Forstamt Grunewald: Revier Wannsee

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Forstamt Grunewald: Revier Wannsee Der Rollstuhlweg Revierförsterei Wannsee Im Rahmen der Erneuerung des Havelhö- henweges entstand (Fertigstellung 2004) der Kronprinzessinnenweg 60 (im Jagen 74) 1. „Rollstuhlgerechte Waldweg“ im Grunewald. 14129 Berlin Dieser Weg ermöglicht es, 3,8 km des Reviers, beginnend und endend Wannseebadweg/Ecke Reviergröße: 1005 ha, erstreckt sich rund um Forstamt Grunewald Kronprinzessinnenweg, mit dem Rollstuhl voll- den Großen Wannsee (Havel), im Südwesten Revier WANNSEE kommen barrierefrei zu besuchen. Der wun- vom Böttcherberg Waldpark an der Grenze derschöne Ausblick vom „Großen Fenster“ nach Potsdam über Moorlake, Kirche „Peter über die Havel bis nach Spandau ist der loh- und Paul“ (UNESCO-Weltkulturerbe) über nende Höhepunkt dieses besonderen Weges. Heckeshorn („Flensburger Löwe“) bis Strandbad Wannsee zur Havelchaussee und dem verlängerten Fischerhüttenweg im Norden. Zertifiziert seit 2002 nach FSC und Naturland Sprechzeiten im Büro sind an jedem Dienstag von 14.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Tel. / Fax (030) 803 53 68 eMail: [email protected] Fahrverbindungen ÖPNV: Das Haus der Revierförsterei wurde 1928 im Jagen 74 als Ersatzbau für die „alte“ Försterei, ý 1 Bahnhof Nikolassee die sich unmittelbar an der AVUS befand, von ý 7 Bahnhof Nikolassee der Reichsautobahnverwaltung erbaut. Nach Loggia Alexandra (Böttcherberg) ‡ 218 Bahnhof Nikolassee, Fußweg 15 Min. dem 2. Weltkrieg wurde sie in „Nikolassee“ umbenannt und hieß so bis 2011. Durch eine Produkte und Leistungen Umstrukturierung des FoA Grunewald und Baumartenverteilung - Rohholz aller Art Gebietstausch erhielt sie jetzt wieder den (Bestandesschichten 1 und 2) - Brenn-, Kamin- und Dekorationsholz ursprünglichen Namen. - Holzsammelscheine Ganz in der Nähe (Jagen 76) standen die - Kiefer 48 % - Erlaubnissen und Genehmigungen 1950 erbauten 150 m hohen Gittermasten der - sonstiges Nadelholz 5 % (Sportveranstaltungen, Filmarbeit, „Richtfunkstelle Nikolassee“, von dem bis - Eiche 23 % Fahrgenehmigungen u.a.m.) Ende der 60er Jahre alle Telefongespräche - Buche 9 % - Führungen „über die DDR hinweg“ nach „West“- - sonstiges Laubholz 15 % - Bürgerberatung, Informationen Deutschland gefunkt wurden. Heute noch findet man die großen Betonanker, die die Masten festhielten, dort im Wald. Problemfall „Traubenkirsche“ In ganz Brandenburg sind diese „Lochhiebe“ http://www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/w Im Revier Wannsee wurde bereits 1984 mit bis zum heutigen Tag im Wald zu finden. Diese aldspaziergang/havelhoehenweg/index.shtml dem systematischen Roden der Spätblühenden Pionierleistung der Forstwirtschaft wurde nach Traubenkirsche (Prunus serotina) begonnen. ihrem geistigen Vater Landforstmeister Justus Weltkulturerbe u.a.m. Nicht zu verwechseln mit der ähnlichen und Mortzfeldt (geb. 1828 in Ostpreußen; gest. Im Revier befinden sich viele bekannte Erho- sehr willkommenen heimischen Art 1903 in Berlin) benannt. lungsschwerpunkte. Kulturell besonders reiz- „Frühblühende Traubenkirsche“ (Prunus voll sind die zur Berlin-Potsdamer padus). Diese vom nördlichen amerikanischen Der (ehem.) Schießplatz „Keerans Range“ Schlösserlandschaft gehörenden Bereiche Kontinent stammende Baumart wurde als Park- In den Jagen 71 und 72, direkt am Kronprin- Pfaueninsel, Nikolskoe, Glienicke, Böttcher- und Forstgehölz in mehreren „Wellen“ in zessinnenweg, befindet sich ein besonderes berg, die bereits seit 1990 Bestandteil des Europa angepflanzt. Sie vermehrt sich in ihr „Bauwerk“, was auf den ersten Blick allerdings Weltkulturerbes der UNESCO sind. vom Standort zusagenden Gegenden, wie dem verborgen bleibt. Ein Blick auf Stadtplan oder Seit 1817 wurde dieses Gebiet durch die Ar- Berlin-Brandenburger Raum, invasiv und Landkarte zeigt ein weites schräg angeschnit- chitekten Schinkel, Stüler, Persius und die verdrängt damit die heimische Flora und tenes Oval. Der von Menschenhand geschaf- Landschaftsarchitekten Lenné, Graf Pückler- Fauna. Durch arbeits- und kostenintensive fene weite Damm, der bis 1994 von den Ali- Muskau und Fintelmann gestaltet. Rodungen seit nunmehr 25 Jahren wurden ierten als Kugelfang ihres Schießplatzes „Kee- In zwei bis drei Stunden kann man durch weite Teile des Reviers von der „Waldpest“, rens Range“ genutzt wurde, sollte im 3. Reich „Europa“ wandern: wie die Art in Holland genannt wird, befreit. Das die Süd-Steilwandkurve der AVUS-Renn- Schloss und Landschaftspark Babelsberg im Ergebnis zeigt sich in der vielerorts im Revier strecke werden. Der Rohbau war fertig gestellt, englischen Tudorstil. Die Loggia Alexandra auf zu findenden natürlichen Verjüngung der als die Arbeiten wegen des Krieges eingestellt dem Böttcherberg mit pompejanischen heimischen Kiefern, Eichen, Buchen und sogar wurden. Nach dem Abriss der gewaltigen, tief Wandmalereien, Schweizer Häuser in Klein- wichtiger Baumarten, die bereits im Grunewald im Boden festbetonierten Schallschutzwände Glienicke, Schloss Glienicke mit Kasino, „verloren“ schienen, wie Feldahorn und lag dort weitestgehend „märkischer“ Sand. Orangerie, Klosterhof und Pleasureground Flatterulme, Eiben u. a. m. Auch die Fau-na hat Heute findet sich dort als natürliche Sukzession spiegeln Italien wider. sich positiv verändert: der Feldhase ist nun die ganz besondere Flora und Fauna einer Die Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe, wieder da. Sein Biotop wurde durch den „Pionierwald-Gesellschaft“ ein. errichtet im Auftrag von König Friedrich dichten Bewuchs der Kirsche immer mehr Wilhelm III. für seine Tochter Charlotte, die zerstört. Seine sehr komplizierten Der Havelhöhenweg spätere Zarin Alexandra Feodorowna, Nahrungsbedürfnisse konnten nicht mehr Im Revier beginnt an der DLRG-Station begeistert durch ihr stündliches Glockenspiel gedeckt werden. „Pfaueninsel“ der südliche Teil des „Havel- und die beeindruckende Aussicht auf die höhenweges“ der im Norden im Revier Sau- Havellandschaft. Die „Mortzfeldt’schen Löcher“ bucht an der Murellenschlucht endet. Dieser Sehenswert im Wannseer Wald ist der Fern- Dem aufmerksamen Waldbesucher fallen ei- Weg, der sich meist direkt auf der Hangkrone meldeturm auf dem Schäferberg (103 m ü.NN) nige kleine, aber markante „Inseln“ aus alten des eiszeitlichen Prallhanges der Havel entlang im Jagen 288. Weithin aus dem Umland sieht Laubbäumen im Revier auf. Diese oft kreisrun- windet, bietet den Waldbesuchern viele, teil- man den 212 Meter hohen Turm, der 1961- den Buchen/Eichen/Roteichen-Bestände, de- weise spektakuläre Aussichten über das weite, 1964 an historischer Stätte erbaut wurde. Hier ren Durchmesser meist nur 20 – 30 m betra- vom Gletscher geformte Flussbett der Havel. befand sich seit 1832 ein optischer Telegraf der gen, sind historische waldbauliche Versuche, So sind Aussichten zur Pfaueninsel, weiteren Strecke Koblenz-Berlin zwischen den Stationen aus den damaligen monotonen Kiefernwäldern Havelinseln, dem Grunewaldturm und dem auf dem Telegrafenberg in Potsdam und dem im nordostdeutschen Tiefland durch Lochhiebe Strandbad von einzelnen „Landschaftsfenstern“ Annenkirchturm in Dahlem. und anschließende Bepflanzung mit aus zu bewundern. Laubbäumen, Mischwälder werden zu lassen. .
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