Hartmut Scherzer 60 Jahre Erlebnisse Einer Reporter-Legende
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Hartmut Scherzer WELT SPORT 60 Jahre Erlebnisse einer Reporter-Legende Für Jürgen, Ulfert und Fia „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“ Jean Paul Inhalt Vorwort 15 Prolog: Journalistische Faustregel 17 Vorgeschichte: Irrwitziger Schicksalstag 20 United Press International: 1960 – 1972 29 Mike, der totgesagte Kämpfer gegen den Krebs 58 Abendpost / Nachtausgabe: 1973 – 1988 62 Freier Journalist: 1989 – heute 77 Fußball- weltmeisterschaften 1962 – 2018 Chile 1962: Fahrian Nr. 1 und Äquator-Urkunde 85 England 1966: Wembley-Tor und Nicoles Geburt 91 Mexiko 1970: Jahrhundertspiel und 8 000 Rinder 99 Deutschland 1974: Qualm in der Küche und mein Maulwurf 104 Argentinien 1978: Schande von Cordoba und Pistole am Kopf 110 Spanien 1982: Skandal von Gijon und Drama von Sevilla 143 Mexiko 1986: Wilder Kaiser und Krach ohne Ende 148 Italien 1990: Imperator Roms und freier Genießer 154 USA 1994: Sündenbock Berti und Effenbergs Stinkefinger 160 Frankreich 1998: Entsetzen in Lens und Chablis zum 60. 165 Japan / Südkorea 2002: Treppenwitz und Abstecher nach Memphis 170 Deutschland 2006: Sommermärchen und Abschied vom Titan 174 Südafrika 2010: Die Rasselbande und ein Müller Schützenkönig 180 9 Inhalt Brasilien 2014: Löw leuchtet endlich, und Gott ist kein Brasilianer 191 Russland 2018: Zerbrochener Mythos und Löws Absturz 206 Das Vermächtnis der Helden von Bern Toni Turek: Vom Schicksal geschlagen 220 Jupp Posipal: Ein gemachter Mann 224 Werner Kohlmeyer: Der verfemte Weltmeister 226 Horst Eckel: Der Herold des Wunders 229 Werner Liebrich: Der Name leuchtet immer noch 231 Karl Mai: Drei Museen für Charly 235 Helmut Rahn: Der unsterbliche Boss 237 Max Morlock: Hans Sachs des Clubs 240 Ottmar Walter: Der unverwüstliche Achtziger 242 Fritz Walter: Der verewigte Ruhm 245 Hans Schäfer: Legende im Ruhestand 247 Sepp Herberger: Der Adenauer des Fußballs 250 Neue Helden Helmut Schön und die Märchenerzähler 256 Franz Beckenbauer: 50 Jahre im Gefolge des Kaisers 263 Berti Vogts: Männerfreundschaften 270 Lothar Matthäus: Mit der Ikone um die Welt 281 Jupp Heynckes: Probleme mit Yeboah 288 Uwe Seeler: Uns Uwe der Nation 297 Gerd Müller: Tore, Titel und Tragödien 301 Jürgen Grabowski: Freunde fürs Leben 305 Bernd Hölzenbein: Der mit der Schwalbe fliegt 314 10 Inhalt Karl-Heinz Körbel: Rekord für die Ewigkeit 320 „Büffelherde“ zertrampelt Europas Fußballfelder 329 Uli Hoeneß: Händedruck mit dem Steuersünder 332 Otto Rehhagel: Zeuge der Verteidigung 335 Pelé: Als der Ball den Mond verdeckte 338 Eintracht Frankfurt: Meister für ein Taschengeld 343 Horror in Paris 349 Anekdoten: Charly Dörfels Toupet 357 Uli Dosts „Mauerfall“ 358 Mats Hummels’ Mutter, die exotische Kollegin 359 Louis van Gaals Respekt 360 Geisterspiele in Zeiten von Corona 362 Boxen I Uni-Boxer: Kabinen- und Sekundentod 369 Sugar Ray Robinson: Abschiedsparty im Madison Square Garden 380 MUHAMMAD ALI Der Größte 391 Mein Freund: „We are getting old“ 396 Gold in Rom: Nurejew in Boxershorts 403 Ali – Hunsaker 1960: „Muhammad Ali’s First Professional Opponent“ 408 Karl Mildenberger: Der Journalist als Matchmaker 410 Ali – Terrell 1967: „What’s my name?“ 418 Wehrdienstverweigerung: Fünf Jahre Haft 420 Joe Frazier I: Mondlandung des Boxens 425 11 Inhalt George Foreman: Happening am Kongo 435 Joe Frazier III: Epische Schlacht 443 Vier Frauen, neun Kinder 448 Ali – Berbick 1981: Drama in Bahama 451 Ein Tag bei Ali in L.A.: „Die denken, ich bin ein blödgeschlagener Fighter“ 454 Boxen II Angelo Dundee: „Boxer trainieren ist wie Fische fangen“ 460 Mike Tyson: Donald Trump als Boxpromoter 469 Max Schmeling: Der wahre Mythos eines Champions 477 Gustav „Bubi“ Scholz: Das Hirn eines Boxers verdrängt die Tragödie 484 Henry Maske: Ikone der Wende 493 Graciano Rocchigiani: „Rocky“: Legende aus dem Leben 498 Axel Schulz: Von „drei blinden Mäusen“ betrogen 505 Vitali Klitschko: Champion und Bürgermeister 513 Wladimir Klitschko: Das letzte Hurra als Epos 523 Die Kolosse aus Kiew: Anruf aus 11 000 m Höhe 530 Rotlicht, Negerkalle, Hallenverbot 536 Gerry Storey: Der Friedenskämpfer von Belfast 546 Frauenboxen: Kinder kriegen und Kinnhaken austeilen 550 OLYMPISCHE SPIELE 1964 – 2016 Innsbruck 1964: Schlittenfahren statt Skirennen 556 Tokio 1964: Holdorf, Frazier, Sercu 559 12 Inhalt Grenoble 1968: Heiße Kufen im Kalten Krieg 561 Mexiko-Stadt 1968: Black Power 563 Sapporo 1972: Märtyrer Karl Schranz und sein Hiob 568 Sarajevo 1984: Peter Angerer, Vater des Biathlon-Booms 572 Los Angeles 1984: Daley Thompson verhöhnt Carl Lewis 574 Seoul 1988: Der schnellste Mann der Welt ein Betrüger 581 Albertville 1992: Der Schnee ist nicht mehr rot 592 Barcelona 1992: Franziska van Almsick taucht auf 593 Lillehammer 1994: Der „Wasi“-Wahnsinn und die kühle Katja 600 Atlanta 1996: „Drei Goldmedaillen für ein Gelbes Trikot“ 603 Nagano 1998: Der Sturzflug des „Herminators“ 609 Sydney 2000: Cathy Freeman, Marion Jones – Kult und Knast 613 Salt Lake City 2002: Das verlorene Gold des „Juanito“ Mühlegg 619 Turin 2006: Unspektakuläre Spiele zum Vergessen 627 Peking 2008: Die „Außerirdischen“: Bolt und Phelps 628 Vancouver 2010: Maria und Magdalena 635 London 2012: Wiggins, Winokurow: Royales und schmutziges Gold 644 Rio de Janeiro 2016: Die Bolt- und Neymar-Spiele 650 The games must stop 656 RADSPORT Doping bei der Tour de France: Beichten 662 Ich wusste Bescheid 665 Didi Thurau: Nur Adenauer war besser 673 Greg LeMond: Der Acht-Sekunden-Sieg 681 Jan Ullrich: Der gefallene Held 689 Marco Pantani: Der mysteriöse Tod des „Piraten“ 693 Lance Armstrong: Heilsbringer und Lügner 699 13 Inhalt Erik Zabel: Der geständige Vater 713 Rudi Altig: Aufrecht bis zuletzt 719 WELT SPORT Nelson Mandela: Versöhnung auf dem Rugbyfeld 722 Epilog: Unabhängigkeit, Glaubwürdigkeit 730 Vita 732 Danksagung 735 Bildnachweis 736 14 Vorwort Bereits mit dem Titel „Welt Sport“ lässt Hartmut Scherzer aufhorchen. Die Begriffe „Welt“ und „Sport“ ergeben zusammengesetzt entwe- der „Weltsport“ oder „Sportwelt“. Beiden Zusammenfügungen ist ein sportzentrischer Blickwinkel eigen und ganz sicher finden sie sich in den Abhandlungen dieses Buches an allen Stellen wieder. Hartmut Scherzers Ansatz geht jedoch weit darüber hinaus. Ihm geht es um die Welt und den Sport in ihr. Seine Kraft, seine Bedeutung, seine Einbettung, die zahl- reichen Höhepunkte und manche Untiefen – und das immer erzählt in der Wahrnehmung seiner Protagonisten aus nächster Nähe. Ihre Hand- lungen lassen erkennen, dass Sport eben nie nur Sport ist, sondern im- mer auch im Gesamtbild der Welt in ihrer jeweiligen Zeit zu sehen ist. Hartmut Scherzer begleitet seit 1960 die großen Sportereignisse dieser Welt. Fußball-Weltmeisterschaften, Olympische Spiele, Tour de France und weitere unzählige internationale Turniere, Meisterschaften und Wettbewerbe. Sein Buch gewährt Einblicke in die Begegnungen mit den größten Sportlern aus den vergangenen 60 Jahren des Weltsports. Er ist Zeitzeuge der sportlichen Entwicklungen, der Kommerzialisierung des Sports und seiner Grenzgänge zwischen Vorbildfunktion für ganze Generationen und seiner unmoralischen Verkommenheit. Hartmut Scherzer pflegt in all den Jahren als journalistischer Welt- reisender, kritischer Berichterstatter sportlicher Großereignisse von glo- baler Bedeutung und politisch wachsamer Betrachter der Verwobenheit des Sports mit Politik und Wirtschaft immer auch eine enge, aber stets objektive Beziehung zu seinem Lieblingsklub Eintracht Frankfurt. Die große Welt des Sports bringt er immer auch mit der etwas kleineren 15 Vorwort Welt des Sports in Einklang. Er ist gut informiert, bis heute an den han- delnden Personen von Eintracht Frankfurt nah dran und im Kreise sei- ner Kollegen hoch angesehen. Er ist Journalist aus Berufung. Das vorliegende Werk bezeugt den Wandel der Welt und den Wandel des Sports in gleichem Maße und erzählt in spannender und unterhalt- samer Weise von großen Sportlerpersönlichkeiten. Es gibt ein breites Zeitzeugnis aus der Welt des Sports ab, das seinesgleichen sucht. Axel Hellmann Mitglied des Vorstands der Eintracht Frankfurt Fußball AG 16 Prolog Journalistische Faustregel Ein Schlüsselerlebnis hat meine Einstellung zum Beruf, zum Verhältnis und zur Nähe zu Sportstars nachhaltig geprägt. Es ist der Morgen nach dem Kampf am 15. September 1960. Wir sind in einer Eisdiele in der Frankfurter Schillerstraße verabredet. Gustav „Bubi“ Scholz hat in der Festhalle quälend langweilige zehn Runden heruntergeboxt. Nach dem Unentschieden gegen Don Fullmer wurde das deutsche Sportidol jener Zeit von 11 000 Zuschauern gnadenlos ausgepfiffen. Ich diktierte in ei- ner Telefonzelle aus dem Stegreif der Aufnahme der „Frankfurter Rund- schau“ einen Verriss in den Stenoblock. Und das, obwohl wir seit einem Jahr bestens bekannt waren. Ich be- treute ihn, wann immer „Bubi“ in Bad Homburg die befreundete Fa- milie Quandt besuchte, die Großindustriellen des Wirtschaftswunders. Im weißen Cabrio Karmann Ghia des Abendpost-Sportchefs und Box- experten Arthur Kohlberger holte ich „Bubi“ Scholz bei den Quandts ab und chauffierte ihn durch die Stadt zum Training. Ich habe ihm in der Boxschule Petrescu die Handschuhe verschnürt, die Zeit für die Runden gestoppt, ihm den Schweiß von der Stirn ge- wischt. Es entstand eine symbiotische Beziehung. „Bubi“ Scholz, mein guter Bekannter: Konnte es für einen Jungspund mit einen Faible fürs Boxen, kaum dass er von der Schulbank auf den Ringplatz gewechselt war, etwas Aufregenderes geben? Das schlechte Gewissen plagt mich, das Herz schlägt bis zum Hals. Ich hätte alles in der Welt