# 85 Saison 2012/2013 UNTER So, 19.05.2013 1. FC Kaiserslautern e.V. vs. DIE FC St. Pauli HAUT INHALT

Hier und Jetzt...... 3 München...... 13 Sektion Stadionverbot Frankfurt...... 14 Pfullendorf/Frankfurt...... 3 Jena...... 14 Regensburg...... 5 New York...... 14 Medienecke Blick zurück Die 360°-Drehung von Cardiff City...... 14 3 Jahre Förderkreis...... 6 Unsere Kurve BKA kauft umstrittene Sieben Jahre Block 7.1...... 7 Überwachungssoftware FinSpy...... 15 Ein Blick auf Unterwegs in Dortmund: Protest gegen Österreich...... 17 Topspielzuschläge...... 12 Tschechien...... 23 Aalen: Aufruf an Fans...... 12 Türkei...... 25 Leipzig: Red Bull rüstet für die 3. Liga.. 13 Estland...... 29 Kurz und Knapp In eigener Sache...... 31 Dortmund...... 13 IMPRESSUM Herausgeber: Frenetic Youth Layout: Flo, LukasL Auflage: 500 Druck: Geier Texte: JulianM, Ruven, Alex, RobertHD, Neubi, Bilder: der-betze-brennt.de, FY, www Pat, Andi, Guschd, Tobi, Uli, Rapha, ManuelD, JC, DennisG, Fabi, DomiP, Max, Lars, Julian KONTAKT Internet: www.frenetic-youth.de Wenn ihr mehr über uns erfahren möchtet oder www.keep-on-rising.de Fragen habt, dann sprecht uns doch einfach im Stadion an! Allgemein: [email protected] Wir freuen uns über jedes neue Gesicht.

Unter die Haut: [email protected] Förderkreis: [email protected]

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Das „Unter die Haut“ ist kein Erzeugnis im Sinne des Presserechts. Alle Texte, Grafiken und Bilder sind rechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Genehmigung der Frenetic Youth Kaiserslautern verwendet werden. Die Texte spiegeln lediglich die Meinung des Verfassers und nicht zwangsläufig die der Gruppe wider. 2 HIER UND JETZT Liebe Leserinnen und Leser, Für den entspannten vorläufigen Saisonabschluss da ist er also, dieser verflixte dritte Platz, der den gegen den FC St. Pauli hat sich die Redaktion 1. FC Kaiserslautern e.V. zur Teilnahme an der derweil zwischen all der Hektik erneut redlich Relegationsrunde zur Qualifikation für die erste Mühe gegeben, euch eine umfangreiche und Fußball- berechtigt! Lange haben wir qualitativ anspruchsvolle Ausgabe zu konzipieren. zittern, leiden und fluchen müssen ob der teils arg Profitieren konnten die Schreiber dabei vom verkrampften, blutleeren Darbietungen der Kicker Reisefieber gleich mehrerer Jungs aus unseren im rot-weißen Dress, letztendlich ging dennoch Reihen, die in den vergangenen Tagen und Wochen (fast) alles gut. Freilich wäre ein direkter Aufstieg halb Europa bereisten und dabei dem ein oder für das Nervenkostüm aller Beteiligten sicher von anderen Sportplatz einen Besuch abstatteten. Was Vorteil gewesen, aber man muss nehmen, was dabei herum gekommen ist, lest ihr in insgesamt kommt – die Entscheidung, wem unser Team sechs Hoppingberichten aus vier Ländern, inklusive am 23. und 27. Mai gegenüber stehen wird, stand einem ausführlichen Reisebericht aus Istanbul, der allerdings zum Redaktionsschluss noch nicht fest; dem Leser zusätzlich einen interessanten Einblick ganz so aktuell sind selbst wir nicht! in die kulturelle Vielfalt der türkischen Metropole am Bosporus verschafft. Wie auch immer der Gegner in den letzten zwei Mal 90 Minuten (oder mehr) dieser Habt ihr außerdem Anregungen und Kritik und/ Spielzeit jedoch heißen mag – die Vorgabe oder Verbesserungsvorschläge für die kommende sollte klar sein: Gas geben FCK, und ab mit dir „Unter die Haut“-Saison? Wir freuen uns stets über ins Oberhaus! eure Nachrichten an [email protected]!

Eine extra Portion Motivation sollte nicht Bleibt uns also nichts mehr, als viel Spaß bei vonnöten sein, denn an diesen beiden Tagen der Lektüre zu wünschen; zum entscheidenden werden wir alle brennen, bis in die Haarspitzen! Rückspiel in der Relegation wird aller Voraussicht Lasst uns also ein weiteres Kapitel unserer nach eine Sonderausgabe in abgespeckter Form Geschichte aufschlagen und die Rückkehr auf erscheinen, lasst euch also überraschen! Bis dahin, die große Fußballbühne perfekt machen! macht's gut! ▐ SEKTION STADIONVERBOT SC Pfullendorf (0:0) 1.FC Kaiserslautern e.V Amateure 1.FC Kaiserslautern e.V (4:1) FSV Frankfurt Samstag, 04.05.2013 – Auswärtsspiel unserer stehen. Die Antwort lautet: definitiv JA! Warum, Amas in Pfullendorf. Vorneweg: ein klasse wird euch in den nächsten Zeilen hoffentlich klar. Tag, und doch hatten wieder einige von uns ein seltsames Gefühl, als der Bus gen Bodensee 7:30 Samstagmorgen - Scheiß Wetter, leere Straßen bestiegen wurde. Man stellt sich in genau solchen und jeder Mensch dürfte normal noch in seinem Situationen als Stadionverbotler die Frage, ob Bett liegen. Doch rund 100 Fußballbegeisterte es überhaupt Sinn macht, 300 km quer durch befinden sich schon mit zwei Bussen unterwegs Deutschland zu kutschen, einen kompletten Tag in das 13.000 Einwohner fassende Städtchen im Bus zu verbringen und 90 Minuten lang vor Pfullendorf. Kaum war der Platz im Bus den Toren des Stadions im strömenden Regen zu eingenommen und die Brüder begrüßt, wurde 3 bereits in guter Laune zum ersten Schluck Bier in auseinandersetzen musste. Es herrschte allerdings den frühen Morgenstunden angesetzt. Während nur kurze Aufregung und blieb im weiteren der Fahrt wurde durchgehend gefeiert, Beats aus Verlauf des Tages ruhig. den 90ern und diverse Kaltgetränke machten den Vom Spiel selbst bekamen wir recht wenig mit. „Familienausflug“ perfekt! Passend zu der sich Trotz allem versuchten wir aus der Situation das am Siedepunkt befindenden Stimmung im Bus Beste zu machen und es erklangen Lieder wie wurden wir kurz vor Pfullendorf natürlich wieder „Always look on the bright side of life“, wo sich vom „Empfangskomitee“ inklusive feierlicher selbst der ein oder andere Polizist das Lachen Uniformen und blauer Festtagsbeleuchtung zum nicht verkneifen konnte. Stadion eskortiert. Das Spiel endete 0:0 und man machte sich wieder Singend und wortwörtlich feuchtfröhlich ging auf den Weg in Richtung Bus, mit dem man es anschließend zu Fuß zum Pfullendorfer dann nach einigen Kilometern eine Raststätte

Waldstadion. Desto näher man dem Stadion kam, ansteuerte und den Grill anschmiss! Einige desto leiser wurde es jedoch. Da ist es wieder, das entdeckten derweil den Fußballprofi in sich und schlimmste Gefühl und der wohl größte Schmerz, verwandelten kurzzeitig die Raststätte in ein den man als Fußballfan ertragen kann. Du stehst Fußballstadion. So mancher Spieler könnte sich vor einem elendigen Zaun und darfst einfach nicht gut und gerne eine Scheibe von den Ballkünsten weiter. Die Leute kommen und „verabschieden“ aus den Fanreihen abschneiden. Nach knapp zwei dich und du bist den Tränen nahe. Du stehst im Stunden war der Hunger gestillt und man trat nun strömenden Regen, umgeben von mindestens 20 endgültig die Heimreise an. Polizisten vor einem Regionalliga – Stadion und kommst dir vor wie ein Schwerverbrecher. Es Die Party im Bus ging weiter und die Zeit verging ist nahezu unmöglich, die Gedanken, die einem wie im Flug, ehe man in Kaiserslautern ankam. während diesen 90 Minuten durch den Kopf Ein unvergesslicher Tag neigte sich nun dem schießen, auf‘s Blatt zu bringen. Ende zu und man fiel doch recht „angeheitert“ und todmüde in sein wohl verdientes Bett. Nun denn, die Polizei wirkte einigermaßen Dieser Tag wird ewig in unseren Erinnerungen deeskalierend und ließ uns direkt vor dem bleiben, war er doch sehr wichtig für den Stadion das Spiel schauen. Einige „Ausreißer“ gab Zusammenhalt und baute uns Stadionverbotler es trotzdem und diese schafften es Erzählungen ungemein auf. zufolge doch tatsächlich ins VIP-Zelt, während der andere Haufen vor dem Stadion stand und Wenige Stunden später klingelte schon wieder der sich unnötigerweise kurzzeitig mit der Polizei Wecker, um sich auf den Weg in die Kaiserstadt zu 4 machen. Es stand das Heimspiel gegen den FSV SV'lern der anderen Gruppen. Der FCK gewann Frankfurt an, einem Mitkonkurrenten um den letztlich auch bei einem recht ansehnlichen Relegationsplatz für die 1. Bundesliga. Ein sehr Spiel mit 4:1 nach einer Pausenführung von wichtiges Spiel, da man den FSV und den 1. FC 4:0. Während dann kurz vor Spielende der Köln, welcher ein Tag zuvor in Bochum verlor, auf obligatorische Gang in Richtung Westkurve Abstand halten konnte. Mit einem Sieg kann man anstand, um dort auf seine Freunde zu warten, also den Relegationsplatz beim Auswärtsspiel in entschied sich meine Wenigkeit mit zwei anderen Regensburg sichern. SV'lern, den Grill vor unseren Räumlichkeiten Also total übermüdet an den Bahnhof und ab in anzuschmeißen und die Stadionrückkehrer mit die Bahn gen Kaiserslautern. Dort angekommen ein paar Steaks zu überraschen. Den sonnigen Tag ging es dann in unsere Räumlichkeiten und der ließ man dann zusammen bei Steaks und kühlen bereits anwesenden Runde wurde „Servus“ Getränken ausklingen, ehe es spät abends wieder gesagt. Mit der Zeit kamen dann immer mehr in die Bahn und dann nach Hause ins Bett ging. Leute und die Zeit, bis diese sich auf den Weg ins Stadion machten verging wie im Fluge. Und da Rundum kann man sagen, dass es ein wundervolles war es wieder, dieses scheiß Gefühl, wenn du dich Fußballwochenende mit den besten Leuten, auch schweren Herzens bei der Meute verabschiedest. vor den Toren war. Wir werden das, was wir so Naja wenigstens hast du ein paar geile Leute im lieben, das, woran wir glauben und das, wofür wir Stadion, die an dich denken und ein paar geile alle leben, niemals aufgeben! Leute vor den Toren, die dir die Zeit draußen um einiges leichter machen. It's the way I want to live, until the day I die! It's a part of my life, it's a part of my heart! ▐ Das Spiel schaute man dann gemeinsam mit den SEKTION STADIONVERBOT SSV Jahn Regensburg (1:3) 1. FC Kaiserslautern e.V. Letztes Auswärtsspiel für diese Saison und ein Schelm wer Böses denkt… Nach etwas Hin der Betze hat zum x-ten Mal die Chance, den und Her wurde dann noch schnell ein Treffpunkt Relegationsplatz aus eigener Kraft zu sichern. vereinbart um dann später gemeinsam in Kolone Da es gegen die schon sicher abgestiegenen in Richtung Regensburg zu cruisen. Regensburger gehen sollte, war alles andere als ein Auswärtssieg indiskutabel. Im strömenden Regen angekommen Entsprechend motiviert und mit der Vorfreude, verabschiedete man sich schnell vom Rest der einen entspannten Tag mit möglichst vielen Ultras und machte sich hinter dem Rücken der seiner Jungs und Mädels zu verbringen, kündigten Boys in green (black, blue…) in feinster A-Team sich auch dieses Mal wieder 14 Diffidatis Manier auf in die, sehr schöne, Innenstadt. Unser für die Fahrt in die Oberpfalz an. Allerdings Kutscher jagte das SV´ler Gefährt quer durch die machte uns kurz vor dem Wochenende das Regensburger Altstadt. Millimeter (!) genau ging eigene Busunternehmen einen Strich durch es an alten Gebäuden vorbei, Tische und Stühle die Rechnung und sagte kurzerhand den schon der Straßencafés mussten weichen und nach ein reservierten Bus ab. So musste auf die Schnelle paar verwirrten Gesichtern der Einheimischen umgeplant und alle Mitfahrer auf Autos und kam man am Kirchvorplatz mitten in einer Neuner verteilt werden. Im Übrigen wurden Hochzeitsgesellschaft zum Stehen. Yo, Lautre noch zwei weitere Busse kurzfristig abgesagt, is do! Nach schnellem umparken und bisschen 5 rumdackeln im Regen ließ sich die Reisegruppe anderen zusammen im Bus verbracht. Naja Unerwünscht in einem kleinem aber feinem was solls… Die Besatzung im eigenem Neuner Bistro nieder. Durch die angenehme Bedienung, machte auch was her und so vertrieb man sich die lecker Essen und keine nervigen Bullen vor Zeit mit rauchen, singen und dummgeschwätz. Ort verging die Zeit bis zum Schlusspfiff recht Die anderen Verkehrsteilnehmer hatten sicherlich schnell, ehe es gut gelaunt durch den jetzt auch ihren Spaß an unserem wunderschönen sicheren Relegationsplatz kurz vor Abpfiff wieder Kraftfahrzeug in dem optisch und akustisch Richtung Stadion ging. Bis hier hin alles entspannt den Zeiten von Backstreet Boys, N´Sync und im Freistaat Bayern. anderen Boygroups gedacht wurde. Am späten Abend kam man erstaunlicher Weise doch noch Nach der Begrüßung vor den Toren sollte es auch Zuhause an und so ging eine zwar etwas andere eigentlich wieder recht schnell nach Hause gehen. aber doch lustige und hoffentlich vorerst letzte Allerdings streunten 3,4 Zivis über den Parkplatz, 2.Liga Auswärstfahrt zu Ende. auf der Suche nach dem hochkriminellen Schwerverbrecher der es sich angeblich erdreistete Auch die ersten Spiele für uns Stadionverbotler den 4 Euro Parkgebühren nicht nachzukommen. sind vorbei. Der Schmerz sitzt weiterhin tief aber So kam es natürlich wie es kommen musste und mit dieser Leidenschaft und diesen wunderbaren die Policia hatte doch noch ihren Auftritt an Freunde im Rücken vergeht auch irgendwann diesem Tag. Nervige zwei Stunden verbrachte diese schwere Zeit. Wir sind da! Egal wo, egal man noch am Parkplatz bis es endlich zur Abfahrt wann! Ultras für immer! kam. Sollte es auf der Autobahn nur die linke Spur und das Vollgas geben gestaltet sich die Rückfahrt Danke für eure Unterstützung, Brüder! doch um einiges länger. Stolze 7,5 Stunden One heart, one love, one FamilY!▐ brauchte der Großteil für knappe 300 Kilometer. Die Zeit hätte man dann doch lieber mit allen BLICK ZURUECK 3 Jahre Förderkreis Wir drei haben nun also die Ehre, euch von unseren In der Anfangsphase bestand fast ausschließlich persönlichen Eindrücken der letzten drei Jahre nur Kontakt zu anderen Förderkreislern, da die im Förderkreis zu berichten. Dabei wurden wir Gruppe gefühlt doch etwas skeptischer den vielen auf unterschiedliche Art und Weise Förderkreis- neuen Gesichtern gegenüber war. Mitglieder. Während der eine vorher im Umfeld schon etwas aktiver war, stießen die anderen durch Dies änderte sich jedoch mit voranschreitender bestehende Kontakte hinzu. Anfänglich waren die Zeit ein wenig, unter anderem durch die Eindrücke einerseits faszinierend, auf der andere Einführung der Stammtische in den Regionen. Seite aber auch Respekt einflößend. So hatte man So lernte man sich mehr und mehr kennen und am Anfang seine Ansprechpartner und sonst entdeckte immer wieder gemeinsame Interessen, doch eher wenig Kontakt zur Gruppe. Durch die wodurch man auch zu Gruppenmitgliedern ersten gemeinsamen Auswärtsfahrten wurden besseren Kontakt aufbaute. Daran bleibt nach und nach die Kontakte zu weiteren Personen festzuhalten, dass momentan in unserer geknüpft und so lernten auch wir uns kennen. Region die Stammtische sehr unregelmäßig

6 und wirklich viel zu selten stattfinden, da die gab, um unsere Mannschaft zum Sieg zu führen. Verantwortlichen leider kein wirkliches Interesse Doch diese Zeiten wurden auch durch den an den Stammtischen zeigen. Auch Versuche Wiederabstieg in die 2. Bundesliga geprägt und einer Organisation eines Stammtisches scheitern die vielen Stadionverbote, die in dieser Zeit an

oftmals daran, dass mittlerweile die allgemeine Freunde verhängt wurden, die man in der Zeit Bereitschaft, an Stammtischen teilzunehmen, im Förderkreis kennen- und wertschätzen gelernt stark gesunken ist und diese somit eher weniger hat. An dieser Stelle nochmal der Aufruf: Haltet zu neuen Kontaktaufnahmen führen. Dies ist durch und lasst euch nicht unterkriegen, auch jedoch auch darauf zurückzuführen, dass die diese Zeit wird vorbei gehen! Freizeitgestaltung gemeinsam geplant wird. Zusammenfassend waren die letzten drei Jahre Weitere Highlights waren die legendären Ereignisreich und keiner von uns hat den Schritt W.A.S.K.-Partys, Weiher-Partys sowie unzählige in den Förderkreis bereut. Denn durch diesen andere Abende in Kaiserslautern und Umgebung, Schritt lernten wir viele neue Freundschaften und an denen auch der Zusammenhalt stark gefestigt Bekanntschaften kennen und wir können heute wurde. Unvergessen ist auch die Euphorie bei mit Stolz behaupten, dass wir ein kleiner Teil des der Rückkehr in die 1. Bundesliga und den großen Ganzen sind. Keep on rising! Begegnungen z.B. gegen Frankfurt, Mainz und Bayern, in denen die Emotionen in reine Max, Lars, Julian▐ Euphorie umschlugen und unser Block alles UNSERE KURVE Sieben Jahre Block 7.1 – „Sieben Tage, sieben Nächte, sieben Wunder und noch mehr“ Sieben Jahre Frenetic Youth, sieben Jahre in der Westkurve auf und blicken mit dem neuen Block 7.1 – während dieser sieben Spielzeiten Stimmungszentrum in die Zukunft. Gelegenheit musste unsere Gruppe über weitaus mehr als die also, einen Rückblick zu wagen! berühmten „sieben Brücken“ gehen. Es war keine ausschließlich dunkle Zeit, die wir an der Seite ► Es war einmal… unseres 1. FCK durchschritten haben. Neben vielen Schatten gab es einige Augenblicke voller Im Sommer frisch gegründet war Frenetic Sonnenschein. Zur Saison 2013/14 wird sich Youth am 11. August 2006 zum 1. Spieltag der Standort im Stadion nun ändern: Nicht ganz der 2. Bundesliga Saison 2006/07 gegen Rot- leichten Herzens geben wir den Platz im alten Teil Weiß Essen erstmals bei einem Pflichtspiel 7 im heimischen Fritz-Walter-Stadion präsent. in neuer Funktion des Vorstandsvorsitzenden am Aufgrund des ungünstigen Freitagtermins Betzenberg. Er sollte das Wunder Klassenerhalt herrschte kurz vor Anpfiff enormer Andrang bringen. Nicht weniger als die Existenz unseres an den Stadiontoren, die Partie musste mit Vereins stand schließlich am 18. Mai 2008 auf 10-minütiger Verspätung angepfiffen werden. dem Spiel – die Partie gegen den FC Köln wurde Zu Spielbeginn zeigte die Westkurve eine große fester Bestandteil der ohnehin schon einmaligen Choreografie unter dem Motto „Eine Kurve, eine Mannschaft, ein Ziel - Gemeinsam für Lautern“. Die Mannschaft parierte, folgte der ausgegebenen Parole Wiederaufstieg und gewann die Partie dank Tamàs Hajnals Tor mit 1:0.

In Block 7.1 hatten wir derweil als Gruppe unseren Platz noch lange nicht gefunden: Aufgrund der großen Zahl präsenter Zaunfahnen und des limitierten Platzangebotes konnte die neue Frenetic Youth-Fahne lediglich für eine FCK-Geschichte: Die Chance zur Führung der Halbzeit unsere Präsenz am Zaun markieren – in Kölner, die 40.000 Herzen still stehen ließ, die der zweiten Halbzeit ließen wir dem Pfalz Inferno unfassbaren 20 Schlussminuten, die dank der den Vortritt. Aller Anfang ist eben schwer und Treffer durch Josh Simpson (70.) und Marcel Standing möchte sich erst mal erarbeitet werden. Ziemer (75. + 81.) zur Legende wurden. Der Wind wehte den Regen trotz Daches in den Block ► Der 18.05.2008 – nicht nur diejenigen, die an diesem Morgen auf dem Zentralfriedhof das Grab Fritz Walters Knapp zwei Jahre später erlebten wir an dieser Stelle besucht hatten, wussten das zu deuten. Gänsehaut den für viele im positiven Sinne emotionalsten und kein Halten in Block 7.1! Moment seit der Deutschen Meisterschaft 1998. Nur zehn Jahre nachdem das Team um unsere ► Licht und Schatten Kindheitshelden Reinke, Ratinho, Marschall, Brehme, Sforza und Co. die Schale in den Nicht immer durften wir in der Folgezeit von sonnigen Hamburger Nachmittagshimmel über unserem Standort in der Westkurve diese Art von dem Volkspark streckten, stand der Betze mit geschichtsträchtigen Partien verfolgen. Oftmals dem Rücken zur Wand. Sechs Wochen davor haderten auch wir während des grauen Zweitliga- hatte Milan Šašic die Mannschaft nach dem Alltags mit sportlich unattraktiven Gegnern, Versagen gegen die TSG Hoffenheim vor die dem damit einhergehenden Motivationsproblem Westkurve beordert und später erklärt: „Ich habe in der Kurve und den äußeren Umständen. Mannschaft in die Kurve geschickt, damit sie Insbesondere die Anstoßzeiten taten ihr Übriges: sehen, diese Enttäuschung, damit sie sehen diese Nicht selten kamen die Leute kurz vor Anpfiff Hass. Denn solche Hass kann nur entstehen, auf den Betzenberg gehetzt und mussten kurz wenn da ist unbändige Liebe!“ . nach Spielende schon wieder die Heimreise antreten. Montagsspiele als finaler Killer des Zwei Wochen nach dieser ungewöhnlichen Fußballfeelings, das wir alle so lieben. Maßnahme feierte Stefan Kuntz sein Comeback 8 Auch der Umgang mit dem sich um uns herum vertraten nur wenige Vereinsoffizielle mit Courage wandelten Publikum, mit dessen stellenweiser den Standpunkt ihrer Basis und so wurde das beharrlicher Lethargie und der sich ausbreitenden Papier nahezu ohne Störgeräusche abgesegnet. Konsumentenattitüde fiel nicht immer leicht. Dank der populistischen Einmischung der Da stehen die Leute mit verschränkten Armen, Politik sind fortan noch tiefere Einschnitte in motzen über alles und jeden und nuscheln die Bürgerrechte von Fußballfans möglich. sich was vom alten Betze-Spirit in den Bart. Absurd, wenn man objektiv die ohnehin bereits Sich ausgerechnet diejenigen als Sündenbock unverhältnismäßigen polizeilichen Aktivitäten auszudeuten, die am rührigsten daran arbeiten, und die massiven repressiven Maßnahmen einen neuen Betze-Spirit aufleben zu lassen, gegenüber Fans betrachtet. In Kaiserslautern kann selbstredend nicht funktionieren. Trotz sprachen „die da oben“ zuletzt über 50 kritischer Würdigungen, fliegender Bierbecher Stadionverbote gegen die eigenen Fans aus. Der und „Fahne runner!“-Rufen blieben wir uns 12.12.12 bleibt damit als trauriger Tag für den und unserem Stil treu. Angemessene Kritik Fußball in Erinnerung – für die Pessimisten unter wurde immer auf Augenhöhe aufgenommen uns als Anfang vom Ende. und selbstkritisch reflektiert. Freilich sind wir Ultras nicht in den Augen aller Alteingesessenen Trotz all dieser Steine auf dem Weg gelang es hoch angesehen – das ist aber in Ordnung für den Haufen an Supportwilligen in Block 7.1 uns, wir können damit leben. Weniger leicht über die Jahre hinweg stetig zu vergrößern. Das leben wir mit den Jugendlichen, die offenbar Motto „Keep on Rising“ konnte wahrlich in die wenig Bezug zu unserem FCK aufweisen und Tat umgesetzt werden. Maßgeblichen Anteil Heimspiele zum „Vorglühen“ oder bestenfalls daran hatte die Gründung des „Förderkreis gleich zum alkoholtechnischen Main-Event des 7.1“, der vielen Jugendlichen die Möglichkeit Wochenendes küren. Diese Form des „Fandaseins“ schuf Anschluss zu finden und sich tatkräftig sehen wir als das tatsächliche Problem und einzubringen. Es etablierte sich eine dauerhaftere lehnen sie in aller Deutlichkeit ab. Es besteht Form der Unterstützung, untermalt von Fahnen, eben kein klassischer Generationenkonflikt Doppelhalter und Schals. Das Bild des Blocks zwischen den „jungen“ Ultras und den „alten hat sich definitiv gewandelt – es ist bunter und Hasen“– im Gegenteil: Wir alle haben eine rot- lebendiger geworden. Wir möchten jungen weiß-rote Seele! Wenn sich diese Erkenntnis Leuten Ultrà weiter als einen attraktiven, weil überall durchsetzt, wir dem sinnlosen Partyvolk aufrichtigen Way of Life nahe bringen: vielseitig, gemeinsam den Spiegel vorhalten und Spielregeln differenziert, freiheitsliebend. aufzeigen können, haben wir die Chance, wieder ein gesundes Selbstverständnis vom ► Perspektive Stimmungszentrum Stadionbesuch herzustellen. Mit dem Standortwechsel in das neue Einem ganz anderen Konflikt musste sich die Stimmungszentrum wird das Risiko eines gesamte Fanszene im Spätjahr 2012 stellen: Das vorrübergehenden Rückschlags in Kauf Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“ zog genommen. Möglicherweise gelingt es nicht, alle sich wie ein dunkler Schleier über den Volkssport Menschen aus dem aktiven Umfeld des Blocks 7.1 Fußball. Es herrschte Endzeitstimmung. Der „mitzuziehen“. Auch wird es für uns als Gruppe bundesweite 12:12 Protest zeigte eindrucksvoll, eine neue Form des Heimspielerlebnisses: Die wie wenig Fußball ohne seine Fans wert ist. Leider Nähe zum Spielfeld geht verloren, das Gefühl 9 unmittelbar Einfluss nehmen zu können, hier uns dabei, jetzt ist die Zeit, hier ist der Ort – und da einen Auswechselspieler freundlich zu gemeinsam Aufbruchsstimmung erzeugen! grüßen… Blicken wir zurück auf sieben Jahre in Block 7.1, denken wir an viele Spruchbänder, ► Aufbruchsstimmung!? kleine Choreografien, brachiale Torjubel, aber auch Momente der Niedergeschlagenheit. Vor Sportlich gab es zuletzt am 09. Mai 2010 richtig allem aber denken wir an die Gesichter der Grund zur Freude in Block 7.1. Nachdem Freunde um uns herum – diese Erinnerungen der FC Augsburg exakt zwei Wochen zuvor bleiben. Mit dem neuen Standort beginnt in Frankfurt-Bornheim nicht über ein 1:1

lediglich ein neues Kapitel der Geschichte. Alles hinausgekommen war, kehrte der FCK nach in allem ist es kein einfacher Gang, weg von der vier Jahren Zweitligazugehörigkeit wieder ins romantischen Idee im alten Teil der WestKURVE deutsche Fußalloberhaus heim. Auch wenn zu stehen, aber über kurz oder lang ist der Gang anders als am 18. Mai 2008 kein Platzsturm alternativlos. gelang, so bleibt dieser Sonntag als ein Tag der Freude in Erinnerung. Leider hielt die heile Welt Endlich haben wir die Chance, dem Kanon ein nur für zwei Jahre – am 28. April 2012 fand das Ende zu bereiten und die Kräfte der Westkurve vorerst letzte Erstliga-Heimspiel gegen Borussia tatsächlich zu bündeln. Wir alle werden Geduld Dortmund am Betzenberg statt (Endergebnis benötigen, bis auch das sich eingespielt hat. Dafür 2:5). Wer weiß: Vielleicht schreiben wir am sind wir darauf angewiesen, dass die Westkurve heutigen 19. Mai 2013 in doppeltem Sinne dem Stimmungszentrum eine Chance gibt. Sei es Geschichte und verabschieden uns nicht nur in Form eines aktiven Mitwirkens oder in Form von Block 7.1, sondern auch von Liga 2… in die bloßer Akzeptanz. Durch das Stimmungszentrum Relegation… und von dort zurück in die erste soll niemand von seinem angestammten Bundesliga! Platz verdrängt werden – wir möchten die stimmungstechnische Rezession aufhalten und Zuletzt möchten wir uns bei allen Begleiterinnen das Ruder rum reißen: „Gemeinsam die Kurve und Begleitern während der letzten sieben Jahre kriegen“, wie es auf einer Fanversammlung von Herzen bedanken. Jedes Jahr mit euch war vor einigen Jahren bereits so schön hieß. Helft wunderbar. Bleibt immer am Ball, auch nach 10 dieser langen Zeit, auch trotz Stadion- und Stadtverboten bleiben wir immer fest verbunden. Das durchschnittliche Torverhältnis pro Spiel betrug 1,34: 1,12

„Sieben Tage, sieben Nächte, Während der sieben Jahre durften wir 19 Mal im sieben Wunder und noch mehr Pokal ran, davon nur 2 Mal zu Hause (Bielefeld, doch das eine wird uns bleiben und das geb‘ ich nie Leverkusen). mehr her!“

► Fakten über die letzten sieben Jahre: Wir sahen 128 Spieler im Trikot unseres FCK auflaufen – instruiert von 8 Trainern. Die Trainer Bei 1 Spiel wurde ein abweichender Standort hießen , , Kjetil gewählt: Am 04.04.2008 beim Heimspiel gegen Rekdal, Milan Šašic, , , die TSG Hoffenheim wurden alle üblichen Krassimir Balakov und . Die Namen Gepflogenheiten über Bord geworfen und aller Spieler ersparen wir euch an dieser Stelle Frenetic Youth gesellte sich im oberen Bereich – ihr erinnert euch aber sicher noch an Björn des Block 8.1 in die Nähe der Generation Luzifer. Runström, Aki Riihilahti, Ismael Bouzid, Stefan Lexa, Patrice Bernier, Balazs Borbely, Gregory Lediglich während 2 der letzten 7 Spielzeiten Vignal, Azar Karadas, Esben Hansen, Victoras sahen wir Erstligafußball am Betzenberg. Iacob, Emeka Opara, Noureddine Daham oder Laurentiu Reghecampf. Betrachtet man sich die Heimspieltabellen der letzten Jahre landete der FCK in den letzten 3 Zweitligaspielzeiten (2008/09, 2009/10 sowie Aufgrund der 12:12 Proteste wurden die Roten die aktuelle) 3-mal in Folge auf Platz 3. Teufel lediglich bei 2 Heimspielen (sowie 2 Auswärtsspielen) nicht vollends unterstützt. In bis heute 237 Ligaspielen bejubelten wir 317 Beim Heimspiel gegen Aalen am 14.12.2012 Tore unseres FCK riefen die Fanszene und Fanvertretung gar zum … und mussten 282 Gegentreffer hinnehmen! völligen Boykott über 90 Minuten auf.

Davon sahen wir 189 Treffer und 115 Gegentreffer im heimischen Fritz-Walter-Stadion. 4 „Wir alle sind K-Town“ durften wir mit euch feiernm – der fünfte Streich folgt am 24. Mai Dank 88 Siegen, 74 Unentschieden und 75 2013! Vormerken! Niederlagen erreichten wir insgesamt 335 Zähler im Ligawettbewerb. Frenetic Youth versorgte euch mit 85 Ausgaben Nur 42 Erfolge wurden dabei in Heimspielen „Unter die Haut“. erzielt, was belegt, dass der Betze leider nicht mehr die „Bastion“ von einst ist. Danke für eine gute Zeit an die aktuell 50 Youthes, Im Gesamtdurchschnitt landete der FCK mit 48 31 Dunstkreis-Menschen und 185 Mädels und Punkten auf Platz 8. Jungs im Förderkreis.a ▐ 11 EIN BLICK AUF Dortmund: Protest gegen Topspielzuschläge

vor allem die Dortmund-Fans abbekommen. So musste ein Fan, welcher jedes Auswärtsspiel der Borussia im Stehplatz besuchte, allein 50 Euro mehr aufgrund von Topspielzuschlägen zahlen, als beispielsweise ein Fan des FC Augsburg. Auch Fans auf den Sitzplätzen blieben nicht verschont und mussten im Schnitt 150 Euro mehr zahlen.

Wie Hans-Joachim Watzke mitteilte, werden die Topzuschläge für Steh- sowie Sitzplätze zur kommenden Saison für Gästefans komplett abgeschafft. Der Ballspielverein Borussia möchte hiermit ein Zeichen für alle anderen Vereine setzten und damit erreichen, dass Auf Initiative von „Kein Zwanni für nen Steher“ weitere Vereine diesen Schritt nachgehen und haben sich die Fans des BVB dazu entschlossen, die Topzuschläge für Gästefans abschaffen. am 33. Spieltag für 20 Minuten der ersten Halbzeit komplett aus dem Gästeblock im Wolfsburger Diese Kritikpunkte sollen dabei nicht allein Stadion fernzubleiben. Hiermit wollen sie den VfL Wolfsburg betreffen, sondern an jeden gegen die Topzuschläge und gegen die generell anderen Verein gerichtet sein. ▐ steigenden Ticketpreise protestieren, welche EIN BLICK AUF Aalen: Aufruf an Fans

Mit einem Offenen Brief wendet sich die bittet die Mannschaft ihre Fans zum Kauf Mannschaft des VfR Aalen an die eigenen sogenannter „Unterstützerbausteine“, die es Fans, um sich einerseits rückblickend für die zum Preis von 50 Euro, 100 Euro und 250 Euro Unterstützung in der bisherigen Saison zu zu erwerben gibt. Das Ziel der Aktion ist es, so bedanken, andererseits jedoch um finanzielle die wirtschaftlichen Auflagen der Liga erfüllen Hilfe zu bitten. zu können.

Der VfR Aalen hat sich zwar sportlich schon Des Weiteren wendet sie sich auch an die für ein weiteres Jahr 2. Bundesliga qualifiziert, Sponsoren und Partner, welche den VfR die braucht aber dennoch die finanzielle letzten Jahre unterstützt haben und bitten eben Unterstützung der eigenen Fans, um die diese, den Verein auch in der aktuellen Situation Auflagen der DFL erfüllen zu können und weiter zu unterstützen um allen Beteiligten ein sich somit auch wirtschaftlich zu qualifizieren. weiteres Jahr 2. Bundesliga zu ermöglichen. ▐ Dies muss bis zum 23. Mai geschehen. Daher

12 EIN BLICK AUF Leipzig: Red Bull rüstet für die 3. Liga

Der Retortenclub aus der Energy-Dose steht kurz vor dem Aufstieg in die 3. Liga. Grund genug für Ab Herbst diesen Jahres wird nach Angaben den Red Bull-Konzern, um die Weichen für eine von Lokalmedien in Leipzig zudem ein neues erfolgreiche Zukunft zu legen. Hierzu erwägt der Trainingsgelände für RB Leipzig errichtet. Auf Konzern den Kauf des Zentralstadions und eine einer Fläche von 13.500 Quadratmetern sollen Verbesserung der Infrastruktur. Trainingsplätze für alle Mannschaften ab der U8 entstehen, die ab 2015 betriebsbereit sein Nachdem sich Red Bull bereits 2010 die sollen. Neben diversen Fußballplätzen sollen Namensrechte am Leipziger Zentralstadion auf 800 Quadratmeter eine Laufbahn und gesichert hatte, will der Regionalliga-Club RB eine Sporthalle mit verschiedenen Kraft- und Leipzig die Red Bull-Arena nun kaufen. Da es Kälteräumen entstehen. Ebenfalls soll auf dem sich um ein Erbbau-Projekt handelt und das Grundstück ein Internat für etwa 50 Kinder und Stadion im Jahr 2035 der Stadt Leipzig zufallen Jugendliche errichtet werden. Büroräume, ein wird, müsste der Stadtrat einem Verkauf der Gastronomiebereich und ein Medienzentrum 40 Millionen Euro teuren Arena zustimmen. sollen ebenfalls neu erbaut werden. Der Konzern Dieses Veto-Recht wäre jedoch nur bei Zweifel lässt sich das Projekt voraussichtlich etwa 35 an der Seriosität des Interessenten gegeben. Bei Millionen Euro kosten. Neben dem Projekt erfolgreichem Erwerb des Stadions ist geplant, Trainingsgelände, plant der Club, ein Stadion für die Red Bull Arena nach den Vorbildern der RB- die zweite Mannschaft zu errichten, das 5.000 Stadien in New York und Salzburg anzugleichen. Zuschauern Platz bieten soll. ▐

KURZ UND KNAPP Dortmund: Borussia Dortmund konnte in (BVB-Justiziar) und Matthias Naversnik (BVB- den vergangenen Wochen insgesamt 502.567 Ticketingleiter) statt. Die glücklichen Gewinner Bestellungen für das Champions-League Finale in der heiß begehrten Tickets werden in den Wembley über das Online-Formular verzeichnen. nächsten Tagen nun eine Kartenreservierung Für das Finale stehen den Dortmundern jedoch erhalten. Die BVB-Fans, die kein Glück hatten, nur circa 25.000 Karten zur Verfügung. Die werden ebenfalls kontaktiert. Es entsteht damit somit notwendige Auslosung fand vergangenen ein erheblicher organisatorischer Aufwand für Dienstag unter der Aufsicht von Petra Stüker die Ticketabteilung von Borussia Dortmund. ▐ (BVB-Fanbeauftragte), Dr. Robin Steden

München: Uli Hoeneß bleibt trotz der sich entschuldigt“, teilte der deutsche Meister in Steueraffäre weiterhin Präsident des FC Bayern einer Presseerklärung mit. „Im Interesse des FC München. Der Aufsichtsrat des deutschen Bayern“, der sich „voll und ganz auf das Erreichen Fußball-Rekordmeisters lehnte am Montag der weiteren sportlichen Ziele“ im Champions vergangener Woche das Angebot des Präsidenten League-Finale und im DFB-Pokalfinale ab, sein Amt als Vorsitzender des neunköpfigen konzentrieren solle, habe der Aufsichtsrat der Kontrollgremiums ruhen zu lassen, bis die FC Bayern AG „nach intensiver Diskussion Behörden über seine Selbstanzeige entschieden einvernehmlich entschieden“, dass Hoeneß sein haben. Hoeneß habe in der Aufsichtsratssitzung Amt als Vorsitzender weiter ausüben solle, heißt „sein Bedauern über den Vorfall ausgedrückt und es dort weiter. ▐ 13 KURZ UND KNAPP Frankfurt: Fans der SG Eintracht Frankfurt Absage wurde genannt, dass Xylophone Flucht hatten beim SV Werder Bremen angefragt, für und Rettungswege versperren könnten. Die das Gastspiel der Eintracht ein Konzertxylophon Fanbetreuung der Eintracht hatte Verständnis für mit in das Weserstadion nehmen zu dürfen. die Absage. In Bremen ging es am vergangenen Nun hat der SV Werder dieser ungewöhnlichen Samstag für Eintracht Frankfurt um die Anfrage eine Absage erteilt. Als Grund für die Qualifikation für die Europa League. ▐

Jena: Ein Stück Fußballgeschichte ist wieder am Herzen und so sammelte die Initiative 16.000 zurückgekehrt im Ernst Abbe-Sportfeld des FC Euro zur Sanierung der Linse. Nachdem das Logo Carl Zeiss Jena. Die sogenannte Zeiss-Linse wurde saniert wurde, erstrahlt es nun wieder in neuem aufgrund des maroden Zustands vor vier Jahren Glanz am Turm des Stadions und erinnert kurz demontiert. Der Initiative „Unser Stadion e.V.“ vor dem 110. Geburtstag vom FC Carl Zeiss Jena hing das Logo des ehemaligen Zeiss-Kombinates an sportlich erfolgreichere Zeiten. ▐

New York: Wie die New York Times berichtet, Für eine Aufnahmegebühr von umgerechnet 15,3 soll der arabische Scheich Mansour Bin Zayed Millionen Euro könnte ab dem Jahr 2016 ein 20. Al-Nahyan aus der Königsfamilie Abu Dhabis, Club in der höchsten amerikanischen Spielklasse Interesse an der Gründung eines neuen Major antreten. Wie berichtet wird, soll der Club den League Soccer Teams in New York haben. Bereits Namen New York City FC tragen und im Stadtteil seit 2009 ist Al-Nahyan Hauptanteilseigner des Queens beheimatet sein. ▐ englischen Traditionsvereins Manchester City. MEDIENECKE Die 360°-Drehung von Cardiff City

Investoren aus aller Herren Länder haben den Tan nun auch 36,1 Prozent des Klubs, für die er Fußballsport und dessen Fußballvereine längst umgerechnet 7,5 Millionen Euro bezahlte. Über als gewinnbringende Wirtschaftsunternehmen 100 Millionen Euro möchte der malaysische auserkoren. Die verschuldeten Clubs greifen Unternehmer darüber hinaus investieren. nach dem letzten Strohhalm, um sich aus dem In Form von Darlehen zu sieben Prozent Schuldenkeller befreien zu können. Bei den Zinsen soll dies gelingen. Keine Seltenheit in meisten stellt sich dieser Strohhalm in Form eines der wirtschaftsliberalen Welt des englischen Investors dar. Außen vor bleibt dabei oftmals die Profifußballs. Vereinsverbundenheit des möglichen „Retters“. Mit der aktuellsten Umstrukturierung hat Tan den Schon seit knapp drei Jahren schmückt sich die Klub, der seit 1911 als die „Bluebirds“ bekannt Premier League, die ohnehin von geldgierigen ist, jedoch an eine Grenze geführt. Der Investor Investoren unterwandert ist, mit einem möchte den Verein in Malaysia für potentielle Investor mehr. Vincent Tan, ein malaysischer Fans attraktiver machen. Bereits seit Beginn der Industrieller, dient Cardiff City als Geldgeber. laufenden Saison wird Cardiff als der walisische Neben Ferienanlagen, Einkaufszentren, Casinos Klub schlechthin vermarktet. Tan nimmt dabei und einem Aktienpaket von Facebook gehören keine Rücksicht auf Tradition und ändert sogar die 14 Vereinsfarben. Neben einem neuen Drachenlogo Auch das Logo war neu, an Stelle des Drachen erhält der Verein auch neue rote Heimtrikots, erblickte man nun einen Sperling. Für manche die sich in Asien besonders gut absetzen lassen Fans ist dieses Modell, mal eben nach Lust sollen, da dort Rot als Glücksfarbe gilt. Obwohl und Laune sowohl die Trikotfarbe als auch das Tradition und Geschichte die Dinge sind, welche Wappen zu ändern, untragbar. Andere nehmen die Identität eines Fußballklubs bilden und an die das Geschehene so hin. man sich immer erinnert. Die Bluebirds gelten jetzt als rote Drachen, weil es dem Eigentümer so Cardiff City ist nun in die Premier Legaue gefällt. aufgestiegen. So richtig zufrieden scheint kein Fan zu sein. Das Schweigen und das damit vrbundene Tan wies in einer Stellungnahme darauf hin, Ertragen bzw. Hinnehmen der veränderten dass er weitere Investitionen vom avisierten Umstände kommt wohl durch den sportlichen Imagewechsel abhängig machen würde. Dem Erfolg des Clubs. Ob dieser Konsumfußball hochverschuldeten Fußballclub blieb keine Wahl, einen andauernden Erfolg verzeichnen kann als die Pläne von Tan umzusetzen. Im Sommer und auch die Frage nach dem Wohlbefinden der 2012 wurde bestätigt, dass Cardiff City, das seit schweigenden, hinnehmenden Fans, wird sich 1908 in blauen Heimtrikots aufgelaufen war, ab wohl erst in ein paar Jahren beantworten können. der neuen Saison zuhause in Rot antreten wird. ▐ MEDIENECKE BKA kauft umstrittene Überwachungssoftware FinSpy

147.000 Euro für eine einjährige werden müsse. Außerdem kritisierten bereits Nutzungslizenz einer Überwachungssoftware, SPD, Grüne und die Linke den Erwerb der die keineswegs unumstritten ist – so lautet Nutzungslizenz: „Es ist höchst problematisch, der Preis, den das Bundeskriminalamt mit Steuergeldern das Programm einer Firma anzukaufen, die despotische Staaten dabei unterstützt, ihre Opposition zu bekämpfen“. Konstantin von Notz, innenpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion spricht in diesem Zitat die wiederholten Vorwürfe gegen die britische Firma Gamma, ein Partnerunternehmen der Herstellerfirma der Software, an. Unterlagen einer Spitzelsoftware des Unternehmens Gamma wurden beispielsweise im Gebäude der ägyptischen (BKA) für die Spionagesoftware FinSpy Regierung gefunden und veröffentlicht. bereit war zu zahlen. Dieser Kauf, der dem Bundeskriminalamt offenbar bei der Quellen- Viele Kritikpunkte also, die mit dem Kauf der Telekommunikationsüberwachung dient, einjährigen Nutzungslizenz einhergehen. Nach sorgt nun für Aufruhr: Da ist zum Einen die Ablauf dieser Lizenz, die es erlaubt, an zehn Rechtswidrigkeit der Software, die mehrverschiedenen Computern die Software zu könne, als sie dürfe und deshalb zunächst nutzen, wolle man das zurzeit eigens entwickelte an die Rechtslage in Deutschland angepasst Programm in Betrieb nehmen. ▐

15 16 UNTERWEGS IN Österreich SV Austria Salzburg (1:1) FC Kufstein Regionalliga West, 26. Spieltag / Austria-Stadion / 1.120 Zuschauer Vatertag in München, traumhaftes Biergartenwetter auf die schneebedeckten Alpen. Für angenehme – zwei gute Gründe, um den Tag beim Genuss 6 Euro sicherten wir uns einen Stehplatz auf der bayrischer Brauerzeugnisse im Englischen „Gegengerade“, zwar ohne Tribüne, aber dafür auf Garten zu verbringen. Dem gegenüber stand die Rasen und in der prallen Nachmittagssonne. Einem

Alternative, im nicht weniger malerischen Salzburg gängigen Kreisliga-Sportplatz ähnlich stand uns ein Spiel der heimischen Austria zu besuchen. Die gegenüber die einzige wirkliche Tribüne, die etwa Entscheidung fiel relativ leicht: Selbstverständlich je zur Hälfte aus Steh- und Sitzplätzen bestand. verließen wir München und legten die rund 150 Kilometer noch leicht zerschreddert vom Vorabend Bevölkert wurde die Tribüne zu großen Teilen von mit dem Auto zurück, vorbei am schönen Chiemsee der äußerst ansehnlichen Fanszene der Austria, und dem Alpenvorland. Noch schnell „‘s Pickerl“ die im Übrigen hauptverantwortlich dafür ist, dass an der Windschutzscheibe angebracht und ab über es überhaupt wieder eine Salzburger Austria im die Grenze ins benachbarte Österreich. österreichischen Fußball zu sehen gibt. Nach der hundertprozentigen wirtschaftlichen Übernahme In Salzburg angekommen durften wir uns jedoch des Clubs durch den Red Bull-Konzern im April nicht auf die Beschilderung zum Stadion verlassen, 2005 stand der ehemalige Traditionsverein da diese uns zur falschen Spielstätte geführt nämlich vor dem Identitätsverlust – ohne Namen, hätte. Wie leider Gottes hinlänglich bekannt sein ohne Wappen, ohne Stadion, ohne die klassischen dürfte, existiert in Salzburg ein außerordentlich Vereinsfarben Violett und Weiß. Was folgte, waren beschissenes Fußball-Konstrukt, benannt nach langwierige, doch aussichtslose Diskussionen mit einem Energy-Drink-Hersteller, das definitivden Vereinsverantwortlichen. Da sich der Red nicht das Ziel unseres Ausfluges darstellen sollte. Bull-Konzern in den Vereinsstatuten die alleinige Stattdessen folgten wir den spärlichen Wegweisern Bestellung des Vorstandes vorbehielt, konnte zum beschaulichen Austria-Stadion im Stadtteil freilich keine Einigung erzielt werden. Ein Schock Maxglan, was wir rund eine Stunde vor Spielbeginn für alle Anhänger der Austria, war ihr Verein doch erreichten. Gelegen zwischen einem Felsmassiv quasi vom einen auf den anderen Tag aus den und dem örtlichen Flughafen bietet das Stadion Geschichtsbüchern des österreichischen Fußballs dem Besucher eine malerische Kulisse mit Blick ausradiert worden. 17 schmückte. Rund um die Hauptgruppe „Union 99 Aus diesen Gründen zog sich der überwiegende Ultra Salzburg“ bildete sich ein etwa 250-köpfiger Teil der Austria-Fans aus dem Stadion zurück, um Supporthaufen, angetrieben von zwei Vorsängern „ihre“ Austria neu zu gründen. Der erste Schritt und garniert mit einigen violett-weißen hierzu war die Gründung eines Vereins und die Schwenkfahnen. Zu Spielbeginn startete der Block Eintragung im Vereinsregister unter dem Namen auch einen recht verheißungsvollen Support, der Sportverein Austria Salzburg im Oktober 2005. vom Niveau her zwar nicht über die volle Spielzeit Kurze Zeit später zählte der Verein bereits etwa aufrecht erhalten werden konnte, jedoch mit vielen 800 Mitglieder und eine außerordentlich große schönen Melodien und ansprechenden Texten Anhängerschaft. Gespickt mit Spielern, z.T. aus der um Längen besser war, als erwartet. Sicherlich spiegelte die Kulisse von etwas mehr als 1000 Zuschauern nicht das volle Potenzial der Fanszene wider, dennoch waren wir vom Gesamteindruck durchaus angetan. Im Gespräch mit Einheimischen wurde zudem bekannt, dass die Luft in gewisser Weise auch etwas raus ist, da der Erstplatzierte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr einzuholen sei.

Auch vom Spielverlauf waren wir angenehm überrascht; so war vornehmlich die erste Hälfte geprägt von einem vergleichsweise hohen Tempo eigenen Fankurve, startete der Verein also zur Saison mit zum Teil sehenswerten Kombinationen. Zwar 2006/2007 in der untersten österreichischen fehlte vor dem Tor meist die Präzision, dennoch Spielklasse. Es folgte eine beispiellose konnte die Austria eine ihrer vielen Möglichkeiten Erfolgsgeschichte mit vier direkten Aufstiegen in nutzen und markierte bereits in der 9. Spielminute Folge bis in die nunmehr dritthöchste Liga, wo die das 1:0. Was dann folgte, erinnerte an den 1. Austria derzeit Platz zwei in der Regionalliga West FC Kaiserslautern in dieser Saison – nach der hinter dem FC Liefering belegt. Zur Erinnerung: Führung beschränkte sich die Mannschaft auf Liefering ist nichts anderes als die Zweitvertretung vorwiegend verhaltenes Passspiel und risikoarme von Red Bull, einzig ein gesetzliches Schlupfloch Angriffsbemühungen, woraufhin der Gast aus in den Verbandsstatuten erlaubt es dem Verein Kufstein zurück ins Spiel kommen konnte. Der überhaupt, in der Regionalliga antreten zu Halbzeitpfiff kam aus Sicht der Austria demnach dürfen… nicht ganz ungelegen. Kurz zuvor zeigten die Austria-Ultras noch ein Spruchband für den Doch kommen wir zurück zum heutigen Spieltag: kroatischen Jugendlichen und Fan von Hajduk Die Gäste aus Kufstein, angereist mit null Split, Marko Azapovic (†18), der während eines identifizierbaren Anhängern, belegen aktuell den kurzen Aufenthalts im Jugendarrest von Polizisten dritten Platz. So konnten wir vom Papier her also derartig übel zugerichtet wurde, dass er wenige ein echtes Topspiel erwarten, da der Abstand von Tage später seinen Verletzungen erlag. sechs Zählern vor heimischem Publikum natürlich ausgebaut werden sollte. Bei Kaltgetränken, Während der Halbzeitpause versorgte der Bratwurst und dem „Violetter“, dem hiesigen Stadionsprecher die anwesenden Zuschauer mit Stadionmagazin, beobachteten wir also die aktuellen Informationen rund um die Lizenzvergabe Vorbereitungen der Austria-Fanszene, die ihren für die kommende Spielzeit. So konnte der Verein Block nach und nach mit ansehnlichen Zaunfahnen die beantragte Lizenz für die zweite Liga in erster 18 Instanz zunächst nicht erhalten, u. a. aufgrund der und das Lattenkreuz verhinderten jedoch weitere Flutlichtanlage und fehlender Dokumente aus Treffer. In der Schlussphase verabschiedete sich den abgelaufenen Geschäftsjahren. Für den Rest je ein Spieler beider Mannschaften mit Gelb- der Halbzeitpause suchten wir uns ein schattiges Rot vorzeitig vom Feld und so endete die Partie Plätzchen, von wo aus wir den z.T. bemerkenswert 1:1 Unentschieden, womit das 6-Punkte-Polster attraktiven weiblichen Anhang begutachtenbestehen blieb. Die Saison scheint für die Salzburger durften. Keine falsche Scheu, es war ja schließlich damit wohl gelaufen zu sein, weshalb man sich Vatertag! nun ganz den Vorbereitungen für die kommende Spielzeit widmen kann. Mit leicht gerötetem Der Beginn der zweiten Hälfte gehörte eindeutig Haupt begaben wir uns anschließend noch in die den Gästen aus Kufstein, die nach einer sehenswerte Altstadt, wo das positive Bild der Standardsituation in der 51. Spielminute per Kopf weiblichen Bevölkerung bestätigt werden konnte. den Ausgleich erzielten. Frenetischer Jubel bei Selbst das Warten an roten Ampeln wurde dadurch keinem Gästeanhang. Im weiteren Verlauf wurde wesentlich erträglicher. Nach einer abendlichen das Spiel eindeutig robuster, was den fahrigen Verköstigung in einem urigen Gasthaus machten Schiedsrichter dazu veranlasste, zahlreiche wir uns schließlich auf den Heimweg. gelbe Karten zu verteilen, was speziell bei einer Anhängerin für Unmut sorgte. So stand fortan das Was bleibt, sind Respekt und Anerkennung für gekonnte Bepöbeln der Unparteiischen und dem die bisher geleistete Arbeit in Salzburg. So können Gegner an erster Stelle. Zwar sorgte dies auf der wir uns vermutlich nur schwer vorstellen, welch in unmittelbarer Nähe befindlichen Trainerbank ein ehrenamtlicher Aufwand nötig sein muss, um nicht gerade für Jubelstürme, fand bei uns aber sämtliche Auflagen und Aufgaben, die ein derartiger durchaus Anklang, erinnerte es uns ja in gewisser Spielbetrieb erfordert, erfüllen zu können. Wir Weise an heimische Gefilde. Scheiß Tirol! wünschen der Austria selbstverständlich viel Erfolg auf dem weiteren Weg zurück in den Profifußball! Nach dem Ausgleich gewann die violette Austria ▐ wieder die Oberhand, ein verschossener Elfmeter UNTERWEGS IN Österreich FC Wacker Innsbruck (0:3) FK Austria Wien Bundesliga, 33. Spieltag / Tivoli Stadion Tirol / 6.780 Zuschauer Österreich, die Zweite – nach dem durchaus konnten doch beide Mannschaften die Punkte gelungenen Trip nach Salzburg entschlossen sehr gut gebrauchen. Während die Wiener wir uns also, den Samstag erneut für einen Austria mit sechs Punkten Vorsprung auf RB Tagesausflug in die Alpenrepublik zu nutzen. Salzburg an der Spitze stand, trennten den FC Die Gründe hierfür waren vielfältig; zum Wacker nur mickrige zwei Zähler vom letzten einen war das nicht ganz billige „Pickerl“, die Platz, der den direkten Abstieg bedeuten würde. österreichische Autobahn-Vignette, noch für einige Tage gültig, zum anderen konnten wir so Ähnlich wie Austria Salzburg hat im Übrigen den ekelerregenden Feierlichkeiten der Bayern auch der FC Wacker Innsbruck eine bewegende entgehen, die just an diesem Abend ihre 38472. Geschichte hinter sich. Seine Hochzeit hatte Meisterschaft auf dem Marienplatz begießen der Verein in den 1970er Jahren, als man fünf sollten. Zudem bot die Partie einiges an Brisanz, österreichische Meisterschaften bejubeln

19 konnte, nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten feiern durften. Doch auch dieses Projekt ging jedoch Ende der 80er Jahre den Gang in den schief, und so meldete der Verein 2002 Konkurs Amateurfußball antreten musste. Zu dieser an, da sich der Schuldenberg über die Jahre Zeit gründete sich parallel der FC Swarovski hinweg kontinuierlich vervielfacht hatte. Tirol, benannt nach dem berühmten, milliardenschweren Kristallglas-Hersteller mit So war es schlussendlich erneut der Verdienst Sitz im nahe gelegenen Wattens, der fortan den einer Faninitiative, die dem FC Wacker Tiroler Fußball in der Bundesliga vertreten Innsbruck neues Leben einhauchen sollte. sollte. Ganze sechs Jahre später jedoch folgte Auf die Gründung und Eintragung ins bereits die Auflösung des Vereins, da der FC Vereinsregister im Jahre 2002 folgten einige Wacker im Jahre 1992 für ein Jahr in die höchste Jahre voller langwieriger Verhandlungen mit Spielklasse zurückkehren konnte. der Vereinsführung des FC Tirol, im Sommer 2007 konnten sich beide Seiten jedoch endlich Im Sommer 1993 schließlich beschloss die auf eine Umbenennung in den traditionellen Vereinsführung, die Profimannschaft des FC Namen einigen und so startete der „neue alte“ Wacker auszugliedern und fortan unter dem FC Wacker als Spielgemeinschaft mit der WSG Namen FC Tirol Innsbruck aufzutreten. Da Wattens in der Regionalliga West. Lange Rede,

der neu gegründete Verein die Lizenz des kurzer Sinn – der FC Wacker Innsbruck war also FC Wacker übernahm, durfte er direkt in der wieder da und kämpfte am heutigen Abend vor Bundesliga starten, während der FC Wacker rund 6.800 Zuschauern um den Klassenerhalt. erneut in die Viertklassigkeit abstürzte. In den kommenden Jahren investierte der später wegen Nach einem Rundgang durch die hübsche Untreue inhaftierte Vereinspräsident Klaus Mair Altstadt zog es uns relativ zeitig zum Tivoli viel Geld in eine schlagkräftige Mannschaft, Stadion, wo wir uns zunächst mit einem Duell an nach seiner Verhaftung stand der Verein jedoch der Torwand vergnügten und anschließend die erneut kurz vor dem Aus und konnte nur durch Ankunft des Szenehaufens aus Wien verfolgten. das Engagement namhafter Politiker gerettet Die Erwartungen an den Auftritt beider Kurven werden. Nach dem Einstieg des neuen Sponsors war aufgrund der Tabellensituation recht groß, Tirol Milch im Jahre 1995 lautete der offizielle jedoch zeichnete sich zumindest beim Anblick Name des Vereins nun FC Tirol Milch Innsbruck. der Gäste aus der Hauptstadt bereits ab, dass In der Folge wurden u. a. prominente Trainer wie die Begegnung nicht der erhoffte Kracher und Joachim Löw verpflichtet, die in werden sollte. Auf Innsbrucker Seite, deren den frühen 2000er Jahren allesamt Meistertitel Hauptgruppe „Verrückte Köpfe“ immerhin 20 als dicke Kumpels der Ultras Frankfurt gelten, auf. Typischer Arena-Bau aus den 2000ern eben. bereitete man sich derweil gemächlich auf das Das Stadion bietet Platz für 16.000 Zuschauer, Spiel vor und enthüllte kurz vor Spielbeginn für die EM 2008 wurde das Fassungsvermögen eine große Zaunfahne mit der Aufschrift „1913 jedoch durch eine Aufstockung dreier Tribünen ~ FC Wacker Innsbruck ~ 2013“. Nach einer temporär auf 30.000 erhöht. Von unseren Plätzen kurzen Rechenspielerei einigten wir uns darauf, hatten wir zudem einen ganz netten Blick auf die dass die Fahne vermutlich dem 100-jährigen imposante Weltcup-Schanze Bergisel, wo unter Vereinsjubiläum gewidmet sein könnte. Des anderem auch die Vierschanzentournee gastiert, Weiteren wurde bis zur 20. Spielminute ein sowie die wolkenverhangenen Gipfel der Berge, großes Spruchband vor der Kurve befestigt: die rings um Innsbruck aufragen. „Für uns, für euch, für Innsbruck – kämpft für den Klassenerhalt!“. Das Spiel plätscherte derweil so vor sich hin, mit mehr oder weniger aussichtsreichen Chancen Der überschaubare Gästeanhang rund um die auf beiden Seiten, bis sich in der 80. Spielminute „Fanatics“ beschäftigte sich etwa eine gefühlte der Stadionsprecher zu Wort meldete und zu halbe Stunde damit, den Zaun akkurat mit unserem Erstaunen bereits den „Man of the insgesamt 25 Fahnen zu schmücken, darunter Match“ kürte. Kurios, stand schließlich noch auch ein Banner der Ultras Essen. Immerhin nicht fest, ob sich am Ergebnis noch etwas in dieser Hinsicht konnten die Violetten ändern sollte. Tatsächlich legten die Wiener in überzeugen, ein ernstzunehmender Support den letzten zehn Minuten nochmals richtig los fand über die kompletten 90 Minuten hinweg und erzielten nebenbei drei Tore (83', 90', 90') nämlich schlicht und ergreifend nicht statt. Von durch Nacer Barazite und 2x Philipp Hosiner. einem zukünftigen Bundesliga-Meister erwarte Letztendlich hätte der mutige FC Wacker ein ich mir auch in Österreich definitiv viel, viel Pünktchen durchaus verdient gehabt, aber nun mehr! Auf der Heimseite hingegen ertönten ja, wenn's scheiße läuft, läuft's scheiße. Das kennt zunächst einige hübsche Melodien, untermalt man ja selbst gut genug. Die Wiener dürften von 4-5 mittelgroßen Schwenkfahnen, die auch durch diesen Sieg die Meisterschaft so gut wie kontinuierlich im Einsatz waren, im weiteren perfekt gemacht haben, während der FC Wacker Spielverlauf wiederholte sich alles jedoch nun die rote Laterne in der Liga übernahm. mehrmals und halbwegs laut wurde es nur bei strittigen Entscheidungen des Unparteiischen An dieser Stelle endet nun auch unser oder vereinzelten Strafraumszenen. Schade Bericht, alles in allem war das natürlich nichts eigentlich, bot doch das tiefe Dach eine gute Weltbewegendes, jedoch durften wir mal wieder Akustik. Der Gästeblock gab hin und wieder neue Eindrücke sammeln und das ist doch auch ein paar Töne von sich, jedoch erinnerte auch was schönes. Nach einer ereignislosen das ganze eher an Sinnlos-Support gepaart mit Heimfahrt trafen wir gegen 22:00 Uhr wieder in ein paar Pöbeleien gegen die abstiegsbedrohten München ein, wo noch zahlreiche Bierproleten Innsbrucker. Ohnehin scheinen sich beide Lager in Lederhosen auf den Straßen ihr Unwesen nicht sonderlich gern zu haben, was auch die trieben. Letztlich hielten wir uns auch damit zahlreichen Schmähgesänge erklären dürfte. nicht lange auf, bejubelten im Anschluss noch die 1:4 Klatsche der Fußballhure im aktuellen Das Stadion selbst, im Volksmund lediglich Sportstudio und knipsten daraufhin recht „das Tivoli“ genannt, besteht aus vier zeitig das Licht aus, schließlich ging es am zusammenhängenden, standardisierten nächsten Vormittag nach Regensburg, den Tribünen und weist auch sonst keine sonderlich Relegationsplatz sichern. ▐ bemerkenswerten architektonischen Merkmale 21 22 UNTERWEGS IN Tschechien Dank des auf Sonntagmittag terminiertenbestätigten Buchungspreis abweichenden „new Gastspiels beim SSV Jahn Regensburg ergab price“ anzudrehen, dankend ablehnen. Abgesehen sich die Option, sich mittels zweier Spiele von diesem Intermezzo war die Unterkunft in der im tschechischen Pilsen auf ein langes Folge absolut einwandfrei. Wir gönnten uns vor Fußballwochenende einzustimmen. Nach einer Ort noch ein schnelles Bierchen und brachen kurzen Nacht startete für unsere vierköpfige anschließend schon gleich in Richtung Altstadt Autobesatzung am Samstagmorgen also die auf. rund vierstündige Fahrt in die westböhmische Stadt, die vor allem für das Pilsner Bier und die Dort deckten wir uns lediglich mit etwas ortsansässigen Škoda-Werke bekannt ist. In der Landeswährung ein und übten uns auf dem Weg mit knapp 168.000 Einwohnern viertgrößten zum ersten Ground im Drive-by-Tourismus. Mit Stadt des Landes angekommen, bezogen wir auf dem sympathischen Death Metal-Taxifahrer direktem Wege die nahe dem Stadion gelegene vereinbarten wir, dass er uns nach dem Kick Unterkunft samt Gasthaus und eigener Brauerei. wieder vor dem Ground im Stadtteil Doubravk Beim Check-In mussten wir leider den Versuch aufsammeln sollte... des Hotelpersonals, uns einen deutlich vom SK Senco Doubravk (1:2) FK Štěchovice 4. Liga / Sportovni Areàl S. Doubravka / 150 Zuschauer

Für faire 30 Kronen Eintritt (1 €uro = 25 Ende der als Außenseiter ins Rennen gestartete Tschechische Kronen) betraten wir die Anlage SK Senco (Platz 12 von 16) trotz anfänglicher des SK Senco Doubravk, pünktlich zum Führung schließlich mit 1:2 unterlag. Das auf Kick-Off um 13:00 Uhr. Der ganze Stolz des Rang 2 befindliche Štěchovice wurde seiner Viertliga-Clubs ist das schmucke Vereinsheim, Favoritenrolle also gerecht, leistungsgerecht an das sich in Richtung Spielfeld ein Vordach allerdings wäre ein Unentschieden gewesen. samt zweier Reihen Holzbänke anschließt. Gegenüber dieser „Tribüne“ befinden sich Aufgrund des Sau-Wetters verfolgten die zur anderen Seite des Spielfeldes drei nicht meisten der etwa 150 Zuschauer das Spiel überdachte Stufen. Auch der sich neben dem von den überdachten Bereichen rund um Club-Restaurant befindliche Gastgarten samt das Vereinsheim aus. Gegen Ende des Spiels separatem Kiosk mit Kobasa-Grillerei kommt mehrten sich die wütenden Rufe in Richtung schick daher, sodass die Anlage alles in allem Referee seitens einiger Kiebitze. Nachdem Lust auf ehrlichen Fußball machte. Den sahen wir die 90 Minuten nebst Bier (22 Kronen) wir in der Folge auch. Die beiden Teams aus und Kobasa genossen hatten, eilten wir durch den Pilsner Vorstädten maßen sich auf einem den Regen zum Taxi und weiter zum Pilsner beschaulichen Niveau. Der im Laufe des Spiels Stadion, der Heimspielstätte von Viktoria, dem stärker werdende Regen tat sein Übriges, dass amtierenden tschechischen Meisters. wir ein umkämpftes Spiel sahen, an dessen

23 FC Viktoria Plzeň (0:1) SK Slavia Praha 1. Fotbalová Liga, 27. Spieltag / Stadion Města Plzně / 13.000 Zuschauer (ausverkauft) Unser Taxi-Freund konnte glücklicherweise ein Pilsner Urquell Brauerei ist direkt nebenan) paar Brocken Englisch und wollte uns daher beim nutzten. Im Bereich des Gästeblocks hatte die weiteren Vorgehen in Sachen Kartenorganisation Policie mächtig aufgefahren. Die Jungs saßen aber

helfen. War nett gemeint, aufgrund des fehlenden noch entspannt mit ihren Sturmhauben in den Fußballbezugs jedoch wollte er uns vermitteln, Einsatzwagen. dass die Information, das Spiel sei ausverkauft für uns bedeutete, dass wir es nicht sehen könnten. Anschließend ging es durch gemütliche Natürlich aber gibt es immer Mittel und Wege... Einlasskontrollen ins Innere des 13.000 Plätze fassenden Stadion der Stadt Pilsen, Nach einer verregneten Runde ums Stadion und umgangssprachlich Stadion ve Štruncových durch den Fanshop, ging es zurück zu unserer sadech (Stadion im Štrunc-Park) genannt. An Unterkunft. Das zugehörige Gasthaus scheint dieser Stelle trennte sich unsere Gruppe, da gleichzeitig die inoffizielle Stadionkneipe,wir zwei Tickets für die Horni Tribuna, die alte sodass wir uns gerne niederließen, um das sehr Haupttribüne, sowie zwei für die 2011 neu gute und preislich faire Angebot des Hauses errichtete Gegentribüne hatten. Ursprünglich wahrzunehmen. Der Wirt Anton sprach deutsch, hatte das zwischen den Jahren 1953 und 1955 bekam unseren Kartenbedarf mit und schon errichtete Stadion ein Fassungsvermögen von hatten wir zwei Freikarten auf dem Tisch liegen – 25.000 Plätzen. 1997 stieg die Kapazität auf da scheint es wohl Connections zu der Biermarke 35.000, davon 7.600 überdachte Plätze auf der zu geben, die Sponsor und Namensgeber der Tribüne. Im Jahr 2002 wurde die Anlage allerdings ersten tschechischen Liga ist. Als Dankeschön durch ein Hochwasser stark beschädigt, sodass es gaben wir Anton zumindest 100 Kronen pro in der Folge grundlegend neu konstruiert wurde. Ticket und bestellten vier Mal die Spezialität des Dabei wurden drei Tribünen komplett ersetzt, Hauses, sowie eine Kleinigkeit zu essen. lediglich die zweirangige Haupttribüne blieb erhalten und wurde renoviert. Satt und zufrieden machten wir uns eine Stunde vor Spielbeginn (der war um 18 Uhr) wieder Der FC Viktoria ist aktuell auf dem besten auf den Weg zum Stadion. Die fehlenden zwei Wege, erneut Meister zu werden. In das Spiel Tickets waren für 150 Kronen pro Stück schnell gegen Slavia (8. Platz bei 16 Mannschaften) in der Tasche, sodass wir die verbleibende Zeit ging der Tabellenführer an diesem 27. Spieltag zur Erkundung des Stadionumfelds (die große als klarer Favorit. Dieser Rolle wurden sie in 24 der Folge jedoch nicht gerecht. Milan Skoda selbst die schick anzusehende „Brigate 97“-Fahne brachte Slavia durch einen strammen Fernschuss reißt irgendwann, wenn sich ein halbes Dutzend in der 17. Minute in Führung. Trotz redlicher Menschen versuchen drauf zu stellen... Bemühungen und Überzahl ab der 21. Minute konnte Viktoria daran nichts mehr drehen. Sehr Die Heimseite zeigte derweil eine große zur Freude der mitgereisten Anhängerschaft aus Choreografie zu Spielbeginn („Ultras Plzeň - Nur Gott kann uns richten!“). Im Laufe des Spiels folgten einige teilweise aufwendig gestaltete Spruchbänder. Während der Choreo und dem Spiel wurden auch hier vereinzelt Bengalen eingesetzt. Kurz vor Ende des Spiels zeigte die Kurve nochmal eine schöne Pyroshow. Die Liedauswahl auch auf Seiten der Pilsner recht ansprechend, wenngleich keine unbekannte Melodie dabei war.

Wir hatten hier eine fußballerisch wirklich ansprechende Partie gesehen. Nachdem wir der Hauptstadt. Diese entschieden das Duell dem Gästeblock noch etwas beim Feiern mit der auf den Rängen klar für sich: dauerhafte und Mannschaft zugesehen hatten, verabschiedeten brachial laut vorgetragene Gesänge, dreifacher wir uns in Richtung Unterkunft und anschließend Pyroeinsatz, eine Choreo zu Beginn der zweiten in die Innenstadt, um dort den gelungenen Tag Halbzeit sowie eine Mitmachquote nahe der noch etwas ausklingen zu lassen, bevor wir uns 100% belegen einen sehr geschlossenen Auftritt. am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Abzüge in der B-Note gibt es für die nicht sehr Frühstück auf den Weg nach Regensburg clevere Beschädigung der eigenen Zaunfahne – machten. ▐ UNTERWEGS IN Türkei Beşiktaş Jimnastik Kulübü (2:0) Orduspor Kulübü Süper Lig, 32. Spieltag / Inönü-Stadion / 28.000 Zuschauer Istanbul. Die Weltmetropole am Bosporus, einen €uro gab es ca. 2,35 Lira. Der Wechselkurs gelegen auf zwei Kontinenten, sollte für vier Tage konnte zufrieden stellen und wir fuhren für kleines Aufenthaltsort vier Unverbesserlicher aus dem Geld in unsere, von der Heimat aus gebuchte, Kreise der frenetischen Jugend sein. Wer sich jetzt Unterkunft in der Altstadt. Vier einfache Betten einen 10-Spiele-Hopping-Suff-Bericht wünscht, und eine Dusche erwiesen sich als absolut sollte lieber an dieser Stelle aufhören zu lesen... ausreichend, das Appartement ging also schon mal klar. An einem trüben Mittwochmorgen begann die Reise gen Stuttgart, um von dort die Istanbul beherbergt nach offiziellen Zahlen ca. 13 Flugverbindung nach Istanbul zu nutzen. Millionen Menschen, inoffiziellen Schätzungen Zwei Stunden später landeten wir in der zufolge dürften es aber knapp 20 Millionen bevölkerungsreichsten Stadt der Türkei, wo wir sein. Nach dem kurzen Stopp im Appartement zunächst die Wechselstuben ansteuerten. Für begaben wir uns auf die erste Erkundungstour.

25 Wir schlenderten durch die verwinkelten Gassen Die Hagia Sophia wurde einst als christliche und wurden mit ersten Eindrücken des quirligen Kirche erbaut, ehe sie zur Moschee wurde und Istanbuler Alltags konfrontiert. Die Menschen schlussendlich als Museum endete. Hier kann sitzen vielerorts mit Tee vor ihren Geschäften man sich, bei Interesse, auch mehrere Stunden mit diesem und jenem beschäftigen. Uns reichte der kurze Aufenthalt und wir zogen weiter zur Blauen Moschee. Die Hauptmoschee Istanbuls wird auch heute noch als solche genutzt. Wie alle Moscheen darf auch diese nicht mit Schuhen betreten werden. Neben dem großen, öffentlich einsehbaren Gebetsbereich für Männer gibt es kleinere separate Bereiche für Frauen. Die Frauen dürfen dem Gebet nur in diesen abgegrenzten und kaum einsehbaren Räumen nachgehen.

Wir zogen weiter und machten uns noch ein Bild vom Großen Basar. Hier kann man auf 31.000m² und jeder scheint nebenher seiner Beschäftigung alles Mögliche erhandeln. Wir waren nicht in der nachzugehen. Nicht wenige Straßenzüge wirken Shopping-Queen-Verfassung und begaben uns äußerlich marode und heruntergekommen. lieber auf den Rückweg zu unserer Unterkunft. Zumindest für das westlich geprägte Auge. Den Weg auf dem Stadtplan zu suchen, hielten wir Wir fühlten uns schnell sehr wohl, bekam man für zu krass tourimäßig und so schlugen wir die doch das Gefühl, die Menschen leben hier Richtung lieber nach Gefühl ein. Klappte leider unbeschwert in den Tag und sind zufrieden. Wer weniger gut, denn nach kurzer Zeit fanden wir kann das schon beim Gang durch eine deutsche uns in einem abgelegenem Stadtviertel Istanbuls Großstadt behaupten. Wir zogen weiter, genossen wieder. Hier ging es durch einen kleinen Markt das sonnige Wetter und ließen den ersten Tag mitten ins eigentliche Istanbuler Leben abseits schließlich beim Champions League-Halbfinale der Touristenpfade. Sehr nett anzuschauen. BVB vs. Real Madrid in einem Pub ausklingen. Das am Abend stattfindende Euroleague- Früh klingelte am nächsten Morgen der Halbfinale zwischen Fenerbahce und Benfica Wecker, hieß es für uns doch einige touristische Lissabon ließen wir aufgrund der Entfernung Kreuzchen zu machen. Wir begannen den Tag und der schlechten Kartensituation sausen, mit der Besichtigung der Cisterna Basilica. Die hatten wir ja noch Beşiktaş für Samstag im Auge. 138m lange und 65m breite Zisterne ist sicherlich Somit wurde kurzerhand ein in Istanbul lebender beeindruckend und einen Ausflug wert, jedoch hat Bekannter kontaktiert und für den Abend ein man hier auf knapp 9000m² immer den gleichen Treffen vereinbart. Dieser besitzt ein Café im Anblick. Wir zogen weiter zum ehemaligen Stadtteil Bakirköy, wohin sich normalerweise Regierungssitz der Sultane, dem Topkapi- keine Auswärtigen verirren. Nach der Anreise Palast. Mit knapp 70 Hektar galt der Palast per Taxi begrüßten wir uns freundlich und schon früher sogar als eigene Stadt. Hier verbrachten konnte auch das Spiel via Leinwandübertragung wir einige Stunden, denn es gab viel zu sehen. beginnen. Fenerbahce hat die meisten Anhänger Am späten Mittag steuerten wir dann die zwei in der Türkei und wenn es international geht, ist berühmtesten Bauwerke der Stadt an. Zum einen sowieso jeder für seine Landsleute. Wir verfolgten die Hagia Sophia und zum anderen die Sultan- mit Spannung das Spiel und wurden von der Ahmet-Moschee, bekannt als Blaue Moschee. erzeugten Atmosphäre förmlich mitgerissen. 26 Jeder fieberte für Fenerbahce und als das erlösende 1:0 fiel, kannten die Gäste kein Halten mehr. Es Den Freitag begannen wir weiterhin als Touristen wurde ausgiebig gejubelt und wir hatten einen getarnt und machten uns auf direktem Wege ersten Eindruck von der (Fußball-)Mentalität der hinauf zum Galata-Turm. Der 67m hohe Turm Türken. Das Spiel wurde auch mit 1:0 gewonnen bietet eine Aussichtsplattform, von wo aus und wir konnten frohen Mutes den restlichen man nahezu die gesamte Stadt überblicken Abend bei sehr guten Gesprächen sowie Essen, kann. Durchaus empfehlenswert. Nach Trinken und Nargile ausklingen lassen. Wir kurzer Pause liefen wir weiter in Richtung der erhielten viele und interessante Einblicke über großen Einkaufsstraße, der Istiklal Caddesi die Türkei, die Türken an sich und schlussendlich (Unabhängigkeitsstrasse). Die 3km lange Straße auch die unglaubliche Gastfreundschaft in stellt tagsüber eine Einkaufsstraße dar, in der diesem Land. Wir mussten für diesen Abend wie Nacht treten die zahlreichen Clubs und Bars des selbstverständlich lediglich die An- und Abfahrt Viertels zum Vorschein, dazu später mehr. Wir bezahlen und kamen überraschenderweise auch machten es uns am Taksim-Platz gemütlich und noch in den Genuss von Gastgeschenken. An genossen das Leben. Der Taksim-Platz beherbergt dieser Stelle muss betont werden, dass nur eine das „Denkmal der Republik“, welches an die Person aus unserer Gruppe unseren Gastgeber Gründung der Republik im Jahre 1923 erinnert. zuvor via Internet kannte. Wer als Deutscher Wir drehten noch eine kleine Runde, da wir den schon mal vier nahezu unbekannte Touristen zu Abend in der belebten Istiklal Caddesi verbringen sich eingeladen und ihnen alles spendiert hat, kann wollten. Und was hier am Abend los ist, kann sich gerne bei uns melden, du bekommst dann sich wohl kaum einer vorstellen. Überall sind einen Orden verliehen! Wir bedankten uns zu Menschen, wo man nur steht, hört man Musik später Stunde sehr herzlich und verabschiedeten aus den diversen Clubs und Bars. Die Menschen uns von diesem wunderschönen Abend. Danke versammeln sich stellenweise in Scharen vor den für Alles! geöffneten Lokalen. Einfach krank, was hier los ist. Anders kann man es nicht beschreiben. Auch wir ließen uns von der ausgelassenen Atmosphäre mitreißen und genossen den Abend in vollen Zügen.

Zu später Stunde ins Bett, begrüßte uns am Samstagmorgen der letzte Tag unserer Reise, der mit Fußball wohltuend beendet werden sollte. Für heute hatten wir keinen wirklichen Plan, wollten wir lediglich dem asiatischen Teil Istanbuls einen Besuch abstatten. Wir stiefelten also einfach mal drauf los und kamen erst mal an der Universität vorbei. Hier gab es für uns nicht viel zu sehen und wir schlenderten weiter zur Yeni-Moschee. Kurzer Besuch hier und das Kreuzchen konnte auch gemacht werden. Weiter ging es zum ägyptischen Gewürzbasar, wo es von Kaffee über türkischen Honig bis zu Tabak und sämtlichen Gewürzen dieser Welt so einiges im Angebot gab. Danach kamen wir zum Hafen, wo wir die Überfahrt mit der Fähre lösten. „Drüben“ angekommen gab 27 es wie zu erwarten nichts Besonderes zu sehen. umgerechnet ca. 77 Millionen an dieser Stelle eine Lediglich der Leanderturm, ein Leuchtturm aus neue Arena entstehen. Einzig der Westeingang dem 18. Jahrhundert, konnte unsere Blicke auf sowie die Südmauern werden bestehen bleiben. sich ziehen. Wir gammelten vor uns hin, bis wir Glück für uns also, diesen Ground in seinem wieder die Fähre in Richtung Europa, genauer „alten“ Charme noch gesehen zu haben. gesagt mit Destination Beşiktaş bestiegen. Wir betraten das Stadion etwas blauäugig Beim Schlendern durch Beşiktaş sah man schon obgleich des Standortes unserer Plätze auf der

viele Fans, die unterwegs waren oder sich in Gegentribüne. Das Vorsängerpodest vorn an den Kneipen auf das Spiel einstimmten. Schön unserem Block sowie ein weiteres Podest direkt zu sehen, dass es hier ganz ohne Tannenbaum- über uns im zweiten Rang, sagten uns, dass wir Schaleffekt und sonstigem Dünnschiss geht. Jeder die Partie samt Support nicht gemütlich aus zieht sich sein Vereins-Shirt oder Trikot und vermeintlich neutralem Bereich verfolgen würden. einen Schal an und gut is'. Das Inönü-Stadion liegt Positiv fiel uns direkt die Stadionbeschallung ungefähr 50m vom Meer entfernt inmitten einer auf. Gab es hier lediglich elektronische Musik Wohnanlage. Der Standort wusste definitiv zu auf die Ohren ohne irgendwelchen Werbedreck. gefallen. Wir umrundeten das Stadion komplett, Kurz vor Spielbeginn wurden 3-4 Vereinslieder ehe es mit unseren am Vortag ergatterten Karten gespielt. Dabei bekamen wir einen ersten hinein ging. Bei Betreten des Stadions wurde man Eindruck davon, welch eine Lautstärke in diesem, direkt mal nach Pyrotechnik gefragt. Ist beim recht offenen, Stadion zustande kommen kann. Fußball natürlich generell immer dabei… Mit näher rückendem Spielbeginn steigerte sich die Vorfreude, endlich wieder Fußball zu sehen. Das Inönü-Stadion bietet Platz für 32.000 Mit Spielbeginn standen dann plötzlich nahezu Menschen. Die Hintertortribüne „Yeni Acik“ 80% aller Anwesenden im Stadion, was sich auch ist mit ihren drei Rängen die größte Tribüne. bis Spielende nicht mehr änderte. Genial. Wie Die gegenüberliegende Tribüne beherbergt auf schon erwartet hatten wir dann Karten inmitten einem Rang auch den Gästeblock des Inönu. Die des Stimmungskernes, also dem eigentlichen Gegen- sowie Haupttribüne schließen sich direkt Heimblock. Die Mitmachquote der Beşiktaş- an den beiden Hintertortribünen an, verfügen Anhänger war sehr stark. Eine Lautstärke, die jedoch nur über zwei Ränge. Ein alles in allem man so aus keinem deutschen Stadion kennt. sehr schöner Ground. Nach 66 Jahren als Heimat Leider gab es zu Spielbeginn und auch während von Beşiktaş, wurde am 11. Mai 2013 das vorerst des kompletten Spieles keine Materialien (neben letzte Spiel im alten Inönü-Stadion ausgetragen. Schals) zu sehen. Auch hingen nur wenige, Ab Juni dieses Jahres bis November 2014 soll für meist gedruckte, Zaunfahnen. Hierfür gibt es 28 Minuspunkte. mit einzelnen Tribünen oder dem gesamten Stadion angestimmt, was einem absolute Es gab insgesamt drei Stimmungskerne, die mehr Gänsehaut bescherte. Mit zunehmender oder weniger ihr Ding durchzogen. Zum einen gab Spieldauer flachten Lautstärke und Mitmachquote es zwei Stimmungshaufen auf der Gegentribüne, jedoch etwas ab, es war aber trotzdem immer also bei uns, je einer oben und unten. Diese noch als, für deutsche Verhältnisse, sehr gut zu stimmten sich weitestgehend ab. Zum anderen bezeichnen. Mit den Toren Nummer eins und befand sich auf der Hintertortribüne im zweiten zwei für Beşiktaş wurde es auch nochmal richtig laut im Stadion. Jedoch blieb alles kein Vergleich zu den leidenschaftlichen 15-20 Auftaktminuten inklusive Vereinslied.

Von Orduspor waren schätzungsweise 250 Menschen im Stadion, von denen sich nur ein Bruchteil im Erzeugen von Stimmung übte. Die Bemühungen waren aber kaum zu vernehmen. Aufsehen erregten jene lediglich mit einer kleinen Wunderkerzenaktion! Überzeugt von dem heutigen Spiel machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft, schließlich hieß es um 5:00 Rang ein organisierter Pulk. Jedoch wurde Uhr aufstehen und zurück nach Deutschland. größtenteils versucht mit Wechselgesängen Wir verließen Istanbul mit bestem Gewissen das ganze Stadion mitzuziehen. So viele und können jedem nur empfehlen, diese Stadt Wechselgesänge haben wir auch so noch nicht zu besuchen. Wer das Ganze noch mit Fußball erlebt. Es wurden immer wieder Wechselgesänge verbinden kann, umso besser! ▐ UNTERWEGS IN Estland FC Levadia Tallinn (0:0) JK Kalev Sillamäe Meistriliiga, 10. Spieltag / Kadrioru Staadion / 120 Zuschauer Um dem Alltagsstress zu entfliehen und die letzten Wochen der vorlesungsfreien Zeit zu nutzen, flog Nach unserer Ankunft mit der Fähre und man kurzentschlossen für zwei Wochen nach dem Einchecken im Hostel machten wir uns Skandinavien. Von Oslo über Stockholm und sofort zu Fuß auf zum Kadrioru Saadion, Helsinki ging es für das letzte Wochenende der der Heimspielstätte des erst im Jahre 1998 Reise in die estnische Hauptstadt Tallinn. Da es gegründeten FC Levadia Tallinn zum Spiel zu unserem Bedauern bisher auf der gesamten gegen JK Kalev Sillamäe in der Meistriliiga. Der Route nicht möglich gewesen war, ein örtliches Weg gestaltete sich jedoch aufgrund mangelnder Fußballspiel zu besuchen, wollte man die Beschilderung schwieriger als gedacht und so Gelegenheit an diesem Samstag in der Metropole war man froh, von freundlichen Tallinnern eine an der Ostsee auf jeden Fall nutzen. Zwei der drei Mitfahrgelegenheit angeboten zu bekommen. Tallinner Clubs aus der höchsten estnischen Liga Am Stadion wurde man jedoch ernüchtert: die spielten auch tatsächlich daheim, wobei aufgrund geschlossene Schneedecke auf dem Feld und das der frühen Anstoßzeit und unserer Ankunftszeit verschlossene Eingangstor ließen schnell klar nur ein Spiel in Frage kam. werden, dass hier heute kein Spiel stattfinden 29 würde. Auf Nachfrage im gegenüberliegenden freudige Annahme, es würde sich dabei um eine Straßenimbiss erfuhr man, dass das Spiel auf Abordnung des motivierten Kerns der Gästefans einen Ausweichplatz in einem Randbezirk der aus Sillamäe handelte, wurde jedoch enttäuscht: Stadt verlegt worden war. Glücklicherweise fand das war nur das Security-Team. sich auch hier sofort eine Mitfahrmöglichkeit, da das Erreichen des abgelegenen Platzes mit Etwas überrascht vom sehr geringen öffentlichen Verkehrsmitteln wohl nicht mehr Zuschaueraufkommen nahmen wir auf Höhe rechtzeitig zum Anpfiff geklappt hätte. Wir wurden der Mittellinie direkt am Spielfeldrand Platz, bis vor den Eingang der Sportstätte gefahren und während die Spieler beim Warmmachen waren so waren wir dank der beiden Mitnahmeservices und sich nach und nach doch einige Leute an eine gute halbe Stunde vor Spielbeginn am Ort der Gegengerade einfanden. Insgesamt sollten des Geschehens – mit so viel Gastfreundschaft es knapp 120 Zuschauer werden, wobei im hätten wir nicht gerechnet. Verlauf des Spiels sogar ein Haufen von etwa 10 aktiven Supportern der Heimmannschaft im Beim Anblick des „Stadions“ am Ostseestrand, Stehplatzbereich ausgemacht werden konnte. Ihr das nur aus einem einfachen Kunstrasenplatz Tifo-Material beschränkte sich auf eine gedruckte ohne jegliche Tribünen bestand, wurde die Zaunfahne und einige Schals, doch immerhin waren sie mit ihren Schlachtrufen mehrfach zu vernehmen. Erstaunlich für uns, dass sich die wenigen und kaum aktiven Gästefans, welche an ihren blauen Schals als solche erkannt wurden, direkt neben dem Stimmungskern der Heimfans positionierten.

Ab der 60. Spielminute erschienen an der gegenüberliegenden Gerade hinter dem Zaun außerhalb der Sportanlage etwa 30 lautstarke vor allem jugendliche Fans des FC Levadia, die mit den Wenigen auf dem Stehgerüst einen für deren geringe Anzahl durchaus beachtlichen Vorfreude auf einen interessanten Kick und Wechselgesang anstimmten. Im Gespräch mit womöglich sogar eine ansprechende Kurve den Fans neben uns erfuhren wir, dass diese etwas getrübt: nur auf einer Geraden waren in zusammen die Ultras des Vereins bilden. Der zwei Reihen einige Sitzschalen montiert und Grund warum sie das Spiel größtenteils von der Stehplatzbereich bestand schlicht aus der draußen verbrachten lag wohl in der Tatsache, dass oberen Reihe eines treppenförmig vom Spielfeld es in der Sportstätte nicht gestattet war, Alkohol abgewandten Stahlgerüstes. Dennoch waren zu trinken, was wir bereits zuvor mit Bedauern wir motiviert, da immerhin der Tabellenzweite festgestellt hatten. Die netten Fans verrieten uns gegen den Vierten antrat, und wurden an den auch, dass es beim Derby gegen den Rivalen FC Containern, welche als Spielerkabinen fungierten, Flora Tallinn zu Auseinandersetzungen zwischen vorbei zum Tickethäuschen geschickt. Nachdem den Ultragruppen der Vereine und zum Einsatz die Karten zum Pries von 2 Euro erworben waren von Pyrotechnik gekommen war. und wir in Richtung des Kunstrasenplatzes gingen, fiel im Bereich eines seitlichen Eingangs Zum Spiel an sich gibt es nicht viel zu sagen: ein ein kleiner „Mob“ von knapp 10 großen, grimmig uninspirierter, torloser Auftritt bei Minusgraden, wirkenden Männern in Lederjacken auf. Die von beiden Teams nach dem Kick-and-Rush- 30 Entwicklungsland anzusehen ist, was beim Bestand der mit nur 21 Jahren noch jungen Liga und einer Gesamteinwohnerzahl des Landes von nur 1,3 Millionen nicht so verwunderlich ist. Die Meistriliiga besteht in ihrer aktuellen Form aus fünf Profi-, drei Halbprofi- und zwei Amateurteams, wobei es in der von März bis November laufenden Saison an 39 Spieltagen zu vier Aufeinandertreffen zwischen den jeweiligen Teams kommt. Die Mannschaften sind finanziell vom Einfluss ausländischer Investoren geprägt, was auch beim FC Levadia Tallinn der Fall ist. Der aus einer Fusion zweier Fußballclubs und einer Umsiedelung hervorgegangene Verein existiert erst seit 1998 und wurde dank des Engagements eines ukrainischen Geldgebers im Prinzip geführt. Jeder zweite Ball landete beim letzten Jahrzehnt 5-mal estnischer Meister. Bei Gegner und eine taktische Ausrichtung war nicht einer derart kurzen Geschichte sind eine geringe zu erkennen. Einziger Glanzpunkt war hier die Mitgliederzahl und nur minimales Faninteresse recht ansehnliche Stadionsprecherin. nicht verwunderlich, wobei diesbezüglich zumindest in Tallinn ein gewisses Potential Abschließend bleibt festzuhalten, dass Estland vorhanden zu sein scheint. ▐ fußballerisch wie auch fantechnisch als IN EIGENER SACHE Infostand: Eindecken für die Sommerpause An unserem Infostand erwatet Euch wieder das heutigen Heimspiel wieder verfügbar. Auch übliche Repertoire an Aufklebern, Fanzines und die vorbestellten Förderkreis-Shirts können vielem mehr. Ein Päckchen Aufkleber könnt an unserem Infostand abgeholt werden. Ihr heute bereits ab 0,50 € erwerben, jedoch Vorbeischauen lohnt sich also;die Sommerpause nur, solange der Vorrat reicht. Außerdem sind ist lang! ▐ die Sektion Stadionverbot Aufkleber ab dem IN EIGENER SACHE Unter die Haut - Sommerpause

Liebe Leserschaft, die Unter die Haut- Wir hoffen, auch in dieser Spielzeit wieder eine Redaktion möchte sich an dieser Stelle für die informative Kurvenzeitung für die Besucher des entgegengebrachte Treue in der abgelaufenen Fritz-Walter-Stadions zur Verfügung gestellt zu Saison bedanken sowie allen Lesern und Betze- haben und freuen uns bereits auf die neue Saison Fans eine erholsame Sommerpause wünschen. 2013/2014. ▐

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