einem Kleinbus zur Schule und nach Hause. Die gium und die fruchtbare Zusammenarbeit mit erste neunte Klasse musste im Kellerraum des den Eltern zum Wohle der Kinder. Die Aufnahme Aus der alten Schulgeschichte Königsbergs evangelischen Kindergartens unterrichtet wer- und Eingliederung der Schulanfänger war kein den, der einmal bei Unterrichtsbeginn wegen Problem, da die beiden Kindergärten in unmittel- starker Regenfälle unter Wasser stand. barer Nähe waren und ein enger Kontakt zu den Die Anfänge bis 1900 Erzieherinnen gepflegt wurde. Kindergarten- Sonst gab es keinerlei Probleme bei der Einglie- kinder und Schüler kannten sich vom Busfahren derung in der Schule. Wir waren eine große und von den vielen gemeinsamen Veran- Schulfamilie. Jeder Lehrer kannte seine staltungen wie gegenseitigen Besuchen Das Augustinerkloster, 1296 in Königsberg ge- Ebenfalls darin nachzulesen ist, dass 1846 der spä- Schulkinder und die Eltern waren auch und gemeinsamen Theaterfahrten. gründet und mit zwölf Mönchen besetzt, war wohl ter bekannte Bildhauer Heinrich Epler und 1849 sehr aufgeschlossen. Außerdem lebte die Schule nicht nur im 13. bis zum 15. Jahrhundert für die Übermitt- Eduard Lingel, der Stifter des Königsberger Volks- in der Gegenwart, sondern auch in lung von Schulgrundwissen zuständig. Die Men- bades und Deutschlands größter Schuhfabrikant Im Jahr 1975 wurde ich Rektorin. Ein der Traditionspflege ihrer Vergangen- schen damals waren zu 90% Analphabeten; die der beginnenden Industrialisierung, in der Stadt auf Jahr später mussten wir im Zuge der Schul- heit, wie das Kinderfest und der Hät- Gelehrten, der Klerus und die Juristen verständig- die Welt kamen. reform die Jahrgänge 7 bis 9 nach Hassfurt scherkloosen-Tag beweisen. ten sich in lateinischer Sprache. Ein Schulgebäude wurde 1544 errichtet, wo- abgeben. Dadurch, dass die Stadt vorausschau- In der Chronik „Kirchen-, Schul- und Landes- ran 1744 und 1844 Gedächtnisfeiern erinnerten. end und wohlüberlegt zur bestehenden Turnhalle Ich wünsche „meiner Schule“ weiterhin Erfolg historie“ von Johann Werner Krauß (erschienen Die Latein- und Singschule, um 1600 voll eine Schwimmhalle gebaut hatte und einen und dass Lehrer und Schüler sich in ihr wohl- 1754) ist Jörg Höhl 1482 als Rektor genannt. im Betrieb, wurde im März 1632 (Dreißig- Schulneubau mit Werkraum, Handarbeitsraum, fühlen und gerne arbeiten. Aus den Chronikbänden mit Eintragungen von jähriger Krieg) mit großen Teilen der Stadt durch eine Schulküche und eine Aula plante, erreichte Ferdinand Feyler im Jahre 1907 geht hervor, Brand zerstört. In vom Feuer verschonten Bür- Bürgermeister Mett, dass die übrigen Jahrgänge Meinen herzlichen Glückwunsch zum 50. Ge- dass ein theologisch gebildeter Rektor in die- gerhäusern hielt man wieder Unterricht. in Königsberg bleiben konnten, zumal auch das burtstag der Regiomontanusschule! Ich bin stolz ser Zeit die Lateinschule leitete und gleich- Erst 1707 begann man mit einem Schulhaus- Sportzentrum bereits in Planung war. Es war für und glücklich, dass ich viele Jahre in dieser zeitig das Amt eines 2. Diakons an der Stadt- neubau direkt neben der Marienkirche. Dieses Ge- die Schüler, gerade in der Vorpubertät wichtig, in Schule arbeiten durfte und komme auch jetzt pfarrkirche versah. bäude wurde 1904 wegen Baufälligkeit und aus der kleinen Schule mit überschaubarer Schüler- noch gerne in die wohlvertraute Umgebung Johann Werner Krauß schreibt weiter von be- hygienischen Gründen abgerissen. Zudem nahm es zahl und einer guten erziehlichen Atmosphäre zurück. kannten Männern, die teils hier geboren und die auch die Sicht auf die Mari- geborgen zu sein. Alle Lehrkräfte und die Eltern teils den Königsberger Schulunterricht besuchten enkirche. wussten dies sehr zu schätzen. Der mit viel Liebe Ingrid Sieber, Rektorin a.D. und dadurch das Ansehen der Stadt verbreiten Nach Feyler erhielten und Überlegung gestaltete Neubau der Schule halfen: Zuerst ist da Königsbergs berühmtester 1817 die Kinder aus dem Ko- wurde 1980 eingeweiht und bot eine ideale Sohn Johannes Müller, genannt Regiomontanus, ferschen Legat „Papier, Hef- Voraussetzung für einen guten und reibungs- aufzuführen. Außerdem sind folgende Namen te, Bleistifte, Griffel und losen Unterricht. besonders erwähnt: Leibchen“. 1860 übersiedel- D. Johannes Herold stiftete für Köngsberger ten die beiden oberen Klas- In den 36 Jahren meiner Unterrichtstätigkeit in Studierende an der Universität Leipzig ein Stipen- sen in das Rathaus. Wie Karl Königsberg habe ich dieses gute erzieherische dium. M. Johannes Marcellus lehrte an der Akade- Eisentraut auf Schulplakat- und unterrichtliche Feld meiner Regiomontanus- mie in Wittenberg. M. Balthasar Düring war 1521 tafeln für den Unterricht fest- Volksschule genossen. Ich war mit all meinen der erste evangelische Prediger in Coburg. halten ließ, war um 1870 die Kräften für meine Schüler und die Schule da und Nach der Festschrift zur 800-Jahrfeier der Königsberger Schule drei- freute mich über das gute Klima im Lehrerkolle- Stadt Königsberg (1980) wurde 1626 der Barock- klassig mit 152 Schülern bei musiker Wolfgang Carl Briegel hier geboren. nur 870 Einwohnern. Schulgebäude 1707-1904

12 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 13 1a Ramona Krauser Sabrina Krieger David Luding Stefanie Mitschev Christina Scheffler Eric Scherer Tim Schmidt Julia Schönmann

Die Zeit von 1906 bis 1945 (wahrscheinlich zog er schlecht; Anm. d. Verf.). Für die Erstklässer gibt es einen Lesetisch mit vielen Kästchen für die einzelnen Buchstaben, während im Deckel Rinnen zum Einstecken derselben sind. Mit Rektor Ferdinand Feyler wurde Für alle Klassen gibt es farbige, sehr lehrreiche ab 1906 ein sehr fleißiger Mann Rektor Schautafeln. der Königsberger Schule. Er schrieb in einer handschriftlichen Abhandlung Fol- Soweit die Ausführungen Ferdinand Feylers, gendes über die „neue Schule“ im Rat- der sehr lange Rektor der Königsberger Schule war. haus, nachdem das alte, baufällige Diese Beschreibung sowie auch die Ausstattung Schulhaus westlich der Marienkirche ab- der Klassenräume dürfte nun im Wesentlichen un- gerissen worden war. verändert für 46 Jahre geblieben sein. Einen gra- vierenden Einschnitt in nser Schulhaus ist mit dem Rat- das Schulleben dürfte haus zusammen gebaut. Es steht es durch das Ende der Klasse ca. 1925/26 Uan der Westseite des Marktplat- Monarchie mit dem zes. Es ist 90 Meter lang, 14 Meter breit verlorenen 1. Weltkrieg der Unterricht wurde haupt- und ungefähr 20 Meter hoch. Es steht Marienkirche mit Rathaus, in dem in der ersten Hälfte des und der Eingliederung sächlich von Lehrerinnen er- ganz frei und auf allen Seiten befinden 20. Jahrhunderts auch die Schule untergebracht war in den Freistaat Bayern teilt. Diese mussten sich noch sich kleine und große Fenster. Auf dem Lehrerkollegium 1925 1920 gegeben haben. zusätzlich zu den kriegsbe- Dach ist ein kleines Türmchen mit einer Glocke und Treppe mit Geländer in den 1. und 2. Stock. Im 1. Leider sind aus dieser dingten Einschränkungen mit einer Wetterfahne mit den 4 Himmelsrichtungen Stock befindet sich die II. Klasse, ein Zimmer für die Zeit keine schriftlichen Unterlagen verfügbar. übergroßen Schülerzahlen ab- S, W, N, O . An der Fahne sieht man die Jahreszahl Turngeräte und das Konferenzzimmer. Im 2. Stock Ab 1933 wehte dann ein anderer Wind in den finden. 1894 und einen Löwen. Ein Blitzableiter schützt das wird die I. und III. Klasse unterrichtet. Durch eine Schulräumen des Rathauses, das Dritte Reich na- Haus vor dem Blitz. 2 große Tore führen in das Ge- Treppe kommt man hinauf in den Dachboden. Hier tionalsozialistischer Prägung verän- bäude. Über dem linken, dem Schultor, befindet sich wird das Holz für den Winter aufbewahrt. derte das Schulleben in bisher nicht das Wappen der Stadt Königsberg. Es ist ein ie Klassenzimmer sind etwa 9 Meter lang gekannter Weise. Mit der totalen Er- schwarzer Löwe im gelben Feld mit der Inschrift: und 6 Meter breit. Die Bänke mit geneigter fassung aller Menschen, besonders „Regiomontanus-Schule“. Über dem rechten Tor DTischplatte, Griffelrinnen und Tinten- aber der Jugend, in Deutschland (Zugang zum Rathaus) ist das Coburger fässchen sind in zwei Reihen aufgestellt. Die Lehrer- mussten sich auch die Lehrer den Wappen: ein grüner Kranz über eini- tafel ruht auf einem hölzernen Gestell und ist neuen Machthabern beugen und als gen geteilten Feldern. Darüber liest schwarz grundiert mit roten Linien und Käst- Staatsdiener in die Partei (NSDAP) man „Städtische Sparkasse“. An chen. Das Pult für den Lehrer erreicht man über eintreten. Herzogs Geburtstag und ande- einen Tritt. Der Fußboden besteht aus geölten Unterrichtsziele wurden im ren Festen ist unser Schulhaus Brettern. Der Ofen für die kalten Tage besteht Sinne nationaler Ideen geändert und mit großen Fahnen geschmückt. gänzlich aus Eisen. Daneben steht ein Kas- eine gnadenlose Rassenpolitik in die m Schulhaus selbst ist im Erdgeschoss eine Woh- ten mit Schaufel und Schür- Schulstube hineingetragen. Mit Be- nung für den Schuldiener und ein Raum für die haken. Leider ist einer ginn des 2. Weltkriegs mussten auch Steinkohlen. Vom Hausflur führt eine breite der Öfen ein garstiger die Lehrer in den Krieg ziehen und I Klasse 1926/27

14 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 15 Mario Stark Martin Streng Kathrin Will Anne Braunreuther Lara Braunreuther Maren Enk Felix Fedeneder

Die Nachkriegsjahre nach Königsberg gekommenen Oberlehrer Weiß- übernahm Lehramtsanwärter Willibald Schorn die mann als ständigen Klassenlehrer. Oberklasse, die er bis zur Pensionierung von Ober- Etwa zu Beginn des Schuljahres wurde Leh- lehrer Adolf Böhm leitete. rer Julius Prause versetzt und Hauptlehrer Gustav Amanda Fraenkel schloss ihre Aufzeichnun- Jaeger in Königsberg wieder eingestellt. Als dann gen mit den Worten: Am 1.08.51 trat in der Schul- Schulleiterin Amanda Fraenkel schreibt in der begonnen werden. Der 3. und 4. Lehrer Weißmann am 30.04.49 nach leitung, die seit 1947 in den Hän- Schulchronik am 6. November 1954 über die schu- Jahrgang hatte nicht einmal Le- versetzt wurde, kam auch Oberlehrer Adolf Böhm 1: den von Lehrerin Fraenkel lag, eine lische Nachkriegssituation. Schon in den letzten sen gelernt. Der Beginn nach wieder nach Königsberg. Er war aber stän- Änderung ein. Kriegsjahren konnte von einem ordentlichen Schul- dem Zusammenbruch war dig krank; die Oberklasse musste wieder Hier bricht der Eintrag ab. Nähe- unterricht nicht mehr die Rede sein. Die immer mehr als dürftig und ver- vertretungsweise von Lehrer Gustav res wird nicht mitgeteilt. Am 16. näher rückende Front machte einen geregelten Un- langte in den ersten Nach- Aus der Chronik von 195 Jaeger und Lehrerin Fraenkel unterrich- August 1951wurde Wilhelm Fischer mit terricht unmöglich. Mit dem Einmarsch der kriegsjahren von den Lehrkräften tet werden. Erst zum Schuljahr 1950/51 den Aufgaben des Schulleiters betraut. amerikanischen Truppen wurde die Schule ge- mehr als nur Pflichterfüllung. schlossen und es vergingen Monate, bis an die Wie- Lehrer Hermann Büttner musste am 10. deraufnahme des Unterrichts gedacht werden 5.1947 die Schule verlassen. Bald darauf (1.6.47) konnte. wurde Fräulein Ottilie Schön versetzt, so dass nur Als die Schulen am 1. Oktober 1945 geöffnet die Lehrerin Fraenkel übrig blieb. Aber schon zum wurden, musste eine traurige Bilanz gezogen wer- Ende des gleichen Schuljahres kam die Lehrerin den. Die bisherigen Lehrer waren aus den Schul- Fräulein Hermine Schuhmann nach Königsberg. Zur Die Anfänge der neuen Regiomontanusschule diensten entfernt worden. Zur Verfügung standen weiteren Verstärkung wurde zu Beginn des Schul- drei Lehrkräfte, die politisch nicht belastet waren: jahres 1947/48 Lehrer Julius Prause eingestellt. Studienrat Fritz Reichel half mehrere Wochen aus, bevor er seine Anstellung an der Oberschule in Während der Einweihung am 7. Oktober 1952 Der Schulhausneubau wurde auch deshalb stellte Bürgermeister Georg Bezold fest, dass der notwendig, weil die Schülerzahl ständig anstieg. Schulhausneubau schon vor langer Zeit geplant Zu Beginn des Schuljahrs 1951/52 mussten 111 war: Schülerinnen und 100 Schüler, also 211 Kinder, un- terrichtet werden. Mit einer Regierungsent- Bereits 1853 sollte zu Ehren von Königs- schließung vom 28.6.1951 wurde deshalb an Letzte Eintragungen in der Schulchronik ... bergs großem Sohne Regiomontanus der evangelischen Volksschule eine 5. Lehrer Hermann Büttner, Frau Lydia Büttner und eine neue Volksschule gebaut werden. Schulstelle errichtet. Da aber in der alten Fräulein Ottilie Schön, alles Heimatvertriebene, die Der zweite Versuch führte 1896 wenig- Schule im Rathaus nur 4 Lehrsäle waren, die Ausübung der Lehrtätigkeit erhielten. Am stens dazu, daß das alte Rathaus ausgebaut mussten die 1. und 2. Klasse abwechselnd den 15.12.45 wurde Lehrerin Amanda Fraenkel von wurde, wodurch drei Schulsäle entstanden. gleichen Raum benutzen. Um einen Vollunterricht Ditterswind nach Königsberg versetzt. Lydia Bütt- Gleich nach dem ersten Weltkriege wurden in allen Klassen zu gewährleisten, wurden täglich wieder Pläne zum Bau einer neuen Schule ge- einzelne Unterrichtsstunden verschiedener Klas- ner schied zur gleichen Zeit aus. Große Sorgen ... von der ehemaligen Schulleiterin Amanda Fraenkel machte die Tatsache, dass den Schülern fertigt. Aber die Inflation verhinderte die Aus- sen in das Sitzungszimmer des Rathauses verlegt. weder Bücher noch Hefte zur Verfügung Haßfurt erhielt. Die von ihm geführte Oberklasse führung der Arbeiten. Erst nach dem zweiten Dass der Schulhausneubau schließlich als standen. Papier zum Schreiben war fast musste daher weiter von Lehrer Prause und der Weltkrieg führten die 1950 erneut aufgenom- sinnvoll angesehen wurde, war auch folgender Tat- überhaupt nicht beizubringen. Mit den Lehrerin Fraenkel unterrichtet werden. Erst im menen Beratungen zu dem Erfolg, dass am 14. sache zuzuschreiben: Aufgrund einer Entschlie- primitivsten Dingen musste der Unterricht Frühjahr 1948 (16.04.48) erhielt die Oberklasse den Juli 1951 der Grundstein der Regiomon- ßung der Regierung von Unterfranken vom 16. Sep- tanusschule gelegt werden konnte. tember 1952 wurde mit Wirkung vom 1. Oktober

16 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 17 in Königsberg eine katholische Bekenntnisschule nicht berührt. Es verblieben ihre fünf Klassen. Nicht für die katholische Bekenntnisminderheit der Stadt unerwähnt bleiben soll, dass die Aufspaltung in Königsberg errichtet. Der Schulsprengel sollte sich der Bevölkerung einen heftigen Meinungsstreit auf alle volksschulpflichtigen und in Königsberg auslöste. Eine im Vorfeld nach Würzburg gereiste wohnhaften Kinder erstrecken. Es waren dies zu Abordnung konnte die Schultrennung aber nicht Beginn des Schuljahres 1952/53 48 katholische ge- verhindern. genüber 150 evangelischen Schülerinnen und So traf sich der Einzug der Schüler in die neue Schülern. Für die katholische Bekenntnisschule Regiomontanusschule termingemäß rich- wurden zwei Klassen gebildet. Die Klassen der tig, da das neue Schulgebäude nun alle Klas- evangelischen Bekenntnisschule wurden hierdurch sen beherbergen konnte. UND DAS IM JAHRE 1952? Es geht um die Bekenntnisschule zu Königsberg in Bayern - Unglaubliche Intoleranz - Schon fünf Jahre Schulkampf - Sind die Katholiken Staatsbürger zweiter Klasse? - Fragen an die Die Grundsteinlegung Regierung Bote vom Haßgau Nr. 132 vom 5. Nov. 1952

Da in den Schulchroniken nichts Näheres über Demnach waren die Grundsteinlegung an der neuen Regiomonta- am 14. Juli 1951 zahl- nusschule steht, wird hier auf den Bericht des Bo- reiche Bürger auf dem ten vom Hassgau in der Ausgabe Nr. 83 von 1951 Bauplatz an der Allee- Bezug genommen. straße erschienen, um die Grundsteinlegung zum neuen Schulhaus mitzuerleben. In feier- Der Grundstein im Jahr 2001 licher Form wurde der Festakt mit Fanfaren- klängen, einem Schülerchor und einem Prolog, den ein Schüler sprach, eröffnet. Bürgermeister Georg Bezold begrüßte die anwesenden Ehrengäste. Nachfolgend erwähnte er, dass bereits vor 100 Jahren ein Schulhaus geplant worden war, Pläne

rechte Seite: Schlagzeilen von 1952 aus dem Boten vom Haßgau vor dem Hintergrund der sachlichen handschriftli- Letzte Vorbereitungen zur Grundsteinlegung chen Aufzeichnungen in der Schulchronik

18 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 19 gekommen, drum lasst uns Schulen bauen.“ Den Dank der Schülerinnen und Schüler Die Baugeschichte sprach Schulleiterin Amanda Fraenkel aus. Sie schloss ihre Rede mit einem Appell an die Kinder: „In den neuen Schulräumen mögt ihr im Geiste einer neuen Zeit heranwachsen, als Vorbild Regiomontanus vor Augen, dessen Namen auch In der Schulchronik hielt Schulleiter Wilhelm unsere Schule trägt.“ Fischer folgende Einzelheiten zum Bau fest: Die Geistlichen Pfarrer Brendel, Haßfurt, als Vertreter der evangelischen Kirche und Pfarrer In einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren ent- Helmschrott als Vertreter der Kirchengemeinde stand das neue Gebäude der Volksschule Kö- stellten den Schulhausneubau unter Gottes Schutz. nigsbergs. Den Bauplatz stellten die Landwirte Der Schülerchor unter der Leitung von Haupt- Erhard Adler und lehrer Jäger, ein Gesangverein und eine Bläser- Johann Grimmer zur Die Kinder unter der Leitung von Oberlehrer Gustav Jäger gruppe, beide unter der Leitung von V.A. Reichardt, Verfügung. Die Plä- Errichtung der Grundmauern umrahmten die Feierstunde musikalisch. Die Fei- ne stammen von dem Architekten A. führte die Zimmerarbeiten und Firma Emil Erhardt, hierzu waren am 20. April 1854 angefertigt wor- erlichkeiten endeten unter Fanfarenklängen. Koller, Bad Kissin- Coburg, die Dachdeckerarbeiten durch. Die Kunst- den. Doch 1896 wurden die Rücklagen von 46.000 Der Zeitungsschreiber schloss seinen Bericht gen. Die Baufirma steine lieferte Firma Josef Hippler und Sohn, Garitz, Goldmark für die Schule im Rathaus verbaut. Nach mit der Feststellung, dass die Grundmauern schon Alfred Burkardt, Kö- die Natursteine Firma Gresser, Ochsenfurt. Die Fir- dem 1. Weltkrieg griff man den Gedanken wieder erahnen ließen, dass die Regiomontanusschule eine nigsberg, erhielt die ma Lorenz Wittig, Zeil, wurde mit der Durchfüh- auf, gestützt durch eine großzügige Stiftung von Sehenswürdigkeit im Landkreis werden würde. Die Ausführung der Erd- rung der Glaser- und Fensterarbeiten beauftragt. Eduard Lingel. Das Tempo der Inflation machte aber Stadtgemeinde sei ihrer traditionellen Verpflich- Spatenstich Frühjahr 1951 und Maurerarbei- Ing. Disput, Haßfurt, erhielt die Heizungsanlage auch diesen Plan zunichte. tung, in jeder Beziehung repräsentativ zu wirken, ten übertragen und (Marke Buderus), Firma Adolf Lampert, Königsberg, Im weiteren Verlauf der Feierstunde verlas nachgekommen, was gerade in der Nachkriegszeit konnte im Mai 1951 mit dem Bau beginnen. Die die Verputz- und Tüncherarbeiten, Firma G. Weiß, Lehrer Schorn die Urkunde, die mit einer Schul- Bewunderung verdiene. Backsteine lieferte die Firma Gebr. Schliemann in Königsberg, die Elektroinstallation, Firma Berthel, geschichte seit 1700, Münzen und Tageszeitun- Altershausen. Firma Heinrich Hauck, Königsberg, Königsberg, die sanitäre Installation, die Baufirma gen, in einer Metallkapsel gut verpackt, in den Grundmauern vermauert wurde. Die Urkunde gab Aufschluss über den Einwohnerstand der Stadt Königsberg, über den seinerzeit am- tierenden Stadtrat und sollte einen Gruß darstellen an spätere Geschlechter, die die- se Urkunde fänden. Bürgermeister Bezold vollzog den ers- ten Hammerschlag. Landrat Dr. Krahmer führte aus, dass der Königsberger Schul- hausneubau der erste im Landkreis nach vie- len Jahren sei. Schulrätin Renner gebrauchte in ihrer Rede ein Wort des Bundespräsiden- ten Theodor Heuß: „Eine Not ist über uns Schulrätin Renner bei ihrer Ansprache Baubegehung 1951 Richtfest am 22.09.1951

20 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 21 2a Angela Ankenbrand Michael Döbereiner Angelo Geuß Selina Grübert Tobias Hauck Christoph Heuschmid Sarah Hümpfner Nena Knorz

Martin, Königsberg, die Ausführung der Außenan- modernen,geschmackvollen Neon-Röhren aus. Die ten. Mit besonderer Freude be- ständlicherweise war Königsberg lagen. Die Sonnenuhr arbeitete der Künstler G. Schulmöbel lieferte Firma Menger, Stoffelsmühle. grüßte das Königsberger Stadt- bei der Durchführung des großen Klietsch, . Die Königsberger Holz-Werk- Die künstlerische Ausgestaltung der Ein- oberhaupt den Oberbürgermeister Projektes auf die Unterstützung stätten führten die Schreinerarbeiten aus. Tür- gangshalle und der Gänge hat Prof. Hehn, der Stadt Coburg, Dr. Langer, wo- des Staates angewiesen. So dank- zargen wurden von der Firma Schuster u. Schmidt Bad Kissingen übernommen. bei er die Verbundenheit Coburg- te der Bürgermeister dem Bundes- in Schweinfurt bezogen. Die Vereinigten Die Gesamtkosten bis gegen Ende des Jah- Königsberg besonders herausstell- ministerium für gesamtdeutsche Dachpappenfabriken lieferten res betrugen rund 413000 DM, davon für te. Schließlich begrüßte er alle die Fragen, dem Bayerischen Staats- den Teerbelag für den Fußboden, am Fuß- die Heizung 42000 DM, für die Schrei- anderen geladenen Gäste, darunter ministerium für Unterricht und boden-, bzw. Parkettlegen waren die Firmen nerarbeiten 20000 DM, für die Fenster Altbürgermeister Ed. Kipp, und die Kultus und der Finanzen, der Re- Albert Sailer, Schweinfurt, Franz Hippler, 19000 DM, für Innenputz 12000 DM, für erschienene Bevölkerung von Kö- gierung von Unterfranken, der Garitz, und Bernhard Kasper aus Brückenau sanitäre Anlagen 13000 DM, für elek- nigsberg. Landesversicherungsanstalt Würz- beteiligt. Ferner waren am Bau tätig das trische Installation (ohne Leuchtkörper) burg und dem Landesarbeitsamt Plattengeschäft V. Mirk, Schweinfurt, die 7000 DM, für Außenanlagen 7000 DM, In einem geschichtlichen Rückblick Nordbayern mit dem Arbeitsamt Bauschlosserei Karl Mahr, Haßfurt, die für Schulmöbel 11500 DM, für 1 qm Fuß- ging Bürgermeister Georg Bezold Schweinfurt für die gewährten Kunstschlosserei Hans Federl, Bad Kissingen. Die boden, Buche 2. Klasse 15 DM, für 1 qm Fliesen, Mu- kurz auf die Bestrebungen zu ei- Zuschüsse und Darlehen. Weitere einheimische Leuchten-Fabrik Profilux–Leuchten- schelkalkplatten 23 DM, für Solenhofer (!) Platten nem Schulhausneubau seit 1853 Dankesworte galten dem Landrat G.m.b.H., Königsberg, stattete die Räume mit ihren 17 DM. bis zur Grundsteinlegung am 14. Bürgermeister Bezold Dr. Krahmer, der sich stets persön- Juli 1951 ein. lich für das Königsberger Schul- haus bei allen Stellen eingesetzt hat, dem Kreis- Weiter schreibt Fischer: baumeister Hahn, Hofheim, den Unternehmern und Handwerksleuten für ihre wirkliche Meisterarbeit Bereits am 22. September des gleichen Jahres und allen den im Bau beteiligten Arbeitern. Die Einweihung Richtfest gefeiert worden war, der Bau im Winter gut ausge- Widmungstafel in der Eingangshalle trocknet sei, so dass im Früh- jahr 1952 zielstrebig weiter- Am 7. Oktober 1952 erfolgte die Einweihung der herzlich willkommen. Sein besonderer Gruß galt gebaut werden konnte. Bei neuerbauten Schule. In der Schulchronik berichtet dem Vertreter der Regierung von Unterfranken, dieser Gelegenheit dankte er Schulleiter Wilhelm Fischer: Regierungsschulrat Franz Mayer, dem Leiter des dem damaligen Stadtrat (Wahl- Arbeitsamtes Schweinfurt, periode 1948-52) für den Be- Eine große Menschenmenge hatte sich vor dem mit Oberregierungsrat Meier, ginn dieser segensreichen Ar- den Bundes- und Landesfahnen geschmückten Bau Landrat Dr. Herbert Krah- beit. Er dankte aber auch dem eingefunden, als das unter der Stabführung von mer, Bezirksschulrätin Em- neuen Stadtrat für das Mitge- Ehrenchorleiter V. A. Reichardt stehende Orchester ma Renner, Hofheim, den hen in der Schulhausfrage und die Feier mit dem festlichen Ruf von „Ad Astra“ ein- Vertretern der Geistlichkeit, für die Vollendung des Werkes. leitete. Nach dem Choral „Danket dem Herrn“ des Kreisbaumeister Hahn, dem Besonderen Dank und Aner- ebenfalls unter Leitung von V. A. Reichardt stehen- Architekten H. Koller, Bad kennung sprach er dem Archi- den gemischten Chors des Gesangvereins Königs- Kissingen, und sämtlichen tekten, Herrn Koller, für den berg hieß Bürgermeister Georg Bezold die Anwe- am Bau beteiligten Hand- unermüdlichen Einsatz und für senden, darunter auch sämtliche Schulklassen, werkmeistern und Bauleu- das sinnvolle Planen aus. Ver-

22 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 23 Sabrina Mainusch Anne Rambacher Philipp Ruhland Bernd Schmitt Tobias Schmitt Franziska Spittel Dennis Stöcker Timo Thiergärnter

Hierauf erläuterte er, mit welchem Recht die Schule ße des Präsidiums der unterfränkischen Regierung, und überreichte dem Bürgermeister zur Erinnerung den Namen Regiomontanus trägt. Sie ist dem gro- die diesem Werk freudige Anerkennung zolle. Mit einen Stich von Coburg aus dem Jahre 1631. ßen Sohn der Stadt Königsberg gewidmet. Die dem Weiheakt finde die zielstrebige Arbeit der ver- Stadtpfarrer W. Koderisch schilderte in lebhaften Schulkinder, die aus dieser Schule hervorgehen, mö- antwortlichen Stellen ihre Krönung. Die Kinder der Worten die schweren Tage und die haltlosen Zu- gen etwas von dem Geist mitbekommen, der es ih- Einheimischen und Heimatvertriebenen, der Protes- stände nach dem Zusammenbruch. Wenn man jetzt nen ermöglicht, das Leben zu bezwingen. tanten und Katholiken würden in diesem Hause in nach sieben Jahren das Leben betrachtet, so muß Eintracht eine Heimstatt finden. man feststellen, daß sich schon vieles geändert Nach einem Kanon, der von einem Schülerchor un- habe und es könne einem angst werden vor dem ter der Leitung der Lehrerin H. Schuhmann gesun- In längeren Ausführungen stellte dann Landrat Dr. Tempo, mit dem viele Menschen einem üppigen gen wurde, sprach der Vertreter der Regierung, Herbert Krahmer fest, daß Königsberg mit seiner Lebensstandard entgegenhasten. Aber diese Ge- Regierungsschulrat Meyer. Er übermittelte die Grü- bedeutsamen Vergangenheit ein Gebäude erhalten danken sollen die Freude an dem Bau, der sieben Jahre nach dem totalen Zusammenbruch entstan- den sei, nicht trüben. Einigkeit und christlicher Bei der Schlüsselübergabe: Bürgermeister Bezold (Mitte) und Pfarrer Koderisch (rechts) Glaube sollen in dem Schulgebäude vorherrschend sein. – Als Vertreter der katholischen Kirche sprach habe, das nicht nur der lokalen Notwendigkeit und für den erkrankten Pfarrer Helmschrott der Geistli- Zweckmäßigkeit Rechnung trage, sondern sich che Rat Dr. Weigand, Hofheim. Er brachte zum Aus- auch sehr gut ins althistorische Stadtbild einfüge. druck, daß über der Schule stets Gottes Leitstern Anschließend gratulierte der Landrat der Stadt stehen müsse und daß die Schule erst dann ihren Königsberg zum ersten neuen Schulhaus im Land- vollen Wert erhalte, wenn sie in Gottes Ordnung hi- kreis Hofheim. nein wachse und so eine Charakterschule werde.

Bezirksschulrätin Emma Renner be- zeichnete die Feier als ein Erntedank- fest besonderer Art. Dem Wollen sei die Tat gefolgt und habe einen jahr- zehntelangen Traum Wirklichkeit werden lassen. Der Schöpfer, Archi- tekt Koller habe seine Aufgabe er- kannt und der Tradition Rechnung getragen.

Oberbürgermeister der Stadt Coburg Dr. Langer sagte, dass Königsberg und Coburg fünfmal getrennt und wieder- vereint worden seien, bis mit dem 1920 erfolgten Anschluß an Bayern die verwaltungsmäßige Bindung fiel. Er übermittelte der Stadt die besten Schulgeschichtliche Aufzeichnungen aus dem Jahr 1952 von Schulleiter Wilhelm Fischer Glückwünsche des Stadtrats Coburg Regiomontanus-Bild in der Eingangshalle

24 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 25 Oliver Trapp Maximilian Weidhaus Marina Wolfschmidt Martin Zapf Sabrina Englert Laura Gruhn Julia Kaspar

Architekt Koller dankte dem Stadtrat auch namens Tage besonders bewegten: Freude, Dank und Ver- der Unternehmer für das Vertrauen und übergab pflichtung. Er betonte, daß die Lehrer sich nicht bloß Die Entwicklung von 1952 bis heute dann Bürgermeister Bezold den goldenen Schlüs- bemühen werden, die Kinder mit Kenntnissen und sel. Dieser gab bekannt, dass der Stadtrat Königs- Fertigkeiten auszustatten, sondern sie zu geistiger berg anläßlich der Einweihung die beiden Bürger Selbständigkeit, zu einem Arbeiten miteinander und Der Schul- und Fortbildungsleiter Hauptlehrer von diesem Schulverband der Antrag, die evange- V. A. Reichardt und Dr. Peter Franz Stubmann zu füreinander, somit zur Gemeinschaft zu erziehen. Wilhelm Fischer, der die Regiomontanusschule seit lische und katholische Schule zu einer christlichen Ehrenbürgern ernannt habe, und übergab die vom Unter den Klängen der Königsberger Schloßfanfare August 1951 leitete, trat am 1. Mai 1958 in den Gemeinschaftsschule zusammenzulegen. Man Bürgermeister und sämtlichen Stadträten unter- von V. A. Reichardt schloss die Schülerin Sigrid Ruhestand. Große Verdienste erwarb er sich noch schritt zur Abstimmung, wobei zur Auflage ge- zeichneten Ehrenbürgerbriefe. Hierauf brachte die Wohlleben mit dem goldenen Schlüssel das schö- im Ausbau einer Volksbibliothek. Er übergab sym- macht wurde, dass beide Elternteile wählten. Bei Schülerin Ingrid Schmidt den Dank an den Bürger- ne Haus auf. Mit der gemeinsam gesungenen drit- bolisch mit einem goldenen Schlüssel die Schul- 222 Kindern in der evangelischen Schule wurde meister für seine große Mühe durch ein Gedicht und ten Strophe des Deutschlandliedes endete die wür- leitung an Lehrer Karl Eisentraut. Den Ruhestand für 186 vom Wahlrecht Gebrauch gemacht. Das Überreichung eines Geschenkes zum Ausdruck. Es dige Feier. konnte W. Fischer nicht lange auskos- Ergebnis war eine Sensation: Bei nur drei erfolgte sodann die Schlüsselübergabe durch den ten, denn er verstarb im Januar 1960. Nein-Stimmen und einer Enthaltung Bürgermeister an den Schulleiter Hauptlehrer Fi- Eine Schulhausbesichtigung schloss sich an, der ein Die Schulchronik befasst sich fast votierte man für die Gemeinschafts- scher. Dieser stellte in seinen Ausführungen drei gemeinsames Festessen der geladenen Gäste im nur mit der evangelischen Bekenntnis- schule. In der katholischen Schule (70 Dinge heraus, die Schüler und Erzieher an diesem Schwarzen Bären folgte. schule. Diese war bis in das Schuljahr Kinder) wurde für 51 Schüler abge- 1961/62 dreiklassig, die katholische stimmt. Es waren 47 Ja-, 3 Nein-Stim- Schule einklassig. Die Klassen schienen men und eine ungültige Stimme. Hier aus den Nähten zu platzen, denn am 15. leistete Königsberg eine Pionierarbeit, November wurde an die Regierung von denn der bayernweite Volksentscheid Unterfranken der Antrag auf eine vierte kam erst am 7. Juli 1968. Klasse gestellt, weil die Oberstufe 58 Im Jahre 1968 gab es erste Gedan- Rektor Karl Eisentraut Schüler aufwies. Im Schuljahr 1962/63 ken, ob man nicht eine Verbandsschule im Jahr 1985 waren es dann vier Klassen bei 154 Schü- Unfinden, Hellingen, Altershausen und lern. Im 1. Jahrgang wurden evangelische und ka- Königsberg gründen sollte, nachdem seit 1966 tholische Kinder zusammen unterrichtet, dann bil- schon die Oberstufe Unfindens nach Königsberg deten 2/3, 4/5 und 6-8 jeweils eine Klasse, daneben reiste, während die Unterstufe im Dorf verblieb. die Katholiken von 2-8 eine Klasse. Zum Schuljahr 1968/69 war es dann soweit, In diese Zeit fiel auch die Schenkung eines der Schulverband Königsberg, Hellingen, Unfinden, Schulwaldes an die Schüler. Im sogenannten Pa- Junkersdorf, Altershausen und Kottenbrunn wur- radies in der Königsberger Flurabteilung „Ober- de aufgestellt. Junkersdorf und Unfinden waren grund“ übergab der unterfränkische Regierungs- Schulorte und befanden sich im Schüleraustausch, präsident Dr. Günder sechs Hektar mit einem Be- nur ihre Oberstufen begaben sich nach Königsberg. stand von 30.100 Fichten, 700 Winterbuchen, 200 Altershausen und Kotten- Rotbuchen und 70 europäischen Lärchen. brunn fuhr geschlossen zur Im März 1965 bildete Königsberg mit Hel- Regiomontanusschule. lingen einen Schulverband. Durch das Hereinkom- So langsam machte men neuer Schüler wurde die evangelische Schu- sich eine Schulraumnot be- le fünfklassig. Zwei Jahre später, im Mai 1967, kam merkbar. Architekt Raudsuss Ansicht der Schule während der Einweihungsfeier Schule in Hofstetten 1978

26 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 27 Simon Kaufmann Tim Keuler Lukas Lang Frank Lieberth Kilian Nerowski Fynn Reuß Sina Rohner Sebastian Sauer

der Rektorin Ingrid Sieber der Lehrer Gerold Snater als Konrektor zur Seite gestellt. Im gleichen Monat begannen die Erdarbei- ten für einen Schulerweiterungsbau zwischen der bestehenden Schule und der Turnhalle. Bau- unternehmer war der Königsberger Arno Bur- kardt. Das Richtfest fand am 31. März 1978 statt. Im Juli 1977 fand an der Schule die letzte Einweihungsfeier am 20.07.1977 Abschlussfeier für den neunten Schülerjahr- der alten Regiomontanusschule an das Volksbil- gang statt. Mit dem dungswerk Königsbergs. Blick zum Schlossberg während der Bauphase des Anbaus 1977 Schuljahr 1977/78 gin- Zum Schuljahr 1980/81 sind zum ersten Mal aus Haßfurt wurde im Juli 1970 beauftragt, einen Jahrgangsstufe in Königsberg zu belassen. Noch gen alle Hauptschüler die Dörfliser Schüler im Busfahrplan erwähnt. Sie Entwurf für einen Schulerweiterungsbau zu ferti- aber blieb alles beim Alten. 1975/76 erteilten in ab dem 7. Schülerjahr- besuchten also ab jetzt die Volksschule Königsberg. gen. den Schülerjahrgängen 1-9 zwölf Lehrkräfte in Konrektor Snater und gang nach Haßfurt. Die Im September 1983 beschränkte der Freistaat Im gleichen Monat, am 20. Juli 1970, dem zwölf Klassen Unterricht, wobei vier Klassen aus- Rektorin Sieber 1982 Ortsteile Holzhausen Bayern die Zuschüsse für Buskosten. Für Grund- fünfzigsten Jubiläum der Eingliederung Königs- gelagert waren (Amtsgericht, Rathaus, Hofstetten, und Römershofen ka- schüler wurde erst ab 3 km und für Hauptschüler bergs nach Bayern, legten die Stadt und Vertreter Junkersdorf); 1976/77 waren es fünf. men schulisch nach Königsberg. Die Dörfliser je- erst ab 4 km gezahlt. Die Stadt Königsberg ließ des Freistaates Bayern den Grundstein für eine Mit einer Befürwortung von 86,8 % durch die doch verblieben immer noch beim Schulverband aber trotzdem für alle Unfindener und für die Lehrschwimmhalle. Sie wurde zwei Jahre später Eltern wurde am 26. Juni 1975 die Fünf-Tage- . Hellinger Hauptschüler die Busse weiter fahren. am 17. Juni 1972 eingeweiht. Woche eingeführt. Eine weitere Bereicherung für den schulischen Zum 1. September wurde Gerold Snater zum Nach der Pensionierung von Rektor Karl Eisen- In der Schulleitung wurde am 1. April 1977 Unterricht bildete die Fertigstellung einer neuen Schulleiter an der Grundschule Zeil/Sand ernannt. traut übernahm am 28. Januar 1975 seine Tochter Freisportanlage an der Unfindener Straße. Sie wur- Am 5. Oktober 1986 fand ein Festakt zu Eh- Ingrid Sieber die Schulleitung. Oberschulrat Leo de am 9. September 1978 eingeweiht. ren des 550. Geburtstages von Regiomontanus in Maag führte sie als erste Rektorin im Landkreis Ein knappes Jahr später folgte am 20. München und in Königsberg statt. ein. Juli 1979 die Einweihung des Schuler- Schulamtsdirektor Leo Maag führte den Leh- Eine Stadtratssitzung vom 29. April 1975 ent- weiterungsbaus. Eine Zeitung bildete die rer Wolfgang Ortloff, zuletzt tätig an der Grund- fachte Diskussionen. Es sollte der Schulsprengel Schlagzeile „Alt und neu – geschickt ver- schule Zeil am / als stellver- Königsberg auf die Gemeinden Holzhausen und eint“. Die Einweihung nahm der Regie- tretenden Schulleiter in Anwesenheit von Bürger- Römershofen ausgedehnt werden, dafür aber nur rungsschulabteilungsdirektor Joachim meister Rudolf Mett an der Regiomontanus-Volks- die Grundschule beinhalten. Die Hauptschulklassen Schumacher vor. So war nun endgültig schule ein. Königsbergs und aller seiner Stadtteile sollten nach entschieden, dass in Königsberg die Mit Wirkung vom 1. August wurde am 14. Haßfurt kommen. Der Elternbeirat der Schule Grundschule und eine Teilhauptschule I Juli 1987 Wolfgang Ortloff zum Konrektor ernannt. Königsberg schickte am 2. Juli 1975 ein Begehren tatsächlich verblieben. Mit der Einwei- Im März 1988 wurde nach 29 Jahren Haus- an das Staatliche Schulamt, wenigstens die 5./6. Fertigstellung der Außenanlagen 1979 hung verbunden war eine Teilabtretung meistertätigkeit an der Volksschule Königsberg

28 Schulgeschichte 50 Jahre Regiomontanus-Volksschule 29 Isabel Scheuring Daniel Schmidt Michael Schmolke Christoph Seidlein

Adolf Kuchler, liebevoll Adi genannt, verabschie- det. Neuer Hausmeister wurde Hans Stark. Im April 1988 wur- de ein Brunnen im Schul- hof aufgestellt. In Erin- nerung an Regiomon- tanus soll er das zerbro- chene Weltbild nach dessen Lehren darstel- len. 1989 vollzog sich die Wiedervereinigung Deutschlands. Für Kö- nigsberg, direkt in der Zu Besuch in Streufdorf Nähe der ursprünglichen Grenze, war es ein ein- schneidendes Erlebnis. Was lag näher, als den Ge- besuche in Königsberg und im Jahr darauf in Zeil. danken einer Partnerschule aufzugreifen. Die gute Am 15. Juli ging der beliebte Hausmeister Wahl der Schule Königsbergs fiel auf die Grund- Hans Stark in Ruhestand. Sein Nachfolger wurde und Oberschule Streufdorf in der Nähe von Held- Gerd Kost, der es bis heute noch ist burg. Nach den Besuchen der Schulleitungen reis- Im Januar 2000 beging Rektorin Ingrid Sieb- ten am 4. April 1991 das Lehrerkollegium und am er ihr 25jähriges Schulleiterjubiläum und war 2. Oktober desselben Jahres die Schüler in den thü- zugleich auch 40 Jahre Lehrerin. Nach Beendigung ringischen Ort. Am 4. April 1992 folgten Gegen- des Schuljahres 1999/2000 trat sie mit 63 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Konrektor Wolfgang Ortloff wurde mit Wir- kung vom 1. August 2000 von der Regierung von Unterfranken das Schulleiteramt übertragen. Mit Wirkung vom 1. Februar 2001 folgte die Beförde- rung zum Rektor. Zu Beginn des Schuljahres 2001/ 02 kam die Lehrerin Gisela Schott als Schullei- terstellvertreterin von Haßfurt nach Königsberg, wo sie mit Wirkung vom 1. Dezember 2001zur Konrektorin ernannt wurde.

Im Jahr 2000 erhielt die Aula durch den Elternbeirat ein freundliches Gesicht

30 Schulgeschichte