Sammlungen inderNeuenBurg 1010 Wien, Hofburg–Schweizerhof Sammlung alterMusikinstrumente 6020 Innsbruck,Schlossstraße 20 1130 Wien, SchlossSchönbrunn Hofjagd- undRüstkammer 1010 Wien, Heldenplatz 1010 Wien, Volksgarten Schloss Ambras Theseustempel Schatzkammer Ephesos Museum Wagenburg www.khm.at 978-3-99020-015-5

Jahresbericht 2011 Kunsthistorisches Museum mit MVK und Ötm Jahresbericht 2011

1010 Wien, PalaisLobkowitz,Lobkowitzplatz 2 Österreichisches Theatermuseum 1010 Wien, NeueBurg,Heldenplatz Museum fürVölkerkunde 1010 Wien, MariaTheresien-Platz Kunsthistorisches Museum Jahresbericht 2011 2 sammlung Jahresbericht 2011 Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM Impressum

Medieninhaber und Herausgeber Generaldirektorin Dr. Sabine HAAG

Redaktion Franz Pichorner Herrmann

Lektorat Elisabeth Herrmann Annette SCHÄFER

Übersetzungen Elizabeth MORTIMER

Art-Direktion Stefan ZEISLER

Fotonachweis ©, falls nicht anders angegeben: KHM Leitung Fotografie undB ildbearbeitung Stefan ZEISLER Bildbearbeitung Michael AUMÜLLER Fotografen Christian Mendez Thomas RITTER Alexander Rosoli Andreas Uldrich

Grafische Gestaltung Atelier Simma, Wien

Druck Druckerei Walla GmbH www.khm.at

© 2012 Kunsthistorisches Museum Wien

Alle Rechte vorbehalten. Inhalt

8 Geschäftsführung

17 Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM

21 Sammlungen des Kunsthistorischen Museums

73 Sammlungen des Museums für Völkerkunde

91 Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums

103 Abteilungen

137 Ausstellungen

169 Publikationen

173 Diverses

183 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

187 english Summary

Geschäftsbericht 6 sammlung sammlungen KHM 7

Geschäftsführung 8

Vorwort

Seit 10 Jahren gibt das Kunsthistorische tungsphase ist ein problemloser Umzug aus im Fundraising und die wertvolle finanzielle Museum mit seinen angeschlossenen Museen den alten Depots erfolgt, wofür wir allen Unterstützung unseres Wiener Freundesver- jeweils einen Tätigkeitsbericht heraus, in Beteiligten unseren großen Dank aus­ eins sowie der International Friends of KHM dem seine Forschungs-, Vermittlungs- und sprechen. Damit haben das Kunsthistorische zu nennen. Ausstellungstätigkeit ausführlich dargestellt Museum und seine beiden angeschlossenen 2011 wurde ferner unter Einbindung aller und den erbrachten Leistungen seiner Mit- Museen für die nächsten Jahrzehnte ein Führungskräfte des Hauses ein bedeutender arbeiterInnen der gebührende Platz einge- perfekt eingerichtetes, klima- und sicherheits- Re-Branding-Prozess in die Wege geleitet räumt wird. technisch befriedigendes Museums­depot und es wurden in zahlreichen Workshops Über 1,1 Mio. BesucherInnen haben im Laufe geschaffen. wichtige Erkenntnisse für eine neue Marken- des vergangenen Jahres trotz allgegen-­ 2011 konnte darüber hinaus die Entschei- strategie und die Neupositionierung der wär­tiger internationaler Wirtschaftskrise und dung für eine Neubesetzung der Direktion des Museen gewonnen. angespannter Budgets die Sammlungen und Museums für Völkerkunde ab Mai 2012 ge- Mit der Präsentation eines Modern & Con- Sonderausstellungen unserer Museen besucht troffen und für dieses bedeutende Museum temporary Programme will das Kunsthis­ und das Programm, das wir unserem Publi- eine Neuausrichtung eingeleitet werden, nach- torische Museum in Zukunft sammlungs- kum in vielfältigster Weise dargeboten haben, dem die endgültige Aussage des Museums überschreitende und spannende Ausein­ positiv angenommen. Im Kunsthistorischen­ für Volkskunde feststand, nicht dem Museums- andersetzungen mit Gegenwartskünstlern Museum waren es gleich vier hochkarätige verbund beitreten zu wollen. Die vollständige ermöglichen. Der Belgier Jan Fabre hat hier und vielbesuchte Sonderaus­ stellungen:­ Hans Wiedereinrichtung der Schausammlung­ und 2011 in der Gemäldegalerie einen ersten von Aachen (ausgezeichnet von „Apollo“ als die inhaltliche Neupositionierung anhand Schwerpunkt gesetzt. „Exhibition of the Year“) und al-Fann. Kunst von Erkenntnissen aus dem mehrjährigen der islamischen Welt am Jahresbeginn, Mit der Eröffnung eines neuen Kreativ- Diskussionsprozess um das Museum Neu Dürer – Cranach – Holbein zur Jahresmitte Ateliers und einem vielfältigen Vermittlungs- haben hier die oberste Priorität. und Wintermärchen ab Herbst 2011. Die und Veranstaltungsprogramm kam das Gemäldegalerie war mit einer prächtigen Das Österreichische Theatermuseum, das Museum auch im Jahr 2011 seiner wichti- Sonderausstellung über die venezianischen 2011 sein 20-jähriges Bestehen feierte, hat gen Kernaufgabe des Vermittelns und des Renaissancekünstler ab Oktober in San mit seinen erfolgreichen Sonderausstellungen Erschließens neuer Publikumsschichten nach. Francisco und mit den altniederländischen und einer Vielzahl von Veranstaltungen wie Der freie Eintritt für alle unter 19-Jährigen Meistern in Brügge zu Gast, die Kunst­ Konzerten, Theateraufführungen, Buchprä- hat in dieser Zielgruppe zu weiteren Besuchs- kammer war mit einer Elfenbein-Ausstellung sentationen und Vorträgen wiederum ein steigerungen geführt und uns gezeigt, dass im Liebieghaus Frankfurt und mit einer großes Publikum angesprochen und seine hier ein ganz wesentlicher kulturpolitischer Pretiosenausstellung in Pforzheim, Halle Bedeutung innerhalb der österreichischen Schritt gesetzt werden konnte. und Cambridge prominent vertreten. Museumslandschaft erneut unter Beweis ge- Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Einen Höhepunkt des vergangenen Jahres stellt. Mitarbeitern für die im Berichtsjahr geleistete bildete aber zweifellos die Eröffnung unse- 2011 stand auch im Zeichen intensivster Arbeit und ihren großen Einsatz. Allen, die res neuen Zentraldepots am Wiener Stadt- Bauarbeiten im Bereich der Kunstkammer, am Zustandekommen des Jahresberichts rand durch Frau Bundesministerin Claudia die nach 10-jähriger Schließung wiederer- 2011 mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle Schmied. Nach nur kurzer Bau- und Einrich- öffnet werden soll. Hier sind große Erfolge gleichfalls aufrichtig gedankt.

Dr. Sabine Haag Dr. Paul Frey Generaldirektorin, Wissen-­ Kaufmännischer schaftliche Geschäftsführerin Geschäftsführer

Geschäftsführung 9

Preface

Over the past ten years the Kunsthistorisches struction and fitting-out phase was short and our Association of Friends of the Museum in Museum, together with its affiliated muse- the removal from the former depots occurred as well as the International Friends of ums, has published an annual report, in smoothly. For this we are extremely grateful the Kunst­historisches Museum. All manage- which its research, educational and exhibition to all those involved. The Kunsthisto­ ­risches ment forces of the museum were also in- activities are presented in detail and the Museum and its two affiliated museums have volved in 2011 in evolving a major re-brand- achievements of its staff members are given now for the coming decades created a per- ing process, and important findings were due mention. Over the past year, despite the fectly equipped museum depot with satis­ made in several workshops as regards a new omnipresent international economic crisis and factory climatic and security technology. marketing strategy and the new positioning constrained budgets, more than 1.1 million In 2011 a decision was also taken concerning of the museums. people visited the collections and attended the new appointment of a director for the By presenting a “Modern and Contem­ the special exhibitions in our museums; the Museum of Ethnology from May 2012, thus porary Programme” the Kunsthistorisches very varied programme that we presented to paving the way for a new orientation of this Museum aims in future to make it possible our public was positively received. In the important museum. This was possible after to present discussions going beyond the Kunsthistorisches Museum there were four it finally became clear that the Museum of museum’s own collections in exciting analyses out­standing special exhibitions which at- Folklore had no intention of joining the with contemporary artists. One first major tracted many visitors: Hans von Aachen Museum Group. On the basis of knowledge project in this context in 2011 was the pres- (which received the “Apollo” award as gained from the discussion process lasting entation of work by the Belgian artist Jan “Exhibition of the Year”) and al-Fann. Art from several years concerning the New Museum Fabre in the Picture Gallery. the Islamic Civilisation at the beginning of the complete re-furnishing of the public the year; Dürer – Cranach – Holbein in the The opening of a new creative atelier, varied collection and a new positioning as regards middle of the year and Wintermärchen educational projects and a diverse pro- content have highest priority here. (Winter Tales) from the autumn of 2011. gramme of events meant that in 2011 the The Picture Gallery was represented in a In 2011 the Austrian Theatre Museum cele- Kunsthistorisches Museum was again able magnificent special exhibition on Venetian brated its 20th anniversary. With its successful to meet its major core aim of educating and artists from October in San special exhibitions and a great number of opening up new circles of visitors. All mem- Francisco, and examples of the old Dutch events such as concerts, theatre performances, bers of the public under 19 years of age can masters were shown in Bruges; the Kunst- book presentations and lectures the Theatre enter the museum free of charge which in kammer (Collection of Sculpture and Deco- Museum again attracted a large public, thus this target group led to further increases in rative Arts) was eminently represented in repeatedly demonstrating its significance the number of visitors. It was thus evident the Liebieghaus Frankfurt with an exhibition among Austrian museums. that here a very important cultural and of ivory, and with an exhibition of precious 2011 was again marked by intensive con- political step had been taken. items in Pforzheim, Halle and Cambridge. struction work for the Kunstkammer (Col- Our thanks are due to all members of staff However, a major highlight of the past year lection of Sculpture and Decorative Arts), for the achievements of the past year and was undoubtedly the opening of our new which is to be re-opened after being closed- for their great commitment. We should also central depot on the outskirts of Vienna by for ten years. Here we are pleased to men- like to offer our sincere thanks to all those the Austrian Federal Minister for Education, tion great success in the sphere of fund- involved in drawing up the Annual Report Arts and Culture, Claudia Schmied. The con- raising and the valuable financial support of for 2011.

Dr. Sabine Haag Dr. Paul Frey Director General and CFO Executive Manager for Academic Affairs 10

Neues Kunstdepot für das KHM mit MVK und ÖTM

Das Kunsthistorische Museum verfügt ge- sammlungen möglichst viel vom damals tigste erscheinen. Die budgetierten Projekt- meinsam mit dem Museum für Völkerkunde kaiserlichen Kunstbesitz zu zeigen. Dement- kosten einschließlich des Grundstücksankaufs und dem Österreichischen Theatermuseum sprechend dicht und eng waren die Hän- und der Übersiedlung lagen bei EUR 14 Mio., als größte wissenschaftliche Anstalt Öster- gungen und Aufstellungen, weniger Objekte wovon das Bundesministerium für Unter- reichs über knapp vier Millionen Museums- als heute wurden in Depots verwahrt. Durch richt, Kunst und Kultur EUR 3,5 Mio. für die objekte. Zwar können die BesucherInnen an den sich verändernden Ausstellungsstil in Einrichtung des Depots und die Übersied- sieben Museumsstandorten (Kunsthistorisches den Museen und zusätzliche Erwerbungen lung der Bestände trägt. Den Hauptteil der Museum am Burgring, Neue Burg, Schatz- wurden in weiterer Folge die Depoträume Kosten hat das Museum daher selbst finan- kammer, Wagenburg in Schönbrunn, Schloss in den Museen immer voller, doch erfolgte ziert; es tauscht wie bei der Anschaffung einer Ambras in Tirol, Museum für Völkerkunde erst in den 1990er Jahren die Anmietung ei- privaten Eigentumswohnung die Mietkosten und Österreichisches Theatermuseum) auf nes externen, als Übergangslösung gedach- für das bisherige alte Provisorium gegen die über 33.000 m2 viele davon sehen, doch ist ten Depots – ein Provisorium, das immerhin Finanzierungsraten für das neue Depot. zugleich das Bewahren der nicht ständig fast zwanzig Jahre lang hielt. Die Planung des Gebäudes erfolgte in enger ausgestellten Museumsobjekte ein Dauer­ Um der Vielfalt der Sammlungen und den Abstimmung mit internationalen Fachleuten thema für das Museum. Um den Reichtum neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf und den Sammlungen der Museen. So dieser Sammlungen auch für zukünftige dem Gebiet der Konservierung besser zu konnte die Vielfalt der Epochen vom Alten Generationen zu erhalten, hat das Kunsthis- entsprechen, aber auch aus wirtschaftlichen Ägypten bis in das 21. Jahrhundert, aber torische Museum im Jahr 2011 am Wiener Überlegungen wurde ab 2008 ein neues auch die­jenige der Materialien und wissen- Stadtrand ein modernes und adäquates Depotkonzept entwickelt. Eine Durchrech- schaftlichen Disziplinen am besten einfließen. Depot errichtet. nung verschiedener Modelle ließ letztendlich Nach einem Jahr Detailplanung, den erforder- Ursprünglich war bei der Eröffnung des Kunst­ angesichts der permanenten Notwendigkeit lichen Ausschreibungen, dem Grundstücks­ historischen Museums am Burgring im Jahr eines Depots eine Variante im Eigentum des ankauf, der Einholung aller Genehmigungen 1891 vorgesehen, in den ständigen Schau­ Museums auf eigenem Grund als die güns- und der Fixierung der Finanzierung erfolgte Geschäftsführung 11

im September 2010 der Spatenstich. Trotz brachten logistisch perfekt vorbereitetes und gerichtete Architektur erlaubt die optimale einer besonders frostigen Wintersaison mit sorgsam verpacktes Kulturgut an seinen Ausnutzung der Kubatur für Zwischen­ wetterbedingten Unterbrechungen im De- neuen Bestimmungsort. Bis Ende des Jahres ebenen, Rollregalsysteme und materialspe­ ­ zember und Jänner war das Gebäude nach nur wurden alle Sammlungsbestände übersie­ ­ zifische Einrichtungsgegenstände. Vom klein­ acht Monaten fertiggestellt. Am 6. Juli 2011 delt, die bis dahin in verschiedenen Außen­ formatigen Papierobjekt über Tapis­serien, konnte Bundesministerin Claudia Schmied depots gelagert waren; 2012 und 2013 Theaterkostüme, Musikinstrumente, Skulp- gemeinsam mit der Geschäfts­führung des folgen dann noch weitere Kunst­transporte turen und Gemälde bis zu gigantischen KHM mit MVK und ÖTM das neue Depot aus Lagerräumen in den Museen selbst. Das Blöcken aus Marmor findet alles seinen feierlich eröffnen. neue Depot ist zugleich aber auch für den idealen Platz. Die Standorterfassung im Mit August 2011 und dem Beginn der Über- Sammlungszuwachs der nächsten dreißig neuen Depot mittels Barcode-Systems und siedlungen ist das neue KHM-Depot in Betrieb Jahre konzipiert. sofortiger Rückkopplung mit der Museums- gegangen. Täglich fuhren die Kunsttrans- Es bietet auf vier Stockwerken und insgesamt Software TMS war für das Übersiedlungs­ porte, freilich immer von Museums- und 14.000 m2, davon 12.000 m2 reine Kunst­ team, die Kuratorinnen und Kuratoren sowie TransportexpertInnen begleitet und über- lagerfläche, den Kunstobjekten ein neues, die Restauratorinnen und Restauratoren eine wacht, zur LKW-Anlieferungsschleuse und sicheres Zuhause. Eine einfache, aber ziel­ besondere Herausforderung. 12

Neues Kunstdepot für das KHM mit MVK und ÖTM

Durch die Einrichtung von Räumen für tem Kulturgut sind weltweit in den letzten Ressourcen zu schonen statt hungrig nach Forschung und Restaurierung, Stickstoff­ Jahren durch den plötzlichen Ausfall moderner Ressourcen zu sein, Funktion vor Design zu begasung und Quarantäne sowie eines Gebäudetechnik, etwa der Klimaanlagen, stellen und die Rückbesinnung auf natür­ Fotoraums zur weiteren digitalen Erfassung entstanden. Kunstgegenstände brauchen für liche Energievorkommen statt der Ver­ und Erforschung der Depotbestände wurde eine optimale Lagerung in erster Linie kon­ wendung von High-Tech-Energie waren die dafür gesorgt, dass das neue Kunstdepot stante Temperatur- und Klimawerte. technischen und ökonomischen Leitlinien nicht nur ein Ort des Bewahrens, sondern Das neue Depot des Kunsthistorischen Mu- des Depotprojekts. Ziel war es letztendlich, auch einer des Forschens und der Wissen- seums verzichtet deshalb weitgehend auf damit eine fast „natürliche“ Umgebung zu schaft ist. Selbstverständlich sind in Planung maschinelle Klimatisierung und setzt auf schaffen, wie sie den meisten Objekte auch und Bau auch alle sicherheitstechnischen Bau­teilaktivierung mit geothermischer Spei- schon in den Jahrhunderten davor zur Aspekte eingeflossen. sung, also auf Erdwärme. Dies gewährleistet Verfügung gestanden war, und gleichzeitig Als den Planungen übergeordnetes Prinzip Kühlung im Sommer und natürliche Erwär- die Erkenntnisse vor allem der letzten Jahr- fungierte der sogenannte „Horizont 100“ mung im Winter, hat neben ausgewogenen­ zehnte in den Bereichen Konservierung und und somit die Frage: „Was muss das neue Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskurven eine Materialkunde einfließen zu lassen. Depot können und wie muss es beschaffen Verringerung der Betriebs­kosten zur Folge Das neue Depot des KHM mit MVK und sein, damit auch noch nach hundert Jahren und bringt eine weitgehende Unabhän­ ÖTM ist bereits jetzt ein Vorzeigeprojekt möglichst viel an Originalsubstanz erhalten gigkeit von fossiler Energie mit sich. Im im internationalen Museumsumfeld und kann ist und künftigen Besucher- und Forscher- nächsten Jahr soll darüber hinaus eine Foto- sich in zahlreichen Symposien, Veranstal- generationen zur Verfügung steht?“ Beson- voltaik-Anlage die innovative Energiebewirt- tungen und Vorträgen als innova­tiver Bei- deres Augenmerk wurde deshalb der Haus- schaftung des Depots ergänzen und auch trag zum „grünen Museum“ und zu einer technik sowie dem Gebäude- und Raumklima die Kraft der Sonne für unsere Museen nutz- „Kultur der Nachhaltigkeit“ prä­sentieren. geschenkt. Die größten Schäden an deponier- bar machen. Bericht: Dr. Paul FREY Geschäftsführung 13

Wissenschaftliche Tätigkeit Herausgabe von Ausstellungskatalog P. Rainer, Dr. Franz Pichorner Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna, Cambridge (The Fitzwilliam Museum Cambridge) Publikationen Dr. Sabine Haag 2011 (gemeinsam mit C. Holzach und K. Schneider) Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag – Ausstellungen Herausgabe von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Museum mit MVK und ÖTM, Redaktion: F. Pichorner Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturen- Herausgabe von Technologische Studien Kunst­ (gemeinsam mit U. Becker) sammlung) 2011 (gemeinsam mit Maraike Bückling) historisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen Redaktion von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches Publikationen 2011); Bd. 8, 2011; Redaktion: M. Grießer, A. Huber Museum mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag Vorwort, in: Josef Rainer, Das Leben des Benvenuto und E. Oberthaler Cellini und der Diebstahl der Saliera, Wien 2011 Herausgabe von B. Darmstädter unter Mitarbeit von Dr. Paul Frey Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein. D. Salaberger und mit einem Beitrag von Bruce Dickey, Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musik- Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt/Main Publikationen (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011 instrumente (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Herausgabe von Bulletin Kunst & Recht I und II, (gemeinsam mit M. Bückling); „… DAS ARTIGSTE … Museums, Bd. 7), Wien 2011 Jg. 2, 2011 ALS ICH MEIN TAGE WASS GESEHEN HABE …“. Herausgabe von Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen Elfenbeinkunst im kaiserlichen Wien der Barockzeit, im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für Vorträge, Teilnahme an Tagungen ebenda, 15–31 junge Leser, Wien 2011 27.1. Privates Sammeln, Wien, Cercle Kunst & Recht Herausgabe von Ausstellungskatalog Dürer – Cranach – Herausgabe von D. Uchtmann, Tafelfreuden in der 14.4. Kulturmanagement und Museumsführung – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Kunst; Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in das KHM von innen, Wien, Rotary Wien-Hofburg Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit der Kunst, Wien 2011 C. Lange, C. Metzger und K. Schütz) 9.5. Die Wiedereröffnung der Kunstkammer, Wien, Herausgabe von Ausstellungskatalog Wintermärchen. Vorträge, Teilnahme an Tagungen Rotary Wien-Schönbrunn Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von 12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger 16.9. Ausgliederung von Museen in Österreich, Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit und ihre Neuaufstellung, Wien, Kunsthistorische Köln, Kulturdezernat Köln R. de Leeuw und C. Becker) Gesellschaft am Institut für Kunstgeschichte der 25.9. Kinder der Aufklärung – das Museum und Herausgabe von Ausstellungskatalog Schaurig schön. Universität Wien das ABGB, Wien, Zivilrechtslehrertagung 2011 Ungeheuerliches in der Kunst, Wien (KHM) 2011 3.3. Vermeer. Die Malkunst – Spurensicherung an (25.–27.9.) Herausgabe von Ausstellungskatalog M. Alram – einem Meisterwerk, Bregenz, Vorarlberger Landes­ 28.9. Der Jurist im Unternehmen, Wien, K. Vondrovec – U. Werz – B. Zäch, Götter, Menschen museum, Tagung Mit Dingen argumentieren. Juristen-Tagung und das Geld der Griechen, Wien (KHM) 2011 Die Sonderausstellung 5.10. The Reopening of the Kunstkammer – (gemeinsam mit N. Kurmann) 11.3. Die Relevanz der Herkunft und die aktuelle a Realm of Fantasy, New York Herausgabe von Ausstellungskatalog O. Biba – berufliche Tätigkeit, Bregenz, Kunsthaus, Vortragsreihe I. Fuchs – R. Hopfner, „Der Himmel hängt voller Wiedersehen in Bregenz Lehrtätigkeit Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik, 31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger WS 2011/12 Kulturrecht I, Wien, Universität, Wien (KHM) 2011 und ihre Neuaufstellung, Wien, Bundesdenkmalamt, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Vorlesung Herausgabe von Ausstellungskatalog Jan Fabre. Gesellschaft für Denkmalpflege Die Jahre der Blauen Stunde. The Years of the Hour Blue, 5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, New York, Wien (KHM) 2011 Cosmopolitan Club Herausgabe von Ausstellungskatalog Trinkfest! Bacchus 5.5. Festrede zur Eröffnung emsiana 2011, Hohenems, lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Markus Sittikus Saal Herausgabe von Ausstellungskatalog All’Antica. 12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 3.10. KHM – History and Collections, San Francisco, de Young Museum, Ausstellung Masters of Herausgabe von Ausstellungskatalog Das Eigene & das Fremde, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, Wien, Herausgabe von Ausstellungskatalog G. Swoboda, Hofburg, Art & Antique Messe Zu Gast in Ambras. Die Zerstörung des Tempels in 21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen – Jerusalem von Nicolas Poussin, Innsbruck Lernen – Wissen, Wien, Hotel de France, (Schloss Ambras) 2011 Rotary Wien Nord-Ost 14

Kuratorium, Vereine

Mitglieder des Kuratoriums des Khm mit Vorstandsmitglieder des Vereins Mvk und Ötm zum 31.12.2011 Freunde der Völkerkunde

Vorsitzender: Dkfm. Peter PÜSPÖK Präsident: Prof. Erwin MELCHARDT Stellvertreter: em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLINGER 1. Vizepräsident: Univ.-Prof. Dr. Christian F. FEEST Dr. Brigitte BORCHARDT-BIRBAUMER 2. Vizepräsidentin: Dr. Barbara PLANKENSTEINER Dr. Roswitha DENK 1. Schriftführerin: Mag. Petra NAVARA-UNTERLUGGAUER Dr. Rudolf ERTL 2. Schriftführer: Dr. Christian SCHICKLGRUBER HR Dr. Josef KIRCHBERGER Schatzmeister: John MARSHALL MMag. Bernhard MAZEGGER Schatzmeister Stv.: Dr. Claudia AUGUSTAT ADir. Johann PAUXBERGER Weitere Mitglieder: a. o. Univ.-Prof. Dr. Thomas FILLITZ MR DI Wolfgang POLZHUBER Renate GRÜNBERGER † Mag. Sita TREYTL Mag. Margit WAGNER 1. Rechnungsprüfer: Dr. Norbert MYLIUS Vorstandsmitglieder des Vereins der 2. Rechnungsprüferin: Susi GRACZOL Freunde des Kunsthistorischen Museums

Obmann: Dr. Konstantin KLIEN 1. Stellvertreter: HR Prof. Dr. Wilfried SEIPEL 2. Stellvertreter: Dr. Johanna SCHÖNBURG-HARTENSTEIN Schriftführer: em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLINGER Schatzmeister: Dr. Pipin HENZL Vorstandsmitglieder des Vereins der Mag. Dr. Alfred BROGYANYI Freunde der Wagenburg RA Dr. Martin EDER GD Dr. Sabine HAAG Präsidentin: Dkfm. Heide Senger-Weiss Präsident Dkfm. Dr. Claus J. RAIDL Vizepräsidentin: Dir. Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner GD Dr. Walter ROTHENSTEINER Kassierin: Mag. Diana Mautner-Markhof KR Herbert SCHIMETSCHEK 1. Rechnungsprüfer: Mag. Franz P. Kus Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell 2. Rechnungsprüfer: Dr. Stefan Wurst

Vorstandsmitglieder des Vereins International Friends of KHM

President: Dr. Christiana Killian Vice President: GD Dr. Sabine Haag Vorstandsmitglieder des Vereins Treasurer: Dr. Stephen M. Harnik Freunde der Hofjagd- und Rüstkammer Secretary: Alice A. Knapp Assistant Secretary: Dr. Stephen M. Harnik Präsident: Dr. Veit Sorger Members: Dr. Renée Price Vizepräsident: Dr. Christian Konrad Dr. Franz Pichorner Schatzmeister: Mag. Peter Böhler Dr. Johanna Schönburg-Hartenstein Vizeschatzmeister: Dr. Andreas Treichl Dr. Géza von Habsburg Generalsekretär: Karl Hohenlohe Geschäftsführung 15

Organigramm KHM mit MVK und ÖTM

Generalsekretariat Generaldirektion Kaufmännische Recht Wissenschaftliche Geschäftsführung Geschäftsführung Corporate Design

Ägyptisch-Orien-­ KHM MVK ÖTM Personal- Buchhaltung & ta­ lische­ Sammlung Sammlungen Direktion Direktion management Finanzen

Antikensammlung Kommunikation & Sponsoring & Organisation & Controlling & Marketing Events Einkauf Projektmanagement

Museum & Ausstellungs- Ticketing & Münzkabinett Shops & Repro Publikum management Tourismus

Kunstkammer & Sicherheits- Gebäude- Visuelle Medien Publikationen Schatzkammern management management

Naturwissenschaft- ­­ Informations- Gemäldegalerie liches Labor technologie

Hofjagd- & Rüstkammer

Sammlung alter Musikinstrumente

Wagenburg & Monturdepot

Schloss Ambras

Archiv

Bibliothek 16 sammlung

Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM Chronik 17

Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM

17.1. 2.3. 1.–2.4. Antritts-Pressekonferenz der neuen Direktorin der Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Erster Wissenschaftstag des KHM am Semmering Gemäldegalerie Dr. Sylvia Ferino Mantel der Träume im Eroica-Saal des ÖTM (Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer)

20.–26.1. 9.3. 3.–6.4. GD Sabine Haag führt Gespräche zu Ausstellungs­ 51. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM GD Haag und Dr. Pichorner nehmen am Board-Meeting kooperationen in Japan Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM der International Friends of KHM in New York teil und führen Kooperationsgespräche 1.2. 10.3. Eröffnung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel im MVK Bilanzpressekonferenz im Vortragsraum des KHM 6.4. Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM 2.2. Präsentation des Sammlungskataloges Caravaggio Pressekonferenz und Ausstellungseröffnung Elfenbein. und der internationale Caravaggismus in der Gemälde- 7.4. Barocke Pracht am Wiener Hof in der Liebieghaus galerie des KHM durch die Direktorin der Bibliotheca Eröffnung der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein Hertziana, Rom, Prof. Dr. Sybille Ebert-Schifferer Skulpturensammlung Frankfurt/Main durch GD Sabine auf Schloss Ambras in Anwesenheit von BM Claudia Haag und Direktor Max Hollein Schmied 15.3. Vortrag Die Gedichte Mao Zedongs und ihre Generalversammlung des Vereins „Egypt & “ Vorstandssitzung des Vereins der Freunde des KHM im Vortragsraum des KHM Übersetzung ins Deutsche von Dr. Helmut Opletal 16.3. und Lesung von Paul Stein und Erwin Landrichter 9. 2. Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM im Rahmen der Ausstellung Die Kultur der Eröffnung der von Sylvia Ferino kuratierten Ausstellung Kulturrevolution im Vortragssaal des MVK Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbe­ Arcimboldo. Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio wegung in Anwesenheit von BP Dr. Heinz Fischer Kick-off-event 11 festival for fashion & photography im Palazzo Reale in Mailand in der Säulenhalle des MVK von Unit F in der Säulenhalle des MVK

14.2. Konzert und Buchpräsentation Leo Fall. Spöttischer 11.4. Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung Rebell der Operette von Stefan Frey, Christine Stemprok Tag der Freunde des Kunsthistorischen Museums und Schaurig schön (Intermezzo 4) in der Kuppelhalle des und Wolfgang Dosch im Eroica-Saal des ÖTM Eröffnung der neuen Member’s Lounge im 2. Stock KHM des KHM 21.3. Besuch der Bundespräsidentin der Schweizerischen 15.2. Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung Eidgenossenschaft Micheline Calmy-Rey und von BM Dr. Claudia Schmied überreicht Dr. Paul Frey das al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung BP Dr. Heinz Fischer in der Schatzkammer Dekret für eine weitere Funktionsperiode als kfm. al-Sabah, Kuwait in der Kuppelhalle des KHM durch Ge­schäftsführer des KHM mit MVK und ÖTM (ab BP Dr. Heinz Fischer und Sheikha Hussa al-Sabah 12.4. al-Salem al-Sabah 1.4.2012) Besuch von BP Dr. Heinz Fischer und Gästen in der Ausstellung al-Fann 17.2. 22.3. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Die Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerte Reichelt IMPULS-Projekt-Workshop im Vortragssaal des Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches Reproduktionsrechte­ an Kunstwerken im ÖTM MVK Design im China von Mao Zedong im MVK 23.3. 13.4. 18.2. Lesung von Michael Köhlmeier im Rahmen der Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des FremdenführerInnen-Tag im KHM Aus­stellung Schaurig schön in der Kuppelhalle des KHM KHM

Blindenprojekt der Abteilung Museum und Publikum 25.3. 14.4. Eröffnung der vom KHM organisierten Ausstellung Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung 19.2. Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf der „Der Himmel hängt voller Geigen“ auf dem Eröffnung des neuen Kreativateliers im KHM Schallaburg Jagdplateau der Neuen Burg

19.–23.2. 25.–30.3. 16.4. GD Haag nimmt als Delegationsmitglied am Staats­ Indian Festival in Kooperation mit der Botschaft der GD Haag eröffnet die Kunstkammer-Ausstellung besuch von BP Dr. Heinz Fischer in Singapur teil Republik Indien in der Säulenhalle des MVK und auf Glanz der Macht in Halle/Saale, Stiftung Moritzburg dem Heldenplatz 23.2. 19.4. Inszenierung von Ganymed Boarding von Jacqueline 30.3. Gleichenfest für das neue Depot am Stadtrand von Kornmüller und Peter Wolf vor Alten Meistern in der GD Haag führt Kooperationsgespräche mit dem Wien Gemäldegalerie des KHM Museo del Prado in Madrid 27.4. Inszenierung von Ganymed Boarding in der 24.2. Finissage von Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie Gemäldegalerie des KHM Lesung Schnitzler’s hidden manuscripts in Kooperation des KHM mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien im Eroica- Konzert und Lesung mit Peter Esterhazy und dem Trio Saal des ÖTM Lignum im Rahmen der Ausstellung Mantel der Träume 1.5. im Eroica-Saal des ÖTM Benefizveranstaltung für die Opfer der Atomkatastrophe 25.2. und des Tsunami in Japan, veranstaltet vom MVK Erster Workshop der Führungskräfte des KHM mit MVK 1.4. und ÖTM zur neuen Markenstrategie des KHM mit der Übernahme des Kaffeehausbetriebs in KHM und MVK 2.5. Agentur „Brainds“ durch die Gourmet Group Open House auf Schloss Ambras 18

Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM

3.5. 6.6. 11.9. Premiere von Play Ganymed – ein Projekt für Bundesmuseen-Direktorenkonferenz im Open House in der Neuen Burg, veranstaltet gemein- 100 Schulklassen von wenn es soweit ist, inszeniert Naturhistorischen Museum Wien sam mit der Österreichischen Nationalbibliothek von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf in der Gemäldegalerie des KHM 16.6. 12.9. Study Day in Kooperation mit dem „Verein Egypt & Pressekonferenz im KHM; Sneak Preview zur Kunst­ Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung kammer mit BM Dr. Claudia Schmied am Maria Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde in der Austria“ zum Thema Das alte Ägypten in der Reise­ Theresien-Platz und Eröffnung eines Info-Containers Gemäldegalerie literatur im Vortragsraum des KHM

14.9. 9.5. 19.6. GD Haag und Dr. Karl Schütz eröffnen die Ausstellung Eröffnung der Ausstellung Die Meisterklasse druckt Open House in der Wagenburg Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Ex Libris, veranstaltet von der Höheren Graphischen 20.6. Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 in der Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt im Eroica-Saal des Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München ÖTM Götter, Menschen und das Geld der Griechen des 15.–17.9. 11.5. Münzkabinetts in der Kuppelhalle des KHM Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde BM Dr. Claudia Schmied besucht die Wagenburg 21.6. (DGV) im MVK Zweiter Workshop der Führungskräfte des KHM mit Betriebsratsversammlung im Vortragssaal des MVK MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit der 19.9. Agentur „Brainds“ 22.6. Pressekonferenz mit Jasper Sharp Modern and Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Contemporary Art Programme in der Kuppelhalle 13.5. All’Antica. Götter & Helden durch BM Univ.-Prof. des KHM GD Haag führt die Gruppe „The Monaco Project Dr. Karlheinz Töchterle auf Schloss Ambras for the Arts“ durch die Kunstkammer-Depots 21.9. 6.7. Performance La Battaglia di Constantinopel. Eine 17.5. Eröffnung des neuen Museumsdepots in Himberg virtuelle Erkundung von Krieg, Religion und Politik, Der polnische Regisseur Lech Majewski präsentiert durch BM Dr. Claudia Schmied produziert von PHACE in Kooperation mit Klangspuren seinen Bruegel-Film The Mill and the Cross in der Schwaz in Tirol mit Texten von Yamamoto Tsunetomo, Generaldirektion des KHM 19.7. Yukio Mishima und Tanizaki Jun‘ichiro im KHM Sommerball im ÖTM 19.5. 25.9. Performance von Nikolaus Gansterer De-Stilling 28.–29.7. Matinee mit den Quatuor Mosaïques zur Finissage Still Life im Foyer des KHM Dritter Workshop der Führungskräfte des KHM mit der Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“. MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit Die Violine in Biedermeier und Romantik im 23.5. der Agentur „Brainds“ Marmorsaal der Neuen Burg Eröffnung der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthro-­ 29.7. 28.9. pometrischen­ Sammlung aus dem südlichen Afrika Die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot 53. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM im MVK Narquin besucht die Ausstellung Dürer – Cranach – Theatralische Lesung Arthur Schnitzler und das Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche 29.9. Judentum mit Elisabeth Orth und Cornelius Obonya Porträt um 1500 im KHM Kuratorengespräch Zu Gast in Ambras mit GD Haag in Kooperation mit dem Kulturpanel der Israelitischen und Dr. Gudrun Swoboda auf Schloss Ambras Kultusgemeinde im Eroica-Saal des ÖTM 31.7. Der langjährige Kurator und Direktor der Kunstkammer 1.10. 25.5. und Schatzkammer (2000–2002), Dr. Rudolf Distelberger, Lange Nacht der Museen 52. Sitzung des Kuratoriums im Seminarraum des stirbt im 75. Lebensjahr Jubiläumsfest: 20 Jahre Österreichisches Theatermuseum MVK mit Maria Happel, Michael Maertens, Heinz Zuber u. a. 3.8. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung im ÖTM Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder GD Haag und GD Wieczorek geben im Rahmen einer Pressekonferenz in den Reiss-Engelhorn-Museen in aus drei Jahrhunderten im Eroica-Saal des ÖTM 3.10. Mannheim eine fünfjährige Kooperation bekannt GD Haag hält beim Annual Donors‘ Luncheon in den 26.–28.5. Fine Arts Museen, San Francisco, einen Vortrag über die 4.–17.8. Teilnahme von GD Haag an der internationalen venezianische Malerei in der Gemäldegalerie des KHM Museumsdirektorenkonferenz (Bizot Group) in Oxford Sound-Video Installation Private Nature in der Bacchus-Grotte von Schloss Ambras Dr. Sylvia Ferino und Dr. Pichorner eröffnen die Ausstel- 30.5. lung Fürstlich gesammelt. Van Eyck / Gossaert / Bruegel. Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung 15.8. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien im Dürer. Cranach. Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Dr. Franz Pichorner und Mag. Paulus Rainer Groeningemuseum, Brügge Das deutsche Porträt um 1500 in der Kuppelhalle des eröffnen die KHM-Ausstellung Splendour & Power. KHM Imperial Treasures from Vienna im Fitzwilliam Museum, 5.10. Cambridge Besuch von Devisingh Ramsingh Shekhawat, Gemahl 1.6. der Staatspräsidentin der Republik Indien, und Frau GD Haag nimmt an der Ausstellungseröffnung Pietas 6.9. Margit Fischer in der Schatzkammer Jan Fabre in der Nuova Scuola Grande di Santa Maria Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Kfm. GF Dr. Paul Frey eröffnet gemeinsam mit Michael della Misericordia in Venedig teil Wald / Baum / Mensch im MVK Gigl den neuen Pop-Up Store in New York Chronik 19

6.10. 3.–5.11. 25.11. Musiksalon mit dem Musikkritiker der „Presse“ Teilnahme von GD Haag an der internationalen Szenische Lesung von Ulrich Matthes KLEIST. Wilhelm Sinkovicz im ÖTM Museumsdirektorenkonferenz (Bizot Group) in Geschichte einer Seele im Rahmen der Ausstellung Washington Heinrich von Kleist 1777–1811 im ÖTM 16.10. Fundraising-Dinner in der Kuppelhalle des KHM 7.11. 28.11. und Preview der Ausstellung Wintermärchen. Winter- Eröffnung der Ausstellung Renessenz. Facetten Feier des National Day der Botschaft von Panama Darstellungen­ in der europäischen Kunst von Bruegel der Renaissance in der Kuppelhalle des KHM und im MVK bis Beuys im KHM Präsen­tation der neuen KHM-Dienstkleidungen 29.11. 17.10. 9.11. BP Dr. Heinz Fischer und der Präsident der Palästinen­ Board meeting der „International Friends of KHM“ Präsentation der im Verlag Christian Brandstätter sischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas besuchen in der Generaldirektion erschienenen Bücher Tafelfreuden in der Kunst; die Schatzkammer Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in der Kunst Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Aus- von Daniel Uchtmann in der Kuppelhalle des KHM ­stel­lungen Wintermärchen. Winter-Darstellungen in 1.12. der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys und Konzertabend Franz Schubert: Winterreise. „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz 14.11. Liederzyklus op. 89, D 911 mit Georg Lehner, Buchpräsentation Alte Meister gezeichnet von Mahler Joseph I.). 120 Jahre Kunsthistorisches Museum im Bariton, und David Lutz, Klavier im Rahmen der mit Nicolas Mahler in Kooperation mit dem Suhrkamp KHM durch BP Dr. Heinz Fischer Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen und dem Insel Verlag, moderiert von Andreas Platthaus, in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys FAZ, und gelesen von Martin Schwab im Bassano Saal 18.10. im Bassano Saal des KHM des KHM Vortrag Harsh Winters, Fascinating Stories: Dutch Winterlandscapes in Historic Perspective von Pieter Die Produktion Ganymed Boarding erhält im Rahmen 6.12. Roelofs, Rijksmuseum, , im Rahmen der einer Galaveranstaltung im Raimund Theater den BundesmuseendirektorInnenkonferenz in der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen Wiener Theaterpreis „Nestroy“ für die beste off General­direktion der Österreichischen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im Produktion Nationalbibliothek Vortragssaal des KHM Vortrag Der Lauf der Zeit: Zur Darstellung des Winters 15.11. in Tapisserien von Dr. Katja Schmitz-von Ledebur im Fundraising Dinner für die Neuaufstellung zur Hofjagd 54. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des Rahmen der Ausstellung Wintermärchen. Winter- in der Hofjagd- und Rüstkammer auf dem Jagdplateau KHM Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel der Neuen Burg Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung bis Beuys im Vortragssaal des KHM 19.10. Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika Betriebsversammlung im Bassano Saal und Lateinamerika in der Säulenhalle des MVK 14.12. BM Dr. Claudia Schmied besucht die Ausstellung Eröffnung der Ausstellung Heinrich von Kleist 16.11. Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der 1777–1811 im ÖTM Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Zauber europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im KHM des bunten Schattens. Das chinesische Schattentheater Vortrag Von Göttern und Eisläufern. Winterallegorien 20.10. im ÖTM für Garten, Tisch und Kunstkammer von Dr. Claudia Vorstandssitzung und Generalversammlung des Lehner-Jobst im Rahmen der Ausstellung Winter „Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums“ 17.–18.11. märchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Gastspiel des chinesischen Schattentheaters aus Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des 21.10. Changsha Schildkröte und Kranich im ÖTM KHM Symposium in Kooperation mit der Botschaft der Republik der Philippinen im MVK 18.11. 15.12. Symposium Kulturgüterschutz in Europa. Schutz von FremdenführerInnen-Tag im KHM Musiksalon im Bassano Saal: Der Musikkritiker der archäologischem Kulturgut – Schwerpunkt Griechenland „Presse“ Dr. Wilhelm Sinkovicz im Gespräch mit und Türkei in Kooperation mit der „Forschungsgesell- 19.11. Ausstellungskurator Ronald de Leeuw schaft Kunst & Recht“ im Ephesos Museum Aktionstag für Kinder im Rahmen der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK 16.12. 22.10. Weihnachtsempfang An African Christmas With Aktionstag für Kinder im Rahmen der Ausstellung 21.11. MoZuluArt in der Säulenhalle des MVK Wald / Baum / Mensch im MVK BundesmuseendirektorInnensitzung im MAK 19.12. 24.10. 23.11. Weihnachtsfeier für die MitarbeiterInnen im KHM Dr. Steven Engelsman, Direktor des Völkerkunde­ Vortrag Such dir den Schnee vom vergangenen Jahr. museums in Leiden, wird zum neuen Direktor des Eine Winterreise durch die Kunst Europas von Ronald 20.12. Museums für Völkerkunde ernannt (Amtsantritt: de Leeuw im Rahmen der Ausstellung Wintermärchen. Vortrag Splendeurs et misères: Depicting Winter in 1.5.2012) Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von the 19th Century von Ronald de Leeuw im Rahmen Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen 28.10. in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im Dr. Sylvia Ferino eröffnet die KHM-Ausstellung Masters 24.–26.11. Vortragssaal des KHM of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power Internationales Symposium Eine sichtbare Geschichte from the Kunsthistorisches Museum, Vienna im de der Kunst. Europäische Museumskultur um 1800 im 31.12. Young Museum in San Francisco Bassano Saal des KHM Silvestergala in der Kuppelhalle des KHM 20 sammlung

Sammlungen des Kunsthistorischen Museums sammlungen KHM 21

Ägyptisch-Orientalische Sammlung

Im Zuge der Generalrevision der Inventare Es gab mehrere Gründe für eine umfassende

Dr. Regina HÖLZL, Direktorin der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung von Generalrevision der Inventare der Ägyptisch- Mag. Michaela HÜTTNER 1952 wurden verstreute Bestände entdeckt, Orientalischen Sammlung: Die letzte General- Mag. Michael NEUMANN (ab 1.8.) die offenbar von den Grabungen des Bibel- revision der Inventare fand von 1952 bis 1967 Barbara POROPATICH (bis 31.12.) forschers und Archäologen Ernst Sellin in statt und liegt demnach schon sehr lange Mag. Doris BAUER (bis 31.12.) Sichem/Palästina stammten. Die zugehörigen zurück, zudem war das Archäologische Inven- Sabine MUCKENSTURM Objekte wurden identifiziert und 1965 im tar bisher noch nie einer Revision unterzogen Restaurierung sogenannten Sonderinventar „Sichem“ in- worden. Prinzipiell sollen nun alle Inventare Mag. Irene ENGELHARDT ventarisiert. der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung über- Mag. Michael LOACKER Das jüngste Inventar der Ägyptisch-Orienta- prüft werden, vordringlich ist jedoch die Mag. Vanessa NOVAK-TUCOM lischen Sammlung ist das Archäologische Überprüfung des Hauptinventars und des Inventar (A-Inventar). Dieses umfasst die Archäologischen Inventars. Funde aus den österreichischen UNESCO- Im Zuge der Vorbereitungen der Depotüber- Rettungsgrabungen in Sayala (Nubien) und siedlung von der Traviatagasse (siehe dazu Generalrevision der Inventare aus den Grabungen des Österreichischen Bericht unten „Depotumzug 2011“), wo Archäologischen Instituts Kairo aus den der Großteil des archäologischen Materials Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung besitzt 1960er bis 1980er Jahren, die im Asasif aufbewahrt wurde, in das Zentraldepot am insgesamt vier Inventare: das sogenannte (Theben) und in Tell el-Daba im Ostdelta Wiener Stadtrand ergaben sich viele offene Hauptinventar (Ägyptisches Inventar), das gefunden wurden. Die letzte Fundteilung Fragestellungen hinsichtlich der dort ge­ Semitische Inventar, das Sonderinventar fand 1984 statt. Die Funde aus den Grabun- lagerten Bestände. Auch wurden zahlreiche „Sichem“ sowie das Archäologische Inventar gen in Sayala kamen zunächst an das Natur- uninventarisierte Objekte aus den frühen (A-Inventar). historische Museum Wien und wurden Grabungen der Österreichischen Akademie Das erste ägyptische Inventar der kaiserlichen von diesem an die Ägyptisch-Orientalische der Wissenschaften erstmals vollständig er- Sammlungen war das sogenannte Supple- Sammlung des Kunsthistorischen Museums fasst, um in der Folge näher bestimmt und mentinventar, das 1824 von Anton von Stein­ abgegeben; die Funde aus dem Asasif und wissenschaftlich bearbeitet­ werden zu können büchel, Direktor des Münz- und Antiken­ aus Tell el-Daba gelangten direkt in das (internes Forschungsprojekt: Die frühen Gra- kabinettes, vorgelegt wurde. Bis zum Jahre Museum. Im Jahr 1977 wurde für die Inventa- bungen der Österreichischen Akademie der 1821 waren die nicht sehr zahlreichen risierung dieser Grabungsfunde ein eigenes Wissenschaften in Ägypten und Nubien – Aegyptiaca der habsburgischen Sammlung Inventar – das sogenannte Archäologische Tura – Kubanieh – Ermenne – Toschke). Teil der Antikensammlung. Anlass für die Inventar (A-Inventar) – begründet. Begründung eines gesonderten ägyptischen Inventars war der Ankauf von mehr als 3000 Objekten durch Ernst August Burghart für die kaiserlichen Sammlungen, womit die Aegyp- Standortkontrolle der Uschebtis in Saal III tiaca – wie auch die Münzen und die Antiken- sammlung – zu einem gesonderten Samm­ lungsbereich­ innerhalb des Münz- und Antiken- kabinettes zusammengefasst wurden. 1875 wurde im Zuge einer Generalinventur­ ein neues Inventar angelegt, das bis heute als so- genanntes Hauptinventar weitergeführt wird. Das Semitische Inventar wurde 1894 be- gründet, nachdem das Kunsthistorische Museum 660 Objekte aus Südarabien er­ halten hatte, die der Forscher Eduard Glaser von seiner vierten Expeditionsreise aus dem Jemen mitbrachte. In der Folge wurden im Semitischen Inventar nicht nur südarabische Objekte inventarisiert, sondern auch Objekte anderer orientalischer Kulturen. Die Ägypti- sche Sammlung wurde dadurch zur „Ägyp- tisch-Orientalischen Sammlung“. 22

Ägyptisch-Orientalische Sammlung

Sowohl beim Archäologischen Inventar als Depotumzug 2011 Reinigung und Entschimmelung auch beim ägyptischen Hauptinventar konn- ten durch umfassende Standortkontrollen Die umfangreichen Vorarbeiten zur Über- In den beiden Rollschrankanlagen des alten bzw. gleichzeitige Abgleiche mit den Inven- siedlung der Bestände in den alten Depots in Depots in der Traviatagasse wurden vor tarbüchern, elektronischen Datenbanken und der Traviatagasse, die bereits 2010 begonnen allem die archäologischen Funde aus den anderem Dokumentationsmaterial ausführ- hatten, wurden Anfang 2011 fortgesetzt. Grabungen der Österreichischen Akademie liche Dokumentationen erstellt und dadurch Bereits 2010 war mit der genauen Erhebung der Wissenschaften vom Beginn des 20. Jahr- viele Fragen beantwortet werden. der zu übersiedelnden Steinobjekte begonnen hunderts in Ägypten und Nubien sowie die Funde aus den Grabungen des Österreichi- Als externe Gutachterin der Revision fungiert worden. Es wurden die Zahl der benötigten schen Archäologischen Instituts aus den Prof. Dr. Regine Schulz (vormals Director of Paletten sowie Art und Umfang der verschie- 1960er bis 1980er Jahren aus Sayala in Nubien, International Curatorial Relations, Curator denen Verpackungsmaterialien ermittelt, wo- aus dem Asasif bei Theben und aus Tell of Ancient Art, Walters Art Museum Balti- bei nicht nur die Steinobjekte der Ägyptisch- el-Daba im ägyptischen Nildelta aufbewahrt more), die seit Oktober 2011 das Roemer- Orientalischen Sammlung, sondern auch die (siehe oben Bericht „Generalrevision der und Pelizaeus-Museum in Hildesheim leitet. sehr umfangreichen Bestände der Antiken- sammlung und die Steinobjekte der Kunst- Inventare“). Bei den Funden handelte es Die Revision, an der neben dem wissenschaft- kammer mitbetreut wurden. Die Umlage- sich überwiegend um Objekte aus Keramik, lichen Personal der Ägyptisch-Orientalischen rungen der zahlreichen und bis zu 1000 kg Stein oder Metall, aber auch um solche aus Sammlung auch Barbara Poropatich und schweren Steinobjekte auf die neuen Europa- organischen Materialien wie Leder, Fell, Tex- Mag. Doris Bauer als Registrare der Samm- letten mussten ebenfalls bereits im Vorfeld tilien, Holz, weiters um Gegenstände aus lung maßgeblich beteiligt waren, soll im der eigentlichen Übersiedlung erfolgen. Pflanzen und Pflanzenteilen, Muscheln, Kno- Jahr 2012 fortgesetzt werden. Der Transport der Schwerlastobjekte dauerte chen, Haaren, getrockneten Früchten etc. Bericht: Dr. Regina Hölzl, von 25.7. bis 23.9.2011. Die Übersiedlung Ein großer Teil der Objekte war nicht nur Mag. Michaela Hüttner, der Steinobjekte der Ägyptisch-Orientalischen stark verschmutzt, sondern aufgrund einer Mag. Michael Neumann Sammlung fand vom 31.8. bis 23.9.2011 früheren Lagerung unter sehr ungünstigen statt und erfolgte vorwiegend auf Paletten Klimabedingungen auch von Schimmel be- mit Zurrgurtfixierungen. Allerdings waren für fallen. Vor der Verlagerung der Objekte in das andere Objekte (insbesondere für solche aus neue Zentraldepot am Wiener Stadtrand der Antikensammlung) auch noch andere waren neben einer gründlichen Reinigung und zum Teil aufwendigere Transportkon­ auch gewisse konservatorische Maßnahmen struktionen erforderlich. erforderlich. Standortkontrolle und Registrierung von Objekten Bericht: Mag. Michael Loacker im alten Depot Traviatagasse rechts oben: Vor der Reinigung: punktueller Schimmelbefall rechts unten: Nach der Reinigung

Übersiedlung der Schwerlast- objekte: Umlagern eines Sphinx sammlungen KHM 23

Reinigung mittels Spezialstaubsaugers mit Bürstenaufsatz

Objektreinigung im alten Depot in der Traviatagasse

oben: Vor der Reinigung: Schimmelbefall an einem Lederschuh unten: Nach der Reinigung

Eingangsaufnahme: Holzlade mit Objekten aus verschiedenen Materialien

oben: Gesichtete und zuge­ ordnete Objektfragmente (Armreife)

rechts: Endaufnahme: gereinigte, geordnete und verpackte Objekte (Arm- reife) 24

Ägyptisch-Orientalische Sammlung

Zu den aufgetretenen Schadensphänome- • Reiseliteratur als Quelle für die Archäologie; Mag. Michaela Hüttner nen zählten neben dem Schimmelbefall • altägyptische Monumente als Reiseziel; Ausstellungen auch Salz­ausblühungen bzw. abblätternde, • altägyptische Monumente und die Bibel; Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­ ab­sandende Materialschichten sowie Schäd- heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) • Unterschiede in weiblicher und männlicher lingsbefall (Löcher, Fraßgänge), z. B. an Leder- 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Betrachtungsweise. Gerlinde Gruber, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller- fragmenten. Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Aufgrund der Ergebnisse der Schimmelpilz- Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber- feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende Okrog) analysen wurde eine Trockenreinigung mit in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der von der Freien Universität in Berlin. Publikationen Restauratoren (Atemmaske, Handschuhe, Objekttexte und Einleitungen in: Ausstellungskatalog tem­porär Brille und Overall) konzipiert. Vor S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in Leihverkehr der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 der Reinigung wurde jedes Objekt (auch im Hinblick auf die Generalrevision der Inventare) 41Objekte wurden auf Leihfähigkeit ge- Forschungen registriert und kurz beschrieben. Im Zuge prüft und für Ausstellungen vorbereitet; Be- Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam mit Regina Hölzl und Helmut Satzinger). der Reinigung wurde ferner eine Fotodoku- treuung der Hin- und Rücktransporte von mentation angefertigt. Die ausschließlich 25 Leih­gaben auf 4 Reisen; Erstellung von Vorträge, Teilnahme an Tagungen an­gewendete Trockenreinigung erfolgte 32 Zu­stands­protokollen. 1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag mit­tels Spezialstaubsaugers und speziellen 16.6. KHM, Vortragsraum, Egypt & Austria Study Wissenschaftliche Tätigkeit Day zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur Filterein­ sätzen.­ Von vielen der zu reinigenden (gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Verein Keramikgefäße wurden Proben genommen, „Egypt & Austria“) Dr. Regina Hölzl um daraus eventuelle Rückschlüsse auf den 3.9. The relocation of KHM’s storage, Poznań, Annual ursprünglich darin gelagerten Inhalt ziehen Publikationen meeting of ICOM – CIPEG (International Committee for Egyptology) (Poznań und Berlin, 31.8.–6.9.) zu können. Auch wurden sämtliche beilie- Hermann Junker und die Grabungen der Akademie genden Informationen (alte Fundzettel etc.) der Wissenschaften, in: Ausstellungskatalog Giza – Am Fuße der großen Pyramiden, Hildesheim Mag. Irene Engelhardt fotografisch dokumentiert. (Roemer- und Pelizaeus-Museum) 2011, 56–63 Forschungen Eine Verbesserung und Beschleunigung des Forschungen Handlings der Objekte und der Vorgänge Mitbetreuung eines Forschungsauftrages (Diplomarbeit Die frühen Grabungen der Österreichischen Akademie an der Akademie der Bildenden Künste Wien – Institut bei der Transportverpackung wurde bereits der Wissenschaften in Ägypten und Nubien – Tura – für Restaurierung/Konservierung): Restaurierung des bei der Zwischenlagerung der gereinigten Kubanieh – Ermenne – Toschke, Fortsetzung der Sarges Inv.-Nr. ÄS 6271. Objekt- und Dokumentationsrecherchen. Objekte in schadstofffreien Kunststoffbeu- Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam Vorträge, Teilnahme an Tagungen teln und -folien erzielt. Die Übersiedlung der mit Michaela Hüttner und Helmut Satzinger). 18.–20.5. Linz, Schlossmuseum, 15. Tagung der Objekte aus den Rollschrankanlagen fand Österreichischen Restaurator/innen für archäologische Vorträge, Teilnahme an Tagungen vom 10.10. bis 4.11.2011 statt. Bodenfunde 21.2. Ägypten in Wien – Österreich vor den Pyramiden, Bericht: Mag. Irene Engelhardt, Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum, auf Mag. Vanessa Novak Einladung des Fördervereins des Roemer- und Leihgaben Pelizaeus-Museums Hildesheim 1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag Im Jahr 2011 war die Ägyptisch-Orientalische Kooperation mit dem wissenschaft- 16.6. KHM, Vortragsraum, Planung und Organisation Sammlung mit 25 Leihgaben an 3 Ausstel- lichen Verein „Egypt & Austria“ des Egypt & Austria Study Day zum Thema Das Alte lungen im Ausland beteiligt. Ägypten in der Reiseliteratur (gemeinsam mit dem Die erfolgreiche Kooperation mit dem wissen- wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“) schaftlichen Verein „Egypt & Austria“ wurde 22.–24.7. Leipzig, Ständige Ägyptologenkonferenz (SÄK) zum Thema Ägyptologen und Ägyptologie(n) auch 2011 fortgesetzt. zwischen Kaiserreich und der Gründung der beiden Zusätzlich zu einer sechsteiligen Vortragsreihe deutschen Staaten (1871–1949) wurde am 16.6. im Vortragsraum des KHM Planung und Organisation einer sechsteiligen Vortrags- reihe im KHM (gemeinsam mit dem wissenschaftlichen ein eintägiger „Study Day“ zum Thema Das Verein „Egypt & Austria“) Alte Ägypten in der Reiseliteratur veranstaltet. Wissenschaftler aus dem In- und Ausland beschäftigten sich in insgesamt elf Referaten mit folgenden Themenkreisen: sammlungen KHM 25

Antikensammlung

und die Grundstückssuche. Der Zuschlag für • Museumsberater:

HR Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER, Direktor die Generalplaner-Leistung erging an die Dr. Joachim Huber (Firma PrevArt)** Dr. Manuela LAUBENBERGER ARGE „B-18 Architekten ZT GmbH Wien / • Operative Umsetzung/Leitung: Dr. Georg PLATTNER Architektenbüro Karl Reuter“. Martin Dorfmann (Firma dp-Art) Mag. Karoline ZHUBER-OKROG Mit der Gründung der Projektteams Bau • Ansprechpartner Sammlung: Barbara KOVACS und Übersiedelung, dessen Mitglieder durch 1 pro Sammlung nach Bedarf Ruperta PICHLER die Geschäftsführung bestimmt wurden, • Ansprechpartner Inventar/IT, Registrar, AR Irene MÜHLBACHER (Karenz) konnte Anfang 2010 die aufwendige und IPM, Security: nach Bedarf Birgit OSWALD (Karenz) intensive Planung und Vorbereitung für das HR. Dr. Kurt GSCHWANTLER* neue Zentraldepot forciert werden. ** auch Bauteam Dr. Bettina KRATZMÜLLER* Bauteam (5 Mitglieder): Dr. Ulrike MÜLLER-KASPAR* Das Gebäude Restaurierung • Projektleitung: Ing. Stefan Fleck** Gesamtnutzfläche: ca. 14.000 m² Mag. Viktor FREIBERGER, Leiter • Vertretung Kuratoren: Kunstdepotfläche: ca. 12.000 m² Mag. Angelika KATHREIN Dr. Alfred Bernhard-Walcher** Mag. Michael LOACKER Fotoatelier: ca. 120 m² • Vertretung Restauratoren: 4 multifunktionale Restaurierwerkstätten: Mag. Bettina VAK Dipl.-Rest. Christina jeweils ca. 60 – 80 m² Alexander FREIBERGER* Schaaf-Fundneider** Mag. Brigitte PROLL* Packraum: ca. 120 m² • Museumsberater: * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Dr. Joachim Huber (Firma PrevArt)** Entpackungsraum: ca. 120 m² • Architekt: Architekt Karl Reuter Quarantäneräume, Schimmelraum, Zentraldepot (Architekturbüro Karl Reuter) N2-Behandlungskammer, Auslieferungsräume Dr. Alfred Bernhard-Walcher war für die ** auch Übersiedlungsteam Das neue Zentraldepot des Kunsthistorischen Projektsteuerung Übersiedlung für das neue Übersiedlungsteam (6–15 Mitglieder): Zentraldepot des KHM sowie für die Leitung Museums wurde in einer Netto-Bauzeit von • Projektleitung: des Projektteams Übersiedlung verantwort- acht Monaten in Himberg bei Wien errich- Dr. Alfred Bernhard-Walcher** lich und arbeitete im Projektteam Bau mit. tet. Durch die Verwendung von industriell • Vertretung Restauratoren: vorgefertigten Bauteilen konnte diese kurze Dipl.-Rest. Christina Bauzeit eingehalten sowie eine Optimierung Das neue Zentraldepot des Schaaf-Fundneider** der Gesamtbaukosten erzielt werden. Kunsthistorischen Museums, Wien Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja Kimmel Stützen, Unterzüge und Treppen wurden als Das Kunsthistorische Museum mit MVK und • Vertretung Gebäudemanagement: Stahlbeton-Fertigteile vom Werk auf die Bau- ÖTM WAöR entschloss sich im September Ing. Stefan Fleck** stelle geliefert und dort montiert. Die Fassade 2009, ein neues Zentraldepot zu bauen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Kunstdepots des KHM auf neun verschiedene Standorte Himberg, Außenansicht des Zentraldepots in Wien und Wien-Umgebung aufgeteilt. Bei diesen meist veralteten, z. T. sanierungsbe- dürftigen Räumlichkeiten mit veralteter tech­ nischer Infrastruktur handelte es sich mehrfach um Immobilien mit schlechten klimatischen Voraussetzungen und hohen Mietkosten. Somit ergab sich aus konservatorischen, betrieblichen und betriebswirtschaftlichen Gründen ein dringender Handlungsbedarf. Zunächst wurden von Ende 2009 bis in das erste Quartal 2010 Bestandserhebungen in allen Sammlungen durchgeführt und daraus resultierend die Anforderungen an das neue Zentraldepot definiert. Parallel dazu erfolg- ten die EU-weite Architektenaus­schreibung 26

Antikensammlung

des Kunstdepots besteht aus 35 cm starken Soleflüssigkeit in den Rohrschlangen der Be- umgesetzt. Für die Entfeuchtung im Hoch- Beton-Sandwich-Elementen mit Kerndäm- tonkernaktivierung erfolgt über ein System sommer ist beispielsweise pro 500 m² Depot- mung, die als vorgefertigte Fassadenplatten von Wärmepumpen, die über eine geo­ fläche ein Gerät erforderlich. In Bereichen mit inklusive aller Öffnungen für Fenster, Türen thermische Sondenanlage (Erdwärme) ver- geringerer Luftfeuchte, wie z. B. den sepa- und Tore an den Außenstützen angebracht sorgt werden. raten Klimaboxen für korrosionsempfind­ sind. Neben der Wärmedämmung bietet diese Auf dem Grundstück des KHM sind in einem liche Metallobjekte, muss die Anzahl bzw. Fassade eine stark einbruchhemmende Wir- Sondenfeld Tiefensonden mit insgesamt Leistung der Geräte erhöht werden. Die kung. 3.200 lfm Länge eingebracht worden. Der Kondensatleitungen für die Entfeuchter sind Bei den Geschoßdecken kamen Filigrande- Boden in tieferen Schichten hat eine stabil blei- in die Betondecken eingegossen, damit die cken als Halb-Fertigteile zum Einsatz. Darauf bende Temperatur. Durch die jeweils 100 m gelagerten Kunstgegenstände zu keiner Zeit wurden vor Ort Rohrschlangen für die Beton- tief reichenden Sonden wird im Winter dem Wasser aus­gesetzt sind. Die Befeuchtung kernaktivierung eingelegt und dann wurde Boden Wärme entzogen und in die aktivierten der Räume erfolgt über Ultraschall-Befeuch- Beton aufgebracht, so dass alle Geschoß- Bauteile im Gebäude geleitet, dieses wird ter, die in eine Umluftanlage integriert sind. platten zur Heizung (im Winter) und Küh- somit beheizt. Im Sommer kann der Boden Auf eine automatische Löschanlage wurde lung (im Sommer) des Gebäudes verwendet die abgeleitete Wärme aus dem Gebäude bewusst verzichtet – dafür wurde der bauliche werden. wieder aufnehmen und das Depot wird ge- Brandschutz erhöht. Die Brandabschnitte Das Klimakonzept ist so ausgelegt, dass keine kühlt. Dieses System reagiert sehr träge, sind max. 1.500 m² groß, tragende Bauteile weitere konventionelle Klimaanlage einge- weshalb ein schwankungsfreies Klima erreicht wie Boden, Wände und Decken haben eine plant ist und somit laufende Verbrauchs­ wird. Der Sollwert der Temperatur im Depot Betonstärke von mind. 20 cm und sind feuer- kosten des Depots niedrig gehalten werden. liegt bei + 20 °C. beständig ausgeführt. Durch automatische Die aktivierten Geschoßböden und -decken Um die vorgegebene relative Luftfeuchte von Strom- Abschaltung über die Einbruchmelde- erzeugen gleich bleibende und stabile Tem- 50 % zu erzielen, wird die Entfeuchtung der anlage wird außerdem die Brandgefahr er- peraturen. Die Beheizung bzw. Kühlung der Räume mit handelsüblichen Standgeräten heblich reduziert. Um die Raumhöhen opti-

oben: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung, oben: Das Übersiedelungsteam ohne Einrichtung unten: Traviatagasse, Depotbereich der Traviatagasse, Objekte der Antikensammlung unten: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung, Antikensammlung, vor der Übersiedelung während der Übersiedelung mit Einrichtung während der Übersiedelung sammlungen KHM 27

mal auszunutzen und die nutzbare Lager­ Die Übersiedelung für die Kunsttransporte entwickelt. Aus der fläche zu erhöhen, wurden in Teilbereichen Ein Fragenkatalog sollte den Sammlungen Ausschreibung wurde als Bestbieter die der massiven Geschoße Stahl-Zwischenbüh- helfen, die für die Übersiedelung ihrer Kunst­ Fa. Kunsttrans ermittelt, die mit der Über­ nen eingezogen. Der eingebaute Lastenauf- werke notwendigen Angaben zu erarbeiten. siedelung der umfangreichen Sammlungs- zug, der einen bestmöglichen Transport inner- Hierzu zählten neben der Anzahl der zu bestände des KHM betraut war. halb des Gebäudes ermöglicht, entspricht übersiedelnden Objekte auch deren Zustand, Unter der Koordinationsleitung von Herrn mit seinem Kabinen-Innenmaß von 2,50 m Maße und Gewicht. Ferner wurden im Kata- Martin Dorfmann (dp-Art) wurden den Breite / 8,00 m Tiefe / 3,50 m Höhe der Lade- log Angaben zu einem möglichen Schäd- Mitarbeitern der Fa. Kunsttrans die vom fläche des größten Kunsttransport-LKWs. lings- und Schimmelbefall der Sammlungs- Projektteam entwickelten Verpackungsstan­ ­ Als Bauherrenberater konnte Herr Dr. Joachim objekte abgefragt. Unter Berücksichtigung dards für die zu übersiedelnden Objektgrup- Huber von der Fa. PrevArt gewonnen wer- laufender Projekte und der Angaben zu per- pen vorgestellt. Die Mitarbeiter der Fa. Fü- den, der über langjährige Erfahrungen im sonellen Ressourcen in den Sammlungen reder erhielten eine Einschulung im Art- Bereich von Depotneubauten verfügt. Als konnten schließlich die Kosten für die Über- handling. Grund­lage für alle weiteren Planungen siedelung kalkuliert werden. Der Fragen­ Ein Desiderat des Projektteams Übersiedelung diente die Erstellung eines Mengengerüsts, katalog diente auch zur Entwicklung eines war es, für 95 % der zu übersiedelnden Samm- das Aufschluss über den zu siedelnden Grobzeitplans mit Erfassung notwendiger lungsobjekte standardisierte Verpackungs- Sammlungsbestand gab. Neben der aktuel- Vorarbeiten und Zuteilung externer Hilfs- lösungen zu entwickeln. Diese mussten ab- len Art der Aufbewahrung und konservatori- kräfte. Es folgten zahlreiche Begehungen gesehen von der Gewährleistung eines siche- schen Anforderungen wurden darin auch an den verschiedenen Standorten mit den ren Transports auch kostengünstig, effizient die zukünftige Lagerart und der potentielle zuständigen Kuratoren und Restauratoren, und möglichst häufig sammlungsübergrei- Sammlungszuwachs erfasst. Das neue Depot die den endgültigen Zeitplan fixierten. fend wiederverwendbar sein. Für übergroße soll den Lagerbedarf des KHM in den nächs- Basierend auf der Auswertung des Fragen- oder besonders fragile Kunstwerke galt es Son- ten 30 Jahren decken. kataloges wurde auch die Ausschreibung derlösungen zu entwickeln. Es folgten Bestel-

oben: Traviatagasse, Objekte der Gemäldegalerie, während der Übersiedelung Feierliche Eröffnung des Zentraldepots in Himberg unten: Himberg, Depotbereich der Gemäldegalerie, am 6.7.2011 mit Einrichtung während der Übersiedelung 28

Antikensammlung

lungen von Material, Gerätschaften und Hilfs- Durch die Investition von 1,7 Millionen Euro Ein konstantes Raumklima gewährleistet den mitteln, die projektintern abge­wickelt wurden. in neue Einrichtungen wie Regalanlagen, Fortbestand der Kunstschätze; dieses hat Mit Dr. Pascal Querner wurde ein externer Gitterzugwände und spezielle Konstruktionen sich bereits nach drei Monaten im ange- Berater für das IPM (Integrated Pest Mana­ konnte die Unterbringung der Sammlungs- strebten Grenzwertbereich eingependelt. gement) konsultiert, der ein Schädlingsmo- objekte optimiert werden. Das an den alten Standorten eingeführte nitoring in den zu übersiedelnden Depots Ausgeschiedene Lagertechnik des Depots Integrated Pest Management wird auch im durchführte. Das Monitoring hatte zum Ziel, Traviatagasse wurde auf der Homepage des neuen Zentraldepot von Herrn Dr. Pascal befallene Bestände auszumachen, die Schäd- KHM unter der Rubrik „Online-Flohmarkt“ Querner fortgesetzt. Für die Sicherheit vor linge zu identifizieren und im Vorfeld der Interessenten aus dem Kunst- und Kulturbe- Ort sind die beiden Depotverwalter Gerhard Übersiedelung geeignete Maßnahmen zur reich zum Kauf angeboten. Die Einnahmen Ifkovits und Peter Planegger verantwortlich. Bekämpfung durchzuführen. In einem Fach- von rund 20.000,– € flossen wieder in das Die einzelnen Bauphasen wurden durch vortrag wurden die Museumsmitarbeiter für Projekt zurück. Ing. Stefan Fleck fotografisch festgehalten. das Thema sensibilisiert und die Ergebnisse Mit 30. November 2011 konnte die erste Die Räumungs- und Einlagerungsarbeiten des Monitorings vorgestellt. Übersiedelungsphase nach 426 LKW-Trans- wurden durch das Fotoatelier dokumentiert. Die Auslastung der hauseigenen Begasungs- porten ohne Probleme und Zwischenfälle In einer zweiten Übersiedelungsphase werden anlage erforderte zusätzliche Möglichkeiten vorzeitig und erfolgreich abgeschlossen ab dem 2. Quartal 2012 die Teilbestände an giftfreien Bekämpfungsmethoden. So wur- werden. aus den Depots am Burgring (Ägyptisch- den sämtliche Gemälde und Zierrahmen aus Eine große Herausforderung stellte die Ent- Orientalische Sammlung, Bibliothek, Foto- der Gemäldegalerie vor Ort mittels Folien- rümpelung des Depots in der Traviatagasse atelier, Kunstkammer, Münzkabinett), der zeltes durch die Fa. Singer mit Stickstoff dar. Die Rückbauten erwiesen sich hingegen Neuen Burg (Archiv), der Hofburg (Montur- begast. Auch in der Wagenburg wurden als weniger aufwendig als ursprünglich an- depot) und dem Palais Lobkowitz (ÖTM) Folientunnel zur Stick­stoff-Behandlung be- genommen. Nach 20-jähriger Nutzung konn- in das neue Zentraldepot in Himberg über- fallener Objekte aufgestellt. ten die Räumlichkeiten fristgerecht an den stellt. Derzeit laufen die hierfür notwen­ Nach aufwendigen und intensiven Vorberei- Eigentümer übergeben werden. digen Vorbereitungen. Mit der Übersiede- lung der Sekundärgalerie der Gemälde­ tungsarbeiten wie Oberflächenreinigungen, Die Durchführung der seit Oktober 2011 galerie im 1. Quartal 2013 wird das Vor­ Notsicherungen, Stabilisierungen sowie sorg­ laufenden Reinigungs- und Entschimmelungs- zeigeprojekt abgeschlossen. fältigem Verpacken seitens der Sammlungen arbeiten von kontaminierten Theatermodellen mit Unterstützung externer Hilfskräfte konnte und -kostümen des ÖTM sowie von Gefäßen Wegen der kostenoptimierten Bauweise, der die Übersiedelung wie geplant mit 1. August und Scherbenfragmenten aus der Ägyptisch- hohen Funktionalität des Bauwerks und der 2011 starten. Zuerst wurden die Steinobjekte Orientalischen Sammlung erfolgt mit Hilfe geringen Betriebskosten ist das neue Zentral- der Antikensammlung mit einem Gesamtge- von externen Mitarbeitern. Die Maßnahmen depot europaweit Vorbild für nachhaltige wicht von 450 Tonnen an den neuen Stand- zum Arbeitsschutz basieren auf Empfehlungen Depotneubauten geworden. Interessierte Bau­ ort verlagert. Aus dem Depot Traviatagasse von Prof. Dr. Katja Sterflinger (BOKU, Institut träger namhafter Museen haben bereits die folgten Objekte der Sammlungen Gemälde- für Mikrobiologie), die an den betroffenen Möglichkeit einer Besichtigung vor Ort ge- galerie, Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Standorten im Vorfeld Schimmeluntersuchun- nutzt. Das Bauprojekt wurde auch schon im Kunstkammer inkl. Tapisserien, Monturdepot gen durchführte. Dank der Investition von Rahmen von Fachtagungen vorgestellt. Zu- und Sammlung alter Musikinstrumente­ so- knapp 70.000,– € sind Behandlung und Auf­ sätzlich sollen die während der Übersiede- wie das Vitrinendepot. arbeitung dieser Objekte möglich. lung gesammelten Erfahrungen im Rahmen von Fachpublikationen und -tagungen an Aus dem Arsenal und aus Korneuburg wur- Durch die Unterbringung an einem zentralen Interessierte weitergegeben werden. den zeitgleich sämtliche Vitrinen, Möbel, Aus­ Standort konnten erstmalig die bis dahin auf stellungsbehelfe und die Shopware übersiedelt­ verschiedene Standorte verteilten Sammlungs- Bericht: und im allgemeinen Lager (2. Obergeschoß) bestände zusammengeführt werden. Dies Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider, untergebracht. Parallel dazu wurden mit dem ermöglichte auch die Inventarisierung von Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja Kimmel, Hanuschhof und dem Hafen die Depots des bisher nicht erfassten Sammlungsbeständen. Ing. Stefan Fleck Österreichischen Theatermuseums geräumt. Für eine zeitgemäße Standorterfassung und Mit der Überstellung von Fahrzeugen und -bewirtschaftung ist die Kennzeichnung sämt­ Reitzubehör konnten die Depots der Wagen- licher Objekte mittels Barcode-Etiketten vor- burg entlastet werden. Sämtliche bis dato in gesehen. Die Gemäldegalerie konnte dieses den externen Depots untergebrachten Samm­ Projekt bereits erfolgreich für ihre Zierrahmen lungsobjekte sind bereits zum Großteil am und den Gemäldebestand­ aus der Traviata- neuen Standort aufgestellt. gasse umsetzen. sammlungen KHM 29

Forschungsprojekte Museo del Prado in Madrid im Mittelpunkt. durchgeführt wurden. Die Restaurierung der Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Porträts wurde durch Materialanalysen des Antike Porträts in Wien Orientierung innerhalb der internationalen­ Naturwissenschaftlichen Labors (Dr. Martina Erarbeitung eines wissenschaftlichen Forschungstätigkeit zum Kernthema des Grießer, Dr. Václav Pitthard) unterstützend Bestandskataloges der Porträtskulptur der Projekts, nämlich der Geschichte der antiken begleitet. Die umfassende Fotodokumenta- Antikensammlung des Kunsthistorischen Porträts nach ihrer Auffindung und der an tion von 45 Porträts durch das Fotoatelier Museums ihnen vorgenommenen Veränderungen bis (Alexander Rosoli) konnte abgeschlossen Projektleitung: Dr. Manuela Laubenberger heute. Damit verbunden war die Teilnahme werden. Projektmitarbeit: Dr. Alfred Bernhard- an verschiedenen Tagungen und Vorträgen Als Beispiel für die aus der Restaurierung Walcher, Mag. Viktor Freiberger, im In- und Ausland. und aus der bisherigen wissenschaftlichen Dr. Ulrike Müller-Kaspar, Mag. Brigitte Die Restaurierung und Dokumentation der Untersuchung der Porträts gewonnenen Er- Proll, Alexander Freiberger weiblichen Büsten durch Mag. Brigitte Proll kenntnisse zur Geschichte der Porträts sei Finanzierung: KHM; BMWF Förderprogramm mit Unterstützung von Alexander Freiberger die weibliche Marmorbüste aus der Samm- forMuse – Forschung an Museen (35 Objekte) wurde erfolgreich abge­schlossen. lung Este genannt. Vor der Restaurierung Im zweiten Projektjahr standen die Res­ An weiteren 13 Objekten waren aufwendigere war nicht erkennbar, dass der mittlere Teil taurierungen, die schriftliche und bildliche Restaurierungsmaßnahmen – wie die Erneu- der Büste (wahrscheinlich bereits in der Dokumentation der Objekte und die Pflege erung von Montagen – nötig, die im Team Renaissance) aus einem antiken Kapitell- der Kontakte zu unserem Kooperationspartner mit Viktor Freiberger und Angelika Kathrein fragment umgearbeitet und ergänzt wurde.

oben: Detail: linkes Kopfprofil des weiblichen Porträts aus flavischer Zeit (Ende 1. Jh.) mit typischer Lockenfrisur unten: Detail von der Unterseite der Büste während Detail von der rechten Schulter mit „Blattrippe“ Weiblicher römischer Porträtkopf auf neuzeitlicher Büste der Restaurierung: Blätter des Kapitells entlang des von einem Kapitell korinthischer Ordnung und Rundsockel, Inv.-Nr. I 1296 Büstenrandes erkennbar 30

Antikensammlung

Der Erotenfries des Theaters von Ephesos Restaurierwerkstätte Bandhenkelamphora Projektleitung: Dr. Georg Plattner, Im Zuge der Übersiedelung der Depotbe- Die attisch weißgrundig schwarzfigurige Dr. Maria Aurenhammer [ÖAI] stände der Antikensammlung wurden sämt- Bandhenkelamphora Inv.-Nr. ANSA IV 3607 Finanzierung: KHM, ÖAI liche Objekte einer Kontrolle unterzogen stellt wegen ihrer Form und ihres Dekors Unter den Skulpturen, die in den ersten Jahren und es wurden, wo notwendig, Sicherungs- eines der interessantesten Stücke dar, die der österreichischen Ausgrabungen in Ephesos maßnahmen getroffen. Zusätzlich wurden im Zuge des Projekts Corpus Vasorum (seit 1895) gefunden worden sind, waren im Jahr 2011 in der Restaurierwerkstätte der Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometri- zahlreiche Fragmente eines Marmorfrieses. Die Antikensammlung 194 Objekte untersucht, sche, protoattische und attisch schwarz­ Reliefs stammen von der scaenae frons, der konservatorisch bearbeitet bzw. restauriert. figurige Vasen) untersucht wurden. Das Bühnenrückwand des ephesischen Theaters. Gefäß gehört der so genannten Klasse Hunderte von Fragmenten wurden damals „Cabinet des Médailles 218“ an und wird systematisch gesammelt und viele von ihnen um 500 v. Chr. datiert. Die Dekoration ist wurden wieder zusammengesetzt. Die wis- in schwarzfiguriger Technik ausgeführt, wo- senschaftliche Erforschung des Frieses wird in bei der Bildhintergrund an Bauch und Schul- Zusammenarbeit zwischen dem Österreichi- ter weißgrundig gehalten ist. Die Innen- schen Archäologischen Institut und der Anti- zeichnung der dunklen Figuren ist geritzt, kensammlung geleistet. Unter Berücksichti- wichtige Details sind mit zusätzlich auf­ gung der Fragmente, die bereits im 19. Jahr- getragenem Rot oder Weiß bemalt. Durch hundert an das British Museum in London das flächig auf den schwarzen Grund gekommen sind, wird der Fries ausführlich auf­gebrachte Weiß stellt das Gefäß eines bearbeitet und dokumentiert, er soll in einer der wenigen Beispiele des so genannten Publikation vorgelegt werden. „second white“ dar.

Ephesos, Fries vom Theater: Erosknabe, Detail: Krieger, Zustand bei der Übernahme der Bandhenkelamphora Inv.-Nr. I 1973 Inv.-Nr. IV 3607 sammlungen KHM 31

Die Bilder beider Seiten – Krieger bzw. Kitha- lich um die entstandenen Schwundrisse in der Die Loslösung der Papierverstärkung im Laufe rode – werden von so genannten „near- Kittmasse auszugleichen. Nach Auswertung der Jahrzehnte und mit ihr einhergehend sense inscriptions“ begleitet, wie sie beim einiger Materialproben dürfte der restaura- das Schrumpfen der großen Kittstelle an der Sappho-Maler auf mehreren Gefäßen vor- torische Vorgang folgender gewesen sein: Vorderseite sowie die Lösung der Leimver- kommen. Oft scheint es, als ob dabei vor­ Zuerst verklebte man die 28 Scherben mit klebung führten zu einem Stabilitätsverlust liegende Beischriften nicht exakt abge­ tierischem Leim, dann wurde eine Innenver- der dünnwandigen Amphora. Durch den schrieben oder bei Buchstaben einfach Teile stärkung aus Zellulose (Papier) hergestellt, entstandenen Schwundriss war keine Haf- wie z. B. Querhasten einfach weggelassen die mit dünnflüssigem Leim an die Innerseite tung am Original mehr gegeben. Die feine oder falsch ergänzt wurden. Auf der Vorder- geklebt wurde, darauf trug man vermutlich Zeichnung, darunter auch diejenige der seite der Amphora wird der Leichnam des Kreide mit Leim und Leinöl versetzt von Schriftzeichen, war durch die übergreifende Achill (Beischrift: „[Achil]LEOS“) von einem außen als Kittmasse auf die Fehlstellen auf. Be­malung undeutlich oder unleserlich ge- Krieger auf die Schulter gehoben. Die diesem Der fehlende Teil des Henkels wurde aus der- worden. Für eine Präsentation der Amphora beigeschriebenen Buchstaben erinnern an selben Masse ergänzt. Die Fehlstellen wurden mussten die Ergänzungen vollständig ent- „AIAS [h]O SAIS“. Die Bezeichnung „Aias, nun mit Temperafarben retouchiert und fernt und die Teile der Keramik in einzelne der Krieger“ passt zu diesem Heros, der von poliert. In der zweiten Phase wurden die Scherben zerlegt und gereinigt werden. Homer (Ilias 2.768–9) als der beste Kämpfer schon retouchierten Fehlstellen mit Öl­farbe der Achäer neben Achill bezeichnet wird. großflächig übermalt. Dies gilt auch für die Eine zweischichtige Neuverklebung mit Acrylharzen sowie standardmäßige Ergän- Die Amphora war 1865 von der Sammlung von einem fehlerhaften Brand herrührenden Castellani in Rom übernommen worden. Stellen in der schwarzen Engobe. Ein voll- zungen aus Stabilitätsgründen schlossen Ihre historische Restaurierung, die sicher vor ständiger Überfang mit tierischem Leim ist sich an. dem Kauf durchgeführt wurde, ist in einer in beiden Phasen vorstellbar, die feine Bericht: Mag. Bettina Vak, späteren Zeit überarbeitet worden, vermut- Engobe ist mit Leimresten bedeckt. Dr. Bettina Kratzmüller

28 Fragmente mit Ergänzungen und Papierverstärkung Seite mit Kitharode unter UV-Licht (354 nm) Endzustand: Kitharode 32

Antikensammlung

Wissenschaftliche Tätigkeit Forschungsprojekte Forschungsprojekte Leitung des Forschungsprojekts Antike Porträts Leitung des Forschungsprojektes Der Erotenfries HR Dr. Alfred Bernhard-Walcher in Wien. Erarbeitung eines wissenschaftlichen des Theaters von Ephesos (gemeinsam mit Dr. Maria Bestandskataloges der Porträtskulptur der Antiken- Aurenhammer [ÖAI]; Finanzierung: KHM, ÖAI) Forschungsprojekte sammlung des Kunsthistorischen­ Museums Mitarbeit (Architektur, Bauornamentik) am Forschungs- (Projektmitarbeit: Dr. Alfred Bernhard-Walcher, Leitung des Forschungsprojekts Corpus Vasorum projekt Wohneinheit 7 im Hanghaus 2 in Ephesos Mag. Viktor Freiberger, Dr. Ulrike Müller-Kaspar, Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische, (Projektleitung: Dr. Elisabeth Rathmayr (ÖAW); Mag. Brigitte Proll, Alexander Freiberger; protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen) Finanzierung: FWF, Projekt-Nr. 22102) Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm (Projektmitarbeit: Dr. Bettina Kratzmüller, Mag. Bettina forMuse – Forschung an Museen) Vak; Finanzierung: FWF, Projekt-Nr. P21171-G19; KHM) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Skulpturen 18.5. „Bauhütte“ und Baubetrieb. Zur Diskussion Vorträge, Teilnahme an Tagungen von Ephesos – Bildwerke aus Stein und Bronze um Werkstätten in der Architektur und Bauornamentik 16.2. Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, (Projektleitung: Dr. Maria Aurenhammer, ÖAI) des kaiserzeitlichen Kleinasien, Münster, Universität, 6. Tagung des österreichischen CVA-Arbeitskreises Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Vorträge, Teilnahme an Tagungen Archäologie 31.5. Diplomat, Art Collector and Archaeologist: Count 25.–26.3. Berlin, Humboldt-Universität, Workshop Anton Franz de Paula von Lamberg-Sprinzenstein and 19.5. Marmor und Ornament. Rohstoff und Baubetrieb Ergänzungsprozesse – Aneignung antiker Skulptur the Beginnings of the Viennese collection of Greek Vases, im kaiserzeitlichen und spätantiken Kleinasien, in der frühen Neuzeit Paris, INHA, Kolloquium L’Europe du vase antique: Bochum, Universität, Institut für Archäologische collectionneurs, savants, restaurateurs aux XVIIIe et 12.4. Forschungen an Museen: Die Porträts der Wissenschaften XIXe siècles (31.5.–1.6.) Wiener Antikensammlung – ein Zwischenbericht, 14.10. Werkstatt und Muster. Zur Methode der Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie Scheidung von Arbeitsprozessen und Stilelementen, Sonstiges (gemeinsam mit U. Müller-Kaspar) München, Universität, Kolloquium Antike Bauorna­ Projektsteuerung Übersiedelung für das neue 26.5. The Metamorphosis of some female sculptures mentik: Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erforschung Zentral­depot des KHM, Leitung des Projektteams of the collection Obizzi in Catajo, Barcelona, (13.–15.10.) Übersiedelung und Mitarbeit im Projektteam Bau Universitat Autònoma de Barcelona, Tagung Antiguo 17.11. Ephesos. Weltstadt der Antike, KHM, o Moderno. Encuadre de la Escultura de Estilo Clásico für den Verein der Freunde des KHM en el Período que le corresponde (25.–26.5.; Dr. Manuela Laubenberger gemeinsam mit U. Müller-Kaspar) 1.12. The art of wine in the collections of the Kunsthistorisches­ Museum Vienna. An exhibition 24.–25.11. Objektpräsentation am „Schauplatz des in June 2012, Genf, Académie Internationale du Vin, Ausstellungen Wissens“, , Tagung Weltenmaschine Museum. Jour du symposium Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­ Österreichischer Museumstag 2011, veranstaltet vom heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) Universalmuseum Joanneum in Kooperation mit Lehrtätigkeit 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Museumsbund Österreich und ICOM Österreich Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, (24.–26.11.) WS 2010/11 Hellenistische und Römische Bauornamentik, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Agnes Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie, 1.12. Die Porträts im Kunsthistorischen Museum, Übung Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Wien, Österreichisches Archäologisches Institut, Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden Workshop Ephesische Porträts auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Mag. Karoline Zhuber-Okrog (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Lehrtätigkeit Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch und Karin Zeleny) WS 2010/11 Skulpturen und Portraits in der Ausstellungen Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums, Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­ Publikationen Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie, heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) Untersuchungen zur Marmorprovenienz von zwei Übung 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Porträtköpfen aus Ephesos im Kunsthistorischen Museum Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, in Wien, in: Technologische Studien Kunsthistorisches Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Dr. Georg Plattner Laubenberger, Agnes Stillfried und Klaus Vondrovec) Technologie, Bd. 8, 2011, 43–65 (gemeinsam mit W. Prochaska) Ausstellungen Publikationen Antiken Sammeln. Die Ambraser und Wiener Antiken- Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_ Objekttexte in: Ausstellungskatalog E. Bruckmüller sammlungen des Kunsthistorischen Museums, in: Aus- voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (Hg.), Erobern Entdecken Erleben im Römerland stellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Carnuntum, Niederösterreichische Landesausstellung Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) Bettina Kratzmüller, Konrad Schlegel und 2011, erschienen Schallaburg 2011 Klaus Vondrovec) 2011, 62–66; Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog Publikationen All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Kleinasiatische Schätze im Herzen Wiens. Ephesos Museum, in: Antike Welt 4, 2011, 84–87 Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Objekttext in: Ausstellungskatalog F. Humer – G. Kremer Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder. Religion und Rezension: I. H. Mert, Untersuchungen zur hellenistischen (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Kulte in Carnuntum, Ausstellung im Rahmen der und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia, G. Gruber und B. Kratzmüller); Einleitungen und Niederösterreichischen Landesausstellung 2011 in: Gnomon 83, 2011, 718–729 Objekttexte ebenda Erobern Entdecken Erleben im Römerland Carnuntum, Marmor und andere Steine: ASMOSIA VII, in: Objekttext in: K. Peitler u. a., Lebensspuren. Die erschienen Schallaburg 2011 Journal of Roman Archaeology 24, 2011, 635–640 bedeutendsten Objekte der Archäologischen Objekttext in: Ausstellungskatalog B. Fourlas – Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Sammlungen und des Münzkabinetts. Münzkabinett. V. Tsamakda, Wege nach Byzanz, Mainz (Landes­ All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Archäologiemuseum. Schloss Eggenberg. Universal­ museum) 2011/2012 Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 museum Joanneum, Schild von Steier 24, 2011 sammlungen KHM 33

Forschungsprojekte Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Koordination des Forschungsprojektes Der Grabfund All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst von Czéke-Cejkov in Wien (Projektleitung: Dr. Dieter Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Quast, Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz; Objekttexte in: Ausstellungskatalog F. Humer – G. Gruber und K. Zhuber-Okrog); Einleitungen und Finanzierung: RGZM, KHM) G. Kremer (Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder. Objekttexte ebenda Religion und Kulte in Carnuntum, Bad Deutsch- Forschungsprojekte Vorträge, Teilnahme an Tagungen Altenburg (Archäologisches Museum Carnuntinum) Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum 25.–26.11. Graz, Tagung Weltenmaschine Museum. 2011/2012 Antiquorum Band 6 (Attisch geometrische, protoattische Österreichischer Museumstag 2011, veranstaltet und attisch schwarzfigurige Vasen) (Projektleitung: vom Universalmuseum Joanneum in Kooperation Forschungsprojekte, Forschungen Dr. Alfred Bernhard-Walcher; Finanzierung: FWF, KHM) mit Museumsbund Österreich und ICOM Der Jüngling vom Magdalensberg Österreich (Finanzierung: KHM). Vorträge, Teilnahme an Tagungen Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.2. AIAS O SAIS – Überlegungen zu einer Bandhenkel­ amphora im KHM, Wien, Österreichische Akademie Mag. Viktor Freiberger 22.–23.5. Izmir (Türkei), Dokuz Eylül University, der Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen 17. Internationaler Bronzenkongress The Art of Vorträge, Teilnahme an Tagungen CVA-Arbeitskreises Bronzes in Anatolia and the Eastern Mediterranean 16.–20.11. Tengelice (bei Szekszárd, Ungarn), from Protogeometric to Early Byzantine Periods 9.8. The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison Symposium Macht des Goldes – Gold der Macht. between Antiquity and Modernity, Frankfurt am Main, Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen Walter Kolb Haus/Lindner Hotel & Sports Academy, Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum Dr. Bettina KRATZMÜLLER* ISHPES Congress 2011 From Gymnastics to Sports – (3. – 10. Jh.). 23. Internationales Symposium der Relations, Interactions, Contradictions in the Past Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung Ausstellungen and the Present: A Congress on the Occasion of the im mittleren Donauraum, veranstaltet vom Geistes­ Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­ Founding of the German Turner Movement in 1811 (gemeinsam mit S. Heck) wissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) Ostmitteleuropas und der Prähistorischen Kommission 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Beatrix Kriller- Leihgaben unter Mitarbeit des Archäologischen Instituts der Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Ungarischen Akademie der Wissenschaften und des Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber- Wosinszky Mór Museums, Szekszárd Okrog) Im Jahr 2011 war die Antikensammlung mit Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_ 46 Leihgaben an 6 Sonderausstellungen im Mag. Angelika KATHREIN voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 In- und Ausland beteiligt. (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Vorträge, Teilnahme an Tagungen Georg Plattner, Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec)

18.–20.5. Linz, OÖ Landesmuseen – Schlossmuseum, Publikationen 15. Tagung der Österreichischen Restaurator/innen für Archäologische Bodenfunde, veranstaltet von Rollouts of Fine Ware Pottery using High Resolution den Oberösterreichischen Landesmuseen und der 3D Meshes, in: A. Artusi – M. Joly-Parvex – G. Lucet – th Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich A. Ribés – D. Pitzalis (Hgg.), VAST 10: The 11 Inter­ national Symposium on Virtual Reality, Archaeology and Intelligent Cultural Heritage. Full Papers, Paris Mag. Bettina Vak 2010, 79–86 (gemeinsam mit S. Bechtold, S. Krömker und H. Mara) Forschungsprojekte Astérix aux Jeux Olympiques – Popularising the History Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum of Ancient Sports through Comics, in: K. Voolaid (Hg.), Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische, People in sport history – sport history for people. protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen) Proceedings of the ISHPES seminar Tartu, Estonia 2008, (Projektleitung: Dr. Alfred Bernhard-Walcher; Tartu 2011, 208–218 FWF Projekt-Nr. P21171-G19) Hatshepsut Maatkare – A Running Egyptian King Surpassing her Female Body’s Limits, in: A. Teja – Vorträge, Teilnahme an Tagungen A. Krueger – J.-F. Loudcher – T. Gonzalez Aja – 16.2. Wien, Österreichische Akademie der M. Mercedes Palandri (Hgg.), Corpo e senso del limite. Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen Sport and a sense of the body’s limits. Proceedings of CVA-Arbeitskreises the 14th International CESH Congress and of the 1st National SISS Congress, 17th–20th September 2009, University of Pisa, Polo Carmignani, Pisa 2011, Projektmitarbeiter 425–431 Gemischter Satz – In Memoriam Friedrich Brein, HR Dr. Kurt GSCHWANTLER* in: Forum Archaeologiae 60, IX, 2011 (http://farch.net; gemeinsam mit K. Schaller, N. Schlager, H. Szemethy, Publikationen E. Trinkl und M. Weißl) Figürliche Bronzen, in: Martin Mosser u. a., Die The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison römischen Kasernen im Legionslager Vindobona. between Antiquity and Modernity, in: A. Hofmann – Die Ausgrabungen am Judenplatz in Wien in den S. Buck – I. Huber (Hgg.), ISHPES Congress 2011 Jahren 1995–1998 (Monografien der Stadtarchäologie Program and Abstract Book, Frankfurt 2011, 35 f. Wien Bd. 5), Wien 2011, 741–749 (gemeinsam mit S. Heck) 34

Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer

Neueinrichtung der planung. Der Produktionsauftrag wurde ge­ Schausammlung mäß Bundesvergabegesetz öffentlich aus- Dr. Sabine HAAG, Direktorin geschrieben. Ein Zuschlag konnte im Herbst Dr. Franz KIRCHWEGER, Interimistischer Direktor Das Projekt der Wiedereinrichtung der Kunst­ (bis 30.9.) 2011 erteilt werden. kammer konnte nach mehrjähriger Vor­ Mag. Paulus RAINER, Interimistischer Direktor In Zusammenarbeit mit der Fa. Die Licht­ (ab 1.10.) bereitung im Juli 2010 offiziell gestartet werden. Im Jahr 2011 wurden die Arbeiten planer wurde ein umfangreiches Konzept für Dr. Claudia KRYZA-GERSCH die Raum- und Vitrinenbeleuchtung erarbeitet Dr. Thomas KUSTER (bis 31.6.) seitens der Projektleitung, der Projektsteue- und die Umsetzung in Hinblick auf Qualität Dr. Katja SCHMITZ-VON LEDEBUR rung und der beteiligten Fachplaner den wie Quantität durch zahlreiche Bemusterun- Dr. Konrad Friedrich SCHLEGEL (ab 1.9.) Vorgaben des 2010 festgelegten Budget- und gen vorbereitet. Sieglinde KUNST Zeitplans gemäß intensiv vorangetrieben. Karin LYDTIN In laufender Abstimmung seitens der Kunst- Intensiv weitergeführt wurden auch die Arbei- Restaurierung kammer mit dem Architekturbüro HG Merz ten an dem gemeinsam mit dem Büro Mag. Helene HANZER (Stuttgart) und der didaktischen Fachplanung bogner.cc erstellten Vermittlungskonzept. Mag. Johanna DIEHL wurden alle für die Neuaufstellung vorge­ Zusätzlich zu den Objekt- und Raumbe- Dipl.-Rest. Barbara GOLDMANN sehenen Objekte planerisch verortet und schriftungen werden Audioguides und ein Mag. Herbert REITSCHULER die Form ihrer Präsentation in den Vitrinen für die österreichische Museumslandschaft Mag. Petra SÜSZ sowie ihr didaktischer Zusammenhang neuartiges digitales Informationssystem in Andrea ANTONIUK untereinander wurden festgelegt. Wichtige Form von Tablets zum Einsatz kommen, die Karin HAMMERSCHMID Aspekte der Ausstellungsgestaltung, wie pro Saal ausführliche kunst- und kulturhisto- Eva-Maria JERABEK Materialien, Farbigkeit, Sitzmöbel, Grafik, rische Hintergrundinformationen zum jewei- Michaela KRATOCHWIL wurden erarbeitet und bemustert. Abge- ligen Themenbereich bzw. zu den Objekten Sabine SVEC schlossen werden konnte 2011 die Vitrinen- bereitstellen. Dieselben Informationen wer-

Die Baustelle der Kunstkammer, Saal 20 und Saal 24 Saal 26 Saal 36 sammlungen KHM 35

den dem Besucher mittels Applikationen für Entwicklung eines neuen Lager- Konservierung von Textilien aus private Smartphones zur Verfügung stehen. systems für Tapisserien der Sammlung al-Sabah, Kuwait Ausschreibung und Vergabe der technischen Übersiedlung der Tapisserien- Umsetzung erfolgten 2011. sammlung Projektleitung: Dr. K. Schmitz-von Ledebur Konzeptentwicklung: Michaela Seitens der Objektrestaurierung wurden ent­ Entwicklung und Projektleitung: Kratochwil, Katja Schmitz-von sprechend dem vorliegenden Restaurierplan Dr. Katja Schmitz-von Ledebur Ledebur, Sabine Svec zu 12 komplexen Objekten umfangreiche Beratung bei der Entwicklung des Ausführung und technische Analysen: konservatorische und restauratorische Maß- Lagersystems: Yvan Maes (Belgien), Michaela Kratochwil, Sabine Svec nahmen gesetzt. In diesem Zusammenhang Stefan Fleck (Wien) wurde auch das 2010 vom KHM initiierte und Mit Ende des Jahres 2010 wurde zwischen gemeinsam mit dem Phonogrammarchiv Im Jahr 2011 gingen die Entwicklung und der Kunstkammer und der Sammlung al-Sa- der Österreichischen Akademie der Wissen- Umsetzung eines Lagersystems für die bah in Kuwait ein Projekt zur Restaurierung schaften betriebene Forschungsprojekt zur Wiener Tapisseriensammlung in das finale von Textilien initiiert. Vorausgegangen war Rekonstruktion der Musik und der mechani- Stadium. Die Umsetzung erfolgte im neuen ein kurzer Studienaufenthalt der Projekt­ schen Funktionsweise historischer Automaten Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums leiterin in Kuwait, bei dem textile Objekte des weitergeführt. 2011 konnte mit der Pro­ auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern, islamischen Kulturkreises für eine „Muster- duktion von Kurzfilmen zur Funktionsweise wo zukünftig eine der weltweit größten konservierung“ ausgesucht wurden. Insge- historischer Automaten begonnen werden. Tapisseriensammlungen mit etwa 750 Ob- samt 13 Textilfragmente wurden anschlie- jekten deponiert sein wird. ßend nach Wien gebracht, ihr Ist-Zustand Hinsichtlich der Baumaßnahmen konnten wurde analysiert und dokumentiert und es 2011 die notwendigen Arbeiten zur techni- Die Aufgabenstellung umfasste vorrangig wurden Konservierungsmaßnahmen festge- schen Ausstattung der Räume (Elektrik, die schonende Lagerung, ein vereinfachtes legt und ausgeführt. Klima, Sicherheit) sowie zur Vorbereitung Handling, das gleichfalls eine Schonung der der Vitrinen- und Lichtinstallation, ferner die in der Regel sehr großen Objekte bedeutet, Konservierung eines Textilfragments Arbeiten an den Adaptierungsmaßnahmen sowie die Suche nach aus konservatorischer bei den Fenstern und Fußböden sowie die Sicht unbedenklichen Materialien. Rollen aus 13.–14. Jahrhundert (?); Samangan, Restaurierung von Deckenmalereien und galvanisiertem, mit Polyethylen ummantel- Stuck in Angriff genommen und zum Teil tem Stahl, die in einem eigens entwickelten Kuwait, Sammlung al-Sabah, auch bereits abgeschlossen werden. Regalsystem gelagert werden, nehmen zu- Inv.-Nr. LNS 802 T a–c künftig die Tapisserien auf. Materialien wie Neben der Arbeit an der Neueinrichtung der Analyse: Reservedruck auf leinwand­ Baumwolle und Cellplas dienen als zusätz­ Schausammlung galt es für das Team der bindigem Gewebe (Baumwolle, licher Schutz der Objektoberflächen. Kunstkammer 2011, die Großprojekte der Z-Drehung; Kettdichte: 17–18 Fäden pro cm; Übersiedlung deponierter Sammlungsbe- Für das Rollen und das Handling der Tapis- Schussdichte: 19–21 Fäden pro cm), 12 cm stände in das neu errichtete Außenlager zu serien stehen innerhalb des Depots zwei hoch, 10 cm breit bewerkstelligen sowie die größte bislang im entsprechend große Manipulationsflächen Zustand vor der Konservierung / Ausland gezeigte Ausstellung mit Objekten zur Verfügung. Aufgabenstellung der Wiener Kunstkammer vorzubereiten, Die Planung, logistische Vorbereitung und welche ab Februar 2012 in Mannheim intensive Betreuung der Übersiedlung der Das laut Inventarnummer dreiteilige Objekt (Reiss-Engelhorn-Museen) zu sehen ist. fragilen Objekte war das zweite große setzt sich aus insgesamt sieben unterschied- lich großen Fragmenten zusammen, die durch Bericht: Dr. Franz Kirchweger, Projekt des Jahres 2011. vier Klebestreifen zusammengehalten wur- Mag. Helene Hanzer, Mag. Paulus Rainer, Bericht: Dr. Katja Schmitz-von Ledebur den. Die vorrangige Aufgabe bestand darin, Ing. Bertrun Kos die Klebestreifen zu entfernen. Zudem musste eine geeignete Lösung für die Aufbewah- rung und Präsentation der einzelnen Frag- mente gefunden werden. 36

Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer

Arbeitsvorgang während der Konservierung pen geteilt werden, die jeweils einen unter- beiden mehrteiligen Objekte jeweils auf Eine mechanische Entfernung der Klebe- schiedlichen Ausschnitt desselben Musters einer eigenen Fläche zu präsentieren. Für streifen, die scheinbar erst seit jüngerer Zeit zeigen. Da es bei den beiden zusammenge- ein objektschonendes Handling wurde ein die Fragmente zusammenhielten, war bei setzten Flächen ein deckungsgleiches Detail Trägergewebe farblich passend eingefärbt nur minimalstem Substanzverlust möglich, gibt, kann es sich nicht um ein und den­ und über zwei säurefreie Kartons gleicher da der Klebstoff noch nicht in die Fasern selben Rapport handeln. Größe gezogen, anschließend wurden die eingedrungen war. Der Einsatz von Lösungs- Fragmente darauf mit Stützlinien fixiert. Objektmontage mitteln mit den bekannten negativen Aus- Um den Zusammenhang der unterschied­ wirkungen konnte somit vermieden werden. Eine Montage aller Fragmente auf einer Fläche lichen Musterausschnitte zu verdeutlichen, Eine mikroskopische Untersuchung bestätigte, hätte das Wissen um das gesamte Muster zeichnet beim kleineren der beiden Frag- dass keine Rückstände des Klebstoffes auf vorausgesetzt. Da die Rapportgröße nicht mente eine mit Seidengrège genähte Vor- dem Gewebe verblieben waren. Die sieben bekannt war, konnte der notwendige Abstand stichlinie den Musterverlauf nach. Fragmente – das größte ca. 5 x 10 cm, das der beiden Musterausschnitte nicht definiert Bericht: Sabine Svec kleinste 0,8 x 1 cm – konnten in zwei Grup- werden. Daher fiel die Entscheidung, die

oben: Vorderseite, Gesamtaufnahme vor der Konservierung oben: Vier Fragmente nach dem Ablösen des Klebestreifens unten: Rückseite vor der Konservierung unten: Zustand nach Abschluss der Konservierung sammlungen KHM 37

Sammlungszugänge Dr. Franz Kirchweger 14.11. 500 Years of Collecting for Prestige: A short history of the Vienna Kunstkammer as the cradle of the Inv.-Nr. KK 10505 Flakon mit Goldreliefde- Publikationen Kunsthistorisches Museum, Cambridge, The Fitzwilliam Museum, Symposium A Passion for the Precious: 18 Objekttexte in: W. C. Huber (Hg.), Die Schatz­ kor, Glas mit Goldreliefdekor, Sachsen, um Kunstkammer Collections in Europe 1500–1700 kammer im Stift Klosterneuburg, Halle a. d. Saale 2011 1730 (Schenkung von Prof. Rudolf Strasser 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – am 12. Oktober 2011) C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer – Dr. Claudia KRYZA-GERSCH Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 Ausstellungen Sammlungsabgänge 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­ Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Inter- heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) Die beiden Terrakottastatuetten Inv.-Nrn. mezzo 03), Wien (KHM) 2011 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, KK 9006, Papst Innozenz X., und KK 9007, 6 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg Beatrix Kriller-Erdrich, Manuela Laubenberger, Agnes Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Hl. Philippus Neri, wurden am 14.4.2011 im Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Zuge des Restitutionsverfahrens an die Rechts­ Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden nachfolger nach Dr. Richard Neumann abge- auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 geben (Zl. 158-KK-2011, BMUKK-16.616/ Vorträge, Teilnahme an Tagungen (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Wencke Deiters, Manuela Laubenberger und Karin Zeleny) 0025- IV/1/2011). 20.10. Die Wiener Kunstkammer – Zur inhaltlichen Konzeption ihrer Wiedereinrichtung, KHM, für den Kuratierung der Ausstellung Antico: The Golden Age of Verein der Freunde des KHM Renaissance Bronzes, Washington, DC (National Gallery Registrar of Art) 2011/2012 und New York (Frick Collection) 2012 Sonstiges (gemeinsam mit Eleonora Luciano und Denise Allen) Ca. 420 Objekte der Kunstkammer und der Wissenschaftliche Betreuung der Vorbereitung einer Vorbereitung der Ausstellung Sammeln! Die Kunst­ Geistlichen Schatzkammer wurden im Juli Faksimileausgabe des sog. Wiener Krönungsevangeliars kammer des Kaisers in Wien, Mannheim (Reiss-Engel- (Weltliche Schatzkammer, Inv.-Nr. XIII 18) horn-Museen) 2012 2011 vom Registrar in der Traviatagasse ver- packt sowie im September 2011 in Himberg Publikationen Mag. Paulus Rainer ausgepackt, deponiert und danach sogleich Einleitungstext und 9 Objekttexte in: Ausstellungs­ im TMS verlagert. Ausstellungen katalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Kurator der Ausstellung Glanz der Macht. Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer, Halle/Saale, Die Skulptur in Venedig von ihren Anfängen bis zum Wissenschaftliche Tätigkeit Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Fall der Republik, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Sachsen-Anhalt 2011; Splendour & Power. Imperial Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Dr. Sabine Haag Treasures from Vienna, Cambridge (The Fitzwilliam Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Museum) 2011/2012 Schallaburg 2011, 183–189; 10 Objekttexte ebenda Ausstellungen Vorbild Antike: Von Petrarca zur Kleinbronze der Publikationen Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am Renaissance, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturen- Ausstellungskatalog Splendour & Power. Imperial All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, sammlung) 2011 (gemeinsam mit Maraike Bückling) Treasures from Vienna, Cambridge 2011 Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 67–70; 16 Objekt­ texte ebenda The Jewel of the Order of The Golden Fleece, acquired Publikationen by the Weltliche Schatzkammer (Secular Treasury), Ausstellungskatalog E. Luciano (Hg.) in Zusammenarbeit Vorwort, in: Josef Rainer, Das Leben des Benvenuto Vienna, in 2007, in: Apollo. The international Magazine mit D. Allen und C. Kryza-Gersch, Antico: The Golden Age Cellini und der Diebstahl der Saliera, Wien 2011 for Collectors, April 2011, 36 f. of Renaissance Bronzes, Washington (National Gallery of Art) 2011; Why Antico Matters, ebenda, 15–26 Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein. Barocke 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – Pracht am Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Organic patinas on Renaissance and Baroque bronzes – Skulpturensammlung) 2011(gemeinsam mit M. Bück- Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Interpretation of compositions of the original patination ling); „… DAS ARTIGSTE … ALS ICH MEIN TAGE WASS Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 by using a set of simulated varnished bronze coupons, in: Journal of Cultural Heritage, Bd. 12, 2011, 44–53 GESEHEN HABE …“. Elfenbeinkunst im kaiserlichen Wien 8 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), (gemeinsam mit V. Pitthard, R. Stone, S. Stanek, der Barockzeit, ebenda, 15–31 Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst M. Grießer und H. Hanzer) (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 1 Objekttext in: Ausstellungskatalog M. Bona Castellotti – 2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Bloom – 12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger W. Koos (Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, A. Giuliano (Hgg.), Ercole il fondatore dall’antichità al und ihre Neuaufstellung, Wien, Kunsthistor. Ges. am Wien (Wien Museum) 2011 Rinascimento, Brescia (Museo di Santa Giulia) 2011 Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Blom – W. Kos 31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger Vorträge, Teilnahme an Tagungen (Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, Wien und ihre Neuaufstellung, Wien, BDA 10.5. Von der Schatzkammer zum Kunsthistorischen (Wien Museum) 2011 5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, New York, Museum. 500 Jahre habsburgisches Kunstsammeln im 1 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – Cosmopolitan Club Dienste kaiserlicher Repräsentation, Halle/Saale, R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Stiftung Moritzburg Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von 12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica 22.10. „Schlechte Fabriksware“ aus der Kunstkammer Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, Wien, Rudolfs II. Ein neu entdecktes Meisterwerk des Hofburg, Art & Antique Messe Nürnberger Goldschmieds Hans Petzolt, München, Vorträge, Teilnahme an Tagungen 21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen – Lernen – Neumeister Münchener Kunstauktionen, anlässlich 16.3. Schaurig schön. Vom Animalischen im Menschen, Wissen, Wien, Hotel de France, Rotary Wien Nord-Ost des Silbersymposiums zu Ehren von Dr. Helmut Seling KHM 38

Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer

7.10. Antico revisited, London, Victoria & Albert 16 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – 22.9. Der Futterstoff des Mantels König Rogers II. von Museum, The Robert H. Smith Renaissance Sculpture C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer – Sizilien, Halberstadt, Kongress Forum Kunst des Mittel- Programme, Symposium The State of Play in Bronzes Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: alters, Sektion 10: Sphärenwechsel – Textilien des Hoch- Research (6.–7.10.) Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 mittelalters im Wandel von Nutzen und Wahrnehmung 24.10. Pompeo Leoni and the silver portrait of Philip II Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag (21.–24.9.) in Vienna, Madrid, Centro de Estudios del Museo (Hg.), All’antica. Götter &Helden auf Schloss Ambras, 1.10. „eyn ander Braun Rok mit swarczen Adelarn“ – Nacional del Prado, Simposio Internacional El arte Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 35–39; Das Kaiser- reflections on the eagle dalmatic of the coronation de Leone y Pompeo Leoni. Sus Esculturas en Madrid y zimmer, ebenda, 39–45; 26 Objekttexte ebenda regalia of the Holy Roman Empire and its Chinese silk en El Escorial (24.–25.10.) damask, Riggisberg (CH), Abegg-Stiftung, Inter­ nationales Kolloquium Oriental Silks in the Western 8.11. „Una Venere simile … a quella del Signor Cesarini“. Forschungen Middle Ages (29.9.–1.10.) Einige Beobachtungen zum Sammeln von Kleinbronzen Wissenschaftliches Konzept und Vorbereitung im 16. Jahrhundert, München, Ludwig-Maximilians- der Dauerpräsentation Das Ambraser Postmuseum 6.12. Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters Universität, Center for Advanced Studies, Symposium (Arbeitstitel). in Tapisserien, KHM Multiples in Pre-Modern Art (7.–8.11.) Erarbeitung von Inventarisierungskriterien für die Sonstiges 24.–26.2. Padua, Centro internazionale di studi di in den Sammlungen Schloss Ambras befindlichen architettura Andrea Palladio, Konferenz Pietro Bembo Harnische zur Erfassung im TMS (gemeinsam mit Entwicklung eines Systems zur Lagerung der Wiener e le arti Christina Abzieher). Tapisseriensammlung. 11.7. Amsterdam, Rijksmuseum, Expertentreffen Initiierung und Betreuung eines Projektes zur Präsentation Re-imagining Alloy Analyses of Western Bronze von Tapisserien in historischen Räumlichkeiten – eine Sculpture: Building the Foundations for Collaborative Dr. Konrad Friedrich Schlegel Kooperation mit der Schloss Schönbrunn Kultur- und Study by Enhancing Scientific Rigor and Defining the Betriebsges. m. b. H. und der Universität für Ausstellungen Historical/Technological Context for Interpretation angewandte Kunst, Institut für Konservierung und Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_ Restaurierung. Sonstiges voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 Leitung des Projektes zur Übersiedlung der Wiener (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Mitglied des Museum Studies Advisory Board des Tapisseriensammlung. Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und Marist College am Italian International Institute Lorenzo Leitung eines Projektes zur Konservierung eines Klaus Vondrovec) de’ Medici in Florenz Konvoluts islamischer Textilien aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait. Vorträge, Teilnahme an Tagungen Wahl zum Mitglied in den Direction Council des Dr. Thomas Kuster 18.11. Die Kunstkammer des KHM, KHM, Centre International d’étude des textiles anciens als Österreichischer Fremdenführerkongress 2011 Ausstellungen Repräsentant Österreichs. Kuratierung der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus Katja Schmitz-von Ledebur Mag. Herbert Reitschuler Skulpturensammlung) 2011 (gemeinsam mit Sabine Ausstellungen Haag und Maraike Bückling) Publikationen Entwicklung eines Konzeptes zur Präsentation von Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen Tapisserien in der Ausstellung Ein Wintermärchen. Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im Der Winter in der Kunst von der Renaissance bis 2011 Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des zum Impressionismus, Zürich (Kunsthaus) 2012 Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_ Kunsthistorischen Museums, in: Technologische Studien Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurie- Publikationen mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Bettina rung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 11–41 Kratzmüller, Georg Plattner, Konrad Schlegel und Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters in (gemeinsam mit C. Schaaf-Fundneider und S. Stanek) Klaus Vondrovec) Tapisserien, in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter- Publikationen Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel Leihgaben Johann Ignaz Bendl (um 1650 – um 1730) – „Mahler bis Beuys, Wien (KHM) 2011; 1 Objekttext ebenda und Bildthauer alhie“, in: Ausstellungskatalog 1 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Im Jahr 2011 war die Kunstkammer mit M. Bückling – S. Haag (Hgg.), Elfenbein. Barocke Pracht Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst 431 Leihgaben an 22 Ausstellungen im (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 am Wiener Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus In- und Ausland beteiligt. Skulpturensammlung) 2011, 168–171; Ignaz Elhafen 2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), (1658–1715?) – „Tyrolensis sculptor“, ebenda, All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, 182–187; Leopold I. von Habsburg (1640–1705) – Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 „Magni Caesaris Augusti“, ebenda, 204–207; 11 Objekttexte ebenda Vorträge, Teilnahme an Tagungen 4 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), 20.1. Epigraphische und naturwissenschaftliche Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst Untersuchungen an den Königsgewändern aus den (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 sizilianischen Hofwerkstätten, Mannheim, Reiss-Engel- 11 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg horn-Museen, Internationales Kolloquium im Rahmen Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, der Ausstellung Die Staufer und Italien zum Thema Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Sprechende Bilder. Textilwerkstätten und Erinnerungs- Schallaburg 2011 kultur in staufischer Zeit 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – 13.5. Tapisserien nach Entwürfen François Bouchers im R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Kunsthistorischen Museum, Wien, Wien, Schloss Schön- Winterdarstellungen in der Kunst von Bruegel bis Beuys, brunn, Tagungszentrum, im Rahmen des Workshops Wien (KHM) 2011 Museale Präsentation von Tapisserien sammlungen KHM 39

Gemäldegalerie

sprüngliche Erscheinungsbild bei der Erster- Das inhaltliche Konzept wird dabei stets auf öffnung 1891 wiederherzustellen, nachdem der Basis dieser Gesichtspunkte geformt. Dr. Sylvia FERINO-Pagden, Direktorin gerade in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg eine Dabei sollen die Sinnzusammenhänge der Dr. Gerlinde GRUBER gegen die Architektur gerichtete „Moderni- Zeit entsprechend neu erschlossen und neue Dr. Francesca DEL TORRE SCHEUCH Dr. Guido MESSLING (ab 16.8.) sierung“ angestrebt worden war. Schwerpunkte gesetzt werden, die sich aus Dr. Gudrun SWOBODA Der Durchgang durch die Galerie sollte da- spezifischen Anforderungen ergeben. Dr. Sabine PÉNOT (Karenz) mals in möglichst chronologischer Abfolge Dr. Björn BLAUENSTEINER* (bis 31.7.) die Schwerpunkte der Sammlungen nach Saal für die altdeutschen Meister Dr. Wencke DEITERS* Schulen geordnet den BesucherInnen nahe- Mag. Nora FISCHER* Eine erste Zielsetzung war, die altdeutsche bringen und ihnen damit die Möglichkeit Mag. Alice HOPPE-HARNONCOURT* Malerei aus dem engen, seit fast zwanzig geben, Entwicklung und Fortschritt in der Dr. Christof METZGER* (bis 31.7.) Jahren eingerichteten Provisorium des Eck- Kunst des Abendlandes anhand der bedeu- Dr. Kristine PATZ* kabinetts 17 zu befreien. Dürer, Cranach, tendsten, in respektvollem Abstand zueinan- HR a. o. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang PROHASKA* Holbein und andere altdeutsche Meister sind der gehängten Werke mitzuverfolgen. Das HR Dr. Karl SCHÜTZ* nun in den Saal XV und das angrenzende Mag. Elisabeth WOLFIK ursprüngliche Konzept erfuhr jedoch im Kabinett eingezogen, den Saal, in dem bisher Mag. Petra FISCHER Laufe der letzten zwanzig Jahre aufgrund die Holländer zu sehen waren. Bei der grund- Anne CAMPMAN (bis 31.12.) der vielen durch Ausstellungen bedingten legenden Erneuerung nach den Kriegsbe- Christine SURTMANN Umhängungen, durch die Schließung der schädigungen wurde dieser Saal weniger Restaurierung Sekundärgalerie­ und die Leihe zahlreicher Bil- hoch gestaltet und wirkt dadurch auch kleiner HR Mag. Elke OBERTHALER, Leiterin der ständige Veränderungen; darüber hinaus und ideal für die nicht sehr monumentalen Mag. Monika STROLZ sind die Spuren der Zeit an den Wandbe- Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ altdeutschen Gemälde. spannungen ebenso bemerkbar wie an Be- Mag. Jutta HÖFLINGER leuchtungen und Beschriftungen. Schon Kaiser Rudolf II. war ein begeisterter Mag. Ingrid HOPFNER Sammler der altdeutschen Meister, war es ihm Mag. Michael ODLOZIL doch gelungen, Dürers Allerheiligenaltar, Mag. Georg PRAST (ab 1.2.) Neugestaltung der Gemäldegalerie eines der wichtigsten Werke der abendlän- Mag. Ina SLAMA dischen Kultur, zu erwerben. Obwohl nie Mag. Ute TÜCHLER Indem man davon ausgeht, dass man gerade Sonja KOCIAN an Museen bzw. deren Innengestaltung den systematisch ausgebaut, besticht die Fülle Mag. Judith Kern (bis 31.7.) Zeitenwandel nachvollziehen kann und sie an Hauptwerken der bedeutendsten deut- Mag. Matthias müller (bis 30.9.) daher immer wieder neu erdacht und neu schen Künstler und Schulen am Übergang Rahmenwerkstatt gestaltet werden müssen, wurde im letzten vom Mittelalter zur Renaissance. Damit wer- AR Rudolf HLAVA Jahr die Gelegenheit ergriffen, in einem Drei- den die Gemälde seit fast hundert Jahren Markus GEYER jahresplan das Erscheinungsbild der Galerie zum ersten Mal in gebührendem Rahmen neu zu gestalten. Dabei wird keineswegs so präsentiert. * MitarbeiterIn Forschungsprojekt grundlegend in die innere Bausubstanz ein- gegriffen wie bei der Kunstkammer, auch soll „Barocke“ Hängung bei den Neues Konzept für die Gemälde­ die Galerie dafür nicht geschlossen werden. Holländern und Flamen galerie – Bereits erfolgte Umge- Es gibt drei grundlegende Voraussetzungen Die holländischen Malerschulen beanspru- staltungen und Ausblick auf für jede Neugestaltung einer Galerie: chen nun keinen großen Saal mehr – dies 2012 und 2013 1. den sammlungsgeschichtlichen Gesichts- entspricht auch nicht ihrem eigentlichen punkt, der gerade in einer kaiserlichen Als Herzstück des Kunsthistorischen Muse- Charakter –, sondern entfalten sich in den Galerie besondere Bedeutung hat; ums wurde die Gemäldegalerie vor zwanzig Kabinetten zwischen den beiden größeren Jahren einer grundlegenden Renovierung 2. den kunsthistorisch-didaktischen Ge- Eckräumen, die Rembrandt bzw. Vermeer unterzogen. Zu den damals gesetzten Maß- sichtspunkt als grundsätzliche Aufgabe gewidmet sind. nahmen zählten technische Neuerungen jedes Kunstmuseums; Im Saal XII dagegen wurde eine dichte, bis wie der Einbau einer Klimaanlage und einer 3. den ästhetischen Gesichtspunkt des zur Decke reichende Hängung von holländi- elektronisch gesteuerten Beleuchtung ebenso individuellen Objekts im Kontext mit schen, flämischen und deutschen Meistern wie ästhetische Verschönerungen, so etwa den anderen Werken und im Zusammen- des 16. und 17. Jahrhunderts präsentiert, wo- die Freilegung der Nischen über den Türen spiel mit dem Erlebnis des gestalteten bei formale und dekorative Korresponden- und die Einfügung der Stuckbüsten berühm- Raums, des eigentlichen „Futterals“ für zen und thematische Gruppierungen den ter Künstler. Dabei wurde versucht, das ur- diese Kunstkostbarkeiten. Eindruck „barocker“ Fülle noch steigern. 40

Gemäldegalerie

Dabei wurde eine Anzahl von bedeutenden In den dreigliedrigen Kabinetten 15 und 16 Ausstellungen der Gemälden aus der seit bald zwanzig Jahren wurden die Gemälde der Altniederländer neu Gemäldegalerie 2011 geschlossenen Sekundärgalerie mit einbe- präsentiert und dabei die kleinen Altäre auf zogen. Prunkstück der barocken Hängung in Sockel gestellt, um ihrer ursprünglichen Im Rahmen einer einmaligen Initiative prä- Saal XII bildet Cornelis van Haarlems Kinder- Funktion als Teile eines Sakralaufbaus näher sentierten die Fine Arts Museums of San mord zu Bethlehem, eine hochkarätige Leih- zu kommen. Die Kabinette 22 und 23 wer- Francisco (de Young Museum) vom 29. Ok- tober 2011 bis 12. Februar 2012 eine gabe des Rijksmuseum Amsterdam, die als den, den angrenzenden Rubenssälen ent- prachtvolle Auswahl von Meisterwerken der „prominenter Gast“ bis Sommer 2012 in sprechend, Flamen aufnehmen. venezianischen Künstler des 16. Jahrhun- Wien zu sehen ist. Das Jahr 2012 gilt der Neugestaltung der derts aus der Gemäldegalerie. Die Auswahl Der Saal IX ist der Malerschule Kaiser Italiener und Spanier. wurde von Sylvia Ferino-Pagden in Zusam- Rudolfs II. gewidmet, den bezaubernden menarbeit mit Elke Oberthaler getroffen. erotischen Mythen des Bartholomäus Spran- Beleuchtung, Wandbespannung Durch 50 Werke der genialsten Maler wur- ger, den vielschichtigen Werken des Josef und neue Saalbeschriftungen den die revolutionären Errungenschaften der Heintz und des Hans von Aachen, den Jahres- venezianischen Malerei dargelegt. – zeiten des Lukas I. van Valckenborch und Diesen inhaltlich neuen Gemäldegruppie- Ausstellungserwerb: 1.000.000 Dollar. vielen anderen. Obwohl hier eigentlich – rungen soll eine intensivere Beleuchtung Vom 5.10.2011 bis 15.1.2012 war eine von spiegelbildlich zu Tizian bei den Italienern – ebenso zu größerer Wirkung verhelfen wie Sabine Pénot und Elke Oberthaler getroffene die Altdeutschen hängen sollten, musste neue Wandbespannungen, wo erforderlich. Auswahl von 53 Meisterwerken der nieder- davon abgesehen werden, da der Saal oft Statt der Jalousien werden neue Fensterfolien ländischen Gemäldesammlung des KHM für Sonderausstellungen zur Verfügung ge- und statt der Kordeln Distanzhalter ange- im Groeningemuseum in Brügge zu Gast stellt werden muss und die Gemälde Spran- bracht, die gleichzeitig die Beschriftungen (Konzept: Sylvia Ferino-Pagden). Zahlreiche aufnehmen, welche damit einen Abstand zur gers zu einem größeren Teil auf Leinwand Bilder kehrten dabei an den Ort ihrer Ent­ gemalt sind, daher eher transportiert wer- Wand erhalten. Dafür werden Saaltexte auf stehung zurück, wodurch den Besuchern den können als z. B. der neu aufgestellte Stelen die Gruppierungen näher erläutern. Vor eine Gegenüberstellung mit den im Groe- Allerheiligenaltar Dürers. den beiden Haupteingängen in die Galerie ningemuseum verwahrten Werken altnie- Im Saal XI sind die Gemälde van Dycks zu werden auf digitalen Screens die großen derländischer Meister wie Jan van Eyck, sehen. Bei Bruegel und den beiden Rubens- Gemäldesammler des Hauses Habsburg und Hugo van der Goes und Hans Memling er- sälen sind vorerst keine größeren Eingriffe die von ihnen erworbenen Bilder vorgestellt. möglicht wurde. – geplant. Bericht: Dr. Sylvia Ferino-Pagden Ausstellungserwerb: 325.000 Euro.

Einblick in Saal XV, Altdeutsche Malerei, Einblick in Saal XII, „barocke“ Hängung mit mit Dürers Allerheiligenaltar Cornelis van Haarlems Kindermord zu Bethlehem sammlungen KHM 41

Die Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein. MaSSnahmen zur Überprüfung und Restaurierwerkstätte Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Verwaltung der Dauerleihgaben Porträt um 1500 in Wien und München bot Durch erhöhte Leih- und Ausstellungstätig- dem Publikum vom 31.4. bis 4.9. 2011 bzw. 373 Gemälde sind als Dauerleihgaben an keit sowie die Errichtung des neuen Zentral- vom 16.9.2011 bis 15.1.2012 erstmalig nicht-musealen Standorten (Institutionen im depots brachte das Jahr 2011 besondere einen umfassenden Überblick über die Bild- In- und Ausland) untergebracht. Seit Dezem- Herausforderungen. Zugleich mit der Siche- niskunst im deutschen Sprachraum vom ber 2010 wurden folgenden Maßnahmen rung und dem Transfer des umfangreichen Spätmittelalter bis in die Frühe Neuzeit. eingeleitet: Depotbestandes waren 8 große Ausstellungs- Hochkarätige Gemälde, Skulpturen und – Unterscheidung zwischen an staatliche/ projekte zu betreuen. Dafür wurde das Arbeiten auf Papier aus europäischen und nicht-staatliche Institutionen ausgeliehenen Team der hauseigenen Restaurierwerkstätte nordamerikanischen Museen sowie selten ge- Gemälden; temporär durch externe Restauratoren ver- zeigte Werke aus Privatsammlungen führten – Bereinigung des Inventars nach der stärkt. Auch konnten wichtige Restaurierun- eindrucksvoll vor Augen, wie der Mensch Übergabe von Gemälden an das Bundes- gen v. a. im Bereich venezianischer und um 1500 ins Zentrum des künstlerischen mobiliendepot; deutscher Malerei des 16. Jahrhunderts so- Interesses rückte und Künstler zu Entdeckern – Revision der Gemälde sowie Kontrolle zur wie an Gemälden, die für die Neuaufstellung ihrer Zeitgenossen avancierten. Ausstellungs- Identifizierung der konservatorisch gefähr- der Kunstkammer vorgesehen sind, vorge- erwerb: 150.000 Euro. deten Werke. Einzelne konservatorisch nommen werden. gefährdete Gemälde (für welche eine dringende Restaurierung empfohlen Neues Zentraldepot wurde) sind bereits zurückgeholt worden. – Ausarbeitung und Einführung eines neuen An etwa 2.000 Gemälden wurden in Hin- Leihvertrages (Juli 2011): 5 Jahre Leihfrist; blick auf den Transport, die Vorbereitung der Versicherungspflicht und Einführung von in situ-Stickstoffbegasung, die Verpackung Leihgebühren für nicht-staatliche Institu- der Bestände und die Begleitung der Trans- tionen; Anhang mit Auflistung der kon- porte, ferner die Betreuung der Hängung servatorischen Bedingungen. im neuen Depot konservatorische Maßnah- men durchgeführt. Planung, Steuerung: Elke Oberthaler; Umsetzung: Eva Götz mit drei externen Restauratoren­ (Sabine Reinisch, Judith Kern, Matthias Müller) und jeweils einem Mit­arbeiter/einer Mitarbeiterin der Gemälde-Restaurierwerkstätte in wechseln- der Ein­teilung. Die Übersiedlung unterstütz- ten die Praktikantinnen Stefanie Schindler, Magdalena Brela und Saskia Höltken. Ausstellung der Gemäldegalerie Masters of Venice Gemeinsam mit der Gemäldegalerie-Regis­ in San Francisco trarin Anne Campman wurden 1200 Zier­ rahmen vermessen, fotografiert, inventari- siert und in eine Datenbank eingegeben (Ina Slama, Ute Tüchler, Jutta Höflinger).

Ausstellungs- und Leihtätigkeit

Für 36 externe Ausstellungen wurden 204 Leihgaben vorbereitet sowie 225 Zustands­ protokolle erstellt. Für Leihanfragen wur- den 139 Leihfähigkeitsgutachten angefer- tigt. Zum Schutz empfindlicher Gemälde, insbesondere von Tafelbildern, wurden 62 Klimavitrinen konstruiert (Rudolf Hlava, Markus Geyer). 40 Kurierreisen wurden be- stritten. Darüber hinaus wurden 8 hauseigene Ausstellungen konservatorisch betreut. 42

Gemäldegalerie

Restaurierungen Inv.-Nr. 833, Joos van Cleve, Lukretia Inv.-Nr. 7939, Alpenländisch / (Jutta Höflinger) Niederländisch? / Deutsch?, Inv.-Nr. 40, Paolo Caliari, gen. Veronese, Inv.-Nr. 1960, Hans Schäufelin, Aufgeschlagenes Missale Salbung Davids (Michael Odlozil) Sanguiniker (sog. Frauenkopf) (Georg Prast) Inv.-Nr. 306, Giuseppe Maria Crespi, gen. (Michael Odlozil, Georg Prast) Lo Spagnuolo, Äneas, die Sibylle und Extern vergebene Restaurierungen fremd­ Inv.-Nr. 3483, Bartel Beham, Charon (Ina Slama) finanziert von der Residenzgalerie : Bildnis einer Frau mit Papagei Inv.-Nr. 752, François Clouet, Inv.-Nr. 2325, Antoon Schoonjans, (Eva Götz, Ingrid Hopfner) König Karl IX. von Frankreich, ganze Figur Vestalinnen (Ingrid Hopfner) Inv.-Nr. 4398, Hans Burgkmair d. Ä. Inv.-Nr. 2527, Paolo de’ Matteis, (zugeschrieben), Kaiser Friedrich III. Inv.-Nr. 783, Bartel Beham, Bildnis eines Mystische Verlobung der hl. Katharina (Ingrid Hopfner) Schiedsrichters (beim Bogenschießen oder Inv.-Nr. 2669, Anonym, Blumenstück Ballspiel, die Punkte notierend) Inv.-Nr. 4399, Hans Burgkmair d. Ä. Inv.-Nr. 2670, Anonym, Blumenstück (zugeschrieben), Kaiserin Eleonore von (Elke Oberthaler, Georg Prast) (alle: Atelier Gerhard Walde) Inv.-Nr. 829, Hans Schäufelin, Portugal, Halbfigur (Ingrid Hopfner) Melancholiker (sog. Jünglingskopf) Inv.-Nr. 6949, Giambettino Cignaroli, Werkstätten des Bundesdenkmalamtes, (Michael Odlozil) Selbstbildnis (Georg Prast) für die Pfarre Laxenburg: Inv.-Nr. 6334, Gerard Seghers, Madonna in einem Blumen- und Früchte- kranz (Cecilia Seilern) François Clouet, König Karl IX. von Frankreich, ganze Figur, Inv.-Nr. 752, vor der Hofburg Innsbruck: Restaurierung Nach der Restaurierung Inv.-Nr. 7821, Wenzel Pohl, Kaiser Franz I. Stephan als deutscher Kaiser (Peter Kalsner) Inv.-Nr. 7901, Österreichisch, Leopold III. „der Fromme“ Inv.-Nr. 7902, Österreichisch, Viridis Visconti, Gemahlin von Leopold III. Inv.-Nr. 7904, Österreichisch, Leopold IV., Graf von Tirol, Sohn von Leopold III. Inv.-Nr. 7913, Franz Sebald Unterberger, Hl. Michael Inv.-Nr. 7958, Angelo Guiducci, Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“ Inv.-Nr. 7960, Angelo Guiducci, Anna, 2. Gemahlin von Friedrich IV. von Tirol Inv.-Nr. 8048, Philippine Welser im schwarzen Kleid Inv.-Nr. 8122, Domenico Casini, Margharita de’ Medici Inv.-Nr. 8254, Angelo Guiducci, Herzog Rudolf IV., Graf von Tirol Inv.-Nr. 8375, Angelo Guiducci, Maximilian I. (alle: Atelier Gerhard Walde)

Schlosshof, Marchfeldschlösser Revitalisie- rungs- und Betriebsges.m.b.H.: Inv.-Nr. 8591, Antonio Jolli, Ansicht von Neapel vom Palazzo di sammlungen KHM 43

Capodimonte (im Vordergrund Ferdinand IV. Sammlungspflege Dokumentation als Kind mit Gefolge beim Ausritt) Laufende Kontrollgänge in den Sammlungs- Im Rahmen der Digitalisierung der Restau- Inv.-Nr. 8592, Antonio Jolli, bereichen (bez. Klima, Zustand, Sicherheit, rierdokumentation wurde eine neue Maske im Abfahrt Ferdinands IV. nach Posilippo mit Zug der königlichen Barken Schadinsekten), laufendes Entstauben der TMS konzipiert, in die von ca. 720 Inventar­ Gemälde und Betreuung der Umhängungen nummern­ die Informationen bezüglich Rönt- Inv.-Nr. 8622, Antonio Jolli, Ansicht in der Primärgalerie, Pflege und Protokol­ genaufnahmen, IRR-Aufnahmen, Rückseiten- des Golfs von Neapel gegen den Vesuv mit lierung der Ausstattungsgemälde in der Prä- und Schwingungsschutz, Klimavitrine etc. königlichem Zug nach Piedigrotta sidentschaftskanzlei. eingegeben wurden. Ungefähr 750 Dokumen- Inv.-Nr. 8625, Antonio Jolli, Ansicht tationsmappen wurden auf ihre Vollständig- des Golfs von Neapel gegen Nordwesten Untersuchungen keit überprüft und ergänzt. Bei der Übersie- mit königlichem Zug nach Piedigrotta delung in das Zentraldepot wurde handschrift- Inv.-Nr. 8647, Antonio Jolli, Ansicht Von 19 Gemälden und 12 weiteren Objekten lich dokumentiert, bis Jahresende konnte die von Posilippo auf Pizzofalcone in Neapel (aus der Sammlung alter Musikinstrumente, Dokumentation für 349 Inventarnummern (alle: Mag. Christiana Rieder) der Schatzkammer, der Wagenburg, dem eingegeben werden (Sonja Kocian). Museum für Völkerkunde, dem Belvedere Schloss Schönbrunn Kultur- und und privaten Sammlungen) wurden Röntgen- Betriebsges.m.b.H.: aufnahmen hergestellt. An 19 Gemälden Inv.-Nr. 9090, Martin van Meytens d. J., Kai- wurden IRR-Aufnahmen (3786 Einzelaufnah- serin Maria Theresia (Mag. Martina Spiegl) men) durchgeführt. Präsidentschaftskanzlei, Hofburg (Versicherungsfall): oben: Sicherung und Dokumentation der Gemälde für den Inv.-Nr. 3458, Schule von Martin van Mey- Transport in das neue Zentraldepot Himberg tens d. J., Maria Theresia im ungarischen unten: Schließen des Zeltes für die Stickstoff­begasung im Königskleid (Atelier Gerhard Walde) Depot in Inzersdorf

Bundesministerium für auswärtige Ange­ legenheiten, Botschaft London (Versiche- rungsfall): Inv.-Nr. 8639, Anonym, Kaiser Franz I. (II.) von Österreich in Marschallsuniform (Atelier Gerhard Walde)

Ausstellungsvorbereitung: Palettierte Kisten im Cargoflugzeug von Luxemburg nach Los Angeles 44

Gemäldegalerie

Forschungsprojekte kunsthistorischen Recherchen, das Aufar­ Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem beiten der aktuellen Literatur und die Erör­ Geist des Museums – Transformationen Naturwissenschaftliche Untersuchungen terung von Provenienzfragen wurden fort- der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien der Gemälde Tizians im KHM geführt. um 1800 Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden Die technologischen Untersuchungen konn- Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda Projektmitarbeit: Dr. Wencke Deiters, ten in diesem letzten Projektjahr weitgehend Projektmitarbeit: Mag. Nora Fischer, Dr. Martina Griesser, Mag. Elke Oberthaler, abgeschlossen werden. Insgesamt wurden Dr. Kristine Patz Mag. Robert Wald, BSc. Marta Anghelone 9 Bilder mittels Infrarotreflektografie unter- Weitere ProjektmitarbeiterInnen: Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P19032-G13) sucht, von 5 Bildern wurden Röntgenauf- Dr. Karl Schütz, Mag. Alice Hoppe- Die Auswertung und Zusammenfassung der nahmen angefertigt und 12 Gemälde wur- Harnoncourt, Mag. Ina Slama, Untersuchungsergebnisse zur Maltechnik den von Dr. Peter Klein, Ordinariat für Holz- Dott.essa Simona Pasquinucci Tizians werden in enger Zusammenarbeit biologie der Universität , dendro- chronologisch untersucht. Die Untersuchun- Finanzierung: forMuse – Forschung zwischen Gemäldegalerie, Naturwissenschaft- gen hinsichtlich Bildaufbau und Erhaltungs- an Museen. Ein Förderprogramm des lichem Labor und Restaurierwerkstätte weiter- zustand wurden an 22 Bildern fortgesetzt. Bundesministeriums für Wissenschaft geführt. Der wissenschaftliche Katalog, der die Seit Herbst 2011 werden die Ergebnisse der und Forschung (seit 2009) technologische Erfassung und kunsthistori- bisherigen Recherchen für eine Publikation Gegenstand des Forschungsprojektes, das sche Interpretation der Werke Tizians in der vor­bereitet, wobei die Kooperation mit in Kooperation mit dem Florentiner Institut Sammlung des Kunsthistorischen Museums dem internationalen, von der A. W. Mellon für Kunstgeschichte – Max Planck Institut vorsieht, wurde weiter erarbeitet und weitest- Foundation, New York, finanzierten Projekt (Dir. Prof. G. Wolf), den Universitäten in gehend fertig gestellt. Cranach Digital Archive den Fokus auf die- Frankfurt a. M. (Prof. H. Aurenhammer) und sen Künstler verstärkte. Für dieses öffentlich Zürich (Prof. T. Weddigen) sowie dem Archiv Catalogue raisonné der italienischen zugängliche Archiv wurden bereits For- der Galleria degli Uffizi in Florenz (Dott.essa Barockmalerei im KHM schungsergebnisse in kommentierter Form M. Sframeli) durchgeführt wird, ist die für Projektleitung: Dr. Gudrun SWOBODA weitergegeben. Europa richtungsweisende Neuorganisation Projektmitarbeit: Dr. Wolfgang PROHASKA, der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien in Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ, Mag. Ina SLAMA, Die Gemälde von Francesco und Leandro der Zeit um 1800. In dieser kunst- und kultur- Mag. Michael ODLOZIL Bassano in der Gemäldegalerie des historisch wichtigen Schwellenzeit hat die Gemäldegalerie einen Wandel durchgemacht, Nach dem 2010 erschienenen Catalogue Kunsthistorischen Museums in Wien der in seiner Art exemplarisch ist: Die höfi- raisonné der italienischen Barockmalerei im Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden sche Galerie wurde in ein öffentliches Kunst- Kunsthistorischen Museum Rom I: Caravaggio Projektmitarbeit: museum transformiert. und der internationale Caravaggismus ist Dr. Francesca Del Torre Scheuch Neben der kontinuierlich weitergeführten nunmehr der 2. Band zur Malerei in Rom Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterrei- Forschungsarbeit, die um wertvolle Archiv- von Cavalier d’Arpino bis Pompeo Batoni chischen Nationalbank (Projekt-Nr. 12838) ergebnisse sowie durch die Entwicklung und in Vorbereitung. Das Forschungsvorhaben widmet sich der Realisierung eines Modells der Belvedere- Erstellung des wissenschaftlichen Kataloges Galerie bereichert wurden, fand am 6. Mai Katalog der deutschen Gemälde und der Vorbereitung eines Ausstellungs- 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum projektes. Dank der Identifizierung von drei weiteren Projektleitung: HR Dr. Karl Schütz Modell der Belvedere-Galerie Projektmitarbeit: Michael Eder, Mag. Alice Gemäldegruppen, die jeweils der Hand von Hoppe-Harnoncourt, Mag. Monika Francesco, Leandro und Gerolamo Bassano Strolz, Mag. Ute Tüchler zuzuweisen sind, konnten wir die Rolle von Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P19829-G13) Jacopos Söhne hinsichtlich der Verbreitung Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Be­ des bassanesken Stils im Hinblick auf die stand an deutschen Gemälden des KHM – Werkstattorganisation besser beurteilen. eingegrenzt auf eine Entstehungszeit Die Ergebnisse des Forschungsprojektes wur- zwischen 1500 und 1540 – systematisch, den im Rahmen des internationalen Sympo- kunsthistorisch sowie technologisch zu siums Jacopo Bassano: i figli, la scuola, unter­suchen und die Ergebnisse publikations­ l’eredità in Bassano del Grappa (29.3.– fertig zu dokumentieren. Wir befinden uns 2.4.2011) den Bassano-Spezialisten präsen- nun im fünften und letzten Projekt-Jahr. Die tiert. sammlungen KHM 45

am Kunsthistorischen Institut der Goethe- Leitung des Forschungsprojekts Die Gemälde von 15.1. Pedro Pablo Rubens en la Colección de los Universität Frankfurt a. M. ein öffentlicher Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie Habsburgo en Viena (Peter Paul Rubens in the Austrian des Kunsthistorischen Museums in Wien (siehe oben) Hapspurg Collection), Madrid, Museo Nacional del Prado Studientag zum Thema Wege zum modernen 20.–22.3. Enschede, CODART VEERTIEN congress Vorträge, Teilnahme an Tagungen Kunstmuseum – Wien, Kassel, Dresden, Frank- Highlights and twilights: popular and neglected areas furt (ca. 1770 – 1840) statt, der in Zusam- Eröffnungsvorträge zu den Ausstellungen in Mailand, of Dutch and Flemish art in museums menarbeit mit Prof. Hans Aurenhammer Brügge und San Francisco Sonstiges konzipiert wurde (http://www.kunst.uni-frank­ Sonstiges furt.de/de/aktuelles/veranstaltungen/33/). Konzeption der Neuhängung des flämischen Barocks der Konzept für die Übersiedlung des externen Depots Gemäldegalerie (gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden) Von 24.–26. November folgte in Wien das Vorbereitung der Neuhängungen der Gemäldegalerie mit Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit Symposium Eine sichtbare Geschichte der Unterstützung von Gerlinde Gruber und Sabine Pénot an Planung und Organisation der Gemäldeübersiedlung Kunst. Europäische Museumskultur um 1800, Umhängungskonzepte in Sälen und Kabinetten der bei dem gleichsam als sichtbarer Höhepunkt Gemäldegalerie anlässlich der Ausstellungen Jan Fabre; Dr. Francesca Del Torre Scheuch Dürer – Cranach – Holbein; Wintermärchen der Projektarbeit aktuelle Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert und zusammen Mitglied des wissenschaftlichen Komitees des Palazzo Ausstellungen del Te in Mantua: Teilnahme an Sitzungen mit internationalen WissenschaftlerInnen in Unterstützung des Kurators und Mitarbeit beim Mitglied der Accademia Raffaello größeren Zusammenhängen diskutiert wur- Aufbau der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Gründungsmitglied des Wissenschaftsausschusses des Karneval, Schallaburg 2011 den (http://www.khm.at/internationales-sym­ KHM (gemeinsam mit Franz Pichorner, Michael Alram Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_ posium/). und Georg Plattner); Abhaltung eines Wissenschafts­ Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam tages mit Coach am Semmering (1.–2.4.) mit Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Georg Plattner, Wissenschaftliche Tätigkeit Konzept und Organisation der ersten Buchpräsentation Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec) im Rahmen der Sichtbarmachung der Forschung am Dr. Sylvia Ferino-Pagden Museum: W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio und Publikationen der internationale Caravaggismus, Wien 2010; Einladung Die venezianische Malerei vom Cinquecento bis zum Ausstellungen von Prof. Sybille Ebert-Schifferer als Buchpräsentatorin Settecento, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kultur­ Gastkurator der Ausstellung Arcimboldo. Artista milanese betriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien tra Leonardo e Caravaggio, Mailand (Palazzo Reale) 2011 Dr. Gerlinde Gruber (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 163–181; Objekttexte ebenda Konzept der Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Ausstellungen Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Giorgione, in: Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden – Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum) Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuer- L. Federle Orr (Hgg.), Masters of Venice. Renaissance 2011/2012 liches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco (Fine Arts Museums) Konzept der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Michaela Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, 2011/2012, 59–69; Bassano, ebenda, 135–141 Museum, Vienna, San Francisco (Fine Arts Museum) Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), 2011/2012 Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstel- Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Publikationen lung Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – Herausgabe des Ausstellungskatalogs Arcimboldo. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien, R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012 Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio, Mailand Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst 2011; Arcimboldo a Milano, ebenda, 17–19; von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 „…e massime con le invenzioni e capricci, ne’ quali Publikationen è unico al mondo“. Il rebus Arcimboldo, ebenda, 153–219 Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Forschungsprojekte Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst Herausgabe des in vier Sprachen erschienenen Ausstel- Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Gemälde von (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit lungkatalogs Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie B. Kratzmüller und K. Zhuber-Okrog); Einleitungen Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums des Kunsthistorischen Museums in Wien und Objekttexte ebenda Wien, Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012 (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben) (gemeinsam mit T.-H. Borchart und M. Sellink); Redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden – Fürstlich gesammelt. Meisterwerke des Kunsthistorischen T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt. Vorträge, Teilnahme an Tagungen Museums Wien, ebenda, 9–21 Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunst­ 30.3. I dipinti dei Bassano nelle collezioni del Kunst­ historischen Museums Wien, Brügge (Groeninge­ Herausgabe des Ausstellungkatalogs Masters of Venice. historisches Museum di Vienna, Bassano del Grappa, museum) 2011/2012 (gemeinsam mit B. Blauensteiner Renaissance Painters of Passion and Power from the Internationales Symposium Jacopo Bassano: i figli la Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco (Fine und T.-H. Borchert); ,Het scheen al de leven‘: vom scuola l’eredità (30.3.–2.4.) Arts Museums) 2011/2012 (gemeinsam mit L. Federle alltäglichen Genre, ebenda, 154–165 Orr); Introduction: Venetian Renaissance Paintings at Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Sonstiges the Kunsthistorisches Museum, ebenda, 8–15; Masters Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter- Seit Februar 2011 Betreuung des Bereichs der of Venice, ebenda, 16–37; Titian, ebenda, 71–97 Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel Dauerleihgaben der Gemäldegalerie Mitherausgeber von Venezia Cinquecento bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Interview zum Thema Venedig und seine Kunst für Forschungsprojekte Vorträge, Teilnahme an Tagungen die Sendung Diagonal (28.5.) auf Ö1 Leitung des Forschungsprojekts Naturwissenschaftliche Konzeption und Organisation einer Vortragsreihe Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Untersuchungen der Gemälde Tizians im Kunsthistori- zur Ausstellung Schaurig schön (gemeinsam mit Mitarbeit an Organisation und Durchführung der schen Museum (siehe oben) den Ko-Kuratoren der Ausstellung) Gemäldeüber­siedlung 46

Gemäldegalerie

Dr. Guido Messling Leitung des Forschungsprojekts Catalogue raisonné Dr. Sabine Pénot der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen Ausstellungen Museum (gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Publikationen Prohaska; siehe oben) Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – Aus­stellungen The World of Lucas Cranach, Brüssel R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Vorträge, Teilnahme an Tagungen (Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2010/2011 sowie Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Cranach et son temps, Paris (Musée du Luxembourg) 4.2. The Picture Gallery and its Double: Emperor Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2012 2011 Charles’ VI. Art Collection in a Painted Inventory by F. Storffer, Los Angeles, The Getty Research Institute, Mitkonzeption und wissenschaftliche Bearbeitung der Dr. Björn Blauensteiner* Ausstellung The Ottoman Orient in Renaissance Art, Tagung The Display of Art in Eighteenth-Century Brüssel (Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2012/2013 Europe, 1700–1850 (3.–4.2.) Ausstellungen (gemeinsam mit Katharina van Cauteren, Universität 6.5. Konzeption, Organisation und Einleitung des Löwen) Studientags am Kunstgeschichtlichen Institut der Wissenschaftliche Mitarbeit an der Ausstellung Schaurig Goethe-Universität Frankfurt a. M. Wege zum schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Publikationen modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840). Wien, Wien (KHM) 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog Cranach et son temps, Kassel, Dresden, Frankfurt (gemeinsam mit Hans Mitglied des wissenschaftlichen Komitees und Katalog­ Paris (Musée du Luxemborg) 2011; Objekttexte ebenda Aurenhammer) redaktion für die Ausstellung Fürstlich gesammelt. Handzeichnungen. Die deutschen und schweizerischen 23.6. Zwischen Repräsentation und Disziplinierung: Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Meister der Spätgotik und der Renaissance (An­haltische Die Wiener kaiserliche Galerie im 18. Jahrhundert, Kunsthistorischen Museums Wien, Brügge Gemäldegalerie Dessau, hg. von N. Michels), Altaussee, Symposium Literatur – Kunst – Metapher, (Groeningemuseum) 2011/2012 Petersberg 2011 konzipiert und organisiert von Franz Josef Czernin Konzeption der Hängung des Saales IV (Bruegel-Saal) Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – C. Lange – (22.–26.6.) und des Kabinetts 21 in der Gemäldegalerie C. Metzger – K. Schütz, Dürer – Cranach – Holbein. 25.7. Die verdoppelte Galerie. Die Kunstsammlungen (gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden) Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt Kaiser Karls VI. in der Wiener Stallburg und ihr Inventar, um 1500, Wien (KHM) 2011 Graz, Universität, 13. Internationaler Kongress zur Publikationen Erforschung des 18. Jahrhunderts (25.–29.7.) 6 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Forschungsprojekte, Forschungen 15.–17.9. Wien, Universität, Institut für Kunstgeschichte, Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst Bearbeitung der deutschen und schweizerischen Hand- Internationale Tagung Iconology. Neoplatonism and (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 zeichnungen der Spätgotik und der Renaissance in der Art in the Renaissance. Perspectives and Contexts of Redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden – Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau (gemeinsam mit a Controversial Alliance T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt. Georg Dietz; gefördert von der Getty Foundation, Los 24.–26.11. Konzeption, Organisation und Einleitung Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunst­ Angeles). des Internationalen Symposiums „Eine sichtbare Ge- historischen Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum) Bearbeitung der Holzschnitte von Niklaus Manuel und schichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800, 2011/2012 (gemeinsam mit T.-H. Borchert, G. Gruber Hans Rudolf Manuel für die Reihe New Hollstein KHM (unter Teilnahme von Kuratoren und Restauratoren und M. Sellink); Formen der Andacht. Zur Funktions­ German. der Gemäldegalerie); inhaltliche und organisatorische geschichte religiöser Tafelmalerei in den Niederlanden, Kooperation mit dem Studientag an der Akademie ebenda, 64–77; 25 Objekttexte ebenda Vorträge, Teilnahme an Tagungen der bildenden Künste Wien: Traditionalismen und Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – 16.1. Cranach and the , Brügge, Neuansätze. Aristokratische Gemäldesammlungen R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Groeningemuseum in Wien im 18. und frühen 19. Jahrhundert (Leitung: Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst Martina Fleischer; 24.11.) 20.12. Glücks Fälle. Gustav Glück und seine Erwerbun- von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 gen für die Wiener Galerie 1911 bis 1931, Wien, KHM 7.–10.12. Wien, Österreichische Akademie der Wissen- schaften, The Habsburgs and their Courts in Europe, Sonstiges 1400–1700. Between Cosmopolitism and Regionalism, Dr. Wencke Deiters* Symposium der Kommission für Kunstgeschichte im September – Oktober 2012 Mitarbeit am Umzug des Rahmen des Forschungsprojekts PALATIUM. Court Ausstellungen Galeriedepots in das neue Zentraldepot Himberg Residences as Places of Exchange in Late Medieval Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & and Early Modern Europe (1400–1700) Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) Dr. Gudrun Swoboda 2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam Lehrtätigkeit mit Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger und Publikationen WS 2011/12 Die kaiserlichen Gemäldesammlungen – Karin Zeleny) Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Zu Gast in Ambras. Zwischen höfischer Repräsentation und modernem Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Kunstmuseum (1600–1800), Wien, Universität, Institut Publikationen Poussin, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 für Kunstgeschichte, Praktische Übung Die zwölf Imperatoren nach Tizian, in: Ausstellungs­ Objekttext in: Ausstellungskatalog Il Settencento a Verona. katalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter und Helden Tiepolo, Cignaroli, Rotari. La nobilità della pittura, Sonstiges auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, Verona (Museo di Castelvecchio) 2011/2012 Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit an 210–215; 5 Objekttexte ebenda Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Planung und Durchführung der Gemäldeübersiedlung 8 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter- Wissenschaftlicher Beirat von „Le voci del Museo“. Kulturbetriebsges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum, Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel Collana di Museologia – Museografia Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 bis Beuys, Wien (KHM) 2011 10.3. KHM, Präsentation des Buches W. Prohaska – G. Swoboda (unter Mitarbeit von M. Cardinali, B. Eble, Forschungsprojekte Forschungsprojekte E. Götz, M. Odlozil, M. B.de Ruggieri, I. Slama, R. Wald), Leitung des Forschungsprojekts Zur Geburt der Caravaggio und der internationale Caravaggismus Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissen-­ Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums. (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, schaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie hg. von Sabine Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der im KHM (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; in Wien um 1800 (siehe oben) Gemäldegalerie: Rom I), Wien 2010 siehe oben) sammlungen KHM 47

Vorträge, Teilnahme an Tagungen Mag. Alice Hoppe-Harnoncourt* Publikationen 24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer – Traditionalismen und Neuansätze. Aristokratische Publikationen Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Gemäldesammlungen in Wien im 18. und frühen Glaube und Macht. Lucas Cranach d. Ä. – Porträtist Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 19. Jahrhundert in bewegter Zeit, in: Ausstellungskatalog S. Haag – (gemeinsam mit S. Haag, C. Lange und K. Schütz); C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer – Eine Glaubensfrage. Auf der Suche nach der Sonstiges Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Wahrheit im Bildnis der Dürerzeit, ebenda, 21–26; Erstellung eines wissenschaftlichen Konzeptes für ein Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011, 45 Objekttexte ebenda Digitalisierungsprojekt, das den Web-Zugang zu den 113–119 Sternenküche all’antica. Giovanni Battista Fontanas aus dem Tizian-Forschungsprojekt hervorgegangenen The restoration of paintings at the beginning of the Sternenhimmel in Erzherzog Ferdinands Speisesaal, naturwissenschaftlichen und kunsthistorischen Ergeb­ nineteenth century in the Imperial gallery, in: Hors-Série in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. nissen vorsieht. Ziel ist es, die Forschungser­gebnisse de CeROArt (http://ceroart.revues.org) Suite à la journée Götter & Helden in Schloss Ambras, Innsbruck über die vorgesehene wissenschaftliche Publikation d’étude à l’Université de Genève, Faculté des Lettres, (Schloss Ambras) 2011, 27–34 (gemeinsam mit hinaus auch digital für die Öffentlichkeit zugänglich zu Departement d’histoire de l’art et de muséologie U. Heiß); 3 Objekttexte ebenda machen. „La restauration des œuvres d’art en Europe entre 4 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – 1789 et 1815: Pratique, transfers, enjeux“, Octobre R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Mag. Nora Fischer* 2010, 2011 Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Forschungsprojekte Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der Kunst- ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Prohaska* geschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800 Museum (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; Wieder-­ Ausstellungen (Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben) einstieg im September 2011 nach 9-monatiger Bildungskarenz) Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung Vorträge, Teilnahme an Tagungen Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der Roma al tempo di Caravaggio, Rom (Palazzo Venezia) 2011/2012 28.1. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums. in Wien um 1780, Frankfurt am Main, Goethe-Universität Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung Frankfurt a. M., im Rahmen des von Dr. Kristine Patz ge- in Wien um 1800 (Projektleitung: Artemisia Gentileschi. Storia di una passione, Mailand leiteten Seminars Die Galerie der frühen Neuzeit. Vom Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben) (Palazzo Reale) 2011/2012 höfischen Kontext zum öffentlichen Museum Vorträge, Teilnahme an Tagungen Publikationen 25.7. Transformationen der kaiserlichen Galerie in Wien im späten 18. Jahrhundert, Graz, Karl-Franzens- 6.5. Die Gemälde der „Alten deutschen Meister“ in Kunsthistorisches Museum Wien. Die Gemäldegalerie, Universität, 13th International Congress for Eighteenth der Wiener kaiserlichen Galerie um 1800, Frankfurt am München 2011 (= 4. durchgesehene Auflage) Century Studies (25.–29.7.) Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen Instituts 2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Roma al tempo 19.10. Die kaiserliche Gemäldegalerie im Belvedere der Goethe-Universität Frankfurt am Main Wege zum di Caravaggio, Rom (Palazzo Venezia) 2011 um 1780, Wien, Universität, Kunsthistorisches Institut, modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840): Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt 11 Objekttexte in: J. Bentini – G. P. Cammarota – im Rahmen der von Dr. Gudrun Swoboda geleiteten D. Scaglietti Kelescian u. a. (Hgg.), Pinacoteca Lehrveranstaltung Die kaiserlichen Gemäldesammlungen – 11.–12.2. Regensburg, Historisches Museum, Tagung Nazionale di . Catalogo generale, Bd. 4: Zwischen höfischer Repräsentation und modernem Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur Il Settecento e l’Ottocento, Venedig 2011 Kunstmuseum (1600–1800) 24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, 25.11. Zur Neuordnung der kaiserlichen Gemäldegalerie Studientag Traditionalismen und Neuansätze. Forschungsprojekte im Wiener Belvedere um 1780, KHM, Internationales Aristokratische Gemäldesammlungen in Wien im Mitarbeit am Forschungsprojekt Catalogue raisonné Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. 18. und frühen 19. Jahrhundert der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.) 17.11. Berlin, Hamburger Bahnhof, Kolloquium Museum (gemeinsam mit Gudrun Swoboda; siehe oben) 6.5. Frankfurt am Main, Studientag des Kunstgeschicht- Die Gründung der Nationalgalerie lichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt am Main Vorträge, Teilnahme an Tagungen Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840): Sonstiges 10.3. KHM, Vortrag anlässlich der Präsentation des Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon Buches W. Prohaska – G. Swoboda (unter Mitarbeit 24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Foundation, New York finanzierten Projekt Cranach von M. Cardinali, B. Eble, E. Götz, M.Odlozil, Studientag Traditionalismen und Neuansätze. Digital Archive und Teilnahme am Treffen der M. B. de Ruggieri, I. Slama, R. Wald), Caravaggio und Aristokratische­ Gemäldesammlungen in Wien im Gründungspartner, Düsseldorf, Stiftung der internationale Caravaggismus (Sammlungskataloge 18. und frühen 19. Jahrhundert Museum Kunstpalast, 10.10. des Kunsthistorischen Museums, hg. von Sabine Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemäldegalerie: Rom I), Sonstiges Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut Wien 2010 Virtuelle Rekonstruktion der Gemäldehängung der für Kunstgeschichte, zum Thema Museumsgeschichte 7.4. Annibale Carracci, Studienkopf eines bärtigen alten kaiserlichen Galerie im Oberen Belvedere 1781. Das um 1800 am Beispiel der deutschen Gemälde der Mannes im Zusammenhang des Frühwerks der Carracci, Modell der kaiserlichen Galerie wurde im Rahmen des kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien Wien, Palais Dorotheum Symposiums „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 im Bassano Saal 18.4. Rom, Palazzo Odescalchi, Vortrag anlässlich der des KHM präsentiert. Dr. Christof Metzger* Präsentation des Buches von A. Coliva, Caravaggio a Roma, Rom 2011 Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut Ausstellungen 25.11. Chair: Ordnungen des Visuellen – Zur Geburt für Kunstgeschichte, zum Thema Zwischen Ästhetik und Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Aus­ der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums, KHM, Geschichte. Theoretische Positionen zur Systematik der stellung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte kaiserlichen Gemäldesammlung in Wien im 18. und Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, KHM 2011; der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 19. Jahrhundert, bei Univ.-Prof. Wolfgang Prohaska München 2011/2012 (gemeinsam mit Karl Schütz) (24.–26.11.) 48

Gemäldegalerie

HR Dr. Karl Schütz* 9.–10.10. Düsseldorf, Stiftung Museum Kunstpalast, Mag. Ingrid HOPFNER Partnertreffen des Cranach Digital Archive Ausstellungen 27.11. Zu den neueren Untersuchungen an Vermeers Publikationen Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstel- Gemälde Die Malkunst, Köln, Fachhochschule Köln Measuring of movements of medieval panel paintings lung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des for handling and transport, in: M. Krüger, Cultural Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) Lehrtätigkeit Heritage Preservation. EWCHP-2011 Proceedings of the 2011; München (Kunsthalle der Hypo-Kultur­stiftung) SS 2011 Spezielle Untersuchungsmethoden in der European Workshop on Cultural Heritage Preservation, 2011/2012 (gemeinsam mit Christof Metzger) Restaurierung – Strahlendiagnostik, Wien, Berlin 2011, 205–209 Universität für Angewandte Kunst, Seminar Publikationen (gemeinsam mit I. Slama u. a.) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer – Cranach – 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Mag. Monika STROLZ 26.–28.9. Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit EWCHP-2011 European Workshop and Training Day S. Haag, C. Lange und C. Metzger); Das Unsichtbare Publikationen on Cultural Heritage Preservation (www.smoohs.eu/ sichtbar machen. Deutsche Porträts um 1500, ebenda, Zway khleine Stückhl aneinander von Öelfarb auf EWCHP) Measuring of movements of medieval panel 13–19; Gestalt und Geist. Albrecht Dürer als Porträtist, Holcz […]. Das Wiener Diptychon von Hugo van der paintings for handling and transport ebenda, 79–84 Goes: Technologische Beobachtungen und Restaurierung, Die Einrichtung der Wiener Gemäldegalerie durch in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Mag. Georg PRAST Christian von Mechel, in: E. Weisser-Lohmann (Hg.), Konservierung – Restaurierung – Forschung – Techno­ Kunst als Kulturgut, Bd. II: „Kunst“ und „Staat“ logie, Bd. 8, 2011, 91–131 (Neuzeit und Gegenwart. Philosophie in Wissenschaft Vorträge, Teilnahme an Tagungen und Gesellschaft, hg. von A. Gethmann-Siefert u. a.), Forschungsprojekte 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen München 2011, 145–159 Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, Gemäldegalerie und Kunstakademie in Wien im 18. Jahr- Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum Übersiedlung und Betrieb hundert, in: A. Blühm – A. Ebert (Hgg.), Welt – Bild – (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben) Museum, Köln – Weimar – Wien 2011, 163–173 Mag. Ina SLAMA Vorträge, Teilnahme an Tagungen Forschungsprojekte 11.–12.2. Regensburg, Historisches Museum, Tagung Vorträge, Teilnahme an Tagungen Leitung des Forschungsprojekts Katalog der deutschen Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen (siehe oben) 10.10. Düsseldorf, Stiftung Museum Kunstpalast, Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Treffen der Gründungspartner des Projektes Cranach Vorträge, Teilnahme an Tagungen Planung, Übersiedlung und Betrieb Digital Archive 15.6. Das deutsche Porträt um 1500, Wien, Gesellschaft 24.–26.11. Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Lehrtätigkeit der Freunde der bildenden Kunst Corboud, Symposium Die Sprache des Materials – SS 2011 Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restau- 25.11. Chair: Institutionalisierung – „moderne“ Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext rierung – Strahlendiagnostik, Wien, Universität für Ange- Gemäldegalerien um 1800, KHM, Internationales wandte Kunst, Seminar (gemeinsam mit E. Oberthaler u. a.) Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Lehrtätigkeit Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.) SS 2011 Untersuchungen mit infraroten Strahlen. Theorie und Praxis, Wien, Universität für Angewandte Mag. Ute TÜCHLER Kunst, im Rahmen des Seminars Spezielle Untersuchungs- HR Mag. Elke Oberthaler Forschungsprojekte methoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen Publikationen (gemeinsam mit Alice Hoppe-Harnoncourt) Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum Redaktion von Technologische Studien Kunsthistori- Sonstiges (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben) sches Museum. Konservierung – Restaurierung – Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen Foundation, New York finanzierten ProjektCranach Vorträge, Teilnahme an Tagungen 2011) (gemeinsam mit M. Grießer und A. Huber) Digital Archive (Materialaufbereitung, Objekttexte) 28.–29.4. Wien, Akademie der bildenden Künste The Visible Media: Methods and Materials of the Wien, Seminar Materials and Methods for the Cleaning Venetian Masters, in: Ausstellungskatalog S. Ferino- of Works of Art Pagden – L. Federle Orr (Hgg.), Masters of Venice. Mag. Eva GÖTZ 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen Renaissance Painters of Passion and Power from the Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco Vorträge, Teilnahme an Tagungen Übersiedlung und Betrieb (Fine Arts Museums) 2011/2012, 38–47 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen 21.9. Wien, Universität für Bodenkultur, th Forschungsprojekte Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, 15 International Biodeterioration and Biodegradation Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissenschaftliche Übersiedlung und Betrieb Symposium Untersuchungen der Gemälde Tizians im KHM 24.–26.11. Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation 24.–26.11. Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben) Corboud, Symposium Die Sprache des Materials – Corboud, Symposium Die Sprache des Materials – Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext Vorträge, Teilnahme an Tagungen 13.–15.3. und 8.6. Amsterdam, Rijksmuseum, Geladene Mag. Jutta HÖFLINGER Diskutantin im Vermeer Restoration Committee Leihgaben (Restaurierung des Gemäldes Brieflesende Frau) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Im Jahr 2011 war die Gemäldegalerie mit 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen 19.–21.5. Paris, Louvre geladene Diskutantin zur Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – 223 Leihgaben an 36 Ausstellungen im Commission de la Vénus du Pardo von Tizian Planung, Übersiedlung und Betrieb In- und Ausland beteiligt. sammlungen KHM 49

Münzkabinett

2011 sind dem Münzkabinett auch zahlreiche Ausstellungen Objekte gespendet worden: Dr. Alexander HR Univ.-Doz. Dr. Michael ALRAM, Direktor Ruske hat dem Kabinett die 68 erhalten ge- Götter, Menschen und das Geld der Dr. Roswitha DENK bliebenen Münzen aus einem 1934 im süd- Griechen Dr. Heinz WINTER lichen geborgenen Hortfund Dr. Klaus VONDROVEC In Kooperation mit dem Münzkabinett und überlassen, der Centenionales von Constans Dr. Monika GRIEBL (bis 31.12.) der Antikensammlung der Stadt Winterthur (337–350) und Constantius II. (337–361) Dr. Susanna HEINZ wurde sowohl in Wien als auch – anlässlich Mag. Andrea SPINKA beinhaltete. Auch diese Stücke sind nun der 150-Jahrfeier des dortigen Münz­kabi­ Dr. Matthias PFISTERER* der Nachwelt dauerhaft gesichert. Weiters netts – in Winterthur unter dem Titel Götter, Elisabeth JUNG haben die Herren Adolf Nedelik und Georg Menschen und das Geld der Griechen. Andrea HAWLIK Trautendorfer dem Kabinett römische Glanzstücke der griechischen Münzprägung Kathrin SIEGL* Münzen zukommen lassen. Restaurierung aus Wien und Winterthur eine Sonderaus­ René TRAUM (Karenz bis 11.4.) Von höchstem Interesse sind die Neuzu­ stellung zu den frühesten Meisterwerken der Mag. Sabine IMP (bis 8.4.) gänge aus dem Bereich des antiken Orients. griechischen Münzprägung eröffnet (siehe Ein nicht genannt werden wollender Mäzen auch den Bericht im Kapitel zu den Aus­ * MitarbeiterIn Forschungsprojekt hat dem Haus Kleinsilbermünzen aus der stellungen). Der Katalog erläutert in zehn Persis sowie Drachmen und Kleinkupfer­ Kapiteln die Lebenswelt der diversen griechi- stücke der Iranischen Hunnen zum Ge­ Sammlungszugänge schen Stadtstaaten und Königreiche jener schenk gemacht. Mag. Constance Litschauer Zeit. Eine seltene Freude ist es, den Zugang von überließ der Sammlung etwa 700 vorwie- Bericht: Dr. Klaus VONDROVEC Stücken mit alter Provenienz zu vermelden. gend oberösterreichische Notgeldscheine. So konnte das Kabinett einige Stücke erwer- Allen Spendern sei auch an dieser Stelle Glanz des Hauses Habsburg ben, die eine über 100-jährige Odyssee nochmals Dank ausgesprochen. durch den Münzhandel hinter sich haben, Bericht: Dr. Klaus VONDROVEC Eine bereits im Berliner Bodemuseum (29. Jän­ wovon hier ein Beispiel gebracht sei. ner bis 1. Juni 2009) und in Wien, Kunst­ historisches Museum (6. Oktober 2009 bis Restaurierwerkstätte Lykischer Dynast, Stater (Silber) 28. Februar 2010) gezeigte Ausstellung zum Lykien, etwa 500 – 460 v. Chr., 9,18 g, 21,8 mm Thema Glanz des Hauses Habsburg, die sich Eber / Schildkröte überprägt auf einem lykischen Es wurden Fotodokumentationen und Begut­ Stater mit Triskelis aus der Auktion Jacob Hirsch XVI achtungen von insgesamt 269 Stücken für den Medaillen der römisch-deutschen Kaiser vom 6. Dezember 1906, Nr. 661, Inv.-Nr. GR 43.302 zehn externe Ausstellungen durchgeführt. und der Kaiser von Österreich widmete, Sieben Galvanoplastiken wurden angefertigt, wurde völlig neu gestaltet. In diese Sonder­ galvanisch veredelt und patiniert. ausstellung (KHM, 29. November 2011 bis 30. November 2012) wurden Kunstkammer­ Der Übersiedelungsplan in das Außendepot stücke einbezogen, die vor allem Werke des KHM für 2012 wurde erstellt. jener Meister umfassen, die auch als Medail­ Während meiner Karenz vom 10. Oktober leure für den Hof tätig waren. 2010 bis zum 11. April 2011 wurde die Bericht: Dr. Heinz WINTER Neudeponierung der Papierobjekte in säure- freie und objektspezifische Boxen durch Von besonderem Interesse für die öster­ Mag. Sabine Imp fortgesetzt und für zwei Forschungsprojekte, weitere reichische Geldgeschichte des Mittelalters Drittel des Sammlungsbestandes umgesetzt. Forschungen ist der Ankauf eines Pfennigs von Erzbischof Bericht: René TRAUM Untersuchung von Korrosionser­schei­ Ruthard von Mainz (1088–1109), der in nungen und Optimierung der Depot­ Carnuntum gefunden wurde. bedingungen für antike Bronzemünzen mit hoch bleihaltigen Legierungen Pfennig von Erzbischof Ruthard (1088–1109), Mainz 0,78 g, Dm. 19 mm, Inv.-Nr. MA 13621 Projektmitarbeit: Dr. Klaus Vondrovec, DI Dr. Martina Griesser, René Traum Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank Die ausgewerteten Daten der zweiten Mess­ serie des Paul Scherrer Instituts (Schweiz) 50

Münzkabinett

und des Rutherford Appelton Laboratory ISIS Western Himalaya from the 8th Century: Dabei wurden sowohl offene Forschungs­ (England) vervollständigten die vorangegan- Pre-Islamic Numismatic History fragen als auch aktuelle Probleme der genen Messergebnisse. Anhand dieser spek- (FWF Projekt-Nr. S9806–G21) Museologie und des Denkmalmanage­ ­ments takulären Ergebnisse erhielten wir neue Die Vorbereitung der Publikation zu den diskutiert. Beson­deres Gewicht lag auf der Informationen zur antiken Gusstechnik und hunnischen und westtürkischen Münzen aus Kommunikation mit den jungen Kura­torIn­ zum Schmelzverhalten der antiken Bronze­ den Sammlungen von Aman ur Rahman nen des Afgha­ni­schen National­museums in legierung. Die aufwendige Datenauswertung , die sich in der zweiten Jahreshälfte (K. Vondrovec) sowie Schweizer Sammlungen der Neutronentexturanalysen befindet sich 2011 zu Fortbildungszwecken­ in Wien auf- (M. Pfisterer) wurde wesentlich vorange­ in der Auswertungsphase. hielten. trieben. In diesem Rahmen erfolgten im Sep­ Für die optimale Deponierung der korrodie- tember und Oktober Arbeitsbesuche durch Im September war M. Alram eine Woche renden antiken Bleibronzen konnten wir mit M. Pfisterer, M. Alram und K. Vondrovec bei lang in Kabul, um die neuesten Münzfunde der Firma mytron einen speziellen gasdichten der Sammlung Righetti in Fribourg. M. Alram aus den Grabungen von Tepe Narenj und Depotschrank mit angeschlossenem Stick­ und M. Pfisterer nahmen außerdem im Mes Aynak zu studieren. stoffgenerator entwickeln. Dieser Schrank Februar mit einem gemeinsamen Vortrag an Bericht: Dr. Matthias Pfisterer wird durch diesen mit Stickstoff befüllt; so- der im Rahmen des NFN veranstalteten mit wird der Sauerstoff innerhalb des Schrankes Tagung Understanding Different Geographies Documentation of the Numismatic verdrängt und es kann zu keiner weiteren in Puchberg am Schneeberg teil. Im Oktober Collection of the National Museum of Korrosion kommen. wurde im Rahmen des NFN im Bassano Saal Afghanistan Bericht: René Traum des KHM der Workshop Open Questions in Finanzierung: UNESCO the Interpretation of the (Projekt-Nr. 4500147351) Die Münzprägung der Iranischen and Pakistan veranstaltet. Hunnen und ihrer Nachfolger in Gemeinsam mit der Numismatischen Kom­ Ziel war es insbesondere, den Erfahrungs- Zentralasien und Nordwest-Indien mission der Österreichischen Akademie der und Informationsaustausch zwischen den in Wissenschaften (ÖAW) hat das Münzkabinett Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Michael Alram westlichen Ländern arbeitenden Spezialisten die Digitalisierung und wissenschaftliche Projektmitarbeit: Dr. Matthias Pfisterer, für einzelne Materialgattungen­ (Münzen, Klassifizierung jener 1.686 Münzen über- Dr. Klaus Vondrovec Siegel, Kunstobjekte) und den vor Ort in nommen, die nach seiner Zerstörung 2003 Finanzierung: Nationales Forschungs­netz­ Denkmalpflege und Feld­forschung tätigen in das Kabul-Museum restituiert worden sind. werk (NFN) The Cultural History of the WissenschaftlerInnen zu intensivieren. Zu diesem Zweck wurde eine spezielle Daten­ bank erstellt, die in wesentlichen Teilen jener des Wiener Münzkabinetts nach­empfunden ist. Die verfügbaren Überblicks­fotos von je- Stickstoffschrank mit angeschlossenem Generator weils zehn Münzen wurden dermaßen ge- splittet, dass mit jeder Münze ihre Bilder angezeigt werden können. Vorbe­stimmun­ gen von den diversen Fachleuten wurden in diese ACCESS-Datenbank importiert, deren Thesauri erst speziell gemäß den Anforde­ ­ rungen des Kabul-Museums geschaffen wer- den mussten. Die wissenschaftliche Betreuung hierbei haben Univ.-Doz. Dr. Michael Alram, PD Dr. Nikolaus Schindel (ÖAW) und Dr. Klaus Vondrovec übernommen. Bereits im Oktober 2008 und im Juli 2010 wurden in New Delhi bzw. Wien numismati- sche Schulungen anhand dieser Datenbank abgehalten. Diese wurde von Univ.-Doz. Dr. Michael Alram im September 2011 in Kabul offiziell in Betrieb genommen. Eine abschließende Einführung in die Funktions­ weise der Datenbank erfolgte im Rahmen sammlungen KHM 51

des von Oktober bis Dezember 2011 durch- Referenzdatenbank ver­gleichbar machen Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungs­ geführten Wissenschaftleraustausches in Wien, als auch in den Bildern charakteristische katalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.), Götter, Menschen und das Geld der Griechen, Wien 2011, 97–101; an dem sechs Kuratoren aus dem Kabul- For­men erkennen und klassifizieren. Das Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer, ebenda, Museum teilgenommen haben. Mit der Fun­dament dieser Arbeiten bildet freilich 113–115; Objekttexte ebenda Daten­bank kann nun Münzbestimmung, die etwa 4.200 Stück aus der Römischen Vorträge, Teilnahme an Tagungen Museumsverwaltung und Fundmünzenbe­ Republik umfassende Sammlung des 20.1. Der Münzschatz von Beçin, Wien, Österreichische Münzkabinetts. Dieser Bereich wird nun arbeitung durchgeführt werden. Akademie der Wissenschaften vollständig digitalisiert. Die Erstellung der Zusätzlich wurde mit der Vorbereitung einer 1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg, Fotos durch Margit Redl wurde bereits Ausstellung begonnen, deren Konzept von Workshop Understanding Different Geographies Ende 2011 beinahe abgeschlossen. Die (31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Pfisterer) Univ.-Doz. Dr. Michael Alram, PD Dr. Niko­ numismatische Bearbeitung erfolgt durch 10.2. The Coinage of the Iranian Huns between Sasanian laus Schindel und Dr. Klaus Vondrovec Kathrin Siegl, die nicht nur die technischen, Iran and China, Teheran, Iranisches Nationalmuseum, mitbetreut wird. Den Kuratoren des Kabul- First International Conference on Iran and the sondern auch sämtliche ermittelbaren numis- Museums obliegt die definitive Auswahl an (10.–17.2.) matisch-historischen Daten in die Daten­ Münzen sowie begleitenden Objekten, an- 23.3. The in , Ravenna, Alma Mater bank des Münz­kabinetts eingibt. Es wurde Studiorum Università di Bologna, Conservazione dei hand derer die Geldgeschichte Afghanistans eine primär typologische Heran­gehens­ beni Culturali, Dipartimento di Storie e Metodi per la vom 6. vorchristlichen Jahrhundert bis zur weise eingeschlagen, denn gerade die Conservazione dei beni Culturali, Workshop „Via della Seta.“ Giornate di studio sul mondo iranico e le cività Gegenwart präsentiert werden soll. Prägungen der Römi­schen Republik weisen vicine (23.–25.3.) Bericht: Dr. Michael ALRAM, ja eine Fülle von Kontrollzeichen auf, die 29.9. The Impact of Sasanid Persia on the Political Dr. Klaus Vondrovec bisweilen sogar die einzelnen Münzstempel­ and Economic Situation on the Silk Road, Riggisberg, individuell kennzeichnen.­ Diese sind aber, Abegg-Stiftung, Internationales Kolloquium Oriental wenn man so will, in Bezug auf die zu er­ Silks in the Western Middle Ages. Luxusgewebe des Imagebased Classification of Ancient Orients im westlichen Mittelalter (29.9.–1.10.) Coins (Computergestützte Bestimmung mittelnde Referenznummer­ nach Crawford von Münzen der Römischen Republik) lediglich eine Variable. Lehrtätigkeit Es bleibt zu hoffen, dass Grundlagen­for­ WS 2010/11 Münz- und Geldgeschichte, Wien, Projektmitarbeit: Dr. Klaus Vondrovec, schung dieser Art auch weiterhin in der Universität, Institut für Geschichte, Vorlesung Kathrin Siegl; seitens der Technischen österreichischen Forschungslandschaft Platz SS 2011 Von Alexander dem Großen bis zu den Kalifen, Universität Wien: Dr. Martin Kampel, Wien, Universität, Institut für Kunstgeschichte, findet. Ringvorlesung Dipl.-Ing. Sebastian Zambanini, Albert Kavelar Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Heinz WINTER Finanzierung: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), HR Univ.-Prof. Dr. Michael ALRAM Publikationen Translational Research Programm, Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum Publikationen Projekt-Nr. TRP 140-N23 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, Herausgabe von Der Münzschatz von Beçin, Wien 2010 2011 (gemeinsam mit M. Alram) (gemeinsam mit R. Ünal, F. Krinzinger, M. Alram und Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer Der mittelalterliche Münzschatz von Fraham S. Pfeiffer-Taş); Europäische Münzen, ebenda, Bd. II, Computerapplikation, die in der Lage ist, 193–519 (gemeinsam mit B. Prokisch und R. Denk) (p. B. Eferding, Oberösterreich) (verborgen um 1200) (Kataloge der Oberösterreichischen Landesmuseen, einzig auf der Grundlage von Bildern Mün­ La moneda en Bactria y Sogdia, in: Ausstellungskatalog N. S. 112), Linz 2011 (gemeinsam mit B. Prokisch; zen vollständig zu klassifizieren. Um einen S. Hansen – A. Wieczorek – M. Tellenbach (Hgg.), mit Beiträgen von R. Forster und H. Steininger); Alejandro Magno. Encuentro con Oriente, Madrid substantiellen Bereich der antiken Münz­ Wiederabdruck in: M. Alram – H. Winter (Hgg.), (Centro de Exposiciones Arte Canal) 2010, 187–195 prägung abzudecken, allerdings ohne zuerst Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag, Herausgabe von Seals, Sealings and Tokens from Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, 2011, 183–250 die numismatischen Grundlagen revidieren Bactria to (4th to 8th century CE), mit zu müssen, hat man sich dazu entschlossen, Beiträgen von Aman ur Rahman und H. Falk, Wien Die Schaumünzen Maximilians I. der Münzstätte 2011 (gemeinsam mit J. A. Lerner und N. Sims-Wiliams) Hall in Tirol im Münzkabinett des Kunsthistorischen sich voll und ganz der Denarperiode­ der Museums Wien, in: Haller Münzblätter VII, Nrn. 12/13, Coinage, Prestige and Identity: From Rome to Persepolis Römischen Republik (ca. 211 bis 27 v. Chr.) 2011 and China, in: S. Bandare – S. Garg, Felicitas. Essays in zu widmen. Diese Applikation soll online frei Numismatics, Epigraphy & History in Honour of Joe Die „Prager Judenmedaillen“ des Wiener Münz-­ verfügbar gemacht werden. Cribb, Mumbai 2011, 35–51 kabinetts – Eine Medaillensuite aus dem ersten Drittel Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungs­ des 17. Jahrhunderts, in: Mitteilungen der Öster­ Das Computer Vision Lab der TU genießt katalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.), Götter, reichischen Numismatischen Gesellschaft 51, 2011, interna­tional einen hervorragenden Ruf auf Menschen und das Geld der Griechen, Wien (KHM) 1–33 dem Gebiet der automatischen Bilderkennung. 2011, 97–101; Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer, Die geprägten Schaumünzen aus Kärnten (St. Veit und ebenda, 113–115 Es befasst sich in diesem Projekt mit der Klagenfurt) aus der Zeit Kaiser Maximilians I. und Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum seines Enkels Ferdinand (I.), in: Mitteilungen der Entwicklung geeigneter Algo­rithmen, die 65. Geburtstag, Teil II (Numismatische Zeitschrift 118), Österreichischen Numismatischen Gesellschaft 51, sowohl Legenden lesbar und daher mit der Wien 2011 (gemeinsam mit H. Winter) 2011, 81–117 52

Münzkabinett

Forschungsprojekte, weitere Forschungen Dr. Klaus VONDROVEC Dr. Matthias PFISTERER* Vorbereitung der Publikation Die Medaillen der Kaiser und Könige aus dem Haus Habsburg im Münzkabinett Ausstellungen Publikationen des Kunsthistorischen Museums (Bestandskatalog Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_ Ein Nachtrag zu den sogenannten „Eisenmünzen“, Bd. I, Suitenmedaillen, Sigmund von Österreich-Tirol, voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 in: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Rudolf I., Friedrich III., Maximilian I. und dessen (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Gesellschaft 51, 2011, 41–45 Nach­kommen Margarethe von Österreich und Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und Konrad Schlegel) Die Eisen- und Gussmünzen aus der Villa Loig, Philipp I.). in: Ausstellungskatalog U. Höllhuber – P. F. Kramml – Der österreichische Medailleur Arnold Hartig Publikationen C. Mayrhofer (Hgg.), Vom römischen Denar zum Euro. (* Brand bei Tannwald 12. August 1878, † 2. Februar Die Fundmünzen vom Burgstall bei St. Margareten im 2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten 1972 Purkersdorf) (gemeinsam mit Bernhard Prokisch, Lavanttal, in: S. Groh – H. Sedlmayer, Forschungen im Bayern, Wals (Bachschmiede) 2010/2011 (Salzburger Schlossmuseum Linz). römischen Heiligtum am Burgstall bei St. Margareten Numismatische Gesellschaft, Publikation Nr. 4, Salzburg Die Gnadenmedaillen der Münzkabinette Berlin, im Lavanttal (Zentraleuropäische Archäologie 2), 2011), 72–77 München und Wien – Studien zu Technologie, Wien 2011, 227–246 Kunstgeschichte und Numismatik emaillierter Objekte Beginn und Ausbreitung der Münzprägung, in: Vorträge, Teilnahme an Tagungen (gemeinsam mit den Münzkabinetten Berlin und Ausstellungskatalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.), 1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg, München). Götter, Menschen und das Geld der Griechen, Wien Workshop Understanding Different Geographies (KHM) 2011, 13–25; Fauna und Flora, ebenda, (31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Alram) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 39–59; Münzherstellung und Stil, ebenda, 135–146; 8.9. Von Schätzen und Toten. Wie uns Fabeln, Sagen 10.9. Die Medaillen und Schaumünzen Maximilians I. – Objekttexte ebenda und Märchen bei der Interpretation von Schatzfunden zeitgenössisch oder postum?, Gotha, Schloss helfen können, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Friedenstein, Ekhof-Theater, Deutsche Gesellschaft Forschungsprojekte, weitere Forschungen Dresden für Medaillenkunst, Jahrestagung 2011 Imagebased Classification of Ancient Coins 13.10. Kaiser Maximilian I. und der Beginn der Medaille (Computergestützte Bestimmung von Münzen der nördlich der Alpen, KHM Römischen Republik) (siehe oben) René TRAUM

29.10. Die Medaillen Kaiser Maximilians I., Hall in Tirol, Vorträge, Teilnahme an Tagungen Publikationen Burg Hasegg, Tiroler Numismatische Gesellschaft, Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz­ anlässlich der 40-jährigen Feier des Bestehens 18.3. Von Menschen und Münzen – Ein Arbeitsbericht aus dem Münzkabinett, Wien, Österreichische Numis­ fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram – matische Gesellschaft, Vortragsreihe Antike Münzen H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum Dr. Roswitha DENK 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, 1.9. Die Iranischen Hunnen im Lichte ihrer Münz­ 2011, 357–439 (gemeinsam mit R. Denk, M. Griebl, prägung, Berlin, Numismatische Gesellschaft Publikationen M. Grundner und E. Vanghelof) Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz­ Sonstiges Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.– fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram – 18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß 1.–20.8. Kraay Travel Scholarship 2011: Heberden Coin H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski von Münzen, in: Technologische Studien Kunst­ Room des Ashmolean Museum und Wolfson College in zum 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift historisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Oxford, GB 118, 2011, 357–439 (gemeinsam mit M. Griebl, Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 48–63 M. Grundner, R. Traum und E. Vanghelof) Das im Aufbau befindliche digitale Inventar wurde (gemeinsam mit M. Griebl) weiter vorangetrieben Forschungsprojekte, weitere Forschungen Leihgaben Leitung des Forschungsprojekts Der Euro und der Dr. Monika GRIEBL europäische Geldumlauf – Untersuchungen über die Euro-Migration in Österreich ab Einführung Publikationen Im Jahre 2011 war das Münzkabinett mit des Euro 2002 (Projektmitarbeit: Verena Polzer, insgesamt 269 Leihgaben an 10 Sonderaus­ ­ Alexander Moser; Finanzierung: KHM; gefördert Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz­ von der Oesterreichischen Nationalbank [bis 2005], fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram – stellungen im In- und Ausland beteiligt. dem Jubiläumsfonds der Oesterreichischen National­ H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum bank [bis 2005] und der Münze Österreich AG 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, [laufend]). 2011, 357–439 (gemeinsam mit R. Denk, M. Grundner, R. Traum und E. Vanghelof) Mitarbeit am Forschungsprojekt Die österreichische Münzprägung als Basis und Quelle für Geld-, Keine Walzenprägetechnik in der Münzstätte Wien, Wirtschafts- und politische Geschichte (Corpus in: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Nummorum Austriacorum [CNA]), Teil II, Erzherzog Gesellschaft 51, 2011, 141 f. Sigismund(1439–1490) bis Ferdinand I. (1521/56– Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.– 1564) und Repertorium zur neuzeitlichen Münzprägung 18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß Europas, Teil I, Erzherzog Sigismund (1439–1490) bis von Münzen, in: Technologische Studien Kunst­ Erzherzog Ferdinand (1564–1595) (Projektleitung: historisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Univ.-Doz. Dr. Günther Dembski, weitere Mitarbei­ Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 48–63 terinnen: Dr. Monika Griebl, Dr. Susanna Heinz; (gemeinsam mit R. Traum) Finanzierung: KHM, Jubiläumsfonds der Oester­ Waldwesen – Kinder der Wildnis, in: Ausstellungskatalog reichischen Nationalbank, Projekt-Nr. 13289). G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Der Fund von Tulln (über 10.000 Wiener Pfennige). Mensch, Wien (MVK) 2011/2012, 28 sammlungen KHM 53

Sammlung alter Musikinstrumente

Die insgesamt 21 Druckwerke, die Kommer- Generation bestehenden Firma von Johann zialrat Helmut Czakler im Verlauf des Jahres Baptist Streicher. Zusätzlich zum eigentlichen HR Dr. Rudolf HOPFNER, Direktor der Sammlung überlassen hat, stellen eine Dr. Beatrix Darmstädter, MAS Produktionsbetrieb richtete Streicher einen Birgit SCHULTSCHIK wichtige Ergänzung zum Instrumenten­ Konzertsaal ein, der zu den Fixpunkten in Restaurierung bestand dar. Hervorzuheben sind dabei Wiens Musikleben zählte. Nach der Auf­ OR Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBER eine Fotodokumentation der Ausstellung lösung der Firma im Jahr 1896 übernahmen Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.* der Sammlung alter Musikinstrumente im die Gebrüder Stingl die Fabrik, die zu die- prächtigen Palais Pallavicini in der Zwischen- sem Zeitpunkt eine Jahreskapazität von * MitarbeiterIn Forschungsprojekt kriegszeit sowie ein reich illustrierter Katalog 1.000 Instrumenten erreichte. Der Stich zeigt der Sammlung Paul de Wit in Leipzig. das Anwesen mit Blick nach Nord-Osten, Sammlungszugänge wobei im Hintergrund das Riesenrad und SAM 1304 die Rotunde zu sehen sind. Auch im Berichtsjahr 2011 konnte der Medaille „Anton Bruckner“ Objektbestand der Sammlung durch einige signiert: „JOS. TAUTENHAYN JUN“, SAM 1306 erfreuliche Widmungen vergrößert werden. Entwurf vermutlich Josef Tautenhayn sen., Klarinette Wien, 1896 Johann Tobias Uhlmanns Söhne, Wien, SAM 1294–1297 Widmung von Christine Volarik, Wien um 1850 SAM 1294, Naturtrompete, Finke und Widmung von Dr. Gertrude Kastner Steinkopf, Deutschland, ab 1959 SAM 1305 Die Klarinette aus Metall in Es (in D?) wurde SAM 1295, Blockflöte, Martin Skowronek, Stich: Streicherhof in der Werkstatt von Johann Tobias Uhlmanns Bremen, vor 1960 (Klavierfabrik G. I. Stingl), Söhnen in Wien vor 1851 hergestellt. Das SAM 1296, Dulzian, Anonym, Europa, vermutlich um 1920 hochinteressante, von einer ursprünglich mit 20. Jahrhundert Widmung der Firma G. I. Stingl, Wien zehn Klappen konstruierten Klarinette auf SAM 1297, Schalmei, Anonym, Europa, Der Stich zeigt in Vogelperspektive den so ein neunklappiges umgebaute Instrument 20. Jahrhundert genannten Streicherhof, einen Gebäude- mit Brille am Unterstück, das der SAM von Vier Nachbauten von historischen Musik­ komplex in der Ungargasse 27 in Wien. Seinen OstR Dr. Gertrude Kastner gewidmet wurde, instrumenten aus dem Bestand des Concen- Namen verdankt dieses Fabriksgebäude, das dokumentiert die Produktion von Metall­ tus Musicus Wien 1837 bezogen wurde, der damals in zweiter klarinetten sowie ihren Einsatz in der öster- Widmung von Alice und Nikolaus reichischen Militärmusik in der Mitte des Harnoncourt 19. Jahrhunderts und schließt somit eine Lücke im Sammlungsbestand. Die Musiker des Concentus Musicus Wien Stich: Streicherhof verwenden in der Mehrzahl historische Origi- nalinstrumente, vor allem von den Bläsern Restaurierungen werden aber bis heute auch Kopien von histo- Spinett rischen Instrumenten gespielt. Vier Blasinstru- mente aus der Frühzeit des von Nikolaus Christoph Bock, Wien 1804 Harnoncourt im Jahr 1953 gegründeten Inv.-Nr. SAM 365 Ensembles kamen nun als Widmung in die Christoph Bock, „Clavierstimmer beider k. k. Sammlung alter Musikinstrumente. Diese Re­ Hoftheater“, ist nur durch dieses Instrument konstruktionen aus der Mitte des 20. Jahr- nachgewiesen, welches das jüngste erhaltene hunderts sind inzwischen auf Grund ihrer in Wien gebaute Kielinstrument darstellt und Geschichte selbst als historische Belegstücke vermutlich zu Korrepetitionszwecken pro- für die Wiederbelebung der Alten Musik in duziert wurde. Das Spinett war 1959 einer Österreich anzusehen. tiefgehenden Reparatur unterzogen worden, wobei Risse im Resonanzboden verschoben SAM 1298 – SAM 1303 verleimt und ausgespänt und anschließend Diverse Bücher über Orgelbau, 2 Publika­ eben geputzt wurden. Der Resonanzboden tionen über die Musikinstrumentensamm- war dabei an mehreren Stellen fast bis auf lungen in Wien bzw. Leipzig; 7 Firmen­ die Hälfte der ursprünglichen Stärke gedünnt prospekte; 4 Circulare worden. Eine zu starke Besaitung führte in der Widmung von Helmut Czakler, Wien Folge, verstärkt durch die extrem schlechten 54

Sammlung alter Musikinstrumente

Klimabedingungen vor 1990, zu offenen Leim­ wasserempfindlichen Bindemittelsystem auf­ Weitere bedeutende Restaurierungen fugen und Gehäuseverbindungen, Rissen und ge­bracht wurde. Ungewöhnlich und ohne Verformungen. Nach Herausnehmen des Vergleich ist der stark konvex gewölbte Re­ Harmonium P. Titz SAM 1218, Gesamt­ Resonanzbodens konnte dieser geebnet, Risse sonanzboden mit entsprechend gebogenem reinigung, Regenerierung der Oberfläche konnten geschlossen bzw. gespänt und Steg, dem im Resonanzraum ein konkav ge- (P. Wogg) abgelöste Rippen mit neuer Vorspannung wölbter „Klangreflektor“ gegenüber liegt. Clavichord A. Römer SAM 740, Klaviatur einrichten, Neubesaitung (I. Hoheisel) wiederverleimt werden. Die Springer wurden Durch Saitenzug und diagonale Verformung passgenau­ eingerichtet; bei der Neuintonation war der Damm gebrochen und der Resonanz- Basslautencister SAM 55, Befund; Röntgen konnte die Mehrzahl der alten Kiele weiter- boden hochgedrückt worden; dieser be- und Restaurierung (J. Rath und S. Kirsch) verwendet werden. Mit einer Stimmtonhöhe rührte im Bassbereich die Saiten, weshalb zu Orgelpositiv 18. Jh. SAM 760: Befund, Re- von a1=435 Hz und guter Stimmhaltigkeit einem früheren Zeitpunkt die Scheitelzone konstruktion der Bälge (P. Wogg, W. Karner) war die Spielbarkeit dieses aufgrund von des Bodens abgehobelt worden war, wobei Klimaschäden jahrzehntelang unspielbaren auch Teile der Bemalung verloren gingen. Matineen in der Sammlung alter Continuo-Instruments wiedergewonnen. Grob eingeschlagene ergänzte Drahtsplint- Musikinstrumente Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber, Scharniere hatten zu Schäden an den delika- Michael Kirchweger ten Profilen geführt. Das Jahresprogramm des Matineen-Zyklus wurde auf das Thema der Ausstellung „Der Ziel der Konservierung war die Herstellung Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Clavichord eines kongruenten Erscheinungsbildes durch Biedermeier und Romantik abgestimmt, zu Süddeutschland/Schweiz/Westösterreich? Behebung der dominanten Schäden und der auch ein Audioguide erschien. Als musika- Ende 17. Jh. Schließen von Fehlstellen. Dazu wurde das lische Höhepunkte sind ein Konzert mit Hiro Inv.-Nr. SAM 1076 Wellenprofil mit einem Ziehstock nachge- Kurosaki und Linda Nicholson zu nennen, die fertigt und verlustfrei ergänzt. Nach Nieder- Das in seiner Grundstruktur unveränderte Violinsonaten von Ludwig van Beethoven Instrument ist mit der „Kurzen Oktav“, der leimen von Damm und Resonanzboden interpretierten, sowie die Finissage zur Aus- Dreifachbindung und den Wellenprofilleisten konnte die Fehlstelle aufgedoppelt und stellung, die vom Quatuor Mosaïques ge- das typologisch älteste Clavichord der SAM. retuschiert werden. staltet wurde. Bei diesem Konzert standen Der Resonanzboden trägt einen gemalten Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber, Streichquartette von Franz Schubert und Dekor aus floralenO rnamenten, der mit einem Dipl.-Rest. Ina Hoheisel M. A. Joseph Woelfl auf dem Programm.

Clavichord Inv.-Nr. SAM 1076 oben: Gesamtansicht Vorzustand oben: Fehlstelle im gewölbten Resonanzboden oben: Beschädigtes Zargenprofil unten: Nach Reinigung, Holzergänzung und Retusche unten: Ergänztes Wellenprofil am Werkzeugkasten unten: Zargenprofil nach Ergänzung, Kittung und Retusche sammlungen KHM 55

Wissenschaftliche Tätigkeit in Wien und München, München 2011, 149–161 Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber (Reprint des Beitrags in: Ausstellungskatalog R. Kubik – HR Dr. Rudolf Hopfner T. Trabitsch, „leider bleibe ich ein eingefleischter Publikationen Wiener“. Gustav Mahler und Wien, Wien, ÖTM, 2010) Ökosystem Museum. Grundlagen für ein konserva­ Publikationen Audience Development mittels eines neuen Ausstel- torisches Gesamtkonzept für die Neue Burg in Wien, unpubl. phil. Diss. Wien, Akademie der bildenden Ausstellungskatalog „Der Himmel hängt voller Geigen“. lungskonzepts, in: Proceedings of AGTEDU 2011, Künste Wien Die Violine in Biedermeier und Romantik, hg. von A Magyar Tudomány Ünnepe Alkalmából Rendezett S. Haag, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit O. Biba Tudományos Konferencia Kiadványa, hg. von Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches und I. Fuchs); Die Geige. Spiel, Technik und Pädagogik Á. Ferencz, S. Lipócziné u. a., Kecskemét 2011, Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – in Wien, ebenda, 33–41; Anmerkungen zum Wiener 275–284 Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011); Bd. 8, Geigenbau, ebenda, 42–49; Objekttexte ebenda 2011 (jeweils gemeinsam mit E. Oberthaler und Forschungen M. Grießer) Musik und Oper, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Forschung zu den Biographien der zwischen 1850 und Vorträge, Teilnahme an Tagungen Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst 1900 um Verleihung des Hoftitels (in Ausnahmefällen 7.4. Ökosystem Museum, Wien, Hotel Wimberger, und Karneval, Schallaburg 2011, 149–161 des Kammertitels) beim Obersthofmeisteramt am Veranstalter: Deutsche Kongress, Tagung (gemeinsam mit T. Trabitsch); Objekttexte ebenda Wiener Hof eingekommenen Instrumentenmacher. Das Grüne Museum VortrÄge, Teilnahme an Tagungen Erstellung eines Verzeichnisses zu Teilen des Nachlasses 6.9. Clavichord making between technical, von Siegmund Levarie, die 2010 in die Sammlung alter 25.5. Von Absam nach Cremona – Gedanken und cosmological and esthetical constraints, Magnano, Musikinstrumente übernommen wurden, und Vorbe­ Beobachtungen zum Wiener Geigenbau, Wien, 10. Internatio­nales Clavichord-Symposium (6.–10.9.) reitung einer Arbeit (für Studien zur Musikwissenschaft Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Verein der (gemeinsam mit I. Hoheisel) Bd. 58) über das Verhältnis von Josef Mertin zu Freunde des Archivs Siegmund Levarie unter Berücksichtigung ihrer frühen 8.11. Sehnsucht nach Fülle …, Wien, Universität für Korrespondenz. Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.* Musik und darstellende Kunst in Wien Vorträge, Teilnahme an Tagungen Vorträge, Teilnahme an Tagungen Mag. Dr. Beatrix Darmstädter MAS 1.9. The Collection of Historic Musical Instruments in 6.9. Clavichord making between technical, cosmological and esthetical constraints, Magnano, Vienna – Assessment of the Current Situation, Brüssel, 10. Internatio­nales Clavichord-Symposium (6.–10.9.) Publikationen CIMCIM Conference (gemeinsam mit A. Huber) B. Darmstädter unter Mitarbeit von D. Salaberger und 10.11. Audience development by means of a contempor­ mit einem Beitrag von B. Dickey, Die Zinken und ary exhibition concept, Kecskemét, AGTEDU-Conference der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente Leihgaben (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, Sonstiges hg. von S. Haag, Bd. 7), Wien 2011 Recherchen zu den restauratorischen Eingriffen an den Im Jahr 2011 war die Sammlung alter „Nicht so much Meuhh“. Gustav Mahler und seine Objekten der SAM von 1939 bis 1943 und Nachtrag Musikinstrumente mit 10 Leihgaben an Wiener Holzbläser, in: Rohrblatt. Zeitschrift für Oboe, der Maßnahmen in den Objektdatenbanken Klarinette, Fagott und Saxophon, Jg. 26, H. 2, hg. von 2 Ausstellungen im In- und Ausland be­ H. Fricke (Falkensee), Juni 2011, 55–59 Umzug der im Depot Traviatagasse verwahrten Objekte teiligt. der SAM in das neue Zentraldepot Himberg Gustav Mahler und die Drehbühne in der Wiener Hofoper, in: Ausstellungskatalog R. Kubik – T. Trabitsch, Betreuung der wissenschaftlichen Praktikantin Nora Komponist – Operndirektor – Dirigent. Gustav Mahler Paulus bei Recherchen im Österreichischen Staatsarchiv

Spinett Inv.-Nr. SAM 365 Der gerissene und vom Saitenzug deformierte Resonanzboden nach Rückformung, Resonanzboden mit gebrochenem Stegende und Schwundkompensation und Aufdoppelung geöffneter Zargenecke der gedünnten Bereiche 56

Hofjagd- und Rüstkammer

Fellowship von Dr. Krause am Metropolitan des durch Christa Angermann im Frühling Museum of Art in New York, Department of 2010 förderte einen unvergleichlichen spät- Dr. Christian BEAUFORT-SPONTIN, Direktor Arms and Armor, Stuart W. Pyhrr (Septem- mittelalterlichen Bildschmuck mit Drachen- Dr. Matthias PFAFFENBICHLER ber 2010 – Februar 2011). kämpfen, Einhornjagden etc. zutage. Vier Dr. Stefan KRAUSE* antikisierende Kandelaber auf diesem Schild Michaela GREGOR Die europäische Plattnerkunst erreichte im sind von be­sonderer Bedeutung; sie sind als Restaurierung 15. und 16. Jahrhundert ihre Blütezeit. Die die wohl frühesten Renaissanceornamente Mag. Christa ANGERMANN besten Plattner arbeiteten zu jener Zeit in Tirols anzusehen. Eine ausführliche Studie zu FOI Martina POYER Mailand und im süddeutschen Raum (Augs- dem Bildschmuck des Rundschildes wird im Mag. Petra FUCHS burg, Innsbruck, Nürnberg, Landshut). Ge- Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Mag. Caridad NIETO-DÍAZ gen Ende des 15. Jahrhunderts begannen Wien (Bd. 13/14, 2011/2012) publiziert. diese Künstler, ihre Arbeiten mit figürlichen * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Motiven zu verzieren. Sie verwendeten da- Die Dekoration der Ungarischen Flügel­ für vor allem die Technik der Eisenätzung, tartsche Kaiser Maximilians I. (Innsbruck, Forschungsprojekte die im frühen 16. Jahrhundert auch in der um 1515; A 344) wurde seit dem 19. Jahr- graphischen Kunst (Dürer, Altdorfer etc.) hundert Albrecht Dürer zugeschrieben. Die Die geätzte Dekoration deutscher zum Einsatz gebracht wurde. Untersuchung der Tartsche erbrachte nun die Zuweisung dieser Arbeit an einen anonymen Rüstungen der Renaissance Die Qualität dieser phantasievollen Dekora- Innsbrucker Ätzmaler, der u. a. von Dürer Projektmitarbeit: Dr. Christian Beaufort- tionen ist mit der zeitgleichen Graphik und beeinflusst war. Andere Motive des Schildes, Spontin, Dr. Stefan Krause der spätmittelalterlichen Buchmalerei auf etwa die Windköpfe in den vier Ecken, Finanzierung: Gerda Henkel Stiftung eine Stufe zu stellen. Umso überraschender stehen der Donauschule, v. a. den Zeichnun- Düsseldorf (Projekt-Nr. AZ 43/F/09) ist es, dass die bisherige Forschung diesem gen Wolf Hubers, nahe. Manche der Vögel in Aspekt der Kunstgeschichte nicht die ge- Die Hofjagd- und Rüstkammer des Kunst­ der Randleiste des Schildes sind nach einer bührende Aufmerksamkeit gewidmet hat. historischen Museums hat im Jahr 2010 ein niederrheinischen Ornamentvorlage des spä- Das Forschungsteam der Hofjagd- und Rüst- mehrjähriges Forschungsprojekt gestartet, ten 15. Jahrhunderts ausgeführt worden. Ein kammer hat sich nun zum Ziel gesetzt, den in dessen Mittelpunkt die geätzten Verzierun- ausführlicher Katalogbeitrag für die kom­ vielfältigen Motivschatz aufzuarbeiten, der gen deutscher Plattnerarbeiten der Renais- mende Ausstellung zu Kaiser Maximilian I. sance stehen. Dankenswerter Weise hat die auf deutschen Harnischen des Spätmittel­ in Wien wird diese Erkenntnisse zusammen- Gerda Henkel Stiftung in Düsseldorf die fi- alters und der Renaissance zu finden ist. fassen. nanzielle Unterstützung dieses Vorhab­ ens in- Eine herausragende Wieder-Entdeckung im Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes liegt klusive einiger Forschungsreisen (Madrid, Rahmen dieses Projektes ist der Rundschild auf dem Œuvre des Augsburger Graphikers Dresden etc.) übernommen. Ergänzt wurde König Maximilians I. (Innsbruck, um 1505, Daniel Hopfer (1471–1536) als Harnisch­ das Projekt durch ein Andrew W. Mellon Inv.-Nr. A 163). Die Restaurierung des Schil- ätzer. Dieser Bereich bedarf einer besonders

Ungarische Flügeltartsche Kaiser Maximilians I. Knaben-Faltenrockharnisch für den späteren Kaiser Karl V. (1500–1558), (1459–1519), Innsbruck, um 1515, Inv.-Nr. A 344 Konrad Sensenhofer, Innsbruck, 1512/14, Inv.-Nr. A 109 sammlungen KHM 57

detailgenauen Analyse, da hier der große Ferdinands II. Diese neuen Behelfsfiguren Rüstung folgt vor allem dem Gemälde GG Einfluss der Graphiken Hopfers auf die süd- stellen für die Sammlung lang erhoffte 5947, Erzherzog Ferdinand als 19-Jähriger deutsche Kunst die Feststellung der Eigen- ästhetische und technische Verbesserungen von 1548, also gleichzeitig mit jener Rüs- händigkeit erheblich erschwert. Im Rahmen dar. Sie erfüllen unsere konservatorischen tung. – Die beiden Turnierreiter schließlich des Projektes wurde bereits eine große Zahl Vorgaben und eignen sich vorzüglich zur fanden ihre Vorbilder in Kaiser Maximilians verzierter Harnische studiert, die mit Daniel Verschickung der Rüstungen als Leihgaben. zeitgleicher Turnier-Handschrift Freydal. Hopfer in Verbindung zu bringen sind. Die Um ihre Handhabung und anfallende Mon- Für den stehenden Jüngling der Romani- Erkenntnisse dieser Untersuchung – zahl­ tagen vor allem auf Reisen zu erleichtern, schen Rüstung Ferdinands (Inv.-Nr. A783, reiche Zu- und Abschreibungen sowie einige bestehen sie aus Einzelteilen. Die nach der 1545–1550) wurde seine Körperform durch Hilfestellungen für die Datierung der Gra- Natur geschnitzten Unterkörper bringt man genaues Vermessen und Anprobieren des phiken Hopfers – werden in Form eines um- gesondert in Position. Darauf senkt man von für den jungen Erzherzog ja maßgefertigten fassenden Artikels im Jahrbuch des Kunst­ oben herab den bereits mit der Rüstung be- all’antica-Kettenhemdes und der Schuhe historischen Museums Wien veröffentlicht kleideten, einfacher geformten Oberkörper erarbeitet, die die tonangebenden Teile der werden. mit angeschraubten Armen und Händen. Rüstung darstellen. Im Gegensatz zu den Rei- Die zusammengesetzten Puppen sitzen als terfiguren mit ihren festen Harnischteilen als Restaurierwerkstätten Reiter von Gewicht und Form her vollkom­ ­ Richtgrößen musste hier der Körper des Jüng- men austariert und sicher im Sattel, sie be- lings sozusagen fließenden Formen – rieseln- Seit den Wintermonaten 2010/11 entstanden nötigen keine weitere Befestigung. In Ge­ dem Panzergeflecht – angepasst werden. in der Restaurierwerkstätte der Hofjagd- und staltungsdetails hielt man sich bei den Pup- Die 2011 erarbeiteten Trägerfigurinen stellen Rüstkammer in Zusammenarbeit mit den pen für die Rüstungen Ferdinands II. an zeit- weitere Schritte in der Reihe der Neuadap- Bildhauern Bernhard Ortner und Johannes genössische Vorlagen: bei der Puppe für die tierungen unserer Rüstungen dar, die wir seit Falkeis als markanteste Projekte fünf neue, Mailänder Rüstung an das Blatt IV des hand- einigen Jahren entwickeln. Die Rüstkammer farbig gefasste, figurale Ausstellungsbehelfe schriftlichen Bildinventars der 3. Ambraser verfügt über eine große Zahl an figuralen zur Präsentation von Rüstungen: zwei Reiter- Rüstkammer Inv.-Nr. KK 5250 von 1580, Ausstellungsbehelfen, die meist aus dem körper für Turnierrüstungen aus dem Besitz das Erzherzog Ferdinand II. zu Pferde zeigt, 20. Jahrhundert übernommen wurden, leider von König Philipp dem Schönen und Erzher- angetan mit eben der Mailänder Rüstung fast durchgehend in nach Verbesserung ru- zog Sigmund von Tirol, zwei Reiterfiguren (Inv.-Nr. A785), die selbst aus dem Jahr 1559 fender und künstlerisch gesehen schlechter mit Porträtköpfen Erzherzog Ferdinands II. stammt. Die Reiterfigur für Ferdinands soge- Qualität. Da sie nicht durch abstrakte Behelfe von Tirol, eine davon für die sogenannte nannte Deutsche Rüstung (Inv.-Nr. A787, ersetzt werden sollen, nahmen wir an diesen Mailänder Rüstung A785, die andere für die 1555–1560) folgt in ihrer Kostümierung alten Figurinen immer größere Korrekturen Deutsche Rüstung A787, weiters ein stehen- dem Bild GG 8049, Erzherzog Ferdinand II. vor, um die Harnische ästhetisch und kon- der Jüngling für die Romanische Rüstung im Löwenkopfharnisch. Der Porträtkopf des servatorisch würdiger zu präsentieren. Korrek- A783 mit einem jugendlichen Porträtkopf Jünglings im Kettenhemd der Romanischen turen allein befriedigen jedoch nur selten.

Offene Sturmhaube des Konrad von Bemelberg (1494–1567), Küriss für Feld und Turnier des Andreas Graf Sonnenberg Valentin Siebenbürger (erw. 1531–1564), Nürnberg, um 1540, (ermordet 1511), Kolman Helmschmid (1471–1532), Inv.-Nr. A 376 Augsburg, um 1505/10, Inv.-Nr. A 310 58

Hofjagd- und Rüstkammer

Die hier vorgestellten, bereits zur Gänze neu Als Kostüme stellen Rüstungen im Mitein­ 297 Projekte, wobei 105 als direkte Objekt- gefertigten Puppen stellen repräsentative, ander ihrer Bestandteile durchkomponierte bearbeitungen wie Konservierungen an Rüs- diskussionswürdige Werke dar, die auch an- Werke dar, daher geben sie die Idee des tungen, Panzerhemden, Waffen sowie textilen deren Rüstkammern zur Anregung dienen Künstlers erst dann befriedigend wieder, Gegenständen zu zählen sind, zwei davon können – als Anstöße, ebenfalls eine Weiter- wenn ihre Teile im richtigen Verhältnis zu­ beziehen sich auf Schlittengarnituren aus entwicklung ihrer figuralen Ausstellungsbe- einander gezeigt werden. Aus Vergleichen der Wagenburg, deren Werkstätte um Hilfe helfe zuzulassen. mit unterschiedlichen abstrakt gehaltenen gebeten hatte. 136 weitere Projekte betref- Lösungen in anderen Sammlungen haben fen Leihgabenvorbereitungen mit Zustands­ Der Fragenkomplex rund um die Aufstel- wir erkannt, dass man mit Figuren als Trä- protokollen, zu denen 35 externe Objekte lungsmethoden von Rüstungen ist stilistisch gern näher an das Wesen der Werke selbst für den Orden vom Goldenen Vließ gehören. sehr empfindlich und muss auch konserva- herankommen kann als mit Hilfe „objekt- An vier Objekten wurden größere Unter­ torisch sorgfältig durchdacht werden. Die fremder“ Konstrukte. Gute Trägerlösungen – suchungen unternommen, für drei Rüstungen Herstellung von Behelfen ist schwierig und figural oder abstrakt – kommen allein durch wurden neue figurale Ausstellungsbehelfe vor allem kostspielig. Der Stil von Aufstellungs- die Zusammenarbeit von Museumsfachleuten hergestellt, zwei alte Figuren wurden ver- behelfen weist mehr als man denkt auf die mit Künstlern zustande, dies ist nicht zu bessert und Vorarbeiten für eine weitere Einstellung einer Sammlung hin, beeinflusst unterschätzen. Erst durch eine ausgewogene neue wurden geleistet. – Im Rahmen der den Betrachter und natürlich auch die Fach- Zusammensetzung eines Teams können wis­ Werkstätten allein wurden neben Leihgaben- leute, gibt mit den Ton in der Gestaltung senschaftliche Informationen zielführend ein­ anfragen für 2011 weitere 25 für die Jahre der Säle an und ist vor allem für die korrekte fließen und die Formgebung bleibt auf 2012 und 2013 bearbeitet. Die Mitarbeiter Anordnung der Einzelteile einer Rüstung im hohem Niveau. der Hofjagd- und Rüstkammer absolvierten Sinne ihres Entwurfes als Kostüm bestim- Die Restaurierwerkstätten der Hofjagd- und 2011 insgesamt 28 Kurierreisen zur Betreu- mend. Rüstkammer bewältigten 2011 insgesamt ung von Leihgaben. Vermehrte Verwaltungs-

Die Mailänder Rüstung von Giovanni Battista Serabaglio, datiert 1559, reisefertig montiert. Der fertig montierte Oberkörper der Der Körper trägt Rüstungsteile, die gesichert Deutschen Rüstung, datiert 1555–1560, Der neu angefertigte hölzerne Unter- Der Bildhauer Bernhard Ortner setzt die aufliegen. Die übrigen Bestandteile werden ge- mit dem Porträtkopf aus Gips und körper für die Deutsche Rüstung Erz- fertig gefassten Teile der Reiterpuppe sondert verpackt und erst am Ausstellungsort einem geschnitzten Hut. Die Hände herzog Ferdinands II. von Tirol vor für die Mailänder Rüstung Erzherzog montiert, sobald sich der Reiter auf dem Pferd werden erst in der vorgesehenen der Gesamtmontage im all‘antica- Ferdinands II. von Tirol zusammen. befindet. Position auf dem Pferd angebracht. Saal der Hofjagd- und Rüstkammer sammlungen KHM 59

arbeit belastete Registrar und Restauratoren Seit dem Frühjahr 2011 erfreut sich die Harnische all’antica, in: Ausstellungskatalog S. Haag nicht unerheblich, da das Sekretariat der Rüstkammer der Unterstützung durch Archi- (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck 2011, 124 f.; Objekttexte ebenda Hofjagd- und Rüstkammer seit Februar 2011 tekt Dipl.-Ing. Georg Miller-Aichholz, der Der Krieg im Winter als Thema der Schlachtenmalerei, nicht mehr besetzt wurde, so musste vieles uns als freiwilliger Helfer in der Übertragung in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – liegenbleiben. alter Archivaufzeichnungen in digitale Daten C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen Im Bereich der Neueinrichtung unserer unterstützt. Bisher wurden Daten für zirka in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien Depots konnten mithilfe des Serviceteams dreieinhalb tausend Sammlungsobjekte über- (KHM) 2011, 59–65; Objekttexte ebenda des Kunsthistorischen Museums große Fort- tragen. Weiters konnte er umfangreiche Objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011 schritte sowohl in der Einrichtung als auch Text-Recherchen aus der Fachliteratur ein- in der Lagerung der Objekte in Stangen- bringen. Nicht zuletzt ist die von ihm mit Vorträge, Teilnahme an Tagungen und Feuerwaffendepot gemacht werden. Elan vorangetriebene Neuordnung der Hand- 15.2. Der venezianische Krieg um Kreta, Wien, Diese Arbeiten werden wir 2012 voraus- bibliothek mit großem Dank zu erwähnen. Commission Autrichienne d’Histoire Militaire sichtlich abschließen können. Nach dem Mag. Christa Angermann Zahlreiche weitere Vorträge, u. a. für den Verein der Entwurf von Architekt Philipp Metternich Freunde des Kunsthistorischen Museums, für die wurde im Saal III die Installierung der neuen Pädagogische Hochschule in Wien und zu Ausstellungen Wissenschaftliche Tätigkeit des KHM Objektbeleuchtungen mit Halogen-Metall- dampflampen fortgesetzt, wogegen in Dr. Christian Beaufort-Spontin Lehrtätigkeit Saal VII, dessen Reaktivierung 2011 endlich SS 2011 Museumskunde, Wien, Universität, Institut Ausstellungen begonnen wurde und Anfang 2012 fertig­ für Österreichische Geschichtsforschung, Vorlesung Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheu- gestellt sein wird, aufgrund finanzieller Eng- erliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 SS 2011 Österreichische Kunstgeschichte, Wien, pässe wieder ältere Leuchtmittel eingesetzt (gemeinsam mit Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Universität, Institut für Österreichische Geschichts­ werden mussten. Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia forschung, Vorlesung Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Die im Jahr 2011 aus den Maßen des ornamentierten Dr. Stefan Krause* Panzerhemdes und der Panzerstiefel im all’antica-Stil Sonstiges erarbeitete Trägerfigur mit allen Bestandteilen der Publikationen Vorbereitungen für die Neuaufstellung der Sammlungs- Romanischen Rüstung von Giovanni Paolo Negroli, bestände zur höfischen Jagd Auf Äußerlichkeiten achten. Form und Funktion deut- 1545–1550. Der Porträtkopf aus Gips zeigt den scher Porträts um 1500, in: Ausstellungskatalog S. Haag jugendlichen Erzherzog Ferdinand. Initiierung der Gründung des Vereins „Freunde der Hofjagd- und Rüstkammer“ – C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011, Dr. Matthias Pfaffenbichler 245–248 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Ausstellungen All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Kuratierung der Ausstellung Venedig. Seemacht, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Kunst und Karneval, Schloss Schallaburg 2011 Forschungsprojekte Publikationen Mitarbeit am Forschungsprojekt Die geätzte Dekoration Venedig im Mittelalter, in: Ausstellungskatalog Schalla- burg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches deutscher Rüstungen der Renaissance (Finanzierung: Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf). Im Rahmen dieses Karneval, Schallaburg 2011, 14–21; Das Kolonialreich Forschungsprojektes von September 2010 bis Februar Venedigs im östlichen Mittelmeer von 1204 bis 1797, 2011 Andrew W. Mellon Fellowship am Metropolitan ebenda, 40–47; Venedig und seine Minderheiten, Museum of Art, New York. ebenda, 48–53; Die Staatsstruktur der Venezianischen Republik, ebenda, 54–57; Der Kampf gegen die Türken, Vorträge, Teilnahme an Tagungen ebenda, 58–63; Die Eroberung der Terraferma, ebenda, 25.1. The Collection of Arms and Armor of the 64–67; Venedig im 17. und 18. Jahrhundert. Das Ende der Republik, ebenda, 79–83; Venezianische Schiffe, Kunsthistorisches­ Museum in Vienna, New York, ebenda, 90–97; Die Lagune von Venedig, ebenda, The Arms & Armor Club 289–295; Objekttexte ebenda 21.10. Vliesorden und Weibermacht – Die geätzte Von Belgrad bis Belgrad. Die Türkenkrieg, in: Ausstellungs­ Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance, katalog Erobern, Entdecken, Erleben. Im Römerland KHM, für den Verein der Freunde des KHM Carnuntum, Carnuntum 2011, 250–259; Objekttexte ebenda Mag. Caridad Nieto-Díaz Das Schlachtenbild als Medium der Siegespropaganda, in: Inszenierung des Sieges – Sieg der Inszenierung. Vorträge, Teilnahme an Tagungen Interdisziplinäre Perspektiven, hg. von M. Fahlenbock, L. Madersbacher und I. Schneider, Innsbruck 2011, 18.10. München, Tagung Das grüne Museum. 199–210 Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen 60

Wagenburg und Monturdepot

Sammlungszugänge einer Pickehaube mit weißem Büffelhaar­ buschen kombiniert wurde. Die zahlreichen Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER, Direktorin Garde-Hofdienstadjustierung des in der Familie erhaltenen Dokumente zu Dr. Mario DÖBERL Loitzls Leben und Wirken und das seltene Brigitte Martina WOLF Trabantengardisten August Loitzl Bildmaterial, das ihn als Gardisten in Hof- Nadja HAUMBERGER (bis 31.7.) Moritz Tiller u. a., 1918 dienstadjustierung zeigt, machen die fast Restaurierung Monturdepot, Inv.-Nr. N 494 vollständig erhaltene Uniform zu einem ein- Ernst GREGOR maligen historischen Dokument. Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL Einen besonderen Glücksfall stellt das um- Dipl.-Rest. Michaela MORELLI fangreiche Ensemble der Hofdienstadjustie- Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL rung des Trabantengardisten August Loitzl Wintermantel („Stadtpelz“) eines Dipl.-Rest. Daniela SAILER (1895–1957) dar, welches 2011 als groß­ Prinzen von Bourbon-Parma zügige Schenkung von dessen Tochter Amalia Niklas an das Monturdepot übergeben Goldman & Salatsch, Wien, 1905 wurde. Bereits 1914 erhielt der Feldwebel Monturdepot, Inv.-Nr. 496 des k. k. Landwehr-Infanterieregiments Nr. 3 Durch eine großzügige Schenkung von Leila für Heldentaten in Russland den höchsten Hässig und Gregor Schmoll konnte das Mon- Orden für Unteroffiziere, die Goldene Tapfer- turdepot 2011 um ein weiteres, in mehr­ keitsmedaille. Als besondere Auszeichnung facher Hinsicht wertvolles Objekt erweitert Familie Niklas bei der Übergabe der Uniform an wurde Loitzl schließlich sogar in die kaiser­ werden. Es handelt sich um einen so ge- Dr. Kurzel-Runtscheiner liche Trabanten-Leibgarde übernommen, die nannten „Stadtpelz“, einen wadenlangen ihren Dienst in unmittelbarer Umgebung des Wintermantel mit Nerzverbrämung und Kaisers in der Wiener Hofburg versah. Dabei Lammfellfutter, der sich um 1900 großer trugen die Gardisten einen prachtvollen Beliebtheit erfreute und von eleganten Her- Waf­fenrock aus rotem Tuch mit Plastron aus ren mit einem Zylinder kombiniert wurde. schwarzem Samt und Goldborten, der mit Für das Monturdepot ist der Mantel vor allem

links: Garde-Hofdienstadjustierung des Traban- tengardisten August Loitzl, MD Inv.-Nr. N 494 Wintermantel („Stadtpelz“) eines Prinzen rechts: August Loitzl in Gardeuniform von Bourbon-Parma, MD Inv.-Nr. N 496 sammlungen KHM 61

deshalb von großer Bedeutung, weil er 1905 Leibkammerdiener Eugen Ketterl Jagdfahrzeuge aus dem Besitz der für einen der vielen Brüder der späteren in Uniform Familie Krupp von Bohlen und Halbach Kaiserin Zita angefertigt wurde. Auch der Hersteller selbst ist jedoch von besonderem Ludwig Michalek 1911 Wagenburg, Inv.-Nrn. W 161, W 162, Interesse: Der Stadtpelz stammt vom renom- Signiert und datiert W 163, W 164 mierten Wiener Herrenausstatter Goldman Mischtechnik auf Leinwand Eine schöne Ergänzung der Sammlungsbe- & Salatsch, der wenig später das weltbe- Wagenburg, Inv.-Nr. Z 270 stände sind vier Jagdfahrzeuge, die 2011 als rühmte „Looshaus“ am Michaelerplatz er- Ein in Schönbrunn angefertigtes Porträt von Schenkung der Österreichischen Bundes- bauen ließ. Im Monturdepot ist er bislang Eugen Ketterl, dem langjährigen Leibkammer- forste AG in den Besitz der Wagenburg ge- das einzige Objekt aus der Werkstatt dieses diener Kaiser Franz Josephs, zeigt den Hof- langten. Die Wägen wurden jahrzehntelang bedeutenden Hoflieferanten. diener im Waffenrock aus braunem Tuch im Rupertihof, einem Wirtschaftsgebäude und schwarzen Samtaufschlägen mit Gold- des Salzburger Jagdschlosses Blühnbach, Frack von der Großen Uniform eines stickerei. Das Porträt dokumentiert nicht aufbewahrt. Sie tragen das Monogramm k. u. k. Kämmerers nur eine Montur, die in den Museumsbe- der deutschen Industriellenfamilie Krupp ständen nicht vertreten ist, sondern liefert von Bohlen und Halbach, die das Anwesen Monturdepot, Inv.-Nr. N 497 darüber hinaus auch das Bildnis eines be- 1916 von Kaiser Franz Joseph erwarb. Da Eine Lücke in den Beständen des Monturde- deutenden Zeitzeugen, da Ketterl in seinen das Schloss aber zuvor, von 1908 bis 1914, pots konnte durch den Erwerb eines Fracks nach Ende der Monarchie publizierten Me- Erzherzog Franz Ferdinand gehörte, liegt es von der Großen Uniform eines k. u. k. Käm- moiren ausführlich vom kaiserlichen Alltag im Bereich des Möglichen, dass die Jagd­ merers geschlossen werden. Die Knöpfe des berichtete. wägen ursprünglich aus seinem Besitz mit reicher Goldstickerei versehenen Klei- stammten und im Jahr 1916 zusammen mit dungsstücks sind mit dem 1915 eingeführten dem Schloss den späteren Eigentümern kleinen Wappen Österreich-Ungarns verse- überlassen wurden. Wer tatsächlich Erstbe- hen, was die Datierung des Fracks in die sitzer der Fahrzeuge war, sollen im kom- letzten Jahre der Monarchie erlaubt. menden Jahr Archivrecherchen erweisen.

Leibkammerdiener Eugen Ketterl Jagdwagen mit Gasbeleuchtung, Ludwig Michalek, 1911, WGBG Inv.-Nr. Z 270 WGBG Inv.-Nrn. W 161, W 162, W 163, W 164 62

Wagenburg und Monturdepot

Zu den Gefährten gehören zwei originelle Open House in der Wagenburg Übersiedlung von Sammlungs­ einsitzige Gigs für Gebirgsjagden, die über objekten in das neue einen bequemen, mit rotsamtener Polsterung Über 8000 Menschen strömten am 19. Juni Zentraldepot Himberg ausgestatteten und mehrstufig verstellbaren in die Wagenburg, wo erstmals zu einem Sitz verfügen. Aus der Fabrik des Münchner „Open House“ geladen wurde. Bei freiem Nach rund zweijähriger, intensiver Vorbe­ Hofwagenbauers J. M. Mayer stammt ein Eintritt gab es ein dichtes und spannendes reitung durch die Mitarbeiterinnen der zweisitziger Gäuwagen mit Jagdbrücke. Der Programm, das neben Überblicks- und Sammlung konnten in der Zeit von 7. bis Salzburger Kutschenhersteller M. Mittermayer Spezialführungen auch einen Einblick in 9.9. die bis dahin in der Traviatagasse auf- lieferte einen viersitzigen Ungarischen Jagd- die faszinierende Welt der Forschung im bewahrten Bestände des Monturdepots in wagen, der neben herkömmlichen Wagen- Museum und den Besuch der Restaurier- das neue Zentraldepot Himberg übersiedelt laternen auch unkonventionelle Gasbeleuch- werkstätten ermöglichte. Bei Kutschenfahr- werden. ten im Schlosspark und Vorführungen von tung aufweist. Zum Zubehör der Fahrzeuge Um Kosten zu sparen, wurde ein Großteil Reiterinnen im Damensattel konnte die Welt zählen vier „Kufenschuhe“, die an die Räder der Objekte in den Laden der alten Depot- von Pferd und Wagen auch hautnah miter- geschnallt wurden, wenn man bei Schnee- kästen belassen, die übereinander gestapelt lebt werden. Im eigens errichteten Festzelt vor lage ausfahren wollte. und gesichert wurden. Durch die Anmietung der Wagenburg brillierte Star-Darstellerin von fahrbaren Konfektionsständern konnten Maya Hakvoort mit Highlights aus dem Musi- „19.000. Besucher unter 19“ auch hängend aufbewahrte Objekte platz- cal Elisabeth, Historikerin Brigitte Hamann sparend und effizient an den neuen Stand- Den sechsjährigen Alexander Knoll von der erzählte über die Lebenswelt der Kaiserin und ort verbracht werden. Ausstellungsbehelfe Bunten Schule Währing erwartete eine be- Carolin Maikler präsentierte neben ihrem wurden mittels Aufsatzrahmen überstellt. sondere Überraschung, als er am 11. Mai neu erschienenen Buch über Elisabeth als Um die Objekte gegen Verschieben in der mit seiner Schulklasse die Wagenburg be- literarischen Mythos auch ihre in monate- Transportverpackung zu sichern, wurden fra- suchte: Er war seit Einführung des Gratisein- langer Arbeit in den Restaurierwerkstätten gile Teile in passend zugeschnittenen Platten tritts der „19.000. Besucher unter 19“ und der Wagenburg hergestellte Replik von Sisis aus Ethafoam eingebettet und vorhandene wurde daher von Bundesministerin Claudia Hochzeitsstola. Als krönenden Abschluss Hohlräume mit Luftkissen ausgepolstert. Schmied persönlich empfangen. Neben ei- brachte Meinhard Rüdenauer seine eigens ner Urkunde erhielten er und seine Mitschü- für den Anlass komponierte „Kaiser- und Aus der Wagenburg wurden einige Kut- ler eine Spezialführung durch Direktorin Kutschenmusik“ zur Uraufführung. Abge- schen, Schlitten und historische Textilien in Monica Kurzel-Runtscheiner und Workshop- rundet wurde das Angebot durch ein um- das neue Depot überstellt. Sie alle wurden Gutscheine für das neue Kreativatelier im fangreiches Kinderprogramm mit Pony­ zuvor gereinigt und durch die Firma Singer Haupthaus. reiten, Kronen- und Kutschenbasteln. begast.

links: Open House in der Wagenburg: Maja Hakvoort als Sisi Der „19.000 Besucher unter 19“ mit BM Schmied, unten: Open House in der Wagenburg: GD Haag und Dir. Kurzel-Runtscheiner Backstage-Führung in der Restaurierwerkstatt sammlungen KHM 63

Dank der vorausschauenden Planung der Restaurierung Bauliche MaSSnahmen Projektgruppe Übersiedlung und der guten Zusammenarbeit mit der Fa. Kunsttrans Neuer Glanz für barockes Im Sommer des Jahres 2011 wurden die im und Koordinator Martin Dorfmann (Fa. Schlittengeschirr Auftrag der Schloss Schönbrunn Kultur- und DP-Art) war es möglich, die Übersiedlung Betriebsgesellschaft (SSKB) durchgeführten Für die Ausstellung Wintermärchen wurde der 1700 Objekte des Monturdepots und Sanierungsarbeiten an der Außenfassade der ein prachtvolles Schlittengeschirr (G 348) 160 Objekte der Wagenburg innerhalb von Wagenburg abgeschlossen. Dabei kam nicht nur 6 Arbeitstagen schadensfrei durchzu- vollständig restauriert, welches 1814 unter mehr wie bislang Zementputz, sondern führen. Verwendung barocker Teile für den Wiener Kalkputz zur Anwendung, der ein Austreten Kongress angefertigt worden war. Besonders der im Mauerwerk vorhandenen Feuchtig- eindrucksvoll ist der üppige Federschmuck, der nicht mehr original erhalten war und nun keit ermöglicht, was wiederum positive Aus- nach einem historischen Gemälde rekonst- wirkungen auf das Raumklima in der Schau- ruiert werden konnte. Dazu wurden von einer halle erwarten lässt. Auch die neue Kalk­ Waldviertler Straußenfarm 121 besonders färbelung kommt ohne Zementanteile aus schön gewachsene Federn beschafft, die und entspricht mit ihrem helleren Farbton von Dipl.-Rest. Michaela Morelli in mühe- nun wieder dem historischen „Schönbrunner- voller Handarbeit zu einem barocken Kamm- gelb“. Im Zuge der Fassadeninstandsetzung buschen verarbeitet wurden. So konnte das wurden außerdem im Sinne der Schädlings- Prunkgeschirr im Rahmen der Ausstellung erst- prävention die im Bereich der Dachtraufe mals wieder in seinem glanzvollen ursprüng- angebrachten Lüftungsschlitze mit Insekten- lichen Erscheinungsbild präsentiert werden. schutzgittern versehen.

oben: Für den Abtransport vorbereitete oben: Pferdegeschirr mit rekonstruiertem Objekte in Himberg Federschmuck unten: Verpackungslösungen unten: Die renovierte Fassade der Wagenburg

Einlagerung im neuen Zentraldepot 64

Wagenburg und Monturdepot

Forschungsprojekte, Forschungen Wissenschaftliche Tätigkeit Dipl.-Rest. Michaela MORELLI

Publikationen Die Einführung von Fahrzeugen in das Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at kaiserliche Hofzeremoniell the Kunsthistorisches Museum Wien, in: Journal of Publikationen Entomological and Acarological Research 43 (2), 2011, Projektleitung und -durchführung: The Princes of Thurn und Taxis: Imperial Postmasters’ 185–190 Carriages, in: The Carriage Journal 49, Mai 2011, Dr. Mario Döberl Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at 148–161 Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P20316) the Kunsthistorisches Museum Wien, in: P. Winsor – Winterfreuden. Schlitten und Schlittenfahrten in der D. Pinniger – L. Bacon – B. Child – K. Harris – D. Lauder – Die Objekte der Wagenburg stammen zum mitteleuropäischen Kunst- und Kulturgeschichte, in: J. Phippard – A. Xavier-Rowe (Hgg.), Integrated Pest überwiegenden Teil aus dem 18. und 19. Jahr- Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker Management for Collections. Proceedings of 2011: (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen in der A Pest Odyssey, 10 Years Later, English Heritage, hundert. Aus diesem Grund konzentrierten europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) Swindon 2011, 210 f. (gemeinsam mit M. Querner) sich bisherige Untersuchungen zu höfischen 2011, 94–105 Vorträge, Teilnahme an Tagungen Prunkfahrzeugen in Österreich auch fast aus­ La Vita dell’Imperatrice Sissi. Attraverso le sue Carrozze, 9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at schließlich auf diesen Zeitraum. Im Rahmen in: Carrozze & Cavalli, Jg. 3, Nr. 3, 2011, 6–11 the Kunsthistorisches Museum Wien, Piacenza, Meeting des im März 2011 zu Ende gegangenen Napoleon und Marie Louise – eine außergewöhnliche on Cultural Heritage Pests (gemeinsam mit P. Querner) Forschungsprojekts wurden nun erstmals Verbindung und die Spuren in der Wiener Wagenburg, in: Das Bundwerk Heft 26, 91–94 Forschungsprojekte die relevanten Quellen zur Erforschung von Auf dem Sisi-Pfad durch die Wagenburg, in: Mitarbeit am Forschungsprojekt Integrated Pest Wägen, Schlitten, Sänften und Tragsesseln an Schönbrunn Journal 1, 2011, 5 Management (Projektleitung: Dr. Pascal Querner) den Höfen der österreichischen Habsburger vom Spätmittelalter bis zum Ende des 17. Jahr- Vorträge, Teilnahme an Tagungen Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL hunderts systematisch gesichtet und digital 6.10. The Princes of Thurn und Taxis: Imperial erfasst, damit auf diese Weise den Ursprüngen Postmasters’ Carriages, Wien, Altes Rathaus, Vorträge, Teilnahme an Tagungen Cosmopolitan Club Wien des kaiserlichen Fuhrparks, seiner sukzessiven 16.11. Wien, Organisation und Moderation des ersten „RestauratorInnen-Forums“ von KHM, MVK und ÖTM Erweiterung und den mit der Ausbreitung von Dr. Mario DÖBERL Kutschen verbundenen Änderungen im Hof­ Dr. Pascal Querner zeremoniell auf den Grund gegangen wer- Publikationen den kann. Eine abschließende Publikation der Der Fuhrpark Kaiser Leopolds I. Teiledition der Wiener Publikationen Forschungsergebnisse ist in Vorbereitung. Hofmarstallinventare von 1678, in: Jahrbuch des Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at Kunsthistorischen Museums Wien 12, 2010 the Kunsthistorisches Museum Wien, in: Journal of (erschienen 2011), 277–309 Entomological and Acarological Research 43 (2), 2011, 185–190 Integrated Pest Management – IPM Ferne Welten im Spiegel von Zelten. Die kaiserliche Zeltkammer im Jahr 1678, in: Waffen- und Kostüm­ Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at kunde 53/1, 2011, 43–62 the Kunsthistorisches Museum Wien, in: P. Winsor – Projektleitung: Dr. Pascal Querner D. Pinniger – L. Bacon – B. Child – K. Harris – D. Lauder – Beiträge in: Schönbrunn Journal Projektmitarbeit: J. Phippard – A. Xavier-Rowe (Hgg.), Integrated Pest Management for Collections. Proceedings of 2011: Dipl.-Rest. Michaela MORELLI Forschungsprojekte A Pest Odyssey, 10 Years Later, English Heritage, Finanzierung: KHM Leitung und Durchführung des Forschungsprojektes Swindon 2011, 210 f. (gemeinsam mit M. Morelli) Im Zuge des Projektes Integrated Pest Mana­ Die Einführung von Fahrzeugen in das kaiserliche Hofzeremoniell (Finanzierung: FWF; siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen gement wurden in Depots und Schauräumen 9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at insgesamt 187 Pheromonfallen für verschie- Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL the Kunsthistorisches Museum Wien, Piacenza, Meeting dene Schädlingstypen aufgestellt. Dadurch on Cultural Heritage Pests (gemeinsam mit M. Morelli) konnte in einem der Depots ein konzen­ Lehrveranstaltungen Forschungsprojekte triertes Auftreten von Brotkäfern festgestellt SS 2011, Strahlendiagnostische Untersuchungs­ Leitung des Forschungsprojektes Integrated Pest methoden – Röntgenaufnahmen als Hilfsmittel bei werden, das durch den Einsatz von „Nütz- Management (siehe oben) technischen Untersuchungen in der Textilrestaurierung, lingen“ bekämpft wurde: Die winzig kleinen Wien, Universität für angewandte Kunst, Institut für Lagererzwespen Lariophagus distinguendus Konservierung und Restaurierung, Vorlesung Leihgaben legen ihre Eier in Eier und Larven der Brot­ WS 2011/2012, Historische Technologie – Färbetechnik, käfer und töten diese somit ab. Im kommen- Wien, Universität für angewandte Kunst, Institut für Im Jahr 2011 waren die Sammlungen Wagen- Konservierung und Restaurierung, Vorlesung den Jahr wird sich zeigen, ob die Anzahl der burg und Monturdepot mit 43 Leihgaben Schädlinge dadurch zurückgegangen ist. Sonstiges an 4 Ausstellungen im In- und Ausland be- Ins­gesamt ist der Befall durch Textilmotten Mitglied der Projektgruppe Übersiedelung teiligt. in den Räumen der Wagenburg im Vergleich zum Vorjahr um 36 % zurückgegangen. sammlungen KHM 65

Schloss Ambras

Private Nature 01 – Ambras 01 in der Bauernrüstkammer­ von Schloss Ambras einflossen (28.9.2011 – 29.2.2012; Besu- Dr. Veronika SANDBICHLER, Direktorin Sound-Video Installation von Christian Roeck cherInnen bis 31.12.2011: 10.099 Personen). Mag. Margot RAUCH und Hannes Strobl im Rahmen der Sonder- Siehe dazu den Bericht im Ausstellungsteil. Dr. Katharina SEIDL ausstellung All’Antica in der Bacchusgrotte von Schloss Ambras Dr. Thomas KUSTER (ab 1.7.) „Zu Gast in Ambras“ Evelyn TAURER Konzept: Christian Roeck (Video), Hannes Einen weiteren Ausstellungsakzent in Schloss Franz-Peter HASZLWANTER Strobl (Sound) Ambras setzte die neue Reihe „Zu Gast in Günter HOFER Als technische und mentale Projektionsfläche Ambras“, in der jeweils im September/Okto- diente der Installation eine ständig im Dun- Jutta BIRNEGGER (bis 31.10.) ber ein ausgewähltes Meisterwerk des Kunst- kel liegende Felswand in der Bacchusgrotte Sandra ELSLER (bis 31.10.) historischen Museums Wien vorgestellt wird. Christine GAMPER (bis 31.12.) von Schloss Ambras. Durch ein im Höhlen- 2011 kam unser Gast zu dieser von Veronika Birgit GASSNER (bis 31.10.) eingang angebrachtes Stahltor wurde der Sandbichler konzipierten und von Gudrun Claudia HIMMLER (bis 31.12.) Besucher am gänzlichen Eintreten in die Swoboda kuratierten Ausstellung aus der Georg KRAUSE (bis 31.7.) Grotte gehindert, Distanz und Unerreichbar- Gemäldegalerie des KHM: Die Zerstörung Alexandra MAIRHOFER (bis 31.10.) keit blieben gewahrt. Ein „unsichtbarer Ort“ des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin Wanda MOHILOVA (bis 31.3.) wurde durch Licht und Klang einer längst (Unterschloss – Antiquarium; 30.9.–1.11.; Carmen OBERBERGER (bis 31.12.) vergangenen Sequenz aus der Natur sicht- Besucherinnen: 5.777); siehe auch den Helmuth ÖHLER (bis 31.12.) bar und hörbar, die Zeit verlor im digitalen Bericht im Aus­stellungsteil. Martin REINER (bis 30.9.) Loop ihre ursprüngliche Bedeutung. Federica SPARPAGLIA (bis 30.10.) Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Restaurierung Weitere Ausstellungen Medien und Kommunikation Hannes ASTL Das Eigene & Das Fremde Neben den Plakatierungen auf den Kultur- In Zusammenarbeit mit Schulen in Innsbruck säulen im Stadtbereich waren die Sammlun- und Hall, dem Flüchtlingsheim Innsbruck, gen Schloss Ambras 2011 erstmals werbe- Ausstellungen dem Bfi und dem Verein Ankyra wurde ein mäßig auf einer Videowall im Kreuzungsbe- Projekt mit Kindern, Jugendlichen und Er- reich der Zufahrtsstraße von der Autobahn Trinkfest! Bacchus lädt ein wachsenen mit und ohne Zuwanderungs- vertreten. Besonderer Wert wurde auf Koope- In Kooperation mit dem Osterfestival Tirol geschichte durchgeführt, dessen Resultate rationen mit anderen Kulturinstitutionen 2011 wurde im Unterschloss (Antiquarium) in die von Katharina Seidl kuratierte und orga- gelegt. Durch die gute Zusammenarbeit mit des Schlosses die von Veronika Sandbichler nisierte Ausstellung Das Eigene & Das Fremde dem Innsbruck Tourismus erhielt Schloss konzipierte und von ihr gemeinsam mit Margot Rauch organisierte Ausstellung Trink- fest! Bacchus lädt ein gezeigt (7.4.–31.5.; BesucherInnen: 10.738 Personen).

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras Die Sommer-Ausstellung im 2. Stock des Hoch­schlosses widmete sich dem Thema All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras (Konzept: Veronika Sandbichler; Konzeptmitarbeit: Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Karin Zeleny; Ausstellungsorganisation: Thomas Kuster, Margot Rauch, Katharina Seidl; 23.6.–25.9.; BesucherInnen: 49.810 Personen) Siehe dazu jeweils den Bericht im Ausstel- lungsteil. 66

schloss Ambras

Ambras im Innsbrucker Museumsführer zu- Museum und Publikum auf didaktik erarbeiteten die Studierenden (Lehr- sätzlich eine eigene Seite für die Habsburger Schloss Ambras amtstudenten für Musikerziehung) anhand Porträtgalerie. Einen hohen Stellenwert in der musikhistorischen Bedeutung von Schloss der Bewerbung hat das „direct mailing“, bei 8.845 Besucherinnen und Besucher nahmen Ambras musik- und musikpädagogische dem Hotels und Tourismusinstitutionen direkt an Führungen durch die Ambraser Samm- Aspekte und führten sie in einem Vermitt- mit Foldern und Plakaten beliefert werden. lungen und die Sonderausstellungen Trink- lungskonzept zusammen. In den Printmedien sowie in Radio und TV fest! Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter & Weihnachtsvorfreude auf Schloss Ambras gab es eine reiche mediale Berichterstattung Helden auf Schloss Ambras teil. 4.243 der Im Dezember fanden an den Adventsams­ über Schloss Ambras. durch unsere VermittlerInnen betreuten Besucher waren Kinder und Jugendliche. tagen Kinderworkshops mit weihnachtlichen An Museumsbesucher wurden zusätzlich Themen statt. Sponsoring – Spenden 4.206 Audioguides ausgegeben. Seit vielen Jahren unterstützen folgende In den Ferienmonaten bot Ambras wöchent- VIP-Besucher in Schloss Ambras Sponsoren und Spender finanziell die Aus- lich Spezialführungen für den Innsbrucker 2011 konnten wir zahlreiche Prominenz in stellungsvorhaben, das Schloss Ambras Fest Ferienzug an. Neben den Standardführungen Schloss Ambras begrüßen, unter ihnen BM und bauliche Unternehmungen im Schloss: gab es wie immer die Möglichkeit, speziell auf Claudia Schmied, der Spanische Botschafter die Bank Austria UniCredit Group, der den jeweiligen Lehrplan abgestimmte muse- Yago Pico de Coaña mit Gemahlin, die Fin- Innsbruck Tourismus, der Verein Innsbrucker umspädagogische Programme zu buchen. nische Botschafterin Marjatta Rasi und der Sommerspiele, das Land Tirol und die Stadt Finnische Honorarkonsul Dkfm. Mario Stedile- Innsbruck. Für das Projekt und die Aus­ Museumspädagogische Projekte Foradori, Univ.-Prof. Mag. Dr. Karlheinz stellung Das Eigene & Das Fremde konnten Töchterle, SC Mag. Dr. Michael P. Franz, zusätzlich die Grünen Frauen Tirol als Spen- Das Eigene & Das Fremde Mag. Christine Oppitz-Plörer und DDr. Herwig der gewonnen werden. Hauptsponsor des siehe den Bericht im Ausstellungsteil. van Staa. Am 22.9. war eine 20-köpfige diesjährigen Schlossfestes Ambras waren Delegation des Kremlin-Museums Moskau erneut die Innsbrucker Kommunalbetriebe. Musik auf Ambras mit ihrer Direktorin Elena Gagarina in Schloss Für Doppel-All’Antica im Spanischen Saal Im Sommersemester gab es eine Kooperation Ambras zu Gast. konnten die Bank Austria UniCredit Group, mit dem Mozarteum Salzburg/Fachabteilun- die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung gen für Musikwissenschaften und für Musik- Events und Veranstaltungen Haymon als Sponsoren gewonnen werden. pädagogik (Prof. Mag. Dr. Monika Öbels- Bei der Temperierung des Hochschlosses wur- berger und Prof. Dr. Peter Maria Krakauer). Die jährlich stattfindende Eröffnung der den wir vom Innsbruck Tourismus unterstützt. In der Lehrveranstaltung Kooperative Musik- Innsbrucker Festwochen der Alten Musik im Spanischen Saal zählte auch 2011 zu den politischen und gesellschaftlichen Höhe- punkten des Innsbrucker Musiksommers.

Theateraufführung Das Kleine Hokuspokus Zum ersten Mal präsentierte das „theater praesent“ aus Innsbruck im Pfauengarten von Schloss Ambras eine szenische Urauf- führung des Kinderbuches Das Kleine Ich bin Ich von Mira Lobe.

Open House

Am 1. Mai lud die neue Direktorin Dr. Veronika Sandbichler zum „Open House“. Zum Auf- takt spielte die Musikkapelle Amras das traditionelle „Mailüfterl“. Die Direktorin stellte in einer Spezialführung ihre „Lieb- lingswerke“ vor. Für Kinder gab es museums­ pädagogische Programme, Workshops und sammlungen KHM 67

das beliebte Puppentheater Ferdinand und im Spanischen Saal zur Uraufführung des Restaurierungen Philippine feiern ein Fest. Der Ambraser Hof- kompletten fünfteiligen Tintoretto-Zyklus von narr Leonardo begeisterte mit seinen Fami­ Wolfram Schurig. Am 21. September war Lederteller lienrundgängen. Lautenklänge von Wolfgang der Zyklus im Kunsthistorischen Museum Inv.-Nrn. PA 560, PA 563, PA 564, PA 593, Prax­marer in der Schlosskapelle entführten Wien in Form eines „Installationskonzertes“ PA 594, KK 4956, KK 4968 musikalisch in die Zeit der Renaissance. Ins- (Regie: Markus Kupferblum) zu erleben. Restaurierungen durch die Universität für gesamt 750 Besucher erfreuten sich an die- Angewandte Kunst, Institut für Konservie- sem abwechslungsreichen Programm. Schlossfest Ambras rung und Restaurierung, Wien; ein Großteil dieser Restaurierung konnte durch eine Das Kunsthistorische Museum Schloss Ambras Die Schöne Helena im Interview großzügige Spende des Vereins für Alpen- und die Innsbrucker Festwochen der Alten ländische Wirtschaftsförderung finanziert Mythologische Plauderei mit Sylvia Tschörner Musik veranstalteten am 15. August bereits werden. (unter Mitwirkung von Daniela Pürstl und zum 17. Mal das Ambraser Schlossfest. Dies­ Gabriel Cadet) mal stand es wie die Sonderausstellung ganz Kolowrat-Hochzeit im Zeichen der Antike. Insgesamt kamen Helena, jene Tochter des Zeus und der Leda, Johannes Agricola, Sigmund Elsässer, 15.000 Besucher. die vom trojanischen Königssohn Paris ent- Kolowrat-Hochzeit, Innsbruck 1580 führt wurde, löste in weiterer Folge den Inv.-Nr. KK 5269 Lange Nacht der Museen Trojanischen Krieg aus. Seit der Ilias des Restaurierungen durch Judith Emprechtinger, Homer taucht sie immer wieder auf, wie Die jährlich stattfindende Lange Nacht der Innsbruck. beispielsweise in Goethes Faust II. Museen am 1. Oktober war mit 908 Besu- 2011 meldete sich die schönste Frau ihrer Zeit chern und zahlreichen Programmpunkten 8 römische Meilensteine erneut und plauderte im Spanischen Saal sehr erfolgreich. Inv.-Nr. PA 1434 1–8) von Schloss Ambras mit einer Moderatorin Die Meilensteine befinden sich im über- über ihre Familie und über die antiken Helden Bautätigkeiten dachten Außenbereich des Unterschlosses. Achilles oder Theseus. Die Versammlung vieler Restaurierungen und Konservierungen durch dieser Götter und Helden in der Sonderaus- Im Dachboden des Unterschlosses wurden Felix Mackowitz, Innsbruck. steIlung All’Antica bewogen die antike Köni- Brandschutzabschottungen ausgeführt. Die gin zu diesem Interview am 4. August. mit Anfang November 2010 begonnenen Fresken im Spanischen Saal Arbeiten zur Verlegung der Hauptleitung Restaurierungen durch Egidio Ita, Innsbruck Doppel-All’Antica von der Heizzentrale im Erdgeschoss Hoch- schloss bis zum Dachgeschoss als Vorbe­ mit Michael Köhlmeier und Raoul Schrott reitung für die Anschlüsse in die drei Stock- Div. Sammlungsobjekte Im Rahmen der Ausstellung All’Antica. werken konnten abgeschlossen werden. Im Restaurierungen und Konservierungen durch Götter & Helden auf Schloss Ambras fand Auftrag der Burghauptmannschaft wurde den hauseigenen Restaurator Hannes Astl. am 7. September im Spanischen Saal in im November eine statische Bestandsauf- Kooperation mit dem Verein 8ungKultur nahme des Dachstuhles inkl. Deckenkonst- ruktion des Spanischen Saales durchgeführt. eine außergewöhnliche Veranstaltung statt: Michael Köhlmeier und Raoul Schrott gaben sich die Ehre und begeisterten das Publikum mit Erzähltem und Gelesenem in einem wort­ reichen Doppel-All’Antica. Für diese Lesung konnten die Bank Austria UniCredit Group, die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung Haymon als Sponsoren gewonnen werden.

Phace|Contemporary Music

Eine Koproduktion mit dem Klangspuren Festival Zeitgenössischer Musik und Phace Im Rahmen des Festivals Klangspuren Schwaz im Schloss Ambras kam es am 20. September 68

schloss Ambras

Wissenschaftliche Tätigkeit Mag. Margot Rauch Ausstellungskatalog Das Eigene & das Fremde, hg. von S. Haag, Innsbruck (Schloss Ambras) Ausstellungen 2011 Dr. Veronika Sandbichler Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter & Vorträge, Teilnahme an Tagungen Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) Ausstellungen 2011 (gemeinsam mit Thomas Kuster, Veronika 21.–25.2. Wien, Universität für Angewandte Kunst, Konzept und Organisation der Ausstellung Trinkfest! Sandbichler und Katharina Seidl) Konservierungstechnologisches Seminar Leder Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Organisation der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt 8.–9.4. Innsbruck, Haus der Begegnung, (unter Mitarbeit von Margot Rauch, Katharina Seidl ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (gemeinsam mit 7. Tagung der PsychTransKult AG Tirol und Karin Zeleny) Veronika Sandbichler) Rassismuskritik. Perspektiven und Positionierungen Konzept und Organisation der Ausstellung All’Antica. für die selbstreflexive Arbeit in psychotherapeutischen, Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck Publikationen medizinisch-psychiatrischen und anderen psychosozialen Kontexten (Schloss Ambras) 2011 (Konzept unter Mitarbeit Jagdkunst – Kunstjagd, im Magazin Jagdland Tirol, von Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch, Manuela hg. vom Tiroler Jägerverband, Innsbruck 2011, 30–32 Laubenberger und Karin Zeleny; Organisation Lehrtätigkeit Alla spagnola oder all’antica? Der Spanische Saal von gemeinsam mit Thomas Kuster, Margot Rauch und 10.3. Musik auf Ambras, Salzburg, Mozarteum, Schloss Ambras, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Lehrveranstaltung Katharina Seidl) All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Konzept der Ausstellung Die Zerstörung des Tempels Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 44–52; Objekttexte in Jerusalem von Nicolas Poussin (Zu Gast in Ambras ebenda Dr. Thomas Kuster 01), Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (gemeinsam Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), mit Gudrun Swoboda) Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) Ausstellungen 2011 Publikationen Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter & Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Margot Bilder des Triumphs im höfischen Fest der Habsburger Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst Rauch, Veronika Sandbichler und Katharina Seidl) des 16. Jahrhunderts, in: M. Fahlenbock – L. Maders­ (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 bacher – I. Schneider (Hgg.), Inszenierung des Sieges – Publikationen Sieg der Inszenierung. Interdisziplinäre Perspektiven, Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag Innsbruck 2011, 143–155 Dr. Katharina Seidl (Hg.), All’antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Die Antike ist tot. Es lebe die Antike!, in: Ausstellungs­ Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 35–39; Das Kaiser- Ausstellungen katalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf zimmer, ebenda, 39–45; 26 Objekttexte ebenda Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011,11; Konzept und Organisation der Ausstellung Das Eigene & Identifikationen: antike Helden, Götter und Triumphe. das Fremde, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Die Habsburger und ihre antiken Vorbilder im 16. Jahr- Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter & Leihgaben hundert, ebenda, 120–123; Objekttexte ebenda Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Thomas Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Kuster, Margot Rauch und Veronika Sandbichler) Im Jahr 2011 waren die Sammlungen Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein, Schloss Ambras mit 8 Leihgaben an 4 Aus- 2011 Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 stellungen im In- und Ausland beteiligt. Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst Publikationen (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Die Versammlung der antiken Helden im Ambraser Innenhof, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Vorträge, Teilnahme an Tagungen All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, 7.–11.12. Wien, Österreichische Akademie der Wissen- Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 53–56; Objekttexte schaften, Tagung The Habsburgs and their Courts in ebenda Europe, 1400–1700. Between Cosmopolitism and Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trink­ Regionalism fest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 sammlungen KHM 69

Bibliothek

weniger Benutzer als im Vorjahr: 194 Besu- Wissenschaftliche Tätigkeit cher wurden mit 490 Werken fachinforma- AR Beatrix KRILLER-ERDRICH, Direktorin tiv unterstützt. Hinzu kamen Veranstaltun- AR Beatrix Kriller-Erdrich Roman KADERABEK gen zur Erwachsenenbildung. Im Zuge der Martina BECK Forschungen Bau­arbeiten kamen Teile der ursprünglichen Hannelore GUTTMANN Unterstützung des Projektes Provenienzforschung dekorativen ornamentalen Färbelung der in Bibliotheken – KHM. Claudia MOSER* Kreuz­grate in den Bibliotheksdecken zum Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Publikation * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Vorschein. Meisterwerke der Bibliothek. Ausstellungen Sammlungszugänge – Bestands­ Klimt-Ausstellung Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Ausstellung Gustav Klimt im Kunsthistorischen Museum, Wien (KHM) 2012 bewegungen – Neuverortungen In Vorbereitung der Gustav Klimt-Ausstellung Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheu- Gesamtbestand (Stand 31.12.2011): erliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 2012 wurden externe Restaurierungen von (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde 261.432 Bände 6 Übertragungsskizzen Gustav Klimts zu Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Claudia Gesamtzuwachs 2011: 1.252 Bände (Kauf: den Zwickel- und Interkolumnienbildern im Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) 230, Geschenk: 401, Tausch: 249, Beleg­ Stiegenhaus durchgeführt, die sich in der exemplare: 297, Leihgeberexemplare: 75; Bibliothek des KHM erhalten haben. Publikationen Zeitschriften und Periodika: 530). – Neuauf- Fabelhafte Tiere: Eine quellengeschichtliche Zeitreise,in: nahmen und Retrokatalogisierung in bib- Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Un­ge­ Bestandserhaltung und liotheca.net: 1477 Datensätze. heuerliches in der Kunst, Wien (KHM) 2011, 124–129 -erweiterung Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg Abgesehen von den laufenden Rückstellun- Kulturbetriebsges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum, gen aus Handbibliotheken des Hauses in die • Einarbeitung der Schenkung Elfriede Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 Hauptbibliothek 2011 wurde im Frühjahr Haslauer, Literatur zum Fachbereich der zweite Teilbestand an Auktionskatalogen Objekttexte in: Ausstellungskatalog A. Steinmann – G. van Ägyptologie Bussel (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 und Monographien aus der Gemäldegalerie • Weiterführung Projekt „Sonnberg I“ in Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), (tw. inventarisiert, tw. nicht inventarisiert) in Kooperation mit der Justizanstalt Sonn- All’Antica. Götter und Helden auf Schloss Ambras, der Bibliothek bearbeitet und neu aufge- Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 berg. Ziel: Buchbinden, leichte konser­ stellt: 1400 Stück, 16 Laufmeter. vatorische Arbeiten zur Unterstützung Vorträge, Teilnahme an Tagungen der Resozialisierung von Randgruppen: 1.–2.4. Semmering, 1. Wissenschaftstag des KHM Benützung – Öffentlichkeitsarbeit (Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer) 13 Stück Großformate • Am 12. und 13. Dezember gab es wie­ 2011 gab es aufgrund der Umbaumaßnah- Leihgaben men im darüber befindlichen Bereich der derum den beliebten Kunstbuchmarkt, Kunstkammer (die Bibliothek musste zeit- dessen Rein­gewinn in die Bestandser­ Im Jahr 2011 war die Bibliothek mit 16 Leih-­ weise geschlossen werden) um bis zu 50 % weiterung fließt gaben­ an 5 Ausstellungen im Inland beteiligt.­

Gustav Klimt, Übertragungsskizze zum Zwickelbild Reste der Originalfärbelung der „Florentinisches Cinquecento“ (David) im Stiegenhaus Bibliotheksdecke des KHM, vor der Restaurierung Nach der Restaurierung 70

Archiv

Gesamtbestand und kämmereramt hatte bis zum Ende der Habs- Bestandsbewegung burgermonarchie die Oberleitung über die Dr. Franz PICHORNER, kaiserlichen Sammlungen inne. Sein erhalte- Direktor, Provenienzbeauftragter Wie in den vergangenen Jahren wurde auch ner Aktenbestand reicht bis zum Jahr 1744 Dr. Johannes WEISS 2011 die Erschließung und Inventarisierung zurück. Von diesem Jahr beginnend bis Ende Dr. Elisabeth HASSMANN des Schriftguts aus der Registratur fortgesetzt. 1776 erfasste Zimmermann daraus die für Franz SCHULTSCHIK Der inventarmäßig erfasste Bestand beträgt die „Geschichte der kaiserlichen Haussamm- MMag. Alexandra CARUSO mit 31. Dezember 2011 16.375 Inventar- lungen und der Kunstbestrebungen des Mag. Ilse EICHBERGER nummern; dies bedeutet einen numerischen allerdurchlauchtigsten Erzhauses“ relevanten Lisa FRANK Zuwachs von 1436 Inventarnummern im Dokumente, darunter mehrere umfangreiche Christina GSCHIEL Vergleich zum Stichtag 2010. Zu den Inventare. Zur beabsichtigten Fortsetzung der Dr. Susanne HEHENBERGER bedeutendsten Übernahmen zählen 2011 Regestenpublikation kam es jedoch nicht. Mag. Martina JÄGER die Korrespondenz der Gemäldegalerie so- Diese wurde nun 2011 vom Archiv des KHM Dr. Monika LÖSCHER wie die Schenkungen der Teil-Nachlässe von in Angriff genommen. Mag. Ulrike NIMETH Dr. Fritz Dworschak, Dr. Leopold Ruprecht Dafür sprachen vor allem zwei Gründe. Zum Mag. Anneliese SCHALLMEINER und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Georg Franz. Im einen besitzen die Sammlungen selbst kaum Mag. Anita STELZL-GALLIAN Jahr 2011 hat das Archiv die Überführung Dokumente aus dieser frühen Zeit, sodass seiner Datenbank in TMS fortgesetzt und ist deren Geschichte eben nur aus den Oberst- mit der Bestandsgruppe „Karten und Pläne“ kämmererakten erschließbar ist. Zum ande- neu vertreten. Insgesamt hat das Archiv ren kann der Aktenbestand dieser Hofstelle Personelles 7034 Datensätze angelegt, davon alleine im erst ab 1806 mit Hilfe der damals angelegten Im März wurde Johannes Weiss an der Uni- Berichtszeitraum 2654. Index- und Protokollbücher gezielt bearbeitet versität Wien am Institut für Österreichische werden. Die nachträglich um 1810 erstellten Geschichtsforschung im Fachbereich Ge- ErschlieSSung, Erweiterung und Indizes zu den früheren Jahren sind leider als schichte mit einer Dissertation zum Thema Benützung Findbehelf für die Dokumente zu den kaiser- Das kartographische Erbe von Matthaeus lichen Sammlungen höchst unzureichend. Parisiensis in Spätmittelalter und früher Im vergangenen Jahr hat das Archiv seinen Das war wohl der Hauptgrund, warum Neuzeit zum Doktor der Philosophie pro- 2010 neu gewonnenen Depotraum bezogen Alfons Lhotsky für seine Geschichte der moviert. und mit Regalsystemen ausgestattet. Auf Sammlungen nur wenige Oberstkämmerer- Grund der hervorragenden klimatischen Be- amtsakten aus der 2. Hälfte des 18. Jahr­ dingungen ist die Archivierung der Akten hunderts heranziehen konnte. und Korrespondenzen der Sammlungen in Der zweite Teil der Regesten zu den Akten diesem Depot bereits im Gange. und Dokumenten des Oberstkämmerer­ Das Archiv hat im Berichtszeitraum 40 wis- amtes wird die Jahre 1777 bis 1787 umfassen senschaftliche Anfragen aus dem In- und und soll 2012 im 13. Band des Jahrbuchs Ausland beantwortet. In 11 Fällen hat das des Kunsthistorischen Museums erscheinen. Archiv zusätzlich Akteneinsicht gewährt. Dort wird auch im Überblick dargestellt, wie die Leitung der kaiserlichen Sammlungen Forschungen durch das Oberstkämmereramt erfolgte.

Regesten zu den Akten des Provenienzforschung k. k. Oberstkämmereramtes Neben der Bearbeitung von laufenden An- Dr. Elisabeth Hassmann fragen und der regelmäßigen Teilnahme „Fortsetzung folgt.“ Mit dieser Ankündi- an den Jour fixes der Kommission konnten gung endet der von Heinrich Zimmermann die Recherchen zu Jan Vermeer van Delfts bearbeitete erste Teil der Inventare, Akten Die Malkunst abgeschlossen werden. Der Bei­ und Regesten aus der Registratur Seiner rat der Kommission für Provenienzforschung k. und k. Apostolischen Majestät Oberst- entschied in seiner Sitzung vom 18. März kämmereramtes im 24. Band des Jahrbuchs 2011, keine Rückgabe zu empfehlen. In der der kunsthistorischen Sammlungen des Aller- Bibliothek des Kunsthistorischen Museums höchsten Kaiserhauses von 1903. Das Oberst- wurde für die Erstellung eines Werkstattbe- sammlungen KHM 71

richts eine Teilautopsie der 1933 bis 1945 Wissenschaftliche Tätigkeit Internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte erworbenen Bücher vorgenommen. Im April der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.) 2011 wurde der Kommission für Provenienz- Dr. Franz Pichorner Lehrtätigkeit forschung eine Sachverhaltsdarstellung zu Publikationen WS 2011/12 Handschriftliche Quellen zur kunstge- Objekten der Sammlung Valentine Springer Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de schichtlichen Praxis und Forschung, Wien, Universität, und im Dezember 2011 wurde ein Nachtrags- Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter- Institut für Kunstgeschichte, Übung dossier zu Objekten aus der Sammlung Sieg- Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011/2012 (gemeinsam mit fried Fuchs abgegeben. Im Sommer 2011 U. Becker) Dr. Susanne HEHENBERGER begannen die beiden Provenienzforscherin- Redaktion von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches nen die systematische Provenienzforschung Museum mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag Publikationen in der Kunstkammer. „… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein Dr. Johannes WEISS Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek des Kunsthistorischen Museums, in: B. Bauer – Ausstellung 100 Jahre Ausstellungen C. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienz- forschung an österreichischen Bibliotheken, Graz – Kunsthistorisches Museum Kuratierung und wissenschaftliche Konzeption der Feldkirch 2011, 441–458 (gemeinsam mit M. Löscher) Ausstellung „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ Unter dem Titel „… Alles ist sehr schön aus­ (Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre Kunsthistorisches Forschungsprojekte Museum, KHM 2011/2012 gefallen“ (Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre Mitarbeit am Forschungsprojekt Ehen vor Gericht. Kunsthistorisches Museum präsentierte das Publikationen Konfliktfelder und Handlungsoptionen vom 16. bis in Archiv im Stiegenhaus des Kunsthistorischen die Mitte des 19. Jahrhunderts (Projektleitung: Andrea Museologisches Experiment. 60 Jahre Blindenführungen Griesebner; Finanzierung: FWF, Projekt Nr. P20157-G08) Museums eine kleine Zusammenschau von im Kunsthistorischen Museum Wien, in: Neues Museum Dokumenten zum 17. Oktober des Jahres 11/2, 2011, 22–24 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 22.2. Wien, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal, 1891, an dem das neu errichtete k. k. Kunst- Vorträge, Teilnahme an Tagungen historische Hofmuseum im Beisein zahl­ Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch 13.4. St. Pölten, Niederösterreichisches Landesarchiv, 1938/1945 reicher prominenter Ehrengäste feierlich vom VÖA veranstalteter Workshop Historische Schriften 23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für lesen und verstehen (17.–19.Jahrhundert) seiner Bestimmung übergeben wurde (siehe Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium dazu den Bericht im Ausstellungsteil). 27.10. Einführung in die Paläographie (Handschriften- Kunst sammeln – Kunst handeln kunde), KHM, Verein der Freunde des KHM 9.–11.5. Hannover, Viertes Hannoversches Symposium 27.10. Von der Theorie zur Praxis – praktische Übung zur NS-Raubgut in Museen, Bibliotheken und Archiven Handschriftenkunde, KHM, Verein der Freunde des KHM 20.–21.10. Wien, Künstlerhaus, Tagung Das Künstler- 7.11. Graz, Landesarchiv, Workshop Bildbestimmung haus im Nationalsozialismus Fotografie, Teil 1: Identifizierung historischer foto­ Ausstellung 100 Jahre grafischer Materialien und Verfahren Lehrtätigkeit Kunsthistorisches Museum 10.11. Die Säulen des Himmels. Die mittelalterlichen WS 2010/11, Frauen- und Geschlechtergeschichte – Kathedralen in England, KHM, Verein der Freunde des KHM Die Ehe als religiöse, rechtliche und soziale Institution 13.–14.11. Eisenstadt, 36. Österreichischer Archivtag in der Frühen Neuzeit, Wien, Universität, Institut für veranstaltet vom Burgenländischen Landesarchiv, Geschichte, Kurs Miteinander die gemeinsame Vergangenheit für die WS 2011/12, Frühe Neuzeit (ca. 1500 bis ca. 1800), Zukunft bewahren Wien, Universität, Institut für Geschichte, Kurs

Dr. Elisabeth HASSMANN Dr. Monika LÖSCHER

Forschungen Publikationen Quellen zur Geschichte der ehemaligen kaiserlichen „… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein Sammlungen aus dem k. k. Oberstkämmereramt für Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek die Zeit von 1777 bis 1787 im Österreichischen des Kunsthistorischen Museums, in: B. Bauer – Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. C. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienz- forschung an österreichischen Bibliotheken, Graz – Feld- Vorträge, Teilnahme an Tagungen kirch 2011, 441–458 (gemeinsam mit S. Hehenberger) 24.–25.3. Wien, Naturhistorisches Museum Wien, Archiv für Wissenschaftsgeschichte, Verein der Vorträge, Teilnahme an Tagungen Öster­reichischen ArchivarInnen, Tagung Profilbildung 22.2. Wien, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal, in Archiven wissenschaftlicher Einrichtungen Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch 13.–14.11. Eisenstadt, Burgenländisches Landesarchiv, 1938/1945 36. Österreichischer Archivtag 2011 Grenzüberschrei- 23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für tungen – Miteinander die gemeinsame Vergangenheit Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium für die Zukunft bewahren Kunst sammeln – Kunst handeln 25.11. Neueste Archivrecherchen zur k. k. Gemälde­ 20.–21.10. Wien, Künstlerhaus, Tagung Das Künstler- galerie in Wien für die Zeit 1765 bis 1787, KHM, haus im Nationalsozialismus 72 sammlung

Sammlungen des Museums für Völkerkunde sammlungen MVK 73

Museum für Völkerkunde

Direktion

Im Jahr 2011 befand sich das Museum für wir die von Anette Hofmann kuratierte Aus- Direktion Völkerkunde mangels Direktors und klarer stellung Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung, Perspektive in einer Art Warteposition, die Repräsentation. Zur Kritik einer anthropo- vertreten durch Dr. Barbara PLANKENSTEINER im Oktober nach Bestellung des neuen metrischen Sammlung aus dem südlichen ADir. Michael BAMBERGER Direktors Steven Engelsman zumindest einen Afrika übernehmen, die zuvor in Basel und Astrid BÖHACKER (ab 1.9.) Rita MAIER (Karenz ab 1.10.) konkreten Ausblick erhielt. Steven Engels- Kapstadt zu sehen war. Im Zuge der Ausstel- Elisabeth REICHER man, noch Direktor des Nationalmuseums lung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker- Mag. Stefan BAUER* für Völkerkunde in Leiden, Niederlande, wird Donner in Afrika und Lateinamerika, die Dr. Helmut OPLETAL* am 1. Mai 2012 seinen Dienst in Wien an- Mitte November eröffnet wurde, befassten Afrika südlich der Sahara treten. wir uns mit einem prägenden Kapitel der Dr. Barbara PLANKENSTEINER, stv. Direktorin MMag. Julia BINTER Für unser Publikum hatte diese Situation Geschichte des Hauses und stellten das Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien aber keine fühlbaren Auswirkungen, denn Lebenswerk der ehemaligen Direktorin und Dr. Axel STEINMANN mit großem Elan und durch das Engage- ihre Sammlungen in den Blickpunkt. Ostasien ment der MitarbeiterInnen des Hauses konn- Bemerkenswert an all diesen Ausstellungen Dr. Bettina ZORN ten wichtige Ausstellungsprojekte und ein war, dass sie kaum Leihgaben beinhalteten, Süd- und Südostasien, Himalaya umfangreiches Veranstaltungsprogramm ver­ sondern vorwiegend mit hauseigenen Ob- Dr. Christian SCHICKLGRUBER wirklicht werden. jekten bestückt waren. Dies zeigte wieder Insulares Südostasien Dr. habil. Sri KUHNT-SAPTODEWO Die Ausstellung African Lace. Österreichi- einmal mehr die beeindruckende Vielfalt und Fülle unserer Bestände. Ozeanien und Australien sche Stoffe für war noch bis Ende HR Prof. Dr. Gabriele WEISS März geöffnet und reiste dann nach Nigeria 2011 konnten wir auch unser Veranstaltungs- Nord- und Mittelamerika weiter, wo sie bis Jänner 2012 im National programm intensivieren, wir geben nun Mag. Gerard VAN BUSSEL Museum in zu sehen war. Auch die einen eigenen Programmfolder heraus und Südamerika Fotoausstellung Unsichtbare Welten. Mensch, senden einen Email-Newsletter für das Dr. Claudia AUGUSTAT Natur, Übernatur wurde bis Ende März ver- Museum für Völkerkunde aus. Insgesamt Fotosammlung längert. Die nächste Großausstellung, Die hat das Museum 113 Veranstaltungen unter- Christine ZACKEL, M.A. Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und schiedlichster Art von Expertenführungen, Bibliothek Heinz GRATZER politisches Design im China von Mao Zedong, Vorträgen, Objektbesprechungen, Buchprä- Wolfgang PRIGLHOFER kuratiert vom Journalisten und Sammler sentationen sowie Musik- und Tanzabenden MMag. Maria SEIDL* Helmut Opletal, wurde am 17. Februar er- bis hin zu zahlreichen­ Workshops organisiert, Bestandsverwaltung folgreich eröffnet und nach ihrem Abbau die von nahezu 5.000 Besuchern in Anspruch Mag. Manfred KAUFMANN Ende November nach Zürich übernommen, genommen wurden. Reinhard MAURER Eva HACKL wo sie ab Ende Jänner 2012 im Völker­ Viele dieser Veranstaltungen waren extern Archiv kundemuseum der Universität Zürich ge- finanzierte Kooperationen mit dem Verein Mag. Ildikó CAZAN-SIMÁNYI zeigt wird. Am 6. September konnten wir Freunde der Völkerkunde, den Botschaften Restaurierung und Konservierung die große Ausstellung Wald / Baum / Mensch der Republiken Indonesien, Philippinen und Mag. Gerhard-Florian RAINER eröffnen, die auf 1200 m2 Quadratmetern Sonja FÜRNKRANZ Panama, dem Dokumenta­tionsarchiv für tradi- Mag. Christiane JORDAN in einem Parcours durch 150 Themen mit tionelle und komplementäre Heilmethoden, Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN einer Auswahl von über 800 Objekten die dem österreichischen Lebensministerium Hugo KRAMMER vielfältigen und kulturell bedingten Um- Mag. Susanne MENDEZ sowie Biosa & Land- und Forstprojekte Radmila MILIVOJEVIC gangsformen der Menschen mit Wald und Österreich. Im Dezember konnten wir in Daniel ORtnER (bis 12.7.) Baum beleuchtete. Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen Barbara PÖNIGHAUS-MATUELLA Julian SEPPELE (ab 16.8.) Im Jahr 2011 haben wir auch wieder die Tra- die berührende Multimediainstallation Starved Elisabeth STÖTZLER (bis 31.7.) dition aufgenommen, regelmäßig kleinere for Attention bei uns präsentieren. Zum ersten Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH Ausstellungen in unserem Mezzanin-Bereich Mal hat das Museum für Völkerkunde in die- Mag. Roswitha ZOBL zu zeigen, die sich mit Spezialthemen der sem Jahr auch zu einem Weihnachtsempfang Ausstellungsmanagement Sammlung befassen. Den Anfang bildete für das Publikum und die Belegschaft ge­ Tina-Maria SEYFRIED Bali. Kunst im Wandel, eine Schau, in der laden, der vom Ensemble MoZuluArt Museum und Publikum Christine KAUFMANN zum ersten Mal unsere wichtigen Bestände featuring Ambassade Streichquartett auf und Team (siehe Seite 184) zum balinesischen Jugendstil aufgearbeitet großartige Weise musikalisch untermalt * MitarbeiterIn Forschungsprojekt und präsentiert wurden. Ende Mai konnten wurde. Diese Veranstaltung zum Jahresende 74 Museum für Völkerkunde

fand so großen Anklang, dass wir sie nun reren EU-geförderten Projekten. Seit drei Unsere Zusammenarbeit mit Museen und alljährlich vorsehen werden. Jahren sind wir gemeinsam mit 9 europäi- Communities in den Herkunftsländern der Auch konnte im Jahr 2011 unser Vermitt- schen Partnermuseen Teil des Projektes Sammlungen wurde fortgeführt. Einen Höhe- lungsprogramm intensiviert werden und es RIME (Internationales Netzwerk ethno­ punkt bildete die Leihgabe an das Te Papa haben bei uns entsprechende Fortbildungs- graphischer Museen), das sich mit Zu- Tongarewa Museum in Neuseeland für eine veranstaltungen stattgefunden, wie etwa in kunftsperspektiven in der ethnographischen gemeinsam mit der Maori-Konföderation Zusammenarbeit mit dem Department für Museumslandschaft befasst. Auch dieses Jahr Tainui Waka Alliance organisierte Ausstel- Didaktik der politischen Bildung der Univer- haben Mitarbeiter des Hauses an mehreren lung, zu der wir einen historisch wertvollen sität Wien ein Workshop zum Thema Lernort Workshops im Rahmen des Programms teil- Kopfschmuck von Maori-Oberhäuptern zur Museum und in Kooperation mit ICOM genommen und wir haben im Jänner in Verfügung stellen konnten, den Dr. Gabriele Österreich ein Vortrag des bekannten Päda- Wien ein Laboratorium zu den Rechtsgrund- Weiss persönlich begleitete. Auch das bi­ gogen George Hein. lagen und Zielsetzungen des Museumsnetz- nationale Forschungs- und Konservierungs- werks veranstaltet. Weiters konnten wir projekt zum altmexikanischen Federkopf- Einen Höhepunkt unter den wissenschaft­ gemeinsam mit den Kollegen vom Museo schmuck unter der Leitung von Dr. Christian lichen Veranstaltungen des Jahres bildete die Nazionale Preistorico Etnografico „Luigi Feest und Lilia Rivero Weber, der National- im September organisierte Tagung Wa(h)re Pigorini“ in Rom, dem Musée du quai Branly Koordinatorin des Mexikanischen Kultur­ „Kultur“? Kulturelles Erbe, Revitalisierung in Paris und dem Königlichen Afrikamuseum erbes (Coordinadora Nacional de Conser­ und die Renaissance der Idee von Kultur. in Tervuren, Belgien erfolgreich ein weiteres vación del Patrimonio Cultural INAH), wurde Das Museum für Völkerkunde pflegt den inter- EU-Projekt, ReadMe II, starten, in dem wir intensiv vorangebracht. Die ersten Ergeb- nationalen Austausch mit anderen Museen uns mit aktiver Beteiligung von Vertretern nisse werden 2012 in Buchform veröffent- immer intensiver und engagiert sich in meh- migrantischer Communities kritisch mit der licht. Dr. Augustat konnte auf ihrer Brasilien- Einbeziehung des Themas „Migration“ in reise die Kontakte mit den Warí und Kanoê die ethnographische Museumsarbeit be­ intensivieren. Die Zusammenarbeit mit den fassen. Ende des Jahres wurde ein EU-ge- nigerianischen Museen fand in der Unter- S. E. Herr I Gusti Agung Wesaka Puja, Botschafter der Republik Indonesien, ein großer Unterstützer des sponsertes Trainingsprogramm (ICD – MUSE) stützung für die Produktion der African Lace- Museums, beim Konzertauftritt des Singers Chamber in die Wege geleitet, das vom Museum of Ausstellung in Lagos ihren Ausdruck, auch Choir, Foto: John D. Marshall Foundational Works in Ankara betreut wird wurden die von uns initiierten Gespräche und in dem es um fachlichen Erfahrungs- zum geteilten Kulturerbe in Zusammen- austausch und Wissenstransfer zwischen hang mit den -Kunstschätzen dieses den Partnermuseen in Rumänien und der Jahr im Berliner Ethnologischen Museum Türkei sowie unserem Museum geht. fortgeführt.

Weihnachtsempfang mit der Gruppe MoZuluArt featuring Ambassade Streichquartett: An African Christmas Foto: Julia Binter sammlungen MVK 75

Afrika südlich der Sahara

Das Hauptaugenmerk lag auf der Betreuung Sammlungszugänge Inv.-Nrn. 189.119–189.120 der African Lace-Ausstellung in Lagos, der Lederauflage und Leder­kissenbezug mit Schenkungen Übernahme der Ausstellung Was Wir Sehen, dem Emblem Nigerias (Geschenk von die für die Wiener Station adaptiert wurde, Inv.-Nrn. 189.046–189.048 BP Dr. Heinz Fischer) und den Vorbereitungsarbeiten zur Ausstel- Jubiläums-Schärpe, Jubiläums-Waxprint- Inv.-Nrn. 189.289–189.290 lung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker- Stoff und Jubiläums-Schlüsselanhänger aus Zwei handgewebte Wolldecken aus Mali und Donner in Afrika und Lateinamerika. Nigeria, 2010 (Geschenk von Nath Mayo Guinea (Geschenk von Mag. Julia Zemánek) Beim internationalen Kunstbuchfestival Adediran) FILAF (Festival International du Livre d’Art) Inv.-Nr. 189.056 Inv.-Nrn. 189.291–189.300 in Perpignan, Frankreich, das im Juni Aso Oke-Textil aus Nigeria, 19. Jh. (Ge- Set von vier Holzhockern und zwei Holz- 2011 zum ersten Mal stattfand, erhielt der schenk von Dr. Barbara Plankensteiner) tischchen, ein Korbtisch, Körbe, Utensilien Katalog zur Ausstellung African Lace den Inv.-Nrn. 189.116–189.117 zur Kaffeezubereitung, Kaffeepackungen, Grand Prix der Jury in der Kategorie Afrika- Helmmaske der Senufo von der Elfenbein- Zubereitungsmaterialien, ein Kaffee-Service nische Kunst sowie den Gesamtpreis des küste, Gelbgussglocke aus Nigeria, Anfang/ aus Äthiopien (Geschenk von BP Dr. Heinz Festivals. Mitte 20. Jh. (Geschenk von John D. Marshall) Fischer)

Korobla Helmmaske, Senufo, Côte d’Ivoire, Anfang/Mitte 20. Jh. H. 38 cm, L. 50 cm, Geschenk von John D. Marshall, Inv.-Nr. 189.116 Diese Helmmaske aus der Sammlung von Prof. Dr. Rudolf Leopold konnte dank der großzügigen Unterstützung durch John D. Marshall für das Museum ange- kauft werden. Ihre zoomorphe Gestalt – mit dem Krokodilsmaul, den Hauern eines Warzenschweins, den Ohren einer Hyäne sowie der Chamäleon-Figur am Scheitel – nimmt Bezug auf Tiere, die in den Gründungsmythen der Senufo eine wichtige Rolle spielen. Bei Auftritten komplettieren ein langer einteiliger­ Anzug sowie Bast- und Raphiakränze an den Fußknöcheln des Tänzers das Erscheinungsbild. Manch- mal wird das Kopfteil zusätzlich mit Zweigen und Federn geschmückt. Der Korobla-Maskentyp entstand als Antwort auf die gesellschaftlichen Umwäl­ zungen im Zuge des Kolonialismus und der Staatsbildung im dicht besiedelten, bäuerlich organisierten Norden der Elfenbeinküste. Die Maske tritt sowohl bei Eröffnung der African Lace-Ausstellung in Lagos: Der Director of Museums und Begräbnissen als auch nachts auf, um die negativen Kräfte von „Hexen“, d. h. Co-Kurator der Ausstellung Nath Mayo Adediran führt Vertreter der Regierung, jenen Menschen, die sich gegen ihre eigenen Angehörigen wenden, zu vertrei- den Generaldirektor der National Commission for Museums and Monuments, ben. Vor ihrem Auftritt wird sie mit Blut und Kolanüssen beopfert, wie die krustige den österreichischen Botschafter Dr. Stefan Scholz und die Königinmutter von Patina der hier vorgestellten Maske eindrucksvoll verdeutlicht. Die vier an den Lagos Erelu Abiola Docemo durch die Ausstellung. vorderen Hauern angebrachten Amulettsäckchen üben eine Schutzfunktion bei Foto: Barbara Plankensteiner diesen nächtlichen Auseinandersetzungen aus. 76 Museum für Völkerkunde

Wissenschaftliche Tätigkeit 4.5. Benin Arts and the Collector’s Dilemma in the MMag. Julia BINTER 20th Century, Genua, Palazzo Ducale Dr. Barbara Plankensteiner 30.6.–3.7. Präsentation des African Lace-Kataloges, Ausstellungen Perpignan, Festival International du Livre d’Art Organisation der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder, Ausstellungen 20.–22.7. Oxford, University of Oxford, Pitt Rivers Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropo­ Kuratierung der Ausstellung African Lace. A History of Museum, Laboratorium im Rahmen des EU-Projektes metrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika, Wien Trade, Creativity and Fashion in Nigeria, Lagos, Nigeria RIME: First Encounters with Museums: trading identities, (MVK) 2011 (Kuratorin: Anette Hoffmann) (National Museum) 2011/2012 places and things Publikationen Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. 8.–10.9. Hamburg, Museum für Völkerkunde, Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika Jahrestagung European Ethnology Museum Directors’ Globalization, Representation and Postcolonial Critique. (gemeinsam mit Gerard van Bussel und Claudia Group Austrian Documentary Film auteurs’ Take on Globalism, in: H. Belting – J. Birken – A. Buddensieg – P. Weibel Augustat), Wien (MVK) 2011/2012 17.9. Verdrehte Objektwissenschaft. Authentizität (Hgg.), Global Studies: Mapping Contemporary Art and im Spannungsfeld von Markt und Postkolonialismus, Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation. Culture, Ostfildern 2011, 148–170 Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus Wien, Plenarvortrag bei der Tagung der Deutschen dem südlichen Afrika, Wien (MVK) 2011 Gesellschaft für Völkerkunde Wa(h)re „Kultur“? – 1 Objekttext in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Beratung bei der Auswahl der Afrika-Objekte zur Idee von Kultur (14.–17.9.) Wien (MVK) 2011 Ausstellung Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, 24.–26.10. Stuttgart, Linden-Museum, Workshop Vorträge, Teilnahme an Tagungen Wien (Wien Museum) 2011 im Rahmen des EU-Projektes RIME: An „Inside“ View: Participation in Ethnographic Museum Projects 20.5. Einführung in den ethnographischen Film, Wien, Publikationen and Exhibitions in Europe Seen from an Indigenous Ethnocineca Projektwerkstatt Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta Perspective 16.9. Wien, DGV-Tagung Wa(h)re Kultur? Kulturelles Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien (MVK) 24.–25.11. Objektpräsentation im Rahmen von Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee 2011 (gemeinsam mit G. van Bussel und C. Augustat); Schauplatz des Wissens. Dreißig Objekte repräsentieren von Kultur, Leitung des Workshops Schaufenster der „Eine Dame im Urwald“. Etta Becker-Donner, ein Leben die Welt, Graz, Österreichischer Museumstag Kulturen – Zum Gebrauch ethnologischer Kategorien für Museum und Wissenschaft, ebenda, 9–23; Etta und Verfahren an der Schnittstelle von Visueller Donners Liberia-Forschung, ebenda, 25–49 7.12. African Lace. Ein kooperatives Ausstellungsprojekt Anthropologie und Medienanthropologie (gemeinsam zu einem bisher vernachlässigten Thema der mit Vanessa Marlog) Objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – Modegeschichte Nigerias, Berlin, Freie Universität, A. Steinmann (Hgg.), Wald /Baum / Mensch, geladener Vortrag im Rahmen des Kolloquiums zur 20.10. Dokumentarfilm als Global Art?, Karlsruhe, ZKM Wien (MVK) 2011 Kunst Afrikas Herbstakademie Global Studies – Die Frage nach dem Kunstbegriff Objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman. Ein 15.12. Das Österreichische Museum für Volkskunde und Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011 das Museum für Völkerkunde – und was sich daraus Lehrtätigkeit Objekttexte im Katalog zur Niederösterreichischen machen ließe: ein mögliches Konzept und dessen Genese, Landesausstellung Erobern. Entdecken. Erleben im Wien, Universität, Institut für Europäische Ethnologie WS 2010/11 Österreichischer Dokumentarfilm und die Römerland Carnuntum, Carnuntum 2011 (gemeinsam mit Margot Schindler) Globalisierung, Wien, Universität, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Seminar 2011 Exhibition Review: Dynasty and Divinity: Ife Art in Ancient Nigeria. British Museum London, in: African Arts Lehrtätigkeit WS 2010/11 Jean Rouch – Auslotungen des 44, H. 3, 80–82 WS 2010/11 Einführung in die Kunst Afrikas. Konzepte ethnographischen Films, Wien, Universität, Institut für und Stilareale, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesungsübung Forschungen Sozialanthropologie, Vorlesung WS 2010/11 We shoot the World – Documentary Associate Partner des EU-Hera-Projekts Creativity and SS 2011 Grundlagen der sozial- und Filmmaking and Globalization, Wien, Universität, Innovation in a World of Movement (CIM) (Projektlei- kulturanthropologischen Museumsarbeit, Wien, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung tung: Maruska Swasek, Queens University Belfast). Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, SS 2011 Einführung in die Ethnohistorie und historische Vorlesung Anthropologie, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Vorträge, Teilnahme an Tagungen Sozialanthropologie, Vorlesung 25.3. Reassembling Traditions in the World of Fashion: SS 2011 Anthropologie der Globalisierung, Wien, The Story of „African Lace“ in Nigeria and Austria, Los Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Angeles, University of Los Angeles, California, ACASA- Vorlesung Triennale WS 2011/12 Dokumentarfilm, Subalternität und 28.–29.3. Köln, Rautenstrauch-Joest-Museum, postkoloniale Kritik, Wien, Universität, Institut Jahreskonferenz der Direktorinnen und Direktoren für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, deutschsprachiger ethnologischer Museen Vorlesungsübung 22.–24.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium des EU-Projektes [S]oggetti migranti, READ ME II sammlungen MVK 77

Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien

Der Schwerpunkt der Tätigkeit im Jahr 2011 for Museum Professionals (MUSE-TRAIN) Frauen in Marokko zur Existenzsicherung der lag auf der Konzipierung, Gestaltung und bewilligt, welches im ersten Halbjahr 2012 Familie im Hausfleiß auf aufgeschnittenen Betreuung der Sonderausstellung Wald / umgesetzt wird. Ziel dieses Projektes ist es, leinwandbindigen Kunstfasersäcken so ge- Baum / Mensch (gemeinsam mit Gerard van neben dem Austausch von fachspezifischen nannte „gehäkelte Teppiche“ aus industriellen Bussel), die im September eröffnet wurde. museologischen Inhalten zwischen den Mit- Kunstfaserwollabfällen her, wobei nach dem Als Beitrag zum „Internationalen Jahr des arbeitern und Mitarbeiterinnen der drei Prinzip der Nähmaschine die Fäden, ohne Waldes“ versuchte diese Ausstellung, die beteiligten Partnerinstitutionen (Ankara irgendwelche Knoten zu machen, mit einem noch bis Mai 2012 zu sehen ist, entlang Museum of Foundational Works, Brukenthal speziellen Häkelhaken durch eine festge- dreier Themenachsen (Der fantastische Wald / Nationalmuseum in Sibiu und Museum für spannte Trägerstruktur gezogen werden, so Der entzauberte Wald / Der geschundene Völkerkunde in Wien) auch die internationale dass auf der Oberflächenseite eine Schlingen- Wald) über die ausgestellten Objekte dem Vernetzung von Museen zu fördern und das struktur erreicht wird. Bei den fünf erwor- Phänomen Wald und alledem, was damit Bewusstsein für die Rolle der Museen in der benen Recycling-Gebetsteppichen sind die verbunden ist, nahezukommen. breiten Öffentlichkeit weiter zu vertiefen. Dekorelemente derart arrangiert, dass mit den für diese Textilgattung charakteristischen, Kooperation und Projekte Sammlungszugänge althergebrachten Motiven (Moschee als Ort der Reinheit, Gebetsnische, Wasserkanne, Besondere Aufmerksamkeit widmet die Ein Schwerpunkt bei den Neuerwerbungen Moscheeampel oder gespreizte Hand) eine EU-Kommission seit einigen Jahren der lag in den vergangenen Jahren im Bereich modern anmutende, mitunter dynamisch- Entwicklung der Zivilgesellschaft und dem der zeitgenössischen marokkanischen Knüpf­ unruhige Bildwirkung erzeugt wird. Als zivil­ge­sellschaftlichen Dialog. Im Rahmen erzeugnisse. 2011 konnten fünf marokkani- stilistische Vorbilder dienen wohl von des Programms Fazilität zur Förderung der sche Recycling-Gebetsteppiche dem Samm- Mekka-Pilgern mitgebrachte bedruckte Zivilgesellschaft EU – Türkei, Interkultureller lungsbestand hinzugefügt werden. ägyp­tische Gebetsteppiche aus Samt bzw. Dialog: Museen (ICD-MUSE), das von der Der Gebetsteppich verdankt seine Entste- industriell gefertigte Gebetsteppiche aus Europäischen Union und dem türkischen hung der Vorschrift, der zufolge ein frommer der Türkei, deren Komposition ihrerseits Staatsministerium für Kultur gefördert wird, Muslim fünfmal am Tag mit Blick Richtung wieder auf weit in die Vergangenheit wurde nach einjähriger Vorarbeit Ende Mekka zu beten hat. Angesichts einer prekären zurückreichende Knüpferzeugnisse aus Oktober das Projekt Multilateral Training Erwerbs- und Lebenssituation stellen heute Anatolien und dem Kaukasus verweist.

Männermantel (Fragment), Iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh. Wolle, Seide, ungefüttert, reich mit Lebensbäumen (Zypressen) und Mir-i-Boteh-Mustern bestickt, deren Form einem aufrecht stehenden Tropfen ähnelt, der nach oben in einen nach rechts oder links 5 marokkanische Gebetsteppiche, Marokko, Anfang 21. Jh., geneigten Haken ausläuft, Inv.-Nr. 189.069 Inv.-Nrn. 189.064, 189.065, 189.066, 189.067, 189.068 78 Museum für Völkerkunde

OSTASIEN

Schenkungen Inhaltliche und kontextuelle Erschließung des umfang­ Sammlungszugänge reichen handschriftlichen und fotografischen Nachlasses Inv.-Nrn. 189.111–189.112 des bekannten Zentralasienforschers Graf Georg Almásy Schenkungen Frauenmantel aus gestreiftem Kunstseiden- von Zsadány und Törökszentmiklós (1867−1933) von atlas und ein Paar Sandaletten mit seinen beiden Reisen nach Turkestan (1901 und 1906) Inv.-Nrn. 189.025–189.045 Sammlung (in Arbeit). Perlmutt­einlagen und Zinneinfassung, Legat Sock/Walk, Post 2/2011 Wie im vergangenen Jahr wurde in Zusammenhang Syrien, Damaskus, 1. Hälfte 20. Jh. mit der Überprüfung der Datensätze von Objekten 2010 erhielt die Abteilung Ostasien des (Geschenk von Dr. Tarif Al-Samman) und Sammlungen der Abteilung die Erschließung Museums für Völkerkunde eine Sammlung historischer Quellen zum Sammlungsbestand sowie zu Inv.-Nr. 189.118 Feldpostkarte aus Birken- aus dem Legat Eva Sock, welche diese von einzelnen Sammlerpersönlichkeiten fortgesetzt. rinde, Österreich-Ungarn, 1916 ihrem Onkel Dr. Anton Walk (1901–1933) (Geschenk von Gerhard Klodner) Vorträge, Teilnahme an Tagungen erbte, der sich zuletzt in Shanghai aufge­ 18.1. Orientalische Judaica im Museum für Völkerkunde halten hatte. Ankäufe Wien, Wien, Verein der Freunde des Jüdischen Museums Wien Die Sammlung umfasst 21 Objekte und ist Inv.-Nrn. 189.064–189.068 28.6. Liebe und Vergänglichkeit. Stoffdrucke aus in ihrer Zusammensetzung typisch für eine Recycling-Gebetsteppiche aus Marokko, Isfahan, MVK, Vortragsreihe Objektgeschichten zu Beginn des 20. Jhs. entstandene Samm- Anfang 21. Jh. (Slg. Blazek) lung. Objekte aus Jade, Lack, Cloisonné, Lehrtätigkeit Inv.-Nr. 189.069 Porzellan und Bronze sind vertreten. Beson- Betreuung von Diplomanden und Diplomandinnen Reich mit Lebensbäumen (Zypressen) ders hervorzuheben ist das bronzezeitliche des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie und Mir-i-Boteh-Mustern bestickter der Universität Wien bei ihren Forschungsanträgen, Speisegefäß fu, dessen Gegenstück sich in Männermantel, Iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh. Recherchen und Archivstudien einem Museum in der VR China befindet. (Slg. Jörgler)

Wissenschaftliche Tätigkeit

Dr. Axel Steinmann

Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit Gerard van Bussel) Mitarbeit am EU-Ausstellungsprojekt RIME (Réseau International des Musées Ethnographiques) Modernity, Teilbereich Modernity and Religion

Legat Sock, in der Bildmitte das bronzezeitliche Publikationen Speisegefäß fu, 6. Jh. v. Chr., Inv.-Nrn. 189.025–189.045 Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit G. van Bussel); Einleitungen und Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog A.-M. Bouttiaux – A. Seiderer (Hgg.), Fetish Modernity, Tervuren 2011

Forschungen Quellenkundliche Auswertung des schriftlichen Nachlasses des Wiener Turkestanreisenden Dr. Josef Troll (1844−1919) (Fortsetzung). sammlungen MVK 79

Süd- und Südostasien, Himalaya

Wissenschaftliche Tätigkeit Sammlungszugänge Publikationen Modernity and Religion: Habemusne Pontificem Dr. Bettina Zorn Schenkungen Maximum Novum?“, in: Ausstellungskatalog A.-M. Bouttiaux – A. Seiderer (Hgg.), Fetish Ausstellungen Inv.-Nrn. 189.101–189.111 Modernity, Tervuren (Rime Partners) 2011, 105–121 Erstellung eines Konzepts für die Sonderausstellung zum Textilien aus Nagaland Forschungen Thema Schuhe in Zusammenarbeit mit dem Joanneum (Slg. John D. Marshall) Graz Mitarbeit als Konsulent des vom Bundesministerium Inv.-Nrn. 189.114–189.115 für Wissenschaft und Forschung finanzierten Publikationen Textilien aus Nagaland Forschungsprojekts Mongolische Ethnographica des österreichischen Sammlers Hans Leder in europäischen Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog (Slg. Christian Schicklgruber) G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Museen (im Rahmen des Förderungsprogramms Mensch, Wien (MVK) 2011 forMuse; Projektleitung: Dr. Maria-Katharina Lang) Wissenschaftliche Tätigkeit 1.4.–2.5. Feldforschung in Nagaland. Dabei wurde Forschungen anhand von Objektphotos aus der Naga-Sammlung des Museums versucht, deren Bedeutung im Kontext Die Sammlungen von Sinologen aus dem 19. Jh. Dr. Christian Schicklgruber in den Beständen der Abteilung Ostasien. der traditionellen Kultur zu erforschen. Im Zuge dieser Reise wurde auch eine umfangreiche Sammlung zum Die Sammlung zu China aus dem 18. Jh. in den Ausstellungen Kulturwandel der Naga angelegt. Beständen der Abteilung Ostasien. Mitarbeit an der Konzepterstellung und der Betextung Mitarbeit beim Projekt Migration und Museum: der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK: Aus- Vorträge, Teilnahme an Tagungen READ me II. wahl und wissenschaftliche Bearbeitung von Objekten 6.5. The exhibition Götterbilder – dialogical attempts Mitarbeit beim Projekt des Instituts für Sinologie, für diese Ausstellung aus der Sammlung and material solutions, Stockholm, Workshop sacred Universität Wien, zu Migration und Mehrfachidentitäten Mitarbeit an einer Ausstellung zum Konzept von Mo- matter & secular frames, organisiert vom Museum of Chinesische Migration und Medizin in Wien. dernität in ihrer religiösen Ausprägung im Rahmen des Ethnography, Stockholm von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts 7.7. Gewebte Botschaften. Neues über ein Körpertuch Vorträge, Teilnahme an Tagungen European Project RIME (Culture Programme), Tervuren der Naga, Ostindien, MVK 5.–9.4. Wien, Universität, Symposium The Art and Erstellung des Konzepts zu einer Ausstellung zu den th th History of Central and Western Tibet, 8 to 15 Century, Naga in Nordostindien, die im Jahr 2012 im MVK Dolmetscherin Englisch – Chinesisch, Chinesisch – gezeigt werden wird. Englisch 12.–14.4. Madrid, 4. RIME-Workshop 4.8. Ein bronzezeitliches Speisegefäß aus China Körpertuch, Nagaland, 20. Jh., Baumwolle, Sammlung John D. Marshall, der Sammlung Legat Sock, MVK, Vortragsreihe Inv.-Nr. 189.102 Objektgeschichten Das Tuch verweist auf Jugend, Schönheit und Prosperität; sein Zweck besteht darin, 20.10. Tabu, MVK, Verein Freunde der Völkerkunde, all dies auf den Träger zu ziehen. Die zickzackförmige Abfolge von roten und Ethnographisches Kabinett schwarzen Vierecken repräsentiert eine Pythonschlange. Gewährt sie dem Betrach- 24.10.–3.11. Seoul, Workshop der Korea Foundation ter diesen Anblick, wird er sich eines langen Lebens erfreuen. Die blauen Quadrate Korean Ceramics in East Asia: Its Influence and symbolisieren Reichtum und Wohlstand, die blauen Linien dazwischen­ Jugend und Development Schönheit. Mit den grünen Streifen an den Enden ist das Eingebundensein in die Familie gemeint. Das Tuch wird im besten Abschnitt des Lebens getragen. Lehrtätigkeit WS 2010/11 Zu den Sammlungen der Abteilung Ostasien am Museum für Völkerkunde, China, 19. Jahr- hundert, Wien, Universität, Institut für Ostasienwissen- schaften/Sinologie, Übung SS 2011 Zu archäologischen Projekten, Würzburg, Institut für Sinologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Blockseminar WS 2011/12 Zu den Sammlungen der Abteilung Ostasien am Museum für Völkerkunde, China, 18. Jahr- hundert, Wien, Universität, Institut für Ostasienwissen- schaften/Sinologie, Übung Betreuung von Studenten der Ostasienwissenschaften während ihrer mehrmonatigen Volontariate 80 Museum für Völkerkunde

Insulares Südostasien

Lamak-Zeichnung von Walter Spies, Inv.-Nr. 130.873 Eine sensationelle Entdeckung zum Œuvre Sammlungszugänge des deutschen Malers Walter Spies und des balinesischen Malers I Gusti Nyoman Lempad Ankäufe wurde 2010 im Museum für Völkerkunde Inv.-Nr. 189.024 gemacht. Diese Werke wurden von der Rangda, balinesische Maske Österreicherin Helen Potjewyd 1935 nach Wien gebracht und 1946 dem Museum für Schenkungen Völkerkunde geschenkt. Inv.-Nrn. 189.062–189.063 Das Museum für Völkerkunde besitzt ca. 1 Schiffsmodell und 2 Kinderkostüme aus 600 Objekte aus der Sammlung von Helene Indonesien (Geschenk der Österreichischen Potjewyd. Ihre Lebensdaten waren bislang Präsidentschaftskanzlei anlässlich des Besuchs unbekannt und ihre Sammlung war wenig von BP Dr. Heinz Fischer in Indonesien) geordnet. Nach Recherchen von Dr. Werner Inv.-Nrn. 189.244–189.285 Lamak-Zeichnung von Walter Spies, Inv.-Nr. 130.891 Kraus, Vizepräsident der Walter Spies Gesell- Objekte aus Indonesien, Mittelamerika, schaft, die er im Auftrag des Museums für China und Afrika (Nachlass der Tänzerin Völkerkunde und der Botschaft der Republik Cilli Wang) Indonesien durchführte, konnte die Iden­tität Inv.-Nrn. 189.286–189.287 der Sammlerin gesichert und ihr Leben und 2 Masken aus Timor Leste Werk so gut wie möglich dargestellt werden Inv.-Nr. 189.288 (siehe den Ausstellungskatalog Balinese Art Ölgemälde von Ronna Manansala in Transition, Wien 2010). (Philippinen) mit dem Titel Pila sa bigas Ein lamak ist eine balinesische Opferdekora- („Life Line“) tion, ein Streifen aus vegetabilen Materialien, wobei die einzelnen Exemplare eine unter- schiedliche Länge aufweisen können. Es sind lamak mit einer Länge von jeweils 30 cm bis 10 m bekannt. Manchmal findet man auch lamak aus Textilien. Lamak werden beson- ders zu religiösen Festlichkeiten aufgehängt. Walter Spies hatte schon früh die große Fülle Balinesische Rangda-Maske, Schenkung Cilli Wang, Inv.-Nr. 189.246 der lamak-Ornamente bewundert und mit Cilli Wang (1909 – 2005 in Wien) war eine ihrer Dokumentation begonnen. österreichische Tänzerin und Kabarettistin. Ihre Sammlung besteht hauptsächlich aus Souvenirkunst, die sie während ihrer Welt- I Gusti Nyoman Lempad, J. d. S. spricht die I Gusti Nyoman Lempad, Illustration zum tournee gekauft hat. Ein Teil der Sammlung Zauberformel, Zeichnung, Inv.-Nr. 130.930 Märchen Rama und Sinta (?), Zeichnung, (34 von 76 Objekten) wurde in die museums­ Inv.-Nr. 130.925 pädagogische Sammlung übernommen. sammlungen MVK 81

Ozeanien und Australien

Wissenschaftliche Tätigkeit Sammlungszugänge Neuseeland, um zwölf Jahre lang (1877– 1889) als Naturforscher und Präparator an Ankäufe Dr. habil. Sri Kuhnt-Saptodewo verschiedenen Museen der Süd- und der Inv.-Nr. 189.097 Nordinsel zu arbeiten. Im Frühjahr 1882 Ausstellungen Kia Ora James Cook New Zealand, Tinten- erhielt Reischek von König Tawhiao die Kuratierung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel, druck auf Papier, Grafik und Idee: Lester Erlaubnis, das damals für Europäer gesperrte Wien (MVK) 2011 (in Kooperation mit der Botschaft der Maori-Königsland (King Country) im Zen­ Republik Indonesien); Organisation von Vorträgen und Hall, Neuseeland (Slg. Weiss) trum der Nordinsel Neuseelands zu bereisen Events als Rahmen­programm zur Ausstellung Inv.-Nr. 189.098 und sowohl naturkundliche als auch ethno- Vorbereitung der Tanz-Ausstellung, Wien (MVK) Paua-Cross, Haliotis-Schneckenschalen auf (geplant für Mai 2012, dann auf 2013 verschoben) graphische Belege zu sammeln. Holzkreuz, Produzentin: Joanna Mc Phee, Publikationen Neuseeland (Slg. Weiss) Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog Inv.-Nr. 189.099 G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Eingangsbereich der Tainui-Ausstellung im Te Papa Mensch, Wien (MVK) 2011 Wanduhr mit dem Wasserschutzgeist Tongarewa Museum in Wellington, Neuseeland Red Taniwha Aotearoa, produziert von Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington Vorträge, Teilnahme an Tagungen Magnetico Clock in Auckland, Neuseeland 20.–23.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium (Slg. Weiss) des EU-Projektes (S)oggetti migranti, READ ME II 14.–16.9. Sharing Cultural Memory, Wien, Tagung der Inv.-Nr. 189.100 Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, Arbeitsgruppe Paua Shell, geschliffene und polierte Das Ethnologische Museum als Forschungsfeld Haliotis-Schneckenschale, Neuseeland 14.10. Museum of Ethnology Vienna: Our Activities (Slg. Weiss) with the Diaspora-Communities in Vienna, Tervuren, Workshop READ ME (12.–15.10.) 21.10. Wien, Symposium Rizal und Blumentritt, Ausstellung in Kooperation mit der Philippinischen Botschaft Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Lehrtätigkeit Journey of a People Betreuung von Doktoranden und Diplomanden des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der In Zusammenarbeit mit der Maori-Konföde- Universität Wien ration „Tainui Waka Alliance“ wurde in der Iwi Gallery/Level 4 des Te Papa Tongarewa Eröffnung der Tainui-Ausstellung am Marae, Te Papa Tongarewa Museum in Wellington, Neuseeland Museum am 3. September 2011 die Aus- Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington stellung Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey Kia Ora James Cook New Zealand, Tintendruck auf of a People eröffnet. Der Titel der Ausstel- Papier, Grafik und Idee: Lester Hall, Neuseeland, Slg. Weiss, Inv.-Nr. 189.097 lung (wörtlich: Ebbe, Flut, große Flutwelle) Der britische Seefahrer Kapitän James Cook wird hier kann in etwa mit „den Gezeiten folgend“ mit Attributen und Symbolen aus der Maori-Kultur­ übersetzt werden und steht im weiteren tradition, der europäischen Entdeckerzeit und der Science Fiction TV-Serie Star Trek versehen. Sinne für „Bewegung“, „Seefahrt“ und „Ein­ wanderungswelle“. Tainui („die große Flutwelle“) ist das größte Maori-Bündnis Neuseelands. „Tainui“ ist aber auch der Name des Schiffes, das um etwa Hissen der Tainui-Flagge vor dem Te Papa Tongarewa 1350 u. Z. (bzw. zwischen 1200 und 1400) Museum in Wellington, Neuseeland eine Gruppe von Polynesiern aus Raiatea Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington (Gesellschaftsinseln) nach Aotearoa („Land der langen weißen Wolke“ oder auch „große helle Welt“) brachte. Die sechs Leihgaben des MVK stammen aus der Sammlung des oberösterreichischen Naturforschers Andreas Reischek (1845–1902). Auf Empfehlung des Geologen Ferdinand von Hochstetter, des ersten Intendanten des 1876 gegründeten Naturhistorischen Hof- museums in Wien, reiste A. Reischek nach 82 Museum für Völkerkunde

Nord- und Mittelamerika

Wissenschaftliche Tätigkeit Sammlungszugänge S. E. Don Luis E. Martínez Cruz, Botschafter der Republik Panama in Wien, auch am Be- HR Prof. Dr. Gabriele Weiss Inv.-Nr. 189.049 ginn des 21. Jhs. noch erweitert. Das Museum T-Shirt mit Subcommandante insurgente Ausstellungen vermag somit einen Einblick in eine über Marcos, Mexiko, D. F., 2001 Mitarbeit an der Ausstellung Wald / Baum / Mensch, 50-jährige Textiltradition zu bieten, die im Wien (MVK) 2011, Teilbereich Ozeanien (Slg. Gerard van Bussel) Leben der Kuna-Indianer von großer Bedeu- Vorbereitung der Ausstellung Aus dem Pazifik: Inv.-Nrn. 189.050–189.051 tung ist. Sie geht auf Körperbemalungen Ein Sammler aus Leidenschaft – der Südseeforscher 2 weibliche Zapatista-Puppen, Mexiko, und Tätowierungen der Kuna zurück. F. H. Otto Finsch (1839–1917), Wien (MVK) 2012 D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) 1704 [1699] schrieb der englische Bukanier Publikationen Inv.-Nr. 189.052 Lionel Wafer in seinem Reisebericht A new Die Welt erfassen und gestalten: Ozeanische Lebens­ Anhänger „Marcos somos todos“, Mexiko, Voyage and Description of the Isthmus of welten im musealen Kulturvergleich, in: Rundbrief. America über die Körperverzierung der Kuna: Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 84, 2011, D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) „Sie bringen Figuren von Vögeln, wilden 46–51 Inv.-Nr. 189.053 Tieren, Menschen, Bäumen und ähnlichem Wenn Wurzeln in den Himmel ragen, in: Rundbrief. Anhänger „EZLN. Justicia Democracia y Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 85, 2011, oben und unten und überall auf ihrem Kör- paz“, Mexiko, D. F., 2001 48–51 per an […]: Aber die Figuren ähneln dem, (Slg. Gerard van Bussel) Den Gezeiten folgend: Die Reisen der Tainui nach was sie darstellen sollen, nicht besonders stark, Aotearoa, in: Rundbrief. Forum für Mitglieder des Inv.-Nr. 189.054 Pazifik-Netzwerkes 86, 2011, 51–54 und sie haben andere Dimensionen, so wie Stecknadel „¡Ya Basta!“, Mexiko, D. F., Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog dies den Vorstellungen in der Phantasie ent- G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / 2001 (Slg. Gerard van Bussel) spricht. Gemalt werden sie von den Frauen, Mensch, Wien (MVK) 2011 Inv.-Nr. 189.055 die das überaus gerne tun. An Farben be- Kunst aus der Südsee, Infoblatt zur Ausstellung Emil Broschüre, „Caminante Zapatista“, vorzugen sie Rot, Gelb und Blau, in sehr Nolde. Mensch – Natur – Mythos, Salzburg (Museum kräftigen und anmutigen Tönen. […] Üb­ der Moderne) 2011 Número 5, marzo 7, 2001, Mexiko, D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) licherweise bringen sie sie mit Stiften aus Forschungen Inv.-Nr. 189.057 Holz auf der Haut an […]. Auf diese Weise Der wissenschaftliche Nachlass des deutschen Zoologen bleiben diese Bilder einige Wochen sichtbar, Nationalflagge Kanadas und Ethnographen F. H. Otto Finsch (1839–1917) in sie werden immer wieder erneuert. […] den Beständen der Abteilung Ozeanien und Australien (Slg. Gerard van Bussel) im Museum für Völkerkunde Wien. Aber zartere Figuren, vor allem solche ihrer Inv.-Nr. 189.060 berühmteren Künstler, werden tiefer eingra- Vorträge, Teilnahme an Tagungen Pine Ridge, Oglala Sioux-Flagge, USA viert, wiederum in dieser Weise. Sie machen 16.3. Der wissenschaftliche Südsee-Nachlass des (Slg. Johann Korp) zunächst mit dem Pinsel und Farbe einen deutschen Zoologen und Ethnographen Otto Finsch (1839–1917) in den Beständen des Museums für Inv.-Nr. 189.239 Entwurf der Figur; dann folgen sie diesen Völkerkunde Wien, MVK, Verein Freunde der Völker­ Briefmarke Federkopfschmuck, Indigenous Konturen mit einem scharfen Dorn, bis das kunde, Ethnographisches Kabinett Art 2003, Genuine United Nations Postage Blut hervorkommt; dann reiben sie an dieser 18.8. Ein Tapa-Stoff aus Hawai’i, Slg. James Cook, 1806. Stamps (Slg. Gerard van Bussel) Stelle mit ihren Händen, wobei sie zuerst in Zur Produktion und Bedeutung von Baststoffen in Polynesien, MVK, Sommerakademie Objektgeschichten Inv.-Nrn. 189.240–189.243 die Farbe eintauchen, mit der sie malen. Das (gemeinsam mit Roswitha Zobl) 4 Molas, Kuna, Panama auf diese Weise entstandene Bild kann nicht (Slg. Luis E. Martínez) mehr entfernt werden.“ Inv.-Nrn. 189.267–189.278 Die rechteckigen Stoffbilder der traditionell 12 Objekte v. a. von Frauen angefertigten Molas sind oft symmetrisch aufgebaut, sie werden auf Vor- (Slg. Cilli Wang) der- und Rückseite der Frauenblusen befestigt und gelegentlich ausgetauscht. Die dominie- Molas rende Farbe Rot sollte übelwollende Geist- 1962 brachte Etta Becker-Donner, die da- wesen abwehren. Frühe Molas zeigen über- malige Direktorin des MVK, die ersten unter wiegend geometrische Muster; in der Folge dem Begriff Molas bekannten Kuna-Textilien werden jedoch figurative Darstellungen, v. a. von den San Blas-Inseln in Panama nach solche von Vögeln, immer populärer. Wien, darunter nicht nur damals rezente Die große Beliebtheit der Molas hat die Ent- bzw. neue Beispiele dieser Textilkunst, son- wicklung dieser Textilkunst stark beeinflusst. dern auch ältere Exemplare. Die Sammlung Je feiner die Arbeit, je abwechslungsreicher wurde im 20. Jh. und dank der hochwill- die ausgeschnittenen Muster sind und je kommenen Schenkung von vier Molas durch mehr Varianten sie aufweisen, aber auch je sammlungen MVK 83

südamerika

mehr Textilschichten verarbeitet sind, desto Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta Etta Becker-Donner in Brasilien qualitätvoller ist nach Meinung der Kuna- Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien (Museum für Völkerkunde) 2011 (gemeinsam mit Im Fokus stand 2011 das Forschungsprojekt Frauen die Arbeit. Dieses Kunsthandwerk ist B. Plankensteiner und C. Augustat); Etta Becker-Donner einerseits zum bekanntesten Symbol der in Nord- und Mittelamerika – Direktorin, Präsidentin, zu den Brasilienexpeditionen von Etta Becker- Kuna-Zugehörigkeit geworden, die dadurch Kuratorin, ebenda, 80–107 Donner in den Jahren 1954 und 1956. Bereits wesentlich gestärkt wird. Andererseits ent- Indianer-Romantik, Völkerkunde und Volksbildung: 2009 hatte eine Delegation von Vertretern wickelte es sich zur wichtigsten Einnahme- Zeichnungen von Wilhelm Watzke, in: Amerindian der Kanoê und Makurap das Museum für quelle der Kuna, wobei die Technik sich Research. Zeitschrift für indianische Kulturen von Völkerkunde besucht, um sich die Sammlun- Alaska bis Feuerland, Bd. 6/2, 2011, Nr. 20, 93–99 mittlerweile auch noch auf anderen Kleidungs- (gemeinsam mit S. Huber) gen anzusehen, die Etta Becker-Donner auf stücken, auf Taschen, Kissen usw., findet. Indianer in die Reservationen – ihr Besitz in die Museen; ihren Expeditionen zusammengetragen hatte. Derartige Gegenstände werden weltweit auf oder, die Bergung letzter Güter nördlicher Plains-Kulturen Auf Einladung von José Augusto Kanoê be- Märkten angeboten. durch den Wiener Pomologen Hugo M. Müller, in: Archiv suchte Claudia Augustat ihn und seine für Völkerkunde 59–60, 2009–2010, 205–224 Familie in Ricardo Franco. Begleitet wurde Vienna’s Mesoamerican Featherworks, in: Aztecs at Wissenschaftliche Tätigkeit sie von Beth Conklin von der Vanderbilt Mexicolore. July 2011. http://www.mexicolore.co.uk/ index.php?one=azt&two=aaa&id=543&typ=reg University in Nashville, mit der sie auf den Gerard van Bussel Lamafigur, Objekt des Monats August 2011. Die Spuren von Etta Becker-Donner auch die Warí Sammlungen der Universität Wien. http://bibliothek. am Rio Pacaás Novos besuchte. Die Warí Ausstellungen univie.ac.at/sammlungen/objekt_des_monats/006669.html zeigten großes Interesse an den Fotos, die Etta Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch, Becker-Donner 1956 bei einem Erstkontakt Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit Axel Steinmann) Forschungen aufgenommen hatte; ebenso wie bei den Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Österreichisch-mexikanisches Federkopfschmuckprojekt. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien Studien zur Chicano-Kultur im Peabody Essex Museum, Kanoê besteht auf beiden Seiten der Wunsch (MVK) 2011 (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner Salem, MA, USA. nach einer längerfristigen Kooperation. Die und Claudia Augustat) Ansichtskarten zu Mexiko, in Zusammenarbeit mit Ergebnisse und Eindrücke dieser Reise flossen Mitarbeit am EU-Ausstellungsprojekt RIME (Réseau den Kollegen von INAH, Mexiko-Stadt, im Rahmen der in die Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. International des Musées d’Ethnographie): Modernity Vorbereitungen zu einer Charles B. Waite-Ausstellung Etta Becker-Donner in Afrika und Latein- (Sektion Religion) bzw. von möglichen Restaurierungen in Mitla, Oaxaca, Vorbereitung einer Ausstellung zur Slg. Eckstein am Mexiko (Fortsetzung). amerika ein und sind ein weiteres Beispiel Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Sammlungsrecherche zu Karl von Löffelholz, Kalifornien. für Projekte des Hauses, die unter dem Leit- Wien Mitarbeit am EU-Projekt Read Me II. gedanken Shared Cultural Heritage stehen. Publikationen Beteiligung am EU-Projekt Multilateral Training for Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum / Museum Professionals (MUSE-TRAIN) im Rahmen des Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit Programms Fazilität zur Förderung der Zivilgesellschaft A. Steinmann); Einleitungen und Objekttexte ebenda EU – Türkei, Interkultureller Dialog: Museen (ICD-MUSE).

Mola, Panama, San Blas-Inseln, Kuna, Baumwolle, 3-lagig, H. 33,5 cm, B. 40 cm, Slg. Gerard van Bussel, Inv.-Nr. 189.240 Etta Becker-Donner 84 Museum für Völkerkunde

südamerika

Sammlungszugänge Wissenschaftliche Tätigkeit Forschungen Materielle Kultur und kulturelles Gedächtnis. Schenkungen Dr. Claudia AUGUSTAT Die ethnographischen Sammlungen der österreichischen Inv.-Nr. 189.061 Brasilienexpedition 1817–1835. Ausstellungen Tanzmaske, Tikuna, Grenzgebiet Brasilien/ Die ethnographischen Sammlungen der Brüder Beiträge zur Ausstellung Wald / Baum / Mensch (kuratiert Schomburgk aus Guyana 1836–1844. Peru/Kolumbien (Slg. John Marshall) von Axel Steinmann und Gerard van Bussel) Die Brasilien-Expeditionen von Etta Becker-Donner 1954 Inv.-Nrn. 189.089–189.095 Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. und 1956 (gemeinsam mit Beth Conklin, Vanderbilt 7 ethnographische Objekte der Kanoê, Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika University Nashville). (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner und Brasilien (Slg. José Augusto Kanoê) Gerard van Bussel) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Inv.-Nr. 189.096 10.2. Forschung am Museum. Zwei Beispiele aus dem 1 ethnographisches Objekt der Kanoê Publikationen Museum für Völkerkunde Wien, München, MVK (Slg. Natascha Kanoê) Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta 5.–8.4. Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zu The (MVK) 2011 (gemeinsam mit B. Plankensteiner und Ankäufe Presentation of the Non-European Collections in G. van Bussel); Auf den Spuren von Etta Becker-Donner. the Humboldt-Forum Inv.-Nrn. 189.070–189.088 Von der Momentaufnahme zur Kontextualisierung einer Sammlung, ebenda, 63–71; Begegnungen mit 12.–14.4. Madrid, Museo de América, RIME-Workshop Ethnographische Objekte der Kayapó, Warí, den Kanoê, ebenda, 73–79 (gemeinsam mit Ethnography Museums in the Contemporary Jabutí, Kanoê und Makurap aus Brasilien J. A. Kanoê und W. Kapfhammer) 22.–26.6. Belem, Brasilien, SALSA-Tagung Materializing (Slg. Claudia Augustat) Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog Memory: Museums’ Changing Roles in Indigenous G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Cultural Politics (gemeinsam mit Beth Conklin, Mensch, Wien (MVK) 2011 Vanderbilt University Nashville) Unsichtbare Welten. Mensch/Natur/Übernatur 12.7. Rondônia, Fundação Universidade Federal de (Ethnologie Bd. 44), EMLAAK – Schnittstelle für Rondônia, Colóquio sobre Formação de Identidade ethnomedizinischen Austausch und interkulturellen Cultural Rondônia. Uma história de pesquisa Kontakt, Wien 2011 antropológica com os povos indígenas em Rondônia Sacred Musical Instruments in Museums: Are they 25.8. Brasilianische Federarbeiten, MVK (gemeinsam sacred?, in: D. Hill – J.-P. Chaumeil (Hgg.), Burst of mit Peter Duschl) Breath. Indigenous Ritual Wind Instruments in Lowland 14.–18.9. Wien, Tagung der Deutschen Gesellschaft South America, University of Nebraska Press für Völkerkunde Die Brasilienexpeditionen von Redaktion von: Verein Freunde der Völkerkunde. Etta Becker-Donner 1954 und 1956. Ein aktueller Mitteilungsblatt I–IV, 2011 Feldbericht

Kopfschmuck aus Palmblättern, Oberarmbänder mit stilisiertem Tanzmaske der Tikuna, Slg. John Marshall, Inv.-Nr. 189.061 Rückentragkorb, Warí, Brasilien, Inv.-Nr. 189.084 Kopfschmuck, Kayapó, Brasilien, Inv.-Nrn. 189.072; 189.071 a,b sammlungen MVK 85

Fotosammlung Archiv

Nachinventarisierung Zahl an Leihanfragen und andere finanzielle Im Zusammenhang mit der fortlaufenden Mittel einbringende Projekte akquiriert inhaltlichen Erfassung des Archivbestandes Die bereits in den Vorjahren begonnene werden können. Auch sind hier die zahl­ lag 2011 das Hauptaugenmerk auf Recher- Nachinventarisierung, welche durch die reichen Anfragen zu Publikationsvorhaben chen zu einzelnen Objekten. Die fruchtbare vorangegangene Vakanz der Fotosammlung und anderen Projekten zu nennen, die eine Zusammenarbeit mit befreundeten Institu­ notwendig geworden war, konnte ebenso prioritäre Bedeutung für die Arbeit in tionen wie dem Jüdischen Museum, dem wie die Digitalisierung des Bestandes auch der Fotosammlung in Form von Recherche­ Naturhistorischen Museum und anderen in diesem Jahr erheblich vorangebracht arbeiten und Abwicklung haben. konnte weiter gepflegt werden. werden.

Wissenschaftliche Tätigkeit Öffentlichkeitsarbeit und Sammlungszugänge Benutzerbetreuung Christine Zackel, M.A. Mit der emsigen und zuverlässigen Hilfe von Fünf Mitarbeiterinnen des For Muse-Projek- Eva Hackl war es möglich, insgesamt 1.889 Ausstellungen tes Euphorischer Anfang – dysphorische Ge- Glasplatten und Glas-Dias in den Bestand der Kuratorische Assistenz der Niederösterreichischen genwart: Anthropologische Sammlungen im Fotosammlung aufzunehmen (VF_90.381 – Landesausstellung 2011 Erobern – Entdecken – Erleben in Carnuntum Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und VF_92.270). Ethik an der Anthropologischen Abteilung Zu den neu inventarisierten Beständen Forschungen des Naturhistorischen Museums in Wien zählen unter anderem die Fotografien Dissertationsvorhaben zu einer historischen Kultur­ analyse der westgrönländischen Gesellschaft zu Beginn wurden bei intensiven Recherchen zu VF_91.430 – VF_91.444 (Slg. Fürer-Haimen- des 19. Jahrhunderts unter anderem anhand der Sammlungen bzw. Sammlern in asiatischen, dorf; Indien; Naga); VF_91.445 – VF_91.482 Karl Ludwig Giesecke-Sammlung des Museums für ozeanischen, afrikanischen und südameri­ (Slg. Leon Balner; Indonesien; Borneo) und Völkerkunde, Wien. kanischen Regionen betreut. – Betreuung ei- VF_92.225 – VF_92.246 (Slg. Richard Olden­ ner Diplomandin sowie von Studenten und burg; Afrika, Kamerun). Des Weiteren konnte Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland. die Einarbeitung und Pflege der Sammlungen in das TMS, wie auch die dortige Nach­ Provenienzforschung tragung von Informationen aus den Inventar- bänden (Name des Sammlers, geographische Die weitgehend von Dr. Gabriele Anderl be- Zuordnung, Beschlagwortung etc.) voran- treute Provenienzforschung stand 2011 im getrieben werden. Eine Frau flicht ein Körbchen, San Miguel, Boyaca, Zeichen der Arbeiten an einem vorläufigen Kolumbien, um 1970, Inv.-Nr. VF 76.261 Durch die Mithilfe eines Praktikanten von Endbericht über die Erwerbungen der Jahre der Universidad Complutense de Madrid, 1933 bis 2010. Dabei ging es vor allem um Nicolás Leyva Townsend, war es außerdem eine Bewertung der Erwerbungen in diesem möglich, einen Teil der Becker-Donner- Zeitraum in Form von Eintragungen in die Sammlung zu scannen und somit für die Bilddatenbank TMS. Weiters wurden um- fangreiche Dossiers zum Fall Ludwig von weitere wissenschaftliche Bearbeitung zu- Höhnel sowie zur Sammlung Friedrich Wolff- gänglich zu machen (ca. 1.200 Fotografien: Knize fertiggestellt. VF_76104 – VF_80622). Eine weitere Unter- stützung erhielt die Fotosammlung durch das Praktikum von Nathalie Czihak und Wissenschaftliche Tätigkeit die fleißige Hilfe der ehrenamtlichen Mit­ Mag. Ildikó Cazan-Simányi arbeiter Herrn Paul Erhart und Herrn Dkfm. Manfred Orange. Forschungen Der Besucherverkehr und die Öffentlichkeits- Sichtung und Vorbereitung des archivalischen Materials arbeit nehmen einen immens wichtigen Teil zu Otto Finsch für das Ethnographische Kabinett. der Tätigkeit der Fotosammlung ein, was Recherchen zu Zeichnungen von Baobabbäumen aus dem Nachlass von Robert Unterwelz (um 1880 – 1927) auch an der umfangreichen Zahl der An­ für die Ausstellung Wald / Baum / Mensch. fragen in letzter Zeit zu erkennen ist. Die Ein Teilnachlass, bestehend aus einem Reisetagebuch, geleistete Öffentlichkeitsarbeit soll aufgrund Notizen, ethnographischen und sprachlichen Studien, Er­ ihrer Relevanz für die Fotosammlung und zählungen, Zeichnungen, Skizzen und Briefen aus Ostafrika kam 1990 als Geschenk aus dem Nachlass von Gudrun das gesamte Haus weiter forciert werden, so Unterwelz, der Tochter des Forschers, in das Archiv des dass langfristig gesehen eine noch größere Museums für Völkerkunde und wurde hier untersucht. 86 Museum für Völkerkunde

Archiv Bibliothek Bestandsverwaltung

Recherchen zum altmexikanischen Federkopfschmuck, Gesamtbestand: 144.572 Medien Neuinventarisierungen Suche nach Hinweisen auf eine Restaurierung sowie auf die Anfertigung einer in Mexiko befindlichen Kopie. Dem Museum für Völkerkunde in Wien ist An Neuerwerbungen wurden im Jahr 2011 Suche nach Hinweisen zur Provenienz eines chinesi- seit seiner Gründung eine wissenschaftliche insgesamt 30 Sammlungen (Post Nr.) mit schen Stellschirmes. Bibliothek angeschlossen. Aufgrund ihrer 277 Objekten in den Sammlungsbestand Das Projekt Der schriftliche Nachlass von Etta Becker- Donner zur Erschließung des im Archiv des Museums für großen Zahl an historischen Büchern wurde des Museums aufgenommen. Den größten Völkerkunde befindlichen Nachlasses von Etta der Bibliothek 2001 der Status einer eigen- Zugang verzeichnete dabei die Sammlung Becker-Donner, Direktorin des Museums von 1964 bis ständigen Museumssammlung zuerkannt. Afrika südlich Sahara mit 142 Inventar­ 1975, wurde 2011 in Vorbereitung auf die Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika Die öffentlich zugängliche Bibliothek deckt nummern. Der überwiegende Teil dieses und Lateinamerika abgeschlossen. Der Nachlass ist nun mit ihren Beständen sämtliche für die Ethno- Bestandszuwachses (244 Objekte) waren in 13 Archivboxen geordnet. logie bzw. die Kultur- und Sozialanthropologie Schenkungen. Wie auch in den vergangenen Jahren wird das laufende relevante Regionalgebiete ab. Der Bibliotheks- Projekt Biographische Separata, dessen Ziel eine Doku- Die Neuerwerbungen wurden inventarisiert, mentation biographischer Hinweise und weiterführender bestand umfasst nicht nur „traditionelle“ begast und teilweise fotografiert, mit Bar­ Informationen zu Sammlern und Forschungsreisenden Medien wie Bücher, Zeitschriften, Atlanten codekarten versehen und in die bestehende ist, ergänzt und erweitert. etc., sondern zunehmend auch DVDs, Videos, (regionale und sachliche) Struktur der Vorträge, Teilnahme an Tagungen CD-ROMs und Audiokassetten. Darüber hin- Sammlungsdepots­ aufgenommen. Die Stand­ 23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für aus können alle Interessierten die mit einem orte wurden elektronisch erfasst. Angewandte Kunst/Gegenwartskunst, internationales Lesesaal ausgestattete Leihbibliothek in vollem Symposium Kunst sammeln­ – Kunst handeln­ der Umfang kostenlos nutzen. Die Ausleihfrist Objektbewegungen Kommission für Provenienzforschung des Bundes­ der Bücher beträgt, wenn nicht anders an- ministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur gegeben, 30 Tage. – Im Jahr 2011 wurde 24.–26.11. Graz, Joanneum, Österreichischer Museums- Im Jahre 2011 wurden im Zusammenhang tag, in Zusammenarbeit mit der Museumsakademie die Sammlung der Bibliothek durch Kauf, mit Leihgaben, Sonderausstellungen und Joanneum Tausch und Schenkung um insgesamt 1.478 Ethnographischen Kabinetten insgesamt Medien erweitert. 3563 Objektbewegungen verzeichnet, wo- bei alle Objektentnahmen und Rückführun- Robert Unterwelz, Baobab, Tanzania, vermutlich Projekte gen in der Datenbank erfasst wurden. Ugogo, Aquarell in den Briefen an die Eltern, um 1913, MVK, Archiv, Nachlass Unterwelz Digitalisierung historischer Werke, u. a.: Ost- Pflege der Sammlungsdepots und West-Indischer wie auch Sinesischer Lust- und Stats-Garten, Erasmi Francisci, Nürnberg: Die Lagerung der Sammlungsbestände wurde In Verlegung Johann A. Endters und Wolfgang auch im Jahr 2011 nach regionalen und desz jüngern Sel. Erben, 1668, [20] Bl., funktionalen Kriterien sowie nach konserva- 1762 S., LXIII, [18] Bl.: Ill., Inv.-Nr. 1.971 Hist. torischen Gesichtspunkten kontinuierlich ver­ bessert. Schwerpunkte waren im Jahre 2011 die Depots von Südamerika und Nordamerika sowie das provisorische Textildepot. Insge- samt wurden im Zuge dieser Optimierungs- maßnahmen für 1.481 Objekte neue Stand- orte im Depot vergeben. Die Einbindung des Textildepots in die elek- tronische Standortverwaltung wurde 2011 begonnen und wird voraussichtlich 2012 abgeschlossen sein.

Digitalisierung der Inventarbände

Die Inventarbände (Objektinventar und Fotothek) wurden gescannt und stehen nun den Mitarbeitern sowie externen Gast­ wissenschaftlern digital zur Verfügung. sammlungen MVK 87

Konservierung und Restaurierung

Die große Anzahl von ca. 4.500 Objekten, Wissenschaftliche Tätigkeit Mag. Roswitha ZOBL die für Ausstellungen und Entlehnungen Mag. Gerhard Florian Rainer Vorträge, Teilnahme an Tagungen dokumentiert, konserviert und in vielen 20.1. Anwendung von wässrigen Reinigungsgelen, Fällen auch restauriert wurden, machte Lehrtätigkeit Wien, Österreichische Nationalbibliothek 2011 zu einem äußerst arbeitsintensiven Jahr SS 2011 Komplexe Materialgruppen, Wien, Akademie 22.–24.2. Wien, Akademie der Bildenden Künste Wien, für die Abteilung Konservierung im MVK. der bildenden Künste Wien, Vorlesung Papierseminar des Österreichischen Restauratorenver- Die KonservatorInnen waren zudem für zahl­ bandes Identifizieren / Charakteristika von außereuro- päischen Papieren reiche Auf- und Abbauten der Objekte, deren Mag. Christiane JORDAN 7.–8.4. Paris, Musée du quai Branly, Konferenz To study, kontinuierliche Zustandskontrolle und ihre Vorträge, Teilnahme an Tagungen preserve and display the tapa klimatische Betreuung an verschiedenen 28.–29.4. Materials and Methods for the Cleaning of 16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium des natio­nalen und internationalen Standorten Works of Art, Wien, Akademie der bildenden Künste Wien Österreichischen Restauratorenverbandes Das niederös- terreichische Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und veranwortlich. Für zahlreiche Projekte musste 16.6. St. Pölten, Kulturdepot, Symposium des Österreichi- Betrieb auch die Arbeit der Fotografen im Haus kon- schen Restauratorenverbandes Das niederösterreichische Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb servatorisch begleitet werden. Zur Bewälti- Lehrtätigkeit 19.–23.9. Lissabon, ICOM-CC 16th Triennial Conference: gung der konservatorischen Tätigkeiten im 27.6. Baststoffe/Markpapier, Wien, Akademie der Cultural Heritage/Cultural Identity: The Role of Conser- bildenden Künste Wien, im Rahmen der Vorlesung Haus hatte die Abteilung Unterstützung vation Komplexe Materialgruppen, Vortrag von 11 PraktikantInnen und VolontärInnen. 11.–12.11. Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden Initiiert durch die Abteilung wurden von Künste, „Das Leben der Dinge“ – Ethnographika und StudentInnen der Akademie der bildenden ihre Geschichte(n) bewahren Sophie FÜRNKRANZ Künste einige Semesterarbeiten abgeschlos- Lehrtätigkeit Vorträge, Teilnahme an Tagungen sen, die Betreuung zweier Diplomarbeiten SS 2011 Komplexe Materialgruppen, Wien, Akademie 26.–28.10. London, British Museum, Tagung zum The- ebenda und einer Doktorarbeit an der der bildenden Künste Wien, Vorlesung ma „Integrated Pest Management“ Pest Odyssey 2011: Universität für angewandte Kunst dauern an. Ten Years Later Auch in diesem Jahr wurde das internationale Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH Projekt zur Untersuchung und Konservie- rung des mexikanischen Federkopfschmucks Publikationen (Inv.-Nr. 10.402) fortgeführt, zudem wurde Ein Eisbärenfell aus dem Hause Habsburg, Diplomarbeit Berlin, HTW Berlin mit der Untersuchung und Konservierung des großen chinesischen Schnitzlackstell- schirms (Inv.-Nr. 71.233) begonnen.

Stellschirm Inv.-Nr. 71.233, Vorderseite, Gesamtansicht vor der Konservierung, China, Qing Dynastie, Periode Qianlong Stellschirm Inv.-Nr. 71.233, Rückseite, Gesamtansicht (1736–1796), Schnitzlack, Höhe ca. 2,60 m, Breite ca. 3,30 m vor der Konservierung 88 Museum für Völkerkunde

Museum und Publikum

Neben allgemeinen Überblicksführungen für zur Verfügung gestellt und eigene Würfel- Ethno-Kids Erwachsene und Kinder und Sonderführun- und Brettspiele zum Thema Baum, Wald gen für angemeldete Gruppen, Kooperations- und Waldbewohner produziert. Für Schulen Bei der monatlichen Aktionsreihe Ethno-Kids partner und bei Raumvermietungen wurden mit Nachmittagsbetreuung wurde zu dieser für Freizeitkinder wurden, und zwar zum Teil von Museum und Publikum im MVK zahlrei- Aus­stellung gemäß den Richtlinien zur Lese- in Kooperation mit WienXtra, Workshops und che Vermittlungsprogramme durchgeführt. förderung ein eigenes 3-monatiges Ange- Werkkurse angeboten, wobei die Kinder bot erstellt. und Jugendlichen auf spielerische Art Teile Ausstellungen der Ausstellung erkundeten und in hand- werklicher und künstlerischer Tätigkeit das Ferienspielaktion In der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevo- Erfahrene umsetzen konnten. lution. Personenkult und politisches Design Bei der Ferienspielaktion in den Monaten Bei der Serie Märchen von nebenan wurden im China von Mao Zedong wurden aus­ Juli und August wurden Projekte ange­ im Rahmen der Führung Wald- und Baum- gehend vom Beispiel der politischen Pro­ boten, die unabhängig von Ausstellungen märchen aus aller Welt vorgestellt sowie im paganda Chinas in der Zeit von 1966 bis stattfinden können, da die dabei behandel- Anschluss daran in Bastelarbeiten, Collagen 1976 unter anderem für die Schulfächer Ge- ten Objekte aus der Lehrsammlung des und darstellendem Spiel umgesetzt. Ein Work­ schichte, politische Bildung, bildnerische Museums stammen und somit jederzeit shop hatte das Thema Geschmückte Bäume Gestaltung, Deutsch und Latein Phänomene verfügbar und benutzbar sind. In leichter zum Inhalt. Dabei wurde unter anderem der politischen Beeinflussung, deren Werbe- Abänderung der Inhalte konnten sie ab Schmuck gebastelt, mit dem der Weihnachts- strategien und Intentionen sowie Beispiele September als neues ständiges Vermitt- baum im Foyer des Museums von den demagogischer Manipulation und Plakatkunst lungsprogramme für Schulen angeboten Kindern aufgeputzt wurde. in Vergangenheit und Gegenwart erarbeitet. werden. Die Themen umfassten: Augen zu! Unbekanntes entdecken – Neues erfahren; Für jüngere Kinder stand insbesondere das Open House, Lange Nacht der Thema des Sammelns im Mittelpunkt. Bei Rabe und andere Tiere – Tiermythen aus Museen einem Aktionstag konnten Kinder ihre eigenen aller Welt und Spielend um die Welt – be- Sammlungen vorstellen und auf Wunsch kannte und unbekannte Spiele. Der Aktionstag Open House in der Neuen Burg tauschen. Neujahrsbäume, Wunschbäume und Glücks- und die Lange Nacht der Museen standen Ab Herbst stand die Ausstellung Wald / bringer waren das Thema beim Winterferien- ebenfalls im Zeichen der Wald-Ausstellung. Baum / Mensch im Zentrum der Vermittlungs- spiel. Dabei wurden verschiedene Wahr­ Tanzvorführungen zum Thema Holz oder Dar­ tätigkeit. Je nach Alter und Interesse der sagespiele ausprobiert, Neujahrsbräuche aus bietungen mit Holzinstrumenten sowie eine Zielgruppe wurden für Schulen und Kinder­ ­ diversen Ländern – auch alte, fast vergessene Demonstration zum Bau von Instrumenten tages­heime Arbeits- und Spielblätter sowie aus Österreich – vorgestellt und allerlei aus Waldfundstücken standen am Programm Rätselrallyes zu den Themen der Ausstellung Glücks­bringer gebaut. und begeisterten dabei tausende Gäste.

Ferienspielaktion Rabe und andere Tiere Workshop „Ethno-Kids“ Foto: Manfred Kaufmann Open House Foto: Manfred Kaufmann sammlungen MVK 89

Leihgaben

Vorträge, Ausstellungsgespräche Fortbildungsveranstaltungen Im Jahr 2011 war das Museum für Völker- kunde mit 607 Leihgaben an 13 Sonderaus- Vorträge, Ausstellungsgespräche und künst- Im Jahr 2011 wurden zahlreiche Fortbildungs- stellungen im In- und Ausland beteiligt. lerische Darbietungen wurden als Rahmen- veranstaltungen und Workshops für Leh­ programm zu allen Sonderausstellungen rerInnen, Kuratoren und Kulturvermittler organisiert und veranstaltet – sofern sie angeboten, darunter im September mit nicht vom Verein Freunde der Völkerkunde Unterstützung von ICOM-Österreich und angeboten wurden. der U.S.-Botschaft der Vortrag von George In den Monaten Juli und August gab es E. Hein (Prof. em., Graduate School of Arts and Social Sciences, Lesley University in Workshop: Tango Argentino mit Maria unter anderem Schnupperkurse zu verschie- Casán & Pablo Ávila denen Themen. Besonders der Workshop Cambrigde, Mass.) A Democratic Theory of Tango Argentino erwies sich dabei als äußerst Museum Education. Er ging der Frage nach, publikumswirksam, sodass es ab Herbst wie demokratisch strukturiert Museen sind wöchentliche Tangokurse mit Milonga gab, und vor allem, wie sich das in den Ange­ die weiterhin sehr gut besucht waren. Für boten an die Öffentlichkeit, in den Samm- Senioren wurde das Projekt Weniges kann lungsbeständen und in deren Bearbeitung viel erzählen realisiert. äußert und welche Rolle hierbei dem Per­ sonenkreis zukommt, der sich zentral mit Benefizveranstaltung Japan den Benutzer/innen und deren Begegnung sowie mit der Relevanz der Angebote aus­ Am 1. Mai fand mit persönlicher Unterstützung einandersetzt. Im November fand im Rahmen des japanischen Botschafters, S. E. Iwatani der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung Shigeo, und in Zusammenarbeit mit dem mit Schulen in Bundesmuseen“ die 2. Semi­ Institut für Ostasienwissenschaften der Univer- nartagung für die Kulturvermittler/innen der sität Wien, der österreich-japanischen Gesell- Österreichischen Bundesmuseen zum Thema schaft, Ikebana-International und der japani- Jugendliche im Museum: Zugänge und schen Schule in Wien eine Benefizveranstal- Methoden statt. Nach Einführungsvorträgen tung für Japan statt. Der gesamte Reinerlös der wurden in Workshops die vorgestellten An- Veranstaltung, die von mehr als 700 Personen stöße praktisch angewandt und bearbeitet. besucht wurde, ging direkt an die Bewohner der Kleinstadt Futaba, die nach dem Erdbeben, dem Tsunami und der Atomkatastrophe aus ihrer Stadt evakuiert werden mussten.

Benefizveranstaltung für Japan Lange Nacht der Museen, Naturholz-Instrumentenbau mit „Ethno-Kids“ Foto: Manfred Kaufmann Reinhard Simbürger, Foto: John D. Marshall 90 sammlung

Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums sammlungen ÖTM 91

Österreichisches Theatermuseum

Direktion

Allgemeines Direktion Dr. Thomas TRABITSCH, Direktor Das Österreichische Theatermuseum stand Ausstellungsprojekte gerne zurückgreifen, was Andreas KUGLER, stv. Direktor im Jahre 2011 ganz im Zeichen seines wiederum für uns von großer Bedeutung ist, Ursula KLEIN 20. Geburtstags, hatte es doch am 26. Okto- weil gerade aus dieser Zusammenarbeit auf Heinrich SCHWEIGER ber 1991 im Palais Lobkowitz erstmals seine internationaler Ebene neue und oft gemein- Bühnenmodelle und Kostüme Pforten geöffnet. Seitdem konnte es durch same Projekte resultieren. HR Dr. Ulrike DEMBSKI vielfältige Aktivitäten seinen Ruf als Doku- Ein Beispiel für eine derartige Zusammen­ Theatergrafik, Plakate und Programme mentationsstätte österreichischer und inter- Mag. Daniela FRANKE arbeit bildete die Ausstellung Mantel der MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS nationaler Theatergeschichte sowie als Ort Träume. Ungarische Schriftsteller erleben AR Gertrud FISCHER viel besprochener Ausstellungen in der öster- Wien 1873–1936, die in Kooperation mit Autographen und Nachlässe reichischen Museumslandschaft und über die dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest ent- Dr. Christiane MÜHLEGGER-HENHAPEL Grenzen unseres Landes hinaus festigen. Dr. Kurt IFKOVITS stand; sie war Teil der Reihe „Schriftsteller Dr. Lydia GRÖBL Eines der Anliegen der letzten Jahre war es, mit Gepäck“, die das Budapester Museum Archiv, Figurentheater, Quisquilien und den Besuchern durch Ausstellungen einen mit der Absicht startete, einen Einblick in die Gemälde Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und – Geschichte jener Beziehungen zu gewähren, OR Mag. Karin NEUWIRTH ohne die mit dem Geschehen auf der Bühne die die ungarische literarische Kultur mit den Provenienzforschung verbundene Illusion zu nehmen – den nötigen großen geistigen Zentren Europas unterhielt. Andreas KUGLER Mag. Ilse EICHBERGER Arbeitsaufwand bewusst zu machen, bis eine Dass Wien einen Meilenstein in dieser Reihe Mag. Christina GSCHIEL Inszenierung zur Premiere kommt. Nach vor­ bilden musste, lag auf der Hand, wenn man Mag. Martina JÄGER angegangenen Projekten über die Arbeit des bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der Fotografische Sammlung Bühnenbildners sowie über die so oft und beiden Städte miteinander verwoben sind. FOI Haris BALIC Christian WITTMANN noch immer verkannte Bedeutung des Lichts Der Umstand, dass Ungarn im ersten Halb- Handzeichnungen auf der Bühne präsentierte das Österreichi- jahr 2011 erstmals den EU-Vorsitz innehatte, Dr. Vana GREISENEGGER (bis 31.12.; Pension) sche Theatermuseum 2011 unter dem Titel war ein Grund mehr, die Ausstellung in Wien MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS Verkleiden – Verwandeln – Verführen eine zu präsentieren. Bibliothek Auswahl seiner aus etwa 2.000 Theater­ Othmar BARNERT Am 21. November 2011 jährte sich der Mag. Claudia MAYERHOFER kleidern, Hüten, Schuhen und Requisiten be­ Todestag des deutschen Dichters Heinrich stehenden Sammlung von Bühnenkostümen. Restaurierung von Kleist zum 200. Mal. Nach seinem spek- Mag. Mirjam BAZÁN CASTANEDA Im Mittelpunkt stand somit die Arbeit des takulären Freitod, in den er – dem „auf Anna FEMI-MEBAREK Kostümbildners und das Theaterkostüm in Erden nicht zu helfen war“ – gemeinsam Mag. Kurt LIST Mag. Nadja POHN all seiner Vielfalt und Bedeutung. Als Resultat mit seiner Todesgefährtin Henriette Vogel Mag. Isabelle ZATSCHEK mehrjähriger Forschungstätigkeit erschien zu ging, begann zunächst noch sehr verhalten Museum und Publikum dieser erstmals in diesem Umfang gezeigten die Entdeckung eines Werkes, dessen Größe Mag. Karin MÖRTL Sammlung ein Œuvrekatalog, der zugleich nur wenige Zeitgenossen erkannt haben. Im Katharina SCHOLZ-MANKER Mag. Christine GOBBI einen Einblick hinter die Kulissen der Kostüm- Ringen um die unbedingte Verwirklichung Mag. Stefanie VAN FELTEN werkstatt der Österreichischen Bundestheater des eigenen Anspruchs schuf Kleist in wenigen Bettina HORNUNG gestattet. Jahren ein literarisches und journalistisches Die im Sommer präsentierte Ausstellung Werk, das 200 Jahre später moderner denn Ungezähmte Natur. Bühnenbilder aus drei je ist. Die Biographen des 19. und 20. Jahr- Jahrhunderten belegte, wie oft und facetten- hunderts sahen Kleist vornehmlich als einen reich die Phantasie der Theaterschaffenden an der Zeit gescheiterten Dichter, dessen in die wilde Natur flüchtete. Mit nur wenigen Leben sich folgerichtig auf ein tragisches Ausnahmen waren dabei Objekte aus unserer Ende hin bewegt hatte. Die Ausstellung des Sammlung von Handzeichnungen zu sehen, Österreichischen Theatermuseums in Koope- verfügt diese doch über einen Reichtum, auf ration mit dem Kleist-Museum in Frankfurt den die verschiedensten Institutionen aus dem (Oder) stellte jedoch nicht das temporäre In- und Ausland für ihre Forschungs- und oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst 92 Österreichisches Theatermuseum

oder an den Umständen in den Mittelpunkt, Schloss Wahn, mit den Theatermuseen in Wissenschaftliche Tätigkeit sondern seine wichtigen und manchmal Laibach und Hannover, dem Museum der überraschenden Entscheidungen. Mailänder Scala, dem Stadtmuseum Mün- Dr. Thomas TRABITSCH Das Jahr 2011 stand auch im Zeichen des chen, der Mac Nay Collection/San Antonio, Publikationen Jubiläums der diplomatischen Beziehung Texas sowie dem Bakrushin Museum Moskau Musik und Oper in Venedig, in: Ausstellungskatalog zwischen China und Österreich. Aus diesem konnte auch 2011 erfolgreich fortgesetzt Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 (gemeinsam mit R. Hopfner) werden. Anlass präsentierte das Österreichische Thea- Herausgabe des Ausstellungskatalogs Welt der Operette. termuseum in Zusammenarbeit mit dem Mit der Villa Stuck München und dem Ausstel- Glamour, Stars und Showbusiness, Wien 2011 (Ausstel- Österreichischen Institut für China- und Süd- lungszentrum „La Casa Encendida“ Madrid lung: ÖTM 2012) (gemeinsam mit M.-T. Arnbom und K. Clarke) ostasienforschung die Ausstellung Zauber wurde und wird intensiv an einer Ausstellung des bunten Schattens, die sämtliche Stile mit dem Titel Die Kulisse explodiert. Friedrich des chinesischen Schattentheaters aufzeigte Kiesler und Theater gear­beitet, die anschlie- und von Vorführungen eines Schatten­ ßend an Wien (2012) von den genannten theaters aus Changsha in der Provinz Hunan Institutionen (München 2013, Madrid 2013/ begleitet wurde. Darüber hinaus hat das 14) übernommen wird. Das Historische Österreichische Theatermuseum gemein- Museum Krakau berief die Direktion des sam mit dem Filmarchiv Austria eine kleine Österreichischen Theatermuseums in das Ausstellung im Kulturforum in Prag gestal- Programme Board zur Errichtung eines tet, die der Schauspielerin Romy Schneider Theatermuseums in Krakau, das im Frühjahr und ihrem Filmschaffen gewidmet war. 2014 in dieser für die europäische Theater- Trotz der als angespannt zu bezeichnenden geschichte durchaus wichtigen Stadt eröffnet finanziellen Situation war es auch 2011 mög­ werden soll. Die durch die Zusammenarbeit lich, den Sammlungsbestand um für die mit dem Historischen Museum Krakau wie österreichische Theatergeschichte relevante auch mit dem Petőfi Literaturmuseum Buda- Materialien zu erweitern – erwähnt sei an pest entstandene Beziehung, die durchaus dieser Stelle der Ankauf eines Konvoluts als freundschaftlich bezeichnet werden kann, von 8 Radierungen zu Stefano Landis Oper bedeutet einen wichtigen Schritt in dem Il Sant’Alessio aus dem Jahr 1634. Der größte steten Bemühen, gemeinsamen kulturellen Teil kam allerdings über den Weg der Schen- Vorstellungen eines wieder gemeinsamen kung in unser Haus, wobei der Nachlass der Europa gegenüber nationalen Denkschemata Schauspielerin und Regisseurin Hilde Wein- den Vorrang zu geben. berger sowie jener von Helmut Schwarz – Nicht nur wegen seiner Ausstellungstätig- Dramatiker, Dramaturg und Leiter des Max keit, sondern auch wegen der Vielzahl der Reinhard Seminars – hervorgehoben sei. Veranstaltungen und deren hohen Qualität Das Österreichische Theatermuseum ist auch konnte das Österreichische Theatermuseum im Jahr 2011 seiner Verpflichtung nachge- seinen Ruf als Ort des Austausches, vor kommen, die Zusammenarbeit mit anderen allem auf den Gebieten Theater und Musik, befreundeten Institutionen zu pflegen. Die bekräftigen. Obwohl wir die Zahl unserer über eine Kooperation weit hinausreichende Veranstaltungen wegen der angespannten Freundschaft mit dem Deutschen Theater- finanziellen Situation zu reduzieren hatten, museum München wird zu einer Über­ fanden auch 2011 Konzerte, Theaterauf­ nahme der ursprünglich für Dezember führungen, Buchpräsentationen und Vor­ geplanten, nun im Frühjahr 2012 statt­ träge als Teil eines auf die jeweilige Aus­ findenden Ausstellung Welt der Operette. stellung abgestimmten Rahmenprogramms Glamour, Stars und Showbusiness führen. statt. Mit diesen Veranstaltungen, die in­ Die so gedeihliche Kooperation mit dem zwischen zu einem festen Bestandteil der Kleist Museum Frankfurt (Oder) lässt auf eine Aktivitäten des Hauses geworden sind, ist Fortsetzung hoffen und die Zusammen­ es erneut gelungen, die Bedeutung des arbeit mit den Instituten für Theater-, Film- Österreichischen Theatermuseums in der und Medienwissenschaften an der Univer­ österreichischen Museumslandschaft her- sität Wien wie auch an der Universität Köln/ vorzuheben. sammlungen ÖTM 93

Bühnenmodelle und Kostüme

Im Mittelpunkt der Tätigkeiten stand 2011 Im Zusammenhang mit der Thomas Bern- Bühnenbild: Dietrich Schoras die Betreuung der Museumsbesucher in Form hard-Ausstellung 2009/10 konnte die Modell- Staatsoper im Künstlerhaus, 1988 von themenbezogenen Spezialführungen und Rekonstruktion des Bühnenraumes erworben Inv.-Nr. MS U897 Aktionen rund um die Kostümausstellung. werden. Sie zeigt die Szenerie des Spielortes Diese Theatermodelle zu Aufführungen in der Als Höhepunkt können die zahlreichen Kos- im Gasthaus Schwarzer Hirsch in Utzbach. Wiener Staatsoper zwischen 1973 und 1988 tümschenkungen und Angebote gesehen E 4883 sind die ersten aufgearbeiteten und wieder- werden, die im engen Zusammenhang mit Die Macht des Schicksals (1., 2., 3. und hergestellten Objekte, die der Österreichische der erfolgreichen Präsentation der haus­ 6. Bild) Bundestheaterverband dem ÖTM 2010 eigenen Kostümsammlung erzielt worden Musik: Giuseppe Verdi schenkte. sind und die für das Jahr 2012 einen starken Bühnenbild: Pier Luigi Pizzi Sammlungszuwachs erwarten lassen. Die Kostüme Wien, Staatsoper, 1974 zunächst nur rudimentär angelegten Modell- Inv.-Nrn. MS K372 – MS K375 E 4867 (Nachlass Heinrich Schweiger) datensätze in der Objektdatei des TMS-Er- Halskette fassungsprogramms wurden durch Recher- Aida (1. Bild, 4. Bild 1. und 2. Teil) getragen von Heinrich Schweiger als cheergebnisse vervollständigt, ergänzt und Musik: Giuseppe Verdi Herzog von Gloster mit der Ereignisdatei verknüpft. Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen Wien, Staatsoper, 1973 König Heinrich VI. von William Shakespeare Die Übersiedlung eines großen Teils der Inv.-Nrn. MS G744, MS G745, MS M537 Kostüme: Elli Rolf Sammlung­ von Modellen und Kostümen aus Wien, Burgtheater, 1964 den Depoträumen in der Hanuschgasse 3 in das Die Zauberflöte Inv.-Nr. KS O 6391 neue Depot am Wiener Stadtrand war eine Musik: Wolfgang A. Mozart logistisch wie auch praktisch-orientierte Her- Bühnenbild: Yannis Kokkos E 4984 ausforderung für Sammlungsverantwortliche Wien, Staatsoper, 1988 Kostüm von Heinz Zuber als Clown Enrico und Restaurierung, die mit Ende des Jahres Inv.-Nr. MS M527 getragen ab 1975 2011 erfolgreich abgeschlossen worden ist. Attila Inv.-Nr. KS O 6392 Musik: Giuseppe Verdi Seit vielen Jahren ist Clown Enrico aus der Sammlungszugänge Bühnenbild: Ulisse Santicchi ORF-Kinderserie Am dam des bekannt und Wien, Staatsoper, 1980 seine Beliebtheit bei Kindern und Erwachsenen Modelle Inv.-Nr. MS K371 ungebrochen. Heinz Zuber, Mitglied des E 4882 Lulu (1., 2. und 3. Akt) Wiener Burgtheaters, gestaltet den liebens- Der Theatermacher Musik: Alban Berg würdigen Spaßmacher mit viel Gespür und Autor: Thomas Bernhard Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen großer darstellerischer Meisterschaft. Sein Bühnenbild: Karl-Ernst Herrmann Wien, Staatsoper, 1968 legendäres Clown-Kostüm schenkte er 2011 Herstellung: Stefan Ordelt Inv.-Nrn. MS M534 – MS M536 dem ÖTM. Uraufführung: Landestheater Salzburg, 1985 Jakob Lenz Inv.-Nr. MS S960 Musik: Wolfgang Rihm Heinrich Schweiger als Herzog von Gloster in König Heinrich VI. von William Shakespeare. Burg- Modell der Zauberflöte von Wolfgang A. Mozart. Staatsoper, 1988 Heinz Zuber als Clown Enrico theater, 1964 94 Österreichisches Theatermuseum

Theatergrafik, Plakate und Programme

Die Eingabe und Digitalisierung der Druck- Sammlungszugänge E 4963 grafiken sowie der dazugehörigen Druck- 49 Theaterzettel und 2 Plakate aus dem platten aus dem Nachlass Richard Teschner Ankäufe Nachlass Helmut Schwarz (div. Wiener ist abgeschlossen. Die Einladungen, Theater- E 4888 Theater) zettel, Spielpläne und Inhaltsangaben zu Folge von 8 Radierungen zur Oper E 4967 Richard Teschners Figurenbühnen wurden Il Sant’Alessio, 1634, Künstler/Stecher: 23 Aushangzettel und 4 Plakate aus dem ebenfalls eingegeben, die Digitalisierung der François Collignon Nachlass Max Meinecke, Wien (Akademie- Objekte steht kurz bevor. Im Rahmen dieser theater, Burgtheater, Staatsoper, Konzert- Eingabe wurde ein Gesamtspielplan aller Schenkungen (Auswahl) haus), Ankara (Devlet tiyatrosu) und Istanbul nachweisbaren Aufführungen erstellt. E 4933 (Devlet tiyatrosu, Sehir tiyatrosu) Die Auflösung der Außendepots in der Ha- 75 Programmhefte bzw. Theaterzettel und nuschgasse führte zur Umlagerung der von 2 Plakate aus dem Nachlass Hilde Weinberger E 4990 dort stammenden Bestände in das Palais (v. a. Wien, Studio der Hochschulen) Zivilporträt Henriette Sontag, Radierung, 1827 Lobkowitz. Da sich darunter auch die aus- E 4944 ländischen Theaterzettel und Programmhefte 6 Theaterzettel aus Bern (Schweiz), Des Weiteren gab es verschiedene Schenkun- befanden, wurden diese im Rahmen der Hotel de Musique, Direktion Georg gen von Privatpersonen, überwiegend die Übersiedelung gesondert gesichtet und be- Dengler, 1811–1812 Wiener Theater betreffend, sowie die regel- arbeitet. Die Volontärin Petra Hofschneider mäßigen Zusendungen von Programm­ überprüfte den Bestand und bettete ihn um, E 4955 heften, Spielplänen und Plakaten der aktuell erneuerte die Beschriftungen und erstellte ca. 65 Plakate, ca. 170 Programmhefte, spielenden Theater Wiens und Österreichs. eine spielstättenbezogene EXCEL-Liste. 20 Monatsspielpläne, 4 Spielzeithefte, 4 Jahrbücher, 2 Fächer mit Spielzeitinfor- Im Rahmen von sammlungsübergreifenden TMS-Eingaben und mationen, Nachlieferung des Theaters an Nachlassprojekten wurden durch Dr. Andrea Digitalisierungen der Wien, Eröffnungsjahr 2006 bis Spielzeit Huemer die Programme aus den Nachlässen 2010/11 Theatergrafik: Hilde Weinberger, Otto Tausig und Helmut Druckgrafiken von Richard Teschner; Druck- Schwarz ins TMS eingegeben. In Zusammen- E 4963 platten von Richard Teschner (inkl. Um- arbeit mit Mag. Claudia Mayerhofer wurden ca. 120 Programmhefte inkl. Theaterzettel, schläge und Zustandsdrucke); Tapetenmus- Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung ca. 100 Programme zu Sonderveranstaltun- terbuch von Richard Teschner; Radierungen von Theaterzetteln in Hinblick auf eine virtu- gen, ca. 300 Theaterzettel, 4 Spielzeithefte, zur Barockoper Il Sant’Alessio; Kostüm­ elle Zusammenführung des Bestandes aus Nachlieferung der Volksoper Wien, Spielzeit figurinen zu Die Puppenfee; Theaterbau­ Bibliothek und Programmarchiv getroffen. 2006/07 bis Spielzeit 2010/11 grafiken zum Theater an der Wien; Rollen- und Zivilporträts der Sängerinnen Pauline Il Sant’Alessio, 3. Akt. 5. Szene: Casa di Eufemiano / Haus des Eufemiano Anna Milder-Hauptmann und Wilhelmine (Himmelfahrt des Sant’Alessio). Barockoper, Rom 1634. ÖTM, Inv.-Nr. GS GSS5968 Schröder-Devrient sowie des Sängers Johann Michael Vogl; Rollenporträts des Schau­ spielers J. G. Wohlbrück. Plakatsammlung: Plakate von Richard Teschner. Programmarchiv: Einladungen, Spielpläne und Inhaltsangaben zu Richard Teschners Figurenbühnen; Thea- terzettel des Hotel de Musique in Bern (Schweiz); Programmhefte zur Ausstellung Welt der Operette aus Wien, Berlin, Paris und New York. sammlungen ÖTM 95

Autographen und Nachlässe

Leserbetreuung Sammlungszugänge Leserbetreuung

Benutzer (vor Ort): 78 Schenkungen Archivbenutzer: 114 Benutzer (per Telefon und E-Mail): 65 E 4885 Benutzer per E-Mail: 150 Benutzer (gesamt): 143 Material zu Fritz Oesterreicher Wissenschaftliche Tätigkeit E 4886 Wissenschaftliche Tätigkeit Material zu Hedwig Jürg (u. a. Korrespon- Dr. Christiane Mühlegger-Henhapel Mag. Daniela FRANKE denz mit Michael Heltau) Ausstellungen E 4912 Vorträge, Teilnahme an Tagungen Organisation der Ausstellung Mantel der Träume – eigenhändiger Brief von Karl Farkas und 10.2. Wien, 9. Forschungsgespräch des Don Juan Archiv ungarische Schriftsteller erleben Wien 1873–1936 Wien, Wiener Theaterzettel / Theaterrepertoire Wiens Typoskript-Brief von Ludwig Mohr (3.3.–2.5.2011) 30.6. Das Programmarchiv des Österreichischen E 4933 Forschungen Theatermuseums, Wienbibliothek im Rathaus, Musiksammlung, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen Nachlass Hilde Weinberger (Studio der Kommentar Briefwechsel Alfred Roller – Hugo von (29.–30.6.) Hochschulen) Hofmannsthal Fortsetzung TMS-Eingabe Nachlass Caspar Neher Forschungen E 4934 Bearbeitung der Druckgrafiken und Druckplatten aus ca. 130 Schauspieler-Autographen und Sonstiges dem Nachlass Richard Teschner -Autogramme Aufarbeitung Altbestände (Inventarisierung und Bearbeitung der Einladungen und Spielpläne aus TMS-Eingabe) dem Nachlass Richard Teschner sowie Erstellung eines E 4958 TMS-Beauftragte Gesamtspielplans der Teschner Figurenbühnen Konvolut betreffend Hermann Romberg Betreuung der Bearbeitung der Theaterzettel und E 4964 Programmhefte des Bestands zu ausländischen Theatern durch die Volontärin Petra Hofschneider Nachlass Helmut Schwarz Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung von Theaterzetteln sowohl in Bezug auf eine Erfassung nach Brief von Karl Farkas Konvoluten als auch nach Einzelobjekten

Sonstiges Spielstättenbezogene Überprüfung und Umbettung von Wiener Theaterzetteln und Programmheften (Schlosstheater Schönbrunn inkl. Max Reinhardt Seminar, Theater im Redoutensaal, Komische Oper bzw. Ringtheater, Konzerthaus) Betreuung von Benutzern und Leihnehmern Aufarbeitung von diversen Altbeständen (u. a. aufgrund von Anfragen)

MMag. Alexandra Steiner-Strauss

Publikationen Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog Vene- dig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 141–148; Objekttexte ebenda 96 Österreichisches Theatermuseum

Dr. Kurt Ifkovits „Schwer aufzuschreiben. Keine Noten fuer Sprechen“. 12.4. Die Herausbildung der Wiener Moderne und die Über Regiebücher im Allgemeinen und jene von Max Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund der medialen Ausstellungen Reinhardt im Besonderen, in: Lesespuren – Spurenlesen Strategien der „Zeit“, Vorlesung vor Studenten der oder Wie kommt die Handschrift ins Buch? Von Vergleichenden Literaturwissenschaft, Universität Wien Kurator der Ausstellung Romy Schneider. Životní pouť / Lebensweg / Sa vie, Prag, Österreichisches Kulturforum, sprechenden und stummen Annotationen (Sichtungen, 6.5. Präsentation des Archivs bei Ungehobene Schätze 11.10.2011–5.1.2012 (gemeinsam mit G. Krenn, Bd. 12/13), Wien 2011, 138–150 aus österreichischen Archiven und Bibliotheken im Filmarchiv Austria) „Doch ist es immerhin möglich, daß Sie sich ins Utopi- Rahmen des Tags der Wiener Germanistik, Universität sche verlocken lassen.“ Die Ereignisse der Jahre 1914 bis Wien Publikationen 1918 in der Korrespondenz Hermann Bahrs mit Jaroslav 16.7. Richard Teschner – ein Prager Künstler zwischen Herausgabe von Die Wiener Wochenschrift Die Zeit Kvapil, in: Rudolf Kučera (Hg.), Muži října 1918. Osudy Groteskem und Deutschnationalem?, Tagung Soziale/ (1894–1904) als Mittler zwischen der Tschechischen aktérů vzniku republiky československé, Střed, Suple- Kulturelle (Stadt-)Räume und Transkulturalität in Prag, und Wiener Moderne, Prag (Masarykův ústav a Archiv mentum 1, Prag (Masarykův ústav a Archiv AV ČR v.v.i.) im Rahmen des Forschungsverbundes Prag als Knoten- AV ČR, v.v.i.) – Wien (Österreichisches Theatermuseum) 2011, 183–192 punkt europäischer Modernen, Universität Konstanz 2011 (gemeinsam mit L. Kostrbová und V. Doubek); Einleitung ebenda, 7–15 (gemeinsam mit L. Kostrbová); Forschungen Dr. Lydia Gröbl Hermann Bahrs Herausbildung der Wiener Moderne Koordination der Bearbeitung des Nachlasses Richard und die Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund Teschner der medialen Strategien der Zeit, ebenda, 95–109; Forschungen, Sonstiges Mitarbeiter der Wochenschrift Die Zeit, ebenda, Vorbereitung der Ausstellung „Gegen Klimt“. – 401–436 (gemeinsam mit L. Kostrbová) Gustav Klimt und Hermann Bahr Nachlass Max Reinhardt: Fortsetzung der Inventari­ sierung und TMS-Eingabe der Materialien zu Inszenie- Venedig und die Wiener literarische Moderne – Hof- Richard Teschner rungen mannsthal, Schnitzler, Bahr, in: Ausstellungskatalog Mitarbeit an der Homepage zu Hermann Bahr Inventarisierung und TMS-Eingabe der biographischen Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg (http://www.univie.ac.at/bahr/) 2011, 258–264 Materialien Wiener Adressbücher, in: Aus dem Antiquariat, N. F. 9, Vorträge, Teilnahme an Tagungen Inventarisierung und TMS-Eingabe der Zeitungsaus- schnitte 1901 bis 1931 Nr. 2, 2011, 76–79 31.3. Zentrum und Peripherie am Beispiel der Vermitt- K poznávání dějin divadla v Rakousku a v českych zemích. lungen tschechischer und (deutschsprachiger) Literatur Nachlass Heinrich Schnitzler: Ordnung, Inventarisierung Památce Oscara Teubera, in: Divadelní revue 22, Nr. 1, zwischen Hermann Bahr und Jaroslav Kvapil, Workshop und TMS-Eingabe der Korrespondenz A bis S 2011, 7–8 [mit einem Brief Oscar Teubers: Hoher Landes­ Zentrum und Peripherie des Forschungsverbundes (dzt. 52 Kartons) ausschuß! – Slavný zemský výbore! Žádost Oscara Teubera Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen, Karls­ Nachlass Albin Skoda: Inventarisierung und o finanční podporu, 9–13] (gemeinsam mit J. Ludvová) universität Prag TMS-Eingabe der Notizkalender 1927 bis 1961

Titelbild des Folders zur Romy Publikation in Kooperation mit dem Schneider-Ausstellung in Prag Österreichischen Theatermuseum sammlungen KHM 97

Archiv, Figurentheater, Quisquilien und Gemälde

Archiv Sammlung Papiertheater Auch in der Quisquiliensammlung wurden Der gesamte nummerisch erfasste Schrift- Der Verein Forum Papiertheater mit Sitz im die Überarbeitung, Ergänzung, Standortkor- verkehr der Theatersammlung der National- Historischen Museum Schloss Philippsruhe rektur sowie die Feststellung des Zustandes bibliothek der Jahre 1942–1960 wurde in in Hanau wird seine Generalversammlung der Objekte fortgeführt. das TMS aufgenommen bzw. bereits vor- verbunden mit einem Symposium im Mai Aufnahme, Bestimmung und digitale Bear- handene Datensätze entsprechend ergänzt 2012 in Wien abhalten. Der Veranstaltung beitung der Schenkung Wilma Degischer oder korrigiert. Es handelt sich hierbei um wird besondere Bedeutung beigemessen, (insgesamt 308 Medaillen und Plaketten). mehr als 5.000 Datensätze. da der Verein sein 20-jähriges Bestehen feiert. Austragungsort und Koordinierungsstelle ist Sammlungszugänge Figurentheater & Teschner-­ das Österreichische Theatermuseum. Schenkungen Figurenspiegel, Puppen- und Papiertheatersammlung Sammlungszugänge E 4922 Türschild von Paul Schöffler E 4957 Im Dezember 2011 wurde 6 Mal das Weih- E 4958 Schenkung von zwei Marionetten aus dem nachtsspiel von Richard Teschner aufge- Büste von Hermann Romberg führt. Besitz von Ursula Blickle E 4959 Im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten für zwei Garnituren Keramikschmuck die Teschner-Ausstellung wurden sämtliche Quisquilien und Gemälde E 4960 Requisiten fotografiert und aufgenommen. Weiterführung der Überarbeitung der Be- eine Erinnerungsplakette und ein Gemälde Die Zuordnung der einzelnen Teile wurde stände, Korrektur der Standorte sowie die von Julius Neumann 2011 begonnen und wird 2012 abgeschlossen. Feststellung des Erhaltungszustandes der Die Restaurierungsarbeiten an den Objekten Objekte, um notwendige restauratorische (Figuren, Kulissen und Requisiten) zu den Maßnahmen zu setzen, besonders im Hin- Stücken Richard Teschners wurden auch im blick auf die Übersiedlung der Objekte in Jahr 2011 weitergeführt. das Zentraldepot.

Requisiten zu Karneval von Richard Teschner Tänzer Tänzerin 98 Österreichisches Theatermuseum

provenienzforschung Fotografische Handzeichnungen Sammlung

Neben der Recherche diverser neuer Fälle Sammlungszugänge Sammlungszugänge und der Rückseitendokumentation der Ge- mäldesammlung fokussierte sich die Arbeit Ankäufe Schenkungen auf die Objekte der Sammlungen Mathilde E 4884 E 4941 und Oskar Strnad sowie Eva Henriette und 2.327 Digitalfotografien zu 62 Theater­ Konvolut von rund 400 Figurinen und Margarethe Sonnenthal. Zudem wurde eine produktionen Bühnenbildentwürfen aus der Zeit von Datenbank zur Dokumentation, Verwaltung E 4945 1900 bis 1930 der Künstler Franz Martinak und Suche von Provenienzmerkmalen ent- 1.993 Digitalfotografien zu 50 Theater­ und Franz Schallud wickelt. produktionen E 4921 In der Fotosammlung wurde die Aufnahme E 4986 Porträt von Karl Paryla von und Bearbeitung des Altbestandes weiter­ 2.905 Digitalfotografien zu 68 Theater­ Klara Hautmann-Kiss geführt und darüber hinaus der Bestand produktionen E 4985 „Antiquariat Engel“ einer näheren Prüfung fünf Bühnenbildentwürfe des international unterzogen. In Summe wurden an die 7.400 Schenkungen renommierten Künstlers Marc Adrian Fotos aufgenommen und bearbeitet. E 4897 E 4974 Im Bereich der Handzeichnungen wurde die 14 Schauspielerporträts Besonders erwähnenswert ist die umfang- museale Bearbeitung der Kostümentwürfe E 4987 reiche Schenkung durch die Kostümwerk- der Österreichischen Theater-, Kostüm- und 58 Szenenfotos aus dem Archiv von stätten der Art for Art, die rund 2.000 Kos- Dekorationsatelier Ges.m.b.H. von Wilhelm Paulus Manker tümfigurinen von 1960 bis 2000 aus den Bermann fortgesetzt. Im Berichtszeitraum Wiener Bundestheatern umfasst und eine konnten an die 600 Mappen durchgesehen Sonstiges wichtige Fortführung des Bestandes an und ca. 4.800 Objekte erfasst werden. Wiener Kostümentwürfen darstellt; darunter TMS-Eingaben und Digitalisierung befinden sich so wertvolle Stücke wie Ent- Fast 10.000 Fotos wurden in das TMS einge- würfe von Jean-Pierre Ponnelle oder Achim geben. Ca. 6.000 Fotos wurden digitalisiert. Freyer.

Marc Adrian, Bühnenbildentwurf (nicht ausgeführt). Besucherbetreuung Aquarell auf Papier. Schenkung Sonstiges Dr. Gertraud und Dieter Bogner 44 Besucher Mithilfe der Volontäre Chiara Seidl und Rein- Ausstellungen hard Trinkler konnten zahlreiche Objekte 33 Leihgaben wie der Gesamtbestand Gerdago in säure- freie Mappen umgelagert werden sowie die Transporte Bestände Matthias Kralj / Josef Mikl / Mileva Im Zuge der Depoträumung in der Hanusch- Roller / Alfred Roller – freie Arbeiten inventa- gasse wurden die Fotonachlässe und die risiert und fachgerecht gelagert werden. Albensammlung in ca. 60 Transportkisten TMS-Eingabe des Bestandes Kolomann Moser verpackt und in das neue Depot nach TMS-Eingabe des Bestandes Joseph Hoffmann, Himberg verbracht. Die Zauberflöte Beginn der systematischen TMS-Erfassung der Zeichnungen Alfred Rollers Vorbereitung der Übersiedlung des Nach­ lasses Reinhard Heinrich sowie der Skizzen- bücher von Rudolf Heinrich Neuaufnahmen: 350 Anfragen: 32 sammlungen ÖTM 99

Bibliothek Restaurierung

Leihverkehr 1.627 BenützerInnen Textilrestaurierung Die Bibliothek des Österreichischen Theater- 70 Objekte (Belvedere, Schallaburg, Wien Die Hauptarbeit 2011 galt der Übersiedlung museums wurde im Jahr 2011 vor Ort von Museum, Deutsches Theatermuseum Mün- in das Zentraldepot nach Himberg. Tausende 1.627 Personen benützt. Darüber hinaus chen, Musée d’Orsay Paris, Reiss-Engelhorn wurden zahlreiche InteressentInnen bei ihren Objekte wurden grob gereinigt, gesichert Museum Frankfurt) Rechercheanliegen auf fernmündlichem oder und verpackt. Die Auflösung des großen schriftlichem Weg betreut. Textildepots in der Hanuschgasse, des Möbel- Wissenschaftliche Tätigkeit depots sowie des zweiten großen Außen­ depots im Freudenauer Hafen wurde durch Sammlungszugänge Dr. Vana Greisenegger extremen Platzmangel erschwert. Darüber hinaus musste mit Schutzkleidung gearbeitet Ausstellungen Aus dem Bestand der Österreichischen werden, da der überwiegende Teil der Ob- Idee, Konzept und Durchführung der Ausstellung Nationalbibliothek Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus 14 Bücher jekte mit gesundheitsgefährdendem Schim- drei Jahrhunderten (26.5.–26.9.2011) 10 Hochschulschriftenbände mel kontaminiert war. Bis Mitte November Publikationen 3 Zeitschriftenbände waren alle Außendepots geräumt und es Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus 6 Bände Theaterprogramme konnte mit Entschimmelungs- und Reini- drei Jahrhunderten, Begleitbuch zur Ausstellung im 1 Lieferungswerk gungsarbeiten an Möbelstücken in einer ÖTM, Wien 2011 der neuen Werkstätten im Zentraldepot Erwerbungen des KHM Himberg begonnen werden. MMag. Alexandra Steiner-Strauss Ankäufe: 5 Bücher Am Museumstag wurden im Zuge der Publikationen Beleg- oder Geschenkexemplare: Schenkung eines der „Enrico-Kostüme“ von Kulissenzauber und Bühnenstars. Hans Makart und 102 Bücher, 2 DVDs, 1 CD Heinz Zuber hunderte Gäste in das ÖTM das Theater, in: Ausstellungskatalog Makart Hans. sowie ungezählte Broschüren, Zeitschriften, angelockt. Eine kleine Ausstellung und der Ein Künstler regiert die Stadt, Wien (Wien Museum) Programme und Manuskripte Auftritt Heinz Zubers mit Auszügen aus 2011, 92–103 seinem Programm Enrico und die wilden Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog Tiere wertete die Schenkung auf. Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg Führungen 2011, 141–148; Objekttexte ebenda Für die Studierenden der Tanz- und Operet- tenklassen des Konservatoriums Wien Privat­ Enrico-Kostüm von Heinz Zuber universität wurden im Herbst 2011 den Aus- bildungszielen entsprechende spezielle Haus- und Bibliotheksführungen durchgeführt.

Wissenschaftliche Tätigkeit

Mag. Claudia MAYERHOFER

Forschungsprojekte, Forschungen Im Rahmen des Universitätslehrgangs Library and Infor- mation Studies (MSc) 2010/11 wurde das Projekt THEO– Theaterzettel online durchgeführt. Gemeinsam mit vier KollegInnen aus dem Lehrgang wurde ein Digitalisie- rungskonzept am Beispiel von Wiener Theaterzetteln des 19. Jahrhunderts erstellt. In diesem Kontext wurde ein Großteil der in der Bibliothek des Österreichischen Theatermuseums aus diesem Zeitraum befindlichen Theaterzettel auf ihre Vollständigkeit hin überprüft und in einer Datenbank verzeichnet. Alle Projektergebnisse inklusive Datenbank sind über eine Website abrufbar. Durchsicht und inhaltliche Systematisierung des dem ÖTM übergebenen Archivs des Schauspielhauses Wien (1978–1986 / 1990–2000).

Vorträge, Teilnahme an Tagungen 30.6. THEO – Theaterzettel online. Ein Digitalisierungs- leitfaden am Beispiel von Wiener Theaterzetteln des 19. Jahrhunderts, Wienbibliothek im Rathaus, Don Juan Archiv, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen (29.–30.6.) 100 Österreichisches Theatermuseum

Museum und Publikum

Neben der Begleitung zahlreicher Leihgaben internationalen Ausstellungen teilgenom- Kulturvermittlung für externe Ausstellungen wurden lose Inven- men. Im Zuge des Leihverkehrs wurden an tarnummern an Gemälden gesichert und den jeweiligen Objekten konservatorisch- Auch heuer konnte sowohl die Anzahl unserer Objekte aus der Teschner-Sammlung mit restauratorische Maßnahmen getroffen. Vermittlungsprogramme wie auch die Teil- nehmerzahl gesteigert werden. Insgesamt fixen Inventarnummern versehen. Frau Neben den Vorbereitungen in den externen fanden 559 Aktivitäten für 11.410 Besucher Mag. Angela Sixt restaurierte diverse Mario- Depots wurde auch mit jenen für die Über- statt (2.629 Erwachsene sowie 8.781 Kinder netten und Requisiten aus dem Stück Der siedlung der im Haus befindlichen Objekte und Jugendliche). Unser vielfältiges, konti- Drachentöter von Richard Teschner. In Zu- begonnen, so zum Beispiel der gerahmten nuierliches Angebot wurde durch zwei länger- sammenarbeit mit dem Fotoatelier wurden Grafiken. Gegebenenfalls wurden diese fristig angelegte Projekte bereichert, die im sämtliche Teschnerrequisiten fotografiert. konservatorisch-restauratorisch betreut, mit Rahmen der Vermittlungsinitiative „Kultur- säurefreiem Rückseitenschutz versehen oder Für den ersten Stock des ÖTM (Ausstellungs- vermittlung für Schulen in Bundesmuseen neu gerahmt. flächen) wurde das TESTO-Klimaaufzeich- 2011“ vom Bundesministerium für Unter- nungssystem in Betrieb genommen. Nach Auch 2011 konnten wieder erfolgreiche richt, Kunst und Kultur gefördert und von der Einschulung konnte in Zusammenarbeit Kooperationen mit der Akademie der bilden- Kultur-Kontakt Austria beratend begleitet mit dem Gebäudemanagement in vielen Räu- den Künste eingeleitet werden. So wurde werden. Beide stehen in engem Zusammen- men die Klimasituation verbessert werden. das Album des Schauspielers Karl von Holtei hang mit unseren Ausstellungen: Im Dezember wurde die Kostümausstellung Thema einer Seminararbeit sowie zehn Plakate aus der Sammlung Theatergrafik, Verkleiden – Verwandeln – Verführen abge- Bretter, die die Welt bedeuten – selbst Plakate und Programme im Zuge eines baut, wonach die Reinigungsarbeiten an gestalten jedem einzelnen Kostüm begannen. Zeit- Seminars bearbeitet. gleich erfolgten die Vorbereitungsarbeiten Im Sinne der Idee „Von Schüler/innen – für für die Operettenausstellung und die weitere Schüler/innen“ werden in dem Projekt Übersiedlung von tausenden Objekten aus Bühnenbildelemente hergestellt, die lang- dem Theatermuseum nach Himberg. fristig für Workshops zur Verfügung stehen. Begleitend zur Ausstellung Ungezähmte Natur – Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten Papierrestaurierung stellten vier Integrationsklassen der Hans Radl Das Hauptaugenmerk lag im Jahr 2011 zwei­ Hauptschule Kulissenbäume aus Holz und felsohne auf der Übersiedlung der Objekte Karton her und improvisierten dazu ein aus den externen Depots ins Zentraldepot Theaterstück. Inspiriert von der Würfelbühne nach Himberg. Mit der Unterstützung exter- des Architekten Hans Fritz, zu sehen in der ner Hilfskräfte wurden Bühnenbildmodelle Ausstellung Spielräume, baute die Abteilung und Möbel in den beiden Depotstandorten Freudenauer Hafen und Hanuschhof ge­ reinigt, desinfiziert und für den Transport Workshop mit der Hans Radl Schule vorbereitet. Im neuen Depot galt es, die Objekte abermals zu reinigen, zu dokumen- tieren, gegebenenfalls restauratorisch-konser- vatorisch zu versorgen und in lagerungs­ fähigem Zustand an den richtigen Standort zu verbringen. Dieses zeitlich und v. a. logis- tisch sehr anspruchsvolle Unterfangen konnte lediglich dank der guten Zusammenarbeit und hilfsbereiter Kollegen gelingen. Im Rahmen der temporären Ausstellungen des ÖTM (Verkleiden – Verwandeln – Ver- führen, Mantel der Träume, Bühne und Landschaft, Heinrich von Kleist) wurden 2011 über 300 Objekte betreut. Darüber hinaus hat das ÖTM wieder mit zahlreichen Exponaten an diversen österreichischen und sammlungen ÖTM 101

Leihgaben

„Innenraumgestaltung und Möbelbau“ der turkaffees mit Lesungen bzw. Architekten- Im Jahr 2011 waren die Sammlungen des HTL Mödling Elemente aus Holz nach, die vorträgen erwähnenswert. Österreichischen Theatermuseums mit 267 Abteilung „Elektronik“ erweiterte in Zusam- Zu Heinrich von Kleist fanden bisher 3 Kultur- Leihgaben an 26 Ausstellungen im In- und menarbeit mit unserem Techniker die Licht- kaffees sowie 2 Schülerführungen statt. Ausland beteiligt. anlage auf der Bühne des Theaterateliers. In Insgesamt wurden zu den Sonderausstellun- einem gemeinsamen Workshop erprobten gen 5 Führungen für Lehrende angeboten. die Schüler/innen auf unserer Bühne die Vielseitigkeit der selbst gebauten Elemente in Verbindung mit dem installierten Licht. Theateratelier für Kinder und Die Ergebnisse beider Projektarbeiten fließen Jugendliche in ein neues Workshop-Angebot zum Thema Das Interesse an Theaterworkshops für Kin- Bühnenbild ein. dergärten, Schulen und Horte ist unge­ brochen. Unsere bewährten Workshop- Über den eigenen Schatten springen Angebote Alles Zirkus, Jahreszeitenspiel, Die Zauberflöte zum Mitspielen, Schattentheater, Das Projekt wurde begleitend zu Ausstellung Improvisationstheater, Puppenspiel, Tanz- Der Zauber des bunten Schatten. Das chine- theater, Maskentheater oder Faust wurden sische Schattentheater für Schüler/innen durch einen Figurenschatten-, einen Bühnen- von 7 bis 14 Jahren entwickelt. Vier Schul- bild- und einen Nestroy-Workshop ergänzt. klassen mit Schüler/innen verschiedenster Die Expertengespräche zum Beruf des Schau­ Muttersprachen nahmen daran teil. Nach spielers sowie Kostüm- und Bühnenbildners dem Besuch einer Schattentheaterauf­ fanden weiterhin statt. Diese Angebote wur- führung bauten die Kinder eigene Figuren, den mit ca. 260 Gruppen durchgeführt. entwickelten eine Geschichte und experi- mentierten mit Sprache und Klanginstru- Improvisationstheater-Workshop menten. Ziel war die Erarbeitung eines Freizeitangebot Schattentheaterstückes. Die Erfahrungen aus Im Freizeitangebot sind die Theater-Kids dem Projekt fließen in das Workshop-Ange- weiterhin die Attraktion für 5- bis 10-jährige bot Schattenspiel mit Figuren ein. und deren Eltern. Die Nachmittage rund Für Schulklassen, denen ein Museumsbesuch ums Theater, bei denen die Kinder selbst zu nicht möglich ist, wird ein Museumskoffer Schauspielern, Tonkünstlern, Kostümbildnern mit Repliken von Originalschattenfiguren oder Puppenbauern werden, haben heuer und einer Anleitung für die praktische Arbeit 20 Mal stattgefunden. 45 Kinder haben entwickelt und im Rahmen einer Fortbildung ihren Geburtstag bei uns gefeiert. für Lehrer/innen an der PH Feldkirch vorge- stellt und getestet werden. Mit dem Programm Kleider machen Leute haben wir erstmals bei der KinderuniKunst mitgewirkt. Sonderausstellungen

Das Vermittlungsprogramm rund um die Aufführungen Ausstellung Verkleiden – Verwandeln – Ver- führen profitierte sehr vom Projekt „Kleider Das Angebot an Theateraufführungen wurde machen Leute“, bei dem Kostüme nachge- wesentlich erweitert. Das Puppenspiel Ein- schneidert wurden und ein Museumskoffer äuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein wurde entwickelt wurde. Es fanden 129 interaktive 3 Mal, Hänsel und Gretel 7 Mal, Die Regen- Führungen und Workshops für Schulklassen bogenblume 3 Mal, das Singspiel Die träu- und Hortgruppen sowie 46 Erwachsenen- mende Schneiderin 2 Mal, das chinesische führungen und 14 Kulturkaffees statt, zu Schattentheater Schildkröte und Kranich denen verschiedene Kostümexperten einge- 3 Mal für insgesamt 30 Gruppen gegeben. laden waren. Der Kindergarten Spiegelgasse hat seine Zur Ausstellung Mantel der Träume und Auf­führungen für Eltern zum wiederholten Ungezähmte Natur sind vor allem die 6 Kul- Mal bei uns gezeigt. 102 sammlung

Abteilungen Abteilungen 103

Kommunikation und Marketing

internationalen Medien (insgesamt waren Sonntag“, dem „Art“-Magazin, der „Welt- kunst“, der deutschen „Vogue“ sowie den Nina AUINGER-SUTTERLÜTY, MAS, Abteilungsleiterin es über 6.200 Clippings) konnten wir eine britischen Magazinen „The Art Newspaper“ Ruth STRONDL, MAS umfangreiche und sowohl in quantitativer und „Apollo Magazine“. Letzteres kürte in Mag. Sarah AISTLEITNER als auch in qualitativer Hinsicht hervor­ der Dezember-Ausgabe die KHM-Ausstellung Dr. Cäcilia BISCHOFF ragende Berichterstattung erzielen. Hans von Aachen zur „Ausstellung des Jahres Mag. Julia GRANI (bis 31.12.) Durch engagierte und routinierte Presse­ 2011“. Mag. Gudrun HATVAGNER arbeit wurde so in einzelnen Vergleichs­ Edyta KOSTECKA (Karenz bis 24.11.) monaten die Anzahl der erschienenen Wichtige Pressearbeit zur Jan Fabre-Aus­ Mag. Angelika KRONREIF Medienberichte auf bis zu 50 % gegenüber stellung im KHM konnte im Rahmen des Mag. Michaela METH-FILL (Karenz) dem Jahr 2010 gesteigert. Im „Seitenblicke“- Auftritts von Jan Fabre auf der Biennale in Mag. Anja PRIEWE (ab 2.5.) Ranking 2011 rangierte GD Sabine Haag Venedig geleistet werden. vor allen anderen Museumsdirektoren mit Die Abteilung Kommunikation und Marketing den meisten Auftritten unter den Top-Stars. organisierte im Januar 2011 im Vorfeld der Die bewährten Medienkooperationen mit Elfenbein-Ausstellung im Frankfurter Liebieg- 2011 wurde der 2010 von uns gemeinsam mit verschiedenen Tageszeitungen, Magazinen, haus eine sehr erfolgreiche Pressereise für der Abteilung Corporate Design begonnene Radio- und Fernsehsendern wurden 2011 wichtige deutsche Medienvertreter (u. a. von Markenentwicklungs-Prozess erfolgreich fort­ fortgesetzt und weiter ausgebaut. „FAZ“, „Welt am Sontag“, „Art Magazin“, gesetzt. Ziel ist es, für alle Museen des KHM „Frankfurter Rundschau“) nach Wien, wo eine neue, zukunftsweisende Corporate Iden- Medienarbeit international sie exklusive Führungen durch das Depot tity zu entwickeln. Der Prozess beinhaltet und die Baustelle der Kunstkammer erhielten. die Ausarbeitung einer Markenstrategie so- Auf internationaler Ebene konnte die Bericht- Eine vom KHM organisierte Pressereise zur wie anschließend die visuelle Umsetzung erstattung im Jahr 2011 in Hinblick auf An- Ausstellungseröffnung in Frankfurt, zu der dieser Strategie. Die Umsetzung der Ergeb- zahl und Reichweite wesentlich erhöht wer- Journalisten von ORF, „Standard“ und „Pres- nisse dieses Re-Branding-Prozesses erfolgt den. Wichtige Artikel und Berichte erschie- se“ geladen waren, sicherte eine umfang­ im Laufe des Jahres 2012. nen 2011 regelmäßig in der „Frankfurter reiche Berichterstattung über die Kunst- Auch 2011 kommunizierte die Abteilung die Allgemeinen Zeitung“, der „Süddeutschen kammer „auf Reisen“ und die bevorstehende künstlerischen und kulturpolitischen Ziele Zeitung“, der „Frankfurter Rundschau“, der Wiedereröffnung in den österreichischen der Institution KHM einer breiten Öffent- „Neuen Zürcher Zeitung“, der „Welt am Medien. lichkeit.

V. l. n. r.: Aistleitner, Strondl, Auinger-Sutterlüty, Grani; Presse- und Medienarbeit stehend: Kronreif, Hatvagner

2011 wurden 31 Pressekonferenzen und -termine veranstaltet und 27 Presseaus­ sendungen verschickt. Nationale und inter- nationale Medienpräsenz konnte v. a. mit der Pressearbeit zu den großen Ausstellun- gen Wintermärchen und Dürer – Cranach – Holbein erzielt werden, ebenso rund um die große Informations- und Spendenkampagne zur Kunstkammer-Wiedereröffnung 2012 so- wie zur Neuhängung der Gemäldegalerie unter der Direktorin Dr. Sylvia Ferino-Pagden, zur Präsentation der neuen Contemporary- Reihe im KHM mit Adjunct Curator Jasper Sharp und mit der Bilanzpressekonferenz im Frühjahr. Durch die gezielte Positionierung unserer Themen in allen wichtigen österreichischen Onlinemedien, Tageszeitungen und Wochen- magazinen, in den Fernseh- und Radiopro- grammen des ORF sowie in vielen relevanten 104

Kommunikation und Marketing

Kulturevents, Marketing­ Das Museum für Völkerkunde fungierte im Die ORF Lange Nacht der Museen am 1.10. aktivitäten und Kooperationen Juni 2011 erstmals als Homebase des inter- war auch diesmal wieder ein großer Erfolg: national renommierten festival for fashion & 21.164 BesucherInnen genossen das ab- Neben der Organisation von insgesamt 19 Aus- photography und schlug so eine Brücke wechslungsreiche Programm in KHM, Neuer stellungseröffnungen und -pressekonferenzen zwischen Kunst und Mode. In Kooperation Burg, MVK und Schatzkammer und feierten sowie der damit verbundenen medialen und mit dem Veranstalter Unit F stellte das mit dem ÖTM dessen 20-jähriges Bestehen. werblichen Kommunikation betreute die MVK der Mode einen opulenten Rahmen für Drei Buchpräsentationen wurden von der Abteilung Kommunikation und Marketing zahlreiche Veranstaltungen zur Verfügung. Abteilung Kommunikation und Marketing im Jahr 2011 folgende weitere für das Haus Speziell für das Festival angebotene Museums- organisiert: Im Juli wurde im Rahmen der wichtige Kooperationen und Marketing­ führungen ergänzten das Programm. Die Jan Fabre-Ausstellung­ in der Roten Bar des projekte, wobei die Strategie des „Öffnens“ Kooperation mit diesem Modeevent sicherte Volkstheaters in Koo­peration mit ImpulsTanz erfolgreich umgesetzt wurde: GD Sabine Haag im Stadtmagazin „WIEN und in Anwesenheit des Künstlers der Aus- Im Februar eröffnete das KHM sein neues live“ einen Platz unter den „100 coolsten stellungskatalog präsentiert. Im November Kreativatelier. Ein bunter Eröffnungsevent Wienern aus Szene und Kultur“. konnte Daniel Uchtmann einem interessier- für Groß und Klein zeigte erstmals Besuche- Eine Plattform für Mode und Kunst bot das ten Publikum in der Kuppelhalle des KHM rInnen wie auch Journalisten die große Viel- KHM auch SchülerInnen der Modeschule seine drei neuen Publikationen vorstellen: falt, die dieser neue Kreativraum bietet. Michelbeuern: Im Rahmen einer Kooperation Liebespaare / Tafelfreuden / Blumenpracht Die Kunst-Literatur-Theaterproduktion Gany­ erhielten sie die Möglichkeit, neue Dienst- in der Kunst. In Kooperation mit dem Suhr- med Boarding des Künstlerduos wenn es uniformen für die MitarbeiterInnen des Be­ kamp-Verlag wurde, ebenfalls im November, soweit ist (Peter Wolf und Jacqueline Korn- sucherdienstes im Kunsthistorischen Museum das Buch Alte Meister, ein Comicbuch von müller) ging im Frühjahr 2011 aufgrund des zu entwerfen. Anfang November wurden Nicolaus Mahler in Anlehnung an Thomas großen Erfolgs in eine „zweite Runde“ und in der Kuppelhalle des KHM die neuen Bernhards Roman, präsentiert. löste erneut einen Besucheransturm aus. Uniformen präsentiert und es wurde die Im November 2011 erhielt die erfolgreiche von den SchülerInnen gestaltete Ausstellung Produktion den renommierten „Nestroy- Renessenz. Facetten der Renaissance feierlich Preis“ für die beste Off-Produktion. eröffnet.

oben: Das „festival for fashion & photography“ im Pressereise für deutsche Journalisten nach Wien im Museum für Völkerkunde Vorfeld der Elfenbein-Ausstellung in Frankfurt unten: Präsentation der Bücher von Daniel Uchtmann Ausstellung Renessenz der Modeschule Michelbeuern Abteilungen 105

Die Kunstkammer-Kampagne Mittels der eigens konzipierten Website Kunstkammer-Stand bei der Messe Art & Antique www.kkhm.at informieren wir regelmäßig in der Wiener Hofburg Im September startete das KHM unter dem über aktuelle Spendenaktionen, Baufort- Motto „Bauen Sie mit uns die Kunstkammer!“ schritte und die Schätze der Kunstkammer. eine große Info- und Spendenkampagne Ein erfolgreicher Auftritt bei der Messe Art & zur Kunstkammer-Wiedereröffnung. Mit Antique in der Wiener Hofburg im Novem- einer großen Sneak Preview-Party am Maria ber 2011 verschaffte der Kunstkammer- Theresien-Platz wurde in Anwesenheit von Kampagne auch beim interessierten Fach- BM Claudia Schmied der goldene Info-Con- publikum der renommierten Antiquitäten- tainer vor dem Museum eingeweiht. Dieser messe große Aufmerksamkeit. wird bis zur Wiedereröffnung der Kunst- kammer mittels innovativer 3D-Filme alle Interessierten über die Fortschritte der Bau- Leporello zur Kunstkammer-Kampagne arbeiten auf dem Laufenden halten. Namhafte Prominente aus Wirtschaft, Kunst und Medien, darunter Erwin Wurm, Gery Keszler, Dominique Meyer und Gerhard Roth, konnten zur Unterstützung der Kampagne gewonnen werden und stellten sich mit den goldenen Kunstkammer-Helmen als Testimo- nials zur Verfügung. Die Helme sind im KHM- unten: Kulturministerin Claudia Schmied mit dem Shop sowie im Online-Shop zum Preis von Plakat zur Kunstkammer- goldenen Kunstkammer-Helm Kampagne 49,– Euro erhältlich. Seit Dezember gibt es ganz unten: Kunstkammer Sneak Preview-Party auf auch eine Schi- und Snowboardversion um dem Maria Theresien-Platz 69,– Euro. Vom Erlös jedes Helmes werden 21,– Euro direkt für die Wiedereröffnung der Kunstkammer verwendet. Dank einer er- folgreichen Kooperation mit dem Fahrrad- kurierdienst Veloce radeln dessen Boten ebenfalls bis zur Wiedereröffnung mit den goldenen KHM-Helmen durch Wien. Website zur Kunstkammer- Kampagne: www.khm.at GD Haag vor dem Kunstkammer-Infocontainer 106

Kommunikation und Marketing

Open House Marketingkooperationen Weitere Kooperationspartner des Jahre 2011 waren: Gleich zwei sehr erfolgreiche Marketing­ Im Jahr 2011 konnte die Weinfachhandels- aktivitäten in Form von Open House-Ver­ kette Wein & Co. als neuer Kooperations- Alumni Club der Medizinischen Universität Wien Austrian Airlines anstaltungen wurden im Sommer 2011 von partner des KHM gewonnen werden. Seit Bank Austria unserer Abteilung organisiert: das Open Herbst ist die KHM-Jahreskarte in allen Wein BAWAG P.S.K. House in der Wagenburg am 21.6. mit über & Co.-Shops zum ermäßigten Preis erhält- Club wien.at 8.000 BesucherInnen und das Open House lich – das KHM-Eintrittsticket fungiert in Facultas in der Neuen Burg am 11.9. mit über 6.000 allen Wein & Co.-Shops als Gutschein im Filmarchiv BesucherInnen; an ihm beteiligte sich auch Wert von 5,– Euro. Hutmanufaktur Mühlbauer die benachbarte Österreichische National­ IKEA Family Ein weiterer neuer Kooperationspartner des ImpulsTanz bibliothek als Co-Veranstalter. Beide Veran- KHM wurde 2011 die Firma Swarovski. Jugendinfo staltungen boten den BesucherInnen bei Gemeinsam werden spezielle Tourismus- Kino unter Sternen freiem Eintritt ein umfangreiches und speziell Packages angeboten und Swarovski unter- Krone Bonus Card auf den Tag abgestimmtes Programm: Mit stützt das KHM auch sehr großzügig als Kühne & Nagel Musicalauftritten und Ponyreiten, Backstage- Kunstkammer-Sponsor. MQ Wien führungen und Spezialvorträgen bis hin zu Nestlé Als Partner der großen MVK-Ausstellung spannenden Kinderworkshops war für alle, Niederösterreich Card Wald / Baum / Mensch konnten das Kurato- ÖBB Jung und Alt, stets etwas dabei. rium Wald sowie die Österreichischen Bundes- Parship.at forste gewonnen werden, die 2011 auch die Staud’s Wien Christbäume für KHM und MVK zur Ver­ Theater in der Josefstadt Vereinigte Bühnen Wien fügung stellten. GD Sabine Haag wurde Viennale im Rahmen der Wald-Ausstellung von BM Votivkino Nikolaus Berlakovich als „Botschafterin des Wiener Festwochen Waldes“ ausgezeichnet. WU-Alumni-Club

oben: Dürer – Cranach – Holbein- Spot vor der Staatsoper Wien links oben: Folder zum Open House in der Wagenburg unten: „winpin“-Werbeplakat für die rechts oben: Besucher des Open House in der Neuen Burg Musicalstar Maya Hakvoort als „Sisi“ Wintermärchen-Ausstellung und die unten: Folder zum Open House in der Neuen Burg beim Open House in der Wagenburg KHM-Jahreskarte Abteilungen 107

Kommunikation das Spiel Nachts im Museum im Rahmen kammer-Kampagne auch im redaktionellen unserer Jahreskarten-Sommeraktion 2011. Bereich hervorragend unterstützt wurde. Der monatlich erscheinende Newsletter hatte Darüber hinaus gab es regelmäßig Gewinn- Zur Bewerbung der Wintermärchen-Ausstel- 2011 bereits knapp 6.000 AbonnentInnen, spiele, Fotowettbewerbe, Veranstaltungsan- lung produzierte das KHM erstmals selbst eine Steigerung, die vor allem im Zusammen- kündigungen und vieles mehr. einen animierten Spot mit einer Winterland- hang mit der wachsenden Zahl von Jahres- Im Bereich der Internen Kommunikation kon- schaft im Schneegestöber. kartenbesitzern erreicht werden konnte. zipierte und versendete die Abteilung Kom- In Kooperation mit dem Werbeflächen-An- Die KHM-Website wurde 2011 zur Gänze munikation an alle MitarbeiterInnen unserer bieter GEWISTA nahm das KHM im Herbst einer Überarbeitung unterzogen und erschien Häuser regelmäßig die Info-Mails der Ge- 2011 an der neuen winpin-Aktion teil: Mit im Sommer d. J. mit neuem „Gesicht“: Die schäftsführung sowie den Pressespiegel. einem speziell designten Plakat zur Ausstel- Website bietet nun für jedes der drei Museen lung Win­termärchen wurden KHM-Jahres- (KHM, MVK und ÖTM) einen eigenen, noch Werbung und Werbemittel karten verlost.­ Das KHM, v. a. die Ausstellung besucherfreundlicheren Auftritt sowie eine Wintermärchen, profitierte von der breiten bessere Gliederung für die verschiedenen Insgesamt wurden über 20 Folder produziert Aufmerksamkeit, die mit dieser Wien-weiten Zielgruppen (Museumsbesucher, Journalis- und mehr als 30 Plakatsujets in Wien und Aktion erzielt werden konnte. ten, Wissenschaftler, Geschäftspartner). Das den Bundesländern großzügig affichiert. Per- Design der Homepage entspricht jetzt den manent montierte Werbefahnen an Ringstraße Freunde und Förderer aktuellsten Marketing-Anforderungen und und Heldenplatz sowie Werbetransparente webgrafischen Richtlinien. Neben der konzep- über Straßenzügen, an Straßenbahnen und Für den Verein der Freunde des Kunsthisto- tionellen Arbeit zur neuen Website in Zusam- anderen Großflächen stellten sicher, dass rischen Museums organisierte die Abteilung menarbeit mit der Abteilung Visuelle Medien potenzielle MuseumsbesucherInnen über das Kommunikation und Marketing am 11.4. wird der gesamte Content der Website von reichhaltige Angebot unserer Häuser ab- wiederum den Tag der Freunde des KHM: der Abteilung Kommunikation und Marke- wechslungsreich informiert wurden. Über 500 begeisterte Mitglieder nutzten die ting betreut und regelmäßig aktualisiert. Im Sommer 2011 zeigte das KHM im Vor- Gelegenheit, bei Backstage-Führungen in den Unser facebook-Auftritt konnte 2011 erheb- spann zu einer Live-Übertragung aus der Depots, Labors und Restaurierwerkstätten ei- lich ausgebaut werden: Die Zahl unserer Fans Staatsoper erstmals einen Werbespot auf der nen Blick hinter die Kulissen des Museums- verdoppelte sich von 2.929 zu Beginn auf Leinwand direkt vor der Wiener Staatsoper. betriebs zu werfen oder an Spezialführungen 6.337 am Ende des Jahres 2011. Grund dafür durch die Sammlungen teilzunehmen. Eine besondere Werbekooperation konnte waren kontinuierliche interaktive Aktionen 2011 mit der Firma Infoscreen eingegangen Über die beiden 2010 gegründeten Unter- für unsere facebook community, allen voran werden, wodurch die Bewerbung der Kunst- stützervereinigungen Director’s Cercle und International Friends of the Kunsthistorisches

Die KHM facebook-Seite mit unserem Jahresrückblick Museum Vienna wurden im Jahr 2011 be- trächtliche Summen an Spendengeldern für das Museum lukriert. Darüber hinaus wurde 2011 ein neuer Unterstützerkreis ins Leben ge- rufen, die Contemporary Patrons, welche die mit 2012 beginnende Ausstellungs- und Ver­ anstaltungsreihe zu moderner und zeitgenössi- scher Kunst im KHM finanziell ermöglichen.

Pressekonferenz für die neue Modern & Contemporary-Reihe im KHM 108

Sponsoring und Events

war es auch möglich, sehr erfolgreich einen Fundraising Kunstkammer

Mag. Martina TAIG, Abteilungsleiterin Lotterien-Tag im Kunsthistorischen Museum Zugunsten der Kunstkammer wurden auch Mag. Alexander KIMMERL sowie jeweils einen BAWAG-Tag im Museum im Jahr 2011 wieder verschiedene Fund­ Maximilian KOHOUT für Völkerkunde und im Kunsthistorischen raising-Aktivitäten durchgeführt. So fand im Karin Kulhanek Museum abzuhalten. März der jährliche Patenempfang mit Be- Jasmin TSCHUGGUEL (Karenz) Für die Sonderausstellung Götter, Menschen grüßung durch Generaldirektorin Dr. Sabine und das Geld der Griechen konnte als Spon- Haag und einer exklusiven Kuratorenfüh- sor die Münze Österreich, für die Schau rung durch das Kunstkammer-Depot statt. Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys Zum Auftakt der Ausstellung Winter­ Sponsoring wurden als Partner die Österreichischen Lot- märchen. Winter-Darstellungen in der euro- päischen Kunst von Bruegel bis Beuys wurde „Lassen Sie sich von Kunst inspirieren!“ terien sowie Siemens, UNIQA, Kunsttrans und zum Fundraising Dinner eingeladen. Rund Auch im Jahr 2011 konnten unter diesem KLM als Sponsoren gewonnen; ihrer Förde- 240 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur Motto wichtige Partner und Sponsoren für rung ist die Realisierung dieses Projekts zu nahmen daran teil und genossen in der die Ausstellungen und verschiedene andere verdanken. Weitere Sponsoren waren auch herrlich ausgeleuchteten Kuppelhalle des Projekte des Kunsthistorischen Museums ge- in diesem Jahr wieder PARSHIP, die Bank für Kunsthistorischen Museums den Abend mit wonnen werden. Tirol und sowie SAMSUNG und die Firma Franz Wittmann Möbelwerkstätten ihren Gastgebern und einem Menü von Toni Dank der fortdauernden Unterstützung des GmbH. Mörwald. Unter ihnen waren unter anderem Partners Österreichische Lotterien sowie des die UNIQA, Fernwärme Wien, die Raiffeisen Durch die Zusammenarbeit mit dem Wein- Sponsors BAWAG P.S.K., der durch den Ver- Centro Bank, die Oesterreichische National- gut Bründlmayer, der Brau Union, Campari, kauf der Jahreskartengutscheine in seinen bank, das Dorotheum, die Tageszeitung Pago und Blumen Doll konnten den Be­ Bankfilialen einen wichtigen Beitrag zur gro- „Die Presse“, die Raiffeisen Zentralbank sowie suchern des Museums besondere Stunden ßen Verbreitung dieses Produktes geleistet hat, der Verein der Freunde des Kunsthistorischen und Erlebnisse bereitet werden. wurden seit der Einführung insgesamt etwa Museums vertreten. 60.000 Jahreskarten verkauft. Im Rahmen Die langjährige Partnerschaft mit UNIQA Zudem konnte ein weiterer Erfolg in Gestalt der Kooperation mit diesen Unternehmen wurde erfolgreich weitergeführt. der Übernahme einer Saalpatronanz durch die Flämische Regierung gefeiert werden. Mit der „Patenschaftsaktion“ wurde weiter- hin zu einer Unterstützung für die erforder- liche Restaurierung von 300 Kunstkammer- Fundraising Dinner in der Kuppelhalle GD Haag und André Hebbelinck, Botschaftsrat objekten aufgerufen. Es werden jedoch im- und Vertreter der Flämischen Regierung mer noch „Paten“ gesucht, die die Restau- rierungskosten für die wertvollen Objekte übernehmen. Für alle liegen genaue Restau- rierungspläne und Kostenvoranschläge vor. Geholfen werden kann in jeder Preisklasse. Sie können sich „Ihr“ Kunstwerk unter www.khm.at/patenschaft aus der Liste der Restauriervorhaben aussuchen. Auch für die Umgestaltung und Renovie- rung der Räume und Kabinette werden weiterhin Unterstützer und Mäzene gesucht! Abteilungen 109

Eventmanagement Veranstaltungen 2011 pro Haus pro Monat

2011 wurde mit über 600 Veranstaltungen 90 das Rekordjahr von 2010 (590 Veranstaltun- 80 gen) übertroffen. Oktober und November waren, neben Mai, die Monate mit den 70 meisten Events; umsatzstärkste Monate 60 waren Juni und September. Die Art der Veranstaltung ist annähernd konstant ge- 50 blieben, lediglich bei den Sonderöffnungen 40 der Sammlungen für Führungen ist ein starker Rückgang bzw. bei den Vorträgen ist 30 ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr 20 zu erkennen. Der Anteil der internen Veran- staltungen (es gab dabei also keinen externen 10 Veranstalter) hat sich gegenüber 2010 er- 0 höht, was auf die vielen Kooperationsver­ Jän Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez anstaltungen, die oft auch als Rahmen­ programme zu den Sonderausstellungen KHM Neue Burg ÖTM MVK konzipiert waren, zurückzuführen ist. SK Wag/Thes Höhepunkte 2011 waren u. a. die Indische Woche im Museum für Völkerkunde im März mit Kunsthandwerk und Verkaufsständen, Aufteilung nach Häusern 2011 die -Verlagspräsentation im Museum für Völkerkunde im Mai, die zahlreichen und Schatzkammer aufwändigen Präsentationen von UnitF im 1 % Wagenburg/ Museum für Völkerkunde im Juni, das Bau- Theseustmpel stellenfest am Maria Theresien-Platz sowie MVK 0 % die Aufführung der Klangspuren im KHM im 24 % September oder die beiden Fundraising- KHM Dinner im KHM und in der Neuen Burg im 52 % Oktober. ÖTM 19 %

Neue Burg 4 %

Aufteilung nach der Art der Veranstaltungen 2011

Pressekonferenzen/ Eröffnungen 7 % Konzerte 2 %

Sonstiges 23 %

Vorträge Führungen 52 % 5 %

Empfänge 4 % Dinner 7 % 110

Ausstellungsmanagement

die organisatorische Abwicklung und Reali-

Dr. Christian Hölzl, Abteilungsleiter, Prokurist sierung von 14 Ausstellungen sowie den Ab- Mag. Ulrike Becker bau und die Rückführung der Leihgaben Mag. Marianne Hergovich von bereits im Jahre 2010 eröffneten Aus- Mag. Friederike Hillebrand stellungen zuständig. Mehrere dieser Aus- Dr. Sandra Maria Rust stellungsprojekte, wie Hans von Aachen, Mag. Andrea Schürz (ab 17.1.) Dürer – Cranach – Holbein, Wintermärchen Anita Antony oder African Lace waren Kooperationen mit einer oder mehreren ausländischen Partner- institutionen in Deutschland, Tschechien, der Schweiz und Nigeria. Für die Ausstellung

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval Aufstellung von Schlitten aus der Wagenburg des Im Jahr 2011 konnte das Kunsthistorische stellte das Kunsthistorische Museum den Kunsthistorischen Museums in der Ausstellung Museum seinen Besucherinnen und Besu- Ausstellungskurator und trat als General­ Wintermärchen chern wieder ein interessantes und überaus unternehmer auf, wobei die Abteilung Aus- abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm stellungsmanagement für die gesamte or- bieten. Insgesamt wurden in den verschie- ganisatorische Umsetzung verantwortlich denen, zum Kunsthistorischen Museum zäh- zeichnete. lenden Institutionen 22 Ausstellungsprojekte Insgesamt wurden von den MitarbeiterInnen realisiert, zu denen noch die Ausstellung der Abteilung für die Ausstellungen mehr Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf als 5000 Leihgaben bei über 400 Leihge- Schloss Schallaburg und 7 weitere Ausstel- bern im In- und Ausland angesucht. Letztlich lungen bzw. Ausstellungskooperationen mit konnten annähernd 4500 Objekte für unsere internationalen Partnern hinzukamen. Projekte gesichert werden, davon kamen an Die MitarbeiterInnen der Abteilung Ausstel- die 1500 Leihgaben von ca. 250 Leihgebern, lungsmanagement waren im Jahr 2011 für ca. 3000 aus den eigenen Sammlungen.

Eine großformatige Tapisserie aus dem Bestand der Kunstkammer des Kunst­ Aufstellen der Wandverbauten für die Ausstellung historischen Museums wird in der al-Fann im Bassano Saal Ausstellung Wintermärchen installiert Abteilungen 111

Kunsthistorisches Museum Europas und der USA. Gleichzeitig wurde nett und der Antikensammlung der Stadt eine kleine Dokumentationsausstellung­ zum Winterthur konzipierte und die in beiden Im Kunsthistorischen Museum wurden 8 Aus- Jahrestag des Kunsthistorischen Museums Städten präsentiert wurde. Als Kooperation stellungen gezeigt, beginnend mit der Aus- gezeigt. des Kunsthistorischen Museums mit der Ge- stellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in Mit der Ausstellung Jan Fabre. Die Jahre der sellschaft der Musikfreunde in Wien wurde in der Kunst. Sie warf in Fortführung der 2009 Blauen Stunde wurde einmal mehr zeit­ge­ der Neuen Burg die Ausstellung „Der Him- neu eingeführten Serie „Intermezzo“ als nössische Kunst im Kontext mit Alten Meis- mel hängt voller Geigen“. Die Violine in Bie- 3. Projekt einen konzentrierten Blick auf das tern präsentiert, um auf diese Weise dem dermeier und Romantik realisiert. vielfältige Vorkommen und die Darstellung Publikum auch neue Zugänge zur Kunst zu unterschiedlichster Dämonen, Drachen und ermöglichen. anderer Fabelwesen in Mythologie und Kunst. Museum für Völkerkunde Die Präsentation von Kunst der islamischen Anhand zahlreicher Objekte aus verschiede- Neben mehreren kleineren Ausstellungen, die nen Sammlungen des Hauses wurde versucht, Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait sich Themen wie der Kunst und Kultur Balis diesen Wesen nachzuspüren und den Wandel im 2. Stock des Museums war eine beson- (Bali. Kunst im Wandel) oder aber der Aus­ in ihrer Bedeutung und Symbolik im Laufe dere organisatorische, logistische und auch einandersetzung mit dem wissenschaftlichen der Geschichte aufzuzeigen und zu erklären. gestalterische Herausforderung, die aber letztlich gut gemeistert werden konnte. Mit Erbe der vormaligen Direktorin des Museums Die in Kooperation mit der Kunsthalle der dieser Ausstellung wurde erstmals in Öster- für Völkerkunde Etta Becker-Donner anlässlich Hypo-Kulturstiftung München verwirklichte reich eine Auswahl herausragender Meister- ihres 100. Geburtstages widmeten, waren es und im Anschluss an Wien auch in München werke aus einer der wichtigsten Sammlungen vor allem zwei größere Projekte, die das Aus­ gezeigte Ausstellung Dürer – Cranach – islamischer Kunst gezeigt und ein profunder stellungsprogramm des Jahres 2011 prägten. Holbein hat erstmals die frühe deutsche Überblick über die vielfältigen künstlerischen Von großem medialen Interesse begleitet Porträtkunst um 1500 thematisiert. Mehr und kulturellen Errungenschaften der islami- war die bereits lange geplante Ausstellung als 200 Werke aus internationalen Samm- schen Welt von Spanien über Indien bis zum Personenkult Mao Zedongs, Die Kultur lungen veranschaulichten das in dieser Zeit China geboten. der Kulturrevolution. In dieser Ausstellung hervortretende starke Interesse am Men- schen und an seiner Darstellung in der Kunst. Erwähnt sei auch noch die Ausstellung Götter, wurde dem Phänomen der politischen All­ Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und Menschen und das Geld der Griechen, die tagskultur im China der 60er und 70er Jahre Hans Holbein d. J. haben sich intensiv mit das Münzkabinett des Kunsthistorischen nachgegangen und es wurden die Ereignisse dieser Thematik auseinandergesetzt, ihre Ge­ Museums gemeinsam mit dem Münzkabi- der Kulturrevolution kritisch beleuchtet. mälde und Graphiken trugen zusammen mit Meisterwerken der Bildhauerei und Zeichen- kunst entscheidend zur außergewöhnlich hohen Qualität dieser Ausstellung bei. Die umfangreichste Ausstellung des Jahres Die Skulptur Man Measuring the Clouds von Jan Fabre wird 2011 war Wintermärchen. Winter-Darstellun- auf dem Dach des Kunsthistorischen Museums installiert. gen in der europäischen Kunst von Bruegel Foto: Nicolai Riegler bis Beuys. Sie wurde am 17. Oktober, dem 120. Jahrestag der Öffnung des Kunsthisto- rischen Museums für das Publikum, feierlich eröffnet. Auf mehrere Säle der Gemälde­ galerie verteilt wurde ausgehend von mittel- alterlichen Monats- und Jahreszeiten­dar­stel­ lungen und der Entstehung der Winterland- schaft in der Kunst Flanderns im 16. Jahr- hundert die Entwicklung des Winter-Genres bis in die Gegenwart veranschaulicht. Die bedeutendsten Maler der verschiedenen Epochen waren mit berühmten Werken ver- treten, hinzu kamen Skulpturen, Tapisserien sowie Kunsthandwerk aus Porzellan, Elfen- bein und Silber aus den Sammlungen des Hauses und vielen bedeutenden Museen 112

Ausstellungsmanagement

In dem von den Vereinten Nationen ausge- stieg Venedigs durch Seefahrt und Handel, Wissenschaftliche Tätigkeit rufenen „Internationalen Jahr des Waldes“ auf denen der Reichtum der Stadt basierte, hat sich das Museum für Völkerkunde dieses auch die Kunst, die sich vor dem Hinter- Dr. Christian Hölzl Themas angenommen und eine umfang­ grund der wirtschaftlichen Entwicklung ent- reiche und zugleich auch abwechslungsreiche falten konnte und bis heute als Vorausset- Vorträge, Teilnahme an Tagungen Ausstellung zusammengestellt. Zahlreiche mit zung für den Tourismus das Überleben der 7.–8.4. Paris, International Exhibitions Organizers Group (IEO), Steering Committee Meeting dem Wald und Bäumen in Zusammenhang Stadt sichert. stehende Aspekte wie der Wald als Urland- Mag. Ulrike Becker schaft, aber auch als Ort der Kraft, der Initia- Ausland tion und der Fruchtbarkeit, sowie die unter- Publikationen Die internationale Ausrichtung und Bedeu- schiedlichsten Nutzungen des Waldes und Venedig – die Stadt der Liebe, in: Ausstellungskatalog seine Zerstörung wurden anhand von her- tung des Kunsthistorischen Museums und Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistori- ausragenden Objekten aus dem Museum und des Museums für Völkerkunde zeigte sich sches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 242–246 anderen Wiener Sammlungen beleuchtet. einmal mehr in den Ausstellungskoopera­ tionen sowie in großen Einzelausstellungen Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter­ Schallaburg im Ausland, in deren Organisation die Ab­ darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel teilung ebenfalls eingebunden war. Neben bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Der Stadt und dem Phänomen Venedig war den beiden Ausstellungen der Gemäldega- die diesjährige Ausstellung auf Schloss lerie in Brügge (Fürstlich gesammelt. Meister- Mag. Friederike Hillebrand Schallaburg gewidmet, die vom Kunsthisto- werke des Kunsthistorischen Museums Wien) Publikationen rischen Museum kuratiert und organisiert und San Francisco (Masters of Venice) sind Napoleon I., Kaiser der Franzosen – Bonapartes Marsch wurde. Außerdem konnte das Museum hier die Ausstellungen Dürer – Cranach – zum Thron, mit Volk, Adel und Klerus, in: Studien und auch mit zahlreichen bedeutenden Leihga- Holbein in der Kunsthalle der Hypo-Kultur­ Forschung aus dem Niederösterreichischen Institut für ben wesentlich zum Erfolg dieses Projektes stiftung München, Indianer. Ureinwohner­ Landeskunde, Bd. 49 (Akten des 29. Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde beitragen, dessen historischer Bogen sich Nord­­amerikas in Rosenheim und African Niederösterreich und die Franzosenkriege), St. Pölten vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert Lace im Nationalmuseum in Lagos, Nigeria, 2010/2011, 21–34 spannte. Dargestellt wurde neben dem Auf- zu nennen. Die venezianische Villa. Bauernhaus und Statussymbol, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebs­ ges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 84–89; Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter­ darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel Auspacken eines Schiffsmodells aus dem bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Museo Storico Navale, Venedig

Dr. Sandra Maria Rust

Publikationen Venedig und der Karneval, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebs­ges.m.b.H. – Kunsthistori- sches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 247–251 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter­ darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 20111

Vorträge, Teilnahme an Tagungen 7.–8.4. Paris, International Exhibitions Organizers Group (IEO), Steering Committee Meeting Abteilungen 113

Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum

Führungen und mehr Arbeitsgruppe (Mag. Barbara Herbst, Mag. Andrea Marbach, Mag. Ilona Neuffer-Hoff- Mag. Andreas Zimmermann, Abteilungsleiter 66.492 Besucher nahmen 2011 an den mann, Alexander Pirker, Dr. Konrad Schlegel, Mag. Barbara Herbst (ab 1.9.) 3614 von der Abteilung Museum und Pub- Rolf Wienkötter und Mag. Andreas Zimmer- Dr. Rotraut Krall likum veranstalteten Führungen, Vorträgen, Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann (ab 1.9.) mann), die zeitweise durch Tina Handl be­ Atelier-Workshops und Ferienspielaktionen Dr. Konrad Friedrich Schlegel (bis 31.8.) raten wurde, war ein detailliertes Nutzungs- insgesamt teil. (2010 waren es 59.627 Be­ Mag. Agnes Stillfried und Anforderungsprofil entwickelt worden. sucher in 3183 Gruppen.) Diese Steigerung Mag. Daniel Uchtmann Von diesem ausgehend entwarf Christian um ca. 12 % (entgegen dem allgemeinen Brigitta Hochleitner (bis 30.6.; Pension) Sturminger ein Raumkonzept, das nicht nur Trend) ließ sich stärker im U 19-Bereich durch seine ästhetischen Qualitäten be- Mag. Alessandra Arseni (+ ca. 14 %) als im Erwachsenensegment sticht, sondern sich auch funktional in der Dominik Bankler (+ ca. 10 %) feststellen. alltäglichen Praxis sehr bewährt hat. Dr. Friederike Forst-Battaglia Melanie Granditsch (ab 25.11.) Das neue Atelier wurde ab dem 19. Februar Hier finden seitdem offene Sonntagsateliers, Mag. Martina Hauschka von ca. 4400 Kindern und Jugendlichen Kindergeburtstage und Ferienspiele statt, Nataliya Heneralova genutzt (rd. 15 % unseres U 19-Publikums vor allem aber wird das Atelier fast täglich Mag. Gundula Hickisch 2011). von Schulklassen gebucht, die in diesem Mag. Michaela Huber (bis 30.11.) anregenden Ambiente das in einem Besuch Lisa Juen Atelier der Sammlungen und Sonderausstellungen Evelyn Klammer Erfahrene durch anschließendes eigenes künst- Wolfgang Kopf Mit großer Freude und Dankbarkeit konnten lerisches Gestalten nachhaltig vertiefen. Und Manuel Kreiner wir gemeinsam mit GD Sabine Haag und auch für Erwachsene konnte Mag. Ilona Roman List Hunderten Kindern und Eltern am 19. Feb- Neuffer-Hoffmann bereits an 25 Tagen er- Mag. Veronika Lux ruar mit einem vielseitigen, quirligen Pro- folgreich Workshops anbieten, so dass das Mag. Andrea Marbach gramm an prominenter Stelle das Atelier im Atelier wirklich als vom Publikum angenom- Mag. Sabine Nikolay KHM eröffnen. In einer abteilungsinternen men bezeichnet werden darf. Mag. Magdalena Ölzant Charlotte Persoglia

Alexander Pirker Eröffnung des Ateliers Dagmar Preinerstorfer Mag. Elisabeth Ritter Eve Sarge Mag. Birgit Schmidt Mag. Julia Strommer Mag. Fedora Szechenyi Mag. Elisa Wagner Rolf Wienkötter

Audioguide Mag. Natalie Lettner Mag. Alexander Smith Andreas Pruner David Schreier Carina Sulz 114

Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum

Öffentliches Führungsprogramm Wagenburg (19. Juni), dem Open House 2011 haben folgende Projekte begonnen: Neue Burg (11. September) und der Langen • Play Ganymed, ein Projekt für 80 Schul- Die Spezialführungen, Mittagszyklen, Abend­ Nacht (1. Oktober). führungen und Kunstkontext-Vorträge stießen klassen von wenn es soweit ist, Idee, Kon- auch 2011 auf großen Publikumszuspruch. zept und Durchführung von Jacqueline Ausstellungsbeschriftungen und Dieses Programm bezog sich gleichermaßen Kornmüller und Peter Wolf in Zusam- Ko-Kuratorin auf die Sonderausstellungen wie auf die menarbeit mit Mag. Daniel Uchtmann; Sammlungen des KHM. Neben zahllosen be­ Museum und Publikum war an den Objekt- • Sondereinsatz KHM, eine Rätsel-Rallye stellten Führungen fanden Führungen für texten der Sonderausstellung Dürer. Cranach. durch die Kultur von Jahrtausenden, Idee, Staatsbesuche und andere offizielle Delega- Holbein beteiligt und wirkte im Kuratoren- Konzept und Durchführung von Rolf tionen, aber auch Lehrerführungen durch team von Schaurig schön. Ungeheuerliches Wienkötter und Manuel Kreiner. alle wichtigen Sonderausstellungen statt. in der Kunst (Intermezzo 04) mit (Mag. Ag- Diese beiden hochkarätigen Projekte wer- Museum und Publikum bot Ausstellungs- nes Stillfried). Mag. Stillfried war ferner den 2012 fortgesetzt, ausführlich dazu im Previews für die Museumsfreunde an und organisatorisch und kuratorisch an der Aus- Jahresbericht 2012. wirkte mit Führungen an Kooperationen stellung al-Fann beteiligt, für die sie auch etwa mit der Viennale oder dem Naturhisto- das Rah­men­programm gestaltete. Für die rischen Museum (anlässlich der Ausstellung Ausstellung Wintermärchen verfasste sie die Personelle Veränderungen Jan Fabre) mit; ferner beteiligte sich die Saaltexte. Abteilung mit nächtlichen Taschenlampen- Am 30. Juni ging die langjährige Sekretärin der Abteilung, Brigitta Hochleitner, in den Führungen durch Stiegenhaus und Kuppel- Vom BMUKK geförderte und von halle an einer wirkungsvollen Werbeaktion Ruhestand. Sie hat ihre drei interimistischen KulturKontakt Austria beratend für die Jahreskarte. part-time-Nachfolgerinnen aus dem Kreis der begleitete Projekte Kunstvermittler (Mag. Martina Hauschka, Sonderveranstaltungen • Aus dem 2010 initiierten Lehrerarbeits- Mag. Magdalena Ölzant, Mag. Fedora kreis Das Kunsthistorische Museum als Szechenyi) intensiv in ihr vielfältiges Tätigkeits- Das KHM nahm am 15. März an dem bundes- Partner für den Unterricht gingen drei feld eingearbeitet und damit einen reibungs- weiten Aktionstag Schule schaut Museum Publikationen hervor: losen Übergang an dieser für die Abteilung teil, bei dem rund 600 SchülerInnen das • Rotraut Krall – Ilona Neuffer-Hoffmann, so entscheidenden Stelle ermöglicht. breit gefächerte Vermittlungsangebot wahr- nahmen, davon 125 im Atelier. Das Kind und sein Alltag im Wandel der Am 1. September wechselte Dr. Konrad Jahrhunderte; Darüber hinaus war die Abteilung Museum Schlegel in die Kunstkammer. Seine Agenden und Publikum organisatorisch und mit Füh- • Rotraut Krall – Ilona Neuffer-Hoffmann, wurden von Mag. Barbara Herbst (30 Wo- rungsangeboten an weiteren Sonderveran- Kunst und Werbung; chenstunden) übernommen. Die bis dahin staltungen beteiligt, darunter etwa dem • Konrad Friedrich Schlegel, Die Metamor- von ihr geleistete organisatorische Betreuung Internationalen Frauentag (7. März), dem phosen des Ovid in der Gemäldegalerie des Ateliers obliegt seitdem Mag. Ilona Tag der Freunde (11. April), dem Tag der des KHM. Neuffer-Hoffmann (10 Wochenstunden).

Play Ganymed mit Daniel Uchtmann und Nikolaus Habjan, Sondereinsatz KHM mit Rolf Wienkötter Foto: Helmut Wimmer Abteilungen 115

Audioguide aus dem Kunsthistorischen Museum zeigte. 2 Seminare anlässlich der Sonderausstellungen Schaurig Das de Young Museum übernahm dafür die schön bzw. Wintermärchen für die VHS Wien Urania, Ausstellungen Mariahilf, Alsergrund und Hietzing entsprechenden englischen Audioguide-Texte 23.11. Tugend und Laster, Wien, Katholische Durch folgende Ausstellungen konnten sich aus der permanenten Sammlung des Kunst- Pädagogische Hochschule, Seminar die Besucherinnen und Besucher 2011 von historischen Museums. Das Kunsthaus Zürich Organisation und Durchführung von zahlreichen einem umfangreichen Audioguide in den übernimmt nicht nur die Wintermärchen- Einführungs- und Fortbildungsveranstaltungen für Sprachen Deutsch und Englisch führen Fremdenführer und Lehrpersonen in den Sammlungen Ausstellung des KHM, sondern auch den da- und anlässlich der Sonderausstellungen des KHM lassen: für produzierten Audioguide mit 65 Texten. Kunsthistorisches Museum: Schaurig schön. 170.000 Benutzerinnen und Benutzer Dr. Konrad Friedrich Schlegel Ungeheuerliches in der Kunst; Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Der Erlös aus der Audioguide-Vermietung Publikationen Menschen: Das deutsche Porträt um 1500; konnte gegenüber dem Vorjahr von Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabel- 105.000 EUR um mehr als 200 Prozent auf wesen im Kunsthistorischen­ Museum. Ein Museumsbuch Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der für junge Leser, Wien 2011 europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys; 330.000 EUR gesteigert werden – ein deut- liches Zeichen dafür, dass sich unsere Neue Burg, Sammlung alter Musikinstru- Mag. Agnes Stillfried Audioguide-Führungen zunehmender Beliebt- mente: „Der Himmel hängt voller Geigen.“ heit erfreuen. Auch die Strategie, das Spra- Ausstellungen Die Violine in Biedermeier und Romantik; chenangebot zu erweitern, hat sich bezahlt Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Museum für Völkerkunde: Die Kultur der gemacht und ist auf großen Zuspruch beim Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Kultur­revolution. Personenkult und politi- Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Publikum gestoßen. Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, sches Design im China von Mao Zedong; Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Schloss Ambras: All’Antica. Götter & Helden Umbau des Audioguide-Standes im KHM Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) auf Schloss Ambras. am Burgring 2011 wurde der Audioguide-Stand im Publikationen Ständige Sammlungen Haupthaus des Kunsthistorischen Museums Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Im Kunsthistorischen Museum am Burgring, einem umfassenden Umbau unterzogen. Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Inter- mezzo 03), Wien (KHM) 2011 in der Schatzkammer, in den Sammlungen Wichtigstes Ziel war die Kundenfreundlich- Redaktion von: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. in der Neuen Burg (Hofjagd- und Rüst­ keit. Dazu leisten nicht zuletzt eine bessere Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen­ Museum. kammer, Ephesos Museum, Sammlung alter Beleuchtung sowie zwei hochwertige Infor- Ein Museumsbuch für junge Leser, Wien 2011; Texte ebenda Musikinstrumente), in der Wagenburg, im mationsbildschirme einen wichtigen Beitrag. Museum für Völkerkunde und auf Schloss Vor allem jedoch können nun zwei Mitarbei- Ambras stehen für die Besucherinnen und ter gleichzeitig nebeneinander die Besucher Mag. Daniel Uchtmann Besucher in Deutsch und etlichen Fremd- betreuen, womit der immer stärkeren Nach- Publikationen sprachen Audioguides zur Verfügung. frage Rechnung getragen wird. Die Warte- Blumenpracht in der Kunst. 38 Werke aus dem zeiten konnten dadurch erheblich verkürzt Kunsthistorischen Museum in Wien, Wien 2011 Kinder-Audioguide (auch in Engl.: Floral splendour in the arts: thirty-eight werden. Darüber hinaus bietet das moderne works from the Kunsthistorisches Museum in Vienna) 2011 erstellte das KHM erstmals einen Design zusammen mit dem ebenfalls neu Tafelfreuden in der Kunst. 38 Werke aus dem eigenen Kinder-Audioguide für die Samm- gestalteten Informationsstand nun ein einheit- Kunsthistorischen Museum in Wien, Wien 2011 (auch lungen des Kunsthistorischen Museums am liches Erscheinungsbild im Eingangsbereich in Engl.: The pleasures of the table in art: thirty-eight works from the Kunsthistorisches Museum in Vienna) Burgring und für die Schatzkammer in der des Museums. Hofburg. Das neue Angebot erfreut sich bei Liebespaare in der Kunst. 41 Werke aus dem Kunsthistorischen­ Museum in Wien, Wien 2011 Eltern und Kindern großer Beliebtheit und Wissenschaftliche Tätigkeit (auch in Engl.: Lovers in the arts: forty-one artworks ist ein wichtiger Baustein in unserem Be­ from the Kunsthistorisches Museum in Vienna) mühen, das Museum einem jungen Publi- Dr. Rotraut Krall Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabel- kum gegenüber zu öffnen. wesen im Kunsthistorischen­ Museum. Ein Museumsbuch Publikationen für junge Leser, Wien 2011 Audioguides abroad Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabel- wesen im Kunsthistorischen­ Museum. Ein Museumsbuch Lehrtätigkeit Im Oktober 2011 eröffnete im de Young für junge Leser, Wien 2011 WS 2011/12 Kunstgeschichte, Wifi Wien, Vorlesungen Museum in San Francisco die Ausstellung im Rahmen der Ausbildung zum/zur Reisebetreuer/-in, Lehrtätigkeit Reiseleiter/-in Renaissance Painters of Passion and Power SS 2011, WS 2011/12 Kunstgeschichte des Mittelalters SS 2011, WS 2011/12 Kunstgeschichte der Neuzeit, Wifi from the Kunsthistorisches Museum, Vienna, bzw. Bau- und Sammlungsgeschichte des KHM, Wifi Wien, Vorlesungen im Rahmen der Ausbildung zum/zur die Highlights der venezianischen Malerei Wien, bfi Wien und Wifi St. Pölten Fremdenführer/-in 116

Publikationswesen

Folgende 2011 erschienene Publikationen V. Greisenegger-Georgila, Ungezähmte

Dr. Elisabeth Herrmann, Abteilungsleiterin wurden von ihr betreut: Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus Mag. Annette Schäfer drei Jahrhunderten Dr. Karin Zeleny Ausstellungskataloge Welt der Operette. Glamour, Stars und Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung Showbusiness, hg. von M.-T. Arnbom, des Menschen: Das deutsche Porträt um K. Clarke und T. Trabitsch 1500, hg. von S. Haag, C. Lange, Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Das Kunsthistorische Museum gibt ein rei- C. Metzger und K. Schütz hg. von Schallaburg ­­Kulturbe­­triebs- ches Spektrum an Publikationen heraus, die Wintermärchen. Winter-Darstellungen ges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum, eng mit seiner grundsätzlichen Aufgaben- in der europäischen Kunst von Bruegel bis Wien stellung als „Wissenschaftliche Anstalt“, dem Beuys, hg. von S. Haag, R. de Leeuw und Bewahren, Präsentieren, Erforschen und P. Rainer, Splendour & Power. Imperial C. Becker Sammeln der Objekte, verbunden sind. Treasures from Vienna, hg. von S. Haag, Die größte Breitenwirkung haben zweifellos Ein Museumsbuch für junge Leser. Schaurig C. Holzach und K. Schneider die Kataloge für die Sonderausstellungen schön. Ungeheuerliches in der Kunst, des KHM; sie verbinden ein großzügiges hg. von S. Haag Periodische Publikationen Layout und eine möglichst perfekte Qualität der Abbildungen mit einem hohen wissen- al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches schaftlichen Anspruch, wobei zugleich eine der Sammlung al-Sabah, Kuwait, Museum mit MVK und ÖTM, publikumsgerechte Präsentation der Inhalte hg. von G. Curatola hg. von S. Haag, Redaktion: F. Pichorner angestrebt wird. Vor allem im Bereich der M. Alram – K. Vondrovec – U. Werz – Technologische Studien Kunsthistorisches verschiedenen Publikumsführer und Bild- B. Zäch, Götter, Menschen und das Geld Museum. Konservierung – Restaurierung – bände gibt es einen ständigen Bedarf an der Griechen, hg. von S. Haag und Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 fremdsprachigen Ausgaben, dem nach­ N. Kurmann (erschienen 2011), hg. von S. Haag, zukommen sich das Museum bemüht. Rein Redaktion: M. Grießer, A. Huber und wissenschaftlichen Zwecken dienen die O. Biba – I. Fuchs – R. Hopfner, „Der E. Oberthaler Reihe der „Schriften des KHM“ und die Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine Sammlungskataloge. Die „Technologischen in Biedermeier und Romantik, Technologische Studien Kunsthistorisches Studien“ sind Themen der Konservierung, hg. von S. Haag Museum. Konservierung – Restaurierung – Restaurierung, Forschung und Technologie Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde. gewidmet. Einen Überblick über die Leis- hg. von S. Haag, Redaktion: M. Grießer, The Years of the Hour Blue, hg. von S. Haag tungen des KHM gibt der Jahresbericht. Alle A. Huber und E. Oberthaler diese Publikationen werden jedoch an Alter Trinkfest! Bacchus lädt ein, hg. von S. Haag und Ehrwürdigkeit durch das von Insidern Weitere Publikationen immer noch liebevoll als das „allerhöchste“ All’Antica. Götter & Helden auf Schloss bezeichnete Jahrbuch des Kunsthistorischen Ambras, hg. von S. Haag B. Darmstädter unter Mitarbeit von Museums übertroffen, dessen erster Band D. Salaberger und mit einem Beitrag bereits 1882 erschien. Das Eigene & das Fremde, hg. von S. Haag von Bruce Dickey, Die Zinken und der Die Abteilung Publikationswesen ist als in- G. Swoboda, Zu Gast in Ambras. Die Serpent der Sammlung alter Musik­ terne Servicestelle für die Herausgabe und Zerstörung des Tempels in Jerusalem von instrumente (Sammlungskataloge des das Lektorat dieser Publikationen verant- Nicolas Poussin, hg. von S. Haag Kunsthistorischen Museums, hg. von wortlich. S. Haag, Bd. 7) Die Kultur der Kulturrevolution. Personen- kult und politisches Design im China von Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Mao Zedong, hg. von H. Opletal Kunsthistorischen Museum. Ein Museums- buch für junge Leser, hg. von S. Haag Wald / Baum / Mensch, hg. von G. van Bussel und A. Steinmann Zusätzlich hat die Abteilung Publikations­ wesen Saaltexte und Beschriftungen für die B. Plankensteiner – G. van Bussel – Ausstellungen in KHM, MVK und ÖTM so- C. Augustat, Abenteuer Wissenschaft. Etta wie für die Sammlungen des KHM, Presse- Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika texte, Werbematerial etc. lektoriert. Abteilungen 117

Ambraser Trinkbücher Ambraser Trinkbücher, Band 1, fol. 1r, Präambel Ergebnisse der intensiven wissenschaftlichen 1567–1577, Kunstkammer, Inv.-Nr. KK 5251 Auseinandersetzung mit den Ambraser Trink­ büchern, deren erster Band 2010 publiziert wurde, fanden 2011 in die beiden Ausstel- lungen auf Schloss Ambras Trinkfest! Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras Eingang. Die Ambraser Trinkbücher wurden von Erz- herzog Ferdinand II. (1529–1595) zu dem Zweck angelegt, die Unterschriften all jener aufzunehmen, die sich in der Bacchusgrotte dem Trinkritus unterzogen und ein eigens dazu bestimmtes, großes Glas Wein ohne abzusetzen austranken. Sie sind daher eine einzigartige historische Quelle, denn sie bieten uns die Möglichkeit, etwa 1800 Per- sonen – viele davon aus regierenden Familien, aber auch Neugeadelte und Bürgerliche – in einem bestimmten Jahr, in einigen Fällen sogar an einem bestimmten Tag in Ambras nachzuweisen. Viele der Einträger setzten auch Angaben zur Person hinzu, fast alle eine Devise oder einen anderen Spruch, der, wie zu der Zeit üblich, meist mit Anfangs- buchstaben abgekürzt ist. Der lederne Einband des ersten Bandes trägt die Jahreszahl 1568 sowie das Wappen Erzherzog Ferdinands und ist mit Blind­ stempeln in verschiedenen figuralen und ornamentalen Motiven geprägt. Ambraser Trinkbücher, Band 1, Ledereinband Wissenschaftliche Tätigkeit

Dr. Karin Zeleny

Ausstellungen Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Margot Rauch und Katharina Seidl) Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch und Manuela Laubenberger)

Publikationen Der Ambraser Trinkritus, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 13–23; 5 Objekttexte ebenda Die Ambraser Bacchusgrotte, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 24–26; Antiquarische Nachschlagewerke in der Ambraser Bibliothek, ebenda, 176–180; 2 Objekttexte ebenda 118

Corporate Design

arbeiten wurde das stilistische Konzept der eingehenden usability checks entstand für

Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter Lounge in diesem Bereich weitergeführt jedes der drei unter der Dachmarke KHM Heidi PEIN (bis 30.4.) und wieder gemeinsam mit der Firma De- zusammengefassten Museen eine eigene Inter- Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.) renko umgesetzt. Das neue Konzept, das netseite, die nach Abschluss der Branding- Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.) zum Ziel hatte, einen traditionsbewussten, Prozesse jeweils adaptiert werden kann. eleganten Raum zu entwickeln, beinhaltet Das weitestreichende Projekt war die Ein­ sowohl ein zurückhaltenderes, aber den- leitung des Markenstrategieprozesses. Die noch effektives Beleuchtungssystem, das Agentur Brainds unter der Leitung von Peter die Einzigartigkeit der Architektur stärker Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen der Deisenberger wurde nach einem Pitchver- zur Geltung bringen soll, als auch eine Fertigstellung von groß angelegten Projek- fahren, das im Sommer 2010 stattgefunden grund­legend neue Möblierung. Die Farben ten, die im Jahr davor konzipiert oder be- hat, aus neun Bewerbern ausgewählt und Rot und Schwarz bestimmen den Eindruck, gonnen worden waren. beauftragt, mittels interner und externer die Möblierung wurde durch samtbezogene Interviews, Workshops und Evaluierungen Am Beginn der Realisierungen stand die Sitzbänke und eine gepolsterte Bestuhlung ein Markenstrategiekonzept zu erarbeiten. Fertigstellung der Umgestaltung und Adap- ergänzt, die gemeinsam mit den Wiener Mit der Umsetzung der Strategie in eine tierung des Vestibüls mit dem Architekten- Werkstätten speziell für diesen Zweck ent­ neue CI wurde Riebenbauer Design schon team Blaich & Delugan. wickelt wurden. Als bestimmendes gestalte- Ende 2010 beauftragt. Des Weiteren wurde gemeinsam mit der risches Element wurde der Okulus im Zen­ Firma Derenko und dem Gebäudemanage- trum der Kuppelhalle mit einer runden Bank Die enge Zusammenarbeit mit Jan Fabre im ment nach Entwürfen von Kreativdirektor umgeben. Als besondere Errungenschaft sei Zuge der Vorbereitung der Ausstellung Jan Stefan Zeisler die Lounge für die Mitglieder die Erweiterung des Cafés um ehemals ab- Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde und mit des Vereins der Freunde des Kunsthistori- getrennte Bereiche erwähnt, in welchen Jasper Sharp, der dieses Projekt als externer schen Museums umgesetzt. Es wurde ein auch zwei monumentale Statuen von ihrer Kurator betreut hat, war eine besonders eleganter Raum geschaffen, der sich am Ummantelung befreit und restauriert wer- spannende und kreative Erfahrung, die in Ambiente des Hauses orientiert und zusätz- den konnten, um als eindrucksvolle Blick- einem eindrucksvollen Katalog dokumen- lich sowohl einen beeindruckenden Einblick punkte die Querachse der Fensterfront zu tiert ist. in die Kuppelhalle als auch einen wunder- bereichern. Für den Jahresbericht 2010 konnte bei den schönen Ausblick über Wien bietet. Nach eineinhalbjähriger Evaluierung, Kon- internationalen ARC Awards in New York in In der Folge war das gestalterische Haupt­ zeption und letztlich Programmierung ging den Kategorien cover photo/design museum augenmerk auf die Neueinrichtung des Cafés Ende August die neue Homepage online. sowie photography museum jeweils Gold im ersten Stock gerichtet. Neben vielen Als Ergebnis der intensiven Auseinander­ und in der Sparte non English museum technischen Adaptierungen und Umbau­ setzung mit den Anforderungen und nach konnte Silber erzielt werden. Abteilungen 119 120

Visuelle Medien

Grundlegend ist es das Bestreben, im und sie mit vielen Details wiedergeben, und

Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter Rahmen von Neuaufnahmen ganze Objekt- der umfangreiche Katalog zur Ausstellung Heidi PEIN (bis 30.4.) gruppen fotografisch zu dokumentieren. Wald / Baum / Mensch. Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.) Dadurch wird die visuelle Gesamterfassung Des Weiteren wurden drei Lehrerbroschü- Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.) für das TMS vorangetrieben und die wissen- ren, ein Begleitheft für eine Rätselrallye für schaftliche Arbeit erleichtert. Fotoatelier Kinder, periodisch erscheinende Folder zu Sanela ANTIC Folgende umfassende Projekte unter den den Führungen für Erwachsene und Kinder, Michael AUMÜLLER insgesamt 614 Aufträgen von Neuauf­ zusätzlich erstmals auch ein Veranstaltungs- Michael EDER nahmen seien hier genannt: folder für das MVK sowie Werbemittel für das Helmut JEHART • der Erotenfries der Antikensammlung Open House in der Neuen Burg, das Open Christian MENDEZ wurde erstmals anhand von weit über House in der Wagenburg und Matineen in Margit REDL 1000 Einzelbildern dokumentiert; der Sammlung alter Musikinstrumente ent- Thomas RITTER worfen. • eine aufwendige mehrmonatige Kam­ Alexander ROSOLI Am Impuls-Projekt, das es sich zum Ziel ge- pagne für den Publikumsführer Meister- Andreas ULDRICH setzt hatte, anhand eines Musterprozesses werke der Bibliothek wurde durchgeführt; Grafik den Ablauf einer Ausstellung zu evaluieren • für eine Katalogproduktion des Museums Angela HARTENSTEIN (bis 31.8.; Pension) und neu zu definieren, wurde intensiv mit- für Völkerkunde wurde eine Fotoreise zu Mag. Michaela NOLL gearbeitet. den Molukken unternommen; Johanna KOPP (ab 17.10.) Im Sommer 2011 gab es einen Mitarbeiter- TMS • über 5000 Einzelaufnahmen von Schuss- austausch mit dem Victoria & Albert Museum Christina ABZIEHER feuerwaffen der Hofjagd- und Rüstkam- in London, bei dem Michaela Noll interes- Mag. Peter KLOSER mer wurden gemacht; sante Erfahrungen im Bereich Grafik sam- Neue Medien und Internet • im Österreichischen Theatermuseum meln konnte. Thomas GREGORC wurden anhand von mehr als 1500 Fotos Peter STEINACHER (vormals PAMEGGER) 500 Objekte dokumentiert; Bildbearbeitung Magdalena PFEIFER • es erfolgten vermehrte und zahlreiche Dokumentationen von Sonderveranstal- 2010 wurden von der Bildbearbeitung tungen, darunter das Open House der 17 Publikationen umfassend betreut, unter Wagenburg, die Lange Nacht der Museen, denen besonders die Ausstellungskataloge die Eröffnung des Kinderateliers, die Wald / Baum / Mensch sowie Schaurig Schön. Ungeheuerliches in der Kunst hervorzu­heben Kunstkammer-Sneak Preview, PR-Termine, Seit 2009 sind die Bereiche Fotografie, sind. Grafik, Bildbearbeitung, Multimedia und VIP-Besuche und Dokumentationen aller Des Weiteren bilden zum einen die Bearbei- TMS-Datenbanken unter der Bezeichnung Ausstellungen. tungen der Aufnahmen der Fotografen und Visuelle Medien zusammengefasst. Grafik zum anderen die Aufbereitung des Materials für die Grafik und die externen Kundenauf- Fotoatelier 2011 wurden von der hausinternen Grafik träge die maßgeblichen Anteile des Auf- Eine maßgebliche Erneuerung und Verbes- 23 Ausstellungen betreut. Das bedeutet die tragsvolumens. serung im Bereich der Abteilung Visuelle Gestaltung von Plakaten, Einladungen, Im wissenschaftlichen Bereich wurden Medien war der Umbau des Fotoateliers. Foldern, Flyern, Citylights, Transparenten, 22 Gemälde durch Röntgencomposés für Infolge der technischen Entwicklungen waren Anzeigen, Fahnen, Straßenbahnverkleidun- die Forschung aufbereitet. 7307 Infrarot- die einst unentbehrlichen Dunkelkammern gen und Inseraten. Für 15 Ausstellungen Einzelaufnahmen zu 23 Gemälden wurden längst nicht mehr in Gebrauch; die im wurde zusätzlich auch die Ausstellungs­ zusammengesetzt. Als besondere Highlights Gegenzug entstandene und gewachsene grafik entworfen. 5 Kataloge für Ausstellun- sollen hier das Allerheiligenbild von Dürer Sparte der Bildbearbeitung hatte keinen gen wurden grafisch umgesetzt. Darunter mit 1970 und der Hl. Georg von Beck mit eigenen Platz im Atelierbereich. Durch den waren das Kinderbuch zur Ausstellung 500 Einzelaufnahmen genannt werden. Ins- Umbau und das Wegfallen der Dunkelkam- Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst, gesamt wurden 58.975 digitale Aufnahmen mern konnte jeweils ein eigener Raum für das mit besonderem Aufwand gestaltet für das TMS bearbeitet und zur Verfügung Fotografie und Bildbearbeitung sowie ein wurde; der Jan Fabre-Katalog, der auch gestellt. Zusätzlich wurden von der Bild­ Büro für den Kreativdirektor geschaffen großzügige Bildstrecken umfasst, die den bearbeitung 1502 interne und externe Auf- werden. Parcours durch die Ausstellung beschreiben träge bearbeitet. Abteilungen 121

Multimedia sowie die 1. Online-Einladung mit Anmelde- Bibliothek über einen Buchscanner im Haus System für Contemporary-Veranstaltungen digitalisiert werden. Mit Ende des Jahres Die mit Sicherheit aufwendigste und inten- versandt; für einen Pop-Up Store in New York waren in TMS rund 490.000 Objektdaten- sivste Aufgabe für den Bereich Multimedia wurde eine mobile Website realisiert, die über sätze erfasst. war der Relaunch der Webseite mit einer einen gedruckten QR-Code abrufbar ist. Im Zuge der Übersiedelung in das neue neuen inhaltlichen Struktur, Design-Verbes- Die Planung, Beratung und das Layout zum Zentraldepot wurde beginnend mit der Ge- serungen und der Vorbereitung auf die Online-Shop Neu, der 2012 online gehen mäldegalerie für die Standortverwaltung das neue CI, mit dem Ergebnis, dass jedes der wird, und die beratende Funktion im Rahmen Barcodesystem eingeführt. Sämtliche Bilder drei unter der Dachmarke KHM auftreten- der Medienplanung für die Wiedereröffnung und Bilderrahmen im Zentraldepot sind nun den Museen eine eigene Homepage zuer- der Kunstkammer waren die wichtigsten mit Barcodeetiketten ausgestattet. Als Teil- kannt bekommt. Projekte in Vorbereitung auf das Jahr 2012. projekt wurde die Gemäldegalerie bei der Mit September konnten die neu konzipierten Ein wesentlicher Punkt war der Einstieg im Objektdokumentation sowie bei der Erstel- Seiten, die unter der Projektleitung und Bereich Social Media bei Google+ am 1. Tag lung des Rahmeninventars unterstützt. intensiven Mitarbeit von Peter Steinacher des Bestehens und als eines der ersten Unter- Vor dem Sommer wurde ein TMS-Upgrade von der Firma Typohead programmiert nehmen in Österreich. realisiert. Im November wurde ein Workshop wurden, online gehen. abgehalten mit dem Ziel, eine vertiefende Da dieses Medium einer ständigen Verände- TMS Schulung anzubieten und die Vereinheit­ rung unterliegt, ist die kontinuierliche, täg­ lichung der Nutzung von TMS nach aner- liche Wartung und Instandhaltung der drei 2011 wurden rund 60.000 digitale Bilder in kannten Regeln der Museumsdokumentation Webseiten eine der Hauptaufgaben der Mit- die Bestandsdatenbank und Museumsmana­ zu erreichen. arbeiter. Beispiele der Erneuerungen sind gementsoftware TMS eingespielt. Knapp ein Online-Eventkalender mit der Darstellung 20.000 davon entfielen auf die Inventar­ Wissenschaftliche Tätigkeit besonderer Schließ- und Öffnungstage als bücher des Museums für Völkerkunde. Über Einträge im Kalender sowie die Erweiterung eine externe Firma (EMD) wurden die Inven- Christina Abzieher der Webseite um die Sprache Französisch. tarbücher digitalisiert. In einem weiteren Vorträge, Teilnahme an Tagungen Hinzu kommen die Ergänzung vieler italieni- Projekt mit EMD konnten gegen Ende des 17.–19.10. Berlin, Institut für Museumsforschung der scher Inhalte, eigene Bereiche B2B für Presse/ Jahres besonders wertvolle Bücher der Kunst­ Staatlichen Museen zu Berlin (IfM), Herbsttagung der Sponsoring/Tourismus/Forschung, ein Event- kammer, der Sammlung alter Musikinstru- Fachgruppe Dokumentation im Deutschen Museums- Kalender, kürzere Menüs, neue Seiteninhalte bund, und Berlin, Zuse-Institut Berlin, Weiterbildung mente, des Österreichischen Theatermuse- und Informationsaustausch zu Fragen der EDV- mit „Lesen-Sie-mehr Button“, Doormat, Pa- ums, des Museums für Völkerkunde und der gestützten Museumsdokumentation norama-Bilder der Sammlungen, Abschaffung von Flash-Technologien, Blog, „Planen Sie Ihren Besuch“, eine Personen-Datenbank für Wissenschaftliche Mitarbeiter und vieles mehr. Abgesehen vom Relaunch wurden mehrere Sonderseiten betreut, darunter die KHM- Webseiten zum Kunstkammer-Countdown, zum Jahreskarten-Button, zum Sommeraktion- Gewinnspiel, zur Viennale, zur Langen Nacht der Museen und zum Online-Flohmarkt. Hinzu kam die Realisierung der Webseite für die Kunstkammer (www.kkhm.at). Im Bereich Animation und Video wurden zahl- reiche Spots für Ausstellungen, zur Architek- tur, zur Jahreskarte und zur Bewerbung aller Ausstellungen im KHM produziert. Es wurden 51 Newsletters und Mailings (für bis zu 6.000 Abonnenten, es waren über 122.000 versendete E-Mails) gelayoutet (5 Info-Mails der Geschäftsführung, 28 News- letters, 18 Tourismus- und Event-Mailings) 122

Naturwissenschaftliches Labor

Für die Analysen stehen zwei Röntgenröhren, identification of red lakes and copper-based Molybdän (Mo) und Chrom (Cr), zur Verfü- Dr. Martina Griesser, Abteilungsleiterin green pigments an der Università degli Dr. Václav Pitthard gung, wobei die Cr-Röhre speziell für die Studi di Torino abschließen. Weiters wurde DI Sabine Stanek Analyse der leichten Elemente angeschafft die Vorbereitung der Katalogtexte fortge- BSc. Marta Anghelone (bis 14.1.) wurde, da hier mit einer besseren Anregung setzt. Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider durch die intensive Cr K-Linie gerechnet Regina Fallmann wurde. Bei den Referenzmessungen an Glas­ Antike Porträts in Wien. Erarbeitung eines Dr. Katharina Uhlir* standards stellte sich aber unerwarteter wissenschaftlichen Bestandskataloges der Weise heraus, dass die Mo-Röhre für die Dr. Bernadette Frühmann* (bis 31.5.) Porträtskulptur der Antikensammlung des Analyse von Na – Si bessere Werte liefert, Kunsthistorischen Museums * MitarbeiterIn Forschungsprojekt da hier die leichten Elemente mit der Mo L- Linie – die zwar nicht so intensiv ist, dafür Projektleitung: Dr. Manuela Laubenberger aber energetisch näher bei diesen Elementen Projektmitarbeit: Dr. Martina Griesser, liegt – angeregt werden. Trotzdem bleibt Dr. Václav Pitthard u. a. Forschungsprojekte bei der Cr-Röhre der Vorteil, dass es im Be- Finanzierung: KHM; BMWF im Förderpro- Portable ART Analyser (PART) – Develop- reich der Schwefel und teilweise der Chlor gramm forMuse – Forschung an Museen ment and construction of an innovative K-Linien zu keiner Überlappung kommt. Für 2011 wurden im Rahmen des forMuse-Pro- and optimised portable XRF instrument Fragestellungen, in denen es vorwiegend jekts im Naturwissenschaftlichen Labor mit- for the in situ, non-destructive study of um diese Elemente geht, bleibt diese Röhre tels Gaschromatographie-Massenspektromet- unique and valuable artworks (Kurztitel: daher immer noch die bessere Wahl. rie (GC-MS) und/oder Rasterelektronenmik- „Portables RFA-Gerät zur Untersuchung Glas konnte im Zuge der Analysen der Glas- roskopie (REM) letzte ergänzende Untersu- von Kunstwerken“) sammlung von Erzherzog Ferdinand II. aus chungen an Ergänzungsmassen und Kleb- dem 16. Jahrhundert, des Glaspokals Inv.- Projektleitung: Dr. Martina Griesser stoffen von Porträtskulpturen durchgeführt. Nr. KK 10.187 sowie einiger Glasschnitt­ Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Frühmann, Dabei konnten keine neuen Bindemittel objekte aus der Kunstkammer und des Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek bzw. Füllstoffe nachgewiesen werden. (Atominstitut der österreichischen Universi- Spielbretts Inv.-Nr. KK 168 analysiert wer- täten), DI Bernhard GroSSmayer, in den. Email wurde an einigen sogenannten Kooperation mit dem Atominstitut der Gnadenmedaillen des Münzkabinetts gemes- Naturwissenschaftliche Studie der Kunst- Österreichischen Universitäten und der sen. Die Auswertungen der Messungen sind werke in Nako, Indien Internationalen Atomenergiebehörde teilweise noch im Gange. Projektleitung: o. Univ.-Prof. Mag. art. (IAEA), Laboratorien Seibersdorf Neben den Glasanalysen wurden zahlreiche Dr. phil. Gabriela Krist, Universität für Finanzierung: FWF (Projekt Nr. L430-N19) Objekte aus der Gemäldegalerie, dem Münz- angewandte Kunst Wien, Institut für Kon- Nachdem im Vorjahr die Bewilligung zur kabinett, dem Museum für Völkerkunde, servierung und Restaurierung Inbetriebnahme des mobilen RFA-Geräts der Antikensammlung, der Schatzkammer Projektmitarbeit: DI Tatjana Bayerová und erteilt wurde, konnten 2011 die Untersu- und Objekte der Österreichischen National- Mag. Marie Gruber von der Universität chungen in vollem Ausmaß anlaufen. Nach bibliothek untersucht. für angewandte Kunst Wien, Institut für rascher Beseitigung einiger grundlegender Konservierung und Restaurierung; Probleme bei der Analyse bzw. der Auswer- Naturwissenschaftliche Untersuchungen Dr. Václav Pitthard tung der Spektren im Februar konnten auch der Gemälde Tizians Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. L335-N19) die ersten quantitativen Analysen durchge- Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden führt werden. Das Hauptaugenmerk liegt Auch 2011 wurde im Naturwissenschaft­ Projektmitarbeit: Dr. Wencke Deiters, hierbei in der Analyse von Glas und Email; lichen Labor eine Serie von Malschicht­ Dr. Martina Griesser, Mag. Elke Materialien, welche durch ihren hohen proben verschiedener polychromer Skulptu- Ober­thaler, Mag. Robert Wald, Anteil an leichten Elementen (Na – Si), deren ren und Wandmalereien aus vier tibetischen BSc. Marta Anghelone Signale an Luft stark absorbiert werden, Tempeln in Nako, Indien, hinsichtlich des Finanzierung: FWF (Projekt Nr. P19032-G13) schwer ganzheitlich zu analysieren sind. Vorliegens organischer Bindemittel unter- Durch den Einsatz der Vakuumkammer des Bis Dezember 2011 konnte Frau Anghelone sucht. Die Ergebnisse decken sich mit denen RFA-Geräts PART II ist es jedoch möglich, bei unter Mitbetreuung durch Frau Dr. Grießer der bereits 2010 analysierten Proben. entsprechenden Messzeiten sogar Natrium, ihre Magisterarbeit mit dem Titel Studies on

jedenfalls bis hinunter zu einem Na2O-Anteil Titian’s painting technique: application of von 13 %, zu detektieren. FORS and Raman spectroscopy for the Abteilungen 123

Erstfassungen von Kutschen und Schlitten der Originalfassung am Wagenkasten des rente Lasuren, die unter der Übermalung der Wagenburg Prinzengalawagens Inv.-Nr. W 8 wurden im liegen und nach der Reinigung erhalten Juli 2011 weitere Proben für eine Binde­ bleiben sollen. Projektmitarbeit: Ernst Gregor, mittelanalyse entnommen. Die Untersuchun- Dr. Martina Griesser, DI Sabine Stanek gen zeigten das Vorliegen einer Leinöl- Naturwissenschaftliche Analysen Im Naturwissenschaftlichen Labor wurde basierten, harzhaltigen „Goldbronze“-Über- 2011 für die Objekte W 67 und W 92 die malung, was deren schwere Löslichkeit in Objektanalysen hausintern: weiterführende Analyse der Querschliffe herkömmlichen Lösungsmittelmischungen In unterschiedlichem Ausmaß wurden Un- mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) erklärt (Zellulosenitrat als weiteres mög­liches tersuchungen an folgenden Objekten (ge- vorgenommen. Bindemittel konnte nicht nachgewiesen reiht nach Sammlungen und Inventarnum- Zur Entwicklung einer geeigneten Reini- werden). Erschwert wird das Reinigungsvor- mern) durchgeführt bzw. externe Analysen gungsstrategie zum Zweck der Freilegung haben durch ebenfalls ölbasierte transpa- betreut:

Sammlung Inventarnummern

Ägyptisch-Orientalische Sammlung 960, 10.152, A 1237, A 1255, A 1265

Antikensammlung* 17, I 4, I 8, I 11, I 79, I 162, I 199, I 228, I 252, I 1115, I 1161, I 1261, I 1270, I 1308, I 1385, I 1394, I 1425, I 1463, I 1467, I 1490, IV 341, IV 1874, IV 3218, IV 3607, IV 3714, IV 4593b, IV 4596, IV 4597b, VI 1197, V 3226, VIIb 29, VIIb 34

Gemäldegalerie 40, 264, 287, 398, 586, 695, 838, 945, 1517, 1518, 1521, 1565, 1656, 3310, 3710, 4446, 4447, 5635, 5669, 5822a + b, 6523, 6524, 6744, 7939, 8336

Hofjagd- und Rüstkammer A 1, A 33, A 108

Kunstkammer 1168, 838, 883, 2680, 2681, 2684, 2685, 2695, 2697, 2698, 2699, 2700, 2721, 2726, 2729, 2730, 2734, 2738, 2741, 2774, 2749, 2752, 2757, 2769, 2777, 2779, 2788, 2792, 2796, 2797, 2799, 2800, 2801, 2802, 2808, 2809, 2811, 2815, 2821, 2828, 2829, 2837, 2841, 2845, 2847, 2849, 2865, 2868, 2874, 2875, 2876, 2882, 2884, 2886, 2904, 2918, 2921, 2955, 3007, 3008, 3009, 3010, 3011, 3012, 3015, 3024, 3025, 3028, 3029, 3040, 3041, 3042, 3313, 3389, 9111, 10.187, 10.305, 10.306, 10.307, 10.308, 10.317, 10.318, 10.375, D 234, kIN1, kIN2, WS_XIII 18

Münzkabinett 27bb, 957bb, 1677 (2766), 2485bb, 3310bb, 3704bb, 4365bb, 4848bb, 6833bb, 10.797bb, 29.215, 31.656_1914B, 42.611_1914B, 136.634, 137.720, 151.224

Sammlung alter Musikinstrumente 55, 760, 1218

Wagenburg und Monturdepot U 489, W 8, W 67, W 92, W 153

Bibliothek 14.648

Museum für Völkerkunde 179, 190, 240, 259, 263, 315, 323, 422, 988, 1005, 1025, 1029, 1034, 1036, 1037, 1052, 1186, 1847, 1851, 4672, 8367, 10.402, 11.948, 21.749, 21.750, 21.751, 27.639, 29.406, 29.593, 41.508, 42.482, 42.486, 42.680, 60.542, 64.137, 64.228, 64.327, 71.233, 75.917, 75.934, 90.104, 97.624, 105.865, 132.745, 147.677, 170.664, 204.282, HI 077, HI 117, Objekt Dr. Völker, VO 103.936_08_Mayuri, VO 166.837_02_Mayuri

* inkl. Objekte zum forMuse-Projekt von Dr. Manuela Laubenberger 124

Naturwissenschaftliches Labor

Objektanalysen für externe Auftraggeber:

Auftraggeber Untersuchungsgegenstand

Susanne M. Käfer, Konservierung und Restaurierung Fassungsproben eines Konsoltisches der Sammlung Liechtenstein, eines von Möbeln und Holzobjekten Zierrahmens aus dem Interieur des Palais Liechtenstein, Bankgasse, und einer Kutsche der Sammlung Esterházy

Mag. Peter Kopp, Holzrestaurierung Überzüge einer Holztafel der Holzvertäfelung der Residenz Bamberg

Atelier Franz Bauer Fassungsproben der Prunkräume des Schlosses Esterházy

Mag. Silvia Miklin-Kniefacz, Restaurierung und Fassungsproben eines chinesischen Lacktisches (18. Jh.) aus Schloss Hof, NÖ, Konservierung von Lackmöbeln des Schlosses Esterházy und von der Lackdekoration des Chinesischen Pavillons von Schloss Drottningholm, Schweden

Universalmuseum Joanneum Graz Ergänzungsmasse und Klebstoff eines etruskischen Buccherogefäßes und Belag einer Vitrine aus Schloss Eggenberg, Graz

Bundesmobilienverwaltung Fassungsproben einer Truhe in Boulle-Technik

ETH Zürich, Institut für Denkmalpflege und Fassungsproben auf Stuckmörtel (19. Jh.) Bauforschung

Universität für angewandte Kunst Bindemittelanalysen im Rahmen des Nako-Projekts sowie im Zuge von Diplom­ Institut für Konservierung und Restaurierung arbeiten Bindemitteluntersuchungen von Proben aus einem Altarflügel (16. Jh.), Steiermark, aus einem Musterkästchen, Tiroler Landesmuseum, aus einem Altar des Universalmuseums Joanneum Graz, aus einer Bronzeglocke des Landes­ museums NÖ, aus einem Gemälde (19. Jh.) des WienMuseums, aus einer Flagge (15. Jh.) des Zeughaus Innsbruck, aus einem Rock von Oskar Kokoschka (Samm- lungen der Universität für angewandte Kunst)

Akademie der bildenden Künste Wien, Überzug des Laiengestühls der Pfarrkirche St. Andrä/Traisen Institut für Konservierung – Restaurierung

Bundesdenkmalamt Firnisproben von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Maria Lanzendorf, NÖ, und von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Laxenburg, NÖ; Malschichtproben von der Deckenmalerei der Sala Terrena des ehem. Winterpalais des Prinzen Eugen, Wien, von Wandgemälden aus dem Ziereisbunker, Mauthausen, von Wandge- mälden der Johanneskapelle, Pürgg, und von einer holzvertäfelten Stube des Vereins Altfinstermünz

Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Ausblühung an einem Gemälde von Picasso

Österreichische Nationalbibliothek Zerstörungsfreie Analysen am Cod. 1861 und am Cod. Theol. gr. 31, fol. 49 (6. Jh.)

Sabine Formanek, Konservierung und Fassungsproben einer chinesischen Holzskulptur Restaurierung von Holzobjekten

Herbert Simader, Restaurator für Möbel und Fassungsproben eines Barockaltars Holzobjekte

Petra Gröger Fassungsprobe eines Jugendstilmöbels

Tatjana Bayerová und Karol Bayer, Litomyšl Probe eines Fragments von Schloss Vizovice, Tschechien Dorina Tschinkel Zerstörungsfreie Untersuchungen von historischen Schmuckstücken und einer historischen Fotografie Abteilungen 125

Oddy-Tests Anlässlich der für Ende 2012 geplanten geklärt werden. So sollte untersucht werden, Wiedereröffnung der Kunstkammer wird ob die Abdeckgläser teils durch modernes Auch 2011 wurden für Ausstellungs- bzw. dieses Objekt gerade aufwendig restauriert; Glas ersetzt wurden und ob die Umrandungen Einrichtungsprojekte, speziell für die Neu- parallel dazu sollte es wissenschaftlich auf- durch moderne Pigmente ergänzt wurden, aufstellung der Kunstkammer, so genannte gearbeitet werden. Vor allem an den Reliefs bzw. ob und an welchen Stellen spätere Ein- Oddy-Tests – die die Auswahl geeigneter, zeigen sich massive Schäden. griffe erfolgt sind. nicht korrosiver Ausstellungs- und Depot- Die nur ca. 3,5 x 3,5 cm großen, farblich Für die Analysen wurden an drei Reliefs kleine materialien ermöglichen – durchgeführt und gefassten Figuren weisen relativ dicke Über- Proben entnommen, eine davon wurde als in die laboreigene Datenbank aufgenommen. züge auf, die zu Aufstellungen der Fassung Querschliff präpariert und ihr Malschichtauf- führten, die sich stellenweise zusammen mit bau wurde mikroskopisch bestimmt. Raster- Untersuchung eines Spielbretts dem Ton vom Untergrund abhebt. elektronenmikroskopie (REM/EDS) an diesem Querschliff weist über die Elementzusam- Ziel der Analysen war es einerseits, den Er- Stellvertretend für die Vielzahl der durchge- mensetzungen die Pigmente der einzelnen haltungszustand des Spielbretts detailreich führten Analysen des vergangenen Jahres Schichten nach. Über histochemische Binde- zu erfassen und zu dokumentieren (HIROX wird hier kurz die Untersuchung eines mittelanfärbungen am Querschliff können Objektes der Kunstkammer präsentiert. Das 3D-Mikroskop). Anhand der Bestimmung Bindemittel(klassen) lokalisiert werden. Ge- doppelseitige Spielbrett für Schach und den des Malschichtaufbaus und der chemischen nauere Bindemittelbestimmungen können „Langen Puff“ mit 20 Spielsteinen (Inv.- Zusammensetzung der Malschicht bzw. des jedoch nur mittels GC-MS vorgenommen Nr. KK 168) stammt aus dem 14. Jahrhun- dicken Überzugs der Tonreliefs sollte ande- werden, dazu wurden hier die beiden anderen dert und zeichnet sich vor allem durch eine rerseits auch dem Grund für die Fassungs- Proben verwendet. große Materialvielfalt aus. Im doppelseitigen aufstellungen nachgegangen werden (Mik- Holzbrett finden sich neben Einlegearbeiten roskopie, Gaschromatographie-Massenspek­ (Cer­tosina-Intarsia) aus Jaspis und Bein auch tro­ metrie­­ (GC-MS)). Mittels zerstörungsfreier bemalte Tonreliefs unter einer Verdeckelung ­energiedispersiver Röntgenfluoreszenzanalyse aus Bergkristall, während die Spielsteine aus (RFA) sollte weiters das Vorliegen von Über- Achat und Chalzedon bestehen. arbeitungen und späteren Hinzufügungen

Gesamtansicht der aufgeklappten Außenseite des Spielbrettes Inv.-Nr. KK 168

Detail einer bemalten Relieffigur, Aufnahme mit dem HIROX 3D-Mikroskop, Vergrößerung 20 x 126

Naturwissenschaftliches Labor

An dem Querschliff der Probe aus dem Relief von Hydroxyprolin in den Proben konnte Zusätzlich wurden auch die Abdeckungen des Schützen zeigt sich ein fünfschichtiger das Protein als tierischer Leim identifiziert der Spielfelder analysiert, wobei neben Berg- Malschichtaufbau, die drei hellen Schichten werden, während die hohen Intensitäten kristall für das farblose Glas Kalk-Natron- weisen als Pigmente vor allem Bleiweiß, von Galaktose und Arabinose die Verwen- Silikat-Glas nachgewiesen werden konnte, vereinzelt aber auch etwas Ocker auf. Die dung von Gummi Arabicum beweisen. welches mit Mangan entfärbt wurde. Das mittlere braune Schicht besteht neben Diese Ergebnisse bestätigen die Vermutung rote Glas hingegen ist ein Kali-Kalk-Glas, das ebenfalls mit Mangan entfärbt und mit Kreide und Bleiweiß auch aus etwas Ocker der Restauratoren, dass beim Spielbrett so- Kupfer gefärbt wurde. In Bezug auf das ver- und Spuren eines Kupferpigmentes, wäh- wohl tierische als auch pflanzliche Leime Ein- wendete Glas stellte sich die Frage, ob es rend die Farbgebung der obersten blauen satz fanden, und helfen so bei der Ausarbeitung venezianischen Ursprungs sein könnte und Malschicht auf Azurit zurückzu­führen ist. des am besten geeigneten Konzeptes für die es der Entstehungszeit des Spielbretts (Anfang Die histochemische Färbung zeigt vor­ erfolgreiche Restaurierung des Objektes. 14. Jahrhundert) zuzuordnen ist. Dies er- wiegend Protein als Bindemittel in den Mal- Zur Übermalungssituation ergab die RFA scheint aber nicht gesichert: Kalk-Natron- schichten. der untersuchten roten Umrandungen, dass Silikat-Glas wurde zwar in Venedig zu dieser Das Vorliegen von proteinischem Bindemittel überwiegend Kreide als Grundmaterial ver- Zeit produziert bzw. verarbeitet, vergleichbare konnte durch die GC-MS-Analysen der Proben wendet wurde, nur an einigen wenigen Analysen dieses Glastyps zeigen aber einen bestätigt werden, die Untersuchungen sollten Stellen konnte Gips nachgewiesen werden. höheren Gehalt an Al2O3. Auch konnten in jedoch nicht nur die bereits nachgewiesenen Hierbei dürfte es sich um eine spätere Über- beiden Gläsern Spuren von Barium gefunden Bindemittel genauer bestimmen, sondern die arbeitung handeln. Als Rotpigment kam in werden, von denen in entsprechender Lite- Analyse auch auf weitere Bindemittelklassen beiden Fällen überwiegend Zinnober zum ratur nicht berichtet wird. Dieselbe Quelle ausweiten. So wurden die Proben auch hin- Einsatz. Teilweise lässt ein deutlich erhöhter erwähnt zwar rotes Pottascheglas, jedoch erst sichtlich des Vorhandenseins von Kohlen­ Eisenpeak auf die Verwendung eines (roten) aus dem 15. Jahrhundert. Es ist daher wahr- hydraten untersucht. Aufgrund der hohen Erdpigments schließen, eine Überarbeitung scheinlich, dass es sich bei den Glasab­ Glycinkonzentration und des Nachweises an diesen Stellen erscheint wahrscheinlich. deckungen um spätere Ergänzungen handelt.

Querschliff der Probe aus dem Relief des Schützen, Anfärbung des Querschliffs auf Protein mit GC-Chromatogramm einer weiteren Probe Normallichtaufnahme bei 100-facher Vergrößerung Amidoschwarz, 100-fache Vergrößerung a. nach HCl-Hydrolyse und Sylilierung; b. nach TFA-Hydrolyse und Acetylierung. (Aminosäuren von tierischem Leim: Ala…Alanin, Gly…Glycin, Val… Valin, Leu…Leucin, Ile…Isoleucin, Ser…Serin, Phe…Phenylalanin, Asp…Asparaginsäure, Hyp…Hydroxyprolin, Glu…Glutaminsäure; Monosaccharide von Gummi Arabicum: Rhm…Rhamnose, Arb… Arabinose, Gal…Galaktose.)

REM-Spektrum des Querschliffs Abteilungen 127

Zuletzt wurde noch eine Metallfolie analy- tation (gemeinsam mit B. Frühmann, C. Streli, Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider siert, bei der es sich um Silber mit etwa 5 % P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek und G. Buzanich) Publikationen Kupfer und Spuren von Gold, Blei, Mangan 19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC Die „Kustodische Großreinigung unter RestauratorInnen- und Eisen handelt. 16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural aufsicht“. Präventiv-konservatorische Ensemblepflege in Identity – The Role of Conservation historischen Prunkräumen an den Beispielen der Kaiser- 7.12. First applications of a newly developed, portable, appartements, des Sisi Museum und der Historischen Wissenschaftliche Tätigkeit vacuum-chamber equipped XRF instrument, designed Silberkammer in der Wiener Hofburg, in: Technologische for the sophisticated needs of the Kunsthistorisches Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Dr. Martina Griesser Museum, Vienna, Sharjah, American University of Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 Sharjah, International Conference on the Use of X-ray (erschienen 2011), 72–85 (gemeinsam mit E. Hottenroth Publikationen (and related) Techniques in Arts and Cultural Heritage und O. Lichtscheidl) Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches (7.–8.12.) Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – 8.12. Application of X-ray and neutron tomography bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011) (gemein- to study antique Greek bronze coins with a high lead Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des sam mit E. Oberthaler und A. Huber; wird fortgesetzt); content, Sharjah, American University of Sharjah, Kunsthistorischen Museums, in: Technologische Entwicklung und Austestung von Standard-Kunststoff- International Conference on the Use of X-ray (and Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Verpackungslösungen für Sammlungs- & Museums­ related) Techniques in Arts and Cultural Heritage Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, depots, ebenda, 10–71 (gemeinsam mit M. Krainz, (7.–8.12.) 11–41 (gemeinsam mit S. Stanek und H. Reitschuler) J. Bergmair, S. Kalabis, M. Griesser-Stermscheg, M. Novotny-Kargl, R. Knaller, A. Hanzal, J. Bailer, Sonstiges Vorträge, Teilnahme an Tagungen C. Jordan, W. Werther, E. R. Schmid, E. Schlegel, 8.8. Berlin, Geschäftsstelle ICOM Deutschland, 7.4. Wien, Hotel Fleming’s, Tagung Das Grüne U. Kannengiesser, S. Jahn und E. Gregor) 2. Sitzung zur Herausgabe des Leitfadens Vorbeugende Museum – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches Konservierung, ICOM Deutschland 12.5. Benediktbeuern, Stift Benediktbeuern, Fraunhofer Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – 12.–13.12. Berlin, Rathgen-Forschungslabor, Institut für Bauphysik IBP, Das Modulare Nullenergie- Technologie, Bd. 8, 2011 (gemeinsam mit E. Oberthaler Evaluierung des Rathgen-Forschungslabors Depot/Neue Wege für Depot- und Archivbauten und A. Huber; wird fortgesetzt); Die erste bimetallische 16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium Münze? Metallanalytische Untersuchungen an einem des Österreichischen Restauratorenverbandes Das NÖ As des Kaisers Nero, ebenda, 82–89 (gemeinsam mit Dr. Václav Pitthard Kulturdepot – Planung, Übersiedelung und Betrieb N. Schindel, B. Woytek und B. Frühmann) Publikationen Lehrtätigkeit Forschungsprojekte, Forschungen Analytical characterisation of lacquer objects excavated SS 2011 Wien, Hochschule für Angewandte Kunst, Leitung des Forschungsprojekts Portable ART Analyser from a Chu tomb in China, in: Journal of Archaeological Fachbereich Konservierung/Restaurierung, Vorlesung (PART) – Development and construction of an innovative Science 38, 2011, 2667–2674 (gemeinsam mit S. Wei, im Rahmen der Veranstaltung Spezielle Untersuchungs- and optimised portable XRF instrument for the in situ, V. Pintus, M. Schreiner und G. Song) methoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik non-destructive study of unique and valuable artworks (Kurztitel: Portables RFA-Gerät zur Untersuchung von Vorträge, Teilnahme an Tagungen Kunstwerken) (Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Früh- 19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC Dr. Bernadette Frühmann* mann, Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek (Atominsti- 16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural tut der österreichischen Universitäten), DI Bernhard Identity – The Role of Conservation Publikationen Großmayer, in Kooperation mit dem Atominstitut der Die erste bimetallische Münze? Metallanalytische Österreichischen Universitäten und der Internationalen 26.9. New approaches in the GC-MS investigations in Untersuchungen an einem As des Kaisers Nero, in: Atomenergiebehörde (IAEA), Laboratorien Seibersdorf; the Kunsthistorisches Museum, Vienna, Linz, Johannes th Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Finanzierung: FWF, Projekt Nr. L430-N19) Kepler Universität Linz, 14 Austrian Chemistry Days (26.–29.9.), Minisymposium Chemistry in Art and Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 82–89 (gemeinsam mit Vorträge, Teilnahme an Tagungen Cultural Heritage N. Schindel, B. Woytek und M. Grießer) 22.–25.3. München, Doerner Institut, CHARISMA – Cultural Heritage Advanced Research Infrastructures: DI Sabine Stanek Vorträge, Teilnahme an Tagungen Synergy for a Multidisciplinary Approach to Conservation/ 26.–29.4. First applications of the newly developed Restoration, Workshop on Lake Pigment Preparation Publikationen microanalysis XRF spectrometer (PART) at the Kunst­ 7.4. Wien, Hotel Fleming‘s, Tagung Das Grüne Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen historisches Museum, Vienna, Berlin, BAM Head­ Museum – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops quarters, TECHNART 2011 – Non-destructive and 26.4. Survey of the use of radiation based analytical im Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des microanalytical techniques in art and cultural heritage, techniques for studying museum objects at the Kunsthistorischen Museums, in: Technologische Posterpräsentation (gemeinsam mit M. Grießer, Kunsthistorisches Museum, Vienna, Berlin, BAM Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – C. Streli, P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek Headquarters, TECHNART 2011 – Non-destructive and Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, und G. Buzanich) microanalytical techniques in art and cultural heritage 11–41 (gemeinsam mit C. Schaaf-Fundneider und (26.–29.4.) H. Reitschuler) 26.–29.4. First applications of the newly developed microanalysis XRF spectrometer (PART) at the Kunst­ Vorträge, Teilnahme an Tagungen historisches Museum, Vienna, Berlin, BAM Headquarters, 19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC TECHNART 2011 – Non-destructive and microanalytical 16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural techniques in art and cultural heritage, Posterpräsen­ Identity – The Role of Conservation 128

Buchhaltung und Controlling und Projektmanagement Finanzen Berichtswesen

Birgit Wissiak, B.A., Abteilungsleiterin Mag. Markus ROBOCH, Abteilungsleiter Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Eva Fenz (bis 30.11.) Abteilungsleiterin Petra Granitz Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Abteilungsleiterin Marcus Kracher (ab 1.12.) Ilona Lex (bis 1.2.; Pension) Astrid Mähr Romana Matzner

Der Fokus der Tätigkeit der Abteilung Buch- Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Abteilung Die Abteilung Projektmanagement hat im haltung und Finanzen lag in der Integrierung Controlling und Berichtswesen lag wie in Jahr 2011 mehrere Projekte als Projekt­ aller neu übernommenen Themenbereiche den vergangenen Jahren in der Erstellung des leitung und -organisation betreut. Diese und der Grundlagenschaffung für einen Budgets und in dessen unterjähriger Beglei- Projekte betrafen zum Großteil interne neuen Webshop. tung. Weiters war das interne und externe Organisationsänderungen in den Abteilun- Eine besondere Herausforderung im Jahr 2011 Berichtswesen eine der Hauptaufgaben der gen Museumsshops und Buchhaltung und stellte die Etablierung der Online Spenden Abteilung Controlling. Vor allem waren auch Finanzen sowie Grundlagenbegleitung ver- auf unserer Homepage dar. Diese konnte im die Kostenkontrolle und die strategische schiedener Softwareentwicklungsprojekte in Herbst erfolgreich in Betrieb genommen Kostenbegleitung der Großbauprojekte neues diesen Abteilungen. Zudem konnte in Zu- werden. Depot sowie Wiedereinrichtung der Kunst- sammenarbeit mit den Abteilungen Infor- kammer Schwerpunkte im Jahr 2011. mationstechnologie und Visuelle Medien In Zusammenarbeit mit der Abteilung IT beispielsweise die Einrichtung einer Online- wurden neue Software- und Hardwareele- Spendenplattform für die Spendenkampagne mente in Betrieb genommen, welche die Wissenschaftliche Tätigkeit der Kunstkammer erarbeitet werden. Basis für den anhaltenden Fortschritt in allen Mag. Markus Roboch Bereichen darstellen. Aufbauend auf dieser Ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung lag Entwicklung konnte eine neue Kommunika- Vorträge, Teilnahme an Tagungen in der Betreuung der wissenschaftlichen tionsplattform für die Kassen installiert wer- 3.5. Kulturmanagement, Wien, Wirtschaftsuniversität, Sammlungen und Abteilungen bei der Ein- den. Diese neue Form des Datenaustausches Alumni Club reichung, Budgetbegleitung und Abrechnung zwischen den Kassen und der Buchhaltung 13.5. Culture Management, Villingen-Schwenningen, diverser drittmittelfinanzierter Forschungs- Hochschule, MBA Programm projekte seitens externer Förderinstitutionen. bildet die Basis für die Evaluierung der An- 16.5. Kulturmanagement, Wien, Haus der Industrie, forderungen für einen neuen Webshop. Austrian Senior Experts Pool Schließlich leitete die Abteilung das Reise- 22.6. Live im Web: Treffpunkt Kulturmanagement management. Es wurden in Zusammen­ arbeit mit der Abteilung Ausstellungs­ Lehrtätigkeit management rund 200 Dienstreisen eigener SS 2011 Controlling in Kulturbetrieben, Innsbruck, Universität, Vorlesung Mitarbeiter sowie Kurierreisen externer Ku- riere im Zuge von Leihgabenbegleitungen zu Sonderausstellungen an den Standorten des KHM mit MVK und ÖTM organisatorisch ab- gewickelt und gebucht. Abteilungen 129

Gebäudemanagement

Die Wahrnehmung der Tätigkeiten des Ge- Projekte Ing. Gerhard SEIDL, Abteilungsleiter bäudemanagements war 2011 vor allem Andrea FIDLER durch die beiden Großprojekte „Wiederein- • Umgestaltung des Cafes in der Kuppelhalle: Herstellung einer zeitgemäßen techni- Museumstechnik, Betriebselektrik, Projekt KK richtung der Kunstkammer“ und „Zentral- Ing. Bertrun KOS depot“ geprägt (siehe auch die Berichte schen Infrastruktur (Elektro-Zu- und Maximilian PAVLOVICS u. a. auf S. 10 und 25). Verteilungsleitungen, Änderung des Carlos Gustavo ALIDI BERNASCONI (bis 31.10.) Lichtkonzeptes, Netzwerk-Verkabelung, Unser Aufgabengebiet erstreckt sich aber Manfred EISELT Wasser- und Abwasserleitungen, Installa- Rene FÜHRER auch auf zahlreiche weitere Projekte, die in tion eines Fettabscheiders); Jörg STEINER Angriff genommen und abgewickelt wurden. Johann TRÄXLER Zu den Kernaufgaben eines Gebäudema- • Lounge für die Freunde des KHM: Hochbau, Inventar, Projekt Depot nagements zählt dabei nicht nur das reine Für die „Museumsfreunde“ wurde im Ing. Stefan FLECK Projektmanagement, sondern auch die in 2. Stock angrenzend an den Vortrags- Kurt HOFER ihrer Gesamtheit nicht einzeln zu nennen- raum ein Lounge-Bereich eingerichtet; Mario SCHWEIGER Johann RUBNER den Instandhaltungs-, Wartungs- und Ver- • Kinderatelier: Für museumspädagogische Peter PLANEGGER (bis 31.5.) waltungsangelegenheiten, welche durch ihre Zwecke wurde der ehemalige Medien- Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL unterschiedlichen Ausgestaltungen eine gro- raum im Garderobenbereich in einen Dipl.-Rest. Christina SCHAAF-FUNDNEIDER ße, jedoch gern wahrgenommene Heraus- Kreativraum umgebaut; Hochbau, Hauswerkstätten forderung darstellen. Nicht zu vergessen • Umgestaltung Hauptkassa 1 im KHM: Jörg STARK sind die Leistungen der Hauswerkstätten Kurt SCHOPFHAUSER Der Arbeitsbereich wurde nach ergonomi- und des Serviceteams – sei es im Rahmen Alfred SCHODL schen Richtlinien umgebaut; der Unterstützung bei Veranstaltungen, bei Walter SCHWEIGER • Info- und Audioguide-Stand im Vestibül: Werner RAMHARTER Transporten aller Art, bei Sonderausstellungs- Neuherstellung der Möblierung und Markus LENHART auf- und abbauten oder „nur“ bei der all- des Besucherinformations-Systems unter Wolfgang WEILAND täglichen Instandhaltung von Inventar und Berücksichtigung des optischen Gesamt- Klimabeauftragte Bausubstanz. DI Angelika STEPHANIDES (ab 1.9.) eindruckes im Vestibül; Ein Meilenstein war die Schaffung und Be- Technisches Referat – Haustechnik • Umbau des Fotoateliers: Umbau unter setzung der neuen Stelle einer „Klimabeauf- Ing. Wolfgang EDER Zugrundelegung der Anforderungen an tragten“. Das Ziel auf diesem Tätigkeitsfeld Bruno PLONER eine moderne Arbeitsplatzgestaltung; Franz CSAN ist die Entwicklung und Umsetzung von Serviceteam Konzepten zur Verbesserung der klimati- • Fertigstellung der Heizsteigleitungen Thomas GAISBERGER, Leiter schen Bedingungen in den Sammlungs­ vom Kellergeschoß bis ins Dachgeschoß Johannes CERMAK bereichen, das Erkennen von Energieein­ zur Temperierung des Hochschlosses in Zoltan FEHER sparungspotentialen und daraus resultierend Ambras; Wolfgang FIALA Günter KOLLER die Erarbeitung von zukunftsorientierten • Weiterführende Maßnahmen zum Projekt Rudolf KREUZ Lösungsansätzen. „Luftbrunnen“ in der Neuen Burg. Robert WALDBAUER Fuhrparkmanagement, Reinigungen Stefan BRAITH Gerda Egger (bis 28.2.; Pension) Sigrid MOSER Güllü ÖZCELIK (ab 1.3.) 130

Recht Ticketing & Tourismus

Die Herkunft unserer Besucher Mag. Verena Hofer, MAS, Abteilungsleiterin, Mag. Verena Hofer, MAS, Abteilungsleiterin im Kunsthistorischen Museum Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Prokuristin Ticketing Martina Kuslits Deutschland 10,7 % Österreich Sarah Müller 27,3 % Japan 10,0 % Tourismus Mag. Markus Kustatscher Mag. Maria Gattringer USA 6,6 % Karin Kulhanek

Italien 6,4 %

Russland 5,6 % Die diversen juristischen Belange des KHM 2011 begleitete die Abteilung Ticketing & mit MVK und ÖTM werden in der hausin­ Tourismus das zweite Jahr der KHM-Jahres- Frankreich 4,8 % ternen Rechtsabteilung konzentriert, um karte seit ihrer Einführung. Der Erfolg der Jah- Sonstige Großbritannien 2,3 % 18,7 % die optimale rechtliche Wahrnehmung der reskarte ist weiterhin ungebremst: 23.000 China 0,9 % keine Angabe laufenden Museumsaufgaben zu erreichen. Kunst- und Kulturinteressierte kauften 2011 Schweiz 0,9 % 5,2 % Auch 2011 war Aufgabe der für die diversen eine Jahreskarte für sich selbst oder als Ge- Australien 0,7 % juristischen Belange des KHM mit MVK und schenk. ÖTM eingerichteten Rechtsabteilung die Als kleines Dankeschön für ihre Treue Konzeption abzuschließender Rechtsgeschäfte schenkten wir unseren Jahreskartenbesitze- und die juristische Unterstützung der Verträge rInnen den Besuch im Sommer, wir verlän- der Wissenschaftlichen Anstalt. Dies betraf gerten beim Kauf der KHM-Jahreskarte deren insbesondere die von der Wissenschaftlichen Gültigkeit auf 14 Monate und verlosten die Anstalt abgeschlossenen Verträge im Bereich Teilnahme an einer besonderen Führung: von Ausstellungs- und Marketingkoopera­ Im Juli und August öffneten wir das Kunst- Die Herkunft unserer Besucher tionen, Sponsoring oder Schenkungen. Des historische Museum montags erstmals nicht im Museum für Völkerkunde Weiteren wurden der Rechtsabteilung von nur untertags. Nach Einbruch der Dunkel- den einzelnen Sammlungen und Abteilun- heit starteten wir wöchentlich in jeweils drei Deutschland 12,8 % Österreich gen den aktuellen Geschäftsgang betreffen- kleinen Gruppen zu einer Entdeckungsreise 27,0 % de Rechtsfragen zur Überprüfung vorgelegt. durch das Kunsthistorische Museum, die bis Russland 7,2 % über die Dächer Wiens führte. Wir zeigten USA 6,9 % das Museum in einem anderen Licht und gelangten dabei in sonst öffentlich nicht zu- gängliche Bereiche. Die Teilnahme konnte Japan 6,0 % online auf unserer Homepage spielerisch ge­ wonnen werden. Insgesamt 600 Gewinner Italien 5,9 % konnten an einer der exklusiven Nachtfüh- rungen teilnehmen. Gleichzeitig gelang es Frankreich 5,9 % Sonstige uns, die Zahl der Jahreskartenverkäufe im Großbritannien 1,8 % 18,5 % Vergleich zu den Sommermonaten 2010 Schweiz 1,2 % um 44 % zu steigern. China 0,7 % keine Angabe 4,5 % Die 2010 eingeführte Abfrage der Herkunft Australien 0,7 % der BesucherInnen beim Ticketkauf an der Kasse ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbes- serung unserer Besucherstatistik. Sichtbar wurde dabei nicht zuletzt der Erfolg der Jahres- karte, der sich auch in der hohen Besuchs- frequenz ihrer BesitzerInnen zeigte: 67 % der Jahreskartenbesitzer waren mehr als 3-mal, 17 % waren gar als „heavy user“ über 10-mal in den Sammlungen und Ausstellungen. Abteilungen 131

Die Herkunft unserer Besucher Schwerpunkt der Abteilung im Bereich b2b Gruppe, dem Grand Hotel, Hotel Imperial im Österreichischen Theatermuseum Tourismus waren 2011 die Fernmärkte Russ- und Hotel Sacher wurde 2011 die Zusam- land, USA und Australien. In Kooperation menarbeit mit dem 4* Hotellerie-Zusammen­ Österreich 77,6 % mit dem WienTourismus und der Österreich schluss „Wiener Lebensfreude“ erfolgreich Werbung konnten wir in diesen Märkten das weitergeführt. KHM der Tourismusbranche vorstellen. Ein Schwerpunkt des Verkaufs für den Herbst Die Österreich Werbung präsentierte im 2011 war die Ausstellung Wintermärchen Oktober in New York den ersten „Austria mit dem Fokus auf österreichische Busreise- keine Angabe Pop-Up Store“, in welchem sich Österreich veranstalter sowie Veranstalter aus Deutsch- 1,9 % als Reisedestination zeigte. Das Kunst­histo­ land und den Nachbarländern Tschechien, Sonstige 4,6 % rische Museum hat die Einladung von Slowakei und Ungarn. Durch die gezielten Michael Gigl, Region Manager der ÖW für Verkaufsmaßnahmen konnten die Vertrags­ Deutschland 9,1 % USA & Australien, sich im Pop-Up Store zu umsätze von Oktober bis Dezember um 26 % USA 1,5 % präsentieren, sofort angenommen und einen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Frankreich 1,2 % Einblick in seine Gemäldegalerie gegeben. Die Teilnahme an den wichtigen Tourismus- Schweiz 1,0 % Neben Kopien von Werken Parmigianinos messen, wie der ITB in Berlin oder der TTG Großbritannien 1,0 % und Velázquez’ zeigte eine Bilder-Leinwand Japan 0,8 % (Italien) sowie dem ETOA Workshop und Hauptwerke der Gemäldegalerie. Mittels QR- Italien 0,4 % dem World Travel Market in London, standen Australien 0,4 % Codes konnten Smartphone-BesitzerInnen ebenso wie zahlreiche weitere Aktivitäten Russland 0,3 % ihr Telefon als Audioguide nutzen und so im b2b-Bereich bereits im Zeichen der direkt Informationen über die Kunstwerke Wiedereröffnung der Kunstkammer. In einer abfragen. Neben zahlreichen Veranstaltungen Kooperation mit den Tourismusverantwort- im Austria Pop-Up Store präsentierte sich lichen im Fitzwilliam Museum in Cambridge das KHM auch im Rahmen des in New York, wurde die dort erfolgreiche Ausstellung mit Los Angeles, Melbourne und Sidney statt­ Kunstkammerobjekten Splendour & Power. Die Herkunft der Jahreskarten-Besitzer findenden Austria Unique Like You Travel Imperial Treasures from Vienna genutzt, Symposiums 2011 US-amerikanischen und um der englischen Tourismusbranche einen australischen Reiseveranstaltern und Agents. Ausblick auf die Einzigartigkeit der neu er- Österreich 74,4 % Wichtiger Partner ist die 4 und 5* Hotellerie. öffneten Kunstkammer zu geben. Neben Kooperationen mit der Marriott

keine Angabe 4,9 % Geschäftsführer Dr. Paul Frey mit Michael Gigl bei Sonstige 11,2 % der Eröffnung des Pop-Up Stores in New York Foto: Austrian Tourist Office / Nathalie Schuelle Deutschland 4,0 % USA 1,3 % Frankreich 1,0 % Russland 0,8 % Japan 0,6 % Italien 0,6 % Großbritannien 0,5 % Schweiz 0,4 % China 0,2 % 132

Personalmanagement und Besucherdienst – Organisation und Einkauf

Dr. André Alvarado-Dupuy, Abteilungsleiter Teamleitung und Besucherdienst Wesentliche Entwicklungen 2011 Personalmanagement und Besucherdienst, Prokurist Schatzkammer und ÖTM Mag. (FH) Eva Stiegler-Wilfert, Abteilungsleiterin Harald JANDRASITS • Weiterer Ausbau des Intranets durch Er- Organisation und Einkauf Günther POSCH stellung von Subseiten für den Besucher- Monika BAUER Axel WEINUNDBROT Herbert HEUGL Erwin WUKITSEVITS dienst, die IT-Abteilung und das Sicher- Andrea RISCHER Roland CZASKA heitsmanagement Bernd STILLING Eva-Elisabeth FRÖLICH • einheitliche Disposition der MitarbeiterIn- Leitung Besucherdienst Monique HELLMUTH-SCHIRNHOFER nen Besucherdienst, Shops, Kassen Wolfgang TOBLER Claudia MATTES Teamleitung und Besucherdienst KHM Ilse MOSSBÖCK • Abschluss der Neuorganisation des Be­ Josef DIRNBERGER Leopold STANGL sucherdienstes in Teamleitungen durch Be­ Susanne ZAPULA Nusret DUCEVIC stimmung von Standortverantwortlichen Andreas HRUZA Ingrid ZELLNER für das Kunsthistorische Museum, für die Slawomir LUKASIK Besucherdienst Wagenburg Barbara REITER Elke BEINRÜCKER-STRADNER Neue Burg und das Museum für Völker- Erich STEYRER Robert MAHRHOFER kunde sowie für die Schatzkammer und Stefan ANESKA (bis 30.9.) Robert Mörtl (bis 28.2.) das Österreichische Theatermuseum Gertraude CERVINKA Andreas RÜHRIG Hajrudin DUG Teamleitung und Besucherdienst Ambras Dr. Susanne GRÜNES Leitprojekte 2011 Oskar PLANGGER Alexander HATZL Manfred BLANK Tatjana HATZL Elia DE ZORDO (bis 31.10.) Dieses Projekt steht im Zentrum mehrjähriger Harald HELML Barbara FUCHS Anstrengungen zur Verbesserung des guest Christoph HICK Gerald HOLZER Sylvia GRÜNAUER (bis 31.10.) service im Kunsthistorischen Museum. Bis zum Malgorzata HÖPFLER Bora GÜVENER (bis 31.10.) Jahr 2011 erfolgte die Besucherinformation/ Gerhard HYL Raimund HILBER (bis 31.10.) Besucherbetreuung im Museum ausschließ- Wanda MOHILOVA (bis 31.10.) Robert KAINZ lich durch die ehrenamtlichen Mitarbeite- Rainer KNAPEK Silvia SAILER (bis 31.10.) Sabine KOLLER (ab 1.3.) Norbert WÄGER (bis 31.10.) rinnen des Vereins der Freunde des KHM. In Tamas KUSLITS Adolf WOLCHOWE (bis 31.10.) mehrmonatiger Vorbereitungsarbeit wurde Mag. Karl LUX (ab 1.3.) einerseits ein architektonisch und technisch Michael MACH überzeugender neuer Informationsstand im Michael MARTIN Cvijeta MIJIC Die Abteilungen Personalmanagement sowie KHM-Vestibül geschaffen und andererseits Adelheid MIKES Organisation und Einkauf sind für die die Besucherbetreuung durch Ehrenamtliche Michaela NEIDL und Hauspersonal verbunden. Beide Partner Michael OTTO Arbeitsfelder Personalwesen, Besucherdienst, bringen ihre jeweiligen Stärken ein. Eine Neu­ Peter RIEPL zentraler Einkauf, Organisation und Mode- Agnieszka TALAGA ration von Tagungen, Weiterentwicklung der organisation der Telefonvermittlung (v. a. Carina van de BILT (bis 28.2.) Intranetplattform und Organisation des außerhalb der Bürozeiten) und des Lost & Mag. Sylvia VOTAVA Aufsichtspools verantwortlich. Vor allem in Found-Prozesses begleitet die neue Arbeits- Teamleitung und Besucherdienst den beiden zuletzt genannten Bereichen ist weise. Neue Burg und MVK Admir DUCEVIC die Kooperation sehr intensiv. Besonders stolz sind wir auf die lange über- Irene JOBST Im Jahr 2011 stieg der Personalstand auf- fällige Verknüpfung der Besucherinformation Hans RIEGLER grund der Großvorhaben Depotübersiedlung mit der Museumsdatenbank, die dem Info- Roman SCHÖBERLE Violetta AVAZNIA und Neuaufstellung der Kunstkammer um stand einen Überblick über die Objektver­ Kurt BEINRÜCKER ca. 2 %. Außergewöhnlich sind die Daten änderungen im Haus erlaubt. So können die Lajos BERKI zur Situation der Arbeitnehmerinnen im KHM: Besucher besser über ausstellungs- oder Herbert DEISENBERGER Sie stellen die Mehrheit der Beschäftigten, restaurierungsbedingte Abwesenheiten von Franz HÖLLERER Walter KOWALSKY und Frauen verdienen im KHM im Durch- Objekten und über den Zeitpunkt ihrer Rück- Milina LESCHINSKY schnitt mehr als ihre männlichen Kollegen. kehr in die Ausstellung informiert werden. Fung-Hua LI (bis 31.8.; Pension) Delia ORCASITAS Markus SCHEUHAMMER Albert SCHWELLA Christian STEMPROK Rudolf ZIEGLER Abteilungen 133

Mitarbeiteranzahl im Jahresdurchschnitt Durchschnittsjahreseinkommen 2011 (in Vollzeitäquivalenten) 39.311 454,8 37.609 446,6 38.475

050 100 150 200 250 300 350 400 450 500 20000 25000 30000 35000 40000 45000

2011 2010 Frauen Männer Gesamt

Durchschnittsalter per 31.12.2011 Mitarbeiterverteilung (in VZÄ)

38,4 Angestellte 361,6

41,0

39,5

0510 15 20 25 30 35 40 45 50

400 Frauen 291 Männer 691 Dienstnehmer Flexible Angestellte 48,4

Vertragsbedienstete 26,8 Beamte 18

Impulsprojekt 2011 Informationsstand für BesucherInnen im Kunsthistorischen Museum – guest service Die Geschäftsführung des KHM und der Betriebsrat kamen 2011 überein, ein ge- meinsames Projekt zur Reduktion von Stress am Arbeitsplatz in Angriff zu nehmen. Das Projekt führte binnen weniger Monate zu beachtlichen Ergebnissen wie z. B. der Erstel- lung eines neu überarbeiteten Ausstellungs- prozesses, der Einführung einheitlicher Mitarbeitergespräche oder dem Start für die Entwicklung neuer Job Descriptions und Bildungspläne. Kooperationspartner: Humanware GmbH, www.humanware.at 134

Shops und Repro

Der Umsatz der Shops im Kunsthistorischen

Mag. Christoph PAIDASCH, Abteilungsleiter Museum konnte 2011 gegenüber dem Vor- Waltraud SCHAAR jahr um über 9 % gesteigert werden. Dieser Mag. Constantia NICOLAIDOU Erfolg ist eine schöne Bestätigung für die im Mag. Alexander CURTIS (bis 30.11.) Jahre 2010 vorgenommene Neugestaltung Walter HADEN Liane MARESCH und Vergrößerung der Shops im Kunst­ Ladislav NAGY historischen Museum sowie für das angebo- Carlos Gustavo RODRIGUEZ tene Sortiment. Insbesondere der Buch- und Anna TSCHIPPAN Schmuckbereich konnten deutliche Zu- Sales wächse verzeichnen. Für die diversen Aus- Walter ANABITH stellungen wurden verschiedenste neue Bettina ARTL (bis 30.6.) Mag. Elisabeth BRAUNSHIER (ab 1.6.) Produkte entwickelt, wie etwa der Fächer Evelyn CARRASCO-DE DIETRICH „Jäger im Schnee“. Agnes CSERVINKA Bild-Fächer „Jäger im Schnee“ Georg DIETRICH Katharina DIETRICH Günther EICHINGER Anna GUST Harald HABLE Nataliya HENERALOVA Ottilie HENHAPL Christoph HINTERLEITNER Michael HINTERSCHUSTER Gerhard HOFMAYR Gottfried JAMNIG Ewa KAPELA Kinga KAPELA Neuer Shop im KHM Herbert KNAUREK Richard KRUPBAUER Duc Dan LAM Nadja LANIK (ab 1.10.) Gladys MACHICAO-MENDEZ Eva MALIK Jürgen MATZNER Elisabeth MOLNAR Sonja NEURURER Nikolaj PAHL Astrid PISCHINGER Andreas PRUNER Marta RAJKOWSKA Mag. Naim RIKABI-SUKKARI (ab 1.4.) Yüksel SARI Alfred SCHMIDT David SCHREIER Martina SEITSCHEK Mag. Arnold SIGL Christine SKOPEK (bis 31.12.; Pension) Aleksandra STANISLJEVIC Carina SULZ Wanda SZKWAREK Dhery Evans TORRICO Gordana WEISS Andreas WIESINGER (bis 31.8.) Bettina WULZ Julia ZIEGLER Sybille ZNIDARIC (bis 30.9.) Repro Ilse JUNG Christine HUMMEL Florian KUGLER Abteilungen 135

Sicherheitsmanagement Informationstechnologie

Die Gewährleistung größtmöglicher Sicher-

Felia Brugger, Abteilungsleiterin heit für Gäste und Mitarbeiter sowie die Ing. Peter Gregorc, Abteilungsleiter Peter Tampier Objekte in unseren Häusern ist oberstes Ziel Amade Darajew Brandschutz des Sicherheitsmanagements. Umfangreiche Robert Fanta Roman Sischka technische Anlagen müssen instand gehal- Thomas Graf Ing. Bruno Gutierrez Castro Sicherheitstechnik ten, gewartet und sinnvoll ergänzt werden. Manuela Kronlachner Elvir Osmanovic, Leiter Das Jahr 2011 war darüber hinaus durch Thomas Schnaitt Andreas Riedel eine umfassende Sicherheitsevaluierung in Stephan Teuschl Poststelle allen Häusern und die Konzeption der Lukas Wieser Hugo Hampe Sicherheits- und Brandschutztechnik des Michael Moser neuen Zentraldepots geprägt. Sicherheitsdienst Andreas Hruza, Teamleiter Räumungsübungen wurden erstmals auch Thomas Breitsching während des Besucherbetriebes durchge- Zum breiten Aufgabenspektrum der Ab­ Hector Rodney Costabile MONTES DE OCA führt – eine kleine Unannehmlichkeit, die im teilung Informationstechnologie gehört vor Alfred Diabl Ernstfall aber Leben retten kann. allem der Support der hauseigenen User, Andreas Fössleitner wobei der Servicedesk im Jahr 2011 mehr Helmut Gneist (bis 28.2.; Pension) Das Sicherheitsmanagement legt besonderen als 2000 Mal erfolgreich helfen konnte. Ernst Hoffmann Wert auf Erfahrungsaustausch mit anderen Neben der allgemeinen Unterstützung aller Manfred Huber Museen und der Exekutive. Kontinuierliche Wolfgang Huber Sammlungen und Abteilungen wurde die Weiterbildung der Mitarbeiter und regel­ Gerhard Ifkovits Infrastruktur für die Erneuerung der Websei- mäßige Trainingsübungen für den Sicher- Siegfried Lazansky (ab 1.4.) te und des Webshops geschaffen, ferner wur- Christian Marcev heitsdienst sind Grundlage unserer Arbeit. den die Medienplanung für die Kunstkam- Hans Neuberger Gerhard Niedermayr mer und der Umbau des Vestibüls unter- Peter Planegger (ab 1. 6.) stützt sowie die Modernisierung unserer Christian Porubsky Office- und Kommunikationsapplikationen, Norbert Puntigam das Facebookspiel Nachts im KHM und die Roland Schlager Erneuerung der Telefonanlage umgesetzt. Wolfgang Schmid (bis 31.12.) Klaus Steffe Im neu errichteten Depot wurden die IT-Infra- Eduard Thorwartl Herwig Weichselbaumer struktur geschaffen und der reibungslose Robert Wieser Ablauf der Übersiedelung unterstützt. Im Christoph Wolf gesamten Gebäude wurde WLAN zur Ver­ fügung gestellt, um ein flexibles Arbeiten zu gewährleisten.

Ein weiterer Kernbereich der IT, die Daten­ sicherheit, wurde nach dem im Jahr 2010 durchgeführten Audit im Jahr 2011 mit eini- gen organisatorischen und technischen Maß­ nahmen auf den neuesten Stand gebracht. Neben einem Austausch der Unternehmens- firewalls werden nun aktives Logreviewing und angepasste Kontrollmechanismen zur frühzeitigen Erkennung von Unregelmäßig- keiten eingesetzt. Begleitet wurde dieser Prozess von der Ausarbeitung umfangreicher IT-Governance-Dokumente, die ab 2012 die Prozessgrundlage werden. 136 sammlung

Ausstellungen kunsthistorisches museum ausstellungen 137

Schaurig schön Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03)

Misch- und Fabelwesen, Dämonen – wir alle kennen sie aus dem Reich der Phantasie. Der Ausstellungsdaten unglaubliche Erfolg moderner Mythen wie Harry Potter oder Der Herr der Ringe zeigt eindring- 15. Februar bis 1. Mai 2011 lich, wie relevant und allgegenwärtig sie bis heute sind. Sie blicken jedoch alle auf eine oft Kunsthistorisches Museum jahrhundertealte Tradition zurück, ihre Bedeutung hat sich im Laufe der Jahrhunderte oder bei Hauptgebäude der Übernahme aus einem anderen Kulturkreis verändert und sie wurden durch das Christen- Maria Theresien-Platz tum umgedeutet – denn Mythen sind nicht auf eine Zivilisation oder geographisch definierte 1010 Wien Einheit begrenzt, sie wandern. Aber da sie tief in uns sitzende Bilder ausdrücken, sterben sie Konzept: nicht, sondern verwandeln sich. So hat Antikes das Mittelalter in veränderter Form überdauert, Christian BEAUFORT-SPONTIN vieles wurde in der Renaissance wiederentdeckt und blieb so ein integraler Teil unserer euro- Gerlinde GRUBER Michaela HÜTTNER päischen Kultur. Bettina KRATZMÜLLER Die Ausstellung Schaurig schön ging diesen Veränderungen nach. Anhand von acht Beispielen – Beatrix KRILLER-ERDRICH Claudia KRYZA-GERSCH Sphinx, Greif, Phönix, Einhorn, Medusa, Kentaur, Satyr und Drache – beschäftigte sie sich mit Manuela LAUBENBERGER der Fähigkeit mythischer Gestalten, allgemeingültige Vorstellungen wie den Sieg des Guten Agnes STILLFRIED über das Böse, die Bedrohung durch das Unbekannte, Unschuld und Triebhaftigkeit über die Klaus VONDROVEC Jahrtausende zu verkörpern. Wie die ersten beiden Ausstellungen der Reihe INTERMEZZO Karoline ZHUBER-OKROG umfasste sie als dritte ebenfalls ausschließlich Objekte aus den reichen Beständen des Kunst- Ausstellungsorganisation: historischen Museums und stellte antike Vasen und Bronzen neben prunkvolle Rüstungsteile Marianne HERGOVICH der Renaissance, eine Tapisserie, Musikinstrumente, Elfenbeinschnitzereien und mittelalterliche BesucherInnen: Goldschmiedekunstwerke, zeigte altägyptische Sphingen neben einem barocken Teufelchen 91.423 im Glas und kostbaren Werken des Buchdrucks. So stand Schönes neben Schaurigem, Bekanntes neben Unbekanntem und lud den Besucher ein zu einem neuen Blick auf große Kunst und auf – vielleicht nur scheinbar – vertraute mythische (Misch-)Wesen.

138 kunsthistorisches museum

al-Fann Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait

Ausstellungsdaten Das Kunsthistorische Museum präsentierte erstmals in Wien eine umfassende Schau über die

22. März bis 19. Juni 2011 Kunst der islamischen Welt. Ziel der Ausstellung war es, den Besuchern einen Überblick über 1000 Jahre islamische Geschichte, über Reichtum, Vielfalt und Verbreitung der islamischen Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Kultur zu vermitteln und ihre künstlerische Entwicklung, die durch intensiven Austausch und Maria Theresien-Platz Respekt gegenüber anderen Kulturen geprägt ist, zu dokumentieren. Die gut 350 ausgewähl- 1010 Wien ten Objekte, von denen fast ein Drittel hier erstmals gezeigt wurde, datieren aus der Zeit vom Konzept: 8. bis zum späten 18. Jahrhundert und entstanden in einem Kulturkreis, der sich von Spanien Giovanni CURATOLA bis Indien und China erstreckte. In der Ausstellung war eine Fülle an künstlerischen Gattungen Ausstellungsorganisation: und Materialien vertreten – Textilien und Metallarbeiten, Keramik und Glas, Miniaturen, Christian HÖLZL illuminierte Koranhandschriften und Elfenbeinarbeiten, Stein, Holz und Schmuck. Marianne HERGOVICH BesucherInnen: Die Sammlung al-Sabah ist das Werk von Sheikh Nasser al-Ahmad al-Jaber al-Sabah, dem Sohn 114.515 des Emirs von Kuwait, und seiner Frau Sheikha Hussah Sabah al-Salem al-Sabah, die sie 1983 dem Nationalmuseum von Kuwait als Dauerleihgabe zur Verfügung stellten. ausstellungen 139

Jan Fabre Die Jahre der Blauen Stunde

Jan Fabre zeigte in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums eine Gruppe von etwa Ausstellungsdaten

30 seiner Werke, welche zur Serie The Hour Blue (Die Blaue Stunde) gehören und fast alle 4. Mai bis 28. August 2011 zwischen 1986 und 1990 entstanden sind. Sie wurden oberhalb, unterhalb und manchmal Kunsthistorisches Museum auch an Stelle von Meisterwerken in der Gemäldegalerie platziert, um einen spannenden Hauptgebäude Dialog zwischen dem Zeitgenössischen und dem Historischen, dem Vergänglichen und dem Maria Theresien-Platz Ewigen zu initiieren. Zusätzlich waren wichtige Skulpturen des Künstlers in der Eingangshalle 1010 Wien und – vom Maria Theresien-Platz aus sichtbar – auf dem Dach des Museums aufgestellt. Konzept: Jan FABRE Jan Fabre wurde am 14. Dezember 1958 in Antwerpen geboren. Nach einem Studium am Barbara DE CONINCK Antwerpener Stedelijk Instituut voor Sierkunsten en Ambachten (Städtischen Institut für ange- Jasper SHARP wandte Kunst) und an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (Königlichen Akademie Stefan ZEISLER der Schönen Künste) schrieb er erste Stücke fürs Theater, schuf seine erste Serie von Insekten- Ausstellungsorganisation: Zeichnungen und frühen Skulpturen und war als Performance-Künstler tätig. 1982 inszenierte Andrea SCHÜRZ er sein viel beachtetes achtstündiges Spektakel This is Theatre As It Was To Be Expected and BesucherInnen: Foreseen. Nach der erfolgreichen Teilnahme an der 41. Biennale in Venedig 1984 und der 151.963 Documenta 8 1987 (wo er seine früheste Choreographie vorstellte) wurde Fabre 1992 der Flemish Community Prize for Visual Art verliehen. In den 1990er Jahren widmete sich der Künstler der Erforschung des menschlichen Körpers und seiner Transformation, wobei seine Faszination für Insekten ihn im Jahr 2002 veranlasste, im Auftrag von Königin Paola von Belgien die gesamte Decke des Spiegelsaales im Königlichen Palast in Brüssel mit den Deckflügeln von Prachtkäfern auszukleiden. Fabre wurde 2004 Großoffizier des belgischen Kronenordens und 2007 Kom- mandeur des Ordens Leopolds II. Jan Fabre lebt und arbeitet weiterhin in Antwerpen. 140 kunsthistorisches museum

Dürer – Cranach – Holbein Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500

Ausstellungsdaten Die Ausstellung unternahm das Wagnis, nach mehr als einem halben Jahrtausend den Spuren

31. Mai bis 4. September 2011 Albrecht Dürers und seiner berühmtesten Künstlerkollegen Lucas Cranach d. Ä. und Hans Holbein d. J. nachzufolgen. Die frühe deutsche Porträtkunst war bislang noch nie in einer Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude eigens ihr gewidmeten großen Publikumsausstellung thematisiert worden. Hochkarätige Maria Theresien-Platz Kunstwerke ließen nachvollziehen, wie der Mensch um 1500 ins Zentrum des künstlerischen 1010 Wien Interesses rückte und Künstler zu Entdeckern und Erfindern des Bildes vom Menschen avan- 16. September 2011 bis 15. Jänner 2012 cierten. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München Für diese einzigartige Präsentation ist es gelungen, den großartigen Bestand der Gemälde­ Konzept: galerie des Kunsthistorischen Museums, bereichert um Exponate aus der Kunstkammer und Christof METZGER anderen Sammlungen des Hauses, mit bedeutenden Meisterwerken zu vereinigen, die nur in Karl SCHÜTZ den wichtigsten Sammlungen der ganzen Welt zu finden sind. Über 140 Hauptwerke der Ausstellungsorganisation Kunst der Dürerzeit ermöglichten den Besucherinnen und Besuchern dadurch einen Dialog (Wien): mit altdeutscher Kunst auf höchstem Niveau. Sandra Maria RUST Ausstellungsorganisation Lange Zeit haben die Schatten altniederländischer oder italienischer Porträtkunst den Blick auf (München): die deutschen Beiträge zum Thema verdunkelt. Dabei gelangte gerade die deutsche Bildnis- Roger DIEDEREN malerei – an der Spitze ihre größten Exponenten: Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und Sandra Maria RUST Hans Holbein d. J. – zu hoch bedeutenden und sehr eigenständigen künstlerischen Leistun- BesucherInnen: gen, deren besondere Stärke in der authentischen Erfassung einer Person gepaart mit der 133.761 (Wien) subtilen psychologischen Durchdringung der Dargestellten liegt. 145.000 (München; bis 15.1.2012) Die ausgestellten Porträts vermittelten darüber hinaus einen Einblick in die spätmittelalterliche Eine Ausstellung des Kunsthistorischen und frühneuzeitliche Gesellschaft, da in ihnen die Dargestellten explizit in ihren gesellschaft­ Museums Wien und der Kunsthalle der lichen Rollen begegnen. Hypo-Kulturstiftung München ausstellungen 141 142 kunsthistorisches museum

Götter, Menschen und das Geld der Griechen

Ausstellungsdaten Die ersten Münzen entstanden gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. im kleinasiatischen

21. Juni bis 26. Oktober 2011 Raum und verbreiteten sich explosionsartig in der gesamten griechischen Welt. Rasch wurde auch erkannt, dass Münzen nicht nur ideale Voraussetzungen boten, um als Zahlungsmittel Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude und Vermögensanlage zu dienen, sondern auch als Nachrichtenträger und Identitätsstifter Maria Theresien-Platz eingesetzt werden konnten. Münzen wurden so zum ersten Massenkommunikationsmittel der 1010 Wien Geschichte. 5. November 2011 bis 27. Mai 2012 Münzkabinett der Ziel der Ausstellung war es einerseits, den wirtschaftlichen Aspekt des Münzgelds in der Stadt Winterthur griechischen Staatenwelt vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zum Beginn des Hellenismus zur Zeit Konzept: Alexanders des Großen (336 – 323 v. Chr.) zu beleuchten; andererseits sollten dem Besucher Michael ALRAM die vielfältige Bildersprache der Münzen und ihre Rolle als Kommunikationsmedium im Klaus VONDROVEC politischen, kulturellen und religiösen Alltagsleben der Griechen vor Augen geführt werden. Ulrich WERZ Die Sammlungen des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums und des Münzkabinetts Benedikt ZÄCH und der Antikensammlung der Stadt Winterthur ergänzen sich dabei in hervorragender Weise, Ausstellungsorganisation: denn sie beherbergen erlesene Meisterwerke der griechischen Münzkunst, die durch andere Marianne HERGOVICH (Wien) Silvia JENNY (Winterthur) Objekte der Kleinkunst aus der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums sowie aus BesucherInnen: der Winterthurer Sammlung ergänzt wurden. 150.878 (Wien)

Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Münzkabinetts und der Antikensammlung der Stadt Winterthur ausstellungen 143

„… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz Joseph I.) 120 Jahre Kunsthistorisches Museum

Mit den Worten „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ nahm Kaiser Franz Joseph I. vor Ausstellungsdaten

120 Jahren, am 17. Oktober 1891, die Eröffnung des neuen k. k. kunsthistorischen Hof­ 18. Oktober 2011 bis 8. Jänner 2012 museums vor. Aus Anlass dieses Jubiläums hat das Archiv des Kunsthistorischen Museums Kunsthistorisches Museum eine kleine Ausstellung von Dokumenten präsentiert, die in Zusammenhang mit der Orga­ Hauptgebäude nisation und dem Ablauf der damaligen Eröffnungsfeierlichkeiten stehen. Neben Objekten Maria Theresien-Platz aus dem Archiv wurden Leihgaben aus der hauseigenen Bibliothek und dem Haus-, Hof- und 1010 Wien Staatsarchiv gezeigt. Konzept: Johannes WEISS Über den Tag der Eröffnung sind wir dank ausführlicher Presseberichte sehr gut unterrichtet: Ausstellungsorganisation: Kaiser Franz Joseph I. geruhte um 11 Uhr vormittags in Begleitung mehrerer Erzherzöge, der Friederike HILLEBRAND beiden Architekten und anderer Honoratioren im Museum einzutreffen. Nach einem Rundgang BesucherInnen: durch jede der Sammlungen, angeführt von den einzelnen Direktoren, erfolgte der eigentliche 129.675 (bis 8.1.2012) Festakt in der großen Kuppelhalle: Der Kaiser verlieh der Zufriedenheit mit „seinem“ neuen Museum Ausdruck und sprach den beteiligten Personen seinen Dank aus. Ziel der Ausstellung war es auch, die umfangreiche, der Eröffnung vorangegangene Organisation zu beleuchten: Bereits ab Juni 1891 begann die administrative Maschinerie des Kaiserhauses mit der Planung des Festaktes. Neben der Ausarbeitung­ eines peniblen Protokolls für den Ablauf galt es vor allem, sämtliche Persönlichkeiten von Rang und Namen einzuladen. Hinzu kamen die ausführenden Künstler, Werkmeister und Bauführer. Als Ort für die Ausstellung wurde das repräsentative Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums gewählt, wo dem Besucher der Bauherr auf Schritt und Tritt gegenwärtig ist. Zudem beruhte das Konzept auf der Verwendung originaler historischer Pultvitrinen, die zu beiden Seiten der monumentalen Theseus-Gruppe von Antonio Canova aufgestellt waren. 144 kunsthistorisches museum

Wintermärchen Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys

Ausstellungsdaten Impressionistische Kunst, holländische Malerei und variantenreiche Landschaftsdarstellungen –

18. Oktober 2011 bis 8. Jänner 2012 das waren die Ingredienzien der wenigen bisher veranstalteten Ausstellungen zum Thema Kunsthistorisches Museum „Winter“. Diese erfolgreiche Trias hat das Kunsthistorische Museum in Kooperation mit dem Hauptgebäude Kunsthaus Zürich nun wesentlich erweitert. Über Genre- und Landesgrenzen hinweg präsen- Maria Theresien-Platz tierte sich eine breit gefächerte Auswahl von 180 westeuropäischen Kunstwerken. In vier 1010 Wien großen Sälen und neun Kabinetten wurde fulminant inszeniert. Die chronologische Reihe der Konzept: Ronald DE LEEUW Werke reichte von 1450 bis in die Gegenwart. Großformatige Darstellungen der in Eis und Ausstellungsorganisation: Schnee stecken gebliebenen napoleonischen Armee, versunken in Not und Elend, boten ein Ulrike BECKER gleichsam modernes Äquivalent zu antiken Weltuntergangsszenarien. Am anderen Ende des Andrea SCHÜRZ Darstellungsspektrums fanden sich stille Ruhe und sorglos ausgelassene Stimmung: In der BesucherInnen: Nähe schneebedeckter weiter Ebenen beobachtete man auf zugefrorenen Gewässern die 145.755 (bis 8.1.2012) Freuden der Eisläufer. Im späten 18. Jahrhundert erlebte die Winterlandschaft ein künstleri- sches Revival, nachdem sie zuvor aus der Mode gekommen war. Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Kunsthaus Neben den schon genannten Themen fanden sich niederländische Monatsallegorien, Szenen Zürich winterlicher Feste und Bräuche oder auch Stillleben. Selbst Porträts passten ins Bild, gaben sie doch Einblick in die jeweiligen Wintermoden. Diese Gemäldeauswahl konnte mit großformatigen Tapisserien und einem herrschaftlichen Karussellschlitten, aber auch mit Pokalen, filigranen Porzellanfiguren und kostbaren Stein- schnittobjekten bereichert werden. Der Höhepunkt stammte jedoch aus dem Besitz des Kunst- historischen Museums selbst: Pieter Bruegels d. Ä. Gemälde Jäger im Schnee ist das wohl be- rühmteste Winterbild der westlichen Kunstgeschichte. Zusätzlich waren Werke von Jacob van Ruisdael, Hendrick Avercamp, Jan van Goyen, Aert van der Neer, Peter Paul Rubens, Jan Steen, Jacob Jordaens, William Turner, Francisco de Goya, Caspar David Friedrich, Gustave Courbet, Jean-François Millet, Claude Monet, Alfred Sisley, Camille Pissarro, Vincent van Gogh, Giovanni Segantini, Edvard Munch, Joseph Beuys und Anselm Kiefer zu sehen. ausstellungen 145 146 kunsthistorisches museum

Renessenz Facetten der Renaissance

Ausstellungsdaten Das Kunsthistorische Museum bot SchülerInnen der Modeschule Michelbeuern im Rahmen

8. November 2011 bis 15. April 2012 einer Kooperation die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die MitarbeiterInnen des Kunst- Kunsthistorisches Museum historischen Museums zu kreieren. Inspiriert von den Sammlungen des Kunsthistorischen Hauptgebäude Museums haben die ModeschülerInnen zudem eine eigene, umfassende Kollektion mit Maria Theresien-Platz historischen Bezügen zur Epoche der Renaissance kreiert, die in der Ausstellung Renessenz – 1010 Wien Facetten der Renaissance – der Titelbegriff ist eine Wortkreation aus Renaissance und Essenz – Konzept: zu bewundern war. Schülerinnen der Modeschule Michelbeuern Ausstellungsorganisation: Es entstand eine detaillierte Auseinandersetzung mit speziellen Bereichen der Bekleidung zur Gudrun HATVAGNER Zeit der Renaissance: Kragenformen, Wams, Rüstungen etc. Aber auch die Linienführung und BesucherInnen: die Materialien wurden im Designprozess berücksichtigt. Die Ausstellungsobjekte reflektieren 83.760 (bis 31.12.) dabei den Einfluss humanistischen Denkens auf die Rolle des Individuums und dessen Kleidung. In zahlreichen Variationen wurde die Fülle und Ausdruckskraft gelebter Kreativität im textilen Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums in Kooperation mit der Modeschule Bereich präsentiert, getragen vom Geist der Renaissance und umgesetzt vom handwerklichen Michelbeuern/HLMW9 Können der SchülerInnen Michelbeuerns. SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE, NEUE BURG ausstellungen 147

„Der Himmel hängt voller Geigen“ Die Violine in Biedermeier und Romantik

Die Violine und mit ihr die übrigen Mitglieder der Streichinstrumentenfamilie erfuhren im Ausstellungsdaten

Verlauf des 19. Jahrhunderts in Wien einen steten Aufschwung. Das betraf gleichermaßen 14. April bis 25. September 2011 ihren Bau, die Spieltechnik, die Entwicklung einer instrumentenspezifischen Literatur und ihre Kunsthistorisches Museum Stellung im Konzertleben. Dank der reichen Bestände der Sammlung alter Musikinstrumente Sammlung alter Musikinstrumente und der Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, die als Kooperationspartner Neue Burg, Heldenplatz gewonnen werden konnte, gelang es, all diese Aspekte in einer umfassenden Ausstellung 1010 Wien zusammenzufassen. Die Exponate bestanden aus einer Fülle von Instrumenten, die die Ent- Konzept: wicklung des Geigenbaus im Wien des 19. Jahrhunderts nachvollziehbar machten, sowie aus Rudolf HOPFNER Otto BIBA zahlreichen Notenauto­graphen, die sonst praktisch nie im Original zu sehen sind: so etwa das Ingrid FUCHS nur fragmentarisch vorliegende­ Violinkonzert in C-Dur von Ludwig van Beethoven sowie Ausstellungsorganisation: dessen Entwurfs-Partitur eines Streichquartetts und das Autograph eines Variationenwerks für Ulrike BECKER Violoncello und Klavier. Streichquartette von Franz Schubert und Johannes Brahms waren BesucherInnen: ebenso zu sehen wie dessen Autograph des Doppelkonzerts für Violine, Violoncello und 18.653 Orchester. Eine repräsentative Auswahl von Porträts von Musikerpersönlichkeiten, die sich als Komponisten oder Instrumentalisten den Streichinstrumenten gewidmet hatten, rundete die Ausstellung ab. 148 SCHLOSS AMBRAS

Trinkfest! Bacchus lädt ein

Ausstellungsdaten Den Anlass für die Ausstellung bildete die jüngst erfolgte Edition der sogenannten Ambraser

7. April bis 31. Mai 2011 Trinkbücher, die in den Jahren 1567 bis 1620 geführt wurden. Sie enthalten handschriftliche Kunsthistorisches Museum Eintragungen der illustren Gäste, die Erzherzog Ferdinand II. mit einem besonderen Ritual Sammlungen Schloss Ambras auf Schloss Ambras willkommen hieß: Männer wie Frauen erhielten bei ihrem Besuch einen Schlossstraße 20 Humpen Wein, den sie in einem Zug leeren mussten. Nach bestandener Trinkprobe fanden sie 6020 Innsbruck Aufnahme in das Heiligtum des Weingottes Bacchus und trugen sich schließlich mit einem Konzept: Sinnspruch ins Trinkbuch – ein Gästebuch der besonderen Art – ein. Der Umtrunk fand in einer Veronika SANDBICHLER geheimnisvollen, künstlich in den Fels gehauenen Höhle statt, der erstmals 1574 in einem unter Mitarbeit von Reisebericht genannten und bis heute erhalten gebliebenen Bacchusgrotte im Schlosspark. Margot RAUCH Katharina SEIDL Die Ausstellung gab anhand der drei originalen Trinkbücher Einblick in den Brauch des Will- Karin ZELENY komms an den Fürstenhöfen der Renaissance. Darüber hinaus wurden neben zahlreichen Leih- Ausstellungsorganisation: gaben auch die für das Ritual verwendeten Trinkgläser, die sich in der Ambraser Kunstkammer Veronika SANDBICHLER erhalten haben, und der vermutlich ebenfalls mit dem Brauch in Zusammenhang stehende BesucherInnen: Fangstuhl gezeigt. 10.738 ausstellungen 149

All’Antica Götter & Helden auf Schloss Ambras

Die Ausstellung mit dem Titel All’Antica („als ob es antik wäre“) befasste sich mit der Wieder- Ausstellungsdaten aufnahme von Formengut und Inhalten aus der römischen Antike. Der Zeitraum der Betrach- 23. Juni bis 25. September 2011 tung erstreckte sich vom 15. bis ins 17. Jahrhundert und bezog sich dabei auf ein wichtiges Kunsthistorisches Museum von Habsburgern regiertes Fürstentum, die Grafschaft Tirol. Im Mittelpunkt standen die vom Sammlungen Schloss Ambras Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinand II. begründeten Sammlungen auf Schloss Ambras Schlossstraße 20 mit Werken der Bildenden Künste, der Buchkunst, der Malerei, der Bildhauerei, der Literatur 6020 Innsbruck und der Kunst der Harnischschmiede. Doch nicht nur die Sammlungen dokumentieren die Konzept: Auseinandersetzung des kunstsinnigen Renaissancefürsten mit der Antike: ganze Bildgeschichten Veronika SANDBICHLER unter Mitarbeit von sind bis heute in den Räumen des Schlosses erhalten geblieben, etwa die Arbeiten des Herkules Wencke DEITERS im Spanischen Saal, die Sternbilder und Sternzeichen, die Elemente und Planeten der Decke Claudia KRYZA-GERSCH des ehemaligen Speisesaales oder der Triumphzug des Bacchus im Innenhof des Hochschlosses. Manuela LAUBENBERGER Es sollte gezeigt werden, in welch hohem Ausmaß die Kultur und speziell die Kunst der römi- Karin ZELENY schen Antike nicht nur in Italien, sondern auch in den Alpen exemplarischen Vorbildcharakter Ausstellungsorganisation: für Kultur und Kunstschaffen hatte. Thomas KUSTER Margot RAUCH Veronika SANDBICHLER Katharina SEIDL BesucherInnen: 49.810 150 SCHLOSS AMBRAS

Das Eigene & das Fremde

Ausstellungsdaten Das Kunsthistorische Museum ist mit seinen Sammlungen Schloss Ambras wie kaum ein

28. September 2011 bis 29. Februar 2012 anderes Museum dafür geeignet, sich dem Thema Das Eigene & das Fremde anzunähern. Die Kunsthistorisches Museum Sammlungen sind reich an „fremdländischen“ Kunstgegenständen, die im 15. Jahrhundert Sammlungen Schloss Ambras als diplomatische Geschenke und als Beutestücke kriegerischer Auseinandersetzungen in den Schlossstraße 20 Besitz des Habsburgers Erzherzog Ferdinand II. gelangten. Die in der Kunst- und Wunder­ 6020 Innsbruck kammer präsentierten Objekte dokumentieren die sich auf alles „Fremde“ und Exotische Konzept: erstreckende Wissbegier und die Faszination durch das Außergewöhnliche. Diese Sammlungen Katharina SEIDL auf Schloss Ambras bildeten den Ausgangspunkt für das Projekt Das Eigene & das Fremde. Ausstellungsorganisation: Katharina SEIDL Seit Jänner 2011 haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Zuwanderungs­ BesucherInnen: geschichte bei Führungen und workshops in Schloss Ambras ihre eigenen Reflexionen zum 10.099 (bis 31.12.) Thema in künstlerischen Arbeiten umgesetzt, darunter Bilder, Skulpturen, Installationen und Texte. Die entstandenen Kunstwerke wurden in der Ausstellung präsentiert. ausstellungen 151

Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin Ein Meisterwerk aus dem Kunsthistorischen Museum (Zu Gast in Ambras 01)

Diese Ausstellung war einem einzigen, jedoch umso bedeutenderen Werk aus der Gemälde­ Ausstellungsdaten galerie des Kunsthistorischen Museums in Wien gewidmet: Poussins großformatigem Bild 30. September bis 1. November 2011 Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch Titus. Kunsthistorisches Museum Es handelt sich um das einzige in Österreich verbliebene Gemälde dieses wohl bedeutendsten Sammlungen Schloss Ambras Schlossstraße 20 französischen Malers des 17. Jahrhunderts. Poussin (Villers/Les Andelys 1594 – 1665 Rom) war 6020 Innsbruck im März 1624 als bereits erfahrener, 30-jähriger Künstler nach Rom gekommen. Mit Hilfe des Konzept: Dichters Giovan Battista Marino, den er schon in Paris kennen gelernt hatte, fand er Aufnahme Veronika SANDBICHLER in die gebildeten Kreise Roms. Er besuchte die Akademie des in Rom erfolgreichen bologne­ Gudrun SWOBODA sischen Malers Domenichino und entwickelte eine Freundschaft zu dem Gelehrten Cassiano Ausstellungsorganisation: dal Pozzo. Von diesem könnte auch die Anregung zur Auseinandersetzung mit dem in der Veronika SANDBICHLER Malerei bis dahin kaum behandelten Thema der Zerstörung des Tempels in Jerusalem BesucherInnen: stammen. 5.777 Der Maler spielte mit seiner Signatur auf dem Schild eines Soldaten auf den antiken Bildhauer Phidias an, der sich selbst am Schild der Athena Parthenos verewigte. Poussin war für seine überdurchschnittliche Bildung und glänzenden intellektuellen Fähigkeiten berühmt. Bei der Darstellung des Themas stützte er sich auf Texte des Flavius Josephus, eines römischen Histo- rikers jüdischer Abstammung, der den jungen Titus auf dessen Strafexpedition nach Jerusalem begleitet hatte. Das Gemälde gelangte als ein diplomatisches Geschenk in die kaiserlichen Sammlungen. Als Überbringer fungierte Fürst Eggenberg. 152 MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE

Die Kultur der Kulturrevolution Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong

Ausstellungsdaten Chinas „Kulturrevolution“ (1966–1976) hat Millionen Menschen im Land selbst und in der

18. Februar bis 21. November 2011 ganzen Welt fasziniert, aber auch viele in Angst und Schrecken versetzt. Es war die Zeit der Massenaufmärsche, der Roten Garden, eines beinahe religiösen Personenkults um den Revo­ Museum für Völkerkunde Neue Burg lutionsführer Mao Zedong und des Strebens nach einer egalitären Gesellschaft. Aber es war 1010 Wien auch eine Ära politischer Verfolgungen und der Zerstörung unschätzbarer Kulturgüter. Konzept: Die Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution dokumentierte diese beiden widersprüchlichen Helmut OPLETAL Seiten und zeigte anhand einer ungewöhnlichen Sammlung von Alltagsobjekten und Zeit­ Ausstellungsorganisation: dokumenten die Durchdringung ganz Chinas mit Parolen und Symbolen des Mao-Kultes, von Marianne HERGOVICH den kleinen Abzeichen und der Mao-Bibel bis zu den mit vielfältigem Propagandadesign BesucherInnen: 18.612 dekorierten Gebrauchsgegenständen. Die Schlagworte und die politische Symbolik dieser „Kulturrevolution“ wurden dargestellt und entschlüsselt, sodass diese wechselvolle Periode chinesischer Zeitgeschichte, die unmittelbar vor dem großen Wirtschaftsaufschwung und der Öffnung Chinas zur Welt stand, plastisch und verständlich wurde. Die Zielsetzung der Aus­ stellung war es, den Blick zu schärfen für das Verhältnis zwischen Politik und Alltag, zwischen Mächtigen und einfachen Bürgern, zwischen Massenwahn und Verantwortung des Einzelnen, zwischen Utopie und gesellschaftlicher Realität – sei es in China oder anderswo. Ein großer Teil der ausgestellten Stücke stammte aus der umfangreichen Sammlung des Kurators, des China-Experten Helmut Opletal, die das Museum für Völkerkunde 2005 erwor- ben hat und die durch weitere Sammlungen und Zukäufe sowie private Leihgaben ergänzt worden ist. ausstellungen 153 154 MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE

Bali Kunst im Wandel

Ausstellungsdaten Über Jahrhunderte produzierten bildende Künstler auf Bali nur für lokale Fürsten und für

2. Februar bis 2. Mai 2011 den rituellen Bedarf innerhalb der Dorfgemeinschaft. In den 1920er Jahren begünstigte die Ent­deckung Balis als „Künstlerparadies“ die Verwandlung der Insel in eine internationale Museum für Völkerkunde Neue Burg Touristendestination. Die illustren Gäste der ersten Stunde – Künstler, Schauspieler, Anthropo- 1010 Wien logen und begüterte Fernreisende – prägten das Bali-Bild späterer Generationen, nicht zuletzt, Konzept: indem sie ein „Stück Bali“ zurück in ihr Ursprungsland brachten: Werke anonymer oder kaum Sri KUHNT-SAPTODEWO über die Dorfgrenze bekannter Künstler, die aber mit Raffinesse gestaltet und mit jener Magie Ausstellungsorganisation: versehen waren, welche den westlichen Industrienationen abhanden gekommen war. Sri KUHNT-SAPTODEWO Der steigende Bedarf an exotischen Souvenirs schuf rasch einen neuen Markt. Eine der ersten BesucherInnen: 9.236 Vertriebsstellen für balinesische Kunst dieser Gattung wurde im legendären „Bali Hotel“ in Denpasar von der Österreicherin Helene Potjewyd (1872–1947) eröffnet. Die von ihr ange­ botenen Kunstobjekte – Malereien und Schnitzereien der damals talentiertesten Künstler Eine Ausstellung des Museums für Völkerkunde in Kooperation mit der Balis – waren von außerordentlicher Qualität. Eine Vielzahl davon wurde in der Ausstellung Botschaft der Republik Indonesien präsentiert. Ein anderes Highlight waren die kürzlich am Museum für Völkerkunde, Wien wiederentdeckten lamak-Skizzen von Walter Spies. Lamak aus Palmblättern werden im Tempel aufgehängt und sind wenige Tage später dürres Material, das achtlos entsorgt wird. Die langwierige und komplizierte Herstellung eines lamak findet ihre Erfüllung in einem einzigen Augenblick – im Moment der Präsenz der Ahnen. Danach hat der Opferstreifen seine Aufgabe erfüllt und wird bedeutungslos. Kunst als Moment, als Möglichkeit der kurzen Berührung zwischen irdischer und himmlischer Sphäre, als Ort der Erneuerung des Kontraktes zwischen Menschen und Göttern, Lebenden und Verstorbenen, als Ort der Segnung. Die Zeichnungen der lamak-Ornamente von Walter Spies und diejenigen von I Gusti Nyoman Lempad, der inzwischen weltbekannt geworden ist, verdeutlichen den gemeinsamen Dialog zwischen balinesischen und europäischen Künstlern der 1920er und 30er Jahre auf dem Weg in die Moderne. ausstellungen 155

Was Wir Sehen Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika

Die Ausstellung Was Wir Sehen setzte sich mit der verstörenden Geschichte historischer Ausstellungsdaten

Ton- und Bilddokumente aus dem südlichen Afrika auseinander. Im Zentrum stand das 1931 25. Mai bis 19. September 2011 von dem deutschen Künstler Hans Lichtenecker als „Archiv aussterbender Rassen“ angelegte Museum für Völkerkunde Körperarchiv von Afrikanerinnen und Afrikanern in Namibia, dem ehemaligen (Deutsch-) Neue Burg Südwestafrika. 1010 Wien konzept: Was Wir Sehen rückte das Sprechen jener Menschen in den Mittelpunkt, die innerhalb eines Anette HOFFMANN kolonialen Kontextes Gesichtsabformungen, Körpervermessungen, anthropometrisches Foto- Ausstellungsorganisation: grafieren und Stimmaufnahmen erdulden mussten. Auch Stimmen galten als anthropologi- Julia BINTER sches Sammlungs- und Klassifizierungsgut und wurden von Lichtenecker auf Wachswalzen Tina-Maria SEYFRIED aufgezeichnet. Die afrikanischen Texte wurden erst kürzlich von der Kulturwissenschaftlerin BesucherInnen: Anette Hoffmann wiederentdeckt und konnten übersetzt werden. Was Afrikanerinnen und 6.059 Afrikaner 1931 über das beklemmende Anthropometrie-Projekt und über ihr Leben in der südafrikanischen Kolonie mitteilten, erfahren wir erst heute. Eine Ausstellung des Museums für Völkerkunde in Kooperation mit dem Die Ausstellung konstruierte einen fragilen Raum von Bildern und Stimmen, Geschichten und Zentrum Moderner Orient und den Porträts, historischen Dokumenten und aktuellen Kunstwerken. Das koloniale Körperarchiv von Basler Afrika Bibliographien Hans Lichtenecker wurde nicht nachgebildet. Vielmehr wurden seine audiovisuellen Repräsen- tationspraktiken kritisch und mittels unterschiedlicher Ton- und Bildmedien beleuchtet. Die kritische Aufarbeitung von Lichteneckers Projekt dekonstruierte auf eindrückliche Weise die erniedrigende Praxis der Vermessung von Menschen im ehemaligen (Deutsch-)Südwestafrika seit dem späten 19. Jahrhundert, die auch in der österreichischen ethnographisch-anthropo- logischen Forschung ihren Niederschlag fand. Einer der Gründerväter der österreichischen Anthropologie, Rudolf Pöch, sammelte im Rahmen der Kalahari-Expedition bereits 1907 Ton- aufnahmen, Gipsabdrücke, menschliche Überreste und Ethnographica, die heute zum Bestand des Phonogrammarchivs Wien, des Naturhistorischen Museums und des Museums für Völker- kunde Wien zählen. 156 MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE

Wald / Baum / Mensch

Ausstellungsdaten Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr

7. September 2011 bis 28. Mai 2012 des Waldes“ erklärt. Mit der Ausstellung Wald / Baum / Mensch wollte das Museum für Völker- kunde die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher auf die vielfältigen und kulturell Museum für Völkerkunde Neue Burg bedingten Umgangsformen der Menschen mit Wald und Baum lenken. Anhand ausgewählter 1010 Wien Themenfelder, die drei großen Bereichen („Der phantastische Wald“, „Der entzauberte Wald“ Konzept: und „Der geschundene Wald“) zugeordnet wurden, beleuchtete die Ausstellung aus kultur­ Gerard VAN BUSSEL anthropologischer Sicht das einst vorhandene oder mittlerweile in Vergessenheit geratene Axel STEINMANN enge Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, Bäumen und Wäldern. Ausstellungsorganisation: Marianne HERGOVICH Ein Wald aus 4 Meter hohen, kalkweiß bemalten Pfählen mit übereinander aufgetürmten BesucherInnen: Ahnenfiguren der Asmat aus Südwest-Neuguinea empfing die Besucher. Die Asmat sind davon 7.555 (bis 31.12.) überzeugt, dass ihre Vorfahren einst vom Urzeit-Heroen, dem „Windmann“, aus einem Baum- stamm gefertigt und mit einer Trommel zum Leben erweckt wurden. Unweit dieser beschnitzten Mangrovenstämme standen ein riesiges hölzernes Tempeltor aus Myanmar, eine massive Öl- presse aus der Oase Siwa in Ägypten, das Rollenkostüm der Hexe Baba Yaga, der populärsten Gestalt der russischen und ostslawischen Märchen, sowie eine aus einem Baumstamm ausge- höhlte überdimensionale Schlitztrommel aus Neuguinea, deren Klang Feinde und gefürchtete Geister abschrecken sollte. Nach Gebrauch wurden auf den Neuen Hebriden derartige Trom- meln senkrecht nebeneinander aufgestellt, um damit bei ungebetenen „Gästen“ den Eindruck eines undurchdringlichen „Waldes“ zu erwecken. Während in unseren Breiten die nachgeforsteten und artenarmen Wälder auf natürliche und menschliche Einflüsse relativ robust reagieren, droht durch Übernutzung und fortschreitende Zerstörung der tropischen Regenwälder und der subarktischen Nadelwälder der Wald als Naturressource großflächig verloren zu gehen. Eine langfristige Erhaltung der Wälder wird wohl nur gelingen, wenn die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse dieser und kommender Generationen in Einklang gebracht werden. Das Abenteuer der Menschen nimmt mit den Wäldern ihren Anfang und findet wohl ohne sie auch ihr Ende. ausstellungen 157

Abenteuer Wissenschaft Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika

Etta Becker-Donner (1911–1975) war von 1955 bis 1975 Direktorin des Wiener Museums für Ausstellungsdaten

Völkerkunde. Als erste (und lange Zeit einzige) Direktorin eines Bundesmuseums war sie eine 16. November 2011 bis 19. März 2012 markante Persönlichkeit in der österreichischen und internationalen Museumslandschaft und Museum für Völkerkunde hat auf besondere Weise den Wiederaufbau und die Neuausrichtung des Museums für Völker- Neue Burg kunde nach den Kriegsjahren geprägt. Ihre Weichenstellungen wirken bis heute nach. Als 1010 Wien Feldforscherin, Wissenschaftlerin und Museumsdirektorin gelang es ihr hervorragend, die Konzept: Medien zu begeistern, die ihr Wirken gerne unter dem Überbegriff „Abenteuer“ beschrieben. Barbara PLANKENSTEINER Gerard VAN BUSSEL Ihre Darstellung als heroische Pionierin, die im „wilden exotischen Urwald“ überlebte und sich Claudia AUGUSTAT später in der männlich dominierten Wissenschafts- und Museumswelt durchsetzte, konstruierte Ausstellungsorganisation: in der Öffentlichkeit ein Bild von ihr, das zu ihrer eigenen Bekanntheit, aber auch zu jener des Tina-Maria SEYFRIED Museums und des Faches der Ethnologie in Österreich beitrug. Andererseits warf dieses Image BesucherInnen: der Abenteurerin einen Schatten auf ihre wissenschaftlichen und musealen Errungenschaften, 2.449 (bis 31.12.) die bisher kaum gewürdigt wurden. Die Ausstellung fand anlässlich des 100. Geburtstags von Etta Becker-Donner statt und rückte eine prägnante Auswahl ihrer Sammlungen aus Liberia, Brasilien und Mittelamerika aus den Beständen des Museums für Völkerkunde ins Zentrum. In der gezeigten Auswahl bestachen die Masken und Figuren der Dan aus Liberia durch ihre ästhetische Ausdruckskraft. Die Alltags- gegenstände der Warí aus Brasilien stellen heute faszinierende historische Zeugnisse des Erst- kontaktes dar, die sowohl für die heutige Forschung als auch für die Warí selber einen hohen Stellenwert einnehmen. Die Beispiele aus dem Bereich der lateinamerikanischen­ Volkskunst begeisterten durch ihre Lebendigkeit, ihre Spiritualität und ihre Verbundenheit mit der lokalen Festkultur. 158 ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM

Mantel der Träume Ungarische Schriftsteller erleben Wien 1873–1936

Ausstellungsdaten Die Ausstellung war Teil der Reihe „Schriftsteller mit Gepäck“, die das Literaturmuseum Petőfi

3. März bis 2. Mai 2011 in Budapest 2004 mit der Absicht startete, einen Einblick in die Geschichte jener Beziehungen zu gewähren, die die ungarische literarische Kultur mit den großen geistigen Zentren Europas Österreichisches Theatermuseum Lobkowitzplatz 2 unterhielt. Dem Projekt ging es also um Kontaktaufnahmen, Wirkungszusammenhänge und 1010 Wien um das Erleben der Heimat und der Fremde, um Zusammenspiel und Dissonanz von Lektüre-, Konzept: Reise- und Lebenserfahrungen. Dass Wien einen Meilenstein in dieser Reihe bilden muss, lag Edit KOVÁCS auf der Hand, wenn man bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der beiden Städte seit Jahr- Dalma TÖRÖK hunderten miteinander verwoben sind. Der Umstand, dass Ungarn am 1. Jänner 2011 das Csilla E. CSORBA erste Mal den EU-Vorsitz übernommen hat, beflügelte diese Unternehmung. Ágota LUKÁCS Julianna WERNITZER Ausstellungsorganisation: Christiane Mühlegger-HENHAPEL Gertrud FISCHER BesucherInnen: 3.552

Eine Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums in Kooperation mit dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest ausstellungen 159

Ungezähmte Natur als Schauplatz Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten

Die Landschaft war ein dominantes Thema in der Malerei vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Ausstellungsdaten

Von Claude Lorrain bis zu Caspar David Friedrich deuteten die Maler das Verhältnis des 26. Mai bis 26. September 2011 Menschen zur Natur immer wieder neu. Das Theater dramatisierte die von der Malerei vorge- Österreichisches Theatermuseum gebenen Sujets und erfand neue dazu. Diese in den Raum der Bühne gestellten, begehbaren, Lobkowitzplatz 2 sich im Bühnenlicht entwickelnden und vergehenden Bilder einer komprimierten Welt bildeten 1010 Wien nicht nur die Folie des dramatischen Geschehens, sondern waren nicht selten auch der eigent- Konzept: liche Anlass des szenischen Ereignisses. Finsterer Wald, wild bewegtes Meer und Einöden Vana GREISENEGGER-GEORGILA waren auf der Bühne der Renaissance und des Barock Schauplätze mythologischer Ereignisse, Ausstellungsorganisation: der Begegnung des Menschen mit Göttern, Satyrn, Nymphen und Ungeheuern. Die antik- Gertrud FISCHER mythologische Thematik stand dabei stets im Dienst der Glorifikation hoher Herren. BesucherInnen: 5.881 Ab dem 18. Jahrhundert wird die ungezähmte Natur in ihrer Fremdheit und Gefährlichkeit – in ihrer elementaren Kraft, die den Menschen auf seine Grenzen verweist – zunehmend zum Sehnsuchtsort. Man entdeckt Wildnis und Meer in ihrer Dramatik als Mittel ästhetischen Ge- nusses. Bekannte charakteristische Landschaften werden zu Schauplätzen, Wald und Gebirge zur Bühnenattraktion. Es entsteht eine neue Typologie der Landschaft, die im Theater wie auf dem Tafelbild erhabene Natur zelebriert. Erst mit der Abkehr vom Realismus und dem Durch- bruch der Theaterreformbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert setzt sich der subjektive Blick auf die Landschaft auch im Theater durch. Die Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum versuchte nachzuzeichnen, wie oft und facettenreich die Phantasie der Theaterschaffenden in die wilde Natur flüchtete, um eine Gegenwelt darzustellen. 160 ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM

Heinrich von Kleist 1777–1811

Ausstellungsdaten Kleists ungewöhnlicher und ruheloser Lebensweg führte ihn durch ein ruheloses Europa. Er war

20. Oktober 2011 bis 9. April 2012 als fast noch Kind schon Offizier, als Student dann älter als die meisten seiner Kommilitonen, war Reisender, vermeintlicher oder tatsächlicher Spion, Beamter, Kriegsgefangener, Heraus­ Österreichisches Theatermuseum Lobkowitzplatz 2 geber, politischer Propagandist, Boulevardjournalist, die Konventionen kenntnisreich nutzen- 1010 Wien der Nonkonformist – und vor allem ein Dichter, unter den merkwürdigsten und schwierigsten Konzept: Bedingungen. Im Ringen um die unbedingte Verwirklichung des eigenen Anspruchs schuf Anette HANDKE Kleist in wenigen Jahren ein literarisches und journalistisches Werk, das 200 Jahre später Andreas KUGLER moderner denn je ist. Ausstellungsorganisation: Andreas KUGLER Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts sahen Kleist vornehmlich als einen an der Zeit BesucherInnen: gescheiterten Dichter, dessen Leben sich folgerichtig auf ein tragisches Ende hin bewegt 4.754 (bis 31.12.) hatte. Doch nicht das temporäre oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst oder an den Umständen stand im Mittelpunkt der Ausstellung, sondern seine wichtigen und manchmal Eine Ausstellung des Österreichischen überraschenden Entscheidungen. Sein Gedanke vom Lebensplan lässt sich so bis zu seinem Theatermuseums in Kooperation mit spektakulären Freitod am 21. November 1811, dem Höhepunkt seiner Selbstinszenierung, dem Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) weiter verfolgen. Als Leitmotiv der Ausstellung anlässlich des Kleistjahres 2011 dienen die Selbstäußerungen Kleists in seinen Briefen, in all ihrer Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit. So entstand ein Bild des Dichters, das ergänzt wurde mit Exkursen zu einigen seiner Dramen, zum Beispiel dem am 17. März 1810 im Theater an der Wien uraufgeführten Käthchen von Heilbronn, und mit Beispielen seiner journalistischen Tätigkeit als Herausgeber der ersten Boulevard- und Tages- zeitung Berlins. Die gezeigten Exponate reichten vom Autographen des Zerbrochnen Krugs, eines der wenigen überlieferten Originalmanuskripte Kleists (eine Leihgabe der Staatsbib­ liothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz), über wertvolle Handschriften aus Wiener und Frankfurter Beständen bis zu den seltenen materiellen Spuren seines Lebens. ausstellungen 161

Zauber des bunten Schattens Das chinesische Schattentheater

Das chinesische Schattenspiel hat eine Geschichte von ca. 1300 Jahren. Zunächst benützten Ausstellungsdaten buddhistische Mönche Papierfiguren, um Szenen aus dem Leben Buddhas zu zeigen. Das 17. November 2011 bis 5. März 2012 sahen die Geschichtenerzähler und bedienten sich dieses Mediums, um ihre Sagen und Österreichisches Theatermuseum Legenden zu illustrieren. Da sich das Papier rasch abnützte, wurden die Schattenfiguren später Lobkowitzplatz 2 aus Leder gefertigt. Das Österreichische Institut für China- und Südostasienforschung besitzt 1010 Wien tausende dieser Kunstwerke aus Rinds-, Esel- und Kamelleder sowie aus Karton und Plastik. Konzept: Etliche davon sind an die 200 Jahre alt und viele sind von berühmten Meistern hergestellt Gerd KAMINSKI worden. Neben den einzelnen Figuren gibt es große Bühnenbilder aus berühmten Stoffen wie Barbara KREISSL Reise nach dem Westen, Die Weiße Schlange oder Die Frauengeneräle der Familie Yang. Außer Ausstellungsorganisation: diesen klassischen Stücken wurden auch Unikate von modernen Schattenspielen gezeigt, Gertrud FISCHER Thomas TRABITSCH welche sich nur im Besitz des Österreichischen Instituts für China- und Südostasienforschung BesucherInnen: befinden. Die im Rahmen des China-Jahres 2011 gezeigte Schau präsentierte sämtliche Stile 3.037 (bis 31.12.) des chinesischen Schattentheaters und war von Vorführungen eines Schattentheaters aus Changsha, Provinz Hunan, begleitet. Eine Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für China- und Südostasienforschung 162 SCHALLABURG

Venedig Seemacht, Kunst und Karneval

Ausstellungsdaten In der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval sollte das Phänomen Venedig in

26. März bis 6. November 2011 seiner ganzen Bandbreite dargestellt werden; dabei galt es die verschiedensten Aspekte zu beleuchten, wobei der historische Bogen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert gespannt Schloss Schallaburg, NÖ wurde. Konzept: Matthias PFAFFENBICHLER Die Ausstellung widmete sich dem Thema Kunst in all seinen Spielarten – von der Malerei, Ausstellungsorganisation: Skulptur und Architektur über das Theater, die Oper und die Instrumentalmusik bis hin zu Friederike HILLEBRAND Literatur und Film. Der Karneval und die Liebe wurden ebenso thematisiert wie historische BesucherInnen: Ereignisse und Entwicklungen oder das venezianische Kolonialreich in der Levante. Persönlich- 128.803 keiten wie Marco Polo und Giacomo Casanova fanden ihren Platz neben bedeutenden Politikern und Feldherrn sowie den Größen der venezianischen Kunst und Kultur wie etwa Tizian, Canaletto, Palladio, Vivaldi oder Goldoni, um nur wenige zu nennen. Die Aufmerksam- keit galt darüber hinaus dem berühmten Glas aus Murano sowie den venezianischen Villen auf dem Festland. Das Bild Venedigs wäre jedoch unvollständig gewesen ohne eine Betrachtung der Lagune, jenem vom Meer abgetrennten Zwischenbereich von Wasser und Land, in dem die Stadt angesiedelt ist. Auch die Gefährdung Venedigs durch die häufigen Überschwemmungen wurde angesprochen. GROENINGEMUSEUM BRÜGGE ausstellungen 163

Fürstlich gesammelt Van Eyck / Gossaert / Bruegel – Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien

Im städtischen Groeningemuseum in Brügge, dem Wirkungsort von Jan van Eyck, Hans Ausstellungsdaten

Memling und Gerard David und damit eigentlich an der Wiege des neuzeitlichen Tafelbildes, 5. Oktober 2011 bis 15. Jänner 2012 war erstmals eine repräsentative Auswahl erlesener altniederländischer Tafelbilder der Gemälde- Groeningemuseum, Brügge galerie des Kunsthistorischen Museums zu bewundern, die eine umfassende Würdigung dieser Konzept: bedeutenden Teilsammlung im Medium einer eigenen Ausstellung ermöglichte. Die unmittel- Björn BLAUENSTEINER bare Nachbarschaft jener erlesenen Wiener Kostbarkeiten mit den Brügger Hauptwerken der Till-Holger BORCHERT flämischen Primitiven bot dabei eine einzigartige Chance, beide Sammlungen und die darin Sylvia FERINO-PAGDEN gegenwärtigen Meister in einem ganz neuen Licht zu sehen. Gerlinde GRUBER Sabine PÉNOT Bereits der Übertitel der Ausstellung, Fürstlich gesammelt, weist darauf hin, dass sich in der Tat Manfred SELLINK ein Großteil der in dieser Ausstellung gezeigten Gemälde der Blüte niederländischer Malerei Ausstellungsorganisation: habsburgischer Sammelleidenschaft verdankt. Die Mitglieder dieses Geschlechts erwarben Till-Holger BORCHERT Sylvia FERINO-PAGDEN sie während der 700 Jahre dauernden Regentschaft Österreichs und großer Teile Europas, Sabine HAAG darunter auch der Niederlande. Neben Erzherzog Ernst und Kaiser Rudolf II. war es Erzherzog Manfred SELLINK Leopold Wilhelm, der als Statthalter der Niederlande in den Jahren 1647 bis 1656 eine hoch- BesucherInnen: karätige Sammlung zusammenstellte, die bis heute das Kernstück der Gemäldegalerie des 55.818 (bis 15.1.2012) Kunsthistorischen Museums bildet. In den folgenden Jahrhunderten wuchs der Bestand niederländischer Meister noch weiter mit Gemälden der Flamen jüngerer Generationen, die Eine Ausstellung des Kunsthistorischen unter Maria Theresia angekauft wurden. Mit der Ausstellung kehrten über fünfzig Gemälde in Museums in Zusammenarbeit mit das Land, zum Teil sogar an den Ort ihrer Entstehung zurück. dem Groeningemuseum, Brügge 164 Liebieghaus Skulpturensammlung Frankfurt/main

Elfenbein Barocke Pracht am Wiener Hof

Ausstellungsdaten Die Ausstellung konzentrierte sich auf die Blütezeit der Elfenbeinkunst im Barock und präsen-

3. Februar bis 26. Juni 2011 tierte rund 36 virtuose Schnitzereien, die das hohe Können der Künstler eindrucksvoll doku- Liebieghaus Skulpturensammlung mentieren, darunter meisterlich gearbeitete Statuetten, Kannen, Pokale, Humpen und Schalen Frankfurt/Main aus Elfenbein, also Kunstkammerstücke ohne praktische Funktion. Zusätzlich zu den Objekten Konzept: aus der Kunstkammer des KHM stammten weitere hochkarätige Leihgaben aus der Sammlung Sabine HAAG Reiner Winkler. Maraike BÜCKLING Die kaiserliche Residenzstadt Wien entwickelte sich zum bedeutendsten Zentrum der baro- Ausstellungsorganisation: Katja HILBIG cken Elfenbeinkunst. Ihre höchste Blüte erlebte sie hier zur Zeit des Fürsten Karl Eusebius von Sven LUBINUS Liechtenstein (reg. 1627 – 1684) und kurz darauf gefördert durch Kaiser Leopold I. (reg. 1658 – Doris PRADE 1705). Beide drechselten auch selbst. Es entstand ein überaus fruchtbares Klima der gegen­ BesucherInnen: seitigen künstlerischen Beeinflussung. Zur fürstlichen Repräsentation, zur Betonung des vorge- 21.563 tragenen Machtanspruchs, aber auch zur Demonstration der Kreditwürdigkeit gehörte unter anderem der Besitz äußerst kostspieliger Elfenbeinwerke. Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien in Kooperation mit Um 1688 wurde Matthias Steinl als kaiserlicher „Kammerbeinstecher“ angestellt. Seine Elfen- der Liebieghaus Skulpturensammlung, beinstatuetten stellen Höhepunkte der barocken Kunst dar. Er und Rauchmiller übten maßgeb- Frankfurt/Main lichen Einfluss auf andere Künstler wie Ignaz Bendl, Ignaz Elhafen und Jacob Auer aus, von denen bedeutende Werke in der Ausstellung zu sehen waren. Vertreten waren auch andere berühmte Elfenbeinschnitzer des Barock wie Adam Lenckhardt und Johann Caspar Schenck. fine arts MUSEUMs SAN FRANCISCO ausstellungen 165

Masters of Venice Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna

Bei der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power handelte es Ausstellungsdaten sich um eine weltweit einzigartige Schau, in der 50 Gemälde venezianischer Meister vor­ 29. Oktober 2011 bis 12. Februar 2012 wiegend des 16. Jahrhunderts, darunter Werke von Tizian, Giorgione, Veronese, Tintoretto fine arts Museums und Mantegna, aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien präsentiert San Francisco wurden. Diese prominenten Beispiele aus dem Œuvre der genannten Künstler stammen aus Konzept: den Sammlungen von Erzherzögen und Kaisern aus dem Hause Habsburg und zählen zu den Sylvia FERINO-PAGDEN berühmtesten Bildern im Bestand der Gemäldegalerie. Lynn FEDERLE ORR BesucherInnen: Unter den Hauptwerken waren Tizians Danaë (aus den 1560er Jahren), Mantegnas Hl. Sebastian 130.000 (1457/59) und vier kostbare Gemälde von Giorgione, so etwa Die drei Philosophen (um 1508/09) und das Porträt einer jungen Frau (Laura) aus dem Jahre 1506. Weiters waren in der Ausstellung Werke von Palma, Bordone, Bassano und anderen zu sehen. Zusammengenommen­ ergaben diese Gemälde einen repräsentativen Überblick über die venezianische Malerei zur Zeit der Renaissance und verdeutlichten die hohe Bedeutung dieser künstlerischen Ära. 166 schmuckmuseum pforzheim, KUNSTMUSEUM HALLE/SAALE, FITZWILLIAM MUSEUM CAMBRIDGE

Glanz der Macht Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer

Splendour & Power Imperial Treasures from Vienna

Ausstellungsdaten Konzept (pforzheim): Ausstellungsorganisation besucherinnen: Cornelie HOLZACH (pforzheim): 12.000 (Pforzheim) 3. Dezember 2010 bis 13. Februar 2011 Paulus RAINER Sabina ECKENFELS 12.800 (Halle/Saale) schmuckmuseum pforzheim Konzept (Halle/Saale): Ausstellungsorganisation 62.652 (Cambridge; bis 15.1.2012) 16. April bis 24. Juli 2011 Katja SCHNEIDER (Halle/Saale): Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum Wolfgang BÜCHE Wolfgang BÜCHE des Landes Sachsen-Anhalt Paulus RAINER Ulf DRÄGER Halle/Saale Konzept (Cambridge): Ausstellungsorganisation 15. August 2011 bis 15. Jänner 2012 Victoria AVERY (Cambridge): The Fitzwilliam Museum Paulus RAINER Thyrza SMITH Cambridge Helen STRUDWICK LOKSCHUPPEN ROSENHEIM NATIONAL MUSEUM LAGOS ausstellungen 167

Indianer African Lace Ureinwohner Nordamerikas A History of Trading, Creativity and Fashion in Nigeria

Ausstellungsdaten Ausstellungsdaten

8. April bis 6. November 2011 3. Juni 2011 bis 21. Jänner 2012 Lokschuppen National Museum Rosenheim Lagos, Nigeria Konzept: Konzept: Christian FEEST Barbara PLANKENSTEINER Nath Mayo ADEDIRAN besucherinnen: 169.191 Ausstellungsorganisation: Marianne HERGOVICH

Eine Ausstellung des Museums für Völkerkunde – Kunsthistorisches Museum in Kooperation mit der National Commission for Museums and Monuments, Nigeria 168 sammlung

Publikationen publikationen 169

KHM – MVK – ÖTM Publikationen 2011

Ausstellungskataloge

Dürer – Cranach – Holbein. Wintermärchen. Schaurig schön. al-Fann. Die Entdeckung des Menschen: Winter-Darstellungen in der europä­ Ungeheuerliches in der Kunst. Kunst der islamischen Welt aus Das deutsche Porträt um 1500. ischen Kunst von Bruegel bis Beuys. der Sammlung al-Sabah, Kuwait. Hg. Sabine Haag Hgg. Sabine Haag, Christiane Lange, Hgg. Sabine Haag, Ronald de Leeuw, Intermezzo 03 Hg. Giovanni Curatola Christof Metzger, Karl Schütz Christoph Becker Christian Brandstätter Verlag: Skira editore: Mailand 2011, 336 S. Hirmer Verlag: Wien 2011, 352 S. DuMont: Wien 2011, 432 S. Wien 2011, 136 S. ISBN 978-88-572-1038-4 ISBN 978-3-7774-3781-1 ISBN 978-3-99020-008-7 ISBN 978-3-85033-544-7

Götter, Menschen und das Geld Jan Fabre. Die Jahre der Blauen „Der Himmel hängt voller Geigen“. Trinkfest! der Griechen. Stunde. Die Violine in Biedermeier und Bacchus lädt ein. Jan Fabre. The Years of the Hour Romantik. Michael Alram, Klaus Vondrovec, Ulrich Blue. Hg. Sabine Haag Werz, Benedikt Zäch, Hgg. Sabine Haag, Otto Biba, Ingrid Fuchs, Rudolf Hopfner, KHM: Wien 2011, 80 S. Nicole Kurmann Hg. Sabine Haag Hg. Sabine Haag ISBN 978-3-99020-002-5 KHM und Münzkabinett und Antiken- Christian Brandstätter Verlag: Wien Edition Bochinsky in der PPVMEDIEN sammlung der Stadt Winterthur: Wien 2011, 176 S. GmbH, Bergkirchen: Wien 2011, 168 S. und Winterthur 2011, 160 S. ISBN 978-3-85033-595-9 ISBN 978-385-497-2020 ISBN 978-3-907047-07-1

All’Antica. Das Eigene & das Fremde. Zu Gast in Ambras. Die Kultur der Kulturrevolution. Götter & Helden auf Schloss Ambras. Die Zerstörung des Tempels in Personenkult und politisches Hg. Sabine Haag Jerusalem von Nicolas Poussin. Design im China von Mao Zedong. Hg. Sabine Haag KHM: Wien 2011, 76 S. KHM: Wien 2011, 256 S. ISBN 978-3-99020-009-4 Gudrun Swoboda, Hg. Sabine Haag Hg. Helmut Opletal ISBN 978-3-99020-006-3 KHM: Wien 2011, 8 S. KHM: Wien 2011, 256 S. ISBN 978-94-616-1010-2 170 KHM – MVK – ÖTM publikationen 2011

Ausstellungskataloge

Wald / Baum / Mensch. Abenteuer Wissenschaft. Ungezähmte Natur als Schauplatz. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika. Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten. Hg. Gerard van Bussel, Axel Steinmann KHM: Wien 2011, 288 S. Hgg. Barbara Plankensteiner, Gerard van Bussel, Vana Greisenegger-Georgila ISBN 978-3-99020-004-9 Claudia Augustat Christian Brandstätter Verlag: KHM: Wien 2011, 112 S. Wien 2011, 192 S. ISBN 978-3-99020-011-7 ISBN 978-3-85033-561-4

Welt der Operette. Venedig. Fürstlich gesammelt. Glamour, Stars und Showbusiness. Seemacht, Kunst und Karneval. Van Eyck / Gossaert / Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Hgg. Marie-Theres Arnbom, Kevin Hgg. Schallaburg Kultur­be­triebsges.m.b.H. Museums Wien. Clarke, Thomas Trabitsch. und KHM Christian Brandstätter Verlag: Schallaburg Kultur­be­triebsges.m.b.H. und Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Till-Holger Wien 2011, 296 S. KHM: 2011, 336 S. Borchert, Manfred Sellink ISBN 978-3-85033-615-4 (Softcover) ISBN 9-008895-00926-0 Lannoo: Tielt 2011, 208 S. (auch in ISBN 978-3-85033-581-2 (Hardcover) Engl. Französ. und Nl.) ISBN 978-90-209-6145-4

Elfenbein. Masters of Venice. Splendour & Power. Barocke Pracht am Wiener Hof. Renaissance Painters of Passion and Imperial Treasures from Vienna. Power from the Kunsthistorisches Hgg. Maraike Bückling und Sabine Haag Museum, Vienna. Paulus Rainer, Hgg. Sabine Haag, Michael Imhof Verlag: Frankfurt/Main Cornelie Holzach, Katja Schneider 2011, 256 S. Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Lynn Federle Orr The Fitzwilliam Museum, ISBN 978-3-86568-639-8 Prestel Verlag: San Francisco 2011, 160 S. Cambridge: 2011, 224 S. ISBN 978-3-7913-5168-1 ISBN 978-0-904454-96-3 publikationen 171

Periodische Publikationen

Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches Museum Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. mit MVK und ÖTM. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie. Band 7. Technologie. Band 8. Hg. Sabine Haag, Red. Franz Pichorner KHM: Wien 2011, 256 S. Red. Martina Grießer, Alfons Huber, Elke Oberthaler, Red. Martina Grießer, Alfons Huber, Elke Oberthaler, ISBN 978-3-85497-201-3 Hg. Sabine Haag. Hg. Sabine Haag. KHM: Wien 2010 (erschienen 2011), 152 S. KHM: Wien 2011, 192 S. ISBN 978-3-99020-000-1 ISBN 978-3-99020-012-4

Weitere Publikationen

Die Zinken und der Serpent der Schaurig schön. Holophusicon. Sammlung alter Musikinstrumente. Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum. The Leverian Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser. An Eighteenth-Century English Institution Beatrix Darmstädter unter Mitarbeit von of Science, Curiosity, and Art. Dietmar Salaberger und mit einem Bei- Texte Rotraut Krall, Konrad Schlegel, Agnes Stillfried, trag von Bruce Dickey, Hg. Sabine Haag Daniel Uchtmann, Illustrationen Michaela Noll, Adrienne L. Kaeppler Sammlungskataloge des Kunsthistori- Hg. Sabine Haag ZKF Publishers: Wien 2011, 308 S. schen Museums Band 7 Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 80 S. ISBN 978-3-9811620-4-2 Edition Bochinsky: Wien 2010, 248 S. ISBN 978-3-85033-543-0 ISBN 978-3-941532-08-3

Tafelfreuden in der Kunst. Blumenpracht in der Kunst. Liebespaare in der Kunst.

Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag Christian Brandstätter Verlag: Christian Brandstätter Verlag: Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.) Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.) Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.) ISBN 978-3-85033-548-5 ISBN 978-3-85033-550-8 ISBN 978-3-85033-549-2 172 sammlung

Diverses Diverses 173

Vereine

Verein der Freunde des das Seminar von Dr. Otmar Rychlik zum International Friends of KHM Kunsthistorischen Museums Thema Einführung in die moderne und zeitge- nössische Kunst – am Beispiel Alter Meister. Am 16. September 2010 fand in der New Yorker Anwaltskanzlei Harnik & Finkelstein Unterstützung Der Verein hat aktuell ca. 3.800 Mitglieder. die konstituierende Sitzung des neu ge­ Diese haben freien Eintritt in alle Sammlun- Der Verein der Freunde des KHM unter- gründeten Freundesvereins statt. Bei dieser gen und Sonderausstellungen des KHM, des stützt − mithilfe seiner Mitgliedsbeiträge, Sitzung wurde Dr. Christiana Killian zur Ge- MVK, des ÖTM und auf Schloss Ambras durch Veranstaltungen und Unternehmun- neralsekretärin des Freundesvereins bestellt. bei Innsbruck, sie genießen Vorteile beim gen selbst erwirtschafteter Mittel und auch Weitere Vorstandsmitglieder sind: Alice Einkauf in den Shops des KHM und können Spenden − die Sammlungen sowie verschie- Knapp, Renée Price, Stephen Harnik, Sabine die Bibliothek benützen. Auch 2011 gab es denste Aktivitäten des KHM. 2011 wurden Haag und Franz Pichorner. wieder einen „Tag der Freunde“. Der Verein u. a. für den Jahresbericht, für die Herausgabe der Freunde des KHM ist im Museumsbe- Die International Friends of the Kunsthistori- von Büchern und für Vorträge finanzielle reich weiterhin der größte Freundesverein sches Museum Vienna mit Sitz in New York Mittel beigesteuert. Die im Oktober 2010 und in Österreich. verfolgen das Ziel, gleichgesinnte Kunst­ 2011 veranstalteten Fundraising Dinners zu­ Die Ordentliche Generalversammlung des interessierte international zu vereinen, durch gunsten der Kunstkammer haben seitens des finanzielle Privatunterstützungen die Samm- Vereins einen Gewinn von € 9.000,- erbracht. Vereins der Freunde des KHM mit einem anschließenden Festvortrag von Dr. Franz lungen des KHM angemessen zu bewahren sowie das Potenzial des Kunst­historischen Sonstige Aktivitäten Kirchweger über Die Neueinrichtung der Wiener Kunstkammer: zur inhaltlichen Kon- Museums für die Zukunft weiter auszu­ Neben diesen unterstützenden Aufgaben, zeption fand am 20. November 2011 im bauen. die von zentraler Bedeutung sind, gilt das Bassano-Saal des KHM statt. Dabei wurde Im Vereinsjahr 2011 konnten bereits zwei Hauptaugenmerk der optimalen Betreuung Frau Mag. Alessandra Arseni vorgestellt, die große Förderer für die Wiedereinrichtung der Vereinsmitglieder durch die Organisation am 1. April 2011 in der Nachfolge von Frau der Kunstkammer gewonnen werden: Der von Reisen, Tagesfahrten, Führungen und Dr. Johanna Schönburg-Hartenstein die Funk- frühere US-Botschafter in Wien Mr. W. L. Vorträgen. Im Jahr 2011 fanden insge-­ tion der Generalsekretärin des Vereins über- Lyons Brown sowie Mr. und Mrs. David samt 19 Reisen und Wochenendfahrten nommen hat. GD Haag bedankte sich bei Humphreys haben namhafte Beträge für statt, so u. a. Katalonien und Roussillon mit den Damen am Informationsstand des KHM, die Renovierung von zwei Kunstkammer- Dr. Matthias Pfaffenbichler, Augsburg mit die sich so erfolgreich um Wünsche und An- Räumen zur Verfügung gestellt. Dr. Christof Metzger und Südostengland mit regungen der Besucherinnen und Besucher Johannes Grumet. Hervorzuheben ist weiters kümmern.

Mag. Alessandra Arseni, die neue Die am Informationsstand im KHM und im Büro des Vereins Generalsekretärin des Vereins hilfreich tätigen Damen Broschüre der International Friends of KHM 174

Vereine

2011 wurden zwei Vorstandssitzungen ab- Contemporary Patrons verein der Freunde der Hofjagd- gehalten: am 4.4.2011 in der Kanzlei und Rüstkammer Harnik & Finkelstein in New York und am 2011 wurde mit den Contemporary Patrons 17.10.2011 im Kunsthistorischen Museum. ein neuer Unterstützerkreis ins Leben ge­ Der von Dr. Christian Beaufort-Spontin 2011 rufen, welcher die mit 2012 beginnende ins Leben gerufene Verein der Freunde der Die Abteilung Kommunikation und Marke- Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe zu Hofjagd- und Rüstkammer bietet nicht nur ting des KHM organisiert anlässlich der moderner und zeitgenössischer Kunst im eine Plattform für Interessierte, sondern dient ­Wiedereröffnung der Kunstkammer Ende KHM finanziell ermöglicht. insbesondere der Unterstützung dieser be- 2012 eine Wien-Reise für die Mitglieder des Mit hohen Erwartungen und viel Begeiste- deutenden Sammlung, die zu den welt­ Internationalen Freundeskreises. Neben der rung setzt das Kunsthistorische Museum besten ihrer Art zählt. Um die großartige Teilnahme an den Eröffnungsfeierlichkeiten derzeit Schritte in Hinblick auf eine lang­ Jagdsammlung, die 500 Jahre Jagdgeschichte im KHM sind Besuche von Privatsamm­ fristig angelegte Auseinandersetzung mit der Habsburger illustriert, wieder präsentieren lungen in Wien und Niederösterreich und moderner und zeitgenössischer Kunst. Unter zu können, werden Partner und Förderer social events in Planung. der Leitung des neuen Adjunct Curators gesucht. Darüber hinaus können zahlreiche Jasper Sharp und mit Unterstützung dieser Objekte der Hofjagdkammer im Rahmen von neuen Vereinigung von Förderern zeitgenös- Restaurierungspatenschaften zu neuem Glanz sischer Kunst wird Anfang 2012 mit einer erweckt werden. Reihe von Unternehmungen begonnen, im Die mehr als 2000 Objekte aus der Samm- Zuge derer Gespräche mit Künstlern und zur lung der Hofgewehrkammer schlagen den Kunst, verschiedene Besuchsprogramme und Bogen aus der Zeit Kaiser Friedrichs III. bis die Veranstaltung von Ausstellungen vorge- zu Kaiser Franz Joseph I., die wie alle Habs- sehen sind, für die auch wieder der Theseus­ burger passionierte Jäger waren. Glanzstücke tempel im Volksgarten zur Verfügung steht. europäischer Waffenkunst mit kunstreichen Monatlich stattfindende Künstlergespräche Details, spannende Erinnerungsstücke an werden sich um das Verhältnis zwischen Jagdunfälle,­ kuriose Sonderanfertigungen für historischer und zeitgenössischer Kunst die kaiserlichen Schützen und technisch ein- drehen und die Einflüsse offenlegen, die zigartige Gebrauchsgeräte für die Hofjagden auch für die heutige Kunstproduktion von bieten ein vollständiges Bild des 500-jährigen grundlegender Bedeutung sind. kaiserlichen Jagdbetriebes. Die Wiedereröff- Durch die Erweiterung des Ausstellungs- nung der Dauerausstellung der kaiserlichen und Kunstvermittlungsprogramms des Kunst­ Jagdkammer in den Sälen der Hofjagd- und historischen Museums in die Gegenwart soll Rüstkammer in der Neuen Burg soll diesen den Besuchern Neues vor Augen geführt, hervorragenden Teil der kaiserlichen Re­ Diskussionen eröffnet und das Verständnis präsentation endlich wieder ans Licht der für die bemerkenswerte Geschichte und die Öffentlichkeit bringen. Sammlungen des Hauses vertieft werden.

Erstes board meeting der International Friends Der Theseustempel wird ab 2012 wieder für Ausstellungen Einblick in die geplante Dauerausstellung of KHM in New York zeitgenössischer Kunst genutzt werden. der kaiserlichen Jagdkammer Diverses 175

Verein der Freunde der Wagenburg Verein Freunde der Völkerkunde 27.4. Univ.-Prof. Dr. Susanne Weigelin- Schwiedrzik und Wolfgang M. Schwiedrzik, Im September 2007 wurde unter der Ehren- Der Verein Freunde der Völkerkunde leistete Filmvorführung: „… nicht der Rede wert. präsidentschaft von ID Fürstin Gloria von auch im Jahr 2011 mit der Organisation und Die Ermordung der Lehrerin Bian Zhongyun“ Thurn und Taxis der Verein der Freunde der Finanzierung von Veranstaltungen wieder 7.5. Mag. Eveline Sigl, Vortrag gemeinsam Wagenburg gegründet. Ziel dieser Ver­ einen wesentlichen Beitrag zu den Aktivitäten mit der Gesellschaft zur Förderung der einigung ist es, die Sammlung in ihren viel- im Museum für Völkerkunde. 839 Personen Textil-Kunst-Forschung: Textilien aus dem fältigen Aufgaben ideell und materiell zu konnten bei insgesamt 28 Veranstaltungen bolivianischen Andenhochland unterstützen und bei weiten Kreisen der Be- willkommen geheißen werden. Mit zwölf Vor­­ 20.6. Dr. Helmut Opletal, Ausstellungs­ völkerung Interesse für die faszinierende Ent­ trägen, vier ethnographischen Kabinetten, führung: Die Kultur der Kulturrevolution – wicklung der Geschichte der Mobilität, des einer Filmvorführung, einer Buchpräsentation, Personenkult und politisches Design im Transports sowie des Reitens und Fahrens acht Führungen und zwei Konzerten war der China von Mao Zedong zu wecken. Durch Ausstellungen, Vorträge, Verein österreichweit einer der aktivsten Symposien, Bildungsreisen und andere kul- Veranstalter von populären ethnologischen 22.6. Mag. Christine Zackel, Ethnographi- turelle Aktivitäten soll einerseits der hohe Abenden. sches Kabinett: Die Karl Ludwig Giesecke- Sammlung des MVK Wien kulturelle Wert historischer Fahrzeuge sicht- Die meisten Besucher kamen zur Präsentation bar gemacht und andererseits die Not­ des Buches Unsichtbare Welten – Mensch / 8.10. Subhankar Chatterjee, Konzert: Vocalist of Hindustani Classical and Semi wendigkeit ihrer Erhaltung für künftige Natur / Übernatur mit einem Vortrag von Classical style Generationen verdeutlicht werden. Bernd Brabec de Mori über Hexerei und Mit Heide Senger-Weiss konnte eine ideale Heilung im Westamazonischen Tiefland, ge- 20.10. Dr. Bettina Zorn, Ethnographisches Präsidentin gewonnen werden. Als Mana- folgt vom Vortrag Wissenschaft trifft Esoterik. Kabinett: Tabu gerin, die ein jahrhundertealtes Familien­ Der Kalender der Maya von Harry Thomas 2.11. Gerard van Bussel, Ausstellungs­ unternehmen erfolgreich ins Globalisierungs- und dem Konzert der „The Singers Chamber führung: Wald / Baum / Mensch: Beispiele zeitalter geführt hat, ist ihr die Erforschung Choir: Smile from Indonesia“. aus Nord-und Mittelamerika der Geschichte von Mobilität und Transport Der Mitgliederstand konnte annähernd ge- 17.11. Dr. Gabriele Herzog-Schröder, ebenso ein Anliegen wie die Erhaltung halten werden, was aufgrund der noch immer Vortrag: Yanomami. Einblicke in Lebens­ historischer Fahrzeuge für künftige Genera- größtenteils geschlossenen Schausammlun- weisen und Traditionen der Waldindianer tionen. gen als großer Erfolg angesehen werden kann. vom Oberen Orinoko (Südvenezuela) 23.11. Dr. Adrienne L. Kaeppler und Veranstaltungen (Auswahl) Univ.-Prof. Dr. Christian Feest, Buchpräsen- tation: Holophusicon. The Leverian 23.2. Dr. Marie Rodet, Vortrag: Sklaverei Museum. An Eighteenth-Century English und Gedächtnis in Kayes (Mali, Westafrika) Institution of Science, Curiosity, and Art 31.3. Lama Ngala Rig‘dzin Dorje, Vortrag: Woher kommt Guru Rinpoche (wirklich)? John D. Marshall, Mitglied des Vorstandes, hat in den letzten Jahren dem Museum mehr als 80 Sammlungsgegenstände geschenkt. Hier ist er mit einer Helmmaske der Senufo abgebildet, Dr. Paul Frey, Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner, Ethnographisches Kabinett mit Mag. Christine Zackel: Die Karl Ludwig- die das Museum 2011 mit seiner Unterstützung Dkfm. Heide Senger-Weiss und Paul Senger Weiss Giesecke Sammlung des Museums für Völkerkunde. Foto: John D. Marshall erwerben konnte. Foto: Christian Schicklgruber 176

Symposien – Auswahl

31.5. 16.6. 15.–17.9. Erinnerungen an die Das Alte Ägypten in der Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Kultur­revolution und ihre Reiseliteratur Erbe, Revitalisierung und die internationalen Auswirkungen KHM, Vortragsraum Renaissance der Idee von Kultur MVK MVK

Im Rahmen der Ausstellung Die Kultur der Im Zuge der erfolgreichen Kooperation mit Einen Höhepunkt unter den wissenschaft­ Kulturrevolution veranstaltete das Museum dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & lichen Veranstaltungen des Museums für für Völkerkunde gemeinsam mit dem Austria“ wurde 2011 zusätzlich zu einer Völkerkunde bildete die gemeinsam mit der Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie sechsteiligen Vortragsreihe ein „Study Day“ Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, der Universität Wien eine Tagung zu den zum Thema Das Alte Ägypten in der Reise­ dem Institut für Kultur- und Sozialanthropo- sehr unterschiedlichen Erinnerungen an die literatur veranstaltet. Wissenschaftler aus logie der Universität Wien und dem Institut chinesische „Kulturrevolution“ (1966–1976) dem In- und Ausland beschäftigten sich für Sozialanthropologie der Österreichischen und zu den Auswirkungen, die die Politik in insgesamt elf Referaten mit folgenden Akademie der Wissenschaften organisierte des Revolutionsführers Mao Zedong damals Themenkreisen: Reiseliteratur als Quelle für Tagung Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Erbe, im Land selbst, aber auch in Europa hatte. die Archäologie; Altägyptische Monumente Revitalisierung und die Renaissance der Idee Zum Auftakt debattierten am Vorabend der als Reiseziel; Altägyptische Monumente und von Kultur. Es ging um die Auseinander­ Tagung damalige österreichische Maoisten die Bibel; Unterschiede in weiblicher und setzung mit dem Begriff der Kultur, wobei und „China-Freunde“ (u. a. der Schriftsteller männlicher Betrachtungsweise. globale Entwicklungen untersucht wurden. Robert Schindel) über verzerrte Wahr­ Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect Inwiefern wird der Kulturbegriff weltweit nehmungen und die hohe Erwartung, die feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende nicht nur für politische, sondern auch für die chinesische Revolution auch interna­ in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl kommerzielle Zwecke instrumentalisiert? Trifft tional ausgelöst hat. Im Symposium selbst von der Freien Universität in Berlin. die Behauptung zu, dass heute an die Stelle analysierten u. a. der Wiener Zeitgeschicht- rassistischer Diskursformen die Essentialisie- ler Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz und Exper­ rung kultureller Differenzen getreten ist? Ist t(inn)en des Instituts für Ostasienwissen- der Kulturbegriff in einem wissenschaft­ schaften, wie sehr die Ereignisse der „Kul­tur­ lichen Sinn überhaupt noch brauchbar? revo­lution“ – Personenkult, politische Uto- Die Plenarien und Workshops, die an ver- pien, Masseninszenierungen, Machtkämpfe, schiedenen Standorten stattfanden, befassten aber auch die brutale Verfolgung von „Klas- sich mit dem Thema Restitution sowie mit senfeinden“ – die chinesische Gesellschaft der „Verwa(h)rung und Verwandlung“ von bis heute spalten und belasten, sodass eine Objekten im Kontext der Globalisierung öffentliche Debatte und Aufarbeitung im und griffen Fragenkomplexe auf, die in Land nach wie vor schwer fällt. unserer heutigen Arbeit eine wichtige Rolle spielen. Diverses 177

21.10. 16.11. 24.–26.11. Der philippinische Nationalheld RestauratorInnen-Forum KHM, „Eine sichtbare Geschichte der Dr. José Rizal und seine Beziehun- MVK und ÖTM Kunst“. Europäische Museumskul- gen zu Österreich MVK, Seminarraum tur um 1800 MVK, Vortragssaal KHM, Bassanosaal

In Kooperation mit der Philippinischen Im Herbst 2010 wurde – mit Unterstützung In den Jahrzehnten von 1770 bis 1830 setz- Botschaft veranstaltete das Museum für der Generaldirektorin – von den Restaurato- ten sich in Europa museologische Konzepte Völkerkunde ein Symposium über den phi­ ren, den Wissenschaftlern des Naturwissen- durch, die bis heute unsere Vorstellung lippinischen Nationalhelden Dr. José Rizal schaftlichen Labors, dem IPM- und der vom (Kunst-)Museum bestimmen und sich (1861–1896) und den altösterreichischen Klimabeauftragten von KHM, ÖTM und zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte ent- Philippinenforscher Prof. Ferdinand Blumen- MVK das „RestauratorInnen-Forum“ ge- wickelt haben. In der Gründungsepoche tritt (1853–1913). Bei dieser Festveran­ gründet. Das Organisationsteam besteht aus der öffentlichen Museen wurden fürstliche staltung anlässlich des 150. Geburtstags fünf Kolleginnen aus allen drei Museen: Sammlungen erstmals allgemein zugäng- von José Rizal wurden neben einer Filmvor- KHM – Mag. Petra Fuchs, DI Dr. Martina lich und zu Bildungsinstitutionen transfor- führung, Musik und einer Buch-Präsentation Grießer, Mag. Marianne Novotny-Kargl; miert, während gleichzeitig bürgerliche auch zwei Vorträge gehalten: Die Politik der MVK – Sophie Fürnkranz; ÖTM – Mag. Mirjam Kunstvereine zur Gründung neuer Museen Gewaltlosigkeit bei Rizal und Mahatma Bazan-Castaneda. beitrugen. Gandhi von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Dahm Das Ziel dieses Forums ist ein in regelmäßigen Das von Dr. Gudrun Swoboda konzipierte und José Rizals „Zwillingsseele“ – der Philip- Abständen und im organisierten Rahmen und organisierte Internationale Symposium pinenforscher Ferdinand Blumentritt (1853– erfolgender Informations- und Wissensaus- beschäftigte sich mit den spezifischen insti- 1913) von Dr. Johann Stockinger. Darüber tausch zu konservatorischen, restauratorischen tutionellen Entstehungsbedingungen dieser hinaus kam es zu einer Schenkung von und naturwissenschaftlichen Themen. Diese frühen Museumsgründungen: Welche Fak- Rizal-Büchern durch Vertreter der Familie Treffen sollen die Kommunikation unter den toren waren für den Paradigmenwechsel Blumentritt an das Museum. Kollegen intensivieren und Raum geben, bestimmend, der in den Jahrzehnten vor um Themen in Bezug auf Arbeitsplatz, Arbeits- 1800 dazu geführt hat, dass sich die traditi- umfeld, Arbeitsschutz und Arbeitsrecht zu onelle höfische Sammlung in ein modernes besprechen. Durch die verbesserte Transpa- Kunstmuseum verwandeln konnte? Inwiefern renz der Ressourcen der einzelnen Abteilun- basierte dieser Umbruch auf einem sich gen können zum Vorteil aller Synergien ent- wandelnden Begriff von Kunst und Kunst- stehen und genutzt werden. geschichte? Wie wirkte er sich auf den Beim ersten „RestauratorInnen-Forum“ am Museumsgedanken, auf die Sammlungen 16. November 2011 wurden einzelne Res- und ihre neue Öffentlichkeit aus? taurierabteilungen samt Team und aktueller Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Projekte vorgestellt. Kollegen aus den unter- Neuorganisation der kaiserlichen Gemälde- schiedlichen Abteilungen berichteten von galerie in Wien um 1780, die mit der nach Tagungen und es wurde ein Seminar für regionalen und chronologischen Kriterien Lederkonservierung und -restaurierung an- geordneten Präsentationsform sowie der gekündigt. Weitere Themen waren: Integ- neuen allgemeinen Zugänglichkeit ein rated Pest Management; Präventive Kon- richtungweisendes historisches Beispiel bot, servierung – Klima; Vorbereitungsarbeiten das im Rahmen des Symposiums mit ande- und Durchführung – Übersiedlung Zentral- ren exemplarischen Museumskonzeptionen depot. Die Abteilung Museum und Publi- der Epoche konfrontiert wurde. kum machte ihr Projekt „Publikumsführun- Das Symposium war Teil des forMuse-For- gen durch Restauratoren“ bekannt. schungsprojektes Zur Geburt der Kunst­ geschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen der kaiserlichen Gemälde- galerie in Wien um 1800 (Forschung an Museen, unterstützt vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung). 178

Gesellschaftliches Leben im KHM, MVK und ÖTM

Eröffnung der Bali-Ausstellung im MVK Tanzvorführung bei der GD Haag und Daniel Spoerri bei der Eröffnung der Bali-Ausstellung Ausstellungseröffnung Schaurig schön

Karl Regensburger, GD Haag, Jan Fabre und GD Christian Koeberl Jasper Sharp bei der Eröffnung der BP Dr. Heinz Fischer und Kurator Giovanni Curatola bei der bei der Eröffnung der Ausstellung Jan Fabre Ausstellung Jan Fabre Eröffnung der Ausstellung al-Fann

GD Haag und Gery Keszler beim Empfang Lesung Michael Köhlmeier in der Kuppelhalle des KHM Prof. Bernhard Hollemann übergibt fünf Rubens-Paraphrasen anlässlich der Ausstellung al-Fann an die Gemäldegalerie: v. l. Dr. Rudolf Novak, Prof. Dietmar Grieser, Dr. Ferino, Prof. Hollemann, Dr. Frey und Dr. Pichorner Diverses 179

Eröffnung der Ausstellung Schaurig schön Kurator Helmut Opletal und Barbara Coudenhove-Kaler- Jan Fabre und SC Franz bei der Eröffnung der gi bei der Eröffnung der Ausstellung Die Kultur der Kul- Ausstellung Jan Fabre turrevolution

Margit Fischer und Sheikha Hussah al-Sabah BP Dr. Heinz Fischer mit Gemahlin, Sheikha Hussah al-Sabah und Minister Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah bei der Eröffnung der Ausstellung al-Fann Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah bei der Eröffnung und Dr. Ursula Plassnik beim Empfang anlässlich der der Ausstellung al-Fann Ausstellung al-Fann

Dr. Thomas Angyan bei der Eröffnung der Ausstellung BM Schmied und GD Haag begrüßen den Philipp Blom eröffnet die „Der Himmel hängt voller Geigen“ 19.000sten Besucher unter 19 Jahren in der Wagenburg Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein 180

Gesellschaftliches Leben im KHM, MVK und ÖTM

Der deutsche Botschafter Hans Henning Direktor Dr. Michael Alram bei der Eröffnung der BM Schmied bei der Eröffnung des Blomeyer-Bartenstein bei der Eröffnung der Ausstellung Götter, Menschen und das Geld der Griechen neuen Depots in Himberg Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein

Tango-Workshop mit María Casán und Dr. Gerhard Heiligenbrunner, GD Haag und BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag und Kurator Pablo Ávila im MVK SC Gerhard Mannsberger anlässlich der Ronald de Leeuw bei der Eröffnung der Ausstellung Ausstellung Wald / Baum / Mensch Wintermärchen

GD Haag und Dir. Tobias Natter vom Marionetten-Theater bei der Eröffnung Sybille Ebert-Schifferer präsentiert die Leopold Museum bei der Eröffnung der Ausstellung der Kleist-Ausstellung Caravaggio-Publikation des KHM Wintermärchen Diverses 181

Eröffnung des neuen Depots in Himberg Eröffnung des neuen Depots in Himberg GD Haag, Jan Fabre und Jasper Sharp bei der durch BM Schmied Buchpräsentation des Ausstellungskatalogs Jan Fabre in der Roten Bar des Volkstheaters

Der niederländische Botschafter Alphons Hamer GD Haag und André Hebbelinck, Dr. Elisabeth Leopold und GD Haag bei der bei der Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen Flämische Repräsentanz Wien, bei der Eröffnung Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen der Ausstellung Wintermärchen

BM Schmied und GD Haag in der Gemäldegalerie Eröffnung der Ausstellung BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag, der Präsident der Der Zauber des bunten Schattens mit einer Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und Aufführung des Schattentheaters aus Changsha Mag. Agnes Stillfried in der Schatzkammer 182 sammlung

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 183

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Generaldirektion, Wissenschaft- Dr. Konrad Friedrich SCHLEGEL (ab 1.9.) Elisabeth JUNG Bibliothek liche Geschäftsführung Sieglinde KUNST Andrea HAWLIK AR Beatrix KRILLER-ERDRICH, Direktorin Dr. Sabine HAAG, Karin LYDTIN Kathrin Siegl* Roman KADERABEK Generaldirektorin, Wissenschaftliche Restaurierung Restaurierung Martina BECK Geschäftsführerin Mag. Helene HANZER René TRAUM (Karenz bis 11.4.) Hannelore GUTTMANN Dr. Franz PICHORNER, Mag. Johanna DIEHL Mag. Sabine IMP (bis 8.4.) Claudia MOSER* Stv. Generaldirektor, Generalsekretär, Dipl.-Rest. Barbara GOLDMANN Prokurist Archiv Mag. Herbert REITSCHULER Sammlung alter Eva-Marie HARSDORF Musikinstrumente Dr. Franz PICHORNER, Mag. Petra SÜSZ Natascha Susanne GRAF HR Dr. Rudolf HOPFNER, Direktor Direktor, Provenienzbeauftragter Andrea ANTONIUK Dr. Beatrix Darmstädter, MAS Dr. Johannes WEISS Kaufmännische Karin HAMMERSCHMID Birgit SCHULTSCHIK Dr. Elisabeth HASSMANN Geschäftsführung Eva-Maria JERABEK Restaurierung Franz SCHULTSCHIK Dr. Paul FREY, Michaela KRATOCHWIL OR Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBER Kaufmännischer Geschäftsführer Sabine SVEC MMag. Alexandra CARUSO Mag. Verna HOFER, MAS, Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.* Mag. Ilse EICHBERGER Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Gemäldegalerie Lisa FRANK Hofjagd- und Rüstkammer Prokuristin Dr. Sylvia FERINO-Pagden, Direktorin Christina GSCHIEL Dr. Christian BEAUFORT-SPONTIN, Sonja SELLINGER Dr. Gerlinde GRUBER Dr. Susanne HEHENBERGER Direktor Dr. Francesca DEL TORRE SCHEUCH Mag. Martina JÄGER Ägyptisch-Orientalische Dr. Matthias PFAFFENBICHLER Dr. Guido MESSLING (ab 16.8.) Dr. Monika LÖSCHER Sammlung Dr. Stefan KRAUSE* Dr. Gudrun SWOBODA Mag. Ulrike NIMETH Dr. Regina HÖLZL, Direktorin Michaela GREGOR Dr. Sabine PÉNOT (Karenz) Mag. Anneliese SCHALLMEINER Mag. Michaela HÜTTNER Restaurierung Dr. Björn BLAUENSTEINER* (bis 31.7.) Mag. Anita STELZL-GALLIAN Mag. Michael NEUMANN (ab 1.8.) Mag. Christa ANGERMANN Dr. Wencke DEITERS* Barbara POROPATICH (bis 31.12.) FOI Martina POYER Mag. Nora FISCHER* Mag. Doris BAUER (bis 31.12.) Mag. Petra FUCHS Museum für Völkerkunde Mag. Alice HOPPE-HARNONCOURT* Sabine MUCKENSTURM Mag. Caridad NIETO-DÍAZ Dr. Christof METZGER* (bis 31.7.) Direktion Restaurierung Dr. Kristine PATZ* Wagenburg und Monturdepot Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung, Mag. Irene ENGELHARDT vertreten durch HR a. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER, Mag. Michael LOACKER Dr. Barbara PLANKENSTEINER Wolfgang PROHASKA* Direktorin Mag. Vanessa NOVAK-TUCOM ADir. Michael BAMBERGER HR Dr. Karl SCHÜTZ* Dr. Mario DÖBERL Astrid BÖHACKER (ab 1.9.) Mag. Elisabeth WOLFIK Brigitte Martina WOLF Antikensammlung Rita MAIER (Karenz ab 8.10.) Mag. Petra FISCHER Nadja HAUMBERGER (bis 31.7.) HR Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER, Elisabeth REICHER Anne CAMPMAN (bis 31.12.) Restaurierung Direktor Mag. Stefan BAUER* Christine SURTMANN Ernst GREGOR Dr. Manuela LAUBENBERGER Dr. Helmut OPLETAL* Dr. Georg PLATTNER Restaurierung Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL Afrika südlich der Sahara Mag. Karoline ZHUBER-OKROG HR Mag. Elke OBERTHALER, Leiterin Dipl.-Rest. Michaela MORELLI Dr. Barbara PLANKENSTEINER, Mag. Monika STROLZ Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL Barbara KOVACS stv. Direktorin Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ Dipl.-Rest. Daniela SAILER Ruperta PICHLER MMag. Julia BINTER AR Irene MÜHLBACHER (Karenz) Mag. Jutta HÖFLINGER Schloss Ambras Nordafrika, Vorder- und Birgit OSWALD (Karenz) Mag. Ingrid HOPFNER Dr. Veronika SANDBICHLER, Direktorin Zentralasien, Sibirien HR. Dr. Kurt GSCHWANTLER* Mag. Michael ODLOZIL Mag. Margot RAUCH Dr. Axel STEINMANN Dr. Bettina KRATZMÜLLER* Mag. Georg PRAST (ab 1.2.) Dr. Katharina SEIDL Ostasien Dr. Ulrike MÜLLER-KASPAR* Mag. Ina SLAMA Dr. Thomas KUSTER (ab 1.7.) Dr. Bettina ZORN Restaurierung Mag. Ute TÜCHLER Evelyn TAURER Süd- und Südostasien, Himalaya Mag. Viktor FREIBERGER, Leiter Sonja KOCIAN Franz-Peter HASZLWANTER Dr. Christian SCHICKLGRUBER Mag. Angelika KATHREIN Mag. Judith kern (bis 31.7.) Günter HOFER Insulares Südostasien Mag. Michael LOACKER Mag. Matthias MÜLLER (bis 30.9.) Jutta BIRNEGGER (bis 31.10.) Dr. habil. Sri KUHNT-SAPTODEWO Mag. Bettina VAK Rahmenwerkstatt Sandra ELSLER (bis 31.10.) Alexander FREIBERGER* AR Rudolf HLAVA Ozeanien und Australien Christine GAMPER (bis 31.12.) Mag. Brigitte PROLL* Markus GEYER HR Prof. Dr. Gabriele WEISS Birgit GASSNER (bis 31.10.) Nord- und Mittelamerika Münzkabinett Claudia HIMMLER (bis 31.12.) Kunstkammer, Weltliche und Mag. Gerard VAN BUSSEL Geistliche Schatzkammer HR Univ.-Doz. Dr. Michael ALRAM, Georg KRAUSE (bis 31.7.) Südamerika Dr. Sabine HAAG, Direktorin Direktor Alexandra MAIRHOFER (bis 31.10.) Dr. Claudia AUGUSTAT Dr. Franz KIRCHWEGER, Dr. Roswitha DENK Wanda MOHILOVA (bis 31.3.) Interimistischer Direktor (bis 30.9.) Dr. Heinz WINTER Carmen OBERBERGER (bis 31.12.) Fotosammlung Mag. Paulus RAINER, Dr. Klaus VONDROVEC Helmuth ÖHLER (bis 31.12.) Christine ZACKEL, M.A. Interimistischer Direktor (ab 1.10.) Dr. Monika GRIEBL (bis 31.12.) Martin REINER (bis 30.9.) Bibliothek Dr. Claudia KRYZA-GERSCH Dr. Susanna HEINZ (bis 31.10.) Federica SPARPAGLIA (bis 30.10.) Heinz GRATZER Dr. Thomas KUSTER (bis 31.6.) Mag. Andrea SPINKA Restaurierung Wolfgang PRIGLHOFER Dr. Katja SCHMITZ-VON LEDEBUR Dr. Matthias PFISTERER* Hannes ASTL MMag. Maria SEIDL*

* MitarbeiterIn Forschungsprojekt 184

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Bestandsverwaltung Fotografische Sammlung Mag. Agnes Stillfried Grafik Mag. Manfred KAUFMANN FOI Haris BALIC Mag. Daniel Uchtmann Angela HARTENSTEIN (bis 31.8.; Pension) Reinhard MAURER Christian WITTMANN Brigitta Hochleitner (bis 30.6.; Pension) Mag. Michaela NOLL Eva HACKL Handzeichnungen Mag. Alessandra Arseni Johanna KOPP (ab 17.10.) Archiv Dr. Vana GREISENEGGER Dominik Bankler TMS Mag. Ildikó CAZAN-SIMÁNYI (bis 31.12.; Pension) Dr. Friederike Forst-Battaglia Christina ABZIEHER Restaurierung und Konservierung MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS Melanie Granditsch (ab 25.11.) Mag. Peter KLOSER Mag. Gerhard-Florian RAINER Bibliothek Mag. Martina Hauschka Neue Medien und Internet Sonja FÜRNKRANZ Othmar BARNERT Nataliya Heneralova Thomas GREGORC Mag. Christiane JORDAN Mag. Claudia MAYERHOFER Mag. Gundula Hickisch Peter STEINACHER (vormals PAMEGGER) Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN Restaurierung Mag. Michaela Huber (bis 30.11.) Magdalena PFEIFER Hugo KRAMMER Lisa Juen Mag. Mirjam BAZÁN CASTANEDA Naturwissenschaftliches Labor Mag. Susanne Mendez Evelyn Klammer Anna FEMI-MEBAREK Dr. Martina Griesser, Abteilungsleiterin Radmila MILIVOJEVIC Wolfgang Kopf Mag. Kurt LIST Dr. Václav Pitthard Daniel ORtnER (bis 12.7.) Manuel Kreiner Mag. Nadja POHN DI Sabine Stanek Barbara PÖNIGHAUS-MATUELLA Roman List Mag. Isabelle ZATSCHEK BSc. Marta Anghelone (bis 14.1.) Julian SEPPELE (ab 16.8.) Mag. Veronika Lux Museum und Publikum Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider Elisabeth STÖTZLER (bis 31.7.) Mag. Andrea Marbach Regina Fallmann Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH Mag. Karin MÖRTL Mag. Sabine Nikolay Dr. Katharina Uhlir* Mag. Roswitha ZOBL Katharina SCHOLZ-MANKER Mag. Magdalena Ölzant Dr. Bernadette Frühmann* (bis 31.5.) Ausstellungsmanagement Mag. Christine GOBBI Charlotte Persoglia Tina-Maria SEYFRIED Mag. Stefanie VAN FELTEN Alexander Pirker Buchhaltung und Finanzen Museum und Publikum Bettina HORNUNG Dagmar Preinerstorfer Birgit Wissiak, B.A., Abteilungsleiterin Christine KAUFMANN Mag. Elisabeth Ritter Eva Fenz Andrea BAUER (ab 18.10.) Abteilungen Eve Sarge Petra Granitz Patrice GRUBER (bis 30.11.) Mag. Birgit Schmidt Marcus Kracher Kommunikation und Marketing Mirjam GUTSCHE (ab 18.10.) Mag. Julia Strommer Ilona Lex (bis 1.2.; Pension) Nina AUINGER-SUTTERLÜTY, MAS, Eva HAHNEKAMP (ab 18.10.) Mag. Fedora Szechenyi Astrid Mähr Abteilungsleiterin Eva Maria HASLAUER (bis 30.9.) Mag. Elisa Wagner Romana Matzner Hannah-Maria INDRAK (ab 15.9.) Ruth STRONDL, MAS Rolf Wienkötter Mag. Sarah AISTLEITNER Controlling und Berichtswesen Mag. Sabine KUBALA (ab 1.9.) Audioguide Dr. Cäcilia BISCHOFF Mag. Markus ROBOCH, Abteilungsleiter Oliver MOISEANU (ab 18.10.) Mag. Natalie Lettner Mag. Julia GRANI (bis 31.12.) (bis 30.11.) Christian Moser (ab 18.10.) Mag. Alexander Smith Mag. Gudrun HATVAGNER Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Doris MOSER (ab 18.10.) Andreas Pruner Edyta KOSTECKA (Karenz bis 24.11.) Abteilungsleiterin (ab 1.12.) Andreas RESL (ab 15.9.) David Schreier Mag. Angelika KRONREIF Carina Sulz Projektmanagement Mag. Michaela METH-FILL (Karenz) Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Österreichisches Publikationswesen Theatermuseum Mag. Anja PRIEWE (ab 2.5.) Abteilungsleiterin Dr. Elisabeth Herrmann, Abteilungsleiterin Gebäudemanagement Direktion Sponsoring und Events Mag. Martina TAIG, Abteilungsleiterin Mag. Annette Schäfer Ing. Gerhard SEIDL, Abteilungsleiter Dr. Thomas TRABITSCH, Direktor Mag. Alexander KIMMERL Dr. Karin Zeleny Andrea FIDLER Andreas KUGLER, stv. Direktor Maximilian KOHOUT Museumstechnik, Betriebselektrik, Ursula KLEIN Corporate Design Projekt KK Heinrich SCHWEIGER Karin Kulhanek Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter Ing. Bertrun KOS Jasmin TSCHUGGUEL (Karenz) Heidi PEIN (bis 30.4.) Bühnenmodelle und Kostüme Maximilian PAVLOVICS Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.) HR Dr. Ulrike DEMBSKI Ausstellungsmanagement Carlos Gustavo ALIDI BERNASCONI Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.) Theatergrafik, Plakate und Programme Dr. Christian Hölzl, Abteilungsleiter, (bis 31.10.) Mag. Daniela FRANKE Prokurist Visuelle Medien Manfred EISELT MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS Mag. Ulrike Becker Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter Rene FÜHRER AR Gertrud FISCHER Mag. Marianne Hergovich Heidi PEIN (bis 30.4.) Jörg STEINER Autographen und Nachlässe Mag. Friederike Hillebrand Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.) Johann TRÄXLER Dr. Sandra Maria Rust Dr. Christiane MÜHLEGGER-HENHAPEL Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.) Hochbau, Inventar, Projekt Depot Mag. Andrea Schürz (ab 17.1.) Dr. Kurt IFKOVITS Fotoatelier Ing. Stefan FLECK Anita Antony Dr. Lydia GRÖBL Sanela ANTIC Kurt HOFER Archiv, Figurentheater, Museum und Publikum – Michael AUMÜLLER Mario SCHWEIGER Quisquilien und Gemälde Kunsthistorisches Museum Michael EDER Johann RUBNER OR Mag. Karin NEUWIRTH Mag. Andreas Zimmermann, Helmut JEHART Peter PLANEGGER (bis 31.5.) Provenienzforschung Abteilungsleiter Christian MENDEZ Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL Andreas KUGLER Mag. Barbara Herbst (ab 1.9.) Margit REDL Dipl.-Rest. Mag. Ilse EICHBERGER Dr. Rotraut Krall Thomas RITTER Christina SCHAAF-FUNDNEIDER Mag. Christina GSCHIEL Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann (ab 1.9.) Alexander ROSOLI Hochbau, Hauswerkstätten Mag. Martina JÄGER Dr. Konrad Friedrich Schlegel (bis 31.8.) Andreas ULDRICH Jörg STARK

* MitarbeiterIn Forschungsprojekt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 185

Kurt SCHOPFHAUSER Hajrudin DUG Teamleitung und Besucherdienst Christine SKOPEK (bis 31.12.; Pension) Alfred SCHODL Dr. Susanne GRÜNES Ambras Aleksandra STANISLJEVIC Walter SCHWEIGER Alexander HATZL Oskar PLANGGER Carina SULZ Werner RAMHARTER Tatjana HATZL Manfred BLANK Wanda SZKWAREK Markus LENHART Harald HELML Elia DE ZORDO (bis 31.10.) Dhery Evans TORRICO Wolfgang WEILAND Christoph HICK Barbara FUCHS Gordana WEISS Klimabeauftragte Gerald HOLZER Sylvia GRÜNAUER (bis 31.10.) Andreas WIESINGER (bis 31.8.) DI Angelika STEPHANIDES (ab 1.9.) Malgorzata HÖPFLER Bora GÜVENER (bis 31.10.) Bettina WULZ Technisches Referat – Haustechnik Gerhard HYL Raimund HILBER (bis 31.10.) Julia ZIEGLER Ing. Wolfgang EDER Robert KAINZ Wanda MOHILOVA (bis 31.10.) Sybille ZNIDARIC (bis 30.9.) Bruno PLONER Rainer KNAPEK Silvia SAILER (bis 31.10.) Repro Franz CSAN Sabine KOLLER (ab 1.3.) Norbert WÄGER (bis 31.10.) Ilse JUNG Serviceteam Tamas KUSLITS Adolf WOLCHOWE (bis 31.10.) Christine HUMMEL Thomas GAISBERGER, Leiter Mag. Karl LUX (ab 1.3.) Shops und Repro Florian KUGLER Johannes CERMAK Michael MACH Mag. Christoph PAIDASCH, Sicherheitsmanagement Zoltan FEHER Michael MARTIN Abteilungsleiter Felia Brugger, Abteilungsleiterin Wolfgang FIALA Cvijeta MIJIC Waltraud SCHAAR Peter Tampier Günter KOLLER Adelheid MIKES Mag. Constantia NICOLAIDOU Brandschutz Rudolf KREUZ Michaela NEIDL Mag. Alexander CURTIS (bis 30.11.) Roman Sischka Robert WALDBAUER Michael OTTO Walter HADEN Sicherheitstechnik Fuhrparkmanagement, Reinigungen Peter RIEPL Liane MARESCH Elvir Osmanovic, Leiter Stefan BRAITH Agnieszka TALAGA Ladislav NAGY Andreas Riedel Gerda Egger (bis 28.2.; Pension) Carina van de BILT (bis 28.2.) Carlos Gustavo RODRIGUEZ Poststelle Sigrid MOSER Mag. Sylvia VOTAVA Anna TSCHIPPAN Hugo Hampe Güllü ÖZCELIK (ab 1.3.) Teamleitung und Besucherdienst Sales Michael Moser Recht Neue Burg und MVK Walter ANABITH Sicherheitsdienst Mag. Verena Hofer, MAS, Admir DUCEVIC Bettina ARTL (bis 30.6.) Andreas Hruza, Teamleiter Abteilungsleiterin, Stv. Kaufmännische Irene JOBST Mag. Elisabeth BRAUNSHIER (ab 1.6.) Thomas Breitsching Geschäftsführerin, Prokuristin Hans RIEGLER Evelyn CARRASCO-DE DIETRICH Hector Rodney Roman SCHÖBERLE Agnes CSERVINKA Ticketing & Tourismus Costabile MONTES DE OCA Violetta AVAZNIA Georg DIETRICH Mag. Verena Hofer, MAS, Alfred Diabl Kurt BEINRÜCKER Katharina DIETRICH Abteilungsleiterin Andreas Fössleitner Lajos BERKI Günther EICHINGER Ticketing Helmut Gneist (bis 28.2.; Pension) Martina Kuslits Herbert DEISENBERGER Anna GUST Ernst Hoffmann Sarah Müller Franz HÖLLERER Harald HABLE Manfred Huber Tourismus Walter KOWALSKY Nataliya HENERALOVA Wolfgang Huber Mag. Markus Kustatscher Milina LESCHINSKY Ottilie HENHAPL Mag. Maria Gattringer Gerhard Ifkovits Fung-Hua LI (bis 31.8.; Pension) Christoph HINTERLEITNER Karin Kulhanek Siegfried Lazansky (ab 1.4.) Delia ORCASITAS Michael HINTERSCHUSTER Christian Marcev Personalmanagement und Markus SCHEUHAMMER Gerhard HOFMAYR Hans Neuberger Besucherdienst – Organisation Albert SCHWELLA Gottfried JAMNIG und Einkauf Gerhard Niedermayr Christian STEMPROK Ewa KAPELA Dr. André Alvarado-Dupuy, Peter Planegger (ab 1. 6.) Rudolf ZIEGLER Kinga KAPELA Abteilungsleiter Personalmanagement Christian Porubsky Teamleitung und Besucherdienst Herbert KNAUREK und Besucherdienst, Prokurist Norbert Puntigam Schatzkammer und ÖTM Richard KRUPBAUER Mag. (FH) Eva Stiegler-Wilfert, Roland Schlager Harald JANDRASITS Duc Dan LAM Abteilungsleiterin Organisation und Wolfgang Schmid (bis 31.12.) Einkauf Günther POSCH Nadja LANIK (ab 1.10.) Klaus Steffe Monika BAUER Axel WEINUNDBROT Gladys MACHICAO-MENDEZ Eduard Thorwartl Herbert HEUGL Erwin WUKITSEVITS Eva MALIK Herwig Weichselbaumer Andrea RISCHER Roland CZASKA Jürgen MATZNER Robert Wieser Bernd STILLING Eva-Elisabeth FRÖLICH Elisabeth MOLNAR Christoph Wolf Leitung Besucherdienst Monique HELLMUTH-SCHIRNHOFER Sonja NEURURER Wolfgang TOBLER Claudia MATTES Nikolaj PAHL Informationstechnologie Teamleitung und Besucherdienst KHM Ilse MOSSBÖCK Astrid PISCHINGER Ing. Peter Gregorc, Abteilungsleiter Josef DIRNBERGER Leopold STANGL Andreas PRUNER Amade Darajew Nusret DUCEVIC Susanne ZAPULA Marta RAJKOWSKA Robert Fanta Andreas HRUZA Ingrid ZELLNER Mag. Naim RIKABI-SUKKARI (ab 1.4.) Thomas Graf Slawomir LUKASIK Besucherdienst Wagenburg Yüksel SARI Ing. Bruno Gutierrez Castro Barbara REITER Elke BEINRÜCKER-STRADNER Alfred SCHMIDT Manuela Kronlachner Erich STEYRER Robert MAHRHOFER David SCHREIER Thomas Schnaitt Stefan ANESKA (bis 30.9.) Robert Mörtl (bis 28.2.) Martina SEITSCHEK Stephan Teuschl Gertraude CERVINKA Andreas RÜHRIG Mag. Arnold SIGL Lukas Wieser

* MitarbeiterIn Forschungsprojekt 186 sammlung

English Summary summary 187

KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011

Over the past year, despite the omnipresent international Collection of Greek and Roman Antiquities of the 1,686 coins which were restored to the Kabul economic crisis and constrained budgets, more than 1.1 Concerning the research project Classical Portraits in Museum after its destruction in 2003. For this purpose a million people visited the collections and attended the Vienna, the main focus was on restoration, the written special data bank was set up which essentially resembles special exhibitions in our museums; the varied programme and visual documentation of the objects, and on fostering that of the Viennese Coin Cabinet. A final introduction as that we presented to our public was positively received. contacts with the cooperation partner, the Museo del to how the data bank functions was offered in the con- Besides the programme of exhibitions and related events, Prado in Madrid. A further important aspect was the text of the academic exchange in Vienna, in which six a major highlight of the past year was undoubtedly the orientation as part of the international research activity curators from the Kabul Museum took part. In addition, opening of our new central depot on the outskirts of on the central subject of the project, that is the history of preliminary preparations were made for an exhibition Vienna by the Federal Minister for Education, Arts and the classical portrait after it had been found and the showing the monetary history of Afghanistan from the th Culture, Claudia Schmied. The construction and fitting- changes made to it until today. 6 century B.C. to the present. out phase was short and the removal of items from the Among the sculptures which had been found in the first former depots occurred smoothly. For the coming decades years of the Austrian excavations in Ephesus (since 1895), Collection of Ancient Musical Instruments the Kunsthistorisches Museum and its two affiliated there were several fragments of a marble frieze with In the collection of ancient musical instruments museums have now created a perfectly equipped erotic portrayals. The reliefs come from the scaenae frons, Christoph Bock, “piano tuner of both imperial and royal museum depot with satisfactory climatic and security the rear stage wall of the theatre in Ephesus. Work will be court theatres”, is documented merely by means of the technology. carried out on the frieze and documented in detail, taking spinet which is the youngest extant quilled instrument 2011 was again marked by very intensive construction into consideration the fragments that arrived in the built in Vienna, and which was probably used for coaching th work for the Collection of Sculpture and Decorative Arts, British Museum during the 19 century. purposes. In 2011 the spinet was carefully restored. which is to be re-opened after being closed for ten years. After the sounding board had been removed, it was Here we are pleased to report great success in the sphere Collection of Sculpture and Decorative planed, cracks were closed up or cleaned, and loose ribs of fund-raising and the valuable financial support of our Arts (Kunstkammer), Secular and were re-glued with a new pre-tension. The dogleg jacks Association of Friends of the Museum in Vienna as well Ecclesiastical Treasuries were fitted extremely precisely; as regards the new as the International Friends of the Kunsthistorisches intonation most of the old quills were re-usable. With a Museum. All management forces of the museum were In 2011 work continued intensively on re-furbishing the pitch of a1 = 435 Hz and good tuning retention it became also involved in 2011 in evolving a major re-branding Collection of Sculpture and Decorative Arts. In cooperation possible to play this continuo instrument again, which process, and important findings were made in several with the H. G. Merz Office of Architects (Stuttgart) plans had been unplayable for decades because of climatic workshops as regards a new marketing strategy and the were made for the location of all the objects foreseen for damage. new positioning of the museums. the new arrangement; the form of their presentation in the display cases and their didactic relation to each other By presenting a “Modern and Contemporary Programme” were determined. Major aspects of the design of the Collection of Arms and Armour the Kunsthistorisches Museum aims in future to organise exhibition, such as materials, use of colours, seating discussions going beyond the museum’s own collections In the context of the research project on the etched facilities, graphic design were elaborated, and samples in exciting analyses with contemporary artists. One first decoration of German armour from the Renaissance, made. In 2011 the planning of the display cases was com- major project in this context in 2011 was the presen­ special attention is given to the œuvre of the graphic pleted. In addition an extensive concept was evolved for tation of work by the Belgian artist Jan Fabre in the artist from Augsburg Daniel Hopfer (1471–1536) as an lighting the rooms and display cases. etcher of armour. This field requires particularly detailed Picture Gallery. Studies continued intensively on the educational concept analysis as the great influence of Hopfer’s graphic art on The opening of a new creative atelier, varied educational elaborated together with the office bogner.cc. south-German art makes it difficult to establish whether projects and a diverse programme of events meant that As regards the restoration of objects, extensive conser­ the artist carried out the work himself. In the context of in 2011 the Kunsthistorisches Museum was again able to vational and restorative measures were taken in accord- the project a great number of ornamented armours were meet its major core aim of educating and opening up ance with the existing plan. studied which are associated with Daniel Hopfer. The new circles of visitors. All members of the public under findings from this analysis led to many works being 19 years of age can enter the museum free of charge, Picture Gallery attributed to him or established as being clearly not by a measure which, in this target group, led to further him, and they were also helpful for dating Hopfer’s increases in the number of visitors. This showed that In 2011 the opportunity was seized as part of a three- graphic art. here a very important cultural and political step had year plan for re-designing the appearance of the gallery. been taken. One of the first aims was to remove the examples of old German painting from the constricted small corner room Museum of Carriages and Department of no. 17, originally intended as a provisional solution but Court Uniforms which remained for almost twenty years. Dürer, Cranach, On 19 June 2011 over 8000 people flocked during the Kunsthistorisches Museum Holbein and other old German masters are now to be Open Day to the Museum of Carriages. Besides summary found in Hall XV and the adjoining small room, where guided tours and special tours, a full and exciting Notable Activities until now only Dutch paintings were on display. The Dutch programme provided visitors with insights into the schools of painting no longer occupy a large hall – indeed fascinating world of research in the museum and the this does not correspond to their true character – but are on opportunity to visit the restoration studios. Carriage Egyptian and Near Eastern Collection display in the small rooms between the two larger corner rides in the palace gardens and displays by lady horse- General revision of the inventory rooms which are devoted to Rembrandt and Vermeer. riders sitting side-saddle allowed visitors to gain vivid The Egyptian and Near Eastern Collection owns a total of In Hall XII on the other hand a collection of Dutch, Flemish impressions of the world of the horse and carriage. In four inventories: the so-called main inventory (Egyptian and German masters from the 16th and 17th centuries are front of the Carriage Museum a festive marquee was set inventory), the Semitic inventory, the special inventory presented close together and extending right up to the up where Maya Hakvoort, star of the musical Elisabeth, Sichem as well as the archaeological inventory (A-inven- ceiling. By grouping the paintings together according to presented highlights; historian Brigitte Hamann spoke tory). As part of a general revision of the inventories, themes and with corresponding formal and decorative about the life circumstances of the Empress, and Carolin work commenced on inspecting all inventories in the associations, the impression of “Baroque” abundance is Maikler presented her book on Elisabeth as a literary Egyptian and Near Eastern Collection, but of prime further intensified. myth; the replica of “Sisi’s” (as Elisabeth was known) importance is the inspection of the main inventory and wedding stole was also on display. As the crowning finale the archaeological inventory. The successful cooperation of the day Meinhard Rüdenauer presented the world with the scientific association “Egypt & Austria” continued Coin Cabinet premiere of his “Imperial Carriage Music”. In addition to in 2011. In addition to a six-part series of lectures a study Together with the Numismatic Commission of the the broad variety of activities for adults there was also an day on the subject of Ancient Egypt in Travel Literature Austrian Academy of Sciences (ÖAW) the Coin Cabinet extensive programme for children: pony rides and work- was organised. has taken on the digitalisation and scientific classification shops on how to make crowns and carriages. 188

KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011

Ambras Castle Museum of Ethnology chieftain head-dress. Intensive progress was also made In addition to the annual exhibition programme, from in the bi-national research and conservation project on the ancient Mexican feather headdress. On a trip to Brazil January onwards a project entitled Das Eigene & das In 2011 a decision was taken concerning the new contacts with the Warí and Kanoê were intensified. Co- Fremde (“Familiar and Foreign”) was organised in appointment of a director for the Museum of Ethnology operation with the Nigerian museums was realised in involving children, young people and from May 2012, thus paving the way for a new orien­ support for the production of the African Lace exhibition adults with or without a migration background. The tation of this important museum. The decision was made Primary School in Hall, Unterer Stadtplatz, the BRG after it finally became clear that the Museum of Folklore in Lagos. Discussions on the shared cultural heritage Adolf Pichler Platz, the BFI, the Innsbruck Refugee Centre had no intention of joining the Museum Group. On the in the context of the Benin art treasures were also and the Ankyra Association participated. Topics such as basis of knowledge gained from the discussion process continued this year in the Berlin Museum of Ethnology. foreignness, integration, cultural exchange etc. were lasting several years concerning the Museum Neu, the studied and explored in the form of workshops and complete re-furbishing of the public collection and a in direct analysis with the collections in Ambras Sub-Saharan new positioning as regards content have highest priority (foreign/exotic objects in the Collection of Sculpture and Thanks to John D. Marshall’s generous support it was here. Decorative Arts; war-related items/spoils of war in the possible to purchase for the museum a Korobla helmet armoury). Artistic works created by the participants In 2011 the Museum of Ethnology also organised a series mask from the Ivory Coast. Its zoomorphic shape – with during the project were presented in an exhibition. of outstanding exhibitions which were remarkable the mouth of a crocodile, the tusks of a warthog, the because they contained hardly any loans but primarily ears of a hyena as well as the chameleon figure on the displayed the museum’s own objects. This again showed Library crown – refers to animals which play an important role in the impressive variety and richness of the collection. the myths surrounding the foundation of the Senufo. In cooperation with the Sonnberg prison the project 113 events of a very varied nature, ranging from guided The Korobla type of mask was created to banish negative “Sonnberg I“ was continued with the aim of supporting tours by experts, lectures, discussions about objects, forces as a response to the social upheavals in the course the re-socialisation of fringe groups by involving them in book presentations, as well as evenings of music and of colonialism and the founding of the state in the book-binding as well as simple conservation work. As dance performances, and also several workshops were densely populated northern part of Ivory Coast which is part of the preparations for the Gustav Klimt exhibition organised which in total were attended by almost organised on a peasant structure. in 2012, external restoration work was carried out on 5000 visitors. In December, in cooperation with the six of Gustav Klimt’s transfer sketches for the spandrel organisation Médecins sans Frontières, the touching multi- and intercolumniation pictures on the staircase of the media installation Starved for Attention was presented. North Africa, Middle East, Kunsthistorisches Museum. The education programme was also intensified in 2011. and Siberia In cooperation with the Department of the Didactics of In 2011 activity was focused on planning, designing and Archives Political Education at the University of Vienna this included supervising the special exhibition Wald / Baum / Mensch. further education in the form of a workshop on the sub- As a contribution to the “International Year of the Besides dealing with current enquiries and the regular ject Museum as a place of learning, and in cooperation Forest”, in three thematic axes (the forest of fantasy/the participation in the jours fixes of the Commission for with ICOM Austria, a lecture by the renowned educa- Provenience Research, research related to Jan Vermeer disenchanted forest/the maltreated forest) and by means tionalist George Hein. van Delft’s The Artist’s Studio was brought to a close. of the objects on display, this exhibition aimed to The committee of the Commission for Provenience One of the highlights of the academic events organised approach the phenomenon of the forest and everything Research decided in its meeting on 18 March 2011 not during the year was the conference held in September, related to it. to recommend returning the painting. A partial autopsy True ‘Culture’? Cultural Heritage, Re-vitalisation and the was made in the Kunsthistorisches Museum’s library of Renaissance of the Idea of Culture. East Asia the books acquired between 1933 and 1945 so that a The Museum of Ethnology fosters increasingly intensively workshop report could be compiled. In April 2011 a the international exchange with other museums and In 2010 the department of East Asia in the Museum presentation of facts concerning objects from the is committed to several projects subsidised by the EU, of Ethnology received a collection from the legacy of Valentine Springer collection and in December 2011 a including RIME (international network of ethnographic Eva Sock; she had inherited it from her uncle, Dr. Anton supplementary dossier on objects from the Siegfried museums), which deals with future perspectives of Walk (1901–1933), who spent the last years of his life Fuchs collection was submitted to the Commission for ethnology museums. Moreover, together with the in Shanghai. Provenience Research. In the summer of 2011 the two colleagues from the Museo Nazionale Preistorico The collection comprises 21 objects, and the way they researchers on provenience began to work on systematic Etnografico Luigi Pigorini in Rome, the Musée du quai are compiled is typical for a collection created at the provenience research in the Collection of Sculpture and Branly in Paris and the Royal Museum of Africa in beginning of the 20th century. Objects made of jade, Decorative Arts. Tervuren, Belgium, another EU project was successfully varnish, cloisonné, porcelain and bronze are to be seen. started: ReadMe, in which the curators of the museums, Particularly outstanding is the food bowl fu from the Scientific Laboratory including the active participation of representatives of , whose companion piece is in a museum in migrant communities, critically analyse the inclusion of In 2010 permission was given for the mobile XRF (X-ray the Peoples’ Republic of China. the subject of migration in ethnographic museum work. fluorescence) spectrometer to go into service and so in At the end of the year an EU-sponsored training 2011 studies were able to go ahead in full. After rapidly programme (ICD – MUSE) was introduced, which is South and South-east Asia, Himalayas overcoming some fundamental problems in the analysis taken care of by the Museum of Foundational Works or in the evaluation of the spectres, the first quantitative Work was carried out on the research project Mongolic in Ankara and which is concerned with the expert analyses were possible. Attention was focused on the Ethnographica of the Austrian Collector Hans Leder exchange of information and transfer of knowledge analysis of glass and enamel – materials which because in European Museums (in the context of the grant between the partner museums in Romania and Turkey as of the high percentage of light elements (Na – Si), whose programme forMuse) financed by the Federal Ministry of signals are strongly absorbed in the air – are difficult to well as the Museum of Ethnology. Science and Research. In connection with field research analyse as a whole. By using the vacuum chamber of the The cooperation with museums and communities in the in Nagaland, attempts were made on the basis of photos XRF spectrometer PART II (Portable Art Analyser) it is countries of origin of the collections was continued. of objects from the Naga collection of the museum however possible, with the relevant reading times, to One highlight was the loan to the Te Papa Tongarewa to investigate their significance in the context of the

detect sodium, at least down to an Na2O percentage Museum in New Zealand for an exhibition organised traditional culture. During the course of this journey of 13 %. Two X-ray tubes, molybdenum (Mo) and chro- together with the Maori Confederation Tainui Waka an extensive collection was set up about the cultural mium (Cr) are available for the analyses. Alliance in the form of a historically valuable Maori transformation of the Naga. summary 189

Insular South-east Asia 1933 to 2010. It was primarily a matter of evaluating Austrian Theatre Museum The Museum of Ethnology owns about 600 objects from the acquisitions in this period in the form of entries into the picture data bank of the TMS system. Furthermore, Helene Potjewyd’s collection. Details about her life were Notable Activities previously unknown and her collection was not well extensive dossiers on the Ludwig von Höhnel case as well ordered. According to research carried out by Dr. Werner as about the Friedrich Wolff-Knize collection were com- Kraus, vice-president of the Walter Spies Society, on pleted. 2011 marked the 20th anniversary of the Austrian Theatre behalf of the Museum of Ethnology and the embassy Museum which was opened on 26 October 1991 in the Palais Lobkowitz. Since then, through a great variety of of the Republic of Indonesia, it was possible to verify Library the identity of the collector and to portray her life as well activities, the museum has been able to consolidate its The collections of the public library cover all regional as possible. The research results were reflected in the reputation as a place where Austrian and international territories which are relevant to ethnology or to cultural exhibition Balinese Art in Transition. theatre history is documented and where exhibitions and social anthropology. The contents of the library and events take place that are much discussed at home comprise not only “traditional” media such as books, and abroad. Despite the constrained financial situation Oceania – Australia journals, atlases etc, but also an increasing number of it was again possible in 2011 to extend the museum’s The six loans by the Museum of Ethnology for the DVDs, videos, CD-Roms and audio cassettes. In 2011 the collection by purchasing materials relevant to Austrian exhibition Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey of a People library collection was extended by a total of 1,478 media theatre history. However, the majority found their way in the Te Papa Tongarewa Museum come from the in the form of purchases, exchange and donations. into the museum as donations, and of these the legacy collection of the natural scientist Andreas Reischek of the actress and stage director Hilde Weinberger, (1845–1902) from . He travelled to New Conservation and Restoration and also that of Helmut Schwarz, who was a dramatist, Zealand to work for twelve years (1877–1889) as a dramaturge and director of the Max Reinhardt Seminar, In 2011 the international project on the analysis and natural scientist and taxidermist in various museums on deserve special mention. conservation of the Mexican feather head-dress was the south and northern island. King Tawhiao gave him continued. Work started on the analysis and conservation In 2011 cooperation continued successfully with the permission to travel to the Maori King Country, at the of the great Chinese varnished folding screen. institutes of theatre, film and media sciences at the time out of bounds for Europeans, at the centre of the University of Vienna and at the University of Cologne/ northern island of New Zealand, and to collect samples Schloss Wahn, with the theatre museums in Ljubljana of natural history and ethnography. The Museum and the Public and Hanover, the museum of La Scala , the Munich A benefit event for Japan took place on 1 May with City Museum, the MacNay Collection in San Antonio, North and Central America the personal support of the Japanese ambassador, His Texas, as well as with the Bakrushin Museum in Moscow. One of the exhibitions in 2011 was dedicated to Etta Excellency Iwatani Shigeo, and in cooperation with The History Museum in Krakau appointed the directors Becker-Donner. In 1962 she brought the first Kuna the Institute of East-Asian Sciences of the University of of the Austrian Theatre Museum to their programme textiles, known under the term Molas, from the San Blas Vienna, the Austrian-Japanese Society, Ikebana Inter­ board in order to set up a theatre museum in Krakow. islands in Panama to Vienna. The collection was extended national and the Japanese School in Vienna. The entire The friendly relations created by means of the coopera- in the 20th century and also at the beginning of the revenue from this event, which was attended by over tion with the History Museum in Krakow as well as with 21st century. The museum is thus able to present an 700 persons, went directly to the inhabitants of the small the Petőfi Museum of Literature in Budapest signify an insight into a textile tradition that is over 50 years old and town Futaba, who had to be evacuated from their town important step in the constant efforts to give priority to which is very important in the life of the Kuna Indians. It after the earthquake, tsunami and atomic catastrophe. mutual cultural ideas of a re-unified Europe rather than refers back to body painting and tattooing by the Kuna. to rigid nationalistic thinking.

South America Stage Models and Costumes In 2011 attention focused on research on Etta Becker- At the centre of activities in 2011 for visitors to the Donner’s expeditions to Brazil in 1954 and 1956. When museum were special guided tours and campaigns on the curator made a visit, the Wari were very interested in specific themes related to the exhibition of costumes. the photos that Etta Becker-Donner had made in 1956, Closely related to the successful presentation of the when she first made contact. The results and impressions museum’s own collection of costumes are the many from this journey made an impact not only on the donations of costumes and other items which can be exhibition Scholarship as Adventure. Etta Becker-Donner regarded as outstanding. in Afrika and Latin America but they are also a further example of museum projects along the theme of Shared Theatre-related Graphic Art, Posters and Cultural Heritage. Programmes The entry and digitalisation of the prints as well as the Photographic Collection related printing plates from Richard Teschner’s legacy A total of 1,889 glass slabs and glass slides were added have been completed. The invitations, theatre bills, rep- to the existing photo collection. Among the newly ertoire lists and synopses concerning Richard Teschner’s inventoried items are photographs from the Fürer- stage figures have also been entered; the digitalisation of Haimendorf collection (India; Naga), from the Leon the objects will soon be completed. An overall repertoire Balner collection (Indonesia; Borneo) and from the list of all documented performances was also made in Richard Oldenburg collection (Africa, Cameroon). the context of this documentation. Moreover, part of the collection was scanned and thus made accessible for further academic processing. Autographs and Estates Together with the Austrian Film Archives a small ex­ Archives hibition was mounted in the Cultural Forum in Prague In 2011 provenience research concentrated on studies which was dedicated to the actress Romy Schneider and for a preliminary final report about the acquisitions from her films. 190

KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011

Archives, Puppet Theatre, Bagatelles and Exhibitions Terribly Beautiful Painting Monstrosities in Art (Intermezzo 03) Besides research on various new cases and the documen- Dürer – Cranach – Holbein tation of the reverse sides of paintings in the picture 15 February to 1 May 2011 The Discovery of Man: the German Portrait around 1500 collection, the work of the archives concentrates on the Kunsthistorisches Museum objects in the collections of Mathilde and Oskar Strnad, 31 May to 4 September 2011 Main Building as well as those of Eva Henriette and Margarethe Kunsthistorisches Museum Sonnenthal. In addition a data bank on the documen­ Main Building al-Fann tation, administration and exploration of provenience 16 September 2011 to 15 January 2012 characteristics was evolved. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München Art from the Islamic Civilisation from the al-Sabah Collection, Kuwait After over five hundred years the exhibition ventured to 22 March to 19 June 2011 Photography Collection follow the traces of Albrecht Dürer and his most famous artist colleagues Lucas Cranach and Hans Holbein the Kunsthistorisches Museum Almost 10,000 photos were entered into the TMS. Younger. The early German art of painting portraits had Main Building Approximately 6000 photos were digitalised. never before been the subject of a major public exhibi- tion devoted specifically to that theme. Outstanding Jan Fabre Drawings works of art show how, around 1500, the human being shifted to the centre of artistic interest, and artists be- The Years of the Hour Blue The Art for Art costume workshops made a major came discoverers and inventors of the human picture. 4 May to 28 August 2011 donation comprising about 2000 costume figurines from Kunsthistorisches Museum the years 1960 to 2000 from the Viennese federal For a long time old Dutch or Italian portrait art over­ Main Building theatres; such valuable pieces as designs by Jean-Pierre shadowed the view of the German contributions to the Ponnelle or Achim Freyer were among them. subject. Yet it was precisely German portrait painting, whose greatest exponents were Albrecht Dürer, Lucas Gods, Man and Money in Ancient Greece Cranach the Elder, and Hans Holbein the Younger who Library made significant and very individual artistic achieve- 21 June to 26 October 2011 Kunsthistorisches Museum The project THEO – Theatre bill Online was carried ments, whose particular strength lies in the authentic Main Building out in the context of the university course Library and rendition of a person, coupled with the subtle psycho- Information Studies (MSc) 2010/2011. The majority of logical perception of the person portrayed. Moreover, 5 November 2011 to 27 May 2012 the 19th-century theatre bills in the Austrian Theatre the portraits on display conveyed an insight into late Coin Cabinet of the City of Winterthur Museum’s library were checked for completeness and Mediaeval and early modern society as we encounter the registered in an online data bank. depicted persons in their explicit social roles. “Everything has turned out very nicely …” (Emperor Franz Joseph) Restoration Winter Tales 120 Years of the Kunsthistorisches Museum Besides supervising loans for exhibitions, the textile and Depictions of Winter in European Art from 18 October 2011 to 8 January 2012 paper restoration department was mainly preoccupied Brueghel to Beuys Kunsthistorisches Museum with preparations for moving items from the collection 18 October 2011 to 8 January 2012 Main Building to the new depot. Kunsthistorisches Museum Main Building Renessenz The Museum and the Public Impressionist art, Dutch painting and a great variety of Facets of the Renaissance landscape depictions – these were the ingredients of the The diverse range of offers was enriched by two longer- few exhibitions mounted so far on the theme of winter. 8 November 2011 to 15 April 2012 term projects entitled Bretter, die die Welt bedeuten – These three successful components have now been con- Kunsthistorisches Museum selbst gestalten, and Über den eigenen Schatten springen siderably extended by the Kunsthistorisches Museum in Main Building organised in the context of the educational initiative cooperation with the Zurich Kunsthaus. Going beyond “Arts Education for Schools in Federal Museums in genre definitions and national borders a broad-ranging 2011”, sponsored by the Federal Ministry of Education, “Heaven is Full of Violins” selection of 180 western European works of art were Art and Culture, with additional consultation by the presented. The chronological sequence of the works The Violin in the Biedermeier and Romantic Periods organisation KulturKontakt Austria. extended from 1450 to the present. Besides depictions 14 April to 25 September 2011 of need and misery in the winter, as well as carefree, Kunsthistorisches Museum exuberant scenes including pictures of ice-skaters on Neue Burg frozen lakes and rivers, the exhibition also showed Dutch allegories of the months, scenes of winter festivities and Drink and be merry! customs as well as still life paintings. Even portraits were included as they gave an insight into the relevant winter Bacchus hosts a party fashion. The selection of paintings was further enhanced 7 April to 31 May 2011 by large-scale tapestries and a grand carousel sleigh, and Ambras Castle also with trophies, delicate china figures and precious stone-cut objects. However, the main highlight came All’Antica from the Kunsthistorisches Museum’s own possessions: the painting by Pieter Bruegel the Elder entitled Gods & Heroes at Ambras Castle Hunters in the Snow is probably the most famous picture 23 June to 25 September 2011 of winter in the western history of art. Ambras Castle summary 191

Familiar & Foreign Forest / Tree / Man Venice 28 September to 29 February 2012 7 September 2011 to 28 May 2012 Maritime power, art and the carnival Ambras Castle Museum of Ethnology 26 March to 6 November 2011 , Guest presentation in Ambras Castle 01 Scholarship as Adventure The Destruction of the Temple in Jerusalem Etta Becker-Donner in Africa and Latin America Imperial Treasures by Nicolas Poussin 16 November 2011 to 19 March 2012 Van Eyck / Gossaert / Bruegel A masterpiece from the Kunsthistorisches Museum Museum of Ethnology Masterpieces of the Kunsthistorisches Museum Vienna 30 September to 1 November 2011 5 October 2011 to 15 January 2012 Ambras Castle Heinrich von Kleist Groeningemuseum Bruges 1777–1811 Cultural Aspects of the Cultural Revolution Ivory 20 October 2011 to 9 April 2012 Personality cult and political design in Austrian Theatre Museum Baroque splendour at the Viennese court Mao Tse-tung’s China Kleist’s unusual and restless life led him through a restless 3 February to 26 June 2011 18 February to 21 November 2011 Europe. While still barely a child he was already an officer; Liebieghaus Collection of Sculpture Museum of Ethnology as a student he was then older than most of his fellow Frankfurt am Main It proved interesting to take a look back over a few students, he was a traveller, alleged or real spy, civil servant, prisoner of war, editor, political agitator, “tabloid” decades to a time when China was on the one hand Masters of Venice isolated and preoccupied with itself, yet on the other journalist, a non-conformist who knowingly used con- hand already aroused attention throughout the world ventions – and above all he was a poet, in the most Renaissance Painters of Passion and Power and unleashed heated debates. This period of the remarkable and most difficult conditions. In his struggle from the Kunsthistorisches Museum, Vienna “Cultural Revolution”, the era of Mao Tse-tung, was to achieve the unconditional realisation of his own 29 October 2011 to 12 February 2012 what formed the starting point of current developments standards Kleist created a literary and journalistic œuvre Fine Arts Museums, San Francisco in China. Until today historians and politicians have not in a few years that now, 200 years later, is as modern as reached a unanimous verdict about these events. The ever. Splendour & Power exhibition in the Museum of Ethnology aimed to make a 19th- and 20th-century biographers saw Kleist primarily as contribution towards a better understanding of China in a poet who failed because of the time in which he was Imperial Treasures from Vienna the 1960s and 1970s from today’s point of view and living and whose life consequently had moved towards a 3 December 2010 to 13 February 2011 with our present-day knowledge. This analysis was of tragic ending. Nevertheless, it was not Kleist’s temporary Schmuckmuseum Pforzheim course made from a European perspective which is why or partial failure in himself or because of circumstances 16 April to 24 July 2011 it was a matter of presenting objects and documents that was at the centre of the exhibition but his important Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des from the period, decoding them and making them and sometimes surprising decisions. His idea of a life Landes Sachsen-Anhalt, Halle/Saale accessible and understandable for people who are inter- plan can be followed up until his spectacular suicide on 15 August 2011 to15 January 2012 ested not only in China but also in phenomena such 21 November 1811, the zenith of his self-portrayal. The The Fitzwilliam Museum, Cambridge as personality cult, mass movements, political utopias, leitmotif of the exhibition in Kleist Year 2011 was taken everyday life, totalitarian propaganda and also the 1968 from Kleist’s own statements in his letters in all their movement in Europe. contradictoriness and inner turmoil. An image was cre- Indians The exhibition consisted primarily of items from collec- ated of the poet that was complemented by digressions Native inhabitants of North America tions which the Museum of Ethnology has acquired and to some of his dramas, for instance to Käthchen von compiled in recent years, but also had some unusual Heilbronn that was first performed on 17 March 1810 in 8 April to 6 November 2011 loans from specialists and persons who experienced this the Theater an der Wien, and with examples of his Lokschuppen, Rosenheim period in China themselves. journalistic activity as the editor of the first yellow press daily newspaper in Berlin. The exhibits on display included African Lace the autograph manuscript of Der Zerbrochene Krug, one Bali A History of Trading, Creativity and Fashion in Nigeria of Kleist’s few extant original manuscripts (on loan from Changing Art the Berlin State Library, Prussian Cultural Heritage), 3 June 2011 to 21 January 2012 2 February to 2 May 2011 valuable manuscripts from collections in Vienna and National Museum, Lagos, Nigeria Museum of Ethnology Frankfurt, and some of the rare material traces of his life. Publications What We See Coat of Dreams In keeping with the reputation of the Kunsthistorisches Reconsidering an Anthropometrical Collection from Hungarian writers experience Vienna in Museum, some 30 independent publications present an Southern Africa: Images, Voices, and Versioning the years 1873 to 1936 impressive range of research-intensive activity. These in- clude exhibition catalogues, new titles in scholarly 25 May to 19 September 2011 3 March to 2 May 2011 series, books for children, special publications and col- Museum of Ethnology Austrian Theatre Museum lection catalogues as well as countless scholarly essays, all of which are mentioned in the present Annual Report. Locations in the wild The Charm of Coloured Shadows Special mention in this regard should be made of Stage sets from three centuries Chinese shadow play B. Darmstädter assisted by D. Salaberger and with an essay by Bruce Dickey Die Zinken und der Serpent der 26 May to 26 September 2011 17 November 2011 to 5 March 2012 Sammlung alter Musikinstrumente (collection catalogues Austrian Theatre Museum Austrian Theatre Museum of the KHM, edited by S. Haag, Vol. 7). The periodic series of the technology studies of the KHM: Konservie­ rung – Restaurierung – Forschung – Technologie with sum­maries in English also contributes substantially to the scholarly reputation of the institution.