2011|2012 KommentarKonzert 39

Little Smile Rebecca Saunders | Stasis (2011) Jonathan Harvey | Climbing Frame (2004) Sergej Newski | Arbeitsfläche (2011) Wolfgang Mitterer | Little Smile (2011)

Dienstag | 25. Oktober 2011 | 20 Uhr wdr Funkhaus am Wallrafplatz, Klaus-von-Bismarck-Saal Ensemble musikFabrik

Flöte, Bassflöte Helen Bledsoe Klavier, Sampler Benjamin Kobler Oboe Peter Veale Klavier Ulrich Löffler Klarinette, Bassklarinette Carl Rosman Akkordeon Krassimir Sterev Klarinette, Bassklarinette Richard Haynes Fagott Alban Wesly Violine Hannah Weirich Fagott Heidi Mockert Violine Anna Gebert Viola Ulrich Mertin Horn Christine Chapman Violoncello Dirk Wietheger Trompete Marco Blaauw Kontrabass Michael Tiepold Trompete Ales Klancar Posaune Bruce Collings Klangregie Paul Jeukendrup Tuba Melvyn Poore Laptop Wolfgang Mitterer

Schlagzeug Dirk Rothbrust Dirigent Enno Poppe Schlagzeug Johannes Fischer Programm Little Smile

Rebecca Saunders | Stasis (2011) Spacial collage for 16 musicians Kompositionsauftrag von SWR, Kunststiftung NRW und Ensemble musikFabrik

Pause

Jonathan Harvey | Climbing Frame (2004) für 12–15 Instrumente

Sergej Newski | Arbeitsfläche (2011) für Horn, Viola, Schlagzeug, Klavier, Tuba und Kontrabass

Wolfgang Mitterer | Little Smile (2011) für Ensemble und Electronics

Eine Produktion des Ensembles musikFabrik in Zusammenarbeit mit WDR 3, KölnMusik und der Kunststiftung NRW. Kommentar

Rebecca Saunders | Stasis (2011) während sich die Dunkelheit entfaltet, auf einen Klang. Die Metaphern Es sind meist außermusikalische Phänomene, die Rebecca Saunders den von Dunkelheit und Licht, Schweigen und Klang, Bewegung und Stille Anstoß zu neuen musikalischen Schaffensprozessen geben. So gingen durchdringen das zerbrechliche Gefüge seiner Sprache. Wie in alle Ewig­ viele ihrer früheren Arbeiten von Vorstellungen zu bestimmten Farbtönen keit ist die zeitlose Melancholie, die kurz, hart und ehrlich ist, und den­ aus, deren atmosphärischen Gehalt und ‚Klangpotential‘ sie musikalisch noch durchdrungen von Menschlichkeit und Zärtlichkeit. Eine Stasis; der auslotete. In jüngerer Zeit traten solche konkreten Synästhesien in ihrem menschliche Körper verharrt im Zustand der Erwartung, zitternd.“ Schaffen jedoch mehr und mehr in den Hintergrund, wenngleich außer­ (Übers. von Bernd Künzig). musikalische, häufig immer noch um optische oder bildhafte Phänome­ Der beschriebene Zustand einer „Stasis“ – der Begriff wird im Bereich ne und visuelle Erfahrungen kreisende Vorstellungen nach wie vor ihre der Medizin für „Stauung“, „Stockung“, „Stillstand“ verwendet – bedeu­ Musik begleiten und diese formen. Eine vielleicht noch bedeutendere tet für Saunders freilich nicht, dass sie jegliche musikalische Bewegun­ Rolle als das Visuelle spielen seit jeher Inspirationen aus der Literatur. gen oder Ereignisse vermeidet. Er ist vielmehr konnotiert mit der Vorstel­ Vor allem in Texten oder einzelnen Sentenzen Samuel Becketts stößt lung von einer körperlichen, ja gewissermaßen haptisch greifbaren Saunders immer wieder auf Gedankengänge, Metaphern und Beschrei­ Musik, die als Ganze wie eine statische Klangskulptur im Raum steht. bungen von Seinszuständen, die ihrer eigenen musikalischen Denkwei­ Zentral ist dabei – der Untertitel Spacial collage deutet dies an – das Prin­ se, dem Wesen ihrer Musik nahestehen und diese zugleich in einer Art zip der Collage und die Bedeutung der räumlichen Dimension. Rückkoppelung entscheidend prägen. Saunders verteilt die sechzehn Musiker des Ensembles auf verschiedene, Auch in Saunders’ neuem, knapp 50-minütigen Werk Stasis bildet ein Text teils wechselnd besetzte Soli und Kammermusikgruppen und postiert Becketts einen solchen literarischen „Fluchtpunkt“. Es handelt sich um diese nicht allein auf der Bühne, sondern im gesamten Aufführungsraum die Kurzgeschichte Still und die darin geschilderte statische Situa­tion. (und auch außerhalb). Entsprechend liegt Stasis auch nicht eine zusam­ „Becketts Still“, so die Komponistin, „skizziert eine einzige Situ­ation: menhängende, in sich geschlossene Partitur zugrunde, sondern eben den Kopf dem Sonnenuntergang zugewandt, betrachtet der un­genannte eine „Collage“ von 18 unabhängig voneinander komponierten, teils auf Protagonist das Hereinbrechen der Nacht, die anwachsende Dunkelheit; einzelne Klangmaterialien bereits bestehender Werke zurückgreifenden den Kopf langsam und behutsam von den Händen gestützt, wartet er, „Modulen“, die den verschiedenen Musikergruppen zugewiesen sind Kommentar und in ihrer Dauer von kurzen, 3- bis 4-minütigen Einheiten bis hin zu Harveys kurzes Ensemblestück Climbing Frame („Klettergerüst“), kom­ 20-minütigen Kompositionen variieren. Ein genau fixierte „timeline“ poniert 2004 und im selben Jahr beim Huddersfield Contemporary ­Music (eine Art Zeitraster) koordiniert die Abfolgen und Überlagerungen dieser Festival uraufgeführt, stellt genau Auskomponiertes neben indetermi­ Module, von denen jedes ein eigenes, streng reduziertes Arsenal von nierte Elemente. Das Werk weist als Ganzes zwar eine zielgerichtete, in Klangfarben, von mal fragilen, mal eruptiv hervorbrechenden Klängen ihrem übergeordneten Verlauf festgelegte Form auf, lässt den Ausführen­ bereithält. „Verschiedene musikalische Fäden“, so Saunders, „werden den jedoch in einem abgesteckten, kontrollierten Rahmen einige Frei­ formal verbunden und erzeugen ein komplexes polyphones Gewebe von heiten. So ist schon die Besetzung des dirigierten, in vier Gruppen plus Klangflächen: Eine Klangskulptur wird in den Aufführungsraum proji­ Schlagzeug aufgeteilten Ensembles mit „circa 12–15 Instrumenten“ nur ziert. Ein abstraktes Musiktheater entsteht, in welchem die Musiker die grob vorgegeben. Auch gleich der erste Formabschnitt gibt den Interpre­ Protagonisten in einem gemeinsamen musikalischen Umfeld oder einer ten nur ungefähre Anhaltspunkte: So soll der Dirigent das Stück mit zwei gemeinsamen Klanglandschaft sind.“ tiefen Instrumenten im Halbtonabstand beginnen, die ad libitum lange Haltetöne spielen und diese jeweils mit deutlich höheren, schnellen Ton­ Jonathan Harvey | Climbing Frame (2004) figurationen abschließen. Nach und nach setzen die anderen Instrumen­ Wie Rebecca Saunders spricht auch Jonathan Harvey der Musik und te mit demselben Modell zu frei gewählten Zeitpunkten ein, wodurch ­ihren Klängen eine visuelle, haptisch ‚greifbare‘ Präsenz zu. Harveys äs­ sich die Einsatzabstände immer weiter verkürzen und die rhythmische thetische Position ist freilich von vielen weiteren, ganz verschiedenarti­ Komplexität gesteigert wird. Auf ein Signal des Dirigenten, das den Be­ gen Einflusssphären geprägt, weshalb er sich klanglichen Phänomenen ginn des zweiten Formabschnitts markiert, münden alle Stimmen in eine zugleich aus unterschiedlichen Perspektiven annähert. So begreift er den leise, „extrem schnelle“ und in der Notation nur angedeutete Spielfigur Klang – und mithin den einzelnen Ton – einerseits als einen resonieren­ im tiefen Register, die nun den klanglichen Hintergrund für eine exakt den und dahingehend auch analysier- und gestaltbaren Klangkomplex im ausnotierte Trompeten-Solopassage bildet. Die ebenfalls weitgehend aus­ Sinne der elektronischen oder der spektralen Musik, andererseits aber notierte Schlusssektion – nur die vage vorgegebenen Tonhöhen („sehr auch als Träger geistig-spirituellen Ausdrucks. hoch“) sind unbestimmt – vereint schließlich in einer furiosen Zuspit­ zung das gesamte Ensemble. Kommentar

Sergej Newski | Arbeitsfläche (2011) stellt – jeweils ein Solo- mit einem Begleitinstrument kombiniert –, bil­ Versteht man den Vorgang des Komponierens gemäß des lateinischen den die sechs Musiker ein Dreieck aus drei Zweierguppen. Die damit Begriffs „compositio“ als ein ‚Zusammenstellen‘ und ‚Zusammensetzen‘ angedeuteten Beziehungen zwischen den Instrumenten sind jedoch musikalischer Elemente, so liegt es nicht fern, eine Partitur (zumal im noch komplexer, wie Newski erläutert: „Ich arbeite hier nach einem Prin­ Stadium ihrer Entstehung) als eine Art „Arbeitsfläche” aufzufassen. Eine zip von sich überlagernden Zeitnetzen, d.h. jede Instrumentengruppe Arbeitsfläche, auf der vielerlei musikalische Materialien und Werkstücke hat Kor­respondenzen auf zwei Ebenen: auf der Klangfarbenebene – zwi­ collagenhaft „verstreut“ sind, zunächst mehr oder weniger unsortiert schen Horn und Tuba oder Bratsche und Kontrabass und zwischen Kla­ und in unterschiedlichen Zuständen auf ihre Verarbeitung, auf das Zu­ vier und Schlagzeug – und auf der Zeitebene, d.h. es gibt Instrumenten­ sammenfügen zu einem großen Ganzen wartend. Eine musikalische „Ar­ paare mit gleichem oder ähnlichem Einsatzabstand. Wobei die hier beitsfläche“ könnte sich als Metapher aber auch auf den formalen Verlauf korres­pondierenden Instrumentenpaare andere sind als auf der einer Komposition beziehen; sie wäre dann das Feld, auf dem sich alle Klangfarben­ebene, nämlich Horn und Klavier, Bratsche und Tuba, Schlag­ musikalisch-dramaturgischen Prozesse vollziehen. Als Sergej Newski zeug und Kontrabass.“ sein neues Werk mit dem Begriff Arbeitsfläche betitelte, standen für ihn All dies stellt Newski in den Dienst der zentralen Werkidee, die sich als eben solche Konnotationen im Vordergrund. Sein Titel umschreibe, wie er Konfrontation zweier unterschiedlicher, ja gegensätzlicher formaler Prin­ sagt, „ein Koordinatensystem, in dem voneinander unabhängige Klang­ zipien, nämlich als Gegenüberstellung der Idee eines musikalischen Kon­ objekte platziert werden, ein virtuelles Reißbrett, auf dem der Komponist tinuums und der einer Collage, beschreiben lässt. „Wie in vielen meiner die Klänge hin und her bewegt, Abstände zwischen den Klängen ver­ Werke“, so Newski, „ist auch dies ein Versuch, ein dialektisches Verhält­ ändert, sie deformiert und zu immer neuen Konstellationen verdichtet.“ nis zwischen zwei formalen Ideen zu bilden, nämlich der Idee eines Kon­ Als Grundlage dafür wählte Newski eine ungewöhnliche räumliche Ver­ tinuums, also einer linearen Erzählung, und die der Collage, also der teilung der Instrumente im Raum, gepaart mit einer ebenso unkonven­ Zusammenstellung von heterogenen Elementen. In diesem Stück sollen tionellen Hierarchie unter den Klangerzeugern. Diese teilen sich auf in diese beiden Ansätze miteinander konkurrieren, d.h. es beginnt mit einer die drei Soloinstrumente Horn, Tuba und Schlagzeug sowie die drei linearen Erzählung, aber dann folgen zunehmend mehr Brüche und ­Begleitinstrumente Bratsche, Kontrabass und Klavier. Paarweise aufge­ ­Pausen, bis schließlich diese Bruchstücke ein neues Kontinuum formen. Kommentar

Es geht darum, ein System aufzubauen, um es danach stufenweise zu nicht nur die Bereiche zwischen Komposition und Improvisation, sondern dekonstruieren.“ auch die Möglichkeiten verschiedenster musikalischer Genres und avan­ Die klangliche Oberfläche dieses Prozesses wird zuweilen von speziellen cierter Ausdrucksformen aus. So umfasst sein Œuvre eine Oper, Tonband­­ Spieltechniken und geräuschhaften Aktionen geprägt, die unwillkürlich stücke, kleiner besetzte Kammermusiken, große und außergewöhnlich an die Geräuschkulisse handwerklichen Arbeitens erinnern und damit besetzte Orchesterwerke, Orgelwerke, Radio-, Film- und Theater­musiken dem Titel Arbeitsfläche eine weitere Facette verleihen. „Die zweite Konno­ sowie Klanginstallationen und nicht zuletzt zahlreiche „Spezialprojekte“, tation, die im Titel verborgen ist“, so Newski, „bezieht sich auf den mit Einsatz von Geräten wie Mopeds, Motorsägen und Staubsaugern. Schlagzeugpart, der aus dem Ertasten, Streichen und Bespielen mehrerer Sein jüngstes Werk, Little Smile für Ensemble und Elektronik, schrieb unbearbeiteter Oberflächen (wie z.B. Holz, Keramik, Eisen, Glas) be­ ­Mitterer für das Ensemble musikFabrik, das die Komposition erst vor steht. Die klangliche Ausstrahlung dieser unbearbeiteten Materialien, ­kurzem bei den Donaueschinger Musiktagen aus der Taufe hob. Wie in das Rohe und Ungleichmäßige, das Unkontrollierbare in deren Klang Donaueschingen ist auch bei der heutigen Aufführung Mitterer selbst als spielt im Stück eine wichtige Rolle.“ Performer am Laptop dabei. Neben den instrumentalen Klängen der Musiker spielen also auch hier Wolfgang Mitterer | Little Smile (2011) elektronische Klangerzeugung und -verfremdung eine entscheidende Das umtriebige Schaffen Wolfgang Mitterers ist kaum in eine der gängi­ Rolle. Dabei konstruiert Mitterer in Little Smile keineswegs zwei diver­ gen Schubladen zu sortieren. Obwohl der Österreicher als Pionier auf gente Klangsphären. Vielmehr zielt er auf die gegenseitige Annäherung dem Gebiet der elektroakustischen Musik gilt und nur ein kleiner Teil sei­ – und bis zu einem gewissen Grad sogar auf die Ununterscheidbarkeit – ner Kompositionen und Projekte ohne Elektronik auskommt, ist ­Mitterer beider Klangwelten. „In diesem Stück“, so Mitterer in einem Gespräch jedenfalls weit mehr als nur ein technikaffiner, elektronikbegeisterter Spe­ mit Armin Köhler, „verwende ich ein Mittel, das ich momentan oft ge­ zialist, dessen Wirken auf das Drehen und Schieben von Reglern und brauche: Ich erstelle die Elektronik und versuche sie dann im Nachhinein Aktionen am Computer beschränkt bliebe. Denn als äußerst vielseitiger zu notieren. Das heißt, ich versuche mittels Notenschrift eine Deckungs­ und experimentierfreudiger Komponist, als Interpret – er ist auch ein ve­ gleichheit zu erzielen zwischen der Elektronik und den Aktionen der Mu­ ritabler Konzertorganist – und als Improvisationskünstler lotet Mitterer siker. Dadurch kann der Hörer gar nicht mehr unterscheiden, ob gerade Kommentar die Elektronik oder das akustische Instrument agiert. Genau an dieser schrift das klangliche Produkt erst in der Probe erarbeitet werden kann, Schnittstelle entsteht eine ganz interessante Reibungsfläche für den Zu­ vermittle ich mit der klanglichen Simulation den Interpreten schon im hörer.“ Vorfeld genauere Vorstellungen vom gewünschten Klangbild. Auf diese Das Ausgangsmaterial für Little Smile war zunächst ein durchgehender Weise kann ich als Komponist auch bei den improvisierten Teilen das elektronischer „Track“, zusammengesetzt aus synthetisch erzeugten klangliche Geschehen von vornherein genauer steuern.“ Klängen, aber auch einzelnen Samples mit ‚konkreten‘ Geräuschen, die Die Improvisation ist für Mitterer aber nicht nur ein raffinierter „Kniff“, – hörend nur schwer identifizierbar – in der Partitur an entsprechenden um notationelle Schwierigkeiten zu umgehen und ökonomisch zu arbei­ Stellen genannt sind, darunter z.B. Geräusche von „Kindern“, „Affen“, ten, sondern auch ein Mittel, um einen bestimmten Gestus im Spielen „Männern“, „Stimmen“ oder „Hunden“. Die elektronische Schicht des der ausnotierten Passagen zu erzielen: „Mein Wunsch ist es, dass die Werks „instrumentierte“ Mitterer dann nach und nach, wobei sich die partielle Freiheit, die ich hier den Musikern lasse, wieder zurückwirkt auf synthetischen Klänge freilich nicht in allen ihren Aspekten in einer auf die streng notierten Passagen, weil aus meiner Sicht freie Elemente die das instrumentale Spiel zugeschnittenen Notation fixieren ließen. Nicht Lust am Musizieren vergrößern.“ zuletzt aus diesem Grund ließ Mitterer in der Partitur eine Vielzahl von nicht im traditionellen Sinne ausnotierten Leerstellen, die von den Musi­ Andreas Günther kern quasi improvisatorisch zu „füllen“ sind. Die so gewährten Freiheiten bewegen sich jedoch in einem kontrollierten Rahmen. Zum einen gibt die dirigierte Partitur den Musikern auf der zeit­ lichen Ebene – sie ist in durchlaufenden Takten notiert – genaueste Vor­ gaben, und zum andern erfolgte die Einstudierung des Werks über eine Art „Hörpartitur“, also eine CD mit den ursprünglichen elektronischen Klängen. „Mit dieser Hörpartitur“, sagt Mitterer, „gebe ich den Interpre­ ten zumindest ein konkreteres Material in die Hand, als ich dies mit ab­ strakten Notenzeichen tun könnte. Während mit der abstrakten Noten­ Biografien

Jonathan Harvey Wolfgang Mitterer

führungen seiner Werke durch En­ Wiener Konzerthaus, Tiroler Fest­ sembles wie Ensemble intercon­ spiele Erl, Klangspuren Schwaz, temporain, Asko Ensemble, Nieuw dem ORF, WDR und SRG. In jün­ Ensemble, Ictus Ensemble, Ensem­ gerer Zeit auch als Komponist im ble Modern, Ensemble musikFabrik ­Bereich Musiktheater tätig. Für und das Arditti Quartet. Kompositi­ sein Wirken als Musiker und Kom­ onsaufträge darüber hinaus u.a. von ponist erhielt er u.a. den Preis der Geboren 1939 in Sutton Coldfield, der BBC, dem WDR, dem IRCAM, Geboren 1958 in . Organist, ­Deutschen Schallplattenkritik, ein Großbritannien. Ausbildung dem Royal Philharmonic Orches­ Komponist, Improvisator und Staatsstipendium der Republik ­zunächst als Chorknabe am St. tra, den Festivals in Aldeburgh, ­Pionier auf dem Gebiet der elektro­ ­Österreich, einen Preis der Ars Michael’s College in Tenbury, spä­ Edinburgh und Glyndebourne, dem akustischen Musik. Studierte Orgel, Electronica, den Max-Brand-Preis, ter am St. John’s College in Cam­ City of London Festival, von Ars Komposition und Elektroakustik in den Prix Futura und den bridge. Privatstudien bei Erwin Musica Brüssel und dem französi­ , Wien und . Studien­­ Emil-Berlanda-Preis. Auf CD er­ Stein und Hans Keller. 1964 Ab­ schen Ministerium für Kultur. aufenthalte als Stipendiat in Rom schienen zuletzt Massacre, Music schluss des Studiums in Glasgow. 2005–2008 Composer-in-Associa­ 1988 und in Berlin in den Jahren for checking e-mails, Das tapfere Anschließend Lehrstelle an der tion beim BBC Scottish Symphony 1995/96. 1991 Gründung des Labels Schneiderlein, Stop playing (Orgel Universität Southampton. Orchestra. Neben zahlreichen Auf­ Olongapo. Zusammenarbeit mit solo), Sopop (mit Birgit Minich­ 1969/1970 als Harkness Fellow in sätzen veröffentlichte er die Bücher zahlreichen Künstlern, darunter mayr), Im Sturm (mit Georg Nigl) Princeton, dort Studien bei Milton The Music of Stockhausen (1975) ­viele international renommierte und Coloured Noise (mit dem Babbitt. 1977–1993 Dozent an der und Music and Inspiration (1999). ­Improvisations- und Jazzmusiker. und Peter University of Sussex, wo er 1980 Ehrendoktortitel der Universitäten Konzerttätigkeit als Organist, dane­ Rundel). eine Professur erhielt. Zu Beginn von Southampton, Sussex, Bristol ben Mitwirkung in freien Improvisa­ der 80er-Jahre Einladung von und Huddersfield sowie Auszeich­ tionsprojekten bei internationalen ­Pierre Boulez, am IRCAM zu ar­ nungen u.a. mit dem Britten Award Jazzfestivals. Kompositionsaufträge beiten. 1995–2000 Professor in (1993) und dem Giga-Hertz-Preis u.a. von den Wiener Festwochen, ­Stanford (USA). Regelmäßige Auf­ für elektronische Musik (2007). Steirischer Herbst, Wien Modern, Sergej Newski Rebecca Saunders

listen Stuttgart, dem SWR, Deutsch­ musik der Royal Philharmonic landradio, dem Konzerthaus Berlin ­Society (2008) und dem Deutschen und der Deutschen Staatsoper Un­ Musikautorenpreis für Instrumen­ ter den Linden. Zu den Interpreten talmusik der GEMA (2010). 2003 seiner Musik zählen das Klangforum Uraufführung von insideout beim Wien, das Ensemble Modern, das steirischen herbst in Graz durch Nieuw Ensemble, das Ensemble das Ensemble musikFabrik. Geboren 1972 in Moskau. Nach musikFabrik, das Moscow Contem­ Geboren 1967 in London, studierte 2005/2006 Composer in residence ­Abschluss der Musikfachschule porary Music Ensemble, das ensem­ Violine und Komposition an der am Konzerthaus Dortmund. Seit des Tschaikowsky-Konservatoriums ble mosaik, Solisten und Performer Edinburgh University. 1991–94 2009 Mitglied der Akademie der Kompositionsstudium bei Jörg wie Teodoro Anzellotti, Natalia ­Kompositionsstudium­ bei Wolfgang Künste Berlin. 2009/2010 Capel- ­Herchet an der Musikhochschule ­ Pschenitschnikowa, Daniel Gloger Rihm an der Musikhochschule in Compositeur der Sächsischen in Dresden sowie bei Friedrich und Michael Lentz sowie Dirigenten Karlsruhe, ermöglicht durch ein Staatskapelle Dresden. Als Dozentin Goldmann an der Universität der wie Peter Rundel, Johannes Kalitzke, Fraser-Stipendium der Edinburgh bei den Ostrava Days 2009, den Künste Berlin, dort 2000–2005 Jürg Wyttenbach, Teodor Kourentzis University und die DAAD-Förde­ Darmstädter Ferienkursen (2010) auch Studien in Musiktheorie und und Vladimir Jurowski. 2006 Erster rung. 1994–97 Fortsetzung ihrer und bei Impuls Graz (2011). 2001 Musikpädagogik bei Hartmut Fladt. Preis beim Kompositionswettbe­ Studien bei Nigel Osborne. Förder­ erschienen Einspielungen von Meisterkurse bei Vinko Globokar werb der Landeshauptstadt Stutt­ preise der Berliner Akademie der Quartet, Into the Blue, Molly’s Song 3 und Matthias Spahlinger. Seit 1994 gart (für Fluss). Stipendien u.a. von Künste (1995) und der Ernst von – shades of crimson sowie dichroic Aufführungen seiner Musik bei Fes­ der Villa Massimo/Casa Baldi, der Siemens Musikstiftung (1996). seventeen auf einer vom WDR pro­ tivals wie Donaueschinger Musik­ Cité Internationale des Arts Paris, ­Weitere Auszeichnungen u.a. mit duzierten CD mit der musikFabrik tage, Wien Modern, Eclat, Berliner dem Berliner Senat sowie der Aka­ dem BMW-Kompositionspreis der unter Stefan Asbury. 2008 erschien Festwochen und Ultraschall Berlin. demie der Künste Berlin. 2008 Pub­ ­mu­sica viva (2001), dem Paul-Hin­ die ebenfalls vom Ensemble musik­ Kompositionsaufträge u.a. vom likumspreis beim Musikfestival in demith-Preis des Schleswig-Hol­ Fabrik eingespielte CD Stirrings Still Klangforum Wien, dem Scharoun St. Petersburg für die Komposition stein Musik Festivals (2003), dem mit fünf Ersteinspielungen. Rebecca Ensemble, von den Neuen Vocalso­ Alles. Sergej Newski lebt in Berlin. Kompositionspreis für Kammer­ Saunders lebt seit 1997 in Berlin. Enno Poppe Ensemble musikFabrik

forum Wien, WDR, SWR, Berliner Helmut Lachenmann, Peter Eötvös, Festwochen, MaerzMusik, Donau­ Nicolaus A. Huber, Louis Andriessen, eschinger Musiktage und Salzburger Rebecca Saunders, György Kurtág, Festspiele. 2008 Uraufführung von ­Jonathan Harvey, Stefan Asbury, Peter Arbeit Nahrung Wohnung durch Rundel, Martyn Brabbins, Emilio die musikFabrik bei der Münchener Pomàrico und Ilan Volkov. Neben der ­Biennale, weitere Aufführungen in klassischen Moderne und zeitgenössi­ Geboren 1969 in Hemer. Studierte Berlin, Madrid, Venedig, Wien, Stutt­ Internationales Solistenensemble für schen Werken, darunter regelmäßig ei­ Dirigieren und Komposition an der gart. 2009 Uraufführung von Tiere zeitgenössische Musik. Konzerte bei gene Kompositionsaufträge, bilden die Hochschule der Künste Berlin u.a. sitzen nicht durch die musikFabrik Festivals und Veranstaltern wie Bien­ Auseinandersetzung mit modernen bei Friedrich Goldmann und Gösta in Köln. Auszeichnungen: Boris-­ nale di Venezia, Festival d’automne Kommunikationsformen sowie experi­ Neuwirth sowie Klangsynthese und Blacher-Preis (1998), Kompositions­ à Paris, Wien Modern, Berliner Fest­ mentelle und interdisziplinäre Projekte algorithmische Komposition an der preis der Stadt Stuttgart (2001), spiele, Musica Strasbourg, Ultraschall mit Live-Elektronik, Installationen, Tanz TU Berlin und am ZKM in Karlsruhe. ­Busoni-Preis der Berliner Akademie Berlin, Brooklyn Academy of Music und Musiktheater einen Schwerpunkt. Stipendien des Berliner Senats, der der Künste (2002), Förderpreise der New York, Muziekgebouw aan ’t IJ Seit 2003 Uraufführungen von Auf­ Märkischen Kulturkonferenz, der Ernst von Siemens Musikstiftung und Concertgebouw Amsterdam, tragswerken in Zusammenarbeit mit Wilfried-Steinbrenner-Stiftung und (2001, 2002 und 2004), Schneider- Huddersfield Contemporary Music der Kunststiftung NRW in der Reihe der Akademie Schloss Solitude. Ne­ Schott-Musikpreis (2005), Förder­ Festival, Beethovenfest Bonn, Kölner „musikFabrik im WDR“. Zahlreiche ben dem Komponieren Konzerttä­ preis Musik der Akademie der Künste Philharmonie, Acht Brücken Köln, Audioproduktionen für den Rundfunk tigkeit als Pianist und Dirigent, seit Berlin (2006), Preis der Christoph- , Berliner und für CD-Veröffentlichungen. Seit 1998 als musikalischer Leiter des und-Stephan-Kaske-Stiftung und Philharmonie, Konzerthaus Berlin, 2010 eigene CD-Reihe Edition musik- ensembles mosaik. 2002–04 Lehr­ Preis der Hans-und-Gertrud-Zender- Philharmonie Essen, La Cité de la Fabrik bei WERGO, 2011 ausgezeichnet beauftragter für Komposition an der Stiftung (2011). Mitglied der Nord­ Musique Paris, Oper Köln. Zusam­ mit dem ECHO Klassik. Das Ensemble Hochschule für Musik „Hanns Eis­ rhein-Westfälischen Akademie der menarbeit mit international renom­ musikFabrik hat seinen Sitz in Köln ler“ Berlin. Kompositionsaufträge Wissenschaften und Künste und der mierten Künstlern wie Mauricio Kagel, und wird seit der Gründung 1990 vom u.a. von Ensemble Modern, Klang­ Bayerischen Akademie der Künste. Hans Zender, Karlheinz Stockhausen, Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Konzert 40

Samstag | 19. November 2011 20 Uhr

Puppe/Tulpe

Giacinto Scelsi | Go-Örvgö Bernhard Lang | DW9 'Puppe/Tulpe' (2003) für Stimme und Trompete für Stimme und 8 Instrumente | nach Texten von P. C. Loidl Bernhard Lang | Monadologie XI „.... for Anton“ (2. Kammersinfonie) (2010) | für Ensemble­ Agata Zubel | Sopran ­Uraufführung | Kompositions­auf­trag von Marco Blaauw | Trompete ­Ensemble musikFabrik und Kunst­stiftung NRW Dirk Rothbrust | Schlagzeug Ensemble musikFabrik Sven-Ingo Koch | Der Durch­bohrte (2004) | für Enno Poppe | Dirigent Solo-Drumset, Ensemble­ und Tonbandschnipsel Konzert 41

Samstag | 21. Januar 2012 20 Uhr

György Ligeti | Hamburgisches ­Konzert Traditionelle Akadinda- und Amadinda-Musik (1998/99) | für Horn und Kammerorchester des bugandischen Königshofes (Uganda)

Michael Beil | Black Jack (2011) Gerhard Stäbler | Den Müllfahrern von für Ensemble und Live-Video San ­Francisco – Ein Akronym aus akustischen Uraufführung | Kompositionsauftrag von Kunst­ ­Erinnerungen an eine Reise (1989/90) stiftung NRW und Ensemble musikFabrik für Ensemble

György Ligeti | Études pour piano (1985–2001) Christine Chapman | Horn ­daraus: Etüde Nr. 1: Désordre, Etüde Nr. 6: Benjamin Kobler | Klavier ­Automne à Varsovie, Etüde Nr. 8: Fém Ensemble musikFabrik Otto Tausk | Dirigent Konzert 42 2012|2013

Samstag | 30. Juni 2012 Kompositionsaufträge 2012|2013 20 Uhr

Vassos Nicolaou | Neues Werk Gérard Grisey | Partiels (1975) Oscar Bettison Uraufführung | Kompositionsauf­ für 18 Musiker Unsuk Chin trag von Kunststiftung NRW und Brian Ferneyhough Ensemble musikFabrik Robin Hoffmann Ensemble musikFabrik Yan Maresz Georg Friedrich Haas | Ich suchte, Emilio Pomàrico | Dirigent Johannes Schöllhorn aber ich fand ihn nicht (2011) Stephan Winkler Kompositionsauftrag von ­Kunststiftung NRW und Ensemble musikFabrik Service-Informationen

Geschäftsführender Intendant | Thomas Oesterdiekhoff Alle Konzerte der Reihe „musikFabrik Vorverkauf Im Mediapark 7 im wdr“ sind Produktionen des Um Wartezeiten an der Abendkasse 50670 Köln ­Ensembles musikFabrik in Zusam­men­ zu vermeiden, nutzen Sie die Mög­ arbeit mit wdr 3, KölnMusik und der lichkeit, Ihre Karten bequem und Fon +49 221 71947194-0 Kunststiftung NRW. ­sicher bei KölnTicket über das Inter­- Fax +49 221 71947194-7 net zu bestellen: www.KoelnTicket.de Veranstaltungsort Hotline: +49 221 2801 [email protected] wdr Funkhaus am Wallrafplatz Eintrittspreise www.musikFabrik.eu Klaus-von-Bismarck-Saal Einzelpreis: 15 � | ermäßigt 7,50 � 50667 Köln keine Vorverkaufsgebühren Projekt-Management | Michael Bölter Assistenz | Anne Vreke Einführungsgespräch zum Konzert Ihre Eintrittskarte ist vier Stunden vor 19.30 Uhr Konzertbeginn und für Ihre Heimfahrt Redaktion & Texte | Andreas Günther als Fahrausweis im VRS (2. Klasse) Konzeption & Gestaltung | www.vierviertel.com Veranstaltungsbeginn gültig. Bildrechte | alle Fotos © Klaus Rudolph, außer: jeweils 20 Uhr Foto der Titelseite © Andreas Günther Wolfgang Mitterer © privat