Topographie Der Emmenthalischen Alpgemeinde Trub, Oberamts Signau, Cantons Bern
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www.e-rara.ch Topographie der emmenthalischen Alpgemeinde Trub, Oberamts Signau, Cantons Bern Schweizer, Johann Jakob Bern, 1830 ETH-Bibliothek Zürich Shelf Mark: Rar 27290 Persistent Link: http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-64248 Erster Theil. Das alte Trub. www.e-rara.ch Die Plattform e-rara.ch macht die in Schweizer Bibliotheken vorhandenen Drucke online verfügbar. Das Spektrum reicht von Büchern über Karten bis zu illustrierten Materialien – von den Anfängen des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert. e-rara.ch provides online access to rare books available in Swiss libraries. The holdings extend from books and maps to illustrated material – from the beginnings of printing to the 20th century. e-rara.ch met en ligne des reproductions numériques d’imprimés conservés dans les bibliothèques de Suisse. L’éventail va des livres aux documents iconographiques en passant par les cartes – des débuts de l’imprimerie jusqu’au 20e siècle. e-rara.ch mette a disposizione in rete le edizioni antiche conservate nelle biblioteche svizzere. La collezione comprende libri, carte geografiche e materiale illustrato che risalgono agli inizi della tipografia fino ad arrivare al XX secolo. Nutzungsbedingungen Dieses Digitalisat kann kostenfrei heruntergeladen werden. Die Lizenzierungsart und die Nutzungsbedingungen sind individuell zu jedem Dokument in den Titelinformationen angegeben. Für weitere Informationen siehe auch [Link] Terms of Use This digital copy can be downloaded free of charge. The type of licensing and the terms of use are indicated in the title information for each document individually. For further information please refer to the terms of use on [Link] Conditions d'utilisation Ce document numérique peut être téléchargé gratuitement. 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Denn allerdings liegt der alten Sage / daß es vormals im Trüb- oder Trübthale im¬ merfort genebelt habe / während sich das lachende Lutern- oder Lauterthal im Sonnenglanze spie¬ gelte / historische Wahrheit zum Grunde / so wie hin¬ wiederum die abergläubigen Versuche zur Verscheuchung solcher Nebelhüllen während der Klosterexistenz die öftere Wiederkehr derselben beurkunden . Auch läßt sich dieß ganz natürlich erklären . Da nämlich die Nebel sich nur bey sehr feuchter Luft und am häufigsten über sumpfi¬ gem Boden zeigen / so mußten sich nothwendig vor der ersten Anbauung des Trubgeländes aus den morastigen/ i 2 von Waldwassern überschwemmten Ebenen neblichte Dünste in Menge loswinden / die dann mit der allmäh- ligen Landeskultur in eben dem Maße , als die At- tractionskräfte abnahmen / minderte » / und nach endlicher Umschaffung der Wildniß in ein Alpenthal sich gänzlich verloren . Wenn nun schon in grauer Vorzeit das von allen Lüften durchzogene jenseitige Thal einen freundlich¬ heitern Anblick gewährt hatte / während das diesseitige/ von grauen Nebelkappen gedeckt/ in Dämmerung gele¬ gen ; warum sollte nicht gerade jene lautere Klarheit und diese trübe Wolkenhülle jedem der zwey Thäler, und jedes Thal dem durchstoßenden Bache seinen aus¬ drucksvollen Eigennamen gegeben haben ? Mir einmal kommt dieß ungleich wahrscheinlicher vor / als daß der Lauternbach / der bey schönem Wetter nicht klarer / und bey Ungewittern nicht minder trüb abfließt , als der Trubbach , dem jenseitigen Thale , und dieser dem unsrigen, einen Namen und mit demselben eine Eigenschaft , die der Bach in der Regel selbst nicht hat , beygelegt haben sollte. Gränzen des alten Trüb. Eine vom Romoos -Enzi über die Stächelegge , den Napf , das Nieder - und Höch-Enzi bis zum Laushütten- Hengft von Morgen nach Abend laufende Gebirgskette machte von jeher die mitternächtliche Gränze des Trub- thales aus , von wo es sich eyformtg , durchzogen von einer Menge Seitenthäler , bis an den Jlfisfluß hinab¬ senkte , und in einer nicht mehr genau zu bestimmenden Ausdehnung noch ziemlich weit über denselben hinaus¬ ragte . Dem zu Folge mußte Trüb zur Zeit der Klo- stcrstiftung , nach der damaligen Eintheilung der Herr- z schaften und Gerichtsbarkeiten , im Norden an die Graf- schaft Willisau , im Osten an denjenigen TheilDer Herr¬ schaft Wollhausen , die das Entlebuch begriff , nament¬ lich an Schüpfheim , Eschholzmatt und Marbach , im Süden an die Eggiwylberge , auf der Abendseite aber an die emmenthalische Gemeinde Langnau gestoßen haben. Trüb war kaum je mit dem lEntle buch vereinigt. Könnte die,in den Fragmenten über Entlebuch vor¬ kommende , Behauptung des Herrn Chorherrn Skal¬ de r und seiner Vorgänger , „daß Trüb unter österreichischer Herrschaft dem Entlebuch einverleibt gewesen sey, und mit Schangnau das innere Amt der Freyherrschaft Woll¬ hausen ausgemacht habe ? erwiesen werden , so ließe sich noch daraus folgern , „daß , nachdem Wollhausen 1330 an Luzern gelangt war , und die Entlebucher 1405 sich mit der Stadt Luzern verburgrechteten , damals auch Trüb daS Eigenthum dieser Letzter» geworden sey." Diese An- gaben beruhen aber auf keinem sichern Grunde . Denn angenommen , daß Trüb anfänglich zur alten Herrschaft WilliSau , die später an die Freyherrschaft Wollhausen übergieng , gehört , und daß im zwölften Jahrhundert die Freyherren von Wollhausen die Oberlehensherrlich¬ keit über Trüb gehabt hätten , so würden sie doch, wie ihre Nachfolger , weiter nichts , als die ohnehin dunkeln und unbestimmten landgräflichen Rechte über diese Ort¬ schaft ausgeübt haben , deren Erwerbung der Stadt Luzern keinen Eigenthumstitel auf dieselbe geben konnte . Viel¬ mehr gehörte Trüb von jeher unter das Landgericht Nahn- fluh , und schon 1284 ließ der Abt von Trüb das Ver- jährungSrecht liegender Güter nicht zu Wollhausen , son- dern von dem Landgerichte Kirchberg unter dem Land- i * 4 grasen Heinrich vonBuchegg erläutern . Die Herr¬ schaftsrechte gehörten dem Kloster und dem Kastvogte unter dem Schirme der Stadt Bern / unter welchen es schon 1300 war gestellt worden . Die Verträge von 1418 und i47o zwischen Bern und Luzern beweisen noch weni¬ ger die Verschwisterung Trubs mit dem Entlebuch . Beyde Stände waren durch die in ihren Marchbeschreibungen sich erzeigenden Widersprüche in einen Streit verwickelt worden . Nach der bernischen Angabe von i4oo erstreckte sich das Landgericht Rahnfluh bis nach Eschholzmatt/ und gieng von da in gerader Linie „bis an die wagenden Stauden ob EriSwyl/ " während nach der luzernischen die Freyherrschaft Wollhausen sich bis an die Emme im Schangnau , und auch in die Gemeinde Trüb ausdehnte. Die Entscheidung des Zwistes wurde 1418 Schiedsrich¬ tern von Zürich / Uri / Schwyz/ Unterwalden/Zug und Glarus übergebe » / welche die luzernischen Ansprüche etwas besser begründet als die bernischen fanden / und erkannten : „Die ganze Gemeinde Eschholzmatt gehöre unter „die luzernische Bottmäßigkeit des EntlebuchS ; in der „Gemeinde Trüb hingegen sollen die entlebuchischen Ein¬ lassen unter den hohen Gerichten von Luzern / die „bernischen aber unter der Landeshoheit von Bern stehen; „über die Andern dann beyde Stände gemeinschaftlich „die Oberherrlichkeit ausüben ." Im Vergleiche von 1470 wurde dann blos diese gemischte Oberlandeöberrlichkeit aufgehoben / und die jeyige Cantonögränze vestgesetzt. Dabey ist von keinen Ansprüchen Luzerns auf Trüb die Rede ; wohl aber tritt Bern zur Ausrundung der Gränze einige Bezirke / wie einen Theil des Weißenbachs und Sieberslehen u. s. w. an Luzern ab. — Nach diesem allem dürfte es schwer seyn / den Trübern irgend einen Antheil - 6 an dem alten KriegSruhme der Entlebucher / oder an ihrem :rr- 1376 bey Buttiöholz über dieGugler erfochtenen Siege 'gte zuzueignen / da sie zu dem Banner des Emmenthals gehört ^ es hatten / und wohl nie unter dem entlebuchischen Banner 418 zu Felde gezogen waren. :m- yde Muthmaßungen über Trubs Zustand vor der gen Kl ost e rstiftu n g. kelt Obwohl es gewiß ist / daß das Trubgelände seine ckte erste / dieses Namens würdige Cultur / und dann auch M/ seine anwachsende Bevölkerung dem hier gestifteten Bene¬ den diktiner -Kloster zu verdanken hat / so mußte es gleich¬ die wohl / auch schon um Vieles früher / eine cheilweise / im dürftige Anbauung des Bodens und etwelche Anwohner nte. gegeben haben . Wer eigentlich die Ureinwohner gewesen/ ich- wann und woher sie gekommen waren / ist nicht zu erfor¬ und schen . Die Sage von ehemaligen Heiden / die aus dem iche Trubthale zum Götzentempel auf Würzbrunnen gewall- und fahrtet hätten / ist nicht zu berücksichtige » / weil man rter hier mit diesem Namen auch Zigeuner zu bezeichnen pfiegt/ der die sich nicht vor 1416 in der Schweiz einnisteten . Wohl mi¬ läßt man das zahlreiche Geschlecht der trubischen Wü- die theriche von einem rohen Soldaten aus Cäsars Ar¬ wn; mee abstammen / und will dieß mit ihrem Familienwape « / ^lich das einen römerähnlichen Krieger im Schilde führt/ 470 beweisen . Wer aber weiß / daß vor