LANDTAG RHEINLAND-PFALZ Drucksache 15/ 15. Wahlperiode 171 11. 08. 2006

Kleine Anfrage des Abgeordneten Thomas Auler (FDP) und

Antwort des Ministeriums des Innern und für Sport

Feuerwehreinsatz

Die Kleine Anfrage 111 vom 26. Juli 2006 hat folgenden Wortlaut: In der Nacht vom 6. auf den 7. Juli 2006 hat es in einen Großbrand in einer Maschinenhalle und einem Heulager ge- geben. Das Übergreifen auf einen benachbarten Stall konnte durch die Feuerwehren , Barweiler, , , und erfolgreich bekämpft werden. Die am nächsten liegende Feuerwehr in der Ortsgemeinde Nohn wurde nicht alarmiert, obwohl Trierscheid in unmittelbarer Nachbarschaft von Nohn liegt. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung: 1. Wie erklärt sich die Landesregierung das Verhalten der Verbandsgemeinde Adenau, die Feuerwehr in Nohn nicht zu alarmieren? 2. Welche Gründe hatte die Verbandsgemeinde Adenau dafür, dass sie die am nächsten liegende Feuerwehr in Nohn nicht alarmiert hat? 3. Was kann die Landesregierung zur Vermeidung solcher Pannen in der Zukunft unternehmen?

Das Ministerium des Innern und für Sport hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 10. August 2006 wie folgt beantwortet:

Die Gemeinden in Rheinland-Pfalz nehmen die Sicherstellung des Brandschutzes als Pflichtaufgabe der kommunalen Selbstver- waltung wahr. Das Land besitzt im Bereich des Brandschutzes keine Fachaufsicht, sondern lediglich eine Rechtsaufsicht. Daher kann eine Bewertung von Maßnahmen der Gemeinden hinsichtlich des Brandschutzes nur äußerst zurückhaltend erfolgen.

Dies vorausgeschickt, fasse ich die drei Fragen zusammen und beantworte die Kleine Anfrage wie folgt:

Bereits seit über dreißig Jahren besteht in Rheinland-Pfalz der Grundsatz, dass Verwaltungsgrenzen bei der Brandbekämpfung keine einsatztaktischen Grenzen darstellen. Die einschlägigen Vorschriften (z. B. Feuerwehrverordnung) ermöglichen es den Aufgaben- trägern, in interkommunaler Zusammenarbeit sich gegenseitig über Gemeinde- und Kreisgrenzen hinweg Hilfe zu leisten. Die Landesregierung unterstützt die interkommunale Zusammenarbeit – auch über Landesgrenzen hinaus – nachhaltig.

Nach Auskunft der Verbandsgemeindeverwaltung Adenau stellte sich an besagtem Einsatztag die Lage wie folgt dar:

Der Feuerwehrruf 112 aus der Ortschaft Trierscheid ist – bedingt durch die Aufteilung der Ortsnetze der Telekom – zunächst bei der Leitstelle Trier aufgelaufen. Da die Ortschaft Trierscheid nicht in den Zuständigkeitsbereich der Leitstelle Trier fällt, wurde dieser Notruf an die Rettungsleitstelle Mayen weitergeleitet. Die Rettungsleitstelle Mayen ist aber für die Alarmierung der Feuer- wehren der Verbandsgemeinde Adenau auch nicht zuständig, sondern die Polizeiinspektion Adenau. Aus diesem Grund wurde der Notruf von der Rettungsleitstelle Mayen an die Polizeiinspektion (PI) Adenau weitergeleitet. Die PI Adenau hat daraufhin die Feuer- wehren Adenau, , Barweiler, Antweiler, Wershofen und Hoffeld alarmiert. Innerhalb kurzer Zeit erreichten somit eine hohe Anzahl an Einsatzkräften und Einsatzfahrzeugen die Einsatzstelle. Der Einsatzleiter hat daraufhin nach Abschätzung der Ein- satzlage auf die Nachalarmierung weiterer Einsatzkräfte verzichtet. Mit den vor Ort befindlichen Einsatzkräften konnte innerhalb einer Stunde eine weitere Ausdehnung des Feuers und ein Übergreifen auf andere Gebäudeteile verhindert werden. Da es sich bei

b. w. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 17. August 2006 Drucksache 15/171 Landtag Rheinland-Pfalz – 15. Wahlperiode dem Brandgut um gepresste Heuballen handelte, mussten diese anschließend mittels Radladern komplett aus der Halle entfernt und auf angrenzenden Wiesen- und Ackerflächen zur Restablöschung abgelagert werden. Wegen der großen Anzahl der Heuballen (220 Stück) erstreckte sich der Einsatz bis in die frühen Morgenstunden. Für einen kurzen Zeitraum von etwa zwei Stunden blieb an- schließend eine Brandsicherheitswache vor Ort.

Insgesamt ist die von der Verbandsgemeindeverwaltung Adenau beschriebene Einsatzabwicklung aus meiner Sicht nicht zu bean- standen.

Karl Peter Bruch Staatsminister