Teiländerung Des Flächennutzungs- Plans „Steuerung Der Windenergienut- Zung Im Gesamten Gemeindegebiet“
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Abwägung Offenlage nach § 3 Abs. 2 BauGB Teiländerung des Flächennutzungsplans „Steuerung der Windenergienutzung im gesamten Ge- meindegebiet“ – Gemeinde Weiskirchen Teiländerung des Flächennutzungs- plans „Steuerung der Windenergienut- zung im gesamten Gemeindegebiet“ Beschlussvorlage zur Abwägung Beschlussvorlage zur Abwägung zur Offenlage gem. § 3 Abs. 2 BauGB zur Teiländerung des Flächennutzungsplans „Steuerung der Windenergienutzung im gesamten Ge- meindegebiet“ der Gemeinde Weiskirchen bearbeitet im Auftrag der Gemeinde Weiskirchen Stand: 12. September 2013 Seite 1 von 80 Abwägung Offenlage nach § 3 Abs. 2 BauGB Teiländerung des Flächennutzungsplans „Steuerung der Windenergienutzung im gesamten Ge- meindegebiet“ – Gemeinde Weiskirchen Beteiligung gem. § 3 Abs. 2 BauGB Die Beteiligung zur Teiländerung des Flächen- nutzungsplans gem. § 3 Abs. 2 BauGB fand vom 04.07.2012 bis zum 10.08.2012 statt. Während dieses Zeitraumes wurden die Plan- unterlagen zu jedermanns Einsicht öffentlich ausgelegt. Folgende Bürger haben in ihren Stellungnahmen Anregungen zur Änderung des Flächennutzungsplans vorgebracht, zu denen hinsichtlich der Abwägung wie folgt Stellung genommen wird: A FLUGBLATT Stellungnahme der Gemeinde Mit Muster zum Widerspruchsschreiben - mehrere Ankreuzmöglichkeiten (eingereicht Die Einlegung des Widerspruchs wird zur von 198 Bürgern) Kenntnis genommen. Auf die einzelnen Punkte wird wie folgt geantwortet: Liste der Bürger siehe Anlage „Verfahren zur 8.Teiländerung des Die 8. Teiländerung des Flächennutzungs- rechtskräftigen Flächennutzungsplanes der planes sowie das als Grundlage hierzu er- Gemeinde Weiskirchen stellte Standortkonzept entsprechen dem Ich lege hiermit Einspruch gegen die aktuellen Stand der Technik. Basierend auf Ausweisung von Sonderbauflächen ein gesamtgemeindliches Konzept wurden „Windenergie“ im Wildpark und am in einem fünfstufigen Arbeitsprozess die Schimmelkopf auf der Gemarkung für Windenergienutzung geeigneten Flä- Weiskirchen der Gemeinde Weiskirchen ein. chen auf dem Gemeindegebiet identifiziert. Meinen Einspruch begründe ich wie folgt. Das Standortkonzept wird seitens der zu- (Zutreffende Gründe sind angekreuzt): ständigen Behörden als geeignet und me- Die Erstellung eines thodisch einwandfrei bewertet. Flächennutzungsplans erfordert eine gründliche Prüfung und Festlegung, Standortkonzept/Entscheidungsgrundlage welche Vorhaben realisiert werden Das Standortkonzept basiert auf der Aus- können und sollen. Dieses Kriterium wertung aktueller Daten zu Mensch und wird von dem von der Gemeinde Umwelt (Geofachdaten), der aktuellen Ge- Weiskirchen eingeholten und zur setzes- und Rechtslage sowie im Frühjahr Entscheidungsgrundlage gemachten 2012 durchgeführten Begehungen vor Ort. Gutachten der Fa. ARGUS-Concept in Vertiefte Untersuchungen zu Lärm, Fauna, keinster Weise erfüllt. Damit fehlt eine Schattenwurf etc. werden erst auf Ebene unverzichtbare Grundlage für die der Genehmigungsplanung, wenn die kon- Abwägung der unterschiedlichen kreten Standorte sowie die genaue Anzahl Problemfelder bei der Errichtung von der geplanten Windenergieanlagen festste- Windkraftanlagen. hen, durchgeführt. Erst dann machen sie Auch jetzt ist in fachtechnisch und –planerisch Sinn. Landschaftsschutzgebieten die Errichtung von Windkraftanlagen nicht Landschaftsschutzgebiet zulässig. Eine Ausgliederung des Bis zum in Krafttreten der LSG-Verordnung Bereichs „Obere Hanglage über die Zulässigkeit von Windenergiean- Schimmelkopf“ aus dem Landschafts- lagen in Landschaftsschutzgebieten am schutz ist unvertretbar. 28.02.2013 war die Errichtung von bauli- Seite 2 von 80 Abwägung Offenlage nach § 3 Abs. 2 BauGB Teiländerung des Flächennutzungsplans „Steuerung der Windenergienutzung im gesamten Ge- meindegebiet“ – Gemeinde Weiskirchen Das Saarl. Naturschutzgesetz, das chen Anlagen, zu denen auch Windener- Waldgesetz, das gieanlagen gehören, im Landschaftsschutz Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz Saarschleife-Mettlach-Steinberg nicht mög- u.a. untersagen die Zerschneidung lich. Deshalb wurde ursprünglich parallel zusammenhängender Waldflächen. zur Erstellung des Flächennutzungsplanes Genau das würde aber geschehen, die Ausgliederung der Konzentrationszone wenn gerade der absolute Kernbereich Obere Hanglage Schimmelkopf aus diesem des Landschaftsschutzgebietes Landschaftsschutzgebiet betrieben. Seit in „Saarschleife-Mettlach —Steinberg” in Krafttreten der o.g. Verordnung ist Errich- seinem auch für das Saarland tung und Betrieb von Windenergieanlagen herausragendsten Teil ausgegliedert in Landschaftsschutzgebieten grundsätz- und diese einmalig schöne Partie des lich möglich, es sei denn landschafts- Hochwaldrückens zerstört würde. schutzrechtlich vorrangige Belange stehen Weiskirchen verlöre mit dieser dem entgegen. Dies wurde für die genann- Maßnahme sein prägendes ten Bereiche geprüft. Es wurde dabei fest- Landschaftsbild, das kilometerweit von gestellt, dass dies nicht der Fall ist. Land- Süden wie vom Norden die große schaftsschutzrechtliche Belange stehen Anziehungskraft unseres somit der Ausweisung von Sonderbauflä- Heilklimatischen Kurortes ausströmt. chen für Windenergie hier nicht entgegen. Dies war die wichtigste Grundlage für die Anerkennung als Heilklimatischer Naturschutzgesetz Kurort. Die angesprochenen Verbote, die Zer- Die Windkraftkolosse von 200 m Höhe schneidung zusammenhängender Waldflä- würden nicht nur die historisch chen betreffend, existieren in dieser Form gewachsene, jahrhundertelang nicht. Vielmehr muss auf Ebene der Ge- gestaltete und erhaltenen nehmigungsplanung detailliert ermittelt Waldlandschaft zerstören, sondern mit und bewertet werden, welche Auswirkun- ihrer Sicherheitsbeleuchtung gen auf Natur und Landschaft mit mögli- Weiskirchen in ein „Rotlichtmilieu” cherweise auftretenden Zerschneidungs- verwandeln, mit katastrophalen Folgen wirkungen durch Anlage und Betrieb von für unsere Tourismusgemeinde, aber Windenergieanlagen verbunden sind. Ste- auch für uns alle. hen diese Auswirkungen den Aussagen der Es ist unverantwortlich, dass der genannten Gesetze entgegen, können die Gemeinderat ein Projekt absegnet geplanten Anlagen nicht gebaut werden. ohne auch nur ansatzweise die Vorgaben des Naturschutzes zu Landschaftsbild erwägen. Die „Obere Hanglage Das Landschaftsbild wird sich im Bereich Schimmelkopp` ist u.a. ein auch auf des Schimmelkopfes verändern. Die Wind- Bundesebene anerkannter Kernbereich energieanlagen werden aufgrund ihrer der Wildkatzenpopulation. Die Behaup- enormen Höhe von um die 200 m über tung der Gutachter, Wildkatzen würden Grund bei guter Fernsicht auch sehr weit sich an die Windkraftanlagen erkennbar sein. Die Nahwirkung ist jedoch gewöhnen, ist geradezu absurd. aufgrund der Lage im Wald und dessen Gerade der von den Gutachtern dämpfender Wirkung geringer als im Offen- auserkorene Bereich ist Refugium für land. Bau und Betrieb von Windenergiean- eine Vielzahl geschützter Pflanzen und lagen sind aufgrund der enormen Größe Tiere, die bisher neben der dieser Anlagen mit Beeinträchtigungen Erschließung des hohen und Veränderungen des Landschaftsbildes Erholungswertes für uns Menschen auf verbunden. Diese führen jedoch nicht vielfältige Weise beachtet und geachtet zwangsweise zur Unzulässigkeit von Bau wurden. Dies muss auch weiterhin un- und Betrieb von Windenergieanlagen im sere Aufgabe sein. Außenbereich, wenn sich die für die Wind- Der Verbandsgemeinderat unserer energienutzung vorgesehene Fläche (Kon- Nachbargemeinde Kell hat am zentrationszone) außerhalb rechtskräftig 12.06.2012 auf der Grundlage eines ausgewiesener Gebiete zum Natur- und detaillierten Gutachtens beschlossen, Landschaftsschutz befindet. Zu einem Aus- Seite 3 von 80 Abwägung Offenlage nach § 3 Abs. 2 BauGB Teiländerung des Flächennutzungsplans „Steuerung der Windenergienutzung im gesamten Ge- meindegebiet“ – Gemeinde Weiskirchen den Bereich. „Teufelskopf- schluss kann es dann kommen, wenn eine Schimmelkopf” auf der rheinland- qualifizierte Beeinträchtigung im Sinne ei- pfälzischen Seite auch weiterhin als ner Verunstaltung des Orts- und Land- Kernzone des Naturparks Saar- schaftsbildes des § 35 Abs.3 Satz 1 Nr.5 Hunsrück unter besonderen Schutz zu BauGB vorliegt. Diese ist jedoch nur dann stellen und für Windkraftanlagen als gegeben, wenn das Vorhaben seiner Um- Tabu-Zone ausgewiesen. Dem muss gebung grob unangemessen ist und auch Weiskirchen sich anschließen. Nur so von möglichen Betrachtern als belastend erhalten wir uns die Möglichkeit, dass und unästhetisch empfunden wird. Dies ist bei der Errichtung eines Nationalparks in der Gemeinde Weiskirchen jedoch nicht auch unser Bereich mit einbezogen, der Fall. Damit ergeben sich in der Ge- zumindest als Grenzbereich in seiner meinde Weiskirchen allein aus Sicht des Vielfalt und Schönheit erhalten bleiben Landschaftsbildschutzes keine absoluten würde. Ausschlusskriterien für Konzentrationszo- Ich wende mich mit Entschiedenheit nen für die Windenergienutzung. Der dagegen, dass die für Schutz des Orts- und Landschaftsbildes Windkraftanlagen ungeeigneten kann jedoch (und wird auch) im Einzelfall Kernzonen im Wildpark, die schon als öffentlicher Belang gemäß § 1 Abs. 6 rechtswidrig in den bisherigen BauGB Nr. 5 und 7 in die Abwägung einge- Landesentwicklungsplan Umwelt des stellt werden. Saarlandes aufgenommen worden waren, jetzt trotz Kenntnis ihrer Ungeeignetheit aufgrund gesetzlichen Naturschutz u.a. Wildkatze Zwangs in den Flächennutzungsplan Naturschutzfachliche Belange wurden bei von Weiskirchen aufgenommen werden der Erstellung des Standortkonzeptes,