfi ndungswork- artiges neues Angebot geben. Schlösser und sagenumwobene shop im Technologie- und Dienst- Neben dem Donauradweg wird Ruinen thronen hier wie Wächter leistungszentrum in Neufelden für den Wandergast ein Weitwan- über dem Nibelungenstrom. Be- von Vertretern aus Wissenschaft, derweg von Passau über Linz bis schauliche Dörfer, stolze Bauern- Grein auf einer Länge von 450 höfe und altehrwürdige Klöster km angeboten. In 40 Gemeinden laden zum Verweilen ein. werden rund 125 Start-, Rast- und Ge(h)nuss wird im Donauraum Panoramaplätze an den schönsten groß geschrieben, und bei den Aussichts– und Landschaftspunk- 70 Donausteig-Betrieben ist für ten errichtet. jeden das Passende dabei, vom Die bayerisch-oberösterrei- Mostbauer über den typischen chische Donauregion ist eine ein- Landgasthof bis hin zum Hau- zigartige Naturlandschaft – das benlokal. markante Engtal zwischen Pas- sau und Aschach mit dem Natur- Fünf Mitgliedsgemeinden der „Heißes“ Diskussionsthema Klima wunder Schlögener Schlinge, den Leader Region Donau Böhmer- zahlreichen Naturschutzgebieten wald liegen am Donausteig und mit ihren schluchtartigen Seiten- werden auch beschilderte Rund- Landwirtschaft, Gewerbe, Tech- tälern, wie z.B. das Rannatal, das routen für Tagesausfl ügler an- nologie und Umwelt mögliche Kößlbachtal, das Pesenbachtal, bieten. Die qualifi zierten Don- künftige regionale Ansatzpunkte die Stillensteinklamm, die austeigwirte freuen sich schon, diskutiert. Zu den Themen er- Klammschlucht, um nur einige zu Sie mit Köstlichkeiten aus der neuerbare Energie/(Bio-)Land- nennen, die Ebenen des Eferdin- Region zu verwöhnen. wirtschaft, regionale Wirtschafts- kreisläufe/Wertschöpfung, sowie Kinder/Jugendliche und Schulen gibt es erste Ideen zur Reduktion von CO2 und Treibhausgasemis- sionen. Weitere Informationen zur Aus- schreibung des Klima- und Ener- giefonds fi nden Sie unter: www.klimafonds.gv.at bzw. unter www.donau-boehmerwald.info Übrigens, im Jahr 2002 startete Avred Fuchs vom Hamburger Hafen aus zum vierten Mal in die Arktis, um jene 8000 Seemeilen lange Verbindung zwischen Euro- pa und Asien zu bezwingen - eine Strecke, die um 40 Prozent kürzer ist als die für die Hanseschifffahrt übliche Linie durch den Suez-Ka- nal. Ihm und seiner elfköpfi gen Die Donausteigwirte: Petra Riffert (Werbegemeinschaft Donau), Erich Crew gelang es schließlich, was Aumüller (Fischgasthof Aumüller), Petra Pühringer (Landgasthof Pührin- bislang noch niemandem glückte: ger), Julia Falkner (Landhotel Falkner), Michaela Steininger (Bruckwirt), die Nord-Ost-Passage in nur 127 Ewald Wöhrer (GH/Bäckerei Wöhrer), Manuela Greiner (LEADER), Ger- Tagen zu durchqueren und den hard Gierlinger (Gasthaus Gierlinger), Johanna Ganser (Gasthof Wakolbin- gesamten Nordpol zu umsegeln. ger), Erich Draxler (Gasthof Draxler). Weiters: Familiengasthof Weiß, Gasthof Luger, Gasthof Ernst

7 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. Agenda 21 Netzwerke bilden sich Was ist eigentlich Agenda 21?

Das Land Oberösterreich un- terstützt mit dem Schwerpunkt Agenda 21 die Umsetzung von Zukunftsprozessen in Gemeinden und Regionen. Ziel ist die Siche- rung und Verbesserung lokaler Lebensqualitäten für gegenwär- tige und künftige Generationen. Bereits 100 oberösterreichische Gemeinden haben Agenda 21-Prozesse gestartet. Agenda 21 setzt auf Bürger/innenbeteili- gung, Praxisnähe, Langfristigkeit, Das Gemeindenetzwerk Hofkirchen, Neustift, Niederkappel, Oberkappel, Überschaubarkeit, Ganzheitlich- Pfarrkirchen keit und Partnerschaftlichkeit. Energieversorgung, Klimaschutz, lingen kann. „Die Möglichkeit der Gemeindenetzwerk Tourismus und soziale Aspekte Mitsprache bei der zukünftigen in Angriff genommen. Als Kern- Gemeindeausrichtung hat viele mit Vorbildwirkung teamleiter steht dem Agenda-21- Bürger/innen motiviert, mit ver- Gemeindenetzwerk Bürgermei- einten Kräften an gemeinsamen Die Gemeinden Hofkirchen, Neu- ster Martin Raab aus Hofkirchen Zielen zu arbeiten“, so Martin stift, Niederkappel, Oberkappel vor und als Prozessbegleiter steht Raab. und Pfarrkirchen haben sich ein dem Gemeindenetzwerk Wolf- gemeinsames Ziel gesetzt: Sie gang Mader von der SPES Zu- Im Zentrum der Zusammen- wollen ihre Zukunft gemeinsam kunftsakademie zur Verfügung. arbeit im gemeindeübergrei- gestalten, indem die regionalen Außerdem haben sich die Ge- fenden Kernteam stehen vier Ressourcen und Potenziale über meinden mit Christiane Peer als Leitthemen: Gemeinde- und Parteigrenzen Agenda-21-Koordinatorin eine z Wohlfühlen in der Region - Fa- hinweg genutzt werden. „Die junge und gut ausgebildete Pfarr- milienfreundlichkeit und Ge- Menschen in der Region müssen kirchnerin als unterstützende sunde Region ihre Zukunft auch selbst in die Kraft gewählt. z Lebensqualität für uns und un- Hand nehmen“, so der gemein- sere Gäste - die touristische same Tenor der fünf Gemeinden. Nach den Agenda 21-Prozessen Zusammenarbeit auf lokaler Ebene sind die Ge- z In der Region voneinander und Gemeinsam werden in den näch- meinden überzeugt, dass eine miteinander Lernen - Bildung sten Jahren Themen wie Bildung, zukunftsfähige Regionalentwick- vernetzt und ist Kooperations- lung nur mit motor KURZPORTRAIT Bürger/innen- z Energieversorgung und Kli- beteiligung maschutz in der Region Mag. (FH) Christiane Peer (28), nachhaltig ge- aus Pfarrkirchen; seit Anfang 2009 Agenda-21 Koordinatorin des Gemeindenetzwerkes Hof- kirchen, Neustift, Niederkappel, Oberkappel und Pfarrkirchen; Ausbildung: Studium der Un- ternehmensführung in der Tou- rismus- und Freizeitwirtschaft an der Fachhochschule MCI in Innsbruck und der Universität von Stavanger (Norwegen). Berufserfahrung: in der Hotellerie/Gastronomie (AT, CH, GB) sowie in der Werbebranche (AT, CAN) Derzeitige Tätigkeit: in einer Tourismus- und Mar- ketingagentur in Linz Gemeindeübergreifender Agenda21-Workshop

8 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009

Aus diesen Leitthemen konnten in der Vergangenheit bereits zahl- Region zwischen Donau und reiche Ideen in konkrete Projekte auf lokaler sowie auch auf regi- Ameisberg ist WAWIKI-LAND onaler Ebene umgesetzt werden. Besonders hervorzuheben sind „Natur mit allen Sinnen erlebbar machen“, unter diesem Motto lokale innovative Projekte wie haben sich Vertreter aus zehn Gemeinden rund um den Ameisberg der Zillenhafen in Freizell, die zum WAWIKI-LAND zusammengeschlossen. Labyrinthe Hofkirchen, die Land- Das Angebot: Naturerlebnis, Sport und Action schaftsschule Donauschlinge für Schulklassen, Kinder und Jugendliche. oder der Bienenstadl in Altenhof, aber auch regionale Projekte wie ein gemeinsamer Medienwork- WAWIKI-LAND bietet ein na- shop in Pfarrkirchen, die Schaf- turverbundenes, abwechslungs- fung eines gemeindeübergrei- reiches Programm für Sport- und fenden Hortes in Altenhof sowie Projektwochen, Kennenlerntage, aber auch Tagesausfl üge. WAWIKI heißt soviel wie Wald, Wiese und Kinder. Der Name ist auch Programm: In der Regi- on rund um den Ameisberg wird die Natur zum Klassenzimmer. Die Besucher können etwa bei der Produktion von Biolebens- Fußballturnier am Sportplatz in Sar- mitteln in der Bio-Hofbäckerei leinsbach Mauracher in Sarleinsbach mit- helfen oder mit einem Waldpä- Lokale Agenda Medien-Workshop dagogen die Landschaftsschule Donauschlinge in Niederkappel als Motor erkunden. Auch die Aktivitäten einer gemeinsamen Krabbelstube auf einem Bio-Bauernhof können Hinter dem Verein verbirgt sich in Hofkirchen. Unabhängig von bei der Familie Stadler in Putz- ein langer Gründungsprozess, der den Kernteamtreffen fi nden auch leinsdorf hautnah miterlebt wer- mit der „Lokalen Agenda 21“ be- Klimastammtische und Touri- den. gann. stikertreffen statt. Das Ziel der „Ich bin überzeugt, dass unsere „Es gab in vielen Gemeinden die Touristikertreffen ist die Inwert- Region viel Potenzial im Jugend- Idee, den Jugendtourismus auszu- setzung der Agenda 21 Projekte. tourismus hat“, sagt Markus Teu- bauen. Wir kennen die Besonder- Durch regelmäßige Treffen soll bner, der Gründungsobmann von heiten unserer Region, deshalb gemeinsam mit Touristikern, Be- WAWIKI. wollen hier jungen Menschen triebsführern und Experten eine Von der Anfrage über die Un- Natur und Sport näherbringen“, regionale Angebotsgestaltung terbringung bis hin zu individu- sagt Teubner. „Durch die Ein- sowie Vermarktungsstrategie für ell organisierten Ausfl ügen und zigartigkeit und Qualität unseres die Zukunft erarbeitet werden. Tagestouren werden (fast) alle Angebots möchten wir helfen, Auch eine Zusammenarbeit mit Wünsche erfüllt. unsere Region nachhaltig zu be- angrenzenden Regionen, wie der leben, was uns sehr wichtig ist.“ Sauwaldregion südlich der Do- Als Beherbergungs- nau, wird langfristig angestrebt. betriebe sind vier Jugendhotels in der Finanziell wird die Gemeinde- Region Partner vom kooperation der fünf Gemeinden WAWIKI-LAND. aus der Region zwischen Donau Kirchturmdenken und Ameisberg von der Oö. Aka- kommt nicht in Fra- demie für Umwelt und Natur un- ge, so wurde zuletzt terstützt. Auch das Regionalma- das Angebot des nagement Oberösterreich und die Hochseilparks Böh- Leader-Region Donau-Böhmer- merwald in das Pro- wald unterstützen als regionale gramm aufgenom- Partner die gemeindeübergreifen- men. de Zusammenarbeit nach besten Kräften. Nähere Infos auf Die HTL Neufelden bei der Bio-Hofbäckerei Mauracher www.wawiki.at

9 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. 2,2 Millionen Euro stehen Österreichs Jugend 2010 zur Verfügung EU fördert außerschulische Jugendprojekte

Jeder österreichische Jugendliche zwischen 13 und 30 Jahren kann bei „Jugend in Aktion“ um Förderung für sein Projekt an- suchen. Im Gegensatz zu anderen Mobilitätsprogrammen sind weder Schulabschluss noch Studium erforderlich, um hier mitzu- machen. Egal ob Auslandsaufenthalt im Rahmen eines Europä- ischen Freiwilligendienstes, ein Treffen mit Jugendlichen aus ver- schiedenen Ländern oder eine Jugendinitiative ohne ausländische Beteiligung – „Jugend in Aktion“ bietet eine Vielzahl an Förder- möglichkeiten.

Von der EU gibt es ein Programm Beim sogenannten Europäischen Gusto auf Internationales und eigens für Jugendliche geschaf- Freiwilligendienst (EFD) könnt Projekte bekommen? Dann nichts fen, die zwischen 13-30 Jahren ihr bis zur Dauer von 1 Jahr auf wie ab ans Planen und setzt euch jung sind. Es nennt sich JU- Kosten der EU wertvolle Erfah- einfach mit uns in Verbindung, GEND IN AKTION und besteht rungen im klassischen sozialen wenn Ihr Fragen habt! Auf Anfra- aus verschiedenen Bereichen, Umwelt- oder Kunstbereich sam- ge bekommt ihr auch gerne den unteranderem der Aktion 1.1 „Ju- meln; euch aktiv einbringen und Newsletter mit aktuellen Angebo- gendbegegnungen“, bei der Du in lernt so ganz nebenbei noch ein ten aus der Internationalen Welt einer Jugendgruppe mit anderen Land hautnah kennen; und das der Jugendarbeit. europäischen Jugendlichen in ir- ganze kostet euch keinen Cent! gendeinem europäischen Land Und zu guter letzt gibt es noch Regionalstelle EU-Programm zusammentriffst und gemeinsam eine Menge an interessanten An- JUGEND IN AKTION zu einem gewissen Thema (Um- geboten für alle jene, die im Ju- Pfarrplatz 1 weltschutz, Musik, Kunst,…) gendbereich tätig sind, und sich 4020 Linz diskutierst, etwas erarbeitest und international vernetzen möch- www.4yougend.at so ganz nebenbei auch noch das ten: ob bei einem Seminar in der Tel: 0732 771030 12 jeweilige Land kennenlernst. Türkei, einem Trainingskurs in Kontakt: Und für all das gibt es jede Men- Spanien…wo immer und was Susanne Rosmann ge EURO, einzige Bedingung auch immer, das JUGEND IN ihr müsst als Gruppe unterwegs AKTIONs Programm macht`s sein. Deshalb nehmt einfach ein- möglich! mal mit eurem Jugendleiter oder mit der Regionalstelle für das EU Programm JUGEND IN AKTI- ON Kontakt auf. Das ist aber noch nicht alles, denn wenn ihr eine Idee habt, mindestens zu viert seid und für euer Projekt noch fi nanzielle Unterstützung braucht (z. B. für die Errichtung eines Jugend- treffs, Spraysession, Fotoausstel- lung,,….) dann informiert euch einfach über die Aktion 1.2 des EU Programms JUGEND IN AK- TION „Jugendinitiativprojekte“. Für Demokratie und Politik Inte- ressierte gibt es die Möglichkeit, sich gemeinsam mit anderen aus- zutauschen und Projekte auf die Füße zu stellen, bei denen ihr er- fährt, wie Politik funktioniert und wie ihr euch einbringen könnt. Neue Perspektiven - Volontärgruppe in Ungarn

10 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009 Zufriedene Wärmekunden Eine gesicherte Energieversorgung ist aufgrund des enormen Energiehungers unserer Gesellschaft eine wahre Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte. Ing. Günter Durch erneuerbare Energieträger bietet sich die einmalige Chan- Danninger ce, gleichzeitig umweltfreundliche, regionale und nachhaltige Geschäftsführer Wärme-, Strom- und Treibstoffproduktion zu gewährleisten. Biomasseverband

Potenzial vorhanden und ökologisch sinnvoll ist“. Um anlagen zur Ortsversorgung Im Wärmebereich konnten in sich bei ihren Wärmekunden zu • Mikronetze in Siedlungen und den letzten Jahren enorme Fort- bedanken, haben sich die Heiz- Gewerbegebieten schritte erzielt werden. Für die werksbetreiber in der Region zu- • Biomasseobjektheizungen für Heizwerksbetreiber des Bezirks sammengetan und ihre Kunden öffentliche Gebäude und ge- Rohrbach Grund genug, ihre Wär- zur Besichtigung der Ausstellung werbliche Objekte mekunden einzuladen und die ak- „WunderWeltWald“ in der Böh- • Biogasanlagen tuellsten Daten zu ihren Anlagen merwaldarena eingeladen. Höhe- • Projektbegleitung und -koordi- zu präsentieren: drei von vier Ge- punkt war nach einer fachlichen nation meinden versorgen sie bereits mit Kurzinformation das Kabarett • Grob- und Feinstudien Energie aus Biomasse. Um 20 % „Grüner Veltliner“. Die Künstler • Kosten- und Wirtschaftlich- auf 50.000 Schüttraummeter ha- Lainer und Linhart zeigten einen keitsberechnungen ben die 30 großen Biomasseheiz- Zusammenschnitt aus ihren bes- • Vertragsgestaltung und Gesell- werke ihren Hackgutverbrauch ten acht Programmen, den sie schaftsgründung innerhalb der letzten zwei Heiz- zusätzlich mit Jongleureinlagen • Planung von Biomasse- perioden gesteigert. Auf 33.200 unterlegt haben. Bei einem bäuer- heizanlagen Hektar Waldfl äche gibt’s im Be- lichen Buffet mit regionalen Spe- • Qualitätsmanagement zirk ausreichend Brennmaterial, zialitäten klang ein gemütlicher • Öffentlichkeitsarbeit um auch die heuer neu errichte- Abend aus – Kundenbetreuung ten Anlagen und die zahlreichen einmal anders! Qualität besteht Erweiterungen der bestehenden Projekte nachhaltig versorgen zu Intensive Planung Das Lebensministerium verfolgt können. Die Wertschöpfung, die mit dem Programm „Qualitäts- durch die Heizwerke ausgelöst notwendig management für Biomasseheiz- wird, ist enorm. Im Durchschnitt Der Biomasseverband OÖ. ist seit werke“ das Ziel, die Qualitätsstan- hat jedes Heizwerk 760.000 Euro 1992 erfolgreich in der Bioener- dards bei Biomasseheizanlagen investiert - Geld, das vor allem in gie-Beratung mit dem Schwer- zu verbessern. Die Durchfüh- der Region bleibt. punkt „Biomasseheizwerke“ tä- rung des Qualitätsmanagements tig. Zur erfolgreichen Umsetzung ist bei Erweiterung bestehender Wirtschaftlich und von Biomassenah- und fernwär- Biomasseprojekten oder der Er- meanlagen ist eine umfassende richtung von Neuanlagen unter ökologisch sinnvoll Planung und Betreuung notwen- bestimmten Bedingungen Voraus- In Ulrichsberg steht eine der drei dig. setzung für die Inanspruchnahme größten Anlagen des Bezirkes. 55 Durch 260 umgesetzte Projekte von Fördermitteln. Wärmekunden hat Heizwerks- verfügen die Projektmanager über Der Qualitätsmanager hat die obmann Josef Natschläger mit ein großes Potenzial an Erfahrung Aufgabe, sämtliche für die För- seinem Team mittlerweile zu in der Umsetzung von Heizwer- derabwicklung notwendigen betreuen: „Wir verdichten das ken sowohl im kleinen als auch technischen und betriebswirt- Netz noch und schließen neue im großen Leistungsbereich. schaftlichen Unterlagen zu prü- Kunden an, wo es wirtschaftlich fen und dem Bauherrn Verbesse- Vor allem für die in Oberöster- rungsmöglichkeiten aufzuzeigen. reich bestehenden 24 Leaderre- Abweichungen vom Idealzu- gionen ist der Biomasseverband stand werden erkannt und korri- OÖ. ein wichtiger Partner bei der giert. Der Biomasseverband OÖ. Umsetzung von Energiekonzep- beschäftigt zwei ausgebildete ten für die Gemeinden bzw. für Qualitätsmanager und erbringt die Regionen. diese Leistung zurzeit für 74 Heizwerke. Leistungsspektrum des Biomas- Intensive Beratungs- und Informa- severbandes OÖ. tionsarbeit bilden den Grundstein Heizwerk Lembach • Biomassenah- und fernwärme- für eine erfolgreiche Umsetzung

11 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009..

von Bioenergieanlagen. Oberö- sterreichs Landwirte verwirkli- chen mit ihren Ökoenergiepro- Zu seiner Heimat hat jeder eine braucht nicht bis in den Nahen jekten eine regionale, nachhaltige besondere Beziehung. Ein Zu- Osten oder nach Afrika schauen: und CO2-neutrale Energieversor- hause kann sich verändern, die Wien macht in Werbeanzeigen gung. Mit diesen Projekten wird Heimat bleibt. Aus der Entfer- darauf aufmerksam, dass man auch das Ziel des Landes Obe- nung betrachtet, ändert sich der das Leitungswasser trinken kann. rösterreich, die Strom- und Wär- Blickwinkel. Das trifft auch auf Den Wienern ist dieser besonde- meversorgung bis 2030 zu 100 % mich und meine Heimat, das re Umstand bewusst, den Mühl- aus erneuerbaren Energieträgern Obere Mühlviertel zu. Es gibt Be- viertlern nicht. bereitzustellen, maßgeblich un- sonderheiten – im Positiven wie Genauso eine Selbstverständlich- terstützt. im Negativen. keit ist, dass man sein Auto hier Mit Bioenergie kann Strom, Wär- me und Energie für die Mobilität erzeugt werden. Es liegt an uns, Myhtos Land von Alexandra Föderl-Schmid die bereits jetzt vorhandene Viel- falt zu nutzen, um eine ökolo- Es gibt eine wunderschöne Land- auch unversperrt irgendwo stehen gische und langfristig wirtschaft- schaft - eine sehr gepfl egte noch lassen kann, dass auch die Nach- liche Energiebereitstellung zu dazu. Dafür sind die Bauern ver- barn wissen, wo der Haustür- ermöglichen. antwortlich, die aber immer weni- schlüssel für Notfälle heraußen ger werden. Früher war in meinem versteckt ist. Biowärme in OÖ. Heimatort Klaffer fast jedes Haus Das Mühlviertel ist außerdem ein Bauernhof. Heute gibt es nur bisher von großen Naturkatastro- Viele Gemeinden setzen auf re- noch zwei, die voll bewirtschaf- phen verschont geblieben. Dürre gionale Energieversorger, auf tet werden. Eine gemähte Wiese, und Überfl utungen kommen in ihre Landwirte vor Ort. Seit 1985 eine gepfl egte Landschaft sind extremem Ausmaß nicht vor, es wurden 340 große landwirtschaft- nicht mehr überall eine Selbstver- gibt auch keine Erdbeben. Wer lich betriebene Biomassenah- und ständlichkeit. solche Ereignisse anderswo mit- -fernwärmeanlagen und Biogas- Mit der Aufgabe von Höfen geht erlebt hat, weiß, was es heißt, mit anlagen errichtet, die vom Bio- auch eine Veränderung des Orts- der Angst leben zu müssen. masseverband OÖ. betreut wer- bildes einher. Die Jungen über- Apropos Lage: Durch den Fall den. Über 5.500 Wärmekunden nehmen die Häuser ihrer Eltern des Eisernen Vorhangs hat sich sind an diese Biomasseprojekte nicht mehr automatisch, bau- zwar die geographische Lage angeschlossen, eine Menge von en sich lieber ein neues Heim, nicht verändert, sehr wohl aber etwa 40 Mio. Litern Heizöl kann in besserer Lage außerhalb des die Möglichkeiten. Von einer damit ersetzt werden. Weiters Ortes. Die Häuser verfallen, die Randlage, eingezwängt zwischen produzieren 80 Biogasanlagen Zersiedelung nimmt zu. Dem gilt Donau, Grenze zu Bayern und Ökostrom für 25.000 Haushalte. es gegenzusteuern, mit Förder- Todesstreifen ist das Obere Mühl- Im heurigen Jahr haben 29 Be- programmen, die die Sanierung viertel in eine zentrale Lage kata- treibergruppen in den Neu- bzw. dieser Häuser in den Ortskernen pultiert worden. Gleichzeitig ist Ausbau von Biomasseprojekten unterstützen. Sonst haben wir es aber von den großen Verkehrs- 11,5 Mio. Euro investiert. Aktuell bald sterbende Dörfer. strömen verschont geblieben. Es betreut die Landwirtschaftskam- Schon gar nicht selbstverständ- hat lange, viel zu lange gedauert, mer OÖ. in Zusammenarbeit mit lich sind zwei Faktoren, die im bis es einen auch für Pkw benutz- dem Biomasseverband OÖ. 65 Mühlviertel vorhanden sind und baren Straßenübergang im Ober- Biomasseheizwerke, die sich in über die man sich viel zu wenig sten Mühlviertel in Schöneben/ der Planungs- und Umsetzungs- Gedanken macht: Sauberes Was- Zvonkova gab und nicht mehr als phase befi nden. ser und Sicherheit. Es gibt zahl- hundert Kilometer Umweg über reiche Warnungen, dass die näch- Guglwald in Kauf genommen Detailinformationen unter sten Kriege um Wasserressourcen werden mussten. www.biomasseverband-ooe.at. ausgetragen werden. Aber man Dass es keinen massiven Ausbau

12 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009 gab, sondern jene Übertrittsstel- len genutzt wurden, die es seit Jahrzehnten gab, war ein rich- tiger Schritt. Auch im Sinne eines sanften Tourismus. Diese Region wird nie ein Anziehungspunkt für Massen sein – und das ist gut so. Aber es gibt immer mehr Men- schen, die genau das suchen, was das Mühlviertel bietet: Ruhe, kleine Einheiten. Damit ist nicht nur die dörfl iche Struktur gemeint sondern auch, dass man in der Re- gel weiß, was man isst. Weil man die Bauern kennt, von denen das Vieh oder das Gemüse stammt. Hier gibt es in der Gastronomie noch Preise, die sich auch Fami- wandels ist aber absehbar, dass lien mit Kindern leisten können. auch in Linz in nicht allzu lan- KURZPORTRAIT ger Zeit Umweltplaketten wie in Um das Potenzial des Oberen Deutschland oder eine Citymaut Dr. Alexandra Föderl- Mühlviertels auch im Sinne der wie in London eingeführt wer- Schmid, stammt aus Klaffer Menschen, die hier leben, bes- den. am Hochfi cht. ser nutzen zu können, ist mehr Es muss endlich in Angriff ge- Zusammenarbeit erforderlich, nommen werden, was seit Jahren eine Abkehr vom Kirchturmspit- versprochen wird: dass der öf- zendenken über Gemeinde- und fentliche Verkehr ausgebaut wird Landesgrenzen hinweg Richtung und zwar so, dass ihn Mühlviert- Südböhmen und Bayern. Zum ler Pendler auch nutzen können. Beispiel müssten sich Landwirte Aber es geht nicht nur um eine mehrerer Gemeinden zusammen- gute Verbindung Stadt – Land. tun, um einen Bauernmarkt zu Nur wenn ein Anschluss zwischen veranstalten. Die Bauernmärkte Mühlkreisbahnhof und Haupt- in der Provence in Frankreich bahnhof gegeben ist, werden auch Foto: Matthias Cremer sind Anziehungspunkte für Tou- mehr Menschen das Auto stehen risten und Einheimische gleicher- lassen. Außerdem darf ein Ticket maßen. nicht zu viel kosten. So könnten auch mehr Arbeits- Dass sich aber viele dafür ent- plätze in der Region geschaffen schieden haben, in Linz zu ar- werden, und es müssten nicht beiten und im Mühlviertel zu le- mehr so viele nach Linz pendeln. ben, ist verständlich. Denn diese Dass die Mühlviertler bisher hin- Region hat eine hohe Lebensqua- genommen haben, dass sie vor lität. Das ist nicht selbstverständ- allem an Montagen eine Stunde lich und ein Grund, als Mühl- und länger vor Urfahr im Stau viertlerin oder Mühlviertler stolz stehen, ist ihrem Langmut zuzu- auf seine Heimat zu sein. Nach der Matura am BRG schreiben. Angesichts des Klima- Rohrbach Studium der Publi- zistik, Politikwissenschaften und Geschichte in Salzburg, 1993 Sponsion, 1996 Promo- tion, arbeitet seit 1990 bei der Tageszeitung DER STAN- DARD, war insgesamt 14 Jah- re Korrespondentin in Berlin und Brüssel, als Sonderkorre- spondentin in Südamerika, Af- ghanistan und im Nahen Osten unterwegs, 2006 Wirtschafts- ressortleiterin und seit Juli 2007 STANDARD-Chefredakteurin.

13 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. Der europäische Mehrwert oder Identi tät durch Regionalität? Der europäische Mehrwert stand ven beleben den Grenzraum und seren Miteinander der Regionen, am 16. Juni 2009 im Mittelpunkt sichern in diesen schwierigen betonte Oliver Baudelet von der der gemeinsamen Jahrestagung Zeiten Arbeitsplätze", betont Ro- Europäischen Kommission. Er der grenzüberschreitenden Pro- bert Schrötter von der Programm- stellte anerkennend fest, dass in gramme Österreich – Tschechien behörde. dieser Grenzregion mit den Mit- und Bayern – Österreich in Schö- Nach dem Beitritt der Tsche- teln der EU vorbildhaft und nach- neben/Ulrichsberg. Die Erfah- chischen Republik zur Europä- rungen der vergangenen 20 Jahre ischen Union soll nun an einer haben in beiden grenzüberschrei- gemeinsamen Vision 2030 für die tenden Programmen gezeigt, dass Entwicklung der „Donau-Moldau sich Kooperationen lohnen, auch Region“ zwischen Südböhmen, wenn dies natürlich nicht immer Niederbayern, dem Waldviertel reibungslos geschieht. und Oberösterreich gearbeitet Diese Zusammenarbeit bewirkt, werden. dass unsere Grenzregion aus ihrer Über 100 Vertreter aus Politik ehemaligen Randposition in das und Verwaltung aus Österrei- Zentrum Europas gerückt wird. ch, Tschechien und Bayern dis- Projekte wie die Böhmerwalda- kutierten über den Nutzen und rena, die grenzüberschreiten- den Mehrwert dieser grenzüber- Reges Interesse an der EU-Tagung de Landesausstellung zwischen schreitenden Zusammenarbeit. Niederösterreich und Tschechien „Die Anstoßfi nanzierung der oder die Radwegbrücke zwischen Europäischen Kommission be- haltig zusammengearbeitet wird. Wernstein und Neuburg über den wirkte, dass nachhaltig mit un- LAbg. Georg Ecker unterstrich Inn sind die Früchte dieser Ar- seren Nachbarn auf der anderen die Wichtigkeit der nachhaltigen beit. Seite der Grenze auf vielen Ebe- Entwicklung dieser vorwiegend Von den für den Zeitraum 2007- nen kooperiert wird", stellte der ländlich geprägten Region, um 2013 von der EU bereitgestellten tschechische Vizeminister Jiří einen Ausgleich zu den Metro- 161 Mio. Euro wurde bereits eine Vačkář fest. polregionen Prag, München und Vielzahl an Projekten mit einem Der Nutzen für die Grenzregionen Wien-Bratislava zu schaffen. Gesamtvolumen von 75 Mio. und deren Bevölkerung sei offen- Mit diesen Projekten wird Eur- Euro gestartet. „Diese Initiati- sichtlich und führe zu einem bes- opa für den Bürger spürbar. Für unsere Kinder wird die grenzü- berschreitende Kooperation eine Selbstverständlichkeit sein, so- dass die Grenzen nicht nur zwi- schen den Staaten, sondern auch in den Köpfen verschwinden, hob abschließend der Bürgermeister der Grenzgemeinde Ulrichsberg, Wilfried Kellermann, hervor. Vor Ort im liebevoll renovierten Mu- seum des Fotographen Franz Seidl in Krumau, im architektonisch gelungenen Bau des Waldkompe- tenzzentrums sowie auf der über 30 m hohen Aussichtswarte „Al- penblick“ in Schöneben konnten sich die Tagungsteilnehmer von der erfolgreichen Projektumset- zung überzeugen.

V.l.n.r.: Monika Weinl (Regierungsvizepräsidentin der Regierung von Nie- Nähere Informationen: derbayern), Jiři Vačkář (Ministerium für Regionalentwicklung der Tsche- Österreich-Tschechien chischen Republik), Bernard Köhle (Amt der Niederösterreichischen (www.at-cz.eu) bzw. Landesregierung), Georg Ecker (Landtagsabgeordneter Oberösterreich), Bayern-Österreich Wolfgang Hübschle (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft), Robert (www.interreg-bayaut.net) Schrötter (Amt der Oberösterreichischen Landesregierung)

14 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009 Neue Bürgermeister stellen sich vor

Gemeinde Atzesberg Gemeinde Pfarrkirchen Bürgermeister Bürgermeister Josef Scharinger Hermann Gierlinger Familenstand: verheiratet verheiratet, 3 Töchter Kinder: 3 Töchter im Alter Fachbetreuer in einem Sozi- von 18, 16, u.11 Jahren alprojekt des FAB in Gries- Beruf: Landwirt; Milchvieh- kirchen betrieb mit ca. 40 ha Fläche, seit 1991 Gemeinderat davon 13 ha Wald seit 2003 Vizebürgermeister seit 6. Nov. 2009 Politischer Lebenslauf: Bürgermeister seit 2002 Bauernbund und Ortsbauernobmann seit 2003 Gemeinderat Für mich ist es wichtig, für die Gemeindebevöl- seit 2005 Vizebürgermeister kerung da zu sein, die Zukunft Pfarrkirchens aktiv seit 3. November 2009 Bürgermeister mitzugestalten und Verantwortung dafür zu über- dazu noch verschiedene Ehrenämter in Vereinen nehmen. und Genossenschaften. In Bezug auf Leader ist für mich die Zusammen- arbeit über Gemeindegrenzen hinweg von großer Mit weniger als 500 Einwohnern zählt Atzesberg Bedeutung. zu den kleinsten und fi nanzschwächsten Gemein- Ein erstes positives Beispiel ist in unserer Region den des Landes. ein gemeindeübergreifender Hort, der in unserer Der Beitritt zur Leaderregion Donau-Böhmerwald ehemaligen Volksschule Altenhof untergebracht sichert auch uns die Teilnahme an zukünftigen ist. Gerade im Bereich der Kinderbetreuung sind Entwicklungen und Projekten in der Region. bereits weitere Kooperationen geplant. Auch auf dem Tourismussektor und im Bereich der Wirtschaft gibt es überregionale Projekte, die sich positiv auf die gesamte Region auswirken, und von uns die volle Unterstützung erfahren.

Gemeinde Klaffer am Hochfi cht Die Zukunft der Gemeinde Klaffer am Hochfi cht Bürgermeister sehe ich, trotz der fi nanziellen Lage, positiv, auch Franz Wagner durch die Unterstützung und Zusammenarbeit mit der „Leadermannschaft“. So konnte in unserer Ge- Tel. Nr.: meinde mit dem Fischereiverein Böhmerwald der 07288/7026-18 (Dienst) einzigartige „Fischerei- und Wasserpfl anzenlehr- oder 0699/17196203 pfad“ rund um den Urlsee mit einer Länge von E-Mail: 1300 m angelegt werden. Die Strecke ist auch für [email protected] Rollstuhlfahrer bzw. mit Kinderwagen leicht zu be- wältigen. Die Ausgaben von rund 100.000,-- Euro „Miteinander reden. Mit- wurden kräftig mit „EU-Mitteln“ gefördert. einander arbeiten“, so lautete mein Motto für die Gemeinderatswahlen 2009. Mit großem Erfolg bin Ein weiteres Zukunftsthema sind für uns „Kräuter“. ich als Bürgermeister der Kräutergemeinde Klaf- Neben dem größten Heilkräutergarten Österreichs fer am Hochfi cht gewählt worden, sodass ich mein gibt es nunmehr eine Kräuteralm (wo die bekannten Motto auch in den nächsten 6 Jahren für die Ge- Böhmerwald-Kistl hergestellt werden). Daneben meindebevölkerung umsetzen kann. Ich weiß auch möchten wir unsere Gemeinde als „Kräutergemein- als Ehemann und Familienvater, dass nur im Dialog de“ positionieren. Dazu werden Kräuterschnecken ein funktionierendes Zusammenleben möglich ist und Kräuterinseln angelegt und auch an den Ort- und eine Basis für eine gute Zusammenarbeit gelegt seinfahrten sollen „Kräuterblumen“ die Besucher werden kann. Wo gearbeitet wird, fallen auch Spä- begrüßen. ne, heißt ein Sprichwort. Das stimmt, aber es gibt kein Problem, dass nicht miteinander gelöst werden kann.

15 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. Leader Projekte stellen sich vor

Reiterhof Gugler- Brennholzservice fen angeboten, weiteres ist ein Andraschko in Aigen eigener behindertengerechter Böhmerwald Parcours in Planung, der es auch Bei dem Betrieb handelt es sich Menschen mit Beeinträchtigung Das Brennholzser- um einen typischen Mühlviertler ermöglichen wird, den Hochseil- vice Böhmerwald Milchviehbetrieb. Aufgrund der park barrierefrei zu besuchen. bietet eine Viel- Ausbildung der Tochter an der zahl an forstlichen Fachschule für Pferdewirtschaft Mühlviertler Bienen- Dienstleistungen an. Darunter auch stadel in Pfarrkirchen die Herstellung von Scheitholz mit einem mobilen Säge- und Spalt- automat in Österreich und Ba- yern. Die Brennholzproduktion ist sehr arbeits- und zeitintensiv, da sie bis zu fünf Arbeitsschritte erfor- dert. Das Brennholzservice Böh- merwald bietet auch ein Abpack- service an, wo die Scheiter direkt in Lambach kam die Idee auf, mit vom Förderband auf Paletten Pferdewirtschaft einen neuen Be- gebündelt werden und verkauft triebszweig zu gründen. auch fertiges Brennholz. Zusätzlich zum Milchviehbetrieb Die bisherige Grundlagen- und entstanden am Hof der Familie Entwicklungsarbeit im Betriebs- Gugler-Andraschko ein Reiterhof zweig Imkerei mit dem Aufbau mit Reithalle, Einstellmöglich- eines Standbeines in der Erleb- keiten für Pferde sowie eine Reit- nistouristik wurde getragen von schule. einer fruchtbaren und kreativen Zusammenarbeit mit Partnern Klettergarten aus der Wirtschaft (Brauerei Hof- stetten), der Gastronomie (Kul- in Schöneben tiWirt Süß und Familiengasthof Weiß) sowie mit der Touristik Der Helfenberger Günter Hofbau- (OÖ. Touristik). er hat in unmittelbarer Nähe zum Die HOCHLAND IMKER wur- Waldkompetenzzentrum in Schö- den im Jahr 2004 gegründet und neben einen Klettergarten errich- arbeiten seither konsequent am tet. Geschützt durch moderne Si- Aufbau der Erwerbsimkerei. cherheitstechnologie können die Durch innovative Weiterverarbei- tung der Urprodukte sowie Pro- duktentwicklung und Marketing wird an einer Wertschöpfungs- steigung gearbeitet. Marktgerechte In Pfarrkirchen entstand ein neuer Bienenstadel. Unter der Leitung Rundholzaufbereitung von Dipl. Ing. Peter Frühwirth sollen in Zukunft in der aus lo- Die Donau-Böhmerwaldregion kalem Tannenholz gebauten Hüt- ist durch eine überdurchschnitt- te Verkostungen und Präsentati- liche Dichte an „kleineren“ Säge- Besucher dort auf Baumstämmen onen von Honigessig, Honigbier werksbetrieben gekennzeichnet, in luftiger Höhe herum kraxeln und weiteren Honigprodukten welche in der Verarbeitung von und den Klettergarten erkunden. stattfi nden. Sortimenten mit großen Durch- Es werden 3 Parcours mit unter- messern schnell an ihre Grenzen schiedlichen Schwierigkeitsstu- stoßen. Das Projekt „marktgerechte

16 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009

der geförderten Projektes ist es, die steilen Schluchtenwälder den Touristen auch vom Wasser aus zu präsentieren. Der Betrieb des Zillenhafens ist mit Mai dieses Jahres gestartet. Eine Zillenfahrt auf der Donau ist ein Erlebnis für Jung und Alt. Rundholzaufbereitung“ ergänzt Labyrinthe Hofkirchen die vorhandenen Potenziale im Ein neues Labyrinth entsteht. Bereich der Bau- und Sägewirt- Die Arbeiten am Labyrinth der schaft und trägt durch die Redu- Begegnung und dem Labyrinth gießen und aufstellen zu können. zierung der Stammanläufe bzw. der Inneren Einkehr wurden zum kalamitätsartigen Borkenkäfer- Großteil im Herbst abgeschlos- Nach Errichten dieses Labyrin- gradiationen langfristig zu einer sen. Zahlreiche freiwillige Helfe- thes wird im Sommer die Eröff- erhöhten innerregionalen Wert- rInnen waren daran beteiligt. Mit nung des Projektes stattfi nden. schöpfung im Bereich der Forst- dem Schottern des dritten Platzes wirtschaft und des Baugewerbes geht die für alle sichtbare Arbeit Für die geplanten geführten bei. am Projekt nun in die Winterpau- Wanderungen absolvierten 12 se. TeilnehmerInnen im November Donau erleben – das erste Modul der Labyrinth- begleiter-Ausbildung mit Gernot Altarmbiotop Freizell Candolini. Die beiden nächsten Termine fi nden im Jänner und im Das regulierte Flussbett im obe- April statt. ren Donautal hat keine ruhigen Gewässerabschnitte, kaum Laich- Kräutertrocknung plätze für Fische, wenig Lebens- raum. Daher gab es bisher wenig Neundling Möglichkeiten für aktives Natur- erlebnis am Wasser. Die seit 1997 in Neundling beste- hende Kooperation trocknet und Das Labyrinth-Bier: eine neue Spe- bereitet Kräuter auf. Die Trock- zialität aus der Brauerei Schlägl. nung erfolgt derzeit mit Luftent- feuchtung (System RTS) und ei- Unsichtbar geht es aber auch im ner Zusatzheizung aus Hackgut Winter weiter: Angebote werden mit 48 KW Anschlussleistung. weiterentwickelt und im Atelier Die Mengen umfassen derzeit von Gerhard Wünsche wird an rund 11.728 kg. Die aufbereiteten der Verwirklichung des Labyrin- Kräuter werden anschließend an thes der Verwandlung gearbeitet. die „Österreichische Bergkräuter reg.GenmbH“ verkauft. Das Labyrinth als Symbol des Lebens mit seinen scheinbaren Umwegen wird hier noch einmal verstärkt deutlich gemacht. Das Thema „Verwandlung“ in seiner Vielschichtigkeit von Tod und Geburt, Abschiednehmen und Neubeginn, Wahrnehmen und Zillen- und Kanufahrer fan- Loslassen fi ndet seinen starken den bisher kaum Anlege- und Ausdruck in den Skulpturen des Verweilplätze. Die Donau wird Künstlers. wieder mehr Bedeutung als Le- Für die zahlreichen bis zu 3 Me- Ziele sind die Einsparung der hek- bensraum für Pfl anzen, Tier und ter hohen Skulpturen wird von tarbezogenen Arbeitszeit sowie Mensch erhalten. Gerhard Wünsche in sorgsamer die Steigerung der Qualität, um Direkt an der Donau zu fi nden ist und aufwändiger Arbeit von zu- in der Klasse „Premiumqualitä t“ der neue Zillenhafen von Anton erst modellierten Tonfi guren ein anbieten zu kö nnen, weiters soll Witti in Freizell, Gemeinde Hof- Negativabdruck in Gips gemacht, das Energieeinsparungspotential kirchen. Das Ziel des durch Lea- um dann die Figuren im Frühling ausgeschö pft werden.

17 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. Nachhalti ges Bauen als Chance für den ländlichen Raum „Historisches und ökologisches Bauen“

Baudenkmäler zu erhalten ist das Ziel dieses Leader Projektes in der Region Donau-Böhmerwald. Das Verständnis für den Denk- malschutz reicht von „alles weg- reißen“ bis „jeden Ziegelstein bewahren“. Fest steht, dass altes Bauhandwerk jeder Region ihren unverkennbaren Stil gibt - was wäre ein Ortskern ohne histo- rische Bauwerke. Oft fehlt nur eine gute Idee, wie alte Gebäude nach der Sanierung genutzt werden könnten. Es sol- len auch Handwerker gefunden werden, die noch die alten Tech- niken beherrschen, dabei sollten alte Materialien und Techniken im Mittelpunkt stehen. So zum Beispiel das Mauern mit Bruch- Der Umbau des Meindl-Hauses am Marktplatz Sarleinsbach als Beispiel für steinen oder das Arbeiten mit historisches Bauen. Sumpfkalkmörtel. Es ist oft nicht nötig mit teurem Sanierputz zu eingesetzt. Die bewusste Posi- trag. International gibt es bereits arbeiten, manchmal genügt es, tionierung des regionalen Bau- gesetzliche Grundlagen, welche einfach selbst Kalk zu löschen gewerbes zur Verwendung von es Patienten mit dem sogenann- und so mit längst vergessener nachwachsenden und natürlichen ten „Sick-Building-Syndrom“ Handwerkskunst Gebäude zu sa- Baustoffen bietet in der Koopera- ermöglichen, eine spezielle öf- nieren. Spätestens nach der Fer- tion mit der Landwirtschaft Chan- fentliche Wohnung zu nutzen, tigstellung wird einem klar, dass cen für erhöhte Wertschöpfung. während ihr Haus renoviert bzw. es sich gelohnt hat. Die Entwicklung des Wissens da- umgebaut wird. Voraussetzung rüber ist eine zentrale Aufgabe im ist, dass die entsprechenden me- Die Ergebnisse der Potenzialer- Bereich der Baustofferzeugung dizinischen Leitlinien zur pro- hebung „Historisches und öko- und deren handwerklicher Verar- fessionellen Gebäudesanierung logisches Bauen – Nachhaltiges beitung, betont Alfred Ruhdorfer eingehalten werden (vgl. Prof. Bauen eine Chance für die Re- – Initiator dieses grenzübergrei- Dr. Chisato Mori, Dept. of Bio- gion“ zeigen, dass im Oberen fenden Projektes in der Region environmental Medicine Gradua- Mühlviertel in der LEADER Re- „Donau-Böhmerwald“. te School of Medicine der Chiba gion „Donau-Böhmerwald“ und Universität, August 2008). den angrenzenden Gemeinden in Nachhaltiges Bauen bedeutet auch Bayern bereits jetzt zahlreiches gesund Wohnen, Arbeiten und Le- nachhaltig Gebautes mit überre- ben. Fast 90 Prozent unserer Zeit gionaler Vorbildwirkung existiert. halten wir uns in Innenräumen In der landwirtschaftlichen Bio- auf. Wenn diese mit Schadstoffen fachschule in Schlägl haben sich belastet sind, kann das zu gesund- zum Beispiel unlängst Schüler heitlichen Schäden führen. Die ein eigenes Klassenzimmer aus Verwendung von Lösungsmitteln, heimischem Holz gebaut. Ziel Lacken und Weichmachern kann muss sein, diese Baukultur mit Substanzen frei setzen, welche nachwachsenden und natürlichen das Immun- und Nervensystem Rohstoffen der Region weiter zu des Menschen schädigen oder entwickeln. Regional verfügbare Allergien auslösen. Expositions- Materialien wie Holzbau- und vermeidung und –verminderung Dämmstoffe, Granit, Lehm, Kalk, muss dann Vorrang haben, betont Flachs/Hanf, Leinen, Sonne wer- Dr. Frank Bartram (Vorsitzender den heute im Bauwesen vielfältig des dt. Dachverbandes der Um- und auf innovative Art und Weise weltmediziner) in seinem Vor- Kalkbrennofen in Hofkirchen

18 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009 Karikatur „Die nächste EU-Wellnessverordnung Thomas Paster (Neufelden) ist in Ausarbeitung“

Die EU aus humorvoller Sicht ten des einzigartigen Projektes EUROPA. Ohne der europäischen Gemeinschaft wären viele Dinge, die So wie in der Karikatur überzeichnet dargestellt, uns selbstverständlich erscheinen, nicht möglich. könnte sich so manch einer die Auswüchse der Bü- rokratie auf EU-Ebene vorstellen. Darum: arbeiten wir gemeinsam an einer starken Gemeinschaft, denn WIR sind EUROPA. Natürlich gibt es wie bei jedem großen Vorhaben auch kritikfähige Entscheidungen - wo Licht ist, ist auch Schatten. LAbg. Georg Ecker, Lenken wir unseren Blick jedoch auf die Sonnensei- Obmann Leader-Regionalverein Donau-Böhmerwald

19 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. Direktvermarktung Spezialitäten vom am Ebnerhof in Arnreit Qualität auf

„...ein geschlossener Kreis- zu machen, anstatt den nächsten Die bäuerlichen Direktvermarkter lauf aus Boden, Pfl anze, Tier Supermarkt anzufahren. im Bezirk Rohrbach produzie- und Mensch...biologisch-dyna- ren hochwertige Lebensmittel mischer Anbau ist ein lebendiger Zu schaffen machen uns die man- und vermarkten diese über ver- Dialog mit den Wachstumskräf- nigfaltigen Aufl agen, die beson- schiedenste Vertriebszweige. Die ten der Natur. Biologisch-dyna- ders die kleinen Direktvermarkte- Angebotspalette ist vielfältig mische Wirtschaftsweise gibt der rinnen treffen. So haben wir zum und reicht von Milch- und Käse- Natur mehr zurück, als sie ihr Beispiel dieselben Deklarations- produkten, Frischfl eisch, Speck, nimmt...“ pfl ichten wie Großkonzerne. Hy- Wurstspezialitäten, (Rind, Schaf, (aus der „Demeter Hoftafel“) gienevorschriften und überzogene Ziege) Brot, Nudeln, Eiern, Kar- toffeln, Edelbränden und Liköre, Honig, Getreide, Gewürze bis hin zu Speiseeis, Kunsthandwerk und Christbäumen.

Schnaps wird gebrannt, die Eier Aufzeichnungspfl ichten machen Es gibt nicht den typischen Direkt- abgenommen, Getreide abge- das übrige. Ein Berg an Ordnern vermarkter, jeder Anbieter fi ndet packt, Liköre angesetzt, Mehl ge- und Mappen ist das Resultat. Und seinen eigenen Stil. Alle zeichnen mahlen, die alten Obstbäume ge- es bleibt das seltsame Gefühl, sich aber durch eines aus: Sie bie- schnitten, Kartoffeln geklaubt, die dass wir nicht einfach verkaufen ten den Kunden hochwertige Le- Kühe, das Waldviertler Blondvieh können, was Mutter Erde hervor- bensmittel, von deren Herkunft gehegt und gepfl egt, die Ziegen gebracht hat. sich die KonsumentInnen selbst von der Weide geholt und gemol- am Hof oder im Gespräch über- ken... vielfältige Arbeiten gibt’s Wir freuen uns über zahlreiche zeugen können. Direktvermarkter den ganzen Tag zu machen. Bis Besuche. Fixe Öffnungszeiten sind somit Botschafter für unsere alles in den Regalen steht oder gibt’s nicht. Normalerweise ist heimische Landwirtschaft. im Keller sich in Flaschen oder immer jemand zuhause. Nähere Säcken wieder fi ndet mit buntem Informationen und Vorbestel- Viele Betriebe überzeugen durch Etikett versehen. lungen gibt’s unter 07282/7007. neue Produktinnovationen, neue Maria Grünbacher und Josef Sto- Betriebsschienen und fachliches Der Ebnerhof liegt verkehrstech- ckinger, Ebnerhof, Eckersberg 4, Know-How. Ständige Weiterent- nisch günstig, in Arnreit, einfach 4122 Arnreit wicklung und Weiterbildung sind zu erreichen von der B127. Wir dabei notwendig. haben einen neuen Hofl aden ge- Was gibt’s nun alles bei uns? baut. Unsere Kundinnen und Unsere hofeigenen Dinkelsor- Kunden sind gesundheitsbewusst te „Ebners Rotkorn“, Roggen, und schätzen die Qualität und Fri- Nackthafer, Einkorn, Dinkelreis, sche unserer Produkte. Vor allem Kartoffeln, Eier, Jungrindfl eisch, aber das Wissen um den direkten Schnäpse, Liköre... Weg der Erzeugnisse vom Feld in den Laden. Alles was verkauft Und am Nachbarhof beim Hofer wird, ist hier gewachsen oder ver- gibt’s Dinkelnudeln, Milch, Ap- edelt worden. felsaft, Fleisch und sonst allerlei. Wir leben von den Leuten, denen Natürlich auch BIO. es nicht zu dumm ist, bei uns Halt

20 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009 Bauernhof – Schülerbetreuung in der Leader Region höchstem Niveau Donau Böhmerwald Zusätzliches Betreuungsangebot Der größte Anteil der Lebensmit- tel wird ab Hof vermarktet. Wei- für unsere Kinder tere Vertriebswege reichen vom Hofl aden, Bauernmarkt Rohr- bach, Böhmi Frischdienst Wagen Ein wichtiges Thema für die Lea- bis hin zur Belieferung des Ein- derregion Donau-Böhmerwald ist zelhandels. die Kinder- bzw. Schülernachmit- Sehr gut läuft die Bauernecke im tagsbetreuung in den Gemeinden. Lagerhaus Rohrbach und seit Ok- Die mit dem demographischen tober 2009 auch im Lagerhaus St. Wandel verbundenen rückläu- Martin. Dort können unter dem fi gen Schülerzahlen erforden die Motto „Gutes aus der Region“ verstärkte gemeindeübergreifen- von ca. 30 Anbietern bäuerliche de Abstimmung auch bei außer- Spezialitäten erworben werden. schulischen Kinderbetreuungs- KonsumentInnen lernen die Pro- einrichtungen. duzenten und ihre Spezialitäten bei Verkostungen und besonde- Sinn der Nachmittagsbetreuung ren Events kennen. So wurde ist es, die Kinder nicht nur zu im Lagerhaus bereits Butter ge- beaufsichtigen, sondern ihnen rührt, Schafe geschoren. Kinder neben der Erledigung ihrer Haus- können ihre eigenen Kekse aus aufgaben auch Freude und Spaß Lebensmittel der Bauernecke am Lernen zu vermitteln, sowie backen. durch Freizeitangebote gezielt soziale Kontakte zu fördern und Freundschaften auf- und auszu- bauen.

Ziel der Schülernachmittagsbe- treuung ist die Entlastung von Fa- milien, bei denen beide Elternteile berufstätig sind sowie die Entla- stung von alleinerziehenden Müt- tern/Vätern. Durch das Bestehen einer solchen Einrichtung soll es Die Direktvermarktung hat sich natürlich auch Wiedereinsteiger/ in den letzten Jahren sehr spezia- innen wieder leichter fallen, ins lisiert. Der selbstständige Verkauf Berufsleben zurück zu kehren. Es freut uns, dass neben den der eigenen Produkte ist ein sehr bestehenden Horten in diesem arbeitsintensiver Bereich und vor Jahr drei neue Einrichtungen allem zu Beginn mit hohen Inve- angeboten werden: stitionskosten verbunden. Die Gemeinden Schwarzenberg Beratung und Information für und Klaffer, die Gemeinde Ul- Neueinsteiger, aber auch Spe- richsberg sowie die Gemein- zialisierungen im Bereich Di- den Hofkirchen, Pfarrkirchen, rektvermarktung bietet die Be- Oberkappel und Neustift bie- zirksbauernkammer Rohrbach ten seit Herbst dieses Jahres die (050/6902-4331), Fördermög- Möglichkeit der Kindernachmit- lichkeiten neuer Projekte können tagsbetreuung an und freuen sich über das Leader Büro eingebracht auf ihre Nutzung. Informationen werden. erteilen die zuständigen Gemein- Abwechslungsreiches Programm bei deämter. Eva Kitzmüller der Nachmittagsbetreuung für Schü- Bezirksbauernkammer ler

21 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009.. Nachhalti gkeit erlebbar machen!

Die Sensibilität für FAIRant- wortungsvolles Handeln nimmt in der Gesellschaft deutlich zu. Das Konzept der Nachhaltig- keit, also Ausgewogenheit zwi- schen wirtschaftlicher, ökolo- gischer und sozialer Dimension, wird zunehmend als Chance gesehen. Und das ist gut so! Qualität im Einklang mit den Jahres – und Lebenszeiten Sieben Leader Regionen wollen das Mühlviertel in Kooperation mit dem Land OÖ zur Bioregion Mühlviertel entwickeln, die Lea- derregion Donau-Böhmerwald hat sich den Leitsatz „Qualität im Einklang mit den Jahres- und Motoren für Nachhaltigkeit: Max Wiederseder (Koordinator), Franz Stadl- Lebenszeiten“ verschrieben. bauer (Soziales), Hans Saxinger (Wirtschaft), Josef Eder (Ökologie). Als Ergebnis eines sehr erfolg- reichen Agenda Prozesses hat sich Sarleinsbach für den Schwer- Ökologische Dimension in der Region, bietet zwischen- punkt „Nachhaltigkeit“ entschie- zeitlich ca. 400 Mitarbeitern einen den. Und das aus gutem Grund, Tatsächlich gibt es in diesem zukunftsträchtigen Arbeitsplatz denn es wird bereits eine erstaun- kleinräumigen, kreativen Milieu in Wohnnähe. In mehreren Werk- liche Ausgewogenheit zwischen eine bemerkenswerte Dichte an stätten des Bezirkes erbringen den drei Prinzipen der Nachhal- Biolandwirten. Dass es gleich Menschen mit Beeinträchtigung tigkeit gelebt. drei Kleinwasserkraftwerke gibt bemerkenswerte Leistungen, in- mag überraschen, und das mit dem Aufträge von beachtlicher Wirtschaftliche dem Umweltpreis ausgezeichnete Dimension für Betriebe der Regi- Naturbad ist tatsächlich das Ein- on sehr zufriedenstellend erledigt Dimension zige in der Region. werden. Dank der beachtlichen Markter- Diese erfolgreiche Kooperation Seit vielen Jahren werden im folge der Biohofbäckerei Mau- Soziales/Wirtschaft beweist ein- Dialog mit allen möglichen An- racher oder der Biokäserei St. drucksvoll, dass wirtschaftliche spruchs- bzw. Interessensgruppen Leonhard sowie einigen zusätz- Dynamik und soziale Verantwor- günstige Rahmenbedingungen für lichen Ökobetrieben verfügt die tung kein Widerspruch sind. eine dynamische Wirtschaftsent- Region über ökologische Leitbe- wicklung geschaffen. Eine stei- triebe, die ihresgleichen suchen. Angesichts dieser Fakten steht gende Anzahl von Arbeitsplätzen In Sachen Ökologie ist Sarleins- fest – mit Mut und Kreativität hat in Wohnnähe sind sichtbare Er- bach auf einem sehr guten Weg! sich die Region rund um Sarleins- folge dieser Bemühungen. bach im Bereich „Nachhaltigkeit“ Soziale Dimension zweifellos eine Kernkompetenz erarbeitet!

Ehrenamtliche Mitarbeiter In Zusammenarbeit mit der Re- aus verschiedensten Orga- gion soll mit einem ehrgeizigen nisationen bieten tagtäg- Projekt das Thema „Nachhaltig- lich unersetzliche Hilfs- keit und FAIRantwortungsvolles dienste an. Handeln“ künftig den Besuchern Das Arcus Sozialnetzwerk, auf erlebnisreiche Art und Weise der größte Anbieter von vermittelt werden. Welche Wege führen zur Nachhaltigkeit - sozialen Dienstleistungen viel diskutiertes Thema im Workshop.

22 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009 Landschaft sschule Donauschlinge in Niederkappel

Die Steilhänge der Donauleiten erstrecken sich auf etwa 280 bis 600 Meter Seehöhe. Dadurch gibt es besondere klimatische Bedin- gungen. Diese sind die Voraussetzung für eine kleinräumige, ab- wechslungsreiche geheimnisvolle Landschaft und eine ungeheure Vielfalt an Pfl anzen und Tieren. Vor nicht allzu langer Zeit wurde das Gebiet mit dem Titel „Naturwunder Donauschlinge“ ausge- zeichnet. 2008 bekam die Landschaftsschule Donauschlinge für ihr Tun den Umweltpreis des Landes OÖ.

Was den Erwachsenen gefällt … Die Waldschule ist ein besonderer Kräuter: Auch die Kleineren faszinieren Platz für einen besonderen Tag Essbare Landschaft Pfl anzen und Blumen und sie für besonders begeisterte junge staunen darüber, was alles an Ess- Menschen. Viele Pfl anzen der Donauleiten barem zu fi nden ist. Natürlich gibt sind essbar oder haben essbare es auch für sie ein Aktivangebot, Outdoor Teile. Aber wer weiß das? Bereits bei dem geforscht und gespielt in der Steinzeit lebten auf den und gelacht und gebastelt wird. Donauanhöhen Menschen und Waldpädagogik Die Waldschule im Donautal wendet sich mit ihrem Angebot insbesondere an Kinder- und Ju- gendgruppen, an Schulen und Organisationen mit dieser Ziel- gruppe. Unsere Waldpädagogen begleiten Gemeinsam die Natur mit beson- mehrere Stunden durch die Natur deren Herausforderungen erleben der Donauleiten. – das ist das Ziel der Outdoor- wussten um diese Nahrungsquel- TrainerInnen der Landschafts- le. 5000 Jahre alte Funde in der schule Donauschlinge. Bäche zum Region bestätigen dies. Forschen und Überqueren, Felsen zum Klettern mit dem Seil, selbst Vier KräuterpädagogInnen der gemachte Brücken, besondere Landschaftsschule Donauschlinge Wanderungen, Flying Fox, … das vermitteln auf „kostbare“ Weise Team steht im Vordergrund des zwischen den Pfl anzen und den Outdoor-Programms, Gemein- Menschen. schaft wird groß geschrieben. Die Gäste haben die Wahl zwi- Unsere Outdoor-TrainerInnen schen einer Kräuterführung und begleiten und sichern auf den Wanderung. Schmecken, Rie- Die Themen gibt der Wald vor: abenteuerlichen Wegen, die über chen, Kosten und besondere Ge- Forschen und Wissen, Spiel und schichten sind die sinnlichen Tür- Spaß, Kräuter und Bäume, Tiere öffner zur wunderbaren Welt der und Steine, Bäche, …sogar ein essbaren Pfl anzen. Sägewerk wird betrieben. Und zum Abschluss eines spannenden Das Highlight: Kräuterführung Halbtages gibt es das beliebte und Abschluss mit mehrgängigem Steckerlbrot über dem offenen Kräutermenü. Im Anschluss an Feuer. die Kräuterwanderung gibt es ein von der Jahreszeit „diktiertes“ mehrgängiges Menü bei einem unserer Kräuterwirte. Die Erfah- Stock und Stein und Baum und rungen in der Natur werden in Fluss und Felsen führen. geselliger Runde kulinarisch ver- dichtet. Josef Eibl Landschaftsschule Donauschlinge

23 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2009..

„Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.“ Jean Paul

In der heutigen turbulenten Zeit ist es besonders wichtig, Perspektiven aufzuzeigen und neue Wege zu gehen. Durch das Leader-Förderprogramm der EU werden dem ländlichen Raum Möglichkeiten geboten, sich zu entwickeln und neue Richtungen einzuschlagen. In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr voller interes- santer und schöner Ereignisse. LAbg. Georg Ecker DI Klaus Diendorfer Manuela Greiner

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