Ein Großer Sohn Unseres Volkes Mit Der Rettungsaktion Über See Im Frühjahr 1945 Hat Großadmiral Karl Dönitz Sich Ein Unvergängliches Denkmal Geschaffen
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Heute auf Seite 3: Sowjetische „Entspannung wtm tfipraifanblait UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Jahrgang 32 — Folge 2 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 10.Januar 1981 ParkaUee 84/86, 2000 Hamburg 13 C5524CX Ein großer Sohn unseres Volkes Mit der Rettungsaktion über See im Frühjahr 1945 hat Großadmiral Karl Dönitz sich ein unvergängliches Denkmal geschaffen HAMBURG — Unter dem Geleit von Angehörigen der Kriegsmarine und der Wehrmacht sowie zahlreichen Heimatvertriebenen wurde der am Heiligen Abend des vergangenen Jahres verstorbene Großadmiral Karl Dönitz in Aumühle beige• setzt. Den Trauergottesdienst in der Bismarck-Gedächtnis-Kirche hielt der evangeli• sche Pfarrer Arp, der dem Verstorbenen über lange Jahre verbunden war. Konter• admiral a. D. Edward Wegener, der Präsident der Marineverbände, und General• major a. D. Horst Niemack, Präsident des Ringes deutscher Soldatenverbände und Sprecher der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger, würdigten Persönlichkeit und Leistung des verstorbenen Großadmirals. Für die Ostdeutschen, insbesondere aber für die Ostpreußen und die über See ge• retteten Landsleute führte der stellvertretende Sprecher der Landsmannschaft Ost• preußen, Harry Poley, aus: „In dieser Stunde der Trauer und des Ab• aktion über See einen historischen Platz ein. schieds bewegen uns Respekt, Ehrfurcht und Auf Befehl des Großadmirals setzten zum Ab• tiefe Dankbarkeit. Sie gelten dem Menschen schluß des Krieges noch einmal die tapferen und Soldaten Karl Dönitz, dessen Leben, ge• Seeleute der Kriegs- und Handelsmarine ihr prägt von beispielhafter Pflichterfüllung, sich Leben ein. Unter dem Kommando der Admi- nun vollendet hat. Respekt und Ehrfurcht be• rale Burchardi, Schubert, Engelhardt, Thiele kunden wir dem Manne, der in einem von Cha• und Rogge und des Fregattenkapitäns von rakter und Leistung bestimmten Lebensweg Blanc erfüllten die Besatzungen der 2. Kampf• seinem Volk als Soldat bis zur letzten und bit• gruppe und der 9. Sicherungsdivision mit 281 tersten Konsequenz gedient hat. Kriegs- und 509 Handelsschiffen den letzten Als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Sinn soldatischen Tuns, ihren Mitbürgern zu vom Schicksal in das Amt des Staatsober• dienen und der Gewalt im Namen der Mensch• hauptes berufen, mag es wohl sein schwerster, lichkeit zu trotzen. In 115 Tagen, vom 23. Ja• wenn auch unausweichlicher Entschluß gewe• nuar bis zum 10. Mai 1945, retteten diese Ein• sen sein, der Wehrmacht des zusammenbre• heiten nahezu zweieinhalb Millionen Men• chenden Reiches den Befehl zur Waffen• schen von den Häfen Königsberg, Pillau, Dan- streckung geben zu müssen. Er beendete da• zig, Gotenhafen und Heia, wie auch aus Libau, mit den im Mai 1945 aussichtslos gewordenen von der Pommernküste und aus Mecklenburg. Krieg, den er nicht gewollt hatte, und für den er Die Landsmannschaft Ostpreußen verlieh nicht verantwortlich war. dem Großadmiral 1975 für diese große solda• Entehrende Behandlung, Gefangenschaft tisch-humanitäre Tat ihre höchste Auszeich• und zehn Jahre Kerker konnten ihm weder die nung, den Preußenschild. Sie ehrte damit zu• in ihm ruhende Würde nehmen, noch seine gleich die unter seinem Befehl kämpfenden, lautere Persönlichkeit brechen. fahrenden und rettenden Seeleute, deren Tap• Eine der letzten Aufnahmen: Großadmiral Dönitz trug mit Stolz die Dekoration des ferkeit und Tüchtigkeit es zu danken ist, daß Preußenschildes Foto: Passarge die Verluste bei diesem Rettungsunterneh• men, so schmerzlich sie auch waren, weniger Im Urteil der Kriegsgegner als 1 v. H. betrugen. In der Marinewelt der westlichen Nationen Die Ostdeutschen und wir Ostpreußen un• gilt er heute als einer der bedeutendsten Ad- terwerfen unsere Aussage nicht tagespoliti• mirale der neueren Seekriegsgeschichte. Es schen Zweckmäßigkeiten. So bleibt auch Die Deutsche Frage offenhalten waren hervorragende Seeoffiziere der frühe• heute, da die staatlichen Organe dem Toten ren Kriegsgegner, wie der frühere Oberkom• die letzte Ehrerweisung versagen, das gültig, VON Dr. HERBERT CZAJA MdB mandierende der amerikanischen Asienflotte, was der Sprecher der Landsmannschaft Ost• preußen, Freiherr von Braun, am 24. Mai 1970 Hart, und der britische Admiral of the Fleet, Sir Bonn — Die deutschen Heimatvertriebe• bung der Deutschen und mit deren Folgen. Das in Laboe als schuldigen Dank an den damals George Creasy, die dem Großadmiral nach nen sehen nicht ohne Sorgen in die Zukunft: Bewußtsein über die Rechtslage Deutschlands noch Lebenden aussprach: ,Großadmiral Karl seiner Entlassung aus Spandau ihre Hochach• Die Altersversorgung der Kriegsschadens• und den Fortbestand des Deutschen Reiches Dönitz war es, der am 2. Mai 1945 die Leitung tung bezeugten. Der britische General und Hi• rentner ist spärlich, die Härteregelung im La• in seinen rechtmäßigen Grenzen hat sich in des zusammenbrechenden Staates über• storiker Füller bekundete am 1. September stenausgleich unzureichend und die Woh• Fachkreisen gefestigt. nommen hatte. Er hatte sich eine Last aufgela• 1957 seine und vieler Soldaten und Seeleute nungsversorgung für die Aussiedler gefährdet. Die deutschen Vertriebenen haben ihren den, die nicht Ehre oder Erfolg verhieß, die ihm Empörung .über die schändlichen Nürnberger Beim Offenhalten der Deutschen Frage blei• Weg bisher nie in Resignation münden lassen. um so mehr aber sittliche Aufgabe war. Ihn Gerichtsverfahren, die eine Travestie der Ju• ben die ostdeutschen Provinzen nur allzuoft Sie stellen für das neue Jahr klare Leitlinien trieb nur noch sein Ringen um das Leben der stiz und eine Schmach für alle zivilisierten unerwähnt, obwohl von uns moralisch und po• heraus: Auch über lange Fristen müssen wir Deutschen; er wollte das Menschenmögliche Völker* seien. litisch mit voller Begründung, nur das Selbst• die ganze Deutsche Frage offenhalten, die für die Rettung der Mitbürger im Osten mög• bestimmungsrecht, das Recht auf Heimat, das Rechtslage ganz Deutschlands im In- und Aus• In tiefer Dankbarkeit gedenken hunderttau• lich machen. Er bleibt für uns ein Mann, dem freie Zusammenleben der Deutschen in einer land in das politische Bewußtsein einprägen, sende Ostdeutsche aus Ostpreußen, West• Ehrfurcht und Dank gebühren, weil er die ei• freiheitlichen europäischen Ordnung, der am Recht der Deutschen auf Selbstbestim• preußen und Pommern des Mannes, dem sie gene Person vorbehaltlos und schweigend menschenrechtliche Mindeststandard und die mung, Menschenrechte, eine freie Heimat und Rettung und Leben verdanken; Leben, das dem Dienst an seinen Mitmenschen unterord• Wahrung der stammlichen und kulturellen Ei• ein freies nationales Zusammensein in einem keimend auch Mütter über die Wogen trugen. nete.' genart gefordert werden. freien Europa festhalten, eine klare Westpoli• In dieser Stunde des Abschieds von dieser Galt schon das Bemühen, die militärische tik jeder Ostpolitik voranstellen. Wir dürfen tapferen und lauteren Persönlichkeit, die nun Doch es gibt auch Ermutigendes. Beim Kapitulation zu verzögern, dem Ziel, im Osten die Ostverträge nicht ausweiten lassen zur seinen auf See im Kampf gebliebenen Söhnen Papstbesuch war ebensoviel von den religiö• möglichst viele Zivilisten und Soldaten in Si• Vertiefung der Teilung und zum Versuch der gefolgt ist, sei heute angefügt: sen und sittlichen Kräften zu spüren, wie von cherheit zu bringen, so nimmt die in der Mari• Amputation Ostdeutschlands und müssen die der natürlichen Kraft des Volkes, der Heimat negeschichte einmalig dastehende Rettungs- Der Großadmiral Karl Dönitz hat mit seinem eine gemeinsame deutsche Staatsangehörig• und der Nation, als von der geschichtlichen Er• Leben und Wirken Maßstäbe gesetzt Sie be• keit konstant verteidigen. Wir müssen for• fahrung die Rede war, und wiederholt wurde halten ihre Gültigkeit, auch wenn ein soge• dern, daß man mit wirtschaftlichem und politi• ohne Scheu die Überwindung der deutschen nannter Zeitgeist sie vorübergehend außer schem Gewicht der schweren Verletzung der Teilung in einer freiheitlichen europäischen Kraft zu setzen versucht Wir verneigen uns Menschenrechte, den Ursachen weltweiter Ordnung angesprochen. Es hat den Anschein, vor einem großen Sohn unseres Volkes." Vertreibung entgegentritt, die Not der vier daß man sich in den USA anschickt, zielstrebi• Halbmast für Dönitz Im Anschluß an den Trauergottesdienst Millionen Deutschen unter fremder Herr• ger und konsequenter als bisher die politische Hamburg — Am Tage der Beisetzung wurde der Sarg von acht Ritterkreuzträgern schaft und der Deutschen in der „DDR" nicht Führungsrolle in der westlichen Welt zu über• auf den Schultern zum Friedhof getragen, wo vergißt, Deutschland nicht auf West- und Mit• von Großadmiral Karl Dönitz haben die nehmen. Landsmannschaft Ostpreußen und die Großadmiral Dönitz an der Seite seiner 1962 teldeutschland beschränkt und der Jugend Pommersche Landsmannschaft an ihren verstorbenen Gattin beigesetzt wurde. Aus In manchen Kreisen der Jugend wächst das richtige Deutschlandbild vermittelt, ein Häusern in Hamburg die Fahnen auf zeitlich und redaktionell bedingten Gründen wieder das Geschichts- und Wertbewußtsein. maßvolles Nationalbewußtsein und nüch• halbmast gesetzt. können wir erst in der nächsten Ausgabe über Die Massenmedien beschäftigen sich in stei• terne Begeisterung für das ganze deutsche Va• die Trauerfeier berichten. gendem Maße auch mit Flucht und Vertrei• terland fördert. 10. Januar 1981 — Folge 2 — Seite 2 Politik im JDftjnmßmblQil Theorie und Praxis Ost-Berlin: Hielt Polen die Zusagen ein? Deutlich zurückgegangen