Hennweiler R New York R Eflnnerungen
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62 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr. 13 - ' - - Danksagung anderem das Arth u r-Custos-Gedächt- (1655-1900) - Genealogie im N:-- Für die Überlassung von Fotos und nis-Archiv in Kevelaer. Der Leiter des Hunsrückraum -, Heimatkundt',.'. Dokumenten sowie f ür das Einverständ- Archivs, Herr Aaron K. W. Apfelbaum, Sch riften rei he de r Verbandsgem e, - - : gibt gerne nis zur Veröffentlichung von Namen Auskunft über den enormen Kirn-Land, Bd. 1 1 , Kirn 1996 (darin - . giltfolgenden ganz jüdischen und Daten Personen Datenbestand (auch sehr viele Daten Bürger von Hennweiler -' - besonderer Dank: Frau llse Hartwich, aus Rheinland-Pfalz). Die Anschrift: Bruschied, zusammengestellt r:- Herrn Walter Hartwich (Middletown/ Arlhu r-Custos-Gedächtnis-Archiv, Jü- Hans-Werner Ziemer). USA), Herrn Martin Becker (Albany/ dische Familienforschung, Am Alten 6) Kammer, Hilde / Bartsch, Elisabe:' USA), Frau Brigitte Schuck, Frau El- Wassenruerk 1 0, 47 623 Kevelaer, Tel. : Nationalsozialismus. Begriffe aus der friede Schreiner (Hennweiler) und dem 028321 957 57, F ax: 02832/957 59. Zeit der Gewaltherrschaft 1 933-1 945. Schriftführer des Männergesangver- Rowohlt Taschenbuch Veilag GmbH, eins Hennweiler, Herrn Walter Jung. Quellen: Reinbek bei Hamburg 1992. 1) Archiv der Stadt Kirn, A V a 64 und 7) Mais, Edgar, Die Verfolgung der Nachwort AVb64. Juden in den Landkreisen Bad Kreuz- Be! Nachforschungen zur Geschich- 2) Archiv der Verbandsgemeindever- nach - Birkenfeld 1933-1945. Eine Do- te jüdischer Familien kämpft man ge- waltung Kirn-Land, 2-3-2 und 6-1 -3. kumentation, Bad Kreuznach 1988. gen die Zeit wegen des hohen Alters 3) Protokollbuch des Männergesang- 8) Knebel, Hajo (Hrsg.), Maria Elisa- der Zeitzeugen. vereins Hennweiler. betha Glasmann: Tagebuch meines Es ist daher wichtig, alle noch er- 4) Protokollbuch der Gemeindevertre- Lebens, Verlag F. Böhmer, Simmern/ reichbaren Fotos, Dokumente usw. tung Hennweiler (im Archiv der Ver- Hunsrück 1973. zusammenzutragen und zu archivie- ban d sg e me i n d eve rwaltu n g Ki rn - Land). Alle Fotos und Repros von Hans-Wer- ren. Dieser Aufgabe widmet sich unter 5) Die Einwohner von Hennweiler ner Ziemer. Hennweiler r New York r Begegnung uoller Kindheits- eflnnerungen von Paula Petry Vor zwei Jahren, vom 27. bis 31. Juli 1995. besuchten mich Kurt und Susan Blasse Rose! Kahn aus New Yorkzu Hause in Henn- Bei dunklen Tannen blühst Du ganz alteinl weiler. Kurt war ein Nachbar aus der Kindheit gewesen, Susan stammt aus Du blasse Rose dort am grauen Stein. Mannheim. Ende der 30er Jahre hatten sie Deutschland als verfolgte jüdische Ein kleiner Voget singt sein /erses Lied, Mitbürgerverlassen müssen. Beim Ab- ein Lied, das auch in weite Fernen zieht schied in Hennweiler mußte ich ver- sprechen. sie zu besuchen. Seit vielen und grüßt die Menschen, Jahren stehen wir in Briefkontakt. die von h,ier vdrtriebenl Am 5. Mai 1996 begann meine Reise ab Flughafen Frankfurt am Main nach Du Röse, sehlingst ein Band um alle Lieben! New York. Nach dem Flug über den lhre Gedanken bringt zu Dir der Wind Atlantik erwarteten mich Susan und Kurt auf dem Kennedy Air Port. Es war von allen, eine herzliche Begrüßung! Wir fuhren Fernen zur Wohnung in Manhattan, in einer die in weiten sindl sehr ruhigen Straße mit hohen Bäu- men. Bei Toast und Obst saßen wir sehr lange zusammen, das Erzählen über die gemeinsame Kindheit und die vgl. Foto s. 57, oben. neuen Heiseerlebnisse wollten kein Heft Nr. 13 - 1197 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-pfalz 63 Ende nehmen. Am Nachbarn, auch nach nächsten Morgen bega- meiner Großmutter. Sie ben Susan und ich uns lud uns zum Essen in mit der U-Bahn nach ein großes Restaurant "." New York und wander- . :r." ein. Hella stammte aus -:":'.,.". qd, ten durch die Wolken- Schweich an der Mosel kratzerstadt. Für mich und freute sich, weil ich war es ein unglaubli- mich an der Mosel und ches Erlebnis. Wir fuh- in der Eifel so gut aus- ren zum Empire State kenne. Unser Abschied Building, wo es lange war sehr bewegt! dauerte, bis wir einen Auch der Abschied von Platz im Lift gefunden Kurt und Susan rückte hatten. Der Ausblick näher. Abends packte über die mächtige Stadt ich, doch in der Nacht am Atlantik warfür mich konnte ich vor Reisefie- überwältigend. Am ber nicht schlafen und nächsten Tag gingen Lisas Graduationsfeier im Mai 1996 mit Kurt, Susan und Norman, las zum Zeitvertreib Ge- Kurt und ich in die Stadt dichte von Goethe aus und besuchten die Gebäude der Ver- und Walter Hartwich. llse, geborene Kahns Hausbibliothek^ llse und Walter einten Nalionen. Goldberg, war meine Schulkameradin hatten am Abend noch einmal angeru- Nach ein paar Tagen kam aus Was- in Hennweiler gewesen. lhr habe ich fen. Wir aßen ein letztes Mal zusam- hinglon ein Anruf von Norman, dem mein Gedicht,,Das K[nd am Zaun" ge- men und Susan und ich umarmten uns ältesten Sohn von Kurt und Susan. widmet. Jetzt wohnt sie in Middletown, zum Abschied. Die Tränen standen Den zweiten Sohn, Geoffrey, kannte in der Nähe von New York. Wir fuhren uns in den Augen. Susan blieb oben ich noch nicht. Norman lud uns zur durch eine herrliche Landschaft an ei- am Fenster bis das Taxi kam, und wir Graduationsfeier (Abitur) von Tochter nem FIuß vorbei ähnlich dem Nahetal winkien uns noch einmalzu. Kurt brach- Lisa,Rose Kahn ins Mary"Washington- zur gemüllichen Wohnung der beiden. te mich zum Kennedy-Flughafen. Er Darin befinden sich viele Fotos ihrer verweilte noch eine Zeil bei mir. Der Frühzeitig fuhren wir mit der Subway Kinder: Zwei leben in lsrael. während Abschied war sehr schwer für uns bei- zum Bahnhof in New York. Ein Riesen- eine Tochter sich ganz in der Nähe de. lch habe Susan und Kurt bereits zug brachte uns in 4 1/2 Stunden nach niedergelassen hat. Es war ein frohes wieder zu mir nach Hennweiler eingef a- Washington. Es ging vorbei:an vielen Wiedersehen, und das Erzählen wollte den, ln der Riesenhalle des F[ughafens 'Grorßstädten: Balti more, Wimmin gton, wieder einmal kein Ende nehmen. Wir blieb ich allein zurück unter hunderten Delaware, Philadelphia und auch Tren- erzählten yieles aus unserer Kinder- Menschen aus allen Erdteilen. Um 22.30 ton, wo Petry:Familien wohnen, frühe- zeii, die für llse nicht eintach gewesen Uhr saß ich lm Flugzeug. Wir rollten los re Auswandereraus unserem Dor-'f. Nor- war. Arn nächsten Morgen goß es in und ftogen in die Nacht hinaus, man erwartete un§, es war eine Begrü. Strömen, als llse und Walter mich zu- Uber l'lolland empfing uns strahlender ßung voller Freude. Er hatte m'ich vor rückbrachten. Sonnenschein, und bald schon waren ein.ige-n Jahren in Hennweiler besucht. Eines Tages besuchte uns Kurts Cou- Taunusturm und Flughafen in Frankfurt Am nächsten Morgen brachte Norman sine Helfa, eine sehr rüstige Dame im in §ieht. Auf dem Flughafen wurde ich uns ins Coflege, ein gr:oßes Schulge- 86. Lebensiahr. Sie begr"üßte mich in bereits erwartet und kehrle wieder nach bäude. Norman und Ehefrau Raehel helmischem Dialekt. Als Kind war sie Hause in den Hunsrück nach Hennwei- begrüßten,uns sehr freundlich. Dann oll in Hennweiler beiTante Lina, Kurts Ier zurück, wo herrliches Wetter war. zogen die Studenten ein, Es waren fast Mutter gewesen, und fragte nach all,en Dofi erwafteten mich meine Töchter 500 an derZahl. Sietru- lngeborg und Elisabeth gen Roben und Barette mit Kaffee und Kuchen. mit Quasten, während Natürlich gab es wieder die Mädchen Flosen in sehr viel zu erzählen. ln den Händen hatten. Mit der Nachtfand ich kaum Beethovens 9. §infonie Schlaf, weil die vielen begann die Feier. Alle Erlebnisse meiner gro- Studenten wurden ein- ßen Reise noch zu le- zeln aufgerufen, auch bendig waren und mir Lisa-Rose. Danach unvergeßlich bleiben wurden alle Besucher werden. reichlich bewirtet. Die- Endlich hatte ich meine ser Tag war ein großes Schulfreunde und - Erlebnis für mich. be- f reundinnen nach so lan- sonders aber für die ger Zeit in ihrer neuen Großeltern KurtundSu- Heimat besucht, und vie- san. le gemeinsame Kind- Am 14.5.96 erreichte heitserinnerungen sind uns ein Anruf von llse lm Fort Tryon Park, Mai 1996, im Hintergrund Brooklyn. wieder geweckt worden..