Märzalarm Und Wikinglinie : Ein Neues Dokument

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Märzalarm Und Wikinglinie : Ein Neues Dokument Märzalarm und Wikinglinie : ein neues Dokument Autor(en): Maurer, Christian Objekttyp: Article Zeitschrift: ASMZ : Sicherheit Schweiz : Allgemeine schweizerische Militärzeitschrift Band (Jahr): 157 (1991) Heft 10 PDF erstellt am: 11.10.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-61072 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. 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Ebenfalls ist zu danken für mannigfache Hilfe, die Märzalarm ich bei meinen Nachforschungen im Institut für Zeitgeschichte in München, im Schweizer Bundesarchiv in Bern und im Archiv für Zeitgeschichte an der ETH und Wikinglinie Zürich erfahren durfte. Ein neues Dokument ganzen Gruppe3. Mit diesem Auftrag betraut, reiste Huppenkothen am folgenden Tage ins Konzentrationslager Der neue Textfund, dem eine Oranienburg/Sachsenhausen, wo der Christian Maurer entscheidende Auswirkung auf die schwer kranke Hans Dohnanyi getötet Diskussion über die mysteriösen Vorgänge wurde. Von da ging es weiter ins In der Mainummer 1990 der im März 1943 zuzuschreiben ist, Konzentrationslager Flossenbürg in Bayern, findet sich im Staatsarchiv wohin die ASMZ begründete der Verfasser Bayerischen übrigen Gefangenen in München. Es handelt sich um gebracht worden waren. Huppenkothen Märzalarm zwei Thesen: 1) Der eine Aussage, die Walter Huppenko- instruierte den Präsidenten des 1943, fern davon, ein Bluff then, angeklagt wegen Beihilfe zu Standgerichtes, den später in München von irgendeiner Seite zu sein, Mord an der Canarisgruppe, vor dem ebenfalls angeklagten SS-Richter entsprach einer höchst gefährlichen Bayerischen Schwurgericht München Otto Thorbeck, wie der Prozess zu I hat. Sie ist in verlaufen und habe. Im Invasionsgefahr von gemacht festgehalten auszugehen der Urteilsbegründung vom S.No¬ Prozess selbst amtete er als Vertreter deutscher Seite; 2) Die Wikinglinie, vember 1952'. der Anklage. die die genauesten Meldungen Über die eigenen Angaben von darüber brachte, geht auf den Huppenkothen hinaus liegt ein hitlerfeindlichen Widerstandskreis eindeutiges Zeugnis des Lagerarztes Dr. Fischer dass Huppenkothen zurück, der sich innerhalb Hermann vor, Walter Huppenkothen am Morgen des 9. April bei der der deutschen «Abwehr» um Hinrichtung anwesend war. Damit ist deren Chef Admiral Wilhelm Der Name Huppenkothens ist in klar, dass dieser Mann nicht nur ein Canaris und dessen engsten der Schweiz kaum bekannt, auch nicht kleiner Briefträger war, sondern die Mitarbeiter General Hans bei denen, die die Wikinglinie mit dem vollständige Durchführung des Canariskreis verbinden. Und doch Todesbefehls kontrollieren hatte. Oster gebildet hatte. zu spielt dieser Mann eine Schlüsselrolle. Neben Hans Dohnanyi wurden Wilhelm Autor Heute präsentiert derselbe In der alliierten Voruntersuchung zum Canaris, Hans Oster, Karl Sack und ein neues Dokument, das die Nürnberger Tribunal machte er Ludwig Gehre hingerichtet. Drei aufgestellten Thesen erhärtet. eidesstattliche Angaben zu seiner Person2. Wochen später, bei Kriegsende verbrannte Ist damit das Rätsel um den Er war Standartenführer, d.h. SS-Offizier Huppenkothen die Tagebücher des Märzalarm und die Wikinglinie im Range eines Obersten. Zugeteilt Admirals, die als geheime Reichssache war er, wie auch General Walter deklariert waren, beim österreichischen gelöst? Schellenberg, dem Reichssicherheitsamt Schloss Mittersill. unter dem berüchtigten Ernst Nach dem Kriege überstellten die Kaltenbrunner, und zwar im Amt IV, Alliierten den SS-Obersten an das Gestapo. Nach dem 20. Juli 1944 Schwurgericht München zur Aburteilung gehörte er der Sonderkommission zur wegen Beihilfe zu Mord. Das Aufdeckung des Hitlerattentates an. oberste Bundesgericht in Karlsruhe Dabei wurde ihm die Aufgabe hob zweimal einen Freispruch auf und zugewiesen, als Ermittler die Gruppe um überwies die Sache zuletzt an das Canaris zu vernehmen, wobei er diesen Gericht in Augsburg. Nach einer im ganzen selbst, aber auch Hans Oster, Hans fünfjährigen Prozessfolge kam es Dohnanyi und Dietrich Bonhoeffer dort zum Schuldspruch und zu einer verhörte. Als im Herbst 1944 in Zossen Zuchthausstrafe von sieben Jahren. das Archiv der Verschwörer gefunden Die Bestätigung dieses Urteils durch wurde, verfasste er darüber eine das Bundesgericht am 15. Oktober Zusammenfassung, eine sogenannte 1955 schloss das Verfahren ab. «Führervorlage», worauf Hitler selbst Huppenkothen starb etliche Jahre die Fortsetzung der Ermittlungen unter danach. Es kann aber kein Zweifel strengster Geheimhaltung befahl. bestehen, dass er für das Geschehen um Christian Maurer, Als Anfang April 1945 die den Canariskreis der entscheidende Feilenbergstrasse 1,3000 Bern; verhängnisvollen Canaris auch seine Dr. theo!., Professor i.R. Tagebücher von Kronzeuge ist, wenn für neues Testament gefunden wurden, befahl Hitler am Aussagen sehr subjektiv und auf die eigene an der Universität Bern. 4. April die völlige Vernichtung der Verteidigung ausgerichtet sind. 560 ASMZ Nr. 10/1991 Die Aussage Die Verteidigung des Angeklagten Iluppenkothen, der in der Hauptverhandlung icuner wieder darautun versuchte, dajj gegc-n Die Urteilsbegründung im zweiten die Oranienburg und Flossenbürg ilänner auch Münchner Prozess ist mit ihren 97 in abgeurteilton Seiten eine wahre Fundgrube von noch andere schwer-wiegende Belastungen vorgelegen hätten, Informationen über das Schicksal der konnte den Verdacht aufkoninen lassen, daß für die Verurteilung Canarisgruppe. In ihr findet sich der etwa auch noch andere£ nicht ordnungsgemäß zum Gegenstand folgende Passus (vgl. Abb.) «So wies der Verhandlungen genacktes Material herangezogen der Angeklagte Huppenkothen worden sein konnte. 3o wies der Angeklagte Huppenkothen beispielsweise immer wieder auf den immer angeblichen Verrat der Westoffensive, der beispielsweise wieder auf den angeblichen Verrat der Einmarsch Vorbereitungen hinsichtlich Westoffensive,, der Einmarschvorbercitungen hinsichtlich Dänemarks, Russlands und weiterer Dänemarks, Rußlands und weiterer Länder hin. Die lrTage Länder hin» *. bedurfte im gegenwärtigen Verfahren keiner eingehenderen In einem längeren Abschnitt nimmt da dem verwertbare das Gericht zu dieser Aussage Prüfung, Schwurgericht jedenfalls keinerlei daß Stellung. Daraus ergeben sich auch für Anhaltspunkte dafür vorlagen, die Urteile darauf unsere eigene Würdigung einige beruht haben könnten oder daß der Angeklagte Huppenkothen Anhaltspunkte vor allem im Blick auf die Glaubwürdigkeit. Landesverräter? oder... Vorwürfe, die SS-Oberst W. Huppenkothen gegen die hingerichteten Männer des Canaris- kreises vor dem Münchener Schwurgericht erhoben hat. Die Glaubwürdigkeit der Aussage spruch, einem Urteil, das später durch Behauptungen Huppenkothens. So a) Es steht eindeutig fest, dass das Bundesgericht wieder aufgehoben darf die Aussage Huppenkothens klar Huppenkothen¦ vor Gericht behauptet wurde. Die Münchner Richter konnten als glaubwürdig angenommen werden, hat, die Angeklagten in Flossenbürg so aber die Frage auf sich beruhen auch wenn die Tagebücher von Canaris hätten zugegeben, nicht nur Hochverrat lassen, wie glaubwürdig die Aussage verloren sind. (Opposition gegen die eigene ihres Angeklagten sei. d) Für die Wahrheit der Behauptung, Regierung), sondern auch Landesverrat c) Wie zuverlässig ist nun aber ¦ dass vom Canariskreis Warnungen (Verrat an das feindliche Ausland) die¦Behauptung Huppenkothens, der an die Opfer der Angriffe Hitlers begangen zu haben. Als Beweis dafür Canariskreis habe, mindestens in den ausgegangen sind, gibt es noch einen wurden die genannten Beispiele genannten Fällen, Landesverrat Zeugen aus diesem Kreis selbst. Es ist angeführt. Die Geschworenen begangen? Gewiss hat Huppenkothen Bernd Hans Gisevius, der als einziger durchschauten sofort die Absicht des mit aller Energie um seinen Freispruch dem blutigen Ende entrinnen konnte, Angeklagten. Je massiver die Verurteilten gekämpft. Aber es wäre doch widersinnig indem er nach dem 20. Juü 1944 in die belastet wurden, desto besser konnte gewesen, wenn er dabei nach Schweiz floh. In den Jahren 1946-1948 Huppenkothen sich darauf berufen, Lügen aus der Luft gegriffen hätte. stand er vor dem Divisionsgericht 6 an einem legitimen Todesurteil und Umgekehrt
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