MAGAZIN EINUNDZWANZIG

Wir spinnen weiter …

… an der Zukunft 20 Jahre Agenda 21 in OÖ www.agenda21-ooe.at 1998 1999 2000

Zwei Jahr­ zehnte Agenda 21 in den Gemeinden und Regionen Ober­ österreichs – eine Zeitrei­ 20 Jahre Agenda 21 – se auf den Seiten 2 bis 9 gibt einen Überblick über die wichtigsten Meilensteine eine Zeitreise beginnend im Jahr 1992 mit dem Beschluss der weltweiten Agenda 21. Es ist unmöglich, die komplette Fülle an Ideen Bgm. Mario Mühlböck und Aktivitäten aufzuzeigen. (Wilhering) Dargestellt sind eine Aus­ „Für mich war und ist das Arbeiten an nachhal- wahl an Gemeinden und tigen Projekten mit den Bürger/innen ein inter- ihren Projekten, die auch essantes Heraustreten aus dem „politischen All- heute noch aktiv und tag“. Ich erlebe dabei viel Logik und Hausverstand. Und das ist keine Einmalaktion. Stolz macht uns, wirksam sind. dass es immer wieder Bürgerinnnen und Bürger waren, die mit der 178 Staaten unterzeichnen in Rio die welt- Gemeinde Folgeprojekte initi- weite Nachhaltigkeitsstrategie „Agenda 21“. iert haben.“ Kapitel 28 lädt die Gemeinden zur Entwicklung

1992 einer lokalen Agenda 21 unter Einbindung aller gesellschaftlichen Gruppen ein.

© Tamara Die Europäische Kampagne zukunftsbeständiger Paschinger Städte und Gemeinden (Aalborg Charta) bildet 1994 den Rahmen für die europaweite Umsetzung der Agenda 21 auf lokaler Ebene.

Oberösterreich beschließt mit dem Landesum- Einrichtung der Leitstelle Agenda 21 beim Land OÖ weltprogramm (LUPO) als eine der ersten Regio- zur landesweiten Koordination. 1995 nen Europas eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie. 1999 Maria Neustift startet mit Großraming, Losen- Auf der Grundlage des LUPO wird ein Konzept zur stein und Reichraming das erste Agenda 21- Umsetzung der Agenda 21 in den Gemeinden und Gemeindenetzwerk. Nach einem neuerlichen 1997 Regionen Oberösterreichs erarbeitet. Basisprozess 2014 engagiert sich Maria Neustift als Pilotgemeinde beim Gemeindecheck „Moder- Start der Agenda 21 in Oberösterreich mit dem nes Landleben“ und arbeitet an einer nachhalti- Programm „Lebensraum mit Zukunft“ und den gen Siedlungsentwicklung. 1998 ersten Agenda 21-Gemeinden.

Steinbach an der entwickelt mit dem „Steinbacher Weg“ eine neue Kultur der Bürger- Bgm. a.D. beteiligung und ist Vorbild für die Entwicklung Karl Sieghartsleitner des österreichweiten Agenda 21-Modells. (Steinbach an der Steyr)

„In Steinbach an der Steyr haben wir bereits Mit „Wilhering beWEGt“ startet eine weitere 1986 damit begonnen, die Krise als Ausgangs- Gemeinde einen Agenda 21-Prozess. Der Weg wird punkt für einen neuen Entwicklungsansatz mit Fair Trade-Aktionen, Klima- und Ressourcen- zu nutzen: parteiübergreifende schonung u.a. beim Bau des neuen Gemein- Zusammenarbeit, aktive Bürgerbe- deamts 2018 etc. kontinuierlich fortge- teiligung, Formulierung einer führt. gemeinsamen Vision und das schrittweise Inwertsetzen der regionalen Potenziale. Es freut mich sehr, dass sich diese Philo- sophie in den vielen Agenda 21- Gemeinden fortsetzt.“

2 20 JAHRE AGENDA 21 © Foto Haijes 2000 2001 2002 2003 Pionierphase 1998 – 2003

Obmann a.D. Johann Gradl (Mühlviertler Alm)

„Gemeinden und Regionen bleiben leben- Im EFRE-Programm Oö. 2000-2006 dig, wenn sie Verantwortung für sich selbst wird Agenda 21 durch eine eigene übernehmen und ihren Lebensraum aktiv

2000 Maßnahme mit EU-Mitteln gefördert. gestalten. Seit 2001 ermutigt und unter- stützt die Agenda 21 der Region Mühlviert- Im Zuge des Agenda 21–Prozesses in ler Alm diese Selbstverantwortungs- Eidenberg wird von engagierten Bür- Bewegung und sie ist auch weiterhin ger/innen 2002 der vereinsgeführte der Weg zu einem achtsamen und hoffnungsvollen Mit- Nahversorger „s’Geschäft“ errichtet. 2013 © Mühlviertler Alm einander.“ gelingt mit Bürgerbeteiligung auch eine Neu- ausrichtung des Dorfwirts, der inzwischen als St. Johann am Wimberg Gasthaus „Eidenbergers“ geführt wird. gelingt im Zuge des Agenda 21- Prozesses eine Neugestaltung des Ortszentrums Die Mühlviertler Alm erarbeitet mit dem und die Errichtung einer Nahwärmeanlage. Im „Zukunftsbuch 2020“ die Grundlage für die konti- Agenda 21-Gemeindenetzwerk „HansBergLand“ nuierliche nachhaltige Entwicklung der Region. engagiert sich die Gemeinde für regionale Eine wichtige Informationsschiene ist die Alm- Zukunftsgestaltung. POST. Besonders herausragende Projekte sind z.B. die Jugendtankstelle, Lebensqualität im Alter hat mit „Hinterstoder 2025“ mitt- (AAL-Testregion), die „Tu was“-Region und die lerweile das dritte Zukunftsprofil erarbeitet. Drei Nachhaltigkeits-Lehrgänge. 2002 Grundprinzipien leiten die Zukunftsarbeit an: „Co-Kultur leben“, „vorhandene Potenziale In St. Veit im Innkreis entsteht aus der Agenda 21 nutzen“, „weit vorausschauen, nachhaltig die „Naturschule St. Veit“, welche Kurse und zerti- handeln“. Die Gemeinde ist Mitglied im fizierte Lehrgänge zur Verarbeitung von Natur- Verein „Zukunftsorte“ und Gastgeber produkten, z.B. Pflanzen und Früchte des Hecken- des Landinger Sommers zur Verküp- lehrpfades oder Kräutergartens, in Kooperation fung von Stadt- und Landleben. Als mit dem LFI OÖ sowie der VHS OÖ anbietet. Tourismusgemeinde werden sanfte Mobilitätsformen for- Höhnhart setzt mit dem Agenda 21-Prozess auf ciert. Eine besondere Aus- die Belebung der örtlichen Infrastruktur und der © Gemeinde zeichnung ist der Euro- Hinterstoder regionalen Wirtschaft. Im Zuge der Errichtung der päische Dorferneue- „Skisprung-Arena Höhnhart“ gewinnt der Touris- rungspreis 2018. mus in der Innviertler Gemeinde zunehmend an Bgm. Helmut Wallner (Hinterstoder) Bedeutung. Die Gemeinsame Erklärung zur „Zukunftsentwicklung ist in Hinterstoder Im Rahmen des Gemeindenetzwerks Kobernauß- 2003 Lokalen Agenda 21 kein eindimensionaler, vorhersehbarer Weg, erwald belebt Maria Schmolln den Klostergar- tritt als bundes-

2001 sondern ein stetiger dynamischer Prozess, in ten. Der auf Vereinsbasis getragene Schaugarten weite Strategie in dem auf Basis aktueller Anforderungen lau- lädt als „Dankstelle“ zum Staunen sowie Verwei- Kraft (Grundkon- fend neue Bausteine eingebaut werden. Bgm. a.D. len ein und vermittelt Wissen über Kräuter und sens und gemeinsa- Agenda 21 begleitet Hinterstoder seit Jah- Karl Sieghartsleitner Heilpflanzen. me Umsetzungs- ren. Wir sind dankbar und stolz auf (Steinbach an der Steyr) schritte). unsere Projekte, die daraus entstan- Munderfing setzt mit dem Lokalen Aktionsplan den sind und von engagierten Bür- „In Steinbach an der Steyr haben wir bereits ger/innen mitentwickelt wur- für Beschäftigung und Bildung sieben Projekte in Start des ersten Lebs-Lehr- 1986 damit begonnen, die Krise als Ausgangs- den.“ punkt für einen neuen Entwicklungsansatz Kooperation mit der Wirtschaft, Schulen etc. um. gangs – bis 2008 werden in zu nutzen: parteiübergreifende Die Gemeinde ist seit 2013 Mitglied im Verein drei Lehrgängen mehr als 50 lokale Zusammenarbeit, aktive Bürgerbe- „Zukunftsorte“ und widmet sich innovativen Lebensraum- und Zukunftsmoderator/ teiligung, Formulierung einer Themen wie Energie- und Mobilitätskonzepte, innen ausgebildet. gemeinsamen Vision und das flächendeckender Glasfaserausbau mit eigener schrittweise Inwertsetzen der Providerstruktur, Co-Working-Spaces (Wie­der­- Mit LISL wird ein lokales Indikatorensystem für regionalen Potenziale. Es freut belebung Gasthaus im Ortskern) oder dem Ent- dauerhafte Lebensqualität in Gemeinden und Regi- mich sehr, dass sich diese Philo- scheidungsfindungsmodell „Systemisches Kon- onen, als Zielsetzungs- und Bewusstseinsbildungs- sophie in den vielen Agenda 21- sensieren“. instrument entwickelt. Gemeinden fortsetzt.“

20 JAHRE AGENDA 21 3 2004 2005

Mit dem 100-Gemeinden-Programm soll die Agenda 21 in Oberösterreich breit etabliert und auf die Bedürfnisse der Gemeinden und Regi­ Bgm. Josef Lindner onen optimal zugeschnitten werden. Die Etablie­ (Gutau) rung eines landesweiten Netzwerkes, der Aufbau des Regionalmanagements für Nachhaltigkeit „Mit Agenda 21 machten sich die Menschen in Gutau auf einen neuen und erfolg- und Umwelt als dezentrale Unterstützungs­ reichen Weg. Bürgerbeteiligung, struktur und eine breite Info-Kampagne sind Zukunftsprofil und Umsetzung wesentliche Meilensteine. Bis 2010 gelingt es, der Projekte haben unsere Gemeinde nachhaltig wei- die 100-Gemeindenmarke zu überschrei­ terentwickelt. So gestal- ten und damit mehr als 20 % der ten wir Zukunft in einem nicht immer Gemeinden des Landes zu einfachen Umfeld.“ erreichen.

© privat

Die Oö. Landesregierung beschließt den Beitritt zur Moosdorf hat sich als Friedensgemeinde mit ver- Europäischen Kampagne nachhaltiger Städte und schiedenen Projekten wie z.B. Friedensdialog und 2004 2004 Gemeinden und unterstützt damit die Umsetzung Twin Villages etabliert. Moosdorf TV, Generatio- der Aalborg-Charta und -Commitments im Rah- nengarten und „Moosdorf macht mobil“ sind wei- men der Lokalen Agenda 21. tere Initiativen.

Der 2. österreichweite Agenda 21-Gipfel findet in Neukirchen an der Vöckla arbeitet seit 2004 Linz unter dem Titel „Beteiligung bewegt! Zukunft kontinuierlich an der Agenda 21 und hat 2013 die vor Ort (er)lebbar machen“ statt. Gemeindewährung NEUKI in Kooperation mit der Wirtschaft erfolgreich etabliert. Start des 100 Gemeinden-Programms zur Lokalen Agenda 21 in Oberösterreich mit dem Ziel einer St. Peter am Wimberg gründet den ehrenamtlich breiten Etablierung von „Nachhaltigkeit“ und akti- geführten Jugendtreff und errichtet Nahwärme- ver Bürgerbeteiligung durch Agenda 21-Prozesse in anlage, Kinderspielplatz, Wanderwegenetz und OÖ. betreubares Wohnen für ältere Menschen. 2018 erfolgt der Spatenstich für das Lebensthemen- Einführung regionaler Agenda 21-Netzwerktreffen haus, ein betreutes Wohnen für beeinträchtigte als Austausch- und Lernplattform zu speziellen Menschen. Themen. Mit dem Agenda 21-Prozess Vöcklamarkt wird Das Projekt „Reaktivierung Klostergarten – eine Biomasse-Nahwärmeanlage mitinitiiert. Seit mit Vielfalt wachsen“ hat seine Ursprün- 2005 ist ein Besuchsdienst mit derzeit 17 Mitar- ge in der Agenda 21 von Engelharts- beiter/innen aktiv. Bgm. Franz Zeilinger zell. Daraus ist die Vielfalts-Gärt- (Neukirchen an der Vöckla) nerei „Klarlbaun z’Blindendorf“ Die Agenda 21 in Kirchheim i.I. unterstützt die mit umfassenden Angeboten Ansiedelung von „Land lebt auf“ zur Sicherung der

„Für die lokale Politik und Ver- 2005 waltung ist es eine wertvolle entstanden. örtlichen Nahversorgung, die Renaturierung der Bereicherung, wenn die Menschen Waldzeller Ache und die Obstgartenbepflanzung. ihre Meinungen und Ideen einbrin- Kaltenberger/innen betrei- Seit 2010 ist Kirchheim „Kulturdorf Europas“. gen. Die Bürgerbeteiligung hilft uns, ben die Greißlerei „Unser in Zukunft die richtigen Prioritäten G´schäft in Kaltenberg“ auf Die Oö. Landesregierung beschließt ein Maßnah- zu setzen und die Gemeinde Vereinsbasis, großteils finan- menprogramm zum Global Marshall Plan und gemeinsam mit den Bür- ziert über die Bürger/innen. 2006 setzt auf die Verbindung von Globaler Fairness und gerinnen und Bür- Nachhaltigkeit durch lokale „b-fair 21“-Prozesse. gern zu entwi- ckeln“. legt 2008 mit dem Die wissenschaftliche Evaluierung der Agenda 21 in Integrationsbeirat Oberösterreich durch die Universität Linz bestätigt

© Gemeinde und -fest den Grund- die breite Wirksamkeit und dient als Grundlage für Neukirchen stein für eine intensi- die qualitative Weiterentwicklung. ve interkulturelle Zusammenarbeit auf Eine ehrenamtliche Agenda 21-Gruppe entwickelt Gemeindeebene. das Sport- und Freizeitwegenetz in Attersee.

4 20 JAHRE AGENDA 21 2005 2006 2007 2008 100-Gemeinden-Phase 2004–2010

Bgm. Martin Dammayr (Michaelnbach)

Gutau nutzt seit Beginn die Agenda 21 als Ent- wie z.B. so­ziales Miteinan- „Agenda 21-Bürgerbeteiligung ist wicklungsinstrument mit kontinuierlicher Bür- der, Jugend, Natur, Kultur, kein Einmal-Projekt: Ziel ist der 2007 2006 gerbeteiligung. Besondere Projekte sind die Posi- Verkehrssicherheit um. Aufbau eines dauerhaften Dialoges mit den Bürger/innen, in dem es um tionierung als Färbergemeinde (Museum, Blau­- Grundsatzfragen der Gemeindeent- druckmarkt, Zeugfärberei), die Mediathek, der In wird wicklung und des Zusammenlebens Vogelkundeweg mit Ausstellung oder das Otelo. gemeinsam mit Bürger/ in der Gemeinde geht. So wachsen innen über einen Verein Vertrauen und Verständnis für Hofkirchen im Mühlkreis positioniert sich als der örtliche „Bergladen“ gelebte Basis-Demokratie.“ Labyrinthgemeinde. Pflanzen-, Stein- und Kunst- gegründet. Die Gemeinde labyrinth werden 2010 eröffnet. Dazu gibt es ein positioniert sich als Wander- Veranstaltungsprogramm. dorf und eröffnet 2018 den neu- en Wander-Infopunkt mit 10 Rund- Aus der Agenda 21 Niederkappel entsteht die wanderwegen. Landschaftsschule Donauschlinge. Der soziale Treffpunkt „Gstoanarat“ wird von allen Generati- Der Agenda 21-Prozess in Michaeln- onen genutzt. Seit 2015 gibt es vierteljährlich bach zielt unter anderem auf die nach- einen Markttag. haltige Sicherung der Nahversorgung.

2008 Durch das Modell „Ideenkirtag“ werden Sarleinsbach setzt erstmals mit einer Kompakt­ die Bürger/innen laufend in die örtliche Agenda den Großteil des Prozesses innerhalb Ideenfindung und Projektumsetzung einge- © Berta Wieländer einer Woche um. Einige Projekte: Nachmittagsbe- bunden. Im März 2018 erfolgt die Auszeichnung treuung für Ältere und Pflegebedürftige, Haus als österreichweiter Agenda 21-Prozess des der Begegnung mit seniorengerechten Wohn- Monats. möglichkeiten, Errichtung des „Schauplatzes Nachhaltigkeit“ mit Generationenspielplatz Das Konzept für das „Ikuna Naturressort“ (India- sowie attraktive Nutzungen für Leerstände am nerspielgelände) in Natternbach entsteht im Marktplatz. Zuge des Agenda 21-Prozesses.

Im neuen Österreichischen Programm für die Ent- Als eine der ersten Gemeinden setzt Vorchdorf wicklung des Ländlichen Raum 2007–2013 ist mit dem Agenda 21-Projekt „Grenzenlos Vorch- 2007 erstmals eine eigene Maßnahme zur Unterstüt- dorf“ Impulse im Bereich Integration (z.B. gren- zung der Agenda 21 vorgesehen. zenlos Kochen, Fußballspielen, Sprachbrunch). Die „Energiegruppe Vorchdorf“ fungiert als Denk- Die Info-Kampagne Agenda 21 Netzwerk OÖ star- werkstatt für nachhaltige Energienutzung. tet mit neuem Erscheinungsbild, neuer Homepage www.agenda21-ooe.at, Infofolder, Leitfaden, Maga- zin 21 etc.

Im Regionalmanagement OÖ GmbH wird mit dem Fachbereich Nachhaltigkeit und Umwelt eine dezentrale Unterstützungsstruktur für Agenda 21 mit 4 Regionalmanager/innen eingerichtet.

© RMOÖ GmbH Ottensheim beteiligt die Bürger/innen an der Suche neuer Potenziale für die Leerstände im Silke Sickinger Ortskern. Die Gestaltung des neuen Amts- (Geschäftsführerin RMOÖ GmbH) hauses, die Entwicklung eines Otelo-Stand- orts und das Projekt „Neue Arbeit Neue „Bereits seit dem Jahr 2007 begleitet die RMOÖ in den Kultur“ werden umgesetzt. oberösterreichischen Teilregionen die Agenda 21. Im Zusam- menspiel mit der Agenda 21-Leitstelle des Landes OÖ unter- In Saxen setzen engagierte Bürger/ stützen wir Gemeinden, einen nachhaltigen Entwicklungspfad innen seit 2007 kontinuierlich Pro- zu beschreiten. Für uns als RMOÖ ist die Agenda 21 der Grundstein jekte zu unterschiedlichen Themen für eine erfolgreiche Regionalentwicklung.“

20 JAHRE AGENDA 21 5 2009 2010 2011 100-Gemeinden-Phase 2004–2010

Start der landesweiten Agenda 21-Landesnetz- Der Wunsch nach bestmöglicher Wohn- und werktreffen mit Auszeichnung nach dem Zu­- Betreuungsqualität für Senior/innen in Gebolts- 2010 2009 kunftsprofil-Check. Bis 2017 werden insgesamt 91 kirchen führt zum „Bäckerhaus“. In Kooperation Agenda 21-Gemeinden ausgezeichnet. mit der Innviertler Siedlungsgenossenschaft und dem Verein Vital werden 11 Wohnungen und ein Altmünster führt 2012 den 1. kommunalen Bür- Gemeinschaftsraum gebaut. Auch der Kulturver- gerrat in Oberösterreich durch und arbeitet ab ein „Kulturgut Hausruck“ geht aus dem Agenda 21- 2017 im Themennetzwerk „Barrierefrei am Prozess hervor. Traunsee“ mit. Für Tolleter Saft wird alljährlich im Rahmen einer Der Kronstorfer Zukunftsweg ist das Leit- Gemeinschaftsaktion Obst geklaubt, das sonst motiv für die gesamte von Bürger/innen mit- keine Verwendung findet. Außerdem gibt es die gestaltete Zukunftsarbeit mit zahlreichen Wirtschaftsdialoge, die ebenfalls aus dem Agen- umgesetzten Projekten (Jugendbeteili- da 21-Prozess hervorgegangen sind. © Marktgemeinde Kronstorf gung, Genussmarkt, Ortskernbele- bung, Kronstorfer Kochvergnügen Vorderweißenbach bindet mit dem Jugendpar- Bgm. Christian Kolarik etc.). Kronstorf ist seit 2016 einer lament Jugendliche aktiv ein und zeichnet sich (Kronstorf) der drei oberösterreichischen durch ihre engagierte Jugendarbeit (Jugendraum, Zukunftsorte. Studentenförderung, Projekt Politische Bildung, „Für die Wirtschaft ist Innovation Jugendteam, etc.) aus.“ der wichtigste Zukunftsfaktor. Für In Krenglbach wirken die Bür- ©unsere Marktgemeinde Gemeindeentwicklung Kronstorf ist ger/innen intensiv an der Pla- die Lokale Agenda 21 in Form des nung und Gestaltung der örtli- „Kronstorfer Zukunftsweges“ die chen Naherholungsfläche „Krengl- nachhaltige Innovationsquelle. Park“, mit Eröffnung 2017, mit. Kronstorf hat 3400 Bewohne- © Karin Lohberger rinnen und Bewohner, das Photography ist 3400 Mal Kreativität Flächensparende Baulandentwick- und Innovation, die lung ist einer der Schwerpunkte der Vbgm. dabei genutzt Agenda 21 in Weitersfelden, in deren Thomas Mayrhofer werden.“ Rahmen Leerstände im Ortskern neuer Nut- (Straß im Attergau) zung zugeführt werden. „Agenda 21 hat in unserer Aus der Welser Innenstadtagenda 21 entsteht Gemeinde viele konkrete Projek- 2015 der FreiRaumWels, ein Gemeinschaftsraum te und Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens- in der Altstadt, der allen Welser/innen offensteht, qualität entstehen lassen. Bürgerbeteiligung ist um gemeinsam Ideen zu verwirklichen. Mit jetzt mehr als ein Schlagwort und über den Unterstützung der Stadt Wels wird dort selbstor- Verein „Gemeinsam.Leben.Straß“ bringen ganisiert an ehrenamtlichen Projekten und sozia- sich nach wie vor viele Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Gestaltung len Aktivitäten gearbeitet. unserer Gemeinde ein.“

Aus den Agenda 21-Gemeindenetzwerken Hof- kirchen, Lembach, Neustift, Niederkappel, Oberkappel und Pfarrkirchen entstehen bei- spielsweise eine gemeindeübergreifende Krabbelgruppe und das regionale Kultur- netzwerk „Kultursprung“.

LAbg. Bgm. erarbeitet als Pfarre zum Christian Dörfel Wohlfühlen ein Zukunftsprofil für (Obmann Regional- eine nachhaltige lokale/globale forum Steyr-Kirchdorf Entwicklung. Im Rahmen des Pro- © privat und Obmann Leader-Region jekts „b-fair 21“ wird die Zerti­ „Nationalpark Kalkalpen“, fizierung als Fairtrade-Ge­ Gemeinde Steinbach an der Steyr) meinde, das „Tauschjahr“ oder die Obstverwertungsaktion „Seit 5 Jahren arbeiten wir am Thema „Modernes Landleben“. Adäquate „Sattledt klaubt“ gestartet. Wohnmöglichkeiten sind entscheidend, damit junge Erwachsene in der Region bleiben oder zurückkommen. In 10 Gemeinden haben wir mit den jungen Erwachsenen zukunftsorientierte Wohnkonzepte entwickelt. Jetzt liegt es an den Gemeinden, diese umzusetzen.“ 6 20 JAHRE AGENDA 21 2011 2012 2013 Innovationsphase 2011–2018 Mit der Integration der Leitstelle Agenda 21 in die neu gegründete Zukunftsakademie verknüpft die Die Leitstelle Agenda 21 wird in der neu gegründe- ten Oö. Zukunftsakademie verankert. Agenda 21-Arbeit in Oberösterreich 2011 die Themen Beteiligung und Zukunft. Das neue Agenda 21-Handbuch dient als Grundla- Ziel ist es, Eigeninitiative und Inno­ ge für Methodik und Qualitätssicherung. vation auf lokaler Ebene zu stärken. Straß im Attergau gründet einen eigenen Der Fokus liegt auf der Anwen­ Umsetzungsverein „Gemeinsam.Leben.Straß“. Ein dung neuer Methoden und auf Familienwohngebiet im Ortszentrum wird der Entwicklung von zukunfts­ geschaffen, eine Gewerbemeile organisiert und Online Kul- 2016 die FoodCoop „Atterguat“ gegründet. Das turmagazin orientierten Modellpro­ Freibad wird mit ehrenamtlicher Unterstützung „Kirtag“, mobile jekten. betrieben. Fahrradwerkstatt „Velobruck“, Jugendrat).“ Windhaag bei Freistadt setzt auf ein Miteinan- der der Kulturen, initiiert die Lebensstilwoche Die Region Steyr-Kirchdorf startet den „Bewusst.Zufrieden.Gesund“ und führt 2012 den ersten Gecko-Lehrgang zur Unterstützung der 2013 ersten Jugendrat in OÖ durch. Gestaltungskompetenz regional Engagierter. Es folgen sechs weitere Gecko-Lehrgänge in allen Im Rahmen der Pfarragenda 21 Weyregg wird Regionen Oberösterreichs. Bis 2018 werden mehr das Projekt „Herrenlose Früchte - Sammeln und als 120 lokale und regionale Multiplikator/innen Verwerten von ungenutztem Obst“ gestartet. ausgebildet.

Beginnend mit 2012 werden im Rahmen von Agen- Das Open-Innovation-Tool „Ideenka- da 21-Prozessen bis 2018 über 28 Bürgerräte durch- nal“ wird in Wels und in der Region geführt. Innviertel-Hausruck umgesetzt und 2012 von einem ehrenamtlichen Men- Der 1. Bürgerhaushalt in Österreich wird 2012 in tor/innen-Netzwerk unterstützt. Vorderstoder als innovatives Modellprojekt durchgeführt. 2013 verbinden Hinterstoder und Munderfing ihre Agenda 21-Arbeit Braunau richtet ein Agenda 21-Bürgerbüro ein mit den Zukunftsorten, der und setzt Projekte wie „Stadtoase“, Nachbar- Plattform innovativer Ge- © Reinhard Deim schaftsradeln mit der Aktion „Zu gut für die Ton- meinden Österreichs, 2016 Bgm.in Gertraud Deim ne“, „Zusammenleben in Braunau“, „Hatschn und folgt Kronstorf. (Kirchschlag) Ratschn“ um und gibt Impulse zur Entwicklung des Motorikparks. Neuzugezogene wer- „Unser Agenda 21-Prozess hat mich den in Kirchschlag aus zweierlei Gründen fasziniert: Innerschwandt beschäftigt sich seit 2014 mit jährlich zur „Kirch- einerseits konnten wir Projekte dem Schwerpunkt „Regionale Lebensmittel“, z.B. schlagtour“ eingeladen. umsetzen, die ohne Agenda 21 kaum mit einem jährlichen Sommermarkt lokaler Pro- Die FoodCoop „Kirch- machbar gewesen wären und ande- duzenten und dem Aufstellen von 25 Kartoffelpy- schlager Speis“ stärkt rerseits haben sich Kirchschlager/ ramiden im ganzen Ort. seit 2015 die regionale innen eingebracht, die bislang Nahversorgung. Die Stifter- nie öffentlich in Erscheinung Niederthalheim entwickelt sich mit der Agenda 21 villa wird saniert und ein Nut- getreten sind, aber die bes- zur „Wunschwohnortgemeinde“ und setzt Maß- zungskonzept samt Veranstal- ten Ideen hatten.“ nahmen für zentrumsnahes Wohnen, Energiepro- tungsprogramm entwickelt. Das jekte und Mobilitätsinitiativen um. Naherholungsgebiet Breitenstein wird vor allem für Familien erweitert. Durch den Agenda 21-Prozess setzt Schiedlberg 2013 das „gschäft‘l“, eine mittels „Bausteinen“ von Im Rahmen der Regionalen Agenda 21 „Natio- der Bevölkerung vorfinanzierte und von 25 Ehren- nalpark Kalkalpen“ werden die Auswirkungen amtlichen betreute, Nahversorgerlösung um. des demografischen Wandels für die Zielgruppe „Junge Erwachsene“ bearbeitet: Entwicklung des Mit „LUCY“ (Level Up Your City) startet in Vöckla- Online-Tools Gemeindecheck Modernes Landle- bruck 2012 ein Jugendbeteiligungsmodell, be- ben, Aufzeigen von Nutzungsvarianten für gleitet von verschiedensten Aktivitäten (z.B. modernes Leben und Wohnen.

20 JAHRE AGENDA 21 7 2013 2014 2015

Agenda 21-Kernteamleiterin Iris Hattmannsdorfer

(Steyregg) © Fotostudio Pils „Das Leben ist zu kurz, um am Alten festzuhalten – Neues schlagewerk über die Tragweiner Ver- umzusetzen und sich dafür ein- eine und Organisationen entsteht.

zusetzen ist mir ein persönliches 2014 Der „Freizeitverein Badesee“ über- Anliegen und da kommt die Agen- da 21 ins Spiel. Als Mensch sich ein- nimmt die Pflege des Sees und betreibt zubringen - unbelastet von politi- Rüstorf das Buffet. schen Ansichten und Herkunft gründet 2014 © BAV – das ist der Kern unseres die aus dem Agenda-Prozess Im Agenda 21-Themennetzwerk Otelo Hochland Agenda 21-Prozesses.“ entstandene FoodCoop „Gutes von entwickelten die Gemeinden Neumarkt, Gutau, Dahoam“ sowie die Theatergruppe Windhaag, Freistadt und die Region Mühlviertler „Lachkrampf“. Alm gemeinsam ein Konzept für Otelos im ländli- chen Raum. Inzwischen haben alle 5 einen eige- St. Aegidi setzt im Agenda 21-Prozess auf die Ver- nen Otelo-Standort. bindung gestalterischer, sozialer und wirtschaft- 2013 licher Komponenten: Nachnutzung des Kirchen- Die Agenda 2030, das neue weltweite Nachhaltig- wirts, Ortsplatzgestaltung, offenes Bücherregal, keitsprogramm der Vereinten Nationen, mit den 17 2015 ein erstes Impulskonzept für das multifunktiona- nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) wird von le Gemeindehaus wird entwickelt. 193 Mitgliedsstaaten unterzeichnet.

Im Österreichischen Programm für ländliche Ent- Die Begegnung der Generationen ist in Auerbach wicklung 2014-20 ist die Agenda 21 ein eigener ein wesentliches Thema des Agenda 21-Prozesses, 2014 Förderschwerpunkt. im Zuge dessen der „Generationenspielplatz“ rea- lisiert wird. Neues OÖ. Agenda 21-Fördermodell mit verschiede- nen Prozess- und Projektmodulen, verpflichtender Kematen an der Krems entwickelt mit dem Pro- Zufallsauswahl, 2-Jahres-Umsetzungsprogramm, jekt „Garfields Mittagstisch“ ein bedarfsgerechtes gemeindeübergreifenden Themennetzwerken etc. Betreuungsangebot für Volksschulkinder. Ein wei- terer Schwerpunkt ist das Thema Jugend. Start der Agenda 21-Aktion „Appetit auf Zukunft“, in deren Rahmen 7 FoodCoops aufgebaut werden. Palting stellt die Ideen und Visionen der Bürger/ innen in einem Kurzfilm dar. Rastplätze werden Mit „Viel Projekt für wenig Geld“ werden 36 einfa- mit modernen Sitzbänken ausgestattet (Zeitbän- che Projektideen zum Nachahmen in drei Kar ­ ke), welche mit Karten und Postkasten ein Feed- tensets aufbereitet (www.agenda21-ooe.at/viel- back an die Gemeinde ermöglichen. projekt-fuer-wenig-geld). In Scharnstein beteiligen sich fast 300 Bürger/ Im Follow Up-Prozess Eberstallzell erarbeiten innen am Agenda 21-Prozess. Zwei der vielen Pro- Vereine, die Schule, die Pfarre und engagierte Bür- jekte sind der Masterplan für die Gestaltung einer ger/innen ein Konzept für einen Ort der Begeg- „Nachhaltigen Ortsmitte“ und der „Nahversorger- nung im Ortszentrum. gutschein ALMRO“, der mit über 80 Betrieben und den Nachbargemeinden St. Konrad und Grü- Veranstaltungsformate wie das „Erzählcafe“ brin- nau entwickelt wird. Im September 2016 wird gen in Kirchdorf am Inn neue Perspektiven zu Scharnstein als österreichweiter Agenda 21-Pro- vielfältigen Themen und schaffen Begegnung zess des Monats ausgezeichnet. zwischen „Dosigen“ und „Neu Zugezogenen“. Steyregg positioniert sich als „Mitmachstadt“ Seit dem Agenda 21-Prozess findet in und eröffnet 2018 im Rahmen des Schwerpunkts Schardenberg jährlich der „Grüne Stadt“ den Stadtgarten. © Marktgemeinde Generationenwandertag Altmünster/Fellner statt und der Mütter- Mit dem Bürgercockpit wird in Zusammenarbeit und Zwergerltreff mit der Universität Salzburg ein digitales Beteili-

Agenda 21-Koordinatorin 2016 wird gestartet. gungsinstrument für die Agenda 21 in Oö. entwi- Johanna Ullmann ckelt. Die pilothafte Anwendung startet 2017 in (Altmünster) Tragwein führt Michaelnbach und Steyregg. „Das schönste an der Agenda 21-Arbeit in den mit 34 Teilneh- letzten neun Jahren war und ist für mich, wie ein- mer/innen den Reichersberg greift Leerstandsbelebung im Orts- fach sich Projekte umsetzen lassen, wenn sich größten Bürger- kern als Thema auf. 2018 wird die FoodCoop Menschen im Miteinander für die Gestaltung ihrer rat durch. Ein „s’INNkistl“ gestartet, welche den ehemaligen Heimatgemeinde interessieren und einsetzen“. digitales Nach- Nahversorger mit Leben erfüllt.

8 20 JAHRE AGENDA 21 2015 2016 2017 2018

Agenda 21- Innovationsphase 2011–2018 Kernteamleiterin Sonja Glatzel (Reichersberg)

„Schön war, dass nach anfängli- Traunkirchen Die Überparteilichkeit des Agenda 21-Prozesses entwickelt das ist der Gemeinde Zwettl an der Rodl ein wichti- cher Skepsis „Zuagroaste“ und Ein- 2017 heimische miteinander nachdach- Leerstandskon- ges Anliegen. Anfang 2018 startet der Agenda 21- ten, alle Denkrichtungen erlaubt zept „Histori- Aktionstag, bei dem an 5 Stationen im Ort etwa waren, laute und zurückhaltende sches Wohnen“. 150 Bürger/innen ihre Ideen und Anliegen ein- Stimmen zu Wort kamen und eini- Eine multifunktio- bringen. ge Projekte bereits zur Umset- nale Nutzung der zung gebracht wur- Naherholungsfläche Beschluss der Landesumweltreferenten- Agenda 21- den.“ „Bräuwiese“ wird ange- konferenz zur Weiterentwicklung des Kernteamleiterin strebt. Im Projekt „Sozial- 2018 österreichweiten Agenda 21-Modells Anita Eder plattform“ geht es um das Mitein- im Sinne der Agenda 2030/SDGs. (Unterach) ander und die Vernetzung der Bürger/innen. Einführung neuer Veranstal- „Durch den Agenda 21 Pro- 2016 Wolfsegg setzt auf Willkommenskultur und tungsformate: Agenda 21-The- zess in Unterach ist klar arbeitet an einem Gemeindeentwicklungskon- menLabor zur anwendungsori- geworden, dass es die Ideen zept zur Vorbereitung der Landesgartenschau entierten Aufbereitung regio­- und Sichtweisen von vielen 2023. naler Schwerpunktthemen und braucht, um komplexe Heraus- forderungen im ländlichen Agenda 21-ProjektLabor, in dem Raum zu lösen. Bewegen kann Jahresthema Digitalisierung im Oö. Agenda 21- Projektideen mit der Methode sich nur etwas, wenn wir uns Netzwerk mit den Schwerpunkten „Digitaler „Design for Wiser Action“ gemein-

2017 selbst bewegen. Es braucht Lebensraum“ sowie „Breitband und Bürgerbeteili- sam vertieft werden. Beteiligung, Co-Kreation gung“. und neue Formen der Zur Sichtbarmachung innovativer Zusammenarbeit.“ Munderfing erprobt im Rahmen eines innovati- Agenda 21-Modellprojekte mit Vorbild- ves Modellprojekts das Entscheidungsfindungs- charakter wird die neue Factsheet-Serie modell „Systemisches Konsensieren“ mit dem Ziel Panoptikum, vorerst zu „Gemeindewährung“, es im Gemeinderat und in der Bevölkerung als „FoodCoops“, „Otelos am Land“, „Gemeinde- Basis für tragfähige Entscheidungen zu verankern. check Modernes Landleben“ herausgege- ben. Im Themennetzwerk „Barrierefrei rund um den Traunsee“ erarbeiten Altmünster, Gmunden, Mit dem innovativen Modellprojekt Ebensee und Traunkirchen gemeinsame Maßnah- „Landspinnerei“ entwickelt St. Aegidi men zur Umsetzung der Barrierefreiheit. ein Nutzungskonzept für das neue Bürger/innen-Haus für modernes Leben Im Themennetzwerk „Mulitlokalität – vom und Arbeiten am Land. Leben daZWISCHEN zum daHEIM“ der Gemein- © privat den Maria Neustift, Großraming und Steinbach Im Agenda 21-Prozess von Jeging geht es um die an der Steyr werden die Chancen und Potenziale Etablierung einer dauerhaften, kooperativen (Wissen, Talente etc.) multilokal lebender junger Beteiligungskultur sowie um die Einbindung Neu- Erwachsener für ihre Gemeinden ausgelotet. zugezogener und um die Hebung ihrer Potenziale.

In Unterach am Attersee wird ein „Büro für Bür- Kleinzell bearbeitet im Agenda 21-Prozess die gerbeteiligung“ konzipiert, das Ehrenamt und Themen Zuzug von Jungfamilien, Schaffung von Bürgerengagement unterstützen soll. Das Partizi- geeignetem Wohnraum und bedarfsgerechte Wei- pationsprojekt „Kinder.Leben in Unterach“ wird terentwicklung der vorhandenen Infrastruktur. mit dem Staatspreis für Schule und Unterricht ausgezeichnet. Ein besonderer Schwerpunkt im Agenda 21-Pro- © Gemeinde zess der Gemeinde Oberneukirchen liegt in der Munderfing zukunftsfähigen Bauland-und Ortskernentwick- lung der 3 Ortsteile Oberneukirchen, Traberg und Waxenberg. Amtsleiter Erwin Moser Perwang hat aufgrund der Nähe zu Salzburg (Munderfing) einen starken Zuzug. Die Einbindung Neuzugezo- gener und deren Potenziale sind neben ressour- „Mit Agenda 21 verbinde ich censchonender Siedlungsentwicklung Kernthe- Bürgerbeteiligung sprich Potenzi-­ men im Agenda 21-Prozess. al-Entfaltung. Nur mit engagierten Gemeindebürgerinnen und Gemeinde- bürgern kann Innovation in den Gemeinden passieren!“ 20 JAHRE AGENDA 21 9 agenda 21 | xxxgrundlagen & themen 20 Jahre Agenda 21 – Drei Fragen an die zuständigen Regierungs- mitglieder

Landes- hauptmann Thomas Stelzer © Bree Corn

ZAHLEN UND FAKTEN ZU 20 JAHRE AGENDA 21

Welche Trends werden uns in den nächsten Jahren Anzahl Thema besonders betreffen? 148 Agenda 21 Gemeinden LH Stelzer: Der demografische Wandel stellt uns die Frage, wie 9 Agenda 21 Regionen wir einerseits ein gutes Leben für eine wachsende Zahl Älterer ermöglichen und andererseits für die Jüngeren attraktiv und 11 Stadtteil-/Ortsteil- und Pfarrprozesse anziehend bleiben. Die Digitalisierung birgt viele neue Chancen, 91 ausgezeichnete Agenda 21-Gemeinden insbesondere für den ländlichen Raum. Auf dem Weg zur Wis- ca. 15.000 aktiv mitwirkende Bürger/innen sensgesellschaft hat Bildung den höchsten Stellenwert und es braucht neue Formen des Lernens für neue Arten von Fertigkeiten. ca. 1.300.000 ehrenamtlich geleistete Stunden Insgesamt sind wir herausgefordert, Trends so früh wie möglich ca. 1.500 Projekte entwickelt und umgesetzt zu erkennen, um die damit verbundenen Chancen und Möglich- ca. 170 Absolvent/innen der Agenda 21- keiten nutzbar zu machen. Die Oö. Zukunftsakademie unterstützt Lehrgänge Leb‘s und Gecko uns dabei sehr. 550 geförderte Agenda 21-Projekte und -Prozesse Was braucht es, damit Oberösterreich seine ca. 150 innovative Projekte Zukunftspotenziale nutzen kann? LH Stelzer: Wir brauchen Zuversicht und Offenheit für das Neue. 30 % der österreichischen Agenda- Gemeinden befinden sich in OÖ Es gilt, Eigeninitiative zu fördern und laufend neue Möglichkeiten zu entdecken. Dabei müssen wir uns ein Gespür und eine gesunde Wertschätzung für das Bewährte und Typische unseres Landes erhalten. Wenn man gut verwurzelt ist, kann man sich weit hinausstrecken. Nur so können wir gleichzeitig als internationaler Wirtschaftsstandort erfolgreich und als regionaler Lebensraum attraktiv bleiben. Politik kann hier vieles ermöglichen, aber es kommt immer auf die Menschen an.

Welche Beiträge soll die Agenda 21 für eine gute Zukunft unseres Landes leisten? LH Stelzer: Wir müssen die Zukunftsthemen in die Lebenswelten der Menschen übersetzen. Die Bereit- schaft der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, sich für die Zukunft ihrer Heimat zu engagieren, visionäre Ideen zu entwickeln und innovative Projekte umzusetzen, ist ein großer Mehrwert für unser Land. Das Agenda 21-Netzwerk dient als Plattform, wo das Neue gedacht und vor Ort ausprobiert wird, wo Menschen initiativ werden und ihre Freude am Mitgestalten entdecken.

10 20 JAHRE AGENDA 21 agenda 21 | grundlagenagenda & themen 21 | xxx

Landesrat Rudi Anschober

© Land OÖ Werner Dedl

Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für die Zukunft Oberösterreichs? LR Anschober: Nachhaltigkeit ist das zentrale Zukunftskonzept, das heute aktueller denn je ist. Es geht um das Denken und Handeln aus der Perspektive künftiger Generationen. Wir sind gefordert, eine intakte Umwelt und gleichzeitig eine gute gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen. Das ist in Zeiten intensiver Veränderungen und Umbrüche eine große Herausforderung und braucht die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Das beste Beispiel dafür ist die Klimakrise: wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen unmittelbar erlebt und die letzte, die wirksam dagegen handeln kann – zum Schutz unserer Kinder.

Was waren die Highlights und Meilensteine der Agenda 21 in den vergangenen Jahren? LR Anschober: Erfreulich ist, dass sich die Agenda 21 so gut etablieren konnte. Wesentlich dafür ist die Breite des Netzwerkes – immerhin hat bisher jede dritte oö. Gemeinde mitgemacht. Die gut funk- tionierenden Unterstützungsstrukturen in der Landesverwaltung, im Regionalmanagement sowie die Förderungen und fachliche Begleitung machen das möglich. Agenda 21 ist eines der wichtigsten Beteiligungsinstrumente geworden, das alle gesellschaftlichen Gruppen einbindet. Einen besonderen Charme haben die vielen engagierten Menschen und die kreativen Ideen, die dadurch Raum bekom- men und umgesetzt werden.

Wohin könnte sich die Agenda in den nächsten Jahren entwickeln? LR Anschober: Die Grundidee – global denken, lokal handeln – ist in den letzten Jahren noch wichtiger geworden. Die Agenda 21 soll sich zu dem Instrument entwickeln, das die neuen Sustainable Deve- lopment Goals der Vereinten Nationen auf lokaler Ebene umsetzbar macht. Wichtig ist, dass sich das Agenda 21-Modell permanent den ändernden Bedürfnissen anpasst. In der Beteiligung braucht es immer wieder neue, kompakte und ansprechende Modelle, wie beispielsweise die Bürgerräte, das digitale Beteiligungsmodell Bürgercockpit oder alternative Entscheidungsinstrumente wie Systemi- sches Konsensieren.

AGENDA 21-GEMEINDEN/REGIONEN IN OBERÖSTERREICH Stand September 2018 160

140

120

100

80 Regionen

60

40

20 Gemeinden

Anzahl der Gemeinden/Regionen Anzahl 0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

20 JAHRE AGENDA 21 11 agenda 21 | grundlagen & themen

Sustainable Development Goals auf lokaler Ebene – eine Einladung zu Nachhaltigkeit 4.0

Die SDGs sind zwar global vereinbart, umgesetzt werden sie jedoch lokal und regi- Das neue welt- onal. Die Gemeinden sind daher mehrfach als wichtige Akteure und Partner weite Nachhaltig- angesprochen. Unterstrichen wird dies dadurch, dass es sogar ein eigenes keitsprogramm - die SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ gibt. Eine Plattform der Ver- Agenda 2030 mit ihren einten Nationen bietet eine Sammlung an internationalen Beispielen, Tools und Dokumenten zur lokalen Umsetzung der SDGs (http://locali- Sustainable Development zingthesdgs.org/). Goals (SDGs) - wurde 2015 von 193 Staaten der Welt Trotzdem geht der Transferprozess von der globalen zur lokalen Ebene beschlossen und soll bis 2030 langsam. Das KDZ (Zentrum für Verwaltungsforschung) hat Ende 2017 eine Befragung österreichischer Städte zur Umsetzung der SDGs durch- viel bewirken. Wie kommen geführt (http://kdz.eu/). Daraus folgt, dass der Umsetzung der SDGs auf diese globalen Ziele auf kommunaler Ebene noch mehr Bedeutung eingeräumt werden muss, lokaler Ebene an? Was auch wenn viele Gemeinden bereits heute aktive Beiträge leisten - denken tut sich in den Gemein- wir nur an die österreichweit 500 lokalen Agenda 21-Prozesse.

den? Was ist nun neu für die lokale Ebene? Es sind zwei zentrale Botschaften: 1. Nachhaltigkeit ist aktueller denn je. 2. Nach mehr als zwei Jahrzehnten braucht es ein aktualisiertes Konzept, das die neuesten Trends miteinschließt – es ist Zeit für Nachhaltigkeit 4.0.

Ein Blick zu unserem Nachbarn zeigt, was möglich ist. In Deutschland gibt es bereits viele Ansätze zur kommunalen Umsetzung der SDGs. Der Grund dafür ist das klare Eintreten der deutschen Bun- desregierung für die Umsetzung der Agenda 2030 mit einer eigenen Bundes-Nachhaltigkeitsstrate- gie und mehreren Umsetzungsschienen, die auch die lokale Ebene ansprechen. An einem Dialog „Nachhaltige Stadt“ nehmen 30 Kommunen teil. Die Regionalen Nachhaltigkeits-Netzwerkstellen (RENN) koordinieren den Dialog für eine Umsetzung der SDGs zwischen den verschiedenen Akteur/ innen. Eine eigene Musterresolution zur Agenda 2030 wurde bereits von 78 Gemeinden unterzeich- net. Gemeinden wie Solingen, Rottweil oder Bedburn haben umfassende Prozesse zur Umsetzung der SDGs gestartet.

In Österreich gibt es bereits eine Reihe von Initiativen. Der österreichische Städtebund nimmt in der neuen Resolution „Für ein neues Miteinander“ auf die SDGs Bezug und hat dazu zwei Tagungen veranstaltet.

Das bundesweite Agenda 21-Modell für die lokale Ebene wird bis Anfang 2019 in Richtung SDGs weiterentwickelt. In Ober- österreich dient die Agenda 2030 als Grundlage für das Agen- da 21-Fördermodell und es gibt erste Gemeinden, die pilot­ hafte Prozesse zur Umsetzung der SDGs starten werden.

12 20 JAHRE AGENDA 21 agenda 21 | grundlagen & themen

Wie kommt das Neue in die Region?

Impul- Innovationskultur ist Pflicht! Sofern man überleben will. Routinen verhindern auch Experimente, neue Wege und Lösungen; Routi- se für die nen verhindern schlichtweg Neues. Ausweitung Schuster! Bleib bei deinen Leisten! Wer als Schuster danach der Denkzone – © Munayshots handelt, wird sehr bald sehr alleine sein. Er hat dann halt noch ein Text aus Zitaten Lisa Stöberl seine Leisten. des Innovationsexperten In allen Organisationen sind geradezu unendlich viele Potenziale Markus Reimer vorhanden. Die meisten Führungskräfte erkennen sie jedoch nicht, weil sie viel zu sehr im Alltagsgeschäft eingebunden sind. Potenziale, wie Wissen, Konträr-Denken, Entscheidungsfreude, Netzwerken etc. liegen brach. Wie hätten wohl Hannibals Vorgesetzte reagiert, wenn er ihnen gesagt hätte, dass er mit Elefanten über die Alpen in den Krieg marschieren will?

Tun Sie hin und wieder einfach so, als hätten Sie nichts mehr zu verlieren! Ihr Horizont wird plötzlich ein anderer sein! Wenn Sie erfolgreich innovativ sein wollen, dann müssen Sie vor allem eines schaffen: die Furcht vor dem Versagen überwinden!

Wenn Sie etwas probieren, dann haben Sie nicht garantiert Erfolg. Aber Sie haben garantiert keinen Erfolg, wenn Sie nichts probieren. Innovationen starten in der Regel immer mit einer einzigen Frage: Wo ist das Problem? Nicht jede Lösung für ein Problem ist eine Innovation. Aber jede Innovation ist die Lösung für ein Problem.

Wäre Innovation so einfach, dann würde es jeder einfach machen. Aber das ist es eben nicht. Innovation kann man nicht managen.

Es gibt keine guten Ideen und keine schlechten Ideen. Es gibt zunächst einfach nur Ideen! Um zu zehn erfolgreichen Innovationen zu kommen, brauchen Sie ungefähr 2000 Ideen. Hatten Sie alleine schon 2000 Ideen??? … Eben! Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als zum Äußersten zu greifen: Miteinander reden!

Ideen können Machtsysteme zum Einsturz bringen. Darum werden Ideen immer gefährlich erscheinen – für Menschen, die nichts anderes zu bieten haben als Macht. Auf Innovatoren wartet oft ein Podest: Leider befindet sich darauf meistens eher eine Guillotine als ein Pokal.

Innovationen brauchen Zeit. Der größte Feind der Nachhaltigkeit ist der schnelle Erfolg. Wer zuletzt lacht, hat am längsten durchgehalten.

Quelle und weitere Infos: https://markusreimer.com/

20 JAHRE AGENDA 21 13 agenda 21 | grundlagen & themen

Megatrend Digitalisierung – Chance für Gemeinden und Regionen

Der

Megatrend Die neue Broschüre der Oö. Zukunftsakademie mit dem Titel „Chance Digitalisierung – „Digitalisierung“ Ideen für Gemeinden und Regionen“ stellt ein breites Spektrum praxisnaher digi- wird in den kom- taler Anwendungsmöglichkeiten dar. Sie soll Lust auf die digitale Zukunft vermitteln, menden Jahren unser damit die damit verbundenen Chancen erkannt und aufgegriffen werden!

Leben und Arbeiten Mehr als 100 Beispiele in verschiedenen Bereichen zeigen, wie es konkret gehen tiefgreifend verändern. könnte: Dies stellt eine große • Gemeindeverwaltung: digitales Bürgerservice, Herausforderung dar, Social Media, Smart City-Lösungen • Beteiligung und Engagement: digitale Bürger- bietet aber viele neue beteiligungstools, Nachbarschaftsnetzwerke Möglichkeiten für • Nahversorgung: regionale Vermarktungsplattformen, den ländlichen digitale Services im Einzelhandel Raum. • Mobilität: Mobilitätsplattformen, Fahrtstreckenoptimie- rungen, Mitfahrbörsen • Medizinische Versorgung und Pflege: Telemedizin, Ambient Assisted Living, Vernetzung Arzt-Pflege • Arbeit und Lernen: Smart Work, Co-Working, E-Learning

AGENDA 21 UND BREITBAND

Eine weitgehende Flächendeckung mit schnellem Breit- band, wie es in Oberösterreich bis 2022 geplant ist, „Digitalisierung als Chance für den ländlichen schafft die Grundlage, um die vielfältigen Chancen der Raum“ lautet auch das Thema des diesjährigen Digitalisierung nutzen zu können. Der Ausbau gelingt Kommunalen Zukunftsgesprächs der Oö. vor allem dort, wo die Bürger/innen aktiv mitwirken. Zukunftsakademie in Kooperation mit dem Gemeinsam mit dem Oö. Breitbandbeauftragten und Oö. Gemeindebund, welches am Montag, 22. der Fiber Service GmbH haben das Regionalmanage- Oktober 2018 von 18:00 bis 20:00 Uhr im OÖ. ment OÖ und die Oö. Zukunftsakademie drei Agenda 21- Kulturquartier in Linz stattfindet. Dabei wird ThemenLabore zu „Breitband und Bürgerbeteiligung“ auch die neu erscheinende Broschüre „Chance mit mehr als 90 Teilnehmer/innen durchgeführt. Digitalisierung – Ideen für Gemeinden und Regionen“ präsentiert.

Ein Blick über Oberösterreich hinaus zeigt ein sehr ambitioniertes Projekt, welches sich derzeit im Aufbau befindet:

Das Projekt „Digitales Dorf in Bayern“ entwickelt Lösungen, welche die Versorgung im ländli- chen Raum mit Hilfe von neuen digitalen Anwendungen attraktiv gestaltet. Die Modellgemein- den Spiegelau und Frauenau setzen bereits die Bereiche „Rathaus der Zukunft“, „Digitales Klas- senzimmer“, „Medizin digital“ und „Rufbus“ um. „Dahoam 4.0“ bildet den digitalen Treffpunkt für ein vernetztes Gemeindeleben. www.dahoamviernull.de

Der Bürgermeister der Gemeinde Spiegelau, Karlheinz Roth, meint: „Wir müssen die Men- schen auf den Weg in die digitale Zukunft mitnehmen, indem wir einen intensiven Dialog über ihre Ideen und Bedürfnisse ermöglichen.“

14 20 JAHRE AGENDA 21 agenda 21 | gemeinden & regionen

Kurzmeldungen

Unter dem Motto „Menschen.Motivation. Methoden“ trafen sich erstmals über 60 Denkräume engagierte Gemeindeverantwortliche Beteiligung in und Bürger/innen aus österreichischen „Zukunftsorten“ sowie oö. Agenda 21- Agenda 21- Kronstorf Gemeinden, um voneinander und gemeinsam zu lernen. Die Tagung bot Themen- Gelegenheit, einerseits viele gute Ideen zu Netzwerke sammeln und Einblicke in konkrete, erfolgreiche © Christine Greunz Projekte zu gewinnen und andererseits sich im Bereich der Bürgerbeteiligung und Methodenanwendung weiterzubilden bzw. „Barrierefrei rund um den Traunsee“ (Altmünster, Traunkirchen, auszutauschen. Ebensee, Gmunden) Barrierefreiheit im Alltag und im Tourismus bedeutet, attraktive und kreative Lösungen zu finden, die die Teilhabe am öffentlichen Leben für ältere und gebrechliche Menschen, Bürger/innen mit Beeinträchtigung, aber auch Kinder und Eltern mit Kinderwagen unterstützen. Im Themennetzwerk wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der umsetzungsreife Folgeprojekte enthält, die auch ge- meindeübergreifend wirksam sind.

„Mulitlokalität – Vom Leben daZWISCHEN zum daHEIM“ (Maria Neustift, Großraming, Steinbach an der Steyr) In diesem Themennetzwerk werden die Chancen und Potenziale multilokal lebender junger Erwachsener zwischen 20 und 35 Jah- © Peter Schrack re für ihre Gemeinden ausgelotet. Einerseits sollen Multilokale in ihren Lebensstilen unterstützt werden, andererseits möchte man „Modernes Leben und Wohnen – Neue ihr Wissen, ihre Talente und Netzwerke für die Ge- Zukunftsorientierte Nutzungs- meinden nützen. varianten für Junge Erwachsene in der Broschüre Innovatives Region Steyr-Kirchdorf“ „Landspinnerei“ St. Aegidi – Zehn interessierte Gemeinden haben Leben & Arbeiten am Land neu denken Agenda 21- sich ein Jahr lang aktiv im innovativen Im Rahmen des innovativen Modellprojekts Modellprojekt Agenda 21-Modellprojekt „Die Region widmet sich St. Aegidi dem Thema „Leben Steyr-Kirchdorf als attraktiver Lebens- und Arbeiten am Land“. Mit engagierten Bür- und Wohnraum für junge Erwachse- ger/innen und potenziellen Nutzer/innen wird ein ne“ eingebracht. Sie entwickelten da- den Bedürfnissen angepasstes, umsetzungsreifes Konzept für ein bei neue, regionsspezifische Wohn- neues Bürgerhaus erarbeitet. Neben dem Gemeindeamt soll auch modelle bzw. verschiedene Nut- ein Co-Working Space Platz finden. Mit einer Co-Working ähnlichen zungsvarianten von leerstehenden Struktur soll ein vielfältiger, multifunktionaler Begegnungs- und oder untergenutzten Wohnungen/­ Denkraum geschaffen werden, welcher neue Beziehungen und Ko- Häusern. operationen initiiert, offen für das Neue macht und zu einem Kul- turwandel im ländlichen Raum beiträgt.

Hinterstoder mit dem Europäischen Aus- Dorferneuerungspreis 2018 ausgezeichnet Eine internationale Jury kürte die Agenda 21- zeichnung Gemeinde Hinterstoder nach einer umfas- senden Begutachtung vor Ort zur Siegerin. Sie begründete ihre Entscheidung mit deut- lichen Worten: „Die zentralen Erfolgsfaktoren der Entwicklung in Hinterstoder sind konsequente und aktive Bürger- beteiligung, das Selbstverständnis, mit dem Nachhaltigkeit, Mo- dernität und Innovation gelebt wird und zahlreiche kreativ und gemeinsam arbeitende Akteure.“ Wir gratulieren der Gemeinde Hinterstoder zur Auszeichnung! © RMOÖ

20 JAHRE AGENDA 21 15 agenda 21 | gemeinden & regionen

Kurzmeldungen Neue Agenda 21- Veranstaltungs- formate

© RMOÖ

Das Agenda 21-ProjektLabor bietet einen kreativen und strukturier- ten Rahmen zur Weiterentwicklung einer konkreten Projektidee, zur „Kinder.Leben Mitgestaltung anderer Nachhaltigkeitsprojekte, zum Erlernen des © Agenda 21 Unterach in Unterach“: Art of Hosting-Projektdesigns „Design for Wiser Action“ und zur Ver- netzung engagierter Menschen. Heuer wurden bereits ProjektLabo- Kunstausstellung; re in Wels, Kirchdorf und Ottensheim durchgeführt. Projekt „Kinder.Leben in Unterach“ Kinderforums erhält österreichischen Staatspreis für Schule und Unterricht 2018 Unter dem Motto „Kinder gestalten Gemeinde mit“ erhielten Volksschulkinder die Möglichkeit, ihre Sichtweisen und Ideen für den Ort einzubringen und diese der Bevölkerung und Ge- meindevertretung vorzustellen. Im Rahmen einer Kunstausstel- lung und des 1. Unteracher Kinderforums präsentierten sie ihre Kunstwerke und Ergebnisse und diskutierten die Projektideen mit Erwachsenen sowie Gemeindevertretern. Mittlerweile wer- den bereits einige Kinder von Erwachsenen als Projektpaten © RMOÖ bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt. Wir gratulieren der Agenda 21-Gemeinde Unterach! Das Agenda 21-ThemenLabor ist ein Format zur anwendungsorien- tierten Aufbereitung regionaler Schwerpunktthemen mit ausge- wählten lokalen Akteur/innen und Multiplikator/innen, wie z.B. das Thema „Bürgerengagement im Breitbandausbau“, bisher durchge- führt in Gramastetten, Braunau und Steinbach/Steyr.

Mehr Infos und Downloads auf www.agenda21-ooe.at!

Österreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt | Retouren an Land OÖ, 4021 Linz, Bahnhofplatz 1 Panoptikum

Die neue Factsheet-Serie „Panoptikum“ wurde zur Sichtbarma- chung innovativer Agenda 21-Modellprojekte mit Vorbildcharakter entwickelt. Die ersten vier Ausgaben behandeln die Themen „Ge- meindewährung“, „FoodCoops“, „Otelos am Land“ sowie „Gemein- decheck Modernes Landleben“.

Impressum | Medieninhaber: Land Oberösterreich | Herausgeber: Oö. Zukunftsakademie beim Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Präsidium, Kärntnerstraße 10–12, 4021 Linz, Tel. +43 (0)732/77 20-14402, Fax: +43 (0)732/77 20-214420, E-Mail: zak.post@ooe. gv.at, Internet: www.ooe-zukunftsakademie.at, www.agenda21-ooe.at | Redaktion: Günther Humer, Josef Neuböck, Sylvia Aistleitner | Bestellmöglichkeiten: Wenn Sie das MAGAZIN 21, eine Agenda 21-Tasche, den Agenda 21-Newsletter per Mail oder weitere Informationen zu Agenda 21 erhalten möchten, schicken Sie uns Ihren Informationswunsch inkl. Ihrer Kontaktdaten entweder per Mail an [email protected] oder per Post: Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Präsidium, Oö. Zukunftsakademie, Kennwort: Agenda 21, Kärntnerstraße 10–12, 4021 Linz | Bildnachweis: Cover: stock.adobe.com: Ruhrgebiet, iordani, kues1 | Satz: Contentschmiede off- und online Werbung, Kremsmünster | Druck: BTS Druckkompetenz GmbH | Papier: Claro bulk | Informationen zum Datenschutz finden Sie unter: https://www.land-oberoesterreich.gv.at/datenschutz |Linz, Oktober 2018