Kappellenberger Kirchenbrief Gemeindebrief Der Ev.Luth
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KAPPELLENBERGER KIRCHENBRIEF GEMEINDEBRIEF DER EV.LUTH. KIRCHENGEMEINDEN KAPPELN & ELLENBERG AUSGABE SEP. - NOV. ´2020 2 | ANDACHT Wege des Glaubens Liebe Schwestern und Brüder, Blume in mein Fotoalbum. Diese das Kirchenjahr der Masken und Ab- Schätze bringen Träume in mir zum standsgebote biegt auf die Zielgerade Leuchten, stärken mich, sind meine ein, doch ein Ende ist nicht in Sicht. Ein Wegweiser. Und später steht in mei- guter Zeitpunkt, nach Gott zu fragen! nem Notizbuch: Sollte ich einen Spaziergang wagen? An der Luft? Durch die Natur? Einfach Wo? so, ohne Ziel? »Sicher, dass der Weg Himmel - Du bist meine Zeit, sich von selbst ergibt?« frag ich noch, schmeckst mir unendlich weit - da streift mein Blick den Kalender. Blau umfängt mich Deine Kühle, »Trau Dich! dringt bunt und tief in meine Seele … Wege, könnte man auch mal neue ge- hen.« Furcht entschwindet - löst sich auf; Na, denn man to! Dein Geist, Gott, führe diesen Lauf. Gespannt gehe ich los, halte dabei öf- Entfach‘ ein Feuer - gieß Deine Kraft, ters inne, höre, rieche, entdecke neu auf dass ich Dich erkenne - Neues … schaff … Was weckt meine Sinne? Sortiere nach In jeder Blume, jedem Stein, angenehm/ unangenehm und ande- jedem Klang und Duft und allem Sein, ren Eindrücken. Ich nehme mich ganz im Lärm der Stille, im Brot, im Wein lebendig wahr. Unten an der Schlei findet mich, oh Herr, Dein Schein! hole ich Atem, ganz bewusst. Der Al- batros steigt über mir - Gedanken in Manchmal scheint Gott euch vielleicht mir auf! auch fern. Das könnte ein guter Mo- Ich gehe weiter! Ein schöner Stein ment für einen Spaziergang sein. Seid wandert in meine Hosentasche, eine gesegnet! Bianca Krohn »Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.« (Spr. 3 - 5,6) AUS DEN GEMEINDEN | 3 Was Corona mit uns macht Diese Zeiten, die wir anfangs als so Dabei gilt es aber, die Menschen nicht „besonders“ bezeichnet haben, wer- zu vergessen, für die jede Art der Kon- den langsam zur Gewohnheit. Leider taktsperre Isolation bedeutet. Die müssen wir uns offenbar darauf ein- Menschen in den Senioren- und Pfle- stellen, mit dem Virus noch eine ganze geheimen können weiterhin nicht am Zeit zu leben. Die Maske baumelt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, Rückspiegel im Fahrzeug, als hätte sie nicht einmal frei ihre Angehörigen dort immer schon gehangen. Besuche treffen. Und auch zuhause bedeutet finden nur noch an der Haustür statt die Zurückhaltung der Familie und oder im Garten. In diesen Sommermo- des Freundeskreises für viele, dass sie naten ist es zum Glück nicht so schwer, oft allein sind. Die Pflegenden bemü- draußen den notwendigen Abstand hen sich sehr, jedes Vakuum aufzufan- zu halten. Wir gewöhnen uns langsam gen und sind doch schon seit Wochen an die Einschnitte, die die Corona-Pan- nicht mehr im gesellschaftlichen Fo- demie in unser Leben gebracht hat. kus. Beklatscht werden sie nicht mehr. Und manche sagen (und ich manch- Die Trauernden müssen auch weiter- mal auch): Vielleicht gar nicht so hin überlegen, wen sie zum engsten schlecht, dass wir vor Augen geführt Kreis einer Trauerfeier dazu bitten bekommen, was wirklich wichtig ist möchten. Längst nicht alle Nachbarn, im Leben. Freunde und Angehörige können auf Foto: E. Bruhn 4 | AUS DEN GEMEINDEN diese Weise Abschied nehmen von ih- Ich möchte mich nicht daran gewöh- rem Verstorbenen. Das tut weh. Und nen, dass ich im Augenblick nieman- es fehlt. Es gehörte bisher zu unserem dem die Hand geben darf, dass ich gesellschaftlichen Miteinander, Men- nicht umarmen darf. Schon gar nicht schen in Freude und in Trauer zu be- möchte ich mich daran gewöhnen, gleiten. Abschied nehmen zu können dass es womöglich „normal“ werden von jemandem, mit dem ich mein Le- könnte, auf eine Trauerfeier zu verzich- ben geteilt habe, ist ein notwendiger ten. Corona darf nicht dazu führen, Teil der Trauer. Darüber hinaus gehört dass wir bequem werden – wir verur- es zu meinem christlichen Menschen- sachen einander vielleicht Verletzun- bild, dass die Würde des Menschen gen, die wir nicht wieder gut machen nicht mit seinem Tod endet. Dazu können. gehört ein würdevoller Abschied mit einer Trauerfeier und dass es einen Nadja Jöhnk. Grabplatz gibt, der erinnert wird. Offene Kirche in Corona-Zeiten „Was für eine schöne Kirche!“ „Toll, auf die Gesundheit der Betreuungs- dass sie offen ist!“ – solche und ande- personen achten. re Äußerungen hören wir immer mal Dazu kommt, dass die Kirche gerade von Besucher*innen der St.Nikolai Kir- im Sommer nicht so gelüftet werden che. Das tut gut – die Kirche offen zu kann, wie es eigentlich nötig wäre. halten, ist aber in Corona-Zeiten nicht Schimmelbildung an einigen Stellen einfach zu verwirklichen. Durch die zeigt, dass sich bereits zu viel Feuch- Auflagen der Landesregierung und tigkeit im Innern befindet. Lüften das Schutzkonzept der Nordkirche geht nur, wenn es draußen kälter ist muss der Kirchengemeinderat viele als drinnen – also nachts. Aspekte abwägen und umsetzen, u.a. AUS DEN GEMEINDEN | 5 Das Team Offene Kirche versucht unter nebenbei ergibt sich manch inter- diesen Bedingungen die Kirche trotz- essantes Gespräch. Sie müssen sich dem möglichst mehrere Stunden am nicht dauerhaft binden oder wöchent- Tag offen zu halten - mal vormittags, lich festlegen. Wer im Einsatzplan eine mal nachmittags. Das ist eine Heraus- passende Lücke für sich entdeckt, forderung aus zwei Gründen: meldet sich dafür. Vorwissen ist nicht 1. Da ein großer Teil des Teams zur Ri- erforderlich – Sie werden an die Hand sikogruppe gehört und in dieser Zeit genommen. Wir freuen uns auf Sie! verständlicherweise lieber pausiert, Bei Interesse bitte melden unter 04642 steht nur etwa die Hälfte des Teams 69 70 150 oder [email protected]. zur Verfügung. Cornelia Ulrich (Koordinatorin) 2. Die Einsatzzeit war bisher auf 1 Stun- de und ist jetzt auf 1,5 Stunden be- grenzt. Weniger Menschen mit kürze- rer Einsatzzeit führen zu weniger und kürzeren Öffnungszeiten. Trotzdem geben wir alle unser Bestes. Einige im Team machen sogar mehrere Einsätze pro Woche! Das hilft, um dem Ziel von täglicher Öffnung zumindest nahe zu kommen. Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich allen Ehrenamtlichen im Team Offene Kirche für ihren treuen Einsatz. Ohne sie ginge nichts! Ich werbe für neue Fans der Offenen Kirche. Probieren Sie es doch mal aus, sich 1,5 Std. in der Kirche aufzuhalten und auf das Kerzenschiff zu achten. Es ist auch eine entspannte Zeit und 6 | AUS DEN GEMEINDEN irche, di ir eine K e... he m sc Worauf es ankommt, ün w wenn wir gemeinsam Kirche bauen. h Ic Hanno Jöhnk: Ich wünsche mir eine Kirche, die den Mund auftut für die Stummen und für die Sache al- ler, die verlassen sind (Sprüche 31,9). Eine Kirche, die zu hören ist mit ihrer Stimme, wenn sie zum Frieden ruft. Die mahnt, wenn Menschenrechte und Menschenpflichten vernachläs- sigt werden. Die aus den Fehlern der Nadja Jöhnk: Ich wünsche mir Vergangenheit lernt und der Opfer eine Kirche, die offen ist für Verände- gedenkt. Die Gottes Schöpfung be- rungen. Das griechische Wort „Kirche“ wahren hilft. Die immer wieder einlädt bedeutet so viel wie „herausrufen“. Die zur Umkehr. Die immer wieder fröhlich ersten Christinnen und Christen wa- erinnert an die große Freiheit, die Gott ren „Herausgerufene“. Sie haben sich uns geschenkt hat, damit wir sie in nicht mehr versteckt in ihren Häusern Verantwortung leben – Gott zur Ehre – davon erzählt die Pfingsterfahrung. und allen Menschen zum Besten. Christenmenschen sind herausgeru- fen aus den Denkmustern dieser Welt. „Prüft aber alles und das Gute behal- tet“ schreibt Paulus (1. Thess 5,21) und lädt damit zu einer Antwort ein: Was ist jetzt richtig zu tun? Mit seinem Lie- besgebot begleitet uns Gott auf die- sem Weg. AUS DEN GEMEINDEN | 7 . Bettina Sender: Ich wünsche mir eine Kirche, die zuversichtlich und fröhlich die Menschen zusammenruft, damit sie sich von Gottes Wort stär- ken lassen, die Gemeinschaft, die er schenkt, genießen und aus der Kraft seines Geistes ihr Leben und unsere Lars Wüstefeld: Ich wünsche mir Welt gestalten. Ich wünsche mir, dass eine Kirche, die mutig ist, neue Dinge die Kirche als ein Ort und eine Ge- zu wagen. Mit der Zeit zu gehen. Altes meinschaft erlebt wird, die den Men- hinter sich zu lassen. schen vermittelt, dass wir uns nicht Und ich wünsche mir für die Menschen selber Sinn und Ansehen verschaffen in der Kirche, dass wir uns mit unserem müssen, sondern von Gott angesehen Glauben und unserer Botschaft nicht werden und er der Grund unseres Le- verstecken, sondern sie selbstbewusst bens ist und er uns im Leben und im nach außen tragen. Tod trägt. Durch ganz neue Formen. Durch Alt- bewährtes. Durch unsere Tradition. Fotos: Anika Raube Fotografie 8 |AUS DEN GEMEINDEN Liebe Leserin, lieber Leser! Mit Dienstbeginn habe ich mir Besitz einer Dauerkarte. Das war da- auch einen Instagram-Account zuge- mals, zu Hamburger Zeiten, natürlich legt. Das heißt – ich legte ihn schon im einfacher als jetzt. Aber ich gebe das Predigerseminar an, habe ihn jedoch Stadion und St. Pauli nicht auf. An- nicht gepflegt. Das hatte ich mir be- sonsten bin ich schon seit ewig und wusst für die Zeit als „Jungpastor“ auf- drei Tagen im Bann der Musik. Und ich gespart. Mal gucken, was draus wird... fahre gern und viel Motorrad – geht ja Warum ich Ihnen/Dir das erzähle? Ich hier auch wunderbar. heiße dort »Angler_Pastor«. Es brauch- te ein Pseudonym, denn Klarnamen Im theologischen Studium haben sind langweilig. Und das Pseudonym, mich besonders die sogenannten ex- welches ich mir gewählt habe, spielt egetischen Disziplinen – das Studium mit zwei Wirklichkeiten meiner Iden- der biblischen Schriften in Griechisch tität: und Hebräisch – begeistert. Genauso Zunächst das Offensichtliche: Ich bin gerne habe ich mich mit Friedenstheo- (nun) Pastor in Angeln.