Stenographisches Protokoll

24. Sitzung des Kärntner Landtages – 29. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 2. Feber 2006

Inhalt

Fragestunde (S. 2130) F-Klubs betreffend die Überprüfung aller Verträge der KABEG und der Landeskran- Aktuelle Stunde (S. 2147) kenanstalten mit den privaten Krankenver- Antragsteller: F-Klub sicherungen durch den Landesrechnungshof Thema: Endgültige Lösung der Kärntner Einstimmige Annahme (S. 2162) Ortstafelfrage durch ein Verfassungsgesetz des Bundes 1. Ldtgs.Zl. 265-2/29: Redner: Ing. Scheuch (S. 2147), Mag. Dr. Bericht und Antrag des Ausschusses für Kaiser (S. 2148), Mag. Grilc (S. 2149), Ho- Rechts-, Verfassungs-, Volksgruppen- und lub (S. 2150), Schwager (S. 2151), Lobnig Immunitätsangelegenheiten, Europa zur (S. 2152), Mag. Cernic (S. 2153), Regierungsvorlage betreffend die Vereinba- Lutschounig (S. 2154), Mag. Lesjak (S. rung zwischen dem Bund, den Ländern und 2155), Dr. Haider (S. 2156, 2159), Strauß den Gemeinden über eine Weiterführung (S. 2158) der stabilitätsorientierten Budgetpolitik (Österreichischer Stabilitätspakt 2005) ./. mit Vereinbarung Tagesordnung (S. 2160) Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S. Berichterstatter: Mag. Ragger (S. 2162) 2160) Redner: Holub (S. 2162), Schwager (S. 2163) Ldtgs.Zl. 255-4/29: Einstimmige Annahme (S. 2163) Prüfungsverlangen des Landtages vom 2.2.2006 auf Antrag von Abgeordneten des 2. Ldtgs.Zl. 99-4/29: F-Klubs betreffend die Überprüfung der Bericht und Antrag des Ausschusses für Gehälter der leitenden Landesbediensteten Wirtschaft, Finanzen, Infrastruktur, Wohn- durch den Landesrechnungshof bau und Verkehr betreffend Aichelburg Ka- Einstimmige Annahme (S. 2161) serne Wolfsberg – Sicherung des Vorkaufs- Zur Geschäftsordnung: Mag. Dr. Kaiser (S. rechtes durch das Land Kärnten 2161) Berichterstatter: Arbeiter (S. 2163) Redner: Trettenbrein (S. 2164), Schlagholz Ldtgs.Zl. 273-1/29: (S. 2164); Ing. Hueter (S. 2165), Holub (S. Prüfungsverlangen des Landtages vom 2166) 2.2.2006 auf Antrag von Abgeordneten des SPÖ-Klubs betreffend die Überprüfung des Einstimmige Annahme (S. 2167) Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds 3. Ldtgs.Zl. 245-3/29: durch den Landesrechnungshof Bericht und Antrag des Ausschusses für Einstimmige Annahme (S. 2161) Budget und Landeshaushalt, Tourismus und Zur Geschäftsordnung: Schwager (S. 2161); Bauwesen zur Regierungsvorlage betref- Überreichung einer Petition fend den Entwurf eines Gesetzes, mit dem Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S. das Tanzunterrichtsgesetz 1992 aufgehoben 2161) wird ./. mit Gesetzentwurf Ldtgs.Zl. 246-8/29: Prüfungsverlangen des Landtages vom Berichterstatter: Gritsch (S. 2167) 2.2.2006 auf Antrag von Abgeordneten des Redner: Mag. Lesjak (S. 2167); Lutschou- 2128 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

nig (S. 2167); Dipl.-Ing. Gallo (S. 2168), 8. Ldtgs.Zl. 95-7/29: Schlagholz (S. 2169) Anfragebeantwortung von Landeshaupt- Mehrheitliche Annahme der 2. und 3. Le- mann Dr. Haider zur schriftlichen Anfrage sung (F ja, SPÖ ja, ÖVP nein, Grüne ja; der Abgeordneten Mag. Lesjak betreffend Abg. Schwager ja) (S. 2170) Agenda 21 Zur Geschäftsordnung: Mag. Dr. Kaiser (S. Verlesung der schriftlichen Anfrage durch 2170) den Schriftführer (S. 2177) Ldtgs.Zl. 273-2/29: 9. Ldtgs.Zl. 228-7/29: Antrag von Abgeordneten des SPÖ-Klubs Anfragebeantwortung von Landeshaupt- betreffend Abhaltung einer Enquete „Ge- mann Dr. Haider zur schriftlichen Anfrage samtverkehrskonzept Kärnten“ der Abgeordneten Mag. Lesjak betreffend Einstimmige Annahme. (S. 2170) Fachhochschulen Verlesung der schriftlichen Anfrage durch 4. Ldtgs.Zl. 203-5/29: den Schriftführer (S. 2178) Bericht und Antrag des Ausschusses für Zur Geschäftsordnung: Holub (S. 2178) Budget und Landeshaushalt, Tourismus und Bauwesen zur Regierungsvorlage betref- 10. Ldtgs.Zl. 95-5/29: fend Österreichisches Rotes Kreuz, Lan- Anfragebeantwortung von Landeshaupt- desverband Kärnten, unentgeltliche Grund- mann Dr. Haider zur schriftlichen Anfrage stücksübertragung der Abgeordneten Mag. Lesjak betreffend Berichterstatter: Gritsch (S. 2171) Umsetzung der Lissabon-Strategie Einstimmige Annahme (S. 2171) Verlesung der schriftlichen Anfrage durch den Schriftführer (S. 2179) 5. Ldtgs.Zl. 270-2/29: Bericht und Antrag des Ausschusses für 11. Ldtgs.Zl. 184-4/29: Budget und Landeshaushalt, Tourismus und Anfragebeantwortung von Zweiter Landes- Bauwesen zur Regierungsvorlage betref- hauptmann-Stellvertreterin Mag. Dr. fend Grundverkauf aus EZ 308, GB 74526, Schaunig-Kandut zur schriftlichen Anfrage St. Donat der Abgeordneten Mag. Lesjak betreffend Frauenhandel und illegale Prostitution Berichterstatter: Willegger (S. 2171) Verlesung der schriftlichen Anfrage durch Einstimmige Annahme (S. 2172) den Schriftführer (S. 2181) 6. Ldtgs.Zl. 140-7/29: Zur Geschäftsordnung: Holub (S. 2183) Bericht und Antrag des Ausschusses für Familie, Soziales und Gesundheit, Genera- 12. Ldtgs.Zl. 217-3/29: tionen und Sport betreffend Anerkennung Anfragebeantwortung von Landesrat Dörf- einer Rettungsorganisation ler zur schriftlichen Anfrage des Abgeord- neten Mag. Grilc betreffend Unterführung Berichterstatterin: Warmuth (S. 2172) des Bahnüberganges Molzbichl Redner: Ing. Scheuch (S. 2172); Tauschitz Verlesung der schriftlichen Anfrage durch (S. 2172); Arbeiter (S. 2173) den Schriftführer (S. 2183) Einstimmige Annahme (S. 2173) 13. Ldtgs.Zl. 264-1/29: 7. Ldtgs.Zl. 95-6/29: Anfragebeantwortung von Landeshaupt- Anfragebeantwortung von Landesrat Ing. mann Dr. Haider zur schriftlichen Anfrage Rohr zur schriftlichen Anfrage der Abge- der Abgeordneten Mag. Lesjak betreffend ordneten Mag. Lesjak betreffend Agenda 21 Landesausstellung „Kärnten Wasser.reich“ Mündliche Beantwortung durch Landesrat Verlesung der schriftlichen Anfrage durch Ing. Rohr (S. 2177) den Schriftführer (S. 2184) 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2129

14. Ldtgs.Zl. 268-1/29: Lutschounig ja, Grüne nein; Schwager ja) Anfragebeantwortung von Landeshaupt- (S. 2176) mann Dr. Haider zur schriftlichen Anfrage Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Verfas- des Abgeordneten Holub betreffend Ein- sungs-, Volksgruppen- und Immunitäts- dämmung Gesetzesflut angelegenheiten, Europa Verlesung der schriftlichen Anfrage durch den Schriftführer (S. 2191) 2. Ldtgs.Zl. 274-1/29: Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des 15. Ldtgs.Zl. 164-3/29: F-Klubs betreffend zweisprachige Ortsta- Anfragebeantwortung von Landeshaupt- feln in Kärnten mann Dr. Haider zur schriftlichen Anfrage Zur Begründung der Dringlichkeit: Mag. der Abgeordneten Mag. Lesjak betreffend Ebner (S. 2196) Mütterpension Zur Dringlichkeit: Mag. Grilc (S. 2197) Verlesung der schriftlichen Anfrage durch Mag. Dr. Kaiser (S. 2198) den Schriftführer (S. 2193) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält 16. Ldtgs.Zl. 255-3/29: nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit Anfragebeantwortung von Landeshaupt- (F ja, SPÖ nein, ÖVP nein, Grüne nein; mann Dr. Haider zur schriftlichen Anfrage Abg. Schwager ja) (S. 2198) der Abgeordneten Mag. Lesjak betreffend Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Verfas- Personalkosten sungs-, Volksgruppen- und Immunitäts- Verlesung der schriftlichen Anfrage durch angelegenheiten, Europa den Schriftführer (S. 2194) 3. Ldtgs.Zl. 66-13/29: 17. Ldtgs.Zl. 217-5/29: Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des Anfragebeantwortung von Landesrat Dörf- F-Klubs betreffend Bezüge in den Landes- ler zur schriftlichen Anfrage des Abgeord- gesellschaften neten Schober betreffend Verkehrsinitiative Zur Begründung der Dringlichkeit: Mag. Süd Ragger (S. 2198) Verlesung der schriftlichen Anfrage durch Zur Dringlichkeit: Mag. Cernic (S. 2199) den Schriftführer (S. 2194) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit Mitteilung des Einlaufes (S. 2174) (F ja, SPÖ nein, ÖVP nein, Grüne nein; Abg. Schwager ja) (S. 2199) A) Dringlichkeitsanträge Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Verfas- sungs-, Volksgruppen- und Immunitäts- Behandlung von Dringlichkeitsanträgen gemäß § angelegenheiten, Europa 46 Abs. 3 K-LTGO: 4. Ldtgs.Zl. 246-9/29: 1. Ldtgs.Zl. 195-2/29: Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des F-Klubs betreffend Verträge der Kranken- F-Klubs betreffend Volksbefragung anstalten mit privaten Versicherungsträgern Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing. Zur Begründung der Dringlichkeit: Willeg- Scheuch (S. 2174) ger (S. 2200) Zur Dringlichkeit: Mag. Grilc (S. 2175), Zur Dringlichkeit: Arbeiter (S. 2200) Mag. Dr. Kaiser (S. 2175) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S. nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit 2176) (F ja, SPÖ nein, ÖVP nein, Grüne nein; Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält Abg. Schwager nein) (S. 2201) nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit Zuweisung: Ausschuss für Familie, Soziales (F ja, SPÖ nein, ÖVP nein außer Abg. und Gesundheit, Generationen und Sport 2130 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

5. Ldtgs.Zl. 27-5/29: Abg. Schwager ja) (S. 2202) Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Verfas- F-Klubs betreffend Wiedereingliederung sungs-, Volksgruppen- und Immunitäts- der Landesspitäler in die Verwaltung des angelegenheiten, Europa Landes B) Anträge von Abgeordneten (S. 2202) Zur Begründung der Dringlichkeit: Mag. Ragger (S. 2201) C) Schriftliche Anfragen (S. 2204) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit D) Petitionen (S. 2205) (F ja, SPÖ nein, ÖVP nein, Grüne nein;

Beginn: Donnerstag, 2.2.2006, 09.03 Uhr Ende: Donnerstag, 2.2.2006, 14.13 Uhr

Beginn der Sitzung: 09.03 Uhr

V o r s i t z: Erster Präsident Dipl.-Ing. Landwirtschaftlichen Fachschule Eberndorf Freunschlag, Zweiter Präsident Ferlitsch, unter Begleitung von Frau Direktor Iglauer hier. Dritter Präsident Lobnig Seien Sie herzlich begrüßt! (Beifall im Hause.) Und auch Schülerinnen und Schüler der HBLA A n w e s e n d: 35 unter Begleitung von Frau Dr. Ra- E n t s c h u l d i g t: Abg. Gunzer gossnig. Auch Sie sind herzlich begrüßt und ich A m R e g i e r u n g s t i s c h: Landeshaupt- hoffe, (Beifall im Hause.) Sie haben eine interes- mann Dr. Haider, Erster Landeshauptmann- sante Sitzung. Stellvertreter Dr. Strutz, Zweite Landeshaupt- Entschuldigt für heute hat sich der Herr Land- mann-Stellvertreterin Mag. Dr. Schaunig- tagsabgeordnete Albert Gunzer. Der Landtag ist Kandut, Landesrat Dr. Schantl, Landesrat beschlussfähig. Ich möchte nachtragen: Der Herr Dörfler, Landesrat Ing. Rohr, Landesrat Abgeordnete Ing. Hueter hat vorgestern seinen Mag. Dr. Martinz; Landesamtsdirektor Dr. Geburtstag gefeiert. Ich darf Ihnen meine herz- Sladko lichsten Glückwünsche übermitteln. (Beifall im Hause.) Schriftführer: Direktor Mag. Weiß Ich begrüße natürlich auch die Mitglieder der Landesregierung. Anwesend derzeit Herr Lan- desrat Dörfler, Herr Landesrat Dr. Schantl und Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Herr Landesrat Dr. Martinz. Ich begrüße auch Freunschlag (F): die Damen und Herren des Amtes der Kärntner Dipl. -Ing. Freunschlag Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Ich Landesregierung sowie die Bundesräte, die heute begrüße Sie zur 24. Sitzung des Kärntner Land- vollzählig erschienen sind. Seien Sie herzlich be- tages und eröffne diese. Ich begrüße auch sehr grüßt! herzlich die Anwesenden auf der Zuhörertribü- Und somit kommen wir zum ersten Punkt unse- ne. Es sind heute Schülerinnen und Schüler der rer Tagesordnung, zur

Fragestunde

Ich rufe die 1. Anfrage auf Ich bitte, die Anfrage zu stellen! Dipl.-Ing. Freunschlag

1. Ldtgs.Zl. 186/M/29: Anfrage des Ab- Abgeordneter Trettenbrein (F): geordneten Trettenbrein an Landes- Trettenbrein rat Dr. Schantl Herr Präsident! Herr Landesrat! Neben der posi- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2131 Trettenbrein tiven Entwicklung des LKH-Wolfsberg gibt es führt hat, hat sich nun privat im Lavanttal nie- aber auch immer wieder negative Schlagzeilen. dergelassen und wird – so wie es mir mitgeteilt wurde – voraussichtlich auch einen Kassenver- Ich frage Sie daher, Herr Landesrat: Was werden trag bekommen und damit werden diese Leis- Sie unternehmen, um die Schließung der Gefäß- tungen auch allen zugänglich. chirurgie in Wolfsberg zu verhindern? Trettenbrein Das LKH-Wolfsberg wird weiterhin eine An- laufstelle für Gefäßpatienten sein und wird diese Landesrat Dr. Schantl (SPÖ): vom LKH-Wolfsberg von der Allgemeinchirur- gie betrieben. (Beifall von der SPÖ-Fraktion.) Dr. Schantl Dr. Schantl Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Ab- geordnete! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuhörer! Die Gefäßchirurgie in der Abteilung für Gefäß- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. chirurgie ist im LKH-Wolfsberg in der Abtei- Freunschlag (F): lung für Allgemeinchirurgie gelagert und diese Dipl. -Ing. Freunschlag Abteilung hat nach wie vor Bestand. Die gefäß- Damit, meine Damen und Herren, ist die 1. An- frage erledigt. Wir kommen zur 2. Anfrage. chirurgischen Eingriffe, die bisher im LKH- Wolfsberg durchgeführt wurden, werden zu ei- nem Großteil auch weiterhin durchgeführt. Es ist 2. Ldtgs.Zl. 187/M/29: Anfrage des Ab- so, dass im Leistungssegment der Angiologie geordneten Zellot an Landesrat Mag. und Gefäßchirurgie eine Entwicklung eingeleitet Dr. Martinz wurde, dass durch eine Zentralisierung die arte- riellen Eingriffe im LKH-Klagenfurt in Zukunft Ich bitte, die Anfrage zu stellen! Dipl.-Ing. Freunschlag durchgeführt werden sollten. Diese Zentralisie- rung wird jetzt dazu führen, dass spezielle, ein- zelne spezielle Untersuchungen – nämlich By- Abgeordneter Zellot (F): pass-Operationen – ins LKH-Klagenfurt verla- Zellot Sehr geehrter Herr Landesrat! Können Sie aus- gert werden und Gefäßeingriffe – wie Venenope- schließen, dass aus den Mitteln des Landwirt- rationen – weiterhin im LKH-Wolfsberg durch- schaftsreferates oder des Jugendreferates, eine geführt werden. (Beifall von der SPÖ-Fraktion.) Dr. Schantl Artikelserie über die Jagd an der Kärntner Ta- geszeitung finanziert bzw. finanziell unterstützt wird? Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Zellot Freunschlag (F):

Dipl. -Ing. Freunschlag Wird seitens der Sozialdemkratischen Fraktion Landesrat Mag. Dr. Martinz (ÖVP): Dr. Martinz eine Zusatzfrage gewünscht? – Seitens der Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Lie- ÖVP? – Das ist nicht der Fall. Dann hat der An- be Zuhörer! Ich kann das ausschließen, da die fragesteller noch eine Zusatzfrage. Ich bitte, sie Jagdserie aus dem Jagdreferat bezahlt wurde. Ich zu stellen! Dipl.-Ing. Freunschlag kann aber und muss – und tue das gerne – hinzu- fügen, warum wir diese Serie gestartet haben. Wie wir wissen, ist die Jagd aus der Kärntner Abgeordneter Trettenbrein (F):

Trettenbrein Verwaltung mit 1.1.2005 ausgegliedert worden. Ja, Herr Landesrat! Wenn alles positiv ist und Es gibt nach einem Jahr eine sehr erfolgreiche alles so bleibt, dann frage ich Sie: Warum bietet Bilanz zu legen, da diese Jagdausgliederung eine der Gefäßchirurg Dr. Klaus Mayer, der bis dato Erfolgsgeschichte, vor allem für die Jäger selbst im Krankenhaus tätig war, seine Dienste jetzt war, für die Selbstverwaltung. Es kam die Orga- nisation in die Bezirke neu über die Bezirksjä- Tprivatrettenbrein in der Ordination des Dr. Pressl an? germeister mit den Hegeringen. Es ist also ins- gesamt ein Projekt gewesen, das sehr lange vor- Landesrat Dr. Schantl (SPÖ): bereitet wurde und das für die Jägerschaft jetzt Dr. Schantl als Erfolgsgeschichte zu präsentieren ist. Und Dr. Mayer, der bis dato die Untersuchungen und natürlich muss man darüber auch berichten. auch Operationen im LKH-Wolfsberg durchge- 2132 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Dr. Martinz

Es ist ja auch wichtig, dass die Öffentlichkeit beitstitel Genussland Kärnten“ Inserate geschal- weiß, worum es dabei geht und vor allem, weil ten. wir auch immer wieder doch zur Kenntnis neh- Aus welchem Budget wurden diese finanziert? Vouk men müssen, dass die Jagd, die Jagdausübung, in gewisser Weise auch im Spannungsfeld der Ge- sellschaft steht. Wir kennen die Diskussionen, Landesrat Mag. Dr. Martinz (ÖVP): Hegemaßnahmen, speziell wenn man den heuri- Dr. Martinz Wie ja wirklich als wesentliches Element der gen Winter zum Beispiel hernimmt als aktuelle Weiterentwicklung für unsere Landwirtschaft zu Information, die wir sehr massiv auch seitens erkennen ist und wie auch die Politik des Land- des Jagdreferates versuchen, nicht nur Jägern wirtschaftsreferates – und damit auch meine sondern auch Richtung Öffentlichkeit, zu bilden, Politik – für die kommenden Monate als weiterzubringen. Irrsinnige Schneemengen, gro- Schwerpunkt festgelegt wurde, ist es die Genuss- ße Kälte ist zum Beispiel etwas, was wir jahre- region, ist es das Genussland Kärnten, ist: Wie lang in der Form schon nicht mehr hatten. Und können wir Kärnten für die Genießer sozusagen der Tierschutz, auch der Wildtierschutz in dem präsentieren und auch entsprechend weiterent- Sinn, muss hier entsprechend gefordert werden. wickeln? Genussland: Wir haben drei Genussre- Wir haben vieles vorgehabt oder wir haben im gionen. Zur Erinnerung: Das Gailtal, wir haben letzten Jahr was die Jägerschaft betrifft vieles das Gurktal und das Lavanttal, wo dieses Projekt erledigt, auch auf dem legistischen Wege. Da „Genussregionen“, das ja von Minister Pröll erinnern wir uns an die Debatte rund um die österreichweit gestartet wurde, von uns sofort Hochsitze, an die Fütterungsbestimmungen, an übernommen wurde, weil es genau zusammen- die ökologischen Maßnahmen, an die Harmoni- läuft auch mit unseren Vorstellungen, wie wir sierung der Jagdgesetze, die vor allem mit unse- die Kärntner Landwirtschaft und die Kärntner ren Nachbarländern Steiermark und Produkte entsprechend auch präsentieren, ver- geführt werden; die EU-Diskussion um die kaufen und an den Konsumenten bringen kön- Raufußhühner, die Diskussion um die Probleme nen. der Wildschweine. Also, alles Themen der Jagd, Hier haben wir uns sehr breit auch mit den Themen, die nicht nur die Jäger alleine interes- landwirtschaftlichen Fachschulen unterhalten, sieren, sondern natürlich auch viele in der Öf- wie wir die Landwirtschaft für die nächsten Jah- fentlichkeit, die mit Tierschutz befasst sind, oder re fit machen können und wie wir die Landwirt- denen Tierschutz am Herzen liegt. Und aus die- schaft absichern und wettbewerbsfähig machen sen Gründen ist diese Jagdserie entstanden. Und können. Und ich bin absolut von einer Positio- selbstverständlich ist dies eine Serie, die gut und nierung als Genussland überzeugt. Wir haben wichtig ist und die auch dazu beitragen soll, dass hier viele Spitzenprodukte, Weltspitzenprodukte, das Verständnis zwischen Jäger, Jägerschaft und die man nur in Kärnten bekommt und die ein- Gesellschaft damit verbessert wird. (Beifall von fach mit höchsten Umweltauflagen, Hygiene- der ÖVP-Fraktion.) Dr. Martinz standards, Lebensmittelauflagen, hergestellt und mit bester Qualität von unseren Bauern produ- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. ziert werden und sozusagen auf den Markt kommen. Ein Problem dabei ist in gewisser Freunschlag (F): Weise der Weg, die Kette vom Produzenten über Dipl. -Ing. Freunschlag Wird seitens der Sozialdemokratischen Fraktion den Handel, über die Gastronomie zum Konsu- eine Zusatzfrage gestellt? – Herr Abgeordneter menten zu finden, zu schließen. Deshalb diese Initiative, Kärnten insgesamt als „Genussland Dipl.Vouk,-Ing. Freunschlag bitte sie zu stellen! Kärnten für Genießer“ sozusagen sichtbarer, einfacher und für den Konsumenten zu- Abgeordneter Vouk (SPÖ): gänglicher zu machen. Deshalb diese Genuss- Vouk Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Kolleginnen landinitiative. Ich darf auch hinzufügen, dass wir und liebe Kollegen! Liebe Zuhörerinnen! Liebe auch heuer wieder drei Regionen zu Genussregi- Zuhörer! Sehr geehrter Herr Landesrat! Im Jahre onen erklären werden, und das sozusagen wei- 2005 wurden von Ihnen flächendeckend in nam- terentwickeln, um hier auch andere Teile, andere haften Kärntner Medien unter dem Titel „Ar- Bereiche in Kärnten zu diesem Projekt hinzu- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2133 Dr. Martinz schließen können. Und aus dieser ganzen Initia- creme von Mc Donald’s ausschließlich für Ös- tive heraus kommt natürlich die Unterstützung terreich und große Teile von Italien, also auch auch für die vielen Feste – es ging ja da zum für den Export, von der Bergland hergestellt Beispiel um die vielen Feste auch im Rahmen wird. Ein Exclusivvertrag, der möglich war, weil des Heimatherbstes – um hier auch aufmerksam Bergland einen hervorragenden Hygienestandard zu machen auf die jeweiligen Spitzenprodukte in hat. Bergland hat sich in der Konkurrenz durch- der jeweiligen Region zum Anlass des jeweili- gesetzt - man kann sich das vorstellen – wahr- gen Festes. Ob das das Glocknerlamm ist oder scheinlich europaweit! (Abg. Ing. Scheuch: Dem die Fischfeste oder die Gurktaler Feste, also da Lutschounig sein Leberkäse ist mir lieber!) Ich haben wir eine ganz, ganz lange Liste, die auch denke, es ist ein wirtschaftlicher Nutzen, wenn ganz wesentlich für den Tourismus eine wichtige unsere Berglandmilch auch bei Mc Donald’s Bedeutung haben, die auch ganz wesentlich für Eingang gefunden hat. Das enttäuscht mich den Einheimischen wichtig sind, damit das Hin- auch, weil du bist ja auch in Österreich im Bun- finden, das leichtere Finden zu unseren Genuss- desparlament gesessen: Da wirst du auch wissen, regionen damit gegeben ist und verbessert wird. dass Mc Donald’s ein wesentlicher Abnehmer Und diese ganze Initiative schließt sich an dieser auch auf dem lokalen Fleischsektor ist, wo auch Genussland-, Genussregioneninitiative an. Des- unsere Rindfleischproduktionen ganz wesentlich halb ist daraus auch diese Serie entstanden. - dank der Superqualität, die wir haben! – im Danke! Supersegment des Mc Donald’s Eingang findet. Dr. Martinz So gesehen, aus wirtschaftlicher Sicht müssen wir, und das ist meine Hauptaufgabe auch als Abgeordneter Zellot (F): Agrarreferent, darauf schauen, dass unsere Zellot Landwirte ihre Spitzenprodukte auch zu besten Geschätzter Herr Landesrat, ich werde ein bis- Preisen entsprechend gut verkaufen können. serl konkreter meine Zusatzfrage stellen, dann Deswegen bin ich völlig auf der Seite, wenn es werde ich natürlich von Ihnen auch eine Antwort gelingt, solche Abnehmer zu finden. Deshalb bekommen. Herr Landesrat, es ist in Form dieser finde ich wirklich nichts Schlechtes dran. Agrarmesse sehr viel Werbung gemacht worden, in positivem Sinne. Kärnten ist ein Bundesland, Zur Beantwortung der Frage vorher, vielleicht das bei allen Messen, die hier stattfinden, immer noch: Es ist dies aus dieser Genussregionen- eine Steigerung hat. Das war auch bei der „Agr- Kampagne unterstützt worden, um das zu be- armesse“ der Fall. Mir ist aufgefallen, dass es antworten. Deshalb bitte ich, das auch aus dieser hier einige Werbeprospekte gegeben hat. Vor Sicht als Agrarreferent zu sehen und nicht als allem war ein Werbeprospekt, wo auf der Vor- Mc Donald’s das … (Lärm im Hause) Ja, damit derseite der Herr Landesrat Martinz drauf war: habe ich das beantwortet. Aber ich denke, dass „Er ist auf der Messe für Sie da.“ Auf der Rück- unsere Landwirte jeden Weg finden und suchen seite war eine komplette Werbung von Mc Do- müssen, um ihre guten Produkte zu besten Prei- nald’s. sen an den Konsumenten zu bringen. Danke! (Beifall von der ÖVP-Fraktion) Ich frage Sie, Herr Landesrat: Werden Sie Mc Dr. Martinz Donald’s auch in die Genussregionen Kärntens miteinbeziehen? (Lärm im Hause) Zellot Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Freunschlag (F):

Dip l.-Ing. Freunschlag Landesrat Mag. Dr. Martinz (ÖVP): Danke, damit ist die Anfrage beendet. Inzwi- Dr. Martinz Es enttäuscht mich zutiefst, dass du, lieber Ab- schen sind weitere Regierungsmitglieder einge- geordneter, nicht weißt, dass zum Beispiel Mc langt: Ich begrüße Herrn Landeshauptmann Dr. Donald’s ein wesentlicher Abnehmer der Berg- Haider, Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin landmilch ist, dass die Berglandmilch ein wirkli- Dr. Schaunig-Kandut und Herr Landesrat Ing. ches Paradeunternehmen für unsere Landwirt- Rohr! Seien Sie alle im Kärntner Landtag herz- schaft in Unterkärnten ist und von ganz wesent- lich begrüßt! licher wirtschaftlicher Bedeutung für die Milch- Wir kommen nun zur 3. Anfrage: wirtschaft ist. Zum Beispiel ist diese Supereis- 2134 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Dipl.-Ing. Freunschlag

3. Ldtgs.Zl. 188/M/29: noch nicht ausreichend beantwortet, sodass wir Anfrage der Abgeordneten Mag. diese Frage gerichtet haben. Diese Antworten Trodt-Limpl an Landeshauptmann sind jetzt eingetroffen. Wir werden uns in der Dr. Haider nächsten und übernächsten Regierungssitzung mit diesem Thema befassen. Es wird auch Auf- Ich bitte, die Anfrage zu stellen! Dipl.-Ing. Freunschlag gabe der Landesregierung sein, zu sagen, ob sie mit den Überlegungen zu den Alternativen ein- verstanden ist. (Beifall von der F-Fraktion) Dr. Haider Abgeordnete Mag. Trodt-Limpl (F):

Mag. Trodt-Limpl Geschätzter Herr Präsident! Hohes Haus! Werte Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Damen und Herren auf der Tribüne! Ich habe eine Anfrage an unseren Landeshauptmann Dr. Freunschlag (F): Dipl. -Ing. Freunschlag Jörg Haider, und zwar: Wie ist der letzte Stand Wird seitens der Sozialdemokratischen Fraktion des Fachhochschulkonzeptes? Mag. Trodt-Limpl eine Zusatzfrage gewünscht? – Das ist nicht der Fall. Seitens der ÖVP hat der Abgeordnete Tau-

Dipl.schitz-Ing. Freunschlag eine Zusatzfrage. Ich bitte, sie zu stellen! Landeshauptmann Dr. Haider (F):

Dr. Haider Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Am 25. Oktober hat sich das Kollegium Abgeordneter Tauschitz (ÖVP): Tauschitz der Landesregierung mit dem Thema der Neu- Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, sind Sie strukturierung der Fachhochschule befasst und nun für die Zentralisierung der Fachhochschul- hat folgenden Beschluss gefasst: „Das Kollegi- standorte in Klagenfurt oder nicht? (Abg. um der Kärntner Landesregierung fordert die Lutschounig: In Villach!) Geschäftsführung des Technikums Kärnten Ge- Tauschitz meinnützige Privatstiftung auf, binnen Jahres- frist ein ausfinanziertes zukunftsfestes Konzept Landeshauptmann Dr. Haider (F): betreffend das Fachhochschulwesen in Kärnten Dr. Haider vorzulegen.“ Ich stimme Ihnen zu in Ihrer Fragestellung: Ich bin für die Zentralisierung am Fachhochschul- Am 6. Dezember des vergangenen Jahres wurde standort Klagenfurt, was den gesamten Bereich vom Vorstandsvorsitzenden der Fachhochschule der medizinischen Sozialberufe betrifft. (Beifall Technikum Kärnten im Rahmen einer Ausspra- von der F-Fraktion) che angekündigt, dass es ein Gesamtkonzept Dr. Haider geben werde, das kurzfristig vorgelegt wird. Diese Unterlagen wurden uns am 9. Jänner des heurigen Jahres vorgelegt. Der Landesamtsdirek- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. tor wurde mit der Koordination bzw. der Vorbe- Freunschlag (F): Dipl. -Ing. Freunschlag reitung dieses Konzeptes für die Regierungssit- Wünscht die Anfragestellerin noch eine Zusatz- zung betraut. Es gab dabei eine Reihe von offe- frage? – Bitte, sie zu stellen! nen Fragen. Dieser Fragenkatalog wurde der Dipl.-Ing. Freunschlag Fachhochschule mit der Einladung übermittelt, das zu detaillieren. Da geht es also um die Frage Abgeordnete (F): der Finanzierung, wenn Standorte verlagert wer- Mag. Trodt-Limpl Mag. Trodt-Limpl den. Da geht es um die Frage der Fächerauftei- Herr Landeshauptmann, Sie sind ein Mann mit lung: Was für ein Schwerpunkt ist in Kla- Weitblick, (LH Dr. Haider: Ja! – Heiterkeit im genfurt? Welcher Schwerpunkt ist in Villach? Hause.) und mich würde Ihre persönliche Mei- Da geht es auch um die Frage der Alternativen nung für die Zukunft der Fachhochschulen, für für die Fachhochschulstandorte, die im Falle die zukünftige Entwicklung, interessieren. Wie einer Konzentration dann nicht mehr Fachhoch- sehen Sie die zukünftige Entwicklung der Fach- schule existieren sollten. hochschulen in Kärnten? Mag. Trodt-Limpl Diese vier Punkte sind auch im Konzept bisher 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2135

Landeshauptmann Dr. Haider (F): wenn man den Standort der Fachhochschule in Dr. Haider Spittal nach Villach konzentrieren will. Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Ich glaube, das Wesentliche auch an der jetzigen Diskussion ist, Ich denke, das hat die Landesregierung mit den dass Kärnten über 1.200 Studenten vom Bund Bürgermeistern vereinbart. Da ist sozusagen eine genehmigt bekommen hat und damit auch die Vereinbarung getroffen, und wir haben daher die pro Student zur Verfügung stehende Unterstüt- Verpflichtung, diese Vorgangsweise, es müsse zung aus Bundesmitteln sichergestellt ist, dass Alternativen geben, bevor ein Konzept umge- wir aber derzeit nur an die 900 bis 1.000 Studen- setzt wird, auch so einhalten. (Beifall von der F- Fraktion) ten erreichen. Das heißt, dass bei uns die Fach- Dr. Haider hochschule durch die Dezentralisierung offen- kundig ein relativ teures Unternehmen ist, die Gemeinden belastet und das Land über Gebühr Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. belastet. Daraus ist die Diskussion entstanden: Freunschlag (F): Ist die Dezentralisierung die Ursache, dass wir Dipl. -Ing. Freunschlag die Studentenzahlen nicht erreichen, um damit Damit, Hohes Haus, ist die 3. Anfrage beantwor- tet. – Wir kommen zur 4. Anfrage: auch die Bundesförderung voll auszuschöpfen? Denn wenn Sie sich die anderen Bundesländer anschauen, dann haben die am gesamten Mittel- aufkommen für die Fachhochschule etwa einen 4. Ldtgs.Zl. 189/M/29: Anteil von 60 %, den der Bund trägt, und von 40 Anfrage des Abgeordneten Dipl.-Ing. %, was auf Gemeinden und Land entfällt. Bei Gallo an Landesrat Dr. Schantl uns ist es umgekehrt. Bei uns zahlt das Land den Ich ersuche, die Anfrage zu stellen! höchsten Prozentsatz, dann die Gemeinden. Der Dipl.-Ing. Freunschlag Bund ist etwa mit 38 % beteiligt, weil wir zu niedrige Studentenziffern haben und daher die Abgeordneter Dipl.-Ing. Gallo (F): Förderungen, die uns eigentlich zur Verfügung Dipl. -Ing. Gallo stünden, nicht ansprechen können. Um dieses Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Thema dreht es sich. Landeshauptmann! Hohes Haus! Liebe Besuche- Wenn wir jetzt glauben, dass die Zentralisierung rinnen und Besucher! Sehr geehrter Herr Lan- – das haben die Landesregierung und auch ich desrat Dr. Wolfgang Schantl! In Kärnten gibt es, persönlich in der Öffentlichkeit immer vertreten gesetzlich normiert und abgesichert, eine Kärnt- – die Chance ist, dass wir ein universitäres Ge- ner Gesundheitsplattform. Diese hat also offizi- füge, einen Campus, zustande bringen und damit ellen Charakter. Dazu gesellt sich seit einigen auch für Studenten es attraktiver machen, in Wochen eine weitere Gesundheitsplattform mit Kärnten zu studieren, dann würde das bedeuten, dem schönen Namen „Xanios“. Das „X“ hat dass wir mit der Steigerung der Studentenquote gewiss eine Berechtigung. Von der Mathematik auch mehr Geld zur Verfügung haben. Das ist wissen wir: „X“ steht für Unbekannte. Das gilt eigentlich momentan das Thema – aber wir kön- auch hier. – Diese Gesundheitsplattform hat den nen das so lange nicht umsetzen, so lange es Start mit sehr aggressiven Werbemethoden hin- nicht wirklich verbindliche gute Alternativen für gelegt, und zwar in Wohlgefühl vermittelnder die dann nicht mehr in Frage kommenden Fach- Verpackung, beispielsweise einem Adventka- hochschulstandorte gibt. Beispielsweise ist für lender, wo am 15. Dezember bereits ein Start- Feldkirchen in Diskussion: Wenn Feldkirchen guthaben für eine Therapiesitzung angeboten kein Fachhochschulstandort ist, weil etwa die worden ist - auf der Rückseite der Herr Landes- Gesundheitsberufe und Sozialberufe in Kla- hauptmann -, sodass dem Ganzen wieder einmal genfurt konzentriert werden, dann wäre auch für ein offizieller Charakter, täuschenderweise, ver- Feldkirchen allenfalls die Errichtung der Berufs- liehen worden ist. Die Patienten fühlen sich aber schule für Tourismus nicht in Villach sondern in getäuscht, denn immerhin wird auch auf der Feldkirchen in Diskussion. Selbiges Thema stellt Homepage von einer „europaweiten medizini- sich für Spittal. Es muss also für das „Spittl“ schen Revolution“ gesprochen. (Abg. Vouk: auch eine andere Verwendung gefunden werden, Frage!) Aus dem – nur Geduld, Herr Kollege Vouk, ich habe eine Seite Zeit; die Frage 2136 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Dipl.-Ing. Gallo kommt! (Abg. Mag. Kaiser: Nur eine Seite1! – Abgeordneter Dipl.-Ing. Gallo (F): Lärm und Bemerkungen im Hause.) Immerhin Dipl. -Ing. Gallo könnten sich … Nein, mit der Gesundheit ist Herr Landesrat, wenn Sie sagen, dass es keine nicht zu spaßen, weil es gibt Patienten, die sich Verwechslungsmöglichkeiten gibt: Warum be- getäuscht fühlen können, beispielsweise, wenn antworten Sie dann seit Wochen einen Brief der ein MS-Patient meint, in 30 Minuten kann er Selbsthilfe Kärnten, der in diese Richtung geht, nicht? eine Heilung erfahren. (Vorsitzender, das Glo- Dipl.-Ing. Gallo ckenzeichen gebend: Bitte, die Anfrage zu stel- len!) Die Ärztekammer hüllt sich in Schweigen. Landesrat Dr. Schantl (SPÖ):

Ich frage daher Sie, Herr Landesrat: Was haben Dr. Schantl Sie zur Wahrung der Patientensicherheit unter- Die Selbsthilfe Kärnten hat, nachdem da eine nommen, um nachteilige Verwechslungen zu grundsätzliche unterschiedliche Zielsetzung ist, vermeiden, weil seit Dezember 2005 neben der auch hier keine Verwechslungsmöglichkeit. Dr. Schantl offiziellen Kärntner Gesundheitsplattform die bisher unbekannte neue Gesundheitsplattform Xanios auch in Kärnten eine „europaweite medi- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. zinische Revolution“ gestartet hat? Dipl.-Ing. Gallo Freunschlag (F):

Dipl. -Ing. Freunschlag Hohes Haus! Damit haben wir die 4. Anfrage erledigt. – Wir kommen zur 5. Anfrage: Landesrat Dr. Schantl (SPÖ):

Dr. Schantl Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Ab- geordneter! Hohes Haus! Werte Zuhörer! Die 5. Ldtgs.Zl. 190/M/29: Wahrung der Patientensicherheit ist durch nach- Anfrage des Abgeordneten Tauschitz haltige Verwechslungen eigentlich nicht gege- an Landeshauptmann Dr. Haider ben. Wie Sie sicher wissen, ist es ja so, dass die Gesundheitsplattform Kärnten eine grundsätzlich Er hat mir mitgeteilt, aber ich habe geglaubt, er andere Zielsetzung hat und Aufgaben hat: die wird mir das kurz sagen. Ich bitte, ihn zu holen, Genehmigung eines Voranschlages, die Erlas- wenn er schon eine Anfrage stellt, dass er mir sung von Richtlinien, anzuweisendes leistungs- das auch hier offiziell mitteilt! Es ist die Anfrage orientiertes Finanzierungssystem, Erteilung von 5 aufgerufen. (Abg. Tauschitz, ins Plenum tre- Zustimmung zu Investitionsvorhaben, Investiti- tend: Vom Pult aus? – Abg. Tauschitz: Sehr onszuschüsse für die Krankenanstaltenträger. geehrter Herr Präsident, ich ziehe die Anfrage zurück!) Das andere ist eine Gesundheitsplattform, die Dipl.-Ing. Freunschlag alternativmedizinische Geräte vertreibt, die Pati- enten direkt anspricht und dadurch eine ganz andere Zielsetzung hat. Hier ist daher keine Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Verwechslung gegeben. (F): Dr. Schantl Freunschlag Dipl. -Ing. Freunschlag Die Anfrage wurde zurückgezogen. Damit ist Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. diese auch erledigt. Wir kommen zur Anfrage 6: Freunschlag (F): Dipl. -Ing. Freunschlag Wird seitens der Sozialdemokratischen Partei eine Zusatzfrage gewünscht? - Das ist nicht der 6. Ldtgs.Zl. 191/M/29: Fall. Seitens der ÖVP? – Auch nicht. Dann hat Anfrage der Abgeordneten Warmuth der Anfragesteller noch eine Zusatzfrage. Ich bitte, sie zu stellen! an Zweite Landeshauptmann-Stell- Dipl.-Ing. Freunschlag vertreterin Mag. Dr. Schaunig- Kandut Ich bitte, sie zu stellen! Dipl.-Ing. Freunschlag 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2137

Abgeordnete Warmuth (F): beiterinnen und Mitarbeiter im Pflegebereich. Warmuth Wir haben das heuer erweitert um eine Studie, Hohes Haus! Geschätzte Frau Sozialreferentin! um die Frage: Wie ist die Lebenssituation, wie Ich frage Sie nun als Frauenreferentin. Wie hoch ist die Arbeitssituation der Mitarbeiterinnen und sind die Ausgaben für Werbung, PR und Inserate Mitarbeiter in der Pflege? Und darauf aufbauend für Veranstaltungsankündigungen in Ihrem Re- arbeiten wir gemeinsam mit dem Gesundheitsre- ferat? Warmuth ferenten an einer Möglichkeit, Gesundheitsvor- sorge jetzt nicht nur für Betreute zu machen, sondern auch für die BetreuerInnen vor Ort, Zweite Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. denn das ist ganz ein wichtiges Element. Und Dr. Schaunig-Kandut (SPÖ): der vierte Bereich, den wir öffentlich beworben Mag. Dr. Schaunig-Kandut und angekündigt haben, ist: „Der Tag der offe- Frau Abgeordnete! Ich habe eine Aufstellung nen Tür“, wo wir ebenfalls unterschiedliche von meiner Abteilung bezüglich Inserate für Beratungs- und Leistungsangebote des Sozialre- Veranstaltungsankündigungen bekommen. Wir ferates öffentlich präsentiert haben. haben im abgelaufenen Jahr die Behinderten- fachtagung beworben, eine ganz tolle Veranstal- Die Gesamtkosten für die Ankündigungen belie- tung, die weit über die Grenzen Kärntens hinaus fen sich auf 21.870,-- Euro und ich bin mir si- österreichweites Interesse hervorgerufen hat, cher, dass Sie als Abgeordnete, die auch das ganz einfach deshalb, weil wir zum ersten Mal Budget beschließt, mich sehr für die sparsame auch eine sehr starke Miteinbeziehung betroffe- Gebarung meines Referates in diesem Bereich ner Menschen forciert haben, also einen integra- loben werden. (Abg. Lutschounig lacht dazu. – Beifall von der SPÖ-Fraktion.) tiven Ansatz. Für mich sehr erfreulich, dass im Mag. Dr. Schaunig-Kandut Rahmen dieser Veranstaltung von den betroffe- nen Personen die Möglichkeit zur Artikulation ihrer Wünsche und zur Diskussion auch sehr Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. stark genutzt worden ist. Und in Nachbereitung Freunschlag (F): dieser Veranstaltung haben wir schon die ent- Dipl. -Ing. Freunschlag sprechenden Initiativen, um zum Einen die Wird seitens der SPÖ-Fraktion eine Zusatzfrage Nachfolgeveranstaltung für das heurige Jahr gewünscht? – Bitte, Frau Abgeordnete Dr. Prett- ner, sie zu stellen! vorzubereiten und zum Anderen, die Wünsche Dipl.-Ing. Freunschlag der Betroffenen – was vor allem den Wohnbe- reich betroffen hat – auch in die politische Reali- tät umzusetzen. Abgeordnete Dr. Prettner (SPÖ): Dr. Prettner Der zweite Bereich, der auch öffentlich angebo- (Abg. Lutschounig: Der Lohn wird nicht lange ten wurde, ist das Spielefest der Kinder- und auf sich warten lassen!) Geschätzter Herr Präsi- Jugendanwaltschaft. Der Hintergrund des Spiele- dent! Hohes Haus! Ich habe eine Zusatzfrage an festes war es, dass wir in ganz Kärnten eine breit die Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin. Ist angelegte Aktion gemacht haben, wo wir auf es Ihnen bekannt, wie hoch die Repräsentations- Kinder rechtlich hingewiesen haben, wo ein kosten in den anderen Referaten, beispielsweise wunderschöner Märchenwettbewerb mit Jugend- Kulturreferat, Straßenbau oder Tourismusreferat lichen gemacht wurde, die dann letztendlich sind und würden Sie es als sinnvoll empfinden, auch eine Preisverleihung bekommen haben, die eine generelle Höchstgrenze für PR- und Marke- zum Thema „Kinderrechte“ ihre Ideen beigetra- tingzwecke in diesen Referaten einzuziehen? gen haben und wirklich mit ganz toller Phantasie (Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Wenn, dann in allen!) Ja, und mit ganz tollen Werken in kindgerechter in allen Referaten … Dr. Prettner Formulierung die Frage der Umsetzung von Kinderrechten dort präsentiert haben. Und der dritte Bereich, den wir öffentlich ange- Zweite Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. kündigt haben, ist die Pflegekonferenz, die jedes Dr. Schaunig-Kandut (SPÖ): Jahr stattfindet. Die Pflegekonferenz hat zum Mag. Dr. Schaunig-Kandut Ich glaube, dass das eine sehr sinnvolle Maß- Teil einen sehr stark fachlichen Input für Mitar- nahme wäre. Ich habe über die Anfrage der Frau 2138 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Dr. Schaunig-Kandut

Abgeordneten Warmuth hinaus meine Abteilung Zweite Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. gebeten, mir den Gesamtbereich öffentlicher Dr. Schaunig-Kandut (SPÖ): Inserate und Ankündigungen meines Fachberei- Mag. Dr. Schaunig-Kandut ches im Sozialreferat aufzustellen. In Summe Ich denke, da sprechen die TeilnehmerInnenzah- waren das im Jahr 2005 65.412,23 Euro. Das len für sich. Wir wissen, dass sowohl im Bereich sind 0,03 Prozent des Gesamtbudgets und ich der Arbeit für Menschen mit Behinderungen als würde mir wünschen, dass in allen Budgetbe- auch im Bereich der Arbeit mit und für ältere reichen das in dieser Größenordnung gemacht Menschen, wo vor allem Frauen involviert sind werden würde, die ich für vertretbar halte, weil – und bei den angesprochenen Konferenzen wa- es darum geht, dass die Menschen auch wissen, ren jeweils 200, 250 bis 300 Teilnehmerinnen welche Leistungen sie bekommen können. und Teilnehmer; der überwiegende Teil Frauen – die in ihrer beruflichen Tätigkeit gestärkt werden Wir haben unter anderem den Heizkostenzu- konnten und für die konkrete Angebote aus die- schuss angekündigt, der im heurigen Jahr auf- sen Konferenzen heraus entwickelt worden sind. grund des strengen Winters in einem außeror- dentlich hohen Ausmaß in Anspruch genommen Für die anderen angeführten Bereiche, wo es wird. Wir haben die kostenlose Inanspruchnah- darum geht, pflegende Angehörige zu unterstüt- me von Pflegebetten für die Urlaubszeit von zen und zu stärken, da wissen wir beide als en- pflegenden Angehörigen sowie die Möglichkeit gagierte Frauenpolitikerinnen, dass insbesondere einer begünstigten Weiterversicherung für pfle- Frauen mit dieser Aufgabe betraut sind und al- gende Angehörige angekündigt, wo das Land die les, was im Pflegenetzwerk angeboten und for- Hälfte der Versicherungskosten übernimmt, und ciert wird, ebenfalls überwiegend Frauen zugute die Möglichkeiten, wenn man Probleme im Pfle- kommt. Und, ich habe schon einmal gesagt, es gebereich hat, an welche Ansprechpersonen im freut mich immer sehr, Sie auch als fleißige Be- Rahmen des Landes man sich wenden kann, um sucherin dieser Veranstaltungen begrüßen zu können. (Beifall von der SPÖ-Fraktion.) dort die entsprechenden Fragen zu deponieren. Mag. Dr. Schaunig-Kandut Zurückkommend auf Ihre Frage: Ich glaube, dass das etwas ist, mit dem man sich sehr ernst- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. haft beschäftigen sollte, um überall sicherzustel- len, dass die Werbung und die Einschaltungen Freunschlag (F): Dipl. -Ing. Freunschlag dazu dienen, die Bevölkerung zu informieren Damit, meine Damen und Herren, ist die 6. An- und nicht Eigenwerbung zu betreiben. (Beifall frage erledigt. von der SPÖ-Fraktion.) Mag. Dr. Schaunig-Kandut Wir kommen zur Anfrage 7:

Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. 7. Ldtgs.Zl. 192/M/29: Anfrage des Ab- Freunschlag (F):

Dipl. -Ing. Freunschlag geordneten Ing. Scheuch an Landes- Wird seitens der ÖVP-Fraktion eine Zusatzfrage hauptmann Dr. Haider gewünscht? – Das ist nicht der Fall. Dann hat die Ich bitte, die Anfrage zu stellen! Anfragestellerin noch eine, wenn sie es wünscht. Dipl.-Ing. Freunschlag – Ich bitte, sie zu stellen! Dipl.-Ing. Freunschlag Abgeordneter Ing. Scheuch (F):

Ing. Scheuch Abgeordnete Warmuth (F): Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Warmuth Vor allem aber liebe Besucherinnen! Es sind ja Geschätzte Frau Dr. Schaunig! Wie vielen Frau- heute erfreulicherweise mehr Mädchen hier he- en konnten Sie mit Ihren Veranstaltungen tat- rinnen als Besucherinnen (Der Vorsitzende: sächlich helfen? Gibt es da eine Berechnung Besucher!) und Sie werten ja die Fragestunde oder eine Annahme? Warmuth auch immer dementsprechend auf. Zur Frage selbst: Ich kann mich gut erinnern, dass hier im Haus der eine oder andere Abge- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2139 Ing. Scheuch ordnete gemeint hat, der Zukunftsfonds Kärnten können, das Kompetenzzentrum für den gesam- sei ein Hirngespinst und wird nie kommen. Nun ten Bereich der Holzplattenproduktion (Abg. ist er realer denn je. Sehr geehrter Landeshaupt- Lutschounig: Funder hat ja zugesperrt in mann! Welche Schwerpunkte setzt der Zukunfts- Kühnsdorf!) österreichweit jetzt in Kärnten kon- fonds Kärntens? zentriert und damit mittelfristig auch eine Auf- Ing. Scheuch stockung von Arbeitsplätzen vorgenommen. Die jetzt erfolgte Schließung von Kühnsdorf erfolgt Landeshauptmann Dr. Haider (F): in der Form, dass 30 Mitarbeiter von dort im Dr. Haider Funderkonzern weiterarbeiten, 20 von der Firma Sehr geehrter Herr Klubobmann! Der Zukunfts- Mahle übernommen werden, damit alle sozusa- fonds hat tatsächlich finanzielle Mittel die auch gen die dort beschäftigt waren, eine berufliche für Zukunftsprojekte eingesetzt werden können Alternative haben. Und wir sind heute und mor- und ist sozusagen nicht verplant, wie das fälsch- gen dabei, Verhandlungen über einen neuen licherweise immer über die Medien transportiert Betreiber am Standort Kühnsdorf zu führen, um worden ist. Bestes Beispiel ist, dass sich die damit auch eine andere wirtschaftliche Entwick- Sozialpartner in den Verhandlungen mit mir lung an diesem Standort möglich zu machen. bereitgefunden haben, (Abg. Lutschounig: Was? Wie wir gesagt haben!) eine Vereinbarung zu Das alles geht nur, weil wir dieses Konjunktur- unterschreiben, dass 250 Millionen Euro aus paket geschnürt haben, das auch die Möglichkeit diesem 500-Millionen-Topf langfristig veranlagt schafft, dass in Kärnten damit gegenüber den werden und nur die Erträgnisse daraus verwen- EU-Fördersätzen ein um fünf Prozent höherer det werden. Fördersatz gegeben ist. Wir haben dann auch noch die Beteiligung an der Styrian-Carinthian- Wenn es das Geld nicht mehr gebe, wie es ein- Spirit gemacht und wir haben das Homebase- zelne ÖVP-Abgeordnete verbreitet haben, dann CC-Projekt in der Landesregierung auch mit würde es auch eine langfristige Veranlagung Unterstützung des Zukunftsfonds entsprechend nicht mehr geben können. Denn nichts kann man auf die Schiene gebracht. Damit werden eine nicht langfristig veranlagen, das wirft keine Zin- Reihe von wichtigen Weichenstellungen ge- sen ab. (Beifall von der F-Fraktion.) Wir haben macht. Es sind auch in der Zwischenzeit im darüber hinaus in den diesjährigen Sitzungen Thermenbereich zwei Projekte bereits beschlos- eine Reihe von Zukunftsprojekten beschließen sen worden. Das ist einerseits das Römerbad, – können. Beispielsweise ist die Breitband- es wird neu in Bad Kleinkirchheim adaptiert; 12 offensive beschlossen worden, die Finanzierung Millionen Gesamtinvestition. 4 Millionen kom- für den Koralmtunnel beschlossen worden, die men aus dem Zukunftsfonds. Werbemittel für die Europameisterschaft und die damit verbundenen Mittel für den Ausbau von Dann wird in Villach die Therme neu gemacht; Sportanlagen und das Konjunkturbelebungspaket 22 Millionen Gesamtinvestition. 9,2 Millionen von 160 Millionen Euro Bund und Land. Hier Zuschuss aus dem Zukunftsfonds im Wege einer leistet der Zukunftsfonds einen Anteil von 25 Beteiligung, die wir im Rahmen der Tourismus- Millionen, damit auch vom Bund 25 Millionen holding zeichnen, sodass auch hier der zügige an verlorenem Zuschuss kommen werden. Und Ausbau von ganzjahrestouristischen Angeboten mit diesen Projekten werden wir beispielsweise möglich gemacht wird. Das heißt, wir haben ge- das Dalai-Lama-Klosterhotel in Hüttenberg fi- rade im Thermenbereich etwa mit Villach, mit nanzieren. Wir werden aus diesen Mitteln heraus Bleiberg – das ja bereits in Realisierung ist – mit Unterstützungen für die regionale touristische dem Römerbad, mit Bad St. Leonhard, eine Rei- Entwicklung im Bezirk St. Veit geben, also jene he von neuen Standorten, die touristisch enorm Projekte die auch vom Bürgermeister vorgestellt von Bedeutung sind und die in Richtung Ganz- worden sind; Golfprojekt in St. Georgen am jahrestourismus gehen, sodass eigentlich die Längsee. Wünsche, die auch der Landtag immer geäußert hat, dass man hier Veränderungen in diese Rich- Wir unterstützen damit aber auch Projekte, wie tung vornehmen soll, durch den Zukunftsfonds den firmenmäßigen Ausbau etwa im Rahmen der bewusst transportiert werden. Fundergruppe. Funder hat auf diese Weise, durch unsere Unterstützung die wir ihr geben Die Breitbandoffensive selbst hat 8 Millionen 2140 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Dr. Haider

Euro als Budget. Telekom ist als Best- sichtsrat entscheidet, ist auch für den Beirat dann bieter hervorgegangen. Wir werden noch vom letztlich verbindlich. Gerade die Mittel für die Bund und von der EU (Der Vorsitzende: Sie Europafußballmeisterschaft sind deshalb auch haben noch eine halbe Minute!) Mittel bekom- wichtig und gut angelegt, wenn jeder weiß, dass men und mit diesen Mitteln werden wir auch uns eine massive Kritik treffen würde, wenn dieses Projekt unterstützen, sodass wiederum aus man ein neues Stadion um rund 57 bis 60 Milli- diesen 8 Millionen nicht alles gebraucht werden onen Euro in Klagenfurt errichtet und das Ganze wird und ein Teil an den Zukunftsfonds zu- zum Zweck errichtet wird, dass drei Spiele statt- rückfließt, um dann wieder für andere Projekte finden. Und das war dann die Europameister- zur Verfügung stehen. Es gibt aber auch eine schaft. Die Europameisterschaft ist die drittgröß- Reihe von anderen Anträgen, die in der Zwi- te Sportveranstaltung der Welt und wird uns die schenzeit eingelangt sind und es wird der Beirat Möglichkeit schaffen, dass wir im Vorfeld dieser das jeweils prüfen und dann der Aufsichtsrat Europameisterschaft auch touristische Belebung entscheiden. (Beifall von der F-Fraktion.) machen. Dr. Haider Das heißt, nach dem Beispiel anderer Bundes- länder, beispielsweise Steiermark, wollen wir in Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. den Jahren 2006 bis 2008 versuchen, durch Freunschlag (F): Trainingslager, durch Freundschaftsspiele auch Dipl. -Ing. Freunschlag Wird seitens der Sozialdemokratischen Partei viele Klubs und FanKlubs einzubinden und da- eine Zusatzfrage gewünscht? – Herr Abgeordne- mit Tausende neue Nächtigungen zu akquirieren. ter Vouk, ich bitte sie zu stellen! Geplant sind 100.000 Nächtigungen mehr, die Dipl.-Ing. Freunschlag mit diesen Aktivitäten erzeugt werden sollen. Eine reale Wertschöpfung von mehr als 7 Milli- onen Euro ist damit verbunden, um Ihnen nur ein Abgeordneter Vouk (SPÖ): Beispiel zu nennen. Das rechtfertigt sicherlich Vouk Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Kolleginnen! auch die Bemühungen eines verstärkten Mitte- Liebe Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und liebe leinsatzes der Kärnten-Werbung. Wir haben ja Zuhörer! Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! bereits begonnen, etwa mit dem italienischen Für die Vergabe der Mittel aus dem Zukunfts- Nationalteam eine Werbepartnerschaft aufzu- fonds wurde ein Beirat aus Fachleuten hier in bauen, nachdem die Italiener ein sehr Fußball diesem Hause beschlossen und auch ein politisch begeistertes Publikum sind, vor der Haustüre besetzter Aufsichtsrat. Der Beirat hat einige Pro- sozusagen der Fußballeuropameisterschaft Kärn- jekte kritisch beurteilt. Eines hat er nicht emp- ten/Klagenfurt liegen und daher als Besucher in fohlen, zu unterstützen! Das war die Ausgabe Frage kommen. Wir sind einer der Sponsor- der Mittel für die Fußball-EM 2008. partner des Nationalteams, sind bei allen Spielen bis zur Europameisterschaft vertreten: in der Frage: Werden Sie in Zukunft den Empfehlun- Bandenwerbung, in der Werbung am Trikot der gen des Beirates mehr Rechnung tragen bzw. Spieler, in der Werbung bei den Pressekonferen- werden Sie sich dafür einsetzen, dass diesem zen, in der Casa Azzurra bei der Weltmeister- Gremium des Beirates ein höherer Stellenwert schaft, das heißt es sind viele Auftrittsmöglich- zugeordnet wird? Vouk keiten für Kärnten damit verbunden. Ziel muss es ja sein, neben der dominanten deutschen Gäs- tegruppe auch schrittweise diese Internationali- Landeshauptmann Dr. Haider (F): sierung voranzutreiben. Da hilft uns die Euro- Dr. Haider Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Der Beirat hat pameisterschaft. Wir werden damit auch die die Fußballeuropameisterschaftunterstützung im Möglichkeit haben, in Osteuropa auf diesen neu- Bereich des Marketings nicht abgelehnt sondern en Märkten uns zu präsentieren. Es werden auch zurückgestellt. Und das hat auch der Aufsichtsrat Mannschaften aus diesen Bereichen zu Freund- getan. Ich selbst bin dort nicht Mitglied im Auf- schaftsspielen zu uns kommen. Es wird angefan- sichtsrat, ich bin nur Kontrollorgan in meiner gen von Serbien bis Ungarn ein sehr interessan- tes Werbepaket auch mit den FußballKlubs ver- Eigenschaft als Finanzreferent, aber letztlich entscheidet der Aufsichtsrat. Und, was der Auf- abschiedet werden. Wir werden, so wie andere 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2141 Dr. Haider

Bundesländer, auch hier Tausende zusätzliche ligt, wie in Villach, sondern beteiligt sich auch Übernachtungen akquirieren. Ich denke, einer- an der Entwicklung des Fluggeschäftes, von dem seits wird das sportliche Image Kärntens trans- heute jeder weiß, dass gerade der Einstieg in den portiert, andererseits wird konkretes Geschäft Low-cost-Bereich ein ganz wichtiger Faktor nach Kärnten gebracht. Damit findet die Fußbal- auch für den touristischen Erfolg ist. Immerhin leuropameisterschaft nicht nur an einigen Tagen haben im Jahre 2005 40 % der mit low-cost- 2008 statt, sondern ist ein Gesamtereignis, das carrier in Kärnten ankommenden Gäste das erste uns hilft, den Tourismus und die touristische Mal Kärnten als Urlaubsdomizil gewählt, das Werbung und die Internationalisierung unserer heißt wir sprechen hier eine neue, andere Gäste- Gäste voranzutreiben. (Beifall von der F- gruppe an. Wir werden auch mit dem Engage- Fraktion) ment in der Carinthian-Styrian-Spirit die Mög- Dr. Haider lichkeit haben, neben dem quasi kommerziellen Geschäft wieder eine Anbindung für die Wirt- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. schaft haben, die ja auch von der Industrie ge- Freunschlag (F): fordert worden ist, dass wir täglich von Kla-

Dipl. -Ing. Freunschlag genfurt über Klagenfurt nach Zürich fliegen Wird seitens der ÖVP-Fraktion eine Zusatzfrage können und dass wir täglich eine Linie von Kla- gewünscht? – Herr Abgeordneter Lutschounig, genfurt nach Salzburg Richtung haben und ich bitte, sie zu stellen! (Abg. Dipl.-Ing. Gallo: im Frühjahr dann auch nach Amsterdam. Damit Bist du vom Fußball?) Dipl.-Ing. Freunschlag sind wir international für die Industrie angebun- den. In den freien Zeiten wird diese Fluglinie auch touristische Operationen machen, etwa dass Abgeordneter Lutschounig (ÖVP): wir den Londoner Markt bedienen können, um Lutschounig damit das, was mit der Ryanair ausgefallen ist, Sehr geehrter Herr – nein, nicht vom Fußball – ein bisschen zu kompensieren. Diese Strategie Landeshauptmann! Sie haben mir das Stichwort ist offenbar so erfolgreich, dass unser Nachbar- geliefert: . Sind Sie auch der Mei- bundesland jetzt auch einsteigen möchte und nung, wie Ihr Tourismusdirektor Seppi Bucher, sich an einer neuen Kapitalerhöhung mit betei- dass ein Land sich nicht bei einer Fluglinie be- ligt, um dieses Unternehmen nicht nur finanz- teiligen sollte? Lutschounig kräftiger zu machen, sondern auch das Geschäft auszuweiten. Wenn wir daran denken, dass etwa unsere landeseigene Hypobank der Hauptfinan- Landeshauptmann Dr. Haider (F): cier der Bosnien ist, kann mach auch Dr. Haider Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ein sagen: Das gehört alles nicht zu unserem Ge- Land sich nicht beteiligen sollte, daher haben schäft – aber in Wirklichkeit haben wir damit die wir auch einen anderen Weg gewählt. Wir sind Möglichkeit, den südsüdosteuropäischen Raum nicht als Land beteiligt, sondern die Kärntner auch in Zukunft mit Low-cost-carrier-Angebo- Tourismusholding hat sich an dieser Fluggesell- ten, die nach Kärnten gehen, auszustatten. Alle schaft beteiligt, weil das ihre Aufgabe ist. Das diese Wege muss man einfach ergreifen, wenn heißt, damit beantworten Sie die Frage selbst. man diesen neuen, größeren Markt - der bisher Wir haben ja gerade begonnen, jetzt eine neue nicht bearbeitet worden ist - auch entsprechend Holdingstruktur für die Landesholding auszuar- erreichen will. beiten, um klar zu machen: Es gibt in Zukunft Ich hoffe, dass damit unsere Vorstellungen auf- einen Unterschied zwischen dem operativen gehen werden! Aber ich bin auch grundsätzlich Bereich und dem strategischen Bereich. Die Ihrer Meinung: Als Land selbst würde ich mich strategischen Vorgaben macht das Land, machen nicht beteiligen, sondern das müssen unsere die politischen Institutionen, macht der Auf- Gesellschaften machen. Und genauso haben wir sichtsrat der Holding. Die operativen Maßnah- das auch gemacht! (Beifall von der F-Fraktion) Dr. Haider men setzen dann die einzelnen Gesellschaften unter der Holding. In dieser Verantwortung hat sich die Kärntner Tourismusholding nicht nur an Liften beteiligt und nicht nur an Thermen betei- 2142 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. unterstützen und unterstützen den Weg der Freunschlag (F): Strukturveränderung, der notwendig ist. Wenn Dipl. -Ing. Freunschlag Sie gestern alle das Beispiel von Philips regis- Falls der Anfragesteller noch eine Zusatzfrage triert haben: Das ist ein klassischer Fall, wo ei- wünscht, bitte ich, sie zu stellen! Dipl.-Ing. Freunschlag nerseits die Technologieschiene des Philipswer- kes in Klagenfurt in Zukunft ausgebaut wird und Philips das Kompetenzzentrum für den gesamten Abgeordneter Ing. Scheuch (F): Bereich Innovation, Erfindung neuer Produkte, Ing. Scheuch Entwicklung neuer Produkte wird, aber die reine Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Ist Ihnen Produktion mehr oder weniger das Zusammen- ein vergleichbar zukunftsträchtiges Projekt in bauen, die einfache Tätigkeit, sich bei uns für anderen Bundesländern über unsere Landesgren- die Haushaltsgeräte nicht mehr rechnet, weil das zen hinaus bekannt oder bieten wir auch hier von der Lohnkostentangente her 1:10 gegenüber eine Vorreiterrolle von Kärnten an? Ing. Scheuch dem asiatischen Bereich ist. Daher werden diese Produkte ausgelagert werden. Landeshauptmann Dr. Haider (F): Wir werden uns bemühen, in der Strukturverän-

Dr. Haider derung auch zu schauen, dass eben die einfachen Der Zukunftsfonds selbst ist eine, sage ich hier Arbeitsplätze, die wir haben und wo immer we- einmal, Entwicklung oder eine Initiative, die niger werden, mit qualifizierten Schulungsmaß- Kärnten ein Alleinstellungsmerkmal gibt. Es gibt nahmen die betroffenen Frauen auch neue Chan- also keine diesbezügliche Initiative. Der oberös- cen bekommen. Wir wissen am Beispiel Gallus terreichische Landeshauptmann hat angekündigt, in Wolfsberg, dass das funktioniert. Wir werden unserem Beispiel folgen zu wollen und bei der das innerhalb eines Jahres auch in Kärnten be- Hypo Oberösterreich einen Betrag von 500 Mil- weisen, das heißt wir werden es hier in Kla- lionen Euro aufzunehmen, um einen Zukunfts- genfurt am Beispiel Philips beweisen. Es ist ja fonds für die Technologie- und Forschungsorga- so, dass Magna jetzt die Grundstücke bereits nisation in Oberösterreich zu setzen. Wie der das erworben hat, dass wir in der Vorbereitung des macht, weiß ich nicht, weil dort es keine domi- Baues für das neue Magnawerk sind. Dort wer- nierenden Beteiligungen des Landes gibt. Bei den rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen, von uns ist es so, dass wir dieses Geld nicht aufneh- denen ein Teil auch genau in die Qualifikations- men mussten, sondern das ist der Erfolg einer stufe hineingeht, für die die Frauen in Frage wirtschaftlichen Beteiligung an der eigenen kommen, die bei Philips freigesetzt werden. Das Landesbank, an der wir 52 % halten. sind also Montagetätigkeiten mit elektronisch Diese 500 Millionen stehen sozusagen auf gesteuerten Spiegeln, Rückspiegeln und ähnliche Grund des Erfolges unserer Beteiligung an der Bereiche. Da können wir eine Chance entwi- Hypo für das Land für Zukunftsinvestitionen zur ckeln. Das wollen wir auch in Zusammenarbeit Verfügung. Andere Bundesländer haben auch mit dem AMS tun, mit den beiden Personalchefs Fonds eingerichtet. Die Steiermark hat einen von Philips und Magna rechtzeitig auch Alterna- Zukunftsfonds, der aber etwa mit rund 3 Millio- tiven für die Frauen aufzubauen, gleichzeitig nen Euro etwas bescheidener ausgefallen ist und eine Stiftung aufzubauen, um ein Auffangnetz daher nicht ins Gewicht fällt. Wir haben auch zustande zu bringen, damit wir einen entspre- einen zweiten Zukunftsfonds in der Zwischen- chenden Übergang in neue berufliche Tätigkei- zeit im Rahmen der BABEG, der Betriebsan- ten für die Frauen gut organisieren können, so siedlungs- und Beteiligungsgesellschaft, begrün- wie wir das bei Gallus gemacht haben, so wie det, wo wir rund 70 Millionen – damit Sie ein- wir das auch bei Gabor in Spittal gemacht haben. mal sehen, dass wir als kleines Land an der Jeder wird uns bestätigen, dass wir das alles sehr Strukturveränderung unserer Wirtschaft nachhal- gut und erfolgreich zustande gebracht haben. (Beifall von der F-Fraktion) tig arbeiten – für Venture Capital jetzt zur Ver- Dr. Haider fügung haben. Das ist vor Weihnachten noch beschlossen worden. Damit können wir risiko- reichere Investitionen in die neue Wirtschafts- struktur, wie etwa im ganzen IT-Bereich, mit 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2143

Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. schlucht durch verbunden wäre. Wir haben uns Freunschlag (F): dann seinerzeit auf die Variante 3 entschieden, Dipl. -Ing. Freunschlag auf der Höhe der Bundesstraße, linksufrig, die- Damit, Hohes Haus, ist die 7. Anfrage erledigt. – ses Projekt umzusetzen. Bevor ich zur 8. Anfrage komme, möchte ich noch Herrn Ersten Landeshauptmann- Ich kann mich erinnern, dass wir am 26. 8. 2004 Stellvertreter Dr. Strutz im Landtag begrüßen. gemeinsam mit der Gemeinde Seeboden und Ich komme nun zur 8. Anfrage: auch mit dir dieses Projekt ins Auge gefasst ha- ben und auch entschieden haben, dieses Bau- werk zu machen. Ich muss aber mitteilen, dass 8. Ldtgs.Zl. 193/M/29: nach eingehender Prüfung am 29. 6. 2005 und Anfrage des Abgeordneten Köfer an ich zitiere: „Der Naturschutzbeirat stimmt kei- nesfalls einer Verbauung des weitgehend natür- Landesrat Dörfler lichen und erhaltungswürdigen linken Lieseru- fers für einen Radweg zu.“ Der Naturschutzbei- Dipl.Ich-Ing. bitte,Freunschlag die Anfrage zu stellen! rat hat sich also dezidiert gegen unser gemein- sam ins Auge gefasstes Projekt ausgesprochen, Abgeordneter Köfer (SPÖ): das heißt, es sind nun im Grunde, aus meiner Köfer Sicht, noch einmal die zwei Varianten zu disku- Herr Präsident! Hohes Haus! Geschätzte Zuhö- tieren. Eine nutzerfreundliche Variante wäre rer! Im Laufe der letzten beiden abgelaufenen quasi an der Bundesstraße, die aber ein Kunst- Jahre haben wir in der Region Spittal Gelegen- bauwerk hat, die wieder die Abteilung 18 Was- heit gehabt, den Anschluss des Radweges durch serwirtschaft in Frage stellt und die natürlich die Lieserschlucht Spittal-Seeboden zu diskutie- auch in Verbindung mit dem Verkehrsfluss eine ren. Wir haben dabei auch sehr viel Geld für Abgasbeeinflussung der Radwegnutzer hätte. Studien und für Konzepte aufgewendet. Übrig Die zweite Variante ist der Liesersteig, der aber geblieben sind drei mögliche realistische Varian- von Radwegexperten deshalb auch in Frage ge- ten, die dann auch in Diskussion gestanden sind. stellt wird, weil er nicht nutzerfreundlich ist. Die Wir haben vor Ort ein sehr gutes Gespräch mit Verbindung Drauradweg-Bezirkshauptstadt dem Landesrat und den beteiligten Bürgermeis- Spittal-Millstätter See hat eine großartige Rad- tern geführt. wegnutzung - es ist sensationell, wie dieser Meine Frage: Wann wird der Radweg oder diese Radweg am Nord- und auch Südufer genutzt Verbindung Spittal nach Seeboden realisiert und wird – es ist eine familien- und nutzerfreundli- umgesetzt werden? che Verbindung. Deswegen müssen wir, und da Köfer bitte ich auch dich um deine Unterstützung, da- für Sorge zu tragen, dass auch der Bereich Was- serwirtschaft unserer Idee mit einer Überbauung Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. quasi von der B 99 zirka 2,50 Meter über der (F): Freunschlag Lieser dieses schwierige Radwegstück auch Dipl. -Ing. Freunschlag Herr Landesrat, die Frage heißt: „Welche Vari- umsetzen können. Es wäre wichtig, dass das EU- ante …?“, aber es ist auch die Frage der Zeit Radwegprojekt Drauradweg mit der Bezirks- hinzugekommen. Ich bitte, die Anfragebeant- hauptstadt Spittal einerseits und mit dem Tou- wortung vorzunehmen! rismuszentrum Millstätter See andererseits or- Dipl.-Ing. Freunschlag dentlich verbunden ist. Wir hoffen, dass es uns gelingt, gemeinsam im Landesrat Dörfler (F): Jahr 2006 die planerische Vorarbeit so umzuset- Dörfler zen, das letztendlich auch alle Zustimmungen Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Wir haben ja der Fachbereiche vorliegen und es doch möglich ursprünglich drei Varianten diskutiert, die soge- ist, 2007 dieses so wichtige Projekt zu bauen! nannte Liesersteig-Variante, die eine sehr (Beifall von der F-Fraktion) schwierige ist, weil nicht nutzerfreundlich und Dörfler die Parallelführung zur Bundesstraße, die mit einem Sondertragbauwerk die gesamte Lieser- 2144 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. sche Fraktion mit Sicherheit durch den Energie- Freunschlag (F): referenten inhaltlich und fachlich natürlich auch Dipl. -Ing. Freunschlag entsprechend vertreten ist, was die Meinungsbil- Wird seitens der Freiheitlichen Fraktion eine dung zu neuen Energieleitlinien betrifft. Und, Zusatzfrage gewünscht? – Das ist nicht der Fall. dass wir auch genügend Gelegenheit haben, im Seitens der ÖVP? – Auch nicht. Dann hat der eigenen Klub über diese Thematik zu diskutie- Anfragesteller noch eine Zusatzfrage. Ich bitte, ren. sie zu stellen! (Abg. Köfer: Nein!) Er verzichtet darauf. Damit ist die 8. Anfrage erledigt. – Wir Der Rohentwurf wird jetzt in Zusammenarbeit kommen zur 9. Anfrage: mit der Technischen Universität , dem Insti- tut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinno- vation und mit Unterstützung durch die Österrei- chische Energieagentur im ersten Quartal 2006 9. Ldtgs.Zl. 194/M/29: fertiggestellt. Danach sollen in vier Arbeitsgrup- Anfrage des Abgeordneten Strauß an pen, die Teilnehmer sind die NGO´s, die Sozial- Landesrat Ing. Rohr partner und die politischen Parteien, diesen Ent- wurf diskutieren und beraten und letztlich auch Ich bitte, die Anfrage zu stellen! Dipl.-Ing. Freunschlag vervollständigen. Nach der Diskussionsphase ist es dann geplant, dass wir die Energieleitlinien endgültig präsentieren und als zukünftige Leitli- Abgeordneter Strauß (SPÖ): nie für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre in Strauß Geschätzter Herr Präsident! Hoher Landtag! der Regierung beschließen und dem Landtag zur Geschätzter Herr Landesrat Rohr! In den letzten Kenntnis bringen werden. Realistisch ist der Jahren hat es in Kärnten eine große und breite Zeitplan so angelegt, dass wir nach Möglichkeit Förderkulisse im Energiebereich gegeben, mit noch vor dem Sommer den entsprechenden Re- unterschiedlichen Ergebnissen. gierungsbeschluss zustande bringen, sodass die Energieleitlinien spätestens im Herbst dieses Welche Maßnahmen werden Sie als Energierefe- Jahres dann auch dem Kärntner Landtag zur rent im Bezug auf die künftigen Energieleitlinien Kenntnis gebracht werden können. (Beifall von in unserem Bundesland setzen? Strauß der SPÖ-Fraktion.) Ing. Rohr

Landesrat Ing. Rohr (SPÖ): Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Ing. Rohr Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hau- Freunschlag (F): Dipl. -Ing. Freunschlag ses! Meine sehr geschätzten Regie- Wird seitens der Freiheitlichen Fraktion eine rungskollegen! Herr Abgeordneter! Wie du Zusatzfrage gewünscht? – Es hat sich Abgeord- weißt, im Sommer 2005 wurde von meiner Seite neter Dipl.-Ing. Gallo gemeldet. Ich bitte, die mit der Entwicklung neuer Energieleitlinien Anfrage zu stellen! begonnen. Wir haben als Erstes damals NGO´s, Dipl.-Ing. Freunschlag die Sozialpartner und die im Landtag vertretenen Parteien aufgefordert, Maßnahmen zu benennen, Abgeordneter Dipl.-Ing. Gallo (F): die unbedingt bei der neuen Leitlinie berücksich- Dipl. -Ing. Gallo tigt werden sollten. Bisher erhielten wir von fast Herr Landesrat Ing. Rohr! Ich darf für die Frei- allen NGO´s und allen Sozialpartnern Anworten. heitliche Fraktion nur festhalten, dass wir bereits Als einzige Partei – das darf ich lobend erwäh- wesentlich weiter sind als Briefe zu verschicken, nen – haben bisher die Grünen geantwortet. Und auch wenn wie Sie als Referent selbst kein Kon- im Herbst haben wir von der Abteilung 8 auch zept vorlegen. – Das dazu. den Energiebericht 2003/2004 fertiggestellt. Ich möchte Sie aber aus aktuellem Anlass fra- Dieser Bericht ist dann auch aufgrund der rück- gen: Nachdem die Erweiterung der Müllver- gemeldeten Maßnahmen Basis für den Rohent- brennungsanlage derzeit ein heißes Thema ist wurf der weiteren neuen Leitlinien, wobei ich und wir vor einigen Monaten in Deutschland ein schon sagen darf, dass meine Sozialdemokrati- Müllheizkraftwerk besucht haben, bei dem unge- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2145 Dipl.-Ing. Gallo fähr soviel Müll verbrannt wird wie in ganz auch als Müllverbrennungsanlage ausgelegt sein. Kärnten anfällt, und andererseits in Klagenfurt Das funkioniert technisch nicht, das ist also nicht das Fernheizwerk auf ein Gaskraftwerk umge- möglich! Ich könnte nur eine Müllverbren- stellt werden kann, in Arnoldstein aber kein Be- nungsanlage mit 60.000 Tonnen, wie es der wei- darf an zusätzlicher Wärme mehr vorhanden ist. tere Bedarf für Kärnten ist, neben ein derartiges Wie beurteilen Sie die Klagenfurter Intentionen, Kraftwerk stellen und sozusagen dann die Fern- das Fernheizkraftwerk zukünftig mit Gas zu wärme in ein gemeinsames Netz einspeisen. betreiben? Faktum ist aber, dass 60.000 Tonnen in der Rea- Dipl.-Ing. Gallo lisierung einer Müllverbrennungsanlage völlig unter jeder wirtschaftlichen Machbarkeit liegen. Landesrat Ing. Rohr (SPÖ): Also eine Müllverbrennungsanlage mit 60.000 Ing. Rohr Tonnen ist wirtschaftlich nicht umsetzbar. Herr Abgeordneter Gallo, Sie versuchen irgend- wie über die ursprüngliche Fragestellung und Daher ist die einzige Möglichkeit so etwas zu einem sehr, sehr großen Umweg, ein aktuelles machen, indem man unter dem Dach der derzeit Thema anzusprechen. Aber selbstverständlich bestehenden Müllverbrennung in Arnoldstein können Sie von mir auch diesbezüglich Aus- eine zweite Linie, nämlich in einem gespiegelten kunft erfahren. Es ist geplant, nachdem die Verfahren dazusetzt, das optimiert alle Syner- Stadtwerke zum Teil die Verbundgesellschaft als gieeffekte, das optimiert den Betrieb der derzei- Partner in Klagenfurt bekommen haben und tigen Müllverbrennungsanlage. Das sichert auch nachdem das Fernheizkraftwerk in Klagenfurt in Arnoldstein die verbesserte Versorgung mit aufgrund seiner Technologie in jedem Fall Wärme am Industriestandort, denn das Problem, grundlegend erneuert bzw. neu gebaut werden dass die Müllverbrennung derzeit die Abwärme müsste, dass die Stadtwerke mit der Verbund für die Produktionsbetriebe am Standort nicht gemeinsam ein Gaskraftwerk in Klagenfurt er- rund um die Uhr anbieten kann, weil eben Revi- richten wollen. Dieses Gaskraftwerk soll eine sionszeiten unterm Jahr gegeben sind, kann mit Leistung von 400 Megawatt beinhalten. Das ist einer zweiten Linie kompensiert werden. Und eine Leistung, die zur Hälfte dem in der Rest geht in die Verstromung. Also ist Graz/Mellach geplanten Gasheizkraftwerk ent- Arnoldstein in Wahrheit die einzig machbare spricht. und mögliche Lösung, die wir in Kärnten umset- zen können, wenn es darum geht, die Briefta- In Wahrheit muss man sagen, die Verbund ver- schen der Bürger zu schonen und kostengünstige sucht natürlich auch hier entsprechende Syner- Müllentsorgungsgebühren auch für die Zukunft gien zu entwickeln, indem sie einen Block aus sicherzustellen. Alles andere ist wirtschaftlich Mellach sozusagen technisch in Klagenfurt um- nicht machbar und, wenn Arnoldstein sozusagen setzt. Sie hat dadurch entsprechend verringerten als Lösung nicht realisiert werden kann, dann Planungsaufwand und hat dadurch auch entspre- werden wir unseren Müll exportieren müssen chend verringerte, sage ich einmal, Umsetzungs- und die Kosten letztlich dann zur Kenntnis neh- schritte vorzunehmen. Es ist das Behördenver- men müssen, die wir von außen entsprechend fahren deshalb auch entsprechend vereinfacht. aufgetragen und aufgezwungen erhalten werden. Und ich gehe davon aus, dass die Umweltver- (Beifall von der SPÖ-Fraktion.) träglichkeitsprüfung bzw. das Feststellungsver- Ing. Rohr fahren noch in den nächsten Monaten einge- bracht wird und wir vom Land uns mit dieser Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Frage zu beschäftigen haben werden. Freunschlag (F): Aber eines ist auch klar, und da darf halt die Dipl. -Ing. Freunschlag Diskussion, die auf Bällen, an Biertheken zwi- Wird seitens der ÖVP eine Zusatzfrage ge- schen Politikern geführt wird, nicht zu ernst wünscht? – Das ist nicht der Fall. Dann hat der genommen werden. Ein Gasheizkraftwerk hat Anfragesteller noch eine Zusatzfrage. Ich bitte, sie zu stellen! technisch mit einer Müllverbrennungsanlage Dipl.-Ing. Freunschlag überhaupt nichts zu tun. Das ist ein völliger Schwachsinn, wenn man glaubt, ein Stückerl eines Gasheizkraftwerkes könnte sozusagen 2146 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

Abgeordneter Strauß (SPÖ): Menschen – bei den Kärntnerinnen und Kärnt- Strauß nern – bedanke, dass sie einen aktiven Beitrag Eine Zusatzfrage noch. Weil der Abgeordnete zum Umweltschutz leisten. Dipl.-Ing. Gallo gemeint hat, der Um- weltreferent verschickt Briefe. Mir ist nur be- Allerdings ist mir bekannt, Herr Abgeordneter kannt, dass BZÖ und Landeshauptmann sehr Gallo, dass ein Regierungskollege (Abg. Mag. viele Briefe an die Bevölkerung von Kärnten Dr. Kaiser: Wer denn?!) – weil es Fasching ist, versenden. könnte man sagen, wahrscheinlich in Zukunft ein „gelbes Dienstauto“ bekommen wird – weil Herr Landesrat, was glauben Sie, was der Herr ich höre, dass er durchs Land fährt und derartige Abgeordnete Gallo gemeint, dass Sie Briefe an Briefe, wenn es um Förderzusagen geht, persön- die Bevölkerung von Kärnten versenden? Strauß lich zustellt. Das ist auch eine Art der Wahr- nehmung seiner Regierungsfunktion. Ich muss Ihnen allerdings sagen, ich habe aufgrund der Landesrat Ing. Rohr (SPÖ): Verantwortung, die ich als Regierungsmitglied Ing. Rohr in mir trage, genügend Arbeit, dass mir die Zeit Ich möchte jetzt noch einmal … Ich bitte, noch nicht bleibt, mich auch als Briefträger zu betäti- einmal die Frage zu stellen. Ich habe den Zu- gen. Aber offensichtlich versucht jenes Regie- sammenhang nicht ganz … (Abg. Dipl.-Ing. rungsmitglied auch schon die zugesperrten Post- Gallo lacht dazu. – Abg. Ing. Scheuch: Die war ämter, die von der Bundesregierung geschlossen zu kompliziert. – Heiterkeit in der F-Fraktion. – wurden, letztlich zu kompensieren. Ich denke, 1. LH-Stv. Dr. Strutz: Bestellte Anfrage!) Ing. Rohr das ist auch eine Auffassung von Wahrnehmung von Regierungsverantwortung. Aber darüber sollte sich die Bevölkerung dann selbst ein Bild Abgeordneter Strauß (SPÖ): machen. (Beifall von der SPÖ-Fraktion.) Ing. Rohr Strauß In der Einleitung des Abgeordneten Gallo hat er gemeint, als Energiereferent versenden Sie sehr viele Briefe. Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Meine Frage an Sie: Welche Briefe hat er ge- Freunschlag (F): meint? Dipl. -Ing. Freunschlag Strauß Hohes Haus, damit ist letztendlich die Frage- stunde zu Ende gegangen. Wir haben einige Anfragen nicht behandeln können. Ich darf die Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Abgeordneten Damen und Herren fragen, wie sie Freunschlag (F): sie beantwortet haben wollen. Dipl. -Ing. Freunschlag Herr Landesrat, Sie brauchen diese Anfrage Anfrage 10 – die nicht drangekommen ist – der nicht beantworten, weil sie hängt nicht zusam- Frau Abgeordneten Mag. Trannacher an Landes- men mit der ursprünglichen. Aber bitte! Dipl.-Ing. Freunschlag rat Dr. Schantl? – Mündlich! (Abg. Mag. Tran- nacher: Mündlich!) 11. Anfrage des Abgeordne- ten Vouk an Zweite Landeshauptmann- Landesrat Ing. Rohr (SPÖ): Stellvertreterin Dr. Schaunig-Kandut, bitte? – Ing. Rohr (Abg. Vouk: Mündlich!) Mündlich! 12. Anfrage Ich verstehe natürlich, dass es dem Herrn Abge- der Frau Abgeordneten Mag. Cernic an Landes- ordneten Gallo nicht ganz passt, dass der Ener- rat Ing. Rohr? – (Abg. Mag. Cernic: Mündlich!) giereferent tausende Förderfälle positiv übers Mündlich! 13. Anfrage der Frau Abgeordneten Jahr behandelt, wenn es darum geht, Alternativ- Dr. Prettner an Landesrat Dr. Schantl? – (Abg. energie zu fördern. Und, dass natürlich eine ent- Dr. Prettner: Mündlich!) Mündlich! 14. Anfrage sprechende Verständigung der Förderungswer- des Abgeordneten Schlagholz an Zweite Lan- ber auch brieflich erfolgt, (Abg. Dipl.-Ing. Gal- deshauptmann-Stellvertreterin Mag. Dr. Schau- lo: Das habe ich nicht gemeint!) dass es mich nig-Kandut? – (Abg. Schlagholz: Mündlich!) freut, Ihnen mitteilen zu können, dass von Seiten Mündlich! 15. Anfrage des Abgeordneten des Landes Kärnten finanzielle Mittel bereitge- Schwager an Landesrat Mag. Dr. Martinz? – stellt werden und, dass ich mich auch bei den (Abg. Schwager: Mündlich, bitte!) Mündlich! 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2147 Dipl.-Ing. Freunschlag

16: Anfrage des Abgeordneten Holub an Lan- Ing. Rohr? (Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Mündlich desrat Dr. Schant? – (Abg. Holub: Mündlich bitte!) 21: Anfrage des Abgeordneten Mag. Dr. nächste Sitzung!) Mündlich! 17: Anfrage der Kaiser an Zweite Landeshauptmann-Stellver- Frau Abgeordneten Warmuth an Landesrat Dr. treterin Mag. Dr. Schaunig-Kandut? – (Abg. Schantl. – (Abg. Dipl.-Ing. Gallo für Abg. War- Mag. Dr. Kaiser: Bitte mündlich!) Mündlich! muth: Mündlich bitte!) Mündlich in der nächsten Und 22: Anfrage des Abgeordneten Trettenbrein Sitzung! 18: Anfrage des Abgeordneten Mag. an Landeshauptmann Dr. Haider? (Abg. Tretten- Ragger an Landeshauptmann Dr. Haider? (Abg. brein: Mündlich!) Mündlich! Mag. Ragger: Mündlich!) 19: Anfrage des Ab- Es wird so, wie gewünscht, vorgegangen. geordneten Gritsch an Landeshauptmann Dr. Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde: Haider? (Abg. Gritsch: Mündlich!) 20: Anfrage des Abgeordneten Dipl.-Ing. Gallo an Landesrat

Aktuelle Stunde

Es liegt ein entsprechender Antrag des Freiheit- zum Job im öffentlichen Leben, bei den Kultur- lichen Landtagsklubs vor. Nach dem Rotations- vereinen, in der Kirche, überall gibt es letztend- prinzip sind auch die Freiheitlichen an der Rei- lich Sonderrechte und Privilegien. he. Das Thema lautet: „Endgültige Lösung der Ich stehe hier nicht an, zu sagen: Das ist auch Kärntner Ortstafelfrage durch ein Verfassungs- richtig so! Da stehen wir auch dahinter! Wir tun gesetz des Bundes.“ was für diese Volksgruppe. – Aber wenn nun Ich erteile dem Redner der Antragsteller als Ers- versucht wird, meine sehr geehrten Damen und tem das Wort. Es ist dies Klubobmann Ing. Herren, wenn nun hier versucht wird, diesen Scheuch. Ich mache darauf aufmerksam, dass Staat im Staat noch mit einem Staatsgebiet aus- die generelle Redezeitbeschränkung von fünf zurüsten, über den Umweg von zweisprachigen Minuten in der Aktuellen Stunde einzuhalten ist Ortstafeln, einer panslawistischen Idee hier Vor- und ich diese auch entsprechend kontrollieren schub zu leisten, dann ist Handlungsbedarf ge- werde. Ich bitte, zu sprechen! geben. Dann ist großer Handlungsbedarf gege- Dipl.-Ing. Freunschlag ben! Ich sage hier, dass der Kärntner Landtag sich bekennen muss, eine nachhaltige Lösung zu Abgeordneter Ing. Scheuch (F): machen, die auch immerwährend gültig ist. Ing. Scheuch Wenn ich „nachhaltig“ sage, dann meine ich, Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hoher dass hier dieses Gesetz ein zukünftiges Gesetz Landtag! In den letzten Tagen, Wochen und mit einer Zwei-Drittel-Verfassungsmehrheit Monaten wurde eine geradezu aus Kärntner abgesichert werden muss, um letztendlich auch Sicht unerträgliche Diskussion betreffend des diese essentielle Kärntner Frage aus dem Spiel- Aufstellens Kärntner Ortstafeln geführt. Eine ball der politischen zukünftigen Entscheidungs- Diskussion, die von linken Medien veranstaltet träger – welcher Couleurs immer sie auch ange- wurde, die ein politisch agierender Verfassungs- hören mögen – zu entziehen und auch inner- gerichtshof unterstützt hat und die letztendlich kärntner Aggressoren wie den rasenden Slo- auch von rasenden Gesetzesbrechern, man könn- wenenvertretern. te auch sagen, radikalen Slowenenvertretern initiiert wurde, mit dem Ziel, einen Eindruck in Wenn ich sage, „eine nachhaltige Lösung“ und der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass es hier in wenn ich sage „ein für allemal“, dann meine ich Kärnten eine verfolgte Minderheit gibt. Das ist, auch, dass wir – und das ist letztendlich auch der meine sehr geehrten Damen und Herren, natür- Auftrag der heutigen Sitzung – dafür Sorge zu lich nicht so! Ganz im Gegenteil! tragen haben, dass es eine Kärntner Volksbefra- gung geben wird und geben muss. Wir werden Es gibt keine verfolgte Minderheit hier in Kärn- heute hier noch beim dringlichen Antrag unsere ten, sondern eher eine privilegierte Sonderklasse, politischen Mitbewerber auffordern, klarzuma- muss man hier einmal ganz offen und glasklar chen, was oder wie sie Politik verstehen. betonen! Vom Kindergarten über die Schule, Verstehen Sie Politik so, dass der Wählerwille, 2148 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Ing. Scheuch der Wille der Kärntnerinnen und Kärntner letzt- tion vornehmlich extremen Positionierungen und endlich hier zum Ausdruck kommt? Wollen Sie Organisationen bzw. Parteien nützt. Ich meine mit dem Volk regieren - oder wollen Sie gegen dies keineswegs einseitig über nur explizit. Aber dieses Kärntner Volk, gegen die Kärntnerinnen sich als Landeshauptmann, als höchster Reprä- und Kärntner votieren? Das wird heute eine sentant eines Landes in eine solche extreme Po- spannende Abstimmung, auf die ich mich schon sition zu begeben, ist umso mehr, als man schon freue, weil hier auch einmal klargelegt werden eine persönlich weitaus konsensualere Meinung wird, wer welchen Standpunkt vertritt. (Beifall vor einem Jahr vertreten hat, aus meiner Sicht von der F-Fraktion) schlichtweg unverantwortlich! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wie In einem Klima der provozierten, täglich provo- wir abstimmen, das ist ganz klar. Wir sind den zierten Eskalation braucht es gerade deshalb und Kärntnern im Wort. Wir haben wie ein oranger jetzt eine verantwortungsbewusste Politik, eine Faden immer eines gesagt: Keine Entscheidung Politik, die Deeskalation vor persönliche und über die Köpfe der Menschen und über die Be- politische Überlebensvorstellungen stellt (Beifall völkerung! Wir sind der Heimat im Wort und von der SPÖ-Fraktion), eine Politik, welche die werden zum Wohle unserer Heimat unsere Ent- Verfassung achtet, respektiert und nach einer scheidung heute hier treffen! Danke! (Beifall von dauerhaften und Streit beendenden Lösung der F-Fraktion) sucht, einer Politik, die sich nach ethisch gesetz- lichen Leitlinien orientiert und die Menschen, (Der Vorsitzende erteilt KO Abg. Mag. Dr. Kai- den sozialen Frieden und das gemeinschaftliche ser das Wort. – Zwiegespräche im Hause.) Ing. Scheuch Miteinander fördert, unterstützt und letztlich auch zu verteidigen bereit ist. Dieser Verantwor- tung, meine Damen und Herren, stellt sich die Abgeordneter Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): Sozialdemokratie. Es geht hier um die Qualität Mag. Dr. Kaiser Sehr geehrter Herr Präsident! Hoher Landtag! der Demokratie in Österreich, die auch am Um- Meine sehr geehrten Damen und Herren! Vor- gang mit ihren Minderheiten gemessen wird. weg, die wahren Sorgen der Menschen sind fun- Daher kommt für die SPÖ eine Abstimmung der damental andere: Arbeit, Einkommen, Aus- Mehrheitsvolksgruppe über staatsvertraglich kommen, Pension, Gesundheit, Soziales, als Sie verbriefte Rechte von einer Minderheit nicht in nunmehr zum zweiten Mal innerhalb von drei Frage. Eine solche ist absurd, rechtlich irrelevant Monaten vom BZÖ hier im Hohen Haus thema- und bewusst spaltend und trennend – oder anders tisiert werden. Trotz alledem: Kärnten steht seit formuliert: unsensibel angewandter und deshalb Monaten wieder einmal im Mittelpunkt interna- umso gefährlicherer Populismus. tionaler Aufmerksamkeit; einer Aufmerksam- Die SPÖ-Kärnten bekennt sich dazu, die fast keit, die dem Image des Landes und der Repub- erreichte Lösung der so genannten Konsenskon- lik Österreich enorm schadet; einer Aufmerk- ferenz vom März 2005 als Ausgangsbasis weite- samkeit, die sich die überwiegendste Mehrheit in rer Verhandlungen anzusehen und in einem Kärnten weder verdient, geschweige denn ge- Klima des Miteinanders, Herr Klubobmann, wünscht hat. Den Imageschaden müssen wir weiter zu entwickeln und hoffentlich, im Interes- Kärntnerinnen und Kärntner tragen. Der Bun- se des Landes, auch abzuschließen. Wer sich deskanzler trägt für die zunehmende Eskalation dieser Arbeit und Aufgabe entzieht, wer stattdes- rund um die Ortstafeln mit die Verantwortung. sen Polarisierung und Frontbildung forciert, Er hatte und er hat konkreten Handlungsbedarf, handelt gegen eine friedliche Zukunft in unse- meine Damen und Herren! rem Land. Unser Land verdient Besseres! Kärn- Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr ten verdient es, dass die Politik an den Verhand- Landeshauptmann Dr. Haider Jörg ist ein intelli- lungstisch zurückkehrt und zu Beginn des dritten genter, akademisch gebildeter Mann. Ich bin Jahrtausends einer historischen Verpflichtung so überzeugt, dass er weiß, dass Kärntens Grenzen, nachkommt, dass diese ein für allemal als erfüllt dass Österreichs Grenzen gesichert und garan- gilt. Denn wir haben mehr als genug drängende tiert sind. Ich bin ebenso felsenfest davon über- Probleme, wie bereits eingangs erwähnt! Höchs- zeugt, dass er weiß, dass die provozierte Eskala- te Arbeitslosenzahlen, schlechte Wirtschaftsbi- lanzen, (Vorsitzender: Sie haben noch eine halbe 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2149 Mag. Dr. Kaiser

Minute Redezeit!) seit gestern 150 Frauen, die dem anderen. Eine Ortstafelverordnung nach der auf der Straße stehen, stagnierende Kaufkraft, anderen wird aufgehoben. Dann ist sie entweder schwer verkraftbare Preiserhöhungen auch im zu verrücken, zu versetzen, neu aufzustellen – Strombereich trotz anderer Ankündigungen, was auch immer das heißt. Wir verlängern den immer mehr armutsgefährdete Kärntner und Konflikt. Oder wir sind endlich couragiert genug Kärntnerinnen, alarmierende Tourismusstatisti- als Parteien, das, was als Kompromiss de facto ken, Betriebsschließungen und auch Pleiten. schon sehr nahe war, auch wirklich weiter zu Darauf, meine Damen und Herren, auch Sie, entwickeln und die Verantwortung insofern zu Herr Landeshauptmann, müssen wir unsere übernehmen, dass wir eine Regelung herbeifüh- Kräfte konzentrieren: zum wirklichen Wohle ren. Denn nur mit der Regelung, nur mit dem unserer Heimat Kärnten! (Beifall von der SPÖ- Kompromiss, nur mit dem Konsens ist der Status Fraktion) quo zu Ende, der bedeutet Weiterführung des Streites. Das muss ja wirklich, bitte, unser Inte- (Der Vorsitzende erteilt KO Abg. Mag. Grilc das resse und unser Wille sein! Wort. – LH Dr. Haider: Der Kampl hat mir ge- sagt, das war in Ordnung! – Lärm im Hause.) Verfassungsgesetz des Bundes bedeutet aber Mag. Dr. Kaiser bitte auch, um im Klartext zu reden, eine Zwei- Drittel-Mehrheit im Parlament, im Parlament des Abgeordneter Mag. Grilc (ÖVP): Bundes – nicht hier, in diesem Hause! Das heißt, Mag. Grilc es sind jetzt alle Parlamentsparteien in Zug- Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehr- zwang, klar zu machen: Sind sie für diese Lö- ten Damen und Herren! Wenn der Titel der heu- sung, für diesen Ansatz, das Ganze als Verfas- tigen Aktuellen Stunde „Endgültige Lösung der sungsgesetz zu beschließen? Ja oder nein? Da Kärntner Ortstafelfrage durch ein Verfassungs- gibt es kein Hin- und Herschieben vom Bundes- gesetz des Bundes“ als möglicher Ausweg aus kanzler auf den Landeshauptmann, vom Landes- einer verfahrener Situation als Willenserklärung, hauptmann auf irgendwelche Heimatverbände gewissermaßen als Programm, ernst genommen und sonstige Organisationen, zu den Slowenen- und so verstanden wird, dann kann ich dazu ein organisationen und wieder zurück in den Land- Ja sagen (Beifall des 3. Präs. Lobnig), denn ich tag. So spielen wir jetzt monatelang in Wahrheit erwarte mir eine Lösung, die verständlich ist: für Pingpong. Das heißt, wenn wir uns in Wahrheit den Durchschnittsbürger; ein Gesetz, das mir dazu entscheiden, zu sagen: Verfassungsgesetz nicht von Universitätsprofessoren erklärt werden ja – dann mit aller Konsequenz. Dann heißt das muss. Es kann eine Regelung bedeuten, dass das aber bitte auch: Wenn dann, nach Beendigung Volksgruppengesetz zumindest in Teilen als des Diskussionsprozesses bei Vorliegen eines Verfassungsbestimmung entsprechend deklariert Kompromisses – ich formuliere es jetzt ideal – wird. ein Ergebnis am Tisch liegt und eine Organisati- Von einer Neuregelung erwarte ich mir auch ein on oder einzelne Herrschaften sagen: „Da bin ich Ende des jetzt herrschenden Verständniswirr- nicht dabei.“, dann sind sie eben nicht dabei. warrs und des Kompetenzwirrwarrs, das offen- Mehrheit von Zweidrittel bedeutet, verfassungs- sichtlich herrscht. Wir haben als ÖVP immer rechtlich und demokratiepolitisch, dass es eine eine klare Linie vertreten und tun es auch jetzt. klare Willensbildung der gewählten Volksvertre- Wir sind für eine Lösung, die einen Kompromiss ter gibt. Wenn dann jemand nicht mit von der bedeutet, den man auf dem politischen Wege zu Partie ist, muss er zur Kenntnis nehmen, dass er erzielen hat. Im Umkehrschluss heißt das: Wir außerhalb des Verfassungsbogens steht. Und sind gegen das Verfahren über Gerichte, weil außerhalb des Verfassungsbogens heißt in wir glauben, dass Prozesse und Gerichtsverfah- Wahrheit: im Vorhof zur Diktatur. Das muss ren diese Frage nicht positiv lösen können. sich jeder wirklich gut überlegen, wenn es ein- mal so weit ist. Die Losung des heutigen Tages Daher haben wir jetzt in Wahrheit auch nur zwei kann daher nur lauten: Zurück an den Verhand- Varianten. Entweder wir verweigern die Lösung, lungstisch! wir tun nichts oder wir sind dagegen: Dann geht der Status quo weiter, dann geht ein Prozess Ein letztes Wort, Herr Klubobmann und Kollege nach dem anderen weiter, ein Verfahren nach Scheuch: Lernen Sie Geschichte, Herr Kollege! Es gibt keinen Staat im Staate! (Abg. Ing. 2150 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Grilc

Scheuch: Noch nicht!) Hören Sie auf, mit sol- Kärntner Slowene.“ chen manipulativen Falschmeldungen die Leute Da hört sich auch der schlechte Geschmack zu verunsichern! (Beifall von der ÖVP-Fraktion) schon auf. Und, wenn gestern in einem Autobus (Der Vorsitzende erteilt Abg. Holub das Wort.) in Klagenfurt ein Kontrollor zu slowenisch spre- Mag. Grilc chenden Kindern sagt: „Ihr gehört alle in den Autobus und über den Loibl drüber!“, dann wis- Abgeordneter Holub (GRÜ): sen wir, wie weit wir es jetzt schon gebracht Holub haben, wo wir jetzt sind. Wir sind am Vorabend Geschätzter Präsident! Meine sehr verehrten von Eskalationen und diese Eskalationen hat Abgeordneten! Meine sehr verehrten Damen und auch der Landeshauptmann zu verantworten. Herren! Liebe Schülerinnen und Schüler! Liebe Was soll bitte die slowenische Minderheit in Vertreterinnen und Vertreter der Minderheiten, Kärnten machen? (Zwischenruf von Abg. Dipl.- ein herzliches Dober dan von grüner Seite! Ing. Gallo.) Soll sie die Luft anhalten bis sie Wenn ich den Ausdruck „Aktuelle Stunde“ sehe, ausgestorben ist? Soll sie ihre eigene Heimat dann weiß ich nicht: Befinde ich mich jetzt im verlassen? Was sollen Sie bitte tun, bis wir ein Jahre 1930, 1940, 1950, 1960 – oder schon im Bewusstsein bekommen, dass zwei mehr wert ist 21. Jahrhundert? So aktuell ist dieses Thema als eines. Dass kulturelle Vielfalt mehr bedeutet schon seit langer Zeit! in einem Europa als kulturelle Einfalt. (Abg. Ein Verfassungsgesetz soll verabschiedet wer- Dipl.-Ing. Gallo: Das hat ja nichts mit den Orts- den? Wenn dieses Verfassungsgesetz – wo ich tafeln zu tun!) Das ist schon sehr interessant, natürlich hoffe, dass auch die Minderheiten ein- dass man versucht, Dackel dazu zu zwingen, gebunden werden – beinhaltet, dass unsere Min- deutsche Schäferhunde zu werden. (Abg. Dipl.- derheiten mehr Rechte bekommen und mehr Ing. Gallo lacht laut dazu.) Gesetze umgesetzt bekommen, bin ich natürlich Zuerst wird die Minderheit mundtot und dann dafür. Ich denke aber, es geht in die Richtung, stirbt sie ganz aus. Das ist nicht mein Zugang. Es den Verfassungsgerichtshof zu umschiffen, da- sind immer die gleichen, die gleichen alten mit man dort nicht mehr klagen kann. Sollten (Einwände aus der F-Fraktion. – Unruhe im das weniger Rechte für die Minderheiten sein, Hause.) Verhaltensmuster, dass man durch diese sind wir natürlich nicht dabei. abwertenden, … ja, durch die Abwehrkämpfer- Ich habe hier eine Münze, da steht oben: „50 brille schaut und wir pausenlos einen Abwehr- Jahre Staatsvertrag“; eine 2-Euro-Münze. Mit kampf leisten müssen. Am Schluss werden wir dem Staatsvertrag haben wir unsere Freiheit Abwehrkämpfen gegen unsere eigenen Lands- bekommen und unseren Staat bekommen. Aber leute. Das heißt, wir haben eine Autoimmun- die Münze hat auch eine Rückseite, und da steht krankheit, hier einen anaphylaktischen Schock. oben: „Artikel 7“. Das waren die Minderheiten- Wir bekämpfen Kärntnerinnen und Kärntner, die rechte, die wir auch gegeben haben, weil wir einfach eine andere Muttersprache haben. (Un- auch etwas geben müssen, wenn wir etwas neh- ruhe und Zwischenrufe in der F-Fraktion.) Das men. Und diese Minderheitenrechte müssen wir kann man nicht zulassen! (Unaufmerksamkeit im einhalten! Das Problem ist schon lang nicht Hause.) Schauen wir bitte, was kann denn bitte mehr ein Problem der Minderheit. Das Problem eine einsprachige (Der Vorsitzende gibt das der Ortstafeln ist ein Problem der Mehrheit ge- Glockenzeichen.) Ortstafel? Was kann denn die, worden. Es ist ein Problem: Wie geht der Stärke- dass wir die ganze politische Energie da hinein- re mit dem Schwächeren um? Was haben stecken? Was kann eine einsprachige Ortstafel? Schwächere in unserer Gesellschaft von unserer Kann sie Arbeitsplätze schaffen? Kann sie uns Gesellschaft zu erwarten? Das betrifft Kranke, den höchsten Schuldenstand pro Kopf wegbrin- Arme, Behinderte und auch Minderheiten. Ha- gen? (Abg. Ing. Scheuch: Was willst du denn? ben sie zu erwarten, dass wir drüberfahren, als Für was brauchst du sie denn dann?! – Mehrere Mehrheit? Dann haben sie nicht viel zu erwar- Zwischenrufe aus der F-Fraktion. – Lärm und ten. Und es wird gezündelt, wie man gestern mit Unruhe im Hause.) Kann sie bitte unser Ge- dieser SMS-Geschichte gemerkt hat, wo steht: sundheitssystem retten? (Es erfolgen wiederum „Nur ein toter Kärntner Slowene ist ein guter mehrere Zwischenrufe aus der F-Fraktion. – Lärm und Unruhe im Hause.) Aber was können 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2151 Holub mehrsprachige Ortstafeln? (Der Vorsitzende das bin ich auch der Meinung, dass die mitreden Glockenzeichen gebend: Am Wort ist der Herr sollen. Wir Freiheitliche sind derzeit für keine Abgeordnete Holub!) Da schauen wir nach Süd- Zustimmung zum Aufstellen weiterer Ortstafeln tirol. Da geht’s ihnen wirklich bitte gut. Da ist zu haben und werden auch weder im Lande eine zwei … (Mehrere Einwände aus der F- Kärnten noch im Bund eine Zustimmung dazu Fraktion. – Lärm im Hause.) Ja, Südtirol ist geben. wirtschaftlich gut gestellt, dass Julisch-Venetien Des weiteren. Die Verordnung 1977 wurde ja sich anschließen will. Das müssen wir in Kärn- bereits 2001 vom VfGH – Verfassungs- ten einmal erreichen, wenn wir unsere eigenen gerichtshof – aufgehoben, und trotzdem hat der Landsleute ausgrenzen. (Mehrere Zwischenrufe Herr Bundeskanzler und der Herr Landeshaupt- aus der F-Fraktion.) Ja, so schaut's aus! mann in Windisch-Bleiberg, Gemeinde Ferlach, Und der Südtiroler Landeshauptmann sagt: und in der Gemeinde Neuhaus im vergangenen Wenn er das machen würde, was Dr. Haider hier Jahr zweisprachige Ortstafeln aufgestellt. Das ist in Kärnten macht, wäre er schon längst abge- ein Faktum! Es ist dann natürlich zu Protesten – setzt. Und das ist auch das Beispiel, das der Herr aus den Gemeinden zu Protesten von Bürgern Landeshauptmann unseren Jugendlichen gibt. dagegen gekommen – und deshalb jetzt diese Wir brauchen keine Gesetze einzuhalten, son- mehr oder weniger verhärtete Haltung. dern nur so wie sie uns gefallen. Unser Landes- Und jetzt komme ich zur Landes- und Bundesre- hauptmann hat sich von Robin Hood zum Kaiser gierung. 2001 – das ist eine lange Zeit, das war Nero gemausert. Ganz toll! Danke, Jörg! Ohne vor mehr als vier Jahren – hat der Verfassungs- Frieden keine Zukunft und ohne Zukunft haben gerichtshof diese Verordnung aufgehoben und wir nichts zu erwarten. (Vorsitzender: Sie haben die Bundesregierung hat vier Jahre Zeit gehabt, noch eine halbe Minute!) Ohne Minderheit eine brauchbare Lösung, für alle tragbare Lö- gibt’s auch keine Mehrheit. Ich habe noch eine sung für Kärnten unter BZÖ-Beteiligung, zu- 2-Euro-Münze. Auf der einen Seite ist die Ber- stande zu bringen, vorher über lange Jahre mit tha von Suttner, die sagt: „Friede und wehret den FPÖ-Beteiligung und jetzt alle Minister und Anfängen!“ Auf der anderen Seite ist Europa. Staatssekretäre BZÖ. Und der Landeshauptmann Da gehören wir hin. Frieden schaffen und wieder von Kärnten sagt uns immer, wie wichtig, es ist, bei der Konsenskonferenz anfangen. (Mehrere dass das BZÖ auch in der Bundesregierung ver- Zwischenrufe aus der F-Fraktion. – Unruhe im treten ist, damit man was für Kärnten umsetzt Hause.) Das ist der grüne Ansatz. Ich danke! und was machen kann. Dem kann ich beipflich- (Beifall von Abg. Mag. Lesjak.) ten. Aber in dieser Frage, muss ich sagen, hat die (Der Vorsitzende erteilt Abg. Schwager das Bundesregierung versagt, aber leider auch die Wort.) Landesregierung und der Herr Landeshaupt- Holub mann, weil bis jetzt – über vier Jahre – nichts zustande gekommen ist und die Sache sich im- Abgeordneter Schwager (FPÖ): mer mehr aufschaukelt und Emotionen hinein- Schwager bekommt. (LH Dr. Haider: Willst du neue Ta- Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren feln!?) Und jetzt geht’s so weiter. Nein, die hast Abgeordnete! Werte Zuhörer! Als Oberkärntner ja du aufgestellt. Ich stelle keine auf. Da haben hat man in dieser Frage nicht unbedingt die wir Bilder. Soll ich sie dir zeigen? Emotionen, die jetzt hier auch wieder im Raume stehen. Es hat ja mein Vorredner Abgeordneter Aber, es geht ja noch weiter. Jetzt ist eine Holub, den ich ansonsten sehr schätze, das so Volksbefragung angesagt. Ich werde dem blan- circa um 180 Grad verkehrt kundgetan, was ich ko, ohne zu wissen, weil das habt's wieder nicht hier sagen will. (Der Vortragende lacht dazu. – zusammengebracht, liebe F-Fraktion, dass im Heiterkeit im Hause.) Ja, das ist halt so. Meiner Text auch, dass wir wissen, worüber die Kärnt- Meinung nach ist es nicht das Recht einer 10- ner abstimmen sollen, über den – nachdem ich prozentigen Minderheit, in einer Ortschaft oder zur Dringlichkeit ja nicht reden darf im Haus – in einer Gemeinde zu entscheiden, welche Ta- sage ich jetzt: Die Begründung ist … (Zwischen- feln dort stehen, sondern Ortstafeln sind die An- ruf aus der SPÖ-Fraktion.) Der Text, der Text gelegenheit aller Gemeindebürger und deshalb … das kommt ja auf die Fragestellung drauf an. 2152 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Schwager

(Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Da darfst ja du mitre- SPÖ: „Wer das Trennende vor das Gemeinsame den! Da darfst dich einbringen, … ) Der Text ist stellt, schafft damit den Nährboden für verurtei- das Wichtige, weil ich bin dagegen, dass man lenswerte Auswüchse!“ Rolf Holub, erübrigt sagt: Liebe Unterkärntner Gemeinden, wenn ihr sich überhaupt, erwähnt zu werden. zweisprachige Ortstafeln befürwortet's, dann Geschätzte Damen und Herren! Ich zitiere Ihnen wird das Füllhorn über euch ausgeschüttet. Ihr heute ein paar Zitate von ganz bedeutenden Poli- werdet Geld bekommen!“ Ich sage nämlich ei- tikern, auch von Publizisten. 16. April 2003 in nes. Die Südkärntner Gemeinden, die Bedarf an Tainach: „Kärnten ist ein einheitlicher, sloweni- Finanzmitteln haben, wenn ein Geld vorhanden scher Kulturraum!“ Lojze Peterle bei einer An- ist, haben sie es ohne der Frage der Ortstafeln zu sprache im Februar 2004: „Slowenien nähert bekommen. Das ist meine Meinung zu dem sich nach Wegfall der Grenzen zügig dem Kon- Thema. Ich werde dem blanko, der Volksbefra- zept des vereinten Sloweniens!“ Nachzulesen in gung, der Dringlichkeit und dem Text die Zu- der Zeitung „Nedelja“, 8. Februar 2004. Der stimmung geben. ehemalige Präsident Milan Kučan aus Anlass Und dann ist das Nächste: Zweisprachige Ortsta- des slowenischen Kulturfeiertages im Februar feln. Das ist, dass durch eine verfas- 1997: „Kärnten und Slowenien ist ein gemein- sungsrechtliche Lösung die Bundesregierung samer kultureller und politischer Raum!“ Smago aufgefordert werden soll - und da sage ich vier Jelinčič, Chef der rechtsextremen NS-Partei: Jahre Versäumnisse – und deshalb sind wir jetzt „Südkärnten ist das Gebiet das Österreich 1920 vier Jahre in den internationalen Medien. Und durch Betrug bei der Kärntner Volksabstimmung das hätte längst bereinigt werden können. Ich erhalten hat!“ Nachzulesen in der Kleinen Zei- wäre der Meinung, dass die Verordnung zu den tung, 23. Februar 2003. Vinko Oslak, slo- topografischen Aufschriften (Vorsitzender: Sie wenischer Publizist: „Slowenien hört nicht am haben noch eine halbe Minute Zeit!) von 1977 Loibl auf!“ Der derzeitige slowenische Konsul die Bundesregierung mit Verfassungsmehrheit in Kärnten: „Mit dem EU-Beitritt kommt es zur wieder einsetzen soll. Und dann ist, sowie in den Befreiung der Kärntner-Slowenen!“ Kulturmi- vergangenen 30 Jahren, wieder Ruhe in Kärnten. nisterin Sloweniens bei einer Veranstaltung in Das befürworten wir Freiheitlichen. Tainach: „Mit dem EU-Beitritt Sloweniens kommt es zum gemeinsamen Kultur-, Sprach- (Der Vorsitzende erteilt Abg. 3. Präs. Lobnig und Wirtschaftsraum!“ das Wort.) Schwager Geschätzte Damen und Herren! Hier habe ich den Aufschrei jener Mandatare vermisst, die sich Dritter Präsident Lobnig (F): heute wegen kleinen Lappalien in den Zeitungen Lobnig melden. (Beifall von der F-Fraktion.) Und weil Sehr geschätzter Herr Präsident! Meine sehr immer wieder, geschätzte Damen und Herren, geschätzten Damen und Herren Abgeordneten! weil immer wieder geredet wird, die Mandatare, Werte Zuhörer auf der Zuhörertribüne! Wenn die Traditionsverbände und die Kärntnerinnen man heute schon einigen Wortmeldungen meiner und die Kärntner schüren Urängste. (Zwischen- Vorredner aufmerksam gefolgt ist, dann möchte ruf aus der SPÖ-Fraktion.) Ich zeige Ihnen, man fast meinen, viele der Abgeordneten fühlen meine Herren, ich zeige Ihnen die Landkarte, die sich auf slowenischem Boden wohler als hier in noch damals die Gebietsansprüche von Jugosla- Kärnten. (Abg. Mag. Lesjak: Kärntner Boden!) wien dargestellt hat. (Der Vortragende hält eine Und ich glaube, auch die Reaktionen haben ge- Landkarte in die Höhe.) Geschätzte Damen und zeigt, wenn ich die gestrige SMS-Aktion hier Herren, und wenn man hier die heutige Landkar- auch mit in diese Debatte einfließen lassen darf, te aus dem Atlas Sloweniens sieht und heute dann sieht man auch die Reaktionen der einzel- noch diese Gebietsansprüche als slowenisches nen Abgeordneten in den heutigen Tageszeitun- Territorium bis nach Kärnten herauf bezeichnet gen. Ich weise natürlich auch diese Aktion aufs und festgehalten werden. Geschätzte Damen und Schärfste zurück, möchte mich völlig distanzie- Herren, hier müssen handelnde Personen aktiv ren und weiß auch, wen man hier zitieren darf. werden und hier gilt es auch, unserem Nachbar- Christine Muttonen, SPÖ: „Das politische Klima staat Slowenien endlich einmal zu zeigen, dass wird zunehmend vergiftet!“ Oder Melitta Trunk, sie mit diesem großslowenischen Anspruchs- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2153 Lobnig denken aufhören sollen. (Beifall von der F- Abgeordnete Mag. Cernic (SPÖ): Fraktion.) Mag. Cernic Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehr- Aber, meine geschätzten Damen und Herren, wir ten Damen und Herren! Eingangs möchte ich brauchen auch Lösungsansätze. Deshalb hat ja seitens meiner Fraktion schärfstens zurückwei- eine Aktuelle Stunde auch Sinn, um Lösungsan- sen, dass von dieser Stelle aus der Dritte Präsi- sätze zu bieten. Geschätzte Damen und Herren, dent des Kärntner Landtages eine SMS-Aktion der Europarat, der Ausschuss für Minderheiten, radikalsten Inhaltes, wie sie derzeit vor sich hat bereits im April 2002 ausdrücklich gesagt: geht, als Lappalie abtut. (Beifall von der SPÖ- „Jener Staat, der überhaupt keine definitiven Fraktion. – 3. Präs. Lobnig: Ich habe mich dis- Zahlen über eine Stärke der Minderheit aufweist, tanziert und zurückgewiesen! Aufs Schärfste zu- sowohl in der muttersprachlichen als auch der rückgewiesen!) ethnischen Zugehörigkeit, hier wird es unum- gänglich sein, eine ethnische und sprachliche Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als Erhebung durchzuführen.“ Tatsache ist, dass 1993 Heide Schmidt die FPÖ verlassen hat, hat eben über nationale Minderheiten in Österreich sie das wegen der Skrupellosigkeit ihrer ehema- keine Zahlen und Daten vorliegen, sondern wir ligen Partei bei der Einleitung des Ausländer- jemals nur von Schätzungen ausgehen können. volksbegehrens getan. (Abg. Ing. Scheuch: Die Es gibt überhaupt eine Bevölkerung deren ethni- Heide Schmidt!) „Dabei sei“ – und da zitiere ich sche Zugehörigkeit oder Muttersprache nicht sie jetzt, ich zitiere Heide Schmidt: „Angst in- feststeht. Auch der Österreichkonvent, darunter strumentalisiert worden, um politisch daraus ganz prominente und ranghohe österreichische Nutzen zu ziehen. Außerdem hätte Parteiobmann Juristen, haben festgestellt, dass die genaue Zahl Haider für rein parteipolitische Aktivitäten auch und das genaue Siedlungsgebiet der Min- gewaltsame Auseinandersetzungen in Kauf ge- derheitsangehörigen nicht feststeht. Der Europa- nommen. Das wolle sie nicht mehr verantwor- rat verlangt im Prüfbericht 2002 (Vorsitzender: ten.“ (Zwischenruf von Abg. Ing. Scheuch.) Ende Sie haben noch eine halbe Minute Redezeit!) in des Zitates. Mit großem Bedauern, meine sehr Österreich eine konkrete Erhebung. geehrten Damen und Herren, müssen wir in den letzten Wochen in der Ortstafelfrage zur Kennt- Eine Volksbefragung zum Thema „Ortstafeln in nis nehmen, dass Sie 13 Jahre später zwar die Kärnten“ – wie auch mein Kollege Klubobmann Farbe und den Namen gewechselt haben, aber Scheuch schon ausgeführt hat – um eine Lösung, ansonsten immer noch auf die gleichen eine dauerhafte Lösung mit der Bevölkerung, Uraltstrategien setzen. Vergessen sind die Bil- nicht gegen die Bevölkerung zu erheben, ist die der, wie sie im Mai gemacht worden sind, (LH Befragung in den betroffenen Bezirken oder Dr. Haider: Villach zweisprachig, bravo!) die Gemeinden vorzunehmen. Denn nur so kann in hier wunderschön, deutlich zeigen den Herrn Zukunft auch verhindert werden, dass rasenden Landeshauptmann, der postiert zusammen mit Rechtsbrechern der Boden für so ein weiteres dem Herrn Schüssel und in der Mitte hier sehen Handeln entzogen wird. Und, meine Damen und Sie eine … (LH Dr. Haider: Frau Kollegin: Herren, vielleicht sind wir auch gut beraten, die Posiert, nicht postiert!) sehen Sie – na, ich habe Ergebnisse der Ortstafelkommission, uns die es schon richtig genommen – eine zweisprachige Studienkommission zu vergegenwärtigen. Und Ortstafel. vielleicht wäre es sinnvoll, noch jene, die damals mitgearbeitet haben, auf einen runden Tisch zu Vielleicht ist das nächste Bild dann eines, das bringen, um von dieser Ebene aus, (Vorsitzen- den Herrn Landeshauptmann zeigt, wie er die der: Die Redezeit ist abgelaufen, Herr Abgeord- mit der Schaufel ausgräbt und versetzt? Das neter!) einen neuerlichen Anlauf zu unterneh- kann schon passieren. (Beifall von der SPÖ- men. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit! (Bei- Fraktion) fall von der F-Fraktion.) Sie gefährden derzeit, meine sehr geehrten Da- (Der Vorsitzende erteilt Abg. Mag. Cernic das men und Herren vom BZÖ/F, (Lärm in der F- Wort.) Fraktion) eine weitgehend schon gefundene Lobnig Konsenslösung in der Ortstafelfrage! Sie neh- men die Eskalation der Volksgruppengegensätze 2154 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Cernic nicht nur in Kauf, sondern führen sie bewusst in der Vergangenheit auf beiden Seiten Verlet- herbei. Sie riskieren unser friedliches Zusam- zungen passiert sind. Wir müssen dieses Kapitel menleben! Warum, frage ich Sie?! – Deshalb, unserer Geschichte einmal abschließen und eine weil sie bei einer patscherten Parteienspaltung neue Kultur des Zusammenlebens entwickeln. irgendwie eine Bauchlandung gemacht haben Obwohl wir wissen, meine sehr geehrten Damen und österreichweit um Ihr politisches Überleben und Herren, (Vorsitzender: Sie haben noch eine kämpfen und dafür das Konfliktpotenzial der halbe Minute Redezeit!) dass dieses Problem Volksgruppenfrage wieder einmal für den Wahl- derzeit vielleicht sehr schwer zu lösen sein wird, kampf instrumentalisieren wollen. So ist das. mit einem verhandlungsunwilligen und versöh- (Abg. Ing. Scheuch: Zum Thema! – Lärm in der nungsunwilligen Landeshauptmann an der Spit- F-Fraktion.) ze sehr schwer zu lösen sein wird und obwohl Auch mit dem Aufruf zu einer Volksbefragung wir befürchten müssen, dass das vielleicht erst über die Ortstafeln, meine sehr geehrten Damen mit seiner Abwahl lösbar sein wird, (Abg. Ing. und Herren, missbrauchen Sie die Bevölkerung. Scheuch: Wird der Gusenbauer eine Lösung Sie missbrauchen die Bevölkerung für Ihre bringen?) empfehlen wir dennoch als SPÖ drin- Wahlkampfzwecke. Sie wissen genau, dass gend eine Deeskalation und die Rückkehr an den Volksbefragungen rechtlich nur über Landesan- Verhandlungstisch! (Lärm im Hause. – Beifall gelegenheiten möglich sind. (Abg. Trettenbrein: von der SPÖ-Fraktion und den Grünen.) Ist das keine Landesangelegenheit?) Hier haben (Der Vorsitzende erteilt Abg. Lutschounig das wir aber eine Bundeskompetenz, aber mit der Wort.) Ernstnahme der rechtlichen Grundlagen haben Mag. Cernic Sie es ja nie so genau genommen. Da sind Sie immer recht locker damit umgegangen. (1. LHStv. Dr. Strutz: Ist Landesrat Dörfler nicht Abgeordneter Lutschounig (ÖVP): Lutschounig zuständig? Wer ist jetzt zuständig?) Sehr geschätzter Herr Präsident! Meine sehr Meine sehr geehrten Damen und Herren! (1. geehrten Damen und Herren! Die Frage ist zu LHStv. Dr. Strutz: Ist er zuständig oder nicht?!) ernst, dass man da so blödelt, Herr Klubobmann! Die Zuständigkeitsprobleme, die sind bei Ihnen. Ich glaube, meine Damen und Herren, eines ist Sie wissen auch nicht genau, wer zuständig ist. klar: Das Erkenntnis des Verfassungsgerichtsho- Schon gar nicht wissen Sie heute, was Sie mor- fes auch aus dem Jahr 2001 hat jedenfalls das gen für eine Position haben. (Lärm im Hause. – Zusammenleben der deutsch Sprechenden und Vorsitzender, das Glockenzeichen gebend: Am der slowenischen Minderheit nicht erleichtert. Wort ist die Frau Abgeordnete Cernic, bitte! – Das steht einmal im Raum. Ich glaube, man hat Abg. Ing. Scheuch: Keine Entscheidung über die Kärnten wirklich einen Bärendienst erwiesen – Bevölkerung hinweg!)) Wir haben, meine sehr wie immer dann auch die andere Seite natürlich geehrten Damen und Herren, in diesem Land zu verfolgen ist, wie man zu diesem Recht ge- wirklich – und das ist heute schon gesagt worden kommen ist. Ich meine, über das brauchen wir und das ist meine feste Überzeugung – andere nicht reden, dass man durch Schnellfahren, Probleme. In wenigen Tagen haben wir jetzt im durch eine Gesetzesübertretung zu einem Recht Klagenfurter Raum 200 Arbeitsplätze verloren. kommt, das ist auch für mich als Parlamentarier (Abg. Zellot: Von euch war aber keiner dort! – unverständlich. Ich glaube, so etwas sollte man 1. LHStv. Dr. Strutz: War einer von euch schon auch im Keim eigentlich ersticken, dass es die bei den Betroffenen dort?!) Daher, meine sehr Möglichkeit gibt, durch eine Umgehung zu ei- geehrten Damen und Herren, lehnt die SPÖ die- nem Recht zu kommen. (Beifall des Abg. se Volksbefragung ab. (Lärm im Hause) Es ist Schwager) für uns undenkbar, dass größere Volksgruppen- Eines ist klar, unser Klubobmann gilt als beson- teile über die Rechte der Minderheit abstimmen ders besonnener und einer, der aus dem Gebiet und schon gar nicht über Minderheitenrechte, die stammt, wie ich übrigens auch, der auch auf die staatsvertraglich festgelegt sind. Fakten ganz genau hingewiesen hat. Er hat ganz Dieses Land braucht Versöhnung, das heißt wir genau darauf hingewiesen, welche Möglichkei- brauchen eine Anerkennung der Tatsache, dass ten bestehen. Und jede Möglichkeit, meine Da- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2155 Lutschounig men und Herren, sollte uns recht sein, eine Lö- sei Dank gibt es diese zwischenmenschlichen sung herbeizuführen. Eines ist ganz klar: Die Beziehungen! -, durch diese Maßnahmen tat- ÖVP war immer für Lösungen. Sie will nicht, sächlich gefährdet sind. Daher glaube ich, dass dass dieser Konflikt ein ewig dahinschwellender alle, wenn sie willens sind, eine Lösung herbei- Brand ist, sondern dass man ein für allemal er- zuführen, einen Schritt näher machen müssen. klärt, das die Erfüllung dieses Artikels 7 gege- Diesen Schritt, diesen bekannten Schritt hat ja ben ist und dass man sich auf eine Anzahl der auch der Kärntner Heimatdienst mit seinem Ortstafeln festlegt. Wo immer diese Zahl dann Obmann Dr. Feldner gemacht. Unsere Linie war sein wird, jedenfalls war die ÖVP, auch unser ja, dass wir eigentlich das, was der Heimatdienst Parteiobmann Martinz, immer derjenige, der sagt, der wirklich für sich in Anspruch nehmen gesagt hat: „Wir haben sehr weit uns eigentlich kann, schon ursprünglich bei der Vorbereitung in den Diskussionen und im Konsens entwi- der Kärntner Volksabstimmung federführend ckelt.“ Es hat eigentlich den Anschein gehabt, tätig gewesen zu sein, seine Warnungen, ernst dass alle beteiligten Parteien wie auch die Hei- nimmt, dass man sagt: Jawohl, wir machen einen matverbände und die Slowenenvertreter das Schritt auf unsere Freunde zu, die anderen ma- übernommen haben. Aber dann ist eine Gruppe chen es auch. Teile der slowenischen Organisa- ausgeschert. (Abg. Ing. Scheuch: Was für eine?) tionen haben das auch gemacht, was einer Lö- Der Rat, Herr Kollege, das wolltest du jetzt klar- sung wirklich sehr nahe gekommen ist. Aber von erweise hören, ist ausgeschert und hat das nicht politischer Seite wollte man dann offenbar nicht mitgetragen. Somit konnte das nicht bereinigt so schnell eine Lösung haben, weil man dann werden. Ich glaube, wir waren schon so weit, natürlich vielleicht aus wahltaktischen Überle- dass wir damals, als Sie die Tafeln hergezeigt gungen noch das eine oder das andere daraus als haben und die Tafeln aufgestellt haben, es ein- Erfolg erzielen und verkaufen kann. fach keinen großen Aufruhr gegeben hat, son- Meine geschätzten Damen und Herren! (Vorsit- dern sich alle Beteiligten, vom Bundeskanzler, zender: Sie haben noch eine halbe Minute Rede- Landeshauptmann, die Parteien und auch die zeit!) Wenn es heute den Antrag auf Volksbefra- Slowenenvertreter dort gezeigt haben, fotogra- gung gibt: Ich bin auch der Meinung, dass eine fiert haben und in bester Laune geglaubt haben, Volksbefragung ein Teil oder ein Ansatz dieser dieses Problem sei überwunden. Dass es nicht Lösung sein könnte. Ich werde jedenfalls als überwunden ist, das liegt natürlich auch an der Abgeordneter Lutschounig diesem Antrag zu- politischen Handlung unseres Landeshauptman- stimmen. Wir werden uns natürlich vorbehalten, nes, der nicht immer tatsächlich gewillt ist, die- was auch inhaltlich drinnen ist. Es wird natürlich ses Problem einer Lösung zuzuführen, sondern nicht jede Volksbefragung so hingenommen, es am Köcheln belassen will, weil man damit sondern es kommt auf den Inhalt an, der wirklich sehr gut, offenbar, in Kärnten auch politisches eine politische Geste zeigt, die sagt: Man will Kleingeld wechseln kann. diesen Konflikt ein für allemal lösen, damit wir Ich glaube, meine Damen und Herren, wenn von uns auch in Zukunft (Vorsitzender: Die Redezeit Versöhnung gesprochen wird, dann gilt das für ist abgelaufen!) diese Diskussionen ersparen beide Seiten. Ich denke, man kann nicht auf der können! (Beifall von der ÖVP-Fraktion und vom anderen Seite mit dem Schnellfahren jetzt flä- Abg. Schwager) chendeckend über das ganze zweisprachige Ge- (Der Vorsitzende erteilt Abg. Mag. Lesjak das biet – nicht nur den Bezirk Völkermarkt betref- Wort. – Abg. Zellot: Jetzt wird es spannend!) fend, sondern darüber hinaus Villach-Land und Lutschounig als nächstes dann wahrscheinlich auch Kla- genfurt-Land oder es sind auch schon solche Verfahren anhängig – einen Flächenbrand her- Abgeordnete Mag. Lesjak (GRÜ): Mag. Lesjak beiführen, der dazu führt, dass die Bevölkerung Hohes Haus! Geschätzter Herr Präsident! Ver- wirklich verunsichert ist und dass auch das Zwi- ehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Schüle- schenmenschliche in Gefahr ist. Ich sage euch rinnen und Schüler! Verehrte Vertreter der Slo- wirklich, ich weiß, wovon ich spreche: dass gute wenen! Der Titel „Endgültige Lösung“ lässt ein Freundschaften, die es zwischen Slowenen und wenig den Eindruck entstehen, als wenn wir Deutschsprachigen in diesem Bereich gibt – Gott bisher keine Lösungen hätten. Es gibt Lösungen, 2156 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Lesjak es gibt sogar Konsenslösungen, die von einer uns in der politischen Steinzeit, wo man Kriegs- breiten Mehrheit getragen wurden. Die 158 Ta- beile ausgegraben hat und wo das Faustrecht feln waren eine schöne, gute Lösung, eine nach- sich durchsetzt, damit die Mehrheit über eine haltige, die zwischen Mehrheit und Minderheit Minderheit dominiert. Das haben wir nicht ver- zum Greifen nahe war. (Abg. Ing. Scheuch: Bis dient, diesen Zwist! Wie lange wollt ihr noch die auf die Slowenen. – LH Dr. Haider: Bis auf die Ortstafeln verrücken? – Bis die unten in Slowe- Slowenen! – 1. LHStv. Dr. Strutz: Die Slowenen nien stehen? (Lärm im Hause) Ich frage auch die waren nicht dabei!) politischen Mitbewerber, die Regierungspartner: Wie lange will die SPÖ dieses Schauspiel noch Der Ortstafelkonflikt hat lange genug gedauert! dulden? Wie lange will sie in diesem Theater Über Jahrzehnte hindurch ist er immer wieder durch politisches Innehalten als Zuschauer die- hochgekocht. Die Betroffenen sind erschöpft nen? Hier hätte schon längst etwas passieren und frustriert. Sie wünschen sich endlich eine müssen! Das Problem „Ortstafeln“ ist auch ein politische Lösung seitens des Landes. (1. LHStv. Versäumnis der SPÖ. Dr. Strutz: Sagen Sie das denen!) Und die ÖVP? – Der schwarze Kanzler, der Wir leben in einer Zeit, wo der soziale Friede ins Schweigekanzler, hätte auch schon längst eine Land ziehen sollte. Wir leben in einem offenen Lösung herbeiführen können. Er kann eine Ver- Europa, in einem Europa der Regionen. Wir ordnung machen, er kann ein Gesetz erlassen. leben in einer modernen zukunftsorientierten Wir haben diese politische Kleingeldmacherei Gesellschaft in einer friedlichen Demokratie, die durch Ängste nicht notwendig! Es gibt auch sich der Freiheit der Bürger und der Verfassung andere Probleme, die wir lösen müssen: der verpflichtet hat. Dennoch gibt es keine endgülti- Klimaschutz, die Umweltverschmutzung, der ge Lösung. Warum? – Es gibt keine Lösung, Verkehr. Hätte man zum Beispiel in St. Kanzian weil die Politik das Problem ist. Der soziale den öffentlichen Verkehr derart ausgebaut, dass Friede ist empfindlich gestört. Was ist passiert? die Leute mit dem Bus oder mit Zug fahren, – Auf dem Weg ins moderne Europa ist plötzlich dann wäre eine Gesetzesübertretung durch ein ewig gestriges Gespenst aus der Vergangen- Schnellfahren gar nicht erst möglich gewesen. heit aufgetaucht, ein Gespenst mit einer nationa- len Grimasse. Dieses Gespenst ernährt sich von Die Politik der Mehrheit soll nicht Probleme tiefen Urängsten und schürt diese gleichzeitig. machen, sondern sie lösen. Lösen wir gemein- (Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Berechtigt!) Das Ge- sam die Probleme der Menschen, dann haben spenst wurde von Ewiggestrigen wach gerüttelt, wir auch sozialen Frieden! Halten wir uns an und es lebt von einer Reethnisierung der politi- gemeinsame Konsensentscheidungen, dann ist schen Landschaft. Es hat Macht gewonnen, die- auch der politische Frieden gewährleistet. Des- ses Gespenst: nicht zuletzt auch durch die Medi- wegen soll es keine endgültige Lösung sein, en, die da mitgeholfen haben, dieses Gespenst an sondern eine vertrauensvolle Lösung. (Abg. die Wand zu malen. Das macht Angst! Die Ag- Dipl.-Ing. Gallo: Wer hat dir denn das aufge- gressivität steigt. Es macht sich das Gefühl von schrieben?) Wir brauchen eine Lösung, die das Verfolgung breit. Es war das Beispiel davor: ein Urvertrauen in den Rechtsstaat wieder herstellt Bus, wo der Kontrollor zu den Kindern gesagt und auch das Vertrauen in die Politik wieder hat: „Ihr gehört alle in einem Bus über den Loibl herstellt! Begraben wir diese alten Kriegsbeile drüber geschickt.“ Also das ist Angstmache, und und gehen wir gemeinsam in ein offenes Europa das geht von der Politik aus. Hier wird ein Zwist mit zweisprachigen Ortstafeln! (Beifall des Abg. in die Bevölkerung hinein getragen, den sie nicht Holub) verdient hat, den die Bevölkerung nicht braucht (Der Vorsitzende erteilt Landeshauptmann Dr. und der auch keine Probleme löst! (Lärm im Haider das Wort.) Hause) Mag. Lesjak Urängste werden mobilisiert und zu politischem Kleingeld gemacht. Das ist beschämend und Landeshauptmann Dr. Haider (F): demütigend, nicht nur für die Volksgruppe son- Dr. Haider dern für uns alle; für uns alle, die wir in einer Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und modernen Demokratie leben! Jetzt befinden wir Herren! All jene, die gemeint haben, in Kärnten 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2157 Dr. Haider sei der soziale Friede gefährdet oder nicht gege- Daher sage ich Ihnen, wir sollten auf mehreren ben, denen muss man entschieden entgegen tre- Ebenen tätig sein. Nicht nur sagen: Ortstafeln ten, denn es gibt in Kärnten kein Konfliktthema oder Wirtschaftspolitik! Ortstafeln oder Sozial- in dieser Frage, sondern es wird von außen die- politik! Sondern wir werden in vielen Bereichen ses Thema nach Kärnten herein getragen, wäh- gleichzeitig gefordert sein. Und wir haben hier, rend wir dreißig Jahre lang auf der Grundlage um den Herrn Kollegen Schwager auch zu sa- eines Drei-Parteien-Konsenses auf Bundes- und gen, mit BZÖ-Unterstützung in der Bundesregie- Landesebene - von dem Bundeskanzler Dr. rung dieses Geld für die Lippitzbachbrücke ge- Kreisky gesagt hat: „Das ist die absolute Erfül- schaffen. Und das ist ein wirtschaftlicher Impuls lung des Artikels 7!“ - Frieden und Ruhe im für die Region. Wir werden aber nicht akzeptie- Lande gehabt haben. Und jetzt geht also ein ren, dass man hier trotzdem Feindseligkeiten rasender Slowenenfunktionär her und versucht, hereinträgt und da hat sich der Verfassungsge- uns neuerlich eine Diskussion aufzuzwingen. Es richtshof zum Mitspieler gemacht. Der Verfas- hätte mich sehr gefreut, wenn SPÖ-Abgeordnete sungsgerichtshof hat sich zum Mitspieler bei und auch grüne Abgeordnete einmal den Mut rechtsbrecherischen Aktionen gemacht! Und es hätten, zu sagen, wer denn die Unruhestifter ist völlig klar, dass er jetzt seine Strategie ge- sind: nicht die Kärntner Bevölkerung, nicht die ändert hat und nicht eine Gesetzesänderung ha- Politik hier im Lande! (Beifall von der F- ben will, sondern hergeht und sagt: Wir machen Fraktion) Das ist nicht die Politik hier im Lande, mit Einzelentscheidungen 40 Mal die direkte nicht einzelne Parteien, sondern die Tatsache, Umsetzbarkeit des Staatsvertrages, was von der dass ein Anwalt glaubt, als Slowenenfunktionär Wissenschaft und von der Lehre bezweifelt wird, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, jeden dass das möglich ist, weil der Staatsvertrag nicht Kompromiss, den wir bisher verhandelt haben, unmittelbar umsetzbar ist.“ Es braucht ein Ge- in Frage zu stellen und heute auch noch über die setz, es braucht Verordnungen! Trotzdem geht Zeitungen androht: „Es wird weitergehen, unab- der Verfassungsgerichtshof diesen Weg, maßt hängig ob wir einen Konsens haben oder nicht.“ sich damit die Kompetenz eines Gesetzgebers an, um damit den Gesetzgeber Bund und Land Es sind 41 Verfahren für Schnellfahren anhän- auszuhöhlen. gig. Und das wird von den Grünen verteidigt, die sonst beim Feinstaub so ein Problem haben. Und dagegen bin ich aufgetreten! Und ich sage Haben Sie einmal den Mut zu sagen, dass durch das auch hier vorm Landtag. Ich habe hier bisher Rechtsbruch nicht Recht erzwungen werden rechtlich hundertprozent korrekte Maßnahmen kann, (Beifall von der F-Fraktion.) dann wären gesetzt, inklusive des Ortstafelverrückens, weil wir schon sehr weit. Und das mit dem, dass es ist korrekt, eine Verordnung während der sozusagen die Minderheit darunter leidet, ist ja offenen Zeit der Kundmachung bis zum Inkraft- ein absolutes politisches Blabla. Denn, Frau tretens des Verfassungsgerichtshoferkenntnisses Kollegin Cernic, wenn ich mir den jüngsten Ar- zu erlassen. Und niemand ist bisher aufgestan- tikel von Herrn Silvio Kumer, slowenischer den und hat gesagt: „Das ist rechtlich nicht kor- Journalist hernehme, in einer slowenischen Wo- rekt!“ (Beifall von der F-Fraktion.) Ich bin auch chenzeitung hier in Kärnten, die er geschrieben jener, der letztlich dazu beigetragen hat, dass hat: „Es ist kein Geheimnis, dass das Untere bestehende Gesetze in Kärnten umgesetzt wer- Jauntal in den letzten 40 Jahren von der Landes- den. Denn, dass wir in Windisch-Bleiberg und in politik bei größeren Infrastrukturinvestitionen Neuhaus zwei Ortstafeln aufgestellt haben, war bewusst links liegen gelassen wurde, dies, weil die Erfüllung einer gesetzlichen Verpflichtung man die zweisprachigen Gemeinden schwächen aus dem Jahre 1976, von dem alle hier sagen, wollte. Dieses Versäumnis der SPÖ- das muss geschehen, auch der Kollege Schwa- Landespolitik hat Haider erkannt und als strate- ger. Das heißt, wir haben das Gesetz eingehal- gischen Fehler abgeschafft. Haider und Dörfler ten. Und es ist gut so. Zum Unterschied von reagierten möglicherweise rasch und eröffneten Zernatto und anderen sozialistischen Vorgängern mit der neuen Brücke eine Entwicklungsper- im Amt des Landeshauptmannes habe ich den spektive für die gesamte Region, auch für die Mut gehabt, auch diese gesetzlichen Dinge zu Slowenen.“ Also, gar so tragisch (Einsetzender erfüllen, damit uns nichts vorwerfbar ist. Daher Beifall von der F-Fraktion.) kann's ja nicht sein. sind wir auch international nicht angreifbar. 2158 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Dr. Haider

Aber wir werden uns das Recht herausnehmen, ist durch eine Diskussion im Vorfeld einer Nati- wenn es diese Schnellfahreraktionen gibt, wo der onalratswahl. Die Bevölkerung kann sehr wohl Herr Vouk von Dellach im Gailtal (Der Vorsit- unterscheiden, was die Wahl betrifft, aber sie zende: Sie haben eine halbe Minute Zeit!) über kann natürlich auch unterscheiden, was jene Diex bis hinunter nach Loibach ein slowenisches sensible Situation ist, die wir alle gedacht haben. Territorium konstruieren will, dagegen mit allen Und ich als nicht Erlebender, aber als jener der rechtlichen Möglichkeiten zu Felde zu ziehen. zweiten oder dritten Generation des Ersten und Das heißt, auch neue Verordnungen zu erlassen, Zweiten Weltkrieges, kann als Außenstehender Ortstafeln zu verrücken. Und kein Ver- und vielleicht auch durch Erzählungen sehr gut fassungsrichter wird auch nur eine Sekunde die beurteilen, was in Unterkärnten und in jenem Möglichkeit haben, uns zu einem anderen Han- Bereich der zweisprachigen Bevölkerung ge- deln zu zwingen. (Lang anhaltender heftiger schehen ist. Beifall von der F-Fraktion. – Abg. 3. Präs. Lob- Wir als Sozialdemokraten wollen solche Zustän- nig: Bravo!) de nicht mehr haben. Wir wollen einen Konsens (Der Vorsitzende erteilt Abg. Strauß das Wort.) finden, einen Konsens, der durch viele Parteien, Dr. Haider aber auch durch viele Organisationen und Hei- matorganisationen getragen ist. Eines wird uns Abgeordneter Strauß (SPÖ): aber sicher nicht gelingen, dass jene Kräfte, die Strauß derzeit in Kärnten kein Interesse an einer Lösung Geschätzter Herr Präsident! Herr Landeshaupt- haben, gemeinsam noch zu einem Konsens fin- mann! Hohes Haus! Geschätzte Damen und Her- den werden. Da muss die Politik eingreifen, da ren! Das zweite Mal in kurzer Zeit haben wir das ist die Politik gefordert. Ich glaube, wenn wir Thema „Ortstafeln“ im Kärntner Landtag und guten Willens sind, auch hier im Kärntner Land- ich habe versucht, bei der letzten Sitzung, bei tag, eine Empfehlung an die Bundesregierung zu der letzten Debatte eher zurückhaltend und be- geben – und ich war selbst dabei, bei den Ver- obachtend zu sein. Aber gerade jetzt aufgrund handlungen mit dem Bundeskanzler und wir der Aktualität und die ist wirklich sehr gegeben haben über viele Möglichkeiten gesprochen – im ganzen Bezirk Völkermarkt und über die und es haben auch 12 BürgermeisterInnen die Bezirksgrenzen hinaus. Und als Bürgermeister Chance gehabt, ihre Position dort darzulegen. einer Gemeinde, die durch eine neue Regelung, Und sie haben auch bei jenen sensiblen Fragen durch ein eventuelles Konsenspapier, „Karner- auf Antworten gewartet. Der Herr Bundeskanz- papier“, eine sehr betroffene Gemeinde wäre, ler hat uns versprochen, er möchte eine Lösung möchte ich mich schon gerne auch hier noch noch innerhalb der ersten sechs Monate dieses einmal zu Wort melden. Jahres zusammenbringen. Er hat aber auch die Der Herr Landeshauptmann hat viele Sachen Aufforderung und die Bitte an den Landes- ausgeführt und in vielen Bereichen spiegelt es hauptmann gestellt, hier konstruktiv in Kärnten auch die Meinung der Bevölkerung, deren Man- mitzuarbeiten und mitzuhelfen. datare aller politischen Parteien und deren Bür- Zur Volksbefragung möchte ich vielleicht schon germeister, dass jene Aktionen, die durch einen etwas sagen. Man befragt das Volk und das Er- Juristen gesetzt worden sind, aufgrund aufgeho- gebnis, Herr Landeshauptmann, das kann ich im bener Gesetze bzw. derzeit nicht vorhandener Vorhinein schon sagen. Die Umfrage, die du Gesetzeslösungen in der Bevölkerung zu wirk- gestartet hast in den Haushalten Unterkärntens, lich großem Unmut führt. Es führt da auch zu na die ist ja allgemein bekannt. Ja, und wie soll Diskussionen und in den letzten Monaten, gera- denn das Ergebnis sein? Erstens ist heute bei der de jetzt in der Ballzeit – das sollte eher eine Dringlichkeitsanfrage herausgekommen: Ja, was fröhliche Zeit sein – ist in Unterkärnten nur wollen wir denn eigentlich fragen? Was wollen mehr ein Thema vorherrschend, bei jeder Veran- wir fragen? Wollen Sie Ortstafeln: Ja oder nein? staltung, das Thema der Ortstafeln. Die Bevölke- In welcher Zahl, in welcher Höhe? Das steht ja rung möchte eine Lösung haben, die Bevölke- in diesem Papier nicht. Eines muss man auch rung möchte eine Lösung haben, aber auch eine sagen. Österreich steht auf Basis einer Rechts- die inhaltlich haltbar ist, die getragen ist durch staatlichkeit und die ist durch Staatsgrundgesetze die politischen Parteien und die nicht getragen gesichert. Ich kann mich aber nicht erinnern, als 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2159 Strauß der Staatsvertrag 1955 unterzeichnet wurde, dass Landeshauptmann Dr. Haider (F): man eine Volksbefragung in Unterkärnten Dr. Haider durchgeführt hat. Um jene Passagen im Staats- Ich möchte dem Herrn Abgeordneten Strauß vertrag im Artikel 1 und im Artikel 7 zu veran- doch noch etwas entgegnen, auch wenn es die kern, hat man auch nicht die Unterkärntner Be- Frau Abgeordnete Cernic lustig empfindet, weil völkerung gefragt. Und 60 Jahre danach bzw. 50 sie ist ja offenbar auch daran interessiert, dass Jahre danach werden wir die Unterkärntner Be- der Geltungsbereich nach Villach ausgedehnt völkerung über etwas befragen. Die Bevöl- wird, sowie das jetzt ausschaut. Ich möchte kerung braucht Anworten auf jene Situationen Ihnen nur eines sagen. Ich bin auch der Mei- und Fragen, die derzeit sind. nung, wie es der Abgeordnete Strauß gesagt hat, dass wir nicht auf jene Rücksicht nehmen soll- Und sie sind heute von meinen Vorrednerinnen ten, die keine Lösung wollen. Die kennen wir. und Vorrednern schon inhaltlich gebracht wor- Aber es muss die Bereitschaft gegeben sein, den. Konjunkturpaket, Arbeitslosigkeit, Touris- wirklich zu verhandeln. Und es kann nicht so musfragen und viele anderen Sachen, das sind sein, dass man hergeht und sagt, der Verfas- wesentliche Sachen, die hier passieren werden. sungsgerichtshof hat in seiner Erklärung gesagt, Genau auch beim Silvio Kumer; selbstverständ- 10/15 Prozent, 10 Prozent in den Gemeinden, 15 lich ist 30, 40 Jahre in Unterkärnten wenig pas- Prozent in den Ortschaften – das ist die Orien- siert. Wir waren immer mit dem Rücken zur tierung – und daher müssen wir uns daran halten. Wand. Der Eiserne Vorhang hat uns in der Ent- Ich habe das dem Bundeskanzler beim letzten wicklung sehr gehemmt, wir haben große Be- Gespräch mit den Bürgermeistern gesagt, am triebe verloren. Seinerzeit die Leitgeb (Vorsit- letzten Montag auch im Gespräch mit den Par- zender: Sie haben noch eine halbe Minute!) 900 teiobmännern. Das ist für mich keine Lösung. Mitarbeiter, Rechberg mit 800 Mitarbeitern sind verloren worden. Die Menschen müssen auspen- International völkerrechtlich ist die Bandbreite deln. Sie haben aber kein großes Interesse, stän- zwischen 5 und 25 Prozent. Das ist der Gestal- dig mit einer Frage als Nationale oder Slo- tungsspielraum des Gesetzgebers. Und es ist wenenvertreter dargestellt zu werden. Was ist unsere Aufgabe als Gesetzgeber und nicht die denn eigentlich in Unterkärnten los? Ich habe Aufgabe des Verfassungsgerichtshofes, uns Vor- sehr viele Zusendungen als betroffener Bürger- schriften zu machen, welcher Prozentsatz ge- meister von Zeitungen aus Norddeutschland, aus wählt wird. Und darüber wird man (Einwände Italien. Die fragen sich, was ist denn da wirklich aus der SPÖ-Fraktion.) verhandeln müssen, weil in Unterkärnten, was ist bei euch los? Wir wol- ich glaube, dass wir uns nicht automatisch auf len Tourismus haben, wir haben in der Gemein- diese 10/15 Prozent, und damit auf das „Karner- de St. Kanzian die drittgrößte Gemeinde im papier“, das sozusagen ein solches Produkt ge- Sommertourismus, das kann ja für uns nur eine wesen ist, auf eine Berechnung festlegen. Das ist negative Werbung sein. (Der Vorsitzende: Ich der Vorschlag einer Gruppe, das liegt am Tisch, bitte Herr Abgeordneter, zum Ende zu kommen!) ist nicht mein Vorschlag, ist nicht mein Lö- sungsvorschlag. Und es ist ganz zwingend not- Und eines möchte ich vielleicht noch als Ab- wendig, (Zwischenruf von Abg. Mag. Cernic.) schlusssatz sagen, weil der Kollege Herr Präsi- dass die SPÖ bereit ist, auch auf Bundesebene dent Lobnig aus unserem Bezirk ist. Ich bin an- dann einem Verfassungsgesetz zuzustimmen. gelobt, nicht auf slowenischen Boden, ich bin Denn, nur wenn wir ein Verfassungsgesetz ma- angelobt als Kärntner Mandatar auf Kärntner chen, dann wird es in Zukunft einem rasenden Boden! Und ich verbiete mir heute zu sagen, Slowenenfunktionär nicht mehr möglich sein, dass auch SPÖ-Mandatare hier gemeint sind, die zum Höchstgericht zu gehen und damit haben sich lieber auf slowenischem Boden befinden wir das dann blockiert. Das wäre dann eine dau- wollen, sondern wir befinden uns alle gemein- erhafte, abschließende, endgültige Lösung. Und, sam auf Kärntner Boden! (Beifall von der SPÖ- weil sie dauerhaft sein muss, muss sie auch beim Fraktion und Abg. Mag. Lesjak.) Prozentsatz so gewählt werden, dass wir nicht (Der Vorsitzende erteilt wiederum LH Dr. Hai- die Inflation der Ortstafeln a lá Vouk haben, der das Wort.) sondern, dass sie von der Bevölkerung getragen Strauß werden. (Beifall von der F-Fraktion.) Und daher 2160 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Dr. Haider sage ich, dass wir auch über die Frage, welcher wirklich, was ist da der Unterschied zwischen Prozentsatz soll gewählt werden im Gesetz, wir dem Burgenland und zwischen Kärnten? (Meh- hierzu eine Volksbefragung machen können. rere gleichzeitige Zwischenrufe aus der SPÖ- (Abg. Mag. Cernic: Ja, ihr sitzt's ja draußen! Fraktion. – Lärm und Unruhe im Hause.) Der Tuat's!) Haben Sie die Güte, einmal zuzuhören! einzige Unterschied zwischen dem Burgenland Ich habe auch bei Ihnen zugehört. Dass wir eine und Kärnten besteht darin, dass offenbar kein Volksbefragung machen, in der sozusagen nach roter Landeshauptmann ist. Würde das hier ein der Kärntner Landesverfassung die Möglichkeit roter sein, würde wahrscheinlich gar kein Prob- besteht, drei Antworten zu haben. Wo man drei lem auftreten, eine Volksbefragung zu dem Prozentsätze angibt und sagt: Das würde die und Thema zu machen. (Beifall von der F-Fraktion.) die Auswirkung haben. Welche Lösung würde Und der Unterschied besteht offenbar auch da- die Bevölkerung mittragen? Ich bin sicher, das rin, dass im Burgenland 25 Jahre lang nicht eine ist eine gute Orientierung bevor wir verhandeln einzige Ortstafel aufgestellt wurde, ohne, dass gehen nach Wien. Ich halte das für sinnvoller, irgendein Journalist irgendwas kritisiert hat, als nachher, nachdem man irgendeine politische während wir im gleichen Zeitraum, mit den glei- Einigung erzielt hat, zu sagen: Und jetzt fragen chen Gesetzen, nach dem gleichen Staatsvertrag, wir das Volk! Orientieren wir uns zuerst, dann (Der Vorsitzende: Sie haben noch eine halbe wissen wir, was wir als Kärntner Parteien bei Minute Redezeit!) 71 Ortstafeln aufgestellt haben den Wiener Verhandlungen zu tätigen haben und und trotzdem geprügelt worden sind. Also, auch dann wird das eine sehr, sehr konstruktive Ver- hier ein bisschen mehr Zivilcourage, meine Da- handlungsrunde werden. men und Herren Abgeordnete, bei der Verteidi- gung des eigenen Landes! Wir haben immer in Und, wenn sich jemand über die Frage der der Frage der Volksgruppenpolitik eine gute Volksbefragung aufregt, dann möchte ich schon Figur gemacht! (Heftiger Beifall von der F- an die Adresse der SPÖ sagen: Diese Fraktion Fraktion.) darf das nicht sagen, denn diese Fraktion gehört Dr. Haider einer Partei an, deren langjähriger (Mehrere Einwände aus der SPÖ-Fraktion. – Lärm im Hause.) Landeshauptmann Dr. Stix im Burgen- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. land als Voraussetzung für das Aufstellen von Freunschlag (F): Dipl. -Ing. Freunschlag zweisprachigen Ortstafeln, eine Volksbefragung Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Die im Burgenland zu diesem Thema angekündigt Aktuelle Stunde ist damit zu Ende. Wir kommen hat. (Abg. Ing. Scheuch: Hört! Hört! – Beifall nun zur Tagesordnung. von der F-Fraktion.) Also, jetzt frage ich mich

Tagesordnung

Bevor ich den 1. Tagesordnungspunkt aufrufe, Abgeordneter Ing. Scheuch (F): möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Frist Ing. Scheuch für das Einbringen von Dringlichkeitsanträgen Zur Geschäftsordnung! (Abg. Schwager: Zur um 12.14 Uhr endet. Ich komme, nachdem keine Geschäftsordnung!) Ich stelle nach § 64 der weiteren Behandlungsgegenstände seit der Ver- Geschäftsordnung den Antrag „Überprüfung sendung der Einladung beschlossen wurden, zur durch den Landesrechnungshof: (Lärm im Hau- Tagesordnung. Ich teile mit, dass es keine Mit- se. – Vorsitzender, das Glockenzeichen gebend: tagspause geben wird. Ich habe gesehen, dass Ich bitte um Aufmerksamkeit!) Der Rechnungs- zwei Wortmeldungen da sind. Bitte, Herr Klub- hof wird aufgefordert, die Gehälter der leitenden obmann Scheuch und dann Herr Klubobmann Landesbediensteten auf die Rechtmäßigkeit und Kaiser! Zweckmäßigkeit zu überprüfen.“ Dipl.-Ing. Freunschlag Ich bitte um Abstimmung. Ing. Scheuch 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2161

Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Abgeordneter Schwager (FPÖ): Freunschlag (F): Schwager Sehr geehrter Herr Präsident! Hoher Landtag! Dipl. -Ing. Freunschlag Ich lasse über diesen Antrag betreffend Überprü- Ich habe dem Herrn Präsidenten eine Petition zu fung durch den Landesrechnungshof abstimmen. überreichen, von einer Initiative „Christliches Wer damit einverstanden ist, den bitte ich um ein Kärnten“, mit Sitz in Lendorf bei Spittal. 624 Handzeichen! – Das ist, wie ich sehe, einstim- Unterschriften von Kärntnerinnen und Kärnt- mig so beschlossen. nern, bereinigt – ich habe das bei der Durchsicht Es hat sich auch Herr Klubobmann Dr. Kaiser zu gesehen – zwei Salzburger, ein Grazer, drei Wort gemeldet. (Abg. Ing. Scheuch: Ich auch deutsche Bundesbürger, ein Italiener haben auch unterschrieben. Aber von wahlberechtigten Dipl.dann-Ing. Freunschlag noch einmal!) Kärntnern sind 624 Unterschriften. Der Titel ist „Nein zum Tibet-Zentrum Hüttenberg“ und rich- Abgeordneter Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): tet sich gegen die Finanzierung durch das Land

Mag. Dr. Kaiser Kärnten. Herr Präsident! Hoher Landtag! Ich stelle auch Ablichtungen dieser Unterschriften und der Peti- einen Antrag zur Geschäftsordnung gemäß § 64 tion sind auch an seine Heiligkeit, Papst Bene- K-LTGO: „Der Kärntner Landtag wolle be- dikt XVI … (Der Vorsitzende unterbricht die schließen: Der Landesrechnungshof wird aufge- Rede.) fordert, die Verwendung der seit dem Jahre 2002 Schwager dem Land Kärnten aus dem Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds zugeflossenen Mittel Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. (Zweckzuschüsse) dahingehend zu überprüfen, Freunschlag (F): ob diese entsprechend den gesetzlichen Bestim- Dipl. -Ing. Freunschlag mungen § 131a Abs. 4 lit. a bis e KFG 1967, den Herr Abgeordneter, diese Angelegenheit ist ei- Grundsätzen der Rechtmäßigkeit, Wirtschaft- gentlich keine Angelegenheit der Geschäftsord- lichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit in nung! Ich bitte, mir das zu überreichen, damit Kärnten verwendet wurden bzw. ob finanzielle ich das dem Eingang zuführen kann! (Abg. Mittel auch einer anderen Verwendung zuge- Schwager, die Unterlagen übergebend: Danke! - führt wurden. Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Das wird dem „Religi- Weiters möge geprüft werden, wer das Land onsausschuss“ zugewiesen! – KO Abg. Ing. Kärnten vor Verwendung der Mittel bei den Scheuch: Bitte zur Geschäftsordnung!) koordinierenden Besprechungen auf Bundesebe- Als Nächster hat sich noch einmal Herr Klub- ne vertreten hat und welche inhaltlichen das obmann Ing. Scheuch zu Wort gemeldet. Ich Land Kärnten betreffenden Festlegungen dabei bitte ihn, zu sprechen! getroffen wurden.“ Dipl.-Ing. Freunschlag Ich ersuche den Herrn Präsidenten, darüber ab- stimmen zu lassen. Abgeordneter Ing. Scheuch (F): Mag. Dr. Kaiser Ing. Scheuch Zur Geschäftsordnung darf ich einen zweiten Antrag gemäß § 64 einbringen: „Überprüfung Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. durch den Landesrechnungshof: Der Kärntner Freunschlag (F): Landtag wolle beschließen: Dipl. -Ing. Freunschlag Hohes Haus! Ich lasse auch über diesen Antrag Der Landesrechnungshof wird aufgefordert, alle betreffend Überprüfung durch den Landesrech- Verträge der KABEG und der Landeskrankenan- nungshof abstimmen. Wer damit einverstanden stalten mit den privaten Krankenversicherungen ist, den bitte ich um ein Handzeichen! – Das ist, zu überprüfen, wobei insbesondere zu untersu- wie ich sehe, einstimmig so beschlossen. chen ist, wie sich eine Umstellung des Systems Es hat sich der Herr Abgeordnete Schwager der tagesbezogenen Arztgebühren auf ein leis- gemeldet. Ich bitte, zu sprechen! tungsbezogenes Honorarsystem, wie es in ande- Dipl.-Ing. Freunschlag ren Bundesländern bereits besteht, wirtschaftlich auf die einzelnen Krankenanstalten auswirken würde.“ 2162 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Ing. Scheuch

Ich bitte, über diesen Antrag abzustimmen. im Bundeshaushalt im Jahr 2005 maximal 2,4 Ing. Scheuch des BIP, für das Jahr 2006 maximal 2,2 des BIP, für das Jahr 2007 maximal 1,4 des BIP und für Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. das Jahr 2008 maximal 0,75 des Bruttoinlands- Freunschlag (F): produktes betragen. Aus der Sicht der Länder

Dipl. -Ing. Freunschlag und der Gemeinden haben das Land Kärnten mit Sie haben den Antrag gehört. Wer mit diesem einem Beitrag von 6,528 % und die Gemeinden Antrag betreffend Überprüfung durch den Lan- mit einem Beitrag von 0,009044 % beizutragen. desrechnungshof einverstanden ist, den bitte ich um ein Handzeichen! – Das ist einstimmig, wie Ich beantrage das Eingehen in die Generaldebat- ich sehe, so beschlossen. te. Ich bitte, dass die Anträge, die gestellt wurden, (Der Vorsitzende eröffnet die Generaldebatte auch bei mir abgegeben werden, damit ich sie und erteilt Abg. Holub das Wort. – Abg. Dipl.- dem Eingang zuführen kann! Ing. Gallo: Das ist wie bei der slowenischen Nachdem ich sehe, dass keine weiteren Wort- Minderheit. Wir machen etwas aus, und die meldungen zur Geschäftsordnung vorliegen, Minderheit hält sich nicht daran!) Mag. Ragger komme ich zum Tagesordnungspunkt 1:

Abgeordneter Holub (GRÜ): 1. Ldtgs.Zl. 265-2/29: Holub Bericht und Antrag des Ausschusses Geschätzter Präsident! Hohes Haus! Herr Abge- für Rechts-, Verfassungs-, Volks- ordneter Gallo, ich war leider Gottes als Min- gruppen- und Immunitätsangelegen- derheit nicht bei der Präsidiale dabei. Deswegen habe ich die Ergebnisse auch erst jetzt erfahren. heiten, Europa zur Regierungsvorlage Ich werde mich kurz halten. betreffend die Vereinbarung zwi- schen dem Bund, den Ländern und Grundsätzlich ist es eine lustige Geschichte, den Gemeinden über eine Weiterfüh- wenn der Stabilitätspakt schon 2005 gilt und rung der stabilitätsorientierten unterschrieben wurde und der Landtag nachträg- lich, ein Jahr später, gebeten wird, das zustim- Budgetpolitik (Österreichischer Sta- mend zur Kenntnis zu nehmen. Das ist halt so. bilitätspakt 2005) Da sollte man sich überlegen: Was haben wir für ./. mit Vereinbarung Kompetenzen? Brauchen wir mehr? Wollen wir Berichterstatter ist Abgeordneter Mag. Ragger. mehr? Es ist eben ein längerer Rechtsauffas- Ich erteile ihm das Wort! sungsunterschied voraus gegangen. Die landes- Dipl.-Ing. Freunschlag verfassungsrechtlichen Voraussetzungen sind anders, als der Bund das sieht. Man hat sich auf Berichterstatter Abgeordneter Mag. Ragger das jetzt geeinigt. Grundsätzlich stehen die Grü- (F): nen dem Stabilitätspakt eher skeptisch gegen-

Mag. Ragger über, weil es einfach mehr so ein starres Korsett Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Da- ist, das für schnelle wirtschaftliche Maßnahmen men und Herren des Hauses! Bei gegenständli- keine Mittel vorsieht. Aber wir werden dem cher Vereinbarung handelt es sich um eine Ver- doch zustimmen, weil wir eh nichts anders ma- einbarung zwischen dem Bund, den Ländern und chen können, wie man so sagt. Es ändert sich den Gemeinden über die Weiterführung der sta- auch nichts, wenn wir dem nicht zustimmen. Wir bilitätsorientierten Budgetpolitik. Insbesondere nehmen es zur Kenntnis und stimmen zu. (Bei- vereinbaren der Bund, die Länder und die Ge- fall von der Abg. Mag. Lesjak) meinden jeweils zu erbringende Stabilitätsbei- (Der Vorsitzende erteilt Abg. Schwager das träge nach den Bestimmungen dieser eben vor- Wort.) getragenen Vereinbarung, also diese Stabilitäts- Holub vereinbarung durchzuführen. Der Bund verpflichtet sich, eine Budgetpolitik so stabilitätsorientiert zu gestalten, dass die Defizite 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2163

Abgeordneter Schwager (F): Berichterstatter Abgeordneter Mag. Ragger Schwager (F):

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Mag. Ragger Abgeordnete! Auch ich weiß nichts von einer Die Vereinbarung zwischen dem Bund, den Abmachung in der Präsidiale, weil auch ich dort Ländern und den Gemeinden über eine Weiter- nicht vertreten bin. Deshalb melde ich mich zu führung der stabilitätsorientierten Budgetpolitik, Wort diesem Beitrag des Landes Kärnten, Land Österreichischer Stabilitätspakt 2005, wird zu- und Gemeinden, zum Stabilitätspakt. stimmend zur Kenntnis genommen. Überzeugt für die Zustimmung hat mich der Ich beantrage die Annahme. Mag. Ragger Landesverfassungsdienst, Dr. Glantschnig, der in seinem Vermerk und Bericht oder Ausführungen für den Ausschuss vermerkt hat, dass das Land Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Kärnten dadurch keine Mindereinnahmen und Freunschlag (F): keinen Schaden zugefügt hat. Ich schließe mich Dipl. -Ing. Freunschlag dem Kollegen Holub an, dass ich auch der Mei- Die Annahme ist beantragt. Bevor ich abstim- nung bin, dass der Bund – es war ja ursprünglich men lasse, bitte ich die Herren Abgeordneten, die Intention dieses Stabilitätspaktes, dass das die Plätze einzunehmen! Herr Abgeordneter Nulldefizit erreicht werden soll. Jetzt sehen wir, Mock und Herr Abgeordneter Tauschitz mögen dass 2001 einmal ein kleiner Überschuss von 0,3 bitte die Plätze zur Abstimmung einnehmen – % gegenüber den BIP war und dann kontinuier- sonst können wir da keine Mehrheit zusammen- lich wieder die Abgänge angestiegen sind. 2002 bringen. (Die Abgeordneten folgen dem Aufruf.) waren 0,2 % minus, 2003 schon 1,1 %, 2004 1,3 – Wer mit dem Antrag des Berichterstatters ein- % und 2005 1,9 %, wo der Stabilitätspakt durch verstanden ist, den bitte ich um ein zustimmen- den Bund und durch den Finanzminister nicht des Handzeichen! – Das ist somit einstimmig so eingehalten wurde. Das ist die traurige Bilanz beschlossen. (Lärm im Hause) und ein Beweis, dass da auch immer etwas ande- Meine Damen und Herren! Wir kommen zum res versprochen wird, als eingehalten werden Tagesordnungspunkt 2: kann. Ich werde aber dem Stabilitätspakt die Zustim- mung geben. (Beifall vom Abg. Holub) 2. Ldtgs.Zl. 99-4/29: (Es liegt keine Wortmeldung mehr vor. – Der Bericht und Antrag des Ausschusses Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das für Wirtschaft, Finanzen, Infrastruk- Schlusswort. – Der Berichterstatter verzichtet tur, Wohnbau und Verkehr betref- auf das Schlusswort und beantragt das Eingehen fend Aichelburg Kaserne Wolfsberg – Sicherung des Vorkaufsrechtes durch Schwagerin die Spezialdebatte.) das Land Kärnten Berichterstatter ist der Abgeordnete Arbeiter. Ich Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. darf doch die Klubobmänner ersuchen, darauf Freunschlag (F): einzuwirken, dass die Präsenz der Damen und Dipl. -Ing. Freunschlag Wer damit einverstanden ist, den bitte ich um ein Herren Abgeordneten doch etwas größer ist und Handzeichen! Ich darf die Damen und Herren sie nicht nach einer Stunde Arbeit schon ausras- Abgeordneten ersuchen, die Plätze zur Abstim- ten gehen! Ich bitte, zu berichten! mung einzunehmen! – (Der Vorsitzende zählt Dipl.-Ing. Freunschlag die Zustimmungen.) Das geht sich gerade aus. Ich bitte, zu berichten! Dipl.-Ing. Freunschlag Berichterstatter Abgeordneter Arbeiter (SPÖ):

Arbeiter Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Bei diesem Tagesordnungspunkt handelt es sich um einen Antrag, der vor allem von den Lavanttaler Abgeordneten Markut, Ragger, Schlagholz und 2164 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Arbeiter

Trettenbrein eingebracht worden ist, dem zu- Verteidigungsminister Günther Platter hat mit ständigen Ausschuss zugewiesen worden ist. Der der Gründung einer Gesellschaft zur Verwertung zuständige Ausschuss hat sich mit diesem The- der Liegenschaften den Startschuss zum Verkauf ma befasst und zur Information den Chef des der Kasernen gegeben. Am Dienstag der Vorwo- Bundesheers in Kärnten, Generalmajor Ebner, che konnte in einem Gespräch mit dem Bürger- eingeladen, der umfassend über die Situation der meister und den beiden Geschäftsführern diese Kasernen und damit auch die Arbeitsplätze beim Gesellschaft erste Kontakte knüpfen. Die Kaser- Bundesheer berichten konnte, wobei das Positive ne in Wolfsberg befindet sich – für die, die es hier von meiner Seite hier berichtet werden nicht wissen – mitten im Stadtgebiet. Sie befin- kann, dass 2.200 Dienstposten erhalten bleiben – det sich in unmittelbarer Nähe zum Landeskran- allerdings mit gewissen Verschiebungen der kenhaus sowie zum Altenheim. Sie ist auf zwei Orte zu rechnen ist. Aber ganz wesentlich für Seiten von Wohngebäuden mit insgesamt 48 uns Abgeordnete war, dass hier keine Einbuße Wohnungen umgeben. Für die Stadt Wolfsberg bei den Dienstposten erfolgen wird. Ich glaube, wäre es enorm wichtig, dass dieses 17.000 Qua- alle, die im Ausschuss tätig sind, haben das sehr dratmeter große Grundstück, einer dem Wolfs- positiv auffassen können. berger Ortsbild entsprechenden Nutzung zuge- Unter anderem liegt über die Kaserne Aichel- führt wird. Dazu dient dieser Antrag der vier burg in Wolfsberg ein Brief des Herrn Bürger- Lavanttaler Abgeordneten. Ziel ist es, vom Bund meisters vor, worin der Ausschuss entnehmen ein Vorkaufsrecht für das Land und in gleichem konnte, dass die Gemeinde Wolfsberg an das Maße für die Gemeinde zu erwirken. Die Stadt- Land das Ansuchen gerichtet hat, was dann zu gemeinde Wolfsberg hat grundsätzlich ein gro- diesem Antrag auch geführt hat, dass ein Vor- ßes Interesse, mit dem Kasernenareal und einem verkaufsrecht für die Kaserne Aichelburg Kaser- Partner, etwas Positives für den Bezirk Wolfs- ne Wolfsberg heute hier im Kärntner Landtag berg auf die Beine zu stellen. Ich ersuche Sie beschlossen werden kann und auch soll. So be- daher, diesem Antrag die Zustimmung zu ertei- dauerlich es ist, dass eine Kaserne zugemacht len. (Beifall von der F-Fraktion.) wird, möchte ich nur nebenbei erwähnen. Aber (Der Vorsitzende erteilt Abg. Schlagholz das die Reformkommission, die sich jahrelang dar- Wort.) über unterhalten hat, hat da keine andere Mög- Trettenbrein lichkeit gesehen. Ich ersuche um das Eingehen in die Generalde- Abgeordneter Schlagholz (SPÖ): batte. Schlagholz Herr Präsident! Hohes Haus! Mein Vorredner (Der Vorsitzende eröffnet die Generaldebatte hat einen Blick zurück gemacht und sich dann und erteilt Abg. Trettenbrein das Wort.) Arbeiter nach vorne gewandt. Das werde ich auch ma- chen, einen kurzen Rückblick, denn nur so weiß man zumeist auch, wo man dann hingeht und wo Abgeordneter Trettenbrein (F): man hin will. Es war unser vorrangiges Ziel über Trettenbrei n Herr Präsident! Hohes Haus! Die Bundesheerre- Jahre – es hat sich auch der Kärntner Landtag formkommission hat empfohlen, 40 Prozent der manchmal damit auseinandergesetzt – den Ka- Liegenschaften des Bundesheeres zu veräußern. sernenstandort in Wolfsberg und auch andere In Kärnten sind es zum Glück nur 29 Prozent. Kasernenstandorte in Kärnten zu erhalten. Man Leider ist auch die Aichelburgkaserne in Wolfs- könnte heute sagen: Die Mühe war vergebens! berg eine dieser Garnisonen. Die Demontage in Nicht nur mit der Heeresreformkommission oder Wolfsberg begann schon im Rahmen der Hee- 1996 mit der damaligen Strukturierung im Bun- resgliederung neu, die ab dem Jahr 1996 in Kraft desheer. Ich glaube, dass der Aufgabenbereich getreten ist. Im Verbund des Fliegerabwehrre- des Bundesheeres sich gänzlich geändert hat und giments 2 wurde die Kaserne Wolfsberg eine das letztendlich ausschlaggebend war dafür, dass Expositur von Zeltweg. Laut Auskunft des Mili- es neu strukturiert wird. Ich als Sozialdemokrat tärkommandanten von Kärnten endet die militä- kann es mir leicht machen und kann sagen, die rische Nutzung der Kaserne in Wolfsberg mit Bundesregierung hat nach dem Motto: „Wenn 31.12.2006. du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Ar- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2165 Schlagholz beitskreis“ eine Kommission eingesetzt. Lauter nicht geregelt will. Hier will man es so regeln. unverdächtige Personen, die sich immer wieder Aber für uns ist entscheidend und wichtig, dass in solchen Arbeitskreisen befinden. Das sind die wir dieses Vorkaufsrecht für uns sichern. (Beifall Hansdampf in allen Gassen, die halt überall ger- von der SPÖ-Fraktion und von Abg. Mag. Ebner ne mitmachen. Sie haben der Regierung etwas und Abg. Trettenbrein.) empfohlen und die Regierung hat dieses Feigen- (Der Vorsitzende erteilt Abg. Ing. Hueter das blatt liebend gern aufgenommen und letztendlich Wort.) umgesetzt. Ich könnte auch sagen, es war die Schlagholz Regierung, die die Kasernene zugeschlossen hat. Was ja auch stimmt, gelt, weil wir sind ja nicht dabei gewesen. Abgeordneter Ing. Hueter (ÖVP): Ing. Hueter Die Realität ist eine andere, geschätzte Damen Herr Präsident! Hoher Landtag! Geschätzte Da- und Herren! Und damit komme ich dann schon men und Herren! Ich muss leider ein paar Dinge zum Abschluss dieser historischen Betrachtung. ein bisschen anders machen, insoferne, weil man Mit der Europäischen Union und vor allem mit Vorredner, der Herr Schlagholz gemeint hat, die dem Wachsen der Europäischen Union ist ein Bewertung der Reformkommission, – das mache großer Friedensraum entstanden, der ein völlig ich sicher nicht. Ich glaube, jede Persönlichkeit anderes Bild und eine andere Aufgabe auch an die da drinnen war, akzeptiere ich und man sollte die Verteidigung innerhalb dieser Union und der eigentlich das Positive daran sehen. Ich will jetzt Einzelstaaten, der Mitgliedsstaaten halt dann auch keine Bundesheerreformdebatte beginnen, gibt. Die Gefahrenpotenziale von einst sind Ver- aber diese Reformkommission hat sich sicherlich gangenheit, sind Geschichte. Ich muss auch noch Gedanken gemacht. Es haben sich auch inner- dazu sagen, die Gefahrenpotenziale bestanden ja halb des Bundesheeres gewisse Wertigkeiten nicht unter den Menschen untereinander, son- verschoben, deswegen ist diese Reform notwen- dern es waren immer die Herrscher, derer es dig gewesen und ich glaube, sie ist grundsätzlich damals schon zu viele gegeben hat, derer es heu- auch gut. te noch gibt, die sich meistens nicht beherrschen Wir haben uns im Ausschuss am 24. Jänner die- können. Und das sind dann die Gefahrenpotenzi- ses Jahres damit ausführlich auseinandergesetzt. ale. Es war auch der Generalmajor Ebner zugegen Jetzt wollen wir uns – und das ist gesagt worden und der hat über diese Reform in Kärnten ge- – wenigstens das Vorkaufsrecht in Wolfsberg sprochen und grundsätzlich gesagt, es ist insge- erhalten. Und das macht Sinn. Mein Vorredner samt positiv ausgefallen, weil – ich glaube, der hat es gesagt. Es ist so situiert, dieser Bereich, Herr Kollege Arbeiter hat das bereits erwähnt – dass er wirklich am Tor zur Altstadt Wolfsberg österreichweit haben sie einen Schnitt von 40 ist. Und da sollte es schon, vor allem auch in Prozent bei den Einsparungen gemacht. Wir in Hinblick einer sinnhaften Stadtentwicklung, der Kärnten haben Gott sei Dank 29 Prozent errei- Gemeinde ermöglicht sein, hier mitzureden wie chen können. Es sind einige Standorte deswegen es ausschauen soll, wie es sich entwickeln soll. erhalten geblieben und ich glaube, grundsätzlich Und das wollen wir uns mit der Beschlussfas- ist es auch für den Unterkärntner Bereich gut sung für dieses Vorkaufsrecht heute auch si- gewesen, wo jetzt die Nutzung dieser Aichel- chern. Das ist unser Wunsch. Auf eine paradoxe burgkaserne der Stadt Wolfsberg zugeführt wird. Situation möchte ich bei dieser Gelegenheit Das ist absolut zu begrüßen und auch zu befür- schon noch hinweisen, weil sonst ist ja inhaltlich worten. Wir haben das übrigens auch im Aus- nicht viel zu sagen bei so einem Antrag. Wir schuss so gemacht. haben auf der einen Seite die BIG, der wird es Die anderen Standorte, die aufgelassen werden, offensichtlich nicht zugetraut, diese Gebäude zu das sind zweckmäßige Veränderungen, wie das verwerten. Jetzt muss man halt eine neue Form, Munitionslager hier in Klagenfurt, In Villach eine neue GmbH gründen, die sogenannte „stra- zum Beispiel ist die Regel gewesen: Aus drei tegische Immobilien-Verwertungs-, Beratungs- mache zwei! Ich glaube, das ist auch im Ein- und EntwicklungsgmbH“, damit alles unter ei- klang mit dem Bundesheer erfolgt. Bei uns in nem Dach ist, damit der Herr Verteidigungsmi- Spittal oben, beim Jägerbataillon 26 gab es nister ein Mitspracherecht hat, wenn es anders so 2166 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Ing. Hueter grundsätzlich die größte Abweichung, weil wir Abgeordneter Holub (GRÜ): einem anderen Bataillon zugeordnet worden sind Hol ub und vor allem auch unsere Tragtierstaffel sollte Geschätzter Herr Präsident! Hohes Haus! (Zwi- nach Hochfilzen verlagert werden. Da werden schenruf von Abg. Dipl.-Ing. Gallo.) Ich war wir noch natürlich mit dem Herrn Minister ein Zivildiener, aber das ist ja, ... diese, … (Mehrere endgültiges, klärendes Gespräch führen müssen, Zwischenrufe aus der F-Fraktion. – Lärm und weil ich ganz einfach glaube, dass gerade für Unruhe im Hause.) Sagen wir, dieses Span- Spittal, für diese Gebirgsregion bei uns oben, die nungsfeld hat ja auch die Grünen ein bisschen Tragtierstaffel in irgendeiner Form erhalten blei- mitarbeiten lassen, wenn ich denke, dass bei der ben sollte. Ich habe das jetzt am vorigen Wo- Heeresreformkommission der Peter Pilz dabei chenende das auch mit dem Kommandanten war, der auch – glaube ich – so eine Vergangen- machen, dass er eben auch gebeten hat, dass wir heit hatte wie ich und sich ausgesprochen kon- hier noch einmal ein Wort reden möchten. Und struktiv eingebracht hat, (Abg. Ing. Scheuch: Da deswegen werden wir das natürlich auch ma- bist du uns lieber! Du bist uns wirklich lieber! – chen, dass das Jägerbataillon 26, die Tragtier- Abg. Mag. Lesjak lacht dazu.) abgesehen davon, staffel, in irgendeiner Form auch für den Stand- dass er jetzt einen Abfangjäger kaufen will. Aber ort Spittal erhalten bleibt. Insgesamt, glaube ich, das ist wieder eine andere Geschichte. ist das beschlossen, aber das letzte Wort ist noch Diesem Antrag im Vorkaufsrecht ist natürlich nicht gesagt worden, soweit ich das aus der In- zuzustimmen. Es ist immer wieder ein bisschen formation von gestern erfahren habe können. mit Wehmut verbunden, wenn eine Kaserne Aber insgesamt ist wichtig gewesen – das hat zusperrt, auch für den Raum, wo es wirtschaft- auch der Kollege Arbeiter gesagt – die Dienst- lich ein Faktor war, besonders in ländlichen Ge- posten sind alle insgesamt erhalten geblieben. genden, wo ja doch – besonders in der Gastwirt- Das, glaube ich, ist absolut positiv und das An- schaft – auch die Soldaten zu finden waren. dere muss da und dort noch abgestimmt werden. Aber, ich denke einmal, dass mit der Nachnut- Puncto Sicherheit möchte ich jetzt zu etwas – zung, die ja sehr gescheit ist, wo eben diese aber nicht zur Kaserne – einen Beitrag leisten, - Bundesimmobiliengesellschaft gegründet wer- es ist schade, dass der Herr Landesrat Dörfler den muss, doch eine gute Lösung gefunden wird nicht da ist. Ich möchte von dieser Stelle aus und, dass es für Wolfsberg nicht uninteressant noch einmal appellieren – es betrifft auch ein ist, 17.000 Quadratmeter zu rekrutieren. Deswe- Oberkärntner Thema, Kurt unsere Strecke oben, gen jedenfalls dafür – das Gleiche kommt ja Drauhofen-Litzlhof – dort wegen einer Ampel- noch in Villach und in Klagenfurt auf uns zu – regelung. Ich möchte wirklich noch einmal den und die Dienstposten sind auch erhalten. Im Herrn Landesrat aus Gründen der Sicherheit Zuge des EU-Beitrittes hat eben das Bundesheer auffordern, hier raschest zu handeln, weil wir jetzt andere Aufgaben und ein Ja von den Grü- haben leider schon Todesopfer gehabt. Und ha- nen dazu. (Beifall von Abg. Mag. Lesjak und ben auch wieder, leider Gottes, eine schwerver- Abg. Ing. Hueter.) letzte Frau gehabt. Und ich glaube, hier geht’s (Da keine weitere Wortmeldung mehr vorliegt, nur um den guten Willen. Und jetzt würde ich erteilt der Vorsitzende dem Berichterstatter das einfach bitten, dass wir diesen guten Willen auch Schlusswort. – Der Berichterstatter verzichtet beim Herrn Landesrat deponieren sollten, dass auf das Schlusswort und ersucht um das Einge- hier oben eigentlich mit einer ziemlich schnellen hen in die Spezialdebatte. – Dieser Antrag wird Lösung viel Gutes bewegt werden könnte. In einstimmig beschlossen.) diesem Sinne stimmen wir natürlich dieser ande- Holub ren Geschichte, Heeresreform für Wolfsberg, positiv zu. Danke! (Beifall von Abg. Mag. Eb- ner.) Berichterstatter Abgeordneter Arbeiter (SPÖ): Arbeiter (Der Vorsitzende erteilt Abg. Holub das Wort.) Der Landtag wolle beschließen: Ing. Hueter Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- dert, in Verhandlungen mit dem Eigentümer der Kaserne in Wolfsberg, ein Vorkaufsrecht für das 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2167 Arbeiter

Land Kärnten sicherzustellen. Abgeordnete Mag. Lesjak (GRÜ): Ich ersuche um Annahme. Mag. Lesjak (Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Von den dancing-stars (Dieser Antrag wird einstimmig beschlossen.) der Grünen! – Dies löst Heiterkeit in der F- Arbeiter Fraktion und bei LH-Stv. Dr. Strutz aus.) Ich kann nicht tanzen, musst mir einen Tanzkurs geben. Hohes Haus! Verehrter Präsident! Die Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Aufhebung des Tanzunterrichtsgesetzes ist eine Freunschlag (F): der ersten Maßnahmen zur Eindämmung der Dipl. -Ing. Freunschlag Damit ist der Tagesordnungspunkt 2 erledigt. Gesetzesflut und es ist auch sehr zu begrüßen, dass es gelingt, sich jetzt auch ein Gesetz anzu- Wir kommen zum Tagesordnungspunkt schauen, das in der Zeit, wo es entstanden ist, eine Berechtigung hatte, aber heute in der Form nicht mehr diese Bedeutung hat, die seinerzeit 3. Ldtgs.Zl. 245-3/29: wichtig war. (Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Sowie die Bericht und Antrag des Ausschusses zweisprachigen Ortstafeln!) Der Staat hat heute für Budget und Landeshaushalt, Tou- offenbar kein moralisches Interesse mehr, dieses rismus und Bauwesen zur Regie- Tanzunterrichtsgesetz in dieser Form aufrecht zu rungsvorlage betreffend den Entwurf erhalten. Es ist auch nicht wesentlich, dass da eines Gesetzes, mit dem das Tanzun- Etikette vermittelt wird. Das passiert auf anderen terrichtsgesetz 1992 aufgehoben wird gesellschaftlichen Ebenen. Wir haben uns auch die Argumente der Wirtschaftskammer ange- ./. mit Gesetzentwurf schaut, die nicht will, das Tanzunterrichtsgesetz Berichterstatter ist der Abgeordnete Gritsch. abzuschaffen. Das ist nicht ganz nachzuvollzie- Mit der Zuweisung dieser Materie an den Aus- hen, weil es durchaus so ist, dass durch die Kon- schuss für Budget und Landeshaushalt, Touris- kurrenz dieses Geschäft belebt wird und, dass mus und Bauwesen ist die 1. Lesung erfolgt. die Qualität nicht leiden wird. Und daher werden Der Berichterstatter hat das Wort! wir diesem Antrag unsere Zustimmung geben. Dipl.-Ing. Freunschlag Dankeschön! (Beifall von Abg. Holub und von Abgeordneten der ÖVP-Fraktion. – Abg. Lutschounig: Alles Walzer!) Berichterstatter Abgeordneter Gritsch (F): Gritsch (Der Vorsitzende erteilt Abg. Lutschounig das Danke! Herr Präsident! Geschätzte Damen und Wort.) Herren! Es geht hier um ein nicht mehr zeitge- Mag. Lesjak mäßes und EU-konformes Gesetz, das auch die Volksanwaltschaft kritisch beleuchtet und zur Abgeordneter Lutschounig (ÖVP):

Erkenntnis gelangt ist, dass es zu marktreguliere- Lutschounig rischen Zwecken dient. Es sorgt auch in anderen Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Bundesländern für Diskussion und wurde bereits Herren! Am liebsten möchte ich sagen: „Alles in Vorarlberg aufgehoben. Im Ausschuss wurde Walzer!“, aber es geht doch da herinnen in die- seitens des Verfassungsdienstes dazu bemerkt, sem Hohen Haus nicht. Wir als ÖVP sind eigent- dass dieses geltende Tanzunterrichtsgesetz im lich dagegen, dass dieses Gesetz in der Form, Hinblick auf den Gleichheitsgrundsatz verfas- wie es jetzt war, aufgehoben wird. Und das nicht sungsrechtlich problematisch erscheint. deshalb, dass wir nicht Freiheit und freien Markt Ich ersuche um Eingehen in die Generaldebatte. auf allen Ebenen normalerweise fordern und leben, sondern es geht uns darum, dass einfach (Der Vorsitzende eröffnet die Generaldebatte die Tanzschulen über das Vermitteln von Tanz- und erteilt als Erster Abg. Mag. Lesjak das fähigkeiten, von einem entsprechenden Schritt Wort.) Gritsch und Rhythmus auch vieles zu vermitteln haben. Jener, der schon einmal eine Tanzschule besucht hat – Herr Kollege Scheuch, ich hoffe auch du – (Abg. Ing. Scheuch: Ja!) hat auch gemerkt, dass man dort sehr viel an Umgangsformen, an Be- 2168 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Lutschounig nehmen als junger Mensch kennenlernt. (Abg. sehen das auch als einen Versuch. Wir werden Ing. Scheuch: Das ist Partnerbörse! – Beifall uns von niemandem hindern lassen, dann – wenn von Abg. Mag. Lesjak. – Heiterkeit bei Abg. Ing. das eine Fehlentwicklung bedeuten würde – das Scheuch.) Das war jetzt keine Anspielung, um auch wieder zu ändern. Gottes Willen, nicht, dass du mich falsch ver- Es ist aber interessant, dass gerade aus der ÖVP stehst! Nicht, dass du mich falsch verstehst, Herr jetzt dieser Widerstand kommt! Denn die ÖVP Kollege! So habe ich es nicht gemeint, sondern redet überall von den „Freiheiten im Wirt- es wird dort einfach viel mehr vermittelt als, wie schaftsbereich“, von „Liberalisierung“, auch gesagt, der entsprechende Tanzschritt. Und da- sogar bei der sehr, sehr negativen „Dienstleis- her, glaube ich, wenn das ausufert, dass das jeder tungsrichtlinie“. Ein Schlagwort: „Weniger Staat machen kann, dass die Qualität – auch was das – mehr Privat“. Nur hier ist auf einmal davon betrifft – darunter leiden könnte. nichts zu merken. Das riecht sehr verdächtig Daher haben wir unsere Bedenken angemeldet. auch gegen den Wind nach Besitzstandsverteidi- Wir glauben, dass einfach so eine Tanzschule gung. Auch die Eingabe der Wirtschaftskammer auch gesellschaftspolitisch einen sehr hohen und ist ja nicht wirklich nachvollziehbar, denn wenn einen sehr wichtigen Stellenwert hat, wo man einmal dokumentiert wird: „Prinzipiell stimmen wirklich auch in den Umgangsformen, für das wir den allgemeinen Liberalisierungstendenzen Leben und das Benehmen entsprechend gefeilt zu“, Punkt, wird danach gesagt: „Wir sprechen und geschliffen wird. Das ist ja etwas, was heute uns entschieden gegen die Aufhebung des leider Gottes in den meisten Familien fehlt, weil Kärntner Tanzschulgesetzes aus.“ Also das ist es den Begriff „Familie“ de facto einfach nicht keine Linie, das ist maximal Zickzack. Auch mehr gibt, weil viele Faktoren, die früher selbst- das, was früher, schon im November, gekommen verständlich waren, uns heute leider verloren ist, ist ja nicht wirklich zielführend. Hier wird gegangen sind. Daher ist es wichtig, dass es sol- auf Kärnten bezogen von einer „sehr langen che Institutionen gibt, die auch diese Werte noch Tradition der Betriebe“ gesprochen. Das ist ja vermitteln. Das waren unsere Bedenken, wes- genau das, was kritisiert wird. Es wird ja nie- halb wir auch dagegen gestimmt haben. Ich bitte mand gezwungen, einen Betrieb aufzugeben, um Verständnis! aber es soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass auch neue dazukommen, sonst haben wir (Der Vorsitzende erteilt Abg. Dipl.-Ing. Gallo nur mehr einen „Familienbetrieb ÖVP“ in die- das Wort.) Lutschounig sem Bereich. Auch vom gesellschaftlichen Er- lebnis, dass das nur dort möglich ist, (Abg. Lutschounig: Tu ein bisschen minderheiten- Abgeordneter Dipl.-Ing. Gallo (F): freundlich reden! – Der Redner lachend:) – Dipl. -Ing. Gallo Geschätzter Herr Präsident! Hoher Landtag! Um nein, da bist du daneben, Kollege Lutschounig -, bei meinem Vorredner direkt anzuknüpfen: Du darf ja nicht die Rede sein. Denn dann müssen hast um Verständnis gebeten. Ich habe im Haus wir auch für die Abhaltung von Bällen ein eige- das Verständnis nicht geortet. Es gibt zu diesem nes Gesetz machen, weil das wirklich ein gesell- Thema zwei große Betrachtungsweisen. Einmal schaftliches Ereignis ist. alles und jedes durch Gesetze zu regeln. Du hast Gerade weil dieser Einwurf gekommen ist, einen sehr schönen Bereich angesprochen, mit möchte ich schon festhalten, dass ich auch als einem Argument, das nicht zieht, dass man nur sehr kritischer und besonders das was die Ju- Benehmen dann lernen kann, wenn es ein Gesetz gend, die Auskunft und die Zukunft betrifft sehr für irgendetwas gibt. Da werden wir vor lauter sensibler Abgeordneter bin und damals auch in Gesetz nicht weiterkommen. Das nicht gute Be- der Obmännerkonferenz die Rückverweisung nehmen wird dennoch bleiben. angeregt habe, muss ich heute sagen: Im Aus- Oder die andere Vorgangsweise, die einen Rah- schuss sind erdrückende Argumente für die Auf- men schafft und Eigenverantwortung wirken hebung und nicht umgekehrt vorgebracht wor- lässt. Wir haben uns mit unserer Zustimmung den. Es gibt auch andere Beispiele, wo es ohne zur Aufhebung dieses Gesetzes für den zweiten ein Gesetz geht. Ich nenne den Ballettunterricht. Weg entschlossen. Ich sage das ganz offen: Wir Wenn man dieses gesellschaftliche Ereignis hier so unter Gesetzeskuratel weiterhin stellen würde, 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2169 Dipl.-Ing. Gallo müsste man auch die Arbeit jeder Volkstanz- all für liberal ist, dann kann man, glaube ich, in gruppe und all dieser Vereine, die Großartiges diesem Bereich nicht so quasi dem Sinne nach leisten, mit Gesetzen beglücken. Ich glaube, das der Mentalität predigen. Das ist dann falsch an- will niemand von uns. Wir sind froh und dank- gebracht. bar, dass es all diese Institutionen gibt, die den Wie auch mein Vorredner gesagt hat: Wenn wir Tanz und die Bewegung vermitteln. Es ist jetzt beispielsweise für Tanzschulen sehr wohl ge- sogar so, dass es durch das Fernsehen und diese setzliche Regelungen brauchen, andererseits für Tanzveranstaltung dort direkt einen Boom an die Ballettschulen aber nicht, dann ist das zwei- Tanzwilligen gibt, dass die Tanzschulen nicht felsohne auch aus meiner Sicht nicht begreifbar, nachkommen. Ein Vertreter der Tanzschulen hat weil ich das zumindest auf eine Stufe stelle, was selbst zugegeben, dass da wirklich ein Bedarf ist, das Niveau anlangt, was den räumlichen Bedarf einfach wahrscheinlich deshalb, weil jeder Dan- anlangt, was den menschlichen Umgang und was cingstar werden will. die Werte usw., die ja strapaziert worden sind, Wir sind also gut beraten, diese positive Ent- anlangt, gleichzusetzen ist. Auf der einen Seite wicklung nicht zu bremsen. Starten wir den Ver- brauchen wir Regelungen, auf der anderen Seite such mit einem Gesetz weniger. Ich appelliere nicht. Gesittetes Verhalten, geschätzte Damen abschließend an das Verantwortungsbewusstsein und Herren, wird nicht nur in den Tanzschulen aller, insbesondere der Jugend, im Wege des beigebracht und den Jugendlichen weiter vermit- Tanz- und Ballettunterrichtes positive Werte zu telt – auch den Erwachsenen, weil die meisten vermitteln! (Beifall von der F-Fraktion) Tanzschulen werden auch von den Erwachsenen besucht. So war es auch bei mir. Ich habe auch (Der Vorsitzende erteilt Abg. Schlagholz das eine besucht. Das, was ich dort gelernt habe, Wort.) Dipl.-Ing. Gallo habe ich allerdings vorher auch schon gekonnt, weil ich ein Talent bin. Ganz nebenbei noch einmal bemerkt: Gesittetes Verhalten wird in Abgeordneter Schlagholz (SPÖ): vielen, vielen anderen Organisationsformen auch Schlagholz Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! weiter vermittelt. Da braucht man nicht erst eine Als leidenschaftlicher Tänzer (Abg. Willegger: Tanzschule besuchen. Rumba?), ja, vor allem die Standardtänze, halte Wenn der Begriff „Schutzfunktion“ auch noch ich es für ganz gut, dass man diesem Gesetz strapaziert wird und so in den Raum gestellt auch eine gewisse Wertigkeit beimisst, weil vor wird, dann erlaube ich mir, da tatsächlich auch allem das Tanzen als gesellschaftliches Ereignis, einmal eine spaßige Bemerkung: Wer wird denn das ja auch pädagogisch ist – nicht nur sportliche vor wem geschützt? Dann muss man das auch Sache – und vor allem auch für die Bildung der erklären. Menschen dient, dass das eine gute Bewertung hier im Haus erfährt und dass man über solche Daher, geschätzte Damen und Herren, auch mit Materien nicht so drübergehen soll, als ob das ein bisserl mehr Wettbewerb, mit Kreativität und die größte Nebensächlichkeit der Welt wäre. selbstverständlich auch mit der Qualität, die bei den Kärntner Tanzschulen vorhanden ist, werden Trotzdem sage ich aber auch: Für dieses Gesetz Sie um die Zukunft keine Sorge haben. Sie wer- gibt es eigentlich keinen Anlass, dass es weiter den auch weiterhin eine hohe Besucherfrequenz bestehen bleibt. Auch für die Sorgen gibt es haben und werden auch weiterhin wirtschaftlich keinen Anlass, die hier von der ÖVP jetzt darge- gut bestehen. (Beifall von der SPÖ- und der F- legt worden sind, weil ich zutiefst überzeugt bin, Fraktion) dass dort, wo Qualität, wo Kreativität herrscht, selbstverständlich auch in Zukunft der Zuspruch (Es liegt keine Wortmeldung mehr vor. – Der zu den Tanzschulen vorhanden sein wird – mit Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das oder ohne einem Gesetz. Meine sehr geschätzten Schlusswort. Der Berichterstatter verzichtet auf Damen und Herren, daher, sage ich, brauchen das Schlusswort und beantragt das Eingehen in die Spezialdebatte.) wir keine Reglementierung. Auch aus dem An- Schlagholz satz der Liberalisierung heraus, die ich hier zwar nicht strapazieren möchte, aber wenn man über- 2170 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. quete des Landtages über den öffentlichen Ver- Freunschlag (F): kehr betreffend ÖBB-Finanzierung, ÖPNRV-G Dipl. -Ing. Freunschlag 2006, Leistungseinschränkungen, Überwälzung Ich lasse über das Eingehen in die Spezialdebatte von Lasten und Risken des Bundes auf die Län- abstimmen. Ich bitte, die Plätze einzunehmen! – der etc., immer wieder Gegenstand von Bericht- Das ist mit Mehrheit so beschlossen. Ich bitte, zu erstattungen in den Medien. Nachdem in Kärn- berichten! Dipl.-Ing. Freunschlag ten ein Gesamtverkehrskonzept und ein ver- kehrspolitisches Leitbildung, welches den Regi- onal- und Nahverkehr wie auch die Pendler aus Berichterstatter Abgeordneter Gritsch (F): den Tälern und Regionen verstärkt berücksich- Gritsch tigt, fehlt, sollte sich der Kärntner Landtag auf Das Gesetz über die Erteilung von Unterricht in Expertenebene mit diesem Thema auseinander- Gesellschaftstänzen (Tanzunterrichtsgesetz 1992 setzen. – K-TUG), LGBl. Nr. 150/1992 idgF des Geset- zes LGBl. Nr. 69/1996, wird aufgehoben. Daher stelle ich namens des Klubs der sozialde- mokratischen Abgeordneten zum Kärntner Ich beantrage die Annahme. Landtag gemäß dem bereits zitierten § 64 der (Der Antrag wird mehrheitlich angenommen. – Geschäftsordnung den Antrag, eine Verkehrsen- Vorsitzender: Bitte, Kopf und Eingang! – Be- quete des Kärntner Landtages abzuhalten. Mag. Dr. Kaiser richterstatter:) Gesetz vom 2. Feber 2006, mit dem das Tanzun- terrichtsgesetz 1992 K-TUG aufgehoben wird Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Freunschlag (F): Der Landtag von Kärnten hat beschlossen: Dipl. -Ing. Freunschlag Ich beantrage die Annahme. Ich lasse über diesen Antrag abstimmen. Wer damit einverstanden ist, den bitte ich um ein (Kopf und Eingang werden mehrheitlich ange- zustimmendes Handzeichen! – Das ist einstim- nommen. – Vorsitzender: Bitte, die dritte Le- mig so beschlossen. sung! – Berichterstatter:) Hohes Haus! Ich möchte gleichzeitig berichten, Der Landtag von Kärnten möge beschließen: dass in der 11. Obmännerkonferenz von mir der Vorschlag eingebracht wurde, eine Enquete über Dem Entwurf eines Gesetzes, mit dem das Tan- die Regionen, die Regionsentwicklung und den zunterrichtsgesetz 1992 aufgehoben wird, wird ländlichen Raum durchzuführen. Das wurde die verfassungsmäßige Zustimmung erteilt. einstimmig auch so gut geheißen. Wir werden Ich beantrage die Annahme. auch diese wichtige Frage in einer Enquete in verschiedenen Problembereichen behandeln. Ich (Der Gesetzentwurf wird in dritter Lesung darf noch einmal die Fraktionen ersuchen, dass mehrheitlich angenommen.) Gritsch sie mir den einen oder anderen interessanten Referenten hinsichtlich der einzelnen Themati- ken bekannt geben, damit wir im April diese Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Enquete durchführen können. Freunschlag (F): Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 4: Dipl. -Ing. Freunschlag Damit ist der 3. Tagesordnungspunkt erledigt. (KO Abg. Mag. Dr. Kaiser: Zur Geschäftsord- nung!) Zur Geschäftsordnung, bitte Herr Klub- 4. Ldtgs.Zl. 62-3/29: obmann Dr. Kaiser! Bericht und Antrag des Ausschusses Dipl.-Ing. Freunschlag für Budget und Landeshaushalt, Tou- rismus und Bauwesen zur Regie- Abgeordneter Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): rungsvorlage betreffend Österreichi- Mag. Dr. Kaiser sches Rotes Kreuz, Landesverband Herr Präsident, ich stelle den Antrag zur Ge- Kärnten, unentgeltliche Grundstück- schäftsordnung gemäß § 64 Geschäftsordnung sübertragung und beantrage die Abhaltung einer Verkehrsen- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2171 Dipl.-Ing. Freunschlag

Berichterstatter ist der Herr Abgeordnete Gri- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. tsch. Ich bitte, zu berichten! Dipl.-Ing. Freunschlag Freunschlag (F):

Dipl. -Ing. Freunschlag

Wir kommen damit zum Tagesordnungspunkt 5: Berichterstatter Abgeordneter Gritsch (F):

Gritsch Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Damen 5. Ldtgs.Zl. 270-2/29: und Herren! Anlässlich des 125. Jubiläumsjahres Bericht und Antrag des Ausschusses des Roten Kreuzes wurde an die Landesregie- für Budget und Landeshaushalt, Tou- rung die Bitte herangetragen, ein Landesgrund- rismus und Bauwesen zur Regie- stück in der Grete-Bittner-Straße, im Randbe- rungsvorlage betreffend Grundver- reich des Landeskrankenhauses, an das Rote kauf aus EZ 308, GB 74526, St. Donat Kreuz zu übertragen. Das genannte Grundstück hat ein Flächenausmaß von 5.658 Quadratme- Berichterstatter ist Herr Abgeordneter Willegger. tern. Ich erteile dem Berichterstatter das Wort! Dipl.-Ing. Freunschlag In Form einer so genannten auflösend bedingten Schenkung soll diesem Wunsch auch Rechnung getragen werden. Dem zu Grunde liegen ein Berichterstatter Abgeordneter Willegger (F): Willegger einstimmiger Regierungsbeschluss und auch ein Hoch geschätzter Herr Präsident! Hohes Haus! einstimmig gefasster Beschluss im Budgetaus- Im gegenständlichen Antrag geht es um den schuss. Verkauf der landeseigenen Liegenschaft EZ 308, Ich beantrage das Eingehen in die Generaldebat- Grundbuch 74526, St. Donat, an den Kaufwerber te. Johann Grimschitz, mit einem Gesamtkaufpreis von 396.156 Euro. (Der Vorsitzende eröffnet die Generaldebatte. – Es liegt keine Wortmeldung vor. – Der Vorsit- Ich beantrage das Eingehen in die Generaldebat- zende erteilt dem Berichterstatter das Schluss- te. wort. – Der Berichterstatter verzichtet auf das (Der Vorsitzende eröffnet die Generaldebatte. – Schlusswort und beantragt das Eingehen in die Es liegt keine Wortmeldung vor. – Der Vorsit- Spezialdebatte. – Der Antrag wird einstimmig zende erteilt dem Berichterstatter das Schluss- angenommen. – Berichterstatter:) wort. – Der Berichterstatter verzichtet auf das Der Landtag wolle beschließen: Schlusswort und beantragt das Eingehen in die Gemäß Art. 64 Abs. 1 K-LVG wird die Kärntner Spezialdebatte. – Der Antrag wird einstimmig angenommen. – Berichterstatter:) Landesregierung ermächtigt, das im Eigentum Willegger des Landes Kärnten stehende Grundstück KG 72106 Ehrental, EZ 1375, Grundstück Nr. 827/44, im Flächenausmaß von 5.658 m², wobei Berichterstatter Abgeordneter Willegger (F): Willegger eine Veränderung der Flächen in Vorbereitung Der Kärntner Landtag wolle beschließen: ist (Reduktion um ca. 157 m², bedingt durch die Glanverlegung bzw. Verlegung des bestehenden 1. Die Kärntner Landesregierung wird gemäß Radweges), dem Österreichischen Roten Kreuz Artikel 64 Abs. 1 der Kärntner Lan- – Landesverband Kärnten mittels Schenkung desverfassung ermächtigt, an den Kaufwerber unter der auflösenden Bedingung ins Eigentum Johann Grimschitz, St. Veit/Glan, aus der lan- zu übertragen, dass dieses inklusive Gebäude bei deseigenen Liegenschaft EZ 308 GB 74725 St. Wegfall der Nutzung für Zwecke einer Roten- Donat, die in Pflügern gelegenen landwirtschaft- Kreuz-Station kostenfrei und unentgeltlich dem lichen Nutzflächen Grdst.Nr. 1850/1, 1875, 1880 Land zurück erstattet wird. und .183 (Baufläche ehemalige Feldscheune) sowie die Waldgrundstücke Nr. 1979 und 1881 Ich beantrage die Annahme. (Katasterausmaß 758,-- m2) somit insgesamt eine vermessene Grundfläche von 99.039,-- m2 zum Gritsch(Der Antrag wird einstimmig angenommen.) Preis von pauschal € 4,--/ m2 zu veräußern. Der auf diesen Kaufgegenstand entfallende Kauf- 2172 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Willegger preis beträgt somit € 396.156,-- und ist binnen Berichterstatterin Abgeordnete Warmuth (F): 14 Tagen nach beidseitiger Vertragsunterferti- Warmuth gung in bar zu entrichten. Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren Der Käufer hat die in COZ2A verbücherte Abgeordnete! Der vorliegende Antrag enthält die Dienstbarkeit "Errichtung Betrieb einer Erd- Intention, dass die Österreichische Rettungshun- gashochdruckleitung für die Kärntner Elektrizi- debrigade als private Rettungshundeorganisation täts AG" zu übernehmen; für außerbücherliche auch anerkannt wird. Die Rettungshundebrigade Lasten übernimmt das Land Kärnten keine Haf- stellt eine ideale Ergänzung der Hundestaffel der tung. Sämtliche mit dieser Grundtransaktion, Österreichischen Bergrettung dar. Die Hunde Vertragserrichtung und bücherlichen Durchfüh- sind für alle Einsätze, wie Vermisstensuche im rung verbundenen Kosten und Gebühren über- uneinsichtigen Gelände und für Verschüttete nimmt die Kaufwerberin. unter Trümmern nach Erdbeben oder ähnlichen Unglücken speziell ausgebildet. 2. Weiters wird die Kärntner Landesregierung Ich ersuche um Eingehen in die Generaldebatte. gemäß Artikel 64 Abs. 1 ermächtigt, den Ver- kauf der in EZ 308 GB 74576 verbleibenden (Der Vorsitzende eröffnet die Generaldebatte Restfläche, die laut Kataster rund 7,5 ha beträgt, und erteilt als erstem Redner KO Abg. Ing. auf Basis des vom Sachverständigen Dipl.-Ing. Scheuch das Wort.) Warmuth Gruber festgelegten Schätzwertes nach Vermes- sung an den zu ermittelnden Bestbieter vorzu- nehmen. Zu diesem Zwecke wären mit den bis- Abgeordneter Ing. Scheuch (F): her aufgetretenen Interessenten, das sind die Ing. Scheuch Firma Funder, der Landwirt Johann Grimschitz Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes und die Stadtgemeinde St. Veit/Glan und auch Haus! Die Rettungshundebrigaden sind eine mit der Landesimmobiliengesellschaft Kärnten Rettungsorganisation. Sie bilden Hunde aus und GmbH entsprechende Verhandlungen zu führen. bemühen sich hier sehr. Es gibt einen internatio- nalen Prüfstandard, die Hunde werden alle 15 Ich beantrage die Annahme. Monate einer weiteren Prüfung unterzogen. Und (Der Antrag wird einstimmig beschlossen.) auch die Menschen bemühen sich. Das heißt, sie Willegger müssen in einem Zyklus von drei Jahren einen Erste-Hilfe-Kurs leisten und sind verpflichtet, einmal pro Jahr an einer Fortbildung teilzuneh- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. men. Das sind vielleicht ein bisschen die techni- Freunschlag (F): schen Daten. Dipl. -Ing. Freunschlag Somit ist der Tagesordnungspunkt 5 erledigt. Darüber hinaus gibt es ein großes Engagement Wir kommen zum Tagesordnungspunkt dieser Gruppe und ich glaube, dieses große En- gagement an der Allgemeinheit sollte belohnt werden. Ich möchte mich von dieser Stelle auch 6. Ldtgs.Zl. 140-7/29: beim Landtag bedanken, dass er dies ermöglicht, Bericht und Antrag des Ausschusses in Anerkennung letztendlich als Rettungsorgani- sation und vor allem auch bei den Hundeführern für Familie, Soziales, Gesundheit, für ihr Engagement. Danke! (Beifall von der F- Generationen und Sport betreffend Fraktion.) Anerkennung einer Rettungsorgani- sation (Der Vorsitzende erteilt Abg. Tauschitz das Wort.) Berichterstatterin ist die Frau Abgeordnete Ing. Scheuch Warmuth. Ich bitte, zu berichten! Dipl.-Ing. Freunschlag Abgeordneter Tauschitz (ÖVP):

Tauschitz Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuhörer! Mein Vorredner hat schon die technischen Daten der Österreichischen Ret- tungshundebrigade vorgebracht. Wir haben im 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2173 Tauschitz

Ausschuss die Möglichkeit gehabt, mit den schusses haben das auch mitgemacht und gehört, Gründungsmitgliedern und mit dem Vorstand was mich schon ein bisschen erstaunt hat. Weil der Rettungshundebrigade zu sprechen und sie so nach dem Motto: „Wer früher am Einsatzort haben uns erklärt, was sie genau tun. Es ist fest- ist, der macht das Geschäft!“ Ich darf das so mit zuhalten, dass die Rettungshundebrigade ihr meinen Worten formulieren. Aber mit den Er- Haupteinsatzgebiet eher im Suchen und Finden klärungen dann vom Herrn Tuppinger, der ja der von vermissten Personen im flachen Gelände, Boss von der Rettungshundebrigade in Kärnten also in Waldstücken et cetera sucht und keines- ist, doch die Erklärungen auch, hoffe ich, für den falls in Konfrontation mit der Bergrettung treten Präsidenten der Bergrettung greifbar und ver- will. Aus diesem Grund stehen wir diesem An- ständlich waren. trag auch sehr positiv gegenüber. Nachdem uns Ich hoffe es und ich nehme an, nachdem ich aber von der Verfassungsabteilung die Aufklä- Kopfschütteln von meinen Kollegen aus dem rung beigebracht wurde, dass es Sache der Lan- Ausschuss sehe, dass es wirklich so der Fall ist. desregierung ist, müssen wir das an die Landes- Und, um es nicht zu verlängern, es gibt dort regierung weiterdelegieren und aus diesem nicht unbedingt Freude untereinander. Nach Grund freuen wir uns, dass die Landesregierung Abklärung der Gebiete, die ja eingebracht wor- sich jetzt mit diesem Thema beschäftigt und den ist von der Berichterstatterin – das möchte hoffen, dass die Landesregierung dementspre- ich sagen – hat es eine gewisse Klärung gege- chende Beschlüsse fasst und die Rettungshunde- ben. Ob es eine Anerkennung auch in den Be- brigade auch anerkennt. Herzlichen Dank! (Bei- reichen geben wird, das muss ich leider – und fall von der ÖVP-Fraktion.) ich glaube, alle, die im Ausschuss mittätig sind – (Der Vorsitzende erteilt als Nächstem Abg. Ar- offen lassen. Und ich hoffe, dass die Kärntner beiter das Wort.) Landesregierung den Antrag prüft und gemäß Tauschitz auch unterstützt, dass einmal die Anerkennung im Rettungsdienst-Förderungsgesetz – weil um Abgeordneter Arbeiter (SPÖ): das geht’s nämlich – dann entsprechend auch Arbeiter dem Landtag vorgestellt wird. Ich möchte mich Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ganz nicht verlängern. Wir haben das im Ausschuss so einfach wie es dargestellt wurde, war die Dis- gemeinsam dann gemacht, mit Unterstützung der kussion im Ausschuss nicht und ist es auch Verfassungsabteilung – die gerade eine smokt wahrscheinlich für die Landesregierung nicht. draußen, nehme ich an – wurde der Antrag um- Weil, man sollte es hier im Landtag offen aus- formuliert, damit er auch vom Kärntner Landtag sprechen, es geht um zweierlei Dinge. Gegen die einstimmig beschlossen werden kann. Die SPÖ Anerkennung der Rettungshundebrigade besteht wird dem selbstverständlich zustimmen. (Beifall kein Zweifel, ich nehme auch an fraktionell von von der SPÖ-Fraktion.) keiner Richtung, nur, wir werden uns auch im Arbeiter Landtag – sollte die Landesregierung das dann so beschließen – auch über die Finanzierung Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. unterhalten müssen. Und ich habe im Laufe vie- Freunschlag (F): ler Jahre in den Ausschüssen eigentlich immer Dipl. -Ing. Freunschlag sehr positive Arbeit miterlebt, das möchte ich Hohes Haus! Es gibt keine weitere Wortmeldung auch sagen, von allen Richtungen. Nur, wenn ich zu diesem Tagesordnungspunkt. Die Frau Be- die eingeladenen Herren der Rettungs- richterstatterin hat das Schlusswort! hundebrigade, des Bergrettungsdienstes vom (Die Berichterstatterin verzichtet auf das Landespolizeikommando sehr genau angehört Schlusswort und beantragt das Eingehen in die habe, dann war da schon eine massive Ableh- Spezialdebatte. – Dieser Antrag wird einstimmig nung der Bergrettung gegen diese Rettungshun- beschlossen.) debrigade. Ich hoffe, dass dort dann die Worte, Dipl.-Ing. Freunschlag die dort eingebracht worden sind, vielleicht doch gegenseitig ein bisschen positiv zur Kenntnis ge- nommen worden sind, – was ich offen lasse. Und ich glaube, alle Mitglieder des Sozialaus- 2174 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

Berichterstatterin Abgeordnete Warmuth (F): Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Warmuth Freunschlag (F): Der Landtag wolle beschließen: Dipl. -Ing. Freunschlag Die Landesregierung wird aufgefordert zu prü- Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Ich fen, ob die Österreichische Rettungshunde- verweise auf den § 46 Abs. 3a K-LTGO und brigade, Landesgruppe Kärnten, gemäß § 5 komme nun zur Behandlung eines Dringlich- Kärntner Rettungsdienst-Förderungsgesetz aner- keitsantrages des Freiheitlichen Landtagsklubs kannt werden darf. betreffend Volksbefragung. Ich ersuche um Annahme. (Der Antrag wird einstimmig beschlossen.) Warmuth

Mitteilung des Einlaufes

durch eine Volksbefragung, deren Wortlaut na- A) Dringlichkeits antrag: türlich auch ein Verhandlungsergebnis sein soll- te – man kann auch, wir haben uns das sehr ge- 1. Ldtgs.Zl. 195-2/29: nau angeschaut, auch drei Fragen stellen, ver- Dringlichkeitsantrag von Abgeordne- gleichende Fragen stellen – eine Richtung vor- ten des F-Klubs betreffend Volksbe- gegeben werden, die letztendlich dann für die fragung politischen Entscheidungsträger auch weit über Kärnten hinaus verbindlich ist. Zur Begründung hat sich der Klubobmann Ing. Scheuch gemeldet. – Ich erteile ihm das Wort! Für meine Fraktion ist hier klar zu sagen, dass Dipl.-Ing. Freunschlag wir einem solchen Ergebnis zu 100 Prozent Be- rechtigung geben werden. Das heißt, wir werden ohne Wenn und Aber hinter einem solchen Be- Abgeordneter Ing. Scheuch (F): fragungsergebnis stehen, um letztendlich auch Ing. Scheuch Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hoher Geschlossenheit nach außen zu zeigen. Und ich Landtag! In einer durchaus emotional, und ich denke, dass nur dieses eine Instrument dem glaube Emotion gehört auch hier in dieses Haus, Ping-Pong-Spiel, wie es heute vom Klubobmann geführten Debatte, haben wir uns heute Vormit- Grilc letztendlich hier auch skizziert wurde, eine tag schon über die Kärntner Ortstafeln unterhal- Absage erteilen kann, weil, wenn klar definiert ten. Grundsätzlich sei aber zu sagen, dass der ist, dass sich die politisch handelnden Aktionis- Vorschlag der Freiheitlichen Fraktion, ein Mittel ten, in dem Fall die Abgeordneten und die Nati- der direkten Demokratie hier anzuwenden und onalräte des Bundes, auf gleicher Wellenlänge letztendlich auch eine Erforschung des Volks- mit der Bevölkerung, mit den Kärntnerinnen und willens in den Vordergrund zu stellen, etwas ist, Kärntnern befinden, ist eine nachträglich und was jeden Abgeordneten, der hier im Hohen anhaltende Befriedung der verschiedenen Stand- Haus tätig ist, sympathisch sein müsste. Direkte punkte möglich. Wir fürchten uns nicht vor di- Demokratie ist etwas Positives, etwas Beleben- rekter Demokratie. Wir begrüßen sie. Deswegen des und hilft letztendlich auch den politischen stellen wir hier den Antrag und laden Sie auch Entscheidungsträgern in schwer zu lösenden alle ein, daran teilzunehmen, einen vernünftigen Fragen, einem Kompromiss und einem Konsens, Weg zu gehen, der auch für die Mehrheit der der heute oft zitiert worden ist, letztendlich auch Kärntnerinnen und Kärntner – und auch das zum Durchbruch zu verhelfen. Was nutzt näm- wurde heute hier Vormittag mehrmals betont – lich – und diese Frage sei auch hier in den Raum verständlich ist. Verständlich, dass ihre Sorgen gestellt – ein noch so gut verhandeltes Papier auf verstanden werden und auch in einer Gesetzes- politischer Ebene bei dem, der damit täglich gebung, wie – und damit wird sich ein weiterer konfrontiert ist, bei dem, bei dem es ankommt, dringlicher Antrag ja von unserer Seite befassen, der damit leben muss und letztendlich keine und letztendlich, wenn es nach unserem Wunsch Akzeptanz findet. Deswegen, denken wir, sollte geht – und ich glaube auch, nach dem Wunsch 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2175 Ing. Scheuch der Bevölkerung Kärntens – in einem Zweidrit- nämlich auch vom Volk akzeptiert wird, dann telmehrheitsgesetz im Nationalrat Ausfluss und kann daraus ein Gesetz werden. Beschlussfassung bietet. Das ist eine faire, gute Eines kann sich nicht abspielen: dass wir zuerst und vernünftige Vorgangsweise, die transparent hinausgehen und im Sinne von Agitation plötz- ist und hinter der man durchaus stehen kann. lich das Ganze umdrehen! Ich sage noch einmal Ich lade Sie nochmals recht herzlich ein, diesem und wiederhole das, was ich als Forderung in der Antrag die Dringlichkeit hier zu schenken. Dar- Aktuellen Stunde formuliert habe. Vorweg sind über zu philosophieren, dass das dringlich ist, jetzt die Parteien gefordert, zu einem Ergebnis dass diese Materie behandelt werden muss und zu kommen. Dieses Ergebnis soll nicht ein nicht, wie der eine oder andere Spitzenfunktio- Drüberfahren über die Bevölkerung sein, son- när aus SPÖ-Reihen meint, durch die Vogel- dern idealerweise muss man dann ein Ergebnis Strauß-Taktik – nämlich den Kopf in den Sand den Menschen auch klarmachen, damit sie es zu stecken und zu warten, bis Wahlen jetzt vor- innerlich akzeptieren. Das setzt aber voraus, dass beigehen – zu lösen ist, das wäre meines Erach- die, die als Verhandlungspartner am Tisch sit- tens das schlechteste Konzept. Das wäre, meines zen, sich auf ein Ziel geeinigt haben und das Erachtens, wirklich das Davonlaufen vor politi- auch entsprechend hinaus tragen. Denn eines schen Entscheidungen und, das würde letztend- sollte nicht sein: dass jemand vom Verhand- lich einer Idee eines Zurufers aus Wien Tür und lungstisch weg geht und dann plötzlich in eine Tor öffnen, nämlich letztendlich dann in Kärnten völlig andere Richtung mobilisiert! (Beifall von wirklich Unruhe zu provozieren, indem man der ÖVP- und der SPÖ-Fraktion) 300, 400 Ortstafeln hier einfach über die Köpfe Daher noch einmal: Weil es eben eine so sensib- der Bevölkerung hinweg aufstellt. Das wäre, le Frage ist, kann es nicht im Huschpfusch in glaube ich, nicht wünschenswert. Deswegen Form jetzt einer Dringlichkeit abgehandelt wer- gehen Sie mit uns den Weg in die richtige Rich- den. Darüber müssen wir sehr, sehr vorsichtig tung mit dem Volk, in mehreren Fragestellungen miteinander reden. Dann können wir auch ge- zu kommunizieren. Danke! (Beifall von der F- meinsame Beschlüsse fassen. Es ist keine Ab- Fraktion.) lehnung des Themas, sondern nur, um es deut- (Der Vorsitzende erteilt zur Dringlichkeit Abg. lich zu machen, eine Ablehnung der Dringlich- Mag. Grilc das Wort.) keit in der heutigen Sitzung. (Beifall von der Ing. Scheuch ÖVP- und der SPÖ-Fraktion) (Der Vorsitzende erteilt KO Abg. Mag. Dr. Kai- Abgeordneter Mag. Grilc (ÖVP): Mag.ser Grilc das Wort.) Mag. Grilc Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehr- ten Damen und Herren! Wir werden als Klub der Dringlichkeit keine Zustimmung geben, um das Abgeordneter Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): von allem Anfang an klarzustellen, weil das eine Mag. Dr. Kaiser Sehr geehrter Herr Präsident! Ich schließe mich hochsensible Materie ist, zum Einen. Und zum im Wesentlichen den Worten meines Vorred- Zweiten reden wir zwar vom selben Thema, aber ners, Herrn Klubobmann Grilc, an. Er hat im unter verschiedenen Ansatzpunkten. Prinzip umschrieben, wie eine vernünftige wei- Ich möchte noch einmal klarstellen: Wenn unser tere Vorgangsweise sein kann: Dann, wenn man Landesparteiobmann die Frage der Volksbefra- eine wirkliche Lösung dieses Problems will. gung ins Spiel gebracht hat, so ist für uns eine Das kann nur sein, meine Damen und Herren, mögliche Abfolge folgende: Es muss zunächst gerade in einer so sensiblen Thematik, dass wir einmal Parteienverhandlungen geben, mit einem, uns dorthin zurück bewegen, wo wir waren, dass sagen wir, optimistisch formulierten Kompro- wir an den Verhandlungstisch gehen, dass wir miss, das heißt also mit einem Ergebnis. Über überlegen, wie eine dem derzeitigen Zeitpunkt dieses Ergebnis kann man dann mit der Bevölke- und der Qualität entsprechende Lösung aus- rung in Kontakt treten. Wenn die Bevölkerung schauen kann. Ob und wenn wir dann auch das dann signalisiert und deutlich macht, dass dieses Volk in diese Entscheidung miteinbeziehen, in Ergebnis der Verhandlungen akzeptiert wird, welcher Form das Ganze auch umgesetzt werden 2176 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Dr. Kaiser kann, dann ist das zweifelsohne der richtigere Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Weg, als heute mehr oder weniger deklamato- Freunschlag (F): risch festzulegen: Wir lassen jetzt irgendetwas Dipl. -Ing. Freunschlag abstimmen und an das halten wir uns dann. Denn Es liegt zur Dringlichkeit keine Wortmeldung das kann nie zu einem Ziel führen. Das muss zu mehr vor. (KO Abg. Ing. Scheuch: Zur Ge- schäftsordnung!) Bitte, zur Geschäftsordnung! weiterer Polarisierung beitragen. Das wird eines Dipl.-Ing. Freunschlag nicht erreichen, was wir alle – hoffe ich, zumin- dest – gemeinsam wollen: dass Frieden und ver- nünftige, bedachte Vorgangsweise in dieser Abgeordneter Ing. Scheuch (F): Causa vorherrscht. Ing. Scheuch Herr Präsident! Der Freiheitliche Klub fordert in Wir haben heute erläutert, wo die Handlungs- Ing.dieser Scheuch Causa eine namentliche Abstimmung! ebenen liegen. Wir alle wissen, in welchem rechtlichen Rahmen dies zu geschehen hat, was ausschließlich die Politik zu entscheiden hat. Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. Dessen müssen wir uns, jede einzelne Abgeord- Freunschlag (F): nete und jeder einzelne Abgeordnete, bewusst Dipl. -Ing. Freunschlag sein: In welcher Atmosphäre, in welchem Klima Herr Klubobmann, ich habe einen entsprechen- und unter Heranziehung welcher der heutigen den Antrag vorliegen. Wir haben ihn geprüft. Es Zeit geziemenden Instrumentarien wir uns dieser ist nicht möglich, in diesem Falle über die Frage nähern. „Die Hoffnung ist in das Gelingen Dringlichkeit eine namentliche Abstimmung verliebt und nicht in das Scheitern“, hat Ernst vorzunehmen, sondern es ist nur möglich, eine Bloch einmal gemeint. Ich hoffe, wir berück- namentliche Abstimmung über die Materie sichtigen auch das in dieser Frage. durchzuführen, weil abstimmen muss man ja nicht, wenn ein entsprechender Antrag, der von Nebenbemerkung, Herr Abgeordneter Scheuch: mehr als vier Abgeordneten unterstützt ist, ge- Wir haben keine Vogel-Strauß-Politik. Wir ha- stellt wird. Ich komme nun zur Abstimmung ben eine Politik, die sich bestenfalls in die Rich- über die Dringlichkeit dieses Antrages. Wer tung des Bürgermeisters Strauß – der heißt aber damit einverstanden ist, den bitte ich um ein nicht Vogel mit Vornamen – richtet. Die ist die, Handzeichen! – Das ist nicht die notwendige dass wir tatsächlich mit der Bevölkerung vor Ort Zwei-Drittel-Mehrheit. Die Fraktion der Frei- in den Gemeinden tätig sind, dass wir wissen, heitlichen, der Herr Abgeordnete Lutschounig dass sie alle eine Lösung wollen, die im Prinzip und der Herr Abgeordnete Schwager haben die- auch ihre Wünsche widerspiegelt. Vor allem sem Antrag zugestimmt, die Übrigen haben da- aber wissen wir eines, dass es eine friedliche gegen gestimmt. Ich verweise diesen Antrag in Lösung sein soll, die nicht Zwietracht mitten in den Ausschuss für Rechts-, Verfassungs-, Ortschaften hinein bringt. Denn das ist der völlig Volksgruppen und Immunitätsangelegenheiten, falsche Weg, zumindest wie wir ihn als Sozial- Europa. demokratische Partei sehen. Meine Damen und Herren! Wir kommen zur Wir werden daher der Dringlichkeit keine Zu- Fortsetzung der Tagesordnung, zum Tagesord- stimmung geben. (Beifall von der SPÖ-Fraktion) Mag. Dr. Kaiser nungspunkt 7:

Tagesordnung (Fortsetzung)

7. Ldtgs.Zl. 95-6/29: Herr Landesrat Ing. Rohr möchte diese Anfrage mündlich beantworten. Ich erteile ihm das Wort! Anfragebeantwortung von Landesrat Dipl.-Ing. Freunschlag Ing. Rohr zur schriftlichen Anfrage der Abgeordneten Mag. Lesjak be- treffend Agenda 21 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2177

Landesrat Ing. Rohr (SPÖ): chen Anfrage der Abgeordneten Mag. Ing. Rohr Lesjak betreffend Agenda 21 Sehr geschätzte Damen und Herren Abgeordne- ten! Frau Abgeordnete Lesjak! Ich würde hier Ich ersuche den Schriftführer um Verlesung! Dipl.-Ing. Freunschlag natürlich gerne über die Tätigkeiten in der loka- len Agenda berichten. Es ist mir aber leider nicht möglich, da auf Grund der geltenden Referatszu- Schriftführer Direktor Mag. Weiß: ständigkeit und Referatseinteilung der Herr Re- Mag. Weiß gierungskollege Landeshauptmann-Stellvertreter Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: Strutz für den Bereich der Agenda 21 zuständig Zur Frage 1: Welcher Betrag wurde bzw. wird ist. für die Maßnahmen der „Lokalen Agenda 21“ für das Jahr 2006 und 2006 budgetiert? Ich darf Ihnen aber sagen, dass auch im Sinne der Agenda 21 den Intentionen der Nachhaltig- Für das Jahr 2005 waren € 75.100,-- für die Lo- keit entsprechend ich Ihnen mitteilen darf, dass kale Agenda 21 im Budget vorgesehen, für 2006 ich bemüht bin, in meiner Referatszuständigkeit sind es € 70.600,--. sowohl als Umweltreferent wie auch als Ge- Zur Frage 2: In welchen Budgetansätzen sind meindereferent Projekte laufend dahingehend Gelder für Aktivitäten der „Agenda 21“ bereit- umzusetzen, dass das Prinzip der aktiven Bür- gestellt? gerbeteiligung sowie die Stärkung der Autono- Die Verrechnung von Leistungen im Rahmen mie der Gemeinden und des ländlichen Raumes der Agenda 21 erfolgt auf nachfolgend angeführ- als Schwerpunkt verfolgt werden. ten Haushaltsansätzen: Mir geht es nicht darum, dass man sagt, hier 1/02223 Dorf- und Stadterneuerung Kärntens, sollten Strategien und Leitlinien entworfen und 9/457 Druckwerke, 9/7232 012 Projektentwick- begutachtet werden, sondern es geht mir viel- lung und –betreuung, 9/7270 Entgelte für Leis- mehr um ganz konkrete Maßnahmen im Sinne tungen von Einzelpersonen, 9/7280 Entgelte für der Nachhaltigkeit und diese auch umzusetzen. Leistungen von Firmen, Gewerbetreibenden. Ich denke, das wäre ein umfangreicher Maß- nahmenkatalog, über den ich Ihnen berichten Zur Frage 3: Werden bestehende Projektverträge könnte. Nachdem aber die Zuständigkeit in der innerhalb der „Lokalen Agenda 21“ verlängert Agenda 21 beim Landeshauptmann- (Werkverträge, Dienstzettel)? Stellvertreter Strutz liegt, kann ich Sie nur zu Wenn nein: Mit welcher Begründung erfolgt einem persönlichen Gespräch in mein Regie- keine Verlängerung? rungsbüro einladen, um über die Projekte, die im Grundsätzlich ist zu sagen, dass laufende Pro- Sinne der Agenda 21 und der entsprechenden zesse abgeschlossen werden. Die bestehenden Nachhaltigkeit von mir ganz konkret unterstützt Projektverträge beinhalten die Betreuung und und verfolgt werden, mit Ihnen ausführlich zu Begleitung der Gemeinden im LA-21-Prozess. reden und Sie zu informieren. (Beifall von der Neue Werkverträge für die so genannten „Pro- SPÖ-Fraktion) Ing. Rohr zessbegleiter“ wird es dann geben, wenn weitere Gemeinden in den LA 21 – Prozess eintreten. Frau Mag. Viktoria Stary ist als Karenzvertre- Vorsitzender Erster Präsident Dipl.-Ing. tung für DI Christina Sadinja mittels Dienstzettel Freunschlag (F): bis Ende 2006 eingestellt. Dipl. -Ing. Freunschlag (Den Vorsitz hat um 12.25 Uhr 3. Präs. Lobnig Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, übernommen.) meine Damen und Herren, ist der Tagesord- Mag. Weiß nungspunkt beendet. Wir kommen zum Tages- ordnungspunkt 8: Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F):

Lo bnig Danke! Wir kommen nun zum nächsten Tages- 8. Ldtgs.Zl. 95-7/29: ordnungspunkt: Anfragebeantwortung von Landes- hauptmann Dr. Haider zur schriftli- 2178 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Lobnig

9. Ldtgs.Zl. 228-7/29: 4. Da das vorzulegende Konzept an den Maß- Anfragebeantwortung von Landes- stäben anderer Bundesländer gemessen hauptmann Dr. Jörg Haider zur werden kann und noch dem Kollegium der schriftlichen Anfrage der Abgeordne- Kärntner Landesregierung vorzulegen ist, ten Mag. Lesjak betreffend Fach- bieten sich noch ausreichend Möglichkeiten eines Meinungsbildungsprozesses. hochschulen 5. Da beschlossen wurde, dass binnen Jahres- Ich ersuche den Schriftführer um Verlesung! frist ein ausfinanziertes zukunftsfestes Kon- Bitte! Lobnig zept betreffend das Fachhochschulwesen in Kärnten vorzulegen ist und es zur Integrati- on des Fachhochschulwesens in Kärnten in Schriftführer Direktor Mag. Weiß: die Kärntner Landesverwaltung kommen Mag. Weiß werde, wenn dieses Konzept nicht die Zu- Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: stimmung des Kollegiums der Kärntner 1. Die Beschlussfassung vom 25. 10. 2005 im Landesregierung erhalten sollte, kann von Kollegium der Kärntner Landesregierung ist keinem Beschluss zur Zentralisierung ge- umfassend und eindeutig. Das Kollegium sprochen werden. der Kärntner Landesregierung fordert in 6. Derzeit gibt es keinen in diese Richtung diesem Beschluss die Geschäftsführung des weisenden Beschluss des Kollegiums der Technikum Kärnten – gemeinnützige Pri- Landesregierung. vatstiftung auf, binnen Jahresfrist ein ausfi- nanziertes zukunftsfestes Konzept betref- 7. Keine derzeit gefällte Entscheidung hat fend das Fachhochschulwesen in Kärnten derzeit Einfluss bzw. Auswirkungen auf vorzulegen. Sollte dieses Konzept nicht die diesen Fachbereich. Das Technikum Kärn- Zustimmung des Kollegiums der Kärntner ten ist mit der Konsensfindung beauftragt. Landesregierung erhalten, so werde es ab (Abg. Holub: Zur Geschäftsordnung!) diesem Zeitpunkt zur Integration des Fach- Mag. Weiß hochschulwesens in Kärnten in die Kärntner Landesverwaltung kommen. Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): 2. Der obgenannte Beschluss sieht vor, dass Lobnig im Zuge der standortneutralen studien- Bitte, zur Geschäftsbehandlung, Herr Abgeord- neter Holub! gangsbezogenen Finanzierung durch das Lobnig Land Kärnten auf die Standortgemeinden seitens des Technikum Kärnten kein finan- zieller Druck ausgeübt werden darf. Stand- Abgeordneter Holub (GRÜ): ortneutrale studiengangsbezogene Finanzie- Holub Nach § 23 stelle ich den Antrag auf Abstimmung rungszusagen müssen immer vom Kollegi- über Diskussion im Plenum! um der Kärntner Landesregierung beschlos- Holub sen werden und bieten daher den Raum für Entscheidungen. Im Übrigen ist die Kon- sensfindung im Rahmen der Erarbeitung ei- Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): Lobnig nes ausfinanzierten zukunftsfesten Konzep- Sie haben den Antrag gehört. Ich lasse darüber tes betreffend das Fachhochschulwesen in abstimmen. Wer dafür ist: Bitte ein Zeichen mit Kärnten durch die Fachhochschule Techni- der Hand! – Das ist nicht die erforderliche kum Kärnten zu berücksichtigen. Mehrheit. Es haben nur zwei Abgeordnete der 3. Das Kollegium hat sich am 25. Oktober Interessengemeinschaft und Herr Abgeordneter 2005 grundsätzlich zum Prinzip der stand- Grilc zugestimmt. ortneutralen studiengangsbezogenen Finan- Danke! Ebenfalls Frau Abgeordnete Trannacher zierung bekannt, es ist aber noch kein De- von der SPÖ. tailkonzept dem Amt der Kärntner Landes- Wir kommen nun zum nächsten Tagesordnungs- regierung betreffend das zukünftige Studi- punkt: engangsangebot vorgelegt worden. 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2179 Lobnig

10. Ldtgs.Zl. 95-5/29: 2010+“ sowie das Weißbuch Tourismus Kärnten Anfragebeantwortung von Landes- bzw. den Tourismus-Masterplan und das Win- hauptmann Dr. Haider zur schriftli- tererschließungskonzept Kärnten als Kerndoku- chen Anfrage der Abgeordneten Mag. mente. Lesjak betreffend Umsetzung der Lis- - Gesprächsrunden mit Vertretern der relevanten Landesabteilungen, Interessenvertretungen, sabon-Strategie EAK sowie EU-Regionalmanagements und den Ich ersuche den Schriftführer um Verlesung! von diesen bereitgestellten Unterlagen. Lobnig - Stellungnahmen der EU-Strategiegruppen (re- levante Landesfachstellen und Interessen- Schriftführer Direktor Mag. Weiß: vertretungen), welche seit Dezember 2004 in den Mag. Weiß Prozess einbezogen und über die Fortschritte Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: informiert wurden. Zur Frage 1: - Erkenntnisse aus der Sammlung regionaler Projektideen im Frühjahr/Frühsommer 2005. Wird Kärnten aktiv an der Umsetzung der Lissa- Die IRS.ktn wurde am 25.10.2005 durch die bon-Strategie arbeiten? Kärntner Landesregierung beschlossen. Kärnten ist auf verschiedenen Ebenen tätig, um die Umsetzung der Lissabon-Strategie vorzube- Auch im Themenbereich „Sozialer Zusammen- reiten. halt“ setzt das Land Kärnten im Rahmen seiner Einerseits ist der Kärntner Wirtschaftsföderungs- Möglichkeiten eine Fülle von Maßnahmen, um fonds KWF dabei, die Richtlinienstruktur für die diesbezüglichen Ziele der Lissabon-Strategie den Bereich der Wirtschaftsförderung an die (Verringerung der Zahl vorzeitiger Schulabgän- Vorgaben der Lissabon-Strategie, aber auch an ger, Senkung der Jugendarbeitslosigkeit, Be- die Beschlüsse von Göteborg (Nachhaltigkeit) kämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, und Barcelona (Forschung) anzupassen, um ab Stärkung der Chancengleichheit für behinderte 2007 – mit dem Beginn der neuen Förderperiode Menschen, Gleichstellung der Geschlechter, – von den Förderungsinstrumenten her entspre- Modernisierung der Renten- und Gesundheits- chend vorbereitet zu sein. fürsorgesysteme) zu erreichen. Andererseits wurde auf der Basis des Landesre- Auch die Richtlinien des Zukunftsfonds tragen gierungsbeschlusses vom 14. September 2004 wesentlich die Intention der Erreichung der in die „Integrierte Regionalstrategie Kärnten 2007- der Lissabon-Strategie formulierten Zielsetzun- 2013 IRS.ktn“ im heurigen Jahr erstellt, die sehr gen. detailliert auf die Lissabon-Ziele eingeht (siehe Zur Frage 2: die Gesamtfassung unter www.kwf.at link EU- Welche konkreten Ziele verfolgt Kärnten bei der Cneue Strukturfondsperiode) und die wesent- Umsetzung der Lissabon-Strategie? lichste wirtschaftspolitische Grundlage für die Lissabon-Umsetzung darstellt; Das Oberziel für die Umsetzung der Lissabon- Strategie lautet: Die Erstellung der IRS.ktn fußt auf folgenden prozesshaften und inhaltlichen Rahmenbedin- „Kärnten will sich als attraktiver Wirtschafts- gungen: und Produktionsstandort mit Drehschei- benfunktion im Alpe-Adria-Raum (Zukunftsdia- - Strategischen Vorgaben seitens der europäi- log Kärnten) und als Nachhaltigkeitsregion Eu- schen Union (Lissabon-Strategie, Ko- ropas (Kärnten 2010+ - Beschluss der Kärntner häsionsleitlinien) sowie den Entwürfen zu den Landesregierung) positionieren. Diese Positio- Strukturfonds-Verordnungen und der Berück- nierung wird getragen durch einen dynamischen sichtigung der bisherigen Ergebnisse der Erar- Zentralraum und den an den jeweiligen Stärken beitung des Einzelstaatlichen Rahmenplans Ös- profilierten Regionen Kärntens.“ terreich (STRAT.AT). - Ergebnissen des Zukunftsdialoges „Wirt- Zusätzlich wurden in den IRS.ktn folgende De- schaftsland Kärnten“ für den Masterplan Kärn- tailziele festgelegt: ten 2014 und integriert das von der Landesregie- - Aufbau von Kompetenzfeldern in Kärnten als rung beschlossene Strategiepapier „Kärnten Voraussetzung für die Entwicklung der Techno- 2180 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß logieführerschaft in ausgewählten Bereichen. leistungen, insbesondere Einrichtung und Be- - Gewinnung neuer Unternehmen für kontinuier- trieb einer Technologietransferstelle bzw. Pa- liche Innovationsprozesse sowie für Forschung tentinformationen, Produktfindungsunterstüt- und Entwicklung und Sicherstellung des Zu- zung et cetera; gangs zu Wissen für die Unternehmen über - Unternehmen sollen insbesondere bei jenen Netzwerke, Cluster. Schwerpunktinvestitionen unterstützt werden, - Stärkung von ausbaufähigen Strukturen (in die wesentlich zur Unternehmensdynamik bei- F&E, Standorte, Tourismus) und deren Heran- tragen oder mit der Einführung bzw. Erbringung führen an die internationale Wettbewerbsfähig- innovativer höherwertiger Produkte und Dienst- keit; Förderung der Wechselwirkung dieser leistungen sowie der Entwicklung und Anwen- Standorte und Dienstleistungsangebote mit länd- dung neuer Technologien verbunden sind. lichen Regionen. - Durch Umfeldmaßnahmen (beispielsweise in - Einbindung Kärntens in eine eng vernetzte der Zusammenarbeit mit Schulen ebenso wie mit Regionalwirtschaft im Alpe-Adria-Raum. den Hochschulen oder durch allgemeine Aktivie- - Stärkung der Orientierung der Kärntner Wirt- rungsmaßnahmen durch Informationsveranstal- schaft an der nachhaltigen Entwicklung. tungen) sollen innovative Unternehmensgrün- - Schaffung von Erwerbsalternativen im ländli- dungen angeregt werden. chen Raum sowie Stabilisierung der Einkom- mensgrundlagen in der Land- und Forstwirt- Zur Frage 4: schaft. Wird ein kärntenspezifischer Aktionsplan vorbe- - Stärkung der Anpassungsfähigkeit der Bevöl- reitet? kerung und der Arbeitskräfte an die nachgefrag- Auf der Basis der IRS.ktn, die schon detaillierte ten Qualifikationen durch lebensbegleitendes Maßnahmenvorschläge enthält, werden in der Lernen. Folge die zukünftigen EU-Förderprogramme Zur Frage 3: „Ziel 2 – Wettbewerbsfähigkeit“ und „Ziel 3 – Grenzüberschreitende Kooperation mit Slowe- Welche Strategien gibt es zur Umsetzung der nien und Italien“ für die Förderperiode 2007 – Lissabon-Strategie in Kärnten? 2013 daraufhin ausgerichtet; diese Förderpro- Die drei wesentlichsten Strategien, die den Lis- gramme gelten kärntenweit und sind finanziell sabon-Prozess in Kärnten forcieren sollen, lauten: mit nationalen und EU-Mitteln dotiert. 1. Kompetenz- und Stärkefelder entwickeln. Exemplarische Maßnahmen zur Erreichung der 2. Von der zielgerichteten Grundlagenforschung Lissabon-Ziele sind: zur Produktentwicklung und -einführung. Stärkung der Innovationsleistung sowie F&E- 3. Zielgruppenorientiertheit der Maßnahmen mit Kapazität der Kernzielgruppe der sogenannten „Schwel- - Kplus Zentrum Carinthian Tech Research lenbetriebe“. - Kompetenzzentrum Holz GmbH (K-wood) Dazu wurden in der IRS.ktn auch konkrete Stra- - Lake Side Science & Technology Park tegien formuliert: - Kärntner Forschungsgesellschaft „Carinthian - Stärkung der universitären und außeruniversitä- Center of Excellence“ ren Forschungsbasis durch den auf Kärntner - Fachhochschule Technikum Kärnten Kompetenzfelder orientierten Ausbau an den Hochschulen sowie den Aufbau außeruniversitä- - Vorbereitung zur Etablierung einer technischen rer, anwendungsorientierter Forschungseinrich- Fakultät an der Universität Klagenfurt tungen des Landes Kärnten. Förderung der Innovationsleistung im Unter- - Unterstützung auch von grundlagennahen, nehmen und innovativer Neugründungen vorwettbewerblichen Forschungsprojekten von - Innovationsassistent Forschungseinrichtungen, wenn diese längerfris- tig den Kompetenzaufbau am Standort Kärnten - Technologiefonds Kärnten – Technologiemilli- unterstützen und gleichzeitig eine Verwertungs- arde perspektive für den Standort Kärnten aufweisen. - Impulsprogramm „AplusB“-Zentrum - Aufbau bzw. Unterstützung von geeigneten Weiters ist die Entwicklungsagentur Kärnten technologie- und innovationsorientierten Dienst- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2181 Mag. Weiß

GmbH im Bereich der Unterstützung von Neu- gen wirtschaftspolitischen Strategie dar und wird gründungen und Betriebsansiedlungen tätig, aufgrund der EU-Rahmenbedingungen ab 2007 sowie am Aufbau von Unternehmensnetzwerken intensiviert werden. (Clustern) in den Bereichen Umwelt, Kunststoff, Zur Frage 7: Holz und Lebensland. Auch das im Lake Side Park ansässige Gründerzentrum build! gibt kom- Welche finanziellen Mittel werden für die Um- petente Unterstützung, um aus Geschäftsideen setzung der Lissabon-Strategie budgetiert? erfolgreiche Unternehmensgründungen zu reali- Die nationalen Budgets für den Bereich Wirt- sieren. schaftsförderung werden im Wesentlichen auf die Kernbereiche der IRS.ktn und damit auf die Zur Frage 5: Lissabonstrategie fokussiert sein; zusätzlich sind Welche Bereiche sollen besonders bei der Um- EU-Mittel aus den Ansätzen der EU- setzung der Lissabon-Strategie berücksichtigt Strukturfonds ab 2007 aus den Titeln Ziel 2 und werden? Ziel 3, aber auch aus dem Programm für die Zusätzlich zu den zur Frage 3) angeführten Um- ländliche Entwicklung zu erwarten. Schließlich setzungsschwerpunkten sind Maßnahmen in den werden die Bemühugen, Bundesfördermittel für Bereichen Nachhaltigkeit, wirtschaftsnahe Infra- die Umsetzung der IRS.ktn zu erhalten, analog struktur, touristische Destinationsentwicklung, zur bisherigen Praxis fortgesetzt. endogene & innovative Entwicklung des ländli- Die Verrechnung im Landeshaushalt zur Umset- chen Raumes sowie für Bildung, Qualifizierung zung der Lissabon-Strategie erfolgt über die und Beschäftigung vorgesehen, die die Ge- sachgebietsbezogenen Voranschlagsansätze in samtstrategie unterstützen sollen. den Bereichen „Wirtschaftsförderung- und ent- wicklung sowie Bildung.“ Eine wichtige Maßnahme in diesem Zusammen- Mag. Weiß hang stellt die Breitbandinitiative des Landes dar, wobei Kärnten bestrebt ist, möglichst der gesamten Bevölkerung den Zugang zum Breit- Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): Lobnig bandnetz in gleicher Qualität und zum gleichen Danke! Wir kommen nun zum nächsten Tages- Preis zu sichern. Bis 2007/2008 sollen in einem ordnungspunkt 3-Phasen-Masterplan 80 Prozent der Haushalte und Betriebe mit einem Durchsatzvolumen von 10.000 kb/s versorgt werden. 11. Ldtgs.Zl. 184-4/29: Zur Frage 6: Anfragebeantwortung von Zweiter Welche Kooperationen sind im Rahmen der Landeshauptmann-Stellvertreterin Lissabon-Strategie mit anderen Bundesländern Mag. Dr. Schaunig Kandut zur und Nachbarländern geplant? schriftlichen Anfrage der Abgeordne- Ein Schwerpunkt der IRS.ktn liegt im Bereich ten Mag. Lesjak betreffend Frauen- der grenzüberschreitenden Kooperation mit den handel und illegale Prostitution Nachbarstaaten Slowenien und Italien. Es wur- Ich ersuche den Schriftführer um Verlesung! den demnach eigene Strategien und Maßnahmen Bitte! für die Zusammenarbeit mit den Nachbarn for- Lobnig muliert. In der weiteren Folge werden diese Vorschläge Schriftführer Direktor Mag. Weiß: in bilateralen Diskussionen detailliert und in Mag. Weiß Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: gemeinsame Strukturfondsprogramme (Ziel 3) abgebildet. Zur Frage 1: Über Initiative des Referates für Frauen und Mit den Nachbarbundesländern und den Bundes- Gleichbehandlung wurde in Kärnten die wissen- förderstellen werden in einzelnen Fachbereichen schaftliche Arbeit für das EU-Projekt W.E.S.T. je nach Kompetenzlage Maßnahmenpakete und zur Schwerpunktsetzung und Erhebung der regi- gemeinsame Förderaktionen definiert werden. onalen Situation durchgeführt. Unter aktiver Dies stellt den nahtlosen Übergang zur bisheri- Mitarbeit der Frauenbeauftragten des Landes 2182 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß

Kärnten wurde der Verein Aspis zur Durchfüh- Gemeinsam mit dem Referat für Frauen und rung der Projektarbeit in Kärnten beauftragt und Gleichbehandlung wurde eine Helpline für von die Co-Finanzierung aus Mitteln der frauenpoli- Frauenhandel und Zwangsprostitution betroffene tischen Maßnahmen getragen. Es wurden im Frauen geschaffen, die auch Aktivitäten zum Rahmen der Projektlaufzeit eine regionale Studie Kooperationsaufbau mit zuständigen öffentli- über die Situation in Kärnten sowie ein Maß- chen Stellen und NGOs im Zeitraum Juli bis nahmenpaket zur Hilfe, Intervention und Präven- Dezember 2005 setzte. Die Finanzierung dieses tion erarbeitet. Eine Anpassung des Opferschut- Aufbaues der Helpline und Anlaufstelle in Kärn- zes bei Gefahr auf den eigenen Körper im Asyl- ten wurde aus Mitteln der frauenpolitischen gesetz wurde in Anlehnung an das italienische Maßnahmen des Landes Kärnten finanziert. Dies Asylgesetz vorgeschlagen. ist in ganz Österreich das einzige derartige Kon- zept und auch die einzige bestehende Helpline Zur Frage, welche Maßnahmen aktiver Interven- und Anlaufstelle in einem Bundesland. tionspolitik gesetzt wurden ist anzumerken, dass Derzeit wird vom Verein Aspis ein Netzwerk die Problematik von Frauenhandel und Prostitu- mit ExpertInnen aus der Exekutive, der Schub- tion und die Ergebnisse des Projektes W.E.S.T. haft, des Landesgerichtes und thematisch zu- dem Ministerium für Gesundheit und Frauen von ständigen NGOs aufgebaut. Es konnten auch der Frauenbauftragten des Landes Kärnten bei Verbindungen in Herkunftsländer betroffener der FÖPLAFO im Frühjahr 2005 mit dem Er- Frauen hergestellt werden, die sich in weiterer suchen um Schwerpunktsetzung vorgetragen Folge auch nach einer Rückkehr der Frauen in wurde. Eine Kooperation auf Landesebene wur- ihre Heimatländer vor Ort weiter um die Be- de weiters mit dem Land Niederösterreich im troffenen kümmern. Rahmen des genannten Projektes geschlossen und in weiterer Folge die nähere Information der Ergebnis der Erhebungen und Projektarbeit war Konferenz der Frauenbauftragten Österreichs vor allem, dass schwere Benachteiligungen der durchgeführt. betroffenen Frauen aus folgenden Gründen be- stehen: Gemäß Beschluss der Landesfrauenreferentin- nenkonferenz am 30. September 2005 wurden - sprachliche Verständigungsschwierigkeiten die Bundesministerinnen für Inneres, Gesund- - die betroffenen Frauen sehen sich selbst nur heit, Frauen und Justiz ersucht, selten als Opfer von Frauenhandel bzw. 1. „zur Unterstützung und zum Schutz der Opfer Zwangsprostitution (Frauen und Kinder) die bestehenden Intrumen- - die Frauen „arbeiten“ freiwillig, um hohe tarien zur Verhinderung des Menschenhandels Schulden bei den Schleppern für den Transport als auch der (Zwangs)Prostitution zu verschär- zurückzuerstatten fen; - sie können sich nur schwer oder gar nicht aus 2. auf den Präventionsbeirat einzuwirken, ein einer bestehenden Zwangslage befreien bzw. Maßnahmempaket zu entwickeln (Fördermittel sehen keinen Ausweg (Verschuldung oder Ab- zur niederschwelligen, muttersprachlichen Bera- hängigkeitsverhältnisse) tung sollen zur Verfügung gestellt werden); Die erforderlichen Maßnahmen sind im Bereich 3. ähnliche Informationsstrukturen wie zum der Hilfe für Betroffene, Intervention und Prä- Thema „Gewalt in der Familie“ zum Thema vention zu setzen. „Menschenhandel mit Frauen“ und (Zwangs-) Prostitution in der Aus- und Weiterbildung der Neben der Zurverfügungstellung einer Anlauf- Exekutive, von RichterInnen, JuristInnen und stelle und Helpline ist die Sensibilisierung der SozialarbeiterInnen auszbauen; Bevölkerung, der Politik, der Behörden, von 4. die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Krankenhauspersonal, Schulungen von Sozialar- Exekutive und NGOs aufzubauen bzw. zu ver- beitern, Bediensteten von bestehenden NGOs stärken.“ und Frauenhäusern notwendig und wird des Weiteren von der thematischen institutionsüber- Zur Frage 2: greifenden Netzwerkbildung unterstützt. Zur Lösung der Problematik wurde eine enge Spezielle Schulungen der Exekutive und eine Kooperation mit dem Verein Aspis aufgebaut. öffentliche Informationsveranstaltung zur Sensi- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2183 Mag. Weiß bilisierung von NGOs und Bevölkerung fanden Abgeordneter Holub (GRÜ): bereits im Juni 2005 in der Gendarmerieschule Holub in Krumpendorf statt. Nach § 23 stelle ich wieder den Antrag auf Ab- stimmung über Diskussion im Haus. Zu Frage 3: Holub Die Erhebung des Vereines ergab eine Anzahl von 65 betroffenen Frauen in der Schubhaft in Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): Kärnten. Die Mitarbeiterin der Helpline und Lobnig Anlaufstelle für von Frauenhandel und Zwangs- Sie haben den Antrag gehört. Ich lasse darüber prostitution betroffenen Frauen kümmert sich abstimmen. Wer dem zustimmt: Bitte um ein derzeit individuell um die einzelnen Fälle. Die Zeichen mit der Hand! – Das ist leider die Min- gesetzliche Lage, vor allem die Tatsache, dass derheit. Es stimmt nur die Interessengemein- sich die betroffenen Frauen nicht als Opfer von schaft der Grünen dafür; sonst sind alle negativ. Frauenhandel und Zwangsprostitution erleben, Danke! erschwert es derzeit, Asylanträge für die be- Wir kommen zum nächsten Tagesordnungs- troffenen Frauen zu stellen. Opferschutzpro- punkt. (1. LHStv. Dr. Strutz: Der Abgeordnete gramme (vergleichbar mit jenen in Italien) könn- Tauschitz auch. – Lärm im Hause.) Inklusive ten erst nach Änderung des Asylgesetzes in Ös- Abgeordneter Tauschitz, bitte, zum Protokoll. terreich von Erfolg begleitet sein. Danke! Wir kommen nun zum nächsten Tagesordnungs- Zu Frage 4: punkt: Zur Bewusstseinsbildung bei Männern wird an der Fertigstellung einer Plakataktion für Ge- meinden in Kärnten gearbeitet, die mit der 12. Ldtgs.Zl. 217-3/29: Nummer der Helpline versehen ist, an die sich Anfragebeantwortung von Landesrat Betroffene, aber auch die Bevölkerung Kärntens Dörfler zur schriftlichen Anfrage des wenden können. Weiters wurde mehrfach inner- Abgeordneten Mag. Grilc betreffend halb der letzten zwei Jahre mit Zeitungsschal- Unterführung des Bahnübergangs tungen bewusstseinsbildend gewirkt, was auch zu Rückmeldungen führte. Als Zeichen für die Molzbichl erfolgreiche Information der Bevölkerung kann Ich ersuche den Schriftführer um Verlesung der die Tatsache vermerkt werden, dass auch Kärnt- LobnigAntwort! ner Männer, die mit betroffenen Frauen in Kon- takt gekommen waren, sich um Hilfe an das Referat für Frauen und Gleichbehandlung wand- Schriftführer Direktor Mag. Weiß: ten. Mag. Weiß Die Anfragebeantwortung wie folgt: Zu Frage 5: Bezüglich der Eisenbahnunterführung Molzbichl Die Zuständigkeit für ein umfassendes und ress- im Bezirk Spittal besteht keine Zuständigkeit ortübergreifendes Konzept liegt beim Ministeri- seitens des Landes, weshalb auch keine finanzi- um für Gesundheit und Frauen, beim Justizmi- elle Unterstützung seitens der Landesstraßen- nisterium und beim Innenministerium. Eine Zu- verwaltung geleistet werden kann. ständigkeit zur Erstellung eines Aktionsplanes Mag. Weiß mit den Bundesländern wäre somit auf Grund der gesetzlichen Bundeszuständigkeit ebenda Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): angelagert. Mag. Weiß Lobnig Ich danke! Somit kommen wir zum nächsten

Tagesordnungspunkt: Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F):

Lobnig Danke! (Abg. Holub: Zur Geschäftsbehand- 13. Ldtgs.Zl. 264-1/29: lung!) Zur Geschäftsordnung, Herr Abgeordne- Anfragebeantwortung von Landes- ter Holub, bitte! Lobnig hauptmann Dr. Haider zur schriftli- 2184 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Lobnig

chen Anfrage der Abgeordneten Mag. lichkeit aufweisen, ist auch die Erhaltung der Lesjak betreffend Landesausstellung geschaffenen Infrastruktur nach der Beendigung „Kärnten wasser.reich“ der Erlebnisreisen „WasserGold“, „Wasser- Kraft“ und „WasserLeben“ durch die jeweiligen Ich ersuche den Schriftführer um Verlesung! Gemeinden bzw. Projektträger möglich. Bitte! Lobnig Es wird ein unverwechselbares Image für das Obere Mölltal, für das Lieser-/Maltatal und den Millstätter See kreiert. Schriftführer Direktor Mag. Weiß: Die örtlichen Projektbetreiber wurden schon sehr Mag. Weiß früh und noch intensiver in die Planungs- und Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: Realisierungsphase voll miteingebunden. Es Zu Punkt 1: werden nur Erlebnisziele ausgewählt, die regio- Im Zuge der Beantwortung des Punktes 1 der nale Besonderheiten darstellen, somit unver- Anfrage wird die Gelegenheit wahrgenommen, wechselbar und vor Ort stark verwurzelt sind. vertieft über die umfassende Initiative „Kärnten Dadurch wird eine sanfte und nachhaltige Aus- wasser.reich. Eine Erlebnisreise auf den Spuren einandersetzung mit bodenständigen Stärken des Wassers durch Kärnten“ zu informieren, da erreicht. Daher wirken die Attraktionen auf die durch reduzierte Betrachtungen das Leistungs- Besucher sehr authentisch und überzeugend. vermögen des Programms nicht erkannt werden Es wird verstärkt auf die Langfristigkeit der kann. Investitionen Wert gelegt und nicht nur auf einen I.Begriffsdefinition: „Kärnten wasser.reich“, halbjährigen Zeitraum. eine Weiterentwicklung von klassischen Lan- Durch die Einbindung der Kärnten-Werbung als desausstellungen: Verantwortliche für die Vermarktung des Pro- Schon während der Landesausstellung „Schau- jektes nach innen und außen ist es gelungen, platz Mittelalter Friesach“ wurde der Entschluss Kärntner Touristen durch verschiedenste Veran- gefasst, ein weiteres kulturgeschichtliches Groß- staltungen und Werbemittel schon in ihrer Hei- projekt zum Thema „Wasser“ zu initiieren. Nach mat anzusprechen. Erstmalig ist es möglich, für einer Evaluierungsphase der bisherigen Landes- das Obere Mölltal, in weiterer Folge auch für das ausstellungen und einer Diskussion über die Lieser-/Maltatal und den Millstätter See eine inhaltliche, organisatorische und strategische gemeinsame Bewerbung mit einer Vielzahl von Ausrichtung des „Aktionsprogrammes“ zum attraktiven Werbemitteln (Hauptkatalog, Erleb- Thema Wasser, beschloss die Kärntner Landes- niskarte, Veranstaltungskalender, Internetauftritt, regierung 2002 in der 84. Sitzung, ein Großpro- etliche Plakatformate etc.) zu Stande zu bringen. jekt als Nachfolge von klassischen Landesaus- Mit „WasserGold“, „WasserKraft“ und „Was- stellungen zu starten. serLeben“ entstehen Vorzeige- und Modellregi- Diese weiterentwickelte Form unterscheidet sich onen, in denen attraktive Wassererlebnisse in wesentlichen Punkten von einer „klassischen“ buchbar sind. Zukunftsgerichtet werden „Was- Landesausstellung: serGold“, „WasserKraft“ und „WasserLeben“ als Teile von „Kärnten wasser.reich“ wichtige Es wird noch größerer Wert auf die Nachhaltig- touristische Kernthemen sein. keit der Investitionen gelegt. Bei einer klassischen Landesausstellung wird Eine Vernetzung von kleineren dezentralen Ein- hauptsächlich ein Ort in den Mittelpunkt gerückt zelzielen unter einer gemeinsamen Themenbrü- (Friesach, Ferlach, Hüttenberg oder St. Paul). cke (“WasserGold“, „WasserKraft“, „Wasser- Beim Projekt „Kärnten wasser.reich. Eine Erleb- Leben“) wird angestrebt. Dadurch wird der posi- nisreise auf den Spuren des Wassers in Kärnten“ tive wirtschaftliche Effekt auf eine Region auf- ist es klares Ziel, ganz Kärnten zum Thema geteilt. „Wasser“ zu positionieren und unser Bundesland Eine wesentliche Infrastrukturbelebung des länd- zum „Wasserland“ zu machen. Daher werden lichen Raumes wird erzielt. Es wird die touristi- neben den Regionalschwerpunkten „Wasser- sche Attraktivität des Oberen Mölltales, des Gold“, „WasserKraft“ und „WasserLeben“ auch Lieser-/Maltatales und des Millstätter Sees ge- Projekte, die kärntenweite Auswirkungen haben, steigert. wie die Schulaktionen „Vom Wasser lernen“ Da die Einzelprojekte eine regionale Maßstäb- oder „Sicher im Wasser wie Aquarino“, die 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2185 Mag. Weiß

Ausbildung von „Wasserbotschaftern“, die För- II.2 Regionalschwerpunkt Erlebnisreise „Was- derung von „Kärntner Wasserorten und – serGold“, oberes Mölltal, 2004/2005: betrieben“, das Projekt „Lebensraum Wasser“ Als erster Regionalschwerpunkt wurde „Was- und vieles mehr durchgeführt. serGold“ im Oberen Mölltal in den Jahren 2004 II. Kurzbeschreibung von „Kärnten wasser.reich. und 2005 realisiert. Im Rahmen der Planung und Eine Erlebnisreise auf den Spuren des Wassers Durchführung der Erlebnisreise „WasserGold“ durch Kärnten“: ist großer Wert auf die Nachhaltigkeit der Inves- II.1. Grundsätzliches titionen sowie auf die strategische Vernetzung und Positionierung der gesamten Region gelegt Mit dem Erlebnis „Kärnten wasser.reich“ wurde worden. Damit ist eine Wasservorzeige- und am 17. 12. 2002 in der 84. Sitzung vom Kollegi- Modellregion entstanden, aber auch ein einzigar- um der Kärntner Landesregierung ein Programm tiges Image für das Obere Mölltal geschaffen ins Leben gerufen, das ein umfangreiches Was- worden. Es sind nur Erlebnisziele ausgewählt serangebot schaffen soll. Damit erlangt unser worden, die regionale Besonderheiten und vor Bundesland eine unverwechselbare und authen- Ort stark verwurzelt sind. Dadurch wurde eine tische Kernkompetenz zum Thema und sichert sanfte und nachhaltige Auseinandersetzung mit sich dadurch österreichweit die Themenführer- bodenständigen Stärken erreicht, die der Besu- schaft. Es werden Maßnahmen gesetzt, die so- cher spürt und positiv aufnimmt. wohl kärntenweite Aktivitäten als auch gezielte Die Summe der Besucherzahlen der Einzelziele regionale Schwerpunktsetzungen umfassen. belegt auch wieder für 2005 beeindruckend die „Vom Wasser lernen“, „Kärnten wasser.reich – insgesamt sehr gute Auslastung der Erlebnisreise Orte und Betriebe, Lebensraum Wasser, die „Kärnten wasser.reich – WasserGold“: Wasserbotschafterausbildung“ und die Aktion „Sicher im Wasser“ sind kärntenweite Initiativen Mautturm Winklern: ca. 12.100 Besucher (2004: im Rahmen von „Kärnten wasser.reich“. Durch ca. 15.500 Besucher). sie wird die Bewusstseinsbildung für die Quali- Im heurigen Jahr erstrahlt das Innere des Maut- tät und den Reichtum des Kärntner Wassers turms Winklern in neuem Glanz, können die gefördert, ein Netzwerk von Orten und Betrieben Besucher doch dort eine einzigartige Kristallaus- zum Thema „Wasser“ entwickelt und das öffent- stellung besichtigen. Die diesjährige Inszenie- liche Wassergut, vor allem an Flüssen, der brei- rung wird sowohl von Jung und Alt als auch von ten Bevölkerung zugänglich gemacht. Einheimischen und Touristen sehr gut ange- Die kärntenweiten Initiativen führten landesweit nommen. Interessant ist auch, dass ca. 50 % der zu einem sehr positiven Echo. Als direkte Folge heurigen Besucher die Erlebnisreise „Wasser- wurden etliche Wasserprojekte entwickelt, die Gold“ bereits letztes Jahr besucht haben. Außer- Kärnten tatsächlich zum „Wasserreich“ machen dem befinden sich unter den Besuchern wieder würden. Um eine konsequente Projektentwick- viele Kärntner. lung und –umsetzung sowie eine adäquate Ver- Mörtschach „Wolle filzen & färben“: 447 Teil- marktung zu gewährleisten, wurde „Kärnten nehmer an den Workshops (2204: ca. 1.400 wasser.reich“. Eine Erlebnisreise auf den Spuren Teilnehmer an den Workshops). des Wassers in Kärnten“ vom Kollegium der Großkirchheim: Kärntner Landesregierung in der 3. Sitzung am Tauerngold Ausstellung im Schlössl: 2.168 Be- 18. 5. 2004 bis ins Jahr 2008 verlängert. sucher (2004: 3.200 Besucher) Unter Beibehaltung der regionalen Schwerpunk- Gartlwasserfall: 4.050 Besucher (2.004: 6.100 te: Besucher) Ab 2004 „WasserGold“, Oberes Mölltal Grotten-Golfen: 530 Besucher (2004: 650 Besu- Ab 2006 „WasserKraft“, Malta-/Liesertal cher) Ab 2008 „WasserLeben“ Millstätter See Jungfernsprung: ca. 60.000 Besucher (2004: ca. können in den dazwischen liegenden Zeiträumen 60.000 Besucher) verstärkt kärntenweite Initiativen durchgeführt Bricciusweg: Der Weg wird auch heuer sehr gut und die Themenkompetenz durch Fachveranstal- angenommen (keine absoluten Zahlen, da nicht tungen erhöht werden. messbar) 2186 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß

Gamsgrubenweg: Witterungsbedingt wurde der verschiedene Wasseranwendungen und deren Gamsgrubenweg erst am 22. Juni für die Besu- Wirkungen gezeigt. Ein ausgleichender Stein- cher freigegeben. Trotzdem konnte eine ähnlich kreis und die Baum-Meditation runden die har- hohe Frequenz wie im Vorjahr erzielt werden: monische Wanderung ab und geben dem Körper ca. 150.000 Besucher. zusätzlich Kraft. Goldgräberdorf Alter Pocher: ca. 20.000 Besu- Karlsbad: cher – davon ca. 1.800 Schüler (2004: ca. 25.000 Im Nationalpark Nockberge lebt mit dem Karls- Besucher) bad, dem ältesten Bauernbad Österreichs, ein Mentlhof: 1.850 Besucher (2004: 3.050 Besu- Stück alter Badekultur fort. cher) Inspirierende Wasserkraft: Der Vergleich der Besucherzahlen von 2004 und Die Wasser-Künstler-Stadt Gmünd: 2005 verdeutlicht, dass die Etablierung der Die kleine mittelalterliche Stadt Gmünd präsen- „WasserGold“-Erlebnisziele in der Tourismus- tiert sich in zahlreichen historischen Gebäuden landschaft Kärntens gelungen ist. Im Jahr 2005 und auf öffentlichen Plätzen mit einem vielfälti- wurde die Bewerbung von „WasserGold“ mit gen Wasserkunstprogramm. Von Künstlerhand geringeren Mitteln als im Vorjahr durchgeführt, gestaltete Heliumballone schweben über der und dennoch kam es zu keinem drastischen Ein- Stadt und leiten den Besucher von einem Kul- bruch bei den Besucherzahlen. Das bedeutet, turgenuss zum nächsten. Es warten spannende dass das Ziel einer nachhaltigen und längerfristig Ausstellungen und künstlerische Inszenierungen wirkenden infrastrukturellen Belebung der Tou- zum facettenreichen Thema „Wasser“. rismuseinrichtungen im Oberen Mölltal offen- Die renommierten Künstler Valie Export und sichtlich gelungen ist. Peter Greenaway sowie Künstler aus dem In- II.3 Regionalschwerpunkt Erlebnisreise „Was- und Ausland zeigen spezielle Wasserkunst in serKraft“, Lieser-/Maltatal, 2006/2007: Form von Film-, Foto- und Videokunst, Malerei, Die verschiedenen Mächte des Wassers sind ab Skulpturen und Installationen. 2006 Thema in einer Region, die von der maleri- Die Fotoarbeiten des französischen Geo- schen mittelalterlichen Stadt Gmünd bis hinauf Fotografen Yann Arthus Bertrand sind in der in die Nationalparke Nockberge und Hohe Tau- Open-Air-Ausstellung „Die Erde von Oben“ in ern reicht. Sanfte und tobende Eigenschaften der Altstadt zu bewundern. Galerien und Künst- haben die Wasserkräfte, auf deren Spuren sich lerateliers laden zur Begegnung mit Künstlern Besucher ab 2006 im Lieser- und Maltatal bege- aus aller Welt ein. Die Wasserwelt des Staunens ben können. bietet Kindern wie Erwachsenen eine erlebnis- Beschreibung der einzelnen Erlebnisziele nach reiche aktive Begegnung mit Wasserphänome- unterschiedlichen Kräften: nen und Wasserrätseln, das Wassersinneslaby- Heilende „WasserKraft“ rinth lässt das Kostbare Nass „begreifen“. Augenwasser Altersberg: Vor dem Rathaus laden „Begrenzte Wasser“, mit Eine Legende erzählt von der Wunder wirkenden verschiedenfärbigem Wasser gefüllte Kunst- Kraft der Quelle, die im Inneren der Kirche St. stoffbälle, zum interaktiven Spiel ein. Lucia in Altersberg entspricht. Von Künstlerhand gestaltete Heliumballone Sauerbrunn Trebesing: schweben als Kunstpunkte über der Stadt und Das leicht säuerlich schmeckende Wasser enthält leiten den Besucher. Die Malwerkstätte Gmünd natürliche Kohlensäure. Hier erfährt man in ei- bietet Kindern und Schulklassen ein kreatives nem restaurierten Badhaus, wie Anfang des 20. Kunstvermittlungsprogramm, das eigens für Jahrhunderts gebadet wurde. Gmünd entwickelt wurde. Wasser-Sonnen-Weg Nöring: Stürzende WasserKraft Auf der sonnendurchfluteten Höhenterrasse Spiele- und Erlebnispark Fallbach: beim Nöringbach (Gemeinde Krems) werden Im Maltatal, dem Tal der stürzenden Wasser, Wanderer mit allen Sinnen auf Natur und Was- erwartet die Besucher bei Kärntens größtem ser aufmerksam gemacht. freifallenden Wasserfall (circa 200 m) – dem Kneippen aktiviert das Immunsystem, es werden Fallbachfall – ein Spiele- und Erlebnispark. 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2187 Mag. Weiß

Sechs Stationen bieten Kindern alles, was das ren des Königstuhl. Herz höher schlagen lässt: Die Sinnesplattform, Der Wasserknappenweg erklärt die Geschichte wo Wasser in vielen Farben und Formen erlebt des Bergbaus in der Region und die damit ver- wird, der Feuerkreis als Rast- und Grillplatz, die bundene Bedeutung des Wassers. Fallermühle, angetrieben durch den Mühlbach, Eine spannende, knifflige Schatzsuche kann in das Wasserlabor, in dem experimentiert und der Donnerschlucht erlebt werden. Am Ende untersucht werden kann, ein Wasserlabyrinth wird mit dem richtigen Code die Schatztruhe am und der Wasser-Matsch-Spielplatz runden das Fischteich geknackt – und der verborgene Schatz Erlebnis rund ums kühle Nass ab. gehoben. Den Fallbachfall sollte man aber auch unbedingt Bacherlebnisweg Pöllatal: hautnah erleben – am besten bei einer kurzen Wandern in idyllischer Natur, kreatives Basteln Wanderung zur Kanzel an der Oststeite. Tipp: mit Naturelementen und Wasser. Schautafeln Das fein zerstäubte Wasser ist äußerst gesund für entlang des Weges bieten viel zum Beobachten die Lunge – und erfrischt nebenbei! Eltern bietet und entdecken. Kinder können Spiel- und Rät- der Gasthof Faller mit Sitzterrasse Möglichkeit selaufgaben lösen. Verweildauer – circa 2 Stun- zum Durchatmen. den. Lohnenswert: Ein Abstecher nach Renn- Wasserarena Gössfälle: weg/St. Peter – ins Blumendorf Nummer 1 in Kärnten oder eine Fahrt auf die Katschberghöhe Eintauchen ins Tal der stürzenden Wasser. Das lohnen sich. Maltatal ist voll mit den schönsten Wasserfällen Kärntens. Drei Wasserfälle hautnah erleben; der Treibende WasserKraft unterste ist über eine Plattform, die über das Urschmiede: Auge des Wasserfalls hinausführt, auch per In Trebesing wurde schon vor mehr als 500 Jah- Rollstuhl gut erreichbar. Empfehlenswert: Eine ren Erzabbau betrieben. Herzstück der Ur- leichte Wanderung entlang der Naturarena Göss- schmiede im wildromantischen Rachenbachgra- fälle. ben ist ein mit Wassserkraft angetriebener Fall- Formende WasserKraft hammer. Hier werden mit dem Wasser betriebe- „Malteiner Wasserspiele“: ne Fallhammer Artefakte wie Spangen oder Messer geformt. Auch Besucher können ihr Ge- Die ureigene „künstlerische“ Kraft des Wassers schick unter Beweis stellen. wird sichtbar, wenn Wasser Natur formt. Beein- Taca-Tuca-Fahrt zum mystischen Augenwasser druckend zu sehen im Maltatal bei den „Maltei- Altersberg, Besuch des Sauerbrunn (alte Heil- ner Wasserspielen“, einem Erlebnisweg, wo quelle mit natürlicher Kohlensäure) mit altem Tümpfe, Wasserstrudel, Wasserfälle erlebbar Badhaus, Wanderung auf der Märchenwander- gemacht werden. Das Maltatal ist auch bekannt meile zur Drachenschlucht. als „Tal der stürzenden Wasser“. In keinem Ge- biet Kärntens sind mehr Wasserfälle auf engem Kölnbreinsperre: Gebiet erlebbar. Die Malta Hochalmstraße führt Auf 1.902 m liegt Österreichs höchstes Stau- bequem zu den schönsten „Wasserblickpunk- kraftwerk in imposanter Bergkulisse. Das Innere ten“: Schleierfall, Melnikfall, Hochbrücke, von der höchsten Betonsperre Österreichs bliebt kein Wasser geglättete und tief ausgegrabene Klam- Geheimnis: Mit einer kundigen Führung (circa 1 men, Kolke und Tümpfe. Fantastische Farben Stunde) erfährt man alles über die 200 m hohe des Waldes und des Wassers im Sommer und Talsperre und die Pionierarbeit, die hier für den Herbst. Bau einer der modernsten und leistungsfähigsten Wasserknappenweg mit Zwergenweg Donner- Kraftwerke geführt hat. Die Wanderung entlang schlucht: des Stausees zur Gedenkstätte (30 Minuten) sind kinderwagentauglich. Reizvoll: Wanderung zum Zwerge, Wurzeln, Schätze, Sagen, tosendes Kleinelendbach (70 Minuten) oder zur Osnabrü- Wasser, das wie Donnergrollen ins Tal stürzt – ckerhütte (2 Stunden). damit wartet der Themenweg in der Gemeinde Krems in Kärnten auf. Hier erfährt man nicht nur Organisation, Kosten und Finanzierung: Wissenswertes rund um den Bergbau sondern Nachdem mit Regierungssitzungsakt Zl. 1/LAD- auch die Sage vom Knappenschatz im Berginne- ELB-7/5/2005 „Aktionsprogramm Kärnten was- 2188 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß ser.reich 2005/2006: Finanzierung“ die endgülti- ser- und Maltatales die entscheidende Rolle zu. ge Finanzierung des Projektes WasserKraft si- Durch diese Vorgangsweise wird einerseits ge- chergestellt wurde, begannen noch im Juli 2005 währleistet, dass die ausgewählten Vorhaben den die operativen Arbeiten, sodass die Eröffnung Leitbildern der Gemeinden und der Region ent- am 20. Mai 2006 gewährleistet ist. Die regelmä- sprechen und nachhaltig die Erlebnisinfrastruk- ßigen Treffen der regionalen Steuerungsgruppe tur der WasserKraft-Region verbessern, anderer- ermöglicht ein koordiniertes und zielgerichtetes seits gelingt es dadurch eine dem Umfeld ent- Arbeiten. Um ein einheitliches Erscheinungsbild sprechende Maßstäblichkeit der Projekte in wirt- und Marketing für das Gesamtprojekt zu garan- schaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht zu tieren, wurden bereits Workshops zu diesem erzielen. Die Gemeinden agieren selbstverant- Thema mit den regionalen Projektträgern abge- wortlich und werden in ihrer Rolle als Gestalter halten. der Regionalentwicklung gestärkt. Am 25. Oktober 2005 wurden auch schon zent- rale Informationen betreffend der Be- II.4 Kärntenweite Aktivitäten 2005: sucherinformation, -betreuung und -lenkung in Von dem im Regierungssitzungsakt 1/LAD- einem Tagesworkshop vorgelegt und erörtert. ELB-7/1/2005 „Aktionsprogramm Kärnten was- Mitte November wurde das erste Leitwerbemit- ser.reich: Arbeitsprogramm 2005/2006“ erwähn- tel, die gezeichnete „Erlebniskarte WasserKraft“ ten kärntenweiten Aktivitäten wurden folgende fertiggestellt. Projekte schwerpunktmäßig erarbeitet: Die Gesamtkosten für die Gemeindeprojekte zur - der 1. Internationale Wasserkongress als neue Realisierung der Erlebnisreise WasserKraft be- Wissensplattform in Kärnten tragen rund 3,9 Millionen Euro. Folgende Tabel- - die Ausbildung zum Wasserbotschafter le enthält die Kostensummen (geschätzte Netto- - die wasser.reich Orte und Betriebe kosten) für die geplanten Vorhaben in den fünf Gemeinden des Lieser- und Maltatales sowie die - das Schulprojekt: Vom Wasser lernen Aufteilung des Mittelbedarfes auf die Jahre 2005 - Lebensraum Wasser und 2006. - Kärnten trinkwasser.reich. Gemeinde Gesamtkosten Kosten 2005 Kosten 2006 Der 1. internationale Wasser-Kongress als neue Trebesing 439.237 254.000 185.237 Wissensplattform in Kärnten: Gmünd 2.071.000 649.000 1.422.000 Auf Einladung der Kärntner Landesregierung Malta 1.178.000 1.020.000 158.000 fand am 3. und 4. Oktober 2005 im Messezent- Krems i.K. 161.850 120.000 41.850 rum Klagenfurt der erste internationale Wasser- Rennweg 87.275 75.000 12.275 kongress „Wasser macht schön!“ statt. Mehr als Erlebnisreise 3.937.362 2.118.000 1.819.362 230 Teilnehmer aus fünf Ländern diskutierten WasserKraft den Einsatz von Wasser im hochqualitativen Tourismus. Mehr als 20 Aussteller aus den Be- Die Finanzierung der Vorhaben erfolgt zu 60 reichen Tourismus, Getränkeindustrie, Wasser- Prozent aus Sonderbedarfszuweisungsmittel und forschung und Gastronomie präsentierten sich zu 40 Prozent aus Bedarfszuweisungsmittel. Die und ihr Angebot. Verantwortung für die Realisierung der Vorha- ben liegt bei den Gemeinden, die für die Umset- In einem sehr beachteten Referat zeigte der zung geeignete Projektträger einsetzen. weltbekannte Zukunftsforscher Leo. A. Nefio- dow den Weg für Dienstleistungsbranchen wie Die Rolle der Gemeinden: den Tourismus auf. Der deutsche Zukunftsfor- Die Rolle der Gemeinden bei der Planung und scher Leo Nefiodow lobte die Initiative des Lan- Realisierung der Erlebnisreise WasserKraft hat des Kärnten in Bezug auf die Positionierung als sich gegenüber herkömmlichen Landesausstel- Wasserland Nr. 1 in Österreich. Er finde es aus- lungsprojekten grundlegend gewandelt. Bereits gesprochen gut, dass man sich dieses Ziel steck- in der Konzeptphase werden die Projekte von te und bereits zielstrebig umsetzte, so Nefiodow. den Experten des Landes gemeinsam mit den Das Thema Gesundheit werde nämlich in den Gemeinden entwickelt. Bei der Realisierung der kommenden 50 Jahren eine dominante Rolle Vorhaben kommt den fünf Gemeinden des Lie- spielen, sowohl gesellschaftlich als auch touris- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2189 Mag. Weiß tisch. Der Wissenschaftler übte in diesem Zu- modul 5: Seen-Wellness. sammenhang auch Kritik am Gesundheitssys- Beim 5. und letzten Modul der Wasserbotschaf- tem. Dieses sei eigentlich ein „Krankheitssys- terausbildung dreht sich alles um die Kärntner tem“, das nur funktioniere, wenn es genügend Seen. Die Schwerpunkte dieser Ausbildung kon- Kranke und Krankheiten gebe. Hier müsse es ein zentrieren sich auf die Grundlagen zum Thema Umdenken geben, forderte er. Wasser und Mensch. Weiters werden die The- Daran anschließend diskutierten 22 Referenten men Wasser und Gesundheit, Wohlfühlen durch aus mehreren Ländern Europas neue Wege und Wasser und Bewegung im Wasser hervorgeho- erprobte Erfolgspotenziale für die heimische ben, um den Teilnehmern die Heilkräfte des Tourismusindustrie. In einem Keynotereferat Wassers, im Besonderen des Seewassers näher stellte der deutsche Starachitekt Joachim Hauser zu bringen. Dieses Modul beinhaltet auch Pro- das erste Unterwasserhotel der Welt in Dubai jekte rund um die Seenforschung und Gewässer- vor. güter. Der Münchner lebt seit drei Jahren in Dubai, wo Die wasser.reich Orte und Betriebe: er das erste Unterwasser-Hotel der Welt errich- tet. Auf 100.000 Quadratmeter Fläche entsteht Quer durch Kärnten befinden sich 2005 insge- „Hydropolis“, das 300 Zimmer haben wird. samt 23 zertifizierte wasser.reich Orte und 22 Hauser erklärte, dieses Projekt sei für ihn nicht wasser.reich Betriebe. Sie sind allesamt an wun- nur ein architektonisch-touristisches, sondern derschönen, außergewöhnlichen Gewässern ge- eine Philosophie. Er träumt davon, dass die legen, bieten einzigartige Naturschauplätze, ein Menschen die Meere besiedeln werden: „Das vielfältiges Wasserprogramm für Abenteurer wird in den nächsten Jahrzehnten nicht aufzuhal- ebenso wie für Erholungssuchende und Trink- ten sein.“ wasserbrunnen in Hülle und Fülle. Speziell für Kinder die Wasser wie kein zweites Element In seiner Zusammenfassung betonte der Kon- lieben, gibt es spannende, abwechslungsreiche gressvorsitzende Professor Hans Zojer vom Jo- Angebote. anneum Research die Bedeutung des Lebensmit- Heuer fanden circa 20 Wasserevents in den was- tels Wasser und seines breiten qualitativen Ein- ser.reich Gemeinden statt. Darunter die High- satzes als guten Weg, um die Alleinstellung der lights: das Aqua in Pörtschach, die Kneipp-Tage Kärntner Tourismusbetriebe weiter stärken. Das in Dellach/Drautal, das Goldgräberfest in Heili- betreffe Qualität, neue Angebote im Trend der genblut, die Wassernixen in Weißenstein oder Zeit und die Zertifizierung der Topklasse der das Wasserfest am Katschberg. heimischen Betriebe. Aufgrund des enormen Interesses plant „Kärnten wasser.reich“ bereits Im Jahr 2006 wollen Velden, Pörtschach, St. den nächsten Fachkongress Richtung Wasser Kanzian, Dellach/Gailtal, Ferlach und am 20. und Freizeitindustrie. Mai alle 5 WasserKraft Projektpartner den Kärn- ten wasser.reich Gemeinden beitreten. Die Ausbildung zum Wasserbotschafter: Das Schulprojekt: „Vom Wasser lernen“: Insgesamt haben schon 40 Personen alle 4 Mo- dule der Wasserbotschafterausbildung absol- Im Jänner 2004 startete im Rahmen der Initiative viert. 25 sind heuer gestartet und 60 Personen „Kärnten wasser.reich“ unter Leitung der Was- haben schon zwei Module abgeschlossen, das serschule des Nationalparks Hohe Tauern in heißt, sie befinden sich im Ausbildungszyklus. Zusammenarbeit mit der ARGE Naturschutz und Es ist erfreulich, dass nun immer mehr Betriebe dem Alpen-Adria Wasserforum Kärnten ein (Sotour, Dorfhotels, Betriebe vom Wörthersee Bildungsprogramm an Kärntens Pflichtschulen. und Millstättersee) an der Ausbildung teilneh- Bereits Kindern und Jugendlichen wird spiele- men und so das Wasserwissen in eigenen Pro- risch Wissen ums Wasser vermittelt, um den grammen an ihre Gäste weitergeben. Wert dieser Ressource nachhaltig ins Bewusst- sein zu bringen. Bisher konnte rund 7.300 Schü- Neben den 4 Modulen: Modul 1: Einführung; lern in 374 Klassen eine ganze Woche Unterricht Modul 2: Angebotsgestaltung für Orte und Be- ausschließlich zum Thema Wasser geboten wer- triebe; Modul 3: Winter und Wohlfühlen; Modul den. Durch die Unterstützung des Landes Kärn- 4: Quellführung gibt es seit heuer einen Zusatz- 2190 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß ten wurde es ermöglicht, dass dieses Programm Kärnten hat heuer vor allem durch Beratung für die Schüler kostenlos war. einen Schwerpunkt bei der Qualitätsverbesse- rung von privaten Wasserversorgungsanlagen 2004 wurde in Mallnitz die Tagung „Wasser gesetzt. Dazu hat die Abteilung für Wasserwirt- mobilisiert“ zur LehrerInnenfortbildung organi- schaft einen Betriebs- und Wartungskatalog siert. 2005 wurde für die Wasserschul- erstellt und Informationsveranstaltungen abge- Lehrkräfte das Seminar „Phänomen Wasser“ halten. abgehalten. Priorität in der überregionalen Wasserzuteilung Bei dem Wettbewerb für Kärntner Schulklassen hat der Wörtherseeraum mit Klagenfurt als „Wasser ist Leben – gestern, heute morgen“ „Trinkwasserdrehscheibe“. Durch Tiefbrunnen wurden 23 Projekte eingereicht. Die 380 Schüler verstärkt werden soll die bereits bestehende beschäftigen sich mit der Geschichte des Was- Trinkwasserschiene Lavanttal. Flächenhaft be- sers ihrer Heimatgemeinde ebenso wie mit der deutsam – und das betrifft rund 75 % der Kärnt- gegenwärtigen Bedeutung des Wassers für Wirt- ner Gemeinden, die ihre Trinkwasserversorgung schaft, Tourismus und Naturschutz. auch in Zukunft lokal lösen werden – ist die Weiters standen wichtige Fragen für die Zukunft Vernetzung innerhalb von Gemeinden und mit wie Wassermangel, Schutzmaßnahmen, Rück- Nachbargemeinden. verbauungen, Gesundheit und Natur im Mittel- Zu Punkt 2: punkt der Schulprojekte. Bei der Preisverleihung Intention von „Kärnten wasser.reich“ ist es auch, im April 2005 wurden folgende Schulen ausge- die Vielfältigkeit und die Bandbreite des Themas zeichnet: Hauptschule Feldkirchen, Hauptschule aufzuzeigen und innovative Wege zu beschrei- Nötsch, Volksschule Gnesau, Volksschule Vil- ten. Die Themenbrücke für den Regional- lach-Pogöriach, Volksschule Grafenstein, Volks- schwerpunkt „WasserGold“ (detaillierte Erläute- schule Maria Rojach. rungen siehe Punkt 1), die neun Erlebnisziele Lebensraum Wasser: vereint, ist der inhaltliche Überbau. Ausgehend „Lebensraum Wasser“ konzentriert sich auf die von der historischen Bedeutung des Edelmetall- Nutzbarmachung öffentlichen Wasserguts, im bergbaues wurde das Gold als einstiger Schatz Speziellen auf die Kärntner Flüsse, die bislang und das Wasser als gegenwärtiger und zukünfti- als Naherholungsraum wenig bekannt sind. ger Schatz der Nationalparkregion inszeniert. Erstmalig werden öffentliche Grundstücke an Diese Projektphilosophie wurde von der über- den Kärntner Fließgewässern strategisch entwi- wiegenden Anzahl der Besucher nachvollzogen ckelt. und sehr positiv aufgenommen. Lebensraum Wasser, als Teilprojekt von „Kärn- Zu Punkt 3: ten wasser.reich“, soll genau auf diesen Grund- Durch das vielschichtige, heterogene und inter- stücken einzigartige, entspannende und kraft- disziplinäre Angebot von „Kärnten wasser.reich“ spendende Lebensräume für Menschen, Tiere auf verschiedensten Ebenen (detaillierte Erläute- und Pflanzen schaffen und sie schützen und för- rungen siehe Punkt 1) wird auf breiter Basis eine dern. Mit zahlreichen infrastrukturellen Maß- Auseinandersetzung mit dem Thema „Wasser“ nahmen werden an den Ufern der größeren Flüs- gefördert. Bei Besucherbefragungen wurden die se schöne Plätze zum Grillen, Spielen, Meditie- pluralen Erscheinungsformen und die differen- ren oder einfach nur zum Ausspannen geschaf- zierten Aufbereitungen des Themas „Wasser“ fen. Bisher konzentrierten sich die Bemühungen, sehr gut beurteilt. Je nach individuellem Interes- Projekte umzusetzen, vor allem auf das Mölltal se kann so aus einem breiten Angebot gewählt und den Drauradweg. werden. Dadurch sind eine Beschäftigung mit „Kärnten trinkwasser.reich“: dem Thema und wohl auch die Sensibilisierung Kärnten zählt zu den trinkwasserreichsten Ge- sowie eine Bewusstseinsbildung von einem hete- bieten der Erde. Mit einem umfangreichen Maß- rogenen Zielpublikum gewährleistet. nahmenpaket für Wasserschutz, Quellensiche- Zu Punkt 4: rung und einem System von Wasserverteilungs- Ziel ist es, neben der Sensibilisierung der Kärnt- schienen sorgt Kärnten dafür, dass auch in Zu- ner Bevölkerung selbstverständlich auch in kunft die Qualität des Trinkwassers erhalten Kärnten weilende Gäste einzuladen, sich auf die bleibt. 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2191 Mag. Weiß wasserreiche Erlebnisreise zu begeben. Die Iden- Zu Punkt 9: tifikation der einheimischen Bevölkerung mit Durch die Gesamtheit der Maßnahmen von dem Thema „Wasser“ ist unbedingte Vorausset- „Kärnten wasser.reich“ (detailliertere Erläute- zung, um überzeugend auf die Gäste wirken zu rungen siehe Punkt 1) wird diesem Punkt der können. Um verstärkt potenzielle Gäste anzu- Anfrage entsprochen: Das Kärntner Wasser wird sprechen, wird durch Kärnten intensiv auf den als Allgemeingut auf verschiedensten Ebenen internationalen touristischen Quellmärkten ge- positioniert, und ein nachhaltiger Umgang mit worben. unserem Gemeingut wird gefördert. Mag. Weiß Zu Punkt 5: Intention ist es, Kompetenz zum Thema „Was- ser“ auf- bzw. auszubauen. Das Netzwerk der an Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F):

„Kärnten wasser.reich“ beteiligten Partner ge- Lobnig währleistet eine breite Basis und die unterschied- Wir sind nun beim nächsten Tagesordnungs- lichsten Ausrichtungen und Erscheinungsformen punkt angelangt: des „Wasserlandes“ Kärnten. Mit den Regional- schwerpunkten „WasserGold“, „WasserKraft“ und „WasserLeben“ werden in einzelnen Regio- 14. Ldtgs.Zl. 268-1/29: nen thematische Anknüpfungen und touristisch Anfragebeantwortung von Landes- buchbare Einzelziele geschaffen. Daraus entsteht hauptmann Dr. Haider zur schriftli- ein regionaler touristischer Mehrwert. chen Anfrage des Abgeordneten Ho- Zu Punkt 6: lub betreffend Eindämmung Geset- Adressaten sind potenzielle Kärnten-Gäste, die zesflut sich für die Vorzüge Kärntens als Urlaubsdesti- Ich ersuche den Schriftführer um die Verlesung! nation interessieren. Sehr überzeugend kann bei Lobnig solchen Gelegenheiten mit dem Wasserreichtum Kärntens, mit den stimmigen Kärntner Wasser- landschaften und mit der außerordentlichen Qua- Schriftführer Direktor Mag. Weiß: lität des Kärntner Trinkwassers argumentiert Mag. Weiß werden. Deshalb wird mit hoher Intensität inter- Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: national für ein stimmiges Qualitätsprodukt ge- Zu Frage 1: Auf Grund welcher Richtlinien wird worben. die Eindämmung der Gesetzesflut in Kärnten Zu Punkt 7: durchgeführt? Ein Ziel von „Kärnten wasser.reich“ ist es, eine Das von mir im August 2000 eingerichtete Pro- mittel- bis langfristig wirkende touristisch buch- jektteam „Deregulierung der Landesrechtsord- bare Infrastruktur zum Thema „Wasser“ zu nung“ hat ein Projekthandbuch zum Verwal- schaffen (detailliertere Erläuterungen siehe tungsreformvorhaben „Deregulierung der Lan- Punkt 1). Dies geschieht in einem hohen Maß desrechtsordnung“ erarbeitet, welches als Anla- mit der Errichtung von Einzelerlebniszielen, die ge übermittelt wird. Dieses Projekthandbuch im Themenverbund regional wirken. „Kärnten enthält detaillierte Richtlinien für eine sowohl wasser.reich“ versteht sich als nachhaltiges quantitative als auch qualitative Deregulierung Strukturprojekt, das nicht nur mit einer zeitlich der Kärntner Landesrechtsordnung, wobei im sehr kurz bemessenen Momentaufnahme zu Einzelnen die Maßnahmengruppen „Regelungs- beurteilen ist. verzicht“, „Verfahrensverzicht“, „gesetzliche Normierung von Verfahrensvereinfachungen“, Zu Punkt 8: „Verringerung der Regelungsintensität“, „Dere- Dem Mautturm kommt als Eingangssymbol in gulierung durch zusätzliche Regulierung“, „De- die Projektregion ein hoher Stellenwert zu. Auch regulierung durch qualitative Verbesserung der ist zu beachten, dass mit diesem Projekt die Rechtstexte“ und „Deregulierung durch Rechts- Ortsmitte von Winklern eine langfristige infra- bereinigung“ unterschieden werden. strukturelle Belebung erfährt und ein Zentral- und Kommunikationsraum für diese ländliche Gemeinde geschaffen wurde. 2192 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß

Zu Frage 2: Welche konkreten Zielvorgaben Parkraum- und Straßenaufsichtsgesetz (LGBl. sind bei den Bemühungen um Rechtsbereinigung Nr. 113/2005 – Überführung der „Parkgebüh- gegeben? ren“ in das freie Beschlussrecht der Gemeinden) Auch die Projektziele sind im übermittelten Pro- sowie die vorgeschlagene Aufhebung des Tan- jekthandbuch zum Verwaltungsreformvorhaben zunterrichtsgesetzes anzuführen. „Deregulierung der Landesrechtsordnung“ unter Zur Frage 5: Wie stellt sich die Normenflut in Punkt II. im Einzelnen dargestellt. Hervorzuhe- Kärnten hinsichtlich des Ansteigens der jährli- ben ist die grundsätzliche Zielvorgabe, wonach chen Seitenzahl der veröffentlichten Landesge- der Gesetzesflut nicht bloß durch eine punktuel- setzblätter seit dem 2. Kärntner Rechtsbereini- le, sondern durch eine systematische und perma- gungsgesetz von 1997 dar? nente Deregulierung der Landesrechtsordnung Die jährliche Seitenzahl der Landesgesetzblätter begegnet werden soll. Dabei wurde in einem hat sich seit dem Jahr 1997 wie folgt entwickelt: ersten Schritt dem Ziel der quantitativen Deregu- 1997 506, 1998 481, 1999 307, 2000 377, 2001 lierung der Vorrang eingeräumt, in der nunmehr 346, 2002 489, 2003 306, 2004 210, 2005 415. laufenden Projektphase steht die qualitative De- Die jährliche Seitenzahl der Landesgesetzblätter regulierung im Vordergrund. stellt lediglich ein Indiz für den tatsächlichen Zu den Fragen 3 und 4: Welche Maßnahmen Umfang der Landesgesetze in Kärnten dar, zu- wurden bisher zur Rechtsbereinigung der mal das Landesgesetzblatt nicht nur zur Publika- Rechtsordnung geplant und durchgeführt? – tion von Landesgesetzen sondern zur Kundma- „Wie viele Vorschriften sind von der Rechts- chung verschiedenster Rechtsquellen bestimmt bereinigung betroffen? ist. Neben Landesgesetzen werden etwa im Lan- Seit der Einrichtung des Projektteams „Deregu- desgesetzblatt für Kärnten auch Verordnungen lierung der Landesrechtsordnung“ im August der Landesregierung und des Landeshauptman- 2000 konnte der Bestand an Landesgesetzen von nes, Satzungen von Unternehmen des Landes, insgesamt 345 um 171 auf nunmehr 174 Lan- die der Genehmigung durch den Landtag bedür- desgesetze reduziert werden. Dies entspricht fen, Vereinbarungen des Landes mit anderen einer Verringerung des landesgesetzlichen Ländern oder mit dem Bund, Kundmachungen Rechtsbestandes um zirka 50 %. über die Aufhebung verfassungswidriger Lan- Von der Rechtsbereinigung sind auf Grund der desgesetze und über Aussprüche des Verfas- umfassenden Zielsetzung des Verwaltungsre- sungsgerichtshofes nach Art. 140 B-VG, Kund- formvorhabens „Deregulierung der Landes- machungen über die Aufhebung gesetzwidriger rechtsordnung“ sämtliche Vorschriften der Verordnungen durch den Verfassungsgerichtshof Kärntner Landesrechtsordnung betroffen. Da das und über Aussprüche des Verfassungsgerichts- Verwaltungsreformvorhaben „Deregulierung der hofes nach Art. 139 B-VG sowie sonstige Landesrechtsordnung“ ein systematischer (nicht Kundmachungen, wenn dies durch Gesetz be- auf punktuelle Maßnahmen beschränkter) und stimmt ist, verlautbart. Von den 113 Verlautba- permanenter Prozess der Legistik ist, darf sie rungen des Jahres 2005 entfallen beispielsweise sich nicht auf quantitative Aspekte beschränken, lediglich 53 (das sind deutlich weniger als die Hälfte) auf Gesetze. sondern muss auch qualitative Effekte zeitigen. Mag. Weiß Entsprechend dieser Zielsetzung stehen in der laufenden Gesetzgebungsperiode des Kärntner Landtages qualitative Deregulierungsmaßnah- Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): men im Vordergrund. Beispielsweise sind in Lobnig Danke! – Somit kommen wir zum nächsten Ta- diesem Zusammenhang die Neuregelung des gesordnungspunkt: Landarbeiterkammerwahlrechtes (LGBl. Nr. 48/2005 – Einführung der Briefwahl), die Novel- lierung der Gemeinderats- und Bürgermeister- wahlordnung (LGBl. Nr. 53/2005 – Einsparun- 15. Ldtgs.Zl. 164-3/29: gen insbesondere im Bereich der Wahlbehör- Anfragebeantwortung von Landes- den), die Änderung der Kärntner Bauvorschrif- hauptmann Dr. Haider zur schriftli- ten (LGBl. Nr. 101/2005 – Kostenreduktion chen Anfrage der Abgeordneten Mag. beim Krankenanstaltenbau), die Novelle zum Lesjak betreffend Mütterpension 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2193 Lobnig

Ich ersuche den Schriftführer um die Verlesung! hängig von ihrem Ehemann ein „eigenes Geld“ Bitte! bekommen haben. Lobnig Es ist keine Rede davon, dass es sich dabei um ein Instrumentarium handelt, mit dem man der Schriftführer Direktor Mag. Weiß: Armut der Kärntner/innen entgegen wirken Mag. Weiß kann. Für diese pensionsunversorgten Mütter Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: strebt der Landeshauptmann eine eigene geson- Zu Frage 1: derte Regelung im Rahmen der Kärntner Min- Nein, da ein Beschluss der Kärntner Landesre- destsicherung an. Es ist bedauerlich, dass im gierung in diesem Fall nicht notwendig war. vorliegenden Gesetzesentwurf der Sozialreferen- tin diese Mütter in keiner Weise berücksichtigt Zu Frage 2: worden sind. Sie setzt damit die jahrelange Igno- Die Auszahlung der „Einmalzuwendungen an ranz der früheren Regierungen gegenüber den Mütter“ wird über den VA 1/02124/5/7692 043 Frauen, welche Erziehungs- und Pflegeleistun- „Jubiläen – Veranstaltungen 2005-2006“ abge- gen erbracht haben, fort. wickelt, wobei eine außerplanmäßige Bedeckung Zu Frage 4: der hierfür benötigten Mittel erfolgte. Die Aus- zahlung der Mütterpension stellt als „Dank für Es erscheint wenig sinnvoll, die „Mütterpensi- bisher unbedankte Leistungen“ einen würdigen on“ dazu zu benützen, um einen Generationen- Abschluss des Jubiläumsjahres dar. konflikt zu konstruieren und ältere Frauen gegen jüngere auszuspielen. Auch hier ist die Lebens- Zu Frage 3: wirklichkeit ganz anders, als es in politischen Die Auszahlung der Mütterpension wurde be- Debatten zum Ausdruck kommt. wusst unter den Titel „Dank für bisher unbe- dankte Leistungen“ gestellt. Das alte Pensions- Viele Frauen, welche die „Mütterpension“ be- system hat alle jene schwer benachteiligt, die kommen haben, schauen auf die Kinder ihrer Erziehungs- und Pflegeleistungen in der Familie Töchter, damit es diesen in der Pensionsversor- erbracht haben. Frauen mit mehreren Kindern gung besser geht als ihnen. waren zu Hause so mit Arbeit eingedeckt, dass Der Landeshauptmann ist überzeugt, dass bei sie nicht die nötigen Beitragszeiten für eine Pen- jungen Müttern eine große Zustimmung zur sion erwerben konnten. „Mütterpension“ besteht, weil sie wissen, wie Es gab früher auch keine Möglichkeit, Beitrags- schwer es ihre Mütter gehabt haben. An dieser zeiten zu erwerben, wenn man pflegebedürftige generationenübergreifenden Solidarität sollte Angehörige versorgt hat. man nicht rütteln. In erster Linie waren Frauen durch diese massi- ven sozialpolitischen Lücken, die erst in den Zur Frage 5: vergangenen Jahren geschlossen werden konn- Die Antwort auf diese Frage ergibt sich aus jener ten, betroffen. Sie haben diese Arbeit geleistet, zu Punkt 4. Wer eine gesellschaftliche Anerken- die – obwohl sie gesellschaftspolitisch äußerst nung für erbrachte Erziehungs- und Pflegeleis- wichtig war – insofern unbedankt blieben, als sie tungen zustande bringt, sorgt dafür, dass der keine Kategorie in der Altersversorgung war. allgemeine Stellenwert für diese so wichtige Ar- Es ist sicher nicht möglich, diese sozialpoliti- beit steigt. Die „Mütterpension“ signalisiert: schen Versäumnisse der Vergangenheit zu kom- Erziehungsleistungen sind für die Gesellschaft pensieren. Wohl aber kann man durch Aktionen äußerst wichtig und diese Wertschätzung gilt wie die Mütterpension das Bewusstsein dafür selbstverständlich auch für Mütter, die heute schärfen und den Betroffenen auch signalisieren, Kinder oft mit Hilfe der Großmütter, den Emp- dass eine Wertschätzung für ihre Leistungen fängerinnen der Kärntner Mütterpension groß- sehr wohl vorhanden ist. ziehen. So sollte man denn die Zahlung der € 150 für Unterschätzen wir die innerfamiliäre Solidarität diese Mütter verstehen. Die betroffenen 10.000 der Frauen nicht! Die Jungen wissen, dass der Frauen haben das sehr wohl verstanden. Kritiker Wunsch nach beruflicher Tätigkeit, nach mehr mögen bedenken, dass Frauen, die zwei und Teil- wie Vollzeitstellen, nach einem Ausstieg mehr Kinder großgezogen haben, erstmals unab- aus dem traditionellen Muster – Mann arbeitet, 2194 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß

Frau zu Hause – für ihre Mutter leider allzu häu- Abgeordneten Schober betreffend fig nicht umsetzbar war. Mag. Weiß Verkehrsinitiative Süd Ich ersuche den Schriftführer bitte um Verle- sung! Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): Lobnig

Lobnig Danke! Wir kommen nun zum nächsten Tages- ordnungspunkt. Schriftführer Direktor Mag. Weiß: Mag. Weiß Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: 16. Ldtgs.Zl. 255-3/29: Die Fragen lauten wie folgt: Anfragebeantwortung von Landes- 1. Wie hoch ist der finanzielle Beitrag des Lan- hauptmann Dr. Haider zur schriftli- des Kärnten (aufgegliedert nach Kalenderjahren chen Anfrage der Abgeordneten Mag. 2001 bis 2005) zu dieser Initiative? Lesjak betreffend Personalkosten 2. Wer bringt sonst noch finanzielle Mittel in welcher Höhe für diese Initiative auf? und Ich ersuche den Schriftführer um Verlesung! – Bitte! 3. Welche konkreten Aktivitäten wurden bisher Lobnig von dieser Initiative gesetzt und wie viel haben die einzelnen Aktivitäten gekostet? Schriftführer Direktor Mag. Weiß: Dazu darf ich Folgendes festhalten:

Mag. Weiß Die Anfragebeantwortung lautet wie folgt: Im Jahr 2001 wurde in der 43. Sitzung der Kärntner Landesregierung die Errichtung der Als Finanzreferent trete ich selbstverständlich „Verkehrsinitiative Süd“ als Arbeitsgemein- für eine sparsame Vorgangsweise bei den Perso- schaft zwischen dem Land Kärnten und dem nalkosten in allen Bereichen des Landes ein. Land Steiermark und Partnern aus der Wirtschaft Diesbezüglich ist auf den Beschluss der Kärnt- beschlossen. Die Geschäftsstelle der „Verkehrs- ner Landesregierung zu verweisen, wonach für initiative Süd“ wurde im Amt der Kärntner Lan- die einzelnen Regierungsreferate der genaue desregierung, Abteilung 7 – Wirtschaftsrecht Personalstand festgelegt wurde. und Infrastruktur eingerichtet. Der guten Ordnung halber ist festzustellen, dass Die Finanzierung der „Verkehrsinitiative Süd“ gemäß der geltenden Referatseinteilung der sollte einerseits aus Mitteln des Landes Kärnten Kärntner Landesregierung, LGBl.Nr. 82/2005, sowie von außenstehenden Partnern erfolgen. die dem Kärntner Landtag zur Kenntnis gebracht wurde, meine beiden Regierungskollegen Lan- Bedauerlicherweise ist es jedoch nicht gelungen, deshauptmann-Stellvertreter Dr. Martin Strutz das Land Steiermark zu einer formellen Be- und Landesrat Ing. Reinhart Rohr einvernehm- schlussfassung über die Errichtung der „Ver- lich für Personalangelegenheiten einschließlich kehrsinitiative Süd“ zu bewegen, sodass zum der dienst- und besoldungsrechtlichen Ange- gegenwärtigen Zeitpunkt die „Verkehrsinitiative legenheiten und der Stellenpläne verantwortlich Süd“ auf einer informellen Partnerschaft zwi- sind. schen dem Land Kärnten und dem Land Steier- Mag. Weiß mark beruht. Im Rahmen der Zusammenarbeit erfolgt jedoch Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): auf hervorragende Weise sowohl der bilaterale Lobnig Kontakt zwischen den Experten dieser beiden Danke! Wir kommen nun zum Tagesordnungs- Bundesländer als auch die Umsetzung der Ziel- punkt 17. setzungen der „Verkehrsinitiative Süd“, die da- rin liegen, bundesländereigene und länderüber- greifende Projekte zu erarbeiten, intensiven In- 17. Ldtgs.Zl. 217-5/29: formationsaustausch zur Nutzung von Synergien Anfragebeantwortung von Landesrat zu betreiben und durch das gemeinschaftliche Dörfler zur schriftlichen Anfrage des Auftreten eine stärkere Durchsetzungskraft ge- 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2195 Mag. Weiß genüber der Öffentlichkeit und den zuständigen Im Jahre 2005 hat das Land Steiermark einen Institutionen zur Umsetzung der Vorhaben zu Kostenbeitrag in der Höhe von € 3.550,--- zur erreichen. „Verkehrsinitiative Süd“ geleistet. Ziel ist es, die Benachteiligung der beiden süd- zu 3.: lichsten Bundesländer im infrastruktur- Wesentliche Aktivitäten stützen sich bislang auf politischen, insbesondere verkehrspolitischen nachstehende Projekte: Bereich zu beseitigen und damit eine Stärkung - Bewusstseinsbildung, Planung und Umsetzung der Standortqualität und Wirtschaftskraft zum der Koralmbahn Wohle der in diesen beiden Bundesländern an- sässigen Bevölkerung zu erwirken. - Zusammenarbeit zwischen den Ländern Friaul- Julisch-Venetien, Salzburg und Kärnten im Be- Zu den einzelnen Punkten: reich Infrastruktur unter gleichzeitiger Veranke- zu 1.: rung der Schienenverkehrsachse des Korridor X Der finanzielle Beitrag des Landes Kärnten zur und der Adriatic-Baltic-Achse Umsetzung der Zielsetzung ist einerseits dem - Vorbereitung und Aufbereitung der Verhand- jährlich vom Kärntner Landtag beschlossenen lungsgrundlagen zur zivilrechtlichen Veranke- Rechnungsabschluss zu entnehmen. Der Voll- rung der Umsetzung und Finanzierung der Ko- ständigkeit halber dürfen nachstehende Aufwän- ralmbahn bis zum Jahre 2016 dungen des Landes Kärnten neuerlich bekannt - Teilnahme am Projekt IMONODE, welches als gegeben werden: EU-Projekt mit zahlreichen internationalen Part- 2001 € 8.255,33; 2002 € 4.729,54; 2003 € nern aus Griechenland, Slowenien, Italien, Kroa- 6.310,71; 2004 € 16.300,--. Für das Jahr 2005 tien und Österreich mit den Zielsetzungen der liegt der entsprechende Rechnungsabschluss „Verkehrsinitiative Süd“ befasst wurde zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vor. Es - Aufbereitung und Planung der Lippitzbach- ist jedoch voraussichtlich mit einem Jahresauf- Straßenbrücke und der Cofinanzierung durch die wand von circa € 6.500,-- zu rechnen. ÖBB-Infrastruktur-Bau AG (einzigartiges Stra- zu 2.: ßenbauprojekt, welches durch eine Schieneninf- rastrukturgesellschaft mitfinanziert wird!) Wesentliches Ziel der „Verkehrsinitiative Süd“ ist es, Projekte zu entwickeln und das Bewusst- - Bewusstseinsbildung und dadurch ein Vorzie- sein für Vorhaben, die aus diesen Projekten er- hen des Vollausbaues der A2 Südautobahn im fließen, zu stärken. Packabschnitt Aus diesem Grund werden für die entsprechen- - Bewusstseinsbildung beim Land Salzburg für den Maßnahmen in der Regel gemeinschaftlich die Errichtung der zweiten Röhre beim Katsch- mit Projektpartnern Finanzierungen aufgestellt, berg- und Tauerntunnel sowie Verfolgung des wobei die Projektaufteilung meist in der Weise Rechtsstandpunktes, dass für den Katschberg- erfolgt, dass die Projektpartner die auf sie entfal- tunnel eine UVP-Prüfung nicht erforderlich ist lenden Kosten selbst übernehmen oder im Wege (diese Rechtsansicht wurde vom VwGH bestä- von unmittelbar eingebrachten Leistungen ein- tigt, sodass der Katschbergtunnel bereits in der bringen. Bauphase steht!) So haben zum Beispiel im Rahmen der „Ver- - Verhandlungsführung und Aufbereitung der kehrsinitiative Süd“ die Wirtschaftskammer Mitfinanzierung der Gewerbeaufschließung Vil- Kärnten, die Industriellenvereinigung, aber auch lach durch den Bund (eine Mitfinanzierung des das Land Steiermark als einer der Hauptpartner Bundes konnte erreicht werden, obwohl dieses durch unmittelbare Rechnungsübernahmen so- Projekt ausschließlich regionalen Verkehrsströ- wie der Kostenübernahme von Drucksorten bzw. men in Villach dient!) Veranstaltungen, Finanzierungen übernommen, - Verhandlungen zum Generalverkehrsplan Ös- sodass diesfalls mangels eines Aufscheinens im terreich (GVP-Ö) und Verankerung wesentlicher Landesbudget eine unmittelbare Zuordnung und Kärntner Projekte darin. Ausweisung nicht erfolgen kann. Abschließend ist festzuhalten, dass durch die „Verkehrsinitiative Süd“ die Zusammenarbeit 2196 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß zwischen den Bundesländern Kärnten und Stei- Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): ermark – insbesondere auf Expertenebene – her- Lobnig vorragend funktioniert und in wesentlichen An- Danke! Geschätzte Damen und Herren Abge- gelegenheiten ein gemeinsames Auftreten dieser ordnete, damit ist die Tagesordnung erschöpft beiden Bundesländer gegenüber dem Bund er- und ich ersuche nun den Schriftführer um die reicht werden konnte. Mitteilung des Einlaufes! Mag. Weiß

Mitteilung des Einlaufes (Fortsetzung)

die Politik hier hat, endgültig auch einer entspre- A) Dringlichkeitsanträge: chenden Klärung zugeführt werden soll und Lobnig kann. Wir glauben, dass Demokratie dann exis- tiert, wenn das Drei-Säulen-Modell, Legislative, Schriftführer Direktor Exekutive und Jurisdiktion oder Judikative – wie Mag. Weiß: Mag. Weiß es Professor Filzmaier im Kärntner Jahrbuch für Politik 2005 darstellt – auch vollzogen werden 2. Ldtgs.Zl. 274-1/29: kann und durchgeführt werden kann, wenn tat- Dringlichkeitsantrag von Abgeordne- sächlich auch in diesen Bereichen eine verfas- sungsmäßige Klärung herbeigeführt wird. ten des F-Klubs betreffend zweispra- chige Ortstafeln in Kärnten mit fol- Die Dringlichkeit ist deswegen auch gegeben, gendem Wortlaut: weil derzeit in einem Verfahren oder in mehre- ren Verfahren nämlich bereits genau 41 Höchst- Der Landtag wolle beschließen: gerichtsklagen existieren. Diese 41 Höchstge- Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- richtsklagen umfassen nunmehr Ortschaften dert, in Verhandlungen mit der Bundesregierung außerhalb des Geltungsbereiches des Volks- sicherzustellen, dass die Voraussetzungen zu gruppengesetzes, wie Mühlbach bei St. Jakob, einer endgültigen Lösung der topografischen Dellach bei Hermagor, Hundsdorf, und so weiter Ortsbezeichnungen in gemischtsprachigen Ge- und sofort. 41 Verfahren sind hier tatsächlich bieten Kärntens durch ein Verfassungsgesetz des anhängig. Ich darf aber auch einen Mann zitie- Bundes geschaffen werden. ren, der in der Argumentation oder in der Dis- (Der Vorsitzende erteilt zur Dringlichkeit Abg. kussion wohl außer Streit steht, nämlich Marjan Mag. Ebner unter der Beachtung der Redezeit Sturm, ebenfalls nachzulesen im Kärntner Jahr- von fünf Minuten das Wort.) buch für Politik 2005, wo Marjan Sturm sehr Mag. Weiß deutlich gegen diese Vorgangsweise, die derzeit von einzelnen Funktionäreneliten der Volks- gruppe – wie er es bezeichnet – praktiziert wird. Abgeordneter Mag. Ebner (F): Hier wird scharf kritisiert, das, was heute schon Mag. Ebner einmal Dritter Landtagspräsident angesprochen Geschätzter Herr Präsident! Hohes Haus! Die hat, das Modell einer Minderheit als Staat im Diskussion über die zweisprachigen Ortstafeln Staat, das sogenannte „Südtiroler Modell“. Ich und die derzeitige Situation in Kärnten und in darf zitieren, um hier zu untermauern, dass hier Österreich wurde heute schon unter mehreren tatsächlich Dringlichkeit notwendig ist. „Das Tagesordnungspunkten angesprochen. Hier han- Modell einer Minderheit als Staat im Staat ist delt es sich nunmehr um den Dringlichkeitsan- unter den neuen europäischen Voraussetzungen trag, eine verfassungsmäßige Neuregelung zu- nicht vertretbar und in Kärnten, Gott sei Dank, stande zu bringen, damit – und das sage ich aus- auch nicht ausführbar. Es ist absurd, dass solche drücklich – hier auch die Diskussion, welche Gedanken noch immer in einigen Köpfen her- Aufgabenstellung der Verfassungsgerichtshof, umschwirren und das in Zeiten der europäischen 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2197 Mag. Ebner

Integration. Hinter dem steht ein Gedankenkon- deswegen, weil dieses Thema erstens seit 50 strukt aus dem 19. Jahrhundert.“ Nachzulesen Jahren eigentlich ein ständiges innenpolitisches aufgrund einer Aussage des Vorsitzenden des Thema in Wahrheit ist. Zum Zweiten waren wir Rates der Kärntner Slowenen Lojze Vakounig, voriges Jahr knapp davor, einem Kompromiss Seite 227. zuzustimmen, einem Kompromiss dem Aug in Die Theorie; er kritisiert aber auch die Theorie Aug mit dem Bundeskanzler sowohl der Lan- eines gemeinsamen slowenischen Kulturraumes deshauptmann als auch andere Vertreter aus oder sogar eines einheitlichen Kulturraumes, hat Kärnten zugestimmt haben. Kaum über den uns bzw. den politischen Eliten den Blick auf die Semmering war der Kompromiss natürlich wie- Realität vernebelt, auch die Tatsache, dass die der in Frage gestellt. Minderheitenangehörigen Teil von zwei Kultur- Das Dritte, was mich auch persönlich einiger- räumen sind, die sich nicht nur berühren sondern maßen beeindruckt, ist die Tatsache, die mitt- ineinandergreifen. Hier sind einige dieser Zitate, lerweile der Landeshauptmann ja selbst ausge- die ich sicherlich dann auch im Rahmen der packt hat, heute im Laufe der Debatte: Er hat inhaltlichen Diskussion entsprechend erläutern sich ja am Montag mit Bundeskanzler Schüssel und vertiefen kann. Wir glauben, dass die Vor- in Wien heimlich getroffen. Die Idee, mit einem gangsweise von einem Rechtsanwalt mit seinem Verfassungsgesetz aus diesem Dilemma heraus … ich glaube, dass die Vorgangsweise eines zu kommen, wurde dort geboren und – jetzt ver- Rechtsantwaltes, der hier mit Verfassungsklagen rate ich Ihnen eines – unter dem Deckmantel der sein rechtswidriges Verfahren verhaltend, offen- Verschwiegenheit einmal ausgemacht, man wer- sichtlich in Recht umwandeln will, indiskutapel de die Vorgespräche weiterführen, bis man so ist, dass wir hier nur eine Klärung über Diskus- weit kommt, um das Ganze auch tatsächlich sionen, Konsensfindung, aber auch den Weg des umzusetzen. Gespräche heißt Einbindung der politischen Handelns im Sinne eines Verfas- SPÖ, Einbindung der Grünen auf parlamentari- sungsgesetzes die Möglichkeit haben und mög- scher Basis. Per Verfassungsgesetz heißt einfach lich sehen. Ich darf aber darüber hinaus auch Konsens der wesentlichen politischen Kräfte. So. noch einiges an Entfernungsdarstellungen sagen. Nächsten Tag kommt die Aktuelle Stunde. Siehe Welche Entfernungen wir hier haben. Laibach ist da: Jene Idee, die im vertraulichen Kreis in Wien 85 Kilometer von Klagenfurt entfernt, Hermagor beraten wurde, ist jetzt sozusagen das Dringliche 83 Kilometer; Gmünd 90 Kilometer. schlechthin. Ich frage den schnellfahrenden Funktionär der Ich bleibe bei meiner Aussage von vorher, unab- slowenischen Minderheit, vielleicht den Mut und hängig, wie wir jetzt im Detail darüber denken die Stärke und die Kraft aufzubringen, im mögen: Das ist kein Thema für einen Dringlich- Hornwald oder in der Gottschee etwas zu schnell keitsantrag, weil es viel zu sensibel ist. Ich sage zu fahren, um hier auch eine entsprechende Ver- gleich hinzu, damit ich mich nicht fünfmal mel- fassungsklage im Nachbarstaat Slowenien ein- de. Das gilt auch für die nächsten drei Materien, zubringen, damit die Minderheit, die deutsche weil die noch mindestens so von der inhaltlichen Minderheit der Altösterreicher auch hier zwei- Gegebenheit her vorbereitet sein müssen wie sprachige Ortstafeln bekommen könnte. Wenn er dieses Ortstafelthema. Das heißt, der langen es zustande brächte, würde das auch eine Stärke Rede kurzer Sinn: Keiner der Dringlichkeitsan- und Größe seinerseits beweisen. Ich danke für träge findet unsere Zustimmung, weil es so auch die Aufmerksamkeit! (Beifall von der F- verfahrensmäßig nicht geht, dass man plötzlich Fraktion.) versucht, die anderen Parteien gewissermaßen (Der Vorsitzende erteilt als Nächstem zur Dring- vor vollendete eigene Tatsachen zu stellen. Die lichkeit KO Abg. Mag. Grilc das Wort.) Tatsachen sind aber vielseitiger und vielfältiger. Mag. Ebner Darüber werden wir in den jeweiligen Ausschüs- sen reden! (Beifall von der ÖVP- und SPÖ- Abgeordneter Mag. Grilc (ÖVP): Fraktion) Mag. Grilc (Der Vorsitzende erteilt KO Abg. Mag. Dr. Kai- Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehr- ser das Wort. – Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Die Lin- ten Damen und Herren! Es ist schon erstaunlich, ken in SPÖ haben mitgeklatscht!) wie Dringlichkeiten zustande kommen, und zwar Mag. Grilc 2198 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

Abgeordneter Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): betreffend Bezüge in den Landesge- Mag. Dr. Kaiser sellschaften mit folgendem Wortlaut: Herr Präsident! Mir ist lieber, die Linken in der SPÖ klatschen, als die Rechten im BZÖ tun das. Der Landtag wolle beschließen: Daher bleibe ich bei diesem Applaus, der mir an Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- und für sich weitaus angenehmer ist. Meine Da- dert, geeignete Maßnahmen zu treffen, um die men und Herren! Ich schließe mich ein weiteres Managerbezüge in den Landesgesellschaften zu Mal dem Vorredner an. Ich halte das, was er in evaluieren und eine Bezügepyramide, vergleich- der Sache gesagt hat, für richtig. Ich halte das bar mit den Bezügen im Landesdienst einzufüh- nicht für geeignet, innerhalb kurzer Zeit einer ren. Dringlichkeit eine solche Lösung anzustreben. Mag. Weiß Eine Lösung kann und wird nur dann stattfinden, wenn die Atmosphäre, die Stimmung dafür Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): passt. Lobnig Als Erster zu Wort gemeldet ist zur Dringlich- Wie sehr man das seitens der ÖVP bewertet, keit der Herr Abgeordnete Mag. Ragger. Ich dass eigentlich Vertraulichkeiten dann öffentlich erteile ihm das Wort. Bitte! gemacht werden, überlasse ich auch eurer Be- Lobnig wertung. Ich denke, man kann ja auch dazuler- nen und gescheiter werden, im Prinzip dessen, mit wem man sich auf der Bundesregierungs- Abgeordneter Mag. Ragger (F): Mag. Ragger ebene eingelassen hat. Meine Meinung und die Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Da- meiner Fraktion ist, dass wir dem keine Dring- men und Herren des Hauses! Gegenständlicher lichkeit geben werden, dass wir weiterhin auf Antrag beschäftigt sich insbesondere mit den unserer heute schon des Öfteren wiederholten Geschäftsführern, Direktoren in Landesgesell- Position beharren und meinen: Wenn das Klima schaften, die als Geschäftsführer fungieren oder vorhanden ist – das kann sich am Verhandlungs- letztendlich hier eine führende Rolle in der Or- tisch zeigen -, dann wird eine Lösung auch ganisation spielen. (Den Vorsitz übernimmt um machbar sein. Sie muss nur von allen gewollt 13.49 Uhr 2. Präs. Ferlitsch.) werden. (Beifall von der SPÖ-Fraktion) Mag. Dr. Kaiser Nachdem wir einmal evaluiert haben, welche Einkommensbezüge unterschiedlicher Natur Vorsitzender Dritter Präsident Lobnig (F): bezahlt werden und hier Bandbreiten bis zu

Lobnig 14.000 Euro monatliches Einkommen plus dazu Danke! Mir liegt zur Dringlichkeit keine weitere Sachbezugsprämien im Raum stehen, ist es not- Wortmeldung vor. Ich lasse über die Dringlich- wendig, hier erste Ansätze zu finden, um vor keit abstimmen. Es ist eine Zwei-Drittel- allem in den Tochtergesellschaften diese Bezüge Mehrheit erforderlich. Wer der Dringlichkeit die einheitlich und klar zu regeln. Es soll auch eine Zustimmung gibt: Bitte um ein Handzeichen! – Transparenz für die Bevölkerung, also für die Das ist nur mit den Stimmen der Freiheitlichen Öffentlichkeit eingeführt werden, damit in Hin- und des Herrn Abgeordneten Schwager nicht die kunft diese Bezügeregelung klar definiert ist. Sie Mehrheit. Somit weise ich diesen Antrag dem soll sich annähern vor allem an die Gehalts- Rechts- und Verfassungsausschuss zu. schemen der Politiker als auch der Landesregie- Ich bitte den Landtagsdirektor um die Verlesung rungsmitglieder. Wenn man bedenkt, man hat ja des weiteren Einlaufs! auch in den einzelnen verschiedenen Medien Lobnig darüber gelesen, dass man teilweise Spitzenga- gen erhält heute für einen einfachen Gesellschaf- Schriftführer Direktor ter und auf der anderen Seite kein Verantwor- Mag. Weiß: Mag. Weiß tungsträger des Landes, der in der Landesregie- rung tätig ist, letztendlich nur teilweise 30, 40, 3. Ldtgs.Zl. 66-13/29: 50 % weniger an Bezug erhält, so sollte darüber eine offene Diskussion geführt werden. Dringlichkeitsantrag von Abgeordne- ten des Freiheitlichen Landtagsklubs Dieser Antrag soll dazu dienen, endlich einmal 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2199 Mag. Ragger klare Aufgliederung in den Landesgesellschaften erinnere daran, dass der Hypovorstand, Kulterer, zu finden. Das ist die Intention dieses Antrages. den Aufsichtsrat der Flughafen Ges.m.b.H. aus Ich würde ersuchen, diesen zu unterstützen, weil genau diesen Gründen verlassen hat, weil er also jeder für die Bevölkerung letztendlich diese darauf hinweisen wollte, wie es da zugeht. Aber Transparenz wünscht. Danke! (Beifall von der F- jedenfalls ist das alles zusammen kein Zustand! Fraktion) Wir sind hoch daran interessiert, dass im Zu- sammenhang mit der Lösung dieses Problems – (Der Vorsitzende erteilt Abg. Mag. Cernic das wo wir allerdings auch glauben, dass es einer Wort.) Mag. Ragger Lösung zugeführt werden soll – auch die Frage der Kontrolle ganz genau und ganz präzise be- sprochen werden muss. Wir sind daher der Mei- Abgeordnete Mag. Cernic (SPÖ): nung, dass das nicht dringlich ist, sondern dass Mag. Cernic Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehr- wir eine sehr, sehr genaue und exakte Aufarbei- ten Damen und Herren! Also da muss ich mich tung im Rahmen einer sorgfältigen Ausschussar- ja dem Herrn Kollegen Grilc anschließen! Was beit für dieses Thema dringend benötigen! (Bei- fall von der SPÖ-Fraktion) heute alles als „dringlich“ daherkommt. Es ist Mag. Cernic wirklich erstaunlich und mit welchen Argumen- ten, das ist noch viel erstaunlicher. Wenn ich jetzt den Kollegen Ragger höre, der sagt, man Vorsitzender Zweiter Präsident Ferlitsch hat in den Medien gelesen, dann darf ich Sie (SPÖ): schon erinnern, dass die gesamten Ausgliede- Ferlitsch Es liegt mir zur Dringlichkeit keine weitere rungsexzesse der letzten Jahre im Wesentlichen Wortmeldung mehr vor. Wir kommen zur Ab- auf die Intentionen Ihrer Gruppierung zurückzu- stimmung über die Dringlichkeit. Wer damit führen waren, dass diese Verträge mit den Ge- einverstanden ist: Bitte um ein Handzeichen! – schäftsführern ja nicht vom Himmel herunter Das ist nicht die erforderliche Zwei-Drittel- geschwebt sind, sondern dass diese Verträge ja Mehrheit. Ich weise den Antrag dem Rechts- verhandelt wurden und zumindest vom jeweili- und Verfassungsausschuss zu. gen Eigentümervertreter gegengezeichnet wer- Bitte, Herr Schriftführer! den mussten. Das war in aller Regel der von Ferlitsch Ihrer Fraktion besetzte Finanzreferent und ist es auch noch immer. Dasselbe gilt dann auch für Schriftführer Direktor Mag. Weiß: Personalzuständige, die vielleicht auch noch Mag. Weiß irgendwo hinten herum ein Wörtchen mitzure- den haben. 4. Ldtgs.Zl. 246-9/26: Insgesamt muss ich mich schon außerordentlich Dringlichkeitsantrag von Abge- über diesen Antrag wundern! Ich darf Ihnen sagen: Versuchen Sie einmal, was ich in der ordneten des Freiheitlichen Land- letzten Zeit versucht habe, ein Organigramm tagsklubs betreffend Verträge der aller Gesellschaften, die Sie in den letzten Jahren Krankenanstalten mit privaten Versi- gegründet haben, aufzuzeichnen. Ich sage Ihnen: cherungsträgern mit folgendem Wort- Das schaut aus wie ein Mind Map für ein Groß- laut: projekt. Kein Mensch kennt sich mehr aus! Der Landtag wolle beschließen: Dazu kommt noch die Frage der Kontrollorgane, Der Gesundheitsreferent wird aufgefordert, in die in keiner Weise geklärt ist. Viele dieser Ge- Verhandlungen mit der KABEG und den priva- sellschaften sind so klein, dass sie einen Auf- ten Krankenversicherungsträgern zu erreichen, sichtsrat nur fakultativ haben können. Den Auf- dass bei den privaten Krankenversicherungen sichtsrat muss man also beschließen. Hier sind eine Umstellung des Systems von der tagesbe- wir absolut der Meinung, dass die gesamte Kon- zogenen Arztgebühr auf ein leistungsgerechtes trolle im Argen liegt. Dazu habe ich selber er- Honorarsystem ermöglicht wird, ohne dass es lebt, in welcher unglaublichen Art und Weise die dabei zu Prämienerhöhungen bei den Versicher- Rechte der Aufsichtsräte beschnitten werden. Ich ten kommt. Mag. Weiß 2200 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

Vorsitzender Zweiter Präsident Ferlitsch von der F-Fraktion) (SPÖ): (Der Vorsitzende erteilt Abg. Arbeiter das Ferlitsch Wort.) Zur Begründung der Dringlichkeit hat sich Herr Willegger Abgeordneter Willegger gemeldet. Ich darf dir das Wort erteilen! Ferlitsch Abgeordneter Arbeiter (SPÖ):

Arbeiter Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ich Abgeordneter Willegger (F): darf mich, Ihre Einwilligung voraussetzend,

Willegger gleich zum dringlichen Antrag 4 und 5 melden, Herr Präsident! Hohes Haus! Geschätzte Zuhö- damit ich nicht zweimal die Nerven einiger Ab- rer! „Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leis- geordneter strapazieren muss. ten“ Dieser Satz von Schillers Wilhelm Tell Liebe Kolleginnen und Kollegen, vor allem der schießt einem im wahrsten Sinne des Wortes F und auch der ÖVP! Wenn ich mich ein biss- durch den Kopf, wenn man das Thema „Privat- chen zurück erinnere, egal, ob jetzt über die Ver- versicherungen und Kärntner Krankenhäuser“ träge der Krankenanstalten mit den privaten näher in Augenschein nimmt. Bedenkt man dann Versicherungsträgern oder über die Wiederein- nicht, dass durch die derzeitige Lösung im Spi- gliederung der Landesspitäler in die Verwaltung, talsbereich dem Land die Millionen förmlich da kann ich schon einmal ganz kurz nur mittei- davonfließen? Warum gilt in den anderen Bun- len, dass wir jahrelang versucht haben, zum ers- desländern das Leistungsprinzip bei der Abrech- ten Thema Gehör zu finden, auch hier im Land- nung der Privatversicherten? Auch das Argu- tag – wir haben aber nirgends ein Gehör gefun- ment, dass die Versicherten bei uns möglicher- den, damit ich das gleichmäßig verteilen darf. weise etwas weniger zahlen, muss zunächst ge- Ich glaube, dass der Aufsichtsratsvorsitzende, nau überprüft werden. Irgendwie schließt sich Kollege Strutz, einmal richtig dieses Thema auf außerdem der Kreis, wenn die Patienten für den die Aufsichtsratssitzung hinaufnehmen sollte, Spitalserhalt sonst mehr Steuern aufbringen weil dann könnte man dort mit Experten wirk- müssen. Die Leistungsabrechnung scheint nicht lich darüber endgültig nachdenken, was es hier zuletzt auch gerecht zu sein, wird sie doch auch für Änderungen geben kann. (Einwand des Abg. von den Spitälern im normalen Bereich mit ei- Dipl.-Ing. Gallo) Ja, aber er hat nicht einmal nem Punktesystem seit langem praktiziert. Das einladen können, gescheit, weil sonst wäre es derzeitige Kärntner Privatversicherungssystem auch behandelt worden. Also wenn du dich in- darf jedenfalls nicht zum goldenen Kalb hoch- formierst, tu dich genau informieren! Es wäre stilisiert werden, das niemand schlachten darf. auch für uns recht gewesen, dass die Einladung Es gibt ein paar so Fakten der Krankenversiche- so erfolgt wäre, dass wir das Thema dort auch rung. Wenn man sich das genau anschaut, dann behandeln hätten können, nämlich sachlich rich- steigen einem wirklich die Haare zu Berge. Al- tig und auch in eine richtige Richtung. Deswe- lein die Entsorgungskosten für Sondermüll, für gen kann ich nur auffordern, dass in der nächsten ungeöffnete Packungen, der derzeit verordneten Sitzung das auf die Tagesordnung kommt, damit und nicht eingenommenen Medikamente, sind in wir dort die dementsprechenden Beschlüsse Österreich höher als das gesamte Defizit der fassen können. (Abg. Dipl.-Ing. Gallo: Es hat Sozialversicherungsträger. Oder bei den Appara- noch eine Sitzung gegeben!) Auch dort waren turen, die in Österreich in den Krankenhäusern die Anträge nicht so richtig eingebracht, bitte angeschafft werden: Das macht ungefähr so viel schön! Ich habe nicht teilnehmen können, weil aus, wie wenn Österreich 16 bis 17 Millionen ich andere Termine gehabt habe, aber meine Einwohner hätte. Bei den Krankenversiche- Leute haben wir das gesagt. rungsbeiträgen schaut es so aus, dass von den 8 Dass hier eine Regelung kommen sollte und Millionen Menschen, die in Österreich die Kran- dass man sich da mit den Experten und auch mit kenversicherung in Anspruch nehmen, 2,5 Milli- dem Landtag darüber unterhalten wird müssen, onen Personen Beiträge leisten. auch hier im Ausschuss, der zuständig ist, ist Darum bin ich für diese Dringlichkeit und bitte ohne Zweifel. Dass wir hier eine korrekte Rege- auch um die Annahme. Danke schön! (Beifall lung auch von unserer Seite wollen ist auch klar. 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2201 Arbeiter

Jeder weiß, wenn ich etwas sage, dass ich auch Wenn ich heute zugehört habe, und ich höre dazu stehe. eigentlich immer sehr genau zu, die Ge- schäftsordnungsanträge, - auch das ein alter Hut. Wir werden uns diesem Antrag – ich nehme an, Dass es jetzt einmal überprüft wird, das ist völlig dass der Herr Präsident ihn unserem Ausschuss, in Ordnung, das war immer schon auch unsere sprich Soziales und Gesundheit, zuweisen wird - Meinung. Und ich bin gespannt, (Der Vorsitzen- eingehend, auch mit dementsprechenden Aus- de: Eine halbe Minute noch!) wann der Rech- kunftspersonen ausgestattet annehmen. Ich hof- nungshof aufgrund der Fülle der Anträge, das fe, dass wir auch dort gemeinsam etwas zustande wirklich machen wird. Und ich nehme an, dass bringen, weil ich glaube, dass wirklich eine Än- wir in den nächsten Tagen damit auch dement- derung gemacht werden sollte. sprechend einen Grund für eine korrekte Sitzung Aber zur Wiedereingliederung der Landesspitä- des Kärntner Landtages haben werden. Viel- ler in die Verwaltung des Landes muss ich schon leicht sind wir wirklich alle gemeinsam in der sagen, müssten ein paar das Haupt senken in Lage, dass wir etwas Besseres auf die Beine diesem Raum, weil sie seinerzeit die Ausgliede- stellen. Nur die Dringlichkeit, der Herr Kollege rung ganz massiv mitbeschlossen haben, wenn Kaiser hat das ja von Anfang an begründet, auch ich da meine Freunde der ÖVP anschaue und der Kollege Grilc, ist absolut nicht gegeben. Die FPÖ sowieso, weil die waren die treibende Wichtigkeit schon! Das möchte ich in der Deut- Kraft, und weil ich noch die Worte vom Kolle- lichkeit hier stehen lassen. Danke! (Beifall von gen Wutte im Ohr habe und auch vom Kollegen Arbeiterder SPÖ-Fraktion.) Strutz damals zu dem Thema, was da noch alles weitgehend gemacht wird und nach der Firma noch, was da eingegliedert oder ausgegliedert Vorsitzender Zweiter Präsident Ferlitsch oder wie immer man das nennt, oder privatisiert (SPÖ): werden sollten. So waren wir damals, Gott sei Ferlitsch Dank, weitgehend trotzdem so weit, dass man Es liegt mir keine weitere Wortmeldung mehr sich dann zu diesem Krankenanstalten-Be- vor. Wir kommen zur Abstimmung über die triebsgesetz entschlossen hat. Wenn ich mich Dringlichkeit. Wer der Dringlichkeit die Zu- richtig erinnere, in einem Ausschuss, diesem stimmung erteilt, bitte um ein Handzeichen! – Lenkungsausschuss, war sogar eine Einstimmig- Das ist nicht die erforderliche Mehrheit. Ich keit aller Fraktionen dann im Endeffekt vorhan- weise den Antrag dem Ausschuss für Soziales und Gesundheit zu. Bitte, Herr Schriftführer! den, wobei einige kleinere Novellierungen not- Ferlitsch wendig gewesen wären, die dann aus ver- schiedensten Gründen nicht über die Bühne ge- Schriftführer Direktor : gangen sind. Mag. Weiß Mag. Weiß Und ich bin schon sehr erstaunt, wenn ich jetzt den Dringlichkeitsantrag lese, weil es seitens der F auf einmal so dringlich ist, das hier so einzu- 5. Ldtgs.Zl. 27-5/29: bringen, sondern ich hätte schon gedacht, dass Dringlichkeitsantrag von Abgeordne- man die … dementsprechend ist es eine klare ten des F-Klubs betreffend Wieder- und korrekte Forderung. Ich weiß, dass in der eingliederung der Landesspitäler in Steiermark zuerst ausgegliedert worden ist. die Verwaltung des Landes mit folgen- Dann haben sie 7 Milliarden Schilling zusätzlich dem Wortlaut: verscheppert, weil das mehr gekostet hat. Dann Der Landtag wolle beschließen: haben sie einen Teil wieder eingegliedert und jetzt zum Schluss sind sie soweit, dass sie über- Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- haupt alles wieder eingliedern wollen. Nur, dert, die Vorbereitungen für eine Wieder- wenn man die Abgänge anschaut, sind sie keinen eingliederung der Landesspitäler in die Verwal- Deut besser als andere Bundesländer, im Gegen- tung des Landes Kärnten zu treffen. teil teilweise sogar schlechter. Aber auch dar- (Der Vorsitzende erteilt zur Begründung der über sollte man sich im zuständigen Ausschuss, Dringlichkeit Abg. Mag. Ragger das Wort.) glaube ich, dementsprechend unterhalten. Mag. Weiß 2202 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode

Abgeordneter Mag. Ragger (F): B) Anträge von Abgeordneten:

Mag. Ragger Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Da- men und Herren des Hohen Hauses! Nachdem 1. Ldtgs.Zl. 92-12/29: unser Gesundheitslandesrat Herr Schantl in einer Antrag von Abgeordneten des F- Presseaussendung darauf hingewiesen hat, dass Klubs betreffend Kleinstgewerbeför- er angekündigt hat, dass die Eingliederung der KABEG in das Land wieder vorgenommen wer- derung mit folgendem Wortlaut: den soll, haben wir uns eben einen Antrag die- Der Landtag wolle beschließen: sem zugrunde gelegt und vor allem auch, dass in Die Landesregierung wird aufgefordert, die den letzten Wochen durch diese Debatte über die Kleinstgewerbeförderung dahingehend nachzu- hohen Managementgehälter, über einerseits die bessern, dass nicht nur 10 Prozent von der Inves- Abrechnungssysteme mit den privaten Kranken- titionssumme gefördert werden, sondern die versicherungen und dem Nutzen der ausgeglie- Förderung auf 20 Prozent erhöht wird. derten Landeskrankenanstalten, wir natürlich uns Weiters wird die Landesregierung aufgefordert, die Frage überlegt haben: Ist es sinnvoll, diese die Förderrichtlinien dahingehend abzuändern, weiter ausgegliedert zu halten oder sollte man dass alle Klein- und Kleinstunternehmer die sie von Neuem wieder heim ins Boot des Landes Möglichkeit bekommen, die Förderung in An- holen? spruch zu nehmen. Auch, wie es der Herr Landesrat Schantl richtig Zuweisung: Ausschuss für Wirtschaft, Fi- formuliert hat, wäre damit einer Schuldenwahr- nanzen, Infrastruktur, Wohnbau und heit genüge getan. Die ÖVP hat dem natürlich Verkehr entgegengesetzt, dass nun endlich einmal eine klare Budgetwahrheit dann gegeben sein könnte. Unseres Erachtens ist es notwendig, einmal dar- 2. Ldtgs.Zl. 85-3/29: über zu diskutieren – auch vor allem, weil es der Antrag von Abgeordneten des F- Landesgesundheitsreferent wünscht – dass wir erste Aufgliederungen und erste Möglichkeiten Klubs betreffend Autonomiemodell prüfen, um eine Vorbereitung der Wiederein- für die Kärntner Fischerei mit folgen- gliederung der Landesspitäler in die Verwaltung dem Wortlaut: des Landes zu treffen. Ich ersuche daher um Der Landtag wolle beschließen: Unterstützung dieses Antrages und danke fürs Die Landesregierung wird aufgefordert, in Ver- Zuhören. (Beifall von der F-Fraktion.) Mag. Ragger handlungen mit den Vertretern der ver- schiedenen Kärntner Fischereivertretungen und Interessengemeinschaften zu treten, um ein Au- Vorsitzender Zweiter Präsident Ferlitsch tonomiemodell für die Kärntner Fischerei zu (SPÖ): errichten. Ferlitsch Es liegt mir zur Dringlichkeit keine weitere Zuweisung: Ausschuss für Land- und Wortmeldung mehr vor. Wir kommen zur Ab- Forstwirtschaft, Naturschutz, Raumpla- stimmung über die Dringlichkeit. Wer die Dring- nung und Nationalparks lichkeit mitträgt, möge bitte zum Zeichen die Hand erheben! – Das ist nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Ich weise den Antrag dem 3. Ldtgs.Zl. 181-3/29: Rechts- und Verfassungsausschuss zu. – Bitte, Antrag von Abgeordneten der Grü- Herr Schriftführer! Ferlitsch nen betreffend Veröffentlichung von Rechnungshofberichten mit folgendem Wortlaut: Schriftführer Direktor Mag. Weiß: Mag. Weiß Der Kärntner Landtag wolle beschließen: Wir kommen zu den Anträgen: Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- dert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, in dem 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2203 Mag. Weiß die Veröffentlichung aller vom Kärntner Landes- eine zukunftsweisende Richtung durch innovati- rechnungshof erarbeiteten Berichte normiert ve, attraktive und spezifisch regionalbezogene wird. Studienlehrgänge anzuregen. Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Ver- Zuweisung: Ausschuss für Bildung, Kul- fassungs-, Volksgruppen- und Immuni- tur und Schule tätsangelegenheiten, Europa 6. Ldtgs.Zl. 273-5/29: 4. Ldtgs.Zl. 15-3/29: Antrag von Abgeordneten des SPÖ- Antrag von Abgeordneten der Grü- Klubs betreffend Vorlage eines Ge- nen betreffend Klubbildung mit 2 samtverkehrskonzeptes Kärnten un- Abgeordneten mit folgendem Wort- ter besonderer Berücksichtigung des laut. Regional- und Nahverkehrs mit fol- gendem Wortlaut: Der Kärntner Landtag wolle beschließen: Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- Der Kärntner Landtag möge beschließen: dert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, in dem Der Verkehrsreferent des Landes Kärnten wird die Klubbildung im Kärntner Landtag mit min- aufgefordert, dem Kärntner Landtag bis spätes- destens zwei Mitgliedern des Landtages ermög- tens 1. Juni 2006 ein Gesamtverkehrskonzept für licht wird. Kärnten unter besonderer Berücksichtigung des Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Ver- Regional- und Nahverkehrs vorzulegen. fassungs-, Volksgruppen- und Immuni- Zuweisung: Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen, Infrastruktur, Wohnbau und tätsangelegenheiten, Europa

Verkehr

5. Ldtgs.Zl. 228-9/29: Antrag von Abgeordneten der Grü- 7. Ldtgs.Zl. 65-15/29: nen betreffend Konzept Fachhoch- Antrag von Abgeordneten des SPÖ- schulwesen mit folgendem Wortlaut: Klubs betreffend Nachmittagsbetreu- ung mit folgendem Wortlaut: Der Kärntner Landtag wolle beschließen: Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- Der Kärntner Landtag möge beschließen: dert, in Verhandlungen mit der gemeinnützigen Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- Privatstiftung Technikum Kärnten zu treten, dert, in Verhandlungen mit der Bundesregierung damit diese beauftragt wird, ein zukunfts-, be- sicherzustellen, dass die gesetzlichen Bestim- darfs- und praxisorientiertes Strukturkonzept im mungen (Schulrechtspaket 2005) betreffend Einklang mit anderen in Kärnten bestehenden Nachmittagsbetreuung zurückgenommen wer- Bildungsinstitutionen zu entwickeln, welches den, Wahlangebote (Ganztags- und Halbtags- zukunftsweisend und im Kontext der Hoch- schulen, Nachmittagsbetreuung und Kombinati- schulbildungs- und Regionalförderungpolitik on Schule und Hort) geschaffen werden, der Kärntens nachhaltig gestaltet sein soll, mit dem pädagogische und betreuungsmäßige Mehrauf- Ziel wand ausschließlich vom Bund getragen wird - die dezentrale Struktur des Fachhochschulwe- und der Bund die Basisfinanzierung für die auf sens (bei einer Erhaltungsquote von mindestens gesetzlichen Bestimmungen beruhende bauliche zwei Standorten) als Form der Regionalförde- Ausstattung (Lebensraum Schule übernimmt). rung und zur Aufrechterhaltung der Synergieef- Weiters wird die Landesregierung aufgefordert, fekte mit wirtschaftlichen Partnerschaften vor dafür Sorge zu tragen, dass einzuhebende El- Ort beizubehalten und ternbeiträge harmonisiert und sozial gestaffelt werden. - die inhaltliche Ausrichtung im Sinne des Studi- enangebotes des Technikum Kärntens nach der Zuweisung: Ausschuss für Bildung, Kul-

Maßgabe von Bedarfs- und Akzeptanzanalyse in tur und Schule 2204 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode Mag. Weiß

8. Ldtgs.Zl. 69-3/29: km/h erlassen und eine Druckampel in diesem Antrag von Abgeordneten des SPÖ- Bereich installiert wird. Klub betreffend „Winter erleben in Zuweisung: Ausschuss für Wirtschaft, Kärnten“ mit folgendem Wortlaut: Finanzen, Infrastruktur, Wohnbau und Verkehr Der Kärntner Landtag möge beschließen: Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- dert, ein Konzept betreffend „Winter erleben in 11. Ldtgs.Zl. 127-5/29: Kärnten“ zu erarbeiten, welches Antrag von Abgeordneten des F- 1. die Beibehaltung des kostenlosen Tourenge- Klubs betreffend Schaffung eines hens, landwirtschaftlichen Schulzentrums 2. die Vermarktung eines allumfassenden, viel- fältigen Wintererlebens in Kärnten sowie in Althofen durch die Zusammenfüh- rung der Agrar-HAK, der Fachschule 3. zur Vermeidung schwerwiegender Kopfver- letzungen die Einführung der Helmpflicht für Hunnenbrunn und der landwirt- Schi fahrende Kinder im Pflichtschulalter schaftlichen Fachschule Althofen mit folgendem Wortlaut: beinhaltet. Zuweisung: Ausschuss für Gemeinde und Der Landtag wolle beschließen: ländlichen Raum, Föderalismus und Um- Die Landesregierung wird aufgefordert, anläss- welt lich der geplanten organisatorischen Zusammen- legung der landwirtschaftlichen Fachschule Alt- hofen, der Fachschule Hunnenbrunn und der 9. Ldtgs.Zl. 115-4/29: Agrar-HAK eine optimale bauliche Lösung für ein landwirtschaftliches Schulzentrum zu prüfen Antrag von Abgeordneten des SPÖ- und diese dem Kärntner Landtag zu übermitteln. Klubs betreffend bundeseinheitlicher Jugendschutz in Österreich mit folgen- Zuweisung: Ausschuss für Bildung, Kul- dem Wortlaut: tur und Schule Der Kärntner Landtag möge beschließen: C) Schriftliche Anfragen: Die Kärntner Landesregierung wird aufgefor- dert, in Verhandlungen mit der Bundesregierung 1. Ldtgs.Zl. 255-5/29: sicherzustellen, dass in allen Bundesländern Schriftliche Anfrage des Abg. Holub an Österreichs der Jugendschutz einheitlich geregelt Landesrat Ing. Rohr betreffend Perso- wird. nalangelegenheiten Zuweisung: Ausschuss für Familie, Sozia- 2. Ldtgs.Zl. 255-6/29: les, Gesundheit, Generationen und Sport Schriftliche Anfrage der Abg. Mag. Les- jak an Ersten Landeshauptmann-Stell- vertreter Dr. Strutz betreffend Personalan- 10. Ldtgs.Zl. 76-9/29: gelegenheiten Antrag aller Abgeordneten des ÖVP- Klubs betreffend B100 Drautalbun- 3. Ldtgs.Zl. 273-4/29: desstraße: Sofortige Errichtung einer Schriftliche Anfrage des Abg. Mag. Dr. Druckampel im Bereich der Kreu- Kaiser an Landesrat Dörfler betreffend zung Pusarnitz/Drauhofen mit folgen- Österreichischer Verkehrssicherheitsfonds dem Wortlaut: 4. Ldtgs.Zl. 66-10/29: Der Kärntner Landtag wolle beschließen: Schriftliche Anfrage des Abg. Mag. Dr. Der Verkehrsreferent des Landes Kärnten wird Kaiser an Landeshauptmann Dr. Haider aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass im betreffend Forschungsinstitut für anw. Bereich der Kreuzung Pusarnitz/Drauhofen so- Wissensverarbeitung Zustiftungsb.; Kom- fort eine Geschwindigkeitsbeschränkung mit 70 petenzzentrum Holz GesmbH 24. Sitzung des Kärntner Landtages - 2. Feber 2006 - 29. Gesetzgebungsperiode 2205 Mag. Weiß

5. Ldtgs.Zl. 66-11/29: D) Petition: Schriftliche Anfrage des Abg. Mock an Ldtgs.Zl. 276-1/29: Landeshauptmann Dr. Haider betreffend P e t i t i o n vom 2.2.2006 betreffend Förderungen der Ryanair für die Flugver- Protest gegen den Bau eines Tibet- bindungen nach Klagenfurt Zentrums in Hüttenberg überreicht durch 6. Ldtgs.Zl. 162-10/29: Abg. Schwager Schriftliche Anfrage des Abg. Mag. Dr. Kaiser an Landesrat Mag. Dr. Martinz be- Zuweisung: Ausschuss für Wirtschaft, treffend Kärntner Jägerschaft Finanzen, Infrastruktur, Wohnbau und Verkehr 7. Ldtgs.Zl. 66-12/29: Mag. Weiß Schriftliche Anfrage des Abg. Mag. Dr. Kaiser an Landeshauptmann Dr. Haider Vorsitzender Zweiter Präsident Ferlitsch betreffend Verträge von Geschäftsführern (SPÖ): bei Landesgesellschaften Fe rlitsch Danke Herr Landtagsdirektor für die Verlesung des Posteinganges! Wir sind damit am Ende der Tagesordnung. Ich darf mich herzlich für die Mitarbeit bedanken und schließe die Landtags- sitzung. Ferlitsch

Ende der Sitzung: 14.13 Uhr