Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft an der Brenz – Hermaringen

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN 6. ÄNDERUNG IM PARALLELVERFAHREN

im Bereich des Bebauungsplans

„Giengener Industriepark A7“

Entwurf

Plandatum: 29.10.2020

Aufgestellt Anerkannt und ausgefertigt Hermaringen, …………………………… Giengen an der Brenz, …………….

-nach Feststellungsbeschluss- -nach Feststellungsbeschluss- ……………………………………………… ……………………………………….. Dipl.-Ing (FH) Sandra Gansloser, M.Eng. Vorsitzender Vereinbarte Verwaltungs- Stadtplanerin (akbw) gemeinschaft Giengen an der Brenz – Hermaringen

Ingenieurbüro Gansloser GmbH & Co. KG Robert-Bosch-Straße 1 89568 Hermaringen Telefon: 07322 - 9622-0 Telefax: 07322 - 9622-50

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Projektnummer 219.10023.00

Bearbeitung:

Martin Todtenhaupt B.Sc. Geographie

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INHALTSVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...... 4

TABELLENVERZEICHNIS ...... 4

A. ERFORDERNIS DER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN- ÄNDERUNG ...... 5

B. LAGE UND GRÖSSE DES PLANGEBIETES ...... 6

C. ALTERNATIVENPRÜFUNG ...... 6

D. ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN ...... 8

E. FLÄCHENBEDARFSNACHWEIS ...... 13

F. VERÄNDERUNGEN IM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN ...... 14

G. HINWEISE ...... 15

H. UMWELTBERICHT ...... 17

I. QUELLEN ...... 17

J. ANLAGEN ...... 17

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Standortalternativenprüfung Quelle: Regionalplan 2010 für die Region Ostwürttemberg - 8. Änderung ...... 7 Abbildung 2: Auszug aus LEP – Entwicklungsachsen Quelle: Landesentwicklungsplan 2002 ...... 8 Abbildung 3: Ausschnitt aus der Strukturkarte des Regionalplans 2010 ...... 11 Abbildung 4: Ausschnitt aus der Raumnutzungskarte des Regionalplans 2010 – 8. Änderung .....12

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Flächenanteile im Flächennutzungsplan vorher und nachher ...... 14

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A. ERFORDERNIS DER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN- ÄNDERUNG Um dem Flächenbedarf nach Gewerbeflächen aufgrund hoher Nachfrage nachkommen zu können, beabsichtigt die Große Kreisstadt Giengen an der Brenz westlich der A 7, südlich der B 492 ein Gewerbegebiet mit ca. 40 ha auszuweisen. Hierzu wurde ein Nachweis zum kurz- bis mittelfristigen Flächenbedarf erbracht. Der Flächennutzungsplan der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft (VVG) Giengen- Hermaringen stellt den Bereich des geplanten Gewerbegebietes bisher als Fläche für die Landwirtschaft dar. Das Vorhaben kann daher nicht aus dem gültigen Flächennutzungs- plan entwickelt werden, weshalb dieser im Rahmen der 6. Änderung angepasst werden muss. Die Änderung des Regionalplans des Regionalverbands Ostwürttemberg für den Bereich des Plangebietes ist bereits erfolgt. Die Änderung des Flächennutzungsplanes ist nach der Änderung des Regionalplans nun der nächste Schritt, um die Entwicklung des Gewerbegebietes mittels eines Bebauungsplanes für das Plangebiet voranzutreiben. Mit der Ausweisung des „Giengener Industrieparks A7“ (GIP A7) in hervorragender Lage entstehen auf den 40 ha vielfältige Arbeitsplatzangebote.

Anlass Bebauungsplan „Kurzfristig besteht ein Bedarf von brutto 23 ha an Gewerbefläche in der Großen Kreisstadt Giengen an der Brenz sowie ein mittelfristiger Bedarf an weiteren 17 ha.“ (Quelle: 8. Än- derung Regionalplan). Das derzeitige Potenzial an Gewerbeflächen wurde von ansässigen Betrieben fast gänzlich ausgeschöpft, wodurch Giengen die Nachfrage nach großflächigen Gewerbeflächen nicht mehr bedienen kann. Zudem sind vorhandene Baulücken bereits für Erweiterungsvorha- ben bestehender Firmen bestimmt. Hinzu kommt, dass potenzielle Flächen nicht zur Ver- fügung stehen, da sie z. B. nicht im Eigentum der Stadt sind oder in hochwassergefährde- ten Gebieten liegen. „Mit der Gebietsausweisung soll in erster Linie die starke Nachfrage von Betrieben des gewerblich-industriellen Bereichs nach großflächigen, hochwertigen Gewerbeflächen be- dient werden. Diese Nachfrage kann nicht in vorhandenen, kleinteiligen Gewerbeflächen bzw. vom Nutzungstypus her ungeeigneten Mischgebietsflächen befriedigt werden. Gleichzeitig soll die zukunftsgewandte Zielausrichtung der Stadt Giengen auch weiterhin stringent verfolgt werden, die ein Bevölkerungswachstum gleichzeitig mit der Erhöhung der Arbeitsplatzanzahl auf dem Gemarkungsgebiet anstrebt. Für die Ausweisung wurden verschiedene Standortalternativen untersucht. Die Prüfung hat ergeben, dass die Erweiterung im direkten Anschluss an die Autobahn A 7 und an der Bundesstraße B 492 die sinnvollste Lösung darstellt, weil u. a. die Anbindung an gleichar- tige Siedlungsflächen und gleichartiges Gewerbe gegeben ist. Dies erfordert weniger Er- schließungsmaßnahmen und minimiert damit den Erschließungsaufwand. (Quelle: Regional- plan 2010 für die Region Ostwürttemberg - 8. Änderung)“ Aufgrund der hohen Nachfrage an gewerblichen Flächen sowie dem errechneten kurz- bis mittelfristigen Bedarf soll ein Bebauungsplan mit ca. 40 ha Geltungsbereich aufgestellt wer- den. Innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans werden rund 35 ha gewerbliche Bauflächen entstehen. Eine planungsrechtliche Sicherung des Gewerbegebietes in zwei Bauabschnitten gemäß des kurz- und des mittelfristigen Flächenbedarfs wurde aufgege- ben, da die kurzfristige Nachfrage nach Gewerbeflächen weitaus größer ist als zunächst prognostiziert. Zudem spricht die zeitliche Dimension des mittelfristigen Bedarfs von drei bis fünf Jahren unter Berücksichtigung des zeitlichen Aufwandes für ein entsprechendes Bebauungsplanverfahren dafür, die Entwicklung des Gewerbegebietes in einem Schritt vo- ranzutreiben. Auch die vertiefte Planung des Gewerbegebietes hat aufgezeigt, dass die

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Umsetzung des gesamten Gebietes in einem Abschnitt enorme städtebauliche, verkehrs- technische und wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.

B. LAGE UND GRÖSSE DES PLANGEBIETES Das Plangebiet der Flächennutzungsplanänderung umfasst eine Fläche von insgesamt ca. 40 ha. Das Plangebiet wird durch die A 7 im Westen und B 492 im Norden begrenzt. Süd- lich und östlich schließt sich landwirtschaftliche Fläche an. Die Fläche des Plangebiets wird derzeit ebenfalls landwirtschaftlich genutzt. Im nördlichen Teil des Plangebietes fällt das natürliche Gelänge nach Osten hin um etwa 10 m ab. Der südliche Teil ist überwiegend eben und fällt in der gesamten Fläche etwas Richtung Osten ab.

C. ALTERNATIVENPRÜFUNG Im Rahmen des festgestellten Bedarfs an Gewerbeflächen wurden mehrere potenzielle Standorte im Rahmen der 8. Regionalplanänderung geprüft. Der folgende Abschnitt aus der Begründung zur 8. Regionalplanänderung gibt eine Über- sicht und Zusammenfassung der untersuchten Standorte: „Alle untersuchten Standorte liegen in Vorrangflur II der Landwirtschaft und in einem regi- onalen Grünzug (außer L 1082 südlich der Memminger Wanne) sowie in Trinkwasser- schutzzone III. Es sind keine Waldflächen betroffen. Alle Baugebiete verbrauchen landwirt- schaftliche Nutzflächen und in allen Baugebieten werden durch die Überbauung die Bo- denfunktionen eingeschränkt. Weitere Standorte an der B 492 östlich der Einmündung der L 1079 können ausgeschlos- sen werden, da diese Bereiche FFH- und Landschaftsschutzgebiete beinhalten bzw. die Topografie sich für größere ebene Bauflächen nicht eignet. Diese Bereiche liegen auf der Gemarkung Hermaringen. Die Gemeinde Hermaringen ist im Strukturplan als „ländlicher Raum“ ausgewiesen. Die Standorte auf Herbrechtinger und Hermaringer Flur müssten mit den Nachbarkommu- nen vereinbart werden (evtl. interkommunales Gewerbegebiet) und betreffen deren Pla- nungshoheit. Der beantragte Standort bietet vor allem eine Bündelung von gewerblichen Flächen, besitzt einen direkten – damit verkehrsgünstigen Anschluss an die Bundesautobahn A 7. Der Standort bietet topografisch günstige Bauflächen und kann nach Osten hin langfristig er- weitert werden. Der Abstand zu vorhandenen Wohngebieten ist aus Sicht des Immissions- schutzes sehr günstig. Die im Umweltbericht untersuchten naturschutzrechtlichen Themen haben ebenfalls eine Bevorzugung des geplanten Standortes „Giengener Industriepark A7“ ergeben. Der geplante Standort liegt nicht in einem denkmalgeschützten Bereich. Da nördlich der B 492 eine Fundstelle eines Bronzezeitlichen Brandgrabs (Vorgeschichtliche/hallstattzeitli- che Siedlungsreste – Kulturdenkmal (§ 2 DSchG – Arch.)) liegt, soll rechtzeitig vor Baube- ginn eine denkmalfachliche Voruntersuchung durchgeführt werden.“ Im Rahmen der Alternativenprüfung wurde aufgezeigt, dass je nach Alternativstandort z. B. interkommunale, Landschafts- oder Naturschutzrechtliche Fragestellungen aufgeworfen werden würden. Der beantragte Standort hingegen ist gleichzeitig verkehrstechnisch gut angeschlossen und topografisch wie naturschutzrechtlich günstiger gelegen und er ist bei Notwendigkeit leicht zu erweitern. Aus der Alternativenprüfung ergibt sich somit, dass die Plangebietsfläche für eine Neuausweisung als Gewerbefläche am besten geeignet ist.

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Abbildung 1: Standortalternativenprüfung Quelle: Regionalplan 2010 für die Region Ostwürttemberg - 8. Änderung

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D. ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN Die übergeordneten Planungen sind der Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg so- wie der Regionalplan des Regionalverbands Ostwürttemberg. Seit der 8. Änderung des Regionalplans 2010 Ostwürttemberg „Giengener Industriepark A7 (GIP A7)", die seit dem 13.03.2020 rechtskräftig ist, kann die Planung aus dem Regionalplan entwickelt werden. Folgende Ziele und Grundsätze sind im Bereich des Plangebietes maßgeblich:

„Landesentwicklungsplan 2002 Die Große Kreisstadt Giengen an der Brenz ist im Landesentwicklungsplan (LEP) als Ver- dichtungsbereich im Ländlichen Raum ausgewiesen (Anhang zum LEP). Die Stadt Giengen ist Unterzentrum und liegt an der Landesentwicklungsachse Crailsheim – Ellwangen – Aalen – – Ulm bzw. Bayern (LEP 2.6 Entwicklungsachsen). In der Raumnutzungskarte des Regionalplans ist der geplante Standort als Schutzbedürftiger Bereich für Landwirtschaft und Bodenschutz ausgewiesen. Das Plangebiet liegt im Bereich eines Regionalen Grünzugs. Die Raumnutzungskarte soll für den Planbereich als Sied- lungsgebiet für Gewerbe geändert werden.

Abbildung 2: Auszug aus LEP – Entwicklungsachsen Quelle: Landesentwicklungsplan 2002

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Grundsatz 2.4.1.1 des LEP: Die Zentralen Orte sind als Versorgungs- und Arbeitsplatz- zentren sowie als Siedlungsschwerpunkte zu sichern, die Nahverkehrsverbindungen mit ihren Verflechtungsbereichen bedarfsgerecht auszubauen und die höheren Zentralen Orte als Verknüpfungsknoten zu überregionalen Verkehrs- und Kommunikationsnetzen zu stär- ken. Grundsatz 2.4.2 des LEP: Die Verdichtungsbereiche im Ländlichen Raum sind als Sied- lungs-, Wirtschafts- und Versorgungsschwerpunkte zu festigen und so weiterzuentwickeln, dass die Standortbedingungen zur Bewältigung des wirtschaftlichen Strukturwandels ver- bessert, Entwicklungsimpulse in den benachbarten Ländlichen Raum vermittelt und Beein- trächtigungen der Wohn- und Umweltqualität vermieden werden. PS 2.4.2 (Verdichtungsbereiche im Ländlichen Raum): Die Verdichtungsbereiche im Ländlichen Raum bilden mit ihren gebündelten Arbeits- platz-, Bildungs- und Versorgungsangeboten bedeutsame Siedlungs-, Wirtschafts- und Versorgungsschwerpunkte mit wichtigen Funktionen für den benachbarten Ländlichen Raum. Sie sollen so weiterentwickelt werden, dass die Standortbedingungen zur Bewälti- gung des wirtschaftlichen Strukturwandels verbessert, Entwicklungsimpulse in den be- nachbarten Ländlichen Raum vermittelt und Beeinträchtigungen der Wohn- und Umwelt- qualität vermieden werden. Grundsatz 2.4.2.1 des LEP: Die Arbeitsplatz-, Bildungs- und Versorgungsangebote sind zu sichern und bedarfsgerecht auszubauen. Die aus der gebündelten Infrastrukturausstat- tung resultierenden Fühlungsvorteile sollen zur Stärkung des Ländlichen Raums genutzt werden. Grundsatz 2.4.2.3 des LEP: Geeignete Standortangebote für Gewerbe und zur Auswei- tung des Dienstleistungsbereichs, auch im Zug möglicher Behördenverlagerungen aus Verdichtungsräumen, sind bereitzuhalten. Ziel 2.4.2.5 des LEP: Zum Schutz der ökologischen Ressourcen, für Zwecke der Erholung und für land- und forstwirtschaftliche Nutzungen sind ausreichend Freiräume zu sichern. Grundsatz 2.4.2.5 des LEP: Für eine landwirtschaftliche Nutzung besonders geeignete Teile von Freiräumen sind vor Beeinträchtigungen zu schützen. Insbesondere ertragreiche Böden sind zu sichern. Möglichkeiten, mit Planungen auf Flächen geringerer Bodengüte auszuweichen, sind zu nutzen. Ziel 2.5.10 des LEP: Unterzentren sollen als Standorte von Einrichtungen und Arbeitsplät- zen so entwickelt werden, dass sie auch den qualifizierten, häufig wiederkehrenden Bedarf eines Verflechtungsbereichs der Grundversorgung decken können. Die Verflechtungsbe- reiche sollen im Ländlichen Raum mindestens 10.000 Einwohner/innen umfassen. PS 2.5.10 (Unterzentren) – Auszug: Unterzentren dienen der zentralörtlichen Grundversorgung zur Deckung des qualifizierten, häufig wiederkehrenden überörtlichen Grundbedarfs. Sie müssen eine gewisse Vielfalt in der Ausstattung mit überörtlichen Einrichtungen und im Angebot von Dienstleistungen und Arbeitsplätzen aufweisen. Ziel 3.1.9 des LEP: Die Siedlungsentwicklung ist vorrangig am Bestand auszurichten. Dazu sind Möglichkeiten der Verdichtung und Arrondierung zu nutzen, Baulücken und Bauland- reserven zu berücksichtigen sowie Brach-, Konversions- und Altlastenflächen neuen Nut- zungen zuzuführen. Die Inanspruchnahme von Böden mit besonderer Bedeutung für den Naturhaushalt und die Landwirtschaft ist auf das Unvermeidbare zu beschränken.

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Ziel 3.3.6 des LEP: Schwerpunkte für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungseinrichtun- gen sind an solchen Standorten zu erweitern und im Anschluss an bestehende Siedlungs- flächen neu vorzusehen, wo aus infrastruktureller Sicht und unter Beachtung der Umwelt- belange die besten Ansiedlungsbedingungen gegeben sind. Flächen mit Anschluss an das Schienennetz oder an einen Wasserweg sind vorrangig zu berücksichtigen. Grundsätze und Ziel 5.1.1 des LEP: Die natürlichen Lebensgrundlagen sind zu schützen. Die Naturgüter Boden, Wasser, Luft und Klima sowie die Tier- und Pflanzenwelt sind in Bestand, Regenerationsfähigkeit, Funktion und Zusammenwirken dauerhaft zu sichern o- der wiederherzustellen. Zum Schutz der ökologischen Ressourcen, für Zwecke der Erholung und für land- und forstwirtschaftliche Nutzungen sind ausreichend Freiräume zu sichern. Für den Naturhaus- halt und das Landschaftsbild bedeutsame Freiräume sollen vom Land, den Regionen und den Gemeinden nach Möglichkeit miteinander verbunden werden. Ziele 5.1.3 des LEP: Zum Schutz von Naturgütern, naturbezogenen Nutzungen und öko- logischen Funktionen vor anderen Nutzungsarten oder Flächeninanspruchnahmen werden in den Regionalplänen Regionale Grünzüge, Grünzäsuren und Schutzbedürftige Bereiche ausgewiesen. Sie konkretisieren und ergänzen die überregional bedeutsamen naturnahen Landschaftsräume im Freiraumverbund. Regionale Grünzüge sind größere zusammenhängende Freiräume für unterschiedliche ökologische Funktionen, für naturschonende, nachhaltige Nutzungen oder für die Erho- lung; sie sollen von Besiedlung und anderen funktionswidrigen Nutzungen freigehalten werden. Grünzäsuren sind kleinere Freiräume zur Vermeidung des Zusammenwachsens von Sied- lungen und für siedlungsnahe Ausgleichs- und Erholungsfunktionen; sie sollen von Besied- lung und anderen funktionswidrigen Nutzungen freigehalten werden. In den Schutzbedürftigen Bereichen für Naturschutz und Landschaftspflege, für die Land- wirtschaft, für Waldfunktionen und Forstwirtschaft, für den Bodenschutz, für die Wasser- wirtschaft und für die Erholung haben naturbezogene Nutzungen und die Erfüllung ökolo- gischer Funktionen Vorrang vor anderen, vor allem baulichen Nutzungen. Ziel 5.3.2 des LEP: Die für eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung gut geeigneten Bö- den und Standorte, die eine ökonomisch und ökologisch effiziente Produktion ermöglichen, sollen als zentrale Produktionsgrundlage geschont werden; sie dürfen nur in unabweisbar notwendigem Umfang für andere Nutzungen vorgesehen werden. Die Bodengüte ist dau- erhaft zu bewahren. Grundsatz 5.3.3 des LEP: Die Betriebs- und Flurstrukturen sind so zu erhalten und zu entwickeln, dass eine langfristige, funktionsgerechte und wettbewerbsfähige Landbewirt- schaftung möglich ist. Insbesondere in Räumen mit starkem Siedlungsdruck sind die Flu- ren in den Freiräumen so auszuwählen, zu bemessen, zu sichern und zu entwickeln, dass eine rationelle landwirtschaftliche Bodennutzung möglich ist. Insbesondere für die Land- und Forstwirtschaft wertvolle Böden sind zu schonen.

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Regionalplan Ostwürttemberg 2010

Abbildung 3: Ausschnitt aus der Strukturkarte des Regionalplans 2010

2.2.1 (Z) Entwicklungsachsen des Landesentwicklungsplanes Die in Plansatz 3.3.3 des Landesentwicklungsplanes für die Region Ostwürttemberg vor- gegebenen Entwicklungsachsen werden durch Nennung der Städte und Gemeinden mit Gemeindeteilen im Verlauf der Entwicklungsachsen wie folgt ausgewiesen: • Entwicklungsachse (Schorndorf –) Schwäbisch Gmünd – Aalen – Bopfingen (– Nördlingen): Verlauf über Gemarkungsflächen von Lorch, Schwäbisch Gmünd, Böbingen, Mögglingen, Essingen, Aalen, Hüttlingen, Westhausen, Lauchheim, Bop- fingen, Riesbürg • Entwicklungsachse (Crailsheim –) Ellwangen – Aalen – Heidenheim – Giengen (– Langenau – Ulm/Neu-Ulm): Verlauf über Gemarkungsflächen von Jagstzell, Ell- wangen (Jagst), Rainau, Hüttlingen, Aalen, Oberkochen, Königsbronn, Heidenheim, , Giengen, Hermaringen, , • Entwicklungsachse Giengen (– Dillingen): Verlauf über Gemarkungsflächen von Giengen, Sontheim

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Abbildung 4: Ausschnitt aus der Raumnutzungskarte des Regionalplans 2010 – 8. Än- derung

2.5 Schwerpunkte für Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen 2.5.1 (G) Die gewerbliche Wirtschaft ist in ihrer räumlichen und sektoralen Struktur so zu entwickeln, dass ein möglichst ausgewogenes Wirtschaftswachstum in allen Teilen der Re- gion Ostwürttemberg erreicht wird und für die Bevölkerung vielseitige und krisenfeste Er- werbsgrundlagen erhalten oder geschaffen werden. Insbesondere soll das Defizit an Ar- beitsplätzen im Dienstleistungsbereich abgebaut werden. 2.5.2 (G) Für die Verwirklichung dieses Zieles soll die Standortgunst der regionalen Haupt- erschließungsstraßen A 7 und B 29 und der regionalen Schienenstrecken – Schwäbisch Gmünd – Aalen – Nördlingen und Crailsheim – Ellwangen – Aalen – Heiden- heim – Ulm genutzt werden. 2.5.4 (Z) Regional bedeutsame Standorte für Gewerbeentwicklung Als neu zu erschließende bzw. ausbaufähige regional bedeutsame Standorte für Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen (bis etwa 30 ha) werden ausgewiesen und in der Raum- nutzungskarte dargestellt: Unterzentrum Giengen: - an der L 1082 das Gewerbegebiet Ried, - das interkommunale Gewerbegebiet Giengen/Herbrechtingen (siehe Teilfortschreibung des Regionalplanes vom 10. November 1997)

Im Rahmen der 8. Änderung wurde der Regionalplan wie folgt ergänzt: 2.5.3 (Z) Als neu zu erschließende bzw. ausbaufähige regional bedeutsame Schwerpunkte für Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen (über 30 ha) werden ausgewiesen und in der Raumnutzungskarte dargestellt: Mittelzentrum Aalen: Standorte im Bereich der Autobahnanschlussstelle A 7/B 29 Mittelzentrum Ellwangen: Standorte im Bereich der Autobahnanschlussstelle A 7/L 1060 (Gewerbegebiet Neunstadt/Röhlingen) Mittelzentrum Heidenheim: an der B 19 das Gewerbegebiet Bohnäcker Mittelzentrum Schwäb.Gmünd:im Einzugsbereich der B 29 im Osten das Gewerbegebiet Gügling. Unterzentrum Giengen: im Bereich der Autobahnanschlussstelle Giengen/ Her- brechtingen das Gewerbegebiet Giengener Industriepark A 7

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Die Raumnutzungskarte wurde für den Planbereich des GIP A7 entsprechend angepasst und von Flächen für Landwirtschaft in Siedlungsgebiet für Gewerbe geändert. Zudem wird das Planbereich des GIP A7 nicht mehr als Teil des regionalen Grünzugs dargestellt.

E. FLÄCHENBEDARFSNACHWEIS Um den aktuellen Flächenbedarf nachzuweisen, wurden ansässige Firmen im Februar 2019 zu ihrem Flächenbedarf befragt. Anhand der daraus abgeleiteten Berechnungen konnte der erforderliche Flächenbedarf aufgezeigt werden, der in der Begründung zur 8. Regionalplanänderung wie folgt zusammengefasst wird:

„Das Vorhaben soll der Bereitstellung von Gewerbeflächen in erster Linie für folgende Fir- men dienen, die möglichst mehrere der folgenden Kriterien […] erfüllen. Dabei wurden Gastgewerbe und Vergnügungsflächen ausgeschlossen:  Betriebe, denen die Lage an der Autobahn A 7 und der Bundesstraße B 492 wichtig ist,  Betriebe, die großflächigen Bedarf nachweisen: > 5 ha,  Betriebe, für die ein Standort in zentraler Lage zwischen den Mittelzentren Ostwürt- tembergs (Aalen, Heidenheim) und Ulm und auf den Entwicklungsachsen wichtig ist,  Betriebe mit Kundenkreis in Ostwürttemberg und darüber hinaus,  Betriebe mit Mitarbeiterzahlen möglichst > 50 bis 1.500,  Es wird die Zusammenarbeit mit bestehenden Firmen in Giengen und Firmen im In- dustriepark A7 und den Mittelzentren der Region und Zulieferern angestrebt.  Die Standortsicherung innovativer und zukunftsfähiger Betriebe dient der Nachhaltig- keit und soll deshalb nicht zuletzt durch Verfügbarmachung geeigneter Erweiterungs- flächen gefördert werden.

Überregional wie international agierende Firmen haben bisher hauptsächlich Flächen im interkommunalen Gewerbegebiet „Industriepark A7“ angefragt. Hier wurden in den letzten Jahren sukzessive großflächige Gewerbegrundstücke veräußert. Die anhaltende Nach- frage nach zusammenhängenden, großflächigen Grundstücken kann zum aktuellen Stand nicht mehr bedient werden. Großflächige autobahnnahe Gewerbegrundstücke sind aktuell stark nachgefragt. Einen er- neuten Schub auf der Nachfrageseite hat das Bekanntwerden erster Überlegungen zur Erschließung eines neuen Gewerbegebietes „Giengener Industriepark A7 – GIP A7“ aus- gelöst.“ (Quelle: Regionalplan 2010 für die Region Ostwürttemberg - 8. Änderung)“ Der kurz- bis mittelfristiger Bedarf liegt bei 40 ha. Bei den Betrieben, mit denen die Stadt Giengen in engem Kontakt steht, handelt es sich um Logistikunternehmen, Fachmärkte, Beherbergungsbetriebe und kleinflächige Einzelhändler, die vor allem der Versorgung des Gebietes dienen.

Der darüber hinaus gehende langfristige Bedarf an Gewerbeflächen kann nicht anhand der bestehenden Nachfrage und anhand der konkreten Nachfrage im kurz- und mittelfristigen Bedarf abgeleitet werden. Ein Wert hierfür ist allenfalls aus einer Abschätzung zu ermitteln, die sich aus der Entwicklung der letzten Jahre ableitet. Im Rahmen der 8. Regionalplanänderung wurden hierfür die in den letzten Jahren rechts- kräftig gewordenen Bebauungspläne für Gewerbeflächen in Giengen und interkommunal anrechenbar als Grundlage verwendet:

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„Bebauungsplan: rechtskräftig seit: Bruttofläche: IP A7 Giengen- Herbrechtingen 15.05.2006 16,25 ha für Giengen anteilig anrechenbar) sonstige Gewerbegebiete: Gewerbe- 18.09.2009 0,60 ha gebiet „Extra Computer“ anteilige MI-Fläche Memminger Wanne 02.11.2007 1,00 ha Summe: ca. 17,85 ha

Aus dieser Aufstellung geht hervor, dass in den letzten 20 Jahren Gewerbeflächen im Um- fang von durchschnittlich etwa 1 ha pro Jahr ausgewiesen wurden, was der Plausibilisie- rung der oben aufgeführten nachfrageorientierten Darstellung dienen soll. Gleichzeitig lie- fert sie ein Anhaltspunkt für die Abschätzung des langfristigen Bedarfes. Die Stadt Giengen rechnet langfristig auf Grund einer absehbar weniger dynamischen Wirt- schaftsentwicklung nur mit 15 ha weiterem Bedarf. Der Wert wurde über langfristige Be- darfszahlen plausibilisiert.“ (Quelle: Regionalplan 2010 für die Region Ostwürttemberg - 8. Änderung)“

Tatsächlicher Bedarf „Der […] ermittelte kurzfristige und mittelfristige Bedarf dient dem dort definierten Kreis von Unternehmen und entspricht den tatsächlichen Verhältnissen. Bringt man die […] Flächenpotenziale im IP A7 von 4,45 ha und […] ca. 2,85 ha im Gewer- bepark „Ried“ (noch kein Baurecht) durch die geplante „Stadtrandstraße“ (Ortsumfahrung Giengener Innenstadt) erschließbaren Flächen in Abzug, ergibt sich folgende Bilanz:  kurzfristiger Bedarf: 23,0 ha  mittelfristiger Bedarf: 17,0 ha  langfristiger Bedarf: 15,0 ha Gesamtbedarf: 55,0 ha abzügl. Flächenpotenziale: 14,1 ha Gesamtbedarf: ca. 40,9 ha“ (Quelle: Regionalplan 2010 für die Region Ostwürttemberg - 8. Änderung) Aus der vorliegenden Bedarfsermittlung der 8. Änderung Regionalplan ergibt sich ein Ge- samtbedarf an Gewerbeflächen von ca. 40,9 ha. Dieser soll größtenteils durch die Auswei- sung des neuen Giengener Industrieparks A7 gedeckt werden.

F. VERÄNDERUNGEN IM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN Im Folgenden sind die Flächenanteile vorher und nachher angegeben. Die detaillierte Ein- teilung (Erschließung, Grünstrukturen) des Gewerbegebiets erfolgt im Rahmen des Be- bauungsplans. Flächenanteile vorher nachher Landwirtschaftliche Fläche ca. 38 ha - Grünflächen mit Baum- und Heckenbeständen ca. 2 ha - sowie Gartenflächen Gewerbefläche inkl. innerer Erschließung und - ca. 40 ha Eingrünung

Tabelle 1: Flächenanteile im Flächennutzungsplan vorher und nachher

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G. HINWEISE

Schutzgebiete und Biotope Das Plangebiet befindet sich in keinem Landschaftsschutz-, Naturschutz- und FFH-Gebiet.

„Im Bereich der sogenannten „Heeresstraße“ (Flurstücksnummer 2843 der Gemarkung Hür- ben) befindet sich ein 0,391 ha großes kartiertes Biotop (Schlehenhecken im Gewann Fros- tel südwestlich Giengen) nach § 30 BNatSchG / § 33 NatSchG

Biotopbeschreibung:  1998: 8 geschlossene Schlehenhecken und ein gebüschartiges Feldgehölz beiderseits eines Feldweges auf einem ebenen Standort mit Wuchshöhen von etwa 3-8 m; nord- östliche Teilfläche als gebüschartiges Feldgehölz mit alten Weißdorn- und Holunderbü- schen sowie Vogelkirschen – im Gehölzinneren etwas lückiger Bestand; Säume an der Südseite mesophytisch bis grasreich, ansonsten eher nitrophytisch mit z. T. dominanter Brennnessel.

 2005: Die beiden westlichen Teilflächen sind zu einer zusammengewachsen; die nörd- lichen Teilflächen sind insgesamt breiter und stellenweise mit Bäumen durchsetzt (Kir- sche, hochwüchsiger Weißdorn und Holunder). Stellenweise sind die Gehölzbestände überaltert. Die Feldhecken sind gut und landschaftsraumtypisch ausgebildet und berei- chern aufgrund ihres dichten und beidseitigen Vorkommens am Feldweg das Land- schaftsbild.“ (Quelle: Regionalplan 2010 für die Region Ostwürttemberg - 8. Änderung)“

Denkmalschutz „In der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg sind keine denkmalgeschützten Objekte für den Planbereich des Gewerbegebietes „Giengener In- dustrieparks A7“ ausgewiesen. Nördlich der Bundesstraße B 492 liegt eine Fundstelle ei- nes Bronzezeitlichen Brandgrabs (Vorgeschichtliche/hallstattzeitliche Siedlungsreste – Kulturdenkmal (§ 2 DSchG - Arch.)). Das Landesdenkmalamt Stuttgart weist darauf hin, dass durch die Nähe zu den bekannten bronzezeitlichen Bestattungen nicht auszuschlie- ßen ist, dass im Bereich des geplanten Industrieparks bislang unbekannte archäologische Zeugnisse im Boden liegen und frühzeitig im Vorfeld Voruntersuchungen vorgenommen werden sollten.“ (Quelle: Regionalplan 2010 für die Region Ostwürttemberg - 8. Änderung) Sollten im Zuge von Erdarbeiten archäologische Fundstellen (z. B. Mauern, Gruben, Brandschichten) angeschnitten oder Funde gemacht werden (z. B. Scherben, Metallteile, Knochen), ist die Untere Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Heidenheim unver- züglich zu benachrichtigen. Der Fund und die Fundstelle sind bis zum Ablauf des vierten Werktages nach der Anzeige in unverändertem Zustand zu erhalten, sofern nicht die Un- tere Denkmalschutzbehörde mit einer Verkürzung der Frist einverstanden ist (§ 20 DSchG). Auf die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach § 27 DSchG wird verwiesen.

Hochwasserschutz Der Standort liegt lt. Hochwassergefahrenkarte nicht in einem gefährdeten Gebiet.

Wasserschutzgebiet Das Plangebiet befindet sich im nördlichen Bereich innerhalb des festgesetzten Wasser- schutzgebiets: Wasserschutzzone III der Wasserfassungen im Brenztal. Das Plangebiet befindet sich im südlichen Bereich innerhalb des festgesetzten Wasser- schutzgebiets: WSG 1 ZV Landeswasserversorgung Stuttgart - Zone III des Wasserschutz- gebietes Donauried Fassung Burgberg.

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Altlasten Für den Planbereich sind keine Altlasten bzw. Altstandorte bekannt.

Landwirtschaft In der Wirtschaftsfunktionenkarte ist das gesamte Gebiet als Vorrangflur II ausgewiesen. Die durchschnittlich bereinigten Ertragsmesszahlen für Giengen liegen laut Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL) bei 44,7. Für Hürben liegen die durchschnittlich bereinigten Ertragsmesszahlen bei 48,8.

Richtfunktrassen Durch das Plangebiet führen sechs Richtfunkverbindungen der Telefónica GmbH & Co. OHG hindurch: - Die Fresnelzone der der Richtfunkverbindung 510555174 befindet sich in einem verti- kalen Korridor zwischen 19 m und 49 m über Grund. - Die Fresnelzone der Richtfunkverbindungen 510553285, 510558666 und 510558667 befindet sich in einem vertikalen Korridor zwischen 20 m und 50 m über Grund. - Die Fresnelzone der Richtfunkverbindungen 510550808 und 510557023 befinden sich in einem vertikalen Korridor zwischen 12 m und 42 m über Grund. Alle geplanten baulichen Anlagen und notwendigen Baukräne dürfen nicht in die Richt- funktrasse ragen.

Erdgashochdruckleitung und Telekommunikationskabel der terranets bw GmbH Die Gasfernleitung und die Kabel sind gemäß den Vorschriften über Gashochdruckleitun- gen zur Sicherung ihres Bestandes, des Betriebes und der Instandhaltung sowie gegen Einwirkungen von außen in einem Schutzstreifen verlegt. Der Schutzstreifen der „Frankenleitung FRA" hat eine Breite von 10 m (5 m beiderseits der Rohrachse) und ist grundsätzlich durch die Eintragung einer beschränkt persönlichen Dienstbarkeit im Grundbuch dinglich gesichert. In dem Schutzstreifen dürfen für die Dauer des Bestehens der Gasfernleitung und Kabel keine Gebäude oder baulichen Anlagen errichtet werden. Auch Dachvorsprünge, Schacht- bauwerke oder sonstige An- und Aufbauten dürfen nicht in den Schutzstreifen und dessen Lichtraum hineinragen. Darüber hinaus dürfen keine sonstigen Einwirkungen vorgenommen werden, die den Be- stand und den Betrieb der Gashochdruckanlagen beeinträchtigen oder gefährden. So sind unter anderem das Einrichten von Dauerstellplätzen (z. B. für Container, Wohnwa- gen usw.), das Lagern von schwer zu transportierenden Materialien sowie das Anpflanzen von Bäumen und tiefwurzelnden Sträuchern im Schutzstreifenbereich nicht zulässig. Jegliche Inanspruchnahme des Schutzstreifens der Anlagen der terranets bw GmbH be- darf im Vorfeld einer Regelung aus technischer und rechtlicher Sicht. Die an der Geländeoberfläche befindlichen Leitungseinrichtungen geben nicht unbedingt den exakten Leitungsverlauf wieder. Bei Maßnahmen bei denen Erschütterungseinwirkungen auf die Gashochdruckanlagen nicht ausgeschlossen werden können (z. B. Spundungen, Rammungen, dynamisch wir- kende Verdichtungsmaschinen), darf die maximal zulässige Schwinggeschwindigkeit an der Gasfernleitung von 30 mm/sec. nicht überschritten werden. Gegebenenfalls ist die Un- bedenklichkeit solcher Maßnahmen durch einen Gutachter schriftlich zu bestätigen.

GANSLOSER INGENIEURE & PLANER Entwurf vom 29.10.2020 www.gansloser.de

Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Giengen/Hermaringen Seite 17 von 17 Flächennutzungsplan 6. Änderung im Parallelverfahren

Das Befahren des Schutzstreifens mit schweren Bau- oder Kettenfahrzeugen in unbefes- tigtem Gelände ist nur nach vorheriger Einweisung und unter Einhaltung besonderer Si- cherheitsvorkehrungen, die mit dem Beauftragten der terranets bw GmbH abzustimmen sind, erlaubt. Bei einem nicht abgestimmten Eingriff in den Schutzstreifen der unter sehr hohem Innen- druck stehenden Gasfernleitungsanlagen kann eine Gefährdung der öffentlichen Sicher- heit und der vor Ort beschäftigten Personen nicht ausgeschlossen werden. Bei den weiteren Planungen müssen die diesem Schreiben beigefügten Auflagen und Technischen Bedingungen der terranets bw GmbH bei sämtlichen Tätigkeiten im Nahbe- reich der unter sehr hohem Innendruck stehenden Gasfernleitungen und der parallel dazu verlegten Telekommunikationskabel zwingend beachtet und eingehalten werden. Wir bit- ten Sie, bei zukünftigen Baumaßnahmen im Schutzstreifenbereich frühzeitig die terranets bw GmbH ([email protected]) zu informieren.

H. UMWELTBERICHT Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB ist bei der Aufstellung von sämtlichen Bauleitplänen die Um- weltprüfung durchzuführen. Dies gilt auch für die Änderung von Bauleitplänen. Im Rahmen der 6. Flächennutzungsplanänderung wurde ein Umweltbericht ausgearbeitet. Dieser liegt als Anlage den Unterlagen bei.

I. QUELLEN Landesentwicklungsplan 2002 - Baden-Württemberg Regionalplan 2010 - Regionalverband Ostwürttemberg Regionalplan 2010 für die Region Ostwürttemberg 8. Änderung „Giengener Indust- riepark A7“ (GIP A7) - Stadt Giengen, Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG, Zeeb+Partner Freiraum- u. Landschaftsplaner mbB Ertragsmesszahlen der Gemarkungen in Baden-Württemberg - Landesanstalt für Ent- wicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL) LUBW Daten- und Kartendienst - Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Luftbild Plangebiet - Geyer-Luftbild (2018) Heidenheim Umweltbericht zum Regionalplan - Zeeb+Partner Freiraum- u. Landschaftsplaner mbB

J. ANLAGEN Umweltbericht zum Flächennutzungsplan vom 29.10.2020 - Zeeb+Partner Freiraum- u. Landschaftsplaner mbB

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