enioren urier Mitteilungsblatt des LandesseniorenbeiratsK -Vorpommern e. V. S 24. Jahrgang | Nr. 3 / 2019 „Wir sind nicht von gestern“ Liebe Vereinsmitglieder, Seit zehn Jahren gibt es landesweite Seniorentage verehrte Leser des „Seniorenkuriers“, Zum fünften Mal finden die Senioren- gierung ein erstes Konzept für landes- tage statt: vom 30. September bis 9. weite Seniorentage innerhalb der bis- vom 30. September bis zum 9. Oktober finden die 5. Landesseniorentage statt. Oktober, vorbereitet vom Landesse- lang regional veranstalteten und fand An zahlreichen Orten wird es dazu viel- niorenbeirat in Kooperation mit dem bald Entgegenkommen bei den Parla- fältige Veranstaltungen geben. Neben Ministerium für Soziales, Integration mentariern. Die Federführung der Ar- der Eröffnung mit dem Grußwort und und Gleichstellung, den kommuna- beitsgruppe übernahm das Ministeri- dem Vortrag der Sozialministerin Ste- len Seniorenbeiräten sowie den Kreis- um für Soziales und Gesundheit. Schon fanie Drese ist der Generationendialog seniorenbeiräten. Eröffnet werden sie in den neunziger Jahren hatte man sich im Demokratiebahnhof in Anklam ein im Rittersaal Schwerin durch Sozialmi- im damaligen Altkreis Parchim und in weiterer Höhepunkt. Dazu fand im Juli nisterin Stefanie Drese. In verschiede- Stralsund spontan zu Tagen der älte- gemeinsam mit Vertretern des Landes- nen Regionen unseres Bundeslandes ren Generation getroffen; in der Han- jugendrings vor Ort ein Planungstref- gibt es dazu, auch mit Bezug auf den sestadt wurde fen statt. Das Motto des Dialogs: „Meck- lenburg-Vorpommern for future“. Internationalen Tag der älteren Men- übrigens der Um unsere Mitglieder künftig noch schen, zahlreiche Veranstaltungen, erste kom- besser zu informieren, berichten wir in so in Negast auf Rügen zum The- munale kurzer Form über jeweilige Aktivitäten ma „Sicherheit im Alter“, in Anklam Senioren- von Vorstandsmitgliedern in den unter- einen landesweiten Generationen- beirat in MV schiedlichsten Gremien des Landes so- dialog und in einen „Seni- gegründet. wie der Vereine und Verbände für den orentag in der Hanse- und Univer­ Zeitraum nach der jeweils vorangegan- sitätsstadt“. In genen Ausgabe des Seniorenkuriers. Wendorf bei Die UN-Frauenrechtskonvention „Über- wird einkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau“ (CEDAW) zu einem „Tanz hatte die Bundesregierung beauftragt, an der Seebrücke“ eingeladen und in Bei den ersten landesweiten Senioren- bis zum Frühjahr 2019 über Umset- Neuburg nahe der Hansestadt zu ei- tagen hatte die damalige Sozialminis- zungsschritte zur Beseitigung der Ren- nem Wiedersehenstreffen von Seni- terin und heutige Ministerpräsidentin tenungerechtigkeit der in der DDR ge- oren über 60 Jahre (genaue Terminü- Manuela Schwesig betont: „Das Bild von schiedenen Frauen zu berichten. Doch bersicht siehe Seite 3). den gebrechlichen Alten, die still in der bis heute hält es die Bundesregierung Zehn Jahre sind vergangen seit den Ecke sitzen, stimmt heute nicht mehr. nicht für nötig, darauf zu reagieren. Be- ersten Seniorentagen, die am 12. Mai Ihre Erfahrung, ihr Wissen, ihre Kennt- reits im vergangenen Jahr mahnte die 2009 ebenfalls im Rittersaal der Landes- nisse, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister der hauptstadt eröffnet wurden. Die Idee verleihen ihnen einen Vorsprung, den Länder (GFMK) Handlungsbedarf an. dazu führt in den Beginn des Jahres Jüngere mühsam aufholen müssen.“ Leider vergeblich. Die Bundesregierung 2006 zurück. Damals unterbreitete der ignoriert sowohl das Anliegen der CE- Landesseniorenbeirat der Landesre- Fortsetzung auf Seite 3 DAW als auch der GFMK. Wofür werden eigentlich die noch wenigen verbliebe- Aus dem Inhalt nen betroffenen Frauen bestraft und gedemütigt? Seite 13 Seniorensicherheitsberaterin Angelika Reichelt Bernd Rosenheinrich Seite 23 Aus Landkreisen und Städten Vorsitzender des Seite 36 Ein Kämpfer für den Sozialstaat Landesseniorenbeirats M-V e. V. DIE FASZINATION DES WASSERS Die Bewohner der Vitanas Senioren Centren genießen erlebnisreiche Ausflüge an und auf den Schweriner Seen.

Der Sommer lockt die Menschen nach draußen – zu Spaziergängen und Ausflügen, oft irgendwo ans Wasser. Auch die Bewohner der Vitanas Senioren Centren Am Schlossgarten und Im Casino genießen die wöchentlich angebotenen Ausflüge sehr. Die Bootsfahrt auf den Schweriner Seen ist dabei immer eine überaus beliebte Unternehmung.

Mit einem Ausflugsschiff der Weißen Flotte geht es -hi Ein Erlebnis anderer Art ist das kulinarische Angebot naus auf den See. Die Senioren sehen die Stadt nun aus an Bord. Das leckere Stück Torte und der Kaffee schme- einer ganz anderen Perspektive. Das liefert Gesprächs- cken mit Blick auf Wasser und Wellen noch viel besser stoff, denn manchmal ist es gar nicht so einfach, alles als in den eigenen vier Wänden. Nebenbei wird erzählt wiederzuerkennen. Zum Glück sind da die altbekann- und gelacht. Und da das Wasser immer wieder einen ten Gebäude, an denen man sich gut orientieren kann. besonderen Reiz auf die Menschen ausübt, planen die Es ist aber auch schon wieder viel Neues entstanden. Ergotherapeuten der beiden Schweriner Vitanas Seni- Schwerin verändert sich kontinuierlich. oren Centren in den Sommermonaten weitere Ausflüge ans kühle Nass. So gibt es z. B. Fahrten nach Bolten- Unverändert schön ist hingegen die Natur. Ob der Blick hagen, an den Strand in Zippendorf oder die Stör in auf das weite Wasser selbst, die Landschaft in der Fer- Plate. Und immer wieder werden Restaurants mit See- ne oder die Uferbegrenzung bei der Fahrt durch einen blick besucht. Zur Freude der Senioren. schmalen Kanal. Überall können sich die Fahrgäste an den verschiedenen Grün- und Blautönen erfreuen, Und so wird den Bewohnern der Schweriner Vitanas Kleinigkeiten entdecken oder das große Ganze wahr- Einrichtungen immer wieder die Möglichkeit gege- nehmen. Und auch die Tierwelt können die Senioren ben, die Faszination des Wassers an unterschiedlichen auf so einer Bootstour wunderbar erleben. Orten zu erleben und zu genießen.

Ihre Ansprechpartnerin: Nicole Solenski, Centrumsleiterin

Vitanas Senioren Centrum Im Casino Vitanas Senioren Centrum Am Schlossgarten Pfaffenstraße 3 | 19055 Schwerin Adam-Scharrer-Weg 12 | 19053 Schwerin ( (0385) 575 66 - 0 | vitanas.de/imcasino ( (0385) 51 19 – 0 | vitanas.de/amschlossgarten Thema Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 3

Fortsetzung von Seite 1 dem polnischen Szczecin (Stettin) von renbeirats Stralsund vom 26. bis 29. der dortigen „Universität des dritten September 2018 die vierten Senioren- Und bei den zweiten Seniorentagen, Lebensalters“. tage aus – sportliche und kulturelle die vom 21. bis 24. Oktober 2013 im Im zweitgrößten Landkreis der Bun- Veranstaltungen gab es in Barth, Rib- Landkreis Vorpommern-Greifswald desrepublik, in Ludwigslust-Parchim, nitz-Damgarten, Bergen und Sassnitz; stattfanden, unterstrich die damalige eröffnete die damalige Sozialministe- Samtens auf Rügen lud zu einem spe- Landrätin Dr. Barbara Syrbe: „Das Älter- rin und heutige Landtagspräsidentin ziellen Sporttag ein. Im Mittelpunkt werden besteht aus meiner Sicht nicht Birgit Hesse die drit- stand das Ehrenamt der Seniorinnen in dem Problem an sich, sondern in ten Seniorentage und Senioren. Vorträge beschäftig- der Art und Weise, wie unsere vom 12. bis 14. Ok- ten sich mit der demografischen Ent- Gesellschaft damit umgeht. tober 2016 in der El- wicklung in unserem Bundesland. In Unsere Gesellschaft be- destadt. Es habe sich der Kulturkirche St. Jakobi in der Han- findet sich mit ihrer ak- gezeigt, „dass sich sestadt machte eine Ausstellung zum tuellen Entwicklung die Wahrnehmung Thema „Das Alter in der Karikatur“ auf teilweise in einer der Interessen sich aufmerksam. Sozialministerin Ste- Sackgasse.“ Das der Seniorinnen fanie Drese zeichnete mehrere Mitglie- Motto hieß Internationaler Tag der und Senioren auf der des Beirats mit dem Ehrenamtsdip- deshalb auch: älteren Menschen politischer Ebe- lom aus. „Jeder vierte Einwohner in MV „Wir sind nicht ne bereits verän- ist älter als 60 Jahre“, sagte sie. „Gleich- von Gestern – sondern für Morgen“. dert haben“, hob Heidrun Drae- zeitig gab es nie zuvor so viele bis ins Eröffnet wurden die Tage im vorpom- ger vom Büro für Chancengleichheit hohe Alter gesunde Menschen, die merschen Anklam, beendet im ucker- in Ludwigslust hervor, die gemeinsam noch etwas bewegen und sich einbrin- märkischen Strasburg. Zu den über 30 mit dem Landesseniorenbeirat das gen möchten. Diese Potenziale sollten Veranstaltungen und zwei Konferen- Treffen vorbereitet hatte. Ministerin wir in unserer Gesellschaft unbedingt zen kamen mehr als 1300 Besucher. Ei- Hesse verlieh erstmals vier Ehrenamts- nutzen und fördern.“ Auf Landesebene nen „Tag der offenen Tür“ gab es in den diplome. Im Mittelpunkt stand der „Di- sei seit den Seniorentagen einiges er- drei Pflegestützpunkten sowie in Tor- alog der Generationen“. Eingeladen reicht worden: Seniorenmitwirkungs- gelow, außerdem in Pasewalk und Ue- wurde zu Stadtrundgängen, Ausstel- gesetz, Altenparlamente, Weiterbil- ckermünde. 13 Veranstaltungen zähl- lungen, Gesprächen und unterschiedli- dung älterer Menschen für bürger- te man in Greifswald und auf Usedom. chen Veranstaltungen. Eine Präsentati- schaftliches Engagement als Senior- Anwesend war auch der frisch gewähl- on vermittelte eine Übersicht zur Ren- trainer und -trainerin. Wichtig sei nun te heutige LSB-Vorsitzende Bernd Ro- tenwertanpassung Ost – West, außer- die Entwicklung seniorenpolitischer senheinrich; er folgte im Amt der lang- dem stand eine Hobby-Theke parat. Gesamtkonzepte.“ Ein Konzert des jährigen Vorsitzenden Brigitte Paetow. Der Landkreis Vorpommern-Rügen Landespolizeiorchesters beschloss die Gäste kamen aus Osnabrück sowie aus richtete im Jubiläumsjahr des Senio- vierten Seniorentage. ric

Veranstaltungen zu den 5. Landesseniorentagen in MV Ort Datum Uhrzeit Veranstaltung Schwerin / Rittersaal 30.09.19 10.00 Uhr Eröffnungsveranstaltung der 5.Landesseniorentage Rostock / Rathaussaal 01.10.19 13.00 Uhr Internationaler Tag der Älteren / MGH Heidetreff 01.10.19 Fachvortrag: Bewegung und Sport für ältere Menschen Negast / Jagdhof 02.10.19 14.00 Uhr Internationaler Tag der Älteren Anklam /Demokratiebahnhof 02.10.19 11.30 Uhr Generationendialog Gadebusch 03.10.19 14.00 Uhr Besuch des Agrarmuseums mit Busfahrt Rerik / Kösterschün 04.10.19 15.00 Uhr Internationaler Tag der Älteren Neuburg / Gänsemarkt 05.10.19 13.00 Uhr Tag der Alten Wismar / Wendorf 06.10.19 16.00 Uhr Tanz an der Seebrücke Wismar / Zeughaus 09.10.19 11.00 Uhr Tag der Senioren Parchim / Großer Solitär 09.10.19 9.30 Uhr Seniorensicherheit im Landkreis Ludwigslust - Parchim Seite 4 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Thema

Begegnung von Parlament und Bürgern Landtagspräsidentin Birgit Hesse in ihrer Antrittsrede

Der Landtag Mecklenburg-Vorpom- mern hat seit dem 22. Mai 2019 ei- ne neue Präsidentin: Birgit Hesse. Sie erhielt bei der Wahl die erforder- liche Mehrheit der abgegebenen Stimmen. 33 Abgeordnete stimmten für die von der SPD-Fraktion vorge- schlagene Kandidatin, 27 gegen sie. Fünf Abgeordnete enthielten sich der Stimme. 65 Mitglieder des Landtages hatten sich an der Wahl beteiligt. Ge- boren am 16. Februar 1975 in Elms- horn, war die Juristin von 2002 bis 2005 in der Landespolizei tätig und leitete u. a. das Polizeirevier Wismar. Im Januar 2014 übernahm sie das Ministerium für Arbeit, Gleichstel- lung und Soziales, das sie bis Oktober Landtagspräsidentin Birgit Hesse Foto: Uwe Sinnecker 2016 führte. Daran schloss sich von November 2016 bis Mai 2019 das Mi- Landtagspräsidentin im Amt nachzu- ßen weiterhin umfassend für Besu- nisterium für Bildung, Wissenschaft folgen ist eine große Ehre.“ Ihr Dank cherinnen und Besucher zu öffnen. und Kultur an. Dem Landtag gehört ging außerdem an den Landtagsdi- Politische Entscheidungsprozesse sie seit dem 4. Oktober 2016 an. rektor Armin Tebben „für die umfas- sollten transparent dargelegt wer- Birgit Hesse bedankte sich nach der sende Vertretung des Parlaments in den, um die Werte sowie die Bedeu- Wahl für das ihr entgegengebrachte Verwaltungsangelegenheiten“ sowie tung der parlamentarischen Demo- Vertrauen und würdigte das Wirken an die Mitarbeiterinnen und Mitar- kratie verständlich zu machen. Die ihrer Ende April verstorbenen Vor- beiter der Landtagsverwaltung ins- parlamentarische Bildung vor allem gängerin im Amt, Sylvia Bretschnei- gesamt. für Jugendliche und junge Erwach- der. Besonderen Dank sprach sie den Als Präsidentin des Landtags werde sene sei ihr ein besonderes Anliegen. beiden Vizepräsidentinnen des Land- sie die von Silvia Bretschneider an- Auch außerhalb des Plenarsaales tages, Beate Schlupp und Dr. Mignon gestoßenen Projekte, wie etwa die möchte sie den Landtag sichtbarer Schwenke, aus. Beide hätten in den Bewerbung des „Schweriner Resi- machen, zu den Menschen gehen zurückliegenden rund eineinhalb denzensembles“ als UNESCO-Welt- und über das Geschehen im Land- Jahren das Parlament großartig nach kulturerbe, erfolgreich zu Ende brin- tag informieren – damit es nicht hei- außen repräsentiert und während gen. Weiterhin werde sie sich für die ße: „Die da in Schwerin sind weit weg der Plenarsitzungen beeindrucken- Initiative „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ und entscheiden über die Köpfe der de Arbeit geleistet. „Mit dem ihm ge- einsetzen – für ein tolerantes, welt- Menschen hinweg“. bührenden Respekt nehme ich die- offenes und demokratisches Meck- Wichtig sei, Begegnungsmöglichkei- ses Amt gern an und werde mich mit lenburg-Vorpommern. „Initiiert wur- ten zwischen dem Parlament und den ganzer Kraft den neuen Aufgaben de ‚WIR‘ 2008; im selben Jahr wurde Menschen zu schaffen, besonders im stellen“, sagte Birgit Hesse während ich zur Landrätin Nordwestmecklen- ländlich geprägten Raum. Einbringen ihrer Antrittsrede im Plenarsaal des burgs gewählt, und bereits in die- möchte sie sich außerdem in die Ar- Schweriner Schlosses. sem Amt konnte ich zahlreiche dieser beit des Landestourismusverbands Das Amt der höchsten Repräsentan- wichtigen Formate von ‚WIR. Erfolg und für das Reiseziel Mecklenburg- tin des Bundeslandes zu überneh- braucht Vielfalt‘ kennenlernen.“ Vorpommern stark machen. „Aus mei- men sei eine große Herausforderung, Parlamentarierinnen und Parlamen- nem bisherigen Amt möchte ich die betonte sie. „Seit 2002 war Sylvia tarier hätten sich stets im Dialog mit Tätigkeiten für den Sport mitnehmen Bretschneider das Gesicht unseres den Wählerinnen und Wählern zu be- und als Landtagspräsidentin auch Bot- Parlaments. Dieser herausragenden finden und das Parlament nach au- schafterin für den Sport in MV sein.“ Thema Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 5

Als „besondere Stütze für unser Ge- menarbeit, die von gegenseitigem gerin Sylvia Bretschneider die Schirm- meinwesen“ hob sie die Bedeutung Respekt geprägt war, im Sinne der herrschaft für dieses parlamentarische der Polizei, der Feuerwehren und des Seniorinnen und Senioren unseres Treffen übernommen. Dass dies auch Technischen Hilfswerkes hervor. Bundeslandes „auf Augenhöhe“ fort- die neue Landtagspräsidentin tun wer- Der Landesseniorenbeirat erhofft sich, gesetzt werden kann. Seit dem dritten de, ist Hoffnung und Wunsch zugleich. dass auch die vertrauensvolle Zusam- Altenparlament 2003 hatte die Vorgän- n Im Zentrum stehen Patienten und Fachkräfte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig eröffnete Branchenkonferenz Gesundheit 2019 in Rostock

„Gesundheit 2019 – Gesundheit neu schaftskraft bei: Mecklenburg-Vor- zum Thema „Das Krankenhaus der denken!“ lautete das Thema der 15. pommern ist deutschlandweit Spit- Zukunft“ statt. Nachdenklich stimm- Nationalen Branchenkonferenz Ge- zenreiter beim Anteil der Beschäfti- ten mich die Ausführungen von Dr. sundheitswirtschaft in der Yachtha- gung und bei der Bruttowertschöp- Ralf Kraus, OP-Manager der Gemein- fenresidenz Hohe Düne in Rostock. fung in diesem Bereich. 154.000 nützigen Salzburger Landesklini- Rund 880 Fachleute aus Medizin, Po- Menschen arbeiten in der Pflege, in ken Betriebsgesellschaft mbH (SALK) litik, Wirtschaft, Vereinen und Verbän- Krankenhäusern und Praxen, in der aus Österreich. Digitalisierung, be- den befassten sich zwei Tage lang in Medizintechnik oder der Biotechno- schränkt auf operierende Roboter vier Themenbereichen mit Zukunfts- logie. Mit 15 Prozent an der Brutto- und Telemedizin, ist für die Entwick- fragen und Herausforderungen der wertschöpfung ist die Branche Im- lung des Gesundheitswesens und Gesundheitswirtschaft. 93 Redner pulsgeber und Jobmotor in MV. der Gesundheitswirtschaft in den traten an diesen zwei Tagen in viel- Gesundheitswesen und Gesundheits- nächsten 20 Jahren bereits zu kurz fältigen Foren, Workshops und Fish- wirtschaft – öffentliche Daseinsvor- gesprungen. Dieser Bereich und sei- bowl-Diskussionsrunden auf. sorge mit Kliniken und Ärzten sowie ne Möglichkeiten und Anforderun- Ministerpräsidentin Manuela Schwe- Jobs in Medizintechnik und im Ge- gen müssen völlig neu gedacht wer- sig sagte in ihrem Grußwort am 12. sundheitstourismus – sollten nicht als den. Dabei hatte ich den Eindruck, Juni, es sei richtig, sich auf der Bran- Gegensatz gesehen werden, beides dass dies nicht nur für mich neue Ge- chenkonferenz mit dem Thema „Öko- lasse sich gut miteinander vereinba- danken zur Entwicklung des Gesund- nomisierung der Gesundheit“, das ren, so die Ministerpräsidentin. Dies heitswesens und zur Kürze der dazu viele Aspekte habe, zu beschäftigen. berge Wachstumspotenzial für die verbleibenden Zeit waren. Die Ent- Diese Ökonomisierung, verbunden Wirtschaft und Chancen für das Land wicklung von Wissenschaft und Tech- mit der Frage nach den Kosten einer – auch in Zukunft. Danach erläuter- nik der letzten 100 Jahre verdeutlicht Behandlung, werde von vielen Men- ten Vertreter des diesjährigen Part- jedoch, dass diese immer rasanter schen mit Sorge gesehen. Ihre Hal- nerlandes Norwegen ihre Strategie und schneller und in kürzeren Zeit- tung hierzu sei klar: Nicht Umsatz zur Zukunft der Gesundheit in ihrem räumen verläuft. Die Dampfmaschine und Gewinn, sondern die Patienten Land. Bundesminister für Gesundheit hat eine ganze Epoche geprägt… und die Fachkräfte müssten im Mit- Jens Spahn legte seine Schwerpunk- In der begleitenden Ausstellung konn- telpunkt stehen. „Das muss unser ge- te der gegenwärtigen Gesundheits- ten die Konferenzteilnehmer einen meinsames Ziel sein. Dafür gilt es, politik der Bundesregierung dar und Einblick in die Gesundheitswirtschaft gute Lösungen zu finden.“ Gleichzei- nahm sich auch Zeit zur Beantwor- und weiterer zentraler Akteure der tig biete die Ökonomisierung auch tung von Fragen der Teilnehmer. Branche und des Partnerlandes Nor- Chancen. Die Gesundheitsbranche Am Nachmittag des zweiten Tages wegen erhalten und sich informieren. trage im Land maßgeblich zur Wirt- fand u. a. eine Fishbowl-Diskussion Bernd Rosenheinrich

Sinn des Lebens: etwas, das keiner weiß. Jedenfalls hat es wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.

Peter Ustinov (1921-2004), russisch-englischer Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Seite 6 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aktivitäten des Landesseniorenbeirats

Zwischen den Monaten Ereignisse von Juni bis August 2019 in unserem Bundesland unter Mitwirkung des LSB

Unter der Leitung von Prof. Dr. Helmut zur Vergabe von Spendengeldern aus in den Medien jedoch wenig über Ge- Pratzel entwickelt eine Arbeitsgrup- der Aktion 2018 des Norddeutschen sundheitsförderung und Digitalisie- pe „Gesund älter werden“ innerhalb Rundfunks „Hand in Hand für Nord- rung. Der umfangreiche Gesundheits- des Aktionsbündnisses für Gesund- deutschland“ in einer zweiten Verga- bereich scheint mit der Nennung der heit MV im Ministerium für Wirtschaft, berunde in Rostock. Über 20 Träger, digitalen Patientenakte oder der Tele- Arbeit und Gesundheit seit mehreren Einrichtungen und Personen hatten medizin erschöpft zu sein. Wo wir in Monaten Gesundheitsziele für Älte- Anträge gestellt, für Projekte zu Guns- Sachen digitalisierter Gesundheitsför- re. Im Auftrag des LSB-Vorstands ar- ten von demenziell erkrankten Perso- derung stehen – darüber diskutierten beiten Monika Schmidt und Dr. Ge- nen eine finanzielle Unterstützung zu die Teilnehmer des Treffens. Jürgen org Weckbach maßgeblich mit. Die erhalten. Mit diesen Spenden ergibt Lorenz und Monika Schmidt nahmen Arbeitsgruppen sollen Bedarfe ermit- sich die einmalige Gelegenheit, ge- daran teil und brachten die Belange teln und die Umsetzung von gesund- meinsam mit vielen engagierten Ak- der Senioren zu diesem Thema zur heitsfördernden Maßnahmen und teuren vor Ort dafür zu sorgen, dass Sprache. Aktivitäten anregen. Kinder, Jugendli- Menschen mit Demenz und ihre Fa- * che, ältere Menschen und vulnerable milien am Leben teilnehmen und sich Im Juni waren Bernd Rosenheinrich, (verwundbare, verletzliche) Gruppen kleine Träume erfüllen können, dass Brigitte Seifert und Monika Schmidt zu gelten dabei als besonders wichtige sie Freude und Spaß haben und dabei einem Gedankenaustausch mit dem Zielgruppen. Auf diese Weise soll die kompetent mit Herz und Seele beglei- stellvertretenden Geschäftsführer Tho- Umsetzung und Weiterentwicklung tet werden. Weitere Informationen: mas Deiters und dem Referatsleiter des Landesaktionsplans zur Gesund- www.alzheimer-mv.de. Klaus-Michael Glaser beim Städte- und heitsförderung und Prävention er- * Gemeindetag in Schwerin. Es ging um möglicht werden. Am 18. Juni verlieh die SPD-Landtags- mögliche gemeinsame Aktivitäten bei * fraktion den Johannes-Stelling-Preis. der Bildung weiterer Seniorenbeirä- Der Landespflegeausschuss traf sich Mit ihm erinnert sie an das Wirken des te sowie bei der Entwicklung von se- am 14. Juni mit einer umfangreichen von Nazis ermordeten SPD-Politikers. niorenpolitischen Gesamtkonzepten Tagesordnung. Monika Schmidt nahm Geehrt werden Bürgerinnen und Bür- in den Kommunen. Die bisherigen Er- für den LSB an der Sitzung teil. Es ging ger sowie Institutionen des Landes gebnisse in den Wettbewerben „Seni- u. a. um die Umsetzung des Gesetzes für ihr couragiertes Eintreten gegen orenfreundliche Kommune“ zeigen, zur Reform der Pflegeberufe, um eh- Rechtsextremismus, Antisemitismus, dass die Preisträger in der Regel auch renamtliche Nachbarschaftshilfe und Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. über gut funktionierende Seniorenbei- die Einrichtung von Pflegeausschüs- Mitglied der Jury ist seit Jahren auch räte verfügen und es eine enge Zusam- sen in den Kreisen. In unserer Stellung- Bernd Rosenheinrich als Vertreter des menarbeit mit den jeweiligen Bürger- nahme zum „Entwurf eines Zweiten LSB. Auf die mit einem Ehrenpreis aus- meistern und Verwaltungen und den Gesetzes zur Änderung des Landes- gezeichnete Seniorensicherheitsbera- gewählten kommunalen Vertretun- pflegegesetzes“ hatten wir als LSB be- terin Angelika Reichelt hielt er die Lau- gen gibt. Bei der Erarbeitung der seni- reits formuliert, dass die Einrichtung datio (siehe Seite 13). orenpolitischen Gesamtkonzepte ist es regionaler Pflegeausschüsse positiv * wichtig und sinnvoll, dass die Vertreter gesehen werde. Entsprechend den Um die Gesundheit in Städten und Ge- der Betroffenen unbedingt gehört und Möglichkeiten des Seniorenmitwir- meinden effektiv fördern zu können, einbezogen werden. Zum Abschluss kungsgesetzes auf Landesebene wür- müssen unterschiedliche Fachberei- wurde über die Vorbereitung des XI. Al- den wir es jedoch begrüßen, wenn in che und Professionen, Organisationen tenparlaments informiert. diesen die Mitwirkung der Senioren- und Institutionen zusammenarbei- * beiräte als Vertreter der Betroffenen ten. Einen wesentlichen Beitrag da- Im Juli fand gemeinsam mit Vertre- zwingend vorgeschrieben würde. zu leistet die Landesvereinigung für tern des Landesjugendrings ein Pla- * Gesundheitsförderung. In Güstrow nungstreffen zum landesweiten Ge- Mitte Juni tagte die Jury der Deut- organisierte sie eine Konferenz zum nerationendialog im Rahmen der 5. schen Alzheimer Gesellschaft, Landes- Thema „Alles digital – kann das noch Landesseniorentage am 2. Oktober im verband MV, der auch LSB-Vorsitzen- gesundheitsfördernd sein?“. Trotz Di- Demokratiebahnhof in Anklam statt, der Bernd Rosenheinrich angehörte, gitalisierung in aller Munde hört man an dem vom LSB Bernd Rosenhein- Aktivitäten des Landesseniorenbeirats Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 7

rich, Brigitte Seifert und Anett Jepp von NDR 1 Radio MV, Gordana Patett. teilnahmen. Bisher fanden alle Tref- Neben dem Dank für die positive Ent- fen im westlichen Teil unseres Bundes- wicklung in der Berichterstattung über landes statt. Deshalb entschieden wir, Probleme der älteren Generation woll- diesmal den Dialog unter dem Mot- ten die Teilnehmer auf künftige Aufga- to „Mecklenburg-Vorpommern for fu- ben und Problemstellungen aufmerk- ture“ im östlichen Teil des Landes, und sam machen. Diskutiert wurde über zwar in Anklam, zu veranstalten. Unter Berichte zu den Projekten Seniorensi- Berücksichtigung der Ankunfts- und cherheitsberater und „Enkel gegen En- Abfahrtzeiten per Zug ist vorgesehen, keltrick“, über das unzureichend funk- dass ab 11.30 bis 15.30 Uhr die teilneh- tionierende Entlassmanagement aus hestand verabschiedet. LSB-Vorsitzen- menden Seniorinnen und Senioren, den Kliniken, über Kurzzeitpflege und der Bernd Rosenheinrich bedankte Jugendlichen, Politikerinnen und Po- mangelnde geriatrische Versorgung. sich für die jahrelange vertrauensvolle litiker sowie Abgeordnete des Land- Außerdem wurde auf die Termine 5. Zusammenarbeit in der AG Senioren- tags an fünf Thementischen über ein Landesseniorentage, 25 Jahre Lan- sicherheit. Im November 2013 war auf Thema aus den Komplexen Mobilität, desseniorenbeirat und 11. Altenparla- dem 7. Landespräventionstag auch Ehrenamt / Netzwerk / Jugendbeirat, ment aufmerksam gemacht. Der NDR mit seiner Unterstützung das Projekt Unsere Zukunft (freier Tisch), Bildung wies darauf hin, dass Recherchen und „Seniorensicherheitsberater“, zuerst und lebenslanges Lernen sowie Nach- Sendebeiträge nur dann möglich sind, mit vier ehemaligen Mitarbeitern des barschaft gemeinsam Lösungsansätze wenn Betroffene auch bereit sind, Landekriminalamts, gestartet worden. und Strategien entwickeln. über ihre Erfahrungen zu berichten. Mittlerweile wirken die Seniorensi- Über das genaue Programm und die Gegenwärtig sucht der LSB sowohl cherheitsberater mit jährlich über 160 konkreten Themen entscheiden letzt- Betroffene eines gut funktionierenden Veranstaltungen und über 4000 Teil- lich die Teilnehmer am 2. Oktober vor Entlassmanagements als auch Betrof- nehmern sehr erfolgreich im ganzen Ort. fene eines nicht funktionierenden. In- Land. Noch vor Schlenders Pensionie- * formationen bitte an lsb@landesseni- rung wurde ein weiteres Projekt aus Mitte Juli trafen sich Bernd Rosenh- orenbeirat-mv.de. der Taufe gehoben, in dem sich die AG einrich, Monika Schmidt und Anett * direkt an die Enkel wendet, um Enkel- Jepp im Landesfunkhaus des NDR in Ende Juli wurde der Geschäftsführer trickbetrügern noch weniger Chancen Schwerin mit dem Chefredakteur Joa- des Landesrats für Kriminalitätsvor- für ihre Betrügereien an der älteren chim Böskens und der Aktuell-Chefin beugung, Armin Schlender, in den Ru- Generation zu bieten. n Medienbildung für Ältere hochaktuell XI Altenparlament wird vorbereitet – Bericht des Organisationskomitees von der zweiten Sitzung

Im Juni traf sich das Organisations- bei der hohe Anteil der Beschäftig- bezahlbarem Wohnen sowohl in der komitee des XI. Altenparlaments zur ten im Mindestlohn, der durchgängig typischen Mietwohnung als auch im 2. Sitzung in Schwerin. Thema war über Jahre hohe Anteil von Langzeit- betreuten Wohnen noch mehr Ge- die Bestätigung der Gliederung und arbeitslosen und höchsten Arbeits- wicht. Die AG arbeitet mit der Lan- Präzisierung der Themen der Leit- losenzahlen in Mecklenburg-Vor- desarmutskonferenz und mit dem Er- anträge im Ergebnis der ersten Zu- pommern. Daraus ergeben sich auch werbslosenbeirat von MV zusammen. sammenkunft der Arbeitsgruppen bundesweit die niedrigsten Einkom- Prof. Ulf Groth, der Leiter der AG, er- zur Erarbeitung der Leitanträge. Da- men aus der gesetzlichen Rente, der arbeitete einen Fragebogen für Seni- bei konnte festgestellt werden, dass Haupteinnahmequelle der meisten oren zum Thema „Lebenssituation Äl- die Arbeitsgruppen schon sehr aktiv Rentnerinnen und Rentner des Lan- terer“. Die genaue Formulierung des sind. Von der AG 1 berichtete Bernd des. Deshalb ist die Forderung der Themas des Leitantrags erfolgt im Rosenheinrich, dass diese die Auf- Resolution des IX. Altenparlaments September. gaben des Landes bei der Bekämp- von 2016 zur sofortigen Angleichung Die AG 2 unter Leitung von Friedrich fung der Altersarmut herausarbeiten des Rentenwertes Ost an West noch Wilhelm Bluschke hat schon mehr- will. Schwerpunkt der Betrachtung hochaktuell. Dadurch erhalten aber als Ursache für Altersarmut ist da- auch Forderungen zur Sicherung von Fortsetzung auf Seite 8 Seite 8 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aktivitäten des Landesseniorenbeirats

Fortsetzung von Seite 7 pflege schaffen, Reha-Angebote ver- derung älterer Bürgerinnen und Bür- vielfältigen, Mindeststandard auch ger in MV“ bisher umgesetzt wurden. mals getagt, so auch vor Ort in Dem- für kleine Städte und Gemeinden für (Der Briefwechsel mit der Fraktion min. Das Thema „Wohnen“ war be- ein lebenslanges Leben in der eige- der SPD folgt im Anschluss an diesen reits mehrfach Gegenstand vergan- nen Häuslichkeit definieren. Diese Beitrag.) Mit dem neuen Leitantrag gener Altenparlamente. Auch wer- AG will mit dem Kuratorium Gesund- sollen Maßnahmen gefordert wer- den die Handlungsempfehlungen heitswirtschaft, der Alzheimer Gesell- den, die eine Einschränkung der Le- der Enquetekommission zu diesem schaft und dem Projekt 2030 „Woh- bensqualität der Senioren und Senio- Thema ausgewertet und mit einbe- nen im demografischen Wandel“ zu- rinnen verhindert, die – aus welchen zogen. Es sollen Modellregionen aus- sammenarbeiten. Gründen auch immer – das Internet gewählt werden, um dort mit Akteu- Die AG 3 unter Leitung von Michael nicht nutzen können oder wollen. ren ins Gespräch zu kommen. Folgen- Schmidt hat das Thema des Leitan- Im Prozess der Erarbeitung der Leit- de Schwerpunkte wurden diskutiert: trages präzisiert. Es lautet: „Analoge anträge ist noch viel zu tun, zu disku- Pflegesituation in Gemeinden un- Teilhabe in digitalen Zeiten“. Sie for- tieren, zu prüfen, zu verwerfen, Netz- ter 5000 Einwohnern, Förderung der dert, dass in jeder Kommune ein An- werkpartner einzubinden und zu for- sozialen Vernetzung, Maßnahmen sprechpartner für Senioren benannt mulieren. Wir sind auf einem guten gegen Vereinsamung, Entlassungs- wird. Die AG hat bei Landtagsfrakti- Weg. management muss in den Kranken- onen nachgefragt, wie die Forderun- Brigitte Seifert häusern strukturierter aufgebaut gen und Anregungen des 10. Alten- Vorsitzende des Org.-Komitees werden, mehr Plätze in der Kurzzeit- parlaments zum Thema „Medienför- des XI. Altenparlaments Aktivitäten des Landesseniorenbeirats Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 9 Seite 10 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aktivitäten des Landesseniorenbeirats

Hallo Thomas,

hier eine kritische Anmerkung zu der Stellungnahme aus dem Landtag zu unserem Leitantrag „Medienkompetenzsteigerung für die ältere Bevölkerung“.

„Es ist sehr bedauerlich in der Stellungnahme zu lesen, dass die SPD-Fraktion der Meinung ist, dass die bestehenden Strukturen und Initiativen im Lande ausreichend wären, um den großen Bedarf an Medienbildungsangeboten und an medienpädagogi- schen Fachkräften abbilden zu können. Das ist mitnichten so und wurde in den ver- gangenen Jahren durch das Medienaktiv M-V Netzwerk und die LAG Medien immer wieder thematisiert.

Es ist sehr erstaunlich, dass angesichts dieser Tatsache kein Anlass gesehen wird, zusätzliche Stellen zu schaffen. Die wenigen Mitglieder des Medienaktiv M-V Netz- werkes arbeiten ehrenamtlich im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern und die we- nigen verbliebenen medienpädagogischen Fachkräfte des Landes leben häufig von nicht üppig ausgestatteten Projektfördertöpfen, die zumeist nur für den Zeitraum von einem Jahr gelten. Die Ressourcen sind hier ganz klar ausgeschöpft und werden seit vielen Jahren überdehnt.

Auch wenn mit dem neuen Rahmenplan „Digitale Kompetenzen“ oder der „Digitalen Agenda“ der Landesregierung das Thema Medienbildung etwas fokussierter betrach- tet wird, so kann Schule für das Erlernen des kompetenten Umganges mit den digita- len Medien nicht der alleinige Ort sein. Ebenso müssen Familien, außerschulische Orte der Kinder- und Jugendbildung, Mehrgenerationenhäuser, Seniorenheime, Bür- gerzentren und Volkshochschulen für die Vermittlung von Kompetenzen zur digitalen Selbständigkeit inhaltlich und strukturell ausgestattet werden. Hierbei kommt es ins- besondere auf einen kulturellen und gesellschaftlichen, am Menschen orientierten Wirkungsfaktor von Medienbildung an. Und dafür bedarf es dringend eines medien- pädagogischen Fachkräfteprogramms.

Deshalb muss Medienbildung auch Bestandteil der universitären Lehramtsausbildung als auch aller pädagogischen Ausbildungsgänge (Erzieher*innen im frühkindlichen Bereich, außerschulische Pädagog*innen und Sozialpädagog*innen) werden. Fach- kräfte sollen durch medienpädagogische Fachkräfte unterstützt und gebildet werden. Hierzu bedarf es aber der in der ersten Stufe (dringlich) der Sicherung der bereits bestehenden wenigen Fachkräfte im Land.

Hierfür müssen gemeinsam mit den Partnern und Unterzeichnern der Kooperations- vereinbarung Strategien, Konzepte und Finanzierungsstrukturen (neue Förderpolitik) entwickelt werden. Nur so kann der unverändert hohe Bedarf nach Medienkompe- tenz-Schulung für alle Altersgruppen aufgrund derzeit fehlender Personal- und Finanzressourcen zufriedenstellend gedeckt werden.“

Wird hier zwar ein „Rundumschlag“ gestartet, dennoch sind doch viele Kritikpunkte zutreffend und sollten der Fraktion zu denken geben.

Noch kochen zu viele Köche im „digitalen Brei“ und eine wirkliche Konzentration ver- bunden mit entsprechenden Fortschritten ist noch nicht feststellbar.

Ich würde mich sehr freuen, deine Stellungnahme zu dieser Kritik zu erhalten.

Beste Grüße Michael Aktivitäten des Landesseniorenbeirats Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 11

Wortmeldung: Hat auch daran schon jemand gedacht?

Elektroroller, Elektro- und Hybridautos Kinder, Radfahrer und ältere Ver- nicht so schnell reagieren und zur sollen schon bald unsere Innenstäd- kehrsteilnehmende dann einem grö- Seite springen. te erobern und ein Beitrag zum Kli- ßeren Sicherheitsrisiko ausgesetzt Elektroroller sind eine Alternative für maschutz sein. Weniger Autos in der sind. Alle Elektrofahrzeuge brauchen Fußgänger und zum Fahrrad. Niemals Innenstadt. Das macht aber nur Sinn, ein verpflichtendes und an die Ver- aber zum Auto. wenn mit den Elektrofahrzeugen Au- kehrssituation angepasstes Signal, Auf Fußwegen unterwegs – das geht tos und Motorräder ersetzt werden. welches von Jedem wahrgenommen gar nicht. Über höhere Bußgelder Die leise rollende Gefahr! werden kann. Und das nicht erst ab und vor allem die 0,0-Promille-Gren- Elektrisch fahrende Fortbewegungs- Juli 2021. Nur mit einem Signal kön- ze sollten die Städte nachdenken. Al- mittel können Ältere nicht gut hö- nen sich schutzbedürftige Verkehrs- kohol macht die Sache noch gefähr- ren. Lautlose Elektrofahrzeuge stel- teilnehmer, egal ob jung oder alt, im licher. Das Abstellen auf Fußwegen len für Fußgänger und Radfahrer eine Verkehr orientieren. muss verboten werden. Unfallgefahr dar, die größer ist als Im Ausland habe ich auch festgestellt, Ältere Menschen fühlen sich unsi- bei herkömmlichen Fahrzeugen mit dass Elektroroller achtlos auf Gehwe- cher, wenn sie in der Stadt unterwegs Verbrennungsmotor. Deshalb ist es gen abgestellt wurden. Und Kopf- sind. Sie müssen sogar mit Rollatoren wichtig, dass alle Elektro- und Hybrid- steinpflaster sind für die Roller unge- oder Rollstühlen an manchen Stellen fahrzeuge ein Warngeräusch von sich eignet. Da wird stets der Bürgersteig Slalom fahren. geben. Per Gesetz ist das aber erst ab genutzt. Wer kontrolliert das? Also Fluch und Segen – die neue Elek- Juli 2021 vorgeschrieben. Es müssen für die Innenstädte schnell tromobilität! Elektrofahrzeuge, lautlos auf den Nutzungsregelungen her, denn die Straßen unterwegs, werden zur Ge- Roller sind kein Spielzeug. Für Kinder, Siegfried Schwinn, Vorsitzender des fahr, weil nicht nur blinde und seh- Ältere und behinderte Menschen ist Seniorenbeirats Schwerin behinderte Menschen, sondern auch das Risiko am höchsten. Sie können Stellvertretender LSB-Vorsitzender

Aus der Geschäftsstelle des Landesseniorenbeirats

Arbeitsberatungen im vierten Quartal 2019: 8. Oktober, 12. November und 3. Dezember Regionalkonferenzen: 11. September in Ueckermünde, 18. September in Ludwigslust Herbsttagung: 4. und 5. November Neuer Name: Die Leiterin der Geschäftsstelle heißt nach ihrer Eheschließung Anett Jepp

Neuer Ort der Beschäftigung

Ob Diebstahl, Raubmord oder Totschlag – sie sind überall dabei. Betagte Prozessbeobachter gehören in vielen deut- schen Gerichtssälen fast schon zum Inventar. Was die so genannten Gerichtsrentner antreibt, ist jedoch nicht bloße Sen- sationsgier. Der Ruhestand birgt die Chance, sich endlich seinen Hobbys zu widmen. Dass das Klischee der Krückstock oder Stricknadel schwingenden Rentner, die in Parks, Museen oder Konzerthäuser fluten, allerdings nicht zutrifft, zeigen nicht nur die steigenden Zahlen der Seniorenstudenten. Es gibt noch – siehe eingangs – einen weiteren Ort, der sich zu- nehmender Beliebtheit erfreut: der Gerichtssaal. Die Einen faszinieren der Blick in menschliche Abgründe, das Zusam- menspiel zwischen Anwälten, Zeugen und Gutachtern, das Erkennen eigener Vorurteile. Andere haben selbst Erfahrun- gen vor Gericht gemacht und sehen sich als Vertreter der Öffentlichkeit, die das Gericht kontrollieren. dlf Seite 12 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus dem Sozialministerium

Gleicher Lohn in West und Ost Sozialministerin Drese: Bessere Bezahlung in der Altenpflege muss kommen!

Als „wichtigen Grundstein für höhere höhung der Beschäftigten in der Alten- eine erhebliche Lohnlücke, die mit dem Löhne in der Altenpflege“ bezeichnete pflege: die Aushandlung eines Tarifver- vorliegenden Gesetzentwurf geschlos- Sozialministerin Stefanie Drese den Be- trags, der dann für allgemeinverbindlich sen werden kann und das Altenpfle- schluss der Bundesregierung über den erklärt werden kann, oder die Festschrei- gerinnen und -pfleger in Ost und West Gesetzentwurf für eine bessere Vergü- bung höherer Lohnuntergrenzen. Die künftig denselben Lohn erhalten sollen.“ tung in der Altenpflege. Damit zeige Ministerin verdeutlichte, dass von hö- Bisher verdienen Beschäftigte in der Al- Bundesarbeitsminister Hubertus Heil heren Löhnen vor allem die Beschäftig- tenpflege im Osten durchschnittlich et- zwei Wege auf für eine deutliche Lohner- ten im Osten profitieren würden. „Es gibt wa 500 Euro weniger als im Westen. n Unterstützung im Alltag Land führt Nachbarschaftshilfe für Pflegebedürftige ein

„Die Gewährleistung einer guten Pflege Die dafür notwendigen Schritte seien gen können. Beispiele sind: Hilfen im auch in der Zukunft ist eine der zentra- seit längerer Zeit eingeleitet. Dabei wer- Haushalt, Einkaufen oder Begleitung len gesellschaftlichen Herausforderun- den nach Angaben der Ministerin von zum Arzt oder zu Behörden. gen in den kommenden Jahrzehnten, aktuell gut 91.000 Pflegebedürftigen im In Anklam erläuterte die Sozialministe- der wir uns stellen müssen.“ Das betont Land – 12 000 mehr als zwei Jahre zu- rin die neue generalistische Ausbildung. Sozialministerin Stefanie Drese. Ange- vor – annähernd 80 Prozent zu Hause Sie vereint ab 2020 die Berufsbilder der sichts des demografischen Wandels und betreut, rund 45.000 allein von sie um- Alten-, der Kranken- und der Gesund- der beständig steigenden Lebenserwar- sorgenden Angehörigen. In Kürze sol- heitspflege. Hinzu komme die Schul- tung sei ein Bündel pflegepolitischer len ehrenamtliche Nachbarschaftshel- geldfreiheit für alle Jahrgänge. „Knapp Maßnahmen notwendig. Die Landesre- ferinnen und -helfer ausgewählte nied- 900 Pflegeschüler werden davon profi- gierung setze dabei auf einen ausgewo- rigschwellige Leistungen zur Unterstüt- tieren“, so die Ministerin. Auch die Ver- genen Mix aus professioneller, familiärer zung im Alltag für Pflegebedürftige im gütung im Pflegeberuf müsse nach ihrer sowie ehrenamtlicher Pflegestruktur. Rahmen einer Einzelbetreuung erbrin- Ansicht besser werden. n Säule der pflegerischen Versorgung Sozialministerin begrüßt Entlastung von pflegenden Angehörigen

Die derzeitige Vorsitzende der Arbeits- oft bis zur Grenze der Belastbarkeit“, terstützung der pflegenden Angehö- und Sozialministerkonferenz (ASMK), hebt sie hervor. „Ich begrüße es sehr, rigen sei ihr ein besonderes Anliegen. Landessozialministerin Stefanie Drese, dass sie mit dem Gesetz jetzt vor unkal- „Für mich beginnen die notwendigen unterstützt das von der Bundesregie- kulierbaren finanziellen Forderungen Struktur- und Hilfsangebote nicht erst rung beschlossene Angehörigen-Ent- geschützt werden.“ Eltern und Kinder bei der Pflege, sondern zunächst bei lastungsgesetz. „Pflegende Angehöri- von pflegebedürftigen Angehörigen der stetigen Verbesserung der Verein- ge sind bundesweit die tragende Säu- müssen danach künftig erst ab einem barkeit von Familie, Beruf und Pflege.“ le der pflegerischen Versorgung und Jahresbruttoeinkommen von 100.000 Dies müsse genauso selbstverständlich pflegen oft über Jahre hinweg ihre El- Euro einen Beitrag zu den Pflegekosten werden wie die Vereinbarkeit von Kin- tern, Partner oder nahen Verwandten leisten. Die Entlastung und bessere Un- dern und Beruf. n

Mit Vierzig beginnt das Altsein der Jungen, mit Fünfzig das Jungsein der Alten. Sprichwort Mecklenburg-Vorpommern Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 13

Auch Angelika Reichelt ist dabei Johannes-Stelling-Preis verliehen / LSB-Vorsitzender Bernd Rosenheinrich hielt Laudatio

Der Vorsteher der islamischen Gemein- de in Rostock, Dr. Maher Fakhouri, ist mit dem diesjährigen Johannes-Stel- ling-Preis der SPD-Landtagsfraktion ausgezeichnet worden. Mit der Ver- leihung erinnert die SPD-Landtags- fraktion an das Wirken des von Nazis ermordeten SPD-Politikers Johannes Stelling (siehe auch vorigen Senioren- kurier). Außerdem wurden die Freie Schule Güstrow, die seit Jahren den Ti- tel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ trägt, und die Polizeibeam- tin im Ruhestand und Seniorensicher- heitsberaterin Angelika Reichelt aus Rostock, die sich ehrenamtlich im Be- reich Demokratieförderung engagiert, mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Thomas Krüger überreicht Angelika Reichelt den Ehrenpreis. Foto: KPR „Ich bin stolz darauf, wie viele Men- schen in unserem Land sich gegen ren in der Polizei wurde Angelika Rei- Bernd Rosenheinrich weiter: „Angelika Hass und für eine offene Gesellschaft chelt zum 1. April 2017 in den polizei- Reichelt begann ihre Beratungstätig- engagieren. Wir sind viele, wir sind lichen Ruhestand versetzt“, begann er. keit aber bereits wesentlich früher. In mehr. Wir, die für eine offene Gesell- „Am 5. März 2018 ernannte Polizeiprä- der Landespolizei M-V wurde im Rah- schaft eintreten, die in Freiheit und sident Thomas Laum sie zur Senioren- men der polizeilichen Verkehrspräven- Frieden leben wollen, wir wollen eine sicherheitsberaterin der Landespolizei tion das Verkehrssicherheitsprojekt Gemeinschaft, die zusammenhält und Mecklenburg-Vorpommern.“ Im Rah- Polizeipuppenbühne M-V aufgebaut. keine, die trennt“, lobte Ministerpräsi- men eines vom Landesrat für Krimina- Nach einer umfangreichen Ausbil- dentin Manuela Schwesig in ihrer Fest- litätsvorbeugung geförderten Projekts dung im polizeilichen Handpuppen- rede die Nominierten und in Trägerschaft des Landesse- spiel wurde Frau Reichelt zu deren die zahlreichen Engagier- niorenbeirats beraten pensio- Leiterin ernannt, und im Juni 1995 be- ten Bürger*innen des Lan- nierte Polizeibeamtinnen und gann das polizeiliche Verkehrssicher- des, die an diesem Tag nicht -beamte Seniorinnen und Se- heitsprojekt, das sich aber nicht nur mit ihrem Engagement in nioren über verschiedenste der Verkehrsprävention widmete, son- der Öffentlichkeit standen. Formen und Methoden von dern später auch der polizeilichen Kri- Für einen Höhepunkt der Betrügereien, um zu verhin- minalprävention. Schon der ‚Kasper‘ diesjährigen Festveranstal- dern, dass Ältere um ihr Er- mit seinen Freunden sprach mit den tung sorgte am Klavier der spartes erleichtert werden. Kindern über Gewalt, Angst, Freunde, von der Band „Die Prinzen“ Auf Empfehlung des damali- Sicherheit, Toleranz und andere Werte bekannte Sänger und Mu- gen Leiters der Polizeiinspek- einer demokratischen Grundordnung. siker Sebastian Krumbiegel, tion Rostock, Michael Ebert, Später wurde die Puppenbühne von der selbst Opfer von gewalt- befassten sich diese Beratun- der Polizeidirektion Rostock dem Be- tätigen Rechtsextremisten gen nicht nur mit dem Thema reich der polizeilichen Prävention des geworden war. Sicherheit im Alltag, sondern Landeskriminalamts zugeordnet. Frau Zu Angelika Reichelt hielt auch mit dem Thema Demo- Reichelt ist nach zehnjährigem Beste- Bernd Rosenheinrich, Vor- kratie und Toleranz. Letzteres hen der Puppenbühne und dem ersten sitzender des Landesse- wurde neu in das Aufklärungs- landesweiten Festival der Polizeipup- niorenbeirats, die Lau- programm des Kommuna- penbühnen in der Landespolizei ausge- datio. „Mit fast 61 Jahren len Präventionsrates Ros- und nach 42 Dienstjah- tock aufgenommen. Fortsetzung auf Seite 14 Seite 14 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Mecklenburg-Vorpommern

Fortsetzung von Seite 13 munalen Präventionsrats die Ausstel- die Generation 60 plus, um diese über lung der Friedrich-Ebert-Stiftung zum die Herausforderungen durch politisch schieden und hat in der Polizeidirektion Thema „Demokratie stärken – Rechts- extreme Phänomene aufzuklären und Rostock die polizeiliche Kriminalprä- extremismus bekämpfen“ im Rostocker Menschen zu ermutigen, sich aktiv für vention aufgebaut. Unter anderem hat Rathaus. Ihr ausgeprägtes Rechtsemp- die Demokratie einzusetzen. Forderun- sie in den Schulen ab der 8. Klassen und finden angesichts des Erstarkens des gen und Gedanken aus der ‚Mitte der in den Berufsschulen zu den Themen Rechtsextremismus motiviert sie, auch Gesellschaft für eine erweiterte Tole- Sucht und Drogen und daraus resul- nach dem Ausscheiden aus dem Poli- ranz in Richtung rechts‘ oder Begeiste- tierenden Straftaten, in Zusammenar- zeidienst weiterhin aktiv zu bleiben. rung für: ‚einen gesunden Patriotismus, beit mit der Hansestadt Rostock, Vor- Im September 2018 begann die Zusam- Heimatliebe oder das bewusste Leben träge gehalten. Mit Schülern besuchte menarbeit mit dem Regionalzentrum von Werten ist wichtig für unser Land‘ sie im Rahmen der Jugendweihe-Ver- der Evangelischen Akademie der Nord- im Ergebnis einer Rechtsentwicklung anstaltungen Gerichtsverhandlungen, kirche mit Standort . Hier- in der Gesellschaft verdeutlichen, wie um den Jugendlichen die Gewaltentei- für erarbeitete sie einen Vortrag zum wichtig und notwendig die engagier- lung nach Artikel 20 des Grundgesetzes Thema „Unsere Werte – Unsere Demo- te ehrenamtliche Arbeit von Frau Rei- nicht nur theoretisch, sondern auch am kratie“, der über den kommunalen Prä- chelt und wie sehr sie der aktuellen praktischen Beispiel einer Gerichtsver- ventionsrat Rostock angeboten wird politischen Situation angemessen ist. handlung zu vermitteln.“ und auch durch den Landessenioren- Deshalb: Herzlichen Glückwunsch und Von März bis Dezember 2018 betreute beirat angefordert wurde. Rosenhein- künftig viel Erfolg!“ Angelika Reichelt im Auftrag des Kom- rich: „Zielgruppe ihres Engagements ist n Ministerinnen haben sich geeinigt „Sport“ wechselt ins Sozialministerium

Die Zuständigkeit für den Sport wech- Sportvereinen und tragen damit zu ei- wohl der Breiten- als auch der Leis- selt vom Bildungs- ins Sozialministeri- nem besseren Miteinander bei“, sag- tungssport haben eine überragende um. Darauf haben sich Bildungsministe- te die Bildungsministerin. Sport könne Bedeutung für unser Land.“ Möglichst rin Bettina Martin und Sozialministerin nun wieder im Sozialministerium mit viele Menschen sollten sich, unabhän- Stefanie Drese verständigt. „Der Sport dem Thema Ehrenamt zusammenge- gig von ihrer sozialen Herkunft und hat in der Gesellschaft einen hohen führt werden. nach ihren Interessen und Fähigkeiten, Stellenwert. Viele Menschen lieben den „Ich freue mich sehr auf das neue Auf- sportlich betätigen können. n Sport, engagieren sich ehrenamtlich in gabenfeld“, so die Sozialministerin. „So-

Ein ganz neues Bild von Carl Malchin Ausstellung im Staatlichen Museum Schwerin findet große Resonanz

Bis zum 6. Oktober macht das Staatli- schaftsmalerei. Sehr lange, bis in unsere schige Straßen und seichte Strände zwi- che Museum Schwerin mit einer Aus- jüngste Vergangenheit hinein, werteten schen Boltenhagen, und Iven- stellung auf sich aufmerksam, die weit Kunstbeflissene wie -experten Malchin ack, zwischen Dömitz und Müritz. Hinzu über die engeren Grenzen hinaus reicht quasi als heimattümelnden „Fließband- kommt die „stille Schönheit bei Lübeck“ und auch außerhalb unseres Bundes- künstler“, der Zeichnungen, Ölskizzen mit Israelsdorf und Gothmund. landes überdurchschnittliches Inter- und Gemälde „aus dem Ärmel schüttel- Wie falsch die bisherige Wertung war, esse findet – nicht zuletzt bei vielen te“. Immerhin besitzen die Staatlichen belegt nun die in Deutschland umfas- Seniorinnen und Senioren, wie die Ver- Schlösser, Gärten und Kunstsammlun- sendste Schau mit etwa 300 Werken nissage Anfang Juli deutlich machte. Ein gen MV rund 680 Arbeiten von ihm. Das des Künstlers, der, im Verfolg der fran- neues, überraschend anderes Bild wird Panoramagemälde „Blick vom Artille- zösischen Landschaftsmaler der Schule von Carl Malchin (1838-1923) gezeigt, rieberg auf Schloss und Stadt Schwe- Barbizon, das Skizzieren der Natur mit dem aus Kröpelin stammenden Be- rin“ sowie die „Wassermühle in Mühlen Ölfarben im Freien vorbildhaft auf Nord- gründer der mecklenburgischen Land- Eichsen“ gehören dazu, ebenso mat- deutschland übertrug. In der Vernissa- Mecklenburg-Vorpommern Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 15

ge betonte denn auch Dr. Pirko Kristin Sechs Studenten aus Wismar bearbeite- Zinnow, die Direktorin der Staatlichen ten mehrere Arbeiten von Carl Malchin Schlösser, Gärten und Kunstsammlun- digital und zeigen in der Ausstellung gen: „Die Ausstellung ordnet erstmals großformatig entstandene Videos mit das Werk Malchins in die internationa- Bewegtbildern. Auch vor dem Künstler- len Tendenzen der realistischen Land- porträt machten sie nicht Halt. Eine Brü- schaftsmalerei ein.“ Führende Kommu- cke in die Gegenwart schlägt auch das nalpolitiker nahmen an der festlichen Projekt „Landinventur“ (www.landin- Eröffnung teil, darunter Schwerins Ober- ventur.de), mit dem das Thünen-Institut bürgermeister Dr. Rico Badenschier, Vi- für Regionalentwicklung e. V. aus Bolle- ze-Landtagspräsidentin Beate Schlupp wick an der Müritz die Einzigartigkeit und Finanzminister Reinhard Meyer. Der der mecklenburgischen Dörfer erfahr- Seniorenbeirat der Landeshauptstadt bar machen und damit dem vorherr- war durch seinen Vorsitzenden Siegfried schenden Blick auf ländliche Räume Schwinn vertreten. ein neues Bild entgegensetzen möchte. Kurator Dr. Tobias Pfeifer-Helke und Carl Malchin, Stadtansicht mit St. Niko- Auf carlmalchin.museum-schwerin.de seine Mitarbeiter hatten über mehre- lai, 1907-08 ist ein Blick hinter die Museumskulissen re Jahre hinweg die heute kompetente © Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlun- möglich: Anhand eines Zeitstrahls kann Wertung Carl Malchins erarbeitet und gen Mecklenburg-Vorpommern, Foto E. Walford nachvollzogen werden, wie eine Aus- stellen nun am Beispiel von 240 Werken stellung vorbereitet wird. des Künstlers und 60 Arbeiten seiner der Öffentlichkeit vorgestellt. „Malchins Während der Ausstellungsdauer kann Lehrer und Vorbilder die Lebens- und an der heimischen Landschaft und den ein 92 Seiten umfassendes Malchin- Schaffensstationen vor – getreu dem einfachen Menschen interessierte Ma- Magazin, gestaltet von Dirk Blübaum, Motto der Schau: „Von Barbizon bis ans lerei war etwas gänzlich Neuartiges im Heike Kramer und Claudia Klein, käuf- Meer – Carl Malchin und die Entdeckung Land“, betonen die Ausstellungsmacher. lich erworben werden. Seniorinnen “. Zugleich ist damit ein „Erstmals erhob ein Künstler das alltäg- und Senioren sind am 17. September wichtiger Bestand des Museums wis- liche Leben der Bevölkerung Mecklen- um 14 Uhr zu einem „Kaffeeklatsch bei senschaftlich bearbeitet und wird nun burgs zum Inhalt seiner Kunst.“ Carl Malchin“ eingeladen. ric Wie erreicht man die Älteren? Arbeitstreffen der Medienanstalten aus unserem Bundesland und aus Thüringen

Der Medienausschuss Mecklenburg- Antworten darauf gaben Prof. Dr. Ro- Vorpommern und die Versammlung der land Rosenstock und Birgit Hofmann Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) vom Medienzentrum Greifswald e. V., trafen sich zu einem intensiven Infor- die im Rahmen der Fortschreibung mations- und Erfahrungsaustausch in des Medien-Ratgebers „Medienkom- Schwerin. Beide Seiten informierten pass MV“ eine umfangreiche Mate- sich dabei über Bürgermedien, den rialsammlung erstellt haben. „Diese Stand der schulischen Medienbildung Sammlung zeigt vielfältige, individu- sowie die Situation der lokalen Fernseh- elle Möglichkeiten, wie digitale Me- sender im jeweils anderen Bundesland. dien den Alltag älterer Menschen er- Einen weiteren Schwerpunkt bildete leichtern und bereichern können. Da das Thema „Medienbildung für Senio- Treffen in Schwerin: (v. l.) Marleen Janew, werden z. B. Tipps für das Kochen, Rei- rinnen und Senioren“. „Wie können El- Vorsitzende des Medienausschusses MV, sen, Einkaufen und die Trauerbewälti- tern und ältere Menschen insbeson- Bert Lingnau, Ilona Helena Eisner, stell- gung gegeben. Ganz nebenbei wird dere im ländlichen Raum in die Lage vertretende Vorsitzende der TLM-Ver- Medienkompetenz vermittelt“, so Bert versetzt werden, noch intensiver und sammlung, Jochen Fasco, Direktor der Lingnau, Direktor der Medienanstalt kritisch an der digitalen Welt teilzu- TLM, und Steffen Lemme, stellvertreten- MV. Die Materialsammlung werde in haben?“ fragte Jochen Fasco, Direktor der Vorsitzender der TLM-Versammlung. das Portal www.medienkompetenz- der Thüringer Landesmedienanstalt. Foto: Florian Steffen in-mv.de einfließen. n Seite 16 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Mecklenburg-Vorpommern

Wissen über Symptome weitergeben Alzheimer Gesellschaft sucht Dozenten für Angehörigenschulungen

Nach wie vor werden zwei Drittel aller Menschen mit Demenz zu Hause durch ihre Familien versorgt. Die Alzhei- mer-Erkrankung und andere Formen der Demenz sind langsam fortschrei- tende Erkrankungen, die Betroffene und ihre Angehörigen gerade in der Kommunikation und im Umgang mit großer Bedeutung, dass Wege aufge- Häuslichkeit vor große Herausforde- Menschen mit Demenz und stellt eine zeigt werden, wie pflegende Angehö- rungen stellen. Für uns als Landesver- Mischung aus Information, Reflektion rige Hilfsangebote vor Ort in Anspruch band der Deutschen Alzheimer Ge- und Austausch dar. nehmen können, sich gegenseitig im sellschaft Mecklenburg-Vorpommern Die Angehörigenschulung wurde vom Gespräch mit anderen stärken und sich ist es eine Herzensangelegenheit, das Deutschen Zentrum für Neurodege- über hilfreiche Tipps austauschen.“ Wissen über die Symptome weiterzu- nerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in Die Gesellschaft hat sich als Ziel gesetzt, geben und mit den Informationen zu Zusammenarbeit mit dem Landesver- pflegende Angehörige von Menschen Entlastungsangeboten die Lebensqua- band MV der Alzheimer Gesellschaft mit Demenz in ihrem Alltag mit Wissen lität von pflegenden Angehörigen und Selbsthilfe Demenz e.V. entwickelt und zu unterstützen und ihre hohen psychi- Menschen mit Demenz zu verbessern. wird vom DZNE wissenschaftlich be- schen und körperlichen Belastungen Es gibt eine Schulungsreihe, die auf die gleitet. etwas zu mindern. Sie freut sich, wenn Informationsbedürfnisse von pflegen- Mit der wohnortnahen Wissensver- möglichst Viele ihr Anliegen als selbst- den Angehörigen eingeht und Aspekte mittlung im ganzen Bundesland ständige Dozentin oder selbstständiger zum Verlauf der Krankheit berücksich- schließen sich die Informationslücken, Dozent für die Angehörigenschulun- tigt, Pflege- und Finanzierungsfragen die nach einer Diagnosestellung bei gen im Rahmen einer Honorarverein- beantwortet und ein neues Verständnis Betroffenen und deren Angehörigen barung unterstützen. für Reaktionen von Menschen mit De- entstehen. Kathrin Ruhkieck, erste Vor- Weitere Infos unter der Telefonnummer menz im täglichen Miteinander schafft. sitzende des Landesvorstands der Alz- (0381) 208 754 00 oder unter der E-Mail- Dabei liegt der Schwerpunkt in der heimer Gesellschaft, betont: „Es ist von Adresse: [email protected] n Verständnis für Betroffene „Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust“ in Rostock und Wismar

Als 13. Bundesland gehört seit Juni Seheinschränkung ihren Alltag be- tigen, Betroffene unterstützen und MV dem Beratungsverbund „Blick- wältigen und auch mobil und mög- selbst Unterstützung finden können.“ punkt Auge – Rat und Hilfe bei Seh- lichst weitgehend eigenständig blei- „Blickpunkt Auge“ wird unterstützt verlust“ an. Elisabeth Fehmers vom ben können.“ von der Aktion Mensch, der Bert Mett- Beraterteam in Wismar wendet sich Als selbst Betroffene haben sich die mann Stiftung und von regionalen besonders an ältere betroffene Men- Berater mit diesen Fragen bereits aus- Förderern. Die Telefonberatung Ros- schen: einandergesetzt und die Erfahrung tock, Ansprechpartner: Frank Klo- „Wir möchten da sein für Menschen, gemacht, „wie wichtig es ist, damit sa, hat Sprechzeiten jeden Donners- die Probleme mit dem Sehen haben, nicht allein gelassen zu werden, Ver- tag von 14 bis 16 Uhr, Tel.: 0381 – 7 78 von einer Augenerkrankung betrof- ständnis und Rat zu finden und Soli- 98 18, e-mail: f.klosa@blickpunkt-au- fen sind, etwa von Makula-Degenera- darität zu spüren“. Elisabeth Fehmers: ge.de; Telefonberatung Wismar, An- tion, Glaukom (Grüner Star), Grauem „Wir haben Zeit für Betroffene, hö- sprechpartnerin: Elisabeth Fehmers, Star oder einer diabetischen Netzhau- ren zu und suchen gemeinsam nach ist jeden zweiten und vierten Mitt- terkrankung, aber auch für diejenigen, Wegen. Wir möchten Mut machen woch im Monat von 16 bis 19.30 Uhr die von Sehverlust bedroht oder be- und konkret helfen. Wir wollen auch erreichbar, Tel.: 038426 – 22 42 23, e- reits betroffen sind. Viele fragen sich, für die Angehörigen da sein und ra- mail: [email protected] wie es weitergehen soll, wie sie trotz ten, wie sie die neue Situation bewäl- n Ratgeber Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 17

Die Berater kommen auch nach Hause Vorgestellt: Die Pflegestützpunkte des Landkreises Nordwestmecklenburg

Seit 2013 gibt es in Nordwestmecklen- burg die Pflegestützpunkte in der Gre- vesmühlener Malzfabrik und in Wismar in der Rostocker Straße 76. Auch im Ärz- tehaus in Gadebusch wird regelmäßig donnerstags eine Sprechzeit angebo- ten. Träger sind die Kranken- und Pfle- gekassen im Land gemeinsam mit den operationen auf, um für pflegebe- Pflegestützpunkt Grevesmühlen Kommunen. Die Pflege- und Sozialbe- dürftige Menschen eine abgestimmte Börzower Weg 3, 23936 Grevesmühlen, raterinnen an den genannten Standor- Versorgung und Betreuung im jewei- Telefon: (03841) 3040-5080, ten beraten kostenlos, umfassend, kom- ligen Wohnquartier zu ermöglichen. E-Mail: pflegestuetzpunkt.gvm@nord- petent und neutral, etwa zu Fragen wie: Alle Dienste, die der Aufrechterhal- westmecklenburg.de • Wie kann ich meinen Angehörigen tung des Lebens im eigenen Haushalt Öffnungszeiten: Dienstag und Donners- von der Pflege entlasten? oder im Haushalt der privaten Pflege- tag 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr sowie • Wo finde ich passende Hilfsangebo- person dienen, werden hier gebün- nach Vereinbarung, auf Wunsch auch zu te, wie Pflegedienste oder Tagespfle- delt oder vermittelt. Hause. geeinrichtungen? Viele Ratsuchende möchten bei Pfle- • Wann beantrage ich einen Pflege- gebedürftigkeit in der Häuslichkeit Am Sprechtag in Gadebusch im Ärz- grad? verbleiben. Daher kommen die Bera- tehaus in der Erich-Weinert-Straße je- und vieles mehr. terinnen auf Wunsch auch nach Hau- den Donnerstag im Monat von 9 bis se, um gemeinsam individuelle Lö- 12 Uhr sowie im Internet: www.Pfle- Die Beraterinnen der Pflegestützpunkte sungen vor Ort zu finden und bei der gestuetzpunkteMV.de • helfen bei der Antragstellung Umsetzung zu unterstützen. • ermitteln systematisch den individu- Zusatzangebot Tagespflege: ellen Hilfebedarf Infos: Als Tagespflege (auch teilstationäre • begleiten den Pflegebedürftigen und Versorgung genannt) wird die stunden- seine Angehörigen vom ersten Kontakt Pflegestützpunkt Wismar weise Betreuung im Tagesverlauf in ei- bis zur Umsetzung der gefundenen in- Rostocker Straße 76, 23970 Wismar, ner Pflegeeinrichtung bezeichnet. Pfle- dividuellen Lösung Telefon: (03841) 3040-5082, gebedürftige ab Pflegegrad 2 können • informieren über Rechtsansprüche von E-Mail: pflegestuetzpunkt.hwi@nord- neben der ambulanten Pflegesachleis- Pflegepersonen westmecklenburg.de tung oder dem Pflegegeld die Leistun- und vieles mehr. Öffnungszeiten: Dienstag 9 bis 12 und gen der Tagespflege zusätzlich in vol- 13 bis 16 Uhr, Donnerstag 9 bis 12 und lem Umfang in Anspruch nehmen. Die Die Pflegestützpunkte vernetzen vor- 13 bis 18 Uhr sowie nach Vereinba- Höhe der Leistung richtet sich nach handene Strukturen und bauen Ko- rung, auf Wunsch auch zu Hause dem Pflegegrad. Die Pflegekasse übernimmt während des Aufenthalts in der Tagespflege alle notwendigen pflegebedingten Auf- wendungen, z. B. Grundpflege, die Ver- sorgung mit Speisen und Getränken, die Aufwendungen für die soziale Be- treuung und die Aufwendungen für die Leistungen der medizinischen Behand- lungspflege, z. B. Medikamentengabe. Die Kosten für Unterkunft und Verpfle- gung sowie Investitionskosten sind vom Pflegeberaterinnen Manuela Steinhusen- Sozialberaterin Yvonne Zobel und die Pflegebedürftigen selbst zu tragen. van Heiden (links) und Kathrin Menck Pflegeberaterinnen Marlind Schöne und Sabine Schröder (v. l. n.r.) Fortsetzung auf Seite 18 Seite 18 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Ratgeber

Fortsetzung von Seite 17 und aus Wohngruppen in die Tagespfle- leicht entziehen können. Das motiviert geeinrichtung – einige die ganze Wo- die Betroffenen, und wenn das Spielen Bei Pflegegrad 2 kann der Pflegebedürf- che, einige nur tageweise. Vorteilhaft ist, oder Singen erst einmal begonnen hat, tige z. B. Leistungen bis zu 689 Euro mo- wenn die Tagespflege über einen länge- macht es den Menschen meistens auch natlich für die Tagespflege in Anspruch ren Zeitraum in Anspruch genommen Spaß, und sie sind in der Gemeinschaft. nehmen. Die Tagespflege umfasst auch wird. Die Betroffenen haben sich dann Die Tagespflege stellt somit eine er- die notwendige Beförderung des Pfle- gut eingewöhnt, erfahren Struktur und gänzende ambulante Versorgung für gebedürftigen von der Wohnung zur Versorgung sowie Unterhaltung. Ein gro- pflegebedürftige Menschen dar, und Tagespflegeeinrichtung und zurück. ßer Vorteil der Tagespflege ist, dass die die pflegenden Angehörigen können Die Betroffenen kommen aus der Häus- Betroffenen sich der Struktur und den während dieser Zeit entlastet werden. lichkeit, aus dem Betreuten Wohnen Angeboten der Tagesgestaltung nicht so Pflegestützpunkt NWM Sparpaket für den Alltag Man braucht weniger Geld und Energie – auch die Umwelt wird geschützt

Ob Heizen, Lüften, Beleuchten, Fernse- Stecker zu ziehen oder eine abschalt- hen oder Autofahren – schon mit ge- bare Steckdosenleiste zu benutzen, ringen Veränderungen im Alltag las- sofern dadurch keine wichtigen und sen sich Energie und Geld sparen und zeitaufwendigen Programmierungen letztlich auch die Umwelt schützen. verloren gehen.

Kleiner Dreh am Heizregler mals täglich von Hand zu öffnen. Da- Optimale Plätze für elektrische Geräte Temperaturen zwischen 18 Grad Celsi- mit helfen solche Systeme, Bauschä- Kühlschränke und Gefriergeräte soll- us im Schlafzimmer und 21 Grad in der den zu vermeiden. ten nicht neben dem Herd, sondern guten Stube reichen in Wohnräumen möglichst an einem kühlen Platz ste- meistens aus. Nachts und wenn alle Fa- LED-Beleuchtung hen. Jedes Grad plus oder minus in der milienmitglieder außer Haus sind, emp- In der Anschaffung sind LEDs zwar Umgebungstemperatur steigert bzw. fiehlt es sich, die Heizung noch weiter deutlich teurer als Halogenlampen, senkt den Stromverbrauch um sechs herunterzufahren. Gar nicht zu heizen können aber ansonsten fast alles bes- Prozent. Auch dicker Reif im Kühlge- ist dagegen nicht ratsam, denn die In- ser als ihre Geschwister mit Glühdraht: rät verbraucht unnötig Energie und nenwände kühlen dadurch zu stark ab, Sie sparen ca. 85 Prozent Strom im Geld. Rechtzeitiges Abtauen schont und das Schimmelrisiko nimmt zu. Vergleich zur Halogenlampe und ma- das Portemonnaie. chen sich laut Stiftung Warentest da- Richtiges Lüften her schon nach etwa sechs Monaten Effiziente Autonutzung Ein schneller Luftaustausch muss auch bis einem Jahr auch finanziell bezahlt. Bei hohen Benzin- und Dieselkosten in der kalten Jahreszeit mehrmals am LEDs sind außerdem umweltfreundli- lohnt es sich, die Preise der Tankstel- Tag sein. Abgestandene und feuchte cher, da sie trotz Elektronik im Lampen- len zu vergleichen. Diese schwanken Luft sollte nicht in Wohn- und Schlaf- fuß nur 20 Prozent der CO2-Emissionen ziemlich häufig. Informationsdienste, räumen bleiben. Stehen Fenster in im Vergleich zur Halogenlampe erzeu- wie App oder Internetseiten, helfen, der Heizperiode allerdings dauerhaft gen. Zusätzlich geben sie Farben bes- die günstigste Tankstelle in der Nähe auf Kipp, geht zu viel teure Heizener- ser wieder. Und schließlich sind LEDs zu finden. Wer beim Fahren seine Ge- gie verloren. Außerdem kühlen Wand- für Designliebhaber in sehr vielen un- schwindigkeit dem Verkehrsfluss an- teile stark aus, so dass sich dort Luft- terschiedlichen Modellen erhältlich. passt, auf eine niedrige Drehzahl feuchtigkeit niederschlägt. Das kann achtet, unnötigen Ballast im Auto ver- zu Schimmel führen. Es gilt, je nach Stand-by unter Kontrolle meidet und den richtigen Reifendruck Bauzustand, Jahreszeit und Wohnung, HiFi-Anlagen, Fernseher, aber auch hat, kommt mit weniger Kraftstoff aus. den optimalen Weg für das richtige Küchen- und Akkugeräte bleiben häu- Bei Kurzstreckenfahrten schluckt der Lüften zu finden. Lüftungsanlagen fig in Warteposition (Stand-by-Modus) noch kalte Motor ein Mehrfaches des stellen die notwendige Zufuhr von und stehen somit ständig unter Strom. Sprit-Normverbrauchs. Um den Geld- Frischluft in Wohnräume sicher. Das Dieser Leerlauf verschlingt pro Jahr 50 beutel zu schonen: Einfach zu Fuß ge- ist komfortabler, als alle Fenster mehr- bis 80 Euro. Deshalb ist es ratsam, den hen oder auf das Fahrrad steigen. n Ratgeber Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 19

„Rate mal, wer hier spricht!“ Der Enkeltrick und andere Betrugsmaschen – Tipps des Landeskriminalamts

„Herzlichen Glückwunsch! Sie haben Lage wird immer äußerst dringlich dass auf Spuren untersucht werden 250.000 Euro Bargeld gewonnen!“ dargestellt. Oft werden die Betroffe- müsste. An der Haustür schrecken sie Wer würde sich nicht über einen der- nen durch wiederholte Anrufe unter nicht davor zurück, gefälschte Dienst- artigen Gewinn freuen? Jedoch ist Druck gesetzt. Sobald das Opfer zah- ausweise vorzuzeigen, um sich Zutritt bei derartigen und ähnlichen Anru- len will, wird ein Bote angekündigt, in die Wohnung ihrer Opfer zu ver- fen stets Vorsicht geboten: Habe ich der das Geld abholt. schaffen. Teilweise nutzen die Betrü- tatsächlich an einem Gewinnspiel Hat der Betroffene die geforderte ger bei ihren Anrufen eine spezielle teilgenommen? Handelt es sich bei Summe nicht parat, wird er gebeten, Technik, die auf der Telefonanzeige dem Anrufenden um einen Vertreter unverzüglich zur Bank zu gehen und der Angerufenen die Polizei-Notruf- eines seriösen Unternehmens? dort den Betrag abzuheben. Nicht nummer 110 oder eine andere örtli- Fakt ist: Täglich gehen bei der Poli- selten ruft der Täter sogar ein Taxi, che Telefonnummer erscheinen lässt. zei Anzeigen aufgrund von Trickbe- wenn das Opfer den Weg nicht mehr Immer wieder werden auch falsche trug ein. Die Legenden, die die Be- zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Haftbefehle polizeilich bekannt. Da- trüger ihren Opfern auftischen, sind Weise haben Enkeltrick-Betrüger in bei fordern die Betrüger ihre Opfer dabei äußerst vielfältig. Einmal ist es per Post oder E-Mail dazu auf, höhere der Enkelsohn, der dringend Geld für Projekt Seniorensicherheits­ Geldstrafen zu zahlen, da ansonsten den Kauf einer Wohnung benötigt, berater wird finanziert durch: die Inhaftierung drohe. das andere Mal ein hoher Gewinn, Eine leider häufiger erfolgreiche Ma- für den jedoch vor der Ausschüttung sche in MV ist das falsche Gewinn- Gebühren gezahlt werden müssten. spielversprechen. Hierbei fordern die Die Anzeigen der Polizei nehmen seit Betrüger ihre Opfer dazu auf, eine Jahren zu. Allein im ersten Halbjahr Gegenleistung zu erbringen, zum 2019 wurden bereits 830 Fälle der- Beispiel „Gebühren“ zu bezahlen, artiger Trickstraftaten polizeilich be- kostenpflichtige Telefonnummern kannt. Dies sind 118 Fälle mehr als im anzurufen oder an Veranstaltungen Vorjahreszeitraum. Erfreulicherwei- teilzunehmen, auf denen minderwer- se blieb es aber bei 798 von den 830 tige Ware zu überhöhten Preisen an- angezeigten Fällen beim Versuch. Weitere Informationen zum Lan- geboten wird. Die Anrufer sind meist Dennoch ist bei den 33 vollendeten desrat für Kriminalitätsvorbeugung in ihrer Gesprächsführung gut ge- Trickstraftaten im ersten Halbjahr ein und zu dessen Förderprogramm fin- schult und wirken überzeugend. Um Schaden von knapp 440.000 Euro zu den Interessenten im Internet unter ihre Opfer in falscher Sicherheit zu beklagen. www.kriminalpraevention-mv.de wiegen, geben sie vor, im Auftrag von Um nicht auf Trickbetrüger hereinzu- Rechtsanwälten und Notaren anzuru- fallen, ist es wichtig, die drei gängigs- der Vergangenheit bereits Beträge im fen, und teilen den angeblichen Ge- ten Maschen zu kennen. Nach wie fünfstelligen Eurobereich erbeutet. winnern eine Rückrufnummer für die vor ist der klassische Enkeltrick am Immer wieder werden bei der Poli- weitere Gewinnabwicklung mit. häufigsten in unserem Bundesland. zei auch Betrugsversuche angezeigt, Melden sich die „Gewinner“ darauf- Fast jeder zweite angezeigte Trick- bei denen sich der bzw. die Täter als hin bei den „Notaren“ oder „Rechtsan- betrug gehört dazu. Mit den Worten: Polizisten ausgeben. Am Telefon ver- wälten“, werden sie aufgefordert, an- „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähn- suchen sie, ihre Opfer unter verschie- geblich angefallene Kosten zu zahlen, lichen Formulierungen rufen Betrü- denen Vorwänden dazu zu brin- bevor sie den Gewinn entgegenneh- ger bei meist älteren und allein le- gen, Geld- und Wertgegenstände im men können, zum Beispiel Rechts- benden Personen an, geben sich als Haus oder auf der Bank an einen Un- anwalts-, Notar-, Bearbeitungs- oder Verwandte, Enkel oder auch gute Be- bekannten zu übergeben, der sich Zollgebühren, Transport- oder Ver- kannte aus und bitten kurzfristig um ebenfalls als Polizist ausgibt. Dazu be- sicherungskosten. Dabei geben die Bargeld. Als Grund werden ein finan- haupten die Betrüger beispielsweise, Täter klare Zahlungsanweisungen: zieller Engpass oder eine Notlage vor- dass Geld- und Wertgegenstände bei Sie schicken ihre Opfer beispielswei- getäuscht, beispielsweise ein Unfall, ihren Opfern zu Hause oder auf der ein Auto- oder Computerkauf. Die Bank nicht mehr sicher seien oder Fortsetzung auf Seite 20 Seite 20 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Ratgeber / Informationen der BAGSO

Fortsetzung von Seite 19 Dienstausweis vor der Tür steht: Die Landkreis Rostock: Polizei hat einige Tipps zusammen- Büro für Chancengleichheit, Am se zur Post, um die angeblichen Kos- gestellt, die helfen, nicht auf Trickbe- Wall 3-5, 18273 Güstrow, Tel.: 03843 ten – häufig eine Summe von meh- trüger hereinzufallen. Das Wichtigs- 75512400, E-Mail: Marion.Starck@lk- reren hundert bis über tausend Euro te: Übergeben Sie niemals Geld an ros.de – zu überweisen, zum Beispiel per Fremde! Geben Sie niemals Details Bargeldtransfer. Oder sie fordern ihre zu Ihren finanziellen und familiären Landkreis Nordwestmecklenburg: Opfer dazu auf, Prepaid-Karten für Verhältnissen gegenüber Fremden Der Präventionsrat des Landkreises Online-Käufe, wie zum Beispiel Ukash preis. Legen Sie einfach den Telefon- Nordwestmecklenburg, Rostocker oder Paysafecard, zu erwerben, mit hörer auf, sobald Ihr Gesprächspart- Straße 76, 23970 Wismar, Tel.: 03841 denen man auch Geld ins Ausland ner Geld von Ihnen fordert. Holen Sie 30405192, E-Mail: M.Freese@nord- überweisen kann. Diese Karten gibt sich Rat bei Ihrer Familie oder einem westmecklenburg.de es als Gutscheine an vielen Tankstel- guten Freund unter der Ihnen be- len sowie in Einzelhandelsgeschäf- kannten Nummer. Häufig ist der bes- Landkreis Ludwigslust-Parchim: ten. Mit dem Ukash- beziehungs- te Schutz vor Betrügern, mit Naheste- Kriminalpräventionsrat des Landkrei- weise Paysafecard-Gutschein erhält henden über das Telefonat, den Brief ses Ludwigslust-Parchim, Putlitzer der Käufer eine individuelle Num- oder den Besuch zu reden und sich Straße 25, 19370 Parchim, Tel.: 03871 mer. Diese Nummer ist quasi Bargeld, darüber auszutauschen. Informieren 7221605, E-Mail: Anett.Nuklies@kreis- denn wer sie hat, kann damit im In- Sie die Polizei über den Notruf 110, lup.de ternet einkaufen. Deshalb erfragen wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vor- die Betrüger unter einem Vorwand kommt. Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: die Gutschein-Nummer bei ihren Op- Dr. Anna Lewerenz Der Präventionsrat des Landkreises fern, um damit im Internet auf Ein- Pressesprecherin des Mecklenburgische Seenplatte, Pla- kaufstour gehen zu können. Landeskriminalamts MV tanenstraße 43, 17033 Neubranden- Ist der Angerufene kritisch und nicht burg, Tel.: 0395 570 875 033, E-Mail: so leicht zu überzeugen, üben die [email protected] Täter massiv Druck aus und drohen Kontaktdaten für nicht selten mit „Konsequenzen“, wie Seniorensicherheitsberater: Landkreis Vorpommern-Rügen: zum Beispiel einer Strafanzeige, wenn Der Präventionsrat des Landkreises das Opfer nicht zahlen will. Zahlt das Schwerin: Vorpommern-Rügen, Carl-Heyde- Opfer dagegen, melden sich die Tä- Kommunaler Präventionsrat der Lan- mann-Ring 67, 18437 Stralsund, ter immer wieder, um unter verschie- deshauptstadt Schwerin, Büro des Tel.: 03831 3571231, denen Vorwänden weiterhin Geld Oberbürgermeisters, Am Packhof 2-6, E-Mail: [email protected] zu fordern. Den versprochenen Ge- 19053 Schwerin, Tel.: 0385 5451003, winn allerdings bekommen die Opfer E-Mail: [email protected] Landkreis Vorpommern-Greifswald: nie zu Gesicht. Und das Geld, das sie Der Präventionsrat des Landkreises überwiesen haben, ist weg. Rostock: Vorpommern-Greifswald. Koordi- Die vorgetäuschten Szenarien der Hansestadt Rostock, Kommunaler nator Präventionsrat, An der Küras- Trickbetrüger sind äußerst vielfäl- Präventionsrat, Neuer Markt 1 (Rat- sierkaserne 9, 17309 Pasewalk, Tel.: tig. Doch egal, ob der vermeintliche hausanbau), 18055 Rostock, 03834 87602737, E-Mail: Boerge.Gla- Verwandte in Geldnöten anruft oder Tel.: 0381 3815450, E-Mail: praeventi- [email protected] ein angeblicher Polizist mit falschem [email protected] n

Zufrieden oder sehr zufrieden

Die große Mehrheit der 65- bis 85-Jährigen ist mit ihrem Leben zufrieden oder sehr zufrieden. Das ergab eine Befragung eines deutschen Versicherungskonzerns. Eine Studie der Universität Michigan (USA) ergänzt: Ältere Jahrgänge sind im Durchschnitt sogar glücklicher als jüngere. Beide Ergebnisse widersprechen dem gängigen Bild der Medien, wonach das Alter von Schwäche oder Leid gekennzeichnet sei. Der Psychogerontologe Prof. Frieder Lang von der Uni Erlangen/ Nürnberg kommentiert: „Tatsächlich gibt es eine große Vielfalt im Alter.“ n LIEBEVOLLE UND QUALIFIZIERTE PFLEGE Wir bieten: Kurz- und Langzeitpflege | Spezielle Wohnbereiche für Menschen mit Demenz | Verhinderungspflege | JuP (Junge Pflege) | Probewohnen Mitbringen Ihrer privaten Möbel | Reinigungsservice für Ihre Wäsche Abwechslungsreiches Freizeitangebot | Ausflüge in die Umgebung Vielseitiges Therapieangebot | Ihre Gäste sind immer herzlich willkommen Wir kochen täglich frisch für Sie

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Medikationsplan schafft Überblick

Viele Menschen nehmen bei, den Überblick über die Stand bleibt. In übersichtlicher Form mehrere Medikamente ein Medikamente zu behalten wird genau aufgelistet, welches Me- und haben oft gar keinen und immer genau zu wis- dikament mit welchem Wirkstoff in Überblick mehr. Eine neue sen, wann welche Arznei welcher Stärke und Darreichungsform Initiative möchte aufklä- wie genommen werden wann und zu welchem Zweck einzu- ren. Ihre Ziele sind: Patien- muss. Auch für die Arztpra- nehmen ist. Informiert werden sollte tensicherheit und Gesund- xis und Apotheke ist der die Ärztin oder der Arzt über die frei heitskompetenz stärken; Patienten Plan eine gute Übersicht, um mög- verkäuflichen Arzneimittel, die ge- über den Anspruch auf einen Medi- liche Wechselwirkungen zu beach- nutzt werden. Nur so kann der Arzt ei- kationsplan aufklären und sie ermuti- ten. In Notfallsituationen gibt er einen ne komplette Liste der Medikamente gen, diesen beim Arzt anzufragen und schnellen Überblick über die einge- erstellen. an seiner Vollständigkeit mitzuwirken, nommenen Medikamente. Wer gleichzeitig drei oder mehr re- außerdem die aktive Nutzung des Me- Im Normalfall wird der Plan von der zeptpflichtige Medikamente über ei- dikationsplans für die eigene Sicher- Hausärztin oder dem Hausarzt erstellt. nen Zeitraum von mindestens vier heit fördern. In manchen Fällen erfolgt die Koor- Wochen verordnet bekommt, hat An- Der Medikationsplan ist eine persönli- dination jedoch über einen Facharzt. spruch auf den Ausdruck eines Me- che Übersicht aller vom Patienten ein- Patienten sollten ihn zu jedem Be- dikationsplans. Weitere Infos und ein zunehmenden Medikamente. Sie wer- such in der Arztpraxis oder der Apo- Muster zum Herunterladen auf der In- den nach einem einheitlichen Schema theke mitnehmen, damit der Medika- ternetseite der Initiative www.Medika- in einer Tabelle aufgelistet. Sie hilft da- tionsplan immer auf dem aktuellsten tionsplan-schafft-ueberblick.de n

„Vernetzt mehr erreichen“

Wie kann Vernetzung Lebensberei- ken durch mehr Sicherheit vermieden ser erreichen? Dazu veranstaltet die che wie Gesundheit, Finanzen und werden? Wie lassen sich digitale Ange- BAGSO am 20. September in Bonn ih- Wohnen besser gestalten, wie kön- bote interaktiver und persönlich ge- ren 20. Wirtschaftsdialog; Thema: „Ver- nen die Chancen aufgezeigt und Risi- stalten, damit sie die Menschen bes- netzt mehr erreichen“. n

Gesundheit älterer Menschen in Kommunen

In Trier findet am 17. Oktober eine Ta- meinsame Anstrengungen auf kom- zu gesunder Ernährung, mehr Bewe- gung im Rahmen des Projekts „Im Al- munaler Ebene sinnvolle Strategien gung und sozialer Teilhabe für Senio- ter IN FORM – Ausgewogene Ernäh- und Synergien vorangebracht wer- rinnen und Senioren auf kommunaler rung, mehr Bewegung und aktive den, um die Lebensqualität und das Ebene initiiert, weiterentwickelt und Teilnahme auf kommunaler Ebene Wohlbefinden älterer Menschen zu passgenau gestaltet werden? Weitere fördern“ statt. Wie können durch ge- verbessern? Wie können Angebote Infos: www.im-alter-inform.de n

Erfolgreiche Präsentation engagierter Arbeit

Vor großem Publikum stellten in den GrandExpertS, an dem auch die BAG- tigstellung ihrer thematisch sehr un- Räumen der Dublin City University SO beteiligt ist, hatten sie zuvor an ei- terschiedlichen Online-Lernmodule vier irische Seniorinnen erste Ergeb- ner dreimonatigen Online-Autoren- für Seniorinnen und Senioren wer- nisse ihrer Arbeit als Autorinnen ei- schulung von ILI, dem Institut für In- den sie weiter von Expertinnen der gener digitaler Lernmaterialien vor. novatives Lernen an der Universität Universität begleitet. Im Rahmen des ERASMUS+ Projekts Erlangen, teilgenommen. Bis zur Fer- n Aus Landkreisen und Städten Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 23

LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG Regelmäßiger Kontakt im ländlichen Umfeld

(SGK) konnten regelmäßig Senioren- takt gerade im ländlichen Umfeld mit konferenzen durchgeführt werden. den Senioren und den Bürgermeistern Es war uns immer wichtig, dass auch zu unterhalten. Wir hoffen deshalb, Jugendliche daran teilnahmen. Marti- dass das Netzwerk, das in jahrelanger na Tegtmeier, Mitglied des Landtags, Arbeit aufgebaut wurde, auch weiter- Wenn man die Arbeit der Mitglieder gilt unser besonderer Dank. Durch sie hin Erfolg hat. Ebenfalls ein wichtiges unseres Kreisseniorenbeirats in den wurden es immer sehr informative Ziel ist, neue kommunale Senioren- vergangenen Jahren einschätzt, dann und lebhafte Veranstaltungen. beiräte in Nordwestmecklenburg ins ergibt sich, dass sie erfolgreich gewe- Ende Juni lud der Vorstand zur letzten Leben zu rufen. Mit den Printmedien sen ist. Vieles konnten wir erreichen, Sitzung alle Mitglieder ein. Die Beirats- konnte vereinbart werden, dass einmal auch die gute Zusammenarbeit mit vorsitzende Karin Lechner bedankte im Monat eine Seite „Hier spricht der der Verwaltung machte dies möglich. sich bei ihnen für die geleistete Arbeit Kreisseniorenbeirat NWM“ erscheint In der letzten Kreistagssitzung berich- sowie bei der Verwaltung. Senioren und dass auch die Veranstaltungen des tete Claus Adamoschek in einem Re- aus dem Landkreis, die Interesse an ei- Seniorenbeirats veröffentlicht werden. chenschaftsbericht über unsere Arbeit. ner Mitgliedschaft im Kreissenioren- In diesem Monat wird der Kreistag Mit Hilfe der Sozialdemokratischen beirat zeigten, waren ebenfalls herz- die Mitglieder für den neuen Kreisse- Gemeinschaft für Kommunalpolitik lich eingeladen – und sie kamen. niorenbeirat berufen. in Mecklenburg-Vorpommern e. V. Wichtig ist, einen regelmäßigen Kon- Karin Lechner

Zwei Vertreter aus der Hansestadt dabei

„Zusammenhalten in unseren Städ- ration von Flüchtlingen und Asylbe- ten“ – das war das Motto der Haupt- werbern. Erstmals wurde ein Präsi- versammlung des Deutschen Städte- dent aus den neuen Bundesländern tages Anfang Juni in Dortmund, an gewählt: der Leipziger Oberbürger- dem 1300 Delegierte sowie zahlrei- meister Burghard Jung. che Gäste aus rund 3400 Gemeinden Ein Besuch im Industriemuseum Ze- mit etwa 52 Millionen Einwohnern che Zollern war für uns als Küstenbe- teilnahmen. Für die Hansestadt Wis- wohner ein besonderes Ereignis. Viele mar machte es Bürgermeister Tho- intensive, freundschaftliche Gesprä- mas Beyer möglich, dass zwei Mit- che wurden auch bei der Abendver- glieder der Bürgerschaft daran teil- anstaltung im großen Sportmuseum nehmen konnten. Die wichtigsten von Borussia Dortmund geführt. Die Themen waren: Verkehr – nachhal- Dortmunder Erklärung wurde unter tige Mobilität und Luftreinhaltung; sehr viel Beifall am Ende der Haupt- Wohnungsmangel und Wohnungs- Von links: Bürgermeister Thomas Beyer versammlung verabschiedet. Weitere bau; Kommunale Finanzlage und und als Vertreter der Bürgerschaft Wis- Infos: www.staedtetag.de Grundsteuer; Aufnahme und Integ- mar Karin Lechner und Bernd Hilse kl

Gutshaus wurde zum „Paradies“

In Kalsow bei Benz unweit von Wis- barrierefreie Wohnungen sowie in ei- tagsabgeordneter, der das vor 1870 mar wurde die Wiedereröffnung des nem Anbau eine Tagespflegestätte entstandene Gutshaus im Dezember Gutshauses gefeiert. In der einsturz- für 20 Personen entstanden. Bauherr 2015 gekauft hatte. Die Ostsee-Zei- gefährdeten Brandruine, in der 2003 ist der 51-jährige Land- und Energie- tung berichtete ausführlich darüber. ein Feuer große Schäden angerich- wirt Dietmar Hocke, Bürgermeister tet hatte, sind zwölf altersgerechte, des benachbarten Benz und Kreis- Fortsetzung auf Seite 24 Seite 24 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus Landkreisen und Städten

Fortsetzung von Seite 23 mie möglich. Viola Schneider (63), ei- gentümer das Gebäude weiter ver- ne engagierte Bewohnerin, und Lu- fallen lassen. 1994 zog das Senioren- Instandsetzung und Neubau kosteten ise Stapelmoor (75) schwärmen von heim, das dort vorübergehend einge- knapp 2,5 Millionen Euro – „zehn Pro- ihrem „Paradies“ und dankten bei der richtet worden war, in einen Neubau zent mehr als kalkuliert“, meint der In- Eröffnung Hocke, der in Kalsow auch in der Nachbarschaft. Das Gutshaus vestor, der in Kalsow geboren wurde. das Haus „Lethe“ für demente Men- stand seitdem leer. Der Vorsitzende Im alten Gewölbekeller sind jetzt eine schen gebaut hat, mit einem selbstge- des Landesseniorenbeirats Bernd Ro- Sauna und ein Fitnessraum entstan- fertigten Schild mit dieser Aufschrift. senheinrich nutzte während der Ein- den. Ein großer und ein kleiner Raum In dem Gutshaus hatte bis 1935 die Fa- weihungsfeier die Möglichkeit, in Ge- bieten Möglichkeiten für Veranstal- milie von der Lühe gewohnt. Nach der sprächen die Bildung einer Senioren- tungen, eine Küche macht Gastrono- „Wende“ hatten zwei verschiedene Ei- vertretung anzuregen. n

Unser Lehrer wurde neunzig Jahre alt

Gespannt wie ein Flitzbogen stan- bekannt für seine praktischen Vor- den Horst Edom und ich vor der führungen. Diese hatten immer et- Haustür unseres ehemaligen Leh- was Besonderes an sich und – so rers und klingelten. Wir sind beide meine Erinnerungen – es knallte im- Mitglieder des Seniorenbeirats. Um mer herrlich! Die „Feuerzangenbow- gerade mit den älteren Senioren ins le“ hatte er von der ersten bis zur Gespräch zu kommen, gratulieren letzten Seite im Kopf, und so wurde wir ab dem 90.Geburtstag den „Ge- in so mancher Chemie-Stunde auch burtstagskindern“ in der Hansestadt mit einem Schmunzeln Kultur prä- Wismar persönlich. Und dazu gehör- sentiert. te eben auch unser Lehrer. Strahlen- Ja, es war eine schöne Zeit, an die wir de Augen sahen uns an, als er uns glücklich zurückdenken. Und schön die Tür öffnete. auch das Gefühl, davon so viel wie Bis zum Abschluss der mittleren Rei- Horst Edom und Karin Lechner gratulie- möglich an die Jugendlichen weiter- fe im Jahre 1960 hatte uns Herr Fühl- ren ihrem ehemaligen Lehrer Herrn Fühl- geben zu können! kell im Fach Chemie begleitet. Er war kell (links) zum runden Geburtstag. Karin Lechner LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM Mitgliederversammlung auf dem Pingelhof

Am 20. Juni begrüßte die Vorstandsvor- Die Gemeinde Domsühl ist vielen durch sitzende des Kreisseniorenbeirats Ilo- Besuche auf dem Pingelhof in Alt Dame- na Mundt-Schalk auf dem Freisitz des row bekannt. Er gehört zu den ältesten Pingelhofs in Alt Damerow, Gemein- Hans-Werner Beck betonte, ihm sowie und schönsten bäuerlichen Anlagen de Domsühl, die zahlreichen Beirats- seinen Gemeindevertretern und den Mecklenburgs. Vor über 400 Jahren – mitglieder und Gäste zum Arbeits- und ortsansässigen Vereinen sei das ge- um 1607 – wurde er von Jochim Pingel Bildungstreffen. Museumshofführerin nerationsübergreifende Zusammen- angelegt – daher der Name. Neun Ge- Kerstin Zimmermann und der Bürger- leben im Ort besonders wichtig. Ein nerationen von Bauern, Mägden und meister der Gemeinde Domsühl, Hans- positiver Trend zeichne sich seit den Knechten haben hier täglich hart gear- Werner Beck, gaben zunächst einen vergangenen Jahren ab: Zunehmend beitet und führten dennoch ein kärgli- Überblick über Gemeinde und Pingel- junge Familien siedeln sich in der Ge- ches Leben. Noch bis 1984 wohnte Erna hof. Domsühl gehört zu den größten Ge- meinde an. Domsühl verfügt über ei- Pingel auf dem Hof. 1989, fünf Jahre spä- meinden des Amtes Parchimer Umland ne Bahnstation und ist sowohl mit der ter, nach umfangreicher Restaurierung, und besteht aus den Ortsteilen Dom- Landeshauptstadt Schwerin als auch wurde das Anwesen zum Museum. sühl, Zieslübbe, Alt Damerow, Bergrade mit dem Sitz der Kreistagsverwaltung Der doch erhebliche Unterschied zu Dorf, Bergrade Hof und Severin. in Parchim sehr gut angebunden. den heutigen Ansprüchen und Mög- Aus Landkreisen und Städten Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 25

lichkeiten der beruflichen und familiä- und die einzelnen Kommunen. Dazu ren Alltagsgestaltung wurde von Kers- ist die aktive und breite Unterstützung tin Zimmermann in einem kurzen, aber aller involvierten Interessenvertretun- eindrucksvollen und humoristischen gen in den unterschiedlichsten Berei- Bühnenstück sinnbildlich deutlich ge- chen des gesellschaftlichen Zusam- macht. menlebens wünschenswert. Zur Vorstellung des Projekts „FLOO“ Auf der Tagesordnung stand außer- (Flotte Oma + Flotter Opa) war Jochen dem das Thema „Umgang mit rech- Braun, ehrenamtlicher Projektkoor- tem Gedankengut“ – in Auswertung dinator für das Deutsche Rote Kreuz, Pingelhof-Haus in Alt Damerow der Demokratiekonferenz, die im Rah- Kreisverband Parchim, zur Mitglieder- Foto: Willi Voss men des Bundesprogramms „Demo- versammlung geladen. In diesem Pro- kratie leben!“ am 19. Juni in Parchim jekt möchte man Generationen zu- Vorsitzende des Ausschusses Soziales, stattgefunden hatte. Zwei Vorstands- sammenbringen und den Aufbau einer Gesundheit und Familie des Kreistags, mitglieder informierten dazu. An- Oma+Opa-Vermittlungszentrale schaf- sowie von Heidrun Dräger, Gleichstel- schließend wurden die vergangenen fen. Gewünscht sind Patenschaften zwi- lungsbeauftragte des Landkreises Lud- Vorstandssitzungen sowie die vom schen Menschen der Großelterngenera- wigslust-Parchim. Einen regen Aus- Landesseniorenbeirat durchgeführ- tion und jungen Familien mit Kindern. tausch gab es zwischen den Mitgliedern ten Weiterbildungen ausgewertet. Trotz ähnlicher Projekte in Ludwigslust des Kreisseniorenbeirats zum Projekt Zu den diesjährigen Landessenioren- und Lübesse warb Jochen Braun ange- „Demografie-Werkstatt Kommune”. Hier tagen plant der Vorstand eine Veran- sichts der hohen Nachfrage um die Wei- erläuterte Heidrun Dräger die nächsten staltung am 9. Oktober in Parchim. Ein tergabe der Informationen an interes- Schritte des Projektvorhabens. weiteres Vorhaben ist die Zuarbeit für sierte, engagierte Seniorinnen und Se- Barbara Borchardt betonte in ihrem die Erstellung eines Seniorenwegwei- nioren im Landkreis. Beitrag, für sie sei ein Schwerpunkt die sers für den Landkreis. Das Motto dazu Weitere aktuelle Berichte erhielten die Erarbeitung eines „Seniorenpolitischen lautet: „Aktiv im Alter“. Anwesenden von Barbara Borchardt, Gesamtkonzeptes“ für den Landkreis Bernd Thieke & Anett Nuklies

Ortsteilvorsteher ist ein Motor

Den Ludwigsluster Ortsteil Kummer – ten leckere Kleinigkeiten mitgebracht man tangiert ihn oft, nur wer kennt ihn und ein buntes Büfett gezaubert. So schon genauer? Die Sommersitzung konnte der Seniorenbeirat in gemüt- des Seniorenbeirats bot uns Mitglie- licher Runde die nächsten Aktivitäten dern Anlass, dies zu ändern. Ortsteil- besprechen. Udo Jauert nutzte die Ge- vorsteher Udo Jauert brachte uns nä- legenheit, an diesem geschichtsträch- her, wie Jung und Alt in Kummer mitei- tigen Platz über die Entwicklung des nander leben. Die Kita, die Grundschu- Ortsteils zu informieren. Bauliche Ver- le mit Turnhalle und Spielfläche bieten änderungen haben ihn, unter Nut- den Jüngsten optimale Bedingungen. Ines Fentzahn führte den Seniorenbeirat zung von Fördermitteln für den länd- Sie müssen den wachsenden Anfor- durch die Räumlichkeiten der Tagespfle- lichen Raum, lebenswerter gemacht. derungen ständig angepasst werden. ge „Parkidylle“. Foto: Manuela Ulrich Kummer ist außerdem durch zahlrei- So wird zurzeit ein Mehrzweckraum che Veranstaltungen über die Stadt- gebaut. Auf dem neuen öffentlichen handlungszimmern – es bleiben kei- grenzen hinaus bekannt. Jauert ver- Spielplatz mit attraktiven Spielgeräten ne Wünsche offen. Die Außenanlagen steht es, mit seiner Ortsteilvertretung kann man sich ausprobieren. sind gut für Bewegung und Aufenthalt und vielen aktiven Mitbürgern und Kummer hat zwei Tagespflegen. Wir geeignet. Vereinen hier ein aktives und attrak- nahmen gern das Angebot an, die Nach einem kleinen Abstecher in den tives Miteinander zu gestalten – ein Senioren einer dieser Einrichtungen Werksverkauf der Firma Goldschmidt Schmuckstück mit einem Ortsteilvor- zu besuchen, und staunten über die – Frischkäse GmbH trafen wir in der steher als Motor. Für uns Mitglieder dortige moderne und sehr praktische Mühle ein. Gemeinsam mit den Kum- war es ein gelungener Ausflug. Ausstattung. Von der Küche über die meranern Udo Jauert und Harry Baa- Therese Holm Aufenthaltsräume bis hin zu den Be- se wurde gegrillt. Die Mitglieder hat- Vorsitzende des Seniorenbeirats Seite 26 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus Landkreisen und Städten

LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD Seniorenbeirat empfiehlt: Lebensretter aus der Dose

Immer mehr ältere Menschen leben tiane Sitterlee und Irma Biebler an Dr. in privaten Haushalten allein. Nicht Thomas Becker Notfalldosen, die er jedem gelingt es, in einer hier einge- an Ärzte des „Hausärztlichen Stamm- tretenen Notfallsituation, ganz abge- tischs“ weiterleitete. Damit sind die sehen von Ohnmacht oder Bewusst- Hausärzte in der Lage, ihre Patienten losigkeit, Angaben zum Gesund- über Sinn und Inhalt der Dose zu infor- heitszustand zu machen. mieren. Berichte darüber konnte man Das sind beispielswei- in der Ostsee-Zeitung, im Blitz und im se: Welche Medikamen- Greifswalder Stadtblatt lesen. Auch die te nimmt man, wo befin- Christiane Sitterlee (links) und Irma beiden größten Wohnungsvermie- det sich der Not- und Impf- Biebler (rechts) übergeben Dr. Tho- ter der Stadt haben sich zu einer In- pass, oder wer ist der nächste mas Becker die Notfalldose. formationsweitergabe an ihre Mieter Angehörige und wie erreicht bereit erklärt. Die Mitgliederzeitung man ihn? Die Lösung steht im Wohnungsinnentür geklebt, der Wohnungsbau-Genossenschaft Kühlschrank: die Notfalldose. zum anderen auf die Kühl- Greifswald eG (WGG) und die Woh- In ihr liegt ein vorbereitetes Vor- schrankaußentür. So kann die nungsverwaltungsgesellschaft (WVG) druckblatt, in das man alle erforderli- Dose von jedem Rettungsdienst so- sind weitere Multiplikatoren. In eini- chen aktuellen Angaben einträgt. Die- fort gefunden werden. gen Apotheken der Stadt sind diese se Dose stellt man in die Kühlschrank- Nun hat auch der Seniorenbeirat Dosen bereits zum Kauf vorrätig. Der Tür. Die beiden ebenfalls in der Dose Greifswald diesen „Lebensretter aus Seniorenbeirat hofft, dass sich weitere vorhandenen kleinen Hinweisschilder der Dose“ eingeführt. Kürzlich über- Apotheken anschließen. werden in Augenhöhe einmal an die gaben die Vorstandsmitglieder Chris- Anita Weiß

„Leuchtturmprojekt – Wir beteiligen uns daran“

Der Seniorenkurier hatte in seiner Aus- Spezifische und geduldige Anleitung, gabe Nr. 4/2018 über 45 „Leuchtturm- zu denen den Enkeln oft Verständnis projekte“ der BAGSO berichtet und als und Geduld fehlen, kann durch gleich- Beispiel aus unserem Land das Mehrge- altrige Berater, wie Seniortrainer mit nerationenhaus Torgelow genannt, das Medienerfahrung und „Silversurfer“, ge- von der Volkssolidarität geführt wird. währleistet werden, ohne dass Misser- Brigitte Seifert, Koordinatorin der Ein- folge die Senioren*innen entmutigen. richtung, schreibt uns dazu: Wir praktizieren dies erfolgreich bei Gernot Maiwald, 73-jähriger Seniortrainer den Senioren*innen zu Hause am Lap- Lebenslanges Lernen und Teilhabe und „Silversurfer“, bei seinem Projekt „Com- top oder PC, oder sie kommen mit ih- am gesellschaftlichen Leben sind eine puterberatung vor Ort“. Vermittelt durch ren Tablets und Smartphone ins Mehr- wichtige Basis der Lebensqualität von das Mehrgenerationenhaus Torgelow, be- generationenhaus. Mit Unterstützung Senioren. Sie beeinflussen wesentlich sucht er Senioren zu Hause und gibt ihnen durch die BAGSO konnte hier ein kos- das Wohlbefinden und die Gesundheit Anleitung und Hilfe beim Umgang mit mo- tenloses W-LAN installiert werden. Die und dienen außerdem zur Vorbeugung derner Kommunikationstechnik. „Medienberatung vor Ort“ wird gut ge- bei depressiven und dementiellen Er- nutzt. So haben vom September bis krankungen. Die Digitalisierung hat in- Damit werden aber auch große Anfor- Dezember 2018 dieses Angebot 27 zwischen auch in unserer Region im- derungen an Fähigkeiten und Fertigkei- Senioren*innen, davon 20 weiblich und mer mehr Senioren*innen erreicht. Sie ten gestellt. Die Motivation, sich dem sieben männlich, zwischen 56 und 84 wollen die Blogs ihrer Enkel lesen, über zu stellen, liegt im Leben selbst, und Jahren genutzt. Die Beratungszeit be- Whatsapp Verbindung zu Verwandten meist reicht ein kleiner Anstoß durch trägt im Schnitt rund zwei Stunden. und Freunden halten und ihre Fotos mit die geliebten Enkel, um das Argument Wesentliche Inhalte sind: Einrichtung anderen teilen. „Das brauche ich nicht!“ zu entkräften. und erste Schritte mit neuem PC, Lap- Aus Landkreisen und Städten Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 27

top, Smartphone oder Tablet; Einrich- Problemen, die sich in der Arbeit mit beitragen, eine Ausgrenzung von Älte- tung von neuen Druck-Scan-Mehrfunk- modernen Medien, Digitaler Kamera ren und ganzen Landschaften aus dem tionsgeräten mit W-LAN-Verbindung; und Smart-TV ergaben. Beratung, Vor- gesellschaftlichen Leben zu verhin- Umgang mit Windows 10, Android und bereitung und Fahrzeiten erfordertem dern. Leider haben wir in unserer Regi- Google-Konten; Einrichtung und Erläu- einen Zeitaufwand von 90 Stunden, wo- on noch kein flächendeckendes Inter- terung sozialer Medien, vorwiegend bei zu beachten ist, dass die Entfernun- net, und auch die Breitbandversorgung Whatsapp und Umgang mit E-Mails; Be- gen von Ort zu Ort in unserer Region oft reicht nicht aus. Deshalb ist es wichtig, ratung zur Sicherheit im Netz; Einrich- sehr groß sind. Aber auch die Menschen dass unser Mehrgenerationenhaus in tung und Umgang mit Office-Program- in den kleineren Dörfern nutzen unser Torgelow und unser Familienzentrum in men; Übertragung von Bilddateien von Angebot sehr intensiv. Ueckermünde den Menschen die Mög- Kamera und Smartphone zum Compu- Die Möglichkeiten der modernen digi- lichkeit bieten, einen öffentlichen Inter- ter und Bildbearbeitung; Klärung von talen Medien können wesentlich dazu netzugang bzw. W-LAN zu nutzen. n

Beratung und Rundfahrt auf dem Bodden

Eine Beratung der besonderen Art führ- vereinigung Deutschlands an den Greifs- te der Seniorenbeirat Greifswald am 5. walder Museumshafen übergeben, dann Juni durch: Es ging auf „Große Fahrt“. Ein 1993 von der Christian-Müther-Stiftung Sponsoring machte es möglich, dass übernommen, restauriert und nach de- wir unsere Beiratssitzung mit einem ren Stifter, einem Greifswalder Arzt, der Törn auf dem Greifswalder Bodden bei 1989 verstarb, benannt. Seit 2009 be- strahlendem Sonnenschein verbinden treibt die Deutsch-Skandinavische För- und genießen konnten. Bei Kaffee, Ku- dergesellschaft e. V. mit Sitz in Greifswald chen und durststillenden Getränken er- Die Teilnehmer der Beratung genießen das Schiff und nutzt es u. a. für maritime fuhren wir dann auch vom Schiffsführer nach getaner Arbeit den Törn. Bildungsprojekte. der „Christian Müther“, Dieter Huck, und Nach gut drei Stunden endete nicht von dessen Besatzung viel Wissenswer- tige Segelschiffstyp auch genannt wird. nur unsere Beratung, sondern auch die tes über das Plattbodenschiff „Tjalk“, wie Gebaut 1904 in den Niederlanden als Boddenrundfahrt. dieser historische holländische einmas- „Anne-Maria“, wurde es nach der Wieder- Anita Weiß

Unterwegs auf den Spuren der Geschichte

Der Seniorenbeirat Seebad Ueckermün- punkt. Vor 17 Jahren hob Kristine Kau- de führte 2017 das Seniorenbildungs- tz mit weiteren Akteuren einen Verein werk ein, bei dem einmal jährlich histori- dazu aus der Taufe. Sie zeigte den Besu- sche Stätten in der näheren Umgebung chern, wie vor 2000 Jahren Papier her- besucht werden. Es versteht sich jedoch gestellt wurde und noch heute zu be- keineswegs als Konkurrenz zum Hei- stimmten Anlässen Aufträge nach die- matbund. Nach dem Besuch der Was- ser Methode angenommen und durch- sermühle in Hanshagen und der Mo- geführt werden. Deutlich wurde, mit tormühle Lübs ging es dieses Mal nach wieviel Herzblut Familie Kautz und die Wrangelsburg. Hier befinden sich zwei Vereinsmitglieder den Verein führen. Er sehenswürdige Objekte, die auch auf Der Seniorenbeirat vor dem Herrenhaus bietet Projekte mit Kindern, Jugendli- der Besuchsliste standen. Herbert Kautz Wrangelsburg Foto: Manfred Quägber chen und Schulklassen an. Beliebt sind führte durch die Räume des Herrenhau- auch die stets gut besuchten Frühlings- ses und gab sachkundige Erläuterungen Kraft das Herrenhaus renoviert hat und und Adventsmärkte. Dem Seniorenbei- zur Geschichte der Gemeinde und des teilweise der Öffentlichkeit zugänglich rat und seinen Gästen wird der Besuch Herrenhauses, das immer wieder wech- macht. Auch der Park gehört dazu. des Herrenhauses und der Papierma- selnde Besitzer und Einrichtungen hatte. Die Papiermanufaktur, die sich in un- nufaktur in guter Erinnerung bleiben. Die Besucher überzeugten sich davon, mittelbarer Nachbarschaft des Herren- Manfred Quägber wie die Familie von Poblotzki mit ganzer hauses befindet, war nächster Anlauf- Vorsitzender des Seniorenbeirats Seite 28 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus Landkreisen und Städten

LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE Vorstand einstimmig gewählt

Der Seniorenbeirat Neubrandenburg Mecklenburgische Seenplatte, zum sagte Frau Schmelter, „sondern verste- wählte seinen neuen Vorstand. Der Thema „Bildung im Alter“. Lernen be- hen und daran mitwirken, sie vernünf- Wahlkommission gehörten Wolfgang ginne mit dem ersten Atemzug und tig, also menschlich, zu gestalten.“ Sie Richter, Helga Emmaus und Helga höre im Alter nicht auf, erklärte sie. erläuterte Unterschiede zwischen Al- Stoll an. Einstimmig gewählt wurden Und doch verändere es sich im Laufe tersbildung und Altenbildung. In der Al- alle Kandidaten. Auf der anschließen- des Lebens. Während in der Jugend tersbildung gibt es Kurse an der Volks- den konstituierenden Sitzung fan- die Orientierung auf den Beruf im Vor- hochschule, die mit spezifischen The- den ihre Bestätigung: Vorsitzender Pe- dergrund stehe, biete Lernen im Alter men auf die Lebensphase Alter vorbe- ter Lundershausen, sein Stellvertreter die Chance, für sich selbst zu entschei- reiten. Die Altenbildung wende sich an Hans Asmus sowie als Finanzverant- den: Was möchte ich noch erfahren, ältere Zielgruppen und umfasse etwa wortlicher Eckhard Gründer. Weite- was noch erleben? Lust auf das Leben Computerkurse für Senioren oder Bil- re Vorstandsmitglieder sind: Susanne und Neugierde seien dabei eine gute dungsreisen für Ältere. Ziele seien die Jeske, Günter Schult und Helmut Wär- Voraussetzung. Stärkung des Selbstbewusstseins und meling. „Zum Älterwerden gehört auch, dass der Eigenverantwortung sowie die Auf- Anschließend sprach Christa Schmel- wir die Veränderungen bei uns in der rechterhaltung eines positiven Selbst- ter, Referentin der Volkshochschule Stadt und in der Welt nicht ignorieren“, wertgefühls und Selbstbildes. n

Arbeitsgruppe mit umfangreichem Programm

Im Seniorenbeirat der Vier-Tore-Stadt über das Unternehmen und seine Ge- beschäftigt sich seit April 2018 die Ar- meinnützigkeit. Es beschäftigt über beitsgruppe Soziales, Gesundheit und 150 Mitarbeiter, denen eine glückliche Pflege mit den Themen: Solidarisches Hand bei ihrer Tätigkeit gewünscht sei. Grundeinkommen, stationäre und Beim Thema Hausnotrufdienste stellte ambulante Pflegedienste, Neubran- die Arbeitsgruppe fest, dass die meis- denburger Tafel, Hausnotrufdienste ten älteren Menschen ihren Lebens- und gegenwärtig mit der Hochschul- abend gern im vertrauten Umfeld der studie „Moderierte Videokonferenz – Familie verbringen möchten. Wenn sie Teilhabe und soziale Kontakte“. gesundheitlich eingeschränkt und oft Die Idee eines solidarischen Grundein- allein zu Hause sind, kann jedoch ein kommens ist nichts anderes als eine Mitglieder der Arbeitsgruppe Hausnotruf sinnvoll sein. Auch Verglei- Neuauflage der alten Arbeitsbeschaf- Foto: Helmut Wärmling che von Anbietern wurden diskutiert. fungsmaßnahmen. Die Politik sollte Festgehalten wurde, dass der Senio- endlich mit konkreten Verbesserungen pflegebedürftigen Menschen. Sie kann renbeirat keinen direkten Einfluss auf anfangen und aufhören, Vorschläge auch als dritte Säule im Versorgungsan- Angebote und Hersteller habe. permanent zu diskutieren. Die Arbeits- gebot nach dem Sozialgesetzbuch be- Am 27. Mai besuchte die AG die Neu- gruppe wird die politische Diskussion zeichnet werden. Die neue Definition brandenburger „Tafel“. Absicht war, die weiter verfolgen. der Pflegebedürftigkeit ermöglicht es, Situation dort kennenzulernen, mit Am 18. April 2018 besuchte die Arbeits- einen neuen Weg zu gehen (pro-perso- anderen Tafeln zu vergleichen und zu gruppe das Pflegetherapeutische Zent- na-care). Das wurde in diesem Haus er- überlegen, wie könne der Seniorenbei- rum in Neubrandenburg. Die Tagespfle- folgreich umgesetzt. Die Arbeitsgruppe rat helfen. Erläuterungen zur Organisa- geeinrichtung arbeitet vor dem Hinter- hat durch den Besuch umfangreiche In- tion der Tafel gab die Geschäftsführerin grund eines pflegewissenschaftlichen formationen und neue Erkenntnisse im Dorothee Nitsch. Aktuell werden etwa Konzeptes. Dadurch unterscheidet sie Bereich der Pflege erhalten. 1800 Bezugsberechtigte (einschließ- sich von Einrichtungen mit einem tradi- Am 9. Oktober 2018 gab es während lich Woldegk und Burg Stargard) ver- tionellen Verständnis von Tagespflege. des Besuchs beim Pflegedienst „wil- sorgt. Die „Beschäftigten“ in der Tafel Seit 2015 ist die Tagespflege ein wich- ma“ ein informationsreiches Gespräch sind, bis auf wenige Ausnahmen, frei- tiger Baustein in der Versorgung von mit dem Geschäftsführer Maik Wolff willige Helfer und selbst bedürftig. Aus Landkreisen und Städten Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 29

Für das Gebäude gibt es eine Liste von men und dort über die Tafel zu berich- konferenzen eine Teilhabe und sozia- zu erledigenden Instandsetzungsar- ten. Vielleicht könnte sich an den Re- le Kontakte von alleinlebenden, mehr- beiten, z. B. Maler- und Fliesenleger- novierungsarbeiten finanziell auch die fach erkrankten älteren Menschen un- sowie Installationsarbeiten, auch neue Neuwoges beteiligen? terstützen könnten. Wir haben dazu ei- Toilettenbecken. Über die Trägerver- Zurzeit beschäftigt sich die Arbeits- nen Fragespiegel erstellt, der mit Prof. bände des Seniorenbeirats könnten gruppe mit einer Studie der Hoch- Dr. Schmidt diskutiert werden soll, um eventuell Spendengelder eingewor- schule Neubrandenburg unter der weitere Hintergründe zu erfahren. ben werden. Frau Nitsch erklärte sich Leitung von Prof. Dr. Stefan Schmidt. bereit, in die Trägerverbände zu kom- Es geht darum, wie moderierte Video- AG Soziales, Gesundheit und Pflege

Warum ich im Seniorenbeirat mitarbeite

Unser Seniorenbeirat in der Vier-Tore- nioren, Rentenbesteuerung oder auch Stadt besteht seit dem 1. März 1995, zur geplanten Ehrenamtskarte sind für ist also schon 25 Jahre als Beratungs- unsere Mitglieder sehr wichtig. Sie er- organ der Stadtvertretung und der kennen an, dass seitens der Stadt Vieles Stadtverwaltung von Neubranden- getan wird zur Weiterentwicklung der burg aktiv. Seit 2012 bin ich für die Wohn- und Lebensbedingungen. Volkssolidarität Mitglied und engagie- Natürlich haben unsere Senioren auch re mich in der Arbeitsgruppe Soziales, Wünsche, die noch nicht erfüllt sind: Gesundheit und Pflege. ein Lebensmitteldiscounter im Stadt- Über die Arbeit des Beirats und unserer Beratung der Ortsgruppe der Volkssolida- zentrum; glatte Fußwege, die auch von Arbeitsgruppe informiere ich insbeson- rität Neubrandenburg Foto: Helga Emmaus Rollstuhlfahrern und mit Rollatoren dere die Senioren in meiner Ortsgruppe gut zu befahren sind; mehr bequeme und bei den Beratungen der Volkssoli- kreis und den Kassen konnte 2015 der Bänke in der Stadt, etwa auf dem Wall, darität. Oft werden auch Fragen zu Pfle- Pflegestützpunkt Neubrandenburg er- fest verankert und aus witterungsbe- gemöglichkeiten, Unterstützung von öffnet werden, den die Senioren oder ständigem Material (z.B. Metallgitter); pflegenden Angehörigen oder zum Er- ihre Angehörigen gern nutzen. Auch die mehr Abfallbehälter, die auch eine grö- halt der Begegnungsstätten durch die Auswertung unseres Besuches in der ßere Menge aufnehmen können und Stadt an mich herangetragen. An der Therapeutischen Tagespflege war für so gebaut sind, dass nichts herausfällt Befragung zur Nutzung der Mehrgene- unsere Mitglieder sehr hilfreich – inzwi- bzw. von den Vögeln herausgezogen rationenhäuser und Begegnungsstät- schen wird diese von einer Seniorin un- werden kann; Verbesserung von Si- ten haben sich unsere VS-Mitglieder re- serer Ortsgruppe genutzt. Auch regel- cherheit und Ordnung in unserer Stadt ge beteiligt. mäßige Informationen über Pflege- und (Falschparker, aggressive Radfahrer auf Durch die zielgerichtete Arbeit unserer Betreuungsmöglichkeiten in Neubran- Fußwegen usw.); wieder Blumenrabat- Arbeitsgruppe und das enge Zusam- denburg, zur Betreuungs- oder Patien- ten am Ende der Turmstraße. menwirken mit der Stadt, dem Land- tenverfügung, Versicherungen für Se- Helga Emmaus LANDESHAUPTSTADT SCHWERIN Im Rückblick: Wir haben Einiges geschafft

Nach fünf Jahren geht die Wahlperi- ten wir uns um verkehrssichere Fuß- leitungen bewertet. Die Zusammen- ode des Seniorenbeirats dem Ende wege, so dass Stolperfallen beseitigt arbeit mit den Alten- und Pflegehei- entgegen. Die Vorbereitungen für die wurden. Daneben wurde der Kontakt men wurde verstärkt. Regelmäßig gab neue Wahlperiode sind im vollen Gan- zu Schweriner Pflegeheimen vertieft. es Besuche durch den Seniorenbeirat. ge. Was haben wir erreicht? Wofür ha- Erstmalig nahmen Vertreter des Seni- Außerdem wurden Veranstaltungen ben wir uns eingesetzt? orenbeirats an den Sitzungen der Be- des Seniorenbeirats in den Senioren- Ständige Themen waren die Schaf- wohnervertretungen der Pflegeheime heimen organisiert. fung von preiswerten und barrierefrei- teil. Dies wurde positiv von den Be- en Wohnungen. Weiterhin kümmer- wohnern und den jeweiligen Heim- Fortsetzung auf Seite 30 Seite 30 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus Landkreisen und Städten

Fortsetzung von Seite 29

Einmal im Monat fand eine Sitzung des Vorstands statt Der Gesamtbei- rat traf sich vier Mal im Jahr. Es wur- den Referenten eingeladen, unter an- derem Vertreter der Stadtverwaltung, der Wohnungsbaugesellschaften, der Stadtvertretung und der Helios Klini- ken. Dabei wurde nach Lösungen der Probleme gesucht, Beispiele: Bezahl- barer Aufenthalt sowie Personalman- gel in den Altenheimen, medizini- Der Schweriner Seniorenbeirat bei der letzten Wahl sche Versorgung im Alter und die all- gemeine Situation älterer Menschen die nach dem Weltkrieg in Schwerin den letzten Jahren Einiges vorange- in Schwerin. ein neues Zuhause gefunden hatten, trieben. Schwerpunkt ist auch in den Eine wichtige Arbeit des Seniorenbei- noch heute dafür dankbar sind. nächsten Jahren die Schaffung alters- rats war und ist die Wahrnehmung Jeden Monat fand eine Sprechstun- gerechter, bezahlbarer Lebensbedin- von Gratulationen. So traten wir als de im Stadthaus statt. Hier konnten gungen. Dazu gehören Wohnungen, Vertreter der Stadt und des Landes Schweriner Bürgerinnen und Bür- gesundheitliche Betreuung sowie als Gratulanten zum „Diamantenen“ ger ihre Sorgen und Probleme los- Verkehrs- und Kulturangebote. oder „Eisernen Hochzeitsjubiläum“ werden. Häufig wurden Wege aufge- sowie bei runden Geburtstagen auf. zeigt, Lösungen beraten und gefun- Walter Heinrich Auffällig ist, dass Schweriner Bürger, den. Fazit: Der Seniorenbeirat hat in Mitglied des Seniorenbeirats

Dritte Kurzzeitpflegeeinrichtung eröffnet

„Die Kurzzeitpflege ist ein unverzicht- nergieeffekte durch die unmittelbare Der Staatssekretär ergänzte:„Deshalb barer Baustein zur Sicherung der am- Nähe: „Dadurch bestehen kurze Wege brauchen wir solche Entlastungsan- bulanten Versorgung und stellt eine für die Patienten im Anschluss an ih- gebote. Benötigen die Angehörigen wichtige Säule für Pflegebedürftige ren Krankenhausaufenthalt. Während zum Beispiel Erholung oder Urlaub, und ihre Angehörigen dar. Deshalb der Unterbringung kann die weitere besteht hier die Möglichkeit der Ver- freue ich mich, dass nun weitere 24 Versorgung organisiert werden.“ hinderungspflege.“ Die Kurzzeitpfle- Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung Die Kurzzeitpflege ist ein wichtiges geeinrichtung ist die dritte ihrer Art stehen.“ Das sagte Staatssekretär Ni- Angebot – insbesondere, wenn eine in Schwerin und die zehnte in MV. Ins- kolaus Voss anlässlich der Eröffnung häusliche Krankenpflege nicht sicher- gesamt stehen im Land 173 solitäre der Kurzzeitpflege „Friedensberg“ in gestellt werden kann oder im Fal- Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung. Schwerin. Die neue Einrichtung be- le von häuslichen Krisensituationen, In stationären Pflegeeinrichtungen findet sich im Hauptgebäude der He- etwa die Erkrankung oder Überlas- gibt es darüber hinaus 409 einzelne lios Klinik. Voss lobte die künftigen Sy- tung des pflegenden Angehörigen. Kurzzeitpflegeplätze. n

Anspruch für 28 Tage im Jahr

Die Kurzzeitpflege der Volkssolidari- des Sozialgesetzbuchs XI festgestellt nen, in denen die häusliche Versor- tät befindet sich seit 2000 im ältesten und eine Pflegestufe bewilligt wurde, gung nicht möglich oder nicht ausrei- Stadtteil Schwerins, in der Apotheker- für 28 Tage im Jahr. Der Antrag muss chend ist. straße 10. Ihr Zweck ist die Wiederge- bei der zuständigen Pflegekasse ge- Erreichbar ist die Kurzzeitpflege unter winnung der häuslichen Pflegefähig- stellt werden. Möglich ist der Aufent- Telefon (0385) 59370-100, -101 oder keit. Anspruch auf Kurzzeitpflege ha- halt sowohl als Übergangszeit im An- -103, Fax (0385) 59370-104, E-Mail ben Betroffene, bei denen die Pfle- schluss an eine stationäre Behandlung kurzzeitpflege-schwerin@volkssolida- gebedürftigkeit nach Paragraph 42 im Krankenhaus als auch in Situatio- ritaet.de n Aus Landkreisen und Städten Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 31

Rentenbesteuerung verständlich erklärt

Zu ihrer halbjährlichen Zusammen- kunft kamen die Seniorenbeauftrag- ten der Mitgliedsgewerkschaften des dbb m-v in der Schweriner Landes- geschäftsstelle zusammen. Diesmal konnte dafür Ulrich Pohl, Referatsleiter in der Abteilung Steuern beim Finanz- ministerium, gewonnen werden, der einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Besteuerung von Rentenaus- künften“ hielt und anschließend die Fragen der anwesenden Seniorinnen und Senioren beantwortete. Ein weiterer Schwerpunkt der Zusam- menkunft war die Vorstellung des in Arbeit befindlichen neuen Flyers der dbb-Landesseniorenvertretung, wel- Die Landesseniorenvertretung des dbb m-v vor der malerischen Kulisse des Schweriner cher als Entwurf vorlag und bei dieser Schlosses, im Bild rechts ihr Vorsitzender Gerd Dümmel Foto: dbb m-v Gelegenheit nochmals gründlich be- gutachtet und diskutiert wurde. Au- renvertretung für den 27. November vertretung für Beamte und Tarifkräfte ßerdem wurde die diesjährige Haupt- terminiert. Der dbb m-v Beamten- im öffentlichen Dienst und im priva- versammlung der dbb-Landessenio- bund und Tarifunion ist die Interessen- ten Dienstleistungssektor. n LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN Stralsund: 50 Seniortrainer*innen ausgebildet

„Die Seniorinnen und Senioren in Meck- Zahlen und zeigen: Das Projekt wird er- umgesetzt wird. Ministerin Drese infor- lenburg-Vorpommern werden immer folgreich in der Region angenommen.“ mierte sich über die Arbeit in der Seni- älter und sind gleichzeitig aktiver. Dar- Seniortrainer und -trainerinnen enga- orTrainer-Agentur und bestätigte der in steckt viel Potenzial“, sagte Sozialmi- gieren sich ehrenamtlich in verschiede- Koordinatorin der Einrichtung, Susan- nisterin Stefanie Drese kürzlich in Stral- nen Initiativen und Projekten, wie z. B. ne Tessendorf, und ihren Mitarbeitern: sund. Sie besuchte dort das Mehrge- in der Seniorenakademie, bei der Lern- „Neben der Gewinnung interessierter nerationenhaus, in dem sich seit 2015 hilfe für Schülerinnen und Schüler so- Älterer zur Weiterbildung erfolgt durch ein Ort der Begegnung für ältere Men- wie bei der Begleitung älterer, pflege- die Agentur die Vermittlung der Senior- schen befindet. „Viele wollen sich wei- bedürftiger Menschen. Im Land konn- trainer und -trainerinnen in örtliche Ini- terhin engagieren und lassen sich des- ten seit 2002 rund 700 Seniortrainer tiativen, Vereine und Gruppen sowie ei- halb zum Seniortrainer oder -trainerin und -trainerinnen ausgebildet werden ne fachliche Begleitung und Unterstüt- weiterbilden. Schon 50 wurden in der – ein Projekt, das durch den Landes- zung bei der Findung und Umsetzung Hansestadt ausgebildet. Das sind tolle ring MV des Deutschen Seniorenrings von Projekten.“ n

Landes-Seniorensportspiele am Bodden

Sie begrüßten rund 2.000 Sportbe- Damgarten, und Lothar Großklaus, sie versprach, dem Sport im Lande geisterte ab 40 Jahre zu den 13. Seni- Vorsitzender des Kreisseniorenbeirats große Aufmerksamkeit zu schenken, orensportspielen Mecklenburg-Vor- Vorpommern-Rügen. Und sie begrüß- sondern weil sie bei der Erwärmung pommern: Andreas Bluhm, Präsident ten die neue Sportministerin, Stefanie gemeinsam mit LSB-Präsident Bluhm des Landessportbundes, Frank Ilch- Drese, die sofort die Herzen der vielen mann, Bürgermeister von Ribnitz- Teilnehmer eroberte – nicht nur, weil Fortsetzung auf Seite 32 Seite 32 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus Landkreisen und Städten

Fotos: Landessportbund M-V

Fortsetzung von Seite 31 stadt zu besuchen. Dies ist eine beson- der auf zehn Kilometer per pedes oder dere Ehre für uns, die wir gern tatkräftig auf der 7,5 km-Runde als Gesundheits- flotte Zumba-Schritte hinlegte. Ein- unterstützt haben. Das große Sportfest wandern zu erkunden, oder sie fuhren stand gelungen! wurde von vielen engagierten Men- per Rad 35 bzw. 16 Kilometer durch die „Die Seniorensportspiele waren wieder schen in der Stadt mitgetragen: Ihnen schöne Landschaft. 24 nahmen das Ka- einmal Werbung für den organisierten gilt unser besonderer Dank.“ An neun nu und begaben sich auf eine Gemein- Sport in Mecklenburg-Vorpommern, Sportstätten fanden die Spiele statt. In schaftsfahrt, die in Ribnitz endete. ein echtes Highlight im Seniorensport. den Arten Fußball, Tischtennis, Volley- Viele Kurzentschlossene nutzen das Aber ohne die engagierten ehrenamtli- ball und Fechten fanden Wettkämpfe vielfältige, kurzweilige Sportangebot chen Helfer hätte das nicht funktioniert. statt, es gab spannende Matches um zum Mitmachen, Ausprobieren oder Ihnen danken wir an dieser Stelle aus- die begehrten Pokale. Zuschauen auf dem Marktplatz: Licht- drücklich für ihr Engagement“, so An- Auch die Workshops waren mehr als punktschießen, Mini-Tischtennis, Bank- dreas Bluhm. Auch der Stadt und dem ausgelastet. So wollten z. B. 212 Teil- drücken, Darts, Angebote aus dem LSB- Kreisseniorenbeirat dankte er für das nehmer im speziellen Kurs „Yoga für Sportmobil, Bogenschießen, Schwung- gute und reibungslose Hand-in-Hand- die goldene Generation“ etwas für zu tuch, Jonglage, Handicap-Sport, In- Arbeiten. Das sei Grundvoraussetzung, Hause lernen, und 267 interessierten fostände Bernsteinmarkt. Um 16 Uhr damit so ein Event gelinge. „Ganz be- sich für „Gymnastik nach alten Schla- beendete eine gemeinsame Abschluss- sonders freuen wir uns, dass so vie- gern“. Der Hit waren wie in den Jahren veranstaltung auf der Bühne am Markt le Sportlerinnen und Sportler aus dem zuvor die Wanderungen. 550 Perso- einen wunderbaren bewegten und be- ganzen Land hier waren, um die 13. Se- nen hatten sich angemeldet, um Rib- wegenden Tag. niorensportspiele M-V in der Bernstein- nitz-Damgartens Umgebung entwe- Landessportbund MV e.V.

Stralsunder sind international aktiv

Gemeinsamer Sport fördert die Ge- gen und beugt Erkrankungen vor. haltig auf die Bedeutung des Senio- sundheit und das allgemeine Wohl- 2018 erhielt die Abteilung Tischtennis rensports aufmerksam. befinden und sichert soziale Kontak- des SV Medizin Stralsund für ihr lang- Im Sportbund Hansestadt Stralsund te. Spaß und Freude an der Bewegung jähriges Engagement im Senioren- kam der Mitgliederzuwachs in den ohne Leistungsdruck bedeuten mehr sport den Präventionspreis Mecklen- letzten fünf Jahren zu 80 Prozent aus Leistungsfähigkeit und Lebensfreude. burg-Vorpommern aus der Hand des dem Altersbereich über 50 Jahre. Auf Wichtig ist vor allem die regelmäßige Gesundheitsministers Harry Glawe in Landesebene sind die Verhältnisse ex- sportliche Betätigung – mindestens der Kategorie „Gesund älter werden“. tremer: In den vergangenen zehn Jah- einmal pro Woche – das ist für die Ge- Für einen Sportverein war dies eine ren lag der Mitgliederzuwachs des sundheit besser, schützt vor Verletzun- erstmalige Ehrung. Sie machte nach- Landessportbunds mit rund 26 000 Aus Landkreisen und Städten Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 33

ausschließlich im Bereich über 50 Jah- re – hier überstieg der Zuwachs sogar den des LSB insgesamt. In der Hansestadt gibt es viele Ange- bote – Sportvereine, Fitness-Center und Physiotherapeuten. Wer als Seni- orin oder Senior regelmäßig Freizeit- sport im Verein treiben möchte, kann sich stets an den Sportbund (Telefon: Freizeitsport Tischtennis in der Adolph-Diesterweg-Schule 03831-293376) wenden. Merkwürdig ist bei den vielen Regelungen im Sport me an Präventionskursen seitens der die Veteranen, Masters oder Senioren die fehlende einheitliche Bezeichnung Krankenkassen ersatzlos gestrichen Nationale, Europa- und Weltmeister- der Altersklassen. Ruderer und Bo- worden. Trotzdem werden von den schaften in spezifischen Altersklassen. xer bezeichnen etwa die Sportler ab Sportvereinen weiter präventive sport- Stralsunder Senioren sind im Volley- 18 Jahre schon als Senioren. Die Fuß- liche Möglichkeiten angeboten. ball, Gewichtheben, in der Leichtath- baller ab 35 Jahren sind „Alte Herren“. Auffallend ist die Tendenz, dass für Se- letik, im Tennis und im Tischtennis so- Analoge Bezeichnungen der Damen niorinnen und Senioren weiter zuneh- wie in vielen weiteren Sportarten nati- seien hier vermieden – es gibt sie aber. mend altersgerechte Wettkämpfe an- onal und international aktiv. Allgemein werden heute als Seniorin- geboten werden. So gibt es heute für In der Hansestadt gab es 2016 im Seni- nen und Senioren im Sport überwie- orensport einen ganz besonderen Hö- gend Sportler ab 40 Jahre zusammen- hepunkt: die Fechtweltmeisterschaf- gefasst. ten der Senioren. Aus 49 Nationen ka- Für die Seniorinnen gibt es seit Jahr- men Fechterinnen und Fechter ab 50 zehnten die Gymnastik. Mit dem Re- Jahre nach Stralsund – eine Sportver- habilitationssport wurden besonders anstaltung mit einer derartigen Viel- nach 1990 in mehreren Vereinen Sport- falt der Nationen hatte es in unserem gruppen für Ältere geschaffen und um- Bundesland noch nie gegeben. Diese fangreich Möglichkeiten sportlicher Veranstaltung demonstrierte hervor- Aktivitäten nach der beendeten Reha- ragend das große Interesse der Seni- bilitation angeboten. Diese gibt es u. a. oren am aktiven Sport – differenziert im SV Medizin, bei Sport live, beim SV nach Altersklassen. Uhlenhaus und beim TSV 1860. Europa-Meisterinnen Karin Flemke (Bre- Dr. Georg Weckbach Seit dem Präventionsgesetz ist für zahl- men) und Christine Lübbe (Stralsund) 2009 Vorsitzender des Seniorenbeirats reiche Kurse die Förderung der Teilnah- in Porec im Doppel AK 60 Übungsleiter Präventions-Sport

Im Schatten des Apfelbaums ...

In den „Garten für alle“ im Zoo wan- Regentonnen. Nach einer Erfrischung Seniorinnen und Senioren dankten derten vor kurzem in Stralsund die ging es dann zurück zum Mittagessen. mit viel Beifall. Es wurde einhellig von kleinen Kindergärtner des Montesso- Für den 20. Juni hatte die AG Kultur Jung und Alt bestätigt: Es war ein ge- ri-Kinderhauses in Grünhufe. Die Ra- des Seniorenbeirats einen Unterhal- lungener Nachmittag. dieschen, die sie selbst gesät und ge- tungs- und Erzähl-Nachmittag bei Kaf- Zu einem Workshop wenige Tage da- gossen hatten (siehe vorigen Senio- fee, Saft und Kuchen im Pflegeheim nach waren 22 Hobby-Gärtnerinnen renkurier), waren zu ernten. Voller Ei- „Am Stadtwald“ organisiert. Dazu wur- und -Gärtner in den „Garten für alle“ in fer waren alle dabei, die Früchte ihrer de eine Kindergruppe des Montesso- den Zoo gekommen, um zum Thema „Arbeit“ aus der Erde zu ziehen. Die ri-Kinderhauses, unter Leitung von Ju- „Ökologische Rosenpflege“ Wissens- Kinder staunten über die großen Ex- liane Lenter und Kathrin Bredenbeck, wertes zu erfahren. Im Schatten des emplare, die am nächsten Tag zum eingeladen. Mit viel Spaß führten die alten Apfelbaums fand jeder Teilneh- Frühstück gespeist werden sollten. Da Kinder das kleine Märchen vom „Rüb- mer einen Platz. Zuvor wurden aber Gießen immer besonders viel Spaß chen“ auf. Vom Großvater bis zum En- erst das Kleinod, die historische Lau- macht, bekamen die Blumen auch kel mühten sich alle – erst als die klei- noch tüchtig Wasser aus den großen ne Maus half, gelang die Ernte. Die Fortsetzung auf Seite 34 Seite 34 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus Landkreisen und Städten

Fortsetzung von Seite 33 trag ein und beantwortete die vielen Fragen zum Anbau und zur Pflege der be, sowie die Hochbeete, die Rosen „Königin der Blumen“. Der Gärtner des und die vielen Blumen rechts und links Zoo, Jörg Grothe, unter dessen Pflege des Weges bewundert. (die Blüten ei- die Rosen vor Ort stehen, konnte sein ner Rose schlängeln sich bis in den Erfahrungswissen in die Gesprächs- Apfelbaum!). Almut Roos, Dipl.-Ing. runde einbringen. Aber auch die Teil- für Garten und Landschaftsplanung nehmer hatten untereinander viel Ge- vom Projekt „Natur im Garten“ des sprächsstoff zur Hobbygärtnerei. Landschaftspflegeverbands „Meck- Fazit des Workshops: Es werden Ver- lenburger Endmoräne e. V.“, versorg- anstaltungen zu weiteren Themen zur te die Runde mit Fachwissen und um- Mit großem Interesse verfolgen die Senio- „Natur im Garten“ organisiert. fangreichem Info-Material für zu Hau- ren den Vortrag zur ökologischen Rosen- Giesela Müller se, bezog alle Teilnehmer in ihren Vor- pflege. Seniorenbeirat Stralsund

Bürgerinitiative: Mein Radnetz Stralsund

Anfang dieses Jahres gründete sich in sich aber keiner großen Beliebtheit, Stralsund eine Bürgerinitiative, in der denn zu unsicher fühlen sich dort sich auch der Seniorenbeirat der Han- die Radfahrer. Es bedarf eines Um- sestadt Stralsund engagiert. Es geht denkens in Politik und Verwaltung darum, den Radfahrern ein besse- zu Gunsten einer fahrradfreundli- res und sichereres Wegenetz zu bie- chen Stadt. Dies würde zu einer Mi- ten und damit ein gleichberechtigtes nimierung der Schadstoffbelastung Nebeneinander der PKW-, Radfahrer beitragen und für die immer älter und Fußgänger zu ermöglichen. An- werdende Bevölkerung einen An- lass ist die unbefriedigende Situation reiz bieten, aktiv zu bleiben und sich bei der Umsetzung des Klimaschutz- durch Radfahren fit zu halten. Teilkonzeptes, das von der Stralsun- Um die derzeitige Situation zu ver- der Bürgerschaft 2017 beschlossen bessern, organisiert die Bürgeriniti- wurde mit dem Ziel, den Radfahrern ative Foren, sammelt Aussagen über ein entwickeltes Radwegenetz mit Gefahren-Brennpunkte in der Stadt, der erforderlichen Anzahl an Rad- betreibt Öffentlichkeitsarbeit und parkanlagen zu bieten. gibt das Stimmungsbild der Stralsun- Viele Senioren sind mit dem Rad mo- „Hier brennt’s!“ – Die Stralsunder Bürgerini- der und Rad-Touristen an die Politik biler als zu Fuß. Sie müssen sich da- tiative bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung weiter. So wird Druck bei aber sicher fühlen und gefahr- erzeugt und beschleunigt den Fort- los von Ost nach West und von Nord Fahrradwege sowie einzelne Stra- gang bei der Entwicklung des Rad- nach Süd ihr Ziel erreichen können. ßen, die mit Fahrrad- Schutzstrei- wegenetzes. Es gibt zwar bereits einige sanierte fen ausgestattet sind. Diese erfreuen bw

Infomationszentrum mit zahlreichen Kontakten

In Israel gibt es ein nationales Informationszentrum mit einer telefonischen Hotline für Seniorinnen und Senioren sowie ihre Familienangehörigen, das mit Mitteln des Ministeriums für soziale Gleichstellung eingerichtet wurde. Bisher wurden mehr als 700 000 Anfragen beantwortet. Die Themen reichen von Gesundheit, Wohnen, Armut und Renten über Vorbe- reitung auf den Ruhestand, Verbraucherschutz und Kultur bis hin zur Freizeitgestaltung. Das 30-köpfige Team spricht alle im Land verbreiteten Sprachen. Aufgrund der großen Anzahl von Kontakten verfügt es über fundiertes Wissen über die Lebenslagen älterer Menschen und ist daher ein zentraler Ansprechpartner für die politisch Verantwortlichen. n Aus Landkreisen und Städten Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 35

LANDKREIS ROSTOCK Was in der Vergangenheit geschah

Eine Fahrt nach Schwerin unter- nahm der Senio- renbeirat der Se- niorenbeirat der Stadt gemeinsam mit dem Beirat der Stadt . Reiseleiterin Grit Schmelzer organisierte den Besuch von Schloss- museum und Landtag. Ein Höhepunkt war das ausführliche Gespräch mit Till Backhaus (3. v. l.) im Gespräch mit den Senioren Landwirtschaftsminister Till Backhaus, besonders über die Themen Wölfe, auf hohem Niveau gestaltet. Auf der Ideen und Empfehlungen, sondern Kormorane, Wald und Landwirtschaft. Sitzung des Sozialausschusses wurde auch, indem wir mit Hand anlegen. Aktuell befasste sich der Seniorenbei- dem Vorstand des Beirats der Ergän- Unterstützen werden wir die Projek- rat auch mit Europa- und Kommunal- zungsantrag für die Antragsunterlagen tidee „Radeln ohne Alter“. Informati- wahl. Zahlreiche erstmals auf den Lis- „Seniorenfreundliche Kommune“ mit onsveranstaltungen mit den Leite- ten stehende Kandidaten äußerten Informationen über die Kinder- und Ju- rinnen der Einrichtung Pflegeheim, das Bedürfnis, mit dem Seniorenbei- gendfreundlichkeit der Stadt Krakow Betreutes Wohnen und Tagespflege rat ins Gespräch zu kommen. Gemein- am See übergeben. fanden bereits statt – im Sinne einer sam mit Schülern der Naturparkschu- Innerhalb der Wahlvorbereitungen „seniorenfreundlichen Stadt“. le nahm der Beirat am Frühjahrsputz ging es um wichtige Großprojekte in In einem Informationsgespräch mit So- teil und säuberte die Kinderspielplät- der Stadt: das Jörnberg-Areal, den Tou- zialministerin Stefanie Drese berichte- ze der Stadt. rismus, die Feierhalle, die Wohnraum- ten Gisela Schröder und ich über die Zum 20-jährigen Bestehen des Betreu- situation, die Zusammenlegung der Arbeit des Seniorenbeirats, über das ten Wohnens des DRK am Burgplatz Friedhöfe und um den Schulstandort. Zusammenwirken mit den Stadtvertre- überbrachten Gisela Schröder, Vorsit- Als Vorstand des Seniorenbeirats sind tern und die Vorbereitung auf den Lan- zende des Seniorenbeirats, und Ehren- wir uns durchaus bewusst, dass auch deswettbewerb „Seniorenfreundliche vorsitzender Jürgen Poleratzki Glück- wir als ältere Generation uns mehr als Kommune“ 2020. wünsche. Hausdame Marion Köster bisher einbringen müssen in die Ge- Jürgen Poleratzki und viele Helfer hatten das Jubiläum schicke unserer Stadt – nicht nur mit Ehrenvorsitzender

Sport lindert und hilft

Bis zum 70. Lebensjahr verlieren Menschen rund ein Drittel ihrer Muskelmasse. Durch körperliches Training können ältere Menschen den Abbau jedoch stark verzögern. Gleichzeitig fördert sportliche Aktivität ihre Gesundheit, vor allem Gelen- ke und Herz profitieren. Krankheiten, wie Bluthochdruck, aber auch psychische Probleme, wie Depressionen, lassen sich durch regelmäßigen Sport lindern. n

Allein oder mit Partner

Die Lebensbedingungen älterer Menschen rund um den Globus unterscheiden sich. Das zeigt sich beispielsweise beim Wohnen im Alter. Der Anteil der über Sechzigjährigen, die allein oder mit Partnerin bzw. Partner zu Hause leben, variiert je nach Land. Laut UN-Angaben von 2017 tun dies in den Niederlanden 93,4 Prozent, in Afghanistan hingegen nur 2,3 Prozent – dort leben die meisten Älteren mit ihren Kindern und Enkelkindern zusammen. n Seite 36 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus Bund und Ländern

Ein Kämpfer für den Sozialstaat Ehrenpräsident Professor Gunnar Winkler hinterließ Fülle von Informationen

Die Volkssolidarität trauert um ihren 2014 Erster Stellvertreter der Oberbür- und Richtungsänderungen in der Be- Ehrenpräsidenten Prof. Dr. sc. Gunnar germeisterin von Schwerin –, hob in wertung der Gestaltung der deutschen Winkler, der am 18. Juli nach längerer seinem Nachruf hervor: Die Untersu- Einheit durch die Menschen in den Krankheit im Alter von 88 Jahren ge- chungsergebnisse des DDR-Instituts neuen Bundesländern widerspiegelt. storben ist. Fast anderthalb Jahrzehn- für Soziologie und Sozialpolitik aus Im Gegensatz zu vielen sozialpoliti- te leitete er als Vizepräsident und über der zweiten Hälfte der achtziger Jahre schen Akteuren, auch in den linken zehn Jahre als Präsident den Verband, „publizierte er erst im vorletzten Jahr Parteien, war Gunnar Winkler über- der seit 1946 besteht. Geboren 1931 in – die Führung der SED hatte sie zwar zeugt davon, dass die 40-jährige Exis- Hamburg, zog Winkler mit Familie 1935 zur Kenntnis genommen, aber dann tenz der DDR viel tiefere Spuren hin- nach Leipzig um. Nach der Schulzeit im Panzerschrank verschlossen, und terlassen hat als gemeinhin angenom- arbeitete er im Erzbergbau als Hauer nach 1990 interessierte sie erst einmal men wird und dass der Einigungs- und Steiger. Im Laufe des Lebens ver- keinen mehr. Was die Bürger denken, prozess selbst sich in das kollektive schrieb er sich der wissenschaftlichen war aber auch in der Bundesrepublik – Gedächtnis der Gesellschaft in den Arbeit, studierte Wirtschaftswissen- unter ganz anderen gesellschaftlichen ostdeutschen Ländern, vor allem als schaften in Halle und Leipzig und wirk- Verhältnissen – eine ihn treibende Fra- Delegitimation von Lebensentwürfen te später an der Akademie der Wissen- ge seiner wissenschaftlichen Arbeit.“ und Entwertung von Lebensleistun- schaften der DDR. Von 1978 bis 1991 Der Prozess der Herstellung der Deut- gen, einbrennen wird. Dabei war er in war er dort Direktor des Instituts für schen Einheit mit dem Anschluss der keiner Weise nostalgisch gesinnt.“ Soziologie und Sozialpolitik. 1967 hat- DDR an die Bundesrepublik bot gera- Auf vieles konnte er stolz sein: Dass die te er promoviert und 1973 habilitiert de Soziologinnen und Soziologen so- Mitglieder der Vereinnahmung durch (Dr. sc.). 1991 gründete Winkler das So- wie Sozialwissenschaftlerinnen und „westdeutsche“ Verbände entgegen- zialwissenschaftliche Forschungszen- Sozialwissenschaftlern eine Fülle von getreten waren; dass viele Mitglieder trum Berlin-Brandenburg, wo er bis Material. Friedersdorff: „Winklers spe- ihrer Volkssolidarität die Treue hielten; 2002 Geschäftsführer war. Der Volksso- zielles Interesse galt der Entwicklung dass sich Verbände und Gliederun- lidarität gehörte er seit 1963 und von von Auffassungen von Bürgerinnen gen sozialwirtschaftlich gut aufstell- 2002 bis 2013 als deren Präsident an. und Bürgern in den sogenannten neu- ten; dass profunde Stellungnahmen Dr. Wolfram Friedersdorff, der heutige en Bundesländern. Und über 20 Jahre zu sozialpolitisch relevanten Themen Präsident der Volkssolidarität – er war gelang es ihm, vor allem dank der Un- erarbeitet wurden; dass sich die Volks- von 2002 bis 2006 als Staatssekretär terstützung durch die Volkssolidarität, solidarität über lange Zeit mobilisie- im Sozialministerium MV tätig und da- eine einzigartige Datensammlung zu rungsfähig und sozialpolitisch durch- nach bis zum Eintritt in den Ruhestand generieren, die wichtige Richtungen setzungsfähig erwies. n Unser Plan für Deutschland Ergebnisse der Kommission Gleichwertige Lebensverhältnisse und Deutschlandatlas

Das Bundeskabinett hat am 10. Juli die „Deutschlands Vielfalt ist Deutschlands Bundesfamilienministerin Dr. Franzis- Schlussfolgerungen aus der Arbeit der Stärke: Überall in unserem Land finden ka Giffey: „Deutschland ist ein starkes Kommission „Gleichwertige Lebens- sich wirtschaftsstarke Regionen, Orte Land, es geht uns aber nur dann gut, verhältnisse“ zur Kenntnis genommen des kulturellen Lebens, lebendige Ge- wenn es überall im Land gut geht. und zwölf konkrete Maßnahmen des meinwesen. Diese Vielfalt darf aber nicht Gleichwertige Lebensverhältnisse er- Bundes zur Umsetzung beschlossen. zu ungleichen Chancen führen. Wenn reichen wir nur, wenn die, die schon Sie fassen die Ergebnisse der Arbeit der Unterschiede in den Lebensverhältnis- viel haben, bereit sind, nicht noch Kommission aus Sicht des Bundes zu- sen zu einem Nachteil werden, muss mehr zu bekommen, sondern zuguns- sammen und sind der Auftakt zu einer sich die Politik kümmern. Bund, Länder ten der Schwächeren solidarisch zu zukünftigen aktiven Strukturpolitik. und Kommunen müssen deshalb einen sein. Dazu legen wir heute einen Plan Der Bundesminister des Innern, für Hei- neuen Schulterschluss eingehen und ei- vor. Mit einem neuen gesamtdeut- mat und Bau, Horst Seehofer, dazu: ne aktive Strukturpolitik wagen. schen Fördersystem, von dem der Os- Aus Bund und Ländern Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 37

ten weiter stark profitiert und das sich dend für die Gleichwertigkeit von Le- Barrierefreiheit in der Fläche verwirk- gleichzeitig nicht an Himmelsrichtun- bensverhältnissen ist auch das Eh- lichen, Miteinander der Bürgerinnen gen, sondern an Bedarfen ausrichtet. renamt, es ist der Kitt unseres gesell- und Bürger in den Kommunen för- Damit schaffen wir eine Art ‚Solidar- schaftlichen Zusammenlebens.“ dern, Gleichwertige Lebensverhältnis- pakt III‘ – mit neuen Förderstrukturen Die Schlussfolgerungen: Struktur- se als Richtschnur setzen. und Schwerpunkten. schwache Regionen in ganz Deutsch- Neben den Schlussfolgerungen wur- Die Bundesministerin für Ernährung land gezielt fördern, Arbeitsplätze in de auch der „Deutschlandatlas“ vor- und Landwirtschaft, Julia Klöckner strukturschwache Regionen bringen, gestellt. Dieser stellt eine Bestandsauf- betont: „Regionale Unterschiede in Breitband und Mobilfunk flächende- nahme unseres Landes quer durch al- Deutschland dürfen nicht zu Nachtei- ckend ausbauen, Mobilität und Ver- le Lebensbereiche dar. Das Spektrum len werden. Denn um als Bürger wirk- kehrsinfrastruktur in der Fläche ver- der auf Karten visualisierten Themen lich frei entscheiden zu können, wo bessern, Dörfer und ländliche Räume reicht von der Flächennutzung und und wie ich leben will, müssen über- stärken, Städtebauförderung und so- Bevölkerungsstruktur über die Kom- all Grundvoraussetzungen erfüllt sein. zialen Wohnungsbau voranbringen, munalfinanzen bis hin zu Arbeit, Bil- Förderung muss eine Frage des Be- eine faire Lösung für kommunale Alt- dung und Einkommensverteilung so- darfs, nicht der Himmelsrichtung sein. schulden finden, Engagement und Eh- wie sozialen und kulturellen Aspekten. Auch, um die Überhitzung unserer renamt stärken, Qualität und Teilhabe Der Deutschlandatlas ist unter www. Ballungszentren anzugehen. Entschei- in der Kindertagesbetreuung sichern, heimat.bund.de verfügbar. n DDR-Frauen sind benachteiligt Härtefallfonds zur Herstellung von Rentengerechtigkeit muss endlich kommen

Die Konferenz der Gleichstellungs- und jeder Form von Diskriminierung der In Deidesheim sei noch einmal aus- Frauenministerinnen und -minister der Frau“ bis 2019 über Umsetzungsschrit- drücklich betont worden, „dass es nicht Länder (GFMK) sieht weiter Handlungs- te zu berichten. Den Bund forderte sie akzeptabel ist, dass der Bund hier kei- bedarf bei der Herstellung von Renten- damals zur Einrichtung eines Entschä- nen Handlungsbedarf sieht“, verdeut- gerechtigkeit für in der DDR geschie- digungsmodelles für alle in der DDR lichte Sozialministerin Stefanie Drese. dene Frauen. In Deidesheim (Rhein- geschiedenen Frauen auf, unabhängig Die Argumentation des Bundes füh- land-Pfalz) bekräftigte sie ihre Forde- vom Bezug von Grundsicherungsleis- re nur zur Zementierung des bisheri- rung an die Bundesregierung, einen tungen. gen unbefriedigenden Zustands. „Der solidarischen Beitrag zu leisten, um ei- Denn Frauen, die in der DDR vor 1992 im Koalitionsvertrag auf Bundesebe- ne geschlechtsspezifische Diskriminie- geschieden wurden und keiner Voll- ne versprochene Härtefallfonds muss rung zu beenden. Bereits im vergange- zeitbeschäftigung nach bundesdeut- endlich realisiert werden, sonst besteht nen Jahr hatte sie darum gebeten, mit schem Rentenrecht nachgingen, ha- die Gefahr, dass die Hilfe für die betrof- Blick auf die UN-Frauenrechtskonven- ben aufgrund des Rentenüberleitungs- fenen Frauen zu spät kommt.“ tion „Übereinkommen zur Beseitigung gesetzes von 1990 keine Mindestrente. n Sinnvoll und längst überfällig Angehörigen-Entlastungsgesetz bringt deutliche Verbesserungen für Familien

Als sinnvolle und überfällige Maßnah- hen, erst ab einem Jahreseinkommen teriums würden die Angehörigen von me begrüßt der Paritätische Gesamt- von 100.000 Euro selbst zahlen müssen. rund 275.000 Leistungsbezieher*innen verband das geplante Angehörigen- Damit werde eine alte Forderung des erreicht. Die Selbstbeteiligungsgrenze Entlastungsgesetz des Bundesministe- Paritätischen Wohlfahrtsverbandes so- gilt bereits bei älteren und bei erwerbs- riums für Arbeit und Soziales. Danach wie der Behindertenverbände umge- geminderten Angehörigen. Der Ge- sollen ab 2020 Angehörige von Pflege- setzt, betont Hauptgeschäftsführer Ul- setzentwurf sieht außerdem Verbesse- bedürftigen und Menschen mit Behin- rich Schneider. Menschen mit geringem rungen für Menschen mit Behinderung derungen, die Hilfe zur Pflege oder an- und mittlerem Einkommen profitieren vor, die in Werkstätten arbeiten. dere Leistungen der Sozialhilfe bezie- unmittelbar. Nach Angaben des Minis- n Seite 38 | 24. Jahrgang | Ausgabe 3 / 2019 Aus Bund und Ländern

Steuerpolitischer Kurswechsel ist notwendig Paritätischer kritisiert Pläne von Finanzminister Scholz zur Soli-Abschaffung

Als kurzsichtig und in der Sache völlig gend für die Infrastruktur in Deutsch- diesem Hintergrund sei es überhaupt unverständlich kritisiert der Paritäti- land gebraucht werden, warnt der Pa- nicht nachvollziehbar, wie die Koaliti- sche Wohlfahrtsverband die Pläne von ritätische. „Schon jetzt gibt es einen on auf zehn bis zwölf Milliarden Euro Bundesfinanzminister Olaf Scholz zur milliardenschweren Investitionsstau, pro Jahr verzichten könne. fast kompletten Abschaffung des So- sei es im Kita-Bereich, der Pflege oder Der Paritätische bewertet die Pläne dar- lidaritätszuschlags ohne Kompensati- der Mobilität. Auch die großen gesell- über hinaus auch als sozialpolitisch kon- on. Der Verband fordert eine solidari- schaftlichen Probleme unserer Zeit, traproduktiv. Geringverdiener*innen sche steuerliche Gegenfinanzierung. wie die steigende Altersarmut oder und Hartz-IV-Beziehende gingen bei Ohne Gegenfinanzierung gingen dem die wachsende Wohnungsnot, lösen diesem Steuergeschenk völlig leer aus; Haushalt durch diese Maßnahme rund sich nicht zum Nulltarif“, so Haupt- im Ergebnis würden die Armen noch zehn Milliarden Euro verloren, die drin- geschäftsführer Ulrich Schneider. Vor weiter abgehängt. n Schwer, eigene Rechte wahrzunehmen BIVA-Fachtagung zeigte Möglichkeiten für mehr Verbraucherschutz in der Pflege

Die Qualität in der Altenpflege kann Doch auch die Regelwerke im Pflegesek- tungsangebote festzulegen. Bei allen Re- deutlich verbessert werden, wenn der tor machen es Verbrauchern besonders gulierungen, die dieser besondere Markt Verbraucherschutz für Pflegebetroffe- schwer, die eigenen Rechte wahrzuneh- notwendig macht, ist der Pflegebetrof- ne gestärkt wird. Diese These vertritt der men. Vergleichsmöglichkeiten, Minde- fene außen vor. Stattdessen legen allein BIVA-Pflegeschutzbund und veranstal- rungen, Ersatzleistungen oder gar Scha- die Kosten- und Leistungsträger die Rah- tete dazu eine Fachtagung, um dieses densersatz sind Begriffe, die in der Pfle- menbedingungen fest, obwohl die Ver- Thema auch in der Öffentlichkeit weiter- ge so gut wie unbekannt sind, die aber braucher tatsächlich den Großteil der zuverfolgen. Erich Irlstorfer, pflegepoli- in anderen Wirtschaftsbereichen die Ein- Kosten selbst tragen. Dies gilt insbeson- tischer Sprecher der CSU, teilte im Rah- haltung von Qualitätsversprechen si- dere für den umstrittenen Pflegequali- men der Veranstaltung mit, dass dieses cherstellen. „Hier gibt es drängenden tätsausschuss, der hinter verschlossenen Thema unter Jens Spahn auch im Ge- Nachholbedarf “, stellte Dr. Manfred Steg- Türen weitreichende Entscheidungen zu sundheitsministerium eine neue Bedeu- ger, Vorsitzender des BIVA-Pflegeschutz- Lasten Dritter trifft. Kritisch unter die Lu- tung erfahre. bundes, fest. Drei kritische Bereiche hat pe genommen wurden drittens die ge- Der Pflegesektor ist seit der Einführung der BIVA-Pflegeschutzbund identifiziert, ringen Chancen, Verbraucherrechte auf der Pflegeversicherung vor 24 Jahren die einen effizienten Verbraucherschutz dem Rechtsweg umzusetzen. Zwar gebe markwirtschaftlich organisiert. Seitdem in der Pflege verhindern. Zum einen ist es rechtliche Möglichkeiten, sich gegen sind Pflegebetroffene zugleich Kunden es die unzureichende Verbraucherinfor- Mängel zur Wehr zu setzen, aber in der und Verbraucher mit einem klaren An- mation und die damit verbundene, feh- Lebenslage von Pflegebedürftigen grei- spruch auf Leistungen, für die sie indi- lende Markttransparenz. Vergleiche zwi- fen sie kaum. Pflegebedürftige befinden rekt über ihre Beiträge an die Pflegekas- schen Anbietern sind kaum möglich. Die sich in einer Situation der Abhängigkeit, sen und außerdem direkt an das jeweili- Entscheidung für ein Heim und damit ei- und es fehlt ihnen oftmals an Zeit, Kraft ge Heim oder den jeweiligen Dienst zah- ne Investition von durchschnittlich mehr und Ressourcen, um den allgemeinen Zi- len. Die daraus erwachsenen Ansprüche als 50.000 Euro basiert selten auf ausrei- vilrechtsweg zu beschreiten. werden jedoch von den wenigsten Pfle- chender Information. Ein weiteres gro- Die vollständige Dokumentation fin- gebedürftigen selbstbewusst eingefor- ßes Kritikfeld ist die fehlende Beteiligung det sich unter: www.biva.de/veranstal- dert. Darin sahen die Teilnehmer der Ta- der Verbraucher, wenn es darum geht, tungen/fachtagung-2019-verbraucher- gung ein großes Problem. Qualitätsstandards, Preise und Leis- schutz/ n

Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung. Marcel Pagnol (1895-1974), französischer Schriftsteller und Filmregisseur Aus Bund und Ländern Ausgabe 3 / 2019 | 24. Jahrgang | Seite 39

Ab sofort abrufbar Rahmenlehr- und -ausbildungspläne für neue Pflegeausbildung veröffentlicht

Ein wichtiger nächster Schritt zur neu- die Ausgestaltung der neuen Ausbil- reiche der Altenpflege, Gesundheits- en Ausbildung: Für die Anfang 2020 dungen nach dem Pflegeberufege- und Krankenpflege und Gesundheits- beginnenden neuen Pflegeausbildun- setz. Zur Erarbeitung der Pläne wurde und Kinderkrankenpflege wider. Als gen stehen die Rahmenlehr- und Rah- im November 2018 eine Fachkommis- Orientierungshilfe zur Umsetzung der menausbildungspläne ab sofort zur sion für die Amtsdauer von fünf Jah- Ausbildung haben die Rahmenpläne Verfügung. Das Bundesinstitut für Be- ren eingesetzt. Das Gremium besteht empfehlende Wirkung für die Lehrplä- rufsbildung (BIBB) hat die Rahmenplä- aus elf ehrenamtlichen pflegefachli- ne der Länder und die schulinternen ne veröffentlicht (www.bibb.de/pfle- chen, pflegepädagogischen und pfle- Curricula der Pflegeschulen. Sie wer- geberufe). Pflegeschulen und die Trä- gewissenschaftlichen Expertinnen den mindestens alle fünf Jahre auf ih- ger der praktischen Ausbildungen er- und Experten. Die Besetzung spiegelt re Aktualität geprüft und gegebenen- halten damit konkrete Vorschläge für die verschiedenen Versorgungsbe- falls angepasst. n

Ein Leben nach dem Tod?

Mit steigendem Alter verändert sich für viele das Verhältnis zu Kirche und Religion. Für die einen werden Gottesdiens- te, Gebete und das persönliche Engagement in der Gemeinde wichtiger, für die anderen schwindet die Bedeutung von Spiritualität und religiösen Ritualen. Gleichzeitig wachsen die Zweifel. Laut einer aktuellen Umfrage glaubt heute nur jeder Fünfte an ein Leben nach dem Tod. n

IMPRESSUM Herausgeber und Die Schildkröte Redaktionsanschrift: Landesseniorenbeirat Mecklenburg-Vorpommern e.V., Ich bin nun tausend Jahre alt Haus der Begegnung Schwerin, Perleberger Straße 22, 19063 Schwerin, und werde täglich älter; Tel.: (0385) 5 55 79 70 oder 5 55 79 93, der Gotenkönig Theobald Fax: (0385) 5 55 89 61 E-Mail: [email protected] erzog mich im Behälter. www.landesseniorenbeirat-mv.de

Vorsitzender: Bernd Rosenheinrich Seitdem ist mancherlei gescheh’n, Redaktion: Dieter W. Angrick (V.i.S.d.P.) doch weiß ich nichts davon, Gefördert vom Ministerium für Arbeit, zur Zeit, da lässt für Geld mich seh’n Gleichstellung und Soziales Mecklen- burg-Vorpommern ein Kaufmann aus Heilbronn. Gestaltung: Produktionsbüro Tinus Ich kenne nicht des Todes Bild Veröffentlichte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion überein- und nicht des Sterbens Nöte. stimmen. Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. Beleg­exem­plar erwünscht. Ich bin die Schild-, ich bin die Schild-, ich bin die Schild-krö-kröte. Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 15. August 2019; Redaktionsschluss für Nr. 4/2019: 7. November 2019 Christian Morgenstern (1871-1914) Informieren Sie sich. Wir beraten Sie gern.

Vollstationäre Pflege Kurzzeitpflege Verhinderungspflege Urlaubspflege Betreutes Wohnen Mietwohnen

Der Wohnpark Zippendorf ist eine Seniorenwohnanlage direkt am Schweriner Innensee. Auf dem weitläufigen Gelände vereinen sich stationäre Pflegeeinrichtung, Betreutes Wohnen und Mietwohnen. Ruhig ist es hier und das zu jeder Jahreszeit. Der Straßenlärm ist fern und die Strandpromenade ist in 5 Minuten zu erreichen. Es bieten sich reichlich Kontaktmöglichkeiten beim Einkaufen in der „Einkaufsquelle“, bei einem Besuch im „Residenzcafé“, bei Spaziergängen oder an schönen Tagen beim Ver- weilen auf den Parkbänken in der Grünanlage oder auf den Terrassen. Freundliches Fachpersonal vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit und gewährleistet qualifizierte Pflegeleistungen in allen Pflegegraden. Wir wollen dem Menschen dort begegnen, wo er steht und ihn ein Stück seines Lebens begleiten.

Wohnpark Zippendorf, Alte Dorfstraße 45 , 19063 Schwerin Einrichtungsleiter: Sven Kastell, Tel.: 0385 / 20 10 10 0 www.wohnpark-zippendorf.de