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2015

Lokale, Integrierte, Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) Rhein-

Foto: Dreschers

finale Fassung für die LEADER-Förderperiode 2014-2020 gemäß Beschluss vom 26.03.2020

Impressum

Erstellt: lokale öffentlich-private Partnerschaft der Region Rhein-Eifel Auftraggeber: Verbandsgemeinden , , und sowie Stadt Auftragnehmer: Grontmij GmbH Emil-Schüller-Straße 8 56068 Koblenz Bearbeitung: Dipl.-Ing. Marion Gutberlet (Projektleitung) Dipl.-Ing. (FH) Beatrix Ollig Dipl. Geogr. Andrea Kirchmair Dipl.-Ing. agr. Annemie Puth (GIS, Grafik) Dipl. Geogr. Ivo Rücker unter Mitarbeit von Dr.-Ing. Elisabeth Appel-Kummer, Landschaftsplanung + Regionalentwicklung Bearbeitungszeitraum: Oktober 2014 – März 2015 finaler LAG-Beschluss vom 18.02.16 1. Fortschreibung: Beschluss vom 11.01.2018 2. Fortschreibung: Beschluss vom 26.03.2020

Die Erstellung dieser LILE wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Er- nährung, Weinbau und Forsten Rheinland- Pfalz, gefördert.

EUROPÄISCHE UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Ent- wicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Inhalt 0 Zusammenfassung ...... 1 1 LEADER-Aktionsgebiet ...... 5 1.1. Name der LAG ...... 5 1.2. Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebietes ...... 5 2 Beschreibung der Ausgangslage...... 7 2.1. Ausgangslage ...... 7 2.1.1. Raum- und Siedlungsstruktur ...... 7 2.1.2. Bevölkerung ...... 7 2.1.3. Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt ...... 8 2.1.4. Tourismus ...... 9 2.1.5. Kulturhistorie ...... 10 2.1.6. Land- und Forstwirtschaft ...... 11 2.1.7. Natur und Landschaft...... 12 2.1.8. Energie und Klimaschutz...... 13 2.1.9. Mobilität ...... 14 2.1.10. Daseinsvorsorge ...... 14 2.1.11. Bildung ...... 15 2.1.12. Soziales Miteinander ...... 15 2.2. Gebietsanalyse, SWOT- und Bedarfsanalyse ...... 16 3 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013...... 22 4 Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung ...... 24 5 Leitbild und Entwicklungsstrategie ...... 27 5.1. Leitbild und Entwicklungsziele ...... 27 5.2. Inhaltliche und organisatorische Strategien und Maßnahmen nach Handlungsfeldern ...... 30 5.2.1. Querschnittziel: Entwicklung einer regionalen Identität ...... 31 5.2.2. Handlungsfeld Wohnen und Leben ...... 31 5.2.3. Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft ...... 33 5.2.4. Handlungsfeld Natur und Landschaft ...... 35 5.3. Beteiligungs- und Kooperationskonzept, Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsarbeit ...... 37 6 Aktionsplan ...... 38 6.1. Geplante Aktivitäten ...... 38 6.2. Startprojekte ...... 40 7 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung ...... 44 8 Lokale Aktionsgruppe (LAG) ...... 47 8.1. Zusammensetzung der LAG ...... 47 8.2. Struktur der LAG ...... 48 8.3. Regionalmanagement ...... 50

II LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

9 Förderbedingungen ...... 52 9.1. Fördertatbestände ...... 52 9.2. Zuwendungsempfänger ...... 54 9.3. Fördersätze ...... 54 10 Verfahren der Projektauswahl ...... 57 11 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten ...... 61 12 Finanzplan ...... 63 13 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020 ...... 65 13.1. Monitoring ...... 65 13.2. Evaluierung ...... 65 14 Literaturverzeichnis ...... 67 15 Anhang ...... 69 16 Anlagen ...... 90

III LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebiets Rhein-Eifel 5 Abbildung 2: Zusammenfassende Darstellung der SWOT-Analyse 16 Abbildung 3: Überblick über die Handlungsfelder und Teilziele 31 Abbildung 4: Aktionsplan 39 Abbildung 5: Ablauf des Beteiligungsverfahrens 44 Abbildung 6: Abschlussveranstaltung am 25.03.2015 in 45 Abbildung 7: Zusammensetzung der LAG 47 Abbildung 8: Struktur der LAG 49 Abbildung 9: Fördersätze nach Zuwendungsempfängern 55 Abbildung 10: Ablauf der Projektauswahl 59 Abbildung 11: Übersicht Evaluierungen und Methoden 66 Abbildung 12: Zusammenstellung Handlungsfelder, Entwicklungsziele und Teilziele 77 Abbildung 13: Projektideen für die Region Rhein-Eifel 78 Abbildung 14: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Prozess, Struktur und Vernetzung“ 84 Abbildung 15: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Regionalmanagement“ 85

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Ziele im Handlungsfeld Wohnen und Leben 32 Tabelle 2: Ziele im Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft 34 Tabelle 3: Ziele im Handlungsfeld Natur und Landschaft 36 Tabelle 4: Startprojekte Handlungsfeld Wohnen und Leben 40 Tabelle 5: Startprojekte Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft 41 Tabelle 6: Startprojekte Natur und Landschaft 43 Tabelle 7: Übersicht Höchst- und Mindestfördersummen 56 Tabelle 8: Finanzplan nach Handlungsfeldern 63 Tabelle 9: Finanzplan nach Jahren 64 Tabelle 10: Bevölkerungsstand am 31.12.2013 75

IV LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Abkürzungsverzeichnis ADD Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion AEP Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung BAB Bundesautobahn BfA Bundesagentur für Arbeit BfN Bundesamt für Naturschutz BMWI Bundesministerium für Wirtschaft und Energie DE-Programm Dorferneuerungs-Programm DLR Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum DVS Deutsche Vernetzungsstelle Ländlicher Raum EE Erneuerbare Energien EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ESF Europäischer Sozialfonds ESI-Fonds Europäische Struktur- und Investitionsfonds EULLE Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Land- wirtschaft, Ernährung GF Geschäftsführung HF Handlungsfeld(er) HWK Handwerkskammer IHK Industrie- und Handelskammer IfR Institut für Regionalmanagement ILE Integrierte ländliche Entwicklung ILEK Integriertes ländliches Entwicklungskonzept ISIM Ministerium des Inneren und für Sport LANIS Landschaftsinformationssystem LAG Lokale Aktionsgruppe LANIS Landschaftsinformationssystem LBM Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz LEADER “Liaison entre actions de development de l’économie rural” = „Verbindung zwi- schen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums“ LEP Landesentwicklungsprogramm LILE Lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie LWK Landwirtschaftskammer MULEWF Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten

V LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

MVZ Medizinisches Versorgungszentrum MWKEL Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr PlG Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald REMET Rhein-Mosel-Eifel-Touristik RLP Rheinland-Pfalz RM Regionalmanagement RROP Regionales Raumordnungsprogramm SMART „Specific measurable accepted realistic timely“ = „spezifisch, messbar, akzep- tiert, realistisch und terminiert“ StLaRLP Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz SWOT „Strenghts, Weaknesses, Opportunities and Threats“ = Analyse zu „Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren“ VG Verbandsgemeinde VHS Volkshochschule VO Verordnung WiSo-Partner Wirtschafts- und Sozial-Partner WS Workshop

VI LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Fachkräfte rechnen müssen. Um u.a. diesem Prob- 0 Zusammenfassung lem entgegenzuwirken und die Wirtschaft weiter zu Die Region Rhein-Eifel, die aus den vier Verbandsge- fördern, hat der Landkreis Mayen-Koblenz ein Kreis- meinden Adenau, Bad Breisig und Brohltal im Land- entwicklungskonzept erstellt. kreis sowie der Verbandsgemeinde Vorde- Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region ist reifel und der Stadt Mayen im Landkreis Mayen-Kob- der Tourismus, der von den Unternehmen Eifel Tou- lenz besteht, bewirbt sich mit der lokalen integrier- rismus GmbH und Romantischer Rhein Tourismus ten ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE) erstma- GmbH sowie diverser weiterer Organisationen mit- lig um die Anerkennung als LEADER-Region für die getragen wird. Bei der Vielzahl der Zuständigkeiten Förderperiode 2014 - 2020. sollte eine bessere Vernetzung angestrebt werden. Die Region liegt im Norden von Rheinland-Pfalz und Entsprechend der Lage in einer äußerst vielfältigen umfasst eine Fläche von 663, 87km2 und hat knapp und teilweise einmaligen Landschaft, die insbeson- 80.000 EinwohnerInnen. Sie gehört überwiegend dere vom Vulkanismus geprägt wurde, werden vor zum ländlichen Raum mit disperser Siedlungsstruk- allem die Kernthemen Wandern, Radtouren und Na- tur, im Osten und im Süden mit guter überregionaler turerleben sowie am Rhein der Gesundheitstouris- Anbindung an die Ballungsräume Rhein-Main und mus beworben. Die touristische Entwicklung verläuft Köln-Bonn. Im Westen besteht eine verkehrstechni- im Bereich Gästezahlen und Übernachtungen - au- sche Lücke, da die BAB A1 noch nicht durchgängig ßer in Bad Breisig – positiv, die mittlere Verweildauer ausgebaut ist. liegt bei 2-3 Tagen. Um diesen Trend fortzusetzen, sollte u.a. an der Qualität der Übernachtungsbe- Naturräumlich ist die Region durch die östliche triebe – auch in Bezug auf Barrierefreiheit - sowie an Hocheifel und den Mittelrhein geprägt. Sie erstreckt der Anzahl und Qualität der Gastronomie gearbeitet sich vom Rheinufer über sanfte Hügel und hohe Vul- werden. kankegel bis zur höchsten Erhebung der Eifel, die Hohe . Die stark bewaldeten Hochflächen sind In der Region Rhein-Eifel sind 45 % der Gesamtfläche von Kerbtälern durchzogen, die die Verbindung zum bewaldet und 37 % landwirtschaftlich genutzt, somit Rhein darstellen. spielen beide Wirtschaftbereiche eine vergleichs- weise große Rolle. Der Wald wird neben der forstli- Gebietsanalyse chen Nutzung auch durch die Jagd und Touristen in Anspruch genommen. Die Nutzungsformen in der In den letzten 10 Jahren waren in der Region nur Landwirtschaft (Ackerland und Dauergrünland) sind leichte Bevölkerungsverluste zu verzeichnen, aller- sehr heterogen, entsprechend unterschiedlich ist dings konnte in den letzten Jahren bereits eine Ver- auch die Tierhaltung: Im Grünland geprägten Nor- schiebung der Altersstruktur beobachtet werden. den gibt es vor allem Rinderhaltung und Schafe, im Für die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2030 muss Süden eher Schweine. Eine Förderung der Landwirt- die Region mit einem überdurchschnittlich hohen schaft durch Schaffung geeigneter Rahmenbedin- Rückgang ihrer Bevölkerungszahl um 11,3 % rech- gungen wie Flächenmanagement und Vermarktung nen, was parallel mit einer deutlichen Überalterung wird angestrebt. der Bevölkerung einhergehen wird. Die abwechslungsreiche Landschaft der Region um- Sowohl der Landkreis Ahrweiler als auch der Land- fasst das Mittelrheintal, Vulkankuppen und Maare, kreis Mayen-Koblenz zählen zu den wirtschaftlich Kerbtäler und große zusammenhängende Waldge- stärkeren Gebieten in Rheinland-Pfalz. Sowohl der biete. Dementsprechend weist die Region eine äu- Dienstleistungssektor als auch das verarbeitende ßerst hohe Biodiversität mit zahlreichen auch über- Gewerbe spielen eine große Rolle bei der Brutto- regionalen Schutzgebieten auf. Die Pflege und der wertschöpfung. Die positiven Wirtschaftszahlen Erhalt der Biotope werden bereits teilweise durch di- spiegeln sich auch in der niedrigen Zahl der Arbeits- verse Partner und Umweltbildungsmaßnahmen un- losen und in einem Überangebot an Ausbildungs- terstützt. plätzen wider. Zukünftig wird die Region allerdings mit einem Mangel an geeigneten Arbeitskräften so- Im Landkreis Ahrweiler soll der Stromverbrauch bis wohl bei den Ausbildungen als auch im Bereich der zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 % aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Der Landkreis Mayen-

1 Zusammenfassung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Koblenz ist ebenfalls sehr engagiert im Bereich er- werden. Ein Lenkungsgremium, das aus VertreterIn- neuerbare Energien und lässt außerdem aktuell ein nen der Verbandsgemeinden sowie weiteren Akteu- integriertes Klimaschutzkonzept erstellen. Die VGn rInnen bestand, erarbeitete auf dieser Grundlage die Brohltal und Vordereifel besitzen ein solches bereits Inhalte des Konzepts. und wollen die Umsetzung angehen. Das so entstandene Leitbild beschreibt in Kernaussa- Im Bereich der Daseinsvorsorge ist die Versorgung gen, wohin sich die Region entwickeln will, um in ei- zur Deckung des täglichen Bedarfs durchweg gesi- ner intakten Natur- und Kulturlandschaft und durch chert. Auch die gesundheitliche Versorgung ist noch eine funktionierende Wirtschaft eine hohe Lebens- als gut zu bezeichnen, allerdings sind hier aufgrund qualität für ALLE Menschen zu bieten. der demografischen Entwicklung Verschlechterun- Zur Umsetzung des Leitbildes wurden drei Hand- gen absehbar. Die Anbindung an den ÖPNV ist ver- lungsfelder (HF) und ein Querschnittsthema formu- besserungswürdig, teilweise gibt es nur morgens und liert. Den Handlungsfeldern wurden einzelne Ent- mittags einen Schulbus. Alternative wicklungsziele sowie weitere Teilziele zugeordnet, Mobilitätsangebote sind dringend notwendig. Die die wiederum mit Handlungszielen unterlegt sind. Versorgung mit ausreichend schnellem Internet ist Diesen sind Indikatoren (SMARTe Ziele) zugeordnet, nicht durchgängig gegeben. die die Grundlage für die Evaluierung darstellen. Das soziale Miteinander und die Aktivitäten sind in Im HF „Wohnen und Leben“ soll die Anpassung an allen Orten als gut und vielfältig zu bezeichnen. Bei den demografischen Wandel vollzogen werden, in- den Vereinen und der Ehrensamtsarbeit zeichnen dem notwendige Entwicklungen angegangen wer- sich Nachwuchsprobleme ab. den. So soll die Region als attraktiver Wohnort erhal- ten bzw. bedarfsgerecht gestaltet werden. Ange- SWOT-Analyse passte, innovative und nachhaltige Angebote der Die SWOT-Analyse stellt kurz und prägnant die Daseinsvorsorge sollen erarbeitet werden. Erkenntnisse aus der Gebietsanalyse zusammen, Im HF „Tourismus und Wirtschaft“ wird zum einen ergänzt durch qualitative Aussagen der regionalen der wirtschaftlich wichtige Bereich des Tourismus AkteurInnen. Positive Faktoren, die die Region nut- behandelt, wichtig sind insbesondere ein Ausbau der zen kann, sind die hohe landschaftliche Attraktivität Kooperationen und eine bessere Vermarktung der mit international bekannten Attraktionen, wie z.B. Region. Zum anderen sollen die Rahmenbedingun- dem Nürburgring. Chancen ergeben sich aus der gu- gen zur Unterstützung der guten wirtschaftlichen ten wirtschaftlichen Situation sowie dem vielfälti- Ausgangslage optimiert werden. gem Engagement der BürgerInnen. Die noch gerin- gen, sich aber verschärfenden Auswirkungen des de- Das HF „Natur und Landschaft“ umfasst vier Berei- mografischen Wandels wie auch den drohenden che, die alle am Erhalt, an der Entwicklung der Kul- Mangel an Fachkräften und Ausbildungsplatzbewer- turlandschaft sowie der Nutzung deren Potenziale berInnen vorausschauend zu erkennen und Lösun- ihren Anteil haben: Naturschutz, Land- und Forst- gen zu finden, ist eine Herausforderung für die Re- wirtschaft, Umweltbildung und Klimaschutz. gion. Die landschaftliche Attraktivität und Vielfalt Das Querschnittziel „Entwicklung einer regionalen noch gezielter zu nutzen und die Ansätze zum Schutz Identität“ durchdringt alle anderen Handlungsfelder der Umwelt auszubauen, kann mit einer Weiterent- und bildet damit die Basis des gemeinsamen Han- wicklung der regionalen Identität unter Einbezie- delns aller AkteurInnen. hung unterschiedlicher Zielgruppen gelingen. Eine umfassende Beteiligung der AkteurInnen in der Regionale Entwicklungsstrategie Region sowie eine breite Öffentlichkeitsarbeit sind weitere wichtige Bausteine der regionalen Strategie. Der Beteiligung der Bevölkerung zur Erstellung der Es sollen thematische Arbeitsgruppen einberufen LILE wurde durch drei öffentliche Veranstaltungen werden, in denen regionale AkteurInnen bestimmte Rechnung getragen. Hier wurde über wesentliche In- Themen zur Umsetzung der LILE bearbeiten wer- halte der Strategie diskutiert. Zusätzlich konnten den. Des Weiteren sind jährliche Regionalforen und über ein Online-Portal Projektideen eingebracht

2 LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

ein Online-Beteiligungsportal geplant, um umfas- nisiert und koordiniert die Umsetzung der Entwick- send zu informieren und weitere AkteurInnen zur lungsstrategie, unterstützt Projektvorschläge und Mitarbeit zu gewinnen. Anträge, bringt diese zur Entscheidungsreife und legt sie dem LAG-Entscheidungsgremium vor. Die Region Rhein-Eifel plant Kooperationen mit vier Regionen, wobei diese in gleichen Landschaftsräu- Der Projektauswahl durch das Entscheidungsgre- men liegen, sodass regionsübergreifende Themen mium liegen nachvollziehbare Kriterien zugrunde, leichter behandelt werden können und von erhebli- um als Grundprinzip ein transparentes und nicht dis- chen Synergieeffekten ausgegangen werden kann kriminierendes Verfahren zu ermöglichen. Durch (Eifel: Regionen Eifel und Vulkaneifel, Rhein: Regio- eine Bewertung in drei Stufen sollen jene Projekte nen Rhein-Wied und Welterbe Oberes Mittelrhein- identifiziert werden, die einen eindeutigen und nach- tal) . Zusätzlich kann von der vorhandenen LEADER- vollziehbaren Beitrag zu den gewählten Zielen in den Erfahrung dieser Regionen profitiert werden (außer Handlungsfeldern und einen Beitrag zu allgemeinen Rhein-Wied haben alle Partnerregionen bereits LEA- Grundsätzen der regionalen Entwicklung leisten. DER-Erfahrung). Förderbedingungen und Finanzplan Aktionsplan Die LAG Rhein-Eifel hat aus den Handlungsfeldern Der Aktionsplan beschreibt die ersten Arbeitsschritte abgeleitete Fördertatbestände definiert, die grund- und Aktivitäten im Zeitraum bis Ende 2016 und sieht sätzlich nicht Förderrahmen vorgegebener Richtli- neben der Umsetzung von Handlungszielen v.a. Ak- nien auf übergeordneten Ebenen einschränken dür- tivitäten auf Prozessebene und des Regionalmana- fen. Je nach Bedeutung des Projektbeitrags für die gements vor. Im Fokus des 1. Jahres steht die Um- LILE-Strategie wird nach Basis- und Premiumförder- setzung von „Startprojekten“ aus allen Handlungs- satz unterschieden. Die Region verspricht sich auch feldern, die inhaltlich und organisatorisch soweit vor- Effekte für das Förderangebot „ehrenamtliche Bür- bereitet sind, dass sie nach Anerkennung der LEA- gerprojekte“, mit dem unkompliziert lokale Initiati- DER-Region rasch beantragt, bewilligt und umge- ven unterstützt werden sollen – so können die Ef- setzt werden können. Dies zeigt, dass die strategi- fekte von LEADER schnell an vielen Orten in der Re- sche Ebene durch konkrete Handlungsansätze un- gion sichtbar werden. terlegt ist. Die Realisierung dieser 11 Startprojekte Die Verteilung des LEADER-Budgets wird im Finanz- kann so ein wichtiges Signal für die Region und für plan dargestellt. Die Mittel wurden nach Handlungs- die AkteurInnen sein. Die Region geht davon aus, feldern, die aufgrund ihrer Bedeutung für die Region dass in dieser Phase auch bereits weitere Projekte gewichtet wurden, nach „ehrenamtlichen Bürger- umgesetzt werden. projekten“, Kooperationen und den laufenden Kos- ten der LAG bzw. des RM aufgeteilt. Effekte durch Lokale Aktionsgruppe (LAG) und Regionalma- Akquisition weiterer Fördergelder (z.B. EFRE, ESF) nagement (RM) sind zu erwarten, können zum jetzigen Zeitpunkt Verantwortlicher Träger der Regionalentwicklung ist aber noch nicht näher beschrieben werden. die LAG „Rhein-Eifel“. Die Mitgliederstruktur stellt eine ausgewogene und repräsentative Gruppierung Monitoring und Evaluierung aus VertreterInnen der Kommunen, von WiSo-Part- Das Monitoring und die Evaluierung sind Kernaufga- nerInnen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft ben einer eigenverantwortlich gestalteten Regional- dar. Die LAG gliedert sich in eine Vollversammlung entwicklung. Eine kontinuierliche Beobachtung und mit eineR SprecherIn und einem Entscheidungsgre- Dokumentation (Monitoring) sowie eine regelmäßig mium mit Steuerungsfunktion. Bei Bedarf werden Bewertung (Evaluierung) dienen der Überprüfung Arbeitsgruppen einberufen. und Steuerung des regionalen Entwicklungs- und Das RM stellt die operative Seite der Organisations- Umsetzungsprozesses. Zu evaluierende Bereiche struktur dar und ist für die Umsetzung der Entschei- sind die Handlungsfelder, für die entsprechende dungen der LAG verantwortlich. Es übernimmt die SMARTe Ziele festgelegt wurden, sowie die Bereiche Koordination der Weiterentwicklung der LILE, orga- „Prozess und Struktur“ und „Regionalmanagement“, für die ebenfalls Ziele und Indikatoren festgelegt

3 Zusammenfassung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

wurden. Das Monitoring erfolgt durch das Regional- management, die Evaluierung wird von der Steue- rungsgruppe der LAG vorgenommen.

4 LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

1 LEADER-Aktionsgebiet

1.1. Name der LAG 1.2. Abgrenzung des LEADER- Aktionsgebietes Die Region, die sich erstmals um die Anerkennung als eine LEADER-Region bewirbt, hat den Namen Die Region Rhein-Eifel liegt im Norden von Rhein- Region Rhein-Eifel (im Folgenden auch nur „Region“ land-Pfalz. Sie umfasst das südliche Gebiet des Krei- genannt). Sie erstreckt sich zwischen Bad Breisig am ses Ahrweiler, der an Nordrhein-Westfalen grenzt, Rhein und der höchsten Erhebung der Eifel, der Ho- sowie den nördlichen Teil des Kreises Mayen-Kob- hen Acht. Damit zeichnet die Region historische Ver- lenz. Im Osten grenzt die Region an den Landkreis bindungen nach, die von den Höhen der Eifel durch Neuwied, im Westen an den Landkreis Vulkaneifel, die landschaftsprägenden Bachtäler und über histo- im Süden schließen sich der Landkreis Cochem-Zell rische Straßen bis zum schiffbaren Rhein als wichtige an. Verkehrs- und Wirtschaftsachse reichen. Durch den Die Region umfasst eine Fläche von 663,87 km2 und Namen Rhein-Eifel wird diese Verbindung zwischen besteht aus den vier Verbandsgemeinden Adenau, dem Mittelgebirge und dem Rhein wieder aufgegrif- Brohltal, Bad Breisig im Landkreis Ahrweiler und der fen. Verbandsgemeinde Vordereifel und der Stadt Ma- yen im Landkreis Mayen-Koblenz.

Abbildung 1: Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebiets Rhein-Eifel

Quelle: eigene Darstellung

5 LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Die Region gehört überwiegend zum ländlichen und stellt durch die Verbindung mit den angrenzen- Raum mit disperser Siedlungsstruktur und entwi- den Landschaften am Rhein und an der Mosel gleich- ckelt sich zwischen den drei Zentren Adenau, Mayen sam den „Eingangsbereich“ in die Eifel dar. Dement- und Bad Breisig. Weitere wichtige Eckpunkte sind die sprechend vermarktet sich die Eifelstadt Mayen auch beiden überregional bekannten Attraktionen Nür- als „Tor zur Eifel“. burgring im Südwesten und Laacher See mit der ro- Die Landschaft der Osteifel ist außerordentlich viel- manischen Abtei Maria Laach im Nordosten der Re- fältig. Sie ist vor allem durch den Vulkanismus ge- gion, die den Spannungsbogen zwischen kulturellem prägt, der in Form von Vulkankegeln und Maaren Reichtum und Internationalität der Region aufma- noch heute sichtbar ist. Die Hochflächen des Mittel- chen. Die Region ist sehr ländlich geprägt, es gibt nur gebirges sind bewegt und von Kerbtälern durchzo- wenige größere und mittlere Städte. Mit knapp gen, die die Verbindung zum Rhein darstellen. Die 80.000 EinwohnerInnen liegt die Bevölkerungs- Hänge der Bäche sind vielgestaltig und durch Fels- dichte bei ca. 120 E/ km2. und Trockenhänge charakterisiert. Die Region hat Die überregionale Anbindung ist in Teilen der Region große zusammenhängende Waldgebiete und eine gut. Durch die BAB A 61 im Osten und die BAB A 48 Vielzahl von schützenswerten Biotopen, was in der im Süden bestehen Verbindungen zu den nächstlie- außerordentlichen Dichte an überregionalen und eu- genden Ballungsräumen Rhein-Main und Köln- ropaweiten Korridoren zum Ausdruck kommt. Bonn. Ein in Planung befindlicher Lückenschluss der In der Geschichte bestand über viele Jahrhunderte BAB A 1 würde die Anbindung im Westen der Region ein intensiver wirtschaftlicher Austausch zwischen deutlich verbessern. Die Bundesstraßen B 258 und B den Hochlagen der Eifel und den Städten am Rhein. 412 erschließen die Region in ost-westlicher Rich- Aus der Eifel kam die notwendige Holzkohle für die tung, ergänzt durch die B 257, die die nord-südliche Erzverhüttung und wurde entlang der Kohlenstra- Verbindung sichert (s. Abb. 1). ßen nach Osten zu den Häfen und Produktionsstät- Naturräumlich ist die Region durch die östliche ten am Rhein transportiert. Der Ruf der Eifel als arm Hocheifel und den Mittelrhein geprägt. Sie erstreckt und unzugänglich beruht nicht zuletzt auf dieser Aus- sich vom Rheinufer über sanfte Hügel und hohe Vul- beutung des Waldes, die eine Verödung der Land- kankegel bis zur höchsten Erhebung der Eifel, die schaft zur Folge hatte. Mit der Wertschätzung von Hohe Acht. In den letzten Jahrzehnten hat sich für vielfältiger naturnaher Landschaft hat sich diese Ein- diese Landschaft der Begriff Osteifel etabliert. Die schätzung mittlerweile geändert, die Identifikation Osteifel wird durch die Flüsse Ahr im Norden, vom der Menschen in der Region mit der Landschaft und Rhein im Osten, durch die Mosel im Süden und im der Kultur ist außerordentlich hoch, sie sind stolz, Eif- Westen durch die Hocheifel begrenzt. Somit ent- ler zu sein. spricht die Region dem nördlichen Teil der Osteifel

6 LEADER-Aktionsgebiet Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

sind Bad Breisig mit knapp 9.000 EinwohnerInnen 2 Beschreibung der Aus- und die Stadt Mayen mit ca. 18.600 EinwohnerInnen. gangslage Bedingt durch die Siedlungsstruktur und teilweise große Freiflächen zwischen den Siedlungen ist die Verkehrsanbindung in Teilräumen der Region subop- 2.1. Ausgangslage timal. Die großräumige Anbindung durch die BAB A 61 und A 48 erfolgt in randlicher Lage der Region im Die Gebietsanalyse der Region Rhein-Eifel basiert Süden und Osten, die durch die Lücke in der BAB A 1 auf statistischen Grunddaten und auf eigenen Erhe- im Westen unvollständig bleibt. Das große Gebiet bungen. Übergeordnete Programme und Planungen wird ansonsten nur durch drei Bundesstraßen er- sowie in der Region stattfindende Gestaltungs- und schlossen. Entwicklungsprozesse werden berücksichtigt und in Punktuell sind schon Auswirkungen des demografi- den jeweiligen Kapiteln gesondert genannt. schen Wandels im Siedlungsgefüge spürbar. In den Verbandsgemeinden Adenau und Bad Breisig sowie 2.1.1. Raum- und Siedlungsstruktur in der Stadt Mayen gibt es eine Zunahme von Leer- Die Region Rhein-Eifel besteht aus den vier Ver- ständen. Leerstandskataster sind in den Verbands- bandsgemeinden Bad Breisig, Brohltal, Adenau und gemeinden Brohltal und Vordereifel vorhanden. Bar- Vordereifel sowie aus der Stadt Mayen. Sie gehört rierefreier Wohnraum kann nur vereinzelt in wenigen zur Planungsregion Mittelrhein-Westerwald mit Orten der Verbandsgemeinden und in Mayen ange- dem Oberzentrum Koblenz. Die Städte Mayen und boten werden. Generationsübergreifende und barri- Adenau (verpflichtend kooperierend) sind Mittelzen- erefreie Wohnprojekte wären wünschenswert tren, Bad Breisig, , und Kem- (Grontmij, 2014). penich Grundzentren, die außer Bad Breisig ver- pflichtend kooperieren (PlG Mittelrhein- 2.1.2. Bevölkerung Westerwald, 2014). In der Region Rhein-Eifel leben derzeit 79.169 Ein- Gemäß Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) wohnerInnen (Bevölkerungsstand zum 31.12.2013, s. zählt der größte Teil der Region zu den „ländlichen Anhang 2). Bis um die Jahrtausendwende hat die Be- Bereichen mit disperser Siedlungsstruktur“, nur der völkerung in allen Orten noch zugenommen, erst in nordöstliche Teil wird zu den „verdichteten Berei- den letzten 10 Jahren sind sehr leichte Rückgänge zu chen mit disperser Siedlungsstruktur“ gezählt (ISIM, verzeichnen. Trotz der noch nahezu stabilen Bevöl- 2008). Der Raum Mayen soll laut Regionalem Raum- kerungszahlen kann in den letzten Jahren eine Ver- ordnungsplan eine wichtige Entlastungsfunktion für schiebung der Altersstruktur beobachtet werden. den hochverdichteten Raum um Koblenz überneh- Vor allem die Gruppe der unter 20-jährigen hat deut- men, Schwerpunkt der weiteren siedlungsstrukturel- lich abgenommen, während die Gruppe der Erwerb- len und wirtschaftlichen Entwicklung bilden und da- stätigen und die der über 65-jährigen überwiegend mit auch die Erreichbarkeiten sowie die Lebens- und stabil war (StLaRLP, 2014). Arbeitsbedingungen im umgebenden ländlichen Für die weitere Entwicklung muss die Region laut Be- Raum verbessern. Besondere Bedeutung kommt völkerungsprognose bis 2030 mit einem deutlichen auch dem Entwicklungsschwerpunkt um den Nür- Rückgang der Bevölkerung rechnen. Mit einem prog- burgring zu. Die Verbandsgemeinden Brohltal und nostizierten Wert von -11,3 % liegt die Region Rhein- Vordereifel zählen als „regionale Entwicklungs- Eifel deutlich über dem erwarteten Bevölkerungs- schwerpunkte des ländlichen Raums“ zu den Gebie- rückgang der Planungsregion Mittelrhein-Wester- ten, für die Integrierte Ländliche Entwicklungskon- wald mit -8,5 % und noch deutlicher über dem rhein- zepte (ILEK) aufgestellt werden können (PlG land-pfälzischen Mittel von -5,8 %. Mittelrhein-Westerwald, 2014). Mit der Trendumkehr in der Bevölkerungsentwick- Die Region ist von einer Vielzahl sehr kleiner und zer- lung geht auch eine deutliche Änderung in der Alters- streut liegender Gemeinden und wenigen kleinen struktur einher durch die überproportionale Zu- Städten geprägt, insgesamt 85 Ortsgemeinden be- nahme der über 65-jährigen und die Abnahme des finden sich in der Region. Die beiden größten Städte

7 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anteils der Erwerbstätigen. Die Gruppe der unter 20- bei den größten Anteil, gefolgt von Finanz-, Versi- jährigen wird zudem weiter kontinuierlich schrump- cherungs- und Unternehmensdienstleistern sowie fen. Alle Verbandsgemeinden der Region sind davon dem Grundstücks- und Wohnungswesen und dem betroffen und müssen mit einer rasanten Überalte- Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information rung der Bevölkerung rechnen. In der Stadt Mayen und Kommunikation. Das produzierende Gewerbe, nimmt die Entwicklung einen etwas anderen Verlauf, und hier insbesondere das verarbeitende Gewerbe da der Anteil der unter 20-jährigen relativ stabil blei- mit knapp 40 % spielt im Landkreis Mayen-Koblenz ben wird. Aber auch hier wird der Anteil der über 65- ebenfalls eine wichtige Rolle. jährigen deutlich zunehmen, was bei einer weiteren Die Arbeitsplatzstruktur entspricht weitgehend der Schrumpfung des Anteils der Erwerbstätigen eben- oben genannten Verteilung. In den Verbandsge- falls zu Überalterungstendenzen führen wird. Insge- meinden Adenau und Bad Breisig wie auch in der samt muss für die Region in den kommenden Jahren Stadt Mayen sind weit über 60 % der Beschäftigten eine deutliche Zunahme in der Dynamik des demo- im Dienstleistungsbereich tätig, in den Verbandsge- grafischen Wandels angenommen werden meinden Vordereifel und Brohltal jeweils knapp 45 (StLaRLP, 2014). Vor allem für die zahlreichen %. In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Arbeits- kleinen Ortschaften stellt das eine enorme plätze um ca. 15 % auf 23.141 gestiegen (StLaRLP, Herausforderung dar. 2014). Dementsprechend liegt die Zahl der Arbeits- losen mit 4,1 % im Landkreis Ahrweiler und mit 5,0 % 2.1.3. Wirtschaftsstruktur und Arbeits- im Landkreis Mayen-Koblenz unter der Quote der markt Planungsregion (5,0 %) und deutlich unter den Zah- Die Daten zur Wirtschaftsstruktur liegen zumeist nur len des Landes mit 5,5 % (BfA, 2012). auf Kreisebene vor, Daten für die Region werden als Die Region ist mit Ausnahme der Stadt Mayen von solche gekennzeichnet. Auspendlern bestimmt, wobei die Auspendlerquo- Die Wirtschaft der Region ist geprägt von vielfältigen ten für die Verbandsgemeinden Adenau und Brohltal mittelständischen Unternehmen und Handwerksbe- mit um die 30 % moderat, für die Verbandsgemein- trieben und in den größeren Orten sind oft großflä- den Vordereifel und Bad Breisig wesentlich höher chige Industrie- und Gewerbeflächen vorhanden. ausfallen. Ausgependelt sind im Jahr 2013 4.445 Per- Außerdem befinden sich in der Region wirtschaftlich sonen (StLaRLP, 2014). Da die Stadt Mayen ein star- bedeutsame Lagerstätten von Rohstoffen wie Bims- ker Wirtschaftsstandort und eine Einpendlerquote , Basaltlava- und Lavasandvorkommen, z.B. bei Ma- von ca. 40 % aufweist, ist anzunehmen, dass ein Teil yen, , , oder Burgbrohl. der Pendlerströme nach Mayen geht, des Weiteren Der regionale Raumordnungsplan weist dazu Vor- wahrscheinlich nach Koblenz und im Norden der Re- ranggebiete und Vorbehaltsgebiete für den Roh- gion vermutlich auch in den Raum Ahrweiler und stoffabbau aus, die zur Sicherung der Rohstoffver- Bonn. sorgung zu schützen sind (PlG Mittelrhein- Auch in Bezug auf Ausbildungsplätze liegen die bei- Westerwald, 2014). den Landkreise, zu denen die Region gehört, weit Die Region liegt in zwei Landkreisen, die zu den wirt- über dem Landesschnitt. Im Landkreis Ahrweiler gab schaftlich stärkeren Gebieten in Rheinland-Pfalz mit es im Ausbildungsjahr 2010/11 keine unversorgten einem steigenden Bruttoinlandsprodukt zählen. Der BewerberInnen und es konnten nicht alle Ausbil- Landkreis Ahrweiler liegt mit einer Steigerung um dungsplätze besetzt werden. Auch im Landkreis Ma- 15 % seit 2007 deutlich über dem Steigerungswert yen-Koblenz standen lediglich 6 unversorgten Be- von Rheinland-Pfalz (12,2 %). Im Landkreis Mayen- werberInnen noch etliche offene Stellen gegenüber. Koblenz betrug die Steigerung seit 2007 10,9 % Daten für die zukünftige Beschäftigungsentwicklung (StLaRLP, 2014). Der Dienstleistungssektor mit (Fachkräftemonitor) liegen nur für die IHK-Region knapp 60 % im Landkreis Mayen-Koblenz und mit 74 Koblenz vor. Generell wird von einem sehr hohen % im Landkreis Ahrweiler dominiert den Anteil an Fachkräftemangel in den Bereichen Hotellerie (ca. 25 der Bruttowertschöpfung. Öffentliche und sonstige %) und technische Berufe (ca. 15 %) ausgegangen, Dienstleister, Erziehung und Gesundheit bilden hier- wobei die Prognose für die Region Koblenz mit ei- nem Engpass von unter 10 % bis 2030 in Rheinland-

8 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Pfalz noch am besten abschneidet (IHK Arge die Kooperation mit benachbarten Tourismusorga- Rheinland-Pfalz, 2014). Damit wird deutlich, dass die nisationen. Hauptaugenmerke liegen hierbei auf den Region zukünftig aufgrund des demografischen Themen Wandern, Radtouren und Naturerlebnis Wandels verstärkt mit einem Mangel an geeigneten (Eifel Tourismus GmbH, o.J.). Für die touristische Arbeitskräften sowohl im Ausbildungsbereich als Vermarktung des Gebietes am Rhein ist die Roman- auch im Bereich der Fachkräfte rechnen muss. tischer Rhein Tourismus GmbH zuständig. Es werden im Prinzip die gleichen Themenfelder vermarktet, Zur Förderung der Wirtschaft liegt für den Landkreis wobei der Aspekt „Gesundheitstourismus“ hinzu- Mayen-Koblenz ein Kreisentwicklungskonzept von kommt (Romantischer Rhein Tourismus GmbH, 2013 vor. Kernaussagen sind Maßnahmen für die An- 2011). siedlung neuer Unternehmen sowie eine Bestands- pflege bestehender Unternehmen. Zusätzlich sollen Zusätzlich gibt es in der Region weitere Konzepte Existenzgründungen gefördert, wirtschaftsnahe Inf- und Organisationen, die sich mit dem Tourismus in rastruktur verbessert, regionale Kompetenzfelder der Region befassen, bereits zusammenarbeiten o- entwickelt und ausgebaut sowie der Wissens- und der in Planung sind. So ist z.B. im Kreisentwicklungs- Technologietransfer gefördert werden (Landkreis konzept für den Landkreis Mayen-Koblenz die För- Mayen-Koblenz, 2013). Des Weiteren besteht mit derung qualitätsorientierten Tourismus v.a. in den der „Zukunftsinitiative Eifel“ - ein Zusammenschluss Bereichen Wandern und Radtourismus verankert. der 10 Eifelkreise, der Industrie und Handelskam- Zuständig dafür ist der Zweckverband Rhein-Mosel- mern, der Handwerkskammern und der Landwirt- Eifel Touristik (REMET) (Landkreis Mayen-Koblenz, schaftskammern der Region Eifel im Jahr 2005 - ein 2013). Die Verbandsgemeinden Adenau, Brohltal, Ansatz, gezielt eine gemeinschaftliche Entwicklung Kehlberg und die Stadt Mayen planen die Bildung ei- regionaler Kompetenzen mit der Einführung der „Ei- nes Tourismus Service Centers (TSC) als – vor allem fel-Standortmarke“ zur nachhaltigen Stärkung des technische - Informationsstelle am Nürburgring. Hier Wirtschaftsraumes Eifel voran zu treiben sollen die entsprechenden touristischen Informati- (Zukunftsinitiative Eifel, 2015). onsstellen auf regionaler und lokaler Ebene einge- bunden werden und zusammenarbeiten. Weiterhin 2.1.4. Tourismus ist die Verbandsgemeinde Brohltal in die Planung ei- nes touristischen Zusammenschlusses TSC mit den Für die touristische Entwicklung der Region ist die Verbandsgemeinden und Pellenz mit einer Tourismusstrategie des Landes Rheinland-Pfalz derzeit in Bau befindlichen Touristinformation (TI) maßgeblich. Dort ist in der Halbzeitbilanz eine Kon- am Laacher See eingebunden. Die Verbandsgemein- zentration auf vier thematische Säulen: Wandern, den Brohltal und Vordereifel erarbeiten derzeit in Ko- Radwandern, Wein und Gesundheit und fünf primäre operation mit den Nachbarkommunen ein Konzept Ziele angelegt: u.a. die Steigerung der Gäste- und zum Ausbau des Radwege-Netzes sowie der Ent- Übernachtungszahlen, die Erhöhung der touristi- wicklung von E-Bike-Routen. Bad Breisig nimmt mit schen Wertschöpfung und der Zahl der Arbeits- dem Thema „Wasserpark Bad Breisig – entdecken, plätze, die Stärkung des Branchen- und Standor- erleben, erfahren“ am Ideenprojekt für Heilbäder timages sowie die Bündelung der Aktivitäten und und Kurorte in Rheinland-Pfalz teil (Grontmij, 2014). Konzentration auf die chancenreichsten Themen Auf die Zukunftsinitiative Eifel, die die Standort- (MWKEL, o.J.). marke auch im Bereich Tourismus entwickeln will, Touristisch gehört die Region größtenteils zur Desti- wurde bereits im vorangegangenen Kapitel verwie- nation Eifel. Bis zum Jahr 2000 wurden die touristi- sen. Die Vielzahl der Initiativen und Organisationen schen Aktivitäten der rheinland-pfälzischen und der macht deutlich, dass die Vernetzung der touristi- nordrhein-westfälischen Eifel von unterschiedlichen schen Strukturen innerhalb der Region und eine ge- Unternehmen getragen. Im Jahr 2003 vereinten sich meinsame Vermarktung sinnvoll sind. die Eifelgebiete beider Bundesländer in der Eifel Tou- Die hohe Bedeutung des Tourismus für die Region rismus GmbH, um den Tourismus gemeinsam zu för- wird auch im Regionalen Raumordnungsplan deut- dern. Tätigkeitsbereiche sind die äußere Werbung lich. Fast das ganze Gebiet der Region Rhein-Eifel ist für den Tourismus, die Ausarbeitung, Vermittlung als Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus ausge- und der Verkauf von touristischen Angeboten sowie wiesen, zur Erhaltung und Weiterentwicklung des

9 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

hohen Erlebniswerts der Landschaft. Die Gemeinden ein Heilbad in der Region, zwei Orte sind als Luftkur- in diesen Gebieten sollen gemeinsam zu einer ent- orte anerkannt, 11 als Fremdenverkehrsorte und wei- sprechenden Entwicklung beitragen (PlG tere 2 als Erholungsorte (StLaRLP, 2014). Mittelrhein-Westerwald, 2014). Die touristische Entwicklung der Region verlief in den Die Landschaft ist äußerst vielfältig und erhält durch letzten 10 Jahren sehr inhomogen und schwankend. den Vulkanismus eine ganz besondere Prägung. Die- Insgesamt überwiegt aber eine positive Entwicklung ses geotouristische Potenzial wird als Alleinstel- im Bereich Gästezahlen und Übernachtungen bei lungsmerkmal genutzt und die Themen Vulkanismus gleichzeitigem Rückgang der statistisch erfassten und Geologie werden durch verschiedene Attraktio- Beherbergungsangebote. Lediglich in Bad Breisig ist nen direkt oder indirekt touristisch inszeniert ein deutlich negativer Trend in den Gäste- und Über- (Grontmij, 2012,a). Hierzu zählt der Vulkanpark nachtungszahlen zu erkennen (StLaRLP, 2014). Es Brohltal/Laacher See im nationalen Geopark „Vulk- werden vereinzelt barrierefreie Unterkünfte angebo- anland Eifel“, der Laacher See mit der Abteikirche ten, allerdings ist die Infrastruktur hierfür noch aus- Maria Laach, das Tuffsteinzentrum in Weibern, di- baufähig. Auch bei der Qualität der Übernachtungs- verse Geostationen in der ganzen Region, Besucher- betriebe wird Verbesserungsbedarf gesehen. Vor al- bergwerke und Höhlen oder auch die historische Ei- lem entlang der Wander- und Radwege ist die Quali- senbahn Vulkanexpress, die durch diese einmalige tät und die Quantität des gastronomischen Ange- Landschaft führt. Hinzu kommt das Thema Wasser bots nicht ausreichend (Grontmij, 2014). in Form von Kneipp- und Heilkuren und Wassertret- becken und die vielen Quellen und Bäche, die eben- 2.1.5. Kulturhistorie falls mit dem Vulkanismus verbunden sind. Die Region Rhein-Eifel gehört kulturhistorisch zu den Durch die Landschaft führen neben der deutschen Gebieten der östlichen Hocheifel, der Ahreifel und Vulkanstraße zahlreiche prädikatisierte Wander- dem Unteren Mittelrheingebiet mit den Laacher Vul- wege und Traumpfade sowie Radwege, zu denen kankuppen. auch Führungen angeboten werden. Ein neuer Qua- In der Römerzeit stellte der Vinxtbach südlich von litätswanderweg, die „Eifelleiter“, die im Jahr 2015 Bad Breisig die Grenzlinie zwischen den römischen eröffnet wird, verbindet die gesamte Region vom Provinzen Germania inferior und Germania superior Rhein zum Nürburgring. Weitere naturlandschaftli- dar. Später wurde dies zur Grenze zwischen den Kur- che Attraktionen wie die Hohe Acht oder die Wachol- kölner und Kurmainzer bzw. Kurtrierer Gebieten. derheiden sind ebenfalls über ein weitläufiges Stre- Diese Grenze hat außerdem zur Ausprägung ver- cken- oder Rundwanderwegenetz sowie diverse schiedener Dialekte geführt: nördlich des Vinxtbachs Radwege zu erkunden. Die Erlebnisregion Nürburg- spricht man ripuarisch, südlich moselfränkisch. Die ring, historische Stadtkerne, alte Mühlen, Burgen, Region unterstand im Mittelalter verschiedener Kirchen und Klöster aber auch Museen bilden wei- Herrschaften. Das Gebiet um Adenau gehörte zu tere attraktive touristische Angebote, die teilweise Kurköln, die Region um Bad Breisig war dem Reichs- durch thematische Wanderwege verbunden sind. stift Essen zugehörig, Brohltal gehörte verschiede- Das Beherbergungsangebot in der Region Rhein-Ei- nen kleineren Herrschaften an. Mayen und die Vor- fel setzt sich aus 117 Betrieben mit 6.629 Betten zu- dereifel gehörten zum Kurtrierer Herrschaftsgebiet. sammen. 2013 haben mehr als 234.363 Gäste die Re- Die südlichen Teile der Region um Mayen erlebten gion aufgesucht, wobei die mittlere Verweildauer im Pfälzischen Erbfolgekrieg starke Verwüstungen. zwischen 2 und 3 Tagen lag. Die Verbandsgemeinde Der größte Teil der Region gelangte 1794 unter fran- Adenau hat mit 55 Beherbergungsbetrieben mit Ab- zösischen Einfluss, als die Revolutionstruppen die stand die höchste Anzahl an Betrieben und auch Gäs- linksrheinischen Gebiete besetzten. Danach wurde tezahlen, wobei davon auszugehen ist, dass in der sie ab 1816 Preußen zugeschlagen. Region eine Vielzahl kleiner Betriebe zu finden sind, Die Eifel war arm, Adenau galt als der ärmste Kreis in die nicht statistisch erfasst werden. Genauere Aussa- Preußen, die ganze Region wurde wegen der Kälte, gen sind daher nicht zu treffen. Mit Bad Breisig liegt dem Schneereichtum und der Einsamkeit auch als „Preußisches Sibirien“ bezeichnet. Die Menschen

10 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

lebten von einer kargen Landwirtschaft, die zusätz- der Nürburgring und die Eifel weit über die Gren- lich durch Realteilung erschwert war. Zusätzliche zen von Rheinland-Pfalz hinaus bekannt. Einkünfte waren nur durch Arbeit im Wald oder im Bergbau möglich. Neben Eisenerzen wurde in der 2.1.6. Land- und Forstwirtschaft Region darüber hinaus seit der römischen Zeit vulka- In der Region Rhein-Eifel werden rund 37 % der Flä- nisches Material wie Basalt, Bims, Tuffstein und che landwirtschaftlich genutzt, die Bruttowertschöp- Schiefer abgebaut. Vom Mittelalter an bis zum Ende fung der Land- und Forstwirtschaft liegt mit 1 % et- des 30-jährigen Krieges und später noch einmal wäh- was niedriger als in Rheinland-Pfalz mit 1,3% rend der französischen Besatzungszeit gab es in der (StLaRLP, 2014). Insgesamt spielt die LW in der Re- Eifel eine äußerst rege Eisenproduktion, die für viele gion noch eine vergleichsweise große Rolle. Menschen Arbeit und Brot bedeutete. Die dazu be- nötigten Mengen an Holzkohle, 40 Kubikmeter Holz Der landwirtschaftliche Strukturwandel ist in den je Tonne produziertes Eisen, lieferte der Wald. Was letzten 10 Jahren deutlich vorangeschritten mit ei- nicht direkt an die Schmelzöfen in den Tälern abge- nem Rückgang an Betrieben um mehr als 1/3 bei liefert wurde, gelangte mit Karren über die Kohlen- gleichzeitiger Zunahme der landwirtschaftlich ge- straßen aus dem Eifelhochland nach Osten zu den nutzten Fläche je Betrieb auf 40 ha in der Verbands- Häfen und Produktionsstätten am Rhein. Es wurden gemeinde Adenau und bis zu 88 ha in der Stadt Ma- ganze Wälder abgeholzt, was dazu führte, dass bis yen. Mit im Schnitt fast 58 ha pro Betrieb liegt die Re- Mitte des 19. Jahrhunderts weite Teile der Eifel prak- gion in etwa im Bundesdeutschen Mittel (56 ha) und tisch unbewaldet waren. Hinzu kam eine Praxis der deutlich über dem rheinland-pfälzischen Mittel von Landwirtschaft zur Ertragssteigerung, die sog. Schif- 34 ha (StLaRLP, 2014). Insgesamt gibt es noch knapp felwirtschaft. Dabei wurde der Wald komplett gero- 400 landwirtschaftliche Betriebe, davon werden vier det, die Reste verbrannt und die Asche als Dünger ökologisch betrieben, weit über die Hälfte werden als verwendet, was zu einer weiteren Devastierung der Haupterwerbsbetriebe geführt (StLaRLP, 2013). Landschaft führte. Erst durch eine massive Auffors- Die Anteile von Ackerland und Dauergrünland sind tung, überwiegend mit schnell wachsenden Fichten sehr heterogen in der Region. In der Verbandsge- ("Preußenbaum"), gelang es ab 1815 der preußi- meinde Adenau ist mehr als ¾ der Fläche Dauergrün- schen Forstverwaltung, den völligen Niedergang des land, in Mayen dagegen nur knapp 12 %, in den übri- Eifelwaldes zu stoppen (Siewers, 2012). gen Verbandsgemeinden liegt der Anteil an Dauer- Seit 1927 ist der Nürburgring international be- grünland zwischen 30 % und 40 %. Entsprechend un- kannte Rennstrecke. Anfangs war er bekannt als terschiedlich ist auch die Tierhaltung, im Grünland legendäre „Gebirgs-, Renn- und Prüfstrecke“ für geprägten Nordteil gibt es hauptsächlich Rinder, Autorennen, später als „modernste und sicherste auch Milchkühe und Schafe, im südlichen Teil spielt Grand-Prix-Strecke der Welt“. Der Nürburgring ist die Schweinehaltung eine große Rolle. Insgesamt seit dem einer der bedeutendsten Wirtschaftsfak- sind die Tierbestände gesunken, lediglich in der Ver- toren in der Region. Zahlreiche mittelständische bandsgemeinde Vordereifel ist die Schafhaltung ge- Betriebe haben sich ganz auf den Nürburgring stiegen. Im Ackeranbau sind Weizen, Raps und eingestellt und u.a. im Sektor Übernachtung und Gerste die Hauptnutzarten (StLaRLP, 2013). Die Er- Gastronomie Millionen investiert. Zahlreiche Ar- zeugung erneuerbarer Energien und eine Direktver- beitsplätze entstanden auch im Gewerbepark am marktung über Regionalmarken werden hier sicher Nürburgring (), der im Wesentlichen als zukünftig eine Rolle spielenIm Kreisentwicklungs- „Auto- Entwicklungswerkstätte“ mit der weltbes- konzept für den Landkreis Mayen-Koblenz wird eine ten Teststrecke kombinierbar ist. Der Wirtschafts- Förderung der Landwirtschaft durch Schaffung ge- faktor Nürburgring stellt sich insbesondere auch eigneter Rahmenbedingungen wie Flächenmanage- über die hohe Kaufkraft aus den Nürburgring-Ver- ments und Vermarktung angestrebt (Landkreis anstaltungen dar, von der zahlreiche Unterneh- Mayen-Koblenz, 2013). Bodenordnungsverfahren men profitieren. Hierzu gehören die Motorsport- sind ein idealer Ansatz, die Wettbewerbsfähigkeit veranstaltungen (Formel I, DTM, 24-Stundenren- der Landwirtschaft zu verbessern. Der gesamtheitli- nen, Truck Grand Prix), Rad am Ring, Laufveran- staltungen, Wintersportevents oder Musikevents che Ansatz der Bodenordnung schafft weitere Syn- (ehemals Rock am Ring). Mit diesen Events sind

11 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

gerieffekte (z.B. Umsetzung der WRRL, Kompensa- Hieraus ergeben sich des Öfteren Konflikte mit ande- tionsmaßnahmen und landwirtschaftlicher Wege- ren Waldnutzern, z.B. Wanderern (Grontmij, bau). Dort wo Wegeinfrastruktur nötig ist, jedoch 2012,b). keine Bodenordnungsverfahren möglich sind, soll der Wegebau außerhalb der Flurbereinigung geför- 2.1.7. Natur und Landschaft dert werden. Naturräumlich hat die Region Anteil an der Osteifel Knapp die Hälfte der Region (45 %) ist bewaldet. Der und dem Mittelrheingebiet. Sie gliedert sich in eine Wald erfüllt vielfältige ökologische, soziale sowie homogene Landschaft, mit Vulkankuppen, Maarfor- wirtschaftliche Funktionen und ist deshalb laut Regi- mationen, Kerbtälern und bewegten Hochflächen. onalem Raumordnungsplan dauerhaft zu erhalten Die Landschaft ist bestimmt von großen zusammen- und nachhaltig zu entwickeln und die Funktionen hängenden Waldbeständen zwischen Mayen und sind durch eine naturnahe und nachhaltige Forstwirt- dem Ahrtal. Die Bergkuppen Hohe Acht, schaft zu gewährleisten (multifunktionale Forstwirt- und Hochbermel sind kennzeichnende Landmarken, schaft). In der Region liegen einige Vorrang- und Vor- weitere Kennzeichen sind besondere Waldtypen behaltsgebiete für Forstwirtschaft. In Vorranggebie- (u.a. Blockschuttwälder), große und kleine Bachtäler ten (Waldflächen mit Nutz-, Schutz- und Erholungs- mit Fels- und Trockenhängen sowie in der Vorderei- funktion) dürfen andere Nutzungen und Funktionen, fel Wacholderheiden (Grontmij, 2014). welche die forstwirtschaftlichen Belange und die üb- Große Teile der Landschaft werden im Landes- rigen Waldfunktionen beeinträchtigen, nicht in An- entwicklungsprogramm (LEP IV) als landesweit spruch genommen werden, in Vorbehaltsgebieten bedeutsame historische Kulturlandschaft eingestuft muss die Nutzung sorgfältig abgewogen werden und sind somit in ihrer Charakteristik zu erhalten, da (PlG Mittelrhein-Westerwald, 2014). sie historische Strukturen und Elemente aufweisen, Die Waldbewirtschaftung ist ein wichtiger Wirt- die in heutiger Zeit nicht mehr geschaffen, entstehen schaftsfaktor für die Region. Die Waldfläche besteht oder fortgesetzt werden können. Bei diesen zu fast 60 % aus Mischwald, der Rest verteilt sich auf Landschaften handelt es sich um den Laacher See, Reinbestände von Laub- und Nadelholz. Daten für die Landschaft zwischen Laacher See und Mayen eingeschlagene Holzmengen liegen nur auf Landes- sowie den Bereich nördlich von Adenau (ISIM, 2008). ebene vor, hier liegt die Menge an Nadelholz doppelt Aufgrund der hohen Biodiversität sind einige Ge- so hoch wie die des Laubholzes (StLaRLP, 2013). biete im Regionalen Raumordnungsplan als schüt- In der Gemeinde Kempenich wird derzeit versucht, zenswerte Gebiete aufgenommen. So sind große mit dem Niederwald eine historische Waldnutzungs- Teile der Verbandsgemeinde Adenau und südlich so- form wieder einzuführen. Vorteile dieser Bewirt- wie nördlich davon „Wanderkorridore von europa- schaftungsform ergeben sich aus dem landschaftli- und bundesweiter Bedeutung“, in den Verbandsge- chen Reiz, der Holzartenzusammensetzung, der meinden Bad Breisig und Brohltal befinden sich „Kor- Holzverwertung sowie der biologischen Vielfalt ridore von regionaler und überregionaler Bedeu- (Grontmij, 2012,b). Die Forstämter (Adenau, Ahrwei- tung“. Außerdem liegen in den Verbandsgemeinden ler und Koblenz) richten eine große Anzahl von Ver- Bad Breisig, Brohltal und im südlichen Teil von A- anstaltungen und Aktionen im Bereich Walderlebnis denau ausgewiesene Vorbehaltsgebiete “regionaler und Umweltbildung für Erwachsene und Kinder aus. Biotopverbund“ und im ganzen westlichen Teil der Darunter finden sich kleinere Führungen, z.B. zum Region ist das Gebiet als „landesweiter Biotopver- Thema Pilze, wie auch eine Fackelwanderung oder bund“ ausgewiesen. Hinzu kommt die Landschaft auch Wald-Jugendspiele. am Rhein und um die Stadt Mayen, die als „Regiona- ler Grünzug“ bezeichnet ist (PlG Mittelrhein- Die großen Waldflächen werden auch sehr intensiv Westerwald, 2014). durch die Jagd genutzt. Der Landkreis Ahrweiler ge- hört in Rheinland-Pfalz zu den Gebieten mit den Fast die ganze Region ist Landschaftsschutzgebiet. höchsten Abschusszahlen. Gejagt werden vor allem Außerdem stehen mit 12 Fauna-Flora Habitaten und Schwarz-, Reh- und auch Rotwild (StLaRLP, 2013). 5 Vogelschutzgebieten 44 % der Gesamtfläche der Region unter europäischem Schutz. Hinzu kommen 29 Naturschutzgebiete sowie 15 Natur-denkmäler

12 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

(LANIS, o.J.). In den Schutzgebieten sind viele Lebensmittelverschwendung(Grontmij, 2014). Die seltene Tiere beheimatet. Die zusammenhängenden Integrierte Umweltberatung (IUB) im Landkreis Ma- Wälder zwischen Mayen und Ahrtal stellen Lebens- yen-Koblenz unterstützt Menschen, die sich ehren- raum von Rothirsch, Luchs, Wildkatzen und amtlich für eine umweltfreundliche und nachhaltige Schwarzstorch. Das Mayener Grubenfeld ist ein Fle- Entwicklung in der Region engagieren dermausquartier von europaweiter Bedeutung (Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, o.J.). Weitere An- (Hahn, et al., 2014). gebote und Maßnahmen sind wünschenswert. An der Pflege der wertvollen Biotope sind verschie- 2.1.8. Energie und Klimaschutz dene Partner beteiligt. Die Stiftung Naturschutz stellt Gelder zur Betreuung von Biotopen zur Verfü- Laut regionalem Raumordnungsplan ist die Energie- gung. Durch die Stiftung sollen „breit gefächerte Be- versorgung bedarfsgerecht und umweltschonend si- mühungen zur nachhaltigen Entwicklung und Pflege cherzustellen, wobei der Anteil der Erneuerbaren der heimischen Kulturlandschaft unterstützt, die Energien maßgeblich erhöht werden bzw. bis zum Umweltbildung gefördert und besonderes Engage- Jahr 2020 30 % des Stroms aus Erneuerbaren Ener- ment im Bereich des Umweltschutzes honoriert wer- gien erzeugt werden soll (PlG Mittelrhein- den“ (Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, o.J.). Wei- Westerwald, 2014). tere Unterstützung gibt es durch 6 Partner-betriebe Im Landkreis Ahrweiler soll der Stromverbrauch bis Naturschutz in der Region (MULEWF, o.J.) und di- zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 % aus erneuerbaren verse ehrenamtliche Initiativen, wie beispiels-weise Energien gedeckt werden. Maßnahmen sind bei- die „Wacholderwarte“, die Führungen und kleinere spielsweise die Erstellung eines Solardachkatasters Pflegemaßnahmen durchführen. Des Weiteren wird und ein Solarstromprogramm für kreiseigene Schu- aktuell das Naturschutz-Großprojekt „Obere Ahr- len. Das kreiseigene Förderprogramm Ländlicher Hocheifel“ durchgeführt, um wertvolle Gewäs- Raum ist um den Punkt „Erneuerbare Energien und serauen am Oberlauf der Ahr naturnah zu entwickeln Energieeffizienz“ erweitert worden (Landkreis und zu erhalten (BfN, o.J.). In der Vergangenheit Ahrweiler, o.J.). Der Landkreis Mayen-Koblenz wurden Großprojekte an der Nette (Aktionspro- verfügt über Solarenergie-Gewinnung auf den gramm Rhein-Lachs 2000) und das Life-Projekt Wa- Dächern kreiseigener Liegenschaften, Schulen cholderheiden der Osteifel (2005) durchgeführt. werden überwiegend mit regenerativen Energien Anstehende Aufgaben sind die Pflege der Wachol- beheizt, es gibt einen Biomasse-Masterplan und ein derheiden, Halbtrockenrasen auf Vulkankegeln und Solarkataster. Im Kreisentwicklungskonzept ist die der Niederwälder sowie von Grenzertragsstandorten Entwicklung eines integrierten Klimaschutz- wie Bachtäler´n und Hanglagen. Weitere Bedarfe konzepts vorgesehen. Eine gemeinsame Initiative sind bei der Verwertung von Biomasse aus der Pflege mit anderen Landkreisen zur Förderung von von Wacholderheiden und der Nutzung von Holz aus Elektromobilität im ländlichen Raum läuft derzeit der Niederwaldbewirtschaftung zu sehen. Um den bereits. Laacher See besteht der Bedarf, ein Konzept zur Be- Das Bau- und Energie Netzwerk Mittelrhein e.V. sucherlenkung zu entwickeln. Weiterhin besteht (BEN-Mittelrhein), bei dem der Landkreis Mayen- Handlungsbedarf bezüglich der Stärkung der vor- Koblenz Gründungsmitglied ist, engagiert sich vor- handenen Strukturen, dem Aufbau eines regionalen rangig für Energieeinsparung, Energieeffizienz und Ökokontos und eines Kompensationsflächenpools den Einsatz erneuerbarer Energien im Bereich Bauen (Hahn, et al., 2014). Probleme liegen bei der intensi- und Modernisieren. BEN-Mittelrhein hat sich als ven Landwirtschaft bzw. der Erzeugung erneuerba- wichtiger Ansprechpartner zum Thema Bauen und rer Energien (Biomasse/Mais-Anbau), die sich auf Sanieren in der Großregion Koblenz etabliert. Es er- den Erhalt von wertvollen Biotopen auswirken hält Fördermittel vom Land Rheinland-Pfalz. Wei- (Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, o.J.). tere Förderer sind die Energieversorgungsunterneh- Der Bereich der Umweltbildung ist in der Region men EVM (Energieversorgung Mittelrhein) und durch einzelne Projekte vertreten wie die Umwelt- KEVAG (Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs lernschule Niederzissen oder Projekte der Land- AG) sowie die Handwerkskammer Koblenz frauen, wie die „Gartenkinder“ und Aktivitäten zur (Landkreis Mayen-Koblenz, 2013).

13 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Die Verbandsgemeinden Brohltal und Vordereifel Die Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr haben ein Integriertes Klimaschutzkonzept erstellen ist dagegen verbesserungswürdig. Eine lassen, das die Ziele des Raumordnungsplans und Schienenanbindung gibt es nur entlang des Rheins des Landes unterstützt bzw. sich auch eigene Ziele und von Mayen aus durch eine kleine regionale setzt und auf Modellprojekten aufbaut. Inhalte des Schienenverbindung, der Rest der Region wird mehr Konzepts sind neben der Identifikation von bisheri- oder weniger gut über Busverbindungen erschlos- gen Klimaschutzaktivitäten und relevanten Akteu- sen (PlG Mittelrhein-Westerwald, 2014). In den rInnen die Erstellung einer Energie- und CO2-Bilanz Verbandsgemeinden Adenau und Vordereifel gibt es sowie die Ermittlung von Einsparpotenzialen und Po- einen flächendeckenden Anschluss nur durch tenziale zur Effizienzsteigerung. Des Weiteren sollen Schulbusse. In allen Verbandsgemeinden außer der Potenzialen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien Stadt Mayen wird ein Verbesserungsbedarf an sowie Kraft-Wärme-(Kälte)-Kopplung identifiziert alternativen Mobilitätsangeboten wie Anrufsam- werden. Weiteres wichtiges Element ist die Akteurs- meltaxis (AST) gesehen. Punktuell sind entspre- beteiligung und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. chende Angebote bereits umgesetzt bzw. in Die entwickelten Maßnahmen sollen auf ihre Wirk- Planung. Betroffen durch den nicht ausreichenden samkeit mittels eines Klimaschutz-Controllings ge- ÖPNV sind hauptsächlich Jugendliche, SeniorInnen prüft werden. Ein Schwerpunkt soll bei den Privat- und TouristInnen und Familienhaushalte mit nur haushalten gesetzt werden, wobei die Kommunen einem PKW. Barrierefreie Möglichkeiten und eine als Vorbilder und Motoren der Entwicklung vorange- Förderung der Elektromobilität sind weitere offene hen sollen. EinE KlimaschutzmanagerIn wäre für die Punkte bei der Mobiliät (Grontmij, 2014). Umsetzung diverser Maßnahmen sowie den Aufbau eines systematischen Energiemanagements für 2.1.10. Daseinsvorsorge kommunale Liegenschaften notwendig (Transferstelle Bingen; Grontmij, 2014). Die bereits Nahversorgung vorhandenen Erfahrungen in den Bereichen erneuer- Der Bestand und die Zukunft der Versorgungsein- bare Energien – vor allem energetische Holznut- richtungen zur Deckung des täglichen Bedarfs sind zung, Windenergie (Windpark Weibern/ Rieden) und ein wesentliches Element der wohnortnahen Grund- Photovoltaikanlagen (bei Wehr) – sollen vertieft wer- versorgung. Dazu zählen Lebensmitteleinzelhändler den (Grontmij, 2012,a). mit unterschiedlich umfangreichem Sortiment, tem- Weitere klimaschutzrelevante Aktivitäten werden poräre Lebensmittlangebote wie Wochenmärkte durch die Verbraucherzentrale in der Verbandsge- und mobile Händler sowie Lieferservices. Darüber meinde Vordereifel in Form einer Energieberatung hinaus übernehmen v.a. kleine Ladengeschäfte, Hof- einmal im Monat angeboten (Grontmij, 2012,a). Die läden oder Wochenmärkte in den Orten auch die „Zukunftsinitiative Eifel“ sieht „Energie + Klima“ Funktion sozialer Treffpunkte, die gerade für ältere ebenfalls als wichtiges Themenfeld an und möchte Menschen ein wichtiger Bestandteil der täglichen Informationen und Vernetzungen stärken, um von Kommunikation sind. den bereits gewonnen Erfahrungen zu profitieren In der Region verfügen fast alle größeren Orte mit (Zukunftsinitiative Eifel, 2015). Ausnahme der Verbandsgemeinde Vordereifel über ausreichend Nahversorgungsmöglichkeiten. Es ist 2.1.9. Mobilität ein relativ vielfältiges Angebot an Läden sowie wei- Die überregionale Anbindung ist in Teilen der Region teren Services wie Banken und Postfilialen vorhan- gut. Durch die BAB A 61 im Osten und die BAB A 48 den. In der Stadt Mayen findet man zahlreiche Fach- im Süden bestehen Verbindungen zu den nächstlie- geschäfte. Vor allem in den kleineren Orten ist die genden Ballungsräumen Rhein-Main und Köln- Versorgung über Wochenmärkte bzw. mobile Händ- Bonn. Ein in Planung befindlicher Lückenschluss der ler gesichert, aber ausbaufähig (Grontmij, 2014). BAB A 1 würde die Anbindung im Westen der Region deutlich verbessern. Die Bundesstraßen B 258 und B Ärztliche Versorgung und Pflege 412 erschließen die Region in ost-westlicher Rich- Die ärztliche Versorgung ist noch als gut zu bezeich- tung, ergänzt durch die B 257, die die nord-südliche nen. In allen größeren Orten gibt es HausärztInnen, Verbindung sichert.

14 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

die auch flächendeckend Hausbesuche machen (au- ßerhalb der Region kooperiert Bad Breisig mit ande- ßer in der Stadt Mayen). In den größeren Orten be- ren Verbandsgemeinden und Kommunen in den Be- finden sich meist auch diverse FachärztInnen. Kran- reichen Strom-, Wasser- und Datenversorgung so- kenhäuser gibt es in Burgbrohl, Adenau und Mayen. wie bei den Themen Schutz vor Hochwasser und Außerdem hat die Region eine ausreichende Zahl an Bahnlärm und der Ausstattung der Feuerwehren mit Rehabilitationseinrichtungen aufzuweisen. Der Al- entsprechendem Material (Grontmij, 2014). tersdurchschnitt der ÄrztInnen ist allerdings relativ hoch, was in nächster Zukunft zu einer Verschlechte- 2.1.11. Bildung rung der Situation aufgrund nicht ausreichend vor- Im Bereich Bildung gibt es derzeit noch eine relativ handener NachfolgerInnen führen kann. Im Ärzte- gute Versorgung an Schulen, allerdings sind einige netz Vordereifelhaben sich Ärzte zusammenge- Grundschulstandorte von Schließung bedroht. Real- schlossen, um die Bedeutung des Themas und Lö- schulen gibt es in Adenau, Niederzissen, sungsansätze in die öffentliche Diskussion einzubrin- und Mayen, Gymnasien in Adenau und in Mayen. Als gen. weiterführende Bildungseinrichtungen gibt es in A- Die Zahl der pflegebedürftigen Leistungsempfänge- denau eine Fachoberschule und in Mayen haben die rInnen hat seit 2007 in beiden Landkreisen um knapp Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Rhein- 20 % zugenommen, davon wird der Großteil zu land-Pfalz und einige berufsbildende Schulen ihren Hause betreut, ein knappes Drittel ist stationär auf- Sitz. Außerschulische Weiterbildung findet in den genommen und der Rest wird ambulant versorgt Verbandsgemeinden und in Mayen mehr oder weni- (StLaRLP, 2014). Für die stationäre Betreuung ste- ger flächendeckend über die Volkshochschule (VHS) hen in der Region nur wenige Altenheime zur Verfü- oder kirchliche Einrichtungen statt. In Mayen gibt es gung. Ambulante Pflege ist meist flächendeckend zusätzlich eine Imkerfachschule und der Geschichts- vorhanden. Angebote für Tagespflege gibt es nur in und Altertumsverein hält regelmäßig Fachvorträge einigen größeren Orten. Da sich sowohl die Zahl der (Grontmij, 2014). Pflegebedürftigen als auch der Personen, die einen Die Quote der Schulabbrecher (Anteil der Schulent- Arzt benötigen, in den nächsten Jahren rapide ver- lassungen ohne Hauptschulabschluss) für 2013/2014 größern wird, ist die Sicherung der Pflege – hier vor liegt im Landkreis Ahrweiler bei 3,7 %, was gegen- allem die stationäre Pflege – und die ärztliche Versor- über dem Landesdurchschnitt Rheinland-Pfalz von gung in Frage gestellt (Grontmij, 2014). 5,3 % sehr niedrig ist. Im Landkreis Mayen-Koblenz haben dagegen 6 % keinen Schulabschluss Infrastruktur (StLaRLP, 2014). In der Region Rhein-Eifel ist die Versorgung mit Die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung sind in der Breitband außer in der Verbandsgemeinde Adenau Region sehr unterschiedlich. Während es in den Ver- flächendeckend vorhanden, allerdings teilweise mit bandsgemeinden Brohltal, Bad Breisig und in der deutlich zu geringer Geschwindigkeit (Grontmij, Stadt Mayen flächendeckend Kindertagesstätten 2014). Da eine schnelle Breitbandverbindung eine (Kitas) gibt, sind diese in den Verbandsgemeinden A- wichtige Voraussetzung für die Regionalent- denau und Vordereifel nur punktuell vorhanden. Kin- wicklung darstellt und eine Chance ist, neue der-Krippen gibt es in den Orten Adenau, , Geschäftsfelder in allen Bereichen von der Bad Breisig und in Mayen. In der Verbandsgemeinde Landwirtschaft über das Handwerk bis hin zur Brohltal gibt es außerdem einige Grundschulen mit Industrie zu entwickeln, ist eine Verbesserung der Betreuung (Grontmij, 2014). Netzabdeckung und der Geschwindigkeit ein wichtiger Grundstein der Infrastruktur (ISIM, 2008). 2.1.12. Soziales Miteinander Kooperationen im Bereich der technischen Infra- Gemeinschaftseinrichtungen als grundlegende Vo- struktur gibt es bei der Abwasserentsorgung zwi- raussetzung für ein gutes soziales Miteinander aller schen den Verbandsgemeinden Brohltal und Bad Menschen sind in fast allen Orten in Form von Dorf- Breisig, ansonsten innerhalb der Orte in den Ver- gemeinschaftshäusern und weiteren Einrichtungen bandsgemeinden z.B. bei Abwasser und Strom. Au- vorhanden. Die Stadt Mayen bietet spezielle Räum-

15 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

lichkeiten für kulturelle Aktivitäten an. Die Treff- und Herausforderungen für die Entwicklung der Re- punkte sind nur vereinzelt barrierefrei. Freizeitange- gion Rhein-Eifel. Die Analyse stellt in kurzer und bote sind flächendeckend vorhanden, oft auch für prägnanter Form die Erkenntnisse aus der Ge- spezielle Zielgruppen wie Jugendliche und SeniorIn- bietsanalyse zusammen. Sie bildet die Grundlage zur nen. Es gibt eine Vielzahl an Vereinen, die allerdings Ableitung der notwendigen und möglichen Hand- oftmals Probleme haben, ausreichend Nachwuchs lungsbedarfe der Region. Die dabei identifizierten zu finden. Bedarfe ergeben sich sowohl aus den vorhandenen Stärken, die es sukzessive weiter zu entwickeln gilt, Das Ehrenamt und das Engagement der BürgerInnen als auch aus erkennbaren Schwächen und Defiziten, in der Region sind als sehr hoch einzustufen und wer- die den Nachholbedarf aufzeigen. Die angeführten den meist auch gut unterstützt, allerdings ist hier Chancen und Risiken unterstreichen die Möglichkeit ebenfalls eine gewisse Nachwuchsproblematik vor- der strategischen Ausrichtung der regionalen Ent- handen. Eine bessere Vernetzung der Senioren- und wicklung, machen aber auch die Grenzen regionalen Jugendarbeit und -angebote sowie die Teilhabe von Handelns deutlich. SeniorInnen sind ausbaufähig. In der Verbandsge- meinde Vordereifel gibt es punktuell Jugendvertre- Die SWOT-Analyse basiert in erster Linie auf den fak- tungen, in Bad Breisig werden ältere Menschen und tischen Ergebnissen der Ausgangslage. Zusätzlich Jugendliche an kommunalen Aufgaben beteiligt, in sind qualitative Aussagen der regionalen AkteurIn- einigen Orten in der Verbandsgemeinde Brohltal gibt nen eingeflossen, die zur Bestätigung und Verdich- es ebenfalls Beteiligungen an kommunalen Aufga- tung einzelner Aspekte beigetragen haben. Der Auf- ben, in der Stadt Mayen ist ein Jugendbeirat in Pla- bau der Analyse orientiert sich an den Themen des nung. Spezielle Aktivitäten zur Teilhabe aller Men- vorangegangenen Kapitels und ist nachfolgend zu- schen finden in den Grundschulen Adenau und Bad sammenfassend dargestellt. Dadurch kann die Breisig statt. Die Stadt Mayen plant einen Beirat für Bandbreite der regionalen Themen inklusive der för- Menschen mit Behinderung und deren Angehörige dernden und hemmenden Faktoren deutlich ge- (Grontmij, 2014). macht werden. Außerdem werden thematisch zuge- ordnet Handlungsbedarfe aufgezeigt, die aus Sicht der Region besondere Wichtigkeit haben. 2.2. Gebietsanalyse, SWOT- und Bedarfsanalyse

Die zusammenfassende SWOT-Analyse formuliert die Stärken und Schwächen wie auch die Chancen Abbildung 2: Zusammenfassende Darstellung der SWOT-Analyse

Raum- und Siedlungsstruktur Stärken Schwächen • Ländlicher Raum mit hoher Lebensqualität • Zum größten Teil Ländlicher Raum • International bekannte Attraktionen • Regionale Identität fehlt noch • Teilweise gute überregionale Verkehrsanbindung • Teilweise schlechte verkehrliche Anbindung • Siedlungsstruktur geprägt von Zentren und kleinen Orten • Teilweise sehr kleine Siedlungen (fehlende Infrastruktur) • Teilweise Leerstandskataster vorhanden • Zum Teil hohe und weiter zunehmende Leerstände, teilweise auch gewerbliche Leerstände • Barrierefreiheit in den Orten oft nicht gegeben Chancen Herausforderungen • Zentren- und Ballungsraumerreichbarkeit ist gegeben • Randlage zu Ballungsräumen erschweren die Nachfrage • Schaffung attraktiver Wohnungsangebote für alle Generatio- • Demografischer Wandel und steigende Mobilitätsansprüche nen erschweren die Entwicklung • Gute Ausgangslage für die wirtschaftliche Entwicklung • Fortschreitender Leerstand führt zu Verlust von Funktionen und der Attraktivität der Orte • Überbelastung der finanziellen Möglichkeiten der Verbands- gemeinden erschweren gezielte Innenentwicklung Handlungsbedarf

16 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Raum- und Siedlungsstruktur • Entwicklung einer regionalen Identität und Ausbau der vorhandenen Vernetzungen • Systematische Erfassung und Maßnahmen zur Bewältigung des Leerstands • Maßnahmen zur Erhaltung der Innenbereiche als attraktive Wohn- und Gewerbestandorte

Bevölkerungsstruktur und -entwicklung Stärken Schwächen • Bisher nur geringe Bevölkerungsverluste • Sehr deutliche Bevölkerungsverlust zu erwarten, die in der Region heterogen verlaufen werden • deutlicher Trend zur Überalterung in den nächsten 20 Jahren • Mangelnde Sensibilisierung bezüglich den Auswirkungen des demografischen Wandels Chancen Herausforderungen • Neue Impulse durch Zielgruppe 65+ • Überalterte Bevölkerung mit veränderten Ansprüchen an • Steigerung der Attraktivität für Jugendliche und Familien Wohnen, Leben und Versorgung • Bevölkerung aus europäischen Nachbarländern als Potenzial • Interregionale und überregionale Konkurrenz um Einwohne- für Wirtschaft und Gesellschaft rInnen Handlungsbedarf • Sensibilisierung für Folgen des demografischen Wandels • Junge Menschen und Familien in der Region halten • Für den Zuzug in die Region werben

Wirtschaftsstruktur Stärken Schwächen • Hohe Wirtschaftskraft • Region überwiegend mit hohem Auspendleranteil • Vielfältige mittelständische Unternehmenskultur und Hand- • Drohender Fachkräftemangel werksbetriebe • Mangel an qualifizierten AusbildungsplatzbewerberInnen • Teilweise attraktiver Wirtschaftsstandort durch gute Anbin- • Keine Arbeitsplätze in abgelegenen kleinen Orten dung an BAB und gute Ausstattung mit Industrie- und Gewer- • Potenziale der gemeinsamen Vermarktung als Wirtschafts- beflächen; Nürburgring als Jobmotor der Region standort zu wenig genutzt • Wirtschaftsinitiativen auf lokaler und Kreisebene; Regional- marke „Eifel“ ist im Aufbau • Ausbildungsinitiativen (Schulen mit IHK und HWK) Chancen Herausforderungen • Aktive Ansiedlungspolitik für Unternehmen aus den Bal- • Abwanderung qualifizierten Personals und allgemeiner Man- lungsräumen gel an Auszubildenden und Fachkräften • Netzwerkbildung von Unternehmen sowie Aus- und Weiter- • Mangelnde Vernetzung der Wirtschaft vor Ort verschärft Ab- bildungsmöglichkeiten zur Fachkräftebindung wanderungsproblematik • Vernetzung ArbeitnehmerInnen - Auszubildende - Arbeitge- • Verstärkte Aufgabe kleiner und mittlerer Unternehmen auf- berInnen in der Region grund des demografischen Wandels (keine Nachfolger) • Schrumpfende Märkte im Zuge der demografischen Entwick- lung Handlungsbedarf • Unterstützungsmaßnahmen, um die Region als Ausbildungs- und Arbeitsstandort attraktiver zu machen • Maßnahmen zur Erhöhung der Ausbildungsquote, z.B. Imagekampagne für Ausbildungsberufe • Weitere Verbesserung der Anbindung der Region • Kooperation der Wirtschaft mit Hochschulen

Tourismus Stärken Schwächen • Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region • Gemeinsame Vermarktung verbesserungswürdig • Sehr hohes landschaftliches Potenzial; Prägung durch Vulka- • Fehlende Vernetzung der vorhandenen Fernradwege nismus und dessen Nutzung • Ausbaubedürftige Infrastruktur für E-Bike • Hohe Dichte von Sehenswürdigkeiten, teilweise international • Verbesserungsbedarf bei Qualität und Quantität der Beher- bekannt bergungsbetriebe und des gastronomischen Angebots • Vorhandene Kooperation „Erlebnisregion Nürburgring“ • Gästepotenzial noch zu wenig genutzt (Vernetzung der An- • Zahlreiche Prädikats- und Premiumwanderwege, mehrere gebote) Fernradwege • Wenige barrierefreie Angebote

17 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Tourismus • Bad Breisig mit Gesundheits- und Wellnessangeboten • Konflikte Jagd-Tourismus • Großes Spektrum an Gästen durch Vermarktung über zwei Tourismusdestinationen Chancen Herausforderungen • Einheitlicher Auftritt der Region und Profilschärfung zur bes- • Fehlende Vernetzung des Tourismus kann zur Unübersicht- seren Positionierung am Markt lichkeit und damit Abkehr der Erholungssuchenden führen • Entwicklung von barrierefreien Angeboten unterstützt die Er- • Fehlende Modernisierung der Beherbergung und Gastrono- schließung weiterer Zielgruppen mie kann die touristische Entwicklung gefährden • Sicherung und Ergänzung der Angebote im Bereich Wandern • Nachhaltigkeit touristischer Infrastruktur teilweise aufgrund und Rad als Zukunftsmarkt für Naherholung und Tourismus knapper kommunaler Finanzen gefährdet Handlungsbedarf • Verbesserung der touristischen Zusammenarbeit • Gemeinsame Vermarktung touristischer Angebote in der Region u.a. durch Vernetzung • Verbesserung der touristischen Nutzung des landschaftlichen und kulturhistorischen Angebots • Qualitativ hochwertige und barrierefreie Übernachtungs- und Gastronomieangebote schaffen

Kulturhistorie Stärken Schwächen • Kulturhistorische Potenziale durch Abbau und historische • Kulturhistorie nicht umfassend erlebbar Waldnutzungen • Starke Identifikation mit dem Naturraum Eifel Chancen Herausforderungen • Kulturhistorie als Impuls für regionale Identität • Mangelnde Bereitschaft zur Kooperation der AkteurInnen • Bindung an die Region durch Identifikation Handlungsbedarf • Verbesserte Inwertsetzung der kulturhistorischen Potenziale • Regionale Werte zur Identifikation besser nach innen und außen darstellen

Land- und Forstwirtschaft Stärken Schwächen • In Teilgebieten sehr hochwertige Ackerböden • Teilweise zu kleinteilige landwirtschaftliche Flächenstruktu- • Fortgeschrittener Strukturwandel in der Landwirtschaft ren und mangelhaft ausgebautes landwirtschaftliches Wege- • Hohe Bedeutung der Waldbewirtschaftung netz • Überwiegend Kommunal- und Staatswald • Rückzug der landwirtschaftlichen Nutzung mit Auswirkun- gen auf die Kulturlandschaft • Noch zu wenig Aktivitäten in der Direkt- und Regionalver- marktung; kaum Netzwerke zwischen LandwirtInnen und VerarbeiterInnen • Schäden durch zu hohen Wildbesatz Chancen Herausforderungen • Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten auch über die • Aufgabe der Grünlandnutzung durch Rückgang Viehbesatz Landwirtschaft hinaus gefährdet regionsprägende Kulturlandschaft • Erschließung von neuen Märkten durch qualitativ hochwer- • Nicht geklärte Hofnachfolgen und Veränderungen in der Nut- tige regionale Produkte zung können zur Aufgabe von Grenzertragsstandorten und • Vermarktung regionaler Produkte in den Ballungsräumen, damit zu unerwünschten Veränderung der Kulturlandschaft insbesondere auch von ökologisch erzeugten Produkten führen • Gezielte Aus- und Weiterbildung in Land-/Forstwirtschaft

Land- und Forstwirtschaft Handlungsbedarf • Bodenordnung und landwirtschaftlicher Wegebau zur Verbesserung der Agrarstruktur • Aufbau bzw. Verbesserung der Diversifizierung und Wertschöpfungsketten u.a. auch durch Qualifizierung und Vernetzung der AkteurInnen

18 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

• Unterstützung der Offenhaltung der Landschaft z.B. durch Beweidung

Natur und Landschaft Stärken Schwächen • Hohe Biodiversität mit hohem Anteil schützenswerter Bio- • Potenzielle Gefährdung der Kulturlandschaft durch Bewirt- toptypen schaftungsaufgabe des Grünlandes • Sehr großer Anteil großflächiger Schutzgebiete, teilweise • Nicht alle schützenswerte Biotope sind in Pflege oder gesi- mit europa- und überregionaler Bedeutung chert • Zahlreiche Naturschutz-Großprojekte • Nur wenige Partnerbetriebe Naturschutz zur Unterstützung • Große unzerschnittene Waldgebiete der Biotoppflege • Unterstützung der Biotoppflege durch Stiftung / Ehrenamt • Punktuelle Konflikte Naturschutz und Tourismus • Einzelne Angebote zur Umweltbildung • Konflikte mit erneuerbaren Energien Chancen Herausforderungen • Attraktive Natur- und Kulturlandschaft als weicher Standort- • Verringerung der Attraktivität des Landschaftsbildes und der faktor für einen Wohn- und Arbeitsort Biodiversität durch Nutzungsaufgaben • Verknüpfung von Naturschutz, Landwirtschaft und Touris- mus • Biodiversität durch landwirtschaftliche Nutzung sichern • Weiterentwicklung der Bereitschaft der Bevölkerung für ein umweltbewusstes Handeln Handlungsbedarf • Ausbau der Sensibilisierung für die Themen Kulturlandschaft und Biodiversität • Ausweitung der Pflege von wertvollen Biotopen • Konfliktlösung mit den Auswirkungen erneuerbarer Energien

Energie und Klimaschutz Stärken Schwächen • Klimaschutzkonzept für Teilgebiet der Region vorhanden • Klimaschutzmaßnahmen noch weiter ausbaufähig, insbe- • Teilweise bereits umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen sondere Beratung und Bewusstseinsbildung • Teilweise Vorreiterrolle der Kommunen bei energetischen Einsparpotenzialen Chancen Herausforderungen • Umsetzung der Klimaschutzziele als Standortfaktor nutzen • Veränderung politischer Rahmenbedingungen • Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft in der Region Handlungsbedarf • Energetische Sanierung von öffentlichen und privaten Gebäude • Ausbau der E-Mobilität • Ausweitung der Beratung und Bewusstseinsbildung zum Klimaschutz • Ausbau der Erneuerbaren Energien als regionales Energiekonzept

Mobilität Stärken Schwächen • Anbindung ÖPNV nur auf zentralen Achsen gut • Teilweise nur auf Schülerverkehr basierender ÖPNV • Teilweise regionale Bahnstrecken • Fehlende alternative Mobilitätsangebote für nichtmobile • Alternative Mobilitätsformen teilweise bereits vorhanden Menschen (Jugendliche/ Auszubildende,ältere Menschen) bzw. in Planung • Keine barrierefreienAngebote Chancen Herausforderungen • Ausbau der E-Mobilität • Verschlechterung des auf Schülerverkehr abgestimmten • Zukunftsfähige Mobilitätsmodelle unter Einbeziehung ver- ÖPNV schiedener AkteurInnen Mobilität Handlungsbedarf • Entwicklung alternative Mobilitätsangebote • Kreisübergreifende Vernetzung des ÖPNV

19 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Daseinsvorsorge Stärken Schwächen Nahversorgung • Nahversorgung in den größeren Orten vorhanden; teilweise • Teilweise keine örtliche Nahversorgung in den kleinen Orten noch Dorfläden in kleinen Orten • Mobile Versorgung teilweise ausbaubedürftig • Teilweise umfassende Ergänzung durch mobile Versorgung Ärztliche Versorgung und Pflege • (Noch) gute ärztliche Versorgung in den größeren Orten • Fachärztliche Versorgung überwiegend auf Mittelzentren be- • Ärztenetz Vordereifel-Mosel schränkt • Sozialstationen sind flächendeckend vorhanden • Verschlechterung der medizinischen Versorgung durch Al- • Teilweise sind Tagespflegeangebote vorhanden tersstruktur der Ärzte absehbar • Mangel an Fachkräfte im Pflegebereich • Nicht genügend Alters- und Pflegeeinrichtungen sowie woh- nortnahe Pflegeangebote Infrastruktur • Breitband teilweise vorhanden • Geschwindigkeit des Breitbandangebots zu gering • Breitband nicht flächendeckend vorhanden Chancen Herausforderungen • Schaffung von effizienten Lösungen zur Sicherung der Da- • Abbau der Infrastruktur und Dienstleistungsangebote forciert seinsvorsorge durch interkommunale Zusammenarbeit so- die Abwanderung wie mit weiteren AkteurInnen • Kommunale Haushaltslagen erschweren die Sicherung der • Neue Organisationsformen der Versorgung und Multifunkti- öffentlichen Infrastruktur Daseinsvorsorge onalität der Standorte und Einrichtungen • Mangel an medizinischem und pflegerischen Fachpersonal • Wachstumspotenzial und zusätzliche Einkommensmöglich- • Abwanderung von Gewerbe in Zentren mit guter Infrastruk- keiten durch häusliche Pflege und bei haushaltsnahen Dienst- tur leistungen Handlungsbedarf Nahversorgung • Bewusstseinsbildung für die Potenziale der „Nahversorgung“, regionale Produkte etc. • Versorgungsstrukturen für immobile Personen durch örtliche Anbieter verbessern • Ausbau mobiler Versorgung Ärztliche Versorgung • Sicherung der haus- und fachärztlichen Versorgung sowie der notärztlichen Versorgung in den ländlichen Bereichen • Ausbau von Angeboten in der Tagespflege Infrastruktur • Ausbau eines flächendeckenden und schnellen Breitbandangebotes

Bildung Stärken Schwächen • Gute Ausstattung mit Schulen und Kindertagesstätten (Kitas) • Einige Grundschulstandorte von Schließung bedroht • Außerschulische Bildungsangebote durch VHS, kirchliche • Teilweise mangelnde Qualifikation der Ausbildungsplatzbe- und andere Träger werberInnen • Teilweise Ernährungsberatung an betreuenden Grundschu- len Chancen Herausforderungen • Verbesserung der schulischen Bildung für alle gesellschaftli- • Schließung von wohnortnahen Schulen aufgrund des demo- chen Gruppen grafischen Wandels • Mangelnde Auslastung von Bildungseinrichtungen aufgrund des demografischen Wandels

Bildung Handlungsbedarf • Förderung von Qualifizierungsangeboten für alle Menschen

Soziales Miteinander Stärken Schwächen

20 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Soziales Miteinander • Gemeinschaftseinrichtungen in fast allen Ortsgemeinden • Nachwuchsproblematik in zahlreichen Vereinen und Ehren- • Vielzahl aktiver Vereine amt • Engagement der BürgerInnen ist hoch • Fehlende Integration von Menschen mit Behinderung • Teilweise Unterstützung des Ehrenamts • Teilweise fehlende Treffpunkte in den Orten für verschie- dene Zielgruppen • Teilhabe von SeniorInnen durch Ehrenamt und Seniorenbei- • Angebote für SeniorInnen teilweise zu wenig bekannt und zu räte sowie Seniorenwegweiser wenig vernetzt • Teilweise Seniorentreffs • Teilhabe und Beteiligung älterer Menschen ausbaufähig • Örtlich aktive Jugendarbeit • Barrierefreies und generationsübergreifendes Wohnen • Netzwerkstrukturen Jugendarbeit im Aufbau bzw. vorhan- steckt noch in den Anfängen den • Teilweise zu wenig spezifische Angebote für Jugendliche Chancen Herausforderungen • Stärkung der regionalen Identität, des Zusammenwirkens • Verstärkte Abwanderung junger Menschen und des Gemeinschaftsgefühls • Verschärfung der Problematik von Altersarmut und sozial • Stärkung der Identifikation junger Menschen für die Region nicht eingebundenen Menschen durch den demografischen • Steigerung der Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort durch Wandel aktive Gemeinschaften • Verändertes Freizeit- und Arbeitsverhalten reduziert Zeit und • Aufbau innovativer Strukturen zur Stärkung des Ehrenamts Bereitschaft für ehrenamtliche Aktivitäten • Potenziale für verschiedene Lebensbereiche durch Teilhabe aller Menschen erschließen Handlungsbedarf • Stärkung der regionalen Identität • Zukunftsfähige Vereine entwickeln • Unterstützung des Ehrenamts • Attraktive Wohnformen für ältere Menschen entwickeln • Mobilitätsmöglichkeiten als Voraussetzung zur Teilhabe verbessern, insbesondere für ältere und junge Menschen

Zusammenfassend ergeben sich Handlungsbedarfe, • die Auswirkungen des demografischen Wandels die die folgenden Stärken und Chancen der Region vorausschauend erkennen und Lösungen finden weiter ausbauen bzw. noch gezielter nutzen. Dies • die Wirtschaft bei dem drohenden Mangel an sind vor allem: Fachkräften und AusbildungsplatzbewerberIn- nen unterstützen • die hohe landschaftliche Attraktivität • stärkere Berücksichtigung verschiedener Ziel- • international bekannte Attraktionen unterstüt- gruppen bei der regionalen Entwicklung (Teil- zen den Tourismus habe aller Menschen) • die gute wirtschaftliche Ausgangssituation • die Mobilität in der Region und die Anbindung • die noch geringen Auswirkungen des demogra- der Region verbessern fischen Wandels • die landschaftliche Attraktivität und Vielfalt er- • das bestehende vielfältige Engagement der Bür- halten und noch gezielter für die Entwicklung der gerInnen Region nutzen Dem gegenüber gilt es, Schwachpunkte zu verbes- • die vorhandenen Ansätze zum Schutz der Um- sern bzw. deren Auswirkungen zu begrenzen: welt zusammen mit den regionalen AkteurInnen • die Entwicklung einer regionalen Identität als umsetzen Basis der Vernetzung der AkteurInnen in allen Vor diesem Hintergrund werden in Kapitel 5 zu den Bereiche der regionalen Entwicklung Handlungsbedarfen Handlungsfelder abgeleitet und Ziele für die kommenden Jahre formuliert.

21 Beschreibung der Ausgangslage Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Unter Berücksichtigung des landesweit gültigen 3 Vorerfahrungen der Leistungsbildes wurde eine Vorgehensweise erarbei- Förderperiode 2007 – tet, die neben der fachlichen Erarbeitung die aktive Einbeziehung von Menschen aus der Region ermög- 2013 lichte (Grontmij, 2012,b). In der Region gibt es aus verschiedenen Bereichen Die erste breite Öffentlichkeitsbeteiligung fand im Erfahrungen zu Prozessen mit partizipativem Ansatz Rahmen der ILEK-Auftaktveranstaltung am im Zeitraum der Förderperiode 2007-2013. Hierzu 08.02.2011 mit 250 interessierten Personen aus der zählen neben den Projekten der ILE auch Projekte Kommunalpolitik, Verbänden, Vereinen und Behör- zur Dorf- bzw.- Stadtentwicklung, wozu beispiels- den sowie zahlreichen interessierten Privatpersonen weise die Bürgerbefragung im Rahmen des Förder- statt. Neben der Information über den geplanten Ab- programms „Aktive Stadt“ Mayen (seit 2012) zählt. lauf des Prozesses konnten die Anwesenden an the- matischen Stationen bereits ihre Einschätzungen Im Folgenden werden nur die Vorerfahrungen darge- und Ideen einbringen. Die Abschlussveranstaltung stellt, die aus interkommunalen Prozessen mit parti- fand am 29.02.2012 mit vergleichbarer Besucherzahl zipativem Ansatz resultieren. Hierzu zählen und unter Beteiligung von Ministerin Ulrike Höfken, • ILEK und Regionalmanagement Brohltal-Vorde- MULEWF statt. reifel Während des ILEK-Prozesses fanden insgesamt 7 Ar- • AEP und Regionalmanagement Adenau, Alte- beitskreis-Treffen und 6 Treffen der ILE-Steuerungs- nahr, Grafschaft und Bad Neuenahr gruppe zur ILE-Konzepterstellung statt. In einer ers- • Integriertes Klimaschutzkonzept Brohltal-Vor- ten Phase fanden im März/ April 2011 zunächst 3 Ar- dereifel. beitskreis-Treffen entsprechend den 3 Handlungsfel- Die genannten Projekte sind interkommunal ange- dern „Natur und Landschaft, Land- und Forstwirt- legt und im Fall der kooperierenden Verbandsge- schaft, Klimaschutz und Energie“, „Tourismus, Erho- meinden Brohltal und Vordereifel gleichzeitig land- lung, Kultur“ und „Wirtschaft, Ortsentwicklung, Ver- kreisübergreifend (Landkreis Mayen-Koblenz und sorgung, Jugend/Senioren“ statt. Nach Bewertung Landkreis Ahrweiler). der eingegangenen Projektideen und Bildung von 5 umfassenden Leitprojekten trafen sich die Arbeits-

kreise entsprechend der Schwerpunkte im August/ September 2011 zum 2. Mal zu den Themen „Leben- dige Dörfer“, „Zukunftsfähige Infrastruktur inkl. Mo- bilität“, „Touristisches Wegenetz“ und „Umweltbil- ILEK und Regionalmanagement Brohltal-Vorde- dung (einschließlich Land- und Forstwirtschaft) und reifel (2011-2014) Erneuerbare Energien“. Die Verbandsgemeinden Brohltal und Vordereifel Der partizipative Ansatz wurde auch im Rahmen des haben 2011 bis 2012 ein Integriertes Ländliches Ent- ILE-Regionalmanagements bei der Umsetzung der wicklungskonzept (ILEK) erarbeitet, dessen priori- im ILEK konzipierten Projekte fortgesetzt, unter- täre Handlungsfelder von 2012 bis 2014 im Rahmen schied sich aber formal in der Zusammenarbeit mit eines zweijährigen Regionalmanagements umge- den verschiedensten Akteursgruppen. Die Prozess- setzt wurden. begleitung erfolgte in regelmäßigen Treffen des RM- Vorstands (3-5 Mal pro Jahr). Die Weiterentwicklung Bei der Bearbeitung des ILE-Konzepts stand der par- und konkrete Umsetzung von Projekten wurde in Ar- tizipative Ansatz in allen Bearbeitungsschritten im beitsgruppen und Projektteams vorangetrieben, in Mittelpunkt. Das ILE-Konzept wurde in enger Ab- die neben interessierten AkteurInnen immer auch stimmung mit der ILE-Steuerungsgruppe und zahl- ExpertInnen aus der Region eingebunden waren, z.B. reichen öffentlichen Veranstaltungen und Arbeits- Projektteam Tourismus (unter Beteiligung der Tou- kreisen mit engagierten AkteurInnen vor Ort erstellt. ristikerInnen, RadexpertInnen LBM RLP etc.), Ge- sprächsrunde ärztliche Versorgung (unter Beteili-

22 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013 Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

gung des Ärztenetzwerk Vordereifel), Gesprächs- externes Büro – konkrete Projekte zu den Hand- runde Wirtschaft-Schulen-Jugendliche (unter Betei- lungsfeldern „Lebensraum/ Versorgung im Ort“, ligung IHK, HWK, Schulen). Weitere Projekte fanden „Gewerbe/ Wirtschaft“, „Tourismus und Kultur“, z.B. in direkter Kooperation von Landfrauen und „Landwirtschaft, Weinbau, Landespflege“ sowie „Er- Schulen (Landwirtschaft und Ernährung für Schüler) neuerbare Energien, Forsten“ entwickelt und mit de- oder mit breiter Beteiligung aller Ortsgemeinden der ren Umsetzung begonnen. Jedem Handlungsfeld Region statt (Demografiecheck - Umgang mit dem wurde nochmals eine eigene regionale Zielsetzung demografischen Wandel). zugeordnet. Dadurch, dass die Projektansätze unter- schiedlichen Ausgangsgruppen entstammen (priva- Die Öffentlichkeit wurde mittels Presseveröffentli- ten AkteurInnen und Unternehmen, BürgerInnen chungen, Newsletter, Homepage laufend informiert und Vorstand des Regionalmanagements) und un- und zusätzlich einmal im Jahr zu einem Projektforum tereinander „rückgekoppelt“ wurden, konnte ein geladen. Die Projektforen widmeten sich neben ei- partizipativer Ansatz verfolgt werden. Die breite Ein- ner allgemeinen Sachstandsinformation jeweils im- bindung der Bevölkerung erfolgte allerdings bewusst mer einem speziellen Thema (tlw. mit Fachreferen- nur zu Beginn des Regionalmanagements, im laufen- ten) und riefen über diese zu Beteiligung auf, z.B. den Prozess ergab sich eine Konzentration auf die Ar- Sensibilisierung zum Thema Demografischer Wan- beit mit regionalen Schlüssel- und ProjektakteurIn- del, mit Prof. Axel Lorig am 16.04.2013 in . nen, um eine effiziente Projektumsetzung zu ge- Die Zusammenarbeit in Projektteams/ Arbeitsgrup- währleisten. Somit wurde ein angepasster „bottum- pen führte im Regionalmanagement Brohltal-Vorde- up“-Ansatz eingesetzt. Als Ergebnis konnten ausge- reifel zu innovativen und gut abgestimmten Ergeb- wählte regionale Ziele durch die Umsetzung von ein- nissen, die ohne diese Zusammenarbeit nicht mög- zelnen Projekten erreicht werden. Außerdem wurde lich gewesen wären. Beispielhafte Ergebnisse aus durch die Zusammenarbeit die Grundlage für wei- verschiedenen Projektteams sind: E-Bike-Verleih- tere Kooperationen gelegt. (IfR, 2008) system und E-Bike-Routennetz (Basis für einen wei- teren Förderantrag an das MWKEL), Infokampagne Integriertes Klimaschutz- Ausbildung, Leerstandskataster Vordereifel, Demo- konzept Brohltal-Vorderei- grafiecheck, Bildungsmodule der Landfrauen für fel (2013 – 2014) Schulen etc. Der Evaluierungsbericht zum Regional- Ein wichtiger Baustein der management Brohltal-Vordereifel ist der Anlage bei- Konzepterstellung des inte- gefügt. grierten Klimaschutzkonzepts für die Verbandsge- meinden Brohltal und Vordereifel war der partizipa- Regionalmanagement Eifel-Ahr, Integrierte Länd- tive Prozess mit Akteursbeteiligung, Gremienarbeit liche Entwicklung (2005-2008) und Öffentlichkeitsarbeit. Dies wurde neben der Öf- Die Gemeinde Grafschaft, die Stadt Bad Neuenahr- fentlichkeitsarbeit konkret durch eine begleitende Ahrweiler sowie die Verbandsgemeinden Projektgruppe mit VertreterInnen der VGn und der und Adenau haben sich 2005 zu einem Regionalma- Politik (VG-Rat) sowie über thematische Workshops nagement zusammengeschlossen. Dessen Zielset- unter Einbeziehung verschiedener Gruppen und Ak- zung war zum einen die Entwicklung von Zukunfts- teurInnen, wie z.B. Energieberater, Handwerksbe- perspektiven, um den Auswirkungen des demogra- triebe, Sparkasse/Banken, Bildungseinrichtun- phischen Wandels sowie des Strukturwandels in der gen/Schulen, Ortsbürgermeister und Gemeinderäte Landwirtschaft zu begegnen und zum anderen, umgesetzt. Wenngleich der partizipative Prozess Ideen zu gemeinsamen Projekten für die gesamte nicht mit dem Bottom up-Prozess eines ILEK ver- Region auszuwählen und umzusetzen. Dabei wurde gleichbar ist, hat die Region dennoch im Rahmen der auf vorhandene ländliche Entwicklungskonzepte in Konzepterstellung zum Klimaschutzkonzept erneut der Region, vor allem Agrarstrukturelle Entwick- erlebt, wie wertvoll und gewinnbringend die Einbin- lungsplanungen (AEP) zurückgegriffen, die im Vor- dung von AkteurInnen ist. feld für die VG Adenau erarbeitet worden war. Inner- halb von 3 Jahren wurden im RM - betreut durch ein

23 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013 Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Durch dieses Vorgehen konnte das begleitende Büro 4 Ergebnisse der Ex- kontinuierlich die Region beraten und auf mögliche ante-Evaluierung Schwachstellen hinweisen. Die Region Rhein-Eifel bewirbt sich erstmalig um die Leitbild und Entwicklungsziele der LAG Anerkennung als LEADER-Region. Die Erarbeitung Die Analyse der Ausgangssituation stützt sich auf die der LILE konnte somit nicht im Rahmen bewährter Daten und Zahlen aus Quellen der amtlichen Statis- Zusammenarbeitsstrukturen stattfinden, denn in tik sowie auf themenspezifische Studien, Doku- dieser Zusammensetzung haben die regionalen Ak- mente und Publikationen. Daten, die in dieser Form teurInnen bisher noch keine Vorhaben durchgeführt. nicht vorlagen, wurden durch eine standardisierte In und zwischen einzelnen Verbandsgemeinden gibt Abfrage bei den beteiligten Verbandsgemeinden er- es allerdings Vorerfahrungen im Rahmen von ILE (s. hoben. Dies bezog sich vor allem auf zusätzliche Da- Kap. 3). ten zur Daseinsvorsorge, der Bildung und des sozia- Für die Erarbeitung wurde daher ein Lenkungsgre- len Lebens, da dort relevante Bereiche für die Ablei- mium eingerichtet, das aus VertreterInnen der betei- tung der Strategie erwartet wurden. Spezifische Da- ligten Verbandsgemeinden sowie in einer späteren ten wie solche zur Situation des Forstes oder zur Phase aus VertreterInnen der Wirtschafts- und Sozi- Landwirtschaft wurden darüber hinaus gezielt ange- alpartner sowie von zivilgesellschaftlichen Gruppen fordert und speziell ausgewertet, um auch hier Aus- bestand. Die Öffentlichkeit wurde durch eine öffent- sagen in der erforderlichen Detailtiefe treffen zu kön- liche Auftakt- und Abschlussveranstaltung, einem nen. Es wurden alle wesentlichen Bereiche für die Workshop und eine online-Beteiligungsphase, in der Analyse bearbeitet und jeweils zu den einzelnen an- Projektvorschläge eingebracht werden konnten, ein- gesprochenen Themen auch die übergeordneten gebunden. Die Termine der Sitzungen sowie die Do- Planungen und Vorgaben berücksichtigt. Grundsätz- kumentation der Öffentlichkeitsarbeit liegen vor (s. lich bestand das Problem, dass nicht alle zur Verfü- Kap. 7). In Gesprächen mit haupt- und ehrenamtli- gung stehenden Daten auf den Regionszuschnitt be- chen Expertinnen konnten die gewonnen Erkennt- zogen werden konnten, da sie nicht immer verbands- nisse und Einschätzungen auf den Prüfstand gestellt gemeindebezogen vorlagen. Daher konnten teil- werden und erfuhren tlw. eine Korrektur. weise nur allgemeine Trends, wie z.B. der allgemeine Fachkräftemangel, in die SWOT einbezogen wer- Die Begleitung während der gesamten LILE-Erstel- den, ohne die regionsspezifische Problemlage adä- lung erfolgte durch das Büro Grontmij, das auch die quat abbilden zu können. Evaluierungsaufgaben wahrgenommen hat. Die Be- gleitung erfolgte in einem integrativen Prozess zwi- Die zusammenfassende SWOT erfolgte weitgehend schen dem Lenkungsgremium, der Öffentlichkeit schlüssig aus der Analyse und konzentriert sich auf und dem begleitenden Büro. Das Büro übernahm da- die für die Region erkannten relevanten Themen. Sie bei koordinierende Aufgaben und die Moderation bei erhebt nicht den Anspruch, die Gesamtheit aller Ent- den Veranstaltungen. Die in den Sitzungen erarbei- wicklungen umfassend abzubilden. Gleichwohl teten Inhalte wurden aufbereitet und zur Abstim- wurde dem Aspekt Rechnung getragen, dass in ers- mung im Lenkungsgremium vorgestellt. Das Büro ter Linie die wesentlichen Ansatzpunkte der Region sprach zu den einzelnen Inhalten der LILE Empfeh- herauszuarbeiten sind, ungeachtet der Fördermög- lungen aus, die zusammen mit dem Gremium disku- lichkeiten durch LEADER-Mittel. Bei der Erarbeitung tiert und auf deren Basis die Arbeit fortgesetzt wurden die Einschätzungen sowohl des Lenkungs- wurde. Eine Abstimmung grundlegender Inhalte mit gremiums als auch der AkteurInnen der Region be- der Öffentlichkeit fand insbesondere im Rahmen des rücksichtigt. öffentlichen Workshops zur SWOT, dem Leitbild und Die Identifizierung und Priorisierung von Handlungs- den Zielen der Handlungsfelder statt, darüber hinaus bedarfen, die sich aus der SWOT ergeben, wurde auch abschließend in der öffentlichen Abschlussver- zum einen durch Einbeziehung von wesentlichen In- anstaltung. halten aus der Auftaktveranstaltung gewonnen. Dort wurden die AkteurInnen nach Stärken und Schwächen sowie Lösungsansätzen aus ihrer Sicht

24 Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

gefragt. Diese Aussagen wurden zum anderen durch Umsetzung möglicherweise einer weiteren Konzent- Input des begleitenden Büros im Lenkungsgremium rierung bedarf. Die beiden anderen Handlungsfelder weiter vervollständigt und verfeinert. Das Büro spiegeln konsequent die wichtigsten Bereiche der agierte hier als Moderator und achtete in diesem Zu- Region, die es weiter zu entwickeln gilt, wieder: Tou- sammenhang darauf, dass die Diskussionen zu rismus als besonders wichtiger Teil der Wirtschafts- Handlungsbedarfen immer im Kontext zur Analyse struktur und die Erhaltung der Landschaft als we- und SWOT erfolgten. sentliche Lebensgrundlage. Ebenso konsequent ist die Wahl des Querschnittthemas Regionale Identi- Zu jedem Analysebereich wurden regionsspezifische tät, da die Region noch ganz am Anfang der Zusam- Handlungsbedarfe herausgearbeitet, wobei es den menarbeit steht und sich bewusst ist, dass die Ent- AkteurInnen auch um die Darstellung allgemeiner re- wicklung einer regionalen Identität in allen Bereichen gionaler Bedarfe über den LEADER-Ansatz hinaus eine tragende Rolle spielen wird. ging. Aufgrund der Kürze der Bearbeitungszeit von zunächst geplanten 3,5 Monaten war eine vertie- Querschnittsziele aus den übergeordneten Program- fende Diskussion über Prioritäten in den Bedarfen men werden insofern berücksichtigt, als Klimaschutz nur unzureichend möglich, so dass der Schwerpunkt und Natur- und Umweltschutz als eigens zu bearbei- der Entwicklungsstrategie auf der Einbeziehung vie- tende Ziele mit aufgenommen wurden. Das Quer- ler Interessenslagen liegt. schnittsthema Barrierefreiheit wird bei einzelnen Zielsetzungen explizit berücksichtigt, Gender und Die identifizierten Handlungsbedarfe wurden in ein Nichtdiskriminierungsaspekte sind sowohl durch die Leitbild und Entwicklungsziele umgesetzt und mit Wahl der Formulierungen (z.B. „für alle Generatio- den AkteurInnen im Rahmen eines Workshops disku- nen“ oder „Entwicklung einer Willkommenskultur“) tiert. Auf dieser Grundlage wurden drei Handlungs- als auch durch die Kriterien zur Auswahl der Projekte felder und ein Querschnittsthema identifiziert, mit berücksichtigt. Als explizite Querschnittthemen sind denen die Entwicklungsziele umgesetzt werden kön- sie nicht genannt, von einer Integration in alle The- nen. Damit konnte ein grundlegender Konsens über menbereiche kann aber aufgrund der genannten die Richtung der Strategie erreicht werden. Darlegungsweise ausgegangen werden. Die Entwicklungsziele sind weiter mit Teilzielen, die Die Teilziele wurden durch die Formulierung von teilweise thematisch zusammengefasst sind, unter- SMARTen Zielen operationalisiert und mit Indikato- setzt. In die Formulierungen der Teilziele sind die An- ren versehen, die es der Region leicht machen, die regungen aus der öffentlichen Auftaktveranstaltung Umsetzung ihrer Strategie zu überprüfen, wie es ebenso eingeflossen wie die Ergebnisse der Diskussi- auch im Evaluierungskonzept angedacht ist. Die For- onen im Lenkungsgremium. Teil der Diskussion war mulierung der operationalisierten Ziele beruht auf stets die Berücksichtigung des Mittelvolumens und der Zuarbeit der AkteurInnen der Region, die durch der Fördermöglichkeiten über LEADER. Für die Ak- ihre Ideen und Projektvorschläge deutlich gemacht teurInnen stand allerdings im Vordergrund, wichtige haben, in welche Richtung die Teilziele zu konkreti- Problemlagen und daraus resultierende Lösungsan- sieren sind, damit sie in der Region umsetzbar sind. sätze in der Strategie zu verankern. Insgesamt ist die Strategie als innovativ zu bezeich- Strategien und Maßnahmen differenziert nach nen, da sie durch Einbeziehung einer breiten Öffent- Handlungsfeldern lichkeit entwickelt wurde. Dadurch konnten neue Die Zusammenfassung der Ziele zu den Handlungs- Ideen erzielt, AkteurInnen eingebunden und damit feldern spiegelt gut die wichtigsten Themen in der auch neue endogene Potentiale erschlossen werden. Region wieder. Der demografische Wandel mit sei- Auch die Erarbeitung eines gemeinsamen Leitbildes nen Auswirkungen auf die unterschiedlichen Berei- und regionaler Entwicklungsziele, mit denen eine che der Daseinsvorsorge und des sozialen Miteinan- Verknüpfung von bisher isoliert behandelten The- ders wurde aufgrund der Bevölkerungsprognose als men erreicht wird, zeigt den Innovationsgehalt der das bestimmende Thema der nächsten Jahre identi- Strategie. Dabei wird bereits durch die möglichen fiziert. Da in der Region zu diesem Thema noch über- Startprojekte deutlich, dass die Region einen sekto- wiegend Neuland betreten wird, sind die Ziele noch rübergreifenden Ansatz verfolgt, da viele von ihnen sehr zahlreich und breit gefächert, was im Zuge der sowohl zu verschiedenen Entwicklungszielen als

25 Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

auch zu Handlungsfeldzielen von mehreren Hand- Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsar- lungsfeldern beitragen. Der integrative Charakter beit der Strategie wird insbesondere durch verschiedene Ähnlich wie zum Punkt „Beteiligungs- und Koopera- Teilziele deutlich, die alle Generationen berücksichti- tionskonzept“ beschrieben, ist der Öffentlichkeitsar- gen und die Teilhabe Aller anstreben. beit ein besonderer Stellenwert beizumessen, um dem LEADER-Ansatz zur Einbeziehung und Beteili- Beteiligungs- und Kooperationskonzept gung der Bevölkerung gerecht zu werden. Dies gilt Die Region verfolgt als Kooperation mit einem Part- umso mehr, als davon auszugehen ist, dass die Be- ner außerhalb von Rheinland-Pfalz die Zusammen- völkerung nach erstmaliger Anerkennung als LEA- arbeit mit der LEADER-Region Eifel in Nordrhein- DER-Region besonders umfassend über LEADER Westfalen. und die dadurch entstehenden Möglichkeiten infor- Darüber hinaus hat die Region weitere Kooperatio- miert werden muss. nen angebahnt. Dabei handelt es sich um die im Süd- Die geplanten Maßnahmen durch regelmäßige Be- westen an die Region angrenzende Region Vulkanei- richterstattung, Newsletter, Homepage, Veranstal- fel. Diese beiden Kooperations-Regionen liegen alle tungen, ggf. einer online-Beteiligungsplattform usw. im Naturraum Eifel, so dass von hochwertigen Syner- scheinen ausreichend, um die Bevölkerung über gien zu vielen Themen zwischen den Regionen aus- LEADER zu informieren. Auch hier sollte – wie ge- gegangen werden kann. Eine weitere angestrebte plant - durch die Evaluierung die Wirksamkeit der Kooperationsregion liegt in der östlich über den Maßnahmen geprüft und rechtzeitig Anpassungen Rhein angrenzenden Region Rhein-Wied aufgrund vorgenommen werden. der Kooperation der beiden Kurorte Bad Breisig und Bad Hönningen. Vorteilhaft bei den Kooperationen mit erfahrenen LEADER-Regionen Eifel und Vulka- neifel ist, dass die Region Rhein-Eifel über sie die Möglichkeit hat, von deren Erfahrungen mit LEADER zu profitieren und so auch zu einer effektiveren Um- setzung der eigenen LILE beizutragen. Da sich die Region Rhein-Eifel zum ersten Mal für LEADER bewirbt, sind sich die AkteurInnen darüber bewusst, dass besonderes Gewicht auf die Beteili- gung der AkteurInnen in der Region gelegt werden muss. Geplant sind hierzu Strukturen, die sich von In- halten bestimmt in Form von themenbezogenen Ar- beitsgruppen an die AkteurInnen wenden. Damit ist ein hohes Maß an Beteiligungsmöglichkeit gegeben und es kann auch davon ausgegangen werden, dass die AkteurInnen damit aktiviert werden können, sich einzubringen. Denn über Themenbezogenheit wird deutlich, wie Probleme vor Ort am ehesten gelöst werden können. Wichtig sind ergänzende Strukturen, die einen Aus- tausch zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen er- möglichen, um so Synergien und themenübergrei- fende Projektansätze systematisch erschließen zu können. Hierfür sind regelmäßige Regionalforen vor- gesehen. Es ist besonders wichtig, dass in den ge- planten Evaluierungen diesem Aspekt genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird und ggf. Anpassun- gen umgesetzt werden.

26 Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

5 Leitbild und Entwick- 5.1. Leitbild und Entwicklungs- lungsstrategie ziele In der SWOT-Analyse (Kap. 2) wurde deutlich, dass in Die Region Rhein-Eifel hat sich ein Leitbild gegeben, der Region Rhein-Eifel einerseits Handlungsbedarfe das die Vision der regionalen Entwicklung bis zum zum Ausbau der vorhandenen Stärken der Region, Jahr 2020 und darüber hinaus darstellt. Das Leitbild andererseits zur Bearbeitung von Schwachpunkten beschreibt in Kernaussagen, wohin sich die Region bestehen. Für die zielgerichtete Bearbeitung dieser entwickeln will und gibt das Selbstverständnis der re- Bedarfe hat die Region eine Strategie entwickelt, die gionalen AkteurInnen wieder. Damit bildet das Leit- mittels eines Leitbildes und zu Handlungsfeldern zu- bild die Grundlage für die regionale Entwicklungs- sammengefassten Zielen beschreibt, wie der ange- strategie und ist maßgeblich für das regionale Han- strebte Zustand unter intensiver Beteiligung der Ak- deln. teurInnen aus der Region erreicht werden soll. Das Leitbild, die Handlungsfelder mit den Zielen und das Kommunikations- und Beteiligungskonzept werden im Folgenden vorgestellt.

Rhein-Eifel – weltoffen und in der Region verwurzelt

Die Region spannt den Bogen zwischen ländlicher Umgebung mit hoher Lebensqualität und Internatio- nalität. Sie verbindet Tradition und europäische Offenheit zu einem neuen Lebensgefühl, das Bewohner- Innen und Gäste gleichermaßen schätzen, so dass die Region ein beliebter Wohn-, Arbeits- und Erho- lungsort ist. Die regionale Wirtschaft profitiert von der guten Anbindung und dem hohen Naherholungswert der Re- gion. Sie ist breit aufgestellt und durch ein vielfältiges Arbeitsplatz- und Bildungsangebot charakterisiert, das hoch qualifizierte und angesehene Handwerker ebenso anzieht wie Fachkräfte der verschiedenen Branchen bis hin zur Industrie. Die Region ist ein beliebtes touristisches Ziel durch seine besonders vielfältige und naturnahe Landschaft, die durch den Vulkanismus geprägt ist. Gäste und Erholungssuchende finden viele Erlebnisangebote für Urlaub und Freizeit. Breitgefächerte Angebote von beschaulichen Rad- und Wandertouren, über Kur- und Wellnessangebote bis hin zu erlebnisorientierten Museen und dem Nürburgring sprechen viele Zielgrup- pen an, denen auf engem Raum viel Abwechslung zwischen dem Rhein und dem höchsten Punkt der Eifel geboten wird. Die Land- und Forstwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und nutzt die vorhandenen Potenziale durch die Herstellung eines vielfältigen Angebots an regionalen Produkten. Die Menschen in der Region schätzen und unterstützen aktiv die Erhaltung ihrer Landschaft auch durch umweltbewusstes Verhalten. Die Region ist neue Heimat für Menschen aller Länder und Kulturen geworden, die schätzen, dass Tradi- tion in vielen Vereinen gelebt und neue Akzente gerne aufgenommen werden. Der Wohnraum und das Umfeld in den Städten und Dörfern sind an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen ange- passt, ebenso die Versorgungsstrukturen. Familien finden hier gute Voraussetzungen. Dabei konnte der ländliche Charakter mit kleinen Orten und wenigen aber starken Zentren erhalten werden.

Zur Umsetzung des Leitbildes wurden drei Hand- Teilziele entwickelt, die im regionalen Kontext bear- lungsfelder und ein Querschnittsthema auf der beitet werden können (s.u.). Die Handlungsfelder Grundlage der zusammenfassenden SWOT und der spiegeln die wesentlichen Entwicklungsziele der Re- Bedarfsanalyse entwickelt. Jedem Handlungsfeld gion für die Förderperiode bis 2020 wieder. Im Fol- wurde ein Entwicklungsziel zugeordnet und dazu genden werden zunächst die Entwicklungsziele und

27 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

die Grundzüge der Entwicklungsstrategie darge- Arbeits- und Ausbildungsplätze zu bieten durch Qua- stellt. Im anschließenden Kapitel werden die zuge- lifizierungsangebote und Stärkung der Vernetzung ordneten Handlungsfelder und Ziele zur Umsetzung der Wirtschaft. Dadurch werden ein weiterhin breit der Entwicklungsziele erläutert. gefächertes Angebot an Arbeitsplätzen und eine gute Quote bei der Besetzung von Ausbildungsplät- Entwicklungsziele zen gefördert. Prägend für die Umsetzung der Strategie und prä- Konsequenterweise wird mit dem dritten Entwick- gend für die Arbeit in der Region ist die Entwicklung lungsziel“ Erhalt und Entwicklung der besonderen einer regionalen Identität. Sie ist die Grundlage für landschaftlichen Potenziale“ eine wesentliche ein gemeinsames, vernetztes Handeln der AkteurIn- Grundlage für die Entwicklung der Region aufgegrif- nen und damit Voraussetzung für die zielgerichtete fen. Die Vielfalt und die hohe Biodiversität sollen und nachhaltige Umsetzung der Strategie. Die Ent- durch verschiedene Maßnahmen zum Klimaschutz wicklung einer regionalen Identität ist somit Grund- und durch die Pflege wertvoller Biotope erhalten lage und Teil aller anderen Entwicklungsziele. werden. Das Ergebnis ist ein nachvollziehbarer Bei- Mit dem Entwicklungsziel „Anpassung an den demo- trag zum Klimaschutz, u.a. durch einen erhöhten An- grafischen Wandel“ wird dem zu erwartenden deut- teil an E-Mobilität, und nachhaltig gesicherte Biotop- lichen Bevölkerungsschwund und den damit einher- strukturen. Deren Pflege kann auch zu einer Einkom- gehenden Verschiebungen in der Altersstruktur ent- menssteigerung in der Land- und Forstwirtschaft sprochen. Die Region stellt sich damit vorausschau- beitragen, wo möglich, soll das Prinzip „Schutz durch end den notwendigen Entwicklungen, um die Region Nutzung“ angewandt werden. Außerdem soll vor al- als attraktiven Wohnort zu erhalten bzw. bedarfsge- lem die Landwirtschaft auch in anderer Weise bei ei- recht anzupassen sowie angepasste, neuartige und ner zukunftsfähigen Ausrichtung durch Vernetzung nachhaltige Angebote der Daseinsvorsorge zu erar- mit anderen Wirtschaftsbereichen unterstützt wer- beiten. Grundlage ist ein gesteigertes Verständnis den und Teil von neuen regionalen Wertschöpfungs- für zu erwartende Veränderungen in der Bevölke- ketten werden. Dies wird unterstützt durch ein ver- rung, das sich u.a. durch neue Vernetzungen und Zu- breitertes Angebot an Bildungsangeboten zu The- sammenarbeitsformen ausdrückt. men aus der Land- und Forstwirtschaft. Das Entwicklungsziel „Ausbau des Landschaftserle- Einbeziehung übergeordneter Programme und bens und der regionalen Wirtschaftsstrukturen“ Planungen greift die Grundlagen der Wirtschaft der Region auf, Die regionale Entwicklungsstrategie der Region die es zukunftsfähig weiter zu entwickeln bzw. zu Rhein-Eifel greift Vorgaben und Ansätze aus vorlie- stabilisieren gilt. Im Tourismus als wichtiges wirt- genden überregionalen (EU- und Bundesebene) und schaftliches Standbein ist das Ziel, mehr Angebote in regionalen (Landesebene) Entwicklungsprogram- der Gastronomie und in den Beherbergungen zu men und Planungen auf. Folgende Konzepte sowie schaffen sowie neue Zielgruppen durch besondere deren Ziele und Leitbilder sind ausgewertet und be- Angebote zu erschließen. Dies ist verknüpft mit der achtet worden: verbesserten Nutzbarkeit des landschaftlichen und kulturellen Potenzials der Region. Dazu gehört die Über den Multifonds-Ansatz des ESI-Fonds werden Erarbeitung eines touristischen Profils zur Vermark- im Rahmen von ELER, EFRE und ESF Beiträge zu na- tung der Region. Dadurch sollen erhöhte Gästezah- hezu allen 11 thematischen Zielen geleistet, insbe- len erreicht werden und neue bzw. verbesserte An- sondere zum Klima- und Umweltschutz, zur lebens- gebote vor allem im Bereich Wandern und Radfah- langen Bildung, zur Nachhaltigkeit im Verkehr und ren entstehen. Dies unterstützt die Wirtschaft auch zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Die regionale in anderen Bereichen, da eine attraktive Region ein Strategie deckt im Rahmen der ELER-VO, die die weicher Standortfaktor ist. Außerdem gilt es, die gut Verbesserung der ländlichen Infrastruktur, der Land- aufgestellte Wirtschaft durch begleitende Maßnah- wirtschaft und der ländlichen Entwicklung sowie die men zu unterstützen. Wichtiges Ziel ist, den Arbeits- Regionalförderung als Hauptinhalt hat, nahezu alle kräften in allen Bereichen der Wirtschaft attraktive Prioritäten ab (BMWI, o.J.,a). Hierzu gehören Priori- tät 1 (Wissenstransfer und Innovation in Land- und

28 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Forstwirtschaft), Priorität 2 (Wettbewerbsfähigkeit betrifft. In allen Feldern der Infrastrukturversor- der Landwirtschaft und nachhaltiger Forstwirt- gung sowie des sozialen Miteinanders werden schaft), Priorität 3 (die Vermarktung von Agrarer- die Aspekte des Gender Mainstreaming zu be- zeugnissen und Tierschutz), Priorität 4 (Wiederher- achten sein. Die Region will dieses Ziel auch stellung, Erhaltung und Verbesserung von Ökosyste- durch die Berücksichtigung dieser Aspekte bei men), und Priorität 6 (Inklusion, Armutsbekämpfung den SMARTen Zielen erreichen und leben. und wirtschaftliche Entwicklung). Für die Verbesserung des sozialen Miteinanders soll speziell auch der Austausch zwischen den Des Weiteren werden Beiträge zu den Wachstums- Kulturen und Generationen unterstützt werden, ideen der „Europa 2020“-Strategie geleistet was den integrativen Charakter der Entwick- (Europäische Kommission, o.J.) sowie zu allen the- lungsstrategie unterstreicht. Hier ist auch die matischen Punkten der „Partnerschaftsvereinba- Teilhabe aller Menschen formuliert, womit Inklu- rung“ zwischen der EU und Deutschland (BMWI, sion als selbstverständlicher Bestandteil des Mit- o.J.,b). Aussagen und Inhalte übergeordneter regio- einanders verstanden wird. naler Programme des Landes Rheinland-Pfalz wie • Tourismus und Wirtschaft LEP IV, RROP, EULLE und die Tourismusstrategie Hier stehen mit der naturverträglichen touristi- 2015 wurden in die Entwicklungsstrategie der Region schen Nutzung und der Schaffung von Qualifi- Rhein-Eifel integriert. zierungsangeboten die horizontalen Ziele Gen- Horizontale Aspekte der Mainstreaming und Umwelt- und Natur- schutz im Fokus. Die LAG möchte deren Berück- Die Entwicklungsstrategie der LAG Rhein-Eifel be- sichtigung durch bewusste Formulierung der rücksichtigt neben den regionalen Bedarfen auch die SMARTen Ziele erreichen. horizontalen Aspekte Gender Mainstreaming, Kli- • Natur und Landschaft maschutz, Umwelt- und Naturschutz in allen Hand- Die LAG Rhein-Eifel hat ein eigenes Handlungs- lungsfeldern. feld definiert, das in vielfacher Hinsicht nicht nur Die Bedeutung des Gender Mainstreaming, also der die Berücksichtigung der horizontalen Ziele Um- Gleichbehandlung der Geschlechter, macht die LAG welt- und Naturschutz sowie Klimaschutz beför- Rhein-Eifel durch Definition dieser allgemeinen An- dert, sondern speziell Projekte voranbringen forderung an alle Projekte im Entwurf des Projek- will, die die Situation im Förderzeitraum verbes- tauswahlbogens (vgl. Anhang 8) deutlich. Alle Pro- sern soll. jekte müssen die folgende Voraussetzung erfüllen: Das EU-Querschnittsziel „Chancengleichheit, Nicht- „Das Projekt ist frei von Diskriminierung und unter- Diskriminierung und Gleichstellung von Männern stützt die Gleichstellung der Geschlechter.“ (ansons- und Frauen“ ist generell bei der Auswahl von Projek- ten ist keine Förderfähigkeit gegeben). ten und Maßnahmen zu berücksichtigen (s. Kap. 10). Die Berücksichtigung der Aspekte Klimaschutz so- In der Region sind bereits zahlreiche Initiativen zu wie Umwelt- und Naturschutz will die Region sicher- Kooperation und Vernetzung verankert. Diese wer- stellen durch Aufnahme dieses Basiskriteriums im den weiterhin gefördert und fortgeführt. Entwurf des Projektauswahlbogens: „Beitrag zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt (Klima- Innovativer Charakter schutz, Biodiversität, Ressourcenschutz)“. Der innovative Charakter der Entwicklungsstrategie Zur Berücksichtigung in den einzelnen Handlungsfel- zeigt sich in einem für die Region innovativen Ansatz dern: der Zusammenarbeit, der vor allem in der Auswahl des Querschnittsthemas „Entwicklung einer regio- • Wohnen und Leben nalen Identität“ zum Ausdruck kommt. Hier wird besonders der horizontale Aspekt „Gender Mainstreaming“ berücksichtigt. Die Re- Des Weiteren ist auch die Erarbeitung der Regiona- gion nimmt speziell die Anpassung an die Aus- len Entwicklungsstrategie innovativ. Es wurde ein wirkungen des demografischen Wandels in den sehr breiter und beteiligungsorientierter Prozess Fokus, welche alle Geschlechter gleichermaßen durchgeführt (s. Kap. 7). Hervorzuheben ist die Vor- gehensweise, online Beteiligungsmöglichkeiten zu

29 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

schaffen, da damit auch Personenkreise erschlossen neben LEADER insbesondere Mainstreammaßnah- wurden, die nicht an den angebotenen öffentlichen men aus dem Entwicklungsprogramm EULLE sowie Veranstaltungen teilnehmen konnten. Mit dieser in- die Bodenordnung adressiert. novativen Herangehensweise konnten neue Ideen erzielt, AkteurInnen eingebunden und damit auch Mehrwert der LEADER-Methode und ihr Beitrag weitere endogene Potentiale erschlossen werden. zur Umsetzung der Ziele

Für die Region innovativ ist vor allem das Entwick- Die LEADER-Methode zeichnet sich gegenüber bis- lungsziel „Anpassung an den demografischen Wan- herigen Förderprogrammen durch einen in dem del“, da die Auswirkungen des demografischen Wan- Maße noch nicht dagewesen innovativen und inte- dels bisher kaum spürbar waren und nun vorsorgend grierten Prozess- oder Organisationsansatz aus. die Initiative ergriffen wird. Auch mit der stärkeren Hierzu gehören die bereits im Rahmen der LILE-Er- Verknüpfung von Tourismus – im Sinne einer attrak- stellung eingesetzte breite Informations- und Betei- tiven Erholungslandschaft – und Wirtschaft zur ge- ligungsansatz (u.a. Online-Portale) aus, der bereits genseitigen Stärkung ist für die Region ein neuer zahlreiche Akteure aus verschiedensten Bereichen Weg eingeschlagen worden. Bei der Erhaltung und mobilisieren konnte. Der breite Beteiligungsansatz Entwicklung der Landschaft die Land- und Forstwirt- spiegelt sich auch in den neuen LAG-Gremien (u.a. schaft verstärkt einzubinden und in der Bevölkerung LAG-Vollversammlung, LAG Arbeitsgruppen) wie- das Bewusstsein für die Leistungen aufzuzeigen, die der und stärkt damit nachhaltig die lokale öffentlich- die beiden größten Flächennutzer dazu beitragen, ist private Partnerschaft. ebenso eine neuartige, integrative Herangehens- weise an die Entwicklung der Region. Die LEADER-Methode bietet die Chance, die formu- lierten Ziele und Projektansätze zur Bewältigung der Integrativer Charakter Auswirkungen des demografischen Wandels erst- mals auf regionaler Ebene gemeinsam anzugehen. Unter dem integrativen Charakter der Entwicklungs- Dabei sollen neuen Methoden der Bürgerbeteiligung strategie wird einerseits die Integration im Sinn der und Modellprojekte beim Aufbau von Netzwerken Teilhabe aller Menschen (vgl. horizontale Aspekte und der Aktivierung und Einbindung des ehrenamtli- oben) und weiterhin ein sektorübergreifender An- chen Potentials eingesetzt werden. Um die umfang- satz verstanden, indem Projekte zu verschiedenen reichen Herausforderungen des demografischen Entwicklungszielen als auch zu Handlungsfeldzielen Wandels breit angehen zu können, sollen einzelne von mehreren Handlungsfeldern beitragen. Themen zunächst lokal erprobt und über Netzwerke Insgesamt tragen zahlreiche Projekte aus dem Hand- dann in der gesamten Region verbreitet werden. lungsfeld „Natur und Landschaft“ immer auch zur Die LEADER-Methode ist auch deshalb innovativ Förderung des Tourismus bei. Projektansätze aus und integriert, weil insgesamt eine besser vernetzte dem Handlungsfeld „Wohnen und Leben“ haben Zusammenarbeit (z.B. Bereich Tourismus) gekop- stets auch die Teilhabe aller Menschen zum Ziel (In- pelt mit der Förderung der regionalen Identität (Eifel) tegration und Inklusion). Auch die ausgewählten durchgehend unterstützt wird. Dies unterstützen au- Startprojekte der Region Rhein-Eifel zeigen diesen ßerdem die Kooperationen mit den benachbarten sektorübergreifenden Ansatz anschaulich (s. Kap. 6). Eifel-LEADER-Regionen. Zum integrativen Charakter der Strategie gehört weiterhin, dass Synergien mit anderen Förderpro- grammen genutzt werden sollen. Daher sind auch 5.2. Inhaltliche und organisa- vom LEADER-Programm unabhängige Handlungs- torische Strategien und ziele mit dargestellt, deren Erreichung mit anderen zur Verfügung stehenden Programmen unterstützt Maßnahmen nach Hand- werden soll. Hier spielt im Bereich „Wirtschaft“ der lungsfeldern EFRE, aber auch der ESF eine große Rolle, im Bereich „Tourismus“ werden spezifische Förderprogramme Wie dargestellt, ist jedes Entwicklungsziel einem zu prüfen sein. Im Bereich Natur und Landschaft sind Handlungsfeld zugeordnet, das durch Teilziele wei- ter differenziert ist. Die Teilziele spiegeln die in der

30 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

SWOT herausgearbeiteten Bedarfe wider, die the- und die operationalisiert sind, ohne die nötige Offen- matisch zusammengefasst den Handlungsfeldern heit in der Ausrichtung während des Prozesses im zugeordnet wurden. Mit dieser Zusammenfassung Förderzeitraum aus dem Auge zu verlieren. Den kommt zum Ausdruck, dass zwar jedes Teilziel für Handlungszielen sind Indikatoren zugeordnet, die sich eine Wirkung auf die regionale Entwicklung ent- die Grundlage für die Evaluierung darstellen (s. Kap. faltet, jedoch durch das Zusammenspiel mehrerer 13). Ziele das regionale Handeln eine strategische Di- Im Folgenden werden die Handlungsfelder inklusive mension erreichen kann. der jeweiligen Teilziele und Handlungsziele darge- Die Teilziele sind wiederum mit Handlungszielen un- stellt. Eine Übersicht über die Handlungsfelder und tersetzt, die die Umsetzung der Ziele konkretisieren die Teilziele zeigt die folgende Abbildung (s. auch Anhang 4).

Abbildung 3: Überblick über die Handlungsfelder und Teilziele

Quelle: eigene Darstellung

5.2.1. Querschnittziel: Entwicklung 5.2.2. Handlungsfeld Wohnen und einer regionalen Identität Leben Das Querschnittziel Entwicklung einer regionalen Im Handlungsfeld Wohnen und Leben liegt der Fokus Identität durchdringt alle anderen Handlungsfelder. auf der Anpassung der Wohn- und Lebensbedingun- Bei der Umsetzung wird daher jedes Projekt auch da- gen hinsichtlich des demografischen Wandels. Basis rauf überprüft, ob bzw. inwieweit es zu diesem Ziel ist, dafür zunächst ein Bewusstsein zu schaffen und beiträgt (s. Kap. 10). Damit ist dieses Ziel ein Grund- dadurch neue Vernetzungen zwischen den AkteurIn- prinzip bei der Umsetzung der regionalen Strategie nen zu fördern. Damit einher geht die Stärkung des und bildet die Basis des gemeinsamen Handelns der sozialen Miteinanders durch Ehrenamt und Vereins- AkteurInnen.

31 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

wesen sowie die Einbeziehung von Kindern, Jugend- Zukunftsfähigkeit der Projekte soll der Einsatz neuer lichen und älteren Menschen. Außerdem sollen ge- Technologien (z.B. E-Mobilität) und Dienstleistun- zielt NeubürgerInnen stärker einbezogen werden. gen (z.B. mobile Fahrplanauskunft) immer geprüft werden. Der sichtbarsten Auswirkung des demografischen Wandels – dem Leerstand – soll durch innovative Des Weiteren sollen die wichtigen Bereiche der örtli- Ideen zur Wiedernutzung leerstehender Gebäude als chen Nahversorgung sowie die Gesundheitsversor- Wohnraum begegnet werden. gung inklusive der Pflege durch dezentrale Angebote bearbeitet werden. Wichtig für den ländlichen Raum ist die Mobilität, um vorhandene Angebote erreichen zu können. Hier sol- len in Ergänzung zum bestehenden ÖPNV alterna- tive Angebote entwickelt werden. Zur Sicherung der

Tabelle 1: Ziele im Handlungsfeld Wohnen und Leben

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Entwicklungsziel: Anpassung an den demografischen Wandel

Förderung der Bewusstseinsbil- Durchführung von mind. 3 Maßnahmen Anzahl Maßnahmen 3 im Förder-zeit- zur Sensibilisierung bezüglich des de- raum dung bezüglich der Auswirkun- mografischen Wandels gen des demografischen Wan- dels

Entwicklung neuer Formen der Durchführung von mind. 2 Maßnah- Anzahl Maßnahmen 2 im Förder-zeit- men zur Entwicklung von Synergieef- raum Zusammenarbeit fekten durch interkommunale Zusam- menarbeit

Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekt 1 im Förder-zeit- Aktivierung von Bürgerengagement raum

Lebenswerte Orte

Entwicklung von Projekten zur Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 im Förder-zeit- zur Sensibilisierung zum Thema Leer- raum überörtlichen Leerstandsbewäl- stand und Siedlungsentwicklung tigung und Siedlungsentwick- lung Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 im Förder-zeit- zur Entwicklung neuer attraktiver raum Wohnformen für alle Generationen

Förderung der regionalen Bau- Durchführung von mind. 2 Projekten Anzahl Projekte 2 im Förder-zeit- zur Gestaltung von dörflichen Plätzen, raum kultur und der Dorfentwicklung Freiflächen oder Ortsrändern unter Be- rücksichtigung der regionalen Baukul- tur

Schaffung, Erhalt oder Ausbau von Anzahl Projekte 2 im Förder-zeit- mind. 2 dorfgemäßen Gemeinschafts- raum einrichtung oder Mehrfunktionshäuser unter Berücksichtigung der regionalen Baukultur

Soziales Miteinander

Stärkung des sozialen Miteinan- Förderung von mind. 5 Projekten zur ge- Anzahl Projekte 5 im Förder- nerationenübergreifenden Wohnum- zeitraum ders, insbesondere des Vereins- feldentwicklung oder der Schaffung von wesens und des Ehrenamts Treffpunkten

32 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Durchführung von mind. 3 Projekten zur Anzahl Projekte 3 im Förder- Förderung der Interaktion und Netz- zeitraum werkbildung

Förderung von mind. 5 Projekten zur Un- Anzahl Projekte 5 im Förder- terstützung der Arbeit von Ehrenamtli- zeitraum chen

Durchführung von mind. 3 Projekten zur Anzahl Projekte 3 im Förder- Stärkung des sozialen Miteinanders zeitraum bzw. der Teilhabe aller Menschen

Förderung von mind. 3 Projekten mit Anzahl Projekte 3 im Förder- Schwerpunkt Einbeziehung und Beteili- zeitraum gung von Kindern und Jugendlichen

Mobilität

Entwicklung von Mobilitätsan- Durchführung von mind. 3 Projekten zur Anzahl Projekte 3 im Förder- Entwicklung und Umsetzung bedarfsge- zeitraum gebote für alle Altersgruppen rechter Mobilitätsangebote

Gesundheitsversorgung

bedarfsgerechte Anpassung der Entwicklung und Umsetzung 1 Konzepts Anzahl Konzept 1 im Förder- zur Verbesserung der ärztlichen Versor- zeitraum haus-, fach- und notärztlichen gung und Erstversorgung in der Region Versorgung Entwicklung und Umsetzung von 2 Pro- Anzahl Projekte 2 im Förder- jekten, die zur wohnortnahen Versor- zeitraum gung mit Gesundheitsleistungen führen

Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekte 1 im Förder- Entwicklung und Umsetzung von ergän- zeitraum zenden Strukturen der Gesundheitsver- sorgung

Ausbau und bedarfsgerechte Umsetzung von mind. 1 Projekt zur Si- Anzahl Konzept 1 im Förder- cherung bzw. zum Ausbau der Angebote zeitraum Anpassung im Pflegebereich im Pflegebereich

Förderung von regionalen Prä- Umsetzung von mind. 2 Projekten zur Anzahl der Projekte 2 im Förder- Sensibilisierung für gesunde Ernährung zeitraum ventionsangeboten für alle Ge- nerationen Entwicklung oder Umsetzung von mind. Anzahl der Angebote 1 im Förder- 1 regionalen Präventionsangebots zeitraum

Nahversorgung

Entwicklung von angepassten Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder- zum Erhalt und zur Weiterentwicklung zeitraum Modellen für die Nahversorgung von Nahversorgungsstrukturen

Förderung von mind. 2 Projekten zum Anzahl Projekte 2 im Förder- Erhalt oder Ausbau der Grundversor- zeitraum gung oder lokaler Basisdienstleistungen

Quelle: eigene Darstellung 5.2.3. Handlungsfeld Tourismus und Tourismus bearbeitet. Hier stehen die Kooperation Wirtschaft der touristischen Aktivitäten sowie ein regionales Marketing im Fokus. Des Weiteren gilt es, die vor- Im Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft wird handenen Potenziale besser zu vermarkten und die zum einen der wirtschaftlich wichtige Bereich des

33 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

touristische Infrastruktur zu optimieren. Durch Qua- reichen von der technischen Infrastruktur (Breit- lifizierung der Beherbergung und der Gastronomie band) bis zur Unterstützung von Vernetzungsstruk- sollen die Gästezahlen gesteigert werden. turen und Qualifizierungsmaßnahmen für Fach- kräfte und Begleitung von Menschen in der Berufs- Zum anderen sollen in diesem Handlungsfeld Rah- orientierungsphase. Ein weiterer Schwerpunkt ist, menbedingungen zur Unterstützung der guten wirt- die Ausbildungsberufe für SchulabgängerInnen at- schaftlichen Ausgangslage optimiert werden. Diese traktiv zu machen sowie die Zusammenarbeit mit Hochschulen.

Tabelle 2: Ziele im Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Entwicklungsziel: Ausbau des Landschaftserlebens und der regionalen Wirtschaftsstrukturen

Tourismus

Ausbau der Nutzung des land- Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder- zur Inwertsetzung landschaftlicher Be- zeitraum schaftlichen, kulturhistorischen sonderheiten und Förderung des ge- und kulturellen Potenzials otouristischen Potentials

Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder- zur Inwertsetzung kulturhistorischer o- zeitraum der kultureller Besonderheiten

Entwicklung und Umsetzung von mind. Anzahl Angebote 2 im Förder- 2 neuen touristischen Angeboten, aus zeitraum denen jeweils neue Beschäftigungsver- hältnisse resultieren (ohne Anzahl)

Schaffung barrierefreier Ange- Entwicklung und Umsetzung von mind. Anzahl Angebote 2 im Förder- 2 barrierefreien touristischen Angebo- zeitraum bote ten

Gemeinsame touristische Ver- Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder- zur touristischen Vermarktung der Re- zeitraum marktungsinitiativen gion nach innen und außen

Umsetzung von mind. 3 Maßnahmen Anzahl Maßnahmen 3 im Förder- für eine optimierte Nutzung sowie bes- zeitraum sere Vermarktung touristischer Ange- bote in der Region

Ausbau und Qualifizierung des Durchführung mind. 1 Projekts zum Anzahl Projekte 1 im Förder- Ausbau bzw. zur Qualifizierung des zeitraum Radwegenetzes und der Radinf- Radwegenetzes rastruktur Mind. 2 Projekte zur Verbesserung der Anzahl Projekte 2 im Förder- Radinfrastruktur zeitraum

Attraktivierung des Wander- Durchführung von mind. 3 Projekten Anzahl Projekte 3 im Förder- zur Attraktivierung und Verbesserung zeitraum wegenetzes des Wanderwegenetzes und dessen Infrastruktur

Ausbau und Qualifizierung Be- Durchführung von mind. 1 Maßnahme Anzahl Maßnahmen 1 im Förder- zur Barrierefreiheit in Beherbergungs- zeitraum herbergung und Gastronomie und Gastronomiebetrieben

Durchführung von mind. 3 Maßnahmen Anzahl Maßnahmen 3 im Förder- zur Ergänzung des Beherbergungs-an- zeitraum gebotes, möglichst barrierefrei

34 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Konzepte 1 im Förder- Qualifizierung von Akteuren in Beher- zeitraum bergung und Gastronomie

Wirtschaft

Zusammenarbeit mit Hochschu- Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekt 1 Im Förder- Zusammenarbeit mit Hochschulen zeitraum len

Stärkung der regionalen Wirt- Durchführung von mind. 1 Maßnahme Anzahl Maßnahme 1 im Förder- zur Verbesserung der Beschäftigungs- zeitraum schaftsstruktur verhältnisse insb. für Frauen und Ju- gendliche

Unterstützung der Kooperation und Anzahl Maßnahmen 2 im Förder- Vernetzung regionaler Unternehmen zeitraum durch mind. 2 Vernetzungs-Maßnah- men

Gewinnung und Sicherung von Entwicklung und Durchführung von Anzahl Angebot 1 im Förder- mind. 1 Maßnahme für Fachkräfte mit zeitraum Fachkräften Anzahl neuer Be- 2 dem Ziel, mind. 2 neue Beschäftigungs- schäftigungsverhält- verhältnisse, insbesondere für Frauen nisse und Jugendliche, zu schaffen

Entwicklung und Durchführung von Anzahl Projekt 1 im Förder- mind. 1 Projekt zur besseren Betreuung zeitraum junger Menschen in der Berufsorientie- rungsphase mit dem Ziel, auch zusätzli- che attraktive Ausbildungsplätze in der Region zu schaffen (ohne Anzahl)

Förderung der Digitalisierung Durchführung von mind. 3 Maßnahmen Anzahl Maßnahmen 3 im Förder- zur Förderung der Digitalisierung zeitraum

Auf- und Ausbau von Wertschöp- Durchführung von mind. 1 Maßnahme Anzahl Maßnahme 1 im Förder- zur Förderung des Auf- und Ausbaus zeitraum fungsketten von regionalen Wertschöpfungsketten

Quelle: eigene Darstellung ländliche Bodenordnung mit ihrem integralen An- 5.2.4. Handlungsfeld Natur und Land- satz und der Wirtschaftswegebau geeignete beglei- schaft tende Instrumente dar. Im Auftrag des Landwirt- Das Handlungsfeld Natur und Landschaft umfasst schaftsministeriums wurde auch in der Region-Eifel vier verschiedene Bereiche, die alle auf ihre Art am im Jahr 2013 durch das DLR ein Konzept über den Be- Erhalt und der Entwicklung der Kulturlandschaft so- darf und die Prioritären des Ausbaus von Wirtschafts- wie der Nutzung deren Potenziale ihren Anteil ha- wegen erarbeitet. Neben den erforderlichen kom- ben. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sollen munalen Mitteln (ggfs. unter Einbeziehung von Bei- infrastrukturelle Voraussetzungen sowie Bildung trägen der Jagdgenossenschaften) besteht auch die und Vernetzung gefördert werden. Eine Diversifizie- Möglichkeit der Förderung im Rahmen von EULLE. rung der Landwirtschaft soll vor allem über eine die In LEADER Regionen wird dabei ein um 10 % höherer Produktion und Vermarktung regionaler Produkte Fördersatz gewährt, dieser sollte bei Wegebaumaß- erfolgen, für die im Weiteren auch eine Bewusst- nahmen außerhalb der Bodenordnung in der Region seinsbildung über geeignete Maßnahmen (z.B. Lern- Rhein-Eifel zur Anwendung kommen. ort Bauernhof) erfolgen soll. Auch wenn sie nicht Auch im Bereich Naturschutz soll über Umweltbil- dem LEADER-Fördersatz unterliegen, stellen die dungsprojekte Bewusstseinsbildung für die Kultur- landschaft erfolgen und spezifische Maßnahmen

35 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

zum Artenschutz und der Biotopvernetzung erfol- Im Bereich Klimaschutz gilt es, bereits begonnene gen. Aktivitäten im Rahmen bestehender Klimaschutz- konzepte auf regionaler Ebene zu vereinen und vor allem die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben.

Tabelle 3: Ziele im Handlungsfeld Natur und Landschaft

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Entwicklungsziel: Ausbau des Landschaftserlebens und der regionalen Wirtschaftsstrukturen

Naturschutz

Sicherung und Pflege von Natur Durchführung von mind. 1 Projekt zum Anzahl Projekt 1 im Förder- Schutz und zur Entwicklung von beson- zeitraum und Kultur-Landschaft deren Biotoptypen

Entwicklung bzw. Durchführung von Anzahl Projekte 1 im Förder- mind. 2 Projekten zur Sicherung und zeitraum Pflege von Natur und Kultur-Land- schaft sowie Biotopschutz

Land- und Forstwirtschaft

Verbesserung der land- und forst- Durchführung von Projekten zur Ver- besserung der land- und forstwirt- wirtschaftlichen Bewirtschaf- schaftlichen Bewirtschaftungsstruktu- tungsstrukturen und des Wege- ren und des Wegebaus (ELER) baus

Diversifizierung der Landwirt- Durchführung von mind. 1 Maßnahme Anzahl Maßnahme 1 im Förder- zur Schaffung von Einkommensalter- zeitraum schaft nativen Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekte 1 im Förder- Erzeugung und Vermarktung regiona- zeitraum ler Produkte

Umweltbildung und Klimaschutz

Förderung und Ausbau von Lern- Entwicklung und Umsetzung von mind. Anzahl Projekte 3 im Förder- 3 Projekten zur Vermittlung des Bei- zeitraum und Erlebnisangeboten aus dem trags der Land- und Forstwirtschaft zur Bereich Land- und Forstwirt- Kulturlandschaft und dem Schutz na- schaft und natürliche Lebens- türlicher Lebensgrundlagen grundlagen Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekte 1 im Förder- Sensibilisierung für regionale Produkte zeitraum

Entwicklung bzw. Durchführung von Anzahl der Projekte 1 im Förder- mind. 1 Projekt zur Umweltbildung zeitraum

Verbesserung des Klimaschutzes Durchführung von mind. 1 Projekt zur Anzahl Projekte 1 im Förder- Bewusstseinsbildung zum Thema Kli- zeitraum maschutz

Durchführung von mind. 1 Maßnahme, Anzahl Maßnahme 1 im Förder- die einen positiven Beitrag zum Klima- zeitraum schutz leistet

Quelle: eigene Darstellung

36 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Übereinstimmungen der beiden Entwicklungsstrate- gien erhoffen sich beide Regionen Synergieeffekte 5.3. Beteiligungs- und Koope- bei der Umsetzung von Projekten. Hinzu kommt, rationskonzept, Kommu- dass die Region Eifel bereits LEADER-Erfahrungen nikationskonzept zur Öf- hat, sodass sich die Region Rhein-Eifel auch erhofft, von diesen Kenntnissen und Erfahrungen profitieren fentlichkeitsarbeit zu können.

Beteiligungskonzept Darüber hinaus hat die Region eine Kooperation mit der LEADER-Region Vulkaneifel geplant. Durch die Da sich die Region Rhein-Eifel zum ersten Mal für räumliche Lage (direkt angrenzend) können Eifel- LEADER bewirbt, wird ein besonderes Gewicht auf spezifische Themen übergreifend angepackt wer- die Beteiligung der AkteurInnen in der Region gelegt. den. Hinzu kommt, dass diese rheinland-pfälzische Geplant sind hierzu Strukturen, die sich in Form von Region auch bereits über umfangreiche LEADER- themenbezogenen Arbeitsgruppen an die AkteurIn- Vorerfahrungen verfügt, sodass sich hier die Region nen wenden. Rhein-Eifel zusätzliche Synergieeffekte verspricht. Bei Bedarf werden durch die Steuerungsgruppe the- Eine weitere Kooperationsregion liegt in der westlich matische Arbeitsgruppen einberufen, in denen regi- über den Rhein angrenzenden Region Rhein-Wied. onale AkteurInnen bestimmte Themen zur Umset- Bad Breisig und Bad Hönningen kooperieren bereits zung der LILE bearbeiten. Es ist eine Arbeitsgruppe als touristische Partner, sodass hier von Synergieef- pro Handlungsfeld vorgesehen. Sie unterstützen die fekten ausgegangen werden kann. Umsetzung der Ziele in den Handlungsfeldern, die Vernetzung von AkteurInnen sowie die Entwicklung Die vierte nicht direkt, aber mit Blick auf die Touris- und Umsetzung von Projekten. musdestination Romantischer Rhein angrenzende Kooperationsregion ist die Region Welterbe Oberes Die Arbeitsgruppen stehen allen Interessierten und Mittelrheintal. Durch die gemeinsame touristische somit allen BürgerInnen sowie Gebietskörperschaf- Vermarktung des Rheintals ergeben sich auch wich- ten, die in der LEADER-Kulisse ansässig bzw. für sie tige Effekte für die Region Rhein-Eifel, z.B. durch die zuständig sind, offen. Einrichtung einer regionalen GästeCard (Mobilitäts- Neben den Arbeitsgruppen können weitere Formen karte für die Touristen der Region Romantischer der Beteiligung bei Bedarf und befristet eingesetzt Rhein). werden. Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsar- Jährlich soll ein öffentliches Regionalforum stattfin- beit den, zu dem der/die LAG-Vorsitzende alle Arbeits- gruppen und alle BürgerInnen einlädt. Das Regional- Der Öffentlichkeitsarbeit wird ein besonderer Stel- management und AkteurInnen berichten über den lenwert beigemessen, um dem LEADER-Ansatz zur Umsetzungsstand und diskutieren themenübergrei- Einbeziehung und Beteiligung der Bevölkerung ge- fende Belange und Projekte. Darüber hinaus sollen recht zu werden. Dies gilt umso mehr, als davon aus- weitere engagierte BürgerInnen zur Mitarbeit und für zugehen ist, dass die Bevölkerung nach erstmaliger neue Projekte ermuntert werden. Anerkennung als LEADER-Region besonders umfas- send über LEADER und die dadurch entstehenden Weiterhin will die Region auch ein Online-Beteili- Möglichkeiten informiert werden muss. gungsportal einrichten, um den Austausch in der Re- gion zu fördern und nachhaltig zu unterstützen. Die geplanten Maßnahmen durch regelmäßige Be- richterstattung, Newsletter, Homepage, Veranstal- Kooperationskonzept tungen und einer geplanten Online-Beteiligungs- plattform scheinen ausreichend, um die Bevölkerung Die Region verfolgt als Kooperation mit einem Part- über LEADER zu informieren. Im Rahmen der vorge- ner außerhalb von Rheinland-Pfalz die Zusammen- sehenen Evaluierungen sollte geprüft werden, ob die arbeit mit der NRW-LEADER-Region Eifel. Durch die geplanten Maßnahmen wirksam sind oder ggf. anzu- räumliche Nähe der beiden Regionen und inhaltliche passen sind.

37 Leitbild und Entwicklungsstrategie Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

und Entwicklungen eingehen zu können. Damit kann 6 Aktionsplan auch sichergestellt werden, dass Erkenntnisse aus Der Aktionsplan beschreibt die ersten Arbeitsschritte der Evaluierung mit in die Planungen einfließen. der lokalen öffentlich-privaten Partnerschaft zur Im Aktionsplan wird sichtbar, bis wann die ersten Umsetzung und Begleitung der Entwicklungsstrate- Maßnahmen umgesetzt und die ersten Ziele erreicht gie. Die sind die Aktivitäten, die die Lokale Aktions- sein sollen. In den ersten fünf Quartalen stehen die gruppe (LAG) nach Anerkennung selber steuern und strukturelle Aufstellung der LAG, die Intensivierung beeinflussen kann. Deshalb sieht der Aktionsplan der der innerregionalen Kommunikation, die Inangriff- Region Rhein-Eifel neben den Handlungszielen v.a. nahme der gebietsübergreifenden Projekte und ins- Aktivitäten auf Prozessebene und des Regionalma- besondere die Umsetzung von ersten Projekten nagements vor. (Startprojekte, s.u.) im Fokus. Die Aktivitäten in den einzelnen Bereichen sind in der folgenden Tabelle zu- sammenfassend dargestellt. 6.1. Geplante Aktivitäten Handlungsziele Neben der Erarbeitung eines Aktionsplans für die Im Fokus des 1. Jahres als LEADER-Region steht die Phase nach der Anerkennung der Region soll die Ein- Umsetzung der ersten Projekte im Sinne von Start- bindung und Mobilisierung der AkteurInnen und der projekten (s.u.). Neben diesen möglichen ersten Ak- Öffentlichkeit auch über die LILE-Erstellung hinaus tivitäten ist vorgesehen, die AkteurInnen zur Benen- bis zur Anerkennung sichergestellt werden. Im Fokus nung und Umsetzung erster ehrenamtlicher Bürger- steht dabei, über die Ergebnisse der LILE-Erstellung projekte zu motivieren. Weitere Projekte sollen so und die Zwischenergebnisse des Wettbewerbsver- weit entwickelt werden, dass sie dem Entschei- fahrens zu berichten. Darüber hinaus stehen in dieser dungsgremium als Antrag vorgelegt werden können. Phase in allen Verbandsgemeinden Ansprechpartne- rInnen bereit. Folgende Maßnahmen sind geplant: Prozess und Strukturen • Bereitstellung der Kurzfassung der LILE auf den Unmittelbar nach Bekanntgabe der Wettbewerbser- Internetseiten der Verbandsgemeinden gebnisse ist die konstituierende Sitzung der Lokalen • Regelmäßige Presseinfo bei Neuigkeiten aus Aktionsgruppe (LAG) und die Einsetzung der LAG- dem Wettbewerbsverfahren Steuerungsgruppe sowie des Entscheidungsgremi- • Versendung aktueller Informationen auch über ums vorgesehen. Danach wird die LAG in einer Auf- einen Emailverteiler taktveranstaltung über die Anerkennung sowie die Die Darstellung der Aktivitäten nach Anerkennung geplanten Arbeitsschritte, die Strategie und Förder- der Region erfolgt in folgenden Kategorien: möglichkeiten informieren. Für die Sitzungen des LAG-Entscheidungsgremiums und der LAG-Steue- • Handlungsziele rungsgruppe sind regelmäßige Termine vorgesehen, • Prozess und Strukturen die im Rahmen der jeweiligen konstituierenden Sit- zungen festgelegt werden. Die Sitzungen des Ent- • Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit scheidungsgremiums werden entsprechend des Pro- • Regionalmanagement. jektauswahlverfahrens (vgl. Kap. 10) vorab über die Der Aktionsplan wird jährlich fortgeschrieben und Presse und das Internet bekanntgegeben. stellt den zwischen der Steuerungsgruppe und Regi- Am Ende des ersten Jahres wird eine Selbstevaluie- onalmanagement kontinuierlich abzustimmenden rung durchgeführt, um ggf. Anpassungen für den Managementplan dar. Da die Teilnahme der Region nächsten Aktionsplan rechtzeitig erkennen zu kön- am LEADER-Programm bislang nicht fest steht, ist nen. Eine Beschreibung dieser Maßnahmen findet der Aktionsplan zunächst nur auf ein Jahr angelegt. sich in Kap. 13. Für die Folgejahre findet basierend auf den jährlichen Evaluierungsergebnissen bzw. unter Einbeziehung der Zwischenevaluierung (s. Kap. 13) eine Fortschrei- bung mit der jährlichen Aktualisierung des Aktions- planes statt, um damit flexibel auf aktuelle Ereignisse

38 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit anderen Förderregionen werden nach einer Kennen- lernphase Themen festgelegt, zu denen konkrete Die anvisierten Arbeitsgruppen sollen durch öffentli- Kooperationsprojekte angegangen werden sollen. In chen Aufruf (Presse, Internet) und persönliche An- mindestens jährlichen Gesprächen zwischen den Ko- sprache gebildet werden und im 1. Quartal 2016 ihre operationsregionen soll auch grundsätzlich geprüft Arbeit aufnehmen. Über Anzahl und Inhalte wird die werden, ob es neue Entwicklungen / Themen gibt, zu Steuerungsgruppe beraten. denen sich ein vertiefter Austausch lohnt. Ein weiterer wichtiger Baustein zur Umsetzung ist die Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, über den LEA- Regionalmanagement DER-Prozess und die LEADER-Projekte zu informie- Es ist vorgesehen, das Regionalmanagement noch ren, zu sensibilisieren und vor allem potenzielle Pro- im 4. Quartal 2015 extern zu vergeben. Im ersten Jahr jektträgerInnen zu motivieren, ihre Ideen in den Pro- wird der Fokus auf dem Aufbau des Netzwerks in der zess einzubringen. Wichtiger Teil ist die kontinuierli- Region liegen und in der Etablierung passender che Pressearbeit und ein zeitnah zu etablierender In- Strukturen für die Zusammenarbeit und Abstim- ternetauftritt der LAG. Des Weiteren soll über einen mung innerhalb der Gremien der LAG und mit weite- voraussichtlich viermal jährlich erscheinenden ren AkteurInnen. Newsletter über die Umsetzungsaktivitäten berich- tet werden. Außerdem soll jährlich ein Regionalfo- Durch regelmäßige Teilnahme bzw. Beteiligung an rum durchgeführt werden, in dem über die Aktivitä- Angeboten der Deutschen Vernetzungsstelle dvs ten berichtet wird und das Möglichkeiten zum Aus- (u. a. Internetauftritt, Fortbildungen, Netzwerktref- tausch aller AkteurInnen bietet. fen) soll darüber hinaus auch auf überregionaler Ebene der Austausch gewährleistet werden. Im Rahmen der Kooperation und dem Austausch mit Abbildung 4: Aktionsplan

Aktivitäten IV/15 I/16 II/16 III/16 IV/16

Handlungsziele

Die ersten sog. Bürgerprojekte wurden bewilligt. X

Für alle Startprojekte wurde ein Förderantrag gestellt. X

Prozess und Strukturen Die LAG trifft sich zum ersten Mal und wählt die Gremien X Die Steuerungsgruppe hat sich konstituiert nimmt ihre Arbeit auf. X

Das LEADER-Entscheidungsgremium hat sich konstituiert und die Zusammenarbeit ge- X startet.

Die erste Evaluierung wurde durchgeführt. X Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit

Die Arbeitsgruppen haben sich zum ersten Mal getroffen (öffentliche Einladung). X

Mit allen Kooperationspartnern haben die ersten formellen Gespräche stattgefunden. X Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wird regelmäßig über Neuigkeiten aus der LEADER- X X X X X Region Rhein-Eifel berichtet.

Der erste Newsletter der Region Rhein-Eifel wurde an alle bekannten Interessierten ver- X X X X sendet. Ziel ist die kontinuierliche Information (quartalsweise).

Das erste Regionalforum hat stattgefunden X

Regionalmanagement Das RM wurde beauftragt und nimmt seine Arbeit auf. X

Das RM hat an einer Fortbildung teilgenommen. X

Der erste Jahresbericht liegt vor und kann in allgemeinverständlicher Kurzform veröffent- X licht werden.

Quelle: eigene Darstellung

39 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Nach der erfolgreichen Startphase 2015/16, die ge- der Region der Projektantrag ausgearbeitet werden prägt ist vom Aufbau des Regionalmanagement, der und die Umsetzung nach Auswahl durch das Ent- Vernetzung in der Region Rhein-Eifel sowie ersten scheidungsgremium und die Bewilligung zeitnah gestarteten Projekten sollen in den kommenden starten könnte. Die frühzeitige Umsetzungsmöglich- Jahren folgende Schwerpunkte gesetzt werden: keit dieser Startprojekte zeigt, dass die strategische Ebene durch konkrete Handlungsansätze unterlegt • 2.-4. Jahr: ist; die Startprojekte können so ein wichtiges Signal inhaltliche / handlungsfeldbezogene Arbeit, Un- für die Region und für die AkteurInnen sein. terstützung der AkteurInnen, Umsetzung von Projekten; Zwischenevaluierung Aktuell liegen 11 mögliche Startprojekte mit einem • 5.-7. Jahr: Investitionsvolumen von ca. 210.000 Euro vor, sowie Verstetigung der Arbeit, Stärkung von Netzwer- zwei weitere Projekte, die im Rahmen der laufenden ken, ggf. Etablierung neu entstandener Schwer- Kosten des Regionalmanagements finanziert wer- punkte / Themen. den sollen. Außerdem wurden weitere 30 Projekte vorgeschlagen, von denen mehrere voraussichtlich Voraussetzung für die im Aktionsplan vorgesehenen spätestens 2016 bewilligungsreif sein können. Im Aktivitäten ist die Anerkennung der Region Rhein-Ei- Zuge der Erstellung der LILE wurden darüber hinaus fel als LEADER-Region im Sommer/Herbst 2015. ca. 70 Projektvorschläge mit unterschiedlichem Ent- wicklungsstand eingebracht, die sich im Laufe der 6.2. Startprojekte Förderperiode konkretisieren sollen (Anhang 5). Im Folgenden werden die Startprojekte nach den Hand- lungsfeldern vorgestellt, zu deren Zielen sie am meis- Von den Projektideen, die im Rahmen des Beteili- ten beitragen und es werden weitere Ziele genannt. gungsprozesses von den regionalen AkteurInnen Da die Regionale Identität als Querschnittsthema entwickelt wurden, haben einige bereits einen hohen behandelt wird, wird in der Spalte „unterstützte Konkretisierungsgrad erreicht. Diese sogenannten Ziele/Handlungsfelder“ hingewiesen, wenn ein Pro- „Startprojekte“ sind soweit inhaltlich und organisa- jekt dazu einen Beitrag leistet. torisch vorbereitet, dass direkt nach Anerkennung

Tabelle 4: Startprojekte Handlungsfeld Wohnen und Leben

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten

1 Wir nehmen Entwicklung von zukunftsfähigen Hand- LAG 25.000 € • Förderung der Bewusstseinsbildung unser Dorf un- lungsansätzen für einen zukunftsfähigen bezüglich der Auswirkungen des de- Ort durch die örtliche Bevölkerung. Dabei mografischen Wandels ter die Lupe sollen möglichst alle Alters- und Zielgrup- • Entwicklung von Konzepten zur pen (Kinder/Jugend, Familien, SeniorInnen, überörtlichen Leerstandsbewälti- Alteingesessene und NeubürgerInnen) ei- gung nes Ortes sensibilisiert und deren Anregun- • Stärkung des sozialen Miteinanders, gen und Wünsche aufgenommen werden. insbesondere des Vereinswesens Dies soll neuartig im Rahmen verschiede- und des Ehrenamts ner Exkursionen durch den Ort (unter die • Entwicklung und Umsetzung einer Lupe nehmen) erfolgen, wo gezielt Prob- Willkommenskultur für Neubürge- lembereiche oder Vorbildliches angespro- rInnen chen wird. Die aus den Exkursionen resul- tierenden Maßnahmenvorschläge und Umsetzungsmöglichkeiten werden aufbe- reitet dem jeweiligen Gemeinderat zur wei- teren Entscheidung vorgelegt. 2 Konzept • Analyse der regionalen und lokalen Prob- LAG 40.000 € • bedarfsgerechte Anpassung der Sicherung der lematik (bestehend und absehbar) in Zu- haus-, fach- und notärztlichen Ver- kunftswerkstätten sorgung ärztlichen • Konkret auf die Region angepasste Exper- Versorgung tise für Maßnahmen als Grundlage für die Förderung von Projekten

40 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten • Bei der Expertise sollen bereits im Zuge der Erarbeitung die handelnden und be- troffenen AkteurInnen (Ärzte, Pflegebe- reich etc., aber auch PatientInnen) eng eingebunden werden. 3 Spielplatzpa- • Ansprache und Qualifizierung ehrenamt- LAG 2.000 € • Stärkung des sozialen Miteinanders, ten licher „Spielplatzpaten“ zur Förderung insbesondere des Vereinswesens der Eigenverantwortung und Kommuni- und des Ehrenamts kation von BürgerInnen, nachhaltige Pflege und Kontrolle von Spielplätzen, Förderung eines generationenübergrei- fenden Miteinanders. • Umsetzung ehrenamtlicher Bau- und Ge- staltungsmaßnahmen mit BürgerInnen, Spielplatzpaten und Kommunen 4 Netzwerk • Förderung der Kooperation von Sportver- VG durch RM • Stärkung des sozialen Miteinanders, Sportvereine einen, um das Überleben einzelner Ver- insbesondere des Vereinswesens eine zu fördern. Konzeption gemeinsa- und des Ehrenamts mer Angebote • Entwicklung einer regionalen Identi- tät

Quelle: eigene Darstellung Weitere Projektvorschläge sind: • Öffentlichkeitswirksame Aktionen mit spezieller Einbindung von MigrantInnen • Informationskampagne Leerstandsnutzung inkl. • Erstellung eines regionalen Konzeptes für alter- Einrichtung einer Wohnraumbörse native Mobilitätsmöglichkeiten und –formen • Unterstützung des barrierefreien Umbaus von • Aufbau eines Netzwerks „Erste Hilfe“ in Ergän- Nahversorgungsinfrastruktur zung zur Notarzt-Versorgung • Entwicklung und Einführung eines finanziellen • Entwicklungsstrategie „hausärztliche Versor- Anreizsystems zur Nutzung leerstehender Bau- gung“ – Lernen von anderen Regionen substanz in Ortskernen • "Länger Daheim" – individuelle Präventionsar- • Handwerk vor Ort: HandwerkerInnen und Ju- beit für ältere + behinderte Menschen zu Hause gendliche arbeiten gemeinsam ehrenamtlich im • Gesunde Ernährung von Kindern: Projekte an öffentlichen Raum den Schulen der Region (1.-6. Klasse) mit dem • Zeit-Tauschbörse: Einrichtung einer Koordinie- Ziel der Information und Bewusstseinsbildung rungsstelle für gegenseitige, generationenüber- bei den Kindern (in Kooperation mit den Land- greifende Hilfe Frauen und dem DLR) inkl. Evaluierung. • Spielleitplanung: Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Kommunalpolitik über Be- teiligung an Entscheidungen, z.B. bei Spielplatz- gestaltung Tabelle 5: Startprojekte Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten

5 Wanderwege- • Wanderwegeanbindung des Vulkanpark- Stadt 3.000 € • Ausbau und Nutzung des land- Anbindung Erlebniszentrums Terra Vulcania, Maye- Mayen schaftlichen, kulturhistorischen und ner Grubenfeld und Area LAPIDEA kulturellen Potenzials Terra Vulcania (Skulpturenpark) an den Traumpfad „Vul- kanpfad“ (Premiumweg) über 2-3 km lan- gen Zuweg 6 Eifelleiter • Marketingaktionen zum neuen Premium- LAG 20.000 € • Gemeinsame touristische Vermark- wanderweg "Eifelleiter". Publikumswirk- tungsinitiativen same Events zur Bewerbung herausra- • HF Regionale Identität

41 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten gender, zertifizierter touristischer High- lights (Zugpferde der Region), die zu- gleich auch ein regionales, identifikations- förderndes Kooperationsprojekt darstel- len. 7 Burgen und • Gesamtkonzept und Umsetzung „Bur- LAG 65.000 € • Attraktivierung des Wanderwege- Ritterwege gen- und Ritterwege“ für mind. 5 Burgen netzes bzw. Schlösser der Region • Gemeinsame touristische Vermark- tungsinitiativen • Ausbau der Nutzung des landschaft- lichen, kulturhistorischen und kultu- rellen Potenzials • Entwicklung einer regionalen Identi- tät 8 Netzwerk Ge- • Vernetzung und Austausch bestehender LAG durch RM • Stärkung der regionalen Wirt- werbe-vereine Gewerbevereine Kempenich, Adenau schaftsstruktur und Mayen mit dem Ziel, gemeinsam Ak- • Entwicklung einer regionalen Identi- tionen zur Eingliederung von Jugendli- tät chen in die Berufsausbildung (u.a. Pro- jekte wie Ausbildungsatlas, Leerstellen- börse) durchzuführen (in Kooperation mit verschiedenen Schulen und den Ausbil- dungsbetrieben).

Quelle: eigene Darstellung Weitere Projektvorschläge sind: • Anlage und Vermarktung von Skulpturenparks/- wegen (z.B. Maria Laach, ) • Ausbau Radwege-Strecken als Lückenschluss • Etablierung regionaler Kunst- und Fotoausstel- und Ergänzung des bestehenden Radwegenet- lungen in Verwaltungsgebäuden zes • Durchführung einer Touristischen Werkstatt • Verbesserung (innerörtlicher) Radinfrastruktur „Tagesausflüge Nürburgring“ (z.B. Mayen, Ahrradweg) • Coaching- und Beratungskonzept für touristi- • Einführung einer Gästecard im Bereich des Ro- sche Betriebe zu "eFitness/ eVertrieb“ und Um- mantischen Rheins gang mit Social Media) • „Frankensiedlung“ - Aufbau eines Freilichtdor- • Ausgrabungsstelle Römervilla in Schuld zugäng- fes, in dem das Alltagsleben im 5.-8. Jh. erlebbar lich und erlebbar machen wird • Bedarfs- und Handlungskonzept Breitband-Lü- • Zukunftsentwicklung Eifelarchiv, Eifelmuseum, cken unter Beteiligung von Wirtschaft und Bür- Eifelbibliothek: verbesserte Räumlichkeiten für gerInnen Sammlungen und verbesserte Aufbereitung und • Fachkräfteschulung und -coaching von Personal Vermittlung an die Öffentlichkeit. in der Berufsorientierungs-Beratung. • Infozentrum/-punkte "Hocheifel-Vulkanismus"

• Quellen-Pavillon zur Visualisierung verschiede- ner Bad Breisiger (Heil-)Quellen (barrierefrei)

42 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Tabelle 6: Startprojekte Natur und Landschaft

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / Handlungsfelder Kosten

9 Bienenfreundli- • Konzeption und Einrichtung eines Bie- Stadt 15.000 € • Förderung und Ausbau von Lern- che Stadt Ma- nen-Lehrpfades auf dem Gelände der Mayen und Erlebnisangeboten aus dem Be- Terra Vulcania (Mayen) zur Sensibilisie- reich Land und Forstwirtschaft yen: Teilprojekt rung für die gefährdete Honigbiene und Bienen-Lehr- deren Bedeutung für Umwelt, Ernährung pfad und Gartenbau als Teil verschiedener Pro- jekte im Rahmen der „Bienenfreundlichen Stadt Mayen“; in Kooperation mit dem DLR-Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen. 10 Park&Ride-Sys- • Mobilitätskonzept für Mayen mit Fokus Stadt 25.000 € • Verbesserung des Klimaschutzes tem auf der Lösung der Verkehrsprobleme Mayen • Förderung der E-Mobilität durch Pendler. Konzeption innovativer Mayen • HF Tourismus und Wirtschaft Park-und Ride-Konzepte mit speziellen Shuttlebussen in die Stadt, möglichst un- ter Einsatz umweltfreundlicher E-Mobili- tät. 11 Umgang mit • Entwicklung eines regionalen Konzepts LAG 15.000 € • Verbesserung der land- und forst- Starkregen- und für den Umgang mit Starkregen- und wirtschaftlichen Bewirtschaftungs- Hochwasserereignissen (Grundlage für strukturen und des Wegebaus Hochwasserer- die Förderung der Umsetzung) unter Ein- eignissen satz innovativer Anbaumethoden, wie z.B. Miscanthus, Kurzumtriebsplantagen, die im weiteren als Biomasse zur Energie- gewinnung eingesetzt werden sollen (re- gionale Wertschöpfungskette).

Quelle: eigene Darstellung Weitere Projektvorschläge sind: • Wasserinformationszentrum im altem Wasser- werk Niederbreisig: Information zu Trinkwasser- • Lernort Bauernhof – Vernetzung von landwirt- gewinnung und -verteilung sowie Grundwasser- schaftlichen Betriebe für Schulen und Jugend- schutz gruppen, Ausbau des Netzwerks • Ausbau öffentlicher Ladesäulen für E-Autos und • Aktionen „Gesunde Ernährung“ für alle Alters- ggf. Einrichten einer bedarfsorientierten (E)Bus- gruppen linie zwischen Eifel und Rhein.

43 Aktionsplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Sitzungen Lenkungsgruppe / lokale öffentlich-pri- 7 Verfahren zur LILE Er- vate Partnerschaft stellung / Einbindung Die Lenkungsgruppe – besetzt mit wichtigen kom- munalen VertreterInnen aus den Verbandsgemein- der Bevölkerung den - traf sich als regelmäßig tagendes Gremium, um Die Regionale Entwicklungsstrategie für die Region die strategische Ausrichtung der lokalen, integrier- Rhein-Eifel kann nur mit Leben erfüllt werden, wenn ten, ländlichen Entwicklungsstrategie zu bestim- möglichst viele Ideen und Anregungen zu ihr geäu- men, Schwerpunkte zu setzen und das weitere Vor- ßert, viele AkteurInnen über Ziele, Inhalte und Mög- gehen zu besprechen. Die Lenkungsgruppe hat, in lichkeiten informiert werden, letztlich ein möglichst insgesamt fünf über den LILE Erstellungsprozess ver- umfassender Beteiligungsprozess organisiert wird. teilten Sitzungen, sämtliche Teilschritte der LILE Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist ein gründlich und intensiv bearbeitet und aktiv mitge- mehrstufiges Beteiligungsverfahren durchgeführt staltet. worden, an dem sich interessierte Bewohner der Re- Im Laufe des Prozesses wurde die kommunale Len- gion, alle Interessens- und Zielgruppen, Wirtschafts- kungsgruppe durch eine sog. lokale öffentlich-pri- und SozialpartnerInnen sowie AkteurInnen der Ver- vate Partnerschaft ersetzt, in der die Inhalte der LILE waltungen (Gemeinden, Ämter, Landkreise) sowie engagiert diskutiert und ergänzt wurden. In der letz- die Lenkungsgruppe engagiert beteiligt haben. Zu- ten Sitzung am 23. Februar 2015 wurde die LAG ein- dem wurde eine öffentliche Auftakt- und Abschluss- stimmig beschlossen. veranstaltung sowie flankierend Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt (vgl. Anhang), Abbildung 5: Ablauf des Beteiligungsverfahrens um den Prozess und die Ergebnisse breit in der Re- gion zu verankern und aktiv darauf hinzuwirken, dass durch das Verfahren alle AkteurInnen und Gruppie- rungen angesprochen werden und sich alle 'eingela- den' fühlen. Bei der Auswahl der Veranstaltungsorte wurde bzgl. einer Erreichbarkeit für alle BewohnerIn- nen auf eine ausgewogene Verteilung in der Region sowie auf barrierefreie Zugänge geachtet. Die Einla- dungen zu den öffentlichen Veranstaltungen erfolg- ten über die lokale Presse und per Email. Die regio- nale Presse hat während des gesamten Prozesses in- tensiv über die LILE-Erstellung berichtet. Zur Unter- stützung der Erstellung der LILE wurde ein externes Fachbüro bestellt, das mit Organisation, Moderation und Beratung die Konzeptentwicklung begleitete. Um eine möglichst umfangreiche Darstellung aller in der Region vorherrschenden Projekte, Projektideen und möglicher Maßnahmen zu erhalten, wurde zu- dem ein Projektaufruf gestartet, der sich an alle Inte- ressensvertretungen und BürgerInnen der Region richtete. Die Projektideen konnten in den Veranstal- tungen, per Fax oder Email oder auch direkt online über eine eigens erstellte LEADER Homepage (http://www.leader-rhein-eifel.de/) eingereicht wer- den. Hierüber wurden über 100 Projektideen für die Quelle: eigene Darstellung weitere Auswertung gesammelt.

44 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Auftaktveranstaltung Im November fand ein telefonisches Interview zu Na- turschutzfragen und Landschaftsentwicklung statt, Die öffentliche Auftaktveranstaltung zur vorliegen- im Dezember gab es ExpertInnengespräche mit der den LILE fand am 19. November 2014 in Mayen-Hau- Landwirtschaftskammer Koblenz, dem Bauern- und sen mit etwa 140 TeilnehmerInnen aus allen Alters- Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. (Kreisver- stufen und Frauen/ Männer in etwa gleichverteilt bände Kreisverband Ahrweiler und Mayen-Koblenz) statt. Hier wurden das LEADER Förderprogramm sowie mit den TouristikerInnen der Region jeweils vorgestellt sowie mögliche Handlungsfelder darge- mit dem begleitenden Fachbüro, in denen Themen- stellt. Während der Auftaktveranstaltung wurden die vorschläge und Handlungsschwerpunkte intensiv TeilnehmerInnen aufgefordert, durch offene Gesprä- diskutiert und bearbeitet wurden. JugendpflegerIn- che an den im Raum verteilten Themenwänden mit nen brachten Projektideen aus der Sicht der Jugend- den Handlungsfeldern „Land- /Forstwirtschaft, Um- lichen ein und die Seniorenbeiräte wurden gezielt an- welt-/Klimaschutz“, „Mobilität“, „Tourismus und geschrieben. Auch VertretrerInnen für die Themen Kultur“, „Wohnorte“ und „Lebensqualität für alle“ die Integration wurden gezielt eingeladen. Stärken und Schwächen sowie mögliche Lösungsan- sätze auf Karten zu notieren. Eine Bepunktung der Während des gesamten Bearbeitungszeitraums ha- ihnen wichtigen Themen rundete die Veranstaltung ben zahlreiche AkteurInnen de Gelegenheit genutzt, ab. Für alle Anwesenden wurde die Möglichkeit ge- die Ansprechpartnerinnen des koordinierenden boten, sich auf bereitgestellten Listen für den Infor- Fachbüros zu kontaktieren, um sich einerseits über mationsfluss in der Bewerbungsphase und eine wei- Ziele und Inhalte der LILE sowie über die Möglichkei- tere Mitarbeit einzutragen. ten der Förderung zu informieren, andererseits aber auch ihre Ideen einzubringen. Workshop / ExpertInnengespräche Abschlussveranstaltung Aufbauend auf den Ergebnissen der Auftaktveran- staltung und den Diskussionen innerhalb der Len- Als Abschluss der LILE wurden auf einer öffentlichen kungsgruppe sowie den eingegangenen Projek- Veranstaltung die Ergebnisse dargelegt. Den tideen wurde ein öffentlicher Workshop am 03. De- Schwerpunkt bildeten dabei die Entwicklungsstrate- zember 2014 durchgeführt, an dem ca. 80 Personen gie und die Startprojekte zu deren Umsetzung. Vor- teilnahmen. Es wurden weitere Projektideen gesam- gestellt wurden dabei insbesondere die positiven Im- melt und bestehende Projektvorschläge zu den her- pulse, die von den Entwicklungsvorhaben für die Re- ausgearbeiteten Handlungsfeldern „Tourismus und gion ausgehen werden. Die Abschlussveranstaltung Wirtschaft“, „Natur und Landschaft“ (Naturschutz, fand am 25. März 2015 mit über 120 Interessierten in Land und Forstwirtschaft, Umweltbildung, Klima- Herschbroich statt. schutz), „Wohnen und Leben“ (Lebenswerte Orte, Soziales Miteinander, Mobilität, Gesundheitsversor- gung, Nahversorgung) sowie dem übergeordneten Handlungsfeld „Regionale Identität“ konkretisiert.

Abbildung 6: Abschlussveranstaltung am 25.03.2015 in Herschbroich

45 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Foto: Dreschers

46 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Sie repräsentieren in ihrer Zusammensetzung die 8 Lokale Aktionsgruppe wichtigsten Gruppierungen für die Umsetzung der (LAG) regionalen Entwicklungsstrategie. Insbesondere wird auf eine angemessene Beteiligung von WiSo- Im Folgenden werden die Grundzüge der Zusam- Partnern und Vertretern der Zivilgesellschaft geach- mensetzung und der Struktur der LAG sowie der Auf- tet. gaben des Regionalmanagements beschrieben – die Folgende Übersicht spiegelt die Zusammensetzung detaillierten Regelungen sind in der jeweils gültigen der LAG im Februar 2016 wider: Geschäftsordnung niedergelegt. Gruppe 1: Behörden (10 Personen) 8.1. Zusammensetzung der • die fünf Bürgermeister der beteiligten Kommu- LAG nen • die 1. Beigeordneten der beteiligten Kommunen Verantwortlicher Träger der Regionalentwicklung ist Gruppe 2: Wirtschafts- und SozialpartnerInnen (9) die lokale Aktionsgruppe „Rhein-Eifel“. Die Ak-tions- gruppe wurde am 23.02.2015 als Entwicklungs- • Bauern- und Winzerverband Ahrweiler gruppe der Region gebildet und umfasst die 4 Ver- • Bauern- und Winzerverband Mayen-Koblenz (2) bandsgemeinden Adenau, Bad Breisig, Brohltal und • Eifeltourismus Vordereifel sowie die Stadt Mayen. Die Verbandge- meinde Adenau hat sich bereiterklärt, nach Anerken- • Romantischer Rhein nung der Region die Rechtsgeschäfte der LAG zu • Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mayen-Kob- übernehmen (Erklärung der Verbandsgemeinde s. lenz Anlage). Der Sitz der Geschäftsstelle wird somit die • Gewerbeverein Adenau Verbandsgemeinde Adenau sein. • Gewerbeverein Kempenich Die Mitgliederstruktur stellt eine ausgewogene und • Gewerbeverein Niederzissen repräsentative Gruppierung von regionalen Akteu- rInnen aus unterschiedlichen kommunalen und sozi- Gruppe 3: Zivilgesellschaft (8) oökonomischen Bereichen der Region Rhein-Eifel dar. Bewusst sind auch neben den Bürgermeistern • Stiftung Natur und Umwelt bzw. dem Oberbürgermeister weitere Kommunal- • Naturschutzbund (Nabu) politikerInnen in der LAG, um den LEADER-Prozess • Jugendpflege Adenau nachhaltig in der Region zu verankern. • Jugendpflege Mayen Abbildung 7: Zusammensetzung der LAG • Landfrauenverband Kreis Ahrweiler • Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Mayen- Koblenz • Seniorenbeirat Mayen • Senioreninitiative VG Brohltal

beratend • Landwirtschaftskammer (LWK) • Industrie- und Handelskammer (IHK) • Handwerkskammer (HWK) • ADD • DLR Westerwald-Osteifel.

Quelle: eigene Darstellung

47 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Die ins Verfahren eingebundenen BüroleiterIn- LAG-SprecherIn nen/MitarbeiterInnen der Verwaltungen nehmen als Die LAG-Vollversammlung wählt aus ihrer Mitte Beteiligte ohne Stimmrecht ebenfalls an den Sitzun- die/den SprecherIn und zwei StellvertreterInnen. gen teil. Die/der SprecherIn der LAG leitet auch das Entschei- dungsgremium mit Steuerungsfunktion (s.u., inkl. Festlegungen der Tagesordnung) und vertritt die In- 8.2. Struktur der LAG teressen der LAG nach außen. Im Folgenden wird die Struktur und Arbeitsweise der Sie werden für die Dauer von 2 Jahren gewählt. LAG beschrieben. Der/die SprecherIn soll einE BürgermeisterIn sein.

Einen Überblick darüber gibt die unten stehende Ab- LAG-Entscheidungsgremium mit Steuerungs- bildung. funktion LAG-Vollversammlung Zentrales Entscheidungs- und Steuerungsgremium der LAG ist das LAG-Entscheidungsgremium. Die Die Vollversammlung besteht aus den Mitgliedern Mitglieder und ihre StellvertreterInnen werden durch der LAG. Die LAG-Vollversammlung wählt aus ihrer Wahl aus der Runde der LAG gebildet. Das LAG-Ent- Mitte eine Sprecherin oder einen Sprecher und zwei scheidungsgremium soll sich aus insgesamt 13 StellvertreterInnen sowie das LAG-Entschei-dungs- stimmberechtigten Mitgliedern zusammensetzen. gremium mit Steuerungsfunktion. Jedes Mitglied hat eine Stellvertreterin oder einen Die LAG-Vollversammlung hat folgende Aufgaben: Stellvertreter. • Beschluss der LILE und deren Fortschreibung(en) Folgende Zusammensetzung spiegelt die Zusam- mensetzung des Entscheidungsgremiums zum Start • Umsetzung der LILE im Februar 2016 wider: • Überwachung und Steuerung der Umsetzung der

LILE (u.a. Abnahme der Jahresberichte, der Kon- • Gruppe Behörden: 5 Mitglieder (die Bürgermeis- ten und der Jahresabschlüsse) ter der beteiligten Kommunen) • Wahl und Abberufung eineR SprecherIn und von • Gruppe WiSo-Partner: 4 Mitglieder zwei StellvertreterInnen • Gruppe Zivilgesellschaft: 4 Mitglieder • Wahl und Abberufung der Mitglieder des Ent- • beratend: Regionalmanagement, Geschäftsfüh- scheidungsgremiums mit Steuerungsfunktion rung, die ins Verfahren eingebundenen Büroleite- • Änderungen der Geschäftsordnung rInnen/MitarbeiterInnen der Verwaltungen sowie VertreterInnen der ADD und des DLR, IHK, HWK • Auflösung der LAG. und Landwirtschaftskammer. Die LAG-Vollversammlung tagt mindestens einmal Zu den WiSo-Partnern und den Vertretern der Zivil- jährlich. Der / die SprecherIn lädt in der Regel mind. gesellschaft sollen VertreterInnen aus allen Hand- 14 volle Kalendertage vor der Versammlung ein. lungsfeldern gehören, damit das Entscheidungsgre- Wenn mehr als die Hälfte der LAG-Mitglieder dies mium die unterschiedlichen Themen der LILE Region wünscht, werden von der/dem LAG-SprecherIn zu- Rhein-Eifel widerspiegeln kann. Das Entscheidungs- sätzliche Treffen anberaumt. gremium soll eine ausgewogene, alle Bereiche und Neben der Förderung und Unterstützung einzelner soziale Gruppen vertretende Zusammensetzung ge- Vorhaben bzw. einzelner Projektträger wird die LAG währleisten und damit die Berücksichtigung aller lo- eigene Projekte initiieren: Zum einen wird die LAG kalen Interessen der Region Rhein-Eifel sicherstellen. verschiedene ProjektträgerInnen zusammenbrin- Das LAG-Entscheidungsgremium hat folgende Auf- gen, um so ein komplexeres und für die Region be- gaben: deutsameres Projekt zu entwickeln, zum anderen, • Steuerung des operativen Geschäfts indem sie selbst die Projektträgerschaft übernimmt.

48 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

• Definition der Aufgaben des Regionalmanage- • Projektauswahl für LEADER-Projekte zur Umset- ments (inkl. Ausschreibung und Auswahl des Re- zung der LILE und Erarbeitung der hierfür erfor- gionalmanagements) derlichen Regeln (die Grundsätze sind im Kap. Projektauswahlverfahren dargelegt). • Durchführung der Evaluierung (mit der LAG ab- Alle Mitglieder des Entscheidungsgremiums unter- zustimmen) zeichnen eine Vertraulichkeitsvereinbarung hinsicht- lich der Informationen, die sie in ihrer Position (bei- spielsweise im Zusammenhang mit Projektanträ- gen) erhalten.

Abbildung 8: Struktur der LAG

IHK, HWK, LWK, ADD, DLR

Quelle: eigene Darstellung onalmanagement (s. dort) persönlich im Entschei- Arbeitsweise des Entscheidungsgremiums dungsgremium vor und beantworten Fragen. Eine Das LAG-Entscheidungsgremium tagt normaler- Abstimmung über Projekte im Entscheidungsgre- weise monatlich, wobei je nach Terminierung des mium kann nur erfolgen, wenn durch die Anwesen- Projektaufrufs über vorgelegte Projektanträge bera- den das 50 %-Quorum gewährleistet ist und mindes- ten und entschieden wird und in den Treffen dazwi- tens 10 Personen anwesend sind. Grundsätzliche o- schen das operative Tagesgeschäft im Fokus steht. der ergänzende Entscheidungen im Umlaufverfah- Die Einladung sowie die Vor- und Nachbereitung der ren (per Email) sind möglich (s. Geschäftsordnung). Termine übernimmt das Regionalmanagement. Den Mitgliedern des Entscheidungsgremiums ist In der Regel stellen die Projektträger ihre Projekte mindestens eine Woche Bearbeitungszeit zu gewäh- nach entsprechender Vorabstimmung mit dem Regi- ren. Nach Ablauf der Bearbeitungsfrist wird von einer Zustimmung ausgegangen, wenn kein Widerspruch

49 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

vorliegt – hierauf ist in allen Fällen explizit hinzuwei- Sie agiert in enger Abstimmung mit dem LAG-Ent- sen. scheidungsgremium. Für diese Aufgaben werden zu- nächst 5 % der Kosten des Regionalmanagements Für Projekte, die von Mitgliedern der LAG bzw. von bereitgestellt. Mitgliedern des Entscheidungsgremiums einge- reicht werden, gelten die üblichen Befangenheitsre- geln. Mitglieder des Entscheidungsgremiums sind von den Beratungen und Entscheidungen zur Projek- 8.3. Regionalmanagement tauswahl ausgeschlossen, an denen sie persönlich Das Regionalmanagement bildet den operativen Teil beteiligt sind. Die Mitglieder sind verpflichtet, im der gesamten Organisationsstruktur und setzt die Falle einer persönlichen Beteiligung, dies dem/der Entscheidungen der LAG-Vollversammlung und des Vorsitzenden der LEADER-Aktionsgruppe anzuzei- LAG-Entscheidungsgremiums um. gen. In diesem Fall trifft automatisch seinE Stellver- treterIn die Entscheidung über das eingereichte Pro- Es übernimmt die Koordination der Weiterentwick- jekt. lung der LILE, organisiert und koordiniert die Umset- zung der Entwicklungsstrategie, unterstützt Projekt- Arbeitsgruppen der LAG vorschläge und Anträge, bringt diese zur Entschei- Bei Bedarf können durch das Entscheidungsgre- dungsreife und legt sie dem LAG-Entscheidungsgre- mium thematische Arbeitsgruppen einberufen wer- mium vor. den, in denen regionale AkteurInnen bestimmte Die Aufgaben sind: Themen zur Umsetzung der LILE bearbeiten. Es sind • Fördermittelmanagement in Zusammenarbeit drei Arbeitsgruppen (eine pro Handlungsfeld) vorge- mit der Geschäftsführung sehen. Sie unterstützen die Umsetzung der Ziele in • Steuerung, Organisation und Moderation von den Handlungsfeldern, die Vernetzung von AkteurIn- Beteiligungsprozessen (u.a. Veranstaltungen, nen und die Entwicklung und Umsetzung von Projek- Gremien, Netzwerktreffen) ten. Die Arbeitsgruppen stehen allen Interessierten • Identifizierung und Erschließung regionaler Po- und somit auch allen BürgerInnen sowie Gebietskör- tenziale im Rahmen eines sektorenübergreifen- perschaften, die in der LEADER-Kulisse ansässig den Entwicklungsprozesses bzw. für sie zuständig sind, offen. • Netzwerkarbeit (u.a. Abstimmung mit Fachbe- Neben den Arbeitsgruppen können weitere Formen hörden und anderen regionalen Initiativen) der Beteiligung bei Bedarf und befristet eingesetzt • verantwortliche Umsetzung von LAG-Projekten werden. (Konzeptentwicklung, Beantragung, Projektma- nagement, Abrechnung) Regionalforum • Information, Beratung und Aktivierung der Be- Jährlich soll ein öffentliches Regionalforum stattfin- völkerung den, zu dem der/die LAG-SprecherIn alle Arbeits- • Initiierung, Identifizierung, Beurteilung, Beglei- gruppen und alle BürgerInnen einlädt. Die Arbeits- tung und Beförderung zielgerichteter Projekte gruppen berichten über den Umsetzungsstand und (Dritter) zur Umsetzung der Entwicklungsstrate- diskutieren themenübergreifende Belange und Pro- gie jekte. Darüber hinaus sollen weitere engagierte Bür- • Beratung Dritter bei der Projekt- und Konzept- gerInnen zur Mitarbeit ermuntert und für neue Pro- entwicklung sowie der Akquise von Finanzie- jekte gewonnen werden. rungsmöglichkeiten • Monitoring des Prozesses Geschäftsführung der LAG • Vorbereitung der Evaluierung • Weiterentwicklung der Entwicklungsstrategie Die geschäftsführende Verbandsgemeinde Adenau • Fortschreibung des Aktionsplans übernimmt die finanzielle Abwicklung der LAG Re- • Öffentlichkeitsarbeit (u.a. Verfassen von Presse- gion Rhein-Eifel und vertritt die LAG in allen Rechts- mitteilungen, Pflege des Internetauftritts, Mar- angelegenheiten (z.B. Unterschreiben von Aufträ- keting für die Region) gen, Rechnungsprüfung).

50 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

• Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch mit Die Öffentlichkeitsarbeit ist der Schlüssel für eine er- anderen LEADER-Regionen im LEADER-Netz- folgreiche und zielorientierte Umsetzung der LILE. werk. Entsprechend wird das Regionalmanagement eine Kommunikationsstrategie nach außen entwickeln, Das Regionalmanagement arbeitet eng mit den LAG um auf die Aktivitäten der LAG aufmerksam zu ma- SprecherInnen, dem Entscheidungsgremium, der chen und die BürgerInnen der Region zu motivieren. LAG und der geschäftsführenden Verbandsge- meinde Adenau sowie den Arbeitsgruppen zusam- Des Weiteren ist das Regionalmanagement auch für men. die Vorbereitung und Durchführung der Sitzungen der o.g. Gremien verantwortlich und wird dort von Die zentrale Aufgabe des Regionalmanagements ist seiner Arbeit berichten. die Unterstützung bei Projektanträgen und die Bera- tung zu Fördermöglichkeiten. Die persönliche Bera- Es ist geplant, das Regionalmanagement schnellst- tung im Büro oder vor Ort bei den Projektträgern möglich nach der Anerkennung der Region Rhein-Ei- nimmt hierbei einen hohen Stellenwert ein. Das Re- fel als LEADER-Förderregion einzurichten. gionalmanagement übernimmt neben der fachli- Es ist vorgesehen, das Regionalmanagement im chen Beratung bei der Projektentwicklung eine Mitt- Zuge einer Ausschreibung extern zu vergeben. Die lerrolle zwischen den Projektträgern, Fachbehörden dafür erforderliche Summe ist im Finanzplan berück- und weiteren potenziellen Kooperationspartnern o- sichtigt. der Erfahrungsträgern. Synergieeffekte können so- mit gezielt erkannt und für die Entwicklung der Re- Weitere AnsprechpartnerInnen für lebendige regi- gion genutzt werden. onale Dialoge Um diese Tätigkeit immer mit dem neuesten Wis- Neben den Regionalmanagern stehen für die regio- sensstand umsetzen zu können, werden die Mitar- nalen AkteurInnen als feste Bezugspersonen fünf beiterInnen des Regionalmanagements regelmäßig weitere AnsprechpartnerInnen in den 4 beteiligten an Weiterbildungen und Schulungen teilnehmen und Verbandsgemeinden und in der Stadt Mayen zur Austausch mit anderen LAGs pflegen. Verfügung, die lokal ansprechbar sind und Anfragen Eine wichtige Grundlage für den weiteren Prozess an das Regionalmanagement weiterleiten, aktuelle der Entwicklung sind verschiedene Arbeitsgruppen, Informationen an die AkteurInnen übermitteln und die durch das Regionalmanagement organisiert oder somit einen lebendigen regionalen Dialog nach dem begleitet werden. Bottom-Up-Prinzip gewährleisten.

51 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Richtlinie angepasst, sofern die Bestimmungen vom 9 Förderbedingungen Richtlinienentwurf abweichen. In Ergänzung zu den o.g. Fördertatbeständen wird 9.1. Fördertatbestände im Folgenden beispielhaft eine Differenzierung für die drei Handlungsfelder sowie für die laufenden Die LAG Rhein-Eifel hat aus den Handlungsfeldern Kosten der LAG vorgenommen. In den Handlungs- abgeleitete Fördertatbestände definiert. Die Defini- feldern gefördert werden Maßnahmen und Projekte, tion der Fördertatbestände erfolgt grundsätzlich in die die Ziele des jeweiligen Handlungsfelds erfüllen dem Sinne, dass der Förderrahmen vorgegebener (s. Kap. 5). Im Folgenden sind den jeweiligen Zielen Förderrichtlinien auf EU-, Bundes-, Landes- und Re- mögliche Beispiele zugeordnet: gionalebene nicht eingeschränkt wird. Hintergrund Handlungsfeld: Wohnen und Leben ist v.a., dass Anreize zur Projektumsetzung geschaf- fen werden sollen, um so den Effekt von LEADER in Beispiele: der Region bestmöglich sichtbar zu machen. • Förderung der Bewusstseinsbildung bezüglich Vorgesehen sind generell folgende Fördertatbe- der Auswirkungen des demografischen Wan- stände: dels, z.B. durch innovative Informations- und Ak- • Vorarbeiten (investitionsvorbereitend), Entwick- tivierungskampagnen lungs- und Nachnutzungskonzepte, Erhebun- • Entwicklung neuer Formen der Zusammenar- gen, Machbarkeitsstudien, Realisierungskon- beit, z.B. Unterstützung von Kooperationen eh- zepte, Planungsleistungen, Untersuchungen renamtlicher Arbeit mit kommunalen Leistun- etc. gen, Maßnahmen zur Entwicklung von Syner- • Planungen, Beratungen gieeffekten • Investive Maßnahmen (Bau-, Umbau-, Sanie- • Förderung von Netzwerkbildung rungs- und Infrastrukturmaßnahmen mit Aus- • Entwicklung von Konzepten zur überörtlichen nahme von Unterhaltungsmaßnahmen) Leerstandbewältigung, z.B. durch den Aufbau • Prozesse, Qualifizierung, Unterstützung durch eines regionalen Leerstandmanagements, durch Externe (Planung, Beratung und Öffentlichkeits- Schaffung alternativer Wohnangebote, durch In- arbeit, investive Maßnahmen, Sachkosten etc.) stallation innovativer Nutzungen in leerstehen- • Veranstaltungen mit klarem Bezug zur Strategie den Gebäuden, durch Schaffung von Wohnraum • Grunderwerb im Zusammenhang mit investiven für spezielle Zielgruppen (junge Menschen, Seni- Maßnahmen entsprechend der Regelungen zur orInnen etc.), durch Anreizsysteme, generati- Förderfähigkeit onsübergreifende Wohnumfeldentwicklung etc. • Kooperationsprojekte nebst Anbahnungskosten • Stärkung des sozialen Miteinanders, insbeson- • Kommunikationsmaßnahmen, Öffentlichkeits- dere des Vereinswesens und des Ehrenamts arbeit, Exkursionen (Internet, Veranstaltungen, • Entwicklung und Umsetzung einer Willkom- Druckwerke etc.). menskultur für NeubürgerInnen, z.B. durch Auf- bau und Umsetzung eines regionalen Willkom- Alle Projekte, für die eine Förderung angestrebt wird, mensmanagements, -kampagnen, oder durch müssen die Fördervoraussetzungen des im Entwurf Aufbau regionaler Strukturen zur Unterstützung vorliegenden Entwicklungsprogramms EULLE erfül- Ehrenamtlicher bei ihrer Arbeit für Flüchtlinge len. Ausgeschlossen von der Förderung sind alle Pro- und NeubürgerInnen o.ä. jekte, die nicht die im Entwurf des Entwicklungspro- • Entwicklung bedarfsgerechter Mobilitätsange- gramms EULLE genannten Förderbedingungen er- bote für alle Altersgruppen, z.B. Schaffung be- füllen. Weitere Vorgaben, die sich aus EU- und Lan- darfsgerechter Mobilitätsangebote oder Maß- desrecht ergeben, insbesondere Beihilfe-, Vergabe- nahmen zur verbesserten Erreichbarkeit von An- und öffentliches Haushaltsrecht, werden berücksich- geboten, Sensibilisierungskampagnen etc. tigt. • bedarfsgerechte Anpassung der ärztlichen Ver- Die Förderfähigkeit von Maßnahmen, insbesondere sorgung, z.B. durch Vernetzung der regionalen der Ausschluss, wird an die künftig gültige LEADER- AkteurInnen, Informationen zur Sicherung der

52 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

ärztlichen Versorgung oder die Sicherung bzw. • Attraktivierung des Wanderwegenetzes, z.B. die Schaffung der Infrastruktur für ärztliche Pra- Konzipierung und Umsetzung zielgruppen-spe- xen, Unterstützung bei der Fachkräftegewin- zifischer Wanderwege, Steigerung der Attrakti- nung- und Sicherung etc. vität der vorhandenen Wanderwege (Infotafeln, • Ausbau und bedarfsgerechte Anpassung im Audiotouren, Möblierung etc.), Ausbau und Op- Pflegebereich, z.B. durch Entwicklung und Um- timierung des Wanderwegenetzes setzung von Betreuungs-, Tagespflege und Pfle- • Ausbau und Qualifizierung Beherbergung und geangeboten für Ältere sowie Förderung von Gastronomie, z.B. barrierefreie Um- oder An- Existenzgründungen, Unterstützung bei der bauten, bedarfsgerechter Ausbau oder Qualifi- Fachkräftegewinnung- und Sicherung etc. zierung von Wohnmobilstellplätzen, Profilierung • Förderung von regionalen Präventionsangebo- und Qualifizierung des Angebots, Qualifizierung ten, z.B. durch Förderung von Sensibilisierungs- der MitarbeiterInnen, Vernetzung der Betriebe maßnahmen, durch Aufbau eines Netzwerks zur etc., Ergänzung des Beherbergungs- und Gast- gesundheitlichen Prävention und Aufklärung so- ronomieangebots wie Förderung von Existenzgründungen etc. • Ausbau der Breitbandversorgung, z.B. durch • Entwicklung von angepassten Modellen für die Konkretisierung des Bedarfs durch detaillierte Nahversorgung, z.B. durch Aufbau stationärer Erfassungen oder Einleitung von Ausbaumaß- Nahversorgungsstrukturen in leerstehenden Ge- nahmen bäuden oder Unterstützung von Unternehmens- • Förderung und Ausbau der Digitalisierung nachfolge, Entwicklung und Umsetzung neuer • Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur, Nahversorgungskonzepte, mobiler Versor- z.B. durch Online-Vermarktungsplattformen für gungsangebote oder Digitalisierung das heimische Handwerk, Vernetzung von Akt- euren, Sensibilisierung für heimische Produkte Handlungsfeld: Tourismus und Wirtschaft • Förderung von Qualifizierungsangeboten, z.B. Beispiele: durch Vernetzung vorhandener Angebote zur Berufsorientierung und Coaching potenzieller • Ausbau der Nutzung des landschaftlichen, kul- Fachkräfte in der Berufsorientierung turhistorischen und landschaftlichen Potenzials, z.B. Inwertsetzung natürlicher Potenziale durch Handlungsfeld: Natur und Landschaft Information oder Sicherung der Zugänglichkeit Beispiele bzw. Erlebbarkeit, Inwertsetzung von kulturhis- torischen Potenzialen z.B. durch innovative In- • Sicherung und Pflege von Natur und Kulturland- formationsmaßnahmen, Auf- oder Ausbau von schaft, z.B. Qualifizierungsmaßnahmen von Eh- Erlebnisangeboten, Förderung des geotouristi- renamtlichen für Pflegemaßnahmen, Erhalt von schen Potenzials etc. Biotopen und Landschaftsräumen durch Nut- • gemeinsame touristische Vermarktungspro- zung, Schutz und Entwicklung von besonderen jekte, z.B. durch Marketingaktionen oder durch Biotoptypen Qualifizierungsmaßnahmen für TouristikerIn- • Verbesserung der land- und forstwirtschaftli- nen und/ oder touristische LeistungsträgerInnen chen Bewirtschaftungsstrukturen und des We- • Verknüpfung vorhandener touristischer Ange- gebaus bote z.B. Aufwertung von Erlebnispunkten • Diversifizierung der Landwirtschaft, z.B. durch durch gastronomische Angebote, Aktionstage Unterstützung der Infrastruktur für die Verar- oder Audioangebote beitung und Vermarktung regionaler Produkte • Schaffung bzw. Ausbau barrierefreier Angebote; • Maßnahme zur Entwicklung von Praxislösun- Sensibilisierung für das Thema Barrierefreiheit gen im Austausch von JägerInnen, LandwirtIn- • Ausbau und Qualifizierung des Radwegenetzes nen etc. und der Radinfrastruktur, z.B. Ausbau und Opti- • Unterstützung der Schaffung von strukturellen mierung des Radwegenetzes (inkl. Mountain- Voraussetzungen für die Vermarktung von bike und E-Bike), Schaffung der erforderlichen Wildfleisch in der Region Angebote auch für den Alltagsradverkehr

53 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

• Förderung und Ausbau von Lern- und Erlebnis- • Veranstaltungen, Messen angeboten aus dem Bereich Land- und Forst- • Vernetzungsaktivitäten im Rahmen von LEA- wirtschaft und natürliche Lebensgrundlagen, DER-Netzwerken z.B. unter Nutzung zukunftsfähiger Medien (In- • Sensibilisierungskosten, v.a. zur Information ternet, Apps, QR-Codes etc.), erlebnisorien- über die Entwicklungsstrategie der Region und tierte und mobile Angebote, Ausstattung von über Möglichkeiten der Projektumsetzung oder Schulungsräumen, Informationskampagnen zu -entwicklung verschiedenen Themen für verschiedene Ziel- • Weiterentwicklung der LILE Rhein-Eifel gruppen • (Selbst-)Evaluierung der Region Rhein-Eifel. • Verbesserung des Klimaschutzes, z.B. durch Er- arbeitung eines umsetzungsorientierten regio- nalen Klimaschutzkonzepts, durch Unterstüt- 9.2. Zuwendungsempfänger zung CO2-reduzierender Maßnahmen, Förde- rung der E-Mobilität, z.B. durch angepasste Für die Region Rhein-Eifel werden für den Förder- Konzepte zur Förderung der Nutzung von Elekt- zeitraum 2014 - 2020 folgende Zuwendungsempfän- romobilität, Bereitstellung von Elektrofahrzeu- gerInnen als antragsberechtigt definiert: gen und E-Bikes • private ZuwendungsempfängerInnen: juristi- sche Personen des privaten Rechts, natürliche Fördertatbestände für ehrenamtliche Bürgerpro- Personen, Personengesellschaften jekte • gemeinnützige ZuwendungsempfängerInnen: Mit den sog. ehrenamtlichen Bürgerprojekten Vereine, Genossenschaften o.ä. (juristische Per- möchte die Region Rhein-Eifel gezielt ehrenamtliche sonen des privaten Rechts) Initiativen fördern, die Maßnahmen im Rahmen der • öffentliche ZuwendungsempfängerInnen: juris- Entwicklungsstrategie Rhein-Eifel umsetzen möch- tische Personen des öffentlichen Rechts ten. Förderfähig sind dabei Sachkosten, mögliche • die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Rhein-Eifel. Arbeitsleistungen sind ehrenamtlich zu erbringen. Damit verfolgt die Region das Ziel, möglichst allen Ehrenamtliche Initiativen (Vereine, Arbeitsgruppen, AkteurInnen im ländlichen Raum die Möglichkeit zu Initiativen etc.) können jeweils zu den Sitzungen des eröffnen, durch Projekte und Maßnahmen einen po- Entscheidungsgremiums Anträge einreichen. An- sitiven Beitrag zur Regionalentwicklung zu leisten. tragstellerInnen beantragen die Förderung durch Einreichung einer Projektbeschreibung (Ziel, Leis- tungen der Partner etc.). Nach Abschluss des Pro- 9.3. Fördersätze jekts legt der/die AntragstellerIn dem Entschei- dungsgremium eine Dokumentation vor. Diese wird Die Region Rhein-Eifel hat ein Konzept für die Unter- im Einzelfall abgestimmt (Bericht, Fotos etc.). Es ist scheidung von Grund- und Premiumfördersätzen denkbar, dass die Projekte auch im Rahmen der jähr- entwickelt. Projektspezifisch wird entschieden, wie lichen Regionalforen vorgestellt werden. groß der Beitrag des jeweiligen Projekts für die LILE- Strategie ist. Auf der Grundlage dieser Bewertung (s. Fördertatbestände für die "Laufenden Kosten der Kap. 10, Projektauswahl) wird der Fördersatz pro- LAG" / Prozesssteuerung jektbezogen festgelegt. Wenn die LILE-bezogene Gefördert werden Maßnahmen und Prozesse zur Qualität („LEADER-Mehrwert“) höher ist, kann auch Durchführung der regionalen Entwicklungsstrategie, die Förderung höher ausfallen. zur Kompetenzentwicklung und Aktivierung, zur In- Entsprechend der Vorgaben in EULLE wurden die formation über die Entwicklungsstrategie oder zur Fördersätze für die einzelnen Zuwendungsempfän- Entwicklung von Projekten: ger festlegt – auf weitere Differenzierungen wurde • Personal- und Sachkosten des Regionalmanage- bewusst verzichtet. ments und der Geschäftsstelle Grundsätzlich können immer dann die Bruttokosten • Öffentlichkeitsarbeit gefördert werden, wenn der Projektantragsteller • Schulungen bzw. Teilnahme an Schulungen selbst im Rahmen der nationalen Rechtsvorschriften

54 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Mehrwertsteuer zahlen muss, die nicht rückerstattet besondere Qualität aufweisen. Die Kriterien für die wird. Zuschläge sind klar definiert und werden über die Projektauswahlkriterien dokumentiert (vgl. Kap. 10). Basisförderung Bei Erreichung von 24 Punkten (vgl. Tabelle 15) wird Der Basisfördersatz wird unterschieden nach den die Fördersumme um den entsprechenden %-Anteil TrägerInnen des Projektes (vgl. nachfolgende Ta- erhöht. belle). Diese Trägerabgrenzung ist einfach und ein- Kooperationsprojekte sind den sonstigen Projekten deutig (s.o.). gleichgestellt – auch sie werden nach dem o.g. Sys- Private ZuwendungsempfängerInnen erhalten 35 % tem bewertet und entsprechend eingestuft. Es be- der Bruttokosten, gemeinnützige Zuwendungsemp- steht die Möglichkeit bei Kooperationsvorhaben mit fängerInnen erhalten 50 % der Bruttokosten. Öffent- Zustimmung der ELER-Verwaltungsbehörde die liche Zuwendungsempfänger und die LAG erhalten Förderkriterien, Auswahlkriterien und Bewertung eine Förderung von 65 % der Bruttokosten. der federführenden LAG anzuerkennen. Durch Be- rücksichtigung von Kooperationsprojekten bei den Premiumförderung Projektauswahlkriterien wird ihr LEADER-Mehrwert unterstrichen. Zuschläge zur Basisförderquote sind möglich für Pro- jekte, die in Bezug auf die Entwicklungsstrategie eine Abbildung 9: Fördersätze nach Zuwendungsempfängern

Basis- Premium- max. Förde- Voraussetzung förderung förderung rung

Qualifizierungs- 65 % 75 % 100 % überwiegend öffentliches Interesse und Informationsmaßnahmen Teilnehmerbeiträge in Höhe von 30 % der Ge- samtkosten

private 35 % 45 % 50 % Innovation Zuwendungsempfänger

gemeinnützige Zuwendungs- 50 % 75 % 90 % Beschluss der LAG empfänger Zustimmung der ELER-Verwaltungsbe- hörde

öffentliche Zuwendungsemp- 65 % 75 % 90 % Beschluss der LAG fänger Zustimmung der ELER-Verwaltungsbe- hörde

LAG 65 % 75 % 100 % Zustimmung der ELER-Verwaltungsbehörde

Ehrenamtliche Bürgerprojekte 100 % gemeinnütziges Anliegen Festbetragsförderung, max. 2.000 €

Quelle: eigene Darstellung

Laufende Kosten der LAG Höchst- und Mindestfördersummen Die laufenden LAG-Kosten, als Basis und Erfolgsfak- Die LAG Rhein-Eifel hat sich auf folgende Höchst- tor für einen laufenden und erfolgreichen Prozess in bzw. Mindestfördersummen verständigt: der Region, sind mit einem Fördersatz von 75 % ver- anschlagt.

55 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Tabelle 7: Übersicht Höchst- und Mindestfördersummen aufweisen und der Verwaltungsaufwand damit zu begründen ist. Fördersumme Die eben ausgeführten Punkte zu Höchst- und Min- Höchstförderung max. 250.000 € destförderbeträgen sind vorbehaltlich der derzeit unabhängig vom Zuwendungsempfän- noch nicht bekannten Fördergrenzen durch den För- ger dermittelgeber formuliert. Mindestförderung mind. 2.000 € unabhängig vom Zuwendungsempfän- Sonderregelungen ger In begründeten Fällen kann auf Beschluss der LAG Quelle: eigene Darstellung die Genehmigung eines höheren Fördersatzes durch Mit der Höchstfördersumme soll gewährleistet wer- die ELER-Verwaltungsbehörde beantragt werden. den, dass in der Region entsprechend der Strategie Für gebietsübergreifende und transnationale Vorha- in vielen Bereichen Projekte angeschoben werden ben kann auf Beschluss der LAG nach den Vorgaben können und nicht durch wenige kostenintensive Pro- des Entwicklungsprogramms EULLE beantragt wer- jekte die gesamten Mittel gebunden werden. den, für gemeinsame Projekte die für die federfüh- Die Mindestfördersumme soll gewährleisten, dass rende LAG geltenden Förderbedingungen anzuwen- die Projekte ein entsprechendes Projektvolumen den. .

56 Förderbedingungen Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

sen, bei der Bewilligungsbehörde den öffentli- 10 Verfahren der Projek- chen Verfahrens- und Rechtsweg zu beschrei- tauswahl ten. • Wird über Projekte der Mitglieder des Entschei- Die Grundprinzipien der Projektauswahl sind, ein dungsgremiums beraten, gilt die in Kap. 8 be- transparentes, nicht diskriminierendes und nachvoll- schriebene Vorgehensweise, indem das be- ziehbares Verfahren zu ermöglichen. Dies wird durch troffene Mitglied nicht an der Beratung teilneh- eine differenzierte Vorgehensweise erreicht. Die men darf und die Entscheidung durch den Stell- Projekte werden durch das Entscheidungsgremium vertreter oder die Stellvertreterin getroffen wird. der Region Rhein-Eifel nach den unten stehenden Die Regelungen der Mindestanforderungen an Grundprinzipien ausgewählt (s.o.). Die genauen Ein- die Zusammensetzung des Auswahlgremiums zelheiten werden in der Geschäftsordnung geregelt, bleiben davon unberührt (s. Kap. 8). die Anlage dieser LILE wird. • Projekte, die von der LAG durchgeführt werden Die Kriterien (s.a. Anlage), die der Auswahl zugrunde sollen unterliegen dem gleichen Prozedere wie liegen, werden auf der Homepage der Region veröf- alle anderen Projekte (vgl. LEADER-Referenten fentlicht, so dass allen AntragstellerInnen bekannt 2011). ist, wonach die Förderwürdigkeit der Projekte beur- Neben diesen Verfahrensstandards ist das zentrale teilt wird. Die Auswahl selbst wird in den Sitzungen Anliegen des Projektauswahlverfahrens, jene Pro- des Entscheidungsgremiums protokolliert, so dass jekte zu identifizieren, die einen eindeutigen und jederzeit die Entscheidungen nachvollziehbar sind. nachvollziehbaren Beitrag zu den gewählten Zielen Für die zurzeit vorgesehenen zwei Termine der Pro- leisten. Das heißt, dass ein Projekt für zumindest ei- jektauswahl pro Jahr durch das Entscheidungsgre- nen der Zielbereiche nachvollziehbare Ergebnisse mium ist folgende Vorgehensweise vorgesehen: beisteuert und einen Beitrag zu allgemeinen Grunds- ätzen einer regionalen Entwicklung leistet. • Fristgemäße Einladung ca. 3 Wochen vor der Sit- zung mit Tagesordnung an alle stimmberechtig- Die Bewertung der Projekte erfolgt in drei Stufen: ten Mitglieder des Entscheidungsgremiums ein- • Stufe A: Formale Kriterien schließlich der StellvertreterInnen. Die Projekt- In dieser Stufe wird geprüft, ob ein Projektantrag skizzen der zur Auswahl anstehenden Projekte die formalen Kriterien für ein LEADER-Projekt werden beigelegt, damit alle Mitglieder sich erfüllt. Dazu gehören u.a., dass ein Projektantrag vorab informieren können. vorhanden ist, der eine nachvollziehbare Zielset- • Die AntragstellerInnen werden ebenfalls einge- zung und Projektbeschreibung sowie eine plau- laden, damit sie Gelegenheit haben, das Projekt sible Finanzierung, einen realistischen Zeitplan vorzustellen und ggf. Fragen zu beantworten. und eindeutige Zuständigkeiten enthält. Die • Vor der Projektauswahl weist die LAG auf ihrer Ausführungen müssen verdeutlichen, dass mit Website auf den Termin hin. dem Projekt tatsächlich begonnen werden • Die Auswahlwürdigkeit jedes Projekts wird auf- könnte und dass das Projekt im LEADER-Akti- grund der erarbeiteten Auswahlkriterien im in- onsgebiet realisiert wird. ternen Protokoll dargestellt und gewürdigt. Des Weiteren wird geprüft, ob das Projekt frei • Die Öffentlichkeit wird nach der Projektauswahl von diskriminierenden Aspekten ist und ob es über die ausgewählten Projekte im Internet in- den Grundsätzen der Gleichstellung entspricht formiert. • Stufe B: Basiskriterien: allgemeiner Beitrag regi- • AntragstellerInnen, deren Projektvorschläge onale Entwicklung durch das Entscheidungsgremium abgelehnt In dieser Stufe wird der Beitrag des Projekts zu wurden, werden schriftlich darüber informiert allgemeinen Anforderungen einer regionalen und es wird ihnen mitgeteilt, welche Gründe für Entwicklung im Rahmen von LEADER bewertet. die Ablehnung oder Zurückstellung ausschlag- Dazu gehören der Innovationsgehalt, inwieweit gebend waren. Die abgelehnten AntragstellerIn- das Projekt in der gesamten Region oder nur in nen werden dabei auf die Möglichkeit hingewie- kleineren Ausschnitten wirksam wird, die Wirk- samkeit für und Einbeziehung von BürgerInnen

57 Verfahren der Projektauswahl Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

und die Vernetzungswirkung. Weiterhin wird der Die hier vorliegenden Grundprinzipien machen deut- Beitrag zu wichtigen übergeordneten Themen lich, dass von allen Projekten zunächst grundlegende geprüft. Hierzu zählt der Beitrag zum Schutz und Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit es über- der Verbesserung der Umwelt, was die Aspekte haupt eine detaillierte Bewertung erfährt. In der wei- Klimawandel, Biodiversität und Ressourcen- teren – eigentlichen – Bewertung wird überprüft, in- schutz umfasst. Weitere Aspekte sind die Be- wieweit das Projekt quantitativ oder qualitativ zur Er- rücksichtigung des demografischen Wandels, reichung eines oder mehrerer Ziele beiträgt und der Nachhaltigkeit und die Wertschöpfung, die übergeordneten Anforderungen an eine regionale durch das Projekt zu erwarten sind. Entwicklung genügt. Durch die Vergabe von Punkten • Stufe C: Spezifische Kriterien: spezifischer Bei- und die Einstufung in Prioritäten ist es möglich, ei- trag Zielerreichung der LILE nerseits die Ablehnung von Projekten plausibel zu Wesentlich bei der Umsetzung der LILE ist die begründen und andererseits mögliche notwendige Erreichung der in der Strategie erarbeiten Ent- Reihenfolgen bei der Einreichung zur Förderung zu wicklungsziele. In der Stufe A wurde bereits si- verdeutlichen. chergestellt, dass ein Projekt grundsätzlich zum Im Anhang 8 ist die oben dargestellte Vorgehens- Erreichen der Ziele beitragen muss. In der Stufe weise in Form eines Entwurfs einer Checkliste zu- C wird nun das Ausmaß des Beitrags des einzel- sammenfassend dargestellt. Sie wird Teil der inter- nen Projekts bewertet, um die Projekte auswäh- nen Protokolle zur Auswahl der Projekte durch das len zu können, die einen besonders hohen Bei- Entscheidungsgremium. Eine Überarbeitung erfolgt trag leisten. ggf. nach Anerkennung als LEADER-Region. Die Bewertung erfolgt in allen drei Stufen so, dass Die beschriebene Vorgehensweise ist noch einmal Mindestanforderungen zu erfüllen sind, damit eine schematisch in der folgenden Abbildung zusammen- weitere Bearbeitung des Projekts erfolgt. Wenn ein gefasst. Projekt in Stufe A Mängel aufweist, wird es nicht wei- ter bearbeitet bzw. zur Nachbesserung zurückgege- ben. In den beiden Stufen B und C erfolgt die Bewer- tung nach Punkten, wobei jeweils eine Mindest- punktzahl erreicht werden muss, damit das Projekt nicht ausgeschlossen wird (mindestens 30 % der max. Punktzahl).

Alle zu einem Termin eingereichten Projekte, die die

Mindestpunktzahl erreicht haben, werden zu drei un- terschiedlichen Prioritäten zugeordnet: • Hohe Priorität (>24 Punkte): Die Ziele der LILE werden mit diesem Projekt in vollem Umfang

und nachhaltig umgesetzt. Das Projekt ist mit ei- ner hohen Priorität förderwürdig (Premiumför- derung). • Mittlere Priorität (16 - 23 Punkte): Das Projekt verfolgt die Ziele der LILE und ist ebenfalls för- derwürdig (Basisförderung). • Niedrige Priorität (12 - 15 Punkte): Das Projekt

entspricht den Zielen der LILE und kann prinzipi- ell gefördert werden (Basisförderung). Je nach Mittelverfügbarkeit können die Projektan- träge in der Reihenfolge der Priorität bei der Bewilli- gungsbehörde eingereicht werden. Hierzu werden ggf. Stichtage kommuniziert.

58 Verfahren der Projektauswahl Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Abbildung 10: Ablauf der Projektauswahl

Projektberatung

Vorauswahl - Interessierte können sich jederzeit an das Regionalmanagement wenden - Beratung durch das Regionalmanagement

- Prüfung der formellen Kriterien

- Aussortierung nicht kohärenter Projekte; ggf. Aufzeigen von Förderalternativen

Projektbewertung und Festlegung der Förderhöhe

- Vorschlag für Bewertung der einzelnen Projekte anhand Projektauswahlkriterien durch das Regionalmanagement - Anfertigen von Projektdatenbögen für Projekte, die die Mindestkriterien erfüllen, samt Vorschlag für die jeweilige Förderhöhe - Erstellen einer Rankingliste (Stichtagregelung: 4 Wochen vor LAG-Sitzung) - Information über bevorstehende Abstimmung im Rahmen der Einladung zur

Sitzung des Entscheidungsgremiums und auf der Homepage

Sitzung des Entscheidungsgremiums: Projektauswahl Auswahlverfahren

- Diskussion der Projektbewertung; ggf. abweichende Bewertung - ggf. Modifizierung der Rankingliste - Nach der Bewertung ggf. abweichende Festlegung der Förderquote

und –summe

- Abstimmung und Beschlussfassung

Nach der Sitzung des Entscheidungsgremiums

- Übermittlung des Abstimmungsergebnisses an den Projektträger im Ablehnungsfall mit Begründung - Veröffentlichung der ausgewählten Projekte auf der Homepage - Bei positivem Beschluss: Einreichen eines Projektantrags bei Bewilligungsbehörde mit Unterstützung durch das Regionalmanagement - Förderentscheidung durch Bewilligungsbehörde

Quelle: eigene Darstellung Mainstreammaßnahmen Bodenordnung und landwirtschaftlicher Wegebau Für eine mögliche 10 %ige Erhöhung der Fördersätze für Bodenordnung/Wegebau müssen die zuständigen Stellen des Landes eine fachliche Stellungnahme der LAG einholen. Hierzu reichen diese den Antrag auf Zu- stimmung zur Erhöhung des Fördersatzes bei der Geschäftsstelle der LAG ein. Diese prüft den Antrag formal und erteilt entweder eine Ablehnung oder übermittelt bei positivem Ergebnis einen Beschlussvorschlag an

59 Verfahren der Projektauswahl Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

das LAG-Entscheidungsgremium. Die Entscheidung kann im Umlaufverfahren oder in einer ohnehin geplan- ten Sitzung getroffen werden. Der Beschluss wird von der Geschäftsstelle wieder an die zuständigen Stellen des Landes übermittelt.

60 Verfahren der Projektauswahl Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

bung der beiden Bäder und Thermen. Dieser Schwer- 11 Darstellungen zur Ko- punkt soll zukünftig um die Themen Wandern und operation mit anderen Radfahren ergänzt und das Profil damit erweitert werden. Die Verbindung und die Zusammenarbeit Programmen und Ge- über den Rhein hinweg soll durch gemeinsame Ver- anstaltungen wie das Sommernachtsfest weiter ver- bieten stärkt werden.

Kooperation mit der Eifel (NRW) Kooperation mit der LEADER-Region Welterbe Oberes Mittelrheintal Die Region Rhein-Eifel will außerhalb von RLP mit der LEADER-Region Eifel in NRW kooperieren. Im Eine weitere Kooperationsregion ist die östlich des Fokus sollen folgende Themenbereiche stehen: Rheins angrenzende Region Rhein-Wied. Bad Breisig und Bad Hönningen kooperieren bereits im touristi- • Entwicklung von Strategien zum Umgang mit schen Bereich, sodass hier von Synergieeffekten aus- dem demografischen Wandel gegangen werden kann. Die Themenfelder Wellness • Förderung von Integration und Inklusion / Gesundheit bilden den Schwerpunkt der Bewer- • Entwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen bung der beiden Bäder und Thermen. Dieser Schwer- • Stärkung der Mitwirkung von Kindern und Ju- punkt soll zukünftig um die Themen Wandern und gendlichen Radfahren ergänzt und das Profil damit erweitert • Touristische Entwicklung im Landschaftsraum werden. Die Verbindung und die Zusammenarbeit Eifel. über den Rhein hinweg soll durch gemeinsame Ver- Durch die Zusammenarbeit im gleichen anstaltungen wie das Sommernachtsfest weiter ver- Landschaftsraum können übergreifende Themen stärkt werden. leichter behandelt und es kann von erhelblcihen Synergieeffekten ausgegangen werden. Kooperation mit anderen Programmen Hinzu kommt, dass es sich bei der NRW-LEADER- Für die Erreichung der dargestellten Ziele sollen nicht Region Eifel um eine erfahrene LEADER_Region nur LEADER-Mittel in Anspruch genommen werden, handelt, sodass erwartbar ist, dass die Region Rhein- sondern alle weiteren zur Verfügung stehenden För- Eifel auch von deren Erfahrungen profitieren kann. dermittel. Die Wesentlichen sind im Folgenden auf- geführt: Für die Kooperation wurde ein Letter of Intent erarbeitet und unterschrieben (s. Anlage 1). • In den Bereichen Kinder, Jugend, Soziales wer- den insbesondere Angebote des ESF eingebun- Kooperation mit der Vulkaneifel den. Bei der Kooperation mit der Vulkaneifel wird es v.a. • Für touristische Investitionsmaßnahmen soll um eine projektbezogene Zusammenarbeit gehen, auch EFRE genutzt werden. wobei auch der Erfahrungsaustausch mit dieser • Im Bereich der Entwicklung der Dörfer und erfahrenen und erfolgreichen LEADER-Region Städte wird das gesamte Spektrum der Dorfent- gewinnbringend sein wird. wicklungs- und Städtebauförderung einbezo- gen. Für die Kooperation wurde ein Letter of Intent • Förderalternativen insbesondere für die Land- erarbeitet und unterschrieben (s. Anlage 1). wirtschaft und den Umweltsektor ergeben sich aus den Mainstream-Maßnahmen des Entwick- Kooperation mit der Region Rhein-Wied lungsprogramms EULLE. Eine weitere Kooperationsregion ist die östlich des • Auf Bundes- und Landesebene besteht eine Rheins angrenzende Region Rhein-Wied. Bad Breisig Reihe von Fördermöglichkeiten für Klimaschutz- und Bad Hönningen kooperieren bereits im touristi- projekte. schen Bereich, sodass hier von Synergieeffekten aus- Derzeit beteiligt sich die Region an keinen weiteren gegangen werden kann. Die Themenfelder Wellness Förderaufrufen. Der Region ist bewusst, dass im Falle / Gesundheit bilden den Schwerpunkt der Bewer-

61 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

der Beteiligung an weiteren Wettbewerbsaufrufen o.ä. darauf geachtet wird, dass • die Strategien sich ergänzen sollten • Synergien erschlossen werden und • Doppelförderungen ausgeschlossen sind.

62 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

gefördert werden (= Projekt der LAG). Insgesamt 12 Finanzplan werden ca. 20 % des LEADER-Budgets Der Kosten- und Finanzierungsplan der LAG Rhein- (= 707.500 €) hierfür veranschlagt. Eifel wurde unter folgenden Annahmen aufgestellt: • Für die Förderung von Projekten in den einzel- nen Handlungsfeldern stehen folglich ca. • Die LAG erhält im Falle einer Anerkennung ein 2,66 Mio. € LEADER-Mittel zur Verfügung. LEADER-Budget von mindestens 2,625 Mio. € (nach Anerkennung steht fest, dass es ca. 2,708 Die Handlungsfelder sind aufgrund ihrer Bedeutung Mio. € sein werden). für die Region gewichtet worden. Die Gewichtung • Der Finanzplan erstreckt sich über die EU-För- spiegelt sich in der Verteilung des LEADER-Budgets derperiode 2014-2020. Aufgrund der Auswahl wider. der LEADER-Regionen im Juli 2015 wird das Jahr 2014 nicht dargestellt und für das Jahr 2015 nur Indikativer Finanzplan mit einem Teil-Budget gerechnet. Die Anwen- Die folgende Tabelle stellt die Finanzierung des LEA- dung der n+3-Regelung vorausgesetzt, wird zu- DER-Prozesses 2014-2023 im Detail dar. Das LEA- nächst für die Jahre 2021 und 2022 ebenfalls ein DER-Budget ist im Rahmen des indikativen Finanz- Budget veranschlagt. plans nach Handlungsfeldern (HF), Finanzmitteln für • Der Finanzplan wird laufend fortgeschrieben – die Gestaltung der Kooperationen, ehrenamtlichen die Dokumentation erfolgt mindestens in den Bürgerprojekten und laufenden Kosten der LAG ge- Jahresberichten. gliedert. • Die förderfähigen Kosten der Laufenden Kosten

(RM, Geschäftsführung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Kooperation) sollen mit 75 % von brutto

Tabelle 8: Finanzplan nach Handlungsfeldern

Eigenmittel Projektunab- öffentl. hängige Gesamt-kos- Handlungsfeld ELER Zuwen- Land öff. Mittel insg. private Mittel komm. ten dungs-emp- Mittel fänger HF Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Tourismus und 535.000,00 € 142.000,00 € 0,00 € 280.000,00 € 957.000,00 € 130.000,00 € 1.087.000,00 € Wirtschaft Natur und 245.000,00 € 56.000,00 € 0,00 € 130.000,00 € 431.000,00 € 68.000,00 € Landschaft 499.000,00 € Wohnen und 525.000,00 € 204.000,00 € 0,00 € 268.000,00 € 997.000,00 € 46.000,00 € Leben 1.043.000,00 € Bürgerprojekte 30.000,00 € 0,00 € 0,00 € 10.000,00 € 40.000,00 € 0,00 € 40.000,00 € Kooperation 35.000,00 € 10.000,00 € 0,00 € 12.000,00 € 57.000,00 € 0,00 € 57.000,00 € RM inkl. GF 455.000,00 € 0,00 € 182.500,00 € 0,00 € 637.500,00 € 0,00 € 637.500,00 € insgesamt 1.825.000,00 € 412.000,00 € 182.500,00 € 700.000,00 € 3.119.500,00 € 244.000v,00 € 3.363.500,00 €

Quelle: eigene Darstellung Die Aufteilung der Mittel erfolgt auch in Jahrestran- hier die Beratung der Projektantragsteller im chen. Bei der Abschätzung der Entwicklung über den Vordergrund. Förderzeitraum ist die Region Rhein-Eifel von folgen- • In 2016 werden v.a. die dargestellten Startpro- den Effekten ausgegangen: jekte realisiert, wobei die Region davon ausgeht, dass auch schon weitere Projekte bewilligt wer- • In 2015 werden aufgrund der zu erwartenden frü- den können. Im ersten „richtigen“ LEADER-Jahr hesten Bewilligung im Sommer 2015 im 4. Quar- der Region werden eher Konzepte als Grundlage tal neben dem Regionalmanagement erste Bür- gerprojekte starten können. Ansonsten steht

63 Finanzplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

für künftige investive Maßnahmen im Fokus ste- gesetzt sein, sodass dann der Fokus auf neue / in- hen; ansonsten werden Menschen motiviert, novative Projekte gerichtet wird, die dazu füh- Projekte zu beantragen und bei der Antragstel- ren, dass die Ziele der Entwicklungsstrategie er- lung unterstützt. füllt werden können. Hierbei unterstützen auch • In den Jahren 2017 und 2018 können dann viele die Evaluierungsergebnisse, die in der LAG be- Projekte bewilligt werden, die im ersten Jahr be- leuchtet werden sollen. antragt und vorbereitet wurden. Die Region geht • In den Jahren 2021-23 will die Region neben Pro- davon aus, dass im Sinne eines Schneeballs die jekten, die die Erfolge in der Region noch vertie- ersten sichtbaren Projekte aus 2016 jetzt auch fen, den Fokus auch schon nach vorn auf die Folgeanträge auslösen. kommende Förderperiode lenken. • 2019 und 2020 werden schon viele für die Ent- wicklung der Region wichtige Maßnahmen um- ^

Tabelle 9: Finanzplan nach Jahren

Projektunab- Eigenmittel öff. hängige öff. Mittel private Jahr ELER Zuwendungsemp- Land Gesamtkosten komm. insg. Mittel fänger Mittel

Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro 2015 59.375,00 € 11.000,00 € 5.937,50 € 20.000,00 € 85.312,50 € 7.300,00 € 103.612,50 € 2016 249.375,00 € 57.000,00 € 24.937,50 € 96.000,00 € 370.312,50 € 33.500,00 € 460.812,50 € 2017 259.375,00 € 59.000,00 € 25.937,50 € 100.000,00 € 385.312,50 € 34.700,00 € 479.012,50 € 2018 259.375,00 € 59.000,00 € 25.937,50 € 100.000,00 € 385.312,50 € 34.700,00 € 479.012,50 € 2019 259.375,00 € 59.000,00 € 25.937,50 € 100.000,00 € 385.312,50 € 34.700,00 € 479.012,50 € 2020 259.375,00 € 59.000,00 € 25.937,50 € 100.000,00 € 385.312,50 € 34.700,00 € 479.012,50 € 2021 264.375,00 € 60.000,00 € 26.437,50 € 102.000,00 € 392.812,50 € 35.500,00 € 488.312,50 € 2022 214.375,00 € 48.000,00 € 21.437,50 € 82.000,00 € 317.812,50 € 28.900,00 € 394.712,50 € 2023 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € insgesamt 1.825.000,00 € 412.000,00 € 182.500,00 € 700.000,00 € 3.119.500,00 € 244.000,00 € 3.363.500,00 €

Quelle: eigene Darstellung

64 Finanzplan Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

als auch auf die Betrachtung einzelner Handlungsfel- 13 Begleitung und Evalu- der oder der gesamten Entwicklungsstrategie bezie- ierung der Förderperi- hen. ode 2014 – 2020 Dazu gehört die Dokumentation von: • laufenden Aktivitäten (Projekte, Veranstaltun- Das Monitoring und die Selbstevaluierung sind Kern- gen, Öffentlichkeits- und Medienarbeit, Koopera- aufgaben einer eigenverantwortlich gestalteten Re- tionen / Vernetzungen) gionalentwicklung. Eine kontinuierliche Beobach- • laufende Prozesse (Gremiensitzungen) tung und Dokumentation (Monitoring) sowie eine re- gelmäßig Bewertung (Evaluierung) dienen der Über- • eingesetzte Ressourcen (Finanz- und Fördermit- prüfung und Steuerung des regionalen Entwick- tel, Personalausstattung). lungs- und Umsetzungsprozesses. Dies beinhaltet Das Monitoring erfolgt durch das Regionalmanage- die Erfassung und Bewertung der Inhalte bzw. der ment. Das RM legt der Steuerungsgruppe einmal im Strategie (Zielfortschritten und der Zielerreichung), Jahr aufbereitete Informationen vor. Diese sind die der initiierten Prozesse und Strukturen sowie der Basis für die jährlich zu erstellenden Jahresberichte Aufgaben des Regionalmanagements. zum Stand der Umsetzung (s.u.). Die dabei gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse ermöglichen bei Bedarf ein zeitnahes Nachsteuern seitens der LAG-Steuerungsgruppe und der LAG. 13.2. Evaluierung Dies kann eine Anpassung, Präzisierung oder Opti- Grundlage der Evaluierung der verschiedenen Berei- mierung bei den Zielsetzungen und Maßnahmen so- che sind für die Zielerreichung die in Kap. 5 darge- wie bei der Ausgestaltung der Organisations- und Ar- stellten SMARTen Ziele. Für die zu evaluierenden Be- beitsstrukturen sein. reiche „Prozess und Struktur“ sowie „Regionalma- Das Monitoring und die Evaluierung in der Region nagement“ sind ebenfalls Ziele und Indikatoren fest- Rhein-Eifel wurden in enger Anlehnung an den gelegt worden, die im Anhang dargestellt sind. neuen Leitfaden der DVS „Selbstevaluierung in der Das zentrale Ziel im Bewertungsbereich „Prozess Regionalentwicklung“ (2014) erstellt. Dabei werden und Struktur“ ist die Verbesserung der Organisati- folgende Bewertungsbereiche unterschieden: ons-, Arbeits- und Beteiligungsstrukturen. Im Bewer- tungsbereich „Regionalmanagement“ wird in erster Linie die Arbeitseffizienz und Kompetenz des RM so- 13.1. Monitoring wie die Öffentlichkeitsarbeit untersucht. Grundlage für ein erfolgreiches Monitoring und für Die Evaluierungstätigkeit findet zum einen jährlich die darauf aufbauenden Evaluierungsschritte (s.u.) statt, umfassendere Evaluierungen sind an insge- ist eine kontinuierliche Beobachtung und Erfassung samt 3 Terminen vorgesehen (s.u.). des gesamten Umsetzungsprozesses. Das heißt, es geht um eine systematische und stetige Erfassung, Jährliche Evaluierung Dokumentation und Auswertung von Basis-Informa- Eine Überprüfung und Bewertung des Umsetzungs- tionen (Zahlen, Daten). Relevante Daten (insbeson- standes, der laufenden Prozesse, der Arbeit des RM dere zu Projekten) können anhand von quantitativen und der eingesetzten Ressourcen erfolgt jedes Jahr Indikatoren für die genannten Bewertungsbereiche im Rahmen einer Selbstevaluierung. Diese Evaluie- erhoben und in Datenbanken / Statistiken gebündelt rung wird in Anlehnung eines Signal Checks (dvs und aufbereitet werden. 2014) durchgeführt. Evaluiert werden dabei insbe- Angesichts des kontinuierlichen Monitorings lässt sondere: sich jederzeit eine aktuelle Übersicht zum Umset- • Projektfortschritt zungsstand und zur Zielerreichung ermitteln (s.u.). Dies kann sich sowohl auf einzelne Projekte (Projekt- • Zielerreichung / Umsetzungsstand der Strategie auf Basis der SMARTen Handlungsziele der fortschrittskontrolle) und inhaltliche Schwerpunkte Handlungsfelder (s. Kap. 5)

65 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020 Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

• Zufriedenheit mit Prozess und Strukturen sowie hinaus sollen diese Evaluierungen für die Region erste Entwicklungsperspektiven und damit auch po- • Zufriedenheit mit dem Regionalmanagement (Ziele und Indikatoren s. Anhang). tenzielle Handlungsbedarfe für das kommende Jahr- zehnt aufzeigen. Zudem werden Ansätze und Vor- Die Evaluierung findet durch die Steuerungsgruppe schläge zur Verstetigung bzw. Weiterführung oder statt, wobei die Zufriedenheit mit Prozess, Struktu- ren und Regionalmanagement durch das Gremium Anpassung des regionalen Entwicklungsprozesses, der angestoßenen Handlungsfelder sowie der Orga- in einer Sitzung durch einfaches Votum festgestellt nisations- und Kooperationsstrukturen erwartet. wird. Die Ergebnisse werden in der jährlich stattfin- denden Mitgliederversammlung der LAG vorgestellt Diese Anforderungen an die Zwischen-, Halbzeit- und diskutiert. Sofern sich Anpassungsbedarfe erge- und Abschlussevaluierung erfordern die Nutzung ben, werden entsprechende Schritte zur Steuerung aufwändigerer Methoden zur Informationsbeschaf- und Anpassung, beispielsweise bei der Entwick- fung, Erhebungen und Befragungen (u.a. mit regio- lungsstrategie, den Zielen und Maßnahmen oder der nalen ExpertInnen und MultiplikatorInnen). Gefragt Organisationsstruktur umgesetzt. Die Ergebnisse ist ein Methodenmix, der Signal-, Multi- und Fokus- finden Eingang in den Jahresbericht (s.o.). Checks miteinander verzahnt (dvs, 2014). Aufgrund des deutlich erhöhten Aufwands für die Durchfüh- Zwischen-, Halbzeit- und Abschlussevaluierung rung der umfassenden Evaluierungen werden sie auf Umfassendere Evaluierungen sollen zu folgenden Beschluss der Steuerungsgruppe durch Hinzuzie- drei Zeitpunkten erfolgen: hung von externen Fachkräften durchgeführt. • in 2017 nach Etablierung des Regionalmanage- Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Evaluierun- ments und dem ersten Durchlauf aller erforderli- gen werden in den entsprechenden Gremien präsen- chen Sitzungen der verschiedenen Gremien tiert und diskutiert und in der jährlichen LAG-Vollver- („Zwischenevaluierung“) sammlung vorgestellt. Für die Region können hie- raus wesentliche Empfehlungen zur weiteren Steue- • etwa zur Halbzeit (Anfang 2019) und rung und Organisation des regionalen Entwicklungs- • am Ende der laufenden Programmplanungsperi- prozesses abgeleitet werden. ode (2020/21).

Der Fokus liegt hier auf einer komplexeren Beobach- tung, Überprüfung und Bewertung der Zielerrei- chungen aus den o.g. genannten Bereichen. Darüber

Abbildung 11: Übersicht Evaluierungen und Methoden

beteiligte AkteurIn- Ansatz Federführung Methode Termin nen Jahresbericht-Umset- RM Steuerungsgruppe Signal-Check jährlich zung (Jahresende) ab 2016 Zwischenevaluierung RM, Steuerungsgruppe Multi-Check Anfang 2017 evtl. externe Beglei- Fokus-Check tung Halbzeitevaluierung RM, Steuerungsgruppe Multi-Check Anfang 2019 evtl. externe Beglei- Fokus-Check tung Abschlussevaluierung RM, Steuerungsgruppe Multi-Check 2020/21 evtl. externe Beglei- Fokus-Check tung

Quelle: eigene Darstellung; in Anlehnung an dvs, 2014

66 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020 Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

14 Literaturverzeichnis

BfA, (Bundesagentur für Arbeit). 2012. Strukturdaten und -indikatoren. Agentur für Arbeit Koblenz - Mayen. Zahlen, Daten, Fakten. s.l. : http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach- Themen/Statistik-nach-Themen-Nav.html, 2012. BfN, (Bundesamt für Naturschutz). o.J.. Naturschutzgroßprojekte. Liste der laufenden Vorhaben. Obere Ahr-Hocheifel. [Online] o.J. http://www.bfn.de/0203_obere_ahr_hocheifel.html. BMWI, (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie). o.J.,a. Förderdatenbank. [Online] o.J.,a. http://www.foerderdatenbank.de/Foerder- DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6dbfb491a3ce9404c25474caf3af142a;views;docu ment&doc=2653. BMWI, (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie). o.J.,b. Förderperiode 2014-2020. [Online] o.J.,b. http://www.bmwi.de/DE/Themen/Europa/Strukturfonds/foerderperiode-2014-2020.html. dvs, (Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume). 2014. Selbstevaluierung in der Regionalentwicklung. Leitfaden und Methodenbox. http://www.netzwerk-laendlicher-raum.de/regionen/leader/ S.34ff : s.n., 2014. Eifel Tourismus GmbH. o.J.. [Online] o.J. http://www.eifel.info/wir-ueber-uns.htm. Europäische Kommission. o.J.. Europa 2020. [Online] o.J. http://ec.europa.eu/europe2020/index_de.htm. Grontmij. 2014. Eigene Erhebung im Rahmen der Erarbeitung der LILE Rhein-Eifel. 2014. Grontmij. 2012,a. ILEK VG Brohltal und Vordereifel. 2012,a.. Hahn, Günter und Hilgers. 2014. Expertengespräch zum Thema Naturausstattung und Naturschutz. [Befragte Person] Grontmij Beatrix Ollig. 2014. IfR, (Institut für Regionalmanagement). 2008. Regionalmanagement Eifel-Ahr, Abschlussbericht. 2008. IHK Arge Rheinland-Pfalz, (Hrsg.). 2014. Fachkräftemonitor 20130. [Online] 2014. [Zitat vom: ] http://www.fachkraeftemonitor-rlp.de/fkm/index.html#6j3f6g5fOhj-b_. ISIM, (Ministerium des Inneren und für Sport). 2008. Landesentwicklungsprogramm (LEP IV). Herausforderungen erkennen. Nachhaltig handeln. Zukunft gestalten. Mainz : Selbstverlag, 2008. Kreisverwaltung Mayen-Koblenz. o.J.. Stiftung für Natur und Umwelt. [Online] o.J. http://www.kvmyk.de/kv_myk/Unsere%20Themen/Umwelt%20&%20Natur/Stiftung%20f%C3%BCr %20Natur%20und%20Umwelt/. Landkreis Ahrweiler. o.J.. Homepage des Landkreises Ahrweiler. [Online] o.J. http://www.kreis- ahrweiler.de/. Landkreis Mayen-Koblenz. 2013. Kreisentwicklungskonzept für den Landkreis Mayen-Koblenz. 2013. LANIS. o.J.. Landschaftsinformationssystem der Naturschutzbehörde Rheinland-Pfalz. [Online] o.J. http://www.naturschutz.rlp.de/. MULEWF, (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung Weinbau und Forsten RLP). o.J.. Partnerbetrieb Naturschutz. [Online] o.J. http://partnerbetrieb-naturschutz.rlp.de/partnerbetrieb- naturschutz-sein/die-partnerbetriebe/. MWKEL, (Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung). o.J.. Tourismusstrategie 2015. Halbzeitbilanz und Weiterentwicklung. Koblenz : s.n., o.J.

67 Literaturverzeichnis Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

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68 Literaturverzeichnis Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

15 Anhang

69 Anhang

Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 1: Karte Gebiet 1:100.000

71 Anhang

Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 2: Übersichtskarte Schutzgebiete in der Region Rhein-Eifel

Anhang 2: Übersichtskarte Schutzgebiete in der Region Rhein-Eifel

73 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 3: landesweit bedeutsame historische Kulturlandschaften in der Region Rhein-Eifel

Quelle: eigene Darstellung

74 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 4: Übersicht über die VG mit Ortsteilen und EinwohnerInnen

Tabelle 10: Bevölkerungsstand am 31.12.2013

Ortsgemeinde EinwohnerIn- Funktion nen VG Adenau 13.147 Adenau, Stadt 2.891 Mittelzentrum (kooperierendes Zentrum (verpflichtend) 532 Aremberg 226 Barweiler 407 Bauler 61 79 197 Dümpelfeld 585 72 Fuchshofen 91 143 Herschbroich 270 287 165 Hümmel 474 488 365 174 Leimbach 485 Meuspath 154 Müllenbach 464 Müsch 186 Nürburg 180 152 148 259 512 244 Schuld 702 87 79 67 868 250 448 188 167 VG Brohltal 18.150 177 Burgbrohl 3.179 Grundzentrum (kooperierend, verpflichtend) 454 203 604 357 Kempenich 1.862 Grundzentrum (kooperierend, verpflichtend) Königsfeld 625 Niederdürenbach 966 Niederzissen 2.662 Grundzentrum (kooperierend, verpflichtend Oberdürenbach 614 1.076

75 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Ortsgemeinde EinwohnerIn- Funktion nen 816 Spessart 749 1.152 Wehr 1.164 Weibern 1.490 VG Bad Breisig 12.905 Bad Breisig, Stadt 8.984 Grundzentrum Brohl-Lützing 2.425 Gönnersdorf 634 Waldorf 862 VG Vordereifel 16.400 Acht 74 285 261 Baar 750 351 Boos 625 262 Ettringen 2.708 398 488 247 Kehrig 1.177 Kirchwald 952 2.710 Langenfeld 678 99 Lind 52 297 Monreal 810 Münk 251 Nachtsheim 537 358 Sankt Johann 922 201 371 Weiler 479 57 Mayen Stadt 18.567 Oberzentrum OT Alzheim OT Hausen OT Nitztal OT Kürrenberg

Quelle: (StLaRLP , 2014)

76 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 5: Zusammenstellung Handlungsfelder und Teilziele

Abbildung 12: Zusammenstellung Handlungsfelder, Entwicklungsziele und Teilziele

Quelle: eigene Darstellung

77 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 6: Projektlisten

Abbildung 13: Projektideen für die Region Rhein-Eifel

Handlungsfeld Leben und Wohnen (26) Umgang mit • Aktivierung von Bürgerengagement für innerörtliche Projekte (z.B. Verschönerung im dem Demo- Straßenraum) grafischen • Benchmarking zu Kostenoptimierungen von Gemeinden (Kooperation, Sammel-Einkauf Wandel etc.) Lebenswerte • Schaffung von Mehrgenerationenhäusern und Begegnungsstätten (z.B. Burgbrohl) Orte • Einrichtung ehrenamtlicher Reparaturcafés, u.a. in leerstehenden Gebäuden/Ladenlokalen • Innerörtliche Straßenerneuerungsmaßnahmen als Investitionsanreiz für Anwohner und Hauskäufer • Bedarfsgerechter Wohnraum für junge Menschen schaffen (angepasste Wohnungen, günstige Grundstücke) • Bedarfsgerechter Wohnraum für SeniorInnen im Ortskern schaffen (z.B. Pilotprojekt in Wassenach) Soziales • Dorf-(Aktions)Tag, z.B. mit Repair-Cafe, Tauschbörse, Vorträgen, Börse Nachbarschafts- Miteinander hilfe • Identitätsstiftende Treffpunkte im Ort verknüpft mit ortsprägenden Themen • "Tischtransaktion" - Familien tauschen 6 Wochen ihren Tisch und sind für Gäste/Neubürge- rInnen offen • Ausbau von Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen unter Berücksichtigung der Anforde- rungen der Inklusion • Generationenbüro: Gesundheitsprävention, Soziales Miteinander, Inklusion • Kommunen im Gespräch mit BürgerInnen: Bewusstseinsbildung zum Demografischen Wandel • Wie geht Ehrenamt? – Qualifizierungen für Ehrenamtliche (Sozialkompetenz, Versiche- rung etc.) • Etablierung örtlicher SeniorInnentreffs mit ehrenamtlicher Betreuung • Kunstprojekte mit Jugendlichen (StreetArt, Tauschaktion Kunstwerke) • moderne / attraktive Ausstattung von Jugendräume (WLAN etc.) • Durchführung eines regionalen Musik- und Gesangscontests zur Förderung des Vereinsle- bens und der Jugendarbeit Mobilität • Ortsbürgertaxi (Anschaffung von Fahrzeugen, Akquirierung ortsansässiger ehrenamtl. FahrerInnen) • barrierefreier Bürgerbus (z.B. auch zur Sicherstellung von Arztbesuchen) für Menschen mit Handicap Gesundheits- • Förderung einer Nachfolgeregelung von Arztpraxen durch Kommunikation, Unterstüt- versorgung zung bei der Ausstattung der Räume, Schaffung guter Rahmenbedingungen • Ehrenamtliche Patenschaften für häusliche Betreuung, koordiniert über zentrale Pflege- stellen • Einrichtung zentraler Ärztehäuser (MVZ, z.B. in Niederzissen) • Informations- und Qualifizierungskampagne zum Thema (Gesundheits-)Prävention • Modellprojekt „Gesundheitsdorf“ (Landarzt ansiedeln, Heilkräutergarten für Jedermann) Nahver-sor- • Dorfladen wird zur Servicestelle (verschiedene Dienstleistungen im Ort , z.B. Nachtsheim) gung

Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft (32)

78 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Tourismus • Ausweisung und Vermarktung E-Bike geeigneter Routen • Freizeit-Nutzungskonzept Bad Breisiger Kiesseen (z.B. Natur-Beobachtung, Wassersport) • Erschließung der "Grube Kupferberg" (Freilegung + Sichtbarmachen, Infotafeln etc.) • Römische "Villa Rustica" in Weibern erlebbar machen (histor. Umweltbildung, Vorträge, Hinweistafeln) • Sanierung und Instandsetzung "Alte Ohlmühle" in Schuld • Sprachgrenze Vinxtbachtal erlebbar machen (Info-Flyer, Infozentrum) • Produkt-Relaunch Traumpfade (Gästeführer schulen, Storytelling etc.) • Errichten von Kunststationen unter Mitarbeit von HandwerkerInnen und Betrieben entlang der Eifelleiter • Wegechecks örtlicher Wanderwege (Etablierung eines regionalen Markierungsstandards etc.) • Themenwanderweg Aremberg (WaldInfoFläche rund um Festung/Schloss Arenberg) • Umsetzung "Panoramaweg Spessart" • Rundwanderweg Hoffelder Basaltbruch mit Infotafeln und Infoplattform zum Basaltabbau • Sanierung von 3 Aussichtstürmchen/ Schutzunterständen am Ahrsteig • Kulturgeschichtliche Themenwege in und zwischen Orten errichten • Geführte Gewässer-Wanderungen mit geologischen, ökologischen und historisch-kulturel- len Aspekten • Storytelling: Themenwanderwege zu regionalen „Geschichten“ • Konzepte für mehrtägige Rad- und Wandertouren mit Transport und ggf. (E-Bike-) Radver- leih • Erhalt von Wegekreuzen (Erfassung, Freilegung, Restaurierung, Broschüre) • Initiierung von Kulturveranstaltungen in leer stehenden Gebäuden/Ladenlokalen (Galerie, Lesungen) • Kulturveranstaltungskalender für die Region im Internet (Koordinierungsstelle, Umset- zung, Marketing) • runde Tische zur Implementierung der „Standortmarke Eifel“ in Wirtschaft, Tourismus etc. • TI der Zukunft: Konzept zur Lenkung der Gäste • Redaktion Eifel: „Presse- oder Filmreihen“ zu regionalen Tourismus- oder Gesellschaftsthe- men • "medical tourism" - internationale Vermarktung spezialisierter Hotels • Konzept und Marketing für zielgruppenspezifische Ausflugsprogramme • Einrichtung (barrierefreier) Wohnmobilstellplätze (z.B. Vulkanerlebniszentrum Mayen) • Machbarkeitsprüfung „Feriendorf Kunkskopf“ in der Ferienregion Laacher See (ca. 100 Bet- ten) • Erweiterung von barrierefreien Übernachtungsmöglichkeiten und –kapazitäten (auch für Reisebusse) Wirtschaft • Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen für eine attraktive Breitbandversorgung in der Region • Ausbau mit Glasfaserkabel (Ziel 50 Mbit flächendeckend) eventuell über Public-PrivatPart- nership • Erlebnishandwerk "Eifel": Werbung zur Mitwirkung an Vermarktungsplattform für das Ei- feler Handwerk

79 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Handlungsfeld Natur und Landschaft (11) Naturschutz • Schaffung stadtnaher Gärten für alle BürgerInnen mit ökologischer Zielsetzung • Anlegen eines Biotopes am Wasserfall bei Insul, angebunden an Ahrtalradweg + Ahrtal- steig Land- und • Einrichtungen zur Vermarktung von regionalem Fleisch Forstwirt- • Einrichtungen zur Direktvermarktung regionaler landwirtschaftlicher Produkte schaft • Einrichtungen zur Schlachtung und Verarbeitung von Fleisch (evtl. auch gemeinschaftliche Einrichtungen) • Investitionen in die Verarbeitung von Milch zu Käse und weiteren Produkten Umweltbil- • naturnahe Waldbewirtschaftung (z.B. mit Rückepferden), Einbindung von Kindern + Ju- dung gendlichen • Einrichtungen zur Information über landwirtschaftliche Produkte/Produktionsweisen (z.B. Schaukäserei) Klimaschutz • Ökologie-Erlebnisort mit Themenerlebnisweg Erneuerbare Energien/Umweltschutz, Ver- anstaltungen und Fortbildungen (z.B. Antweiler) • E-betriebener Shuttleservice in Mittelzentren (z.B. Mayen) • Förderung von EE-Anlagen auf ungenutzten Flächen (z.B. Kiesabbaugelände Bad Breisig)

Quelle: eigene Darstellung

80 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 7: Mitglieder der LAG Folgende Personen haben sich zur Mitarbeit in der LAG bereiterklärt. Nach Anerkennung der Region können weitere Personen hinzukommen.

Gruppe 1: Behörden (10 Personen) • die fünf Bürgermeister der beteiligten Kommunen • die 1. Beigeordneten der beteiligten Kommunen

Gruppe 2: Wirtschafts- und SozialpartnerInnen (11 Personen) • Landwirtschaft: Bauern- und Winzerverband Ahrweiler, Herr Franz-Josef Schäfer • Landwirtschaft: Bauern- und Winzerverband Mayen-Koblenz, Herr Manfred Ludwig und Herr Erhard Horst-Saur • Tourismus: Eifeltourismus: Herr Klaus Schäfer • Tourismus: Romantischer Rhein: Herr Holger Klemm • Wirtschaft: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mayen-Koblenz: Herr Henning Schröder • Wirtschaft: Gewerbeverein Adenau: Frau Andrea Thelen • Wirtschaft: Gewerbeverein Kempenich: Herr Jan Peter Kiel • Gewerbeverein Niederzissen: Herr Ralf Degen

Gruppe 3: Zivilgesellschaft (8) • Umwelt- und Naturschutz: Stiftung Natur und Umwelt, Herr Jörg Hilgers • Umwelt- und Naturschutz: Naturschutzbund, Frau Margot Bechtold • Jugendliche: Herr Thomas Mintenig, Mayen • Jugendliche: Herr Jürgen Schwarzmann, Adenau • Frauen: Landfrauenverband: Frau Ingrid Strohe • Frauen: Gleichstellungsbeauftragte Kreis Mayen-Koblenz, Frau Lea Bales • SeniorInnen: Seniorenbeirat Mayen, Herr Peter Wilbert • SeniorInnen: Herr Falckenberg, VG Brohltal beratend • Martin Schumann, ADD • Rolf Schäfer, DLR Westerwald-Osteifel • LWK, Herr Matthias Hörsch • Wirtschaft: IHK, Herr Dr. Bernd Greulich • Wirtschaft: HWK, Herr Stefan Gustav • Die ins Verfahren eingebundenen BüroleiterInnen/MitarbeiterInnen der Verwaltungen nehmen als Betei- ligte ohne Stimmrecht ebenfalls an den Sitzungen teil.

81 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 8: Geschäftsordnung (derzeit noch in Abstimmung mit der ADD)

82 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 8: Projektauswahlbogen (derzeit noch in Abstimmung mit der ADD)

83 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 9: Übersicht über Ziele und Indikatoren zur Evaluierung von Prozessen, Strukturen, Vernet- zungen und des Regionalmanagements Bei Befragungen wird nach den Größen „sehr hoch“, „hoch“, „zufriedenstellend“, „nicht zufriedenstellend“ differenziert.

Abbildung 14: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Prozess, Struktur und Vernetzung“

Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminierung Mögliche Me- Ziele ZE = Zwischenevaluierung thode HE = Halbzeitevaluierung AE = Abschlussevaluierung Organisationsstruktur Aufbau effizienter und effektiver Arbeits-und Organisationsstrukturen Zusammensetzung und Fachkompe- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tenz der Gremien (Steuerungsgruppe) „hoch“ (Fragebogen, In- terviews, WS u.ä.) Nachvollziehbarkeit und Transparenz Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung der Entscheidungen in den Gremien „hoch“ (Fragebogen, In- terviews, WS u.ä.) Transparenz des Projekt-Auswahlver- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung fahrens „hoch“ (Fragebogen, In- terviews, WS u.ä.) Beteiligung an den Sitzungen der des Anzahl Teilnehme- mind. 75 % ZE; HE; AE Dokumenten-ana- Entscheidungsgremiums und der LAG- rInnen der Mitglie- lyse Vollversammlungen ist hoch und aus- der gewogen (Anteil WiSo-PartnerInnen und Zivilgesellschaft) Kommunikation Aufbau und Stärkung einer regionalen Kommunikationsstruktur zum LEADER-Entwicklungsprozess Information der VertreterInnen der be- Anzahl Berichts- jährlich ZE; HE; AE Dokumenten-ana- teiligten Kommunen über den Stand termine lyse des Umsetzungsprozesses (Bürger- meisterrunde) Bewertung der internen Kommunika- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tion (u.a. Einladungen, Protokolle, Be- „hoch“ (Fragebogen, In- richte) terviews, WS u.ä.) Durchführung einer jährlichen öffentli- Anzahl Veranstal- jährlich ZE; HE; AE Dokumenten-ana- chen Veranstaltung (Regionalforum) tung lyse Beteiligung Die Möglichkeit zur Beteiligung am regionalen Entwicklungsprozess wird sichergestellt und weiter entwickelt. Einrichtung von Arbeitsgruppen Anzahl 3 ZE; HE; AE Dokumenten-ana- lyse Beteiligung der Öffentlichkeit an den Anzahl Teilnehme- mind. stabile ZE; HE; AE Dokumenten-ana- eingerichteten Arbeitsgruppen rInnen Teilnehmer- lyse Innenzahl Einführung von interaktiven Beteili- Prüfung, Vorlage 1 ZE; HE; AE Dokumenten-ana- gungsformen wird geprüft und ggf. Konzept lyse umgesetzt Beschluss / Einfüh- 1 ZE; HE; AE Dokumenten-ana- rung lyse Vernetzung und Kooperation Die regionale und gebietsübergreifende Vernetzung und Kooperation wird aufgebaut und verbessert. Zufriedenheit mit dem Anteil an inter- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung kommunalen und regionalen Projekten „hoch“ (Fragebogen, In- terviews, WS u.ä.) Zufriedenheit mit der Anzahl interregi- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung onaler Kooperationsvorhaben „hoch“ (Fragebogen, In- terviews, WS u.ä.)

84 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Abbildung 15: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Regionalmanagement“

Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminierung Methode Ziele / Teilziele Kompetenzbildung und Qualifizierung Die Kompetenzen des RM verbessern und erhöhen Teilnahme RM an überregionalen/ nati- Anzahl Veranstaltungen / 3 ZE; HE; AE Dokumenten- onalen Veranstaltungen (u.a. Kon- Schulungen 4 analyse gress, Tagungen, Fachmesse) und Schulungen (u.a. Seminare, Workshop) Bewertung der fachlichen, organisato- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung rischen und kommunikativen Kompe- „hoch“ (Fragebogen, In- tenz des R terviews, WS u.ä.) Öffentlichkeits- und Medienarbeit Die Öffentlichkeitsarbeit und Medienpräsenz wird kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Erarbeitung und Umsetzung einer Vorlage Konzept und Be- 1 ZE; HE; AE Dokumenten- Kommunikationsstrategie schluss analyse Umsetzung 1 ZE; HE; AE Dokumenten- analyse veröffentlichte Presseartikel Anzahl jährlich 6 ZE; HE; AE Dokumenten- analyse regelmäßige Informationen durch ei- Anzahl 4 ZE; HE; AE Dokumenten- nen Leader Newsletter / Infobrief analyse Kommunikations- und Medienarbeit Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung des RM „hoch“ (Fragebogen, In- terviews, WS u.ä.) Projektbetreuung, Koordinierung und Vernetzung Die Qualität der Beratungs-, Service- und Koordinierungsleistungen wird kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Beratungen und Betreuung von (po- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tenziellen) Projektträgern durch das „hoch“ (Fragebogen, In- RM terviews, WS u.ä.) Erschließung von Finanzierungsquellen Zufriedenheitsergebnis mind. ZE; HE; AE Erhebung und Förderprogrammen für die Umset- „hoch“ (Fragebogen, In- zung der Projekte durch das RM terviews, WS u.ä.) Arbeitsweise des RM (kundenfreund- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung lich / zielgruppen- und serviceorien- „hoch“ (Fragebogen, In- tiert) terviews, WS u.ä.) Koordinierung des regionalen Entwick- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung lungsprozesses durch das RM „hoch“ (Fragebogen, In- terviews, WS u.ä.)

85 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Anhang 10: Übersicht Öffentlichkeitsarbeit

86 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Ort der Erscheinung Datum der Erscheinung

Presseartikel (Tagespresse, Mitteilungsblätter, etc. - auch veröffentlichte Pressemitteilungen, s.u.)

Rheinzeitung, Lokalausgabe Ma- „Vordereifel strebt neues Förderprogramm ab“ 22.10.2014 yen/

„Auftaktveranstaltung zur Bewerbung für LEADER- Olbrück Rundschau # 46/ 2014 Förderung 2014-2020 der Region Rhein-Eifel“

„Auftaktveranstaltung zur Bewerbung für LEADER- Mitteilungsblatt Vordereifel # 46/ 2015 Förderung 2014-2020 der Region Rhein-Eifel“

„Auftaktveranstaltung zur LEADER-Förderung Adenauer Nachrichten # 46/ 2014 2014-2020 der Region Rhein-Eifel“

„Auftaktveranstaltung zur Bewerbung für LEADER- Förderung 2014-2020 der Region Rhein-Eifel (VGn PI Mayen # 596 2014 Adenau, Bad Breisig, Brohltal, Vordereifel sowie Stadt Mayen)“

„Auftaktveranstaltung zur LEADER-Förderung Blick Aktuell Bad Breisig/ Brohltal # 46/2014 2014-2020 der Region Rhein-Eifel“

„LEADER: Interessierte können sich auch online be- PI Mayen # 611 2014 teiligen und ihre Projektideen übermitteln“

Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad „Die Zukunft des ländlichen Raums gestalten“ 21.11.2014 Neuenahr und Mayen/ Andernach

„Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur geplanten Adenauer Nachrichten # 48/ 2014 LEADER-Region Rhein-Eifel“

„Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur geplanten LEADER-Region Rhein-Eifel am 19.11.14 in Mayen- Mitteilungsblatt Vordereifel # 48/ 2015 Hausen“

„Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur geplanten LEADER-Region Rhein-Eifel am 19.11.14 in Mayen- PI Mayen # 619 2014 Hausen“

„Es gibt in unserer Region viele Menschen, die Ihre Blick Aktuell Bad Breisig/ Brohltal # 48/ 2014 Meinung sagen“

Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad „Regionale Identität ist das große Ziel“ 10.12. und 11.12.2014 Neuenahr und Mayen/ Andernach

„Verbandsgemeinden wollen eng zusammenarbei- Generalanzeiger Bonn, Lokalaus- 22./23.11.2014 ten“ gabe Ahrweiler

„Bewerbungsfrist für LEADER-Region Rhein-Eifel PI Mayen # 689 2014 bis 31. März verlängert“

87 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Ort der Erscheinung Datum der Erscheinung

Generalanzeiger Bonn, Lokalaus- „LILE-Abschluss ist verschoben“ 27./28.12.2014 gabe Ahrweiler

„LILE-Konzept Rhein-Eifel in der Fertigstellung - Olbrück Rundschau # 2/ 2015 Abschlussveranstaltung wird verschoben“

„LILE-Konzept Rhein-Eifel in der Fertigstellung - Blick Aktuell Bad Breisig/ Brohltal # 2/ 2015 Abschlussveranstaltung wird verschoben“

„Bürgerideen für den ländlichen Raum: Schon mehr Rheinzeitung, Lokalausgabe Ma- 14.01.2015 als 100 Ideen für den ländlichen Raum“ yen/ Andernach

„Schon mehr als 100 Ideen für den ländlichen Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad 15.01.2015 Raum“ Neuenahr

Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad VG Bad Breisig sagt Ja zu LEADER 25.03.2015 Neuenahr

Rheinzeitung, Lokalausgabe Bad Fünf haben ein Ziel: EU überzeugen 27.03.2015 Neuenahr

Internetveröffentlichungen

„LILE-Konzept in der Fertigstellung – Abschlussver- anstaltung findet am 25. März in Herschbroich Homepage VG Adenau 04.02.2015 statt“

Internet-Auftritt „LEADER Rhein-Eifel“ Homepage VG Bad Breisig Ständig aktualisiert

Internetinfo zu Terminen LILE Homepage VG Brohltal Ständig aktualisiert

Internetinfo zu Terminen LILE Homepage VG Vordereifel Ständig aktualisiert

Internetinfo zu Terminen LILE Homepage Stadt Mayen Ständig aktualisiert

Newsmails, -letter, Infomail (auch Einladungen zu Veranstaltungen)

Einladung Auftakt Rhein-Eifel Infomail 06. und 07.11.2014

LILE Rhein-Eifel – Vermerk Auftaktveranstaltung, Infomail 26.11.2014 Erinnerung Projektworkshop am 03.12.14

LILE Rhein-Eifel – Präsentation Projektworkshop, Infomail 08.12.2014 Vorlage Projektsteckbrief

LILE Rhein-Eifel – Verschiebung Abschlussveran- Infomail 19.12.2014 staltung

LILE Rhein-Eifel – Einladung Abschlussveranstal- Infomail 13.02.2015 tung am 25.03.15

88 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

Pressemitteilungen (nachrichtlich, liegen der Grontmij vor)

PM Einladung Auftaktveranstaltung „Auftaktveranstaltung zur Bewerbung für LEADER- 06.11.2014 Förderung 2014 – 2020 der Region Rhein-Eifel“

PM Ergebnis Auftaktveranstaltung „Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur geplanten LEA- 19.11.2014 DER- Region Rhein-Eifel am 19.11.14 in Mayen-Hausen“

PM Ergebnis Workshop „Viele konstruktive Projektansätze wurden im Workshop zur LEA- DER-Konzeption (LILE) der Region Rhein-Eifel am 03.12.14 in der Leyberghalle in Kempenich 03.12.2014 diskutiert.“

PM Verschiebung Abschlussveranstaltung „LILE-Konzept Rhein-Eifel in der Fertigstellung – 19.12.2014 Abschlussveranstaltung wird verschoben!“

PM Abschlussveranstaltung „LILE-Konzept Rhein-.Eifel wurde vorgestellt“ 26.03.2015

89 Anhang Region Rhein-Eifel – weltoffen und regional verwurzelt

16 Anlagen (nicht Bestandteil der LILE)

Anlage 1: Beschluss der LILE durch die LAG Rhein-Eifel

Anlage 2: Letter of Intent mit den Regionen Eifel (NRW) und der Vulkaneifel

Anlage 3: Letter of Intent mit den Regionen Rhein-Wied und Weltererbe Oberes Mittelrheintal

Anlage 4: Übersicht zur Aufteilung der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Gebietskörperschaft Kostenanteil Beschluss vom

VG Adenau anteilig 1/5 24.03.2015

VG Bad Breisig anteilig 1/5 23.03.2015

VG Brohltal anteilig 1/5 11.12.2014

Stadt Mayen anteilig 1/5 28.01.2015

VG Vordereifel anteilig 1/5 26.03.2015

Anlage 5: Bestätigung der VG Adenau zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kom- munalen Mittel

Anlage 6: Bestätigung der VG Bad Breisig zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Anlage 7: Bestätigung der VG Brohltal zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kom- munalen Mittel

Anlage 8: Bestätigung der Stadt Mayen zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kom- munalen Mittel

Anlage 9: Bestätigung der VG Vordereifel zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Anlage 10: Erklärung Geschäftsstelle

Anlage 11: Bestätigung der Abstimmung mit dem DLR Westerwald-Osteifel

Anlage 12: Evaluierungsbericht ILE-RM Brohltal-Vordereifel

Anlage 13: Abschlussbericht Regionalmanagement Eifel-Ahr

90 Anlagen (nicht Bestandteil der LILE)