FESTSCHRIFT

Festschrift

Schätze der Gemeinde St. Philippus und St. Jakobus Wolfstein und seit 1. Januar 2016 der Pfarrei Hl. Franz Xaver in

Wydawnictwo i Drukarnia Świętego Krzyża w Opolu ISBN 978-83-7342-541-5

Druk: Wydawnictwo i Drukarnia Świętego Krzyża ul. Katedralna 8A, 45-007 Opole tel. 77 44 17 140, fax 77 44 17 141 e-mail: [email protected] Sklep internetowy: www.wydawnictwo.opole.pl Drukarnia: www.drukujunas.eu HEILIGER VATER

Papst Franziskus

vormals Jorge Mario Bergoglio Bischof von Rom Stellvertreter Jesu Christi Nachfolger des Apostelfürsten Oberster Priester der Weltkirche Primas von Italien Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom Souverän des Staates der Vatikanstadt Diener der Diener Gottes geboren in Buenos Aires am 17. Dezember 1936 zum Priester geweiht am 13. Dezember 1969 zum Bischof geweiht am 27. Juni 1992 zum Kardinal erhoben am 21. Februar 2001 zum Papst gewählt am 13. März 2013 auf dem Petersplatz feierlich eingeführt am 19. März 2013 DIÖZESANBISCHOF

Karl-Heinz Wiesemann Dr. theol.

Ehrendomherr an der Kathedrale von Chartres Komtur mit Stern des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem geboren in Herford am 1. August 1960 zum Priester geweiht in Rom am 10. Oktober 1985 von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Macriana Minor (Tunesien) und zum Weihbischof in Paderborn ernannt am 4. Juli 2002 konsekriert im Dom zu Paderborn am 8. September 2002 von Papst Benedikt XVI zum Bischof von Speyer ernannt am 19. Dezember 2007 im Dom zu Speyer feierlich eingeführt am 2. März 2008 TEAM DER PFARREI HL. FRANZ XAVER LAUTERECKEN

Pfarrer Thomas Becker Pfarrer Koop. Anton Ociepka 5.05.1973 geboren in Heidelberg 28.01.1949 geboren in Szronowo/Polen 27.06.2009 Priesterweihe in Speyer 30.05.1976 Priesterweihe in Przasnysz 1.08.2009 Kpl. in Frankenthal St. Ludwig 1.04.1986 Kpl. in Ottersheim 15.10.2009 Adm. in Frankenthal St. 5.07.1986 Adm. in Kriegsfeld Ludwig 1.02.1991 Adm. in Kirchheimbolanden 1.08.2012 Kpl. in Speyer Dompfarrei 1.09.2013 Koop. in Lauterecken 1.09.2015 Pfarrer in Lauterecken 1.01.2014 Adm. in Lauterecken 1.01.2016 Koop. in Lauterecken

Gemeindereferentin Jutta Klein DiZ Wolfgang Rhein 27.11.1959 geboren in 22.05.1953 geboren in Sien 1982–1983 Anerkennungsjahr in Landstuhl 29.10.2016 Diakonenweihe in Speyer 1983–1985 Berufseinführungsphase in 4.12.2016 Aufnahme im Pastoralteam Zweibrücken 1985–2000 GR in Rockenhausen 2002–2016 GR in Seit 2016 GR in Lauterecken PFARRSEKRETÄRINNEN DER PFARREI HL. FRANZ XAVER LAUTERECKEN

Regina Jäger Claudia Schlicher 5.10.1958 geboren in 17.12.1967 geboren in Rockenhausen 1.07.2008 Pfarrsekretärin 15.02.2016 Pfarrsekretärin

Pfarrhaus * Pfarrheim und Pfarrbüro in Lauterecken 1. Einführung Liebe Mitchristen und große Verehrer der katholischen Ge- meinde St. Philippus und St. Jakobus Wolfstein und Hl. Franz Xa- ver Lauterecken! Viele von uns wissen, dass es in Israel zwei große Seen gibt. Im Norden der See Genezareth, im Süden das Tote Meer. Wichtiger Zu- fluss für beide Seen ist der Fluss Jordan, hier wurde Jesus Chris- tus getauft. Es gab viele geschichtliche Ereignisse am und auf dem See Genezareth wie der Fischfang, Seesturm, Heilungen usw. Aber die Verschiedenheit der beiden Seen ist riesengroß. Der See Ge- nezareth hat klares und frisches Wasser, in dem viele Fische und verschiedene Wassertiere leben. Seine Umgebung ist fruchtbar. Es wächst vieles. Die Umgebung ist friedlich und freundlich. Ganz anders ist das Tote Meer, in dem es kein Leben gibt. Kei- ne Fische können darin leben, kein Vogel kann an seinem Ufer nis- ten. In seiner Nähe wächst keine Pflanze. Kein Leben ist möglich. Nur Touristen kommen, um ihn zu betrachten, sich zu überzeu- gen und zu staunen. Das einzige, was die Menschen interessiert, ist das Schwimmen auf diesem toten See. Aber diese beiden Seen werden durch ein und denselben Fluss gebildet. Das ist kaum zu glauben, aber es ist die Wirklichkeit, die man dort erfahren und er- leben kann. Wo liegt nun der Unterschied der beiden Seen? Der See Genezareth nimmt das Wasser des Jordan auf und gibt es weiter. Der See Genezareth ist geöffnet zu empfangen und zu geben. Das Tote Meer dagegen nimmt das Wasser auf, gibt es aber nicht weiter ab: es verdunstet. Dazu kommt noch, dass sein Unter- grund aus salzigem Gestein besteht. Das Wasser ist so stark salzig, dass kein Leben darin existieren kann. In diesem Bild der beiden Seen in Israel scheint mir unser per- sönliches Leben und das Leben einer christlichen Gemeinde dar- gestellt zu sein. Das Leben der Gemeinde kann nur bestehen und existieren durch ein: Geöffnet sein, durch ein Empfangen und ein Schenken, so wie es beim See Genezareth ist. Auf dem See Gene- zareth fahren die Fischerboote mit den Seeleuten, um Fische zu fangen.

9 Reisende nützen die Fahrten mit den Booten als ein Erlebnis. Man darf nicht übersehen, dass Jesus Christus dort das Evangeli- um verkündet hat. Immer mehr Menschen haben sich um Jesus Christus in der Nähe des Sees Genezareth versammelt. Aber Jesus Christus hat das Evangelium nie in der Nähe des Toten Meeres verkündet. Was haben der See Genezareth und das Tote Meer mit uns und unserer Gemeinde zu tun? Wir als Christen sind die Nachfolger des Herrn. Wir sind seine Jünger. Wir wurden durch die Taufe beauftragt dasselbe zu tun, was Jesus Christus getan hat: das Evangelium des Vaters zu emp- fangen, mit dem Evangelium zu leben und durch ein christliches und kirchliches Leben zu überzeugen. Durch das Sakrament der Taufe sind wir Christen geworden. Durch andere Sakramente wie Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Ehesakrament, Pries- terweihe, werden wir selbst gestärkt, um unsere Verbindung mit Jesus Christus und seiner Kirche lebendig zu halten. Unser Leben kann so schön wie das damalige Leben auf dem See oder auch das jetzige Leben auf dem See Genezareth sein. Un- ser Leben und das Gemeindeleben werden fruchtbar sein und uns große Freude bringen. Die Menschen, die mit uns leben, werden friedlich und selbst glücklich sein. Wir sind auf unsere Nachbarn angewiesen. Als wir geboren wurden, waren wir auf unsere Eltern angewiesen und wurden durch sie und ihren Beruf geprägt. Nach der Taufe sind wir auf die Gemeinde angewiesen, miteinander und untereinander zu leben. Schon bei jedem Gottesdienst wirkt jeder Christ auf seine Weise durch Mit-Singen, Mit-Beten und Mit-Feiern in der Gemeinde mit. Jeder von uns ist berufen, in der Gemeinde, am Stammtisch und an seinem Arbeitsplatz den Glauben an Gott zu bekennen. Aber in der Mitte unseres Lebens, in der Mitte unse- rer Gemeinde ist Jesus Christus selbst. Seine Worte sollen uns al- len Mut geben und Vertrauen schenken: Wer an mich glaubt, geht nicht zu Grunde! In allen Jahren wurde das Leben der Gemeinden Wolfstein und Kaulbach durch die Verkündigung des Evangeliums durch die Pfar- rer und viele Mitglieder der Gemeinden geprägt. Durch das Be-

10 mühen jedes einzelnen Mitglieds der Gemeinden haben Sie dazu beigetragen, das Evangelium zu verkünden und unsere Sendungs- aufgaben zu erfüllen. Seit Dezember 2014 haben Sie schon bereits erfahren, dass eine Festschrift unter dem Titel: „Schätze der Gemeinde Wolfstein“ er- scheinen soll. Die Bilder unserer Messgewänder, die in Sicherheit aufbewahrt sind und andere Gegenstände, hat der Fotograf Horst Stange aus Eisenberg fotografiert. Ein Geldbetrag zur Erstellung der Festschrift in Höhe von 2.605,05 ist ohne Spendenaufrufe eingegangen. Monatlich wur- de die Summe der Spendengelder in den Pfarrboten öffentlich be- kannt gegeben. Informationen über das Gemeindeleben in Wolf- stein wurden gesammelt. Es gab nicht viele sachliche Informationen über das Gemeinde- leben in Wolfstein. Dass ein altes Pfarrhaus in der Gemeinde war und bis jetzt immer noch steht, ist allen bekannt. Jeder aus der Ge- meinde Wolfstein weiß das. Aber ab und zu brauchte man jeman- den, der sich Zahlen, Jahre oder Namen und Vornamen der Ge- meindemitglieder gemerkt hat, oder sich an die Reihenfolge der Pfarrer und ihrer Tätigkeit erinnert. Hier hat uns der damalige Pfarrer, Pfr. Mathias Köller geholfen, der seit 2015 im Pfarrarchiv im Bischöflichen Ordinariat arbeitet. Zu den Schätzen der Gemeinde gehören auch Leute, die für das Gemeindeleben viel Gutes gemacht haben. Viele sind schon in die Ewigkeit gegangen, aber die Früchte ihrer Arbeit sind bis heute zu sehen oder auch zu spüren. Sie haben ihre Spuren in ihren Nach- kommen oder in ihrer Arbeit hinterlassen und Gott hat sie selbst in seiner Hand getragen. Es fehlten auch Ereignisse aus dem reli- giösen Leben in der katholischen Gemeinde Wolfstein. Viele Ge- meindemitglieder, Pfr. Mathias Köller und Herr Bernhard Beer- baum aus Schweisweiler haben mir geholfen. Deshalb bin ich froh und sehr dankbar, dass auch andere viele fleißige Helfer mit Rat und Tat mich unterstützten. Das ist ihr Büchlein und nicht mei- nes, es ist unser Büchlein – über die Gemeinde Wolfstein und seit 1. Januar 2016 über die Pfarrei Hl. Franz Xaver in Lauterecken.

11 Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass fleißige Helfer in der kath. Gemeinde Wolfstein und seit 1. Januar 2016 in der Pfar- rei Hl. Franz Xaver in Lauterecken mich unterstützt haben und be- reit waren mitzumachen. Dafür ein sehr herzliches Vergelt‘s Gott! 2. Das Pfarrteam leitet, organisiert und koordiniert das Le- ben in unserer Pfarrei Seit September 2016 ist in unserer Pfarrei Hl. Franz Xaver ein Pfarrteam tätig. Es besteht aus Pfarrmoderator Pfr. Thomas Be- cker, Kooperator, Pfr. Anton Ociepka Gemeindereferentin Jutta Klein und Diakon Wolfgang Rhein. Das Pfarrteam, zusammen mit dem Pfarrmoderator, trägt Sor- ge, dass das christliche Leben in der Pfarrei Hl. Franz Xaver le- bendig ist und bleibt. Das Evangelium, die Grundfunktionen einer christlichen Pfarr- gemeinde – Verkündigung, Diakonie, Liturgie, Geschwisterlich- keit – und die Situation der Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer in der Pfarrei Hl. Franz Xaver sind dafür wesentliche Orientierungspunkte. Das Pfarrteam hat in bestimmten Aufgaben in Absprache mit dem Pfarrmoderator eigenverantwortliche Entscheidungskompetenz. Die Arbeit des Pfarrteams geschieht in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat, dem Pfarrkirchenrat, den Arbeitskreisen und der Gemeinde. 2.1. Diakon Wolfgang Rhein Der Diakon (altgr. Diákonos‚ Diener, Helfer) begleitet ein geist- liches innerhalb der Kirche, das Diakonat. Seine Aufgaben beschränken sich nicht auf die Diakonie, sondern umfassen wie die der anderen geistlichen Ämter auch Verkündigung (martyria‚ Zeugnis) und Gottesdienst (leiturgia‚ Liturgie). Wolfgang Rhein ist der erste Diakon in der Pfarrei St. Franz Xa- ver Lauterecken, zu der die Gemeinden Lauterecken, Reipoltskir- chen und Wolfstein gehören. Sein Gesicht kennt man an und Lauter schon seit fünf Jahren. Am 29. Oktober 2016 wurde er von

12 Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom geweiht. Die zwei Besonderheiten an Wolfgang Rhein: Er ist bereits 63 Jahre alt und wohnt in Sien, das zum Bistum Trier gehört. Wie und warum er als Pensionär zu dieser Tätigkeit fand, er- zählte er uns im Gespräch im Pfarrzentrum Heiliger Franz Xaver in Lauterecken. 33 Jahre lang diente Wolfgang Rhein der Bundeswehr. Ein Be- rufsleben, das ihn durch und durch prägte. „Der Dienst in der Bun- deswehr war sehr fordernd, hat mir große Freude gemacht und mich zur Gänze ausgefüllt; alles in allem eine Zeit, die ich nicht missen möchte“, so Rhein. Im Jahre 1973 wurde er zum Grundwehrdienst eingezogen und im Jahre 2006 ging er als Personaloffizier im Range eines Haupt- mannes in Pension. Rhein lernte nach der Hauptschule Industrie- kaufmann. Doch nachdem er die Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr kennenlernte, entschied er sich in Schritten dazu, beim „Bund“ zu bleiben. Die Arbeit als Soldat mit wechselnden Dienstorten sei nicht gerade familienfreundlich gewesen. Vor 43 Jahren war seine Frau das erste Mal schwanger; vor 39 Jahren ein zweites Mal. Trotzdem entschied Rhein, in Sien wohnen zu blei- ben und lieber zu pendeln. Vielleicht war auch die Verwurzelung in der katholischen Kirchengemeinde ein Grund? Rhein: „Ich war schon immer in der Kirche aktiv!“ Die Jahre vergingen. Die Sinnsuche blieb. Anno 1986 trat er, der aktive Soldat, mit dem Wunsch ans Bistum Trier heran, Dia- kon werden zu können. Doch leider verwehrte man es ihm. „Das kann ich bis heute nicht verstehen. Es gibt doch auch Militärpfar- rer“, schüttelt Wolfgang Rhein den Kopf über diese „Diskriminie- rung“, wie er es nennt. In den 90er Jahren unternahm er einen zweiten Versuch, motiviert durch das Treffen mit einem Kamera- den, der, obwohl Soldat, zum Diakon geweiht war. Doch wieder- um gab es im Bistum Trier eine Absage. „Da sagte meine Frau, ich solle es doch endlich aufgeben.“ Doch der Wunsch, für die Kirche und das Seelenheil der Men- schen da zu sein, war stärker als der Pragmatismus. Mit 53 Jahren

13 ging Rhein in Pension. Im Oktober 2006 begann der Unermüdli- che, im Fernkurs an der Domschule Würzburg, eine erste theologi- sche Ausbildung, die im Bistum Trier für die Aufnahme in den Di- akonatsbewerberkreis zwingend vorgeschrieben ist. Doch wieder habe ihm sein Heimatbistum eine Absage erteilt für seinen Her- zenswunsch Diakon zu werden. Die Begründung diesmal: Er sei mit 53 Jahren zu alt. Der gläubige Ex-Soldat engagierte sich paral- lel 15 Jahre lang in der Ortsgemeinde Sien. Er ließ sich in den Ge- meinderat und dann sogar zum 1.Beigeordneten wählen. Bald darauf kam ihm aber ein Geistesblitz: Warum nicht in der nahen Pfalz bewerben? Sien und Lauterecken trennen schließlich nur zehn Kilometer. Im Priesterseminar in Speyer fand bei dem Diözesanreferenten Mathias Reitnauer und dem bischöflichen Beauftragten für den Ständigen Diakonat Regens Magin ein Erstgespräch statt. Das Tor war geöffnet, der Ausbildung stand nichts im Wege. Beim damaligen Pfarrer Mathias Köller, Lauterecken, stellte er sich vor und bot seine Mitarbeit an. „Pfarrer Köller freute sich über mein Interesse, weil er ganz alleine war. Er hatte keinen Gemein- dereferenten und keinen Kooperator“, erzählt Rhein. Das war im Januar 2012. Bald darauf begann seine fünfjährige Ausbildung zum Diakon. Wenngleich seine Gattin zuhause nicht gerade begeistert gewesen sei, habe sie letztlich seinem Herzenswunsch zugestimmt. „Ruhig zuhause sitzen ist nichts für mich“, stellt er unumwun - den fest. Dazu passen auch seine sportlichen Freizeitbeschäftigun- gen: Joggen, Rad – und Motoradfahren. Freilich ist „Diakon im Zivilberuf“ Wolfgang Rhein, wie seine Bezeichnung offiziell heißt, nur für sieben Wochenstunden in der Pfarrei Lauterecken beschäftigt. Er bekommt eine kleine monatli- che Aufwandsentschädigung. Für den derzeitigen katholischen Pfarrer Thomas Becker ist Wolf- gang Rhein ein Engel auf Erden: Lebenserfahren, fleißig und dis- zipliniert will er dessen Hilfe nicht mehr missen. Rheins primä- res Aufgabengebiet ist die Krankenseelsorge in den Altenheimen Lauterecken, Wolfstein und Ingweilerhof. Aber auch Beerdigungen,

14 Taufen und Assistenz bei Trauungen gehören dazu. Selbstverständ- lich hört man Wolfgang Rhein auch predigen. Und die Zukunft? Ein Diakon wird mit dem 70. Lebensjahr entpflichtet. Auf Antrag kann man fünf Jahre dranhängen. Das ist der Plan, solange ich gesund bleibe“, sagt er wohlgemut mit einem guten Schuss Gottvertrauen. 2.2. Gemeindereferent/in Gemeindereferent/Gemeindereferentin bezeichnet einen haupt- beruflichen pastoralen Dienst in der katholischen Kirche, der Frau- en und Männern mit einem religionspädagogischen Studium offen steht. Ihre besondere Aufgabe ist es, gemeinsam mit den Gemein- demitgliedern, den Priestern sowie anderen haupt – und nebenbe- ruflich im und für den Gemeindedienst Tätigen den Aufbau und die Bildung christlicher Gemeinden zu gestalten und deren Ent- wicklung zu einer lebendigen Gemeinschaft in Jesus Christus zu fördern und zu begleiten. Gemeindereferent/innen sind Christen, die in der katholischen Kirche hauptberuflich in der Seelsorge tätig sind. Sie arbeiten als Religionspädagog/inn/en in den Pfarreien, um gemeinsam mit den Menschen in den Gemeinden den Glauben zu leben und nach We- gen hin zu einer lebendigen Kirche zu suchen. Fachlich gut ausgebildet und vom Bischof beauftragt, arbeiten sie in der Verkündigung, der Liturgie, der Diakonie und in der Schule. So tragen sie (Mit-) Verantwortung am Aufbau von leben- digen Gemeinden. In ihren vielfältigen Aufgaben arbeiten sie selbständig und viel- fach eigenverantwortlich als Mitarbeiter/in eines Pfarrers. Der Arbeitseinsatz richtet sich nach den Erfordernissen des je- weiligen Einsatzbereiches und den persönlichen Fähigkeiten. In allen Bereichen sind Initiative, Phantasie, Teamgeist und Freude an der Begleitung gefragt, um sich auf Menschen in ihren persönlichen Anliegen einlassen zu können, den Glauben mit an- deren zu teilen und sich in der Nachfolge Jesu Christi in der Kir- che zu engagieren.

15 Vielfältige Einsatzfelder von Gemeindereferent/innen: • Kinder-, Jugend-, Erwachsenenpastoral • Vorbereitung auf die Sakramente • Aufgaben in der Erwachsenenbildung • Befähigung von Eltern und anderen Erwachsenen zur Einfüh- rung der Kinder in den • Glauben und in das Leben mit der Kirche • Gewinnung, Befähigung und Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen • Mitwirkung bei der Planung, Vorbereitung und Feier von Gottesdiensten • Gestaltung von Wortgottesdiensten und anderen gottesdienst- lichen Feiern • Gewinnung, Befähigung und Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen • Begleitung von Gruppen, z. B. Kinder, Jugend, Familien, Al- leinerziehende, Senioren • Tätigkeiten in Teilbereichen der Gemeindecaritas, z. B. in Altenheimen • Begleitung in unterschiedlichen Lebenssituationen und Lebensphasen • Seelsorgliche Gespräche und Hausbesuche • Planung und Durchführung von Ferien – und Freizeitaktivitäten • Gewinnung, Befähigung und Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen • Beteiligung an der Erstellung und Umsetzung von pastoralen Konzeptionen • Ansprechperson innerhalb der Pfarreiengemeinschaft für eine oder mehrere Pfarreien • Verantwortung für Teilbereiche der Seelsorge (pastorale Fel- der, Arbeit mit pastoralen • Gruppen, Arbeit mit kirchlichen Mitarbeiter/innen), durch Delegation vom Pfarrer übertragen

16 • Gestaltung von Religionsunterricht in Grund-, Haupt-, Real- schulen (Sekundarstufe I) • Schulpastoral in den verschiedenen Schulformen • Kategoriale Seelsorge: Nach Berufserfahrung und entsprechen- der Fortbildung können Gemeindereferent/innen auch in der kategorialen Seelsorge einge- setzt werden, z. B. In der Krankenhaus-, Jugend-, Gefängnisseelsorge

Zuständig für Aus-, Fort – und Weiterbildung, Personaleinsatz: Diözesanreferentin, Marianne Steffen, Gemeindereferentin 3. Das Bild vom Schiff als Gemeinde Wir sind durch die Taufe Kinder Gottes geworden. Eigentlich wurde unsere Sehnsucht schon durch die Taufe erfüllt. Wir ken- nen unseren Messias, wir kennen Jesus Christus und sind auf ihn getauft. Wir sind bereit gemacht, zur Sendung in die Welt. Trotz- dem haben wir große Sehnsucht nach gelungenem und erfülltem Leben. Wir haben große Sehnsucht nach Gemeinschaft und ge- genseitiger Hilfe. Ich will Ihnen, liebe Gemeinde, das Bild vom Schiff wieder vor Augen stellen. Das Schiff darf nicht im Trocken-Dock stehen und warten. Das Schiff muss schwimmen. Das Schiff muss auf die See. Das gute Schiff hat nicht nur einen guten Kapitän, sondern auch eine gute Besatzung. Das sind Seemänner, die eine gute Mann- schaft bilden. Sie sind nicht auf dem Schiff, um da herumzusitzen oder sich auszuruhen, sondern um zu arbeiten, damit sie ihr Ziel erreichen können. Von der Mannschaft wird eine gute Zusammenarbeit verlangt. Jeder soll für seine Arbeit verantwortlich sein. Aus der Presse er- fahren wir oft, wie manche Schiffe untergehen, wenn der Kapitän oder die Mannschaft nachlässig gearbeitet haben. So ist das gro- ße Schiff „Titanic“ mit der ganzen Besatzung samt Kapitän unter- gegangen, weil es mehrmalige Warnsignale und Warnrufe vor ei - nem Eisberg ignoriert hat. Auf dem Schiff braucht man nicht nur den Kapitän und eine gute Besatzung, sondern auch jemanden, der

17 die ganze Zeit am Steuer sitzt. Der gute Steuermann auf dem si- cheren Schiff ist so viel wert wie Wasser in der Wüste. Auf einem großen Schiff gibt es einen Schiffsarzt, einen Sanitäter und einen Schiffskoch. Wenn das Schiff am Sinken ist – so ist das Gesetz auf dem Schiff – soll der Kapitän als Letzter das Schiff verlassen. Er hat die Ehre, Kapitän genannt zu werden, doch damit hat er auch die Verpflich- tung, als Letzter das Schiff zu verlassen. Wenn man sich mit einem alten, erfahrenen Schiffskapitän un- terhält, bekommt man mit, dass auch bei einer noch so guten Mann- schaft alle paar Jahre die Besatzung auswechseln soll. Unser Schiff nennt sich Gemeinde. Alle vier Jahre wird die Mann- schaft ausgetauscht. Die Mannschaft auf unserem Schiff mit Na- men Pfarrei Hl. Franz Xaver Lauterecken wird demokratisch durch die Gemeinden Wolfstein, Reipoltskirchen und Lauterecken ausgesucht und gewählt. Der Kapitän wurde von der Bischöflichen Behörde schon im Februar 2015 bekannt gegeben und gesendet. Er bleibt nicht allein sondern er ist auf die Gemeinschaft des Schif- fes angewiesen. Die Mannschaft des Schiffes wurde am 10/11. Ok- tober 2015 für 4 Jahre gewählt. Da wurde die Mannschaft gewech- selt. Wir sagen: die Mannschaft wurde neu gewählt. Zu der neuen Mannschaft gehören: Die neuen Gremien. Auf Ebene der Pfarrei gibt es einen Pfarreirat und einen Ver- waltungsrat. Beide Gremien setzen sich zusammen aus Frauen und Männern aller Gemeinden in der neuen Pfarrei. Auf der Ebene der Gemeinde gibt es den Gemeindeausschuss. Er ist die Vertretung der Gläubigen vor Ort. Pfarreirat „Der Pfarreirat trägt zusammen mit dem Pfarrer und den pastora- len Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Verantwortung für ein aktives kirchliches Leben in der Pfarrei. In enger Vernetzung der Gemeinden erarbeitet er auf der Grundlage des Pastoralkonzeptes der Diözese „Ge- meindepastoral 2015“ das Pastorale Konzept und sorgt für dessen Über- prüfung und Fortschreibung. Dazu analysiert er die Situation in den

18 Gemeinden, legt entsprechend den Erfordernissen pastorale Schwer- punkte, Ziele und Maßnahmen fest und fördert das Zusammenwach- sen der Pfarrei. Er berät über die die Pfarrei betreffenden Fragen, fasst dazu Beschlüs- se und trägt Sorge für deren Durchführung.“ (Satzung für die Pfarrgre- mien im Bistum Speyer, § 3) Zum Pfarreirat gehören: Pfr. Thomas Becker (kraft Amtes); Vorsitzende: Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Stellvertreterin: Katharina Kisner, Wolfstein; Schriftführerin: Sofia Kisner, Wolfstein; Vertreter im Dekanats-Rat: Katharina Kisner, Wolfstein; Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Mitglieder: Martin Effgen, Lauterecken; Anna Engraf, Wolfstein; Karl-Rudolf Ennemoser, Cronenberg; Jürgen Jensen, ; Ber- nadette Klein, Reipoltskirchen; Roswitha Keller, Medard (Vertreterin des Gemeinde-Ausschusses Lauterecken); Bernadette Scherer, Laute- recken; Wilfried Wendel, Medard; Lütz Anna, Oberweiler-Tiefen- bach (Vertreterin des Gemeindeausschusses Wolfstein) Verwaltungsrat (VR) Der Verwaltungsrat berät und beschließt über die erforderlichen personellen, räumlichen und finanziellen Voraussetzungen. Er er- stellt den Haushaltsplan und die Jahresrechnung und entscheidet über Dienst – und Arbeitsverträge sowie Bau – und Grundstücks- angelegenheiten der ganzen Kirchengemeinde. Zum Verwaltungsrat gehören: Vorsitzender: Pfr. Thomas Becker (kraft Amtes); Stellvertreter: Karl-Rudolf Ennemoser, Cronenberg; Schriftführerin: Ruth Heß, Reipoltskirchen; Kassenprüfer: Martin Effgen, Lauterecken; Ehrhardt Angeli- ka, Nußbach;

19 Mitglieder: Wolfgang Caspers, Kreimbach-Kaulbach; (Vertreter des VR im Pfarreirat); Dieter Kasper, Lauterecken; Alois Kisner, Wolf- stein; Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Hans-Peter Scherer, Laute- recken; Wilfried Wendel, Medard (Vertreter des Pfarreisrates im VR); Gemeindeausschuss „Der Gemeindeausschuss koordiniert im Rahmen des Pastora- len Konzeptes der Pfarrei und der Beschlüsse des Pfarreisrates das kirchliche Leben vor Ort.“ (Satzung für die Pfarrgremien im Bis- tum Speyer, § 16) Zu seinen Aufgaben zählen die Entdeckung der Charismen und die Unterstützung ihrer Tätigkeit. Dabei trägt der Gemeindeaus- schuss insbesondere Sorge für ein lebendiges liturgisches Leben, für die Weitergabe des Glaubens und für den caritativen Dienst. Da der Gemeindeausschuss aus der Initiative der Gläubigen vor Ort lebt, sind der Pfarrer und die weiteren Mitarbeiter und Mitar- beiterinnen des Pastoralteams nicht Mitglied dieses Gremiums. Zum Gemeindeausschuss aus der Gemeinde Lauterecken gehören: Roswitha Keller, Medard (Vertreterin des Gemeindeausschusses im Pfarreirat); Yvonne Wendel, Medard; Helen Mahr, Lauterecken; Zum Gemeindeausschuss aus der Gemeinde Reipoltskirchen gehören: Monika Engel, Reipoltskirchen; Arnold Nickel, Nußbach; Karl- Rudolf Ennemoser, Cronenberg (Vertreter des Gemeindeausschus- ses im Pfarreirat) Zum Gemeindeausschuss aus der Gemeinde Wolfstein gehören: Anna Engraf, Wolfstein; Maria Kisner, Wolfstein; Anna Lütz, Oberweiler-Tiefenbach (Vertreterin des Gemeindeausschusses im Pfarreirat) Wir fahren mit dem Schiff „Pfarrei Hl. Franz Xaver Laute- recken“ mit großer Unsicherheit und mit großer Erwartung dem Ziel entgegen. Das Schiff darf nicht stehen bleiben. Wenn das Schiff,

20 das sich Pfarrei Lauterecken nennt, aber stehen bleibt, verliert es seine Bedeutung und keiner weiß mehr, welche Aufgaben er zu erfüllen hat. Ich will mich und uns alle darauf aufmerksam machen, dass un- ser Schiff, das sich Pfarrei Lauterecken nennt, am 1. Januar 2016 vertrauend auf Gottes Geist mit Neuorientierung im Konzept „Ge- meindepastoral 2015“ abgefahren ist. Der Schiffskapitän, der neue Pfarrer Thomas Becker, darf nicht der Steuermann oder der Kü- chenchef auf dem Schiff bleiben. Die Pfarrei Lauterecken, wie sich das Schiff nennt, soll die verschiedenen Aufgaben gut vertei- len. Vier Jahre lang hat die Arbeit des guten Steuermannes, des guten Pfarrers, der guten Besatzung, ihre Zeit, ihr vorgesehenes Ziel zu erreichen. Die Seemänner, die eine gute Mannschaft bil- den, bleiben auf dem Schiff. Auf unserem Schiff, das sich „Laute- recken“ nennt, sind ehrenamtliche und festangestellte Mitarbei- ter. Alle sorgen jeden Tag dafür, dass die Vereinsarbeit reibungslos vonstatten geht. Die Angestellten sind nicht auf dem Schiff, um herumzusitzen oder sich auszuruhen, sondern um mit den Ehrenamtlichen zu arbeiten, um das Ziel zu erreichen. Das Ziel ist von Jesus Chris- tus vorgegeben und durch das Bischöfliche Ordinariat geplant. Zur Arbeit auf dem Schiff, das sich Pfarrei Lauterecken nennt, soll an erster Stelle die Feier der Eucharistie stehen. Und die Be- satzungsmitglieder, die Angestellten und die Ehrenamtlichen, ha- ben auch die Verpflichtung, ihre Arbeit gut zu erfüllen und an den Gottesdiensten teilzunehmen. Die Warnsignale und die Warnru- fe aus den Gemeinden sollen sie nicht missachten, damit es der Pfarrei Hl. Franz Xaver Lauterecken nicht passiert, wie mit dem Schiff „Titanic“ passierte, weil weit vom Land oder auch von Gott selbst entfernt war. Es ist mein Wunsch, und wahrscheinlich auch Ihr Wunsch, dass unser Schiff, das sich Pfarrei Hl. Franz Xaver Lauterecken nennt, uns alle glücklich an das andere Ufer – ins Himmelreich bringt. (Aus der Festschrift: Schätze der Gemeinde und der Pfarrei Hl. Franz Xaver in Lauterecken, Seiten 13–18)

21 4. „Die Kapitäne des Schiffes“ – Pfarrer in Wolfstein Pfarrer ist ein in christlicher Hinsicht, aber auch in freireligiö- sen Gemeinden verwendeter Begriff für eine Person, die mit der Leitung von Gottesdiensten, der seelsorglichen Betreuung und in der Regel auch mit der Leitung einer Kirchengemeinde betraut ist. In der römisch-katholischen Kirche kann nur ein Priester Pfarrer einer Gemeinde sein. Und so war und ist es bei uns: bis 1724 wirkten und betreuten die Gemeinde die Franzis- kaner von 1724–1729 Jakobus Dietenhofer Er ließ die in den französischen Kriegen zerstörten Kirchen und die Pfarrwohnung wieder herstellen und legte die Gärten um das Schloss an. 1729–1730 Peter Johannes Helmut 1730–1739 Heinrich Osburg In seine Amtszeit fiel die Besetzung der Burg durch die Franzosen. Er hatte im Jahre 1734 über 100 an einer Epidemie verstorbene Soldaten zu beerdigen. 1739–1742 Valentin Philipp Simon 1742–1776 Anton Nolten Er legte den Grundstein zur katholischen Kirche und leitete die Bauarbeiten. Text der Urkunde im Grund- stein: „Zur Ehre Gottes des Höchsten und zur ferne- ren Kenntnis wurde unter unserem heiligen Vater, Papst Clemens XIII., die römisch-katholische Kir- che begonnen und der Grundstein am 15. Juli 1768 gelegt.“ 1776–1777 Dr. phil., med. Philipp Steigleder Er weihte die katholische Kirche am 3. November 1776 ein. 1777–1778 Peter v. Schwaab Franziskaner aus Meisenheim 1778–1792 Elias Clers´e Er wurde hinter dem Seitenaltar in der katholi- sche Kirche zu Wolfstein beigesetzt. Pater Tha -

22 daeus Himmer, Pfarrverweser aus dem Kloster Kaiserslautern 1792–1797 Johann Carolus Silvester Braunschweig Von einer Krankenversehung in Olsbrücken zurück- kehrend, geriet er in der Dunkelheit in die Hochwas- ser führende Lauter und ertrank. 1798 Anton Berghofer Er verließ die Pfarrwohnung auf der Burg und zog in das alte katholische Schulhaus ein. 1799–1803 Pfarrer Didier 1803–1818 Johannes Mathias Dauffenbach Er wurde von den Franzosen aus dem Kloster Op- penheim vertrieben und starb zu Wolfstein am 11. März 1818 im Alter von 66 Jahren. 1818–1826 Andreas Ernst Er war gebürtig in Kreuznach und verstarb in Wolf- stein im Alter von 49 Jahren am 10. September 1826. 1827–1836 Jakob Köhler gestorben 1860 in Aschaffenburg 1836–1842 Heinrich Weinheimer geboren zu Oberndorf 1842–1848 Anton Ruepp (Rueff) verstarb im Revolutionsjahr an Nervenfieber 1848 Kilian Bettag 1848 Heinrich Berger bis 1861 Bernhard (Leonhard) Kuhn wurde zum Jahresende Domvikar in Speyer 1862 Michael Schieffer Pfarrer in Lauterecken und betreute Wolfstein für kurze Zeit mit. 1862–1863 Johannes Schmitt Pfarrverweser 1863–1864 Karl Hutmacher Professor für Religionslehre und Geschichte in Speyer

23 1864–1901 Dr. Philipp Hammer Er erbaute die Kapellen zu Kaulbach, Olsbrücken und Ulmet 1901–1911 Paul Jotter 1911 Ludwig Lau 1911–1914 Johannes Ranker 1914–1935 Adam Fath Er war Geistl. Rat. Als Heimat- forscher erwarb er sich große Verdienste. Er wurde in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1933 nach dem Sturm auf sein Pfarrhaus unter Faustschlägen auf die Treppe des Stadthauses geschleppt, wo ihm anti-natio- nalsozialistische Äußerungen vorgehalten wurden. Nach seiner öffentlichen Zur- schaustellung landete Adam Fath im Gefängnis. 1935–1936 Wilhelm Koob, Pfarrverweser, 1936–1939 Alfons Hoffmann 1939–1951 Ludwig Bold 1951–1956 Paul Steeg 1956–1994 Friedrich Josef Kolb 1994–2006 Joachim Fuhl 2007–2014 Mathias Köller 2014–30.8.15 Anton Ociepka als Administrator 1.09.2015 Thomas Becker

(Große Teile aus Pfarr – und Schulgeschichte der Stadt Wolfstein, Seiten 29–30, ergänzt und weiter korrigiert)

5. Berufung aus der Gemeinde Wolfstein: *Studiendirektor i.R., Diözesanrichter, Karl Heß, geb. 14.01.1926 in Wolfstein, Weihetag 05.07.1953, 15.07.1953 Kaplan in Frankenthal

24 St. Ludwig, 01.01.1958 Religionslehrer in Frankenthal, 01.10.1959 Stu- dienrat, 01.09.1969 Oberstudienrat Landau, 01.12.1986 Studiendirek- tor, 27.01.1989 Diözesan Richter, 31.07.1990 Ruhestand, 14.08.1990 Fachberater an Gymnasien 5.1. Dankamt zu Ehren des 90. Geburtstags von Herrn Pfarrer Karl Heß Birkweiler Am 17.01.2016 fand ein Dankamt zu Ehren des 90. Geburtstags von Herrn Pfarrer Karl Heß mit anschließendem Empfang im Dorf- gemeinschaftshaus in Birkweiler statt. Wie im Wochenblatt der Pfar- rei St. Augustinus erwähnt, kam Pfr. Heß, Lehrer an der Maria-Ward- Schule und am Eduard-Spranger-, 1975 als Seelsorger in die Gemeinde Birkweiler. Von da ab hat er die ehemalige Filia- le der Pfarrei Godramstein zu einer Gemeinde mit blühendem Le- ben geführt: Als Liturgiedozent im Bischöflichen Kirchenmusika- lischen Institut in Landau pflegte er besonders die Kirchenmusik in unserem Dorf und legte Wert auf die liturgische Feier der Hoch- feste mit ihren verschiedenen Gottesdiensten.

25 Als Seelsorger begleitete er die Familien auf ihrem Lebensweg in Freude und Leid, von Taufe über Hochzeit bis hin zu Tagen der Trauer. Über die Gemeinde hinaus half er immer wieder in ver- schiedenen Pfarreien aus, besonders in Godramstein und Siebel- dingen. Er hat sich in all den Jahren tiefes Vertrauen und große Hochachtung erworben. Es ist ein besonderer Segen für die Ge- meinde, dass er bis heute noch die körperliche Rüstigkeit und geis- tige Frische bewahrt hat, die es ihm ermöglicht, jeden Sonn – und Feiertag sowie oft auch werktags hl. Messen in Birkweiler zu hal - ten und engagiert das Wort Gottes zu verkünden. Möge ihm dies Gott noch recht lange erhalten! Die Pfarrgemeinde Birkweiler wünscht Pfr. Heß auf diesem Weg noch einmal alles Gute und bedankt sich für über 40 Jahre Wirken in unserer Gemeinde. Ein Dankeschön geht auch an alle fleißigen Helfer, die an diesem Tag zugegen waren. Amtsblatt Landau-Land, Nr. 4/2016, Seite 19 6. Hl. Franz Xaver, Patron der Pfarrei Lauterecken Franz Xaver wurde am 7. April 1506 auf Schloss Xaver bei San- güesa im damaligen Königreich Navarra (Ostspanien) geboren. Sei- ne Kindheit fiel in eine Zeit großer historischer Umwälzungen, nämlich als der Übergang vom christlich ge- prägten Mittelalter zur revolutionä- ren Neuzeit vollzogen wurde: Aus- wertung zahlreicher Erfindungen, wie die Buchdruckerkunst Guten- bergs (1445), sowie die Erschließung neuer Schifffahrtslinien nach fernen Ländern, eine Folge der Entdeckung Amerikas (durch Christoph Kolum- bus 1492) und des Seeweges nach In- dien (durch Vasco da Gama 1498). Hinzu kamen noch die sich andeu- tende Glaubens – und Kirchenspal-

26 tung (95 Thesen Martin Luthers 1517) und der sich anbahnende Übergang vom theozentrischen (Gott steht im Mittelpunkt) zum anthropozentrischen (der Mensch steht im Mittelpunkt) Denken. In der Heimat Franz Xavers herrschten kriegerische Wirren. Vergeblich wehrte sich das selbständige Königreich Navarra gegen die Eroberung durch das Königreich Kastilien, dem späteren Spa- nien. Mit 19 Jahren verließ der Adelssohn das Stammschloss sei- ner Vorfahren und begann an der berühmten Universität in Paris zu studieren, um später mit einem Doktortitel für einen einfluss- reichen und gut dotierten Posten qualifiziert zu sein. Diese welt- liche Gesinnung sollte sich jedoch bei einer Begegnung mit lgna- tius von Loyola ändern, der zu ihm die mahnenden Worte sprach: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber an seiner Seele Schaden leidet“. (Mt 16,26) Die Worte des Evangeliums nahm sich der Studiosus offenbar so zu Herzen, dass in ihm eine so große Liebe zu Jesus entbrann- te (Franz Xaver wird ja auch manchmal mit einem flammenden Herzen dargestellt), dass er möglichst viele Seelen für Gottes Reich gewinnen wollte. 1534 legte Franz Xaver gemeinsam mit Ignatius von Loyola in der Märtyrerkapelle auf dem Montmartre das Gelübde der Armut und der Keuschheit ab. 1537 wurden beide in Venedig zum Pries- ter geweiht, 1539 gründeten sie den Jesuitenorden, der 1540 päpst- lich bestätigt wurde. Im Auftrag von Papst Paul III. und dem König von Portugal trat Franz Xaver 1541 als päpstlicher Legat die Missionsreise nach In- dien (13 Monate per Schiff) an. Ziel war die damals für das portu- giesische Weltreich strategisch bedeutende Hafenstadt Goa. Hier an der Westküste Indiens gab es zwar schon eine stattliche Anzahl Christen, die aber meist wie die Heiden lebten. So bestand die Auf- gabe darin, sowohl die sich auf dem Irrweg befindlichen Chris- ten zum wahren Glauben zurück zu führen als auch neue Seelen zu gewinnen. Mit besonderer Hingabe widmete sich Franz Xaver den Armen.

27 Weitere Missionsfelder waren der Südosten Indiens, wo der un- ermüdliche Glaubensbote allein in einem Monat mehr als 10 000 Fischer taufte, die Halbinsel Malakka und die Molukken-Inseln. Als Franz Xaver von der Entdeckung Japans erfuhr, begab er sich 1549 auch dorthin. Seine Missionstätigkeit war hier ebenfalls erfolg- reich, wobei er Angehörige aus allen Schichten des Volkes bekehren konnte. Der zielstrebige Missionar unternahm sogar einen höchst beschwerlichen und äußerst gefährlichen Fußmarsch zur damali- gen Hauptstadt Japans (das heutige Kyoto), um beim Kaiser eine Audienz zu bekommen, die ihm allerdings nicht gewährt wurde. Insgesamt zwei Jahre verkündigte Franz Xaver die Frohbot- schaft Jesu in Japan. Dann kehrte er wieder nach einer höchst ge- fahrvollen Überfahrt nach Goa zurück. Hier war er inzwischen zum ersten Provinzial ernannt worden. Trotz seiner angegriffenen Gesundheit gönnte sich der große Jesuitenmissionar keine Ruhe- pause. Die Gewinnung neuer Seelen für Jesus war ihm wichtiger. Jetzt wollte er die Chinesen bekehren. Und wenn erst einmal das im Fernen Osten hoch angesehene (wegen seiner Kultur, Ver- waltung und Technik) Kaiserreich China christianisiert wäre, dann würden sich auch sehr schnell alle Japaner von ihrem Aberglau- ben und Götzendienst abwenden und Christen werden. Dies dürf- ten seine Gedanken gewesen sein. Jedoch der Mensch denkt und Gott lenkt. So verweigerten die Behörden dem Missionsapostel die Einreise nach China. Als Aus- länder wurde ihm nur im Freihafen von Kanton, auf der Insel San- cian, Aufenthalt erlaubt. Tief enttäuscht – vor den Toren Chinas angelangt – und körperlich geschwächt von den unermesslichen Strapazen, erkrankte der Heilige schwer und Gott, der Allmäch- tige, Allwissende und Allgütige rief seinen getreuen Priester, der geradezu ein idealer Nachfolger Jesu war, am 3. Dezember 1552 zu sich in die Ewigkeit. Franz Xaver einer der erfolgreichsten Missionare, wurde 1622 heilig gesprochen. Er ist der Patron Indiens und des ganzen Fer- nen Ostens sowie aller katholischen Missionen auf dem Erdkreis.

28 Mission ist auch heute noch notwendig! Mit der Verkündigung des Rechts auf Religionsfreiheit im Zweiten Vatikanischen Konzil denken manche Christen eine Missionierung sei nicht mehr er- forderlich. Hierzu ist zu sagen, dass durch diesen Beschluss kei- ne neue Lehre eingeführt wurde, da ein Dogma oder ein gültiges Konzil nur das beschließen oder klarstellen kann, was bereits in der Heiligen Schrift steht oder in der Tradition der Kirche (münd- liche Überlieferung) begründet ist. Ein Verzicht oder auch nur eine Vernachlässigung der Verkün- digung der Frohbotschaft wäre ein schwerer Verstoß gegen den Missionsauftrag Jesu: „Geht zu allen Völkern, und macht alle Men- schen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe (Mt 28,19–20). Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden (Mk 16,16).“Der Beweggrund zur Mission ist die Liebe Gottes zu allen Menschen. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Er- kenntnis der Wahrheit gelangen (1 Tim 2,4).“ Der Missionsauftrag ergeht nicht nur an die Bischöfe und Pries- ter, sondern auch an uns alle, da ja auch wir Glieder der von Jesus Christus gestifteten Kirche sind. Somit ist jeder Getaufte zum Apo- stolat aufgerufen und hat entsprechend seiner Ausbildung und Fä- higkeiten seinen Beitrag zur Ausbreitung des Glaubens zu leisten, der auf vielfältige Weise geschehen kann, auch – und sogar vor- nehmlich – durch das Gebet. Gebet für eine Gnadennovene durch die Fürbitte des Heili- gen Franz Xavers. Allmächtiger, ewiger Gott, von ganzem Herzen danke ich Dir, dass Du zur Ausbreitung der größeren Ehre Deines Namens Deiner pilgernden Kirche auf Erden den heiligen Franz Xaver geschenkt hast. So wie Du ihm die Gnade gewährt hast, unbeirrt allen Versu- chungen zu widerstehen und Dir stets treu zu dienen, so gib, dass alle Priester und Laien in Gemeinschaft mit den Heiligen eine fes- te Einheit bilden.

29 Ich bitte Dich, barmherziger Gott, gewähre mir durch die Für- sprache Deines großen Missionars Franz Xaver die Gnade eines heiligen Lebens und seligen Todes, sowie die Gnade ... (falls man nicht eine besondere Gnade erfleht, so kann man auch um die Er- füllung eines persönlichen Anliegens bitten). Sollte jedoch das, wo- rum ich Dich bitte, nicht zu Deiner größeren Ehre und zum Heil meiner Seele dienen, so gewähre mir, was Deinem heiligen Willen entspricht und meinem Seelenheil nützlicher ist. Amen. Vater unser ..., Gegrüßet seist du Maria ..., Ehre sei dem Vater ... (Franziskus-Lied. Text; Geistl. Rat Jakob Bergweiler 1940) Herausgeber: Katholisches Pfarramt St. Franz Xaver, Lautertal- straße 3, 67742 Lauterecken 7. Wer war Pfarrer und Dekan Philipp Hammer? Über Pfarrer Hammer gibt es viele In- formationen. Deshalb versuche ich nur die wichtigen Daten zu erwähnen. Er war der „Lebendige Stein“ mit einer lauten Stimme des Herrn Jesus Christus. Er gehört zu den kostbaren Schätzen der Gemeinde Wolfstein. Solche Menschen wie er werden nur alle paar Jahrhunderte geboren. Damals war es die Industrielle Revolution und die Phase des Durchbruchs der Industrialisierung in der ganzen Welt. Der wachsende Transportbe- darf führte zum Ausbau des Schienennet- zes, dies wiederum verstärkte die Nachfrage nach Eisen und Kohle. In dieser Zeit wurde er 1837 in Stein †(jetzt Gossersweiler-Stein) geboren. Er besuchte die Lateinschule in Annweiler und das Gym- nasium zu Speyer. Dann begann er seine Studien in Innsbruck am Jesuitenkonvikt, dem sogenannten „Nicolaihaus“. Hier schloss er Freundschaft mit dem Studenten Felix Korum, dem späteren Bi- schof von Trier. Am 25. August 1861 spendete ihm Bischof Nikolaus von Weis im Speyerer Dom die Priesterweihe. Hammer wurde einen Tag da-

30 nach zum Kaplan von Frankenthal (Pfalz) bestimmt, erhielt jedoch bald eine Beurlaubung, um in Innsbruck zum Doktor der Theolo- gie zu promovieren. Ab 6. Januar 1862 trat Hammer das Amt des Speyerer Domkaplans an, mit Datum vom 24. August 1863 ging er in gleicher Stellung nach Zweibrücken. Zum 29. Februar 1864 über- trug man dem eifrigen Geistlichen Philipp Hammer die Adminis- tration der Diasporapfarrei Wolfstein. Am 30. Januar 1865 wurde er Pfarrer in diesem nordpfälzer Ort, an dem er bis zu seinem Le- bensende wirkte. Es lebten dort nur ca. 500 Katholiken unter der zehnfachen Zahl von Andersgläubigen. Er erhielt den Beinamen „Volksprediger von Wolfstein“ und ver- trat eine strenge papsttreue katholische Gesinnung. Bismarck selbst strengte einen Beleidigungs-Prozess gegen ihn an. Entsprechen- den Inhalts waren auch mehrere religiös politische Schriften, die er veröffentlichte. Für Kaulbach wurde Dr. Hammer dadurch be- deutsam, dass er den Bau „seiner“ Marienkirche bewirkte, vor der er im Jahre 1901 beigesetzt wurde. Pfarrer Hammer versah diese undankbare Stelle über 35 Jahre lang, bis zu seinem Tode. Wegen seiner kämpferischen und dezidiert katholischen Haltung – damals als „ultramontan“ gebrandmarkt – stand er bei der Regierung in keinem guten Ansehen. Sie sorgte da- für, dass er in dem kirchlich unbedeutenden und abgelegenen Dias- poragebiet blieb und hintertrieb Versetzungen bzw. Beförderungen. 1870 erhielt der Geistliche die Einquartierung einer Gruppe preußi- scher Soldaten, die nach Frankreich vorrückten – und wurde prompt als „Franzosenfreund“ und „Preussenfeind“ denunziert. Die Vorwürfe erwiesen sich bei einer daraufhin angestellten Untersuchung als völ- lig haltlos. 1879/80 bemühte sich Philipp Hammer dreimal vergeb- lich um eine Domherrenstelle in Speyer. Auch eine Bewerbung als Dompropst 1888 blieb, trotz Unterstützung durch Kardinal-Staatsse- kretär Rampolla und Bischof Felix Korum, erfolglos. Der Geistliche war politisch aktiv und kandidierte bei Reichs- tagswahlen mehrmals in dem für das Zentrum hoffnungslosen Wahlkreis Kusel-Homburg. Überregionale Bekanntheit erlangte er besonders durch seine regelmäßigen Auftritte als Redner bei den

31 deutschen Katholikentagen. Die Augsburger Postzeitung nannte ihn sogar „eine der charakteristischsten Figuren der Deutschen Katho- likentage“.[1] An den Eröffnungsabenden überbrachte er in launigen Worten stets die Grüße aus der Pfalz. Sein bekanntestes Schlagwort war der Spruch „Katholisch ist Trumpf“, das er am 8. September 1881 auf dem Katholikentag in Bonn prägte. Die von ihm oft gebrauch- te Redewendung „Wir sind auch wieder dabei“ oder „Wir sind auch wieder da“ löste Heiterkeit aus und wurde zum geflügelten Wort. In einem treffenden Nachruf der Augsburger Postzeitung hieß es über den Priester: „Hammer war von hochragender, in späte- ren Jahren etwas gebeugter Gestalt. Früh wurde sein volles Haar weiß, aber sein Angesicht bewahrte bis zum Ende die jugendliche Frische. Es lag etwas Liebes, Frommes, Herzgewinnendes in die - sem Gesichte, das man immer wieder gern sah. In dem mächti- gen Körper wohnte eine starke Seele.... In seinem geradezu stür- mischen Eifer, in seinem scharf ausgeprägten Gefühl für Wahrheit und Gerechtigkeit, in seiner geraden Weise, das Kind beim Namen zu nennen, stieß er oft an, unten und oben... Er wurde persona in- grata bei der Regierung und musste in Wolfstein bleiben. Gerade dadurch ist es ihm möglich geworden, seine reichen Geisteskräf- te der Gesamtheit zu widmen...“[2] Philipp Hammer war ein origineller und gesuchter Festpredi- ger. Er sprach mit seiner ganzen Persönlichkeit; Erzählungen, Ge- schichten und Literaturzitate würzten seine Vorträge. Ähnlich wirkte er als Volksredner. Stets setzte er sich diesbezüglich für ka- tholische Vereinigungen ein und es wirkte immer anziehend, wenn es hieß, dass Hammer auf einer Veranstaltung auftrete. Kein Ge- biet der Theologie, des politischen oder sozialen Lebens war ihm fremd. Daneben verfasste er noch eine Vielzahl von theologischen und religiösen Schriften. In seinem Filialort Kaulbach erbaute er an markanter Stelle die Herz-Mariä-Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ und stiftete eine Wall - fahrt. Die Unkosten bestritt er aus Tantiemen seiner Werke. Er wollte damit für die Katholiken der nordwestpfälzischen Diaspora einen religiösen Mittelpunkt schaffen. Zur Kapelle, die 1875 konse-

32 kriert wurde, gehören ein Wohnhaus und ein Freigelände mit Altar, Lourdesgrotte und Steinkanzel, zur Abhaltung von Gottesdiensten. Mit Bischof Korum, der öfter im Wolfsteiner Pfarrhaus zu Gast war und in Kaulbach zelebrierte bzw. predigte, unternahm Ham- mer im Oktober 1893 eine mehrwöchige Reise nach Rom und Lourdes. An Weihnachten 1900 wurde ihm der Titel „Geistlicher Rat“ verliehen. Kurz vor seinem Tod avancierte Hammer noch zum Pfarrer in Venningen. Diese Stelle konnte er nicht mehr antreten. Infolge ei- nes Schlaganfalls starb er am Abend des 8. Juni 1901 in Wolfstein. Er liegt vor der Wallfahrtskirche in Kaulbach begraben, wo sich sein Grab erhalten hat. Die von Hammer begründete und gestif- tete Wallfahrt in Kaulbach gehört zu den offiziellen Pilgerstätten der Diözese Speyer.[3] Auf dem Katholikentag von 1901 in Osnabrück – dem ersten nach Hammers Tod – erinnerte der Präsident, Justizrat Karl Trimborn in rührenden Worten an ihn: „Wie die Schwalbe den Sommer eröff- net, so waren unsere Generalversammlungen ein Fest, wenn Dechant Hammer, die Schwalbe aus der Pfalz erschienen war....“ Literatur • Gunnar Anger: Philipp Hammer. In: Biographisch-Bibliographi- sches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3–88309–247–9, Sp. 751–759. • Joseph Schwind: „Dekan Dr. Hammer von Wolfstein“, Kaisers- lautern 1901 • Jakob Bisson: „Sieben Speyerer Bischöfe und ihre Zeit 1870– 1950, Beiträge zur heimatlichen Kirchengeschichte.“ Pilger-Ver- lag Speyer 1956. • Alfons Hoffmann: „Pfarrer Dr. Philipp Hammer, der Volksprediger von Wolfstein 1837–1901“, in: AmrhKG 33 (1981) Seiten 155–174 • Viktor Carl: Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten. Hennig Verlag, Edenkoben, 2004, ISBN 3–9804668–5-X, Seiten 319–320 • „Pfarrer Dr. Philipp Hammer, Volksprediger, Schriftsteller und Kir- chenbauer“ (zum 100. Todestag), Pilger-Kalender Speyer (Jahr- buch des Bistums), 2001

33 8. Wenige Informationen über Quellen sind nur im Bischöf- lichen Archiv in Speyer zu finden Im Pfarrbüro in Lauterecken sind leider nur sehr wenige Infor- mationen zu finden. Aus der Vergangenheit der Pfarrei Wolfstein ist nur im Archiv des Bischöflichen Ordinariats ein Teil zu finden. Damalige Pfarrer haben viele kostbaren Informationen weiter nach Speyer geleitet, um sie und sich zu schützen. Jetzt sind wir oft hilf- los und die Nachfolger versuchen das religiöse Leben der Gemein- de oder auch den Gemeinden weiter zu entwickein. Nur die Pfarr- gedenkbücher der Vorgänger geben uns eine Vorstellung davont, wie es früher war und was dazu geführt hat, dass das religiöse Le- ben ist, wie es ist. Jetzt aber das, was wichtig ist. Die erhaltene „Zweikirche“ zwischen Wolfstein und war vor der eine „Marienkirche“ mit Fresken von Mariens Geburt, Tod und Krönung und von „Christo- phorus“ mit stehendem Jesuskind auf der Schulter. Auf Burg Alt-Wolfstein war eine „Anna-Kapelle“, zerstört im Jahre 1504. Auf Burg Neu-Wolfstein war eine „Georgens-Kapelle“ mit Pfarr- wohnung bis 1798. Erster urkundlich erwähnter katholischer Pfar- rer im Jahre 1323 war „Walter von Zweikirchen“. Nächsterwähnter im Jahre 1462 „Peter von Wolfstein“. Im 15. Jahrhundert erfolgte der Bau einer St.-Georgens-Kirche in der Wassergasse, deren Rest- Chor im Jahre 1953 abgerissen wurde. 1546 Einführung der Re- formation. 1620 – 1631 durch die Spanier „Katholisches Amt Wolf- stein“. Ab 1631 durch Gustav Adolf wieder reformiert. Nach dem 30-jährigen Krieg drei Konfessionen: Reformierte, Lutheraner und Katholiken. Unter Ludwig XIV. Simultangebrauch der Georgskir- che in der Wassergasse, bis 1705. Ab 1734 – 1798 wieder Benutzung der Georgskapelle und der Pfarrwohnung auf Neu-Wolfstein durch die Katholiken, der Kapelle bereits seit 1668. Am 17. Juli 1768 Grundsteinlegung und am 03. November 1776 Einweihung der „St. Philippus und Jakobus“ – Pfarrkirche in der Schlossgasse am Obertor. 1757 gehörten zur Pfarrei Wolfstein die Orte: Roßbach, Stahlhausen, Rutsweiler a.d.Lauter, Kreimbach,

34 Kaulbach, Olsbrücken, Neumühle, Katzweiler, Hirschhorn, Ober – und Untersulzbach, Frankelbach und Oberweiler-Tiefenbach. Pfarrer Friedrich Josef Kolb, der seine erste Pfarrstelle am 01.10.1956 in Wolfstein bekommen hat, schreibt über Pfarrgedenk- bücher der Gemeinde folgendes: Und das ist sehr, sehr wichtig. Das erste Pfarrgedenkbuch wurde durch Pfarrer und Dekan Heinrich Berger, mit der Begründung der Gemeinde Wolfstein von 1861 bis 1887 eingeführt. Das zweite Pfarrgedenkbuch begann im Jahre 1887 durch Pfarrer und Dekan Dr. Philipp Hammer und wurde im Jahre 1962 abgeschlossen. Das dritte Pfarrgedenkbuch beginnt Pfr. Friedrich Josef Kolb im Jahre 1962, der aus Ludwigshafen stammte und am 4.06.1948 im Dom zu Speyer zum Priester geweiht wurde. Schon im Jahre 1962 schreibt er, dass im Dekanat Kusel alle drei Jahre das Sakrament der Firmung gespendet wird. Da die Diaspora-Pfarreien Wolfstein, Lauterecken und Reipoltskirchen sehr klein waren, wurden die Ju- gendlichen zusammengenommen. Bei der Firmung am 25.06.1962 in Wolfstein wurden 39 Kinder der Pfarrei Wolfstein gefirmt.

Jahr GD-Besucher Taufen W. Sonntag Firmlinge Ehe-Sak. Beerdigung 1947 12 12 28 7 1950 9 9 35 5 4 1953 13 13 48 4 11 1959 11 14 36 4 4 1962 215 4 14 39 5 3 1963 220 10 3 0 9 5 1964 225 10 12 0 1 3 1965 210 5 16 38 5 9 1966 2 24 0 4 3 1969 9 8 34 1 6 1972 7 11 15 6 4 1975 7 4 28 6 6

35 Jahr GD-Besucher Taufen W. Sonntag Firmlinge Ehe-Sak. Beerdigung 1978 9 17 33 5 8 1981 7 12 23 3 4 1984 9 9 13 7 4 1987 10 8 26 3 4 1990 13 10 25 3 5 1993 8 13 8 4 7 1996 7 11 15 5 7 1999 6 8 23 5 12 2002 5 9 20 1 9 2005 8 14 21 1 6 2008 5 2 16 2 12 2010 9 10 9 0 6 2011 49 2 8 0 0 8 2012 40 1 7 0 2 5 2013 46 3 8 0 0 6 2014 62 4 4 24 2 7 2015 68 7 3 0 1 15 2016 40 6 7 6 3 31

Seit 01.01.2016 werden aus Lauterecken, Reipoltskirchen und Wolfstein alle Angaben zusammen gezählt. Pfr. Friedrich Josef Kolb schreibt, dass vom 27.04. bis 09.05.1965 die Gebietsmission mit Vorträgen des Sozial-Instituts Kasseböhner aus Landstuhl in Wolfstein, Roßbach und Kaulbach stattfand, mit P. Gregor Bauer, P. Viktor Wolf, P. Ägidius, P. Simpert und Haus- besuchen der Ordensschwestern, Schw. Margot und Schw. Sophie. Die Vorträge haben die Katholiken aufmerksam gemacht, konnten aber den steinigen Boden der Diaspora nicht wesentlich verbessern – so schreibt Pfr. Kolb. Nur kurze Informationen.

36 Zum Wallfahrtsfest in Kaulbach im Jahre 1966 an Mariä Heim- suchung waren 320 Wallfahrtsteilnehmer gekommen. Der Festpre- diger war Domkapitular und Päpstlicher Hausprälat Joseph Fried- rich Schwartz aus Speyer. Zum zweiten Wallfahrtstag sind über 200 Pilger gekommen. Der Prälat und Domkapitular Bruno Thie- bes hielt die Festpredigt zum Thema: Heilige Familie.

1965 27.04.–9.05 Gebietsmission 1967 Im November 1967 beginnt die Renovierung der Ka- pelle in Kaulbach. Dach und Turm wurden ganz neu aufgebaut. Im Kirchenschiff wurden der Verputz und der Steinboden erneuert. Es gab neue Fenster und Türen und die elektrische Läutemaschine wur- de eingebaut. 1970 5.07.1970 Altarweihe und Ende der Renovierung der Herz-Mariä-Kapelle (DM 139.000,00) durch General- vikar Erwin Diemer aus Speyer. 1970–1971 Dringendste Renovierung des Pfarrhauses in Wolf- stein, Hauptstraße 20. Das Pfarrhaus wurde im Jahre 1818 erbaut und gekauft im Jahre 1828. Bausubstanz war gefährdet und deshalb wurde eine Zentralhei- zung eingebaut. (DM 119.000,00). 1971–1973 im Sommer Renovierung der Kirche in Wolfstein. Das Dach wurde mit neuen Dachlatten und Ziegeln versehen und die Deckenbalken aufgehängt. Der Au- ßenanstrich wurde erneuert. Der Boden wurde ze- mentiert, isoliert und mit neuem Belag versehen. Die Fensterverglasung wurde erneuert, ebenso der In- nenanstrich und die elektrischen Leitungen. Neben der Sakristei wurde eine Toilette angebaut. Ausgaben DM 166.000,00. Aus der Gnadenkapelle Blieskastel wurde der Barock-Altar in Wolfstein übernommen. Der Barock-Altar war im Jahre 1937 angefertigt wor- den von dem Holzbildhauer Johann Mettler aus Mor- bach im Hunsrück in Eichenholz mit geschnitzten

37 Figuren. Die Renovierung der Figuren hatte Maler- meister Xaver Straßer aus Schweighofen übernom- men, und die Neuauflage des Blattgoldes am Altar hat die Firma Lothar Berg aus Einöllen ergänzt. 1973 25-jähriges Priesterjubiläum von Pfr. Friedrich Jo- sef Kolb am 4.07.1973. Die Festpredigt hielt Domka- pitular Bruno Thiebes aus Speyer. 1976 200. Jahrestag der Kirche St. Philippus und St. Jako- bus am 7.11.1976. Der Festprediger ist Generalvikar Erwin Diemer aus Speyer, der den Festgottesdienst mit Dekan Friedrich Josef Kolb hält. 1978 am 29. Juli feiert Dekan Friedrich Josef Kolb seinen 60. Geburtstag 1979–1981 Ausbau und Instandsetzung des Pilgerhauses in Kaul- bach (Es hat DM 170.000,00 gekostet) 1983 1.02. Vermietung des Pfarrhauses in Kaulbach an Fr. Friederike Hinz 1984 Renovierung der alten Lourdes-Grotte in Kaulbach, deren Steine durch einen großen Baum auseinander getrieben wurden. Dieses Werk wurde in Eigenleis- tung vollbracht. Für Materialien wurden DM 1.654,40 ausgegeben. An Arbeitsstunden wurden 290 geleistet. 1984 Anschaffung eines neuen Miva-Kleinbuses mit dem Kennzeichen KUS DJ 15 am 19. Dezember. 1985 Garagen – Neubau in Kaulbach mit Unterstellraum für alle kirchlichen Geräte. Preis mit Geräte-Raum etwa DM 23.000,00) 1985 Imprägnierung der Mauern der Kaulbacher Kapel- le zum 3. Mal gegen Salzpeter. (Maßnahme kostete etwa DM 28.000,00) 1987 7. Juli Bischof Dr. Anton Schlembach aus Speyer hält die Ansprache am Wallfahrtstag 1988 40-jähriges Priesterjubiläum von Pfr. Friedrich Jo- sef Kolb, verbunden mit der Wallfahrt in Kaulbach (Domdekan Erwin Diemer hält die Ansprache)

38 1988 70. Geburtstag feiert Pfr. Friedrich Josef Kolb in Wolfstein 1988 Weihbischof Ernst Gutting mit dem Vortrag „Partner- schaft von Frau und Mann“ im Jugenddorf Wolfstein 1993–1994 Renovierung der Pfarrkirche in Wolfstein mit den Ge- samtkosten der Maßnahmen rund DM 380.000,00. (Fas- sadensanierung für DM 160.000,00, Dachdeckerarbeit für 90.000,00 DM und Fenstersanierung für 70.000,00 DM. Hinzu kamen Holz – und Fensterschutzarbeiten sowie der Gerüstbau). Die Gottesdienste fanden wäh- rend der Renovierung der Wolfsteiner Pfarrkirche in der Kaulbacher Kapelle statt. In der Vorabendmesse am Samstag waren es nur 20 bis 30 Kirchenbesucher und am Sonntag waren es 40 bis 59 Besucher. 1994 Am 12. September hielt der Bischof von Speyer Dr. An- ton Schlembach das Hochamt in Kaulbach und die Wall- fahrtspredigt über die Kraft des Glaubens. 2003 Am 13. Juli um 10:00 Uhr hielt Domdekan Hugo Büch- ler den Gottesdienst, die Ansprache und weihte die Orgel der Wallfahrtskapelle in Kaulbach. Der Gottes- dienst wurde musikalisch durch den Frauen – und Männerchor aus Kreimbach-Kaulbach umrahmt. 2006 Am 10. September um 11:00 Uhr feiert Bischof Dr. Anton Schlembach den Gottesdienst mit der Anspra- che beim 125. Jubiläum der Wallfahrtskapelle. Der Gottesdienst wurde musikalisch durch den kath. Kirchenchor aus Bruchweiler-Bärenbach umrahmt. 2007 Am 26. August um 11:00 Uhr wurde Pfr. Joachim Fuhl in Wolfstein verabschiedet. 2012 Am 18. September hält Pater Josef Spiegel OSB in der Wallfahrtskapelle in Kaulbach die erste hl. Messe in der außerordentlichen Form 2013 Am 02. Juli hielt Prälat Jürgen Nabbefeld aus Mainz, damaliger Generalvikar des Militärbischofs Johan- nes Dyba, den Gottesdienst und die Ansprache für 60 Pilger in Kaulbach.

39 9. Die katholische Kirchengemeinde in den vergangenen Jahrhunderten Nach der Durchführung der Reformation gab es in Wolfstein kei- ne Katholiken mehr und in allen Kirchen des Amtes wurden die Gottesdienste nach lutherischer und später reformierter Prägung gehalten. Über die alte katholische Kirchengemeinde vor der Stadt- gründung bis zur Reformation haben wir anfangs gehört. Doch gab es nochmals im Dreißig jährigen Krieg von 1620 – 1631 ein rein-katholisches Amt Wolfstein, als das Haupt der prot. Uni- on, Kurfürst Friedrich V. nach seiner Niederlage am Weißen Berg die Kurpfalz verlassen musste. Die Spanier drangen unter Spino- la von Kreuznach her nach Kaiserslautern vor und alle reformier- ten Pfarrer wurden abgesetzt, während katholische Geistliche die Seelsorge übernahmen. Davon wurde auch der Zweikircher Pfar- rer Morvilius betroffen, der in Roßbach als Verbannter leben muss- te. 1631 wurde durch das Eingreifen Gustav Adolfs die Kurpfalz wieder protestantisch. Hier sei erwähnt, dass der Schwedenkönig in dieser Zeit auch seinen Vetter in Lauterecken besuchte, also in nächster Nähe unserer Stadt weilte. Erst während der französischen Kriege wanderten Katholiken in das Amt Wolfstein ein. Von 1680 bis 1685 mussten sie mit den Lutheranern die Unterdrückung durch den strengen Calvinisten Karl, den letzten Kurfürsten aus der simmerschen Linie, erdulden. Das nun die Herrschaft übernehmende Kurfürstenhaus aus Neu- burg war katholisch und versuchte anfangs den Frieden unter den drei Konfessionen zu wahren. 1686 räumte man Lutheranern und Katholiken das Mitbenutzungsrecht von reformierten Friedhöfen und Glocken ein. In Orten mit katholischer Minderheit übergab man die leerstehenden Burgen und Schlösser den Katholiken zur gottesdienstlichen Verwendung; wenn solche nicht vorhanden wa- ren, wies man ihnen die Rathäuser zu. Die wenigen Wolfsteiner Ka- tholiken erhielten die alte St. Georgskapelle auf der Burg. So wäre die christliche Eintracht gewahrt geblieben, wenn nicht die Solda- ten des Sonnenkönigs über die Pfalz gekommen wären.

40 Auch Burg Neu-Wolfstein wurde von französischen Truppen besetzt. Den Katholiken befahl man die Mitbenutzung der ref. Kirche in der Wassergasse. Nach Beendigung des sogenannten Orleans‘schen Krieges hatten die pfälzischen Reformierten sehr unter der religiösen Intoleranz des Kurfürsten Johann Wilhelm zu leiden. Er verfügte, dass alle protestantischen Kirchen zum Si- multangebrauch zur Verfügung zu stehen haben, katholische Kir- chen brauchten nicht geteilt zu werden. In der Wolfsteiner Kirche wurden nun die Gottesdienste so ge- regelt, dass am Morgen die Katholiken das Gotteshaus innehatten und am Nachmittag die reformierten Gottesdienste abgehalten werden durften. Die Lutheraner hatten damals schon ihre eigene Kapelle. So blieb es bis zum Jahre 1705, als die kurpfälzische Re- gierung durch den Druck der norddeutschen Staaten zu einer De- klaration gezwungen wurde, die die Kirchenteilung gemäß frühe- rer Verhältnisse vorsah. Die Wolfsteiner Katholiken hatten wieder ihre Gottesdienste auf Burg Neu-Wolfstein und die Reformierten ihr Gotteshaus in der Wassergasse zum alleinigen Gebrauch. Doch in diesem Jahrhundert löste ein Krieg den anderen ab. Die Burg wurde ständig besetzt und damit die St. Georgskapelle zur Truppenunterkunft bestimmt. Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) sollte aber auch Wolfstein noch nicht geordneter Verhältnisse sicher sein. Zwar zog der kath. Pfarrer wieder in der Burg ein, doch er traf hier, bedingt durch die rücksichtslos hausende Soldateska, verheerende Zustän- de an. In einem Bericht des Geistlichen ist zu lesen, dass er kein ganzes Fenster mehr antraf und sogar das Dach zerstört war. Im - mer wieder besserten die Gemeindeglieder aus weitem Umkreis die Kapelle notdürftig aus und räumten ihrem Pfarrer die letzten noch vorhandenen Wohnräume ein. Da kam das Jahr 1734. In Streitigkeiten des Reiches mit Frank- reich, stellte sich Kurfürst Karl Philipp unter dem Deckmantel der Neutralität auf die Seite der Franzosen und ließ diese ungehindert in die Pfalz einziehen. Bitter beklagt sich Prinz Eugen über die „Falschheit des pfälzischen Hofes“. Auch in Wolfstein zog ein Heer-

41 haufen ein. In Frondiensten mussten die Bürger die Burg wohn- lich herrichten. Der katholische Pfarrer wurde angewiesen, seine Gottesdienste in der reformierten Kirche abzuhalten. Was nütz- te es den empörten Protestanten, dass sie sich auf die Kirchentei- lung von 1705 beriefen. Der französische Hauptmann forderte den Kirchenschlüssel von Pfarrer Werner aus Zweikirchen und verbot ihm den Flecken zu betreten. Schließlich stellte er zwei Soldaten als Wache vor das Gotteshaus und drohte auch diese Kirche als Truppenquartier oder Magazin zu verwenden. Die Reformierten mussten ihre Gottesdienste in der Zweikirche abhalten. Der katho- lische Pfarrer Osburg (1730–1739) war gezwungen, unter den Sol- daten auf der Burg zu wohnen. Seine Eintragung in das Kirchen- buch von 1734 ist sehr bemerkenswert: „In den Monaten November und Dezember des Jahres 1734 starben an einer epidemischen Krank- heit über 100 Soldaten, denen noch zwei Kapitäne zuzuzählen sind, und ein Ortskommandant, ein Leutnant, ihre Namen sind mir unbe- kannt. Am 3. Dezember starb am Fieber der Freiherr und Baron von Monsan, Oberpräfekt und, wie ihn die Franzosen nennen, Grand-Ma- jor, nach dem frommen Empfang der Sterbesakramente, auf die er sich sehr fromm vorbereitet hatte. Er wurde am 4. des Monats beerdigt.“ Das war bestimmt keine leichte Aufgabe für Pfarrer Osburg, den vielen Sterbenden beistehen zu müssen, immer in der Gefahr, selbst von der Seuche erfasst zu werden. Keine Chronik verzeichnet, ob nicht auch die Wolfsteiner Bevölkerung unter der Epidemie Opfer zu beklagen hatte. Wir kennen hinter der Burg eine Franzosendell, wo sehr wahrscheinlich die von Pfarrer Osburg erwähnten Todes- opfer beigesetzt wurden. Die Bevölkerung im Amte Wolfstein hat- te für die Verpflegung der Franzosen aufzukommen, ihr Kurfürst aber feierte in Heidelberg rauschende Feste. Als die Franzosen abgezogen waren, kam für die Katholiken wieder die schon gewohnte Arbeit: Die Kapelle zu säubern, zwei Zimmer einzurichten und den Pfarrgarten nutzbar zu machen. So sehnte man sich verständlicherweise nach einem eigenen Gottes- hause im Flecken. Besonders im Winter war es ein sehr beschwer- licher Weg zur St. Georgskapelle, noch mehr aber für die Katho-

42 liken aus der weitverzweigten Pfarrei. Dazu gehörten die Dörfer: Rutsweiler, Kreimbach, Kaulbach, Olsbrücken, Neumühle, Katz- weiler, Hirschhorn, Ober – und Untersulzbach, Tiefenbach, Ober- weiler und Roßbach. 1757 registrierte Pfarrer Nolten in der Pfar- rei 381 Seelen. In diesem Jahr fielen 3 Trauungen, 7 Taufen und 4 Sterbefälle an. Die Gemeindeglieder der kath. Diasporagemeinde Wolfstein wa- ren damals durchaus arme Bürger. Die ältesten Familien unter ih- nen lebten knapp 100 Jahre in dem Flecken und konnten sich in drei Generationen und in der Notzeit des 18. Jahrhunderts nicht den Besitz erwerben wie die alteingesessenen reformierten Familien. Eine Erneuerung der St. Georgskapelle hätte umfangreicher Ausbesserungen am Dachstuhl eines Hauptgebäudes bedurft. Au- ßerdem waren einige andere Gebäudeteile durch den ständigen Besatzungswechsel vom Einsturz bedroht. Für diese großen Bau- maßnahmen konnte die kleine katholische Gemeinde trotz aller Opferbereitschaft weder die Arbeitskräfte noch das Geld aufbrin- gen. Es war deshalb ein vernünftiger Entschluss, in dem Städtchen ein neues Gotteshaus zu errichten, zumal auch der steile Aufgang zur Burg von der Enggasse aus für ältere Gemeindeglieder zu be- schwerlich war. Für das Bauvorhaben, das mit 1.800 Gulden veranschlagt wurde, stellte die kurfürstliche Kasse einen beträchtlichen Zuschuss zur Verfügung. Große Sorgen bereitete Pfarrer Nolten die Bauplatzfrage. Wo sollte man in dem dichtbebauten Flecken noch ein Plätzchen finden, wenn man mit der Kirche nicht vor die Stadtmauer wollte. Gewiss hatte man kurz vorher schon das Rathaus vor dem Stadttor errichtet, doch die Kirche sollte mitten unter den Häusern stehen. Von dem vorgeschlagenen Bauplatz am oberen Tor war der Geist- liche nicht begeistert. Er bezeichnete ihn als zu abgelegen. Außer- dem reichte er nicht aus, und ein Stück Stadtmauer hätte man des- halb ohnedies noch abreißen müssen. Schließlich gab man sich mit dem Bauplatz zufrieden, auf den zwei Gassen, die Enggasse und die Obergasse mündeten. Nach den Planierungsarbeiten und dem Abriss des oberen Tores, legte Pfarrer Nolten am 17. Juli 1768 den

43 Grundstein. Im gleichen Monat, hundert Jahre später, wurde die neue evangelische Kirche eingeweiht. Es war dem Verfasser nicht möglich zu ergründen, warum die Bauarbeiten erst acht Jahre später, im Jahre 1774 anliefen. Anzu- nehmen ist, dass die Finanzierung doch erhebliche Schwierigkei- ten bereitete. Aber schon am 3. November 1776 erfolgte die feier - liche Einweihung durch Pfarrer Dr. theol. phil. Med. Steigleder. Folgende Notiz ist von ihm vorhanden: „Jakob Steigleder, Apostolischer Protonotar, Doktor der Theologie, Philosophie und Medizin: Kirchweihe am 23. Sonntag nach Pfingsten. Am 3. November 1776 habe ich Philipp Jakob Steigleder, Apostolischer Protonotar und Pfarrer In Wolfstein nach Erhalt der Weihevollmacht von dem erlauchten und hochwürdigsten Herrn L. B. von Schweden, Weihbischof und Suffragon von Worms, feierlich die neuerbaute Pfarr- kirche von Wolfstein geweiht und in derselben das erste heilige Messop- fer gefeiert unter feierlicher Teilnahme des Volkes.“ Der Zwiebelturm erhielt zwei Glocken. Die kleinere wurde aus der Burgkapelle heruntergeholt. Sie läutete hier noch 87 Jahre, bis sie plötzlich am 8. Oktober 1859 beim Salve-Läuten zersprang. Man ließ sie zu einer gleichgroßen Glocke umschmelzen, die dann am 4. Advent des gleichen Jahres erstmals ihre Stimme ertönen ließ. Am 19. Januar 1792 verstarb in Wolfstein nach vierjähriger - zeit Pfarrer Elias Clersé. Als Stifter von Kirchgut wurde er hin- ter dem Seitenaltar beigesetzt. Der heute nicht mehr vorhandene Grabstein trug die Inschrift: „Hier ruht R. D. Elias Clersé, dieser Kirche getreuer Hirte, verstorben am 19. 1. 1792. Betet für mich. Er ruhe in Frieden!“ In der katholischen Kirche ruht außerdem Magdalena Breithaup- tin, geb. Haagin, geb. in Elmstein, Gattin des kurpfälzischen Förs- ters Adam Breithaupt. Ihr Mann spendete 10 Florentiner Goldgul- den für die Begräbnisstätte und außerdem die doppelte Summe für ein Jahr des Gedenkens. Schon vor 1800 wurde der die Kirche überragende hohe Bürger- turm auf dem Rechtenberg abgerissen. Aus dem anfallenden Bau- material und dem der oberen Stadtmauer erfolgte der Bau kleiner

44 Häuschen oberhalb der Kirche, und die Obergasse erlebte ihre Ge- burtsstunde. Die stilistisch schöne Barockkirche fügt sich auch heute noch wie kein anderes Bauwerk malerisch in das Stadtbild. Die mittellose kath. Kirchengemeinde mit ihren Gesamterträg- nissen von jährlich 519 Gulden konnte sich erst im Jahre 1839 eine bescheidene Orgel leisten. Für 395 Gulden (heute etwa 2 000 DM) erwarb damals Pfarrer Weinheimer die alte Orgel aus der evange- lischen Kirche von Göcklingen bei Landau. An den Kollekten, ver- merkt er, beteiligten sich auch die Protestanten. Diese Orgel stand bis vor wenigen Jahren in Dienst. 10. Die Katholische Kirche in Wolfstein Am Ende der Enggasse stoßen wir auf die kath. Pfarrkirche St. Philipus und St. Jakobus. Die stilistisch schöne Barockkirche mit ihrem Zwiebelturm passt harmonisch in das Ortsbild. Die Kirche wurde 1776 erbaut und erhielt zwei Glocken. Eine davon wurde aus der St. Georgs – Kapelle von Burg Neu – Wolfstein hierher geholt. Die gebrauchte Orgel wurde erst 1839 wegen bescheidener fi- nanzieller Mittel aus Göcklingen bei Landau mit Hilfe einer Kollek- te, an der sich alle Wolfsteiner beteiligten, erworben. Diese Kirche ist die Nachfolgekirche der ersten katholischen, dann reformierten Kirche in der Wassergasse. Zwischenzeitlich, d.h. nach der Rück- kehr von Katholiken unter der neuburgischen Linie der Kurfürs- ten (1658) und der französischen Kriege wurde die alte Kirche si- multan genutzt. Die St. Georgskapelle auf Neu – Wolfstein wurde ab 1705 dann allein von den Katholiken genutzt. 11. Das katholische Pfarrhaus in Wolfstein Bis zum Jahre 1798 wohnten die Geistlichen auf der Burg. In- zwischen waren die baulichen Zustände hier untragbar geworden. Hierzu taten auch die Bürger des Städtchens das Nötige, indem sie alles, was nicht zur Pfarrwohnung gehört, ausplünderten. Pfar- rer Anton Berghofer zog deshalb herab in den Flecken und nahm zunächst Wohnung im katholischen Schulhaus. Hier handelte es sich um ein kleines Gebäude neben dem Kronenwirt (heute Ge-

45 schäft Prümm). Schon im Jahre 1800 erwies es sich, dass bei die - ser räumlichen Enge Pfarrhaus und Schule nicht zusammen unter- gebracht werden konnten. Der Lehrer musste deshalb mit seinen 6 Schülern ausziehen. Wo er sich vorübergehend aufhielt, konnte der Verfasser nicht ermitteln. Zwei Jahrzehnte bemühte man sich um einen Neubau, aber immer scheiterte das Vorhaben wegen fi- nanziellen Schwierigkeiten. Die wirtschaftliche Lage der katholischen Gemeinde wird uns aus einem recht verständlichen Brief des Pfarrers Dauffenbach an die königliche Regierung deutlichen. Gleich soll uns aber dieses Gesuch zeigen, wie die Untertanen mit ihrer Regierung schrift- lich zu verkehren hatten. Wolfstein, den 18. Februar 1818 An die Hochpreislich, gnädigste Landesregierung! Unterthänigstes Gesuch des katholischen Kirchenvorstandes von Wolfstein, Kanton gleichen Namens, Bezirk Kaiserslautern um gnä- digste Bewilligung einer Unterstützung und Erlaubnis zu einer Kollek- te im Königlichen Rheinkreis behufs eines für die Pfarrer nothgedrun- genen Pfarrhauses. Es herrscht eine Noth in der kath. Pfarrei Wolfstein, eine Noth, wel- che die arme, ja sicher ärmste aller Pfarreien des königlichen Rhein- kreises umgibt und welche nie zu entfernen möglich wird, wenn Euere Milde Hohe Gnädigste Regierung mittels Hochderselben Hilfe und Un- terstützung nicht steuern wird. Euerer Hochpreislich gnädigsten Landesregierung unterthänigster Diener Dauffenbach, Kantonspfarrer.

1821 wurde das Kriegersche Haus (heute Wohnung des Lehrers Becker) für 1.525 Gulden gekauft, wozu von der königlichen Regie- rung 600 Gulden Zuschuß geleistet wurden (Realwert des Guldens: 1 Ztr. Weizen = 5 Gulden) also ungefähr 7.000 DM. Dieses Haus befand sich an der belebtesten Stelle der Stadt. Der Pfarrer erwähnte in einem Schreiben die vielen Fuhrwerke, die vor der gegenüberliegenden Brauerei Braun anhalten und von

46 dem Lärm, der die angrenzende Gastwirtschaft des Heinrich Be- cker (Hirschwirt) verursachte. Heinrich Becker betrieb auch eine Bäckerei und war bei seinen beschränkten räumlichen Verhältnis- sen dringend auf eine bauliche Erweiterung angewiesen. Diesen Umständen hat die katholische Gemeinde ihr heutiges Pfarrhaus zu verdanken. In der Vorstadt, gegenüber dem Kantonsgefängnis, erwarb der Hirschwirt das dem Notar Haas gehörige neue Wohn- haus (erbaut 1845) und tauschte es am 29. Januar 1859 bei einer He- rauszahlung von 240 fl. gegen das bisherige Katholische Pfarrhaus. (Aus Pfarr – und Schulgeschichte der Stadt Wolfstein, Seite 28) 12. Das katholische Leben der katholischen Pfarrei Wolfstein von 1945 bis 1966 Von Pfarrer Friedrich Josef Kolb Die jetzige katholische Wolfsteiner Kirche wurde im Jahr 1776 eingeweiht. Nachdem der Baukörper den Krieg 1939 – 1945 im we- sentlichen gut überstanden hatte, mussten nur die Fenster erneu- ert und das Dach ausgebessert werden. Zur Primiz des ersten Wolf- steiner Neupriesters nach dem Kriege, Karl Heß, eines Sohnes des 38 Jahre hier wirkenden Lehrers Heinrich Heß, wurde die Pfarrkir- che mit einem neuen Anstrich versehen. Das war 1953, 1957 wur- de eine neue Orgel angeschafft, 1958 in Kaulbach und Wolfstein eine elektrische Kirchenheizung eingerichtet. Das Pfarrhaus war 1956 zur größeren Hälfte renoviert worden (1. und 2 Stockwerk). Das Pfarrsälchen im Erdgeschoss wurde 1960 erneuert und 1965 mit neuen Tischen und Stühlen versehen. 1966 sollte das Dach der Kaulbacher Kapelle erneuert werden. Eine vorgesehene größere Erneuerung der Wolfsteiner Kirche wurde zurückgestellt. Dafür sollte im Aufbaugebiet zwischen Wolfstein und Roßbach ein Platz für einen Kirchenneubau mit Pfarrhaus und Jugendraum erwor- ben werden. Dazu wurde 1965 ein Kirchenbauverein gegründet. Der inneren Erneuerung der Pfarrgemeinde dienten zwei Volks- missionen, im Sommer 1947 und im Frühjahr 1965. Zur katholi- schen Pfarrgemeinde Wolfstein gehören neben Kaulbach mit Fi- lialkirche die Orte Kreimbach, Roßbach (mit Immetshausen und

47 Stahlhausen), Rutsweiler a.d. Lauter, Frankelbach (von Katzweiler bzw. Olsbrücken betreut), , Eßweiler, Schneeweiderhof, , Aschbach, Reckweilerhof und Oberweiler-Tie- fenbach. Von den rund 600 Katholiken dieses Pfarrgebietes wohnt gut ein Drittel in Wolfstein, etwa ein Viertel in Roßbach und ein Fünftel in Kaulbach-Kreimbach. Der Rest verteilt sich auf die üb- rigen Ortschaften. Die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstbesu- cher beträgt im Durchschnitt in Wolfstein (mit Roßbach) 120, in Kaulbach (mit Kreimbach und Rothselberg) 80 Personen. An Os- terkommunionen zählt die Pfarrei rund 300, eben soviele Teilneh- mer an der Fronleichnamsprozession. Das Brot des ewigen Lebens, das heißt Christus im Sakrament des Altares, wurde im vergange- nen Jahr 9.700 mal gespendet und empfangen. Die Verheißung des Herrn: „Seht, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt!“ findet in diesem Geheimnis des Glaubens an die Gegenwart Chris- ti im heiligen Altarsakrament ihren sichtbaren Ausdruck. Was der Herr im Abendmahlsaal getan hat, sollen wir zu seinem Gedächt- nis weiter tun. (Aus Pfarr – und Schulgeschichte der Stadt Wolfstein, Seiten 48–49) 13. Die Wolfsteiner Kirche feiert „200. Geburtstag“ Festgottesdienst und Feierstunde zum 200. Jahrestag der Weihe von St. Philippus und St. Jakobus am 07. November 1976 Zu einem denkwürdigen Festtag wusste die katholische Kirchen- gemeinschaft den 200. Jahrestag der Weihe ihres, in der Schloss- gasse gelegenen Gotteshauses St. Philippus und St. Jakobus zu ge- stalten. War es damals der 3. November (Hl. Hubertus) 1776, so ist es heuer der 7. November als der nächstfolgende Sonntag gewesen. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Festgottesdienst, in dem – nach der Eröffnung durch Dekan Friedrich Josef Kolb – Ge- neralvikar Erwin Diemer die Festpredigt hielt und Grüße des Bi- schofs Dr. Friedrich Wetter überbrachte. Der Tag eines solchen Jubiläums gebe allemal Anlass zum Rück- blick auf die Leistungen der Vorfahren und auf jene, die einst an der Stelle der Heutigen gestanden und gewirkt hätten, sagte der

48 Gast aus Speyer. Eingedenk des für den Nachmittag noch anste- henden geschichtlichen Vortrages legte er dann aber sehr schnell das Schwergewicht seiner Predigt auf die Zukunft. Für die jetzige Ära und die nächste Zeit habe das Zweite Vatika- nische Konzil den Weg gewiesen: Die Erneuerung der Liturgie un- ter Beibehaltung wesentlicher Teile der Eucharistie, – auch wenn diese von Gegnern (ungenannt, aber klar: Bischof Lefebvre) ne- giert würde: mehr Mitverantwortung für das Kirchenvolk – die al- lerdings auch bereitwillig übernommen werden müsse; mehr Frei- heit in einem mündigen Christentum, nachdem der Geist Gottes in Taufe und Firmung jedem geschenkt würde, mehr Ökumenis- mus, aber dennoch kein „egal“ in der Frage der Wahrheit, nachdem noch tiefe Gräben aus der Zeit des Konzils von Trient zuzuschüt- ten seien. Der Gottesdienst wurde umrahmt von den Liedern des Kirchenchors St. Ingbert unter der Leitung von Berthold Staut, die Orgel spielte dessen Sohn Ulrich. Beim Festnachmittag, der im Gemeinschaftsraum der Firma K.O. Braun abgehalten wurde, sprachen zunächst Bürgermeister Hög für den Landrat und die Verbandsgemeinde, Ortsbürgermeis- ter Hönes für die Stadt, Pfarrdiakon Härtel für das protestantische Dekanat Lauterecken und Ernst Vogt für alle Wolfsteiner Verei- ne Grußworte. Dabei wurde, unter dem Beifall vieler Anwesender evangelischer Christen hervorgehoben, dass das gute Verhältnis der beiden Konfessionen in Wolfstein ganz entscheidend von der toleranten Persönlichkeit des langjährigen katholischen Ortsgeist- lichen Friedrich Josef Kolb mitgeprägt worden sei. Dann ging Hans Matzenbacher in seinem Festvortrag auf die 200-jährige Geschichte der Wolfsteiner katholischen Kirche ein: Er schilderte zunächst die Zeit, in der die Konfessionen, je nach Be- satzung im Dreißigjährigen Krieg häufig gewechselt werden muss- ten und wie nach diesem Krieg die Burgkapelle auf Neu-Wolfstein schlecht und recht als Gotteshaus für die damaligen Katholiken dienen musste. Aus dem noch vorhandenen Pfarrgedenkbuch konnte dann der 3. November 1776 anhand der Eintragungen des damaligen katholi-

49 schen Pfarrers Dr. Steigleder verlebendigt werden. Dass unterhalb der katholischen Obrigkeit das Volk sich auch damals schon zu ver- stehen wusste, zeigte der Vortragende anhand von Beispielen auf, in denen sowohl reformierte als auch lutheranische Wolfsteiner beim Bau der katholischen Kirche direkt oder indirekt Hilfe leisteten. Aus der langen Reihe der 33 katholischen Geistlichen, die seither in Wolfstein amtierten, hob Matzenbacher besonders die drei lang- jährigen hervor: Pfarrer Hammer, Pfarrer Fath und Pfarrer Kolb. Die Feierstunde wurde musikalisch vom Verein der Musikfreun- de, dem Männergesangverein, der Chorgemeinschaft, sowie den ka- tholischen Kirchenchören aus Glan-Münchweiler, Nanzdietschwei- ler, Remigiusberg und Lauterecken gestaltet. 14. Die Katholische Herz-Maria-Wallfahrtskapelle in Kreimbach-Kaulbach Es gibt in der katholischen Pfarrei Wolfstein auch eine Kapelle. Trotz der Bundesstraße und dem übergewältigenden Steinbruch, hat sich Kreimbach-Kaulbach seinen ländlichen Charme bewahrt. Die Gemeinde ist im Jahr 1969 im Rahmen der Territorialreform aus den früheren Gemeinden Kreimbach und Kaulbach gebildet worden. Die Gemeinde ist mit ihren 866 Einwohnern ein gemüt- liches Örtchen. Die Verteilung der Konfessionen ist nach Bildung der Doppelge- meinde nur für beide Ortsteile insgesamt zu erfahren. Nach älte- ren Statistiken lebten jedoch um die Mitte des 20. Jahrhunderts bei der großen Mehrzahl von evangelischen Christen weniger als 10% Katholiken in Kreimbach und ca. 20% Katholiken in Kaulbach. Die Protestantische Kirche auf dem Kirchberg in Kaulbach steht auf dem Platz einer vorchristlichen Stätte des Wotanskultes, und sie war vor der Reformationszeit dem Heiligen Michael geweiht. (Wo- tan entspricht Michael). Erhalten geblieben ist der Kirchturm, der drei Glocken trägt. Im 15. Jahrhundert wurde die baufällig gewor- dene Kapelle durch eine kleine Kirche ersetzt. Dieses Bauwerk war 1862 ebenfalls baufällig geworden und musste geschlossen werden. Nach Jahren des Ausweichens in einen Schulsaal zur Feier der Got-

50 tesdienste wurde die jetzige Kirche erbaut und am 15. März 1874 eingeweiht. Die Bewohner gehörten vor der Gründung der protes- tantischen Union der Pfalz überwiegend zu den Lutheranern und waren der Zweikirche bei Wolfstein (Rutsweiler) zugeteilt. Heute ist Rothselberg Sitz der evangelischen Pfarrei. Die Doppelgemeinde Kreimbach-Kaulbach wird von zwei Berg- kirchen gekrönt. Die katholische Filial – und Wallfahrtskirche „Ma- ria Hilf“ wurde 1874/75 von Dekan Dr. Philipp Hammer (Wolfstein) errichtet. Der als Prediger wie als Schriftsteller weit bekannte Priester wollte damit für die Katholiken der nordpfälzischen Di- aspora einen religiösen Mittelpunkt und Heimat schaffen. Es ist ihm gelungen. Zur Kapelle, die 1875 konsekriert wurde, gehören ein Wohnhaus (Pilgerhaus) und ein Freigelände zur Abhaltung der Wallfahrtsandachten. Pilgerwege erfreuen sich bei vielen Urlau- bern großer Beliebtheit. Hierbei steht im Vordergrund der Reise, auf dem Pilgerweg zu einem wichtigen Pilgerort bzw. Pilgerstätte zu gelangen und damit eine Wallfahrt zu erleben. 15. Wallfahrt-Teilnehmer in der Wallfahrtskapelle in Kaulbach Dekan Dr. Philipp Hammer hat alles getan, dass die Gemeinde Kaulbach ein Wallfahrtsort bleibt. Die Pilger pilgerten oft zu Fuß, um ihre Anliegen vor Maria zu bringen. 65 Jahre lang nach dem Tod von Dekan Dr. Philipp Hammer waren sie immer da. Pfarrer Friedrich Josef Kolb schreibt: Im Jahre 1966 zum Fest Mariä Heimsuchung waren es 320 Wall- fahrtsteilnehmer. Und beim zweiten Wallfahrtstag am 12.09.1966 sind über 200 Pilger gekommen. Am 06.07.1980 waren über 200 Pilger anwesend. Am Mittwoch, dem 6. Juli 1981, kamen zu Mariä Heimsu - chung auch noch über 200 Wallfahrtsteilnehmer (Ein Reisebus aus Weilerbach). Fertigstellung der Wohnung im Pilgerhaus Kaulbach. Im Jah- re 1982 konnte sie erneuert werden: Als erste Mieterin zog Friede- rike Hinz aus Hamburg ein bis 1994.

51 Am 12. September 1994 waren es immerhin noch 125 Wallfahrts- teilnehmer. Für den Ortspfarrer Friedrich Josef Kolb war es die letz- te Wallfahrt vor seinem Ruhestand, der am 1. Oktober 1994 begann. 16. Ehrenamtliche im Leben der Gemeinde St. Philippus und St. Jakobus Wolfstein Die Gemeinde St. Philippus und St. Jakobus Wolfstein, wie sich das Schiff nennt, versucht die verschiedenen Aufgaben gut zu verteilen. Die Arbeit wird auf die guten Steuermänner, auf die gu- ten Pfarrer und auf die gute Besatzung verteilt. Alle Seemänner, die eine gute Mannschaft bilden, bleiben auf dem Schiff. Auf un- serem Schiff, das sich „St. Philippus und St. Jakobus Wolfstein“ nennt, sind dies die ehrenamtlichen und freiwilligen Helfer. Zu den ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern im Leben der Pfarrei gehören: Verwaltungsratsmitglieder, Pfarreiratsmitglieder, Sakris- tane, Organisten, Lektoren, Zuständige für Blumenschmuck, für Kirchenwäsche, für Kirchenreinigung, für Außenanlage, für Stern- singeraktionen und andere kurzfristige, unentgeltliche Aufgaben. 16.1. Pirminius-Plakettenträgerin der Gemeinde St. Phil- ippus und St. Jakobus Wolfstein Der Bischof würdigt alle zwei Jahre an einem Sonntag den eh- renamtlichen, kirchlichen und caritativen Einsatz der Trägerinnen und Träger der Pirminius-Plakette des Bistums Speyer. Die Bischö- fe verliehen die höchste Auszeichnung des Bistums auch an unsere Pfarrkinder. Darauf sind wir alle als Gemeinde Wolfstein sehr stolz. Am 03.10.2004 bekam diese höchste Auszeichnung des Bistums Frau Maria Elisabetha Zimniak, Kreimbach-Kaulbach (Pfarrge- meinde Wolfstein). Frau Elisabetha Zimniak aus Kaulbach hat am 03.10.2004 von Bischof Dr. Anton Schlembach in Speyer die Pirminiusplakette erhalten. Damit würdigte der Bischof ihr vorbildliches kirchliches En- gagement. „Elisabetha Zimniak hat sich mehr als 70 Jahre für die Herz-Mariä-Kapelle in Kaulbach eingesetzt“, sagte Bischof Schlem-

52 bach in seiner Laudatio. „Als Sakristanin und Kirchenpf legerin habe sie unentgeltlich vie- le Dienste geleistet, sich auch um die Au- ßenanlage und das Pilgerhaus gekümmert und die Marienwallfahrten in Kaulbach mit­ organisiert“. Benannt ist die Ehrenplakette nach dem heiligen Pirminius, der das Klos- ter Hornbach gründete. Als kleines Schul- kind hat sie im Dorf Kaulbach Blumen ge- sammelt für das Schmücken der Kapelle an zwei Wallfahrten. Beim Aufräumen und Put- zen der Kapelle hat sie geholfen. Mit 16 Jahren hat ihr der Pfarrer den Kirchenschlüssel gegeben. Dann war sie verantwortlich für alle Arbeiten. An der Wallfahrt hat sie Kaffee gekocht und ihren selbst gebacke- nen Kuchen den Wallfahrern zum Kaffee serviert. Die Fußteppiche hat sie beim Nähen ausgebessert. Als die erste Fronleichnamspro- zession geplant war, hatte der Himmel wegen seines Alters große Schäden. Ihr wurde dann der Stoff besorgt und sie nähte bei sich zu Hause ein neues Dach und besserte noch viele kleine Schäden aus. So haben wir wieder einen schönen Himmel. So hat sie viele Jahre Arbeiten für die Kirche während dieser Zeit gemacht. 16.2. Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat (VR) verwaltet das kirchliche Vermögen in der Kirchengemeinde. Er vertritt die Kirchengemeinde und das Vermögen. Vermögen in diesem Sinne sind auch die der Verwal- tung ortskirchlicher Organe unterstellten kirchlichen Stiftungen. Der Verwaltungsrat beschließt für jedes Haushaltsjahr den Haus- haltsplan und stellt die Jahresrechnung fest.

• Verwaltungsratsmitglieder von 1979 bis 1983 Vorsitzender: Pfr. Friedrich Josef Kolb (Kraft des Amtes), Wolfstein; Stellvertreter: Werner Kurt Rosenberger, Wolfstein;

53 Ludwig Kurth, Wolfstein; Jutta Bäcker † am 14.02.1983, Roth- selberg; Franz Preis, Wolfstein; Josef Preis, Wolfstein; Hans Scholl ab 16.02.1983, Wolfstein; Alfred Schwickert, Kreimbach-Kaulbach;

• Verwaltungsratsmitglieder von 1983 bis 1987 Vorsitzender: (Kraft des Amtes), Pfr. Friedrich Josef Kolb, Wolfstein; Stellvertreter: Werner Kurt Rosenberger, Wolfstein; Wolfgang Caspers, Kreimbach-Kaulbach; Hans Immetsberger, Wolfstein; Hans Könsgen, Wolfstein; Ludwig Kurth, Wolfstein; Franz Preis, Wolfstein;

• Verwaltungsratsmitglieder von 1987 bis 1991 Vorsitzender: (Kraft des Amtes), Pfr. Friedrich Josef Kolb, Wolfstein; Stellvertreter: Franz Preis, Wolfstein; Gerhard Anstätt, Wolfstein; Wolfgang Caspers, Kreimbach-Kaul- bach; Hans Immetsberger, Wolfstein;Günter Kullack, Wolfstein; Werner Rosenberger, Wolfstein;

• Verwaltungsratsmitglieder von 1991 bis 1995 Vorsitzender: (Kraft des Amtes bis 1994), Pfr. Friedrich Josef Kolb, Wolfstein; (Kraft des Amtes ab 1994), Pfr. Joachim Fuhl, Wolfstein; Stellvertreter: Franz Preis, Wolfstein; Wolfgang Caspers, Kreimbach-Kaulbach; Hans Immetsberger, Wolfstein; Gabriela Hilda Kramb, Oberweiler-Tiefenbach; Wer- ner Kurt Rosenberger, Wolfstein; † Günter Kullack, Wolfstein;

• Verwaltungsratsmitglieder von 1995 bis 1999 Vorsitzender: (Kraft des Amtes), Pfr. Joachim Fuhl, Wolfstein; Werner Kurt Rosenberger, Wolfstein; Wolfgang Hans Peter Cas- pers, Kreimbach-Kaulbach; Wolfgang Engert †, Wolfstein; Gab- riela Hilda Kramb, Oberweiler-Tiefenbach; Franz Preis, Wolfstein; Hans Schwickert, Kreimbach-Kaulbach;

• Verwaltungsratsmitglieder von 1999 bis 2003 Vorsitzender: (Kraft des Amtes), Pfr. Joachim Fuhl, Wolfstein;

54 Stellvertreter: † Wolfgang Engert, Wolfstein; Schriftführerin und Kirchenrechnerin, Regina Werner, Kreim- bach-Kaulbach; Winfried Kling, Wolfstein; Marianne Kling, Wolfstein; Gabriela Hilda Kramb, Oberweiler-Tiefenbach; Hans Schwickert, Kreimbach-Kaulbach;

• Verwaltungsratsmitglieder von 2003 bis 2007 Vorsitzender: (Kraft des Amtes), Pfr. Joachim Fuhl, Wolfstein; Stellvertreterin: Gabriela Hilda Kramb, Oberweiler-Tiefenbach; Kirchenrechnerin: Monika Jung, Kreimbach-Kaulbach; Monika Groß, Wolfstein; Marianne Kling, Wolfstein; Winfried Kling, Wolfstein;

• Verwaltungsratsmitglieder von 2008 bis 2011 Vorsitzender: Pfr. Mathias Köller, Lauterecken (Kraft des Amtes) Winfried Kling (Stellvertreter), Wolfstein; Monika Jung (Kirchenrechnerin), Kreimbach-Kaulbach; Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Marianne Kling, Wolfstein; Wolfgang Scheerer, Wolfstein;

• Verwaltungsratsmitglieder von 2012 bis 2015 Vorsitzender: Pfr. Mathias Köller, Lauterecken (Kraft des Am- tes bis Dezember 2013) Pfr. Anton Ociepka, Administrator, Wolfstein (Kraft des Amtes vom 01.12.2013 bis 30.08.2015), Pfr. Thomas Becker, Wolfstein (Kraft des Amtes vom 1.09.2015) Inge Lütz (Stellvertreter) Oberweiler-Tiefenbach; Dagmar Schmitt (Schriftführerin), Wolfstein; Monika Jung (Kirchenrechnerin), Kreimbach-Kaulbach; Katharina Kisner, Wolfstein; Hedwig Lauer, Wolfstein; 16.3. Pfarrgemeinderat (PGR) Die Aufgaben des Pfarrgemeinderats bestehen vor allem darin: als demokratisch gewähltes Gremium teilzunehmen an der Lei- tungsaufgabe der Pfarrgemeinde. Der Pfarrgemeinderat ist ein von

55 den Gemeindemitgliedern gewähltes Gremium, dessen Mitglieder zusammen mit dem Pfarrer und anderen hauptamtlichen Mitar- beitern beraten, welche seelsorglichen Ziele angestrebt und wel- che Pläne in der Pfarrei verwirklicht werden. Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Die Sitzungen des Pfarrgemeinderates sind öffentlich. Der Pfarrgemeinderat (PGR) unterstützt den Pfarrer und berät mit ihm alle die Pfarrgemeinde betreffenden Fragen. Er initiiert Maßnahmen und Veranstaltungen zur Verlebendigung der Pfarr- gemeinde und sucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die ver- schiedenen Dienste. Er gibt Anregungen und Vorschläge für Gottes- dienste, sorgt für den diakonischen Dienst und trägt mit Initiativen zum Glaubenszeugnis bei. Zu seinen Aufgaben gehört auch die öku- menische Zusammenarbeit. Auch die Kontakte zu der Kirche Fern- stehenden soll der Pfarrgemeinderat suchen. Die Darstellung der Pfarrgemeinde nach außen und die Information der Pfarrangehö- rigen über die Situation in der Gemeinde gehören zu den Aufga- ben des Gremiums. Der gemeinsame Pfarrgemeinderat (PGR) hat- te Bestand bis ins Jahr 2015. Es kamen später die neuen Begriffe Pfarreirat und Pfarrei Heiliger Franz Xaver. Seit 01.01.2016 gibt es nur Verwaltungsrat und Pfarreirat der Pfarrei Hl. Franz Xaver Lauterecken. Siehe Punkt 3: Das Bild vom Schiff als große Pfarrei Hl. Franz Xaver Lauterecken.

• Pfarrgemeinderat Mitglieder (PGR) von 1983 bis 1987 (Kraft des Amtes), Pfr. Friedrich Josef Kolb, Wolfstein; Wolfgang Caspers (1. Vors.), Kreimbach-Kaulbach; Gabriela Hilda Kramb (2. Vors.), Oberweiler-Tiefenbach; Hans Immetsberger (Schriftführer), Wolfstein; Hans Könsgen, Wolfstein; Franz Preis, Wolfstein; Werner Rosen- berger, Wolfstein; Hans Scholl, Wolfstein; Bernhard Schappert, Kreimbach-Kaulbach; Hans Schwickert, Kreimbach-Kaulbach; Edith Steiger, Wolfstein; Elisabeth Zimniak, Kreimbach-Kaulbach;

• Pfarrgemeinderat Mitglieder (PGR) von 1991 bis 1995 (Kraft des Amtes bis 1994), Pfr. Friedrich Josef Kolb, Wolfstein;

56 Pfr. Joachim Fuhl, (Kraft des Amtes ab 1994) Wolfstein; Wolfgang Hans Peter Caspers (1. Vors.), Kreimbach-Kaulbach; Gabriela Hilda Kramb (2. Vors.), Oberweiler-Tiefenbach; Hans Immetsberger (Schriftführer), Wolfstein; Franz Preis, Wolfstein; Elisabeth Zimniak, Kreimbach-Kaul- bach; Werner Rosenberger, Wolfstein; † Günter Kullack, Wolf- stein; † Wolfgang Engert, Wolfstein; Bernhard Schappert, Kreimbach-Kaulbach;

• Pfarrgemeinderat Mitglieder (PGR) von 1996 bis 1999 Pfr. Joachim Fuhl, (Kraft des Amtes) Wolfstein; † Wolfgang En- gert, Wolfstein; Marianne Kling, Wolfstein; Wolfgang Caspers, Kreimbach-Kaulbach; † Günter Kullack, Wolfstein; Bernhard Schappert; Kreimbach-Kaulbach; Hans Schwickert, Kreimbach- Kaulbach; Regina Werner; Kreimbach-Kaulbach; Elisabeth Zim- niak, Kreimbach-Kaulbach;

• Pfarrgemeinderat Mitglieder (PGR) von 2000 bis 2003 Pfr. Joachim Fuhl, (Kraft des Amtes) Wolfstein; Winfried Kling (1. Vorsitzender), Wolfstein; Gabriela Hilda Kramb, (2. Vorsitzende), Oberweiler-Tiefenbach; Regina Werner (Schriftführerin), Kreimbach-Kaulbach; Marianne Kling, Wolfstein; Brigitte Schappert, Kreimbach-Kaul- bach; Wolfgang Scheerer, Wolfstein; Sebastian Scheidt (Jugend- vertreter), Hans Schwickert, Kreimbach-Kaulbach; Alois Kisner ab Aug. 2000, Wolfstein;

• Pfarrgemeinderat Mitglieder (PGR) von 2004 bis 2007 Pfr. Joachim Fuhl, (Kraft des Amtes bis 2006) Wolfstein; Pfr. Mathias Köller, (Kraft des Amtes ab 2007) Lauterecken; Winfried Kling (Vorsitzender), Wolfstein; Monika Groß (Stellvertreterin des Vorsitzenden, Schriftführerin), Marianne Kling, Wolfstein; Gabriela Hilda Kramb, Oberweiler- Tiefenbach; Wolfgang Scheerer, Wolfstein; Hans Schwickert, Kreimbach-Kaulbach;

57 • Pfarrgemeinderat Mitglieder (PGR) von 2008 bis 2011 Pfr. Mathias Köller, (Kraft des Amtes ab 2007) Lauterecken; Winfried Kling (Vorsitzender), Wolfstein; Inge Lütz (Stellvertreterin des Vorsitzenden), Oberweiler-Tiefenbach; Alois Kisner (Schriftführer), Wolfstein; Hedwig Lauer, Wolfstein; Wolfgang Scheerer, Wolfstein;

• Gemeinsamer Pfarrgemeinderat (PGR) von drei Gemein- den von 2012 bis 2015 Pfr. Mathias Köller, (Kraft des Amtes bis Dezember 2013) Lauterecken; Pfr. Anton Ociepka, Administrator, Wolfstein (Kraft des Amtes vom 01.12.2013 bis 30.08.2015), Pfr. Thomas Becker, Wolfstein (Kraft des Amtes vom 1.09.2015) Inge Lütz, (Vorsitzende) Oberweiler-Tiefenbach; Katharina Zimmer, (Stellvertreterin) Lauterecken; Regina Jäger, (Schriftführerin) Reipoltskirchen; Sofia Kisner, (Jugendvertreterin) Wolfstein; Angelika Ehrhardt, Nußbach; Karl-Rudolf Ennemoser, Cronenberg; Roswitha Kel- ler, Medard; Adolf Kisner, Wolfstein; Katharina Kisner, Wolf- stein; Bernadette Klein, Reipoltskirchen; Helen Mahr, Laute- recken; Dagmar Schmitt, Wolfstein; Wilfried Wendel, Medard; 16.4. Die Sakristane Bei den Aufgaben des Sakristanendienstes (im eigentlichen Sinn) können wir zwei große Aufgabenbereiche sehen und kurz und knapp in die beiden Worte fassen: Gottesdienst und Gotteshaus. In erster Linie gehört zum Sakristanendienst die äußere Vorberei- tung für sämtliche gottesdienstlich-liturgischen Handlungen. Wie zahlreich und vielfältig diese Aufgaben sind, mag folgende Auf- zählung zeigen. Gottesdienst • Zum Aufgabenbereich Gottesdienst sind etwa folgende Auf- gaben zu zählen:

58 • Liturgische Orte bereiten: Altar, Ambo, Sedes, Taufbrunnen usw., • Kerzen anzünden, Weihrauch bereithalten usw., • Liturgische Geräte und Gefäße für den Gottesdienst vorbereiten, • Liturgische Bücher bereitstellen und aufschlagen (können), • Liturgische Gewänder bereitlegen und anziehen helfen, • Messwein, Hostien, Öl, Kerzen usw. einkaufen und entspre- chend der Feier bereitlegen, • Glocken, Licht, Lautsprecher usw. bedienen, • Festtage und geprägte Zeiten rechtzeitig und sinngemäß vorbereiten, • Besondere Feiern und Gottesdienste rechtzeitig mit den zustän- digen Personen absprechen und entsprechend vorbereiten, • Die örtlichen Gebräuche kennen und darüber informieren können (besonders gegenüber Priestern von auswärts), • Für eine ruhige und gesammelte Atmosphäre in der Sakris- tei besorgt sein, • Die dem Sakristan zukommenden Aufgaben während der je- weiligen Feiern kennen und wahrnehmen, • Aufmerksamkeit für besondere Vorkommnisse und sach – und situationsgerechtes Reagieren, • Nach dem Gottesdienst alles retablieren, • Außerhalb der Gottesdienste bzw. Festtage und Festzeiten li- turgische Gewänder und liturgische Geräte und Gefäße usw. sachgerecht und werterhaltend aufbewahren, reini- gen, pflegen, instand setzen (lassen). 16.4.1. Sakristane: • in der Kirche St. Philippus und St. Jakobus in Wolfstein Friederike Hinz, Kreimbach-Kaulbach; † Kazimierz Opaluch; Wolfstein; Maria Kisner (Sen), Wolfstein; Maria und Alois Kis- ner, Wolfstein; • in der Wallfahrtskapelle Herz Mariä in Kaulbach

59 Friederike Hinz, Kreimbach-Kaulbach; Frau Helbarth; Maria und Alois Kisner, Kreimbach-Kaulbach; Barbara Ergüden, Kreim- bach-Kaulbach; Maria Elisabetha Zimniak, Kreimbach-Kaulbach; 16.5. Die Organisten In den Gottesdiensten ist die Orgel meist Begleitinstrument für den Gemeindegesang. Zum liturgischen Orgelspiel gehören aber auch das freie Orgelspiel zum Eingang und Ausgang, meditative Musik zur Kommunionausteilung und improvisierte Vor – und Nachspiele der Gemeindelieder. Mit ihrem Können bringen Orga- nisten die „Königin der Instrumente“ zum Klingen, regen zum Mit- singen, zum Zuhören an. Musik gehört zur Liturgie im Gottesdienst. Wer einmal dem in- spirierten und begeisternden Spiel eines Organisten zugehört hat, weiß: auch mit Musik lässt sich Glaube verkünden. 16.5.1. Lehrer, Organist und Leiter des Kirchenchores Hein- rich Hess zu Grabe getragen Große Wolfsteiner Abordnung gab ihm in Neustadt das letzte Geleit Lehrer Heinrich Hess, der als Erzieher von 1925 bis 1962 in Wolfstein tätig war, ist im Alter von 70 Jahren in Frankenthal ver- storben. Er wurde auf dem Friedhof in Neustadt an der Weinstra- ße beigesetzt. Als junger Lehrer kam Heinrich Hess 1925 nach Wolfstein, das ihm zur zweiten Heimat wurde. Eine ganze Generation der Wolf- steiner Bevölkerung ging durch seine Schule. Der Jugend in jeder Weise ein Vorbild, als Pädagoge hervorragend, gab er seinen Schü- lern ein solides Wissen mit auf den Lebensweg. Während seiner ganzen Dienstzeit leitete er als Dirigent den Männergesangverein Wolfstein. Es war ein schönes Zeichen der Verbundenheit, dass ihn seine damaligen Sänger auf seinem letzten Weg begleiteten. Von der katholischen Kirchengemeinde Wolfstein nahm eine gro- ße Abordnung an der Beerdigung teil, um den früheren Organis- ten und Leiter des Kirchenchors zu ehren. Zahlreiche Kranznie-

60 derlegungen bekundeten die große Beliebtheit des Verstorbenen. Pfarrer Kolb aus Wolfstein sprach anerkennende Worte für die un- ermüdliche Tätigkeit des Verstorbenen als Organist und Leiter des Kirchenchors. Im Namen der Lehrerschaft von Wolfstein und Umgebung leg- te Rektor Siebler von der Mittelpunktschule Wolfstein einen Kranz nieder. Er hob noch einmal die Verdienste des Kollegen Hess als Pädagoge und Christ hervor. Im Auftrag der Stadt Wolfstein sprach Bürgermeister Schick letzte Grußworte. Mit den Chören „Herr, gib ihnen die ewige Ruh“ und „Heilig, heilig“ aus der deutschen Mes- se, die der Verstorbene mit dem Chor während seiner langjähri- gen Dirigentenzeit eingeübt hatte, ehrte der MGV Wolfstein Hein- rich Hess und der Vorsitzende des Sängerkreises Glan-Lauter, Dr. Rübel, sprach für den Pfälzischen Sängerbund Abschiedsworte. Zeitung: November 1966,

• Organisten: Gerold Antoni, Lauterecken; † Lehrer Heinrich Hess, Wolfstein; † Alois Dietrich, Neukirchen am Potzberg; Regina Jäger, Reipolts- kirchen; Hildegard Baldauf, ; Maria Wagner-Herzer, Lau- terecken; Tom Roland, ; 16.6. Die Messdiener In der Diözese Speyer gibt es rund 7000 „Minis“, Mädchen und Jungen zwischen 9 und 20 Jahren, die regelmäßig die Gottesdiens- te, Andachten, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen in ihren Ge- meinden mitgestalten. Sie engagieren sich ehrenamtlich, treffen sich zu Gruppenstunden, veranstalten Freizeiten und leisten in den Pfarreien oft eine großartige Jugendarbeit.

• Messdiener aus verschiedenen Quellen (Notizen), die er- fasst wurden: Emanuel Becker, Wolfstein; Tina Becker, Wolfstein; Thomas Bi- gus, Wolfstein; Hermann Dietrich; † Christian Ecker, Wolfstein; Helmut Ecker; Adolf Engraf, Wolfstein; Katharina Engraf, Wolf-

61 stein; Rheinhold Heid; Chiara Jausel, Wolfstein; Janina Jausel, Wolfstein; Jennifer Jung, Wolfstein; Elisabeth Kisner, Wolfstein; Franziska Kisner, Wolfstein; Philipp Kisner, Wolfstein; Theresia Kisner, Wolfstein; Benjamin Kling, Wolfstein; Christopher Kling, Wolfstein; John Kramp, Oberweiler-Tiefenbach; John Kramp, Oberweiler-Tiefenbach; Anna Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Ste- fan Richard, Kaulbach: Madlen Rösner. Wolfstein; Ewald Ro- senberger, Wolfstein; Werner Kurt Rosenberger, Wolfstein; An- drea Schappert, Kreimbach-Kaulbach; Ewald Scheffler; Anna Scheerer, Wolfstein; Joachim Scherer; Matthias Scheidt, Kreim- bach-Kaulbach; Sebastian Scheidt, Kreimbach-Kaulbach; Micha- ela Schmitt, Wolfstein; Christine Schwickert, Kreimbach-Kaul- bach; Tanja Schwickert, Kreimbach-Kaulbach; Werner Strehl; Christian Zinn, Kreimbach-Kaulbach; Daniel Zinn, Kreimbach- Kaulbach; Nicole Zinn, Kreimbach-Kaulbach; Sebastian Zinn, Kreimbach-Kaulbach; Bis jetzt sind es: Angelina Jensen, Relsberg; Madeleine Louisa Jen- sen, Relsberg; David Köhler, Medard; Denis Lidak, ; Se- bastian Parzygnat, Wolfstein; Natascha Marie Schulz, Oberweiler- Tiefenbach; Lukas Wedel, Wolfstein; Dustin Wendel, Medard; Melvin Wendel, Medard. 16.7. Die Lektoren Dadurch, dass Gott in seinem Wort tatsächlich unter uns ist, ge- winnt der Dienst des Lektors besondere Bedeutung. Denn der Lek- tor bzw. die Lektorin lesen nicht irgend etwas vor, sondern leihen gleichsam seine/ihre Stimme Gott, der nicht sichtbar, aber doch mitten in der Gemeinde anwesend ist. Es geht also nicht darum, nur verständlich zu lesen, vielmehr gilt es, Gott zu Wort kommen zu lassen. Der Lektor spricht etwas aus, was ein anderer, Gott selbst zu uns spricht, seine Person ganz und gar zurück nimmt, dass er verhalten und doch deutlich spricht, nicht unnötig dramatisierend und gestikulierend. Er hat alles zu vermeiden, was so aussieht, als ob er Jesus selbst spielen wollte. Er kann vielmehr darauf vertrau- en, dass das Wort wirkt, weil es das Wort eines Mächtigen ist. Er

62 muss nur glauben, dass es Gott ist, der sich an uns richtet. Deswe- gen steht auch der Ambo meist an einem isolierten Ort, der Ge- meinde gegenüber.

• Lektoren: Irene Scheidt, Kreimbach-Kaulbach; Cäcilie Caspers, Kreimbach- Kaulbach; † Wolfgang Engert, Wolfstein; Alois Kisner, Wolfstein; Marianne Kling, Wolfstein; Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Brigitte Schappert, Kreimbach-Kaulbach; Wilfried Wendel, Me- dard; Regina Werner, Kreimbach-Kaulbach; 16.8. Blumenschmuck in der Kirche Die Gestaltung mit Blumen in sakralen Räumen hat nicht im- mer eine rein schmückende Funktion, sondern kann darüber hin- aus Botschaften vermitteln, gemeinschaftsstiftend wirken und in- haltliche Zusammenhänge schaffen. Sehr anschaulich wird dies in dem abgebildeten Kirchenschmuck für den Palmsonntag: Palmwe- del, Dornenkrone und Osterglocke erinnern an die gesamte öster- liche Botschaft von Jesu Einzug in Jerusalem, seinem Leiden am Kreuz und der Überwindung des Todes. Bemerkenswert ist, dass ein so ambivalentes Geschehen in der Blumenkunst trotzdem eine sehr eindrückliche und in sich stimmige Anmutung besitzen kann. Nachdem aber der Kirchenschmuck immer mehr Gestalt an- nahm und nicht nur der Altarraum, sondern der gesamte lichtdurch- flutete Kirchenraum durch die Anordnung des Blumenschmucks unterstrichen wurde, wandelten sich die Zweifel in wohlwollende Äußerungen. Gemäß den liturgischen Farben wurde das Farbkon- zept der Blumen auf den Anlass der Erstkommunion abgestimmt.

• Zuständig für Blumenschmuck waren und bis jetzt sind: in Wolfstein: Friederike Hinz, Kreimbach-Kaulbach; Marian- ne Kling, Wolfstein; Maria Kisner (Sen.), Wolfstein; Marianne Kling, Wolfstein; Maria Wedel, Wolfstein; in der Wallfahrtskapelle Herz-Mariä in Kaulbach: Friederi- ke Hinz, Kreimbach-Kaulbach; Alois und Maria Kisner, Kreim-

63 bach-Kaulbach; Barbara Ergüden, Kreimbach-Kaulbach; Maria Elisabetha Zimniak, Kreimbach-Kaulbach; 16.9. Kirchenwäsche in der Kirche Reinigung und Instandhaltung der Kirche, Pflege der Kirchenwä- sche und vor allem die Vor – und Nachbereitung der Gottesdienste gehören zu den Aufgaben eines Küsters. „Ich beginne immer zei- tig, um fertig zu sein, wenn ich die Kirchentüren öffne“, erklärt ein Küster. „So können die Gemeindemitglieder schon vor dem Gottes- dienst ungestört in der Kirche sitzen und beten.“ • Zuständig für Kirchenwäsche waren und bis jetzt sind: Friederike Hinz, Kreimbach-Kaulbach; Maria Kisner, (Sen.), Wolfstein; Alois und Maria Kisner, Wolfstein; Maria Elisabetha Zimniak, Kreimbach-Kaulbach; 16.10. Kirchenreinigung Die Kirche reinigt bei uns keine Firma, sondern dies wurde frü- her von Gemeindemitgliedern ehrenamtlich und jetzt entgeltlich getan. Besonders anstrengend ist es im Winter, wenn Schnee und Salz so hartnäckig sind, dass man mehrmals „schrubben“ muss, um die Fußböden wieder sauber zu bekommen. Zum Glück ist das aber nur selten der Fall! Über tatkräftigen Nachwuchs aus der Ge- neration „U 45“ würden wir uns freuen!

• Zuständig für Kirchenreinigung waren und bis jetzt sind: in Wolfstein: Waltraud Rosenberger, Barbara Ergüden, Kreimbach-Kaulbach; • in der Wallfahrtskapelle Herz-Mariä in Kaulbach: Maria Elisabetha Zimniak, Kreimbach-Kaulbach; Maria und Alois Kisner, Wolfstein; Barbara Ergüden, Kreimbach-Kaulbach; 16.11. Außenanlage Pflege der Anlagen „Rund um die Kirche“ in Wolfstein und in Kaulbach ist auch eine Möglichkeit, die Kirchengemeinde tatkräf- tig zu unterstützen.

64 • Zuständig für die Außenanlage waren und bis jetzt sind: in Wolfstein: Alois Kisner, Wolfstein; in der Wallfahrtskapelle Herz-Mariä in Kaulbach Josef Richard, Kreimbach-Kaulbach; Alois Kisner, Wolfstein; Bar- bara und Akim Ergüden, Kreimbach-Kaulbach; Maria Elisabe- tha Zimniak, Kreimbach-Kaulbach; 16.12. Krippen-Aufbau und Ausbau Krippen sind nicht nur eine Möglichkeit, die Geburt Christi bild- haft darzustellen, sondern auch eine große Herausforderung, die- ses Ereignis bestmöglich in Szene zu setzen. Die Kunst bei dieser Krippenform besteht darin, die Darstellung auf möglichst engem Raum unterzubringen, ohne dabei aber den Charakter einer Krip- pe zu verwischen.

• Zuständig waren und bis jetzt sind: in Wolfstein: Anna Engraf, Wolfstein; Alois Kisner, Wolfstein; Katharina Kis- ner, Wolfstein; Maria Kisner, Wolfstein; Viktor Kisner, Wolfstein; Marianne Kling, Wolfstein; Winfried Kling, Wolfstein; Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Wolfgang Scheerer, Wolfstein; Maria We- del, Wolfstein; • in der Wallfahrtskapelle Herz-Mariä in Kaulbach Friederike Hinz, Kreimbach-Kaulbach; Wolfgang Caspers, Kreim- bach-Kaulbach; Alois Kisner, Wolfstein; Maria Kisner, Wolfstein; Josef Richard, Barbara und Akim Ergüden, Kreimbach-Kaulbach; Maria Elisabetha Zimniak, Kreimbach-Kaulbach; 16.13. Blumenteppiche und Fronleichnamsfeste Zu einem Stück liebgewordener Erinnerung sind die früheren Fronleichnamsprozessionen der katholischen Kirchengemeinde geworden. Viele Frauen und Kinder suchen schon einige Tage vor dem Fronleichnamsfest auf den Wiesen und Feldern rund um den Ort

65 Blumen, „strippen“. Die Blüten von Ginster, Lupinen, Margeri- ten, Flieder, Klee und vielen anderen farbigen Pflanzen werden in mühsamer Arbeit abgepflückt. Am Morgen des Fronleichnams- festes werden die gesammelten Blüten zu kunstvollen Blumentep- pichen gelegt. Jahr für Jahr lassen sich die Gruppen neue Motive rund um das Fronleichnamsfest und die Kirche einfallen und die Ideen scheinen den Gruppen niemals auszugehen, ob Motiv oder Form des Blumenteppichs, es ist immer wieder etwas Neues dabei. Fronleichnam. Damit alles rechtzeitig bis zur Prozession fer- tig ist, arbeiten viele fleißige Helfer Hand in Hand, nicht nur die Blumenteppiche werden gelegt, sondern auch die Altäre müssen aufgebaut und geschmückt werden, was auch noch mit viel Arbeit verbunden ist. Das Fronleichnamsfest ist für unsere Gemeinde allerdings mehr als nur ein schöner alter Brauch geworden. Hier wird nicht nur das Brauchtum gepflegt, sondern auch aktiv an der Gemeinde, am Miteinander gearbeitet. Ob jung, ob alt, alle arbei- ten zusammen, man trifft sich, plant gemeinsam, geht zusammen „strippen“, erzählt und lacht zusammen, lernt einander besser oder auch anders kennen. In der Zeit von 1993 bis 1999, als die Familie Alois Kisner in Kaulbach wohnte, fanden die Fronleichnamsprozessionen in Kaul- bach statt. Ab 2000 wurden die Feier und die Fronleichnamspro- zessionen nach Wolfstein zurück verlegt. Die Frauen von der Kfd unter der Leitung von Fr. Marianne Kling, die auch lange Jahre beim Schmücken selbst geholfen hat, hat die anderen Christen mo- tiviert, die Blumenteppiche „zu legen“. 16.14. Frauengemeinschaft (Kfd) Die Kfd ist mit rund 500.000 Mitgliedern in 5.300 pfarrlichen Gruppen der größte Frauenverband und der größte katholische Verband Deutschlands. Die Kfd ist ein Verband von Christinnen, die sich mutig und wirksam für andere einsetzen und eine Weggemeinschaft in der Kirche, in der Frauen ihren Glauben neu entdecken und Kirche mitgestalten.

66 Die Kfd ist ein Forum für Initiativen im politischen Raum, in der jede Frau Vorschläge einbringen kann, Gesellschaft mitzugestalten. Sie sind eine Gemeinschaft von Frauen für Frauen, die sich in den unterschiedlichsten Lebenssituationen wechselseitig unterstützen. 16.15. Sternsinger Als Sternsinger bezeichnet man drei als Heilige Drei Köni - ge gekleidete Menschen, die in der Zeit der zwölf Weihnachtstage vom 25. Dezember bis zum 6. Januar und teilweise auch darüber hinaus Geld für wohltätige Zwecke sammeln. In der Tradition der Heiligen Drei Könige, die dem Stern zum Kind in der Krippe folg- ten und ihm ihre Gaben brachten, besuchen die Sternsinger die Menschen, bringen den Segen in die Häuser und Wohnungen und sammeln Spenden für hilfsbedürftige Kinder in aller Welt. Im Jah- re 1959 wurde die Aktion erstmals gestartet. Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Insgesamt waren unsere Sternsinger an drei Tagen mit Ihren Betreuerinnen und Betreuern in den Gemeinden der Pfarrei Lau- terecken unterwegs. Sie brachten die frohe Botschaft von der Ge- burt Jesu zu den Menschen und den Segen in die Häuser der Men- schen. Unser Dank gilt allen Spenderinnen und Spendern. Ebenso danken wir allen Helferinnen und Helfern, sowie den Begleiterin- nen und Begleitern dieser Aktion.

Insgesamt haben die Kinder in diesen Jahren gesammelt: 2017 2016 2015 2014 2013 2012 Alle Gem. € 5.635,00 € 5.374,59 € 4.791,00 € 4.500,16 € 5.361,38 € 3.861,01 Sternsinger 40 40 45 51 29

• Zuständig für die Sternsingeraktion 2014 der Pfarreien Lauterecken, Reipoltskirchen und Wolfstein Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Angelika Ehrhardt, Nuß- bach; Karl-Rudolf Ennemoser, Cronenberg; Melanie Jefferson, Wolfstein; Roswitha Keller, Medard; Bernadette Klein, Reipolts-

67 kirchen; Maria Kisner, Wolfstein; Katharina Kisner, Wolfstein; Martina Kullack, Lohnweiler; Helen Mahr, Lauterecken; Chris- tiane Moser, Wolfstein; Pfr. Anton Ociepka, Wolfstein; Wilfried Wendel, Medard;

• Zuständig für die Sternsingeraktion 2015 der Pfarreien Lauterecken, Reipoltskirchen und Wolfstein: Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Angelika Ehrhardt, Nuß- bach; Karl-Rudolf Ennemoser, Cronenberg; Leon Groß, Cronen- berg; Melanie Jeffenson, Wolfstein; Roswitha Keller, Medard; Fran- ziska Kisner, Wolfstein; Katharina Kisner, Wolfstein; Maria Kisner, Wolfstein; Sofia Kisner, Wolfstein; Theresia Kisner, Wolfstein; Ber- nadette Klein, Reipoltskirchen; Martina Kullack, Lohnweiler; Anna Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Christiane Moser, Wolfstein; Helen Mahr, Lauterecken; Hannah Neurohr, Oberweiler-Tiefenbach; Pfr. Anton Ociepka, Wolfstein; Christa und Wilfried Wendel, Medard;

• Zuständig für die Sternsingeraktion 2016 der Gemeinden Lauterecken, Wolfstein und Reipoltskirchen: Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Cilly und Wolfgang Caspers, Kaulbach; Angelika Ehrhard, Nußbach; Karl-Rudolf Ennemoser, Cronenberg; Leon Groß, Cronenberg; Ruth Heß, Reipoltskirchen; Jürgen Jensen, Relsberg; Roswitha Keller, Medard; Franziska Kis- ner, Wolfstein; Maria Kisner, Wolfstein; Theresia Kisner, Wolfstein; Bernadette Klein, Reipoltskirchen; Anna Lütz, Oberweiler-Tiefen- bach; Christiane Moser, Wolfstein; Hannah Neurohr, Oberweiler- Tiefenbach; Arnold Nickel, Nußbach; Wolfgang Rhein, Sien; Maria Wedel, Wolfstein; Christa und Wilfried Wendel, Medard.

• Zuständig für die Sternsingeraktion 2017 der Gemeinden Lauterecken, Wolfstein und Reipoltskirchen: Pfr. Thomas Becker, Lauterecken; Cilly und Wolfgang Caspers, Kreimbach-Kaulbach; Angelika Ehrhard, Nußbach; Martin Effgen, Lauterecken; Leon Groß, Cronenberg; Ruth Heß, Reipoltskirchen; Roswitha Keller, Medard; Elisabeth Kisner, Wolfstein; Franziska

68 Kisner, Wolfstein; Katharina Kisner, Wolfstein; Maria Kisner, Wolf- stein; Bernadette Klein, Reipoltskirchen; Jutta Klein, Ebernburg; Carolin Kullack, Lohnweiler; Anna Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Inge Lütz, Oberweiler-Tiefenbach; Hannah Neurohr, Oberweiler- Tiefenbach; Arnold Nickel, Nußbach; Pfr. Anton Ociepka, Wolf- stein; Wolfgang Rhein, Sien; Christa und Wilfried Wendel, Medard.

17. Schlusswort und Spender bis zum 05.01.2016 Zum Schluss möchte ich mich auch bei allen bedanken, die mir geholfen haben, das religiöse Leben in der Gemeinde, Schätze der Gemeinde St. Philippus und St. Jakobus Wolfstein und seit 1. Janu- ar 2016 der Pfarrei Hl. Franz Xaver in Lauterecken lebendig zu er- halten. Auch danke ich allen, die bei der Glaubensvermittlung mit- gewirkt haben. Sie haben den Stab des Glaubens von ihren Eltern übernommen und ihn weitergegeben an andere Generationen. Be- sonders bedanke ich mich bei allen, die mich mit verschiedenen Berichten aus Zeitungen, aus verschiedenen Büchern, und mit Bil- dern mit Rat und Tat unterstützt haben. Wie wir alle wissen, gehö- ren zur Gemeinde nicht nur Gotteshäuser, die oft renovierungsbe- dürftig oder zu verkaufen sind, sondern auch das aktive Leben der Gemeinde, das nicht verborgen bleiben soll. Seit 01.01.2017 gehören zu den Schätzen nicht nur die Gemein- de Wolfstein, sondern auch die Gemeinden Lauterecken und Reipoltskirchen. Die Geldspenden erbrachten bis 16.01.2017 das stolze Ergebnis von € 2.605,05 €. Das Geld wurde auf das Konto der katholischen Kirchenstiftung für das Buch „Schätze der Gemeinde St. Philip- pus und St. Jakobus Wolfstein und seit 1. Januar 2016 der Pfar- rei Hl. Franz Xaver in Lauterecken“ eingezahlt. Da kamen auch andere Spender dazu: Fam. Bernhard Beerbaum, Schweisweiler; Cäcilia Bollenbacher, Lohnweiler; Ida Bruch, Göllheim; Elmar Christmann, Kreimbach-Kaulbach; Pfr. Kazimierz Cwierz, Kusel; Bożena Eckhard, Ginsweiler; Fam. Heinz Hellwig, Lauterecken; Anna Engraf, Wolfstein; Fam. Brigitte und Rudolf Ennemoser, Cro-

69 nenberg; Angelika Ehrhardt, Nussbach; † Rosa Glas, Göllheim; Mo- nika Jung, Keimbach-Kaulbach; Fam. Alois Kisner, Wolfstein; Pfr. Mathias Köller, Lauterecken; Fam. Jaroslaw Lidak, Ginsweiler; † Dr. Carla Listmann, Oberwiesen; Pfr.i.R. Margrit Listmann, Ober- wiesen; Gertrud Mayer, Nußbach; Fam. Hedwig und Henryk Ma- zurkiewicz, Kirchheimbolanden; Danuta Menke, ; Pfr. Anton Ociepka, Wolfstein; Pfr. Eugeniusz Ociepka, Annweiler; An- drzej Parzygnat, Wolfstein; Gisela Paulus, Oberweiler-Tiefenbach; † Elisabeth Preis, Wolfstein; Rufina Zekic, Kreimbach-Kaulbach; Frank Schmitt, Wolfstein; Manfred Völker, Freigericht; Edmund und Adelheim Wildanger, Reipoltskirchen; Kristin Theißinger, Kreimbach-Kaulbach; Ich bedanke mich bei den Pfarrern, Thomas Becker, Mathias Köller und bei denen, die die Korrektur in dieser kurzen Zeit vor- genommen haben. Ich bedanke mich bei den Herren Bernhard Beer­baum und Hans Könsgen und bei Frau Hildegard Bohnert, die zur Verschönerung des Buches viel beigetragen haben. Ich bedan- ke mich auch sehr herzlich bei den Herren Werner Rosenberger und Hermann Dietrich und bei den Frauen Marianne Kling, Ursula Ranke-Wolf und Inge Lütz für Bilder, die sie mir ausgeliehen haben. Ich bedanke mich auch sehr herzlich beim Fotograf Horst Stan- ge aus Göllheim, der die Kirche und die Paramente fotografiert hat. Ich bedanke mich auch für die guten Taten vieler Menschen in den Gemeinden und der Pfarrei. Ich hoffe und wünsche mir aus gan- zem Herzen, dass die guten Taten vieler guter Menschen auch die anderen wecken und sie motivieren zu neuen guten Taten in der damaligen Gemeinde und in der jetzigen Pfarrei Hl. Franz Xaver Lauterecken. Mein Dankeschön allen möchte ich zum Ausdruck bringen mit dem Wunsch, dass der liebe Gott sie für ihr Engage- ment und ihre Hilfsbereitschaft mit seinem Segen reich belohne! Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unter- stützung der Ausgabe der Festschrift „Schätze der Gemeinde St. Phi- lippus und St. Jakobus Wolfstein und seit 1. Januar 2016 der Pfar- rei Hl. Franz Xaver in Lauterecken“.

70 18. Schlussworte von Pfr. Thomas Becker „Begegne dem, was auf Dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung“ (Franz von Sales) Liebe Christen von Wolfstein,

sich Veränderungen zu stellen, gewinnt in der heutigen Zeit im- mer mehr an Bedeutung und zieht sich durch alle Lebenslagen. An- gefangen bei den Kindern im Kindergarten oder in der Schule, bei den Jugendlichen und Erwachsenen in der Ausbildung oder im Be- ruf bis hin zu unserer Freizeit. Auch Sie, als Katholische Kirchen- gemeinde SS. Philippus und Jakobus von Wolfstein innerhalb der Großpfarrei Hl. Franz Xaver, haben sich innerhalb der letzten Jahre großen Veränderungen stellen müssen. Noch vor 30 oder 40 Jahren hätte beispielsweise niemand daran gedacht, dass Kirchengemein- den einmal fusionieren, Kirchen geschlossen oder sogar verkauft werden. Rückblickend auf die vergangenen Jahre seit der Zusam- menführung zu einer Großpfarrei, kann man jedoch sagen, dass diese Veränderungen offen und zuversichtlich angegangen wurden. Dafür möchte ich Ihnen als Pfarrer einer, ehemaliger dreier selbst- ständiger Pfarreien, Dank aussprechen und um Zuversicht und Gelassenheit bitten. Was jedoch unsere unruhige Zeit zu allererst braucht ist Geduld. Fast etwas provozierend möchte ich sagen: Ge- duld mit Gott, mit den Mitmenschen und mit mir selbst. Ein Theo- loge unserer Tage, der Jesuit Tomas Halik, sagt sogar: „Wer glaubt, muss große Geduld haben können!“ Und Halík fährt fort: „Glaube, Hoffnung und Liebe sind drei Aspekte unserer Geduld mit Gott; sie sind drei Möglichkeiten, mit der Erfahrung der Verborgenheit Gottes umzugehen. Dass der Glaube nicht nur eine Lebensaufgabe sein kann, sondern eine lebenslange Herausforderung darstellt, ist kein großes Geheimnis und keine neue Erkenntnis. Durststrecken, Wüstenerfahrungen und Dunkelheiten gehören genauso zum per- sönlichen Glauben wie Euphorie, Begeisterung, Staunen und Er- griffensein. Und von Zeit zu Zeit verliert sich sogar der Weg, denn zu dieser Wüste gehört ein ständiges Suchen und ein zeitweiliges

71 Herumirren, manchmal müssen wir erst recht in den Abgrund, in das Tal der Schatten hinabsteigen, um den Pfad wieder zu finden. Würde ER nicht hindurchführen, so wäre es kein Weg zu Gott – denn Gott wohnt nicht an der Oberfläche.“ Vielleicht muss sich jede und jeder, der sich auf den Weg des Glaubens gemacht hat, diese Erkenntnis, ich würde sogar von ei- ner Tatsache sprechen, immer mal klarmachen. Gott wohnt nicht an der Oberfläche und für unseren Glauben und mein Christsein braucht es Zeit und Bereitschaft. Als Ihr Pfarrer möchte ich Sie da- her ermutigen, neu und entschlossen Ihren Glauben zu leben und sich am Leben der Pfarrei doch wieder zu beteiligen und evtl. neu einzusteigen. Ich darf als Christ das umsetzen und leben, was ich vom Evangelium verstanden habe. Mehr brauche ich gar nicht tun, aber weniger sollte es auch nicht sein. Liebe Mitchristen, ich wünsche uns allen, dass wir den Glau- ben nicht alleine, sondern gemeinsam feiern. Es ist schließlich der Grund, warum wir uns regelmäßig Sonntag für Sonntag in der Kir- che versammeln. In unserer schönen und gemütlichen Wolfsteiner Kirche, die durchaus noch freie Plätze hat. Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam macht Glauben Spaß! Mögen wir den Din- gen, die auf uns zukommen, nicht mit Angst, sondern mit Hoff- nung und Geduld begegnen. Unser Glaube an Gott wird uns dann auch durch Höhen und Tiefen begleiten. In diesem Sinne segne Sie alle der verborgene und doch Gott! Das wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Thomas Becker

72