Zimmern Ob Rottweil
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Grußwort Herzlich willkommen in der Gemeinde ZIMMERN OB ROTTWEIL Sehr geehrte Neubürger, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, werte Gäste, mit dieser Informationsschrift wollen wir in Form einer Übersicht unsere Gemeinde mit ihren Einrichtungen vorstellen und Ihnen einen Einblick in das kommunale, kulturelle und sportliche Leben verschaffen. Wir begrüßen Sie als Neubürger in Zimmern ob Rottweil mit den Ortsteilen Horgen, Flözlingen und Stetten sehr herzlich und wünschen Ihnen ein rasches und problemloses Einleben in unserer Gemeinde. Sie werden in dieser Broschüre eine Reihe von wichtigen Zahlen, Daten und Fakten finden, die Ihnen die Orientierung im Umgang mit Ämtern, Behörden, Schulen, Vereinen, Gemeinderat, Ortschaftsrat und vieles mehr wesentlich erleichtern und die Ihnen einen ersten guten Überblick über die Gemeinde Zimmern ob Rottweil mit ihren Ortsteilen geben werden. Auch jenen Lesern, die schon länger Bürger unserer Gemeinde sind, hoffen wir noch Neues und Interessantes über ihre Heimatgemeinde vermitteln zu können. Diese Schrift möchte Ihnen aber nicht nur als Wegweiser dienen, sondern sie soll ein wenig auch Ihr Interesse am Leben der Gemeinschaft unserer Gemeinde wecken. Eine Vielfalt von Möglichkeiten zur Betätigung im bürgerlichen, kirchlichen, sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich erwartet Sie. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn Sie sich aktiv am Gemeindegesche- OB ROTTWEIL ZIMMERN hen beteiligen würden. Wir wünschen dieser Informationsbroschüre eine weite Verbreitung und viele aufmerksame Leser. Mit freundlichen Grüßen Emil Maser Heinz Simon Willi Haas Wilhelm Rall Bürgermeister Ortsvorsteher Horgen Ortsvorsteher Flözlingen Ortsvorsteher Stetten 1 Geschichte Zimmern ob Rottweil zu erreichen. So hat sich die einst landwirtschaftlich strukturierte Gemeinde mit hohen Investitionen zu einer Wohn- und Indu- In der Schutzbulle des Papstes Gregor X. vom 13. April 1275 striegemeinde entwickelt. über den Besitz des Spitals zu Rottweil, wurden auch seine Mit der Eingemeindung der ehemals selbständigen Gemein- "Höfe in Zimmern" erwähnt. Es ist jedoch anzunehmen, dass den Horgen, Flözlingen und Stetten o.R. im Jahre 1973 ging der Ort viel älter ist, da kleinere Nachbargemeinden schon diese Entwicklung weiter, so dass man heute von der im 8. und 9. Jahrhundert genannt wurden. Zudem hat die Gesamtgemeinde als einer lebenswerten Wohngemeinde Römerstraße (heute Heerstraße) dicht am Ort vorbeigeführt. sprechen kann. Gesichert ist indes, dass der Ort 1290 dem Spital zu Rottweil gehörte, denn die sogenannten Drittelhöfe des Spitals konn- ten erst 1833 von der Spitalverwaltung um den Preis von 43.750 Gulden erworben werden. Am 8. September 1802 wurden zwei Abgesandte der würt- tembergischen Regierung bei der Verwaltung der Reichsstadt Rottweil vorstellig. Sie unterstrichen den Ernst ihrer Mission mit einem Militäraufgebot von 1.000 Mann und nahmen die Stadt, die dazugehörigen Ortschaften, aber auch die Klöster in den Besitz des damaligen Herzogtums Württemberg. So wurde auch die Gemeinde Zimmern, bis dahin als Pürschgerichtshof abhängig, arm und ohne eigene Handwer- ker, württembergisch und damit selbständig. Trotz der anfänglich großen Armut und verschiedener Kriege, konnten im Laufe der weiteren Jahrzehnte ein Schulhaus, ein Pfarrhaus das jetzige Rathaus, eine Gottesackerkapelle, sowie ein Waaghaus erstellt bzw. erworben werden. Zimmern o. R. (von Westen) Die für uns heute so selbstverständlich gewordene Versorgung mit Wasser und elektrischer Energie war erst 1910 durch die Inbetriebnahme der Wasserleitung und 1915 durch den Beitritt zum Gemeindeverband Tuttlingen (EnBW) gesichert. Horgen Die weitere Entwicklung bis in die heutige Zeit war vor allem Der Name Horgen wird zum ersten Mal 1306 in einer geprägt durch das Bestreben, eine Verbesserung der Infrastruktur Urkunde des Klosters Rottenmünster erwähnt. Hiesigen Besitz ZIMMERN OB ROTTWEIL 2 Geschichte haben unter anderem das Geschlecht der Falkensteiner (Schramberg), die Fürstenberger, Landgrafen in der Baar (sie übereignen 1321 den "Hof zu Horgen auf dem Berge, den Huges Söhne an dem Kilchoffe bauen" dem Armenspital zu Villingen) und vor allem die Rottweiler Familie Bletz von Rothenstein, eine der bedeutendsten in der Rottweiler Geschichte. Ab 1314 hatten sie die Burg Rothenstein bei Hausen o. R. zu Lehen. Sie waren die bedeutendsten Grundherren in Horgen und vergaben auch Ämter wie z.B. das Hirten- und Bann- wartenamt. Rottweiler Einfluss machte sich darüber hinaus in der Gerichtsbarkeit bemerkbar: Horgen war seit dem 15. Jh. eines der "Pürschdörfer" wie Zimmern ob Rottweil, Fischbach, Niedereschach u.a. 1490 wird die Burg (auch das "Schlös- sle") von Horgen erwähnt, genannt Weckenstein, die auf dem heutigen Kirchberg stand. Ein Bild von ihr gibt uns die Pürschgerichtsbarkeitskarte des Malers David Röthlin im Jahre 1564 wieder. Es dreht sich um einen massiven Wehr- und Wohn- turm mit einer kleinen Kirche, die von einer Wehrmauer umgeben sind. Vermutlich gehörte zum engeren Besitz das Horgen Gebiet des heutigen "Hanfgartens", der früher als "Hofgarten" verstanden wurde. Die Burg gehörte zuerst der Familie Münt- zer von Sinkingen, später kam sie an das weit verzweigte Geschlecht der Ifflinger, die auch im benachbarten Flözlingen Niedereschach Besitz hatten (u.a. die Burgen Friedegg und Granegg). Hans Bastian Ifflinger verkaufte endlich 1531 das Im Tal und rechts wie links an den Hängen der Eschach Dorf Horgen für 120 fl. an die Reichsstadt Rottweil, 1598 angelehnt liegt unser Dorf Flözlingen. Es hieß in seinen frühen OB ROTTWEIL ZIMMERN geschah dies auch mit der Burg Weckenstein. Horgen unter- Tagen "Flozoluestale", dann "Flezilingen", was letztlich zum stand Rottweil bis zum Ende der Reichsstadtzeit (1802). Die jetzigen Namen führte. Die westliche Markungsgrenze ist Zeit der Selbständigkeit dauerte bis 1973: Horgen wurde ein zugleich die ehemalige Landesgrenze zum Großherzogtum Ortsteil von Zimmern ob Rottweil. Baden. Gut ausgebaute Wege durch Wald und Flur laden zum Zur Gemeinde gehört seit 1843 Wildenstein im Eschachtal. Wandern ein und bei klarem Wetter reicht der Ausblick über Die Burg hatte im 13. - 15 Jh. Bedeutung. Sie wurde von den den Schwarzwald bis zu den Vogesen, der Schwäbischen Alb Grafen von Lupfen an die Familie derer von Kirneck als Lehen und den Schweizer Bergen. gegeben, einem Adelsgeschlecht zwischen Villingen und Unterkirnach. Später erhielt das Kloster St. Georgen den Burg- Erstmalige Erwähnung findet Flözlingen 779 in einer stall und den Hof. Stiftungsurkunde an das Kloster St. Gallen. Aber schon vordem, 3 um 600 v. Chr. siedelten die Kelten auf der Gemarkung und Den geschichtlich Interessierten empfehlen wir unser Heimat- um 150 n. Chr. bauten die Römer 3 Gutshöfe an der Teufen- buch, welches die Gemeinde aus Anlass der 1200-Jahr-Feier halde. Im 10. bis 12. Jahrhundert tauchen Namen wie Adel- herausgegeben hat. Charakteristisch für unser Dorf Flözlingen bero, Wolbrand, Wolfrat und Arnoldus von Fiezelingen auf, sind die vielen Fließbrunnen und eine Anzahl gut erhaltener ein kleiner Landadel, deren Burg auf dem Spitzigen Stein Fachwerkhäuser. Als Raritäten gelten das erst vor wenigen gestanden haben soll, woran noch der Schlossgarten erinnert. Jahren restaurierte Mühlrad bei der Eschachbrücke und die Das Dorf ist um 1500 im Besitz der Herren von Falkenstein, kleinste gewerbliche Brauerei Deutschlands. Die Kirche, deren Stammburg bei Schramberg liegt. 1444 und 1449 welche an einer dominierenden Stelle steht, wurde 1717 im verkaufen die Falkensteiner ihre Rechte und Anteile, einschließlich Stil einer verspäteten Gotik erbaut und birgt im Innern eine der Kirchenlehenschaft, an den Grafen Ludwig von Württem- Kanzel aus der Renaissance. berg und wird dem Oberamt Rosenfeld zugeteilt. Der Ort war damals fast ganz von reichsstädtischen Dörfern umgeben, nur der Nachbarort Weiler war ebenfalls württembergisch und Stetten evangelisch, gehörte aber zum Amt Hornberg. Erst 1807 kam Flözlingen zum Oberamt Rottweil. Urkundlich wird Stetten erstmals im Jahre 882 erwähnt, als am 10. Mai 882 ein Tunno seine Güter in Dietingen gegen das Kloster St. Gallen Besitz allhier vertauschte. Dass Stetten jedoch eine ältere Wohnsiedlung gewesen sein muss, ergibt der Beweis, dass im Jahre 1872 beim Ausbau der Straße nach Zimmern ob Rottweil, Alemannengräber gefunden wurden. Der Name "Stetten" ergründet sich aus dem altdeutschen Wort "stat", also wo Wandernde zum Stehen kommen, also Siedlung. Stetten ist wie bei vielen anderen Orten alter Klostergrund. Die Geschichte zeigt, dass im 12. Jahrhundert zwei Päpste Stetten huldigten. Im Jahre 1139 bestätigte Papst Innozenz II dem Kloster St. Georgen ebenfalls hiesigen Besitz mit der "Villa Stetten" und wurden unter seinen Schutz gestellt. Nach- weislich hatte Stetten schon im 12. Jahrhundert eine eigene Kirche. Im Jahre 1275 besaßen die Augustinerbrüder vom Spital in Rottweil einen Hof in Stetten und wurden von Papst Gregor X. in diesem Besitz geschützt. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erscheint der Ort im Besitz der Herren von Falkenstein, die in Schramberg ihren Sitz hatten. Jedoch wird Flözlingen im selben Jahrhundert Stetten mit der wohlhabenden Familie ZIMMERN OB ROTTWEIL 4 Geschichte Jahre 1445 ging der Ort an Geschlecht wohlhabenden Schappel aus Aldingen über, die aber schon bald das Bürgerrecht von Rottweil erlangten. Durch die Vermählung des letzten Nachkommen des Geschlechts Schappel, einer Ursula Schappel mit Johannes Ifflinger von Granegg, ging Stetten in den Besitz der Herren von Granegg. 1598 verkaufte