Zugestellt durch Post.at Leader-JournalEinblicke Donau Böhmerwald, Dez. 2008 - Ausblicke Leader-Journal Donau-Böhmerwald - Ausgabe Nr. 1, Dezember 2008

Wir sind Leader 29 Gemeinden - eine Region

Aigen, , , , Berg, Ho irchen, Hörbich, Kirchberg, Klaff er, Kleinzell, , Lembach, Lichtenau, , , Neus , , , , Peilstein, Pfarrkirchen, , Rohrbach, St. Mar n, St. Oswald, , Schlägl, Schwarzenberg, HHoo irchenirchen wwirdird LabyrinthgemeindeLabyrinthgemeinde Seite 13

Fischerei- und Wasser- pfl anzenlehrpfad Klaff er Seite 12

Verkaufsraum Neus Seite 14

Wirtscha spark Oberes Mühlviertel Seite 17

Obmann LAbg. Georg Ecker, Manuela Greiner (Leader-Regionalverein), Bioschule Schlägl Michael und Claudia Woldan (Initiatoren), Seite 19 Bgm. Martin Raab (Hofkirchen)

1 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008..

Inhaltsangabe

3 Geschä sstelle Donau-Böh- merwald stellt sich vor 4 Vorstand des Regionalver- eins Donau-Böhmerwald 5 Regionalausschuss 6 Leader-Büro im Mesnerhaus 7 Die Leader-Strategie 10 Gastbeitrag: „Ländliche Ent- wicklung in Grenzregionen“ von Bernhard Schausberger

12 Fischerei- und Wasserpfl an- LAbg. Georg Ecker, Obmann des zenlehrpfad in Klaff er Vorwort Leader Regionalvereines Donau-Böhmerwald 13 Ho irchen wird Mit Nachdruck haben sich die regionaler Ebene veranschlagt, Labyrinthgemeinde Gemeinden zwischen der Donau um Projekte im Interesse des und dem Böhmerwald schon in gemeinsamen ländlichen Wirt- 14 Bioschule Schlägl den letzten Jahren für die wirt- schafts- und Lebensraumes zu schaftlich, sozial und kulturell in- unterstützen. In der gemeinsam 15 Thermoöl am Mauracherhof tegrierte Entwicklung der Grenz- erarbeiteten Lokalen Entwick- region mit der Tschechischen lungsstrategie werden Handlungs- 16 Photovoltaikenergie Republik und dem Freistaat felder und Ideen für die nächsten Bayern eingesetzt. Mit der Grün- Jahre angeführt. Nun geht es an 17 Wirtscha spark dung des Leader Regionalvereins die Ausarbeitung und Umsetzung Oberes Mühlviertel Donau-Böhmerwald und seiner der Vorhaben. Geschäftsstelle (Leader-Büro) In Ihren Händen halten Sie die 18 Böhmerwaldarena und gewinnt dieser Prozess eine neue erste Ausgabe des jährlich er- Waldkompetenzzentrum Dynamik. scheinenden Leader-Journals. Eine besondere Rolle bei der Ge- Eindrucksvoll werden darin 19 Historisches und staltung dieser gemeinde-über- schon erste Erfolge der Leader Ökologisches Bauen greifenden Zusammenarbeit fällt Region „Donau-Böhmerwald“ dabei dem EU-Förderansatz Lea- dokumentiert und ein Rückblick 20 Verkaufsraum Neus der zu. Für den Zeitraum 2007 bis auf das erste Jahr gegeben. Die 2013 sind erhebliche Fördermittel Zuversicht, mit der öffentliche 20 Förderrichtlinien auf europäischer, staatlicher und und private Träger diese oft an- spruchsvollen Projekte in An- Impressum griff nehmen, zeigt, dass wir auf eine gemeinsame Zukunft unserer Herausgeber: Leader Regional- Für namentliche gezeichnete Bei- ländlichen Region bauen können. verein „Donau-Böhmerwald“ träge sind die jeweiligen Unter- 4152 Sarleinsbach, Marktplatz 7 zeichner verantwortlich. Obmann LAbg. Georg Ecker Satz/Layout: Franz Schwarzbauer Inhaltliche Verantwortung: Druck: Studio M, Kleinzell GF DI Klaus Diendorfer Aufl age: 17.300 Stück Manuela Greiner (Assistenz) Obmann LAbg. Georg Ecker

2 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 Geschä sstelle des Leader Regionalvereins „Donau-Böhmerwald“ stellt sich vor

Die Geschäftsstelle des Leader Regionalvereins (Leader Büro) unterstützt eine koordinierte und nachhaltige Regionalentwicklung der Donau-Böhmerwald Region unter Einbeziehung der Gemein- den, Kleinregionen, lokaler und regionaler Initiativen, Interes- sensvertretungen sowie der Wirt- schaft. Das Leader Büro ist EU-Infor- mationsdrehscheibe und bietet Beratungen und Informationen zu Fragen der Entwicklung des ländlichen Raumes durch den EU-Förderansatz Leader an. 29 Gemeinden unterstützen das Büro im Rahmen des Regionalvereines Donau-Böhmerwald.

Das Team vom Leader-Büro in Sarleinsbach: Geschäftsführer Klaus Diendor- fer, Obmann Georg Ecker, Assistentin Manuela Greiner.

Das Leader-Büro dient als operative Stelle des Regionalver- eins und begleitet diesen in der laufenden Arbeit. Dies bedeutet Kontaktadresse: im besonderen, das Leader-Büro: Geschäftsstelle des Leader Regional- ᔣ unterstützt interessierte Projektwerber bei der Entwicklung vereins „Donau-Böhmerwald“ – und Ausarbeitung von Projekten Leader Büro Marktplatz 7 ᔣ begleitet die Beantragung von Förderprojekten bis zur Ge- A-4152 Sarleinsbach nehmigung durch die Förderstellen des Amtes der Oberös- e-Mail: terreichischen Landesregierung [email protected] ᔣ klärt allfällige offene Fragen zur Förderfähigkeit und Ab- rechnung von Projekten während deren Umsetzung Team: ᔣ organisiert, moderiert und dokumentiert Sitzungen von the- matischen Arbeitsgruppen (Tourismus, Kultur, Energie) in DI Klaus Diendorfer der Leader Region Regionalentwickler Tel.: 07283/81070-1 ᔣ erstellt jährliche Fortschritts- und Umsetzungsberichte e-Mail: diendorfer@ donau-boehmerwald.info ᔣ sorgt für die Vor- und Nachbereitung sowie Dokumentation von Sitzungen der eingerichteten Vereinsgremien (Regio- nalausschuss, Vorstand, Generalversammlung) Manuela Greiner ᔣ vernetzt sich insbesondere mit den benachbarten Leader Re- Assistenz und gionen, sowie anderen Einrichtungen der Regionalentwick- Öffentlichkeitsarbeit lung in Österreich Tel.: 07283/81070-2 e-Mail: greiner@ ᔣ ist verantwortlich für die laufenden Informations- und Pu- donau-bohemerwald.info blizitätsmaßnahmen des Vereins

3 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008.. Vorstand des Leader Regionalvereines Donau-Böhmerwald Als Oberstes Vereinsorgan ist der Vorstand für die d) Die Bestellung eines Geschäftsführers/in sowie Leitung des Vereins verantwortlich. Dabei fallen weiterer Mitarbeiter/innen ihm insbesondere folgende Aufgaben zu: e) Die Bestellung etwaiger Referenten f) Die Festsetzung allfälliger Aufwandsentschädi- a) das Vorschlagsrecht zur Aufnahme von ordent- gungen lichen und außerordentlichen Mitgliedern. Das g) Die Festsetzung der Höhe, der Leistungsabgel- Entsendungsrecht von Mitgliedern in den Regi- tung für Leistungen, die nicht für die Gesamtheit onalausschuss legt der Vorstand fest. der Mitglieder, sondern für einzelne erbracht b) Die Erstellung eines Jahresvoranschlages und werden. allfällige Nachträge sowie der Jahresrechnung h) Genehmigung von Rechtsgeschäften c) Die Aufnahme von Darlehen bis zu 50% des Jah- i) Die Beratung und Vorbereitung des Regionalaus- resvoranschlages schusses

v.l.n.r.: Bgm. Wolfgang Schirz, Bgm. Franz Rauscher, Gottfried Krenn, Bgm. Josef Moser, Vbgm. Franz Wagner, LAbg. Ulrike Schwarz, Bgm. Rudolf Kehrer, LAbg. Georg Ecker, Bgm. Bernhard Hain, Vbgm. Hans Jörg Oberngru- ber, Geschäftsführer DI Klaus Diendorfer, Maximilian Wiederseder, Bgm. Martin Raab; weitere Vorstandsmitglieder: Bgm. Hubert Hartl, Franz Oberpeilsteiner

Marktgemeinde Aigen i.M. Marktgemeinde Altenfelden Einwohner: 1.930 Einwohner: 2.291 Größe: 17,46 km² Größe: 26 km² Arbeitsplätze: ca. 700 Arbeitsplätze: ca. 600 Bürgermeister Johann PETER: Bürgermeister Franz Trau- „In einer verstärkten regionalen tendorfer: „Als Bürgermeister Zusammenarbeit sehe ich künf- einer lebendigen Gemeinde, in tig mehr Gestaltungsspielraum der man sich wohlfühlt und ger- durch höhere Förderungen und ne lebt, soll es durch vermehrte damit auch größere Chancen auf die Umsetzbar- Betriebsansiedelungen künftig auch mehr Arbeits- keit von geplanten Maßnahmen. plätze geben. Denn als Zuwanderungsgemeinde wollen wir ei- Zusammenarbeit ist uns daher wichtig. Denn in nerseits unser Tourismus- und Kulturangebot unserer Leaderregion konnten bereits gemeindeü- erhöhen aber auch die Ansiedelung von neuen bergreifende Projekte wie z.B. die Nachmittagsbe- Betrieben unterstützen. Beides soll uns als Wirt- treuung in der Volksschule und die Mountainbike- schaftspartner attraktiver machen.“ strecken über die 5 Granitlandgemeinden realisiert werden.“

4 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 Aufgaben des a) Einrichtung von Arbeitskreisen Regionalausschusses b) Erarbeitung von Arbeitsprogrammen und Projekten c) Auswahl von Projekten hinsichtlich Ihrer Eignung zum regionalen Entwicklungskonzept Der Regionalausschuss begleitet die Umsetzung d) Umsetzung von Projekten der Lokalen Entwicklungsstrategie Donau-Böh- e) Wahrnehmung gemeinsamer Entwicklungs– und merwald und trägt durch nachfolgende Aufga- Werbemaßnahmen ben maßgeblich zur Qualitätssicherung der ge- f) Durchführung von Veranstaltungen, die dem Ver- wählten Arbeitsfelder bei. einszweck entsprechen

v.l.n.r.: Ewald Wimmer, Franz Stadlbauer, Annemarie Maier, Klaus Grad (stellvertretend für Herbert Mairhofer), Bgm. Wolfgang Schirz, Bgm. Franz Rauscher, Heribert Schlechtl, Johann Höglinger, LAbg. Ulrike Schwarz, LAbg. Georg Ecker, Vbgm. Josef Thaller, Sieglinde Groiß, Bgm. Bernhard Hain, Geschäftsführer DI Klaus Diendorfer, Heide Eckerstorfer, Josef Eibl, Bgm. Martin Raab, Bgm. Josef Moser weitere Mitglieder: Rita Schlagnitweit, Katharina Sageder, Peter Krammer, Stefan Reisinger, Franz Oberpeilsteiner, Johann Gaisberger;

Gemeinde Arnreit Gemeinde Atzesberg Einwohner: 1.137 Einwohner: 471 Größe: 20,33 km² Größe: 12,73 km² Arbeitsplätze: ca. 150 Arbeitsplätze: 2 Bürgermeister Johann Reiter: Bürgermeister Norbert Höret- „Durch die zentrale Lage im Be- zeder: „Die Gemeinde Atzesberg zirk und direkt an der B 127 ge- ist eine Agrar- und Wohngemein- legen sehe ich bessere Chancen de. Da das Wohnen im ländlichen für einen attraktiven Betriebs- Raum immer mehr an Bedeutung standort im Rahmen einer Region. gewinnen wird, sind wir deshalb bestrebt, ideale Rahmenbedingungen zu schaffen. Der Leader-Ansatz soll uns dabei helfen, diese Für unsere eine kleine Gemeinde ergibt sich als Chancen zu nutzen.“ Mitglied einer Leader-Region die Möglichkeit Projekte umzusetzen, die aus eigener Kraft nicht möglich wären.“

5 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008.. Leader Büro im historischen Mesnerhaus in Sarleinsbach

Von Besuchern gen, individuelle Anliegen der des Leader Bü- Geschäftsstelle des Leader-Regi- ros in Sarleins- onalvereines zu berüchsichtigen. bach ist oftmals zu hören „Das Das Wichtigste wird sein, dass sind aber schön von diesem historisch bedeuten- restaurierte den Haus zukunftsträchtige Ideen Räume. Ich hät- für unsere Region entwickelt te nicht gedacht, werden. Max Wiederse- dass in einem so Gelingen wird dies dann, wenn der, Bürgermei- alten, histori- für die Menschen in der Region ster a.D. von schen Haus so langfristig ein Nutzen erkennbar Das Mesnerhaus - gleich neben dem Sarleinsbach funktionelle Bü- ist. Diesem anspruchsvollen Ziel Gemeindeamt am Marktplatz ros eingebaut kommt man auch dann näher, werden können, und dabei eine wenn die geplanten Projekte die Es gibt noch eine ganz alte Ge- außergewöhnlich freundliche At- Gesetze der Natur und ökologi- schichte vom Mesnerhaus: mosphäre vermitteln.“ sche Grundsätze berücksichtigen, und damit nachhaltig wirken. Im Jahr 1589 war ein italienischer Tatsächlich konnte mit der Sanie- Kaufmann aus Florenz in Sar- rung der historischen Substanz Das Motto der Leader Region leinsbach zu Gast. Dies war abso- durch die Gemeinde Sarleins- Donau – Böhmerwald „Qualität lut nichts Ungewöhnliches, denn bach zum Einen die Belebung im Einklang mit Lebens- und Jah- die Familie Sprinzenstein stammt des Ortskernes erreicht werden, reszeiten“ berücksichtigt all diese ja aus Italien und beherrschte da- zum Anderen ist es auch gelun- zukunftsorientierten Prinzipien. mals Sarleinsbach. Dieser Kaufmann machte gute Bleibt noch zu hoffen, dass unse- Geschäfte, aß und trank reichlich re Leaderregion zu einem Motor und prahlte mit seinen Goldstü- der Regionalentwicklung wird, cken. Er übernachtete im Mes- dass es genug kreative und inno- nerhaus. vative Menschen gibt, welche mit Am nächsten Tag war er weg. Begeisterung und Einsatzfreude Hartnäckig hielt sich das Ge- an die Aufgaben herangehen und rücht, dass er vom Hausbesitzer damit einen wichtigen Beitrag zur erschlagen und im Backofen ver- Zielerreichung leisten. brannt wurde. Die Sache kam vor den Marktrichter, zu einer Verur- teilung kam es mangels an Be- Besprechung im Leader-Büro. weisen jedoch nicht …..

Gemeinde Berg bei Rohrbach Marktgemeinde Ho irchen Einwohner: 2.659 Einwohner: 1.440 Größe: 31,30 km² Größe: 22,67 km² Arbeitsplätze: 360 Arbeitsplätze: 450 Bürgermeister Dir. Josef Pern- Bürgermeister Martin Raab: steiner: „Vor allem der gemein- „Ich sehe Hofkirchen in 10 Jah- nützige Wohnbau in Zentrumsla- ren als schöne Wohngemeinde ge des Gemeindehauptortes soll mit ausreichendem und qualita- künftig weiter forciert werden, tiv hochwertigem Betreuungsan- um den seit einigen Jahren erkennbaren Bevölke- gebot für Kinder/Schüler und ältere Menschen. rungsschwund zu stoppen. Ein großes Arbeitsplatzangebot, ein hervorragen- Außerdem soll durch Vermarktung des Angebotes des Freizeitangebot und eine große Zufriedenheit an Betriebsansiedelungsfl ächen der Wegzug jun- mit der öffentlichen Infrastruktur wird unser Ge- ger Arbeitskräfte eingedämmt werden. meindegebiet kennzeichnen. Durch die Leaderregion sieht die Gemeinde die Leader ist für uns ein sehr interessantes Förder- Chance überregionale Betriebsansiedlungsgebiete programm für innovative Ideen und Investitionen durchzusetzen.“ zur Attraktivierung unseres ländlichen Raumes.“

6 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 „Qualität im Einklang mit den Jahres- und Lebenszeiten“ Qualität im Einklang mit den Rahmen für die Entwicklung und Gefragt sind konsequente Qua- Jahres- und Lebenszeiten, so Umsetzung von Projekten: litätskooperationen zwischen lautet das ambitionierte Leit- bäuerlichen Produzenten, ge- motiv der Leader Region „Do-  Regionale Produkte – werblichen Verarbeitern und nau-Böhmerwald“. Lebensmittel Handelsbetrieben entlang der  Regionale Produkte - Wertschöpfungskette, mit einem In einem über mehrere Monate Holz, Biomasse und Energie gemeinsamen Qualitätsverständ- laufenden Erarbeitungsprozess  Erlebnis Kulturlandschaft nis. Nicht nur die gezielte Nut- wurde zwischen Ende 2006 und  Lebenskunst-Region zung von regionalen Produkten Mitte 2007 eine gemeinsame Lo-  Lebensqualität-Region und Bio-Produkten in der Gas- kale Entwicklungsstrategie für tronomie, in den Jausenstationen die Bewerbung als Leader Regi- Regionale Produkte – und in den Nächtigungsbetrie- on ausgearbeitet. Lebensmi el ben soll dabei weiter verstärkt werden, auch touristische Quali- Die Leader-Strategie tätsangebote, wie erlebnisorien- tierten Formen der Vermittlung In regionsweiten Informations- der Qualität von regionalen Pro- veranstaltungen und Arbeits- dukten und Bio-Produkten gilt es kreisen wurden unter breiter Be- weiter zu entwickeln und durch teiligung der Bevölkerung und entsprechende Schulungen von wesentlicher regionaler Akteure Personal im Handel und im Tou- zahlreiche Ideen und Anregungen rismus zu begleiten. Zudem setzt in der Erarbeitung der Entwick- dieses Aktionsfeld auf eine noch lungsstrategie für den Zeitraum Mühlviertler Speckjause bessere Positionierung von für 2007 bis 2013 eingebracht. Mit die Region typischen und hoch der Einreichung im Herbst 2007 Die Produktion und Verarbeitung qualitativen Produkten im überre- und der Akzeptanzerklärung von Lebensmitteln, konventi- gionalen Handel. Auch Koopera- durch die Förderstelle Ende 2007, onell und biologisch, zählt im tionsprojekte im Bereich Absatz bildet diese gemeinsame Lokale Vergleich mit anderen Regionen und Logistik können hier umge- Entwicklungsstrategie nunmehr zu den Stärkefeldern der Region setzt werden. die Grundlage für eine integrier- Donau-Böhmerwald. Darauf soll te, interkommunale Entwicklung nun aufgebaut werden - durch die Regionale Produkte – der Donau-Böhmerwald Region. Entwicklung von Top-Qualitäten Holz, Biomasse und Energie und ihrer Vermittlung an die Kon- Nachfolgende Aktionsfelder bil- sumenten und Gäste in der Regi- Holz und Biomasse gehören zu den für die nächsten Jahre den on und darüber hinaus. den Grundressourcen der Regi-

Gemeinde Hörbich Gemeinde Kirchberg o.d.D. Einwohner: 431 Einwohner: 1.100 Größe: 11,22 km² Größe: 21,37 km² Arbeitsplätze: 85 Arbeitsplätze: 189 Bürgermeister Leopold Wipplin- Bürgermeister Franz Hofer: ger: „Hörbich ist eine landwirt- „Eine gute Infrastruktur, die schaftlich strukturierte Gemein- funktionierende Nahversorgung de, welche verkehrstechnisch gut und innovative Betriebe kennzei- erschlossen ist. chen unsere Gemeinde. In den nächsten 10 Jahren wird sich Hörbich durch Als Vorteil der gemeinsamen Leaderregion Donau- den Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe Böhmerwald sehe ich die Möglichkeit zur Verwirk- wohl zu einer Wohngemeinde entwickeln. lichung von Projekten, insbesondere im Bereich Hörbich wird sich an Projekten der Region beteili- Tourismus sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen gen und diese tatkräftig unterstützen.“ und der bestehenden Nahversorgung.“

7 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008.. on Donau-Böhmerwald mit ho- im Jahr 1994 erstellten Energie- her Identitätskraft, nicht zuletzt konzeptes an. aufgrund des weithin bekannten Waldgebietes Böhmerwald im Darüber hinaus zielt das Akti- Norden der Region. Nachdem die onsfeld „Regionale Produkte Region schon sehr gut die Res- – Holz“ auf Kooperationen zwi- source Biomasse für Fernwärme- schen Sägewerken, land- und netze nutzt, stehen neue und inno- forstwirtschaftlichen Betrieben, vative Entwicklungsschritte auf dem Baugewerbe, sowie Hand- dem Programm. Die Verwertung werksbetrieben ab. Das betrifft von Gras aus Grenzertragsfl ächen die Herstellung von Qualitäts- Die Aussichtswarte am Amesberg. mittels neuartiger Brikettierungs- Schnittholz, die Produktionstech- und Feuerungsanlagen stellt eine nik, sowie auch die Produktion marktung. Die Positionierung als Möglichkeit dar. Darüber hinaus von Mobiliar. Innovatives Design eine der 10 Top-Outdoor-Touris- sollen in diesem Aktionsfeld Pro- und gemeinsame Produktlinien musregionen Österreichs (abseits jekte zur verbesserten Nutzung sollen unter Einbindung der Ar- der Nationalpark-Angebote) wird chitektur weiter entwickelt wer- angestrebt. den. Eine Voraussetzung dafür ist die Erlebnis Kulturlandscha Bewusstseinsbildung und Infor- mationsarbeit über landschafts- Die international wahrgenom- ökologische Zusammenhänge menen Landschaftselemente Do- der Donau-Böhmerwaldregion. nau und Böhmerwald erfüllen Für eine bestmögliche Vermitt- die Grundvoraussetzung für die lung der landschaftsökologischen Attraktion von internationalen Erlebnisqualitäten sind Quali- Nächtigungsgästen. Das Aktions- fi zierungsmaßnahmen gefragt Heizen mit erneuerbaren Energie- feld „Erlebnis Kulturlandschaft“ (Landschaftsführer, sinnlich um- trägern. zielt auf die in Wert Setzung der fassende Natur- und Ökodidak- Kulturlandschaft im Hinblick auf tik, etc.). Mögliche Projekte im und Vermarktung von Brenn- eine ökologisch verträgliche Nut- Bereich der erlebnisorientierten holz und regionalem Hackgut als zung für die Tourismus- und Frei- Kulinarik sind in Querverbin- hochwertige Energiequelle um- zeitwirtschaft ab. dung mit dem Aktionsfeld „Re- gesetzt werden. Qualifi zierungs- gionale Produkte – Lebensmittel“ maßnahmen für Produzenten Dazu gehört die Entwicklung von absehbar. helfen die Qualitätsstandards im erlebnistouristischen Angeboten, Hinblick auf Staubbelastung und sogenannter Packages im Bereich Die bauliche Aufbereitung und Wärmeeffi zienz zu sichern. Ins- Radfahren, Wandern, Wanderrei- Gestaltung von regionalen Ele- gesamt steht eine qualitative Wei- ten und Langlaufen beziehungs- menten wie Granit, Holz, Wasser, terentwicklung des für die Region weise deren Vermittlung und Ver- Sonne, Luft und Gestirne soll in

Gemeinde Klaff er am H. Gemeinde Kleinzell i.M. Einwohner: 1.350 Einwohner: 1.422 Größe: 27,91 km² Größe: 16,14 km² Arbeitsplätze: ca. 40 Arbeitsplätze: ca. 100 Bürgermeister Johann Jung- Bürgermeister Franz Hofer: bauer: „Die Gemeinde Klaffer „Hohe Wohn- und Lebensquali- am Hochfi cht möchte sich als tät zeichnen Kleinzell aus. Diese Kräutergemeinde etablieren und gilt es im Rahmen eines Dorfent- als „Größter Heilkräutergarten wicklungsprozesses weiter zu Österreichs“ die Nummer 1 in Österreich werden. entwickeln. Mögliche Perspektiven liegen im Ta- Die Chance als Leaderregion sehe ich im Zugang gesausfl ugs- und Freizeittourismus, sowie in der zu Informationen und Vorträgen, in der fachlichen Schaffung von Arbeitsplätzen durch einen regiona- Beratung und in der Unterstützung bei der Reali- len Wirtschaftspark. Durch die Leader-Region Do- sierung von Projekten.“ nau-Böhmerwald entstehen neue Möglichkeiten für die Vernetzung und die regionale Kooperation.“

8 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 diesem Aktionsfeld auf innovati- sind die verbesserte Koordination Beeinträchtigung oder Angebo- ve Art und Weise erfolgen. der Angebote der lokalen Kultur- te für aktives Altern. Mögliche und Kunstinitiativen, sowie von Maßnahmenbereiche dieses Akti- Lebenskunst-Region Kunstschaffenden. Kunst in der onsfeldes sind beteiligungsorien- Landschaft und in Ortskernen, als tierte Konzepte für die Dorf- und Die Donau-Böhmerwald Region sichtbares Landmark und Sym- Ortsentwicklung (Agenda Prozes- als entschleunigter Rückzugs- bol der Auseinandersetzung mit se), die Entwicklung von Berufs- raum bietet vielfältige Anknüp- Gegenwart und Zukunft kann ei- fi ndungsangeboten für Jugendli- fungspunkte für das Thema Le- nen wesentlichen Beitrag für die che (insbesondere Mädchen), die benskunst, sowie den Umgang internationale Positionierung der Vernetzung von Dienstleistungs- mit der Zeit oder der Wiederge- Donau-Böhmerwald Region leis- angeboten von und für Senioren winnung von Zeitsouveränität. ten. (Theatergruppen, Senioren-Cafes, Angebote zur Entschleunigung, Besucherservice, Leihoma/-opa), zum Wieder-zu-sich-fi nden, zum Lebensqualität-Region ein Bildungs-, Qualifi kations- Entdecken von Stille und We- und Kompetenz-Netzwerk über sentlichem sind eine historische Der demographische Wandel Pfl ege im ländlichen Raum und Stärke der Donau-Böhmerwald des ländlichen Raumes (altern- die Machbarkeit von neuen Mo- Region die es in einer gegen- de Gesellschaft, Abwanderung dellen von Pfl egeeinrichtungen wartsbezogenen Art und Weise von Jugendlichen und Verstäd- (ländliche Seniorenpensionen). zu entdecken und weiterzuentwi- terungstendenzen, Veränderung ckeln gilt. von Lebensmodellen und Haus- Die fünf Aktionsfelder (Regi- haltsformen, Integration von onale Produkte – Lebensmit- Zuwanderern) fordert die Wei- tel, Regionale Produkte - Holz, terentwicklung und Anpassung Biomasse und Energie, Erleb- des sozialen Infrastruktur- und nis Kulturlandschaft, Lebens- Dienstleistungsangebotes der Do- kunst-Region, Lebensqualität- nau-Böhmerwald Region. Eine Region) bilden den Kern der barrierefreie und chancengleiche Lokalen Entwicklungsstrategie „Nahversorgung“ mit Gütern und für die Donau-Böhmerwald Dienstleistungen des täglichen Region für die nächsten Jahre. Bedarfs ist Zielsetzung dieses Zahlreiche Ideen wurden darin Aktivitätsfeldes. zu Papier gebracht. Bach im Mühlviertel Das betrifft sowohl den Bereich Als nächster Schritt geht es der Nahversorgung im engeren nun an die Ausarbeitung und Thema dieses Aktionsfeldes ist Sinn (Bäcker, Fleischer, Handels- Umsetzung von daran anknüp- aber auch die Auseinanderset- betriebe und Gastronomie), wie fenden Projekten, getreu dem zung mit Kultur und Kunst als auch die Kinder- und Jugendbe- Motto „Qualität im Einklang eine andere Form eines „regio- treuung, die Berufsbildung, die mit den Jahres- und Lebenszei- nalen Lebensmittels“. Mögliche Unterstützung von Menschen mit ten“. Projekte aus diesem Aktionsfeld Marktgemeinde Kollerschlag Marktgemeinde Lembach Einwohner: 1.531 Einwohner: 1578 Größe: 17,40 km² Größe: 8 km² Arbeitsplätze: 126 Arbeitsplätze: ca. 600 Bürgermeister Franz Saxinger: Bürgermeister Dir. Herbert „Unsere schwierige strategische Kumpfmüller: „Die Gemeinde Lage bedingt den besonderen Lembach wird als kleinregiona- Einsatz aller. les Zentrum ein gut integrierter Das heißt Aufgeschlossenheit, Bestandteil einer sich sehr posi- regionales Denken, grenzüberschreitende Part- tiv weiterentwickelnden Region sein in der Gemein- nerschaften und innovative Ideen sind für uns sehr degrenzen weiter an Bedeutung verlieren werden. wichtig. Unsere Gemeinde wird sich gerne an Projekten in Daher erwarte ich durch Leader auch einen pro- der Region beteiligen und diese tatkräftig unter- fessionellen Ansprechpartner bei der Umsetzung stützen. Denn nur gemeinsam können wir wirklich innovativer Ideen.“ etwas bewegen.“

9 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008..

GASTBEITRAG von Bernhard Schausberger Ländliche Entwicklung in Grenzregionen

und reichlichem Essen; für ältere Menschen das Wiederentdecken von Orten ihrer Kindheit, für die Jungen Entdeckungsreisen und Bernhard Schausberger ist der- neue Bekanntschaften. Nunmehr, zeit für das Programm zur Grenz- 20 Jahre nach dem der Vorhang überschreitenden Zusammenarbeit sich gehoben hat, ist auch die Slowakei-Österreich tätig, lebt im Grenze Bestandteil des Alltages Weinviertel und arbeitet in Wien. geworden. Den Blick nicht nach Brüssel ge- Nachbarn für die Bewohner von Ländliche Entwicklung richtet, sondern einige ganz per- Vorarlberg, im Land um Salz- sönliche Gedanken aus einem burg bis zu den kleinen Märkten Entwicklung fi ndet immer statt. der Viertel an der Grenze Ös- und Dörfern in den nordöstlichen Die Entwicklung einer Region terreichs. Unter uns gesagt: ich Vierteln Österreichs – im Mühl-, als gestalterische Aufgabe zu habe viel über die verschiedens- Wald-, und Weinviertel. Und ge- begreifen ist der Ausgangspunkt ten EU-Programme gehört, für nau auf diese Viertel will ich nun der Regionalentwicklung. Die die verschiedensten Programme den Blick lenken. Grundlage für das Wahrnehmen gearbeitet, Projekte gesehen, Pro- dieser Aufgabe ist der Dialog und gramme evaluiert – Leader war Dort an der Grenze Österreichs der Austausch mit den Menschen, und ist für mich der bunteste An- zu leben bedeutet für mich die für welche die Region Teil ihrer satz! Hinter den Projekten stehen Auseinandersetzung mit Gege- Lebenswelt ist. Persönlichkeiten, die Ergebnisse benheiten, die mit den verschie- sind ansprechend und lassen auch densten Gefühlen verbunden sind Ein in meinen Augen schönes Raum für Gefühle. Viel Glück und die nach langem scheinbarem Bild ist der Entwicklungspfad ei- beim Finden und Begehen des Stillstand in Bewegung gerieten. ner Region. Wie auf einer Wan- Entwicklungspfades! Der Vorhang öffnete sich: ande- derung hat dieser Pfad viele un- re Sprachen in der unmittelbaren terschiedliche Gesichter – vom Die Grenzregion Nachbarschaft, Transitverkehr in Saumpfad bis zur Strasse, der Orten, die zuvor am Ende Ös- Blick gleitet zwischen Boden und Die Grenze – ein Wort, das in terreichs lagen, Einkaufsfahrten Himmel hin und her, das Tages- Österreich die verschiedensten zu den Geschäften in der neuen ziel ist je nach Verfassung, Weg Assoziationen wachruft. Doch Nachbarschaft, Wege zu billi- und Wetter unterschiedlich weit ganz unterschiedlich sind die Le- gem Benzin, Friseuren, Zahn- gesteckt. Es ist ein Weg, der mit benswelten und der Blick auf die ärzten, Erntehelfern, gutem Bier vielen Schritten und Halten ge-

Gemeinde Lichtenau i.M. Gemeinde Nebelberg Einwohner: 535 Einwohner: 630 Größe: 9,10 km² Größe: 9,2 km² Arbeitsplätze: ca. 20 Arbeitsplätze: ca. 85 Bürgermeister Albrecht Neid- Bürgermeister Otto Pfeil: „Ne- hart: „Wohnen am Rande von belberg wird im Konzert der grö- unberührter Natur in unmittel- ßeren und großen Gemeinden barer Nähe zum Nationalpark auch in Zukunft nur eine Neben- Sumava, eine gut funktionieren- rolle spielen, wobei sich die He- de Landwirtschaft mit einmaligen Produkten und rausforderungen der Zukunft nicht nur im Denken das intakte Vereinsleben kennzeichnen Lichtenau innerhalb von Gemeindegrenzen defi nieren lassen. als ländliche Wohngemeinde, zu der sich die Be- Die Einbindung in die Leader-Region hat für uns wohner bekennen. Der Leader-Ansatz soll uns da- den Vorteil der Zusammenarbeit und der Bünde- bei helfen Ideen und Konzepte die zu uns in die lung aller Kräfte. Nebelberg ist somit Teil der Ver- Region passen zu entwickeln und umzusetzen.“ netzung und kann auch Ideenbringer und Ideenge- ber sein.“

10 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 gangen wird. Auf diesem Weg ist man Gast und Wirt zugleich: es gilt mitzubringen und mitzuneh- men, mitzuteilen und aufzuneh- men, zu sammeln und zu fassen, Menschen und Ideen zu verbin- den, zu bündeln und damit neue Kristallisationspunkte zu schaf- fen. Ländliche Entwicklung ist in Ös- terreich stark mit dem Begriff der eigenständigen Regionalent- wicklung verbunden. Damals in den frühen achtziger Jahren wur- den in Teilen Österreichs Initia- tiven gesetzt, die den Zielen der heutigen Leader-Regionen ganz ähnlich waren. Es ging und geht um Entwicklungsschritte, die in einander kennen, es entstehen Steinernes Meer Ansatz, Maßstab und Tempo am neue Kreuzungspunkte, das Ver- Menschen und nicht an techno- binden neuer Ideen führt zu Pro- Der gewählte Entwicklungspfad kratischer Planungslogik orien- dukten mit Qualität und Gefühl: soll die Eigenheiten und den tiert sind. all das birgt den Keim für Neues Charakter der ländlichen Region und stärkt die Vielfalt, die in Kri- stärken – damit schlage ich als Eckpfeiler des Ansatzes sind für senzeiten umso notwendiger ist: neuen Begriff die „eigensinnige mich die Förderung von Diversi- eine Ressource, die gerade länd- Regionalentwicklung“ vor. Der tät, also Vielfalt und von Toleranz. liche Gegenden brauchen, die Begriff umreißt für mich den gro- Die ländlichen Regionen sind so tendenziell durch die Folgen von ßen Wunsch an jene, die in der vielfältig wie die Menschen, die Abwanderung und Überalterung Regionalentwicklung arbeiten: sie bewohnen. Die Biographien bedroht sind. gebt den Regionen Konturen, der Menschen in den Regionen Toleranz, der zweite Eckpfei- macht sie wahrnehmbar und nutzt weisen heute wieder mehr Bruch- ler bedeutet die Bereitschaft zu die Grenze zu den Nachbarn als linien auf – Menschen verlassen Dialog und Austausch entlang eine Bruchlinie aus der Geschich- ländliche Regionen zum Lernen eines gemeinsamen Weges, der te, aus der man gemeinsam lernen und Arbeiten, kehren wieder, von Vielen gegangen wird. Es kann. bringen neue Ideen und Ansprü- bedeutet zu akzeptieren, dass an- che, ziehen in andere Regionen; dere diesen Pfad kreuzen, dass es Im Weinviertel wachsen die Menschen mit unterschiedlichen unterschiedliche Ziele und Ge- schönsten Blumen an den Weg- Zielen und Begabungen lernen schwindigkeiten gibt. rändern …

Gemeinde Neufelden Gemeinde Neus i.M. Einwohner: 1.350 Einwohner: 1.493 Größe: 9,8 km² Größe: 20,41 km² Arbeitsplätze: ca. 500 Arbeitsplätze: 185 Bürgermeister Hubert Hartl: Bürgermeister Franz Rauscher: „Unser Motto: „Vom Kleinkind „Aufgabe unserer Gemeinde bis zur Matura in einer Familie wird es sein, unsere Stärken aus- leben.“ zubauen, Wirtschaftsbetriebe zu Als Wohngemeinde mit guter In- unterstützen bzw. Betriebsan- frastruktur und einem attraktiven Schulstandort siedlungen zu fördern. schaffen wir das. Es sollen weitere Wohnhäuser gebaut werden, um Durch Leader sehen wir Chancen für überregio- jungen Familien den Verbleib zu ermöglichen. nale Aktivitäten, touristische Netzwerke und För- Den Vorteil in Leader sehen wir in der Unterstüt- dergelder.“ zung und Beratung bei der Umsetzung verschie- denster Vorhaben, der bestmöglichen Nutzung der Förderprogramme, sowie verstärkter überregiona- ler Zusammenarbeit.“

11 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008.. Neues touris sches Highlight rund um den Urlsee in Klaff er

Rund 1,5 km lang ist der Weg rund um den Urlsee, der in Zu- kunft über Fischerei und Was- serpfl anzen informiert. „Ziel des Fischereivereins Böhmer- wald ist es, mehr Verständnis für die Fischerei zu schaffen, außerdem sollen auch Kinder sowie Frauen für die Fischerei begeistert werden“, sagt dazu Fischereiobmann Heinrich Roth. Mit diesem Vorzeigeprojekt soll es aber nicht nur um Wissensver- mittlung der Themen Fischerei und Wasserpfl anzen gehen, son- dern gleichzeitig soll damit eine neue touristische Attraktion für die gesamte Böhmerwaldregion geschaffen werden. Spatenstich beim Fischerei- und Wasserpflanzenlehrpfad: Franz Oberpeil- steiner (Fischereiverein), Peter Zoidl (Fischereiverein), Obmann Heinrich Roth (Fischereiverein), VizeBgm. Franz Wagner (Klaffer), LAbg. Georg Ecker (Obmann), Manuela Greiner (Leader-Büro), DI Klaus Diendorfer (Leader-Büro), Bgm. Johann Jungbauer (Klaffer).

Der „begehbare Fisch“ und eine werden rund um den Urlsee auf- Fischfütterungstelle sollen die gestellt. Höhepunkte des Leader-Projek- Selbstverständlich lädt der Rund- tes darstellen. weg auch jetzt schon zu einem ge- In den Wintermonaten werden mütlichen Spaziergang ein, und, die Schautafeln auf denen jeweils genügend Schnee vorausgesetzt, zwei heimische Fisch- und Pfl an- kann eine herrliche Rundloipe Der begehbare Fisch zenarten detailiert beschrieben um den See gespurt werden.

Gemeinde Niederkappel Marktgemeinde Oberkappel Einwohner: 1.018 Einwohner: 696 Größe: 22,45 km² Größe: 12,2 km² Arbeitsplätze: 180 Arbeitsplätze: 62 Bürgermeister Rudolf Kehrer: Bürgermeister Karl Kapfer: „Eine der größten Aufgaben „Als landwirtschaftlich domi- wird es sein, die Abwanderung nierte Wohn- und Tourismusge- zu stoppen. meinde sehe ich in den nächsten Eine verbesserte touristische 10 Jahren großes Potential als Nutzung des Donauraumes ist eines unserer Zie- Naherholungsgebiet für Linz und Passau. le. Auch das INKOBA Betriebsbaugebiet trägt zur Wanderrouten um den Ranna-Badesee und den Verbesserung der Arbeitsplatzsituation bei. Ameisberg sind dafür mögliche Ansatzpunkte. Als Leader-Mitgliedsgemeinde können wir durch Das Leader-Programm soll zur Erhöhung der Le- gemeindeübergreifende Zusammenarbeit und ge- bensqualität und wirtschaftlichen Entwicklung der meinsames Auftreten Stärke zeigen und wesentlich Region beitragen.“ mehr bewegen.“

12 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 Ho irchen wird Labyrinthgemeinde

Labyrinthe sind uralte Symbole mit großer kulturhistorischer Be- deutung. Seit Jahrtausenden und in allen Kulturen fi ndet sich das Labyrinth mit seinem verschlungenen Weg zur Mitte als Sinnbild für den Lebensweg des Menschen.

In Hofkirchen stehen drei Groß- auf eine besondere Weise, es labyrinthe in Planung, die durch wächst langsam aus dem Boden. einen Themenweg verbunden Viele Ackerböden und Bauplät- werden. Es gibt schon einige ze im Ort mussten einst händisch Klein-Labyrinthe, in privaten von Steinen befreit werden, um Gärten und eines am Fuße der sie nutzen zu können. Diese Stei- Burgruine Haichenbach. ne des „Böhmischen Massives“ Initiatoren der Labyrinthe: Michael Das erste Großlabyrinth mit dem sind vor 350 Millionen Jahren und Claudia Woldan, Julia Falkner Namen „Begegnung“ entsteht aus Magma erstarrt. „Ho irchen ist steinreich“

„Hofkirchen ist steinreich“ ist das Motto für eine Startaktion, an der sich viele Gemeindebürger betei- ligen. Das Labyrinth erhält seine Bodengestaltung durch Handar- beit, ohne Maschineneinsatz. Mit bewundernswerten Kraft- einsatz beteiligen sich vor allem Michael Woldan zusammen mit seiner Gattin Claudia und Julia Falkner vom Labyrinthe-Vereins- vorstand Hofkirchen an der Re- alisierung des Projektes, das aus den Lokalen Agenda 21 hervor- gegangen ist und als erfolgreiches Vorhaben der Leader Region Do- nau-Böhmerwald unsere künfti- ge heimatliche Kulturlandschaft prägen und gestalten wird. Neben einigen Kleinlabyrinthen sollen drei Großlabyrinthe entstehen.

Gemeinde Oepping Marktgemeinde Peilstein i.M. Einwohner: 1.637 Einwohner: 1.673 Größe: 22,99 km² Größe: 23,32 km² Arbeitsplätze: 340 Arbeitsplätze: 200 Bürgermeister Wilhelm Pein- Bürgermeister Franz Lindinger: bauer: „Oepping ist ein guter „Das intensive Vereinsleben, die Mix von Landwirtschaft, Betrie- gut funktionierende Infrastruk- ben, Arbeitsplätzen und Wohnen. tur, die gute Gastronomie und Unser Ziel ist es, die Qualität in Einrichtungen zur Betreuung der Landwirtschaft, bei Betrieben und Arbeitsplät- von sozial Schwachen sind unsere Stärken. zen, im Bereich Wohnen und Familie, sowie Bil- Die Veränderungen in der Landwirtschaft und dro- dung, Sport und Kultur weiter zu verbessern. In hende Abwanderung stellen uns vor neue Heraus- unserer Gemeinde Leaderprojekte zu ermöglichen, forderungen. das sehen wir als Vorteil!“ Leader soll durch gemeindeübergreifende Investi- tionen helfen die Nahversorgung zu erhalten und die Attraktivität der Region insgesamt zu verbes- sern.“

13 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008.. Bioschule Schlägl als Motor für die Bioregion

Landwirtschaftsschulen haben in der Geschichte als Motoren für die Entwicklung einer länd- lichen Region und insbesondere der Landwirtschaft agiert. Die Landwirt- schaftsschule Schlägl galt von jeher als Kristal- lisationspunkt für das Obere Mühl- viertel. Durch Dir. Johann den Weg in eine Gaisberger globalisierte Welt wurde die Le- bens- und Arbeitswelt wesentlich verändert. Gerade aber deswegen Holland und Montenegro be- Bioschule Schlägl ist die Sehnsucht nach kleineren stätigen den Weg der Bioschule und überschaubaren Strukturen Schlägl bzw. beneiden uns um Differenzierung am Markt. Ein neu entfl ammt. In all den neuen funktionierende Strukturen in der wichtiger Punkt wird dabei die Herausforderungen vom Klima- ländlichen Region des Mühlvier- Verbindung von „Bio“ und „Re- wandel bis hin zur aktuellen Fi- tels. Vor allem die geschlossenen gion“ sein. Wissen von wo mein nanzkrise geben die Werte des Wertschöpfungsketten (von der Bioprodukt her ist. Oder viel- Biolandbaus viele Antworten und Produktion der Urprodukte bis leicht sogar dort wo mein Bio- gute Orientierung hin zu regiona- zur Verarbeitung hochqualitativer lebensmittel wächst bzw. herge- len Kreisläufen und Wertschöp- Biolebensmittel) beeindrucken stellt wird, auch Urlaub machen. fungsketten. Das Mühlviertel und unsere ausländischen Gäste im- Das wär doch was, oder? vor allem das Obere Mühlviertel mer wieder. gilt als die Wiege des Bioland- Wir sollten darauf stolz sein ein Treffend meinte ein spanischer baus. so wesentliches Alleinstellungs- Kollege: „Warum fahrt ihr ei- merkmal für uns im Besitz zu gentlich zu uns nach Spanien in In der Bioschule Schlägl besu- wissen. Laut Mag. Hanni Rütz- den Urlaub, wo es doch bei Euch chen uns zunehmend Gäste aus ler (Ernährungsexpertin) genügt viel schöner ist?“ Aber wie lautet unterschiedlichen Ländern. Land- es nicht mehr nur „Bio“ zu sein doch so schön das Sprichwort: wirtschaftslehrer aus Finnland, bzw. zu produzieren. Am Bio- „Die Anwesenheit verbirgt das, Griechenland, Spanien, Lettland, sektor läuft derzeit eine weitere was die Abwesenheit offenbart.“

Marktgemeinde Pfarrkirchen Gemeinde Putzleinsdorf Einwohner: 1.551 Einwohner: 1.600 Größe: 31,17 km² Größe: 22,15 km² Arbeitsplätze: 150 Arbeitsplätze: 207 Bürgermeister Johann Moser: Bürgermeister Ing. Alois „Die intakte Natur und ein akti- Schaubmayr: „Der historische ves Vereinsleben bieten Chancen Marktplatz, das rege Vereinsle- für die Entwicklung des Touris- ben, zahlreiche kleine Betriebe mus. und großzügige Sportanlagen Den größten Vorteil von Leader sehe ich darin, ge- kennzeichnen Putzleinsdorf als attraktive Wohnge- meinsame Projekte für unsere Region zu verwirk- meinde. Die Region als gemeinsames Anliegen zu lichen, sei es im Tourismus Bereich, der Schaffung stärken und Kooperationen weiter zu entwickeln, von Arbeitsplätzen in der Region oder in der Ver- darin sehen wir den Vorteil der gemeinsamen Lea- marktung der Stärken der Region.“ derregion Donau-Böhmerwald.“

14 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 Bio, von der Ähre bis zum Brot Thermoöl am Mauracherhof Seit dem 17. Jahrhundert wird Das heutige System ist das Ergeb- am Mauracher Hof in Sarleins- nis einer 20-jährigen Forschungs- bach schon Brot gebacken. In und Entwicklungsarbeit am Hof den letzten Jahren wurde aus und basiert auf einer Hitzeträ- der lebendigen Backtradition gerfl üssigkeit (Thermoöl), die Geschäftsführer Josef und Elisabeth Eder eine innovative Bio-Hofbäcke- die Energie vom Wärmetauscher rei, die der Kreislaufwirtschaft zum Backofen transportiert. Die maräume für die Verpackung und verpfl ichtet ist! Energie aus dem Hackgut wird Produktion, sowie Kühlräume für im Wärmetauscher an das Ther- Rohstoffe und die Fertigprodukte. Von der Ähre bis zum Brot wird moöl übergeben, von dort zu den Auch hier wurde im Hinblick auf das Getreide entweder aus eigenem jeweiligen Backöfen geleitet und ökologische Bauweise einem was- Anbau geerntet oder von den um- dort zum Backen verwendet. Das sergekühlten System der Vorrang liegenden Landwirten bezogen und Thermoöl erhitzt die Steinplatten, gegeben, dass mit natürlichen am Mauracherhof frisch gemah- die die Hitze an die Backwaren Kältemitteln betrieben wird (NH3/ len. Mit handwerklichem Können abgeben. Das System ermöglicht CO2 Kaskade). Auf synthetische werden daraus dann täglich eine das Backen mit fallender Tem- Kältemittel wird völlig verzich- Vielfalt an Brot- und Gebäckssor- peratur, was dem Charakter des tet, was sich in der langjährigen ten sowie zahlreiche Mehlspreisen alten Holzbackofens sehr nahe CO2 Bilanz eindrucksvoll nieder- gebacken. kommt. schlägt. 6.900 Tonnen CO2 Emis- Die fl orierende Entwicklung der sionen können im Vergleich zu letzten Jahre hat dazu geführt, dass den herkömmlichen Anlagen mit die Situation am Mauracher Hof synthetischen Kältemitteln über recht beengt geworden ist. Des- die nächsten 15 Jahre durch das halb wurde in der Bio-Hofbäckerei wassergekühlte System eingespart Platz geschaffen und neue Produk- werden. Aber auch ökonomisch ist tionsfl äche für Brot, Kleingebäck die Investition richtig. Der Ener- und Mehlspeisen errichtet. gieaufwand ist bei 4000 Betriebs- Erweitert wurde dabei auch das stunden um rund 138 MWh/Jahr Prinzip der Kreislaufwirtschaft. geringer als bei Systemen mit syn- Durch die betriebseigene Hack- thetischen Kältemitteln. schnitzelbeheizung der Backöfen Einsatz modernster Technik Durch umweltfreundliche Tech- werden jährlich ca. 200.000 Liter niken kann so nicht nur eine in- Heizöl extra leicht eingespart. Das Die 2007 begonnenen Umbau- telligente Ressourcenschonung hat positive Auswirkungen auf die und Erweiterungsarbeiten werden erreicht, sondern auch die in der Forstwirtschaft der Region und durch ein optimiertes Kältesys- Region verbleibende Wertschöp- schont die Ressourcen der Umwelt. tem ergänzt. Es entstanden Kli- fung erhöht werden.

Stadtgemeinde Rohrbach Marktgemeinde St. Mar n Einwohner: 2.489 Einwohner: 3.640 Größe: 6,58 km² Größe: 34,85 km² Arbeitsplätze: 2.950 Arbeitsplätze: 850 Bürgermeister Josef Hauer: Bürgermeister Wolfgang Schirz: „Als Schul- und Einkaufszen- „Die gute Lage an der B 127 und trum des Oberen Mühlviertels die Nähe zum Zentralraum ma- hat Rohrbach im Bereich des chen St. Martin als Wohn- und Dienstleistungsangebotes noch Betriebsstandort attraktiv. Möglichkeiten. Als zentraler Ort zwischen Rohrbach, Eferding In den nächsten 10 Jahren soll der Ausbau der und Ottensheim/Walding brauchen wir ein beleb- Verkehrswege noch gestärkt werden. Vom Leader tes Ortszentrum. Programm erwarte ich mir bei Infrastrukturmaß- Das engere Zusammenrücken der Gemeinden im nahmen von überörtlichem Bedarf Unterstützung Rahmen des Leader Programmes sehen wir als bei der Umsetzung.“ Vorteil! In Regionen zu denken und zu handeln bie- tet neue Chancen für den Tourismus und die Infra- struktur.“

15 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008.. Photovoltaik – die Energie der Zukun 70 der österreichweit 900 bei einem Förderprogramm des Bundes geförder- ten Anlagen stammen aus dem Bezirk Rohrbach

Sehen viel Potential in Photovoltaik: Walter Wöss, Alois Dr. Peter Zeller stellte im Centro Rohbach zahlreichen Lauss, Dr. Peter Zeller, LAbg. Georg Ecker. Besuchern die Energie der Zukunft vor: Photovoltaik.

Die von den Leader Regionen ist überzeugt, dass Photovoltaik des Energiebedarfs kommen aus Donau-Böhmerwald und Hans- das höchste Energiepotenzial hat: dem Ausland – entweder als di- bergland gemeinsam organisier- Eine Stunde Sonneneinstrahlung rekte Stromimporte oder über ten Informationsveranstaltungen auf der Erde entspricht dem Welt- Import von Strom und Gas. Um zum Thema Photovoltaik waren jahresbedarf von 14 TW. Wird diesen Bedarf mittels Solaren- mit rund 550 Teilnehmern sehr diese Solarenergie genützt, wür- ergie abzudecken, genügt eine gut besucht und zeigten somit das de ein Viertel der Fläche Arizonas Solarfl äche von zirka 27 km². Ös- große Interesse der Bevölkerung reichen, um den Gesamtenergie- terreich wäre damit weitgehend an alternativen Energieträgern. bedarf der USA zu decken. Energie-unabhängig. Als Resultat beteiligten sich im Bezirk Rohrbach überdurch- Österreich ist derzeit zu mehr Zwecks Reduzierung der An- schnittlich viele am Investitions- als 40 Prozent von anderen Län- schaffungskosten gründeten die förderprogramm des Bundes. dern abhängig! beiden Leaderregionen Donau- Böhmerwald und Hansbergland Die verfügbaren Ressourcen wer- Derzeit benötigt Österreich rund eine Einkaufsgemeinschaft für den knapp, was Dr. Peter Zeller 70 GWh Strom, welche großteils Interessenten, die im ganzen Be- von der Fachhochschule Wels durch Wasser- und Wärmekraft zirk großen Anklang fand. mehr als einmal bestätigte. Er aufgebracht werden. 40 Prozent

Gemeinde St. Oswald b.H. Marktgemeinde Sarleinsbach Einwohner: 515 Einwohner: 2.252 Größe: 8,1 km² Größe: 36,84 km² Arbeitsplätze: 40 Arbeitsplätze: 1100 Bürgermeister Paul Mathe: Bürgermeister Ing. Roland „Die ländliche Gemeinde St. Bramel: „Starke innovative Oswald ermöglicht Kindern und Wirtschaftsbetriebe, große Kom- Jugendlichen ein unbeschwertes petenz im biologischen Landbau Leben. Die Vielzahl an Vereinen und der Direktvermarktung und und der Zusammenhalt tragen zur Lebensqualität die Integration von Menschen mit Beeinträchti- und familiären Atmosphäre bei. gung in die Lebens- und Arbeitswelt kennzeichnen Es gilt qualitätsvolle Arbeitsplätze mit entspre- uns. chendem Lohnniveau zu schaffen und die Jugend- Innovatives und Ressourcen schonendes Wirtschaf- lichen in der Region zu halten. ten, sowie die innerregionale Vernetzung durch Das gemeinsame Auftreten und die gegenseitige den Leader-Ansatz sollen uns im internationalen Unterstützung in der Leader Region sollen uns da- Wettbewerb nachhaltig stärken.“ bei helfen.“

16 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 Wirtscha spark Oberes Mühlviertel

Für die interkommunale Zusam- rasch verfügbare menarbeit im Bereich der Be- Betriebsflächen triebsansiedlung gibt es in den in ausreichender ländlichen Regionen Oberös- Größe stark zuge- terreichs bereits einige Beispie- nommen. Moderne le. Unter dem Begriff INKOBA Produktionsfor- werden diese Projekte erfolgreich men verlangen von durch die TMG (Betriebsansied- den Unternehmen lungsgesellschaft) und die Regi- heute große Fle- onalmanagement Oberösterreich xibilität in Bezug GmbH. vermarktet. auf mögliche Be- Ein schon recht erfolgreiches Bei- triebserweiterun- spiel aus dem Bezirk Rohrbach gen. Fragen der ist der regionale Wirtschafts- Verfügbarkeit und verband zur interkommunalen der Rechtssicher- Betriebsansiedlung (INKOBA) heit von Flächen, Ökofen im INKOBA Donau-Ameisberg Donau-Ameisberg. Im Jahr 2005 die möglichen fand die Eröffnungsfeier des ge- Nutzungskonfl ikte und die jewei- zu entwickeln. Das bedeutet die meinsamen Betriebsbaugebietes lige Anrainersituation sind neben entsprechenden Flächen in ihrer der Gemeinden Hofkirchen, Hör- den Erreichbarkeitsverhältnissen Verfügbarkeit und der infrastruk- bich, Lembach, Neustift, Nieder- immer bedeutendere Standortfak- turellen Erschließung (Wasser- kappel, Oberkappel, Pfarrkirchen toren. versorgung, Abwasserentsorgung, und Putzleinsdorf statt. Bereits Verkehr, Energie) zu sichern. Anfang 2006 konnte der erste Eine gemeinsame Betriebsbefra- Über einen auszuhandelnden Investor gewonnen werden. Die gung der WKO-Rohrbach, des Aufteilungsschlüssel werden die Firma Ökofen, Forschungs- und TDZ Donau-Böhmerwald und damit verbundenen Ausgaben Entwicklungsges. m.b.H., Her- der TMG ergab zudem, dass qua- und künftigen Steuermehreinnah- steller von Pelletsheizungen, hat lifi zierte Arbeitskräfte ein wich- men zwischen den Gemeinden Anfang 2007 ihren Betrieb aufge- tiges Argument für die Standort- geteilt. Aus dem EU-Programm nommen. wahl sind. „Regionale Wettbewerbsfähig- Darauf aufbauend gibt es nun Be- Bei einer Informationsveranstal- keit und Beschäftigung“ des Lan- strebungen weitere überregional tung am 16. Oktober 2008 wur- des Oberösterreich sollen eben- bedeutsame Betriebsstandorte de von Vertretern der Gemeinden falls Finanzmittel bereitgestellt im Oberen Mühlviertel zu ent- des Bezirkes Rohrbach daher der werden, um eine professionelle wickeln. Die Vorteile liegen auf Entschluss gefasst, die Chance zu Vermarktung und entsprechende der Hand. In den letzten Jahren ergreifen und weitere Gemeinde überregionale Positionierung zu hat der regionale Wettbewerb um übergreifende Betriebsfl ächen ermöglichen.

Gemeinde Schlägl Gemeinde Schwarzenberg Einwohner: 1.399 Einwohner: 692 Größe: 29 km² Größe: 27,36 km² Arbeitsplätze: 400 Arbeitsplätze: ca. 40 Bürgermeister Ing. Josef Mo- Bürgermeister Bernhard Hain: ser: „Schlägl setzte bereits in der „Zentral in der Drei-Länderre- Vergangenheit auf die Koopera- gion gelegen, zeichnet sich die tion mit den Nachbargemeinden. Gemeinde Schwarzenberg durch Die Landschaft am Böhmerwald, wunderschöne Naturlandschaft, das Stift Schlägl und die Bio Landwirtschafts- Ruhe und fl eißige Menschen aus. Schule bieten hervorragende Anknüpfungspunkte Im Tourismus wurde schon bewiesen, dass in ei- für künftige kulturelle und touristische Entwick- nem kleinen Ort außergewöhnliches möglich ist. lungen. Leader soll nun dabei helfen die Kräfte zu bündeln Durch die gemeinsame Leader Region erwarte ich und sowohl nach Innen wie auch nach Außen wirk- mir Impulse für den Böhmerwald um dem Bevölke- lich als Region aufzutreten.“ rungsrückgang und der Überalterung entgegenzu- steuern.“

17 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008.. Böhmerwaldarena & Waldkompetenzzentrum

Die Aufwertung der österreichisch-tschechischen Grenzregion am Rande des Na- tionalparks Šumava ist strategisches Ziel dieses Leitprojekts, das Forstwirtschaft, Waldpädagogik und Tourismus integrieren, Verständnis für die nachhaltige Nutzung des Waldes vermitteln und bestehende Ressourcen der gesamten Region aufwerten und einer sanften, ganzjährigen Nutzung zuführen soll.

Verena E. Hrabanek (Geschäftsführerin)

In der Ortschaft Schöneben, mit- greifbaren Erlebnis werden soll; dichten Wald, liegt der Böhmer- ten in der landschaftlich äußerst dabei liegt der Fokus auf dem waldhorst mit seinen Themen- reizvollen Gegend des Böhmer- bewirtschafteten Wald als Ha- hütten. Diese rustikal gestalteten walds, schlägt in einer Höhe bitat für Fauna und Flora sowie Holzhäuser ermöglichen es Grup- von 1.000 m das junge Herz der als wertvoller Lebensraum und pen jeden Alters, im Rahmen von Böhmerwaldarena – das neue Waldkompetenzzentrum. In der unmittelbaren Umgebung liegen u.a. der Nordic-Fitness-Park, die Aussichtswarte Moldaublick und der neu erbaute Aussichtsturm Alpenblick - Basis für Besucher- ströme, die in der Tourismusre- gion Böhmerwald in der Saison Existenzgrundlage für Forst- und Waldkompetenzzentrum Schöneben 2007/2008 zu 206.000 Übernach- Holzwirtschaft und der Bevölke- tungen führte. rung. Ergänzt wird der Ausstel- mehrtägigen Aufenthalten, tief in Organisatorisch gliedert sich die lungsbereich durch ein Labor, die wunderbare Welt von Wald Böhmerwaldarena in fünf Be- Konferenzräume, Werkstätten und Holz einzutauchen und so reiche: Waldkompetenzzentrum und Shops regionaler Anbieter. intensive Naturerfahrungen zu (WKZ), Langlaufzentrum, The- Das WKZ dient mit seinen Gas- erleben. menhütten und die eigenständi- tro-, Wellness- und Service-Be- Die Böhmerwaldschule, die ein- gen Einheiten Böhmerwaldschule reichen auch als zentraler Stütz- tägige waldpädagogische Er- und Waldatelier. punkt für das Langlaufzentrum lebnisführungen in Begleitung Mittelpunkt des WKZ ist der 500 und gewährleistet so eine profes- eines Försters bietet, und das m2 große Ausstellungsbereich, in sionelle Nutzung des nordischen Waldatelier, das sich dem Thema dem der Wald und seine nachhal- Zentrums Schöneben. Wald durch einen kreativen und tige Nutzung zum interessanten, In unmittelbarer Nähe, mitten im künstlerischen Zugang nähert, vervollständigen das komplexe Gesamtprojekt Böh- Marktgemeinde Ulrichsberg merwaldarena rund um Einwohner: 3.063 die ganzheitliche und Größe: 56,97 km² nachhaltige Nutzung Arbeitsplätze: 852 aller Ressourcen des Ökosystems Wald. Der Bürgermeister Wilfried Kel- Projektkern spiegelt so- lermann: „Als Hauptort in der mit die Agenda 21 und Böhmerwaldregion, mit innova- die Vermittlung deren tiven ortsansässigen Betrieben Leitbild einer nachhal- und einem breiten Tourismu- tigen Entwicklung (sus- sangebot wollen wir uns als Langlauf- und Wald- tainable development) kompetenzzentrum in Oberösterreich etablieren ausgezeichnet wieder. und grenzüberschreitender Verkehrsknotenpunkt (Dreiländerdrehscheibe) werden. Themenhütte in Die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im Holzblockbauweise. Leader Programm soll uns dabei helfen, zukunfts- weisende Projekte zu entwickeln und zu fi nanzie- ren.“ Dieses Projekt wurde von der Europäischen Union kofi nanziert.

18 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 Historisches und ökologisches Bauen – eine große Chance für die Region!

Die eigenen Stärken er- kennen und eine Marke zu schaffen, ist neben der be- reits vorhan- denen Positi- onierung der Alfred Ruhdorfer Biolandwirt- (BIA www.bia- schaft (Pro- bauinfo.at) duktion und Veredelung landwirtschaftlicher Produkte) auch eine interessante Perspek- tive für den Bereich gesundes Bauen und Wohnen für den Be- zirk und das Mühlviertel. Verarbeitung von Stroh in der Außenfassade. Die Region steht für intakte Umwelt, innovative Menschen, notonen Kunstharzputzen (erd- Kalk, Lehm, Hanf, Flachs, als handwerkliche Geschicklichkeit, ölbasierte Kunststoffe) alte und Alternativen zu Beton, Styropor, Granit, Waldreichtum und viele neue Bauten, die man sie nicht Kunststoff, Glaswolle, Zement, historische Bauten. All dies bildet mehr unterscheiden kann. Farb- Kunstharzprodukten. Erstgenann- eine hervorragende Grundlage gestaltung und Optik sind vom tes hat kein Entsorgungsproblem, für das Zukunftsthema, histori- Burgenland bis Vorarlberg und wächst jährlich vor Ort, oder ist sches und ökologisches Bauen. Bayern industriell abgeglichen in der Nähe vorhanden. Ist über Nur diese Bauform führt zu einer und vereinheitlicht worden. Die Jahrtausende erprobt und bei rich- erhöhten regionalen Wertschöp- Verwendung von Erdölprodukten tigem Einsatz und Verarbeitung fung. belebt höchstens den Handel mit in Schönheit und Langlebigkeit den Scheichs in Dubai, regionale mit nichts zu übertreffen. Mehr Historisches Bauen und Sanie- Wertschöpfung für die Land- und Sonne als Öl tanken heißt die De- ren sollte die Schönheit der alten Forstwirtschaft sowie die nach- vise für die Zukunft! Bauwerke erhalten und beleben, gelagerten verarbeitenden Be- um Jahrhunderte vererbte Bau- triebe entsteht dadurch im Bezirk Die Gemeinden und das Land kultur zu erhalten und nächsten kaum. können bei ihren eigenen Bau- Generationen weitergeben zu vorhaben in der Region mit gu- können. Einen derart massiven In der Ernährung ist man dank tem Beispiel voran gehen und Eingriff in diese historische Bau- guter Aufklärung und Pionier- der Bevölkerung zeigen, dass substanz wie zu dieser Zeit hat geist sensibler geworden. Wir man nachhaltig, mit Baustoffen es zuvor nicht annähernd gege- wissen, dass ein natürliches Pro- aus der Region oder dem näheren ben. Ein Grund dieses Vorgehens dukt aus der Region einfach bes- Umfeld werthaltiger und schöner ist der Verlust des Wissens und ser schmeckt und sicher gesünder Bauen kann. Die Gemeinde Hof- der Handwerkskunst, sowie die ist als alle behandelten und ver- kirchen ist hier bereits mit einem Hektik und Ungeduld unserer fälschten Produkte, von denen gutem Beispiel gestartet und baut Generation. Wir meinen „Zeit ist keiner weiß, woher sie kommen. das denkmalgeschützte Gemein- Geld“ und wollen alles schneller Gleiches gilt für das Bauen und deamt mit ökologischen Baustof- und billiger machen. Lieber ein Wohnen. Wer möchte nicht lieber fen um. altes Haus oder einen Bauernhof in einem Haus wohnen in dem weg schieben und ein uniformier- die Wände noch atmen dürfen, tes Fertighaus hinstellen. die Materialien nicht schleichend ausgasen und beinahe das gesam- Das Individuelle in die Region te Gebäude als Sondermüll von passende verschwindet immer der nachfolgenden Generation mehr, statt dessen überzieht (er- zu hohen Kosten entsorgt werden stickt) man mit Styropor und mo- muss. Holzprodukte, Stroh, Stein, Stroh und Lehm als Baustoff

19 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008.. Verkaufs- und Präsenta onsraum Entwicklung für bäuerliche Produkte Über die Hälfte der Bevölkerung in Neus in den 27 Mitgliedstaaten der Eu- ropäischen Union lebt in ländli- chen Gebieten, auf die 91% des Ein wichtiges Ziel im Leader ist das Ergebnis. Speck, Wurst Territoriums entfallen, so dass die Programm ist die Erhöhung der und Frischfl eisch werden im neu- Entwicklung des ländlichen Rau- Wertschöpfung von landwirt- en professionell eingerichteten mes ein außerordentlich wichti- schaftlichen Urprodukten. Das ist Verkaufsraum, der natürlich auch ger Politikbereich ist. Land- und der Familie Jungwirth aus Neu- den Hygienerichtlinien entspricht Forstwirtschaft sind für die Land- stift hervorragend gelungen. angeboten. nutzung und die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen in „Qualität ist unsere Visitenkarte“, Damit ist die Nahversorgung der den ländlichen Gebieten der EU, erklärt der Landwirt Ernst Jung- Region rund um Neustift gesi- sowie als Plattform für die wirt- wirth, „damit garantieren wir, chert und auch die Gäste aus dem schaftliche Diversifi zierung in dass die Leute auch wiederkom- nahe liegenden bayerischen Raum den ländlichen Gemeinden nach men“. Ein ausgewähltes Sorti- nehmen das reichhaltige Angebot wie vor von herausragender Be- ment aus Frisch- und Dauerwaren gerne in Anspruch. deutung. Im Zuge der tief greifenden Re- form der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raumes wurden daher folgende Schwerpunkte für den Zeitraum 2007 bis 2013 fest- gelegt: ᔣ die Verbesserung der Wettbe- werbsfähigkeit des Agrar- und Forstsektors durch Wissens- transfer, Modernisierung, In- novation und Qualität in der Produktion und Verarbeitung ᔣ die Verbesserung der Umwelt und Landschaft zur Sicherung der biologischen Vielfalt, der traditionellen Kulturland- schaften, sowie nachhaltiger Systeme der Land- und Forst- Familie Jungwirth und LAbg. Georg Ecker im neuen Verkaufsraum in Neu- wirtschaft stift. ᔣ die Verbesserung der Lebens- qualität im ländlichen Raum durch Diversifi zierung der Wirtschaft und Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten Die bisherige Gemeinschafts- initiative Leader wurde als neu- er methodischer Ansatz in die Programme zur Entwicklung des ländlichen Raumes mit auf- genommen. Der Leader-Ansatz ist darauf ausgerichtet, ländliche Akteure bei der Verbesserung des langfristigen Potenzials ihrer ländlichen Gebiete zu unterstüt- zen. Er zielt darauf ab, die Um- setzung von integrierten, qualita-

20 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008 des ländlichen Raums 2007 – 2013

tiv hochwertigen und originalen Jahr die Basis bildet für die inte- werden. Strategien für die nachhaltige grierte Entwicklung in der Leader Darüber hinaus nimmt die „Do- Entwicklung in lokalen Gebieten Region „Donau – Böhmerwald“. nau-Böhmerwald“ Region auch zu fördern, die von breit angeleg- noch am Wirtschaftsimpulspro- ten lokalen Partnerschaften, den Das Leader Programm gramm Oberösterreich (WIP), sogenannten Lokalen Aktions- Oberösterreich 2007-2013 dem Tourismusimpulsprogramm gruppen (LAG), ausgearbeitet (TIP) und den grenzübergreifen- und durchgeführt wurden. Von 2007 bis 2013 wird der Lea- den Programmen (INTERREG) Im Bezirk Rohrbach wurde in der-Ansatz in Oberösterreich in mit Tschechien und Bayern teil. den letzten Jahren intensiv an der 24 Lokalen Aktionsgruppen um- Für weiterführende Informatio- Einrichtung einer neuen Lokalen gesetzt. nen beziehungsweise allfälligen Aktionsgruppe gearbeitet. Regi- Die folgende Aufstellung gibt ei- Unterstützungsbedarf bei der onale Akteure und Bewohner aus nen Überblick über die für den Ausarbeitung von Projekten steht 29 Gemeinden haben an einer ge- Zeitraum 2007 bis 2013 festge- Ihnen das Leader Büro „Donau- meinsamen Strategie gearbeitet, legten Förderbereiche, welche Böhmerwald“ gerne zur Verfü- welche seit nunmehr rund einem durch den Leader-Ansatz erfasst gung.

Förderbereiche Fördergegenstand Förderausmaß Diversifizierung Investitionskosten und Personalauwfand (degressiv) im max. 25-40 % der aner- landwirtschaftlicher Bereich kannten Projektkosten Betriebe 1. Landwirtschaftlicher Tourismus und Aktivitäten der (je nach Art des Projek- Freizeitwirtschaft sowie Bewirtung tes) 2. Verbesserung der Be- und Verarbeitung, Vermarktung und Absatzmöglichkeiten von Produkten 3. Dienstleistungen im kommunalen, sozialen und sons- tigen Bereichen 4. Bäuerliche und technische Investitionen zur Ausü- bung von traditionellem Handwerk einschließlich der dafür notwendigen Einrichtung und Ausstattung Landwirtschaft Sachaufwand für Imagekampagnen, Studien, Projekt- max. 65 % der aner- – nicht direkt wert- entwicklungen zu den Bereichen: kannten Projektkosten schöpfende Projekte 1. Produktinnovation, Anwendung neuer Technologien, Know-How Transfer und Verbesserung des Koopera- tionspotentials Ländlicher Betriebe und Akteure 2. Auf- und Ausbau neuer Formen des regionalen Leis- tungsangebots und der Daseinsfürsorge sowie Ver- besserung der Infrastruktur, insbesondere in den Be- reichen Freizeitwirtschaft, Kultur, Bildung, Soziales & Integration, Mobilität und Gesundheit 3. Bewusstmachung und materielle Aufwertung des na- turräumlichen und kulturellen Potenzials 4. Verbesserung der Vermarktung lokal und regional bedeutsamer Erzeugnisse und Stoffkreisläufe (Ver- marktungsverbunde, Verbesserung der Logistik, in- nerregionale Stoff- und Wirtschaftskreisläufe, über- regionale Markenbildung) Energie aus nach- Investitionskosten für max. 30–40 % (je nach wachsenden Roh- 1. Kleinräumige Biomasseanlagen zur Erzeugung, Lei- Art des Projektes stoffen, Energie- tung und Verteilung von Nahwärme – einschließlich dienstleistungen Nebenanlagen (Kraftwärmekopplung) 2. Biogasanlagen 3. Anlagen zur Erzeugung von Energieträgern (fest, fl üssig, gasförmig,...) aus nachwachsenden Rohstof- fen

21 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008..

Förderbereiche Fördergegenstand Förderausmaß

Forstwirtschaft Investitionskosten, Sach- und Personalaufwand für max. 40 % der aner- 1. Maßnahmen zur Förderung der Erholungswirkung kannten Projektkosten des Waldes (Demonstrations- und 2. Schaffung von kleinen Infrastruktureinrichtungen Informationsmaßnah- 3. Schaffung oder Verbesserung von Erholungsinfra- men max. 80 %) struktur, beispielsweise Zugang zu natürlichen Ge- bieten ermöglicht 4. Entwicklung und Vermarktung von Tourismusdienst- leistungen mit Bezug zu ländlichem Tourismus 5. Erstellung oder Umsetzung regionaler fachbezogener Strukturkonzepte im ländlichen Raum 6. Durchführung von Demonstrations- und Informati- onsmaßnahmen zur Entwicklung und Aufwertung des Waldes im ländlichen Raum Tourismus und Investitionskosten und Sachaufwand für max. 40 % der förderfä- Fremdenverkehr 1. sektorübergreifende Kooperationsprojekte (Touris- higen Kosten mus, Lebensmittelwirtschaft, Landwirtschaft) in den Bereichen Marketing, Qualifi zierung, Beratung und Produktinnovation 2. innovative Tourismusinfrastrukturprojekte (Voraus- setzung: Tourismusgemeinde) Wirtschaftsförde- Immaterielle Kooperationsprojekte von Kleinstunter- max. 40 % der förderfä- rung nehmen (maximal neun Beschäftigte) und Organisatio- higen Kosten (innerhalb nen in den Bereichen der De-Minimis-Ober- 1. Marketing, grenzen) 2. Qualifi zierung, 3. Beratung und 4. Produktinnovation (Richtlinie für Kooperationsprojekte von Betrieben und Organisationen in Ausarbeitung) Nahversorgung Investitionskosten, Sach- und Personalaufwand für Bereiche 1 bis 3 max. 1. Bewusstseinsbildung und Marketingmaßnahmen 50 % 2. Ausbildung und Beratung materielle Investitionen 3. Kooperationsprojekte (z.B. Wirtekooperationen) max. 20 % 4. Innovative materielle Nahversorgungsprojekte Dorfentwicklung Investitionskosten, Sach- und Personalaufwand für max. 30-75 % der anre- 1. die Erstellung von Dorfentwicklungskonzepten chenbaren Kosten 2. Grünraumgestaltung in Dorfbereichen (z.B. Erhal- tung und Anlage von Grünfl ächen, Bauerngärten, Dorfl ehrpfaden, Dorfpfl anzen) 3. Revitalisierung regionaltypischer, sowie baukulturell wertvoller Gebäude im Dorfbereich zur Belebung der Ortskerne (Voraussetzung: Aufnahme der jeweiligen Gemeinde/n in das Dorfentwicklungsprogramm)

22 Leader-Journal Donau Böhmerwald, Dez. 2008

Förderbereiche Fördergegenstand Förderausmaß

Naturschutz, Kul- Investitionskosten, Sach- und Personalaufwand für max. 70 % der anre- turlandschaft und 1. Technische Maßnahmen zur Erhaltung, Instandsetzu- chenbaren Kosten bzw. Landschaftsgestal- ung oder Renaturierung verschiedenster Biotoptypen EUR 100.- pro mind. tung wie Moore, Feuchtwiesen, Tümpel, Lesesteinmau- halbtägiger Führung ern 2. Errichtung von Lehrpfaden und sonstigen Themen- wegen zu Naturschutzthemen, sowie Entwicklung und Umsetzung von Besucherlenkungssystemen in Schutzgebieten 3. geführte Wanderungen in Schutzgebieten zu Fachthe- men durch zertifi zierte Natur- und Landschaftsführer (Voraussetzung: Führungskonzept und Schulungs- nachweis) 4. sonstige Bewusstseinsbildende Veranstaltungen, Konzepte, Studien und Untersuchungen (Bewirt- schaftungs- und Naturschutzpläne für Land- und Forstwirte, Managementpläne für Natura 2000 oder andere geschützte Gebiete, Schutzgebietsmanage- ment und Betreuungskosten) Lokale Agenda 21 Sachaufwand von Lokale Agenda 21 Zukunftsprozes- max. 60-75 % der anre- sen in Gemeinden und Gemeindenetzwerken für chenbaren Kosten 1. Prozessbegleitung und Moderation 2. Bürger/innenbeteiligung 3. Befragung der Bevölkerung, vertiefende Erhebun- gen 4. Informations-, Bewusstseins- und Öffentlichkeitsar- beit 5. Herstellung von Agenda 21-Leitbildern, Info- Material 6. Vorbereitende Planung und Entwicklung von Umset- zungsprojekten (Voraussetzungen: Beschlüsse der Gemeinden, sach- kundige Prozessbegleitung, Innovationscharakter von Umsetzungsprojekten) Überörtliche Raum- Sach- und Personalaufwand für interkommunale Pro- max. 75 % der anre- ordnung jekte (mind. 3 Gemeinden) zur Erhaltung und Stärkung chenbaren Kosten (in- der Lebensqualität und Förderung der Chancengleich- vestive Maßnahmen heit im ländlichen Raum max. 50%) (Einladung zur Projekteinreichung für Anfang 2009 ge- plant; Einreichfrist voraussichtlich bis März 2009) Kultur und zeitge- Investitionskosten und Sachaufwand für innovative max. 25-65 % je nach nössische Kunst Projekte mit überregionaler und nachhaltiger Bedeu- Art des Projektes tung und hoher kultureller/künstlerischer Qualität (nicht gefördert werden Einzel- oder Wiederholungsveranstal- tungen sowie Eigenleistungen)

Wichtig: Ausgaben (maßgeblich ist das Rechnungsdatum) sind erst ab Antragstellung anrechenbar und in Übereinstimmung mit den einschlägigen Richtlinien1) entsprechend zu dokumentieren.

1) insbesondere Sonderrichtlinie des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zur Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Schwerpunkts 4 des Österreichischen Programms für die Entwick- lung des ländlichen Raums 2007 – 2013 „Leader“

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KURZINFO Was ist Leader?

Unter dem Begriff „Leader“ ver- Für die Koordination der Regi- Das Leader-Büro ist steht man eine Förderung zur Ent- onalentwicklung werden Regio- erster Ansprechpart- wicklung des ländlichen Raumes nalvereine gegründet, der Regi- ner für Projektwerber und koordi- im Zeitraum von 2007 - 2013. onalverein Donau-Böhmerwald niert Projekte unter Einbeziehung ist für 29 Gemeinden im Oberen der Gemeinden, Kleinregionen, Für diese Förderung wurden grö- Mühlviertel zuständig. lokaler und regionaler Initiativen, ßere Budgetmittel von Seiten der Interessensvertretungen sowie Europäischen Union (EU), des Dieser Regionalverein mit seiner der Wirtschaft. Staates und auf regionaler Ebene Geschäftsstelle in Sarleinsbach veranschlagt. (Leader-Büro) unterstützt inte- Kontakt: ressierte Projektwerber bei der In einer so genannten „Loka- Entwicklung und Ausarbeitung Leader-Regionalverein Donau- len Entwicklungsstrategie“ sind von Projekten und begleitet die Böhmerwald Handlungsfelder defi niert, in Beantragung von Förderprojek- Leader-Büro denen Förderprojekte möglich ten bis zur Genehmigung durch 4152 Sarleinsbach, Marktplatz 7 sind. die Förderstellen des Amtes der Tel. 07283/81070 Oberösterreichischen Landesre- e-Mail: leader@ gierung. donau-boehmerwald.info

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