Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung

Ökologische Ressourcenanalyse

Endbericht

Rottweil, den 14.02.2011

Freie Landschaftsarchitekten bdla Eisenbahnstr. 26 www.faktorgruen.de 78628 0741/15 70 5 [email protected]

Merzhauser Str. 110, 79100 Freiburg

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T:\L\BK\023\txt\oera_110214.doc Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ...... 2

1.1 Grundlage der Ökologischen Ressourcenanalyse ...... 2 1.2 Methodik zur Erfassung und Bewertung der Ressourcen ...... 3

2. Überblick über das Planungsgebiet...... 8

3. Bestand und Bewertung ...... 9

3.1 Ressource Boden – Schutz vor Bodenerosion ...... 9 3.2 Ressource Gewässer – Schutz der Lebensadern-Funktion ...... 9 3.3 Ressource Flora – Schutz der Biodiversität...... 13 3.4 Ressource Fauna – Schutz der Biodiversität...... 19 3.4.1 Brutvögel ...... 19 3.4.2 Tagfalter und Widderchen...... 34 3.4.3 Heuschrecken ...... 43 3.4.4 Laufkäfer ...... 48 3.4.5 Amphibien ...... 51 3.4.6 Reptilien ...... 57 3.4.7 Weitere zielorientierte Indikatorarten ...... 60 3.5 Ressource Biotope / Schutzflächen / Landschaftselemente...... Schutz von Lebensräumen und Landschaftselementen...... 81 3.5.1 Schutzgebiete ...... 81 3.5.2 Landschaftselemente...... 85 3.6 Ressource Waldränder und Nutzungsgrenzen...... Sicherung von linearen Lebensräumen und Verbindungswegen ...... 95

4. Zusammenfassung der Planungshinweise ...... 97

5. Zusammenfassende Bilanzierung...... 102

Quellenverzeichnis ...... 104 Anlagen und Karten...... 106

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1. Einleitung

1.1 Grundlage der Ökologischen Ressourcenanalyse

Allgemein Im Zuge eines Flurneuordnungsverfahrens auf der Gemarkung von Dun- ningen, Landkreis Rottweil (vgl. Abb. 1) beauftragte das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, vertreten durch das Flurneuord- nungsamt Rottweil, das Büro faktorgruen am 12.03.2010 mit einer ökologi- schen Ressourcenanalyse. Die Ökologische Ressourcenanalyse dient neben der ökologischen Bewertung auch als Grundlage für spätere Pla- nungen, wie der artenschutzrechtlichen Prüfung, der Umweltverträglich- keitsprüfung oder der Verträglichkeitsprüfung bei Natura 2000-Gebieten (LGL 2009). Folgende Untersuchungen wurden durchgeführt: - Gewässerstrukturkartierung inkl. einer Untersuchung des Nährstoffein- trages - Erfassung des Grünlandes nach MEKA-Arten - Erfassung von Ackerbegleitflora - Erfassung und Bewertung von Biotopen und Landschaftselementen - Erfassung und Bewertung von Waldrändern und Nutzungsgrenzen - Erfassung und Bewertung des Vorkommens von Brutvögeln, Tagfal- tern und Widderchen, Heuschrecken, Laufkäfern, Libellen, Amphibien und Fischen. - Beibeobachtung von Reptilienvorkommen - Ergebnisse der Bodenkartierungen wurden vom LRA Rottweil gestellt Der vorliegende Bericht beinhaltet die Ergebnisse, Bewertungen wie auch Planungshinweise dieser Kartierungen. Die digitalen Daten liegen dem Flurneuordnungsamt Rottweil als ArcView-Projekt sowie in Papierfassung vor.

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Übersichtsplan Dunnin- gen (LUBW 2010)

Abbildung 1: Lage von Dunningen auf der Topographischen Karte 1:25 000 (LUBW 2010)

1.2 Methodik zur Erfassung und Bewertung der Ressourcen

Alle Aufnahmen wurden nach der „Anweisung zur ökologischen Ressour- cenanalyse und Bewertung in der Flurneuordnung“ durchgeführt (LGL 2009).

Ressource Boden Die Daten zur Ressource Boden wurden von der Unteren Flurbereini- gungsbehörde Rottweil zur Verfügung gestellt. Die Hangneigung von Grünland- und Ackerflächen wurde mittels Karten- material berechnet. Aufgrund der Hangstufenneigung konnten somit die gefährdeten Ackerflächen gekennzeichnet werden. Es wurden Hanglänge, Bodentyp sowie Erosionsschutz (Bearbeitungsrichtung) integriert. (LGL 2009)

Ressource Gewässer Die Gewässer im Planungsgebiet wurden hinsichtlich ihres Nährstoffein- trags untersucht. Auch wurde der morphologisch-ökologische Zustand anhand einer Gewässerstrukturkartierung begutachtet. Die Kartierung erfolgte am 18. / 19.03.2010. Allerdings konnte die Kartierung wegen zu hohem Wasserstand zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig abgeschlossen werden. Die Beurteilung der Sohlstruktur und sonstiger Uferstrukturen wurden bei einer erneuten Kartierung am 16. / 21.09.2010 vervollständigt. Eschach, Aitenbach (alias Eberbach) und Kimmichgraben wurden als Ge- wässer 2. Ordnung anhand von LAWA kartiert. Die Gräben Holderbrun- nen, Bärenwiesen, Affoltergraben, Heckenweiherbach, Haselbach und Steppengraben wurden mit einem separaten Kartierschlüssel aufgenom- men.

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Ressource Flora Zur Beurteilung der Förderungsfähigkeit wurde das im Planungsgebiet vorhandene Grün- und Ackerland auf MEKA-Arten untersucht. Grünland Der Großteil des Grünlandes wurde im Zeitraum vom 18.05.2010 bis zum 09.06.2010 kartiert. In diesem Zeitraum konnte nicht das gesamte Grün- land, wie in der Erfassungsanleitung vorgegeben, vor der 1. Nutzung er- hoben werden. Zum Zeitpunkt der 2. Kartierung (14.07.2010 bis 20.07.2010) war das Grünland jedoch soweit aufgewachsen, dass eine weitestgehend sichere Erfassung der Kennarten möglich war. Der Zeit- raum zwischen dem ersten und zweiten Schnitt war in diesem Sommer allerdings sehr kurz und einige Wiesen wurden nochmals in gemähtem Zustand vorgefunden. Man kann aber davon ausgehen, dass durch die sehr intensive Nutzung auf diesen Flächen keine förderfähigen Grünland- arten auftreten. Diese Wiesen wurden am 21.09. und 22.09.2010 noch- mals kontrolliert. Ackerland Eine Vorauswahl der zu kartierenden Ackerflächen wurde unter folgenden Kriterien vorgenommen. Es wurden Bereiche mit flachgründigen oder ske- lettreichen Böden untersucht sowie durch Landschaftselemente kleinteilige Ackerflächen (Nordosten von Dunningen). Standorte mit feuchten bis nas- sen Böden wurden nur im Nordwesten aufgefunden, wobei diese Flächen hauptsächlich von Wald bedeckt sind. Die Äcker wurden im Zeitraum vom 05.07.2010 bis zum 19.07.2010 kar- tiert. Durch die Wetterbedingungen wurde der in der Erfassungsanleitung angegebene Kartierzeitraum in den Juli verschoben.

Ressource Fauna Brutvögel Die avifaunistischen Aufnahmen erfolgten innerhalb 4 Quadraten von je 1 km x 1 km. In diesen Quadraten wurden alle Brutvogelarten vollständig erfasst. Außerhalb wurden nur naturschutzrelevante Arten aufgenommen. Eine ausführliche Beschreibung der Quadrate kann Anlage 1 entnommen werden. Die Begehungen erfolgten einmal pro Monat im April, Mai, Juni und Juli. Die Erfassung der Reviere wurde unter folgenden Gesichtspunkten zu Ansiedlungs- und Brutverhalten kartiert:

- Brutnachweis (Nestbau, Gelegefund, warnende Altvögel mit Futter, Fütterung, Sichtung von Jungvögeln als Nestlinge bzw. flügge Jungvö- gel im Familienverband) - Revierpaar vorhanden, jedoch innerhalb des bestehenden Zeitraumes der Untersuchung noch kein Hinweis auf Fortpflanzung bzw. Revier- paar mit erfolgloser Brut. - Reviernachweis / Reviermännchen (singendes – oder flugbalzendes Männchen mit Revierbindung mehrmals im selben Revier festgestellt). - Revierverdacht / Reviermännchen (singendes bzw. flugbalzendes Männchen einmal innerhalb eines potenziellen Brutreviers nachgewie- sen). Entomofauna Für die Erfassung der Entomofauna wurden Suchräume definiert. Die Suchräume wurden so ausgewählt, dass die vorrangigen Lebensraum- komplexe sowie deren naturschutzrelevantes Arteninventar der Entomo-

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fauna repräsentativ für das gesamte Verfahrensgebiet erfasst wurden. Feldhecken, Stufenraine, Böschungen, Brachestreifen und deren überwie- gend nitrophytische Krautschicht, welche sich außerhalb dieser festgeleg- ten Suchräume befinden, wurden im Rahmen der Avifauna ebenfalls erho- ben. Sie beschränken jedoch entsprechend des Habitatangebotes, ihr entomofaunistsches Arteninventar durchweg auf verbreitete, noch häufige Arten sowie Ubiquisten. Die ausführliche Beschreibung der Suchräume für die jeweiligen Artengruppen kann Anlage 2 entnommen werden. Die Darstellung der Suchräume von Tagfaltern, Heuschrecken und Libel- len in Karte D2 erfolgte getrennt. In den Transekten der Tagfalter erfolgte jedoch zusätzlich, wenn diese angetroffen wurden, eine Erfassung von Heuschrecken. Das gleiche erfolgte in den Transekten der Heuschrecken, wenn zusätzlich Tagfalter und Libellen angetroffen wurden. Tagfalter und Widderchen Die Begehungen erfolgten grundsätzlich synergetisch in Kombination mit den Aufnahmen der Avifauna sowie mit der Ausrichtung, Kontrolle und Auswertung der Isolationsquadrate für Feldheuschrecken und Beißschre- cken. Erfasst wurden ausschließlich Imagines während der jeweiligen Flugzeiten von Mai bis August. Zugleich erfolgte eine gezielte Ermittlung von Larvalhabitaten naturschutzrelevanter Arten. Heuschrecken Die Gesamtbegehungen der Suchräume im Juni und Juli erfolgten syner- getisch im Rahmen der avifaunistischen Aufnahmen. Eine weitere Ge- samtaufnahme wurde am 20.08.2010 von 10:00 - 18:00 durchgeführt. Die Auswahl von insgesamt 30 Isolationsquadraten mit anschließender Ermitt- lung der jeweiligen Abundanz erfolgte ab Juli (zweimalige Begehungen jeweils im Juli und August). Auf eine Ausrichtung von Isolationsquadraten (10 m x 10 m) zur Aufnahme der Wanstschrecke wurden jedoch aufgrund des geringen Vorkommens innerhalb des Verfahrensgebietes während der Fortpflanzungsperiode 2010 verzichtet. Die genaue Beschreibung der Iso- lationsquadrate kann dem Anlage 4 entnommen werden. Die Bestandser- fassung während der Gesamtbegehungen erfolgte insbesondere durch Verhören (erforderlichenfalls Kescherung). Die Aufnahme innerhalb der Isolationsquadrate wurde ausschließlich durch Kescherung und Abzäh- lung, bei hoher Abundanz durch Schätzung, vorgenommen. Laufkäfer Zur Aufnahme der Laufkäfer wurden 14 Fallenfelder errichtet und in den Monaten Mai, Juni und Juli drei Mal kontrolliert und neu errichtet. Ein Fal- lenfeld setzt sich aus 6 Barberfallen im Abstand von ca. 3 - 5 m zusam- men. Als Falleneinrichtung wurden handelsübliche Plastikbecher (ca. 10 cm tief, ca. 7 - 8 cm breit) auf ca. 3 cm unter Bodenlinie eingegraben sowie ca. ¼ des Gefäßes mit 5 % Essigsäure beschickt und mit groben Ma- schendrahtgeflecht abgedeckt (Abschirmung größerer Wirbeltiere - insbe- sondere Spitzmäuse, Zaun- und Waldeidechse). Die Fangergebnisse wur- den üblicherweise pro Fallenfeld ausgewertet (abgezählt). Die Artbestim- mung erfolgte über TRAUTNER & GEIGENMÜLLER (1987) sowie über FREUDE, HARDE, LOHSE, KLAUSNITZER (2006). Die genaue Beschreibung der Fallen- felder sowie der Begehungen können dem Anlage 5 entnommen werden. Amphibien / Reptilien Im Rahmen von insgesamt drei Begehungen (21.03.2010, 12.04.2010 und 16.06.2010) wurden alle im Rahmen der TÖV kartierten Stillgewässer (einschließlich Kleinstbiotope wie Radspuren) hinsichtlich Amphibienvor- kommen untersucht. Die Erhebungen erfolgten jeweils zunächst bei Ta- geslicht bis zum Einsetzen der Dämmerung und wurden im Anschluss für alle Standorte nochmals in der frühen Nacht mithilfe einer Stablampe fort-

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gesetzt. Neben der akustischen Erfassung erfolgte eine visuelle Erfas- sung, die - sofern erforderlich - durch den Fang mit dem Kescher unter- stützt wurde. Quantitativ erfasst wurden adulte Tiere und Laich (Laichbal- len oder Laichschnüre). Die Erfassung der Reptilien erfolgte kontinuierlich im Rahmen von Beibeo- bachtungen bei der Untersuchung anderer Tiergruppen und der Flora. Libellen Insgesamt wurden 4 Begehungen in Bereichen geeigneter Fortpflan- zungshabitate (Still- und Fließgewässer des Verfahrensgebietes) vorge- nommen. Die Geländearbeit erfolgte ausschließlich synergetisch mit Auf- nahmen zu Avifauna, Tagfalter und Heuschrecken. Erfasst wurden grund- sätzlich fliegende Imagines (erforderlichenfalls Kescherung). Auf die spe- zielle Suche von Larven und Exuvien (Larvenhäute) wurde im Rahmen dieser Erfassung verzichtet. Fische Der Untersuchungsumfang bestand in einer einmaligen fischökologischen Untersuchung. Die Untersuchung fand am 14.07.2010 außerhalb der Schonzeit der Äsche statt und wurde an einem Tag durchgeführt. Es wur- de die Methode des Elektrofischens zur Erfassung der Fischpopulationen im Untersuchungsgebiet eingesetzt. Zur Bestandserhebung wurde je eine 100 m lange Probestrecke gegen die Fließrichtung watend befischt. Die Tiere wurden auf sichtbarere Schadbil- der hin untersucht. Bei der Befischung wurden die Fische in den Kescher überführt und danach dem Gewässer entnommen. Die Fische wurden auf Zentimeter genau vermessen, protokolliert und unmittelbar danach wieder ins Gewässer entlassen. Es erfolgten keine Veränderungen am Lebens- raum, denn mit der Elektrofischerei ist keine physische Zerstörung oder Beeinträchtigung der Habitate verbunden. Die genaue Lage der 100 m Befischungsstrecken sowie eine ausführliche Beschreibung der Methodik ist dem Anlage 8 zu entnehmen.

Ressource Biotope / Die § 32-Biotope wurden auf Puffer- und Saumstreifen sowie auf angren- Schutzflächen / Land- zende Nutzungen untersucht und bewertet. Vergeben wurden die Katego- schaftselemente rien 1 bis 3, wobei 1 Extensivgrünland oder ungenutzte Saumbereiche auf mindestens 5 m Breite, 2 Extensivgrünland oder ungenutzte Saumberei- che auf mindestens 2 m Breite und 3 Intensivgrünland ohne Saum wider- spiegeln. Zusätzlich zu den § 32-Biotopen wurden alle Landschaftselemente auf die strukturelle Vielfalt und die Bedeutung des Elements sowie das Aufwer- tungspotential geprüft. Der Zustand der Landschaftselemente wurde in den Stufen 1 (hohe strukturelle Vielfalt) bis 5 (geringe Vielfalt) bewertet. Für die Kategorien 1 und 2 wurde ein Aufwertungspotential von a - optimaler Zu- stand oder b - kurz- bis mittelfristig aufwertbar vergeben; bei den Katego- rien 3 bis 5 die Werte c - sehr gute Entwicklungsmöglichkeit, d - mäßig gute Entwicklungsmöglichkeit und e - geringe Entwicklungsmöglichkeit mit sinkender Entwicklungsmöglichkeit.

Ressource Waldränder Die Begehungen der Waldränder erfolgte zusammen mit den Kartierungen und Nutzungsgrenzen der § 32-Biotope und der Landschaftselemente. Es wurden Kategorien von 1 bis 5 für die strukturelle Vielfalt der Waldränder vergeben. Stufe 1 cha- rakterisiert Bereiche mit großer struktureller Vielfalt und vorgelagertem Saumbereich, Kategorie 5 weist keine strukturelle Vielfalt wie z. B. mo- nostukturierte Nadelwälder auf. Alle Nutzungsgrenzen im Planungsgebiet wurden erfasst. Bei Bereichen von über 1 m Breite wurden 2 Grenzen aufgenommen. Dies wurde auch

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bei Gräben von geringerer Breite durchgeführt. Es folgte eine Bilanzierung der Nutzungsgrenzen mit Hilfe von ArcView in Meterangaben pro Landschaftsraum. Zusätzlich wurde die Randlängen- dichte in laufenden Metern pro Hektar und Landschaftsraum berechnet.

Zusammenfassende Die zusammenfassende Bilanzierung wurde anhand einer excel-Tabelle Bilanzierung vorgenommen( vgl. Anlage 10). Sie dient der quantitativ-qualitativen Über- sicht über die ökologischen Ressourcen. Dabei wurden alle erfassten Res- sourcen in Hektar- sowie Prozentangaben vermerkt. Die Bilanzierung dient als Grundlage für spätere „Vorher - Nachher - Vergleiche“.

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2. Überblick über das Planungsgebiet

Grundlagen Dunningen liegt an der B 462 zwischen Rottweil und im Land- kreis Rottweil (vgl. Abb. 1). Mit rund 6000 Einwohnern zählt Dunningen laut REGIONALPLAN SCHWARZWALD-BAAR-HEUBERG (2003) zu den Kleinzent- ren. Das Planungsgebiet umfasst die Gemeinde Dunningen mit insgesamt 1438 ha. Ausgenommen ist der Siedlungsbereich sowie die Ortsteile La- ckendorf und Seedorf (vgl. Abb. 2).

Abbildung 2: Abgrenzung (orange Linie) des Untersuchungsgebiets Dunningen

Die Geschichte Dunningens geht zurück bis zu den Römern. Die erste urkundliche Erwähnung wurde im Jahre 786 verzeichnet. Dunningen war reichsstädtischer Gebietsort der Reichstadt Rottweil und wurde im Jahre 1803 in das Oberamt Rottweil eingegliedert. In den 1970er Jahren wurden die Ortschaften Lackendorf und Seedorf eingemeindet. (GEMEINDE DUN- NINGEN 2010) Dunningen liegt auf einer Höhe von 630 bis 766 m üNN im Bereich des Naturraumes Obere Gäue. Der äußerste Bereich im Nordwesten grenzt bereits an den Naturraum Mittlerer Schwarzwald an (LUBW 2010, JOZWIAK & SCHEURMANN 1993). Die Jahresniederschläge liegen im Naturraum bei ca. 900 bis 1100 mm, während die Jahresmitteltemperatur bei ca. 6,0 bis 8,0° C liegt (UMWELTMI- NISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG 2007).

Das Planungsgebiet liegt zum größten Teil auf Muschelkalk (JOZWIAK & SCHEURMANN 1993). Die Böden werden im Westen von schluffig-lehmigen und tonigen Pararendzinen und Pelosolen aus Fließerden auf mittel- bis tiefgründigen Böden sowie Braunerden und Parabraunerden eingenom- men. Im Osten des Planungsgebietes treten Rendzinen und Parabrauner- den aus Kalksteinzersatz und Lößlehm auf flachgründigen Böden auf (UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG 2007). Diese Böden werden überwiegend ackerbaulich genutzt, wobei im Westen die Mähwiesenutzung vor allem entlang der Eschach zunimmt.

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3. Bestand und Bewertung

Im folgenden Kapitel werden alle untersuchten Ressourcen beschrieben und bewertet. Zusätzlich ist dem Anhang pro Ressource eine Karte im Maßstab 1:5000 beigelegt. Dem Auftraggeber werden die Karten außer- dem als ArcView-Projekt zur Verfügung gestellt. Die Erfassungsbögen werden in Papierformat beigelegt.

3.1 Ressource Boden – Schutz vor Bodenerosion

Die Daten zur Bodenerosion wurden vom Auftraggeber zugestellt und ü- bernommen. Die Karte beinhaltet eine Gefällestufendarstellung mit Schummerung, A- ckerflächen sowie die erosionsgefährdeten Flächen im Gebiet (siehe Karte A Boden). In die Beurteilung der Erosionsgefährdung gingen Hangnei- gung, Nutzung sowie Bewirtschaftungsform (z.B. Bearbeitungsrichtung) mit ein. Von Wassererosion sind nach dem Erosionskataster relativ wenige Flurstücke betroffen. In den Bereichen mit mäßiger (W1) bis starker (W2) Erosion sollte die Flurstückseinteilung so erfolgen, dass die Bewirtschaf- tung quer zum Hang erfolgt. Des Weiteren ist in Bereichen mit starker Ero- sionsgefahr möglichst eine Dauergrünlandbewirtschaftung anzustreben.

3.2 Ressource Gewässer – Schutz der Lebensadern-Funktion

Die Erfassung der Gewässer erfolgte im gesamten Untersuchungsgebiet (siehe Karte B Gewässer). Konzentrierte sich allerdings auf den feuchten Westen, da im Osten keine Gewässer vorhanden sind. Erfasst wurden Eschach, Aitenbach und Kimmichgraben als Gewässer 2. Ordnung. Die Bewertung der Gräben erfolgte für Steppengraben, Haselbach, He- ckenweiherbach, Affoltergaben, Holderbrunnen und Bärenwiesen.

Eschach Im Allgemeinen kann der morphologische und ökologische Zustand der Eschach in drei Bereiche mit deutlichen Unterschieden gegliedert werden. Im südlichen Bereich ist die Gewässerstruktur der Eschach nur gering verändert. Ihr Zustand kann als relativ naturnah bezeichnet werden. Eine Mäanderausbildung sowie typische Gewässerbegleitgehölze sind im Sü- den deutlich erkennbar. Es wechseln Salix-, Fraxinus- sowie Alnus-Arten mit Bereichen aus Hochstauden und Schilfbeständen. Schilfbestände tre- ten allerdings stark zurück, so dass ihre Erhaltung gesichert werden sollte. Die Wasserqualität im südlichen Bereich kann als sehr gut bewertet wer- den. Ein Fund der Flussmuschel Unio crassus (FFH-Art Anhang II und IV) scheint dies zu bestätigen. Stabile Bestände dieser Art benötigen eine Gewässergüte von I – II. Der zweite Abschnitt verläuft entlang der westlichen Ortsgrenze von Dun- ningen. Hier wurde eine mäßig bis deutliche Veränderung der Gewässer- struktur festgestellt. Der Grund hierfür liegt hauptsächlich an der fehlenden Durchgängigkeit, die durch zwei Wehre hervorgerufen wird. Hier treten Gewässerbegleitgehölze deutlich zurück und ein relativ offener Bereich mit

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vereinzelten Salix- und Alnus-Arten dominiert das Gewässer. Der Abschnitt im Norden der Gemeinde Dunningen ist gering bis mäßig verändert. In dieser Gegend herrscht eine intensive landwirtschaftliche Nutzung. Es sind meist Saumbereiche zur Eschach hin zu verzeichnen, diese sollten jedoch vergrößert werden. Der gering veränderte Abschnitt im Bereich des Frohnhofes wird durch einen ausgeprägten Galeriewald aus Alnus-Arten charakterisiert. In diesem Bereich sollten jedoch die Al- nus-Bestände teilweise zurückgenommen und Salix-Arten gefördert wer- den. Renaturierungsmaßnahmen entlang der Eschach am Frohnhof wurden im Zuge des Landschaftspflegerischen Begleitplanes zum Neubau der B 462 (Ortsumgehung Dunningen) geplant. Es wird empfohlen die Grünlandbe- reiche der Eschachniederung mit Hilfe von Vertragsnaturschutz zu exten- sivieren. Das Gewässerbegleitgehölz entlang der Eschach gilt als land- schaftsbildprägend und sollte erhalten bleiben.

Abbildung 3: Blick auf die Eschach in Richtung Norden

Aitenbach Die Gewässerstruktur des Aitenbaches im Nordwesten der Gemeinde ist zum größten Teil mäßig verändert. Nahe der Einmündung in die Eschach wurde auf einem kleinen Abschnitt eine geringe Veränderung festgestellt. Es gibt jedoch auch zwei Bereich mit einer stark veränderten Gewässer- struktur. Es wurden nur vereinzelte Gewässerbegleitgehölze, bestehend aus Salix- und Alnus-Arten, vorgefunden. Die Nutzung entlang des Aiten- baches wird charakterisiert durch eine intensive Weidenutzung durch Rin- der und Pferde. Diese wird teilweise bis an den Bach hin durchgeführt, welcher als Viehtränke genutzt wird. Dabei erfolgen jedoch starke Nähr- stoffeinträge in den Aitenbach. Es wird empfohlen einen Gewässerrandstreifen anzulegen, um den Nähr- stoffeintrag zu reduzieren. Die angrenzenden Bereiche des Aitenbachs wären als Ausgleichsmaßnahme geeignet. Es wird empfohlen einen Pfle- ge- und Entwicklungsplan zu erstellen.

Kimmichgraben Die Untersuchung der Gewässerstruktur entlang des Kimmichgrabens ergab eine Dreiteilung in der Struktur des Baches. Der östliche Bereich mit der Einmündung zur Eschach ist mäßig verändert mit vereinzelten Gehölz- vorkommen.

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Der mittlere Abschnitt ist gering verändert und einem relativ naturnahem Zustand ähnlich. Ein ausgeprägter Alnus-Bestand grenzt den Bach zu der Umgebungsstruktur aus intensiver landwirtschaftlicher Nutzung ab. Der letzte Bereich im Westen wurde als stark verändert beurteilt. Der Kimmichgraben verläuft in diesem Abschnitt im Wald und ist zu zwei Fischweihern umgestaltet worden. Die Nährstoffeinträge der direkt angrenzenden Nutzung können in allen drei Bereichen als hoch beurteilt werden. Es wird daher empfohlen einen Gewässer-/Saumstreifen entlang des Kimmichgrabens anzulegen, um die Nährstoffeinträge zu reduzieren. Eine Umgestaltungsmaßnahme mit ex- tensiver Grünlandbewirtschaftung wurde im Zuge des Landschaftspflegeri- schen Begleitplanes zum Neubau der B 462 bereits geplant.

Abbildung 4: Kimmichgraben mit Gewässerbegletigehölz, Blick Richtung Westen

Steppengraben Der Steppengraben ist zum Großteil in einem guten morphologischen und ökologischen Zustand. Nur zwei kleine Abschnitte wurden in einen mittle- ren Zustand klassifiziert. Der Nährstoffeintrag in den Graben kann als ge- ring eingestuft werden. Ein Grund dafür ist die angrenzende Extensivnut- zung. Ein Nährstoffeintrag durch Abfluss kann allerdings nicht ausge- schlossen werden, da die südlichen Flächen erhöht liegen. Teilweise gren- zen dort auch intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen an den Graben an. Die Vegetation ist vor allem aus Salix- sowie einigen Alnus-Arten zusam- mengesetzt, die zum Teil als § 32-Biotope ausgewiesen wurden. Dem Steppengraben wird bei kleinteiliger Umgestaltung und Pflege ein hohes Potenzial als Feuchtstandort zugewiesen. Dies könnte im Zuge für Aus- gleichmaßnahmen der Gemeinde geschehen.

Haselbach Der Haselbach verläuft im Westen des Planungsgebietes und mündet im Gewann Kunzenwiesen in die Eschach. Der Großteil des Grabens ist in einem guten morphologisch-ökologischen Zustand, verschlechtert sich allerdings zur Mündung in die Eschach um eine Wertstufe. Teilweise be- stehen Verrohrungen mit erhöhter Tiefenerosion und einer schlechten Zustandsbewertung. Im westlichen Grabenbereich, nahe der Quelle, grenzt Extensivgrünland an und reduziert somit den Eintrag von Nährstoffen. Im mittleren Bereich

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verläuft der Haselbach direkt entlang des Außengeländes der Firma Alba mit einer intensiven Nutzung. Auf der Gemarkung Kunzenwiesen wechselt die angrenzende Nutzung wiederum zu Extensivgrünland. Es wird empfohlen Teile des Haselbaches freizulegen.

Heckenweiherbach Der morphologisch-ökologische Zustand des Heckenweiherbaches konnte im gesamten Verlauf als gut bewertet werden. Ein Fund der Flussmuschel (Unio crassus) im Bereich der Mündung in die Eschach verdeutlicht die guten Wasserqualität. Der Heckenweiherbach wurde in einem Abschnitt zu einem Fischweiher aufgestaut. In diesem Bereich wurde der morpholo- gisch-ökologische Zustand des Grabens als schlecht bewertet. Es besteht keine Durchgängigkeit. Der Großteil der angrenzenden Nutzung ist intensiv, nur die Abschnitte im Westen und Osten zur Mündung sind von Extensivgrünland geprägt. Eine gewässertypische Vegetation ist nicht vorhanden. Es wird empfohlen Teile des Heckenweiherbachs wieder freizulegen und die Wasserqualität beizubehalten (Vorkommen Flussmuschel).

Affoltergraben Der gesamte Bereich des Affoltergrabens wurde in einem guten morpholo- gisch-ökologischen Zustand vorgefunden mit angrenzender extensiver Nutzung. Der Graben hat einen Bachcharakter mit einem geschlängelten Verlauf und ist teilweise mit Einzelgehölzen und Hochstauden bewachsen. Dieser Charakter sowie die angrenzende Vegetation sollten erhalten blei- ben. Durch den aufkommenden Bedarf der Gemeinde nach Ausgleichsflä- chen (u. a. Biogasanlage), wird es als sinnvoll erachtet, den Bereich des Affoltergrabens zu fördern und einen Pflege- und Entwicklungsplan aufzu- stellen.

Holderbrunnen Der Holderbrunnen liegt im Süden des Untersuchungsgebietes im Gewann Hagelwiese. Er zeichnet sich durch einen guten morphologisch-öko- logischen Zustand mit angrenzender intensiver Nutzung aus. Zum Teil grenzt Nadelwald direkt an den Graben an. Es wird empfohlen Teile des Nadelwalds zurückzunehmen, um eine Ver- sauerung des Gewässers zu vermeiden. Eine gewässerbegleitende Vege- tation ist nicht vorhanden.

Bärenwiesen Der Graben Bärenwiesen befindet sich in der Nähe des Holderbrunnen und mündet von Osten in die Eschach. Der Graben kann in seinem mor- phologisch-ökologischen Zustand zweigeteilt werden. Der östliche Ab- schnitt weist einen mittleren Zustand auf, während dem Teil im Westen ein guter Zustand zugeschrieben werden konnte. Beide Abschnitte werden durch einen Fischweiher begrenzt. Die angrenzende Nutzung ist intensiv. Im Bereich der Mündung in die Eschach befindet sich ein Damwildgehege, welches den Nährstoffeintrag in den Graben negativ beeinflusst. Es wird empfohlen den Saumbereich auf 5 m zu vergrößern, um Nähr- stoffeinträge zu verringern. Der Bereich wäre als Ausgleichsmaßnahme für weitere Bauvorhaben der Gemeinde geeignet (JOZWIAK & SCHEURMANN 1993). Eine gewässerbegleitende Vegetation ist nicht vorhanden.

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3.3 Ressource Flora – Schutz der Biodiversität

Im Zuge der ökologischen Ressourcenanalyse wurde die Biodiversität des Grünlandes sowie des Ackerlandes untersucht. Besondere Pflanzenarten der Roten Liste Baden-Württembergs sowie FFH-Arten und Arten des Arten- schutzprogrammes Baden-Württemberg wurden berücksichtigt.

Grünland Im gesamten Planungsgebiet wurden 413 ha Grünland auf ihre Artenvielfalt untersucht. Als Bewertungsmethode wurde die Vorkommen der 28 MEKA- Arten ausgewählt. Der Großteil des Grünlandes befindet sich westlich der Eschach sowie im Bereich der Eschachniederung. Dominiert werden die Bereiche durch eine intensive Nutzung mit mehrmaliger Mahd, was eine artenarme Florenzusam- mensetzung zur Folge hat. Das Untersuchungsgebiet weist jedoch auch wert- vollere extensive Grünlandbereiche auf, welche im gesamten Gebiet verstreut sind (siehe Karte C Flora).

Abbildung 5: Grünland mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung auf dem Gewann Grottenwäldle

Ergebnisse der Grün- Während der Grünlandkartierung wurde beobachtet, dass in dem extrem landkartierung kleinteiligen Untersuchungsgebiet von Dunningen viele Flurstücke bereits zusammen bewirtschaftet werden. Bei der Darstellung der Grünlandkartierung wurden alle Flurstücke mit vegeta- tionskundlich gleichen Bereichen zusammengelegt und auf die Kennarten untersucht. Die häufigsten vorgefundenen Kennarten waren Tragopogon pratensis, Crepis biennis, Trifolium pratense sowie Knautia arvensis. Insgesamt wurden 11 % (37,5 ha) des untersuchten Grünlandes als Flächen klassifiziert, die den MEKA-Kriterien unterliegen. Diese Bereiche stellen hochwertige Flächen für Tier- und Pflanzenarten dar und sollten erhalten blei- ben. Bei der Neuzuteilung durch das Flurneuordnungsamt sollte berück- sichtigt werden, dass diese Flächen im Besitz des jetzigen Bewirtschaf- ters verbleiben.

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Abbildung 6: extensive Glatthaferwiese auf einer kleinen Hangfläche im Gewann Mül- lersteich

Planungshinweise Die von Ackerflächen dominierenden Flächen des Deddenbergs sollten nach Möglichkeit in Teilbereichen extensiviert werden (JOZWIAK & SCHEURMANN 1993). Hierfür sind besonders die Zwischenräume der eng beieinander lie- genden Heckenstrukturen geeignet. Es muss jedoch darauf geachtet wer- den, dass die Vorkommen von Bromus grossus nicht beeinträchtigt werden. Die Nasswiesen im Gewann Benneberg wurden im Flächennutzungsplan (ROTTWEILER INGENIEUR- UND PLANUNGSBÜRO GMBH 2009) als Ausgleichsflä- che festgesetzt. Dieser Bereich ist gleichzeitig eine Fläche des Naturschutz- bundes in Dunningen und eine Pflege ist somit gesichert. Da die angrenzen- den Biotope Richtung Westen rückläufig sind, wird jedoch empfohlen diesen Bereich auszuweiten.

FFH-Flachland- Im Zuge der Untersuchung wurden zusätzlich die FFH-Mähwiesen auf der Mähwiesen (6510) Grundlage der 2004 durchgeführten Mähwiesenkartierung im Eschachtal, faktorgruen, überprüft (siehe Karte E1). Insgesamt wurde festgestellt, dass sich der Zustand der meisten Mähwiesen nicht verändert hat. Im Bereich des Deddenberges wurden allerdings vier Flächen in verändertem Zustand vorge- funden. Zwei dieser Grünlandflächen wurden bei jeder Begehung in gemäh- tem Zustand vorgefunden. Es wird davon ausgegangen, dass dies zu einer Verarmung der Wiesen führt und der FFH-Mähwiesencharakter verloren ge- gangen ist. Eine Teilfläche auf dem Deddenberg wurde zu Acker umgewan- delt. Auch auf dem Gewann Hinter dem Büchle wurde eine ehemalige FFH- Mähwiese als Ackerfläche genutzt. Bei der Begehung im Gewann Bussenwei- sen erfolgt eine Abwertung einer FFH-Mähwiese von B auf C. Es konnten jedoch auch auf zwei FFH-Mähwiesen eine Aufwertung um eine Wertstufe verzeichnet werden (Gewann Föhrle und Kunzenwiesen).

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Abbildung 7: FFH-Mähwiese mit Geltungsbereich C auf dem Gewann Ungerhalde mit Blick nach Süden

Planungshinweise Es wird für schwierig erachtet, die verloren gegangenen FFH-Mähwiesen auf dem Deddenberg wiederherzustellen. Es wird daher empfohlen die verblei- benden Wiesenflächen zu sichern. Eine Aufwertung der Flächen im Bereich der Eschach von C auf B sollte angestrebt werden. Als zielorientiertes Dünge- regime wäre Festmist in zunächst sehr geringen - später mittleren Gaben – geeignet, um die FFH-Mähwiesen von Wertstufe C auf B aufzuwerten. Auch wird eine Verbindung der Flächen als sinnvoll erachtet.

Ackerland Insgesamt wurden 25 Ackerparzellen, auf denen eine nennenswerte Ackerbe- gleitflora entdeckt wurde, näher untersucht (3 der Kennarten im Randbereich vorhanden).

Ergebnisse der Kartie- Abbildung 8 zeigt alle, hauptsächlich im Osten des Planungsgebietes, began- rung der Ackerbegleit- genen Äcker. Hier wurden auch Ackerflächen integriert, auf denen nur 1 bis 3 flora Kennarten am Rand gefunden wurden, welche laut Kartierungsanleitung aller- dings nicht näher untersucht werden sollten. Die Abbildung zeigt, dass bei 90% der begangenen Ackerflächen eine geringe bis mäßige Artenvielfalt vor- handen ist. Dies deutet auf eine intensive Bewirtschaftungsform hin.

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Bewertung der Artenvielfalt - Ackerland

sehr hoch hoch durchschnittlich mäßig gering

Abbildung 8: Bewertung der Artenvielfalt auf Ackerflächen. Der Großteil der Äcker weist eine mäßige bis geringe Artenvielfalt auf.

Im Randbereich der Ackerflächen wurde regelmäßig Papaver rhoeas gesich- tet. Auffällig war, dass Papaver rhoeas gehäuft im Randbereich von Rapsfel- dern vorkam, im Inneren der Fläche allerdings keine Ackerbegleitfora mehr anzutreffen war. Dies wird der erhöhten Dichte der Rapsäcker zugeschrieben. Matricaria chamomilla wurde im gesamten Gebiet nur ein einziges Exemplar entdeckt, wobei zu bedenken ist, dass nicht das gesamte Gemeindegebiet auf Ackerbegleitflora hin untersucht wurde (siehe Methodik Kapitel 1.2). Centau- rea cyanus kam nur selten in kleineren Beständen im Ackerrandbereich und entlang von Wegen vor. Ein Bereich mit hochwertiger Ackerbegleitflora wurde im Nordosten des Un- tersuchungsgebietes vorgefunden. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um 3 Flächen des Biolandbaus handelt. Auf diesen Flächen wurden zahlreiche Ackerbegleitpflanzen aufgefunden. Die genaue Auswertung kann den Kartier- bögen entnommen werden. Bei der Neuzuteilung der Ackerflächen sollte darauf geachtet werden, dass diese Flächen in der Hand des jetzigen Bewirtschafters verbleiben. Im nordöstlichen Bereich des Planungsgebietes auf skeletthaltigen Böden ist ein Potential für eine artenreiche Ackerbegleitflora gegeben. Es wird empfoh- len diesen Bereich zu fördern und gegebenenfalls auszuweiten.

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Abbildung 9: Ackerrandbereich eines Getreideackers mit Vorkommen von Papaver rhoeas

Bromus grossus Die Erfassung von Bromus grossus (Dicke Trespe) war nicht Bestandteil der Ökologischen Ressourcenanalyse und erfolgt extern. Die Aufnahme wird 2011 durchgeführt und konnte somit nicht in den Endbericht integriert werden (mündl. Mitt. Herr Epp, Flurneuordnungsamt, 11.08.2010). Da die Ergebnisse der Kartierung noch nicht in den hier formulierten Planungshinweisen berück- sichtigt werden konnten, wird empfohlen diese bei weiteren Planungen zu beachten.

Seltene und bedrohte Im Zuge der Kartierungen wurden seltene und bedrohte Arten erfasst und in Arten der Karte C – Flora integriert.

Carlina acaulis Der Bestand von Carlina acaulis wurde im gesamten Untersuchungsgebiet auf rund 70 Individuen, verteilt auf 5 Standorte, geschätzt. Der größte Bestand (ca. 50 Individuen) wurde auf einer südexponierten Kuhweide nahe dem östli- chen Ortsrand auf dem Gewann Staudenrain gefunden. Es wird empfohlen die Weidenutzung fortzuführen, da diese für den Erhalt des Bestandes von hoher Bedeutung ist. Dieser Bereich wurde schon im Landschaftsplan (JOZWIAK & SCHEURMANN 1993) als bedeutende Grünlandfläche erwähnet. Auf einen Er- halt wurde schon damals hingewiesen. Weitere Fundstellen waren: - Igelsberg (§ 32-Biotop - Magerrasen) - Schwammenrain (§ 32-Biotop - Magerrasen) - Steinbühl - Deddenberg

Carlina acaulis ist laut Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt (BFN 2009). Es wird empfohlen die Fundorte als Biotope zu schützen, um das Vor- kommen dieser Art zu sichern.

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Abbildung 10: Carlina acaulis auf einer extensiven Kuhweide im Gewann Staudenrain.

Dactylorhiza maculata Ein kleiner Bestand von Dactylorhiza maculata wurde im Bergwald im Westen des Planungsgebietes entdeckt. Der Bestand dürfte sich auf ca. 20 Exemplare beschränken. Es wird empfohlen den Fundort zu sichern.

Abbildung 11: Dacthyloriza maculata im Bergwald von Dunningen

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3.4 Ressource Fauna – Schutz der Biodiversität

Die faunistischen Untersuchungen während der Ökologischen Ressour- cenanalyse wurden durch eine Tierökologische Voruntersuchung (TÖV), die im Frühjahr 2009 durchgeführt wurde, eingegrenzt. In der TÖV wurde auf eigene Untersuchungen des Bearbeiters zurückgegriffen, da aus der Gemarkung Dunningen hinsichtlich des Zielartenkonzeptes nur eine Auflis- tung streng und besonders geschützter Pflanzenarten vorliegt, jedoch kei- ne faunistische Auswahlliste. Auf dieser Grundlage wurden folgende Artengruppen bearbeitet: - Brutvögel - Tagfalter und Widderchen - Heuschrecken - Laufkäfer Amphibien und Reptilien (Die Artengruppe der Reptilien wurde nur als Beibe- obachtung integriert.) - Libellen - Fische

3.4.1 Brutvögel

Im Rahmen der ÖRA wurden insgesamt 60 Vogelarten im gesamten Un- tersuchungsgebiet kartiert. Innerhalb der Rasterquadrate wurden alle Vo- gelarten erfasst, außerhalb nur die naturschutzfachlich relevanten Arten (siehe Karte D1 Fauna – Vögel). Wegen der großen Anzahl an Vogelarten, wurden nur einige besondere Arten kurz beschrieben. Ansonsten konzentriert sich das folgende Kapitel auf die Planungshinweise. Anlage 1 beinhaltet eine genaue tabellarische Auswertung. Als Besonderheiten können Baumfalke, Baumpiper, Braunkehlchen und Teichrohrsänger hervorgehoben werden Das Vorkommen des Baumfalken wurde allerdings knapp außerhalb des Untersuchungsgebietes kartiert. Das Vorkommen des Braunkehlchens konnte nur als Gesang nachgewie- sen werden. Es konnte kein Brutnachweis verzeichnet werden.

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Im Bereich der Feldfruchtkulturen wurden folgende Arten erfasst:

Feldfruchtkulturen RL BW ZAK SPA Brutvögel Feldlerche 3 b (N) (-) Wachtel (-) (-) II Durchzügler Steinschmätzer 1 b (LA) II Brachpieper 0 b (E) I Baumpieper 3 b (N) (-) Wiesenschafstelze (-) (-) II Ortolan (als Durch- zügler und Rastvogel 0 b(LA) zu beiden Zugzeiten) Benachbarte Brut- vögel/ Nahrungs- gäste: Rotmilan (-) b/s I Flächendeckender Beflug Schwarzmilan (-) b/s I Mäusebussard (-) b/s (-) Turmfalke V b/s (-) Ringeltaube (-) (-) (-) Hohltaube (jeweils V (-) II Stoppeläcker)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

Im Weitern wird insbesondere das Vorkommen der Feldlerche thematisiert. In der TÖV wurde empfohlen die Feldlerche vorrangig zu untersuchen.

Feldlerche Die trocken-warmen Böden des Oberen Muschelkalks (insbesondere Tro- chitenkalke und Nodosusschichten) sowie die auf mittlerem und unterm Muschelkalk ausgelagerten Lößlehmdecken, werden von der Art innerhalb des Verfahrensgebietes flächendeckend in hoher Dichte besiedelt. Be- günstigend kommt hinzu, dass aufgrund des langen Winters (Schneede- cke bis Mitte März), des trockenen April und des andauernd nasskalten Mai die Vegetation aller Anbauflächen während der Hauptbesiedlungspha- se (März, April) sowie bis Anfang Juni niederwüchsig und lückig war und seltener bearbeitet wurde. Beflogen wurde innerhalb der Feldfruchtkultur neben Wintergetreide (unabhängig von der Schlaggröße) daher aus-

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nahmsweise auch Raps und Mais. Extensivgrünland wurde ähnlich dicht, vor allem im Bereich der Gewanne Schwammenrain, Zährenbrunnen südlich Dunningen von der Feldlerche besiedelt. Eine erkennbare Abnahme der Abundanz ist dagegen im Be- reich der schweren, feuchten Böden des unteren Muschelkalks (westlich Eschachtal) mit oftmals sehr nährstoffreichem, intensiv bewirtschaftetem Grünland, bei Ausnahme der Lößlehmdecken, zu erkennen.

Siedlungsdichte und - Die Feldlerche weist im Untersuchungsgebiet folgende Siedlungsdichte abstände der Feldlerche auf: Quadrat 1 (nahezu ausschließlich Feldfruchtanbau) max. Siedlungsdichte: 4 / 4 ha min. Siedlungsdichte: 4 / 4 ha

Quadrat 2 (ausschließlich Feldfruchtanbau) max. Siedlungsdichte: 6 / 4ha min. Siedlungsdichte: 4 / 4 ha

Quadrat 3 (Feldfrucht/ frisches, feuchtes Extensivgrünland) max. Siedlungsdichte: 6 / 4 ha min. Siedlungsdichte : 5 / 4 ha

Quadrat 4 (Feldfrucht, Extensiv – mäßig Intensivgrünland) max. Siedlungsdichte : 5 / 4 ha min. Siedlungsdichte. 3 / 4 ha

Nachstehend lassen sich folgende ermittelte Siedlungsabstände (Vertikal- grenzlinien) der Feldlerche als Offenlandart anhand empirischer Beispiele aus Untersuchungen im Raum Villingen – Schwenningen, Tuningen und Tuttlingen benennen: Niederstrauchhecken (ca. 2 – 3 m Höhe): 20 - 30 m Siedlungsdistanz Waldhecken / Wind-, Sicht- und Lärmschutzpflanzungen (ca. 4 - 9 m Hö- he): 30 - 50 m Siedlungsdistanz Siedlungen / Streuobst / Feldgehölze ( bis 12 m Höhe): 50 - 100 m Siedlungsdistanz Waldmäntel mittleren Alters (über 12 m Höhe): 100 - 150 m Siedlungsdistanz

Wachtel Entgegen der Feldlerche wurde bei der Wachtel mit insgesamt nur 18 Ru- fern innerhalb des gesamten Verfahrensgebietes ein äußerst schlechtes Ergebnis ermittelt. Parallele Erfassungen 2010 im Schwarzwald – Baar - Kreis spiegelten insgesamt das schlechteste Wachteljahr seit 1996 / 97 wider. So blieb der Einflug dieser Art aufgrund der nasskalten Witterung im

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Mai 2010 weitgehend aus bzw. beschränkte sich nur auf sporadische Be- siedlungen. Auch der Zwischenzug im Juli (Zweitbruten südwesteuropäi- scher Populationen in Mitteleuropa) blieb weitgehend aus. Somit sind die im Rahmen der ÖRA 2010 ermittelten Daten hinsichtlich ihres Aussagewertes zum Verfahren nicht ausreichend und daher von geringer Relevanz.

Planungshinweise Es werden folgende Planungshinweise empfohlen, um den Bestand der aufgeführten Arten zu sichern: - Entscheidende Reduktion oder vollständiger Verzicht auf Pestizidein- satz, - Zumindest zeitweise Reduktion der Bodendüngung (starke Reduktion oder Aussetzung in den ersten drei Jahren), - Möglichst geringe Befahrung nach Bestellung der Feldfruchtkultur wäh- rend der Hauptlegezeit bzw. Hauptbrutzeit (April, Mai), - Enger, variierender Fruchtwechsel, - Randstreifensicherung (evt. Anlage von Feldlerchenfenstern) in Berei- chen der offenen Feldflur (mind. 5 m Breite, jeweils ca. 5 % pro ha durch die Planung beanspruchten Geländes, zuzüglich Konfliktzone für Grenzbrüter an Stufenrainen, Einzelbüschen, niederwüchsigen Strauchgruppen) mit Buntbrachenentwicklung, - Begleitendes Monitoring mit Aus- und Bewertung des Entwicklungsver- laufs über mehrere Jahre, - Sicherung der Vertikalgrenzlinien für Offenlandarten (insbesondere Feldlerche) bei Pflanzprogrammen oder Baumaßnahmen - z. B. Ge- bäuden, Scheunen, - Erhaltung und Förderung unbefestigter Graswege.

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich insbesondere auf weitge- hend gehölzfreie / arme Areale des nördlichen und östlichen Verfahrens- gebietes (Oberer Muschelkalk Trochitenkalke) mit dennoch derzeit hoher Siedlungsdichte der Feldlerche - insbesondere die Gewanne Riedbrun- nen, Mähdenberg, Gründen, Teich, Steige, Schachen.

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Im Bereich des Dauergrünlandes wurden folgende Arten erfasst:

Dauergrünland (frisch, feucht, trocken) RL BW ZAK SPA Brutvögel Feldlerche 3 b (N) (-) Wachtel (-) (-) II Weißstorch (Als Durch- zügler und Nahrungs- Durchzügler gast im Eschachtal - 6 V b(N) I Ex. 24.04.2010 Affol- tergraben) Wiesenpieper (-) b(N) I Wiesenschafstelze (als individuenreiche Rast- (-) (-) II trupps zu beiden Zugzei- ten) Benachbarte Brutvögel/ Rotmilan (-) b/s I Nahrungsgäs- te: Schwarzmilan (-) b/s I Mäusebussard (-) b/s (-) Turmfalke (Flächende- ckender Beflug während V b/s (-) der Mähzeiten)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

Planungshinweise Gezielte Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopver- bundplanung) mit folgendem Bewirtschaftungsregime: - Versetzte Mähtermine generell ab Anfang Juli. Bei großflächig zusam- menhängenden Extensivierungsmaßnahmen ist auch eine parzellen- weise Staffelung der Mähtermine ab Anfang Juni möglich (Ausweichal- ternativen nach Erstbrut der Feldlerche), - Als zielorientiertes Düngeregime wäre Festmist in zunächst sehr gerin- gen - später mittleren Gaben – geeignet, um die FFH-Mähwiesen von Wertstufe C auf B aufzuwerten. Ungedüngte Magerwiesen erreichen jedoch innerhalb des Dauergrünlandes die höchste Abundanz der Feldlerche (z. B. Riedbaar bei Donaueschingen bis zu 2 bis 3 Paare pro ha).

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Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich insbesondere auf großflächig zusammenhängende Dauergrünlandgebiete des Eschachtals zwischen Steppengraben, Frohnhof, Eichwäldle, Affoltergraben, Zährenbrunnen, Schwammenrain sowie angrenzend die Bärenwiesen (östlich der K 5547) sowie in den Bereichen Eichhof, Höfen, Heckenweiherbach, Haselbach des westlichen Verfahrensgebietes. Grundsätzlich sind die ausgewiesenen FFH-Gebiete parallel zur Eschach in diese Programme mit einzubeziehen, um den Zustand der FFH-Mähwiesen zu sichern und ggf. zu verbessern.

Abbildung 12: Rotmilan beim Überflug

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Im Bereich der Feldhecken (an Stufenrainen oder auf Lesesteinwällen) sowie Gebüschen als Vormäntel in Bereichen von Feldgehölzen, an Wald- rändern sowie auf Sukzessionsflächen wurden folgende Arten erfasst:

Feldhecken (an Stufenrainen oder auf Lesesteinwällen) sowie Gebüschen als Vormäntel in Bereichen von Feldgehölzen, an Waldrändern sowie auf Sukzessionsflächen RL BW ZAK SPA Brutvögel Neuntöter V (-) I Dorngrasmücke V (-) (-) Klappergrasmü- V (-) (-) cke Goldammer V (-) (-) Bluthänfling V (-) (-) Feldsperling V (-) (-) Evt. Rebhuhn (im Gebiet aus- 2 b(LA) (-) gestorben) Durchzügler Dorngrasmücke V (-) (-) Klappergrasmü- V (-) (-) cke Gartengrasmü- cke (teils hohe (-) (-) (-) Individuenzahl) Turteltaube (-) s/b (-) Benachbarte Brutvö- Tannenhäher (-) (-) (-) gel/ Nahrungsgäste

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

Neuntöter Ähnlich der Wachtel sind die Bestandsergebnisse des Neuntöters mit ins- gesamt 22 Revieren innerhalb des Verfahrensgebietes während der Brut- periode 2010 zu werten. Wohl erfolgte in der dritten, sehr warmen und trockenen Aprildekade ein sprunghafter, ungewöhnlich früher Einflug die- ser Art, welcher jedoch während der dauerhaft nass-kalten Witterung im Mai abgeblockt wurde. Somit blieb die Abundanz des Neuntöters insbesondere in den weiträumi- gen Heckenlandschaften der Gewanne Steinbühl, Deddenberg, Steige und Schappelsbühl mit nur insgesamt 13 Revieren äußerst gering und spiegelt somit in diesem Jahr das ökologische Potenzial dieser Teillandschaften

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keinesfalls wider.

Dorngrasmücke Die Bestandsergebnisse der Dorngrasmücke waren mit 95 Revieren in- nerhalb des gesamten Verfahrensgebietes insgesamt sehr gut. Der Sied- lungsschwerpunkt dieser Art bildet mit 74 Revieren die ausgedehnten Feldhecken-Komplexe des östlichen Verfahrensgebietes. Unverpaarte Männchen dehnten ihre Gesangsreviere oftmals auf Rapsfelder aus. Die Art besiedelt ihre Brutreviere etwa ab der dritten Aprildekade und konnte somit die trocken-warme Witterung der zweiten Aprilhälfte 2010 optimal nutzen. Als bevorzugte Habitate der Dorngrasmücke sind insbesondere unterbro- chene Weißdorn-Schlehen–Rosen-Feldhecken an Feldrainen, oder gra- sig–krautige Böschungen (nitrophytisch, mesophytisch) zu bezeichnen. Oftmals reichen Einzelsträucher oder kleine Strauchgruppen sowie ausrei- chend staudenartige Vegetation (Ansitzwarten, Gesang - Territorialverhal- ten, Niststandorte, Wahlnester der Männchen) aus. Geschlossene, einför- mige Waldhecken (durchgewachsene Haselhecken) werden von der Art, ebenso wie auch vom Neuntöter, gemieden.

Planungshinweise - Abschnittsweiser Rückschnitt überalterter, durchgewachsener Hasel- hecken. Förderung eines stufigen Mosaiks niederwüchsiger - mittel hoher Pioniersträucher (Prunus, Rosa, Crataegus, Berberis u.a.) in unmittelbarer Verzahnung von Waldheckenabschnitten (Corylus, Acer campestre) einerseits sowie vollständig freiliegender Lesesteinwälle anderseits, - Ausweisung breiter Übergänge an Waldrändern bzw. Förderung flä- chenhafter Pioniergebüsche und gegliederter Strauchvormäntel in Ver- zahnung zu mesophytischen Saumfluren vorzugsweise im Kontakt zu Extensivgrünland (Gezielte punktuelle Ergänzungspflanzung mit natur- raum- und standorttypischen Straucharten), - Umwandlung schmaler Feldfruchtparzellen zwischen engmaschigen Feldheckenmosaiken (z. B. Deddenberg) in Extensivgrünland, Rotati- onsbrachen oder Leguminosenmischsaaten. Denkbar wären auch Wildsamenmischungen zur Förderung von regenerativer Energie (Bio- gas). Dies wird als Komponente der Biodiversität im Bodenseegebiet erprobt und durch Monitoring (Avifauna, Entomofauna) begleitet.

Maßnahmenschwerpunkte Der erste und letzte Maßnahmenschwerpunkt beziehen sich auf die klassi- schen engmaschigen Feldhecken-Feldgehölz-Mosaike an Stufenrainen oder Lesesteinwällen der Gewanne Steinbühl, Deddenberg, Staudenrain, Steige, Schappelsbühl und Kaltenberg. Der zweite Maßnahmenschwerpunkt bezieht sich im Wesentlichen auf alle Waldsäume des westlichen Verfahrensgebietes. Von besonderer Bedeu- tung sind vor allem verwinkelte Wald-Offenland-Übergänge und vorgela- gerte kleine Waldinseln in Dauergrünland im Bereich der gesamten westli- chen Peripherie des Verfahrensgebietes.

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Im Bereich der Feldgehölze des östlichen Verfahrensgebietes (oberer Mu- schelkalk), der umpflanzten Grundstücke mit Altholz sowie der Bereiche der Auegalerien bzw. der schmalen Weichholzgürteln entlang der Eschach wurden folgende Arten erfasst:

Feldgehölze des östlichen Verfahrensgebietes (oberer Muschelkalk), um- pflanzte Grundstücke mit Altholz sowie Auegalerien bzw. schmale Weich- holzgürtel entlang der Eschach RL BW ZAK SPA Brutvögel Kleinspecht V (-) (-) Weidenmeise V (-) (-) Fitis V (-) (-) Grauschnäpper V (-) (-) Wacholderdrossel V (-) (-) Sowie Tag- und Nachtgreife, wel- che auch außer- Mäusebussard (-) b/s (-) halb der Waldmän- tel brüten, wie Turmfalke V b/s (-) Waldohreule V b/s (-) Durchzügler Trauerschnäpper V (-) (-) Sowie Grasmü- cken und Laub- sänger, teils in Mönchsgrasmücke (-) (-) (-) große Individuen- zahl Gartengrasmücke (-) (-) (-) Zilpzalp (-) (-) (-) Fitis (an der E- V (-) (-) schach) Benachbarte Brut- vögel/ Nahrungs- Buntspecht (-) (-) (-) gäste Grünspecht (-) b/s (-)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

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Planungshinweise Grundsätzliche Sicherung und Förderung von Altholz, Totholz und Faul- holz (vorzugsweise Weichhölzer wie Populus tremula, Salix caprea, Salix fragilis, Salix alba, Salix rubens, Alnus glutinosa - nur als Altholz mit Wuchsstandort im Bereich der Mittelwasserlinie von Eschach, Kim- michgraben und Aitenbach). In Bereichen der Feldgehölze aber auch Wild- obst (Prunus, Malus, Pyrus) sowie Quercus robur, Fraxinus excelsior. Generell Begünstigung von Lichtholzarten (günstiges Kleinklima). Erforder- lichenfalls Ergänzungspflanzungen an geeigneten Standorten (Aufbau stufiger Vormäntel). Beseitigung von Arten mit hohem Schattenwurf (ins- besondere Fichten - ausgenommen aktuelle Horstbäume).

Maßnahmenschwerpunkte Der Maßnahmenschwerpunkt bezieht sich auf Gehölze und umpflanzte Grundstücke der Gewanne Staudenrain, Grafengrube, Steige und Schap- pelsbühl im östlichen Verfahrensgebiet sowie auf die Auegalerien und schmalen Gehölzbänder von Eschach und Kimmichgraben.

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Im Bereich der Streuobstkulturen, Obstbaumgruppen und Obstbaumreihen wurden folgende Arten erfasst:

Streuobstkulturen, Obstbaumgruppen, Obstbaumreihen RL BW ZAK SPA Brutvögel Grauschnäpper V (-) (-) Gartenrotschwanz V (-) (-) Baumpieper 3 b(N) (-) Girlitz V (-) (-) Durchzügler Turteltaube (-) s/b (-) Rotmilan (Schlaf- und Tagesruheplatz von max. 27 Ex. - Benachbarte Nichtbrüter im Be- Brutvögel/ Nah- (-) b/s I reich der Streuobst- rungsgäste kultur „Schappel- bühl“ östlich von Dunningen) Grünspecht (-) b/s (-) Buntspecht (-) (-) (-)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

Planungshinweise - Bestandspflege unter Berücksichtigung von Altholz und Höhlenbäumen (eventuell Ergänzung durch Anbringung von Nistkästen (Grauschnäp- per, Gartenrotschwanz und auch Fledermäuse), - Begleitende Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopverbundplanung) - siehe unter Dauergrünland. Vorzugsweise Aushagerung der Grünlandflächen. Entwicklungsziel: Magerwiesen durch Mehrfachmahd ohne Düngung während der ersten drei Jahre oder Extensivbeweidung mit Schafen (kurzgrasige Strukturen für Baumpieper und Gartenrotschwanz), - Zeitige, kontinuierliche Nachpflanzung oder Neupflanzung (Ausdeh- nung) mit regionaltypischen Mostobstsorten.

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich im Wesentlichen auf die wenigen innerhalb des Verfahrensgebietes kleineren Kulturen der Gewan- ne Grafengrube, Steige, Schappelsbühl, Frohnhof und Hinter der Burg.

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Im Bereich der hygrophilen Hochstaudenfluren, Glanzgrasröhrichte (Bach- röhrichte), Schilf- und Rohrkolbenbestände sowie Feuchtgebüsche wurden folgende Arten erfasst:

Hygrophile Hochstaudenfluren, Glanzgrasröhrichte (Bachröhrichte), Schilf – und Rohrkolbenbestände, Feuchtgebüsche RL BW ZAK SPA Brutvögel Feldschwirl V (-) (-) Sumpfrohrsänger V (-) (-) Teichrohrsänger (-) (-) (-) Braunkehlchen 1 b(LA) II Rohrammer V (-) (-) Bluthänfling V (-) (-) Durchzügler Braunkehlchen 1 b(LA) II

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

Sumpfrohrsänger Bei insgesamt 106 Revieren konzentrieren sich die Schwerpunkte des Sumpfrohrsängers auf das westliche Verfahrensgebiet (dort 92 Reviere). Insbesondere besiedelt werden Feuchtgebüsche, Glanzgrasröhrichte, bachbegleitende (hygrophile und nitrophile) Hochstaudenfluren entlang der Eschach sowie deren Nebenbäche und Vorflutgräben, bzw. daran angren- zende Feuchtbrachen. Das westliche Verfahrensgebiet wird mit 14 Revie- ren nur sporadisch von der Art in Anspruch genommen. Das Habitatmuster beschränkt sich dort im Wesentlichen auf straucharme Böschungen mit nitrophytischer Staudenflur, nicht selten werden auch Rapsfelder von der Art besiedelt.

Braunkehlchen Die Art hat innerhalb des Verfahrensgebietes 2010 nicht gebrütet, jedoch konnten von Mitte April bis Ende Mai zwei unverpaarte, standorttreu sin- gende Männchen im Eschachtal (Zährenbrunnen und Mündung Steppen- graben) registriert werden (siehe Karte D1 Fauna - Vögel). Aufgrund des dort noch vorhandenen weiträumigen Dauergrünlandmosaiks ist anzu- nehmen, dass Flanken und Niederung des Eschachtals ober- und un- terstromig von Dunningen in der Vergangenheit traditioneller Brutplatz des Braunkehlchens war und im Fall einer generellen Bestandszunahme, bei entsprechender Habitataufwertung (Wiesenmanagement, Vertragsnatur- schutz) wieder besiedelt wird.

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Planungshinweise - Grundsätzliche Sicherung der Brachen, bei entsprechender Entwick- lung homogener Mädesüß–Dominanzbestände kleinflächig alternie- rende Pflegemahd mit Mähgutbeseitigung außerhalb der Brutzeit. Bei fortschreitender Verdichtung von Nitrophyten und Neophyten (insbe- sondere Große Brennnessel oder Indisches Springkraut) Selektions- mahd vor der Samenreife mit Mähgutbeseitigung (kein Mulchen!), - Bei hohem Stickstoffeintrag grundsätzlich Verzicht auf Gülleeinsatz in Bereichen benachbarter Grünlandflächen (Aushagerung, Vertragsna- turschutz, MEKA, Biotopverbundplanung), - Förderung breiter Randstreifen entlang von Vorflutgräben und Wiesenbächen (mind. 5 m beidseitig) sowie Aussparung bachbegleitender Hochstaudenfluren und Röhrichte von der Nutzung bzw. Beschränkung auf punktuelle, wechselseitige, alternierende Mahd mit Mähgutbeseitigung (kein Mulchen!), - Grundsätzlicher Verzicht auf geschlossene Bepflanzung von flächen- haften Feuchtbrachen oder Grabenrändern. Beschränkung auf Einzel- sträucher oder Strauchgruppen als Ansitzwarten (Reviergesang, Terri- torialfunktion) von Offenlandarten – insbesondere Braunkehlchen.

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich im Wesentlichen auf Feucht- brachen und bachbegleitende Hochstaudenfluren bzw. Bachröhrichte im Eschachtal (Schwammenrain, Zährenbrunnen, Eichhof und Frohnhof) so- wie an Affoltergraben, Heckenweiherbach, Haselbach, Steppengraben, Kimmichgraben, Aitenbach und deren zufließende Quellgräben sowie de- ren Verzahnungen zu feuchtem Dauergrünland.

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Im Bereich der Stillgewässer (insbesondere Biotopteiche im Eschachtal sowie strömungsarme Abschnitte der Eschach an Staustufen) wurden folgende Arten erfasst:

Stillgewässer (insbesondere Biotopteiche im Eschachtal sowie strömungs- arme Abschnitte der Eschach an Staustufen) RL BW ZAK SPA Brutvögel Blässhuhn V (-) (-) Teichhuhn 3 b/s (-)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

Planungshinweise - Zur Habitatsicherung und Förderung von Blässhuhn und Teichhuhn wird eine grundsätzliche Erhaltung sowie zusätzliche Vernetzung von strukturreichen verwinkelten Kleingewässern im Eschachtal durch Neugestaltung oder Wiederherrichtung empfohlen (insbesondere Ge- wanne Schwammenrain, Eichhof / Hinterburg und Frohnhof), - Einrichtung von Wechselwasserzonen durch temporären alternieren- den Anstau an geeigneten Standorten oder Ausweisung von lokalen Biberreservaten (Ermöglichung des Dammbaus mit Folgen einer Stauwirkung - vorzugsweise am Neckarabschnitt des Gewannes Eich- hof / Hinterburg), - Renaturierungsmaßnahmen an der Eschach (insbesondere Habitatsi- cherung für das Teichhuhn) vorzugsweise als Förderung eines natürli- chen Abflussregimes (gestalterische Initialzündungen) in Kombination mit hinreichender Ausweisung von Entwicklungsbereichen (Gewässer- randstreifen) für eine differenzierte Strömungsdynamik (Variables Querschnittsrelief, Prall-Gleitufergliederung, wechselnde Strömungsin- tensität). Von Habitat - struktureller Bedeutung für das Teichhuhn ist eine ausreichende Präsenz unterbrochenen, jedoch über hängenden, bachbegleitenden Weidengebüschs im Kontakt zu Röhrichten (Glanz- gras, Schilf). Dieses Maßnahmenspektrum ist kompatibel mit der Habi- tatförderung für Arten wie Blauflügel-Prachtlibelle und der Eisvogel an der Eschach.

Maßnahmenschwerpunkte Maßnahmenschwerpunkte bilden sich im Eschachtal der Gewanne Schwammenrain, Eichhof / Hinterburg und Frohnhof.

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Im Bereich der Fließgewässer (insbes. Eschach) wurden folgende Arten erfasst:

Fließgewässer (insbes. Eschach) RL BW ZAK SPA Benachbar- Eisvogel V b/s I te Brutvögel Wasseramsel (-) (-) (-) Beide Arten sind ausschließlich Nahrungsgäste innerhalb des Verfahrensgebietes. Eine Brutansiedlung insbesondere des Eisvo-

gels an der Eschach ist jedoch aus morphologischen Gründen (Prallwände/Auelehm) nicht auszuschließen

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

Planungshinweise Als vorrangige Maßnahmen zur Erhaltung und Aufwertung der Habitat- strukturen beider Arten werden empfohlen (kompatibel auch bezüglich der ökologischen Ansprüche des Bibers): - Renaturierungsmaßnahmen an der Eschach sowie im Bereich der speisenden Wiesenbäche (Affoltergraben, Kimmichgraben, Aitenbach, Steppengraben) vorzugsweise als Förderung eines natürlichen Ab- flussregimes (gestalterische Initialzündungen) in Kombination mit hin- reichender Ausweisung von Entwicklungsbereichen (Gewässerrand- streifen) für eine differenzierte Strömungsdynamik (Variables Quer- schnittsrelief, Prall-Gleitufergliederung, wechselnde Strömungsintensi- tät), - Punktuelle Ausdünnung geschlossener Erlenpflanzungen (zumal au- ßerhalb der Mittelwasserlinie) an der Eschach zur Begünstigung der Entwicklung von Bachröhrichten und flutender Vegetation (Reduzie- rung der Überschattung), - Beschränkung auf natürliche Auegebüschsukzession sowie vorhande- ne Altholzstrukturen (Fraxinus, Populus, Salix fragilis, Salix alba u. a.). Grundsätzliche ausreichende Begünstigung von Wurzelbruten und Weidenstockausschlägen mit Gewässerüberhang (hohes Angebot von Ansitzwarten des Eisvogels bei zugefrorenen Fließgewässern sowie Nahrungsangebot für den Biber im Winter - frischer Weichholzaustrieb von Salix und Populus, - In Bereichen derzeit strauch-/ gehölzarmen Wiesengräben oder Quell- bäche (insbesondere Affoltergraben, teilweise Steppengraben, He- ckenweiherbach oder Haselbach) ist auf zusätzliche Bachbepflanzun- gen mit Rücksicht auf Habitatsicherung für Wiesenbrüter des Offenlan-

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des (insbes. Braunkehlchen) grundsätzlich zu verzichten.

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich im Wesentlichen auf die Eschach sowie deren speisende Wiesenbäche, Quellbäche und Quellgrä- ben (insbesondere Affoltergraben, Kimmichgraben, Aitenbach und Step- pengraben).

3.4.2 Tagfalter und Widderchen

Die Aufnahmen der Tagfalter und Widderchen können Karte D2 Fauna entnommen werden. Anlage 3 beinhaltet die Nahrungspflanzen der aufge- nommenen Arten sowie eine tabellarische Auswertung der Aufnahmen.

Besonderheiten Die Erfassungen der Tagfalter und Widderchen ergaben einige Besonder- heiten im Gebiet. Im Besonderen sind die Vorkommen von Wachtelwei- zen-Scheckenfalter, Östlicher Scheckenfalter, Ehrenpreis-Scheckenfalter, Baldrian-Scheckenfalter, Rotbraunes Wiesenvögelchen und Großer Son- nenröschen-Bläuling zu erwähnen.

Flugdichte Zusätzlich wurde die Flugdichte folgender Arten erfasst (auf 44,9 ha Ex- tensivgrünland): - Schwalbenschwanz: 1,2 Individuen / ha (54 Individuen) - Weißklee-Gelbling: 1,38 Individuen / ha (62 Individuen) - Rotklee-Bläuling: 2,23 Individuen / ha (100 Individuen) Die Flugdichte des Kleinen Perlmutterfalters wurde auf Ackerbrachen er- mittelt. Es wurden nur 2 Individuen im Suchraum 5 (11 ha) erfasst. - Kleiner Perlmutterfalter: 0,18 Individuen / ha

Feldfruchtkulturen Im Bereich der Feldfruchtkulturen des östlichen Untersuchungsgebiets stellt der Kleine Perlmutterfalter die wertbestimmende Tagfalterart dar. Kleiner Perlmutterfalter RL BW V ZAK (-)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG Planungshinweise Ausweisung von Rotationsbrachen oder wechselnden Randstreifen. Von Bedeutung einer ganzjährigen Entwicklung des Acker-Stiefmütterchens (Nahrungspflanze / Raupe) sind insbesondere frühe Brachestadien (erstes und zweites Jahr), welche nur bei laufendem Standortwechsel oder Um- bruch geschaffen werden können.

Maßnahmenschwerpunkte Maßnahmenschwerpunkte bilden das feldfruchtdominierte östliche Verfah- rensgebiet. Als besonders vorteilhaft bieten sich schmale Feldfruchtparzel- len der engmaschingen Feldhecken-Mosaike der Gewanne Steinbühl, Deddenberg, Steige und Schappelsbühl an.

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Trockene Ruderalfluren / Im Bereich der trockenen Ruderalfluren sowie trittgestörten Weiden wur- Trittgestörte Weiden den folgende wertbestimmende Arten erfasst: Komma-Dickkopffalter RL BW 3 ZAK b(N) Weißklee-Gelbling RL BW V ZAK (-)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG Planungshinweise - Förderung trockener Ruderalstandorte mit lückiger Vegetation (Lolium perenne als Nahrungspflanze der Raupe) in Verzahnung zu Kalkma- gerrasen (Imaginalhabitat) u. a. durch punktuelle Oberbodenabtra- gung, - Planung und Sicherung unbefestigter Feldwege (Graswege auf flachgründigem Substrat) mit lückiger, kurzgrasiger Lolium-Flur, - Öhmdbeweidung (zweiter Grünlandschnitt) von Dauergrünland.

Maßnahmenschwerpunkte Entwicklungsmöglichkeiten bieten sich in Bereichen der ehemaligen Ent- nahmestellen Steinbühl und Stauden. Alle großflächigen zusammenhängenden Dauergrünlandgebiete innerhalb sowie im Umfeld des Eschachtals (siehe Avifauna) könnten für eine alter- nierende Öhmdbeweidung herangezogen werden.

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Dauergrünland (frisch, Im Bereich des Dauergrünlands wurden folgende wertbestimmende Arten feucht, trocken) erfasst: Schwalbenschwanz RL BW (-) ZAK (-) Weißklee-Gelbling RL BW V ZAK (-) Schachbrett RL BW (-) ZAK (-) Großes Ochsenauge RL BW (-) ZAK (-) Rotklee-Bläuling RL BW 3 ZAK (-)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

Abbildung 13: Schwalbenschwanz nahe des Kimmichgrabens

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Planungshinweise Gezielte Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopver- bundplanung) mit folgendem Bewirtschaftungsregime: - Versetzte Mähtermine generell ab Anfang Juli. Bei großflächig zusam- menhängenden Extensivierungsmaßnahmen ist auch eine parzellen- weise Staffelung der Mähtermine ab Anfang Juni möglich, - Als zielorientiertes Düngeregime wäre Festmist in zunächst sehr gerin- gen - später mittleren Gaben - geeignet, um die FFH-Mähwiesen von Wertstufe C auf B aufzuwerten. Bei Salbei-Glatthaferwiesen bzw. Sal- bei-Glatthafer-Trespenwiesen (vorrangiger Larval-Imaginalhabitat- verbund von Schachbrett) ist grundsätzlicher Düngeverzicht angezeigt, - Eine zweimalige Mahd im Jahr sollte nicht überschritten werden. Be- sonders wünschenswert wäre eine Öhmdbeweidung zur Begünstigung von Leguminosen während des Sommeraspektes (Rotklee-Bläuling, Hauhechel-Bläuling, Weißklee-Gelbling und Wander-Gelbling), - Da die primären Flugzeiten von Schachbrett und Großem Ochsenauge die erste Juli-Hälfte umspannen, erscheint eine Erstmahd mäßig ma- gerer Salbei-Glatthaferwiesen bzw. magerer Salbei-Glatthafer- Trespenwiesen ab Mittel Juli sinnvoll (Vertragsnaturschutz).

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich insbesondere auf großflächig zusammenhängende Dauergrünlandgebiete des Eschachtals zwischen Steppengraben, Frohnhof, Eichwäldle, Affoltergraben, Zährenbrunnen, Schwammenrain und angrenzend die Bärenwiesen (östlich der K 5547). Ein weiterer Schwerpunkt bilden die Bereiche Eichhof, Höfen, Heckenwei- herbach und Haselbach des westlichen Verfahrensgebietes. Grundsätzlich sind die ausgewiesenen FFH-Gebiete parallel zur Eschach in diese Pro- gramme mit einzubeziehen, um den Zustand der FFH-Mähwiesen zu si- chern und ggf. zu verbessern.

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Feldhecken (an Stufenrai- Im Bereich der Feldhecken (an Stufenrainen oder auf Lesesteinwällen) nen oder auf Lesestein- und Gebüschen sowie Feldgehölzen des östlichen Verfahrensgebietes wällen) und Gebüsche (oberer Muschelkalk) und deren Vormäntel und Säume wurden folgende sowie Feldgehölze des wertbestimmende Arten erfasst: östlichen Verfahrensge- Baum-Weißling bietes (oberer Muschel- kalk), deren Vormäntel RL BW V und Säume ZAK (-)

Kleiner Eisvogel RL BW V ZAK (-) Großer Perlmutterfalter RL BW V ZAK (-) Silberfleck-Perlmutterfalter RL BW 3 ZAK b(N)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG Planungshinweise - Sicherung und Entwicklung / Erweiterung stufiger, staudenreicher, sommerwarmer Säume (Zwergholunder-Fluren, saumnahe Distelfluren mit Wollkratzdistel, Nickender Distel u. a.), - Insbesondere Ausweisung und Ausgestaltung von stufigen, strukturrei- chen Übergängen von Waldmänteln, Feldgehölzen und Gebüsch- Vormänteln (Schlehen-Ligustergebüsch, auch Brombeer-Gebüsche) und mesophilen (Trifolion) bzw. xerophilen (Geranion) Saumfluren bzw. Grasfleckfluren zwischen Gebüschen durch Flächenbereitstel- lung, - Von Bedeutung ist die unmittelbare Verzahnung von Larvalhabitaten (Rosaceae, Lonicera xylosteum, Viola-Arten - insbes. Viola hirta, Viola odorata) und artenreichen Imaginalhabitaten als sommerwarme Kraut- staudenfluren bzw. versaumten Magerrasen.

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich auf die klassischen engma- schigen Feldhecken–Feldgehölz–Mosaike an Stufenrainen oder Lese- steinwällen der Gewanne Steinbühl, Deddenberg, Staudenrain, Steige, Schappelsbühl und Kaltenberg. Der zweite Maßnahmenschwerpunkt bezieht sich im Wesentlichen auf alle Waldsäume des westlichen Verfahrensgebietes. Von besonderer Bedeutung sind vor allem verwinkelte Wald-Offenland- Übergänge und vorgelagerte kleine Waldinseln in Dauergrünland im Be- reich der gesamten westlichen Peripherie des Verfahrensgebietes.

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Günstige Voraussetzungen für ein entsprechendes Biotopmanagement sind schmale Parzellenbänder zwischen Feldhecken und Stufenrainen insbesondere der Gewanne Steinbühl und Deddenberg.

Kalkmagerrasen allge- Im Bereich der Kalkmagerrasen wurden folgende wertbestimmende Arten mein erfasst: Magerrasen-Perlmutterfalter RL BW V ZAK b(N) Wachtelweizen-Scheckenfalter RL BW 3 ZAK b(N) Östlicher Scheckenfalter RL BW 3 ZAK b(N) Ehrenpreis-Scheckenfalter RL BW 3 ZAK b(N) Rundaugen-Mohrenfalter RL BW V ZAK (-) Rotbraunes Wiesenvögelchen RL BW 3 ZAK b(N) Zwerg-Bläuling RL BW V ZAK (-) Großer Sonnenröschen-Bläuling RL BW V ZAK (-) Himmelblauer Bläuling RL BW (-) ZAK b(N)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

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Planungshinweise 1. Magerrasen-Perlmutterfalter - Fundortsicherung (Versaumter Magerrasen mit Viola hirta als Futter- pflanze der Raupe), - Standortkontrolle (Monitoring), - Um fortschreitender Verstaudung und Verbuschung vorzubeugen, ist gezielte Rücknahme von Gehölzen und lokale Pflegemahd (Mäh- schnittgutbeseitigung) außerhalb der Entwicklung- und Flugzeit von Mai bis August, günstigstenfalls im Frühherbst, angezeigt. 2. Wachtelweizen-Scheckenfalter - Breites Maßnahmenspektrum zur Erhaltung und Vernetzung magerer Strukturen mit dünner Obergrasschicht (Magerrasen, Waldsäume, Wegränder, Böschungen), insbesondere Aushagerung durch Mehr- fachmahd (bis 3 Jahre) mit Abräumung , kein Mulchen!, eventuell O- berbodenabtragung. 3. Östlicher Scheckenfalter - Fundstellensicherung, - Erhaltung und Förderung von Frühstadien der Versaumung (Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium) als Futterpflanze der Raupe) von Ma- gerrasen, - Um fortschreitender Verstaudung und Verbuschung vorzubeugen, ist gezielte Rücknahme von Gehölzen und lokale Pflegemahd (Mäh- schnittgutbeseitigung, kein Mulchen) im 3 bis 5 Jahreszyklus außer- halb der Entwicklungs- und Flugzeit von Juli bis August, etwa ab Früh- herbst angezeigt. 4. Ehrenpreis-Scheckenfalter - Fundstellensicherung, - Erhaltung und Förderung von Frühstadien der Versaumung von Ma- gerrasen im Kontakt zu trockenen Magerwiesen (Verbund Larval- Imaginalhabitat), - Um fortschreitender Verstaudung und Verbuschung vorzubeugen, ist gezielte Rücknahme von Gehölzen und lokale Pflegemahd (Mäh- schnittgutbeseitigung) im 3 bis 5 Jahreszyklus außerhalb der Ent- wicklungs- und Flugzeit von Juni bis Juli, günstigstenfalls etwa ab Frühherbst angezeigt, - Extensivierungsprogramme (Pflegeverträge) für trockene Salbei- Glatthaferwiesen bzw. Salbei-Trespenwiesen (Erstmahd / Pflegemahd ab Ende Juli bis Anfang August, mit Mähgutbeseitigung, kein Mulchen!, vollständiger Verzicht auf Düngung). 5. Rundaugen-Mohrenfalter - Erhaltung und Förderung von Frühstadien der Versaumung von Ma- gerrasen, - Um fortschreitender Verstaudung und Verbuschung vorzubeugen, ist gezielte Rücknahme von Gehölzen und lokale Pflegemahd (Mäh- schnittgutbeseitigung, kein Mulchen!) im 3 bis 5 Jahreszyklus außer- halb der Entwicklungs- und Flugzeit von Mai bis Juni, günstigstenfalls im Frühherbst, angezeigt. 6. Rotbraunes Wiesenvögelchen - Innerhalb des Verfahrensgebietes Förderung von artenreichen

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Trespen-Magerwiesen als extensiv gepflegte Halbtrockenrasen (arten- reiche Salbei- Trespenwiesen, Esparsetten-Trespenwiesen), - Pflegemahd außerhalb der Entwicklungs- und Flugzeit (Juni bis Juli) günstigstenfalls ab Frühherbst, Mähgutbeseitigung, Verzicht auf Mul- chen 7. Großer Sonnenröschen –Bläuling - Innerhalb des Verfahrensgebietes Erhaltung Helianthemum-reicher Kalkmagerrasen des Offenlandes (Fundortsicherung) sowie Förderung von artenreichen Trespen-Magerwiesen mit sehr dünner Obergras- schicht und hohem Anteil von Polster / Teppichpflanzen als extensiv gepflegte Halbtrockenrasen (artenreiche Salbei-Trespenwiesen, Esparsetten-Trespenwiesen), - Pflegemahd außerhalb der Entwicklungs- und Flugzeit (Juni bis Au- gust) etwa ab Frühherbst, Mähgutbeseitigung, Verzicht auf Mulchen. 8. Zwerg-Bläuling - Innerhalb des Verfahrensgebietes Standortsicherung (lückige Mager- rasen mit Entwicklungsspielraum für Wundklee-Teppiche), eventuell Schaffung von Störstellen in Bereichen flachgründiger Standorte (ins- besondere Böschungen, auch Weg- und Straßenränder), - Ferner Förderung von artenreichen Trespen-Magerwiesen mit sehr dünner Obergrasschicht und hohem Anteil von Polster / Teppichpflan- zen als extensiv gepflegte Halbtrockenrasen (artenreiche Salbei- Trespenwiesen, Esparsetten-Trespenwiesen), - Pflegemahd außerhalb der Entwicklungs- und Flugzeit (Juni bis Au- gust) etwa ab Frühherbst. 9. Himmelblauer Bläuling - Innerhalb des Verfahrensgebietes Standortsicherung (lückige Mager- rasen mit Entwicklungsspielraum für Teppiche des Hufeisenklees) e- ventuell Schaffung von Störstellen in Bereichen flachgründiger Stand- orte (insbesondere Böschungen, auch Weg- und Straßenränder), - Ferner Förderung von artenreichen Trespen-Magerwiesen mit sehr dünner Obergrasschicht und hohem Anteil von Polster / Teppichpflan- zen als extensiv gepflegte Halbtrockenrasen (artenreiche Salbei- Trespenwiesen, Esparsetten-Trespenwiesen), - Pflegemahd außerhalb der Entwicklungs- und Flugzeit (Juni bis Au- gust) etwa ab Frühherbst.

Maßnahmenschwerpunkte Alle innerhalb des gesamten Verfahrensgebietes erfassten Kalkmagerra- sen-Fragmente, insbesondere die Gewanne Mähdenberg, Steinbühl, Staudenrain, Steige, Grafengrube / B 462, Eichwäldle und nördlich Affolter. Insbesondere im Bereich des östlichen Verfahrensgebietes wäre eine Ver- netzung der derzeit isolierten Magerrasen-Fragmente durch gezieltes Randstreifen-Management (Korrdidore, Bänder mit ausgehagerten Struk- turen z. B. durch Oberbodenabtragung, Mehrfachmahd, Abräumung an Wegrändern oder an Böschungen / Stufenrainen geboten.

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Nasswiesen, Waldfreie Im Bereich der Nasswiesen, waldfreien Sümpfe und feuchten Hochstau- Sümpfe, Feuchte Hoch- denfluren wurden folgende wertbestimmende Arten erfasst: staudenfluren Mädesüß-Perlmutterfalter

RL BW V ZAK (-) Baldrian-Scheckenfalter RL BW 3 ZAK b(N)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG Planungshinweise 1. Mädesüß-Perlmutterfalter - Fundortsicherung, - Insbesondere Förderung des Mosaiks von Feuchtbrachen und extensiv bewirtschafteten Calthion-Nasswiesen (Mädesüß, Großer Wiesenknopf als Nahrungspflanzen / Raupe bzw. Sumpf-Kratzdistel, Wiesenknöte- rich, auch Wiesen-Flockenblume als bevorzugte Nektarpflanzen des Falters), - Begünstigung früher Brachestadien mit stufiger Kraut-Staudenschicht. Vorbeugung homogener Mädesüß-Dominanzbestände sowie ausgeprägter Nitrophyten-Einwanderung (insbes. Große Brennnessel) durch alternierende Pflegemahden im 3 bis 5 Jahreszyklus. Begleitende Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopverbundplanung), - Erstmahd generell ab Mitte Juli, bei parzellenweise versetzten Mäh- terminen auch Anfang Juli, völliger Verzicht auf Dünger, - Biotopverbund und Korridorfunktion durch extensiv bewirtschaftete Feucht-Nasswiesenbänder entlang von Wiesengräben und Kleinbä- chen mit breiten artenreichen Hochstaudensäumen. 2. Baldrian-Scheckenfalter - Fundortsicherung, - Insbesondere Förderung des Mosaiks von Feuchtbrachen und extensiv bewirtschafteten, mageren Nasswiesen (Valeriana officinalis, Valeriana dioica als Nahrungspflanzen / Raupe bzw. Cirsium palustre in Feucht- gebieten als bevorzugte Nektarpflanze des Falters), - Begünstigung früher Brachestadien mit stufiger Kraut-Staudenschicht. Vorbeugung von Filipendula ulmaria-Dominanzbeständen sowie aus- geprägter Nitrophyten-Einwanderung (Urtica dioica) durch alternieren- de Pflegemahden im 3 bis 5 Jahreszyklus, - Begleitende Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopverbundplanung), - Erstmahd generell ab Mitte Juli, bei parzellenweise versetzten Mähterminen auch Anfang Juli, völliger Verzicht auf Dünger,

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terminen auch Anfang Juli, völliger Verzicht auf Dünger, - Generell Anstrebung magerer, kleinseggenreicher Nasswiesen (Carex panicea, Carex nigra) sowie Trauben-Trespen-reiche Nasswiesen mit hoher Stetigkeit von Valeriana dioica, - Biotopverbund und Korridorfunktion durch extensiv bewirtschaftete Feucht-Nasswiesenbänder entlang von Wiesengräben und Kleinbä- chen mit breiten artenreichen Hochstaudensäumen.

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich im Wesentlichen auf Feuchtbrachen und bachbegleitende Hochstaudenfluren im Eschachtal

(Schwammenrain, Zährenbrunnen, Eichhof, Frohnhof) sowie an Affol- tergraben, Heckenweiherbach, Haselbach, Steppengraben, Kimmichgra- ben, Aitenbach und deren zufließende Quellgräben und deren Verzahnun- gen zu feuchtem Dauergrünland. Das Mosaik von Feuchtwiesen und darin derzeit nur sporadisch einge- streuter Feuchtbrachen im Eschachtal sowie das gesamte Einzugsgebiet der speisenden Wiesenbäche und Quellgräben bietet sich für optimales Habitatmanagement im großräumigen Verbund an.

3.4.3 Heuschrecken

Die Aufnahmen der Heuschrecken können Karte D2 Fauna entnommen werden. Anlage 4 beinhaltet die Beschreibung der Isolationsquadrate so- wie eine tabellarische Auswertung der Aufnahmen.

Besonderheiten Zu vermerken ist ins Besondere die hohe Population der Sumpfschrecke sowie der Fund des Verkannten Grashüpfers.

Abundanzen Zusätzlich wurden Abundanzen folgender Arten ermittelt (bei insgesamt 30 Isolationsquadraten à 10 m x 10 m): Beißschrecken: 0,07 Ind. / 1 qm (211 Individuen / 3000 qm) Feldheuschrecken 0,5 Ind. / 1 qm (1347 Individuen / 3000 qm)

Auf eine Ausrichtung von Isolationsquadraten (10 m x 10 m) zur Aufnahme der Wanstschrecke wurden jedoch aufgrund des geringen Vorkommens innerhalb des Verfahrensgebietes während der Fortpflanzungsperiode 2010 verzichtet. Somit konnte keine Abundanz ermittelt werden. Es konn- ten insgesamt nur 3 Individuen erfasst werden.

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Dauergrünland (Frisch, Im Bereich des Dauergrünlands wurden folgende wertbestimmende Arten feucht, trocken) erfasst: Wanstschrecke RL BW 3 ZAK b (LB) Feldgrille RL BW V ZAK (-) Wiesengrashüpfer RL BW V ZAK (-)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG Planungshinweise Gezielte Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopver- bundplanung) mit folgendem Bewirtschaftungsregime: - Kleinparzellig versetzte Mähtermine frühestens ab Mitte Juli. Bei groß- flächig zusammenhängenden Extensivierungsmaßnahmen ist auch ei- ne Staffelung der Mähtermine in kleinen Parzellen ab Anfang Juni möglich (da nur terrestrischer Standortwechsel bei allen drei Arten), - Einschränkung auf zweimalige - höchstens dreimalige Mahd im Jahr, - Als zielorientiertes Düngeregime wäre Festmist in zunächst sehr gerin- gen - später mittleren Gaben – geeignet, um die FFH-Mähwiesen von Wertstufe C auf B aufzuwerten. Grundsätzlicher Verzicht auf Flüssig- düngung (Gülle, Jauche) - Beeinträchtigung der Eier und Larven. Verbundsicherung / Neuausrichtung der Korridorfunktion: - Magere, extensiv gepflegte Straßen-Wegböschungen bzw. Randstrei- fen, Einsatz von Balkenmäher, grundsätzlich Verzicht auf Saugmäher (Feldgrille), - Extensiv bewirtschaftete Grünlandbänder entlang von Wirtschaftswe- gen und Straßen (Wanstschrecke, Wiesengrashüpfer), - Eingeerdete oder zumindest nicht versiegelte Passagen in Bereichen von Unterführungen.

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte beziehen sich insbesondere auf großflächig zusammenhängende Dauergrünlandgebiete des Eschachtals zwischen

Steppengraben, Frohnhof, Eichwäldle, Affoltergraben, Zährenbrunnen, Schwammenrain und angrenzend die Bärenwiesen (östlich der K 5547). Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den Bereichen Eichhof, Höfen, Hecken- weiherbach und Haselbach des westlichen Verfahrensgebietes. Grundsätzlich sind die ausgewiesenen FFH-Gebiete parallel zur Eschach in diese Programme mit einzubeziehen, um den Zustand der FFH-

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Mähwiesen zu sichern und ggf. zu verbessern. Bezüglich wärmeliebender Arten wie die Feldgrille sind kleinflächige Standorte trockener Salbei-Glatthaferwiesen bzw. Salbei-Glatthafer- Trespen-Wiesen des östlichen Verfahrensgebietes (Gewanne Steinbühl, Staudenrain und Steige) grundsätzlich einzubeziehen.

Brachen (feucht, frisch, Im Bereich der feuchten, frischen und trockenen Brachen wurde folgende trocken) wertbestimmende Art erfasst: Kleine Goldschrecke RL BW V ZAK (-)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG Planungshinweise - Innerhalb des Verfahrensgebietes ist die Art ausschließlich Siedler früher Brachestadien mit nicht zu dichter, vertikal strukturierter Vegeta- tion ohne Bindung an bestimmte Feuchtegrade im Kontakt zu Exten- sivgrünland, - Erhaltung und Förderung von Frühstadien der Brachebildung durch gezielte Rücknahme von Gehölzen und lokale, alternierende Pflege- mahd (Mähschnittgutbeseitigung, kein Mulchen, Einsatz von Balken- mäher) zumeist nur kleinflächig, im 3 bis 5 Jahreszyklus, günstigsten- falls im Vollherbst, - Begünstigung der Korridorfunktion durch Aushagerung nitrophytischer Böschungen (Mehrfachmahd, Oberbodenabtragung).

Maßnahmenschwerpunkte Alle innerhalb des gesamten Verfahrensgebietes erfassten Kalkmagerra- sen-Fragmente und Feuchtbrachen, insbesondere der Gewanne Stein-

bühl, Staudenrain, Steige, Grafengrube / B 462, Schwammenrain, Zähren- brunnen, Affolter, Eichhof / Hinterburg, Frohnhof sowie teilweise die brei- ten Feuchtbrachebänder am Affoltergraben und Steppengraben. Eine Aushagerung nitrophytischer Böschungen ist im gesamten Verfah- rensgebiet insbesondere jedoch östlich (Gewanne Steinbühl, Deddenberg, Steige, Kaltenberg und Schappelsbühl) angezeigt.

Kalkmagerrasen Im Bereich der Kalkmagerrasen wurden folgende wertbestimmende Arten erfasst:

Zweifarbige Beißschrecke RL BW V ZAK (-) Zweipunkt-Dornschrecke RL BW 3 ZAK b(N)

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Verkannter Grashüpfer RL BW 3 ZAK b(N)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG Planungshinweise 1. Zweifarbige Beißschrecke - Innerhalb des Verfahrensgebietes ist die Art ausschließlich Siedler früher Brachestadien von Kalkmagerrasen mit nicht zu dichter, vertikal strukturierter Vegetation, - Erhaltung und Förderung von Frühstadien der Brachebildung durch gezielte Rücknahme von Gehölzen und lokale, alternierende Pflege- mahd (Mähschnittgutbeseitigung, kein Mulchen, Einsatz von Balken- mäher) zumeist nur kleinflächgig im 3 bis 5 Jahreszyklus, günstigsten- falls im Vollherbst, - Begünstigung der Korridorfunktion durch Aushagerung nitrophytischer Böschungen (Mehrfachmahd, Oberbodenabtragung).

2. Zweipunkt-Dornschrecke / Verkannter Grashüpfer - Neuschaffung magerer Randstreifen auf flachgründigen Standorten mit lückiger Vegetation im östlichen Verfahrensgebiet (Wegränder, Weg- Staßenböschungen), - Einrichtung von Lesesteinwällen mit vorgelagerten Kalkschuttflächern und Rohbodenauflagen in südlicher Exposition, - Besonders geeignet sind im östlichen Verfahrensgebiet ehemalige Entnahmestellen (derzeit größtenteils verfüllt) für gezielte Maßnahmen zur großflächigen Oberbodenabtragung und Freilegung von Rohbo- denstandorten bzw. felsigen Standorten.

Maßnahmenschwerpunkte Alle innerhalb des gesamten Verfahrensgebietes erfassten Kalkmagerra- sen-Fragmente, insbesondere die Gewanne Mähdenberg / Steinbühl,

Staudenrain, Steige, Grafengrube / B 462, Eichwäldle und nördlich Affolter. Insbesondere im Bereich des östlichen Verfahrensgebietes wäre eine Ver- netzung der derzeit isolierten Magerrasen-Fragmente durch gezieltes Randstreifen-Management (Korrdidore, Bänder mit ausgehagerten Struk- turen, z. B. durch Oberbodenabtragung / Mehrfachmahd / Abräumung - kein Mulchen!) an Wegrändern oder an Böschungen / Stufenrainen gebo- ten. Optimale Bedingungen zur Entwicklung und Neugestaltung von Habitaten xerophiler Heuschreckenarten finden sich in Bereichen ehemaliger Ent- nahmestellen der Gewanne Steinbühl und Stauden (Verzicht auf Verfül- lung, erneute Freilegung von Fels, Rohboden, Rücknahme von Gehölzen).

Nasswiesen, Großseg- Im Bereich der Nasswiesen, Großseggenriede und waldfreie Sümpfe wur- genriede und waldfreie den folgende wertbestimmende Arten erfasst:

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Sümpfe Sumpfschrecke

RL BW 2 ZAK b(LB) Sumpfgrashüpfer RL BW 3 ZAK b (N)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG Planungshinweise Gezielte Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopver- bundplanung) in Bereichen von Feucht-Nasswiesen mit folgendem Bewirt- schaftungsregime: - Kleinparzellig mosaikartig versetzte Mähtermine frühestens ab Mitte Juli. Bei großflächig zusammenhängenden Extensivierungsmaßnah- men ist auch eine parzellenweise Staffelung der Mähtermine in kleinen Parzellen ab Anfang Juni möglich (da nur terrestrischer Standortwech- sel bei allen drei Arten), - Einschränkung auf zweimalige - höchstens dreimalige Mahd im Jahr, - Grundsätzlicher Düngeverzicht, - Verbundförderung zwischen feuchtem bis nassem Extensivgrünland und Feuchtbrachebändern als breite Randstreifen entlang von Vorflut- gräben und Wiesenbächen (mind. 5 m beidseitig) sowie Aussparung bachbegleitender Hochstaudenfluren und Röhricht von der Nutzung bzw. Beschränkung auf punktuelle, wechselseitige, alternierende Mahd mit Mähgutbeseitigung (Verzicht auf Mulchen), - Grundsätzlicher Verzicht auf Entwässerungen und Grabenräumungen (insbesondere Sumpfschrecke).

Maßnahmenschwerpunkte Entwicklungsschwerpunkte überwiegend im Eschachtal, insbesondere den Gewannen Schwammenrain, Affoltergraben, Zährenbrunnen, Eichhof -

Hinterburg, Frohnhof und Steppengraben. Im Bereich waldfreier Sümpfe sowie des kleinseggenreichen Nass- wiesenmosaiks am Frohnhof im Überflutungsraum der Eschach könnte sich derzeit die individuenreichste Population der Sumpf- schrecke des Landkreises Rottweil befinden.

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3.4.4 Laufkäfer

Da für den westlichen Verfahrensabschnitt die Artengruppen Tagfalter, Heuschrecken und Libellen als Indikatoren ein umfassendes Bild der öko- logischen Wertigkeit der dortigen Teillandschaften widerspiegeln, be- schränkte sich die Erfassung der Laufkäfer auf das von Feldfruchtkulturen dominierte östlich Verfahrensgebiet. In Karte D2 – Fauna wurden nur die vier wertbestimmenden Arten einge- zeichnet (Körnerwanze, Feingestreifter Laufkäfer, Gewölbter Laufkäfer und Kleiner Grablaufkäfer). Die exakten Ergebnisse können der tabellarischen Auswertung in Anlage 5 entnommen werden. Diese beinhaltet auch die Beschreibung der Fallenfelder.

Besonderheiten Bei der Erfassung der Laufkäfer sind im Besonderen das Vorkommen vom Gewölbten Laufkäfer (Carabus convexus) und Sumpf-Grabläufer (Pterosti- chus minor) zu erwähnen.

Kleinräumiges Mosaik Im Bereich der kleinräumigen Mosaike von Feldhecken, Feldgehölzen, von Feldhecken, Feldge- Grünlandparzellen, Magerrasen-Fragmenten und Feldfruchtanbau wurden hölzen, Grünlandparzel- alle Laufkäferarten erfasst. Insbesondere sind folgende wertbestimmende len, Magerrasen- Arten zu erwähnen: Fragmenten und Feld- Körnerwanze fruchtanbau RL BW V

RL BRD V ZAK (-) Feingestreifter Laufkäfer RL BW (-) RL BRD V ZAK (-) Gewölbter Laufkäfer RL BW 3 RL BRD 3 ZAK b(N) Kleiner Grabläufer (nur Wassersee) RL BW V RL BRD (-) ZAK (-)

RL BW / RL BRD = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geographischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

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Von insgesamt 38 nachgewiesenen Arten sind 20 Arten der halboffenen Kulturlandschaft zuzuordnen. Diese Arten finden ihren primären Habitat- verbund im Bereich des Heckengäus des Oberen Muschelkalks östlich von Dunningen (Steinbühl / Deddenberg / Staudenrain / Steige). Die Ansprüch der Arten gliedern sich wie folgt auf:

Eurytope Arten (mit ü- Hiervon erreichen der Behaarter Schnellkäfer mit 653 Exemplaren sowie berwiegend ubiquitärem die Körnerwanze mit 233 Exemplaren innerhalb des Erfassungsraumes Anspruch) hohe Abundanzen. Körnerwanze, Feingestreifter Laufkäfer, Goldlaufkäfer bzw. einige kleine Arten wie Buntfarbener Putzläufer (Platynis dorsalis) und Ähnlicher Putz- läufer (Platynis assimilis) als Arten der halboffenen Landschaft spiegeln das Mosaik von Feldhecken, Feldgehölzen, Böschungen, Stufenrainen, Lesesteinwällen und Streuobst des östlichen Verfahrensgebietes wider. Außerdem wurden eurytope Arten mit unterschiedlicher Präverenz zu fol- genden Feuchte- und Deckungsgraden erfasst: - Eurytop – xerophil mit 4 Arten (bevorzugt Halbtrockenrasen, trockene magere Böschungen), - Eurytop – hygrophil mit 10 Arten (bevorzugt Fallenfeld 1 – Wassersee), - Eurytop – sylvicol mit 8 Arten (bevorzugt Waldhecken, Hecken – Feld- gehölz – Streuobst – Verbund).

Xerophile Arten ( Bindung Ausschließlich thermophil - xerophile Arten wurden mit dem Gewölbter an trockene Standorte) Laufkäfer und Rotbeiniger Schnellkäfer nur vereinzelt bzw. in wenigen Exemplaren in Bereichen der nur kleinflächig, spärlich streuenden Kalk- magerrasen oder magerer Böschungen mit teils lückiger Vegetation regist- riert.

Hygrophile Arten (Bin- Als Art mit ausgeprägter Bindung an feuchte bis nasse Standorte wurde dung an feuchte bis nas- der Kleiner Grabläufer (Einzelfund) im Bereich des Wassersees als wohl se Standorte isoliertes Vorkommen registriert. Es ist anzunehmen, dass diese Art im westlichen Verfahrensgebiet (Nass-Feuchtwiesen, Eschachtal, bachbeglei- tende Feuchtbrachenbänder) noch verbreitet ist.

Sylvicole Arten (Waldar- Als einzig typische Waldart, welche häufig unter Steinen und Bruchholz zu ten finden ist, wurde der Blauschwarzer Ahlenläufer im engeren Umfeld des Deddenbergs (durchgewachsene Haselhecken, überschattete Lesestein- wälle) mit insgesamt 81 Exemplaren in relativ hoher Abundanz registriert.

Planungshinweise Hieraus lassen sich folgende Maßnahmen zur Aufwertung des Habitatver- bundes bzw. zur Populationsstabilisierung ableiten:

Im Bereich der struktur- Insbesondere im Bereich der Gewanne Hart, Föhrlesäcker, Teich. armen Feldfruchtkulturen - Entscheidende Reduktion oder vollständiger Verzicht auf Pestizidein- satz, - Zumindest zeitweise Reduktion der Bodendüngung (starke Reduktion oder Aussetzung in den ersten drei Jahren), - Enger, variierender Fruchtwechsel, - Randstreifensicherung in Bereichen der offenen Feldflur (mind. 5 m Breite) mit Rotationsbrache oder dauerhafter Buntbrachenentwicklung, - Je nach Standort Aushagerung bestehender Randstreifen, insbeson- dere auch nitrophytenreicher Böschungen (Mehrfachmahd in den ers-

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ten Jahren, bei Flachgründigkeit Oberbodenabtragung) – insbesondere der Gewölbte Laufkäfer, - Begleitendes Monitoring mit Aus- und Bewertung des Entwicklungsver- laufs über mehrere Jahre.

In Umfeld strukturreicher Insbesondere im Bereich der Gewanne Steinbühl, Deddenberg, Steige, Feldhecken-Feldgehölz - Kaltenberg und Schappelsbühl Mosaike - Abschnittsweiser Rückschnitt überalterter, durchgewachsener Hasel- hecken. Förderung eines stufigen Mosaiks niederwüchsiger, mittel ho- her Pioniersträucher (Prunus, Rosa, Crataegus, Berberis u.a.) in unmit- telbarer Verzahnung von Waldheckenabschnitten (Corylus, Acer cam- pestre) einerseits sowie vollständig freiliegender Lesesteinwälle ander- seits, - Ausweisung breiter Übergänge an Waldrändern bzw. Förderung flä- chenhafter Pioniergebüsche und gegliederter Strauch-Vormäntel in Verzahnung zu mesophytischen Saumfluren vorzugsweise im Kontakt zu Extensivgrünland. (Gezielte punktuelle Ergänzungspflanzung mit naturraum- und standorttypischen Straucharten), - Umwandlung schmaler Feldfruchtparzellen zwischen engmaschigen Feldheckenmosaiken in Extensivgrünland, Rotationsbrachen oder Le- guminosen-Mischsaaten. Denkbar wären auch Wildsamenmischungen zur Förderung von regenerativer Energie (Biogas). Dies wird als Kom- ponente der Biodiversität im Bodenseegebiet erprobt und durch Moni- toring (Avifauna, Entomofauna) begleitet, - Neuanlage offener Lesesteinwälle mit Kalkschuttfächer und Rohbo- denauflage (xerophile Arten einerseits, allgemeine Deckungsmöglich- keiten anderseits), - Gleichzeitige Sicherung überschatteter Lesesteinwälle (Haselhecken) als Habitatsttrukturen überwiegend sylvicoler Arten wie Blauschwarzer Ahlenläufer und Großer Breitkäfer.

In Bereichen bestehender Insbesondere im Bereich der Gewanne Steinbühl, Staudenrain, Grafen- Magerrasen- und Grün- grube, Steige, Schappelsbühl und Bärenwiesen landparzellen Durch gezielte Randsteifenprogramme auf flachgründigen Standorten, eventuell mit Oberbodenabtragung, kann die derzeit ausgeprägte Verinse- lung magerer Standorte zumindest abgemildert werden. Siehe im Wesentlichen unter Avifauna, Tagfalter und Heuschrecken die hierbei aufgeführten Vorschläge sind auch im Bezug auf die Stabilisierung von Laufkäferpopulationen kompatibel.

Im Bereich des Wasser- Grünlandextensivierung als Puffer gegen derzeit verstärkten Stickstoffein- sees trag.

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3.4.5 Amphibien

Datenbasis Im Rahmen der Habitatstrukturkartierung und Tierökologischen Voruntersu- TÖV / Sondergutachten chung (TÖV) zur Flurbereinigung Dunningen (ZINKE 22.05.2009) wurden die Amphibien- und Reptilienarten hinsichtlich ihrer Vorkommen bzw. Vorkom- menswahrscheinlichkeit im Verfahrensgebiet eingestuft. Nachweise innerhalb des Verfahrensgebietes existieren demnach für die Zauneidechse (Naturraumart gemäß ZAK BW), den Grasfrosch, die Erdkröte sowie den Berg- und Teichmolch. Quantitative Werte hinsichtlich Artvor- kommen liegen für das Jahr 2002 in Form des Faunistischen Sondergutach- tens zur UVS B 462 (ZINKE 2002) an Laichgewässern sowie für die Migration entlang von Straßen vor. Auf der Grundlage der dort ermittelten Wander- schwerpunkte wurden entsprechend den Angaben im Landschaftspflegeri- schen Begleitplan zum Neubau der B 462 (JOSWIAK 2004) im Rahmen eines Amphibiengutachtens im Jahr 2005 nochmals die drei festgestellten Wan- derschwerpunkte mit Fangzäunen quantitativ untersucht. Vorkommen der Gelbbauchunke, des Kammmolchs (beide Landesart Grup- pe B), der Ringelnatter und der Schlingnatter (beide Naturraumart) wurden in der TÖV innerhalb des Verfahrensgebietes aufgrund der allgemeinen Verbreitung der Art und den anzutreffenden Habitatstrukturen als wahr- scheinlich eingestuft, Nachweise existieren jedoch nicht. Das Vorkommen der Zielarten Kreuzkröte, Laubfrosch und Feuersalamander wurde innerhalb des Verfahrensgebietes im Rahmen der TÖV aufgrund feh- lender Habitatstrukturen als unwahrscheinlich eingestuft.

Fangzaunergebnisse Im Umfeld des Wassersees liegen für den dortigen, vom NABU betreuten NABU Fangzaun Ergebnisse hinsichtlich der Amphibienwanderung für den Zeit- raum von 2005-2010 vor (www.amphibienschutzzaun.de, Abfrage vom 10.01.2011 und persönliche Mitteilung von Roland Fischinger). In sämtlichen Untersuchungsjahren wurden hier Erdkröten, Berg- und Teichmolche ange- troffen, zusätzlich im Jahr 2008 auch Grasfrösche. Im Jahr 2005 wurde zu- dem ein Individuum der Kreuzkröte (Landesart Gruppe B) nachgewiesen.

Zielarten ZAK BW Im Bereich des Verfahrensgebietes konnten im Rahmen der durchgeführten Amphibienerfassung keine Vorkommen von Zielarten gemäß dem ZAK BW aus der Gruppe der Amphibien nachgewiesen werden. Da aus dem Umfeld des Verfahrensgebietes und aus historischen Angaben Nachweise für ein- zelne Zielarten vorliegen, kann jedoch trotz der im Jahr 2010 gewonnenen Erfassungsergebnisse, ein Vorkommen einzelner Zielarten aus der Gruppe der Amphibien nicht vollständig und abschließend ausgeschlossen werden. Dies trifft (auch unter Berücksichtigung der Einschätzung in der TÖV und den Ergebnissen des vom NABU betreuten Fangzauns) speziell für die fol- genden Arten zu:

Gelbbauchunke Trotz Absuchen und Verhören geeigneter Laichgewässer (z.B. wasserfüh- rende Radspuren und sonstige temporäre Klein- bis Kleinstgewässer im oder im Umfeld von Waldbereichen) konnte im Rahmen der Amphibienerhebung 2010 die Gelbbauchunke nicht nachgewiesen werden. Da die Gelbbauchun- ke vergleichsweise leise ruft und farblich sehr gut an ihre Umgebung ange- passt ist, kann eine flächendeckende Erfassung allerdings ohne extrem er- höhten Kartierungsaufwand letztlich nicht erreicht werden. Vorkommen sind südöstlich und nördlich (Messtischblätter Rottweil und Oberdorf) des Verfah- rensgebiets bekannt. Da Gelbbauchunken vergleichsweise alt werden und als Pionierart wechselnde temporäre Kleinstgewässer besiedeln können oder auch neu angelegte Amphibien-Laichgewässer nutzen können, ist letzt- lich ein Vorkommen einzelner Individuen in geeigneten Habitatbereichen

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auch für das Verfahrensgebiet nicht abschließend auszuschließen.

Kammmolch Der Kammmolch konnte in den untersuchten Gewässern 2010 nicht nach- gewiesen werden. Das nächste ehemalige Vorkommen des Kammmolches (bis 1989) dürfte entsprechend den Angaben in der TÖV der Waldlichtung "Burschachen" bei Hardt zuzuordnen sein. Ein Vorkommen im Verfahrens- gebiet wird aktuell insgesamt als vergleichsweise unwahrscheinlich erachtet obgleich prinzipiell eine Besiedelung von Amphibienteichen mit geeigneten Habitateigenschaften möglich wäre.

Kreuzkröte Der einzige Nachweis der Kreuzkröte (ein Individuum) im Verfahrensgebiet stammt aus dem Jahr 2005 im Umfeld des Wassersees an dem vom NABU betreuten Fangzaun. Im Rahmen der Amphibienerhebung 2010 und den Beibeobachtungen konnte kein Nachweis erbracht werden. Die Kreuzkröte benötigt als Pionierart ähnlich wie die Gelbbauchunke (allerdings ohne enge Anbindung an Waldbereiche) fischfreie Kleinstgewässer oder größere Ge- wässer mit ausgeprägter Flachwasserzone. Aktuell wird ein Vorkommen der Art im Verfahrensgebiet nicht als wahrscheinlich eingeschätzt, ein Vorkom- men einzelner Individuen kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Sonstige Amphibienarten Im Rahmen der Amphibienerfassung im Jahr 2010 konnten Vorkommen der (keine Zielarten) Erdkröte, des Grasfroschs, des Berg- und des Teichmolchs für das Verfah- rensgebiet nachgewiesen werden. Die Ergebnisse sind im Folgenden für diese vier Arten dargestellt und zudem aus Anlage 6 ersichtlich.

Grasfrosch Im Rahmen der Amphibienerfassung 2010 konnte hinsichtlich des Gras- froschs ein deutlicher Verbreitungsschwerpunkt südlich von Dunningen fest- gestellt werden. Die individuenreichste Laichgemeinschaft (ca. 750 adulte Tiere) wurde in dem vor wenigen Jahren neu angelegten Teich im südlichen Teil des Gewanns Mühlwiese, westlich an die Eschach angrenzend (und einen Zufluss in diese besitzt), angetroffen. Ebenfalls eine große Laichge- meinschaft (ca. 300 adulte Tiere) wurde in den östlich an den Angelteich angrenzenden, künstlich geschaffenen Tümpeln im Gewann Bärenwiese nachgewiesen. Kleinere Laichgemeinschaften wurden an den Gewässern in den Gewannen Stollenwiesen und Kunzenwiesen (ebenfalls im direkten Umfeld der Eschach) westlich von Dunningen nachgewiesen. Insgesamt konnten adulte Grasfrösche oder Laichballen auch an allen weiteren unter- suchten Gewässern nachgewiesen werden, allerdings in deutlich geringeren Umfang, was auch im Einklang mit den Ergebnissen der 2002 und 2005 durchgeführten Amphibienerhebungen ist.

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Abbildung 14: Vorkommen des Grasfrosches Die Sommeraktionsräume des Grasfroschs befinden sich zumeist im Umfeld von 400-800 m von den Laichgewässern und müssen sich durch Struktur- reichtum, Bodenvegetation und Feuchtigkeit auszeichnen. Aufgrund der Habitatansprüche des Grasfroschs sind somit als Sommeraktionsräume vor allem möglichst extensiv bewirtschaftete Grünlandbereiche, Hochstaudenflu- ren, Auwaldbereiche und Schlagfluren im Umfeld der Eschach südlich und westlich von Dunningen von besonderer Bedeutung für die lokale Population des Grasfroschs. Die Überwinterung des Grasfroschs findet überwiegend am Grunde sauer- stoffreicher Gewässer statt, daher ist davon auszugehen, dass neben einer Überwinterung im Bodenschlamm der Laichgewässer vor allem eine Über- winterung in der Eschach stattfindet. Allerdings werden vom Grasfrosch auch terrestrische Strukturen wie Steine, Stubben, Laubhaufen und Höhlen zur Überwinterung genutzt.

Erdkröte Hinsichtlich der Erdkröte lassen sich im Verfahrengebiet zwei verschiedene Verbreitungsbereiche unterscheiden. Zum einen legt die Amphibienuntersu- chung aus dem Jahr 2005 die Vermutung nahe, dass der Wassersee nord- östlich von Dunningen ein wichtiges Laichgewässer darstellt (Nachweis meh- rerer Hundert adulter Tiere im Jahr 2005). Zum anderen sind auch die übri- gen, überwiegend westlich und südlich von Dunningen vorhandenen Stillge- wässer als Laichgewässer für die Erdkröte von Bedeutung. Hinsichtlich des Wassersees lassen die am dortigen Fangzaun entlang der K 5563 (L 420) gewonnen Daten aus den Jahren 2002 und 2005-2010 die Aussage zu, dass es sich bei diesem Bereich um einen wichtigen Wande- rungskorridor der Erdkröte handelt (jährlich stark schwankende Werte zwi- schen 100 und 1100 Individuen, 2010: 302 Individuen). Die aktuelle Bedeu- tung des Wassersees als Laichgewässer ist nicht abschließend geklärt, da im Jahr 2010 keine Laichschnüre oder adulte Individuen nachgewiesen wer- den konnten. Auch im Jahr 2005 wurden keine Nachweise von Laichschnü- ren erbracht, bei Untersuchungen im Jahr 2002 wurden lediglich 2 Laich- schnüre angetroffen. Möglichweise haben sich die Laichbedingungen durch zunehmende Verlandung in den letzten 10 Jahren gegenüber der Vergan- genheit erheblich verschlechtert.

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Nachweise der Erdkröte (adulte Tiere und Laichschnüre) erfolgten 2010 schwerpunktmäßig im Angelteich im Gewann Bärenwiese, im Angelteich Weidenwiese und im Teich im Gewann Mühlwiese. Ein Schwerpunktvor- kommen der Amphibienuntersuchung 2005 lag im Teich im Gewann Mül- lersteich (Nachweis von 300 adulten Tieren und 250 Laichschnüren), Nach- weise wurden auch 2010 und 2002 erbracht, allerdings nur in deutlich gerin- gerem Umfang. Weitere Nachweise erfolgten sowohl 2010 als auch 2002 im Angelteich im Gewann Heckenweiher und in den Tümpeln im Gewann Unte- re Bergstücke. In geringerem Umfang (Laichschnüre oder adulte Individuen) erfolgten 2010 ferner Nachweise im Teich im Gewann Stollenwiese, im Tümpel im Gewann Kunzenwiese und im Bereich des Tümpels an der Versi- ckerungsmulde an der Junghansstraße und an Kleinstgewässern im Berg- wald. 2005 wurden zudem im Teich im Gewann Kimmichwald 30 Laich- schnüre nachgewiesen.

Abbildung 15: Vorkommen der Erdkröte Als Sommeraktionsräume werden von der Erdkröte Waldbestände und halb- offene Landschaften mit Hecken und Feldgehölzen bevorzugt. Im Umfeld des Wassersees befinden sich geeignete Lebensräume etwa 500-1000 m östlich, südlich und nördlich im Bereich der Hecken und Gehölzbestände in den Gewannen Ungerhalde, Deddenberg, Heiligen Ziel, Kapf, Schwammen- rain und Steinbühl. Die Sommeraktionsräume der übrigen Erdkrötenbestän- de im Verfahrensgebiet befinden sich vermutlich im Bereich der jeweils an die Laichgewässer angrenzenden Waldbestände in 500-1500 m (unter Um- ständen auch bis zu 3 km) Entfernung zu den jeweiligen Gewässern. Im Rahmen der Herbstwanderung findet bereits eine Annäherung an die Laich- gewässer in so genannte „Warteräume“, bevorzugt innerhalb des Waldbe- standes, statt. Die Überwinterung findet in Nagerhöhlen, Erdspalten sowie unter Wurzeln, Holzstapeln, Steinhaufen oder Laubstreu statt, wobei sich die Tiere bis zu 80 cm tief in den Boden eingraben können.

Bergmolch Der Bergmolch (adulte Tiere) wurde 2010 schwerpunktmäßig zum einen an den Tümpeln im Gewann Bärenwiese, am Angelteich Weidenwiese und am Teich im Gewann Mühlwiese nachgewiesen, zum anderen in den Tümpeln im Gewann Untere Bergstücke (2002 zudem 6 adulte Tiere). Auch an Kleinstgewässern im Bergwald sowie am Teich im Gewann Stollenwiese

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wurden 2010 Bergmolche angetroffen. Für den Wassersee liegen Nachweise von mehreren hundert adulten Indivi- duen aus dem Jahr 2005 vor, zudem wurden in den Jahren 2005-2010 an einem Fangzaun entlang der angrenzenden K 5563 (L 420) jährlich schwan- kend zwischen 200 und 3300 Bergmolche nachgewiesen, im Jahr 2010 wa- ren es 219 Individuen. 2002 wurden dort keine wandernden Bergmolche nachgewiesen.

Abbildung 16: Vorkommen Bergmolch Als Landlebensräume dienen Bergmolchen überwiegend reich strukturierte Bereiche mit Gebüschen und Hochstaudenfluren oder feuchte Senken mit dichter Kraut und Grasschicht sowie Nasswiesen. Insgesamt zeigt der Berg- molch zudem eine starke Bindung an (Laub-)Wald. Der Aktionsraum zwischen Laichgewässer und Jahreslebensraum beträgt meist etwa 400 m. Die Überwinterung des Bergmolches erfolgt überwiegend an Land im nähe- ren Umfeld des Laichgewässers in Steinhaufen, Blockhalden, Mauerritzen, Ansammlungen von Falllaub und Totholz sowie Fuchs- und Dachsbauten und gelegentlich in Kellergewölben. Ein Teil der Bergmolche verbringt den Winter allerdings auch in Gewässern. Im Verfahrensgebiet ist davon auszu- gehen, dass ein Teil des Bergmolchbestandes des Wassersees direkt den am Ufer befindlichen Gehölzbestand sowie das Gewässer zur Überwinte- rung nutzt. Die Ergebnisse des angrenzenden Fangzauns belegen jedoch, dass ein erheblicher Anteil des Bestandes Strukturen östlich der K 5563, vermutlich im Bereich der Gewanne Ungerhalde, Deddenberg, Harlander- teich und Steingen, möglicherweise auch Heiligen Ziel / Kapf zur Überwinte- rung nutzt. Bei den übrigen Bergmolchbeständen im Verfahrensgebiet ist davon auszugehen, dass geeignete Strukturen, die sich jeweils im näheren direkten Umfeld der Laichgewässer befinden, zur Überwinterung genutzt werden. Im Fall des Bestandes im Gewann Bärenwiese ist denkbar, dass auch Strukturen nördlich der K 5547 zur Überwinterung genutzt werden.

Teichmolch Der größte Bestand des Teichmolches im Verfahrensgebiet ist entsprechend den an Fangzäunen in den Jahren 2005-2009 gewonnenen Ergebnissen am Wassersee anzutreffen. Hier wurden jährlich stark schwankend zwischen 200 und 1200 Individuen am Zaun nachgewiesen, im Jahr 2010 waren es 173 Individuen. Im Jahr 2002 und 2010 wurden zudem Teichmolche in den Tümpeln im Gewann Untere Bergstücke nachgewiesen, allerdings jeweils

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nur im Unfang von wenigen Individuen. Ähnlich wie beim Bergmolch sind die Überwinterungsplätze der Teichmolche zumeist im näheren Umfeld der Laichgewässer bis etwa 400 m entfernt. Zur Überwinterung werden beispielsweise Steinhaufen, verlassene Ameisenbau- ten oder Nagerbaue, lockere Böden und Teichschlamm sowie Baumstümpfe genutzt. Für die Bestände des Teichmolches am Wassersee ist aufgrund der Ergebnisse am Fangzaun davon auszugehen, dass nur ein Teil des Bestan- des direkt im Umfeld des Sees überwintert, während ein erheblicher Anteil der Population ähnlich wie der Bergmolch auch Strukturen in den östlich der K 5563 gelegenen Gewanne zur Überwinterung nutzt.

Bewertung Amphibien Folgende der im Verfahrensgebiet vorhandenen Amphibienvorkommen sind von regionaler Bedeutung: - Erdkröte, Berg- und Teichmolch am Wassersee. - Grasfrosch im Gewann Bärenwiese und Mühlwiese Die übrigen Amphibienvorkommen sind lediglich von lokaler Bedeutung.

Maßnahmenvorschläge Zum Schutz der im Verfahrensgebiet vorhandenen Amphibienvorkommen ist die Umsetzung folgender Maßnahmen geeignet: - Schutz der vorhandenen Gewässer vor Einträgen, Verfüllung, Fischbe- satz und Nährstoffanreicherung, - Anlage weiterer Laichgewässer im Biotopverbund mit den bestehenden Gewässern (vor allem entlang der Eschach, möglicherweise auch nörd- lich des Wassersees), - Zulassen und Förderung natürlicher Dynamik an den vorhandenen Fließ- gewässern, - Erhöhung des Grünlandanteils und Extensivierung der Grünlandbewirt- schaftung im Umfeld der bekannten Laichgewässer des Grasfroschs. Priorität besitzen hierbei generell die Bereiche im Umfeld der Eschach sowie in den Gewannen Bärenwiese, Schwammenrain, Weidenwiesen und Mühlwiesen südlich von Dunningen, sowie Stollenwiesen / Kunzen- wiesen westlich von Dunningen, - Anlage von (linearen) Gebüsch- und Saumstrukturen im Umfeld der be- kannten Laichgewässer des Grasfroschs sowie des Berg- und Teich- molchs. Neben den bereits in der vorherigen Maßnahme genannten Ge- wannen betrifft dies speziell das Gewann Untere Bergstücke sowie das Gewann Wassersee, - Erhöhung des Strukturreichtums im Umfeld der bekannten Laichgewäs- ser des Grasfroschs, Berg- und Teichmolches durch Anlage von Lese- steinhaufen, Totholz- oder Laubhaufen, ruderalen Bereichen und Hoch- staudenfluren, - Lockere Baumbepflanzung entlang von Gräben und Reduktion der Mahdhäufigkeit von Gräben (nur alle 2-3 Jahre), - Generelle Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und Dün- gemitteln im weiteren Umfeld von Gewässern / Anlage von Schutzstrei- fen, - Erhalt gewässerbegleitender Gehölze, - Entschärfung der bestehenden Zerschneidung von Habitaten (vor allem K 5563 im Umfeld des Wassersees und B 462 westlich von Dunningen) durch Amphibienschutzeinrichtungen.

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3.4.6 Reptilien

Arten des ZAK BW Im Rahmen von Beibeobachtungen konnten 2010 die Ringelnatter und die Zauneidechse im Verfahrensgebiet nachgewiesen werden. Zudem liegen historische Angaben zum Vorkommen der Schlingnatter vor.

Ringelnatter Die Ringelnatter konnte 2010 im Rahmen von Beibeobachtungen an den Tümpeln / Altarm im Gewann Kunzenwiesen südlich der Eschach nachge- wiesen werden. Es ist jedoch zu vermuten, dass zumindest auch die übrigen Laichgewässer des Grasfroschs im Verfahrensgebiet gelegentlich von der Ringelnatter genutzt werden.

Schlingnatter Die Art konnte 2010 im Rahmen der durchgeführten Beibeobachtungen nicht nachgewiesen werden. Ein ehemaliges Vorkommen dieser Art (bis 1989) ist innerhalb des Verfahrensgebietes für die Heckengäulandschaft des Oberen Muschelkalks (insbes. Steinbühl, Deddenberg, Stauden) verzeichnet. Aktuell für die Schlingnatter geeignete Habitatstrukturen sind im Verfahrensgebiet nicht mehr anzutreffen. Ein Vorkommen der Art wird daher aktuell nicht als wahrscheinlich erachtet.

Zauneidechse Im Rahmen von 2010 durchgeführten Beibeobachtungen konnte ein Vor- kommen der Zauneidechse nördlich von Dunningen im Gewann Schwam- menrain, östlich von Dunningen im Böschungsbereich nördlich der B 462 in den Gewannen Zieren und Zierenrain sowie südlich von Dunningen in den Gewannen Weidenwiesen, Affholtergraben und Hohenrain nachgewiesen werden. Darüber hinaus sind weitere Vorkommen im Bereich geeigneter Saumstrukturen in Kombination mit vegetationsarmen Flächen im Umfeld von Gehölzen, wie beispielsweise in den Gewannen Steingen, Ungerhalde und Deddenberg nicht vollständig auszuschließen.

Bewertung Reptilien Die Ergebnisse der Beibeobachtungen 2010 lassen vermuten, dass es sich bei den Vorkommen der Ringelnatter und der Zauneidechse um Bestände von lokaler Bedeutung handelt.

Zauneidechse Die Zauneidechse benötigt für die Eiablage vegetationsarme, sonnige nicht zu trockene Standorte (sandiges oder lehmig - tonig - mergeliges Rohbo-

densubstrat). Das komplexe Habitatspektrum der Art setzt sich aus einem strukturreichen Mosaik von Strauchgruppen, Lagerholz, Lesesteinwällen sowie vertikal strukturierter Krautschicht mit ausreichendem Anteil vegeta- tionsarmer bis vegetationsfreier Standorte zusammen. Homogene ge- schlossene Hochstaudenfluren sowie geschlossene nitrophytische Kraut – Staudenflur (Urtico- Aegopodietum, Chaerophylletum aurei) werden von der Zauneidechse weitgehend gemieden.

Planungshinweise Nahezu alle erforderlichen Bewirtschaftungs- Pflege- und Gestaltungsre- gime sind mit den bereits behandelten Artengruppen kompatibel. Insbesondere: - Entscheidende Reduktion oder vollständiger Verzicht auf Pestizidein- satz im Umfeld von Stufenrainen, Böschungen sowie unbefestigter Wegränder (Ausweisung spritzfreier Randstreifen mindestens 5 m), - Förderung trockener Ruderalstandorte mit lückiger Vegetation in Ver- zahnung zu Kalkmagerrasen u. a. durch punktuelle Oberbodenabtra- gung, - Planung und Sicherung unbefestigter Feldwege (Graswege auf

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flachgründigem Substrat) mit lückiger, kurzgrasiger Vegetation, - Breites Maßnahmenspektrum zur Erhaltung und Entwicklung / Vernet- zung magerer Strukturen mit dünner Obergrasschicht oder horizontal reich strukturierter Vegetation (Frühbrachestadien von Magerrasen, Waldsäumen, Wegrändern, Böschungen), insbesondere abschnitts- weise Aushagerung durch Mehrfachmahd (bis 3 Jahre) mit Abräumung, kein Mulchen!, eventuell Oberbodenabtragung (Freilegung von Rohbo- densubstrat). Um fortschreitender Verstaudung und Verbuschung vor- zubeugen, ist gezielter Rückschnitt der Gehölze und lokale Pflegemahd (Mähschnittgutbeseitigung, kein Mulchen, Einsatz von Balkenmäher, kein Saugmäher) im 3 bis 5 Jahreszyklus etwa ab Frühherbst ange- zeigt, - Begünstigung der Korridorfunktion durch Aushagerung nitrophytischer Vegetation an strauchfreien Stufenrainen (abschnittweise Mehrfach- mahd, Oberbodenabtragung), - Neuanlage offener Lesesteinwälle mit Kalkschuttfächer und lehmig - tonig - mergeligem Substrat (Eiablageplätze einerseits, allgemeine De- ckungsmöglichkeiten anderseits).

Maßnahmenschwerpunkte Alle geeigneten Standorte innerhalb des gesamten Verfahrensgebietes (Weg - Straßenränder, Weg - Straßenböschungen, Stufenraine - Biotop-

verbund / Korridorfunktion). Insbesondere jedoch Konzentrationen von Feldhecken-Feldgehölz-Mosaiken (Steinbühl, Deddenberg, Steige, Kalten- berg, Schappelsbühl, Grafengrube, Bärenwiesen, Eichwäldle, nördlich Af- folter und südlich Affolter).

Ringelnatter Stabile Populationen der Ringelnatter finden sich in weitgehend naturna- hen, reich strukturierten Auenlandschaften mit natürlicher Überflutungsdy- namik und Mosaiken von Auenwald, Feuchtgebüschen, Röhrichten, Hoch- staudenfluren, feuchten bis nassem Extensivgrünland, temporären und dauerhaften Stillwasserflächen (Tümpel, Hülen, Altwasser) sowie dem strömungsvariablen Fließgewässer selbst. Von Bedeutung ist die Verzah- nung von Eiablageplätzen, Winterquartieren (Lagerstätten verrottender Pflanzen, verrottendes Totholz und Wurzelstrünke, gegebenenfalls auch Erdhöhlen in Prallwänden und Tierbauten) Sommerquartieren / Jagdrevie- ren (u. a. offene Liegeplätze, hohem Nahrungsangebot - insbesondere stabile Populationen einer artenreichen Amphibienfauna während der ge- samten Fortpflanzungsperiode).

Planungshinweise - Renaturierungsmaßnahmen an der Eschach sowie im Bereich der speisenden Wiesenbäche (Affoltergraben, Kimmichgraben, Aitenbach, Steppengraben) vorzugsweise als Förderung eines natürlichen Ab- flussregimes (gestalterische Initialzündungen) in Kombination mit hin- reichender Ausweisung von Entwicklungsbereichen (Gewässerrand- streifen) für eine differenzierte Strömungsdynamik (Variables Quer- schnittsrelief, Prall - Gleitufergliederung, wechselnde Strömungsinten- sität), - Punktuelle Ausdünnung geschlossener Erlenpflanzungen (zumal au- ßerhalb der Mittelwasserlinie) an der Eschach zur Begünstigung der Entwicklung von Bachröhrichten und flutender Vegetation (Reduzie- rung der Überschattung). Beschränkung auf natürliche Auegebüsch- Sukzession sowie vorhandene Altholzstrukturen (Fraxinus, Populus, Salix fragilis, Salix alba u. a.), - Grundsätzliche Erhaltung sowie zusätzliche Vernetzung von struktur- reichen, verwinkelten Kleingewässern im Eschachtal durch Neugestal- tung oder Wiederherrichtung wird empfohlen,

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Neben periodischer Entkrautung bzw. Oberbodenabtragung zur Erhaltung vegetationsarmer bzw. früher Verlandungsstadien werden weiterhin fol- gende Maßnahmen vorgeschlagen: - Entwicklung natürlicher Auentümpel durch naturnahe Gestaltung von Wiesengräben (natürliche Dynamik, Ausweisung von Entwicklungs- streifen), - Einrichtung von Wechselwasserzonen durch temporären, alternieren- den Anstau an geeigneten Standorten, - Einrichtung von Totholzlagerungen und Anhäufungen verrottenden Pflanzenmaterials (Komposthäufen) an geeigneten (vor Vernässung und Überflutung geschützten) Standorten, - Schaffung sonniger Liegeplätze (Steinhäufen, Totholzstämme), - Sicherung und Entwicklung / Aufwertung der Habitatstrukturen einer artenreichen Herpetofauna (Amphibien) mit Präsenz während der ge- samten Fortpflanzungsperiode, insbesondere Habitatstrukturen für Grün-, Teich- und Wasserfrösche).

Maßnahmenschwerpunkte Alle vorhandenen, naturnahen Teich / Tümpelanlagen in Verzahnung zu Feuchtbrachen Röhrichten und Feuchtgebüschen des nördlichen, südli-

chen und östlichen Verfahrensgebietes mit stabilen Amphibienpopulatio- nen, insbesondere das Eschachtal (Schwammenrain, südlich Affolter, Eichhof, Hinterburg und Frohnhof).

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3.4.7 Weitere zielorientierte Indikatorarten

Zusätzlich zu den erwähnten Tiergruppen wurden im Zuge der ÖRA der Bestand der Libellen und Fische erfasst. Zusätzlich folgt eine Beschrei- bung der seltenen und bedrohten Arten, die im Gebiet vorgefunden wur- den.

Libellen Als Besonderheiten können bei der Artgruppe der Libellen die Vorkommen der Kleinen Pechlibelle, der Glänzenden Binsenjungfer und der Zweige- streiften Quelljungfer im Osten verzeichnet werden.

Stillgewässer Im Bereich der Stillgewässer wurden folgende wertbestimmende Arten erfasst:

Kleine Pechlibelle RL BW 3 ZAK b (N) Glänzende Binsenjungfer RL BW 2 ZAK b (LB)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG 1. Kleine Pechlibelle Die Art besiedelt als Opportunist vor allem flache Kleingewässer - noch vegetationsfrei bzw. in frühen Verlandungsstadien (submerse Vegetation) - auch periodische Tümpel. 2. Glänzenden Binsenjungfer Die Glänzende Binsenjungfer weist ein breites Lebensraumspektrum auf (Teiche, Weiher, Tümpel, Abbaugewässer, Sümpfe, Wiesentümpel). Die Bevorzugung richtet sich jedoch auf Flachwasserzonen von Lehmtümpeln in frühen Verlandungsstadien (Equisetum, Carex, Eleocharis) sowie sub- merse Arten (Ranunculus trichophyllus, Chara spp.).

Planungshinweise Bezüglich beider Arten wird eine grundsätzliche Erhaltung sowie zusätzli- che Vernetzung von strukturreichen, verwinkelten Kleingewässern im E- schachtal durch Neugestaltung oder Wiederherrichtung empfohlen. Neben periodischer Entkrautung bzw. Oberbodenabtragung zur Erhaltung vegetationsarmer bzw. früher Verlandungsstadien werden weiterhin fol- gende Maßnahmen empfohlen: - Entwicklung natürlicher Auentümpel durch naturnahe Gestaltung von Wiesengräben (natürliche Dynamik, Ausweisung von Entwicklungs-

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streifen), - Einrichtung von Wechselwasserzonen durch temporären, alternieren- den Anstau an geeigneten Standorten, - Grundsätzliche Ausweisung von Pufferzonen zwischen Landwirtschaft und Gewässer (Hochstaudengürtel - auch als Imaginalhabitate / Jagd- reviere, zusätzlich Grünlandextensivierung), - Grundsätzliche Vermeidung von Überschattung durch Umpflanzungen der Gewässer bzw. Auslichtungsmaßnahmen wo an bestehenden Ge- wässern bereits dichte oder sich verdichtende Ufergehölze vorhanden sind.

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte bezüglich der Kleinen Libellenarten bezie- hen sich auf alle innerhalb des Verfahrensgebietes befindlichen naturna- hen Biotopteiche / Tümpel. - Insbesondere der Gewanne Schwammenrain, Eichhof, Hinterburg, Frohnhof. Sowie gestalterisch übergreifende Verbundplanung inner- halb des gesamten Eschachtals, - An geeigneten Standorten (Flächenaufkauf) als Ergänzung zu vorhan- denen Wasserflächen (Biotopverbund - auch für die Herpetofauna), - Möglicherweise partiell naturnahe Gestaltung der Wiesengräben (Affol- tergräben, Steppengraben) mit eingestreuten Auetümpeln.

Fließgewässer Im Bereich der Fließgewässer wurden folgende wertbestimmende Arten erfasst:

Blauflügel-Prachtlibelle RL BW (-) ZAK b(N) Zweigestreifte Quelljungfer RL BW (-) ZAK b(N)

RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geogra- phischer Restriktion, V = Vorwarnliste

ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

1. Blauflügel-Prachtlibelle Die Art besiedelt naturnahe Bäche und Flüsse, teilweise auch Kanäle und naturnahe Gräben, vor allem im Bereich der unteren Forellen- bis Äschen- region. Das Larvalhabitat konzentriert sich auf Abschnitte mit geringer bis mittlerer Fließgeschwindigkeit. Als Fortpflanzungshabitat wird eine Ver- zahnung von Bachröhrichten (Phalaris) und flutender Vegetation (Glyceri- on, Ranunculus fluitans) bevorzugt. 2. Zweigestreifte Quelljungfer Die Hauptvorkommen der Art konzentrieren sich auf naturnahe, quellige,

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elektrolytarme Gneis-, Granit- und Porphyrbäche des Schwarzwaldes, teilweise auch in den Sandsteingebieten (Bundsandstein, Keuper) mit ho- her Sauerstoffsättigung. Das Larvalhabitat beschränkt sich auf strömungs- arme Bereiche (ruhige Gleituferbereiche, Kolke, eingetiefte Stellen, sandi- ge, schwach durchströmte seichte Randbereiche oder im Feinsediment zwischen Kies.

Planungshinweise Als vorrangige Maßnahmen zur Erhaltung und Aufwertung der Habitat- strukturen beider Arten werden empfohlen: - Renaturierungsmaßnahmen an der Eschach sowie im Bereich der speisenden Wiesenbäche (Affoltergraben, Kimmichgraben, Aitenbach, Steppengraben) vorzugsweise als Förderung eines natürlichen Ab- flussregimes (gestalterische Initialzündungen) in Kombination mit hin- reichender Ausweisung von Entwicklungsbereichen (Gewässerrand- streifen) für eine differenzierte Strömungsdynamik (Variables Quer- schnittsrelief, Prall - Gleitufergliederung, wechselnde Strömungsinten- sität), - Entwicklung von extensiv bewirtschaftetem Feuchtgrünland (Vertrags- naturschutz, MEKA, Biotopverbundplanung) und Feuchtbrachen als In- seln oder Bände entlang von Gräben zur Ausbildung von Imaginalhabi- taten (Jagdrevieren), - Punktuelle Ausdünnung geschlossener Erlenpflanzungen (zumal au- ßerhalb der Mittelwasserlinie) an der Eschach zur Begünstigung der Entwicklung von Bachröhrichten und flutender Vegetation (Reduzie- rung der Überschattung), - Beschränkung auf natürliche Auegebüschsukzession sowie vorhande- ne Altholzstrukturen (Fraxinus, Populus, Salix fragilis, Salix alba u. a.).

Maßnahmenschwerpunkte Die Maßnahmenschwerpunkte hinsichtlich der Blauflügel-Prachtlibelle konzentrieren sich im Wesentlichen auf das Hauptgewässer der Eschach

innerhalb des gesamten Verfahrensgebietes. Als vorrangige Entwicklungsbereiche (Renaturierungsmaßnahmen) der Zweigestreiften Quelljungfer gelten alle Wiesen- und Quellbäche des west- lichen Einzuggebietes auf Unterem Muschelkalk mit Kontakt, oder im Ü- bergang zum Oberen Buntsandstein, insbes. Aitenbach, Kimmichgraben, Haselbach, Heckenweiherbach und Affoltergräben.

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Fischbestand Vorkommen wertgebender Die Horgener Eschach ist laut Zielartenkonzept Baden-Württemberg Arten - ein prioritäres Fließgewässer als Habitat ausgewählter Zielarten - ein prioritäres Fließgewässer als Biotop ausgewählter Artengruppen (MLR 2009).

Entsprechend kommt der naturnahen Entwicklung dieser Fließgewässerab- schnitte aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes vorrangige Bedeutung zu. Dabei sei auf das Projekt "Fließgewässer in Baden-Württemberg als Le- bensraum ausgewählter Artengruppen" hingewiesen (veröffentlicht 2001 als Heft 66 der Reihe "Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie" der LUBW). Die für die Gewässer wertgebenden Arten sind in Tabelle 1 aufgeführt und in Karte D2 Fauna dargestellt.

Tabelle 1: Liste wertgebender Arten Art (dt.) Art (wiss.) Status Gefährdung Schutzstatus ZAK RL RL BW FFH BNatSchG D Bach- Salmo trutta ++ 3 p - - N forelle forma fario L. Elritze Phoxinus +++ 3 3 - - N Phoxinus Aal Anguilla + 3 2 - L (B) anguilla Groppe Cottus +++ 2 3 II - N gobio Äsche Thymallus + 3 2 - - N thymallus Schneider Alburnoides 2 3 - - L (B) bipunctatus Status: o = Art nicht vorhanden; + = Art vorhanden, aber nur sehr wenige oder keine Nachwei- se von Jungfischen; ++ = Art vorhanden und reproduzierend, Altersaufbau gestört; +++ = Art vorhanden und reproduzierend, normaler Altersaufbau

Gefährdung: RL D = Rote Liste Deutschland (BLESS et al. 1994), RL BW = Rote Liste Baden- Württemberg (DUSSLING & BERG 2001); RL-Status: - = nicht aufgeführt, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Vorwarnliste, p = potentiell gefährdet (hier im Rheinsystem), k.A. = keine Angabe

Schutzstatus: FFH-RL (92/43/EWG): - = nicht aufgeführt, II = nach Anhang II geschützt, IV = nach Anhang IV geschützt; BNatSchG: § = besonders geschützte Art nach § 10 (2) Nr. 10 BNatSchG (2002), §§ = streng geschützte Art nach § 10 (2) Nr. 11 BNatSchG (2002)

ZAK-Status (MLR 2009): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene 1.1_ LA: Landesart Gruppe A 1.2_ LB: Landesart Gruppe B 1.3_ N: Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit ho- her Schutzpriorität

Fangergebnisse Im Rahmen der fischökologischen Untersuchung wurden sechs Strecken der Äschenregion ausgewählt und auf die dort vorkommende Fischfauna hin

untersucht. Die Untersuchung dieser Gewässer erbrachte den Nachweis von elf Fischarten. Tabelle 2 ist zu entnehmen, dass Groppe und Schmerle am häufigsten verbreitet sind. Döbel und Elritze sind noch in 4 von 6 Befi- schungsstrecken vertreten. Die festgestellte Frequenz der anderen Fischar-

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ten an den Untersuchungslokalitäten war sehr unterschiedlich. Die Fangergebnisse an den einzelnen Befischungsstrecken sind in der fol- genden Tabelle dargestellt.

Tabelle 2: Status und Häufigkeit der nachgewiesenen Arten an den einzel- nen Befischungsstrecken Eschach Befischungsstrecke Eschach Aitenbach Kimmich- (Nr.) graben 1 2 3 1 2 1 Art Aal o + o + o o Äsche o +++ o o o o Bachforelle o o o ++ ++ o Döbel ++ + ++ ++ o o Elritze +++ ++ ++ ++ o o Flussbarsch o + o o o o Groppe +++ +++ o +++ +++ ++ Gründling ++ o ++ o o o Hasel +++ +++ +++ o o o Rotauge +++ +++ o o o o Schmerle +++ +++ o +++ +++ +++ Schneider ++ + o o o o S = Status: o = Art nicht vorhanden; + = Art vorhanden, aber nur sehr wenige oder keine Nachweise von Jungfischen;++ = Art vorhanden und reproduzierend, Altersaufbau gestört; +++ = Art vorhanden und reproduzierend, normaler Altersaufbau Befischungsstrecken Es folgt eine Beschreibung der verschiedenen Befischungsstrecken:

Eschach Die württembergische Eschach (auch Horgener Eschach) bei Dunningen ist zusammen mit der Badischen Eschach Quellfluss für die Eschach, einem linken Nebenfluss des oberen Neckars. Die Eschach hat ein Einzugsgebiet von rund 210 km². Auf knapp 38 Kilometer Länge weist sie ein Gefälle von etwa 130 Metern auf. Die Horgener Eschach entspringt bei 701 m ü. NN nördlich von im Landkreis Rottweil und durchfließt in südöstlicher Richtung das Gebiet der Gemeinden Dunningen und . In Horgen vereinigt sie sich mit der Badischen Eschach, bevor sie bei Rottweil-Bühlingen in den Neckar mündet.

Eschach (Befischungsstrecke 1) Die Eschach unterhalb von Dunningen kann als verhältnismäßig naturnah und strukturreich bezeichnet werden. Hier wechseln sich strömende und strömungsberuhigte Bereiche ab. Kennzeichnend sind die flachen Kiesbän- ke. Die Substratdiversität ist mit kiesigen bis steinigen Abschnitten in den stärker durchströmten Bereichen und sandigem Substrat in strömungsberu- higten Bereichen als hoch zu bezeichnen. Das linke Ufer ist am Prallhang durch Steinblöcke gesichert. - Ufergehölze: Weiden und Erlen - Makrophyten: Potamogeton crispus - Mittlere bis hohe Tiefenvarianz mit flacheren Bereichen und kolkartigen Vertiefungen - Sohlprofil: Keine Eintiefung Die Eschach ist in diesem Bereich etwa 4 m breit. Die für die Gewässerzone typischen Salmoniden (Bachforelle und Äsche)

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fehlen. Auch die Leitart Döbel fehlt. Groppe, Schmerle, Hasel und Elritze weisen einen natürlichen Altersaufbau auf und sind reproduzierend. Bemerkenswert sind die ausgedehnten Unio crassus Vorkommen im Befi- schungsabschnitt.

Eschach (Befischungsstrecke 2) Die Eschach im Ortsbereich von Dunningen ist ein wenig strukturierter Bach mit einer geringen Tiefen- und Breitenvarianz und ist hier etwa 3 m breit. Es handelt sich um einen potamalisierten Abschnitt (Rückstaubereich Wehr), der zum Beprobungszeitpunkt kaum fließend war. Die spiegelt sich auch in der hohen Abundanzen von Rotauge und Gründling wider. Die Ufer- gehölze werden überwiegend durch Weiden gestellt, ansonsten sind Hoch- staudenfluren am Ufer vorhanden. Im Gewässer befanden sich keine Makrophyten. Das Sohlsubstrat stellt sich überwiegend lehmig-sandig bis schlammig dar, mit geringer Substratdiversität. Entsprechend isoliert kommt die Äsche nur in Einzelexemplaren vor. Die Äsche schafft es vermutlich aufgrund der strukturellen Beeinträchtigungen nicht, diesen Bereich dauer- haft zu besiedeln. Bei der Befischung wurden Groppe, Hasel, Elritze und Schmerle in großer Anzahl angetroffen. Sie bilden im untersuchten Gewässerabschnitt einen reproduktiven Bestand.

Eschach (Befischungsstrecke 3) Die Eschach oberhalb von Dunningen ist ebenfalls durch eine geringe Strö- mungsdiversität geprägt. Die Fließgeschwindigkeit war zum Beprobungs- zeitraum etwas höher als in Probestrecke 2, die Strecke befindet sich jedoch noch in einem Rückstaubereich. Die Eschach ist in diesem Bereich etwa 3 m breit. Eine Ufersicherung besteht nicht, z.T. gibt es Uferabbrüche. Das Profil ist leicht eingetieft. Es herrscht eine geringe Substratdiversität vor, das Substrat ist überwiegend lehmig-sandig bis schlammig. Makrophyten fehlen in diesem Gewässerabschnitt. Die Ufergehölze werden durch Weiden und Erlen geprägt. Bemerkenswert ist das massenhafte Auftreten schwarmartiger Jungfische (0+), insbesondere Elritze und Gründling. Dagegen können sich die Leitar- ten Äsche und Döbel nicht reproduzieren. Die Leitart Bachforelle fehlt sogar vollständig. Relativ hoher Anteil psammophile (Organismen, die auf und in sandigem Substrat leben) Reproduktionsgilden. Aitenbach Der Aitenbach ist ein etwa 4,7 km langer Nebenbach der Eschach, welcher im Osten von Sulgen entspringend in West-Ost-Richtung der Eschach rechts am nördlichen Rand der Gemarkung Dunningen zufließt.

Aitenbach (Befischungsstrecke 1) Der Aitenbach im Bereich der Probestrecke 1 weist natürliche Sohlstruktu- ren mit kiesigem bis steinigem Substrat auf und ist etwa 1 m breit. Es beste- hen keine Wanderungshindernisse. Der Abschnitt weist eine hohe Strö- mungsgeschwindigkeit auf. Die Strömungs- und Tiefenvarianz ist mittel, der Uferrandstreifen überwiegend ohne Ufergehölze und mit Mädesüß dominier- ten Hochstaudenfluren ausgebildet. Makrophyten fehlen in diesem Gewässerabschnitt.

Aitenbach (Befischungsstrecke 2) Dieser Abschnitt stellt sich grabenartig dar, etwa 1 m breit. Bereiche mit Ufergehölzen (Erlen) wechseln sich mit intensiv unterhaltenen, gehölzfreien und durch Hochstauden geprägten Abschnitten ab. Es dominiert kiesiges bis

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steiniges Substrat. Das Wasser ist mäßig fließend und zeigt eine geringe Strömungsvarianz. Es bestehen keine Wanderungshindernisse. Der Aiten- bach ist in diesem Bereich ein überwiegend flaches Gewässer mit geringer Tiefenvarianz, ohne Unterstände und Gumpen. In besonnten Abschnitten findet Algenbildung statt. Kimmichgraben Der knapp 2,3 km lange Kimmichgraben entspringt im Schwendeswald westlich von Dunningen und fließt der Eschach rechts in Höhe des Fronho- fes in der Gemarkung Dunningen zu.

Kimmichgraben (Befischungsstrecke 1) In diesem Abschnitt konnten nur Schmerle und Groppe nachgewiesen wer- den, obwohl geeignete hydromorphologische Strukturen für Bachforellen vorhanden wären. Der etwa 1 m breite Kimmichgraben weist ein steiniges bis kiesiges Substrat auf, bei mittlerer Tiefen- und Strömungsvarianz. Keine Wanderungshindernisse. Ufergehölze: Weiden und Erlen. Keine Makrophy- ten.

Bewertung Gefährdungsanalyse

Bachforelle Status BNatSchG: - FFH-RL: - Gefährdung RL D: 3 („gefährdet“) RL BW: p („potentiell gefährdet“) Die Bachforelle ist in ganz Deutschland verbreitet und hat ihren Verbrei- tungsschwerpunkt in den Oberläufen der Gewässer. Sie ist nach den Roten Listen bundesweit als „gefährdet“ (BLESS 1994) und auch in Baden- Württemberg als „potentiell gefährdet“ eingestuft (DUSSLING & BERG 2001). Die Bachforelle ist in Baden-Württemberg in fast allen Bächen der Mittelgebirge zu finden, im Rheintal geht ihre Verbreitung natürlicherweise deutlich zurück. Es gibt viele Bestände, die in den Bächen reproduzieren. Häufig jedoch beeinflussen Besatzmaßnahmen der Angelfischerei die Popu- lationen und es ist manchmal schwierig einzuschätzen, ob sie sich im Ge- wässer erfolgreich vermehren oder nicht.

Ökologie / Habitatansprüche Die Bachforelle, die in kühlen, klaren und schnell fließenden Bächen und Flüssen vorkommt, laicht von Dezember bis März auf kiesigem Grund ab (LADIGES & VOGT 1979). Da schon die jungen Bachforellen eine sehr große Territorialität zeigen, hängt das Vorkommen der Bachforellen im Gewässer wesentlich von der Beschaffenheit der Flusssohlenstruktur ab (KALLENBERG 1958, zitiert in PETER 1991). Die aggressiven Interaktionen zwischen den Brütlingen werden durch visuelle Isolation stark gedämpft. Dadurch reduziert sich der Raumanspruch auf einer heterogenen Bachsohle und eine größere Zahl an Brütlingen findet ein Territorium (PETER 1991). Bei geringer Hetero- genität der Gewässersohle finden nur wenige Brütlinge ein geeignetes Terri- torium. Die anderen werden in suboptimale Lebensräume abgedrängt und überleben nicht. Für die Jungfische ist das Vorhandensein von „Riffles" (schnell fließende, untiefe Stellen) von entscheidender Bedeutung, in denen sie der Konkurrenz der großen Fische entgehen (PETER 1991).

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Verbreitung, Häufigkeit und Status im Projektgebiet

Abbildung 17: Längenfrequenzdiagramme der Bachforelle an den Probeste- cken

Der Aitenbach weist einen guten Bachforellenbestand und Reproduktion auf. Dies bedeutet, dass die Bachforelle hier gute Lebensbedingungen sowohl zum Laichen als auch zum Aufwachsen findet und eine Vielzahl von Habi- tatstrukturen vorliegt. Ein Großteil der nachgewiesenen Forellen waren Jungfische, damit sind keine wesentlichen Defizite im Altersaufbau vorhan- den. Die Befischungsstrecken der Eschach, insbesondere Befischungsstrecke 1, waren zwar strukturell sehr gut ausgeprägt, wiesen jedoch keinen Bachforel- lenbestand auf. Dafür können sowohl Wanderungshindernisse (Befi- schungsstrecke 3) als auch anthropogene Veränderungen des natürlichen Abflussregimes verantwortlich sein. Eventuell haben diese Veränderungen einseitig den Döbel gefördert. Dieser Laichräuber kann in sommerwarmen Mittelgebirgsbächen und -flüssen die Bachforelle verdrängen. Bedeutung des Vorkommens im Projektgebiet Das Vorkommen der Forellen im Aitenbach offenbart, dass die Forelle ein typischer Bewohner der Fließgewässer dieser Region ist. Der Altersaufbau dieser ökologisch anspruchsvollen Fischart zeigt, dass sie im Gewässerab- schnitt, in dem sie vorkommt, keine Defizite in der Altersstruktur aufweist. Das Vorkommen der Bachforelle ist lokal und regional von Bedeutung. Lan- desweit und bundesweit sind die festgestellten Vorkommen nicht relevant. Gefährdung Die Bachforelle ist im Projektgebiet akut gefährdet. Sie kommt nur im Aiten- bach vor und reproduziert auch dort. Sollten weitere Wanderungshindernis- se und Rückstaubereiche im Zuge des Planungsvorhabens entstehen, ist die Population in ihrem Bestand im betrachteten Gewässerabschnitt stark gefährdet. Elritze Status BNatSchG: - FFH-RL: - Gefährdung RL D: 3 („gefährdet“) RL BW: 3 („gefährdet“) Die Elritze als typische Leitart der Äschenregion und der angrenzenden un- teren Forellen- und Barbenregion kommt in weiten Teilen Europas über das nördliche Asien bis zum Amur vor. In alten Faunenbeschreibungen wurde

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die Elritze als eine in allen Gewässersystemen verbreitete und insgesamt häufige Fischart dargestellt. Die Elritze bevorzugt die Oberläufe der Fließgewässer und kommt sowohl in kleinen, durchströmten Gräben als auch in Bächen und kleinen Flüssen vor, aber auch in klaren, sauerstoffreichen Seen. In Baden-Württemberg kommt die Elritze in allen Flussgebieten vor, teilweise sind die Bestände zersplittert. In den letzten Jahren war vielfach eine Bestandserholung zu verzeichnen. Eine selbständige Wiedereinwanderung der Art in ehemalige Wohngewäs- ser wird jedoch durch für Kleinfischarten undurchgängige Querverbauungen häufig verhindert. Die Elritze ist nach den Roten Listen bundesweit als „gefährdet“ (BLESS 1994) und auch in Baden-Württemberg als „gefährdet“ eingestuft. In Baden- Württemberg gilt sie im Donau- und Bodenseesystem als nicht gefährdet, im Rhein- und Neckarsystem als gefährdet und im Mainsystem als vom Aus- sterben bedroht (DUSSLING & BERG 2001).

Ökologie / Habitatansprüche Die Elritze zählt zu den schwarmbildenden Kleinfischarten und benötigt sau- beres und sauerstoffreiches Wasser. Sie laicht gewöhnlich in Laichgruppen oder -schwärmen von April bis Juni, manchmal auch bis Juli über dem Grund seichter, sandiger bis kiesiger Stel- len ab. Häufig erfolgen stromaufwärts gerichtete Laichzüge, wenn es im Hauptlebensraum an Laichplätzen mangelt. Die Jungfische verbringen ihre ersten Tage im Lückensystem der Gewässersohle (Interstitial). (DUSSLING & BERG 2001).

Verbreitung, Häufigkeit und Status im Projektgebiet

Abbildung 18: Längenfrequenzdiagramme der Elritze an den Probestecken

Der Mündungsbereich des Aitenbach in die Eschach und die Eschach selbst weisen erwartungsgemäß einen guten Elritzenbestand auf. Die nachgewie- senen Elritzen waren Jungfische (natürliche Reproduktion). Allerdings konn- ten nur wenige ausgewachsenen Tiere (> 6 cm) nachgewiesen werden. Bedeutung des Vorkommens im Projektgebiet Das Vorkommen der Elritze in Eschach und Aitenbach zeigt, dass die Elritze ein typischer Bewohner der Fließgewässer dieser Region ist. Der Altersauf- bau zeigt, dass sie in den Gewässerabschnitten, in denen sie vorkommt,

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Defizite in der Altersstruktur aufweist. Das Vorkommen der Elritze ist lokal von Bedeutung. Landesweit und bundesweit sind die festgestellten Vor- kommen nicht relevant. Gefährdung Die Elritze ist im Projektgebiet nicht gefährdet. Sie kommt sowohl im Aiten- bach als auch in der Eschach vor und reproduziert dort auch, allerdings ist die Altersstruktur defizitär. Als bodenorientierte Kleinfischart reagiert die Elritze empfindlich auf Wanderungshindernisse.

Aal Status BNatSchG: - FFH-RL: - Gefährdung RL D: 3 („gefährdet“) RL BW: 2 („stark gefährdet“) Der europäische Aal kommt in nahezu allen europäischen Gewässern in Süß- und Brackwasser sowie in den Meeresgewässern des Nordatlantiks vor. In Baden-Württemberg ist der Aal durch Besatzmaßnahmen im ganzen Land verbreitet. Mittelfristig ist der Fortbestand des Aales durch ungenügenden Fortpflan- zungserfolg gefährdet. Mögliche Ursachen: Ein Anfang der 80er Jahre ein- geschleppter Schwimmblasenparasit, Pestizid- und Schwermetallbelastun- gen, Habitatverlust, Aufstiegshindernisse wie Dämme und Wasserkraftwer- ke, Raubbau an Glasaalbeständen, Aalfischerei und –besatz sowie klimabe- dingte Veränderungen. Der Aal ist nach den Roten Listen bundesweit als „gefährdet“ (BLESS 1994) und in Baden-Württemberg sogar als „stark gefährdet“ eingestuft (DUSSLING & BERG 2001).

Ökologie / Habitatansprüche Der Aal als katadromer Wanderfisch (lebt die meiste Zeit seines Lebens im Süßwasser, wandert zur Fortpflanzung ins Meer) hat folgenden Entwick- lungszyklus: Aale schlüpfen in der Sargossesee (Meeresgebiet zwischen Florida und den Bahama-Inseln) und lassen sich im sogenannten Weiden- blattstadium mit dem Golfstrom in den Nordatlantik treiben. Nach drei Jahren gelangen sie als Glasaale an die Flussmündungen Europas und wandern flussaufwärts. In Bächen, Teichen und Tümpeln wachsen sie zur vollen Größe heran und beginnen Pigmente zu entwickeln (Gelbaal). Zum Laichen wandern die Tiere zurück zu ihrem Ursprungsort und legen dabei Strecken von über 5000 km zurück.

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Verbreitung, Häufigkeit und Status im Projektgebiet

Abbildung 19: Längenfrequenzdiagramme des Aals an den Probestecken

Jeweils ein Aal wurde im Aitenbach und in der Eschach gefangen. Da der Aal ein katadromer Wanderfisch ist und Besatzmaßnahmen nicht ausge- schlossen werden können, sind Rückschlüsse von Vorkommen des Aals in den untersuchten Gewässerabschnitten auf den ökologischen Zustand nicht möglich. Im Untersuchungsgebiet vorkommende Wanderungshindernisse können vom Aal überwunden werden.

Groppe Status BNatSchG: - FFH-RL: Anh. II Gefährdung RL D: 2 („stark gefähr- RL BW: 3 („gefährdet“) det“) Die Groppe ist in ganz Deutschland verbreitet und hat ihren Verbreitungs- schwerpunkt in den Mittelgebirgen. Sie ist nach den Roten Listen bundes- weit als „stark gefährdet“ (BLESS 1994) und in Baden-Württemberg als „ge- fährdet“ eingestuft (DUSSLING & BERG 2001). Die Groppe gehört zu den Anhang II-Arten der FFH-Richtlinie. In Baden-Württemberg ist die Groppe bis auf die Oberrheinebene nahezu landesweit verbreitet, dichte und stabile Vorkommen sind jedoch selten ge- worden und beschränken sich v. a. auf strukturreiche Fließgewässeroberläu- fe mit sauberem Wasser. In größeren Flüssen ist die Groppenbesiedlung vergleichsweise dünn. Eine Beeinträchtigung stellt der intensive Besatz von Fließgewässern mit räuberisch lebenden Fischarten wie der Forelle dar.

Ökologie / Habitatansprüche Die Groppe ist empfindlich gegenüber Verschlechterungen der Wasserquali- tät und Strukturverlusten. Wanderungshindernisse erschweren eine Wieder- einwanderung, selbst niedrige Sohlschwellen sind für die Groppe als Grund- fisch unpassierbar. Zudem wirkt sich eine durch Querverbauungen verur- sachte Verschlammung des Interstitials negativ aus: Die Groppe benötigt saubere, strömungs- und sauerstoffreiche Bäche und Flüsse mit einem gut strukturierten Gewässerbett mit kiesigen bis steinigen Substraten. Die Groppe besitzt keine Schwimmblase und verbringt ihr Leben

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auf dem Gewässergrund. In Ruhephasen hält sie sich unter oder zwischen Steinen auf, ansonsten gerne in der Strömung. Die Laichzeit beginnt z. T. bereits im Februar, sie dauert bis Mai. Das Männ- chen baut hierzu eine Grube unter einem Stein oder ähnlichen Strukturen, an deren Decke das Weibchen ihre Eier heftet. Diese werden vom Männ- chen bis zum Schlupf der Jungfische nach 4 bis 5 Wochen bewacht und mit Frischwasser befächert. (DUSSLING & BERG 2001)

Verbreitung, Häufigkeit und Status im Projektgebiet

Abbildung 20: Längenfrequenzdiagramme der Groppe an den Probestecken

Die Groppe kommt in allen Untersuchungsabschnitten außer „Eschach 3“ vor und reproduziert in Eschach und Aitenbach auch. Im Kimmichgraben wurden nur Jungtiere nachgewiesen.

Bedeutung des Vorkommens im Projektgebiet Das Vorkommen der Groppe in den einzelnen Gewässern zeigt, dass die Groppe ein typischer Bewohner der Fließgewässer dieser Region ist. Der Altersaufbau dieser ökologisch anspruchsvollen Fischart zeigt, dass sie in den Gewässerabschnitten, in denen sie vorkommt, überwiegend keine Defi- zite in der Altersstruktur aufweist. Das Vorkommen der Groppe ist lokal und regional von Bedeutung. Landesweit und bundesweit sind die festgestellten Vorkommen nicht relevant.

Gefährdung Die Groppe ist im Projektgebiet nicht gefährdet. Außer im Kimmichgraben kommt sie in allen untersuchten Gewässerabschnitten vor und reproduziert auch dort. Allerdings sind die Bestände durch die für die Groppe als Grund- fisch fehlende Durchgängigkeit in der Eschach isoliert. Äsche Status BNatSchG: - FFH-RL: -

Gefährdung RL D: 3 („gefährdet“) RL BW: 3 („gefährdet“) Die Äsche als Leitfisch der Äschenregion und der unteren Forellenregion und Barbenregion ist in ganz Deutschland verbreitet. Begleitfische der Ä- schenregion sind Bachforelle, Schmerle, Elritze, Groppe, Barbe, Nase, Hu- chen, Aitel, Gründling, Hasel und Schneider. In Baden-Württemberg unterlagen die Äschen in den letzten Jahren starken Schwankungen, seit kurzem ist Aufwärtstrend zu verzeichnen. Im Rhein-,

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Neckar- und Mainsystem sind die Bestände lückenhaft oder dünn. Die Be- stände sind häufig durch Besatz beeinflusst. Die Äsche ist nach den Roten Listen bundesweit als „gefährdet“ (BLESS 1994) und auch in Baden-Württemberg als „gefährdet“ eingestuft (DUSS- LING & BERG 2001).

Ökologie / Habitatansprüche Die Äsche benötigt Fließgewässer mit überwiegend kiesiger Gewässersohle mit starker, aber nicht turbulenter Strömung und sauberem, sauerstoffrei- chem, nährstoffarmen und kühlem Wasser und wächst eher langsam. Fließ- strecken mit ausgeprägten Makropytenbeständen werden bevorzugt. In sol- chen Fließgewässern ist sie häufig gegenüber anderen Fischarten dominant. Äschen sind besonders an kiesigen und sandigen Stellen anzutreffen und wechseln nur selten ihren Standort. Besonders empfindlich reagiert die Äsche auf Gewässerverschmutzungen und vor allem strukturellen Beeinträchtigungen: Eine nachhaltige Erholung der Äschenbestände ist daher trotz guter Wasserqualität stark einge- schränkt. Flächendeckende Bestandsrückgänge der letzten Jahre werden vielfach mit einer Zunahme der Kormoraneinflüge in Verbindung gebracht, dies kann jedoch nur lokal von Bedeutung sein, offensichtlich gibt es noch andere, bislang unbekannte Ursachen. Äschenbestände unterliegen zudem stärkeren Schwankungen als andere Fischarten. Die Fortpflanzung der Äsche findet in der Zeit von März bis Mai (Blütezeit der Schwarzerle) im kiesigen, strömenden Flachwasser statt. Das Ablaichen erfolgt in einer zuvor ausgehobenen, flachen Laichgrube (oberes Lückensys- tem). Die Larven bleiben zwischen den Steinen verborgen. Feinsedimentbe- lastungen der Gewässersohle sind schädlich, Prozesse der Auflandung und Umlagerung erhöhen hingegen die Anzahl geeigneter Laichplätze. Da die Äsche zur Laichwanderung in ihr Heimatgewässer wandert, ist die Durch- gängigkeit in beide Richtungen wichtig. In großen Flüssen und ausgebauten, strukturarmen Gewässern fehlt die Äsche.

Verbreitung, Häufigkeit und Status im Projektgebiet

Abbildung 21: Längenfrequenzdiagramme der Äsche an den Probestecken

Die Äsche konnte nur in der Probestrecke Eschach 2 nachgewiesen werden und reproduziert dort nicht (keine Jungfische). Dies weist auf mangelnde

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Laichstrukturen hin. Eine Neu- bzw. Wiederbesiedlung der übrigen Gewäs- serabschnitte wird offensichtlich durch die fehlende Durchgängigkeit verhin- dert.

Bedeutung des Vorkommens im Projektgebiet Die Äsche wäre typischer Bewohner der Fließgewässer dieser Region (Leit- fischart der Äschenregion). Das Vorkommen der Äsche ist lokal und regional von Bedeutung. Landesweit und bundesweit sind die festgestellten Vor- kommen nicht relevant.

Gefährdung Die Äsche ist im Projektgebiet akut gefährdet. Sie kommt nur in der Eschach in einem untersuchten Streckenabschnitt vor und reproduziert dort nicht. Sie ist durch bestehende Wanderungshindernisse in ihrem Bestand im betrach- teten Gewässerabschnitt stark gefährdet.

Schneider Status BNatSchG: - FFH-RL: - Gefährdung RL D: 2 („stark gefähr- RL BW: 3 („gefährdet“) det“)

Ökologie / Habitatansprüche Der Schneider bewohnt kräftig strömende, mittelgroße Fließgewässerab- schnitte mit strukturreichem Gewässerbett, nur selten stehende Gewässer, die dann klar und sauber sein müssen. Der Schneider ist ein Schwarmfisch, der meist gruppen- oder schwarmweise in tiefen Stellen oder unter überhängendem Uferbewuchs anzutreffen ist. Die Ansprüche an Sauerstoffgehalt und Gewässergüte sind ähnlich hoch wie bei Bachforelle und Äsche, allerdings toleriert der Schneider höhere Temperatu- ren. Zur Fortpflanzung (Mai bis Juni) werden flachere, überströmte Gewässerab- schnitte aufgesucht, die Eier in erster Linie über Kiesgründen abgelegt.

Verbreitung, Häufigkeit und Status im Projektgebiet

Abbildung 22: Längenfrequenzdiagramme des Schneider an den Probeste- cken

Obwohl sich die Schneiderbestände in den letzten Jahrzehnten landesweit

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stabilisiert haben, trifft dies nicht für alle Landesteile gleichermaßen zu: im Neckargebiet ist die Verbreitung überwiegend lückenhaft und die Besiedlung dünn. War es früher vor allem die mangelnde Gewässergüte, die für Be- standseinbrüche ausschlaggebend war, scheitert eine Wiederbesiedlung geeigneter Gewässerabschnitte heute zumeist an mangelnder Durchgängig- keit der Gewässer. Höhere Bestände in besiedelten Abschnitten werden oft durch den Mindestansprüchen dieses Fisches nicht genügenden Strukturen verhindert.

Bedeutung des Vorkommens im Projektgebiet Der Schneider konnte nur in den Probestrecken Eschach 1 und Eschach 2 nachgewiesen werden, wobei die Art in Abschnitt Eschach 2 nicht reprodu- ziert. Der Altersaufbau war in beiden Befischungsstrecken gestört. Die feh- lende Reproduktion im Bereich der Befischungsstrecke Eschach 2 erklärt sich in den mangelhaften Laichstrukturen. Das Vorkommen des Schneiders ist lokal von Bedeutung. Landesweit und bundesweit sind die festgestellten Vorkommen nicht relevant. Gefährdung Eine Gefährdung besteht im Projektgebiet vor allem durch mangelnde Struk- turen.

Der Gefährdungsanalyse der unterschiedlichen Fischarten folgt eine ökolo- gische Zustandsbewertung von Fließgewässern auf Basis der Fischfauna mit fiBS.

Bewertung mit fiBS Die Bewertung mit fiBS. ist, wie durch die WRRL gefordert, streng referenz- bezogen und setzt repräsentative Probenahmen in den zu bewertenden

Fließgewässern voraus. Insbesondere die Erstellung fischzönotischer Refe- renzen und die fischereiliche Probenahme sind dabei standardisiert.

Die bei der vorliegenden Untersuchung durchgeführten ichthyologischen Untersuchungen entsprechen nicht vollständig diesen Anforderungen (vgl. DUßLING 2009), dennoch liefert die referenzbezogene Bewertung mit fiBS wertvolle Hinweise für den Zustand und die Defizite der befischten Abschnit- te. In den Tabellen 3 und 4, sind die bewertungsrelevanten Referenzzönosen dargestellt. Diese unterscheiden sich für einzelne Probestellen. Während die Eschach (Nr.1, 2, 3) und Aitenbach (Nr.1) zu dem Fließgewässertyp 7, „Kar- bonatische Mittelgebirgsbäche“, zuzuordnen sind, wird der Aitenbach (Nr.2) als Typ 5.1 „Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche“ eingestuft. Der Kimmichgraben gehört nicht zum Gewässernetz nach WRRL. Für den Fließgewässertyp 5.1 liegt keine Referenzzönose vor, deshalb wurde für den Aitenbach (Nr.2), aber auch für den Kimmichgraben eine vergleichbare Referenz (auch hier der Fließgewässertyp 7) zugrunde gelegt.

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Tabelle 3: Referenzzönose für die Eschach (Nr.1, 2, 3) Bearbeitungsgebiet Oberrhein; Teilbearbeitungsgebiet: Oberer Neckar WK 40-01 Referenz 2: Eschach Für die Eschach (Typ 7)unterhalb der Eberbachmündung (Aitenbach) Arten: %-Anteil:

Bachforelle 22,0 Groppe, Mühlkoppe 22,0 Elritze 12,0 Schmerle 12,0 Döbel, Aitel 9,0 Äsche 7,5 Gründling* 2,9 Hasel* 2,9 Schneider* 2,5 Bachneunauge* 2,0 Barbe* 1,5 Nase* 1,5 Aal* 0,8 Quappe, Rutte* 0,8 Rotauge, Plötze* 0,4 Barsch, Flussbarsch* 0,2

Fett = Leitart; * = Begleitart

Tabelle 4: Referenzzönose für den Aitenbach (Nr. 1, Nr. 2) und Kim- michgraben

Bearbeitungsgebiet Oberrhein; Teilbearbeitungsgebiet: Oberer Neckar; WK 40-01 Referenz 3: Eschach Für Typ 7 oberhalb der Eberbachmündung (Aitenbach) Arten: %-Anteil:

Bachforelle 40,0 Groppe, Mühlkoppe 40,0 Elritze 7,0 Schmerle 7,0 Äsche 2,0 Bachneunauge 2,0 Döbel, Aitel 2,0 Fett = Leitart; * = Begleitart

Es wurden alle Befischungsstrecken nach fiBS bewertet. Dabei sei darauf hingewiesen, dass abweichend von den Anforderungen an Eingangsdaten gemäß fiBS nur eine Befischung zugrunde gelegt wurde. Außerdem wurde die geschätzte Fangeffektivität (Eschach: 30%; Aitenbach und Kimmichgra- ben: 50 %) auf den Gesamtfang hochgerechnet.

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Tabelle 5: Zuflüsse der Eschach - Bewertungsergebnis mit fiBS Aitenbach Aitenbach Kimmichgraben (Befischungs- (Befischungs- strecke 1) strecke 2) Qualitätsmerkmale und Parameter (1) Arten- und Gil- 2,43 3 2 deninventar: (2) Artenabundanz 1,89 2,78 1,44 und Gildenvertei- lung: (3) Altersstruktur 4,5 2,5 1,5 (Reproduktion): (4) Migration: 1 1 1 (5) Fischregion: 1 5 3 (6) Dominante Arten: 5 3 1 Gesamtbewertung 2,79 2,82 1,65 Ökologischer Zu- Gut Gut unbefriedigend stand Ecological Quality 0,4 0,45 0,16 Ratio (EQR) Ökologischer Zustand nach WRRL: sehr gut, gut mäßig, unbefriedigend, schlecht

Tabelle 6: Eschach - Bewertungsergebnis mit fiBS Eschach Eschach Eschach (Befischungs- (Befischungs- (Befischungs- strecke 1) strecke 2) strecke 3) Qualitätsmerkmale und Parameter (1) Arten- und Gil- 2,67 3 1 deninventar: (2) Artenabundanz 2,17 1,33 2 und Gildenvertei- lung: (3) Altersstruktur 2 1 1,67 (Reproduktion): (4) Migration: 1 1 1 (5) Fischregion: 1 3 1 (6) Dominante Arten: 1 2 1 Gesamtbewertung 1,96 1,93 1,42 Ökologischer Zu- unbefriedigend unbefriedigend schlecht stand Ecological Quality 0,24 0,23 0,10 Ratio (EQR) Ökologischer Zustand nach WRRL:

sehr gut gut mäßig unbefriedigend schlecht

Zusammenfassung Die Bewertung mit fiBS ist nur eingeschränkt aussagekräftig, da der erfor- derliche Probenumfang (Gesamt-Individuendichte) nicht erreicht wurde. Es lassen sich trotzdem einige Kernaussagen ableiten:

Eschach: - Die Probenahme zeigt ein Defizit an anadromen und potamodromen Arten. Die Referenzarten Quappe und Nase fehlen .Dies deutet auf De- fizite bei der Längsdurchgängigkeit des Gewässersystems hin. Daraus resultiert ein schlechter Migrationsindex.

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- Es fehlt in allen Abschnitten die typspezifische Leitart Bachforelle - Der Anteil der Jungfische (Anteil der Altersklasse 0+) der typspezifi- schen Leitarten Döbel, Äsche (so vorhanden) entspricht nicht annähernd dem Zielzustand. Für diese beiden Arten konnte keine Reproduktion nachgewiesen werden. - Typspezifische Begleitarten, wie Bachneunauge, Barbe, Quappe und Nase konnten nicht nachgewiesen werden. - Der Gründling, welcher durchaus von Gewässermonotonisierungen pro- fitiert, ist relativ überrepräsentiert. - Die mit „unbefriedigend“ bewerteten Probestellen Eschach 1 und 2 lie- gen näher der Klassengrenze zu einem „mäßigen“ ökologischen Zu- stand.

Aitenbach - Bis auf das Fehlen der Elritze in der Probestrecke 2, sind alle Leitarten vertreten und zeigen eine natürliche Reproduktion. 1 - Typspezifische Begleitarten, wie Bachneunauge. Äsche und Döbel konnten nicht nachgewiesen werden.

Kimmichgraben: - Die Leitarten Bachforelle und Elritze fehlen. Groppe und Schmerle zei- gen eine natürliche Reproduktion. Insbesondere das Fehlen der Bachfo- relle ist bemerkenswert. - Typspezifische Begleitarten, wie Bachneunauge, Äsche und Döbel konnten nicht nachgewiesen werden. Beeinträchtigungen und Soweit Beeinträchtigungen festgestellt werden konnten, wurden sie notiert Konflikte und werden im Folgenden aufgeführt.

Tabelle 7: Beeinträchtigungen im Untersuchungsgebiet Gewässer Beeinträchtigung Eschach • Fehlende Durchgängigkeit durch Wehranlagen, durch Rückstaubereiche verringerte Fließgeschwin- digkeit (Eschach 2 und 3) mit entsprechenden Fol- gen für Sauerstoffversorgung und Substratzusam- mensetzung, eingeschränkte Gewässerdynamik. • Weitere Strukturdefizite wie fehlende Uferrandstrei- fen siehe Gewässerstrukturkartierung Aitenbach • Strukturdefizite siehe Gewässerstrukturkartierung Kimmichgraben • Strukturdefizite siehe Gewässerstrukturkartierung Die Folge mangelnder Durchgängigkeit der Eschach können ein einge- schränkter Reproduktionserfolg, geringere Fischdichte und das Verschwin- den einzelner Arten sein.

1 Das Fehlen der Elritze im Aitenbach (Nr.2) wird dadurch relativiert, dass es sich bei dieser Befi- schungstrecke eigentlich um den Fließgewässertyp 5.1 handelt. Die Referenz ist entsprechend nur be- dingt valide.

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Planungshinweise Wanderungshindernisse Die Eschach stellt sich in der nördlichen Hälfte des Untersuchungsgebietes als eine Kette von mehreren Stauhaltungen mit eingeschränkter Durchgän- gigkeit und veränderter Strömungsgeschwindigkeit dar. Insbesondere das Fehlen von wandernden Arten wie Nase und Quappe, aber auch das feh- lende Vorkommen von Neunaugen als gewässertypspezifische Begleitart sind ein Indikator für die stark gestörte längszonale Durchgängigkeit der Eschach. Durch den Rückstau und die verringerte Strömungsgeschwindigkeit ist das Lückensystem der Gewässersohle (Interstitial) durch Verschlammung beein- trächtigt. Diese Degradation ist hauptursächlich für die Abwesenheit von Bachforelle und die fehlende Reproduktion von Äsche und Döbel zu sehen. Nach der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wurde der Abschnitt im Bereich des Wehres am Sportplatz Dunningen entsprechend als „erheblich verän- dertes Gewässer (HMBW) eingeordnet. Die folgende Abbildung gibt die Lage der drei im Bereich der Gemarkung Dunningen liegenden Wehranlagen wieder:

Abbildung 23: Wehranlagen im Bereich der Gemarkung Dunningen Maßnahmen zur Förderung einer naturnahen Fischfauna sollten an der Eschach daher vorrangig durch eine Verbesserung der Durchgängigkeit und in diesem Zuge der Wiederherstellung natürlicher Strömungsverhältnisse erfolgen.

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Gewässerstruktur Strukturverbessernde Maßnahmen, wie sie zur Zielerreichung der Wasser- rahmenrichtlinie gefordert sind, sollten in erster Linie in Hinblick auf eine Erhöhung der Tiefenvarianz und Substratdiversität erfolgen. Durch eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit könnten natürliche Abflussbedin- gungen und damit einhergehend eine Diversifizierung des Substrates er- reicht werden (natürlicher Geschiebetransport, keine weitere Ablagerung von Feinsubstrat auf der Gewässersohle, langfristig Freispülen des Intersti- tials).

Seltene und bedrohte Arten Im Zuge der Kartierungen wurden seltene und bedrohte Arten erfasst und in der Karte D2 – Fauna integriert.

Biber Im Untersuchungsgebiet konnte ein Fund des Bibers (Castor fiber) ver- zeichnet werden. Es konnten Nagestellen entlang der Eschach im Gewann Kunzenwiesen nachgewiesen werden.

RL BW ZAK FFH Biber 2 b(LA) II/IV

Er zählt zu den „Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interes- se, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen“ (FFH-Richtlinie Anhang II) und zu den „streng zu schützenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse“ des Anhang IV der FFH-Richtlinie. Der Fundort auf dem Gewann Kunzenwiesen liegt im FFH-Gebiet „Eschachtal“ und weist somit bereits einen besonderen Schutzstatus auf. Laut Braun & Dieterlen (2005) konnte bis zum Jahre 2005 noch kein Fund im Umkreis des Untersuchungsgebietes nachgewiesen werden. Somit besitzt die Gemeinde Dunningen eine besondere Verantwortung zum Schutz des Bibers. Laut Aussage der Unteren Naturschutzbehörde wurde der Biber zum ersten Mal im Frühjahr 2009 beobachtet und scheint relativ ortstreu zu sein. Es handelt sich vermutlich um einen Einzelgänger oder ein Pärchen (Frau Romer, mündl. Mitt., 20.01.2011).

Planungshinweise - Einrichtung von Wechselwasserzonen durch temporären alternieren- den Anstau an geeigneten Standorten oder Ausweisung von lokalen Biberreservaten (Ermöglichung des Dammbaus mit Folgen einer Stau- wirkung - vorzugsweise am Neckarabschnitt des Gewannes Eichhof / Hinterburg), - Beschränkung auf natürliche Auegebüschsukzession sowie vorhande- ne Altholzstrukturen sowie Begünstigung Weidenstockausschlägen (Nahrungsangebot für den Biber im Winter), - Punktuelle Ausdünnung geschlossener Erlenpflanzungen an der E- schach zur Begünstigung der Entwicklung von Bachröhrichten und flu- tender Vegetation.

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Gemeine Flussmuschel Die Flussmuschel Unio crassus (FFH-Art Anhang II und IV) wurde zweimal im Untersuchungsgebiete gefunden. Sie trat im südlichen Bereich der E- schach und am Heckenweiherbach auf. Der Fund kann durch das MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND VERKEHR BADEN- WÜRTTEMBERG (2010) bekräftigt werden. Die Flussmuschel zählt, wie auch der Biber, zu den „Tier- und Pflanzenar- ten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen“. Der Bestand der Flussmu- schel war der Grund zur Ausweisung des FFH-Gebiets „Eschachtal“.

Abbildung 24: Fund der Gemeinen Flussmuschel (Unio crassus) im südlichen Be- reich der Eschach

Planungshinweise - Förderung der Wasserqualität (Nitratgehalt unter 10 mg/l), unbelaste- tes, gut mit Sauerstoff versorgtes Bodensubstrat für Jungmuschel, - Erhalt und Förderung des Wirtsfischbestandes während des Larven- stadiums (Groppe, Elrizte, Döbel), - Durchgängigkeit der Eschach, - Monitoring der Eschach und des Heckenweiherbachs, evt. Erweiterung des FFH-Gebiets entlang des Heckenweiherbachs.

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3.5 Ressource Biotope / Schutzflächen / Landschaftselemente – Schutz von Lebensräumen und Landschaftselementen

3.5.1 Schutzgebiete

Landschaftsschutzgebiet Im Planungsgebiet liegen zwei Landschaftsschutzgebiete: Das LSG „Heckengelände zwischen Dunningen und Seedorf“ (3.25.037) umfasst eine Fläche von 781 ha, wobei nicht das gesamte LSG im Unter- suchungsgebiet liegt. Es wird ausgezeichnet durch eine dichte Hecken- struktur aus heimischen Gehölzen und bietet Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Das weitaus kleinere LSG „Heckengelände im Gewann Kaltenberg“ (3.25.009) mit 20 ha befindet sich im Osten und beinhaltet den zweitgröß- ten zusammenhängenden Heckenbereich im Gelände.

Abbildung 25: Lage der Landschaftsschutzgebiete des Untersuchungsgebietes (grüne Schraffur)

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Naturdenkmale Der „Dunninger Steinbruch“ (0,2 ha), Gewann Vordere Staudenteile, und der "Wassersee" (0,8 ha), Gewann Wassersee, stellen die einzigen flächenhaf- ten Naturdenkmale im Planungsgebiet dar.

Abbildung 26: Lage des Flächenhaften Abbildung 27: Lage des Flächenhaften Naturdenkmals "Dunninger Steinbruch" Naturdenkmals "Wassersee"

Natura-2000-Gebiete Das FFH-Gebiet „Eschachtal“ (BfN- Nr. 7817-341) umfasst die Bereiche der Eschach, Teile des Aitenbaches und Kimmichgrabens sowie die Hecken- landschaft im Nordosten. Die Fläche des FFH-Gebiets beträgt 1.097,6 ha, wobei nur Teilbereiche im Untersuchungsgebiet liegen.

Abbildung 28: Lage des Natura-2000-Gebiete (rote Schraffur)

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§ 32-Biotope Im Untersuchungsgebiet wurden insgesamt 24,3 ha während der Biotopkar- tierung als § 32-Biotope (Naturschutzgesetz Baden-Württemberg) ermittelt. Es handelt sich um 92 Biotope mit insgesamt 404 Teilbereichen. Die Feld- gehölze und Hecken im Westen des Verfahrensgebietes stellen davon die größten Bereiche der § 32 Biotope dar und sind kennzeichnend für die Landschaft der Gemeinde Dunningen. Nasswiesen treten im feuchten west- lichen Bereich gehäuft auf. Die § 32-Biotope sind der Karte E1 zu entneh- men. Die meisten Hecken setzen sich aus einer Vielzahl von einheimischen Ge- hölzen zusammen, darunter Schlehe, Weißdorn, Feld-, Berg- und Spitz- ahorn, Hartriegel, Hasel, Holunder, Esche, Pfaffenhütchen, Schneeball, Salweide und Rosen. In den Hanglagen, vor allem am Deddenberg, wirken sie erosionshemmend und sollten unbedingt erhalten bleiben.

Abbildung 29: Lage der § 32-Biotope im Planungsgebiet

Bei der Überprüfung der § 32-Biotope wurde das Biotop 7716-325-0039 im Gewann Grottenwäldle nicht mehr vorgefunden. Es handelte sich hierbei um die „Nasswiese und Quellen am Grottenwäldle westlich Dunningen“. Folgende § 32-Biotope existierten nur noch teilweise: - 7717-325-0029 im Gewann Hühnerloh - 77-17-325-0030 im Gewann Modenberg - 7717-325-0055 im Gewann Steinbühl - 7717-325-0056 im Gewann Steinbühl - 7717-325-0062 im Gewann Föhrle - 7717-325-0086 im Gewann Schappelsbühl - 7717-325-0098 im Gewann Heiligen Ziel - 7717-325-0108 im Gewann Degenwiesen - 7816-325-0024 im Gewann Heckenwaldteile

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Ein weiteres Biotop wurde in sehr schlechtem Zustand vorgefunden. Es handelte sich hierbei um die „Feldhecken, Hart nordöstlich Dunningen“ (7717-325-0073) im Gewann Lange Morgen.

Biotoprandbereiche Im Zuge der ÖRA wurden alle § 32-Biotoperandbereiche auf der Grundlage einer 3-stufigen Skala bewertet: Kategorie 1: Extensivgrünland oder ungenutzte Saumflächen auf mindes- tens 5 m Breite an Biotop angrenzend, Ackerbau / Intensivgrünland mit Mindestabstand von 5m Kategorie 2: Ackerbau / Intensivgrünland (mit Gülle oder Mineraldüngung) bis nahe an die Biotopfläche (Abstand 2 bis 5 m) angrenzend, jedoch Ex- tensivgrünland oder ungenutzte Saumfläche auf mindestens 2 m Breite vorhanden Kategorie 3: Ackerbau / Intensivgrünland bis unmittelbar an Biotop angren- zend Die 404 Teilbiotope im Untersuchungsgebiet weisen eine Randlänge von 57677 m auf. Davon wurden 11337 m der Kategorie 1 verzeichnet, 5253 m der Kategorie 2 und 41087 m wurden Kategorie 3 zugeordnet. Daraus geht eindeutig hervor, dass die Gemeinde Dunningen einen sehr hohen Anteil an Strukturen enthält, jedoch ein Mangel an vorgelagerten Säumen zu ver- zeichnen ist. Soweit Säume vorhanden sind, sind sie zumeist durch die angrenzende Nutzung stark beeinträchtigt, so dass häufig nur artenarme Brennnesselfluren zu finden sind.

Planungshinweise Es wird empfohlen die vorhandenen Säume zu erhalten und wenn möglich zu extensivieren. Außerdem sollten weitere Saumbereiche um die § 32- Biotope angelegt werden, um diese vor zusätzlichen Nährstoffeinträgen zu schützen.

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3.5.2 Landschaftselemente

Insgesamt hat die Gemeinde Dunningen mit 26,3 % (54,7 ha) eine hohe Dichte an Landschaftselementen. Diese haben in der intensiv genutzten Landschaft eine hohe Bedeutung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Mit einer großen strukturellen Vielfalt stellen sie wichtige Rückzugsräume dar. Nachfolgende Abbildung zeigt die Verteilung der Elementgruppen:

Landschaftselemente

36 10 14 Einzelbaum / Baumgruppen 94 Gebüsch 24 Obstbaumwiesen Böschungen stehendes Gewässer sonstige 16 5

Abbildung 30: Aufgliederung der Landschaftselemente in die vorhandenen Element- gruppen.

Neben den Heckenstrukturen (integriert in Elementgruppe Gebüsch) über- nehmen die Einzelbäume und Baumgruppen vor allem in den ausgeräumten Bereichen im Westen und Osten prägende Funktion für das Landschaftsbild. In Kombination mit Feldkreuzen werden diese Baumgruppen häufig als Rastgelegenheit mit Bänken genutzt und durch weitere Anpflanzungen zu- sätzlich gestaltet. Weitere prägende Landschaftselemente in der Gemeinde Dunningen stellen die Gewässerbegleitgehölze entlang der Eschach sowie des Affoltergrabens dar.

Zustandsbewertung allge- Die Zustandsbewertung der Landschaftselemente erfolgte auf einer 5- mein stufigen Skala. Dabei stellt die Wertstufe 1 eine sehr große strukturelle Viel- falt mit einer sehr hohen Bedeutung als Biotop und Lebensraum für Tiere und Pflanzen dar und Wertstufe 5 eine geringe strukturelle Vielfalt mit nur geringer Bedeutung als Biotop und Lebensraum. Die Auswertung ergab folgendes: - Kategorie 1 43 - Kategorie 2 118 - Kategorie 3 150 - Kategorie 4 29 - Kategorie 5 3 Eine hohe bis durchschnittlich strukturelle Vielfalt der Kategorien 2 und 3 trat am häufigsten auf.

Einzelbaum, Baumgruppe, Den zweitgrößten Anteil mit 94 Landschaftselementen machen Einzelbäume Baumreihe, Allee und Baumgruppen / Baumreihen / Alleen aus. Die Zustandsbewertung er- folgte meist als durchschnittlich mit einer mittleren strukturellen Vielfalt.

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Es konnten fünf Einzelbäume mit einer sehr hohen Bedeutung als Biotop klassifiziert werden. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um alte Obstbäu- me mit Höhlen und Totholz in den Gewannen Auf der Steige und Föhrle sowie eine alte Salix alba am Aitenbach, Gewann Bei der Münsterbruck. Eine alte Aesculus hippocastanum an einem Bauernhof sollte als Natur- denkmal ausgewiesen werden (JOZWIAK & SCHEURMANN 1993). Die Kastanie wurde als Landschaftselement Nr. 193 im Gewann Heckenweiher kartiert.

Gebüsch, Gehölz, Hecke Die Landschaftselemente der Gebüsche machen im Planungsgebiet mit 34,57 ha 2,4 % der Gesamtfläche aus. Damit stellen sie neben den Baum- gruppen den größten Flächenanteil dar. Dies liegt vor allem an den zahlrei- chen § 32-Biotopen, die in die Kategorie der Landschaftselemente integriert wurden. Eindeutig ist festzustellen, dass die Landschaftselemente mit einer sehr hohen strukturellen Vielfalt im Gebiet Deddenberg sowie im südlichen Be- reich der Eschach dominieren. Dies sind sowohl Bereiche des FFH-Gebiets „Eschachtal“ als auch teilweise des Landschaftsschutzgebietes „Heckenge- lände zwischen Dunningen und Seedorf“. Ausgeprägte Gehölzbereiche mit hoher Bedeutung kommen in der Nähe des Frohnhofes und Auf der Stampfe vor. Dem Gewässerbegleitgehölz der E- schach wurde auch eine sehr hohe Bedeutung als Biotop zugewiesen.

Obstbaumwiesen Obstbaumwiesen sind nicht sehr zahlreich im Untersuchungsgebiet vor- handen. Mit 0,5% machen sie nur einen sehr geringen Teil der Gesamtflä- che aus. Ein Großteil der Obstbaumbestände ist kleinflächig und steht auf artenarmen, häufig gemähten Wiesen, die nicht die Anforderungen an MEKA-Grünland erfüllen. Ausnahme bilden vier Flächen, die auf Glattha- ferwiesen vorkommen. Diese sind jedoch bis auf einen Bestand sehr klein- flächig und bestehen nur aus vereinzelten Bäumen. Die einzigen zwei wert- vollen Obstbaumwiesen liegen im Südosten des Untersuchungsgebietes im Gewann Schappelsbühle (Landschaftselement 143) und im Gewann Föhrle (Landschaftselement 61) in der Nähe eines Kleingartens. Diese Bestände sind in sehr gutem Zustand und sollten daher erhalten bleiben und gepflegt werden. Einige Obstbaumbestände sind in Teilen des Gemeindegebiets, besonders in den ausgeräumten Bereichen, landschaftsbildprägend. In den älteren Bäumen ist Totholz mit Höhlen zu finden, in denen während der Kartierung zum Teil Vogelbruten stattfanden (Grauschnäpper) oder für Milane als ge- meinschaftliche Nächtigungsgelegenheit dienen (Landschaftselement 143). Hinweise auf andere Nutzer, z. B. Fledermäuse, des Alt- und Totholzes wurden nicht untersucht, sind aber keineswegs ausgeschlossen.

Böschungen Die 14 erfassten Böschungen machen mit 1,45 ha einen kleinen Teil der Landschaftselemente aus. Sie sind im gesamten Gebiet verteilt. Böschun- gen mit einer sehr hohen bis hohen strukturellen Vielfalt konzentrieren sich allerdings eher auf den Bereich im Osten des Planungsgebietes in den Ge- wannen Zieren, Hinter der Steige, Schwammenrain und Modenberg. Im Westen von Dunningen, im Gewann Heckenweiher, wurde eine Bö- schung in nahezu optimalem Zustand erfasst.

Stehende Gewässer Im Vergleich zu den Böschungen beschränken sich die stehenden Gewäs- ser auf den feuchten Westen des Gebietes, nahe der Eschach. Besonders zu erwähnen sind die Gewässer in den Gewannen Kunzenwiesen und Wassersee, welche vom Naturschutzbund Dunningen gepflegt werden. Diese Gewässer weisen eine sehr hohe strukturelle Vielfalt auf und haben eine hohe Bedeutung als Biotop für Tiere und Pflanzen.

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Sonstige Landschafts- Sonstige Landschaftselemente nehmen in Dunningen eine Fläche von elemente und wertvolle knapp 10 ha ein. Sie erstrecken sich im gesamten Untersuchungsgebiet Flächen und stellen vor allem Nasswiesen, Magerrasen und andere wertvolle Struk- turen wie Steinriegel dar. Diese Landschaftselemente sind zusätzlich unter den § 32-Biotopen erfasst worden.

Planungshinweise

Es folgt eine Beschreibung der wertvollsten Landschaftselemente im Verfah- rensgebiet mit Planungshinweisen. Oft wurden mehrere Elemente zu Bio- topkomplexen zusammengefasst. Auf Wunsch des Auftraggebers wurden zusätzlich alle Obstbaumwiesen beschrieben.

Landschaftselement Nr. 6 Landschaftselement Nr. 6 ist eine durchschnittliche Obstbaumwiese auf Gewann Stampferhof privatem Grund in Hofnähe. Nach Möglichkeit sollte der Obstbaumbestand aufgrund der Hofnähe erhalten bleiben. Er hat eine große Bedeutung für das

Landschaftsbild und stellt eine natürliche Eingrünung der Gebäude im Land- schaftsraum dar. Bei geeigneter Pflege hat diese Obstbaumwiese eine sehr gute Entwicklungsmöglichkeit.

Landschaftselement Nr. In dem recht jungen Bestand an Obstbäumen von Landschaftselement 12 12 / 13 wurden vereinzelt Astlöcher gefunden. Beide Bestände liegen in Hofnähe Gewann Äußere Stampfe auf privatem Grund und haben eine hohe Bedeutung mit einer kurz- bis mit- telfristigen Aufwertbarkeit. Eine Aufwertbarkeit des Bestandes kann durch geeignete Pflege und eventuelles Anbringen von Nistkästen geschehen. Nach Möglichkeit sollte der Obstbaumbestand erhalten bleiben. Er hat eine große Bedeutung für das Landschaftsbild und stellt eine natürliche Eingrü- nung der Gebäude im Landschaftsraum dar.

Landschaftselemente Nr. Diese Landschaftselemente bilden einen wertvollen Biotopkomplex aus 33 / 34 / 41 / 223 Feuchtstrukturen im Bereich des Frohnhofes. Der Komplex besteht aus ei- Gewann Untere Bergstü- nem Gehölzbereich mit einem verlandenden Stillgewässer im Norden ent- cke lang der Eschach. Den südlichen Bereich bildet ein zweiter Gehölzkomplex mit vorgelagerter Dotterblumenwiese. Der Bereich dazwischen wird von Grünland dominiert. Es wird empfohlen den nördlichen Gehölzkomplex auszulichten, um die Tagfalterfauna zu fördern. Das umgebende Grünland sollte extensiviert wer- den, um die schon vorhandenen extensiven Bereiche zu verbinden. Auch wird eine Erweiterung der Nasswiese nach Osten entlang der Eschach emp- fohlen.

Landschaftselement 38 Dieses Landschaftselement besteht aus 19 Apfel- und Birnbäumen. Ein Gewann Auf dem Berg Rückschnitt des Bestandes sowie eine besserer Pflege wird empfohlen.

Landschaftselemente 53 / Rund 30 Apfelbäume mit einer hohen Bedeutung als Biotop bilden diese 54 Landschaftselemente. Sie sind kurz- bis mittelfristig aufwertbar. Dies kann Gewann Kimmichhaupt durch das Anbringen von Nistkästen, Förderung von Alt- und Totholz sowie geeignetem Schnitt erfolgen. Es konnten kleine Höhlen erfasst werden. Landschaftselement 54 liegt auf einer extensiven Wiese. Bei der Flächen- vergabe sollte darauf geachtet werden, dass diese Fläche in der Hand des jetzigen Besitzers verbleibt. Eine Erweiterung durch regionaltypische Most- obstsorten und extensiver Bewirtschaftung wird befürwortet.

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Landschaftselement 55 Der Obstbaumbestand liegt auf privatem Grund in Hofnähe. Nach Möglich- Gewann Berg keit sollte der Obstbaumbestand erhalten bleiben. Er hat eine große Bedeu- tung für das Landschaftsbild und stellt eine natürliche Eingrünung der Ge- bäude im Landschaftsraum dar.

Landschaftselemente Nr. Der Komplex besteht aus einer wertvollen Streuobstwiese mit angrenzenden 60 / 61 / 280 Gehölzstrukturen und artenreicher Fauna (Neuntöter, Feldsperling, Kleiner Gewann Föhrle Perlmutterfalter, Scheckenfalter, Rotbraunes Wiesenvögelein). Der Bereich grenzt außerdem im Westen an Extensivgrünland an (Salbei- Glatthaferwiese). Es wird empfohlen diesen Bereich zu erhalten und den Streuobstbestand auszuweiten.

Landschaftselement 61 Dieser alte Bestand aus Apfel- und Birnbäumen in der Nähe eines Kleingar- Gewann Föhrle tens hat eine sehr hohe Bedeutung als Biotop und sollte erhalten bleiben. Es wird empfohlen die Obstwiesen in diesem Bereich zu fördern (JOZWIAK & SCHEURMANN 1993). Eine Bestandspflege wird empfohlen sowie Berücksich- tigung der Höhlenbäume. Auch wird eine Erweiterung durch regionaltypische Mostobstsorten und extensiver Bewirtschaftung befürwortet.

Abbildung 31: Landschaftselement 61, Gewann Föhrle, Erhalt der Obstbaumwiese und des umgebenen Biotopkomplexes. Dieser Bereich bietet einen wertvollen Le- bensraum für Tiere und Pflanzen.

Landschaftselement 94 Landschaftselement 94 stellt einen Obstbaumbestand aus Apfelbäumen dar. Gewann Hinter dem Während der Erfassung wurden im dem Bestand Höhlen vermerkt. Der Be- Stauden stand sollte nach Möglichkeit erhalten bleiben.

Landschaftselement 111 Dieser junge Bestand aus Apfel- und Kirschbäumen, teilweise sind Birken Gewann Kaltenberg untergemischt, liegt nahe des Waldrandes und hat eine große strukturelle Vielfalt. Ein Pflegeschnitt wird empfohlen.

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Landschaftselement 115 Die Obstbaumallee aus unterschiedlichen Baumarten hat vereinzelte alte Gewann Auf der Steige Apfel und Kirschbäume eingestreut. Der Bestand ist landschaftsbildprägend und erhaltungswürdig. Schnitt und Pflege sind dringend erforderlich. Durch das Anlegen eines extensiven Saums kann ein schöner Verbund zwischen Landschaftselement 251 und 130 (siehe nachfolgende Beschreibung) ge- schaffen werden. Im Zuge des Radwegbaus von Zimmern nach Dunningen ist eine Aufwer- tung dieses Bestandes als Ausgleichsmaßnahme geplant.

Landschaftselemente 121 Der Verbund dieser Landschaftselemente stellt einen wertvollen Biotopkom- / 123 / 131 / 132 / 134 / plex nahe der B 462 dar. Er besteht aus einem Gehölzkomplex, Magerra- 135 / 251 senbestand sowie kleinflächigen Streuobstwiesen. Die Streuobstbestände Gewann Zieren sind noch relativ jung mit hohem Potential. Besonders Element 121 hat sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten auf einer extensiven Wiese. Der gesamte Bereich stellt einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tierarten, wie Wacholderdrossel, Feldsperling, Neuntöter, Klappergrasmücke, Zauneid- echse, Scheckenfalter-Arten, Perlmutterfalter-Arten, Kleiner Eisvogel und Kleine Goldschrecke dar. Der Komplex sollte erhalten bleiben und der Verbund zu den Extensivgrün- landbereichen im Osten gesichert werden. Der Bestand gilt als erhaltungs- würdig. Eine Pflege der Streuobstbestände wird empfohlen.

Abbildung 32: Landschaftselement 121 - junger Streuobstbestand

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Abbildung 33: Landschaftselement 251 - Magerrasen entlang der B 462 mit wertvol- ler Flora und Fauna

Landschaftselement 126 Landschaftselement 126 ist eine neu angelegte Obstbaumwiese aus unter- Gewann Auf der Steige schiedlichsten Obstsorten (u. a. Apfel, Quitte, Mirabelle). Der Bestand ist somit noch sehr jung hat jedoch sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten. An- grenzend wären Ersatzpflanzungen mit regionalen Obstbaumsorten zu emp- fehlen.

Landschaftselement 130 Landschaftselement 130 besteht aus einer kleinflächigen Obstbaumwiese Gewann Vorderer Stau- innerhalb einer Kuhweide. Die Obstbaumwiese ist Bestandteil eines wertvol- denteile len Biotopkomplexes auf südexponierter Lage. Der alte Bestand sollte erhal- ten bleiben. Außerdem sollte die Weidenutzung weitergeführt werden, da auf der extensiven Weide Carlina acaulis erfasst wurde (vg. Abb. 33). Auch bie- tet der Bereich Lebensraum für zahlreiche Tierarten, wie Neuntöter, Feld- sperling, Klappergrasmücke und Bluthänfling.

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Abbildung 34: Extensive Weide mit Carlina acaulis im Umfeld des Landschafts- elements 130

Landschaftselement 133 Der Streuobstbestand besteht aus ca. 12 Apfel- und Birnbäumen mit einer Gewann Grafengrube hohen Bedeutung als Biotop. Eine Pflege wird empfohlen.

Landschaftselement 143 Der Bestand stellt die wertvollste Obstbaumwiese im Untersuchungsgebiet Gewann Schappelsbühl dar. Es handelt sich um einen Bestand aus verschiedenen Obstbaumsorten, dominiert durch Apfelbäume auf einer extensiven Wiese.

Abbildung 35: Landschaftselement 143, Gewann Schappelbühl, zeigt eine sehr wert- volle Obstbaumwiese auf extensivem Grünland. Ein Erhalt mit eventueller Erweite- rung dieses Bereiches wird empfohlen. Der Bereich sollte unbedingt erhalten bleiben. Ein Vorkommen des Baumpi- pers wurde hier erfasst. Auch dient der Bestand als gemeinschaftliche Näch- tigungsgelegenheit für Milane. Es wird empfohlen diesen Bereich durch Be- standspflege zu erhalten. Dabei sollte auf vorhandene Höhlen geachtet wer- den, um diese nicht zu zerstören. Eine Erweiterung durch regionaltypische Mostobstsorten und extensiver Bewirtschaftung wird befürwortet. Es sollte darauf geachtet werden, dass dieser Bestand in der Hand des jetzigen Be- wirtschafters verbleibt.

Landschaftselement 151 Landschaftselement 151 liegt innerhalb eines Damwildgeheges im Süden Gewann Schwammenrain des Untersuchungsgebietes. Die Hochstämme sind vor Verbiss geschützt und sollten regelmäßig gepflegt werden.

Landschaftselement 158 Der kleine Apfelbestand gilt als kurz- bis mittelfristig durch Pflege weiter Gewann Igelsberg aufwertbar. Er ist landschaftsbildprägend.

Landschaftselemente 164 Ein weiterer sehr wertvoller Bereich stellt das Umfeld einer ehemaligen Ab- / 277 / 278 / 279 baudeponie dar. Sie weist Magerrasenbestände, extensive Böschungen

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Gewann Wannenrain und sowie Feldhecken auf. Eine artenreiche Fauna konnte in diesem Bereich Föhrle angetroffen werden (u. a. Neuntöter, Feldsperling, Bluthänfling, Zauneidech- se, Verkannter Grashüpfer). Der Magerrasenbestand ist als § 32-Biotop zu erhalten und zu pflegen. Eine Verbindung der oben beschriebenen Biotopkomplexe der Gewanne Föhrle und Wannenrain durch Extensivierung des Grünlandes zwischen den Kom- plexen wird empfohlen.

Landschaftselement 172 Landschaftselement 172 stellt eine durchschnittliche Obstbaumwiese auf Gewann Heckenwaldteile artenarmem Wirtschaftsgrünland dar. Sie ist von Wald umgeben und hat sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten. Ein regelmäßiger Pflegeschnitt wird empfohlen.

Landschaftselement 179 Dieser junge Obstbestand liegt am westlichen Rand des Planungsgebiets Gewann Emerhalde auf extensiver Wiese. Um auch den extensiven Wiesencharakter zu schüt- zen, sollte der Bestand nach Möglichkeit in den Händen des jetzigen Eigen- tümers verbleiben.

Landschaftselement 190 Das Stillgewässer im Gewann Kunzenwiesen ist bereits in Hand des Natur- Gewann Kunzenwiesen schutzbundes Dunningen. Ein Vorkommen des Bibers konnte hier seit Früh- jahr 2009 verzeichnet werden. Auch wurden u. a. Ringelnatter, Grasfrosch, Glänzende Binsenjungfer, Mädesüß-Perlmutterfalter, Kleine Goldschrecke und Sumpfschrecke im Zuge der Kartierungen erfasst. Der Bereich sollte in der Hand des NABU verbleiben und gepflegt werden. Es wird empfohlen den Bereich abschnittsweise zu mähen, um die Tagfalter- fauna zu fördern. Die Brachebänder entlang des Gewässers sollten erhalten bleiben.

Landschaftselement 197 Landschaftselement 197 besteht aus einem Bestand aus Apfel-, Birnen- und Gewann Hinter der Burg Zwetschgenbäumen. Es handelt sich um eine durchschnittliche Obstbaum- wiese mit hohen Entwicklungsmöglichkeiten bei regelmäßigem Pflegeschnitt.

Landschaftselement 237 Die Nasswiese im Gewann Zährenbrunn stellt ein wertvolles Biotop für Heu- Gewann Zährenbrunn schrecken und auch andere Tierarten dar (Sumpfschrecke, Sumpfgrashüp- fer, Wiesengrashüpfer, Sumpfrohrsänger, Braunkehlchen). Sie wurde bereits als § 32-Biotop kartiert. Es wird empfohlen einen Verbund mit Landschaftselement 238 zu einem wertvollen Nassbereich zu schaffen.

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Abbildung 36: Nasswiese im Gewann Zährenbrunn mit Blick nach Norden

Landschaftselement 266 Der Wassersee im Nordosten von Dunningen wurde bereits als § 32-Biotop Gewann Wassersee erfasst. Er gehört zu den Flächen des Naturschutzbundes und wird von die- sem gepflegt. Er ist ein Flachsee mit ausgeprägter Gehölzstruktur und Ried- bereichen. Ein Vorkommen des Grasfrosches sowie des Sumpfrohrsängers und der Weidenmeise wurde erfasst. Es wird empfohlen die Bewirtschaftung im Umfeld des Wassersees zu extensivieren sowie weitere Laichgewässer für Amphibien sowie lineare Gebüsch- und Saumstrukturen im Norden anzu- legen.

Landschaftselement Nr. Der Heckenkomplex im Bereich des Deddenbergs stellt einen der wertvolls- 267/268/269/276 ten Bereiche im Untersuchungsgebiet dar. Er liegt im Landschaftsschutzge- Gewann Ungerhalde biet „Heckengelände zwischen Dunningen und Seedorf“ sowie im Natura- 2000-Gebiet „Eschachtal“. Die Heckenbereiche sind zusätzlich als § 32- Biotope ausgewiesen worden. Die Heckenstrukturen sind landschaftsbild- prägend für den Raum Dunningen. Sie setzen sich hauptsächlich aus Cory- lus avellana und Prunus spinosa zusammen und bieten einen wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Das Gebiet wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.

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Abbildung 37: Blick auf den Deddenberg mit wertvollem Heckenkomplex Es wird empfohlen überalterte, durchgewachsener Hecken zurück zuschnei- den und sommerwarme Säume entlang der Heckenstrukturen anzulegen. Außerdem wird eine Umwandlung der schmalen Feldfruchtparzellen zwi- schen engmaschigen Feldheckenmosaiken in Extensivgrünland, Rotations- brachen, Leguminosenmischsaaten oder Wildsamenmischungen empfohlen. Insgesamt sollte der Pestizideinsatz reduziert werden.

Landschaftselement 298 Landschaftselement 298 umfasst einen Magerrasen mit Carlina acaulis und Gewann Igelsberg anderen Arten wie Dorngrasmücke, Bluthänfling, Magerrasen- Perlmutterfalter, Kleine Goldschrecke, Zauneidechse. Eine Erhaltung der Böschung wird empfohlen sowie eine Erweiterung Rich- tung Süden.

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3.6 Ressource Waldränder und Nutzungsgrenzen – Sicherung von linearen Lebensräumen und Verbindungswegen

Waldränder Untersuchungen der Waldränder ergaben eine Dominanz von monostruk- turierten Nadelwäldern ohne Übergang zur landwirtschaftlichen Nutzfläche. Einige Bereiche mit eingestreuten Laubbaumarten wiesen eine geringe bis mittlere strukturelle Vielfalt auf, wobei ein Saumbereich meist ebenfalls fehlte (siehe Abb.37).

Abbildung 38: Waldrand ohne strukturelle Vielfalt im Gewann Erdäpfelteile. Das Untersuchungsgebiet wird von solchen Waldrändern dominiert.

Nutzungsgrenzen Das Verfahrensgebiet wurde in folgende 4 Landschaftsräume eingeteilt: Landschaftsraum 1: Landwirtschaftlich genutzter Bereich westlich der E- schach. Dieser stellt den feuchten Bereich im Verfahrensgebiet dar, der mit zahlreichen Gräben durchzogen ist und von Dauergrünland dominiert wird. Landschaftsraum 2: Bereich der Eschach mit den Zuflüssen von Aitenbach und Kimmichgraben Landschaftsraum 3: Trockene Bereich östlich der Eschach mit einer gro- ßen Anzahl an Ackerflächen Landschaftsraum 4: Bereich der großflächigen Heckenstrukturen im Osten des Verfahrensgebietes auf skelettreichem Untergrund Innerhalb dieser Landschaftsräume wurden die vorhandenen Nutzungs- grenzen ermittelt. Landschaftsraum 4 wies die größte Randlängendichte auf (452,4 lfm / ha), gefolgt von Landschaftsraum 2 mit 445,1 lfm / ha. In Landschaftsraum 1 konnte die geringste Randlängendichte ermittelt wer- den. Insgesamt wurden jedoch keine nennenswerten größeren Nutzungsgren- zen vorgefunden, da die landwirtschaftlichen Nutzflächen im kompletten Planungsgebiet aneinander an grenzen. Den Hauptbestnadteil an größe- ren Strukturen machten Gewässer, Gräben sowie Graswege aus. Wertvol-

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le Säume wurden nur selten im Untersuchungsgebiet angetroffen. Die zumeist sehr schmalen Säume entlang unbefestigter Feldwege sind fast überall artenarm, was sich einerseits auf die regelmäßige Belastung (Befahren mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen) und andererseits auf den Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung der benachbart liegenden Felder zurückführen lässt (Eintrag von Nährstoffen, Pflanzenschutzmitteln).

Abbildung 39: Nutzungsgrenze zwischen Ackernutzungen nördlich des Steppen- grabens.

Planungshinweise Um die Waldränder zu verbessern, wird eine Aufwertung vor allem in den südexponierten Lagen empfohlen. Dort können sich besonders artenreiche Saumbereiche entwickeln. Insbesondere sollte eine Ausweisung und Aus- gestaltung von stufigen strukturreichen Übergängen von Waldmänteln zu staudenreichen sommerwarmen Säumen erfolgen (zusätzliche Förderung der Tagfalterfauna). Es wird empfohlen die vorhandenen Grenzstrukturen zu erhalten und zu fördern. Eine Verbundsicherung durch Extensivierung der Saumbereiche sollte gefördert werden. In das Verbundssystem sollten unbefestigte Feld- wege mit lückiger, kurzgrasiger Flur (wertvoll für Zauneidechse, Ringelnat- ter, Komma-Dickkopffalter, Weißkleegelbling) integriert werden. Auch ist eine Neuschaffung magerer Randstreifen an Wegrändern sowie Weg- und Straßenböschungen (Zweipunkt-Dornschrecke, Verkannter Grashüpfer) zu empfehlen.

Maßnahmenschwerpunkt Den Maßnahmenschwerpunkt bilden insbesondere der skeletthaltige Be- reich des östlichen Untersuchungsgebietes (Deddenberg) sowie die Wald- ränder im Westen.

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4. Zusammenfassung der Planungshinweise

Die Planungshinweise werden im folgenden Kapitel nach Lebensräumen untergliedert zusammenfassend beschrieben. Außerdem wird darauf hin- gewiesen, dass die Gemeinde Dunningen laut ZAK eine besondere Schutzverantwortung aus landesweiter Sicht für die Anspruchstypen mitt- leres Grünland und Rohbodenbiotope (inkl. Entsprechender Kleingewäs- ser) besitzt (LUBW 2010). Dies sollte im weiteren Verlauf des Verfahrens beachtet werden.

Zusammenfassung der Die wertvollsten Bereiche des Untersuchungsgebietes bilden vor allem die wertvollsten Bereiche Eschachniederung mit angrenzenden Feuchtbereichen (Frohnhof, Ben- nenberg und Zährenbrunnen) sowie die Heckenkomplexe des Dedden- bergs bis zum Gewann Steinbühl / Föhre mit zusätzlich extensiven Flä- chen. Zusätzlich kommen noch wertvolle, kleinflächige Bereiche vor, die Text und Karten entnommen werden können. Es wird besonders empfohlen einen Biotopverbund zwischen Steinbühl - Föhrle und Deddenberg zu schaffen, um die mageren, skeletthaltigen Standorte zu fördern. Ein weiteres Verbundsystem über Extensivgrünland und der Obstbaumallee könnte im Gewann Zieren entstehen. Insbesonde- re sollte darauf geachtet werden, dass die Grünlandflächen in der E- schachniederung extensiviert werden und die angrenzenden Feuchtgebie- te somit verknüpft werden (vgl. Karte G - Planungshinweise).

Feldfruchtkultur - Reduktion von Pestizideinsatz und Bodendüngung, - Geringe Befahrung der Feldwege in den Monaten April und Mai (Hauptlegezeit bzw. Hauptbrutzeit),

- Erhaltung und Förderung unbefestigter Graswege, - Enger variierender Fruchtwechsel, - Randstreifensicherung in Bereichen der offenen Feldflur mit Buntbra- chenentwicklung, - Ausweisung von Rotationsbrachen oder wechselnden Randstreifen Wichtig ist eine ganzjährigen Entwicklung von Viola arvensis (Nah- rungspflanze des Kleinen Perlmutterfalters), - Aushagerung bestehender Randstreifen, insbesondere auch nitrophy- tenreicher Böschungen (u. a. Vorkommen vom Gewölbten Laufkäfer), - Begleitendes Monitoring mit Aus- und Bewertung des Entwicklungsver- laufs über mehrere Jahre, - Sicherung der Vertikalgrenzlinien für Offenlandarten (insbesondere Feldlerche), - Sicherung der artenreichen Ackerflächen im Nordosten des Verfah- rensgebietes durch Beibehalten der Flächen beim jetzigen Bewirt- schafter.

Dauergrünland Gezielte Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopver- bundplanung) mit folgendem Bewirtschaftungsregime:

- Versetzte Mähtermine generell ab Anfang / Mitte Juli, evt. Anfang Juni

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(Ausweichalternativen nach Erstbrut der Feldlerche, nur terrestrischer Standortwechsel bei Wanstschrecke, Feldgrille und Wiesengrashüp- fer), - Erstmahd mäßig magerer Salbei-Glatthaferwiesen bzw. magerer Sal- bei-Glatthafer-Trespenwiesen ab Mittel Juli (Flugzeit Schachbrett und Großes Ochsenauge), - Zweimalige Mahd, besonders wünschenswert wäre eine Öhmdbewei- dung zur Begünstigung von Leguminosen (wertvoll für Rotklee- Bläuling, Hauhechel-Bläuling, Weißklee-Gelbling, Wander-Gelbling), - Als zielorientiertes Düngeregime wäre Festmist sinnvoll (Aufwertung FFH-Mähwiesen). Auf mageren Beständen keine Düngung (höchste Abundanz der Feldlerche, Larval-Imaginalhabitatverbund von Schach- brett), Verzicht auf Flüssigdüngung (Beeinträchtigung der Eier und Lar- ven von Wanstschrecke, Feldgrille und Wiesengrashüpfer), - Verbundsicherung durch Extensivierung von Straßen- und Wegbö- schungen bzw. Randstreifen sowie Grünlandbändern auf flachgründi- gen Standorten (Wanstschrecke, Wiesengrashüpfer sowie Laufkäfer), - Sicherung der MEKA-würdigen Flächen sowie der FFH-Mähwiesen durch Beibehalten der Flächen beim jetzigen Bewirtschafter.

Feldhecken - Reduktion oder vollständiger Verzicht auf Pestizideinsatz im Umfeld von Stufenrainen, Böschungen sowie unbefestigten Wegrändern,

- Rückschnitt überalterter durchgewachsener Haselhecken mit gleichzei-

tiger Förderung eines stufigen Mosaiks, - Umwandlung schmaler Feldfruchtparzellen zwischen engmaschigen Feldheckenmosaiken (z. B. Deddenberg) in Extensivgrünland, Rotati- onsbrachen, Leguminosenmischsaaten oder Wildsamenmischungen, - Insbesondere Schaffung und Ausgestaltung von stufigen strukturreichen Übergängen von Waldmänteln, Feldgehölzen und Gebüsch-Vormänteln und staudenreicher sommerwarmer Säume (insbesondere der § 32-Biotope) zur Reduzierung des Nährstoffeintrags, - Verzahnung von Larvalhabitaten von Tagfalterarten und artenreichen Imaginalhabitaten als sommerwarme Krautstaudenfluren bzw. ver- saumten Magerrasen, - Grundsätzliche Sicherung und Förderung von Altholz, Totholz und Faulholz, - Neuanlage offener Lesesteinwälle für xerophile Laufkäferarten, - Gleichzeitige Sicherung überschatteter Lesesteinwälle (Haselhecken) als Habitatsttrukturen überwiegend sylvicoler Laufkäferarten wie Blau- schwarzer Ahlenläufer und Großer Breitkäfer.

Streuobst - Bestandspflege unter Berücksichtigung von Altholz und Höhlenbäumen (eventuell Ergänzung durch Anbringung von Nistkästen (Grauschnäp- per, Gartenrotschwanz und auch Fledermäuse), - Begleitende Grünlandextensivierung (Vertragsnaturschutz, MEKA, Biotopverbundplanung), - Zeitige, kontinuierliche Nachpflanzung oder Neupflanzung (Ausdeh- nung) mit regionaltypischen Mostobstsorten.

Hochstauden, Schilfbe- - Grundsätzliche Sicherung der Brachen, stände - Bei hohem Stickstoffeintrag grundsätzlich Verzicht auf Gülleeinsatz in Bereichen benachbarter Grünlandflächen (Aushagerung, Vertragsna-

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turschutz, MEKA, Biotopverbundplanung),

- Förderung breiter Randstreifen entlang von Vorflutgräben und Wiesen- bächen (mind. 5 m beidseitig) sowie Aussparung bachbegleitender Hochstaudenfluren und Röhrichte von der Nutzung, - Verzicht auf geschlossene Bepflanzung von flächenhaften Feuchtbra- chen oder Grabenrändern, Einzelgehölze als Ansitzwarten (Revierge- sang, Territorialfunktion) von Offenlandarten – insbesondere Braun- kehlchen.

Nasswiesen, Waldfreie - Erhalt und Erweiterung der Nasswiesen, Sümpfe, Feuchte Hoch- - Förderung des Mosaiks von Feuchtbrachen und extensiv bewirtschaf- staudenfluren teten Calthion-Nasswiesen (Mädesüß-Perlmutterfalter) und mageren Nasswiesen (Baldrian-Scheckenfalter), - Erstmahd generell ab Mitte Juli, bei parzellenweise versetzten Mähterminen auch Anfang Juli, zweimalige - höchstens dreimalige Mahd im Jahr, - Düngeverzicht, - Grundsätzlicher Verzicht auf Entwässerungen und Grabenräumungen (insbesondere Sumpfschrecke), - Generell Anstrebung magerer, kleinseggenreicher Nasswiesen (Baldri- an-Scheckenfalter), - Begünstigung früher Brachestadien mit stufiger Kraut-Staudenschicht durch alternierende Pflegemahden im 3 bis 5 Jahreszyklus, - Biotopverbund- und Korridorfunktion durch extensiv bewirtschaftete Feucht-Nasswiesenbänder entlang von Wiesengräben und Kleinbä- chen mit breiten artenreichen Hochstaudensäumen für Mädesüß- Perlmutterfalter, Baldrian-Scheckenfalter, Sumpfschrecke und Sumpf- grashüpfer.

Brachen (feucht, frisch, - Erhaltung und Förderung von Frühstadien der Brachebildung durch trocken) gezielte Rücknahme von Gehölzen und lokale, alternierende Pflege- mahd mit Mähschnittgutbeseitigung zur Sicherung des Bestandes der

Kleinen Goldschrecke - Begünstigung der Korridorfunktion durch Aushagerung nitrophytischer Böschungen (Kleine Goldschrecke, Zauneidechse, Ringelnatter)

Stillgewässer - Erhaltung sowie zusätzliche Vernetzung von strukturreichen, verwin- kelten Kleingewässern sowie Laichgewässern im Eschachtal und im

Bereich des Wassersees (Amphibien, Kleine Pechlibelle, Glänzende Binsenjungfer, Blässhuhn und Teichhuhn), - Entschärfung der bestehenden Zerschneidung von Habitaten durch Amphibienschutzeinrichtungen, - Grundsätzliche Ausweisung von Pufferzonen zwischen Landwirtschaft und Gewässer (Hochstaudengürtel - auch als Imaginalhabitate / Jagd- reviere) mit einhergehender Reduktion des Einsatzes von Pflanzen- schutzmitteln und Düngemitteln, - Schutz der vorhandenen Gewässer vor Einträgen, Verfüllung, Fischbe- satz und Nährstoffanreicherung durch Grünlandextensivierung als Puf- fer (u. a. Laufkäfer, Amphibien), - Erhöhung des Strukturreichtums im Umfeld der bekannten Laichge- wässer des Grasfroschs, Berg- und Teichmolches (Lesesteinhaufen, Totholz- oder Laubhaufen, ruderale Gebüsch- und Saumstrukturen, Hochstaudenfluren) sowie Erhaltung vegetationsarmer bzw. früher Ver-

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landungsstadien für Kleine Pechlibelle, Glänzende Binsenjungfer, - Erhöhung des Grünlandanteils und Extensivierung der Grünlandbe- wirtschaftung (im Umfeld der Laichgewässer des Grasfroschs), - Erhalt und Förderung gewässerbegleitender Gehölze. Bei zu dichter Vegetation auch Auslichtung zur Förderung von Kleinen Pechlibelle, Glänzenden Binsenjungfer, - Einrichtung von Wechselwasserzonen durch temporären alternieren- den Anstau (Kleine Pechlibelle, Glänzende Binsenjungfer).

Fließgewässer - Renaturierungsmaßnahmen an der Eschach (Habitatsicherung Teich- huhn sowie Blauflügel-Prachtlibelle und Eisvogel) sowie im Bereich der

speisenden Wiesenbäche mit Förderung eines natürlichen Abflussre- gimes. Förderung von überhängenden, bachbegleitenden Weidenge- büsch im Kontakt zu Röhrichtbeständen, - Schutz der vorhandenen Gewässer vor Einträgen, Verfüllung, Fischbe- satz und Nährstoffanreicherung durch Grünlandextensivierung als Puf- fer (u. a. Laufkäfer, Amphibien), - Zulassen und Förderung natürlicher Dynamik an den vorhandenen Fließgewässern mit naturnaher Gestaltung (Amphibien, Kleine Pechli- belle, Glänzende Binsenjungfer), - Entwicklung von extensiv bewirtschaftetem Feuchtgrünland und Feuchtbrachen entlang von Gräben zur Ausbildung von Imaginalhabi- taten (Jagdrevieren) von Blauflügel-Prachtlibelle und Zweigestreifter Quelljungfer, - Verbesserung der Durchgängigkeit mit Wiederherstellung der natürli- chen Strömungsverhältnisse zur Förderung einer naturnahen Fisch- fauna und des Bestandes der Flussmuschel, - Erhalt und Förderung des Wirtsfischbestandes während des Larven- stadiums der Flussmuschel (Groppe, Elrizte, Döbel u. a.), - Monitoring des Flussmuschelbestandes, - Strukturverbessernde Maßnahmen (Erhöhung der Tiefenvarianz und Substratdiversität, Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit), - Beschränkung auf natürliche Auegebüschsukzession sowie vorhande- ne Altholzstrukturen (Eisvogel, Wasseramsel, Biber, Blauflügel- Prachtlibelle, Zweigestreifte Quelljungfer) sowie Begünstigung von Wurzelbruten und Weidenstockausschlägen mit Gewässerüberhang (Ansitzwarte des Eisvogels sowie Nahrungsangebot für den Biber im Winter), - In Bereichen derzeit strauch-/ gehölzarmer Wiesengräben oder Quell- bäche ist auf zusätzliche Bachbepflanzungen zu verzichten (Habitatsi- cherung für Wiesenbrüter des Offenlandes, insbes. Braunkehlchen), - Punktuelle Ausdünnung geschlossener Erlenpflanzungen an der E- schach zur Begünstigung der Entwicklung von Bachröhrichten und flu- tender Vegetation (Eisvogel, Wasseramsel, Biber, Blauflügel- Prachtlibelle, Zweigestreifte Quelljungfer), - Förderung der Wasserqualität (Nitratgehalt unter 10 mg/l), unbelaste- tes, gut mit Sauerstoff versorgtes Bodensubstrat für Jungmuscheln der Flussmuschel, - Rücknahme der Weidenutzung, im Besonderen entlang des Aiten- bachs zur Reduktion des Nährstoffeintrags, - Freilegung verrohrter Bereiche (Haselbach, Heckenweiherbach),

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- Rücknahme angrenzender Nadelbestände, - Erstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen, im Besonderen für Aitenbach und Affoltergraben.

Trockene Ruderalfluren - Förderung trockener Ruderalstandorte mit lückiger Vegetation (Lolium perenne als Nahrungspflanze der Raupe) in Verzahnung zu Kalkma-

gerrasen (Imaginalhabitat) u. a. durch punktuelle Oberbodenabtragung (Ringelnatter, Zauneidechse. Komma-Dickkopffalter, Weißklee- Gelbling), - Planung und Sicherung unbefestigter Feldwege mit lückiger, kurzgra- siger Flur (Zauneidechse, Ringelnatter), Lolium-Flur für Komma- Dickkopffalter, Weißkleegelbling, - Beweidung anstatt des zweiten Grünlandschnitts.

Kalkmagerrasen - Erhaltung und Vernetzung magerer Strukturen mit dünner Obergras- schicht, Aushagerung durch Mehrfachmahd (bis 3 Jahre) mit Abräu-

mung, kein Mulchen!, eventuell Oberbodenabtragung (Wachtelweizen- Scheckenfalter, Zauneidechse, Ringelnatter), - Standortkontrolle (Monitoring), - Erhaltung und Förderung von Frühstadien der Versaumung (Verbund Larval – Imaginalhabitat) sowie der Brachebildung (Zweifarbige Beiß- schrecke), - Förderung und Erhaltung von Viola hirta (Magerrasen-Perlmutterfalter), Veronica teucrium (Östlicher Scheckenfalter), Helianthemum-reicher Kalkmagerrasen (Großer Sonnenröschen–Bläuling), Anthyllis vulnera- ria (Zwerg-Bläuling), Hippocrepis-Beständen (Himmelblauer-Bläuling), - Rücknahme von Gehölzen und lokale Pflegemahd (Mähschnittgutbeseitigung) außerhalb der Entwicklung- und Flugzeit von Mai bis August (Östlicher Scheckenfalter, Magerrasen- Perlmutterfalter, Rundaugen-Mohrenfalter, Ehrenpreis-Scheckenfalter, Großer Sonnenröschen-Bläuling, Himmelblauer-Bläuling, Zweifarbige Beißschrecke sowie für Zauneidechse und Ringelnatter), - Förderung von artenreichen Trespen-Magerwiesen als extensiv ge- pflegte Halbtrockenrasen (Rotbraunes Wiesenvögelchen, Ehrenpreis- Scheckenfalter, Großer Sonnenröschen-Bläuling, Himmelblauer Bläu- ling), - Schaffung von Störstellen in Bereichen flachgründiger Standorte (ins- besondere Böschungen, Weg- und Straßenränder) für Zwerg-Bläuling und Himmelblauen Bläuling, - Begünstigung der Korridorfunktion durch Aushagerung nitrophytischer Böschungen (Zweifarbige Beißschrecke, Zauneidechse, Ringelnatter), - Neuschaffung magerer Randstreifen an Wegrändern, Weg- und Stra- ßenböschungen (Zweipunkt-Dornschrecke, Verkannter Grashüpfer), - Einrichtung von Lesesteinwällen mit vorgelagerten Kalkschuttflächen und Rohbodenauflagen in südlicher Exposition (Zweipunkt- Dornschrecke, Verkannter Grashüpfer sowie als Eiablageplätze für Zauneidechse, Ringelnatter), - Großflächige Oberbodenabtragung in ehemaligen Entnahmestellen zur Förderung von Rohbodenstandorten (Zweipunkt-Dornschrecke, Ver- kannter Grashüpfer).

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5. Zusammenfassende Bilanzierung

Zum Abschluss der Ökologischen Ressourcenanalyse folgt eine Gesamtbi- lanzierung aller Ressourcen. Die Bilanzierung erfolgte anhand einer excel- Tabelle (Anlage 10). Das Untersuchungsgebiet umfasste insgesamt eine Fläche von 1438 ha.

Ressource Boden Ein Vorkommen von Überschwemmungsgebieten konnte anhand von Da- ten der LUBW auf 38,9 ha, entspricht 2,7 % der Fläche, erfasst werden. Erosion durch Wasser erfolgt auf 42,55 ha, wobei eine geringe Erosions- gefahr (CC1) dominiert.

Ressource Gewässer Es wurden insgesamt 13516 lfm an Fließgewässern kartiert. Davon um- fassen 9901 lfm Fließgewässer 1. und 2. Ordnung und Gräben 3615 lfm. Die angrenzende Nutzung war dominiert von Extensiv- bzw. Intensivgrün- land oder einem ungenutzten Saumstreifen. Nur ein sehr geringer Anteil der Randbereiche wurde von einer ackerbaulichen Nutzung bis nahe an das Gewässer heran dominiert. Die Gewässerstruktur entlang der Fließgewässer war zu 45,8 % mäßig verändert und 44,5 % zeigten geringe Veränderung an. Den Gräben wurde zu 78,6 % ein guter morphologisch-ökologischer Zu- stand zugeschrieben.

Ressource Flora Die Untersuchungen des Grünlandes ergaben eine Dominanz an artenar- mem Wirtschaftsgrünland ohne Aufwertungspotential. 25,1 % des Grün- landes wurde als MEKA-würdig erfasst. Davon waren 90,3 % in mäßig gutem Zustand. Als Extensivgrünland dominierten die Glatthaferwiesen, gefolgt von Kohldistel- und artenreichen Fuchsschwanzwiesen sowie Dot- terblumenwiesen. Die Artenvielfalt der Ackerflächen konnte fast im gesamten Gebiet als ge- ring klassifiziert werden. In den meisten Fällen wurden jedoch 3 Kennarten im Randbereich vorgefunden. In 56,3 % der untersuchten Flächen war ein Aufwertungspotential vorhanden.

Ressource Fauna Die untersuchten Artengruppen waren Brutvögel, Tagfalter und Widder- chen, Heuschrecken, Amphibien und Reptilien, Laufkäfer, Libellen und Fische. Die größte Artenvielfalt wiesen die Brutvögel mit 60 Arten auf, ge- folgt von den Tagfaltern (43) und Laufkäfern (38). Amphibien und Reptilien wiesen die geringste Artenvielfalt mit insgesamt 6 Arten auf.

Ressource Biotope / Die Gesamtfläche der Schutzgebiete im Untersuchungsgebiet macht 27,3 Schutzflächen / Land- % der Fläche aus. Davon sind flächenmäßig Landschaftsschutzgebiete schaftselemente und Natura-2000-Gebiete dominierend. Die § 32-Biotope machen 1,7 % der Gesamtfläche aus. Die Erfassungen der Biotop-Randflächen zeigten, dass 71,2 % der Biotope direkt an Ackerbau / Intensivgrünland angrenzen. Saumbereiche sind so- mit kaum vorhanden. Die Gruppe der Landschaftselemente dominieren Hecken sowie andere Gehölzstrukturen von hoher bis sehr hoher struktureller Vielfalt. Die vor- handenen Hecken wurden meistens als § 32-Biotope erfasst. Der Großteil des Bestands ist kurz- bis mittelfristig weiter aufwertbar.

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Ressource Nutzungs- Das Verfahrensgebiet wurde in 4 Landschaftsräume eingeteilt. Innerhalb grenzen / Waldränder jedes Landschaftsraumes wurden die Nutzungsgrenzen ermittelt. Land- schaftsraum 4 wies die größte Randlängendichte auf (452,4 lfm / ha), ge- folgt von Landschaftsraum 2 mit 445,1 lfm / ha. In Landschaftsraum 1 konnte die geringste Randlängendichte ermittelt werden. Insgesamt wurden 25851 lfm Waldrand erfasst. Der Großteil davon stellte gleichzeitig die Untersuchungsgrenze dar, wurde jedoch trotzdem erfasst. 42 % der Bereiche wiesen keine strukturelle Vielfalt auf. Es war weder ein Saumbereich noch ein Strauchvormantel vorhanden.

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ÖRA Dunningen – Quellenverzeichnis 104 von 106

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aufgestellt: Rottweil, den 14.02.2011 E. Schütze, I. Hartmann, A. Meiler faktorgruen Losert, Pfaff, Schütze, Schedlbauer Freie Landschaftsarchitekten BDLA

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Anlagen und Karten

Anlage 1 – Brutvögel: Beschreibung der Rasterquadrate und Begehungen Tabellarische Auswertung Anlage 2 – Entomofauna Beschreibung der Suchräume Anlage 3 – Tagfalter Auflistung der Nahrungspflanzen Tabellarische Auswertung Anlage 4 – Heuschrecken Beschreibung der Isolationsquadrate Tabellarische Auswertung der Isolationsquadrate Tabellarische Auswertung der Suchräume Anlage 5 – Laufkäfer Beschreibung der Fallenfelder und Begehungen Tabellarische Auswertung Anlage 6 – Amphibien Tabellarische Auswertung Anlage 7 – Libellen Tabellarische Auswertung Anlage 8 – Fische Beschreibung der Methodik Tabellarische Auswertung Anlage 9 Verschlüsselung der Habitate Anlage 10 Status quo – Bilanzierung

Karten Folgende Karten wurden in 2 separaten Ordnern beigelegt.

A Boden 1:5.000 B Gewässer 1:5.000 C Flora 1:5.000 D1 Fauna - Vögel 1:5.000 D2 Fauna 1:5.000 E1 Biotop, Schutzflächen, Landschaftselemente - Bestand 1:5.000 E2 Biotop, Schutzflächen, Landschaftselemente - Bewertung 1:5.000 F Nutzungsgrenzen 1:5.000 G Planungshinweise 1:5.000

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Anlagen

ÖRA Dunningen – Anlagen

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Anlage I Erfassung der Vögel - Übersicht der Rasterquadrate (1 km x 1 km)

In den vier Rasterquadraten erfolgte eine vollständige Erfassung aller Arten.

Quadrat 1 (Gewanne: Krautgärten / Gründen / Deddenberg nordöstlich von Dunningen) Vorherrschende Lebensstätten: Stufenraine mit Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken. (mesophytischer-nitrophytischer Saum) Lesesteinwälle mit durchgewachsenen Hasel-Feldhecken (nitrophytischer Saum) Teilweise rekultivierte Entnahmestelle (Ruderalvegetation) Fragmente von Kalkmagerrasen Feldfruchtkultur (Wintergetreide, Sommergetreide, Raps, Mais, Hackfrüchte, Leguminosen, Umwandlungsflächen) Dauergrünland (sehr geringer Anteil)

Quadrat 2 (Gewanne: Hart / Föhrlesäcker östlich von Dunningen) Vorherrschende Lebensstätten: Nahezu ausschließlich Feldfruchtkultur (Wintergetreide, Sommergetreide, Raps, Mais, Hackfrüchte, Leguminosen, Umwandlungsflächen) Einzelne Schlehen-Holunder-Feldhecken an Ackerrändern (Pflanzungen) Dauergrünland fehlt weitgehend

Quadrat 3 (Gewanne: Eschachtal / Zährenbrunnen / Schwammenrain / Affoltergraben südlich von Dunningen) Vorherrschende Lebensstätten: Fließgewässer der Eschach mit teils geschlossener Auegalerie jung- bis mittleres Alter, mit eingestreuten Althölzern Weidengebüsch, lokal Uferröhrichten mit Schilf und Rohrartigem Glanzgras sowie bachbegleitender hygrophiler sowie nitrophyitscher und neophytischer Hochstaudenflur Fischteich Gestaltetes Amphibien-Laichgewässer Feuchtbrachen mit Großseggen und hygrophiler Hochstaudenflur Extensiv bis mäßig intensiv bewirtschaftetes Dauergrünland vorherrschend Intensiv bewirtschaftetes Dauergrünland Eingestreute Feldfruchtparzellen Sporadisch streuende Böschungen mit Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken, Feldgehölzen, mesophytischem Saum sowie Kalkmagerrasen-Fragmenten Sporadische Laubholzpflanzungen – auch Obstbäume in Stadien mittleren Alters Aussiedlerhof mit dichter, teils älterer Laub – Nadelholzumpflanzung

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Quadrat 4 (Gewanne: Eschachtal / Riedbrunnen / Steppengraben / Weidle / Frohnhof nordöstlich von Dunningen) Vorherrschende Lebensstätten: Fließgewässer der Eschach mit teils geschlossener, überwiegend jüngerer Auegalerie (Pflanzung), Weidengebüsch, lokal Uferröhrichten mit rohrartigem Glanzgras sowie bachbegleitender hygrophiler sowie nitrophytischer und neophytischer Hochstaudenflur Gestaltetes Amphibienlaichgewässer gesäumt von nitrophytischer, teils noch hygrophiler Hochstaudenflur Feuchtbachen mit Großseggen, Glanzgras, hygrophiler Hochstaudenflur im Eschachtal sowie am Steppengraben Teils noch Kleinseggenreiche Nasswiesen (Sumpfdotterblumenwiesen) sowie waldfreier Sumpf (Waldsimsenflur) im Eschachttal beim Frohnhof Altholzreicher Laub-Nadel-Mischbestand am Frohnhof Feuchtgebüsche (Steppengraben) Sporadisch Feldhecken an Wegrändern (Pflanzungen) Extensiv bis mäßig intensiv bewirtschaftetes Dauergrünland (Eschachtal. Steppengraben) Intensiv bewirtschaftetes Dauergrünland Feldfruchtanbau in teils sehr großen Schlägen (Mais, Raps, Wintergetreide) westlich Eschachtal

Begehungen

Quadrat 1 12.04.2010 (07:00 - 11:00) Westliches Verfahrensgebiet gesamt: 22.04.2010 (06:00 - 11:00) 17.05.2010 (07.00 - 11:00) Östliches Verfahrensgebiet gesamt: 24.04.2010 (06.00 - 11:00) 11.06.2010 (07:00 - 11:00) 09.07.2010 (07:00 - 11:00) Quadrat 2 13.04.2010 (07:00 - 11:00) Westliches Verfahrensgebiet gesamt: 28.05.2010 (06:00 - 11:00) 14.05.2010 (07:00 - 11:00) Östliches Verfahrensgebiet gesamt: 30.05.2010 (06:00 - 11:00) 14.06.2010 (07:00 - 11:00) 12.07.2010 (07:00 - 11:00) Quadrat 3 17.04.2010 (07:00 - 11:00) Westliches Verfahrensgebiet gesamt: 25.06.2010 (06.00 - 11:00) 23.05.2010 (07.00 - 11:00) Östliches Verfahrensgebiet gesamt: 28.06.2010 (06:00 - 11:00) 21.06.2010 (07:00 - 11:00) 14.07.2010 (07:00 - 11:00) Quadrat 4 18.04.2010 (07:00 - 11:00) Westliches Verfahrensgebiet gesamt: 17.07.2010 (06.00 - 11:00) 24.05.2010 (07:00 - 11:00) Östliches Verfahrensgebiet gesamt: 22.07.2010 (06:00 - 11:00) 22.06.2010 (07:00 - 11:00) 18.07.2010 (07.00 - 11:00)

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Anlage I Tabellarische Auswertung - Brutvögel

Art RL BW SPA BNatSchG Quadrat 1 Besiedlung Quadrat 2 Besiedlung Quadrat 3 Besiedlung Quadrat 4 Besiedlung außerhalb (östlich) Besiedlung außerhalb (westlich) Besiedlung Gesamt- Verbreitung Anzahl (Habitate) Anzahl (Status) Anzahl (Habitate) Anzahl (Status) Anzahl (Habitate) Anzahl (Status) Anzahl (Habitate) Anzahl (Status) Anzahl (Habitate) Anzahl (Status) Anzahl (Habitate) Anzahl (Status) bestand Stockente 4 (37/41) 5 (37) Wachtel II 4 (36) 4(3.) 2 (36) 2(3.) 4 (29/36) 4(3.) 1 (36) 1 (3.) 9 (36) 9(3.) 4 (29/36) 4 (3.) 24 Sperber b/s 1 (Bergwald - 15) 1(3.) 1 Rotmilan I b/s 2 (Randsiedler - 12) 1(1.), 1 (2.) 5 (Randsiedler - 12) 2(1.), 3(2.) 7 Randsiedler Mäusebussard b/s 1 (9) 1(1.) 3 (5/7/9) 3(1.) 1 (5) 1(1.) 1(7) 1(1.) 6 sporadisch Turmfalke V b/s 2 (7/9) 2(1.) 1 (10) 1(1.) 1 (5) 1(1.) 3 (10) 3(1.) 7 sporadisch Baumfalke 3/ II B/s 1 (Randsiedler - 12) 1(1.) 1 Randsiedler Teichhuhn 3/ b/s 1 (41) 1(2.) 1 sehr selten Blässhuhn V 1 (41) 1(1.) 1 (40) 1(1.) 4 (37/41) 4 (1.) 6 lokal Ringeltaube 1(5) Türkentaube V 3 (10) 1(2.), 2(3.) 3 lokal/ sporadisch bis selten Kuckuck 3/ b 1 (Bergwald - 15) 1 (3.) 1 vermutlich Ausnahme/ sehr selten Waldohreule V b/s 1 (15) 1(1.) 1 Randsiedler Schwarzspecht I b/s 1 (Bergwald -12) 1(3.) 1 Randsiedler Buntspecht 1 (5) 3 (Bergwald 12) Kleinspecht V 1 (5) 1(3.) 1 sehr selten Neuntöter V I 5 (1/2) 3(1.), 2(2.) 2 (2) 2(1.) 2(4/8) 2(1.) 9 (1/2) 7(1.), 2(2.) 8 (1/2/8/15) 5(1.), 3 (2.) 26 sporadisch/ Schwerpunkt östlich Elster 10 N. (3/5) 2 N.(4) 8 N. (5/7/9/10) 5 N. (5/7/9/10) Rabenkrähe 9 N. (3/5) 3 N.(4) 15 N. (5/7/9/10) 9 N.(5/7/9/10) Kolkrabe 1 (Randsiedler - 12)) Blaumeise 9 (3/5) 11 (5/7/9/10) 8 (5/7/9/10) Kohlmeise 11 (3/5) 17 (5/7/9/10) 13 (5/7/9/10) Tannenmeise 1(5) Sumpfmeise 4 (3/5) 6 (5/9) 4 (5/9) Weidemeise V 1 (5) 1(1.) 5 (5/9) 2(1.), 1(2.), 2(3.) 2(5) 2(1.) 5 (5) 1(1.), 1(2.), 3(3.) 5 (9) 3(1.), 2(3.) 18 sporadisch Feldlerche 3/ b 43 (34/35/36) 11(1.), 24(2.), 8(3.) 61 (34/35/36) 7(1.), 38(2.), 16(3.) 41 (28/29/36) 17(1.), 12(2.), 12(3.) 34 (28/29/36) 6(1.), 21(2.), 7(3.) 132 (34/35/36) 31(1.), 56(2.), 45(3.) 91 (28/29/34/35/36) 25(1.), 41(2.), 25(3.) 402 verbreitet/ Schwerpunkt östlich Rauchschwalbe 3/ b 3 (45) 3(2.) 12 (45) 12(2.) 15 lokal Schwanzmeise 1 (3) 2 (9) Fitis V 2 (15) 2(3.) 2 (9) 1(2.), 1(3.) 1 (5) 1(3.) 5 (5/9/10) 1(2.), 4(3.) 10 sporadisch Zilpzalp 5 (3/5) 11 (5/9/10) 8 (5/9/10) Feldschwirl V 3 (16/17/19) 1(2.), 2(3.) 1 (8/16) 1(3.) 3 (16/17) 1(1.), 2(3.) 7 lokal/ selten Sumpfrohrsänger V 4 (1/21) 1(2.), 3(3.) 1(36) 1(3.) 19 (1/8/16/18/19/21/36) 5(1.), 11(2.), 3(3.) 26 (1/8/ 16/ 18/21/ 36) 4(1.), 17(2.), 5(3.) 9 (1/ 21/36) 3(2.), 6(3.) 47 (1/8/16/18/21/36) 11(1.), 24(2.), 12(3.) 106 verbreitet/ Schwerpunkt westlich Teichrohrsänger 1(19) 1(3.) 1 (8) 1(3.) 2 sehr selten Mönchsgrasmücke 11 (3/5) 13 (5/9/10) 14 (5/9/10) Gartengrasmücke 26 (2/3/4/5) 3 (2/4) 18 (2/4/5/9/10) 11 (2/4/5/9/10) Klappergrasmücke V 3 (2/3) 1(2.),2(3.) 2 (2/10) 2(3.) 2 (4/ 8) 1(2.), 1(3.) 4 (2/5) 1(2.), 3(3.) 11 sporadisch Dorngrasmücke V 21 (1/2/4/36) 11(1.), 4(2.), 6(3.) 7 (2/4/36) 2(2.), 5(3.) 12 (1/2/4/9/36) 5(1.), 2(2.), 5(3.) 2 (2/4) 1(1.). 1)2.) 46 (1/2/4/36) 13(1.), 16(2.) , 17 (3.) 7(1/2/4/9/16) 3(1.), 3(2.), 1(3.) 95 verbreitet/ Schwerpunkt östlich Sommergoldhähnchen 2 (5) Gartenbaumläufer 2 (9) Wasseramsel 1 (47) Amsel 15 (2/3/4/5) 18 (2/4/5/8/9/10) 15 (2/4/5/8/9/10) Wacholderdrossel V 2 N. (3/5) 2(1.) 7 N. (5/10) 7(1.) 9 N. (5/9/10) 9(1.) 21 N. (3/5/10) 21(1.) 22 N. (9/10) 22(1.) 61 mäßig verbreitet Grauschnäpper V 1 (10) 1(2.) 2 (5/10) 1(1.), 1(2.) 2(5/6) 2(2.) 5 (9/10) 1(1.), 3(2.), 1(3.) 10 lokal Braunkehlchen 1/ II b 1 (16) 1(3.) 1 (16) 1(3.) 2 sehr selten Gartenrotschwanz V 1 (10) 1(3.) 1 sehr selten Rotkehlchen 2 (5) Hausrotschwanz 1 (44) 3 (45/46) 2 (45/46) Heckenbraunelle 21 (2/3/4/5) 3 (4) 12 (2/5/9/11) 7 (2/5/9) lokal Haussperling V 10 (45/46) 10(2.) 6(46) 6(2.) 43 (45/46) 43(2.) 59 verbreitet Feldsperling V 13 N. (2/3/4/44) 13(1.) 1 N. (4) 1(1.) 8 N. (2/5/9) 8(1.) 5 N. 2/6/8/9) 5(1.) 51 N. (2 -5) 51(1.) 33 N.(2/4/5/9/10) 33(1.) 111 verbreitet Baumpieper 3/ b 1 (6) 1(3.) 1 Gebirgsstelze 1 (47) 2 (47) Bachstelze 1 (44) 3 (45/46) 3 (45/46) Buchfink 19 (2/3/5) 23 (1 - 11) 21 (1/2/4/5/9/10) Girlitz V 2 (10) 2(3.) 2 (1/10/21) 1(2.), 1(3.) 1 (7/33) 1(3.) 9 (10) 4(2.), 5(3.) 14 sporadisch Grünling 11 (2/3/5) 13 (5/6/9/10) 6 (5/9/10) Stieglitz 5 (6/9/10) 6 (5/9/10) Bluthänfling V 6 (1/2/21/22/26) 1(1.), 5(2.) 1 (4) 4(2.) 4 (1/8//16/21/22) 2(2.), 2(3.) 2 (1/8/16/21) 2(2.) 4 (1/2/21) 4(2.) 3 (1/8/16/21) 1(1.).2(2.) 20 sporadisch Goldammer V 60 (1 - 5) 41(1.), 19 (2.) 1 (2) 1(2.) 53 (1 - 11) 49(1.), 4(2.) 47 (1/2/4/5/7/8/9/10) 21(1.),26(2.) 154 (1 - 8/ 10) 63(1.), 74(2.), 17(3.) 121 (1 - 11) 49(1.), 52(2.), 20(3.) 436 verbreitet/ häufig Rohrammer V 1(16/17/41) 1(1.) 2(16/18/37/39 1(1.), 1(2.) 5(16/17/19/37/41) 3(1.), 2(2.) 8 lokal Diversität 26 11 45 41 20 32 RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geographischer Restriktion, V = Vorwarnliste Erläuterung der Verbreitung ZAK (LUBW 2006): Randsiedler Einzelne Nachweise beschränken sich auf die Peripherie des Verfahrensgebietes. Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene Sehr selten nur Einzelfunde/ Nachweise. (-): nicht aufgeführt Selten wenige Funde/ Nachweise (unter 5). Im Gebiet selten/ sehr b(LA): Landesart Gruppe A selten Generell innerhalb des Naturraums beschränkt verbreitete Art, innerhalb des Verfahrensgebietes jedoch, aufgrund fehlender oder unzureichender Habitatstrukturen nur wenige Vorkommen. b(LB): Landesart Gruppe B Lokal Innerhalb des Verfahrensgebietes nur auf wenige Lebensräume Konzentriert, dort jedoch zuweilen in größerer Dichte auftretend (z. B. Sumpfschrecke). Die Art kann innerhalb des Verfahrensgebietes in verschiedenen Habitatstrukturen siedeln und somit ein weit gefasstes, dünnes Verbreitungsmuster aufweisen, wurde jedoch während des b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität Sporadisch Erfassungszeitraums an wenigen Standorten nachgewiesen (z. B. Girlitz). b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg Verbreitet Die Art besiedelt das Verfahrensgebiet nahezu flächendeckend (z. B. Feldlerche oder Goldammer) Begrenzt/ beschränkt/ Die Art besiedelt bestimmte, innerhalb des Verfahrensgebietes nur begrenzt vorherrschende Habitatstrukturen (z. B. Zitronenfalter, Baum- Weißling oder Gewöhnliche Strauchschrecke als b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG mäßig verbreitet Arten der Waldmäntel, der Vormäntel, der Feldgehölz – Feldheckensäume). SPA = Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG): (-) = nicht aufgeführt, I = nach Anhang I geschützt, II = nach Anhang II geschützt

ÖRA Dunningen – Anlage I 3 von 3

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Anlage II Beschreibung der Suchräume (Entomofauna / Reptilien)

Die Suchräume wurden entsprechend ausgewählt, dass die vorrangigen Lebensraum-Komplexe sowie deren naturschutzrelevantes Arteninventar der Entomofauna repräsentativ für das gesamte Verfahrensgebiet erfasst wurden. Feldhecken, Stufenraine, Böschungen, Brachestreifen und deren überwiegend nitrophytische Krautschicht, welche sich außerhalb dieser festgelegten Suchräume befinden wurden vom Auftragnehmer im Rahmen der Avifauna ebenfalls erhoben. Sie beschränken jedoch entsprechend des Habitatangebotes, ihr entomofaunistsches Arteninventar durchweg auf verbreitete, noch häufige Arten sowie Ubiquisten.

Suchräume: Tagfalter, Heuschrecken, Reptilien (Darstellung in Karte D2 Fauna in pink)

Suchraum 1 Mosaik von Fragmenten artenreicher Salbei-Glatthaferwiese, hochgedüngter Glatthaferwiese, Hasel- Feldhecken, Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken an Stufenrainen, sowie deren mesophytische und nitrophytische Säume

Suchraum 2 Mosaik von artenreicher Glatthaferwiese, hoch gedüngten Glatthaferwiesen, Weißdorn-Schlehen- Hundsrosen-Feldhecken, Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken an Stufenrainen sowie kleinerem Feldgehölz (Wald-Kiefern) bzw. deren mesophytische und nitrophytische Säume.

Suchraum 3 Großräumiges Mosaik von hochgedüngten Glatthaferwiesen, mäßig artenreichen Salbei- Glatthaferwiesen, versaumter, teils kurzrasiger - lückiger Kalkmagerrasen und Lesesteinhaufen, Streuobst, Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken, Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen-Feldhecken und deren mesophytische bzw. nitrophytische Säume in überwiegend südlich und westlich exponierter Flanke. Östlich grenzt derzeit in Verfüllung begriffene ehemalige Entnahmestelle mit Ruderalvegetation frischer bis trockener Standorte an.

Suchraum 4 Schmaler Brachestreifen zwischen K 5563 und Wirtschaftsweg mit Lesesteinhaufen und teils lückigem Magerrasen. Im Bereich der Straßenböschung säumt Ruderalvegetation überwiegend trockener Standorte.

Suchraum 5 Engmaschiges Mosaik von durchgewachsenen Hasel-Feldhecken auf Lesesteinwällen, Weißdorn- Schlehen-Holunder-Feldhecken, Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen-Feldhecken an Stufenrainen sowie deren mesophytische und nitrophytische Säume bzw. Magerrasen-Fragmente, unterbrochen von schmalen Parzellen (Feldfrucht, Klee, Fettwiesen, Umwandlungsflächen in Grünland).

Suchraum 6 Stark versaumter, kleinflächiger Kalkmagerrasen im Übergang zu artenarmer Glatthaferwiese (hoch gedüngte Salbei-Glatthaferwiese) sowie unterbrochene Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecke an Stufenrain im Bereich östlich exponierter Flanke. Südwestlich grenzt umpflanztes Grundstück mit Nadel-Laubholzbestand sowie Gebüschvormantel an.

ÖRA Dunningen – Anlage II 1 von 6

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Suchraum 7 Mosaik von artenreicher Salbei-Glatthafer-Trespenwiese mit Tendenz zum Kalkmagerrasen, hoch gedüngter Glatthaferwiesen, Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken an Stufenrainen, durch gewachsenen Hasel-Feldhecken, deren mesophytische und nitrophytische Säume, Obstbaumgruppen sowie umpflanztem Grundstück bzw. Magerrasen-Fragmenten an der Straßenböschung (B 462).

Suchraum 8 Magerweide, Teilbelastung durch Koppelhaltung – insbesondere Tritt und Weidedüngung, durchsetzt bzw. flankiert von Feldgehölz, oberkantig säumender Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen-Feldhecke, Laubholzsolitären, Strauchgruppen, Einzelsträuchern.

Suchraum 9 Schmales Band von lückigem, niederwüchsigem Kalkmagerrasen, teilweise ruderal – gestört entlang der B 462 sowie östlich angrenzendes Weißdorn-Schlehen-Holunder-Gebüsch mit überwiegend nitrophytischem Saum. Südlich der B 462befindet sich umpflanztes Grundstück mit Laubholzbestand mittleren Alters sowie Gebüschvormantel.

Suchraum 10 Grundstücksparzelle entlang der B 462 mit Feldgehölz, Gebüsch Vormantel und Sukzession, Obstbäumen, versaumten Kalkmagerrasen, Glatthaferbrache, sowie säumender Weißdorn-Schlehen- Hundsrosen-Feldhecke und deren nitrophytischen-mesophytischen Saum.

Suchraum 11 Streuobstkultur mittleren Alters auf frischer, hoch gedüngter Glatthaferwiese, sowie angrenzende nördlich exponierte Böschung mit Einzelsträuchern und nitrophytischem Saum.

Suchraum 12 Flach auslaufender Seitentalzug des Eschachtals mit mäßig artenreichen Glatthafer- Fuchsschwanzwiesen, Kohldistelwiesen, Weidengebüsch, sowie angrenzender Stufenrain mit Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecke und deren nitrophytischer Saum und schmaler Streuobstparzelle, jung - mittleren Alters.

Suchraum 13 Dauergrünlandbereich des Eschachtals mit Komplex von mäßig artenreicher, frischer Glatthafer- Fuchsschwanzwiese, Kohldistelwiese sowie Sickerquellen mit Großseggenried (Caricetum acutiformis) und Kleinseggenreicher Quell / Rieselflur (Carex panicea). Südlich streuen umpflanztes Grundstück mit Obstbäumen und Weißdorn-Schlehen-Holunder-Vormantel, Obstbaumreihe mittleren Alters sowie Stufenraine mit Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken und deren nitrophytische Säume.

Suchraum 14 Südwestlich exponierte Flanke des Eschachtals mit Mosaik mäßig artenreicher bis artenreicher Salbei-Glatthafer-Trespenwiese, mäßig artenreicher, frischer Glatthafer-Fuchsschwanzwiese, Steilflanke (Böschung) mit Kalkmagerrasenfragment sowie Stufenrain mit Weißdorn-Schlehen- Holunder-Feldhecke und deren mesophyitischem bis nitrophytischen Saum.

ÖRA Dunningen – Anlage II 2 von 6

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Suchraum 15 Westflanke sowie Niederung des Eschachtals mit mäßig artenreicher Glatthafer-Fuchsschwanzwiese sowie Stufenraine mit Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken und deren nitrophytischer Saum bzw. Feldgehölz und Obstbäume.

Suchraum 16 Dauergrünlandbereich in Niederung des Eschachtals mit mäßig artenreicher Glatthafer- Fuchsschwanzwiese.

Suchraum 17 Westlicher Flankenvorsprung des Eschachtals mit Mosaik von artenreicher Salbei-Glatthaferwiese, eingestreuten, versaumten Kalkmagerrasen, Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen-Feldhecken und Obstbaumgruppen.

Suchraum 18 Flanken des nördlichen Affoltergrabens mit mäßig artenreicher Glatthafer-Fuchsschwanzwiese.

Suchraum 19 Flanken des südlichen Affoltergrabens mit Mosaik von artenreicher Glatthafer-Fuchsschwanz- Wiesen, Kohldistelwiesen und Nasswiesen.

Suchraum 20 Mäßig artenreiche Glatthafer-Fuchsschwanzwiese.

Suchraum 21 Komplex mäßig artenreicher Glatthafer-Fuchsschwanzwiesen und Kohldistelwiesen im Bereich des Gewannes Höfen sowie Nasswiesenband entlang Heckenweiherbach.

Suchraum 22 Überwiegend mäßig artenreiche Glatthafer-Fuchsschwanzwiese sowie schmaler Kohldistelsaum entlang des Haselbachs.

Suchraum 23 Schmales Band mäßig artenreicher Glatthafer-Fuchsschwanzwiese entlang des Kimmichgrabens.

Suchraum 24 Dauergrünlandkomplex des Eschachtals oberstromig von Dunningen, linksseitig mit Komplex von Kohldistelwiesen, mäßig artenreichen Glatthafer-Fuchsschwanzwiesen sowie hochgedüngten Glatthafer-Fuchsschwanzwiesen.

Suchraum 25 Dauergrünlandkomplex des Eschachtals oberstromig von Dunningen, rechtsseitig mit mäßig artenreicher Glatthafer-Fuchsschwanzwiese.

ÖRA Dunningen – Anlage II 3 von 6

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Suchraum 26 Dauergrünlandkomplex des Eschachtals oberstromig von Dunningen (Frohnhof), rechtsseitig mit mäßig artenreichen Glatthafer-Fuchsschwanzwiesen, Kohldistelwiesen, Calthion-Nasswiesen, waldfreiem Sumpf (Scirpetum sylvatici) und Kleinseggenreichen Nasswiesen.

Suchraum 27 Mosaik von mäßig artenreichen Glatthafer-Fuchsschwanzwiesen, Kohldistelwiesen und Calthion- Nasswiesen beidseitig des Steppengrabens an der L 422.

Suchräume: Tagfalter, Heuschrecken, Libellen, Reptilien (grün)

Suchraum 1 Periodisch wasserhaltendes, abflussloses Stillgewässer (sommertrocken) mit überwiegendem Glanzgrasröhricht, Weidengebüsch sowie trocken fallenden, vegetationsfreien Schlammflächen.

Suchraum 2 Fließgewässer der Eschach mit schmaler, stufiger, teilweise altholzreicher Aue-Galerie und bachbegleitender nitrophytenreicher Hochstaudenflur, Glanzgrasgürtel sowie eingestreutem schmalen Uferschilfgürtel.

Suchraum 3 Fließgewässer und Feuchtbrachestreifen des nördlichen Affoltergrabens mit Großseggen, hygrophiler- nitrophytenreicher Hochstaudenflur sowie eingestreutem Weidengebüsch.

Suchraum 4 Nitrophytenreiche Feuchtbrache mit Großseggen, hygrophilen Hochstauden und Glanzgrasröhricht.

Suchraum 5 Glanzgras-Hochstaudenband entlang Quellgraben.

Suchraum 6 Fließgewässer und Feuchtbrachestreifen des südlichen Affoltergrabens mit Großseggen, hygrophiler- nitrophytenreicher Hochstaudenflur sowie waldfreiem Sumpf und eingestreutem Weidengebüsch.

Suchraum 7 Fließgewässer der Eschach mit teils unterbrochenem Weidengebüsch, lokal altholzreicher Aue- Galerie (nördlich B 464, linksseitig), Bachbepflanzungen jung bis mittleres Alter sowie unterbrochenem Glanzgras-Uferschilf-Nitrophyten-Neophytenreichem Hochstaudengürtel (mehrere Staustufen- Kanalabzweigungen).

Suchraum 8 Fließgewässer des Kimmichgrabens mit schmalem, hygrophilen Hochstaudensaum sowie Kleinröhrichten und lückigem Ufergehölz (Schwarz-Erlen).

ÖRA Dunningen – Anlage II 4 von 6

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Suchraum 9 Bergwald-Quellgraben mit schmalem Nasswiesenband, hygrophilem Hochstaudensaum und Kleinröhrichten und eingestreutem Weidengebüsch.

Suchraum 10 Gefasster Quellgraben oberhalb Eschachbrücke (Frohnhof) mit Glanzgrasröhricht und hygrophiler Hochstaudenflur.

Suchraum 11 Teilweise brachliegende Nasswiese mit Großseggen, hygrophilen Hochstauden und Glanzgras.

Suchraum 12 Fließgewässer der Eschach mit weitgehend geschlossenem Gürtel aus Weidengebüsch und Erlen- Pflanzungen jung bis mittleres sowie unterbrochenem Glanzgras-Nitrophyten-Neophytenreichem Hochstaudensaum.

Suchraum 13 Fließgewässer des Aitenbachs mit unterbrochenem Gehölzgürtel (Weiden, Schwarz-Erlen) sowie schmaler unterbrochener hygrophiler Hochstaudenflur und Kleinröhrichten (vielfach intensive Grünlandwirtschaft mit hohem Gülleeinsatz bis an das Gewässer) sowie nördlich angrenzendem Quellgraben.

Suchraum 14 Fließgewässer des Steppengrabens mit geschlossenem Glanzgras-Hochstaudensaum (nitrophytenreich) und unterbrochenem bachbegleitendem Weidengebüsch.

Suchraum 15 Dicht bepflanzte, ehemalige Feuchtbrache (Glanzgras, hygrophile Hochstauden, Nitrophyten).

Suchraum 16 Feuchtbrache mit rohrartigem Glanzgras und Mädesüß.

Suchraum 17 Heckenweiherbach mit überwiegenden Kleinröhrichten sowie Glanzgras-Großseggen-Hochstauden- Saum im Bereich der Mündung in die Teichanlage.

ÖRA Dunningen – Anlage II 5 von 6

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Suchräume: Libellen (blau)

Suchraum 1 Privater Angelteich (strukturarm mit zumeist nur punktueller Verlandungsröhrichtentwicklung) sowie nordöstlich angrenzende separate Schlammfangbecken mit flächendeckendem Schilfbewuchs und peripher halboffenen Wasserflächen.

Suchraum 2 Biotopteichanlage (Amphibienlaichgewässer), schwach strukturiert, mit Brutinsel und zumeist schmalem Verlandungsgürtel (Großseggen, Glanzgras, submerse Vegetation vorhanden), umgeben von Feuchtbrache.

Suchraum 3 Privater Fischteich (strukturarm) mit schmalem unterbrochenem Verlandungsröhricht (Großseggen, Glanzgras u. a.)

Suchraum 4 Private Fischteich / Löschteichanlage (Eichhof) am Heckenweiherbach, strukturarm mit schmalem, unterbrochenem Verlandungsröhricht (Großseggen, Glanzgras).

Suchraum 5 Biotopteichanlage (Amphibienlaichgewässer), strukturreichere, altarmartige Gliederung mit schmalem Verlandungsgürtel (Großseggen, Glanzgras u. a., submerse Vegetation vorhanden) umgeben von Feuchtbrache.

Suchraum 6 Biotopanlage / Zier-Fischteich mit Brutinsel, strukturärmer mit Uferbepflanzung und schmalem, unterbrochenen Verlandungsröhricht (Schilf, Glanzgras, Großseggen u. a.).

Suchraum 7 Strömungsarmer Eschachkanal mit unterbrochenem Ufergehölz sowie punktuellem Glanzgrassaum.

Suchraum 8 Strukturarmer Privatteich (vermutlich Fischzucht), Verlandungsröhrichte fehlen weitgehend, geschlossene Umpflanzung mit Erlen.

Suchraum 9 Kleine Biotopteichanlage mit Flach- und Wechselwasserzonen (lokal sommertrocken) mit schmalem Verlandungsgürtel (Großseggen, Glanzgras) umgeben von Feuchtbrache.

ÖRA Dunningen – Anlage II 6 von 6

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Anlage III Tabellarische Auswertung der Flugdichte von Tagfaltern sowie Ermittlung der Futterpflanzen/ Raupe a. Suchraum.

Suchräume 1 bis 27 stellt die Suchräume der Tagfalter dar (Karte D2 - Fauna in pink) Suchräume 1 bis 17 stellt die Suchräume der Heuschrecken dar (Karte D2 - Fauna in gelbgrün) 123 4567 8 91011121314151617181920212223242526271234567891011121314151617 Schwalbenschwanz 3(2) 4(2) 1(1) 2(2) 3(2) 3(2) 6(3) 11(4) 15(4) 7(3) 8(3) 4(2) 3(2) 3(3) 3(2) 9(3) 3(2) 1(1) 6(3) 7(3) 9(3) 9(3) 1(1) 1(1)

Heracleum sphondylium XX X XXX X XXXXXXXXX XXXX X X Pimpinella major XXXX XX XXX Carum carvi XX X XXX X XXXXXXXXX X X Pimpinella saxifraga X X XXX X X Daucus carota XX X Angelica sylvestris X XXXXX X X X X X

Weißklee-Gelbling 8(3) 11(4) 3(2) 7(3) 5(2) 12(4) 26(5) 37(5) 11(4) 17(4) 13(4) 11(4) 6(3) 3(2) 7(3) 2(2) 6(3) 7(3) 9(3)

Medicago sativa XX XX Medicago lupulina XX XX X X X X X Trifolium pratense XX XXX XX X XXXXXXXXX XXXX Trifolium repens X X X X X X XXXXX XXXX Lotus corniculatus XX XX X X X X XX X Vicia cracca XX XXX XX X XXXXXXXX X X X

Baum-Weißling 2/2) 3(2) 5(2) 2(2) 4(2) 3(2) 7(3) 1(1) 2(2) 2(2) 1(1) 1(1)

Ribes uva-crispa X Malus domestica XXXXXX Crataegus monogyna XXXXXXX X X XX Crataegus laevigata XXXXX X X X XX Prunus domestica XXXXXX Prunus avium XX X Prunus spinosa XXXXXXX X X XX Cornus sanguinea XXXXXXX X XX

Kleiner Eisvogel 1(1)

Lonicera xylosteum X

Großer Perlmutterfalter 2(2)

Viola hirta X Viola odorata X

Kleiner Perlmutterfalter 3(2) 2(2)

Viola arvensis XX

Mädesüß-Perlmutterfalter 6(3) 9(3) 4(2) 2(2) 6(3) 2(2) 7(3)

Filipendula ulmaria XX X XX X X Sanguisorba officinalis X

Silberfleck-Perlmutterfalter 3(2)

Viola hirta X Viola odorata X

Magerrasen-Perlmutterfalter 7(3) 4(2) 5(2) 6(3) 8(3)

Viola hirta XX X X X

Baldrian-Scheckenfalter 4(2)

Valeriana officinalis X Valeriana dioica X

Wachtelweizen-Scheckenfalter 6(3) 15(4) 7(3) 4(2) 11(4) 3(2) 6(3) 12(4) 6(3) 9(3) innerhalb der Suchräume nur Plantago lanceolata XXX XX XXX X X eventuell Plantago media XXX XX XXX X X Veronica teucrium XX XX X X X

Östlicher Scheckenfalter 9(3) 4(2) 6(3) 7(3) innerhalb der Suchräume nur Veronica chamaedrys XX X X

Ehrenpreis-Scheckenfalter 4(2) 2(2) 2(2) 3(2) innerhalb der Suchräume nur Plantago media XX X X Plantago lanceolata XX X X

Rundaugen-Mohrenfalter 2(2) 6(3) 17(4) 4(2) 3(2) 7(3) 28 (5) 8(3) 6(3) 18(4) 3(2) 6(3) 11(4)

Bromus erectus XXXXXXXXXX ? X X Festuca ovina agg. XX XXX X

Rotbraunes Wiesenvögelchen 6(3)

Bromus erectus X

Zwerg-Bläuling 3(2) 2(2)

Anthyllis vulneraria XX

Großer Sonnenröschen-Bläuling 3(2)

Helianthemum nummularium X

Himmelblauer Bläuling 6(3) 3(2) 4(2) 7(3)

Hippocrepis comosa XX X X

Rotklee-Bläuling 3(2) 21(5) 2(2) 6(3) 9(3) 13(4) 11(4) 4(2) 3(2) 11(4) 16(4) 26(5) 104(7) 13(4) 22(5) 21(5) 12(4) 22(5) 7(3) 54(6) 17(4) 51(6) 56)6)

Trifolium pratense XXXXXXXXXXXXX XXXXXX XXXX Trifolium medium XX XXX XX X X Anthyllis vulneraria XX X X Melilotus officinalis XX XXX X X

Komma-Dickkopffalter 2(2)

Lolium perenne X

Kleiner Würfel-Dickkopffalter 6(3) 4(2) 3(2) 3(2)

Potentilla reptans XXX X Potentilla anserina XX Fragaria vesca X Sanguisorba minor XXX X Aufschlüsselung der Häufigkeitsklasse 1 - Einzelvorkommen 5 - 21 - 50 Ex. 3 - gezählte Individuen 2 - 2 - 5 Ex. 6 - 51 - 100 Ex. (2) - Einheit (Häufigkeitsklasse) 3 - 6 - 10 Ex. 7 - 101 - 250 Ex. 4 - 11 - 20 Ex. 8 - > 250 Ex.

ÖRA Dunningen – Anlage III 1 von 2

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Anlage III Tabellarische Auswertung - Tagfalter

Eine quantitative Darstellung beschränkt sich nachstehend auf alle naturschutzrelevante Arten ( RL BW, BNatSchG sowie bedeutende Indikatorarten extensiv bewirtschafteter Grünlandflächen.

A - Häufigkeit / Präsenz Suchräume 1 bis 27 stellen die Suchräume der Tagfalter dar (Karte D2 - Fauna in rosa) B - Larvalhabitate / Suchraum Suchräume 1 bis 17 stellen die Suchräume der Heuschrecken dar (Karte D2 - Fauna in gelbgrün)

Art RL BW BNatSchG Ökologie 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 1234567891011121314151617 Suchräume Verbreitung/ Häufigkeit Schwalbenschwanz A 2 2 2 12 2 234 4 3 3 2 2223213333 1 1 24 verbreitet (Papilio machaon) B 33 28/29/33/ 28/29 25/28 25/28/33 32/ 31/32 31/32 28/32/33/ 31/32 31/32 25/28/32/33 31/32 31/32 32 31/32 31/32 32 31/32 31/32 31/32 31/32 16/ 16/ Indikator Grünland Weißklee-Gelbling A V 2 3 4 2 32 455444332323 33 18 verbreitet (Colias hyale) B 33/ 29/33 33 32/33 33/36 32/ 32/ 32/33 32/ 32/ 33/ 32/ 32/ 32/ 32/ 32/ 31/32 31/32 31/32 Indikator Grünland Wander-Gelbling A 1XX X XXX 6 Wanderfalter (Colias crocea) B Bestandsschwankung Zitronenfalter A 4X X X X XX XX XX X 11 beschränkt (Gonepteryx rhamni) B verbreitet Baum-Weißling A V322222231122 1 1 10 beschränkt Aporia crataegi B 2/3 2/3 2/6 2/3/ 2/6 2/ 2/6 6/ 2/ 2/6/ 2/6 2/ 2/ verbreitet Großer Kohl - Weißling A 1 X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X XXXXXXXXX XXXX X X X 43 verbreitet (Pieris brassicae) B häufige Art Kleiner Kohl-Weißling A 1 X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X XXXXXXXXX XXXX X X X 43 verbreitet (Pieris rapae) B häufigste Art Grünader-Weißling A 1XX 2 Einzelfunde (Pieris napi) B Bestandsschwankung Aurorafalter A 3X X X XXXXX X X X X X X X X X X X 19 beschränkt (Anthocharis cardamines) B verbreitet Kleiner Eisvogel A V4 1 1 lokal (Limenitis camilla) B 5/ im Gebiet selten Tagpfauenauge A 1 X X X XXX X XXXX X XXXXXXX X X X X 23 beschränkt (Inachis io) B verbreitet Admiral A 1X XXXX X X 7 Wanderfalter (Vanessa atalanta) B Bestandsschwankung Distelfalter A 1 X X X XXX 5 Wanderfalter (Cynthia cardui) B Bestandschwankung Kleiner Fuchs A 1 X X X XXX X XXXX XXXXXXX X XXXX X X X 26 beschränkt (Aglais urtacae) B verbreitet C-Falter A 3X X X X XX XX X 9 lokal (Polygonia c-album) B Landkärtchen A 3X XXXX X X X X X X X X 13 beschränkt (Araschnia levana) B verbreitet Kaisermantel A 3X X X XX X 6 lokal (Argynnis paphia) B Großer Perlmutterfalter A V4 2 1 lokal (Mesoacidalia aglaja) B 5/ im Gebiet selten Kleiner Perlmutterfalter A V2 22 2 starke Bestands- (Issoria lathonia) B 29/ 30/ schwankungen Mädesüß-Perlmutterfalter A V6 3 3 2 2 2 3 2 3 7 lokal (Brenthis ino) B 16/ 16/ 16/ 16/ 16/ 16/ 16/ 16/ Silberfleck-Perlmutterfalter A 3/ N/ b 3 2 1 sporadisch (Clossiana euphrosyne) B 5/ im Gebiet selten Magerrasen-Perlmutterfalter A V N/ b 5 3 2 2 3 3 5 lokal (Clossiana dia) B 28/ 28/ 28/ 28/ 28/ Baldrian-Scheckenfalter A 3/ N 6 2 1 im Gebiet (Melitaea diamina) B 16/ sehr selten Wachtelweizen-Scheckenfalter A 3/N 5 3 4 3 2 4 234 3 3 10 lokal ((Mellicta athalia) B 25/ 28/ 28/ 25/28 28/ 28/36 25 25/28 28/ 25/28 Östlicher Scheckenfalter A 3/ N 5 3 2 3 3 4 lokal (Mellicta britomartis) B 28/ 28/ 28/ 28/ im Gebiet selten Ehrenpreis-Scheckenfalter A 3/ N 5 2 2 2 2 4 lokal (Mellicta aurelia) B 28/ 28/ 28/ 28/ im Gebiet selten Schachbrett A 2 3 5 3 3 5 3242 4 5 11 verbreitet (Melanargia galathea) B 25/33 25/28/29/33 28/29 25/28/33 25/28/33 25/28/36 25/28 25/28/32 32/ 28/32/33 25/28/32/33 Indikator Grünland Rundaugen-Mohrenfalter A V 5 2 3 4 22353342 3 4 13 beschränkt (Erebia medusa) B 28/ 25/ 25/28 28/ 25/ 25/28 25/28 25/28 25/28 25/28 25/ 28/ 25/28 verbreitet Großes Ochsenauge A 2 4 5 6 44 5 7 5 4 5 577 8 6 7 7 656775878734554 445 5 62 38 häufig verbreitet (Maniola jurtina) B 25/28/33 25/33 25/28/29/32/33 28/29 25/33 25/28/33 25/28/33 25/28/33 25/28 25/28/32 32/ 31/32 31/32 28/32/33 25/31/32 31/32 25/28/32/33 31/32 31/32 32 31/32 31/32 32 31/32 31/32 31/32 31/32 18/ 16/ 16/ 16/ 16/ 16/ 16/ 16/ 16/18 16/ 16/ Indikator Grünland Schornsteinfeger A 2 4 4 6 36 6 8 6 5 7 787 8 7 7 8 67666487884336663 4 4734 7 5 72 43 häufig verbreitet (Aphantopus hyperantus) B 25/28/33 25/33 25/28/29/32/33 28/29 25/33 25/28/33 25/28/33 25/28/33 25/28 25/28/32 32/ 31/32 31/32 28/32/33 25/31/32 31/32 25/28/32/33 31/32 31/32 32 31/32 31/ 32 32 31/32 31/32 31/32 31/32 18/ 18/ 16/ 16/ 16/ 16/ 18/ 16/ 16/ 16/ 18/ 18/ 16/18 16/18 16/ 16/ Indikator Grünland Kleines Wiesenvögelchen A 2 3 6 2 4 5 3 2 578 8 6 7 7 7767647667 24 verbreitet (Coenonympha pamphilus) B 33/ 32/33 33/ 33/ 33/ 33/36 32/ 32/ 32/ 32/ 32/33 32/ 32/ 32/33 32/ 32/ 32/ 32/ 32/ 32/ 32/ 32/ 32/ 32/ Indikator Grünland Rotbraunes Wiesenvögelchen A 3/ N/ b 5 3 1 im Gebiet (Coenonympha glycerion) B 28/ sehr selten Waldbrettspiel A 3X 1 Waldart (Pararge aegeria) B Zwerg-Bläuling A V5 22 2 im Gebiet (Cupido minimus) B 28/33 28/ sehr selten Großer Sonnenröschen-Bläuling A V5 2 1 im Gebiet (Aricia artaxerxes) B 28/ sehr selten Rotklee-Bläuling A V 2 3 5 23 3 4 4 2 2 445 7 4 5 5 4533 6466 24 verbreitet (Cyaniris semiargus) B 25/28/32/33 25/28/32//33 28 25/33 25/28/33 25/28/33 25/28/33 25/28 25/28/32 32/ 32/ 32/ 32/33 32/ 32/ 32/33 32/ 32/ 32/ 31/32 32/ 32/ 32/ 32/ Indikator Grünland Himmelblauer Bläuling A N /b 5 3 2 2 3 4 lokal (Lysandra bellargus) B 3/ 28/ 28/ 28/ 28/ im Gebiet selten Hauhechel-Bläuling A 2 4 6 3324323 5 6 11 sporadisch (Polyommatus icarus) B 28/33 28/33 28/ 33/ 28/33 28/33 28/33 28 28/ 33/ 3/ Braunkolbiger Braundickkopffalter A 2XXXXXXXXXX XXXXXXX X X X X X 22 verbreitet (Thymelicus sylvestris) B Schwarzkolbiger Braundickkopffalter A 2XXXX XXX X XXXXXXX X X X X X X X X 23 verbreitet (Thymelicus lineolus) B Komma-Dickkopffalter A 3/ N 2 2 1 im Gebiet (Hesperia comma) B 29/ sehr selten Rostfarbiger Dickkopffalter A 3X X X X XXXXXXX X X X X X X X 18 beschränkt (Ochlodes venatus) B verbreitet Kleiner Würfel-Dickkopffalter A V3 3 2 2 2 4 lokal (Pyrgus malvae) B 25/ 25/ 25/ 25/ im Gebiet selten Diversität 4 21 35201916262213301889 168 9 1888477687981210101111101037910861114133 RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geographischer Restriktion, V = Vorwarnliste Aufschlüsselung der etwaigen Häufigkeit pro Suchraum Ökologische Anspruchstypen (Reck, Trautner 1991) ZAK (LUBW 2006): 1 Einzelvorkommen Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene b(LB): Landesart Gruppe B b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg 2 2 - 5 Ex. 1. Ubiquisten und Wanderfalter (-): nicht aufgeführt b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG 3 6 - 10 Ex. 2. Mesophile Arten offener Wiesen - und Saumbiotope b(LA): Landesart Gruppe A 4 11 - 20 Ex und Arten magerer Brachen, Wiesen und Säume ohne 5 21 - 50 Ex. Bindung an bestimmte Feuchtegrade. Erläuterung der Verbreitung 6 51 - 100 Ex. 3. Mesophile Arten der Wald- (oderGehölz) Säume Sehr selten nur Einzelfunde/ Nachweise. 7 101 - 250 Ex. 4. Mesophile Arten der Waldmäntel Selten wenige Funde/ Nachweise (unter 5). 8 > 250 Ex. 5. Xero -oder xerothermophile Offenlandarten Im Gebiet selten/ sehr selten Generell innerhalb des Naturraums beschränkt verbreitete Art, innerhalb des Verfahrensgebietes jedoch, aufgrund fehlender oder unzureichender Habitatstrukturen nur wenige Vorkommen. 6. Hygrophile Arten mit Habitatschwerpunkt Lokal Innerhalb des Verfahrensgebietes nur auf wenige Lebensräume Konzentriert, dort jedoch zuweilen in größerer Dichte auftretend (z. B. Sumpfschrecke). in Nass - und Feuchtwiesen, Brachen und Säumen. Sporadisch Die Art kann innerhalb des Verfahrensgebietes in verschiedenen Habitatstrukturen siedeln und somit ein weit gefasstes, dünnes Verbreitungsmuster aufweisen, wurde jedoch während des Erfassungszeitraums an wenigen Standorten nachgewiesen (z. B. Girlitz). Verbreitet Die Art besiedelt das Verfahrensgebiet nahezu flächendeckend (z. B. Feldlerche oder Goldammer) Begrenzt/ beschränkt/ mäßig verbreitet Die Art besiedelt bestimmte, innerhalb des Verfahrensgebietes nur begrenzt vorherrschende Habitatstrukturen (z. B. Zitronenfalter, Baum- Weißling oder Gewöhnliche Strauchschrecke als Arten der Waldmäntel, der Vormäntel, der Feldgehölz – Feldheckensäume).

ÖRA Dunningen – Anlage III 2 von 2

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Anlage IV Beschreibung der Isolationsquadrate (Erfassung Heuschrecken)

Quadrat 1 Mäßig artenreiche Salbei-Glatthaferwiese (Umfeld: Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen-Feldhecken an Stufenrainen)

Quadrat 2 Frische, nährstoffreiche, relativ artenarme Glatthaferwiese (Umfeld: Weißdorn-Schlehen-Holunder- Feldhecken an Wegrändern und Böschungen sowie Streuobst)

Quadrat 3 Teilweise versaumter, in Böschungsbereichen lokal lückiger Kalkmagerrasen (Umfeld: frisch aufgeschichteter, freiliegender Lesesteinwall sowie Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen-Feldhecken sowie teil verfüllte, ehemalige Entnahmestelle mit frischer bis trockener Ruderalvegetation)

Quadrat 4 Teilweise lückiger Kalkmagerrasen (Umfeld: Straßenböschung mit Nitrophyten sowie Ruderalvegetation überwiegend frischer bist mäßig trockener Standorte, Feldfruchtkulturen, Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken)

Quadrat 5 Kleinflächiges Kalkmagerrasen-Fragment im Bereich westlich exponierter Böschung (Umfeld: Feldfruchtkulturen, Kleefelder sowie Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken bzw. durchgewachsene Hasel-Feldhecken)

Quadrat 6 Stark versaumter, kleinflächiger Kalkmagerrasen (Umfeld: frische, überwiegend artenarme Glatthaferwiesen, unterbrochene Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecke, umpflanztes Grundstück, teilweise mit Gebüschvormantel)

Quadrat 7 Artenreiche Salbei-Glatthafer-Trespenwiese (derzeit Brache) mit Tendenz zum Kalkmagerrasen insbesondere an Straßenböschungen (Umfeld: Mosaik von Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken, durchgewachsenen Hasel-Feldhecken, umpflanzten Grundstücken mit Gebüschvormäntel, Obstbaumgruppen)

Quadrat 8 Magerweide, Teilbelastung durch Koppelhaltung - insbesondere Tritt und Weidedüngung (Umfeld: oberkantig säumende Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen-Feldhecken, Feldgehölz, Laubholzsolitäre, Strauchgruppen, Einzelsträucher)

Quadrat 9 Teils lückiger, niederwüchsiger Kalkmagerrasen am Straßenrand, punktuell ruderalgestört (Umfeld: Feldfruchtanbau, B 562)

ÖRA Dunningen – Anlage IV 1 von 5

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Quadrat 10 Versaumtes Kalkmagerrasen Fragment, Einzelbüsche (Umfeld: Umpflanztes Grundstück mit Feldgehölz, Obstbäumen, Gebüschvormäntel, sowie Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen-Feldhecken und Grünlandbrachen frischer Standorte)

Quadrat 11 Frische, relativ artenarme Glatthaferwiese (Umfeld: Streuobstkultur mittleren Alters)

Quadrat 12 Extensiv bewirtschaftete, mäßig artenreiche Kohldistelwiese (Umfeld: Mäßig artenreiche, extensiv bewirtschaftete Glatthafer-Fuchsschwanz-Wiese, teilweise altholzreiche Auegalerie der Eschach)

Quadrat 13 Extensiv bewirtschaftete, mäßig artenreiche Glatthafer-Fuchsschwanzwiese (Umfeld: einzelne Böschungen mit unterbrochenen Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecken sowie teilweise altholzreiche Auegalerie der Eschach)

Quadrat 14 Artenreiche Glatthafer-Trespenwiese (Umfeld: mäßig artenreiche Glatthafer-Fuchschwanz-Wiesen, Böschung mit unterbrochener Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecke, teilweise altholzreiche Aue- Galerie der Eschach)

Quadrat 15 Westlich exponierte Böschung mit Salbei-Glatthafer-Trespenwiese (Umfeld: Übergänge artenreiche Glatthafer-Trespenwiese / artenreiche Glatthafer-Fuchssschwanz-Wiese, Böschung mit unterbrochene Weißdorn- Schlehen-Holunder Feldhecke, teilweise altholzreiche Aue-Galerie der Eschach)

Quadrat 16 Großseggenried (Carex acutiformis) mit eingestreute Hochstauden (Umfeld: Extensiv bewirtschaftete, mäßig artenreiche Kohldistelwiese, mäßig artenreiche Glatthafer-Fuchsschwanzwiese sowie Feldfruchtanbau)

Quadrat 17 Sickerquelle mit Kleinseggen - insbesondere Carex panicea (Umfeld: Großseggenried, mäßig artenreiche Kohldistelwiese, mäßigartenreiche Glatthafer-Fuchsschwanzwiese, Feldfruchtanbau)

Quadrat 18 Feuchtbrache mit Großseggen, hygrophilen Hochstauden und rohrartigem Glanzgras (Umfeld: Extensiv bewirtschaftete, mäßig artenreiche Glatthafer-Fuchsschwanzwiesen, teilw. altholzreiche Aue- Galerie der Eschach, Teichanlage mit schmalem Verlandungsgürtel)

Quadrat 19 Übergänge von extensiv bewirtschafteter, mäßig artenreicher Kohldistelwiese in großseggenreiche Nasswiesen (Umfeld: Feuchtbrache mit Großseggen und hygrophilen Hochstauden, mäßig artenreiche Glatthafer-Fuchsschwanzwiesen, Feldfruchtanbau)

Quadrat 20 Östlich exponierter, versaumter Kalkmagerrasen (Umfeld: Weißdorn-Schlehen-Hundsrosen- Feldhecken, Obstbaumgruppen, Feldfruchtanbau).

ÖRA Dunningen – Anlage IV 2 von 5

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Quadrat 21 Feuchtbrache mit Großseggen und hygrophilen Hochstauden-Übergang in waldfreien Sumpf mit Scirpus sylvaticus und Epilobium hirsutum (Umfeld: Nadelholz-Forst mittleren Alters mit Windwurflichtung, Feldfruchtanbau)

Quadrat 22 Feuchtbrache als nitrophytenreiche (Urtica) Mädesüß -Hochstaudenflur (Umfeld: Weißdorn-Schlehen- Holunder-Feldhecke mit nitrophytischem Saum, Feldfruchtanbau)

Quadrat 23 Periodisch Wasser haltendes, abflussloses Stillgewässer (sommertrocken) mit überwiegendem Glanzgrasröhricht, Weidengebüsch sowie trocken fallenden, vegetationsfreien Schlammflächen (Umfeld: Feldfruchtanbau, Gewerbeansiedlung, K 5563)

Quadrat 24 Übergänge von extensiv bewirtschafteter Kohldistelwiese in Nasswiese-Calthion (Umfeld: Steppengraben mit Glanzgras-Hochstaudensaum und Weidengebüsch, Feldfruchtanbau, L 422)

Quadrat 25 Extensiv bewirtschaftete Kohldistelwiese (Umfeld: Steppengraben mit Glanzgras-Hochstaudensaum, Fließgewässer der Eschach mit Feuchtgebüsch und Bachbepflanzungen - jung bis mittleres Alter, artenarme, hoch gedüngte mäßig feuchte Glatthafer-Fuchsschwanzwiese)

Quadrat 26 Artenarme, hoch gedüngte, mäßigfeuchte Glatthafer-Fuchsschwanzwiese (Umfeld: extensiv bewirtschaftete Kohldistelwiese, Fließgewässer der Eschach mit Feuchtgebüsch und Bachbepflanzungen - Jung bis mittleres Alter, Feldfruchtanbau)

Quadrat 27 Übergänge von extensiv bewirtschafteter Kohldistelwiese in Nasswiesen-Calthion (Umfeld: Fließgewässer der Eschach mit Feuchtgebüsch und Bachbepflanzungen)

Quadrat 28 Kleinseggenreiche, staunasse Bodenmulde (Umfeld: waldfreier Sumpf mit Scirpus sylvaticus, Kohldistelwiese, Einzelbusch, Fließgewässer der Eschach mit Feuchtgebüsch und Bachbepflanzungen)

Quadrat 29 Feuchtbrache mit Großseggen und Hochstauden sowie Grabenränder mit Breitblättrigem Rohrkolben (Umfeld: Nasswiesen-Calthion, Kohldistelwiese, altholzreiches Feldgehölz, Eschach mit Feuchtgebüsch und Bachbepflanzungen)

Quadrat 30 Feuchtbrache mit rohrartigem Glanzgras und Mädesüß (Umfeld: Teichanlagen, Eschach mit Feuchtgebüsch und Bachbepflanzungen mittleren Alters. )

ÖRA Dunningen – Anlage IV 3 von 5

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Anlage IV Tabellarische Auswertung - Heuschrecken

Art Isolationsquadrate A. B. C. RL BW ZAK Anteil vorherrschende 123456789101112131415161718192021222324252627282930EMHXBPFGSt BNaSchG Quadrate Abundanzwerte/ Quadrat Wanstschrecke 1(1) 1(1) 1(1) X X X 3 b(LB) 3 nur Einzelfunde 2010 (Polysarcus denticauda) Zwitscherschrecke 1(1) 1(1) 1(1) 2(1) 1(1) 1(1) 1(1) 2(1) 2(1) 2(1) 1(1) 1(1) 1(1) 2(1) 2(1) 1(1) 1(1) 1(1) 1(1) 1(1) 1(1) 2(1) X X X X 22 jeweils Einzelfunde (Tettigonia cantans) pro Quadrat Grünes Heupferd 1(1) 1(1) 1(1) 1(1) 1(1) X X X 5 jeweils Einzelfunde (Tettigonia viridissima) pro Quadrat Roesels-Beißschrecke 5(2) 7(2) 4(2) 2(1) 5(2) 4(2) 4(2) 5(2) 12(3) 17(3) 16(3) 8(2) 2(1) 3(1) 14(3) 7(2) 3(1) 11(3) 13(3) 14(3) 1(1) 2(1) 6(2) 5(2) 2(1) 8(2) X X X X 26 weinge/ mehrere (Metrioptera roeselii) Zweifarbige Beißschrecke 7(2) 1(1) 2(1) 1(1) 1(1) 5(2) X X X V 6 einzelne/ wenige (Metrioptera bicolor) Gewöhnliche Strauchschrecke 1(1) 2(1) 4(2) 4(2) 1(1) 2(1) X X X 6 einzelne/ wenige (Pholidoptera griseoaptera) Feldgrille 1(1) 4(2) 1(1) 1(1) X X X V 4 einzelne/ wenige (Gryllus campestris) Säbeldornschrecke 1(1) X X X X 1 Einzelfund (Tetrix subulata) Gemeine Dornschrecke 5(2) X X X X 1 wenige (Tetrix undulata) Langfühler-Dornschrecke 4(2) 5(2) X X 2 wenige (Tetrix tenuicornis) Zweipunkt-Dornschrecke 2(1) X X 3 b(N) 1 Einzelfund (Tetrix bipunctata) Sumpfschrecke 4(2) 8(2) 14(3) 11(3) 5(2) X X X 2 b(LB) 5 wenige/mehrere (Steophyma grossum) Große Goldschrecke 1(1) 5(2) 7(2) 2(1) 4(2) 13(3) 4(2) 8(2) 1(1) 13(3) 7(2) 4(2) 11(3) 4(2) 7(2) X X X X 15 wenige/mehrere (Chrysochraon dispar) Kleine Goldschrecke 6(2) 4(2) 4(2) 12(3) 9(2) 11(3) X X X V 6 wenige/mehrere (Euthystira brachyptera) Rote Keulenschrecke 4(2) 5(2) X X X X 2 wenige (Gomphocerippus rufus) Nachtigall-Grashüpfer 12(3) 14(3) 11(3) 12(3) 15(3) 11(3) 12(3) 11(3) 4(2) 33(4) 35(4) 16(3) X X X X 12 mehrere/ viele (Chorthippus biguttulus) Brauner Grashüpfer 5(2) 4(2) 6(2) 15(3) 9(2) 4(2) 11(3) 5(2) X X X X X 8 überwiegend wenige (Chorthippus brunneus) Verkannter Grashüpfer 2(1) X X X X 3 1 Einzelfund Chorthippus mollis) Weißrandiger Grashüpfer 9(2) 16(3) 11(3) 14(3) 4(2) 32(4) 37(4) 3(1) 40(4) 28(3) X X X X 10 mehrere/ viele (Chorthippus albomarginatus) Wiesengrashüpfer 3(1) 8(2) 2(1) 4(2) 3(1) 4(2) X X X X V 6 einzelne/ wenige (Chorthippus dorsatus) Sumpfgrashüpfer 6(2) 11(3) 9(2) 12(3) 36(4) 12(3) 11(3) 32(4) 31(4) 7(2) 3(1) X X X 3 b(N) 11 mehrere/ viele (Chorthippus montanus) Gemeiner Grashüpfer 33(4) 14(3) 11(3) 4(2) 4(2) 13(3) 15(3) 12(3) 11(3) 5(2) 37(4) 39(4) 58(5) 29(3) 21(3) 7(2) 11(3) 2(1) 11(3) 12(3) 6(2) 5(2) 11(3) 38(4) 23(3) 9(2) 33(4) 27(3) 16(3) 5(2) X X X 30 mehrere - sehr viele (Chorthippus parallelus) Diversität (Quadrat) 63744591081157565755566685626667 RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geographischer Restriktion, V = Vorwarnliste A. Ökologische Anspruchstypen (Reck, Trautner 1991) ZAK (LUBW 2006): E - Euryöke Arten und Ubiquisten Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene M - Mesophile Arten und Arten der Brachen, Säume und extensiv genutzten Grünlandbiotope (-): nicht aufgeführt b(LB): Landesart Gruppe B b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg ohne Bindung an bestimmte Feuchtegrade. b(LA): Landesart Gruppe A b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG H - Hygrophile Arten X - Xero - und/ oder thermophile Arten Abundanz - (eingetragen werden nach zwei Begehungen Maximalwerte) und bezieht sich auf das Dichteverhältnis kleiner Flächeneinheiten der Quadrate (im Gegensatz zur Flugdichte von Tagfaltern B. Eiablage (Detzel 1998) Die quantitative Einstufung gilt nicht für Großschrecken (Polysarcus, Tettigonia, Decticus) und bezieht sich auf das Dichteverhältnis kleiner Flächeneinheiten der Quadrate (im Gegensatz zur Flugdichte von Tagfaltern innerhalb eiens Suchraumes) B - Boden (Bodennähe, Wurzelfilz) 1 - 1 - 3 Ex. Einzelvorkommen P - Pflanzenteile (auch Rinde) 2 - bis 10 Ex. wenige C. Vegetationsbedeckung. 3 - bis 30 Ex. mehrere F - Schüttere Vegetation, vegetationsfrei 4 - bis 50 Ex. viele G - Geschlossene Gras-Krautschicht 5 - bis 100 Ex. sehr viele 4 - Zählergebnis/ Isolationsquadrat St - Strauchsukzessionen 6 - über 100 Ex. Massenvorkommen (2) - Einheit (Häufigkeitsklasse)

ÖRA Dunningen – Anlage IV 4 von 5

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Anlage IV Verbreitung der Heuschreckenarten innerhalb der Suchräume

Die Übersicht stellt ein Gesamtergebnis pro Suchraum, einschließlich des Arteninventars der Isolationsquadrate dar. Die Gesamtaufnahme außerhalb der Isolationsquadrate erfolgte im wesentlichen durch Verhören sowie durch stichprobenhafte Zählungen.

Suchräume 1 bis 27 stellen die Suchräume der Tagfalter dar (Karte D2 - Fauna in rosa) / Suchräume 1 bis 17 stellen die Suchräume der Heuschrecken dar (Karte D2 - Fauna in gelbgrün) Art Suchräume Anteil Verbreitung 1 2 34567891011121314151617181920212223242526271234567891011121314151617Suchräume Wanstschrecke X X X 3 derzeit vereinzelt (Polysarcus denticauda) Verbreitung unbekannt Zwitscherschrecke X X X XXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXX 42 verbreitet (Tettigonia cantans) häufige Art Grünes Heupferd X X X X X X X X X X 10 sporadisch (Tettigonia viridissima) Roesels-Beißschrecke X X XXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXX X X X XXXXX 40 verbreitet (Metrioptera roeselii) häufigeArt Zweifarbige Beißschrecke X X X X X X 6 lokal (Metrioptera bicolor) Gewöhnliche Strauchschrecke X X X XXXXX X X X XX X XX X X X X 20 beschränkt (Pholidoptera griseoaptera) verbreitet Feldgrille X X X X X 5 lokal (östliches (Gryllus campestris) Verfahrensgebiet) Säbeldornschrecke X 1 sehr lokal (Tetrix subulata) Gemeine Dornschrecke X 1 Einzelfunde (Tetrix undulata) (sicher sporadisch) Langfühler-Dornschrecke X X X 3 lokal (Tetrix tenuicornis) Zweipunkt-Dornschrecke X 1 sehr selten (Tetrix bipunctata) lokal Sumpfschrecke X X X X X X 6 lokal (Steophyma grossum) Große Goldschrecke X X XXXXXX X X X X X X X XXXX X X X X X X 25 beschränkt (Chrysochraon dispar) verbreitet Kleine Goldschrecke X X X X X X X X 8 sporadisch (Euthystira brachyptera) Rote Keulenschrecke X X X X X 5 lokal (Gomphocerippus rufus) Nachtigall-Grashüpfer X X X X XXXX X X X X 12 beschränkt (Chorthippus biguttulus) verbreitet Brauner Grashüpfer XXXXXXX X X X 10 beschränkt (Chorthippus brunneus) verbreitet Verkannter Grashüpfer X 1 sehrselten Chorthippus mollis) lokal Weißrandiger Grashüpfer XXXX XXX XXXXX X 13 beschränkt (Chorthippus albomarginatus) verbreitet Wiesengrashüpfer X X X X X X X X X X 10 sporadisch (Chorthippus dorsatus) Sumpfgrashüpfer XXXX XX X XXXX X X XX X X X 17 beschränkt (Chorthippus montanus) verbreitet Gemeiner Grashüpfer X X XXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXX XX X X X X X 40 verbreitet (Chorthippus parallelus) häufigste Art Diversität (Quadrat) 6 8 14 6 7 8 13 11 9 11 6 5 9 13 5 4 10 564433668582765923548236561 Erläuterung der Verbreitung Sehr selten nur Einzelfunde/ Nachweise. Selten wenige Funde/ Nachweise (unter 5). Im Gebiet selten/ sehr selten Generell innerhalb des Naturraums beschränkt verbreitete Art, innerhalb des Verfahrensgebietes jedoch, aufgrund fehlender oder unzureichender Habitatstrukturen nur wenige Vorkommen.

Lokal Innerhalb des Verfahrensgebietes nur auf wenige Lebensräume Konzentriert, dort jedoch zuweilen in größerer Dichte auftretend (z. B. Sumpfschrecke). Sporadisch Die Art kann innerhalb des Verfahrensgebietes in verschiedenen Habitatstrukturen siedeln und somit ein weit gefasstes, dünnes Verbreitungsmuster aufweisen, wurde jedoch während des Erfassungszeitraums an wenigen Standorten nachgewiesen (z. B. Girlitz). Verbreitet Die Art besiedelt das Verfahrensgebiet nahezu flächendeckend (z. B. Feldlerche oder Goldammer)

Begrenzt/ beschränkt/ mäßig verbreitet Die Art besiedelt bestimmte, innerhalb des Verfahrensgebietes nur begrenzt vorherrschende Habitatstrukturen (z. B. Zitronenfalter, Baum- Weißling oder Gewöhnliche Strauchschrecke als Arten der Waldmäntel, der Vormäntel, der Feldgehölz – Feldheckensäume).

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Anlage V Beschreibung der Fallenfelder (Erfassung Laufkäfer)

Beschreibung der Standorte sowie deren Umfeld

Fallenfeld 1 Temporäres Gewässer (Wassersee), Glanzgrasröhricht, Weidengebüsch, angrenzend artenarme Glatthaferwiese

Fallenfeld 2 Nitrophytischer Saum (Chaerophylletum aurei) in Verlängerung von Weißdorn-Schlehen-Feldhecke, angrenzend artenarme Glatthaferwiese und Wintergetreide

Fallenfeld 3 Westlich exponierter Stufenrain mit mesophytischem Saum (Trifolion) in Verlängerung von Weißdorn- Schlehen-Feldhecke, angrenzend mäßig artenreiche Salbei-Glatthafer-Wiese

Fallenfeld 4 Wegböschung mit Weißdorn-Schlehen-Holunder-Feldhecke (südlich exponiert) mit nitrophytischem Saum (Chaerophyllum aurei, Urtico-Aegopodietum), angrenzend frische Glatthaferwiese, mäßig artenreich, Streuobst mittleren Alters (Apfel, Birne)

Fallenfeld 5 Magere, südöstlich exponierte Böschung, teilweise ruderal, in Verlängerung von Weißdorn-Schlehen- Holunder- Feldhecke, angrenzend Sommergetreide

Fallenfeld 6 Östlich exponierte Böschung mit nitrophytischem Saum (Chaerophylletum aurei, Urtico- Aegopodietum) in Verlängerung durchgewachsener Hasel-Feldhecke (Waldhecke), angrenzend artenarme Glatthaferwiese und Wintergetreide

Fallenfeld 7 Südrand von durchgewachsener Haselhecke (Lesesteinwall) mit nitrophytischem Saum (Chaerpoylletum aurei, Urtico – Aegopodietum), angrenzend Rapsfeld

Fallenfeld 8 Ackerrand (Wintergetreide), angrenzend unbefestigter Wirtschaftsweg

Fallenfeld 9 Nordrand von durchgewachsener Haselhecke (Waldhecke auf Lesesteinwall), angrenzend artenarme Glatthaferwiese

Fallenfeld 10

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Artenreiche Salbei-Glatthafer-Trespenwiese (Arrhenatheretum-Brometosum), angrenzend magere Wegböschung mit Halbtrockenrasen (Mesobrometum)

Fallenfeld 11 Nitrophytischer Randstreifen (Chaerophylletum aurei) an Feldfruchtkultur grenzend (Raps, Wintergetreide), ferner angrenzend Schotterweg

Fallenfeld 12 Nördlich exponierte Böschung mit mesophytisch-nitrophytischem Saum und Einzelsträuchern (Hunds- Rose, Schwarzer Holunder), angrenzend frische Glatthaferwiese, Streuobst mittleren Alters (Apfel, Birne)

Fallenfeld 13 Südöstlich exponiertes Halbtrockenrasen-Fragment (Mesopbrometum), angrenzend Verbund von frischen Glatthaferwiesen, Feldhecken, Feldgehölzen und Obstbäumen

Fallenfeld 14 Ruderalgestörter Kalkmagerrasen entlang der B 462 mit Einzelsträuchern (Hunds-Rose), angrenzend Wintergetreide

Begehungen

08.05.2010 06.00 - 12:00 Festlegung der Standorte sowie Einrichtung der Fallenfelder

Fangperiode Mai 16.05.2010 06:00 - 12:00 Kontrolle, Absammlung, Herrichtung der Fallen 22.05.2010 06:00 - 12:00 dto. 29.05.2010 06:00 - 12:00 dto.

Fangperiode Juni 10.06.2010 06:00 - 12:00 Kontrolle, Absammlung, Herrichtung der Fallen 23.06.2010 06:00 - 12:00 dto. 30.06.2010 06:00 - 12:00 dto.

Fangperiode Juli 11.07.2010 06:00 - 12:00 Kontrolle, Absammlung, Herrichtung der Fallen 23.07.2010 06.00 - 12:00 dto. 30.07.2010 06:00 - 12:00 dto.

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Anlage V Tabellarische Auswertung - Laufkäfer

Die grau markierten Arten wurden in Karte D2 - Fauna dargestellt. Art Fallenfelder gesamt Gefährdung Schutz Ökologie 1 234567891011121314 RL BWRL BRD ZAK 12345 Carabus coriaceus 1 3 1 3 8 X X Carabus violaceus 27 7 6 45 3 39 41 44 3 12 33 3 263 X X Carabus auronitens 1 2 3 X X Carabus granulatus 16 7 3 26 X X Carabus cancellatus 41 3 7 43 4 28 10 1 21 8 27 34 5 1 233 V V X Carabus auratus 2 3 2 1 2 10 X Carabus convexus 2 1 3 3 3 b (N) X X Carabus nemoralis 6 2 8 X x Carabus monilis 8 5 3 9 12 3 2 6 6 17 9 80 V X Nebria brevicollis 290 23 62 42 24 11 30 48 67 11 608 X X Bembidion lampros 7 3 13 8 2 19 52 X Bembidion illigeri 5 5XX Bembidion properans 12 12 X X Harpalus rufipes 81 52 33 56 10 80 49 38 91 15 57 60 10 21 653 X Harpalus aeneus 2 4 7 13 X X Harpalus rubripes 1 1 3 2 7 X X Harpalus latus 2 5 7 X X Stomis pumicatus 7 7XX Poecilus cupreus 23 2 22 6 1 7 14 6 9 10 3 103 X Poecilus versicolor 29 11 15 31 16 11 13 17 10 11 18 182 X Pterostichus aethiops 5 3 8 X X Pterostichus vernalis 11 3 14 X X Pterostichus melanarius 5 1 2 18 6 6 3 13 4 20 3 81 X Pterostichus niger 4 4XX Pterostichus oblongopunctatus 6 2 1 3 12 X X Pterostichus nigrita 2 2XX Pterostichus minor 1 1V XX Molops piceus 1 9 4 14 X X Abax parallelepipedus 1 1 X X Abax ovalis 23 10 48 81 X X Agonum mülleri 10 3 13 X X Platynis dorsalis 6 9 6 11 4 36 X Platynis assimilis 3 5 7 2 6 2 3 28 X Amara apricaria 1 2 3 X Amara similata 12 2 3 17 X X Amara familiaris 10 9 13 9 41 X X Amara aenea 10 7 28 45 X X Amara communis 8 3 4 13 2 15 4 8 11 17 85 X Diversität 17 14 13 15 16 13 14 12 11 13 9 12 15 15 RL BW / RL BRD = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004) RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geographischer Restriktion, V = Vorwarnliste ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(LA): Landesart Gruppe A b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b(LB): Landesart Gruppe B b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

Legende: Ökologsiche Anspruchstypen 1/0 - Eurytop - Arten, welche sowohl trockenere als auch feuchtere Standorte besiedeln, sowie Ubiquisten. 2/0 - Stenotop - Arten mit enger Bindung an bestimmte Feuchtegrade und Überschattung (Trockenrasen, Feuchtwiesen, Sümpfe, Wald) 3/0 - Xerophil - Bindung an trockene Standorte. 4/0 - Hygrophil - Bindung an feuchte Standorte. 5/0 - Sylvicol - Waldart 1/3 - Variabel, mit Bevorzugung trockener Standorte. 1/4 - Variabel, mit Bevorzugung feuchter Standorte. 1/5 - Variabel, mit Bevorzugung bewaldeter Standorte.

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Anlage VI

Tabellarische Auswertung: Amphibienerhebung 2010

Nr. Name Größe qm Lage Grasfrosch Erdkröte Bergmolch Teichmolch Lb Adult Ls Adult 1 a Bärenwiesen Angelteich 4000 K 5547 Lackendorf 15 30 5 2 1 b Bärenwiesen Tümpel 500 K 5547 Lackendorf 80 300 10 2 Weidenwiese 1200 Schubertstraße / Beckenwäldle 30 40 30 20 5 3 Mühlwiesen 3000 Schubertstraße / Beckenwäldle 200 750 15 150 10 4 Heckenweiher 3200 Eichhof 30 3 5 45 5 Stollenwiese 2200 Stollenweg 25 50 5 10 1 6 a Kunzenwiesen 2000 B 462 ALBA 10 30 6 b Kunzenwiesen 500 B 462 ALBA 30 75 2 7 a Müllersteich 200 B 462 Burgweg 20 30 4 7 b Müllersteich 800 B 462 Burgweg 2 10 1 8 Kimmichwald 1500 B 462 Kimmichgraben 30 9 Kirchehrn / Wassersee 5500 K 5563 Bösingen 20 10 Untere Bergstücke 1000 Eschach / Stampfe 12 3 20 5 11 Stockäcker 1000 Junghansstraße / L422 Seedorf 5 10 12 Bergwald B 462 2 2

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e Ñ~âíçêÖêìå Anlage VII Tabellarische Auswertung - Libellen

Suchräume 1 bis 9 stellen die Suchräume der Libellen dar (Karte D2 - Fauna in rosa) Suchräume 1 bis 17 stellen die Suchräume der Heuschrecken dar (Karte D2 - Fauna in gelbgrün) Art RL BW ZAK Ökologie Suchräume Anteil Verbreitung 123451 23456789123456789 1011121314151617Suchräume Blauflügel-Prachtlibelle b(N) X 4 5 2 2 5 5 6 beschränkt Calopteryx virgo verbreitet Hufeisen-Azurjungfer X 5 6 34563 4 2 7 Verbreitet Coenagrion puella Gemeine Becherjungfer X 4 33432 6 beschränkt Enallagma cyathigerum verbreitet Große Pechlibelle X 3 2 4 2 3 5 beschränkt Ischnura elegans verbreitet Kleine Pechlibelle 3/ b(N) X 2 1 2 lokal Ischnura pumillo sehr selten Frühe Adonislibelle X 3 3 2232 2 7 verbreitet Pyrrhosoma nymphula Glänzende Binsenjungfer 2/ b(B) X 2 1 sehr selten Lestes dryas Gemeine Binsenjungfer X 3 1 im Gebiet Lestes sponsa selten Blaue Federlibelle X 2 2 2 im Gebiet Platycnemis pennipes selten Blaugrüne Mosaikjungfer X 2 2 1122 11 8 verbreitet Aeshna cyanea Große Königslibelle X 1 1 im Gebiet Anax imperator sehr selten Glänzende Smaragdlibelle X 2 2 2 im Gebiet Somatochlora metallica selten Zweigesteifte Quelljungfer b(N) X 1 1 2 lokal Cordulegaster boltonii selten Plattbauch X 1 2 1132 21 8 verbreitet Libellula depressa Vierfleck X 3 3 2 1 4 Lokal Libellula quadrimaculata Großer Blaupfeil X 2 2 1 3 3 5 lokal Orthetrum cancellatum Blutrote Heidelilbelle X 3 2 2 2 4 lokal Sympetrum sanguineum Gemeine Heidelibelle X 4 4 3 3 4 4 3 2 4 1 3 2 12 häufigste Art Sympetrum vulgatum Diversität 513571411428122102210 20211000 RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geographischer Restriktion, V = Vorwarnliste ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene Aufschlüsselung der etwaigen Häufigkeit pro Suchraum (-): nicht aufgeführt b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität 1 Einzelvorkommen 5 21 - 50 Ex. b(LA): Landesart Gruppe A b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg 2 2 - 5 Ex. 6 51 - 100 Ex. b(LB): Landesart Gruppe B b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG 3 6 - 10 Ex. 7 101 - 250 Ex. Erläuterung der Verbreitung 4 11 - 20 Ex 8 > 250 Ex. Sehr selten nur Einzelfunde/ Nachweise. Ökologische Anspruchstypen Selten wenige Funde/ Nachweise (unter 5). 1. Fließgewässer Generell innerhalb des Naturraums beschränkt verbreitete Art, innerhalb des Verfahrensgebietes jedoch, aufgrund fehlender oder Im Gebiet selten/ sehr selten unzureichender Habitatstrukturen nur wenige Vorkommen. 2. Fließ - und Stillgewässer Innerhalb des Verfahrensgebietes nur auf wenige Lebensräume Konzentriert, dort jedoch zuweilen in größerer Dichte auftretend (z. B. Lokal Sumpfschrecke). 3. Langsam fließende Gewässer - Stillgewässer Die Art kann innerhalb des Verfahrensgebietes in verschiedenen Habitatstrukturen siedeln und somit ein weit gefasstes, dünnes Sporadisch Verbreitungsmuster aufweisen, wurde jedoch während des Erfassungszeitraums an wenigen Standorten nachgewiesen (z. B. Girlitz). 4. Stillgewässer Verbreitet Die Art besiedelt das Verfahrensgebiet nahezu flächendeckend (z. B. Feldlerche oder Goldammer) 5. Periodische Gewässer Die Art besiedelt bestimmte, innerhalb des Verfahrensgebietes nur begrenzt vorherrschende Habitatstrukturen (z. B. Zitronenfalter, Baum- Begrenzt/ beschränkt/ mäßig verbreitet Weißling oder Gewöhnliche Strauchschrecke als Arten der Waldmäntel, der Vormäntel, der Feldgehölz – Feldheckensäume).

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Anlage VIII Beschreibung der Methodik (Erfassung Fische)

Methodik Zum Elektrofischen wird ein elektrisches Gleichspannungsfeld im Wasser erzeugt. Befindet sich ein Fisch in einem solchen Feld, greift er eine

bestimmte Spannung ab. Aufgrund des geringen Hautwiderstandes der Fische kann der elektrische Strom den Fischkörper leicht durchdringen und eine spezifische Reaktion erzeugen. Der Muskelapparat des Fisches wird so stimuliert, dass dieser seinen Körper zur Anode hin ausrichtet und auf diese zu schwimmt. Diesen Effekt nennt man Galvanotaxis. Die Gewässer wurden durch einen Elektrofischer und einem Beifänger mit einem tragbaren Elektrofischereigerät der Firma EFKO, Leutkirch, (FEG 1500, Baujahr 2004) befischt. Die Maschenweite der Netze betrug 3 mm. Die Elektrofischerei mit Ringanode unter Einsatz von Gleichstrom ist eine praktikable, effiziente und schonende Erfassungsmethode. Durch dieses Vorgehen kann gewährleistet werden, dass ein Großteil der Individuen an der beprobten Lokalität erfasst wird. Häufigkeitsklassen Die Dominanz (relative Häufigkeit) beschreibt den Anteil einer Art am Gesamtfang. Di = ni/N *100 [%] (MÜHLENBERG 1989) Di = Dominanz der Art i; ni = Individuenzahl der Art i; N = Gesamtzahl der Individuen Tabelle 1: Häufigkeitsklassen nach ENGELMANN (1978) (zitiert aus MÜHLENBERG 1989) Häufigkeitsklasse Häufigkeitsklasse Abk. Häufigkeit (%)

Hauptarten: eudominant ED 32,0-100 % dominant D 10,0-31,9 % subdominant SD 3,2-9,9 %

Begleitarten: rezedent R 1,0-3,1 % subrezedent SR 0,32-0,99 % sporadisch SP < 0,32 % Status Der Status beschreibt das Vorkommen der nachgewiesenen Arten, das heißt, ob die Art im Gebiet reproduktiv ist oder nicht und in welchem Zustand sich die Population befindet. Dabei wurden folgende Unterscheidungen getroffen: o = Art nicht vorhanden + = Art vorhanden, aber nur sehr wenige oder keine Nachweise von Jungfischen ++ = Art vorhanden und reproduzierend, Altersaufbau gestört +++ = Art vorhanden und reproduzierend, normaler Altersaufbau Bewertung mit FIBS Zur Bewertung der Fischzönosen im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) steht in Deutschland das fischbasierte Bewertungssystem für Fließgewässer (FIBS) zur Verfügung (www.lvvgbw.de; Fischereiforschungsstelle/ WRRL). Dieses Verfahren ermöglicht die Bewertung der Befischungsergebnisse anhand von vordefinierter Referenzzönosen.

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Bewertung durch Klassifizierung folgender 6 fischökologischer Qualitätsmerkmale: (1) Arten- und Gildeninventar (2) Artenabundanz und Gildenverteilung (3) Altersstruktur (4) Migration (indexbasiert) (5) Fischregion (indexbasiert) (6) Dominante Arten (indexbasiert) Die Gildenzugehörigkeiten der Fischarten und die zur Berechnung mancher Indizes notwendigen Informationen liegen in Form von deutschlandweit gültigen Tabellen vor. Zur Gesamtbewertung einer Befischungsstrecke werden die 6 o.g. Qualitätsmerkmale klassifiziert. Einzelne zu klassifizierende Parameter beziehen sich auf "Leitarten", "typspezifische Arten" oder "Begleitarten". Hierfür gelten folgende Definitionen: Typspezifische Arten: Arten, die in der Referenz-Fischzönose mit einem Anteil von > 1 % vertreten sind. Leitarten: Teilmenge der typspezifischen Arten, die in der Referenz- Fischzönose mit einem Anteil von > 5 % vertreten sind. Begleitarten: Arten, die in der Referenz-Fischzönose mit einem Anteil von < 1 % vertreten sind. Das Gesamtergebnis nimmt einen Wert zwischen 1 und 5 an. Für die ökologische Klassifizierung gelten folgende (vorläufige) Festlegungen: > 3,75 Die Befischungsstrecke befindet sich im sehr guten ökologischen Zustand; 2,51 – 3,75 Die Befischungsstrecke befindet sich im guten ökologischen Zustand; 2,01 – 2,50 Die Befischungsstrecke befindet sich im mäßigen ökologischen Zustand; 1,51 – 2,00 Die Befischungsstrecke befindet sich im unbefriedigenden ökologischen Zustand; <1,50 Die Befischungsstrecke befindet sich im schlechten ökologischen Zustand. Auswertung vorhandener Unterlagen Neben den aktuellen Erhebungen wurden folgende Untersuchungen für die Beurteilung der Fischfauna hinzugezogen: Gewässerstrukturkartierung (faktorgruen 2010) Fischreferenzen Baden-Württemberg (FischRefBW 1.1, Stand 06/2006) Bewirtschaftungsplan Oberer Neckar

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Befischungsabschnitte Lage der Untersuchungsabschnitte Im Rahmen der Untersuchung wurden sechs Probeabschnitte ausgewählt. Die Lage der Probeabschnitte mit Angabe des Gewässers ist Tabelle zu entnehmen (der Rechts-/Hochwert kennzeichnet den Anfangspunkt der Befischungsstrecke).

Tabelle 2: Lage und Bezeichnung der Befischungsstrecken Gewässer Abschnitt Rechtswert* Hochwert* Eschach 1 3464016 5339782 Eschach 2 3462836 5341414 Eschach 3 3462040 5343162 Aitenbach 1 3461518 5343387 Aitenbach 2 3460458 5342631 Kimmichgraben 1 3461940 5342479 * Der Rechts-/Hochwert gibt den Anfangspunkt der jeweiligen Befischungsstrecke an.

Abbildung 1: Lage und Bezeichnung der Befischungsstrecken

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WRRL Die WRRL sieht die Bewirtschaftung der Gewässer nach Einzugsgebieten vor. Baden-Württemberg hat Anteile an 5 Bearbeitungsbieten (BG) der

internationalen Flussgebietseinheit (FGE) Rhein: Alpenrhein / Bodensee, Hochrhein, Oberrhein, Neckar und Main. Dazu kommt der baden- württembergische Anteil an der FGE Donau. Das Untersuchungsgebiet liegt im Bearbeitungsgebiet Oberer Neckar (50) und gehört zum Wasserkörper Nr. 40-01.

Die Eschach unterhalb des Aitenbaches, alias Eberbach, wird dem Fließgewässertyp 7 „Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche“ zugeordnet. Dabei handelt es sich um einen salmonidengeprägten Mischtyp.

Abbildung 2: Bearbeitungsgebiet Oberer Neckar (40)

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Anlage VIII Tabellarische Auswertung - Fische

Die grau hinterlegten Arten wurden in Karte D2 - Fauna dargestellt.

Art Aitenbach 1 Aitenbach 2 Eschach 1 Eschach 2 Eschach 3 Kimmichgraben Rl BW RL D ZAK Aal Anguilla anguilla 1 1 2 3 b(LB)

Äsche Thymallus thymallus 4 2 3 b(N)

Bachforelle Salmo trutta forma fario L. 611 3 b(N)

Döbel Leuciscus cephalus 7111

Elritze Phoxinus Phoxinus 31 9 33 9 3 3 b(N)

Flussbarsch Perca fluviatilis 1

Groppe Cottus gobio 6 29 20 16 20 3 2 b(N)

Gründling Gobio gobio 431

Hasel Leuciscus leuciscus 73 13 7

Rotauge Rutilus rutilus 48

Schmerle Noemacheilus barbatulus 5 3 32 32 5

Schneider Thymallus thymallus 9 3 3 2 b(LB) Diversität 56 43 151 112 58 25 RL BW = Rote Liste Baden-Württemberg (LUBW 2004); RL-Status: (-) = nicht aufgeführt, 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = Arten mit geographischer Restriktion, V = Vorwarnliste ZAK (LUBW 2006): Landesarten: Zielarten mit hervorragender Bedeutung auf Landesebene (-): nicht aufgeführt b(LA): Landesart Gruppe A b(LB): Landesart Gruppe B b(N): Naturraumart, Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und landesweit hoher Schutzpriorität b(E): erloschene oder verschollene Arten in Baden-Württemberg b/s: besonders/streng geschützt nach BNatSchG

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Anlage IX Verschlüsselung der Habitate

Baum/ Strauchschicht 1. Einzelsträucher, Strauchgruppen 2. Feldhecken (Weißdorn – Schlehe – Holunder) 3. Durchgewachsene Haselhecken (Waldhecken) 4. Strauchpflanzungen (Böschungen, Wegränder) 5. Feldgehölze 6. Streuobst 7. Einzelbäume/ Baumreihen 8. Feuchtgebüsch 9. Auegalerie 10. Hofumpflanzungen (altholzreich) u. Bauergärten 11. Strauchvormäntel (Waldränder) 12. Altholzreicher Nadelforst (Weiß-Tanne, Wald-Kiefer) 13. Aufforstungen (Laubholz) 14. Aufforstungen (Nadelholz 15. Windwürfe (Schlagfluren, Sukzessionen)

Kraut/ Staudenschicht (Staudenfluren, Brachen, Röhrichte u. a.) 16. hygrophile Hochstaudenfluren (flächenhaft und Grabenränder) 17. Großseggen (nur flächenhaft) 18. Uferrährichte (Glanzgras) 19. Uferröhrichte (Schilf) 20. Uferröhrichte (Rohrkolben) 21. Kleinröhrichte an Bächen sowie flutende Vegetation 22. Submerse Vegetation an Stillgewässern 23. Schlagflur 24. Nitrophytischer Saum 25. Mesophytischer Saum 26. Grünlandbrache (frisch) 27. Grünlandbrache (feucht) 28. Versaumter Kalkmagerrasen 29. Ruderalfluren (firsch – trocken) 30. Ackerbrache

Grünland 31. Extensivgrünland (nass, feucht) 32. Extensivgrünland (frisch) 33. Extensivgrünland (mäßig trocken – trocken)

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34. Intensivgrünland (artenarm, hochgedüngt – Silage) 35. Fettweiden (einschließlich Damwildhaltung) 36. Magerweiden

Zwischensaaten / Feldfruchtanbau, Kulturen allgemein 37. Lolium 38. Leguminosen 39. Acker ( ohne Segetatflora – verarmt – intensiver Pestizideinsatz) 40. Acker ( Segetalflora an Rändern reichlich vorhanden) 41. Acker (unterwandernde Segetalflora flächenhaft vornahnden) 42. Hackfruchtbeete (kleinflächige Parzellen) 43. Anbau Raps 44. Anbau Mais 45. Anbau Sudangras 46. Anbau Sonnenblumen

Gewässer 47. Fließgewässer (Bäche, naturnah) 48. Kanäle 49. Fließgewässer (Vorflutgräben, Quellgräben) 50. Periodische Tümpel 51. Amphibienbiotope mit dauerhafter Wasserführung 52. Fischzuchtanlagen 53. Angelsportgewässer

Bodenstrukturen, Geländeformationen (natürlich, antropogen) 54. lehmig – mergelig, trocken –wechseltrockene Ruderalstandorte (lückige Vegetation) 55. steinig - trockene Ruderalstandorte (lückige Vegetation) 56. Scherbenäcker 57. lehmig – schlammig, feucht – wechselnass (wechselweise überflutet) 58. Wegränder (lückige Vegetation) 59. Lesesteinwälle (überwachsen) 60. Lesesteinwälle (weitgehend vegetationsfrei) 61. Trockenmauern 62. Prallwände an Fließgewässern (lehmig- schluffig) 63. Böschungsanrisse Lehmig – mergelig, Kalkschotter) 64. Felsanrisse (Entnahmestellen).

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e Ñ~âíçêÖêìå Anlage X

Ökologische Ressourcenanalyse und Bewertung - gesamtökologische Bestandsaufnahme

Verfahren Dunningen Landkreis Rottweil

Status quo - Bilanzierung Stand: 14.02.2011 Bearbeiter: Ina Hartmann Hinweise: - Grau hinterlegte Felder müssen nicht bearbeitet werden - Bitte beachten Sie die Kommentare bei einigen Feldern - Einige Felder werden automatisch berechnet bzw. übernommen - Nicht bearbeitete Ressourcen bitte löschen

Übersicht Verfahrensgebiet Fläche (ha) Verfahrensgebiet gesamt 1.438,41

A Ressource Boden Fläche (ha) Fläche (%) Moorboden im Offenland 0,0% Überschwemmungsboden im Offenland 38,9 2,7% Winderosionsgefahr im Offenland 0,0%

Erosion durch Wasser 42,55 CC Wa 1 39,66 93,2% CC Wa 2 2,89 6,8%

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e Ñ~âíçêÖêìå B Ressource Gewässer Wasserschutzgebiete Fläche (ha) Fläche (%) Anzahl (n) Zone I 00% Zone II 00%

Schutz vor Nährstoffeintrag Länge (lfm) Fließgewässer 1.+ 2. Ordnung und Gräben Gesamtlänge 13516 Fließgewässer 1.+ 2. Ordnung 9901 Gräben 3615

Länge links Länge rechts Summe gesamt (%) (%) (lfm) (lfm) li.+re. (lfm) (%) Fließgewässer 1.+ 2. Ordnung 9896 100,0% 9751 100,0% 19647 100,0% Kategorie 1: Extensivgrünland oder ungenutzte Saumstreifen im 5 m Randbereich 4482 45,3% 5895 60,5% 10377 52,8% Kategorie 2: Intensivgrünland innerhalb eines Randbereichs von 5 m von Böschungsoberkante 4697 47,5% 3712 38,1% 8409 42,8% Kategorie 3: Ackerbau innerhalb eines Randbereichs von 5 m (10 m) ab Böschungsoberkante 717 7,2% 144 1,5% 861 4,4%

Gräben 3616 100,0% 3616 100,0% 7232 100,0% Kategorie 1: Extensivgrünland oder ungenutzte Saumstreifen im 5 m Randbereich 2171 60,0% 1924 53,2% 4095 56,6% Kategorie 2: Intensivgrünland innerhalb eines Randbereichs von 5 m von Böschungsoberkante 1303 36,0% 1504 41,6% 2807 38,8% Kategorie 3: Ackerbau innerhalb eines Randbereichs von 5 m ab Böschungsoberkante 142 3,9% 188 5,2% 330 4,6%

Gewässerstruktur Länge (lfm) (%) Fließgewässer 1. & 2. Ordnung - Gesamtlänge 9901 100,0% Kategorie 1: unverändert 0 0,0% Kategorie 2: gering verändert 4401 44,5% Kategorie 3: mäßig verändert 4539 45,8% Kategorie 4: deutlich verändert 601 6,1% Kategorie 5: stark verändert 244 2,5% Kategorie 6: sehr stark verändert 112 1,1% Kategorie 7: vollständig verändert 0,0%

Länge (lfm) (%) Gräben 3615 100,0% Kategorie 1: guter morphologisch-ökologischer Zustand 2841 78,6% Kategorie 2: mittlerer morphologisch-ökologischer Zustand 629 17,4% Kategorie 3: schlechter morphologisch-ökologischer Zustand 146 4,0%

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e Ñ~âíçêÖêìå C Ressource Flora Mittelwert Fläche Anzahl Fläche (ha) Fläche (%) Schläge (n) Grünland - Status quo Artenvielfalt (ha) Grünland Gesamtfläche 412,600 100,0% 2171 0,19 Kategorie 1: mind. 6 Kennarten mit einer Mindestdichte von je 10 Ex./ 10 lfm vorhanden 3,400 0,8% 12 0,28 Kategorie 2: mind. 6 Kennarten vorhanden 24,700 6,0% 133 0,19 Kategorie 3: mind. 4 Kennarten Mindestdichte von je 10 Ex./ 10 lfm vorhanden 9,500 2,3% 47 0,20 Kategorie 4: mind. 4 Kennarten vorhanden 66,000 16,0% 375 0,18 Kategorie 5: weniger als 4 Kennarten in allen drei Transekt-Dritteln vorhanden 309,100 74,9% 1604 0,19 Grünland MEKA-B4-würdig (Summe Kategorien 1-4) 103,600 25,1% 567 0,18

Grünland - Aufwertungspotenzial Für die Kategorien 1 - 4 des Status Quo Artenvielfalt 103,500 25,1% 567 0,18 a: Bestand ist in optimalem Zustand, Bewirtschaftung wie bisher weiterführen 9,000 8,7% 40 0,23 b: Bestand ist in mäßigem/ weniger gutem Zustand, kurze bis mittelfristige Aufwertung des Standortes durch Extensivierung, Ausmagerung oder Mähgutübertragung 93,500 90,3% 524 0,18

Für die Kategorie 5 des Status Quo Artenvielfalt 309,100 74,9% 1604 0,19 c: hohes bis sehr hohes Aufwertungspotenzial 6,600 2,1% 44 0,15 d: geringes bis mäßiges Aufwertungspotenzial 45,800 14,8% 231 0,20 e: kein Aufwertungspotenzial 254,200 82,2% 1310 0,19

Extensivgrünlandtypen 44,900 10,9% 310 0,14 A: Glatthaferwiesen 28,300 6,9% 177 0,16 B: Salbei-Glatthaferwiesen 1,500 0,4% 9 0,17 C: Goldhafer-Bergwiesen und -weiden 1,900 0,5% 14 0,14 D: Bärwurz-Goldhaferwiesen 0,000 0,0% 0 0,00 E: Kohldistelwiesen und artenreiche Fuchsschwanzwiesen 7,800 1,9% 37 0,21 F: Dotterblumenwiesen 5,400 1,3% 73 0,07 G: Bergweiden 0,000 0,0% 0 0,00

Wirtschaftsgrünland 367,600 89,1% 1861

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e Ñ~âíçêÖêìå Mittelwert Fläche Anzahl Fläche (ha) Fläche (%) Schläge (n) Ackerland - Status quo Artenvielfalt (ha) Ackerland Artenvielfalt 18,651 100,0% 91 0,20 Kategorie 1: mind. 3 Kennarten in mäßiger bis hoher Dichte und großflächig vorhanden 0,810 4,3% 5 0,16 Kategorie 2: mind. 3 Kennarten großflächig vorhanden 2,214 11,9% 9 0,25 Kategorie 3: mind. 3 Kennarten kommen im Randbereich regelmäßig vor 14,779 79,2% 73 0,20 Kategorie 4: im Randbereich vereinzeltes Auftreten von mind. 3 Kennarten 0,848 4,5% 4 0,21 Kategorie 5: keine Kennarten vorhanden 0,000 0,0% 0 0,00

Ackerland - Aufwertungspotenzial 18,651 100,3% 91 0,42 Aufwertungspotenzial vorhanden 10,500 56,3% 42 0,25 Aufwertungspotenzial nicht vorhanden 8,200 44,0% 49 0,17

D Ressource Fauna Anzahl Arten ZAK-Arten (n) (n) Vögel 60 13 Tagfalter/ Widderchen 43 9 Heuschrecken 22 3 Amphibien 40 Laufkäfer 38 1 Reptilien 22 weitere Artengruppen Libellen 18 4 Fische 12 2

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e Ñ~âíçêÖêìå E Ressource Biotope/ Schutzflächen/ Landschaftselemente Übersicht Schutzgebiete Fläche (ha) Fläche (%) Anzahl (n) Schutzgebiete gesamt 392,44 27,3% LSG - Landschaftsschutzgebiete 263,44 18,3% 2 NSG - Naturschutzgebiete 0,00 0,0% 0 FND - Flächenhafte Naturdenkmale 1,00 0,1% 1 ND - Naturdenkmale 0 § 32-Biotope 24,29 1,7% 92 Natura 2000-Gebiete 244,05 17,0% 1 Waldbiotope 0,32 0,0% 4 Schonwald 0,00 0,0% 0 Bannwald 0,00 0,0% 0

Biotop-Randflächen Länge (lfm) (%) Gesamtlänge 57679 100,0% Kategorie 1: Extensivgrünland oder ungenutzte Saumfläche auf mind. 5 m Breite, Ackerbau/ Intensivgrünland mit Mindesabstand von 5 m an Biotop angrenzend 11339 19,7% Kategorie 2: Ackerfläche/ Intensivgrünland mit Gülle oder Mineral-düngung bis nahe an die Biotopfläche (Abstand 2 - 5 m), Extensivgrünland oder ungenutzter Saumstreifen auf mind. 2 m Breite 5255 9,1% Kategorie 3: Ackerbau/ Intensivgrünland bis unmittelbar an Biotop angrenzend (< 2 m) 41085 71,2%

Landschaftselemente Fläche (ha) (%) Anzahl (n) Übersicht Landschaftselemente 54,6408 5,0% 343 Gebüsch, Gehölz, Hecke (G) 34,5719 2,4% 165 Einzelbaum, Baumgruppe, Baumreihe, Allee (B) 16,6100 1,2% 94 Obstbaumwiese (Ob) 7,1842 0,5% 24 Böschungen (Bö) 1,4507 0,1% 14 stehendes Gewässer (einschließlich Uferbefestigung) (sG) 2,1708 0,2% 10 sonstige Landschaftselemente und wertvolle Flächen (sL) 9,2632 0,6% 36

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Landschaftselemente-Bewertung Ñ~âíçêÖêìå Kategorie 1: sehr hoch (sehr große strukturelle Vielfalt/ sehr hohe Bedeutung als Biotop und Lebensraum für Tiere und Pflanzen) 18,46 33,8% 43 Kategorie 2: hoch (große strukturelle Vielfalt/ hohe Bedeutung als Biotop und Lebensraum für Tiere und Pflanzen) 20,41 37,4% 118 Kategorie 3: durchschnittlich (mittlere strukturelle Vielfalt/ mittlere Bedeutung als Biotop und Lebensraum für Tiere und Pflanzen) 13,18 24,1% 150 Kategorie 4: mäßig (mäßige strukturelle Vielfalt/ mäßige Bedeutung als Biotop und Lebensraum für Tiere und Pflanzen) 2,23 4,1% 29 Kategorie 5: gering (geringe strukturelle Vielfalt/ geringe Bedeutung als Biotop und Lebensraum für Tiere und Pflanzen) 0,36 0,7% 3

Landschaftselemente - Aufwertungspotenzial Für die Kategorien 1-2 38,87 71,1% 161 a: Bestand ist in optimalem Zustand, Landschaftselement im aktuellen Zustand erhalten 4,44 11,4% 9 b: Bestand ist durch entsprechende Maßnahmen an diesem Standort kurz- bis mittelfristig noch weiter aufwertbar 34,44 88,6% 152

Für die Kategorien 3-5 15,77 28,9% 182 c: sehr gute Aufwertungsmöglichkeit des Lebensraums 3,48 22,1% 26 d: mäßig gute Aufwertungsmöglichkeit des Lebensraums 11,89 75,4% 147 e: geringes Aufwertungspotenzial des Lebensraums 0,4 2,5% 9

F Ressource Waldränder und Nutzungsgrenzen Waldränder Länge (lfm) (%) Gesamtlänge Waldränder 25851 100,0% Kategorie 1: große strukturelle Vielfalt/ gute Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen 496 1,9% Kategorie 2: mäßig hohe strukturelle Vielfalt 2488 9,6% Kategorie 3: mittlere strukturelle Vielfalt/ mäßig gute Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen 4596 17,8% Kategorie 4: geringe strukturelle Vielfalt 7424 28,7% Kategorie 5: keine strukturelle Vielfalt/ geringe Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen 10847 42,0%

Randlängen- Rand- Fläche (ha) dichte linien (m) Nutzungsgrenzen (lfm/ha) Gesamtes Verfahrensgebiet 1.438,41 484.587 336,8907335 Landschaftsraum 1 507,79 149.276 293,9719175 Landschaftsraum 2 83,56 37.192 445,0933461 Landschaftsraum 3 709,19 235.748 332,4186748 Landschaftsraum 4 137,87 62.371 452,3899325

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