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Das Magazin vom Hannover Airport NEW YORK! NEW YORK!

NEU! AB JUNI 2012

HANNOVER BRÜSSEL NEW YORK Fliegen Sie mit Brussels Airlines demnächst ab Hannover via Brüssel nach New York (JFK) und genießen Sie das ultimative Flugerlebis in der neuen Business- und Economy Class. Wenn Sie neugierig sind, was Sie an Bord erwartet, dann besuchen Sie uns gerne vorab auf brusselsairlines.com/experience.

brusselsairlines.com oder fragen Sie Ihr Reisebüro LIEBE LESERINNEN UND LESER,

› › 60 Jahre Fliegen ab Hannover – diese Ausgabe von BOULEVARD AIRPORT haben wir ganz der Historie gewidmet. Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, feiert der Airport in diesen Tagen seinen 60. Geburtstag. Anlass genug, einmal einen Rückblick auf ereignis- reiche Jahre zu werfen. Als der Flughafen am 26. April 1952, von der damaligen Auf- bruchstimmung getragen, nach nur 6 Monaten Bauzeit eröffnet wurde, hatten die Macher nicht nur den Grundstein für einen internationalen Verkehrsfl ughafen gelegt, sondern zugleich eine spannende Erfolgs story initiiert. Auch wenn der Airport im Verlaufe seiner 60 Jahre nicht nur Höhenfl üge durchlebt hat, so hat er sich für Hannover und die ge- samte Region zu einem bedeutenden Wirtschaftsmotor sowie zu einer unverzichtbaren Beschäftigungsstätte entwickelt, an der heute mehr als 8.000 Menschen Arbeit fi nden › › Sönke Jacobsen, und von der aus jährlich mehr als 5 Millionen Passagiere zu 80 Direktzielen in 30 Län- Leiter Unternehmens- dern starten. kommunikation und Marketing Hannover Airport. In unserer Retrospektive berichten wir unter anderem, weshalb der Flughafen nicht auf dem stadtnahen Gelände des ehemaligen Flughafens in Vahrenwald, sondern in Langen- hagen gebaut wurde. Wir skizzieren, wie die Ära des Ferienfl uges begann, die ersten Frachtsendungen auf die Reise gingen und die Propellermaschinen von der modernen Jet-Generation abgelöst wurden. Und wir präsentieren HAJ als weltoffenen Airport: die heißesten Events und die wichtigsten Promis aus 6 Jahrzehnten.

Selbstverständlich haben wir auch in diesem Heft wie gewohnt Reisethemen und Tipps für zu Hause im Gepäck. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Städtereise nach Kopenhagen oder nach Tallinn? Mit SAS bzw. Estonian Air ist man bereits in einer Stunde am Ziel. Und auf noch etwas möchte ich Sie im Jubiläumsjahr aufmerksam machen: Ganze 60 Tage lang überraschen wir Sie mit besonderen Aktionen rund um den Airport. Zu gewinnen gibt es viele tolle Preise, wie etwa einen Tag im Tower oder eine Fahrt über die .

Viel Glück und viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr

Sönke Jacobsen Leiter Unternehmenskommunikation und Marketing IMPRESSUM

HERAUSGEBER: Hannover Airport Unternehmenskommunikation und Marketing Postfach 420280, 30662 Hannover

LEITUNG: Sönke Jacobsen

REDAKTION: Reinhard Wille

KONTAKT: Tel.: 0511 977-1755 Fax: 0511 977-1855 E-Mail: [email protected] [email protected]

›› MITARBEIT: Ingrid Hecht, Alexander Thurow, Wolfgang Reich

Hommage an 6 Jahrzehnte FOTOS: Marc Theis, Claudia Pandel, Wolfgang Luftverkehr am Hannover Reich, Markus Lindert, FHG-Archiv, Reinhard Airport. Das Foto aus den Wille, air astana, Bildagentur Huber, surma, 50er-Jahren zeigt eine visitdenmark.com, Bilder Fotolia.com: Cabincrew der amerikani- amgius/The Factory, Bilder istockphoto.com: schen Fluglinie Pan Ameri- Filip Makowski/Michał Krakowiak/Valeriy can. Die „Königin der Lüfte“ Tretyakov, De Agostini Picture Library/ENIT, Lüneburger Heide GmbH, Schloss Bückeburg, und der charmante Steward Pro Rinteln e. V., Filmtier-Park Eschede, sind auf ihrer visuellen Schmetterlingsfarm Steinhude, Holländische Zeitreise 60 Jahre später Kakao-Stube, Mövenpick Restaurant Kröpcke, wieder in HAJ gelandet. Archiv Alt Hanovera, Archiv Max Walloschke, Stiftung Ahlers Pro Arte/Kestner Pro Arte, üstra

Titelillustration: GESTALTUNG: tabasco. media UG tabasco. media UG DRUCK: BenatzkyMünstermann Druck GmbH

ANZEIGEN: Verlagsbüro ID GmbH & Co. KG THEMEN 5 › › ›

INHALT

01 › › › AIRPORT

GLÜCKWÜNSCHE Happy Birthday … 6 DER BEGINN 60 Jahre Hannover Airport 10 -VERKEHR Shuttle nach Berlin 14 CHRONIK 60 Jahre sind kein Alter 16 DAS JET-ZEITALTER Der Aufstieg 20 FERIENFLUG Steilflug in die Sonne 24 LUFTFAHRTSCHAU Faszination Fliegen: Die ILA 28 FRACHT Cargo-Mosaik 30 EUROPA-VERKEHR Aufbruch nach Europa 34 EVENTS Erlebniswelt Airport 36 PEOPLE Generationen am Airport 38 PROMIS Und immer wieder VIPs 40 KIDS Jenny Starks 13. Fall 42 GEWINNSPIEL Zum 60. Geburtstag ein Gewinnspiel, eine Sonderausstellung, eine Stadtbahn in Airportfarben und Top-Gratulanten 43 VERMISCHTES News vom Airport 44

02 › › › REISE

SARDINIEN Was für eine Gegend! 48 KOPENHAGEN Lebenslustige Metropole im Norden 52 TALLINN Tallinn: Estnische Schönheit 56

03 › › › HANNOVER UND REGION

AUSFLUGSTIPP Freizeitspaß rund um Hannover 62 GASTRONOMIE Theken-Geschichte … 66 KUNST George Grosz: „Deutschland, ein Wintermärchen“ 70 VERANSTALTUNGEN Veranstaltungskalender 72 LAST CALL Strandfeeling im Airportdesign 74 6 › › ›

HAPPY BIRTHDAY …

› › „Die Deutsche Messe bringt mit ihren internationalen Investitionsgü- termessen jährlich mehr als 2 Millio- nen Menschen aus 100 Ländern in Kontakt. Dabei ist der Flughafen mit seiner perfekten Anbindung an das Messegelände von großer Bedeu- tung. Bereits bei seiner Gründung › › „Hannover Airport – das steht für 1952 wurden auf der 1947 gegrün- Fernweh, Freiheit und fantastische deten Export-Messe schon Aussteller aus zehn Ländern Logistik. Egal, wohin die Reise geht, gezählt. Heute ist der Airport aufgrund seiner Infrastruktur sie beginnt bereits am Flughafen mit und des kontinuierlichen Ausbaus ein strategisch wichtiger jeder Menge Vorfreude. Und auch Partner. Er ermöglicht uns die Internationalität, die wir als wenn ich auf dem Rückfl ug bin, ist Messeveranstalter benötigen.“ die Ankunft im Terminal bereits ein Dr. Wolfram v. Fritsch, Stück Zuhause. Herzlichen Glück- Vorstandsvorsitzender Deutsche Messe AG wunsch zum 60. Geburtstag, HAJ: Hannover-Airport-Jubiläum.“ Ina Tenz, Programmchefi n Radio ffn

› › „In den letzten Jahren habe ich für meine Fotoausstellung in Asien, Amerika, Europa und Afrika fotogra- fi ert. Die meisten dieser inspirieren- › › „Der Hannover Airport hat als den Reisen haben am Hannover langjähriger Partner des Hannover- Airport begonnen. Er ist für mich ein schen Rennvereins e. V. auch die Ort der Vorfreude. Auch habe ich Galopp-Rennbahn auf der Neuen eine Szene meines Kinofi lms ‚Vine- Bult ‚zum Fliegen‘ gebracht. Zum ta‘ hier gedreht. Flughäfen stecken 60-jährigen Jubiläum gratuliere voller Emotionen und sind Orte des Aufbruchs. Das ist ich sehr herzlich.“ auch in meinem Film so.“ Gregor Baum, Franziska Stünkel, Filmregisseurin und Fotografi n Präsident Rennverein Hannover GLÜCKWÜNSCHE 7 › › ›

› › Über fünf Millionen Passagiere starten und landen auf dem Hannover Airport im Jahr. Unter diesen Reisenden sind auch viele Prominente, die von HAJ aus in alle Welt fl iegen, sei es nun berufl ich oder um sich irgendwo in fernen Gestaden zu erholen. BOULEVARD AIRPORT hat sich einmal umgehört und Stimmen zum 60. Geburtstag des Flughafens eingefangen.

› › „Hannover ist eine internatio- nale Stadt, die seit Jahrzehnten Gäste aus allen Kontinenten be- grüßt. Jahr für Jahr kommen Millio- nen Menschen nach Hannover als eine der weltweit bedeutenden Messestädte. Daran hat der Han- nover Airport einen großen Anteil.“ Stephan Weil, Oberbürgermeister Hannover

› › „Ich wünsche dem Hannover › › „Seit 60 Jahren stillt der Han- Airport alles Gute zum 60. Geburts- nover Airport das Fernweh der Men- tag und hoffe nur das Beste für die schen. Ich bin seit vielen Jahren nächsten 60 Jahre. Meiner Familie begeisterter Reisender – ob privat und mir gefällt es am Airport immer mit meiner Familie oder als Trainer wieder äußerst gut. Wir gehen hier von Hannover 96. Am Flughafen gerne sonntags einkaufen und beginnen und enden tolle Erlebnis- essen. Und meine Kinder freuen sich se. Früher hab’ ich sogar selbst am jedes Mal darauf, den Flugzeugen Airport gearbeitet. Er ist für mich ein beim Starten und Landen zuzusehen.“ ganz besonderer Ort in unserer Scott King, Eishockeyprofi Hannover Scorpions Stadt. Happy Birthday!“ Mirko Slomka, Cheftrainer Hannover 96

› › „Der Hannover › › „Mit dem Hannover Airport ver- Airport ist heute ein binde ich eine sehr intensive und Airport der kurzen freundschaftliche Zusammenarbeit. Wege und ein Flug- Mittlerweile lassen wir alle unsere hafen mit einer ganz Künstler über ihn einfl iegen, sodass hervorragenden der Airport ein richtiger Künstlerair- Infrastruktur und port geworden ist. Ich freue mich auf sehr guten Bahn- weitere grandiose gemeinsame Jah- und Straßenanbin- re und wünsche zum 60. Geburtstag dungen. Und er ist unser Heimatfl ughafen seit 40 Jahren. alles Beste!“ Wir freuen uns auf viele runde Geburtstage!“ Dennis M. Meyer, Dr. Dieter Nirschl und Friedrich Keppler, Chef GOP Varieté-Theater Geschäftsführung TUIfl y 8 › › ›

Airport TA READY FOR ›››› TAKE-OFF

›› Mit Propellermaschinen wie dieser Douglas DC-3 kam der Flugverkehr von und nach Hannover vor 60 Jahren richtig auf Touren. Die zweimotorigen Flieger brachten die Reisenden anfangs nach Berlin, Amsterdam und London. Rund 120.000 Passagiere zählte der Flughafen im ersten Betriebsjahr – so viele wie heute in einer guten Woche. 10 › › › › › › 60 JAHRE HANNOVER AIRPORT

Wie aus dem „Nichts“ ein Flughafen entstand.

› › Die Ausgangslage um das Jahr 1950 war alles andere als rosig: Die Stadt Hannover lag größtenteils in Trümmern, die D-Mark war noch neu, an Wohlstand und Reisen war überhaupt nicht zu denken – und dann der Luxus, einen Flughafen bauen zu wollen, wenn niemand fl iegen konnte und durfte. DER BEGINN 11 › › ›

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So in etwa stellte sich die Situation dar, mit der sich der „Ur-Vater“ und spätere Chef des Hannover Airports, Friedrich Wilhelm Petzel, konfrontiert sah, als er sich ans Werk machte, Hannover quasi aus dem „Nichts“ heraus wieder an das internationale Flugnetz anzuschließen.

Petzel, gebürtiger Brandenburger und ehemaliger Chef der Reichsfl ugsicherung, war 1949 vom Rat der Stadt Hannover zum Sonderbeauftragten für Flughafen- und Luftverkehrsfragen ernannt worden und sollte in dieser Funktion zunächst einmal den anstehenden Messe-Luftverkehr organisieren. Als Start- und Landeplatz hatte er das alte Flughafengelände an der Vahrenwalder Straße ins Auge gefasst, doch die britische Militärregierung machte ihm einen Strich durch die Rechnung. So mussten die Fluggäste im ersten Messejahr 1949 die umständliche Anreise über den britischen Militärfl ugplatz in Bücke burg in Kauf nehmen, bevor ein Jahr später der rund 30 02. Kilo meter entfernte Fliegerhorst von den Briten zur Verfügung gestellt wurde. Doch insgeheim war allen Beteiligten längst klar, das Hannover einen eigenen Flughafen haben müsste. 01. Den traditionsreichen, stadtnahen Flughafen in Vahrenwald zukunftsweisend auszubauen kam nicht in Frage. Das hatte der spätere Airportchef, Prof. Heinz Peter Piper, im Auftrag 26. April 1952: Niedersachsens von Petzel in einer Untersuchung herausgefunden. Alternativ Ministerpräsident Hinrich Wilhelm standen ein Gelände in Messenähe, eins bei Hämelerwald Kopf erklärte den Flughafen Han- sowie eine Fläche in Evershorst, die bis Kriegsende der Luft- nover in einer feierlichen Ansprache waffe als Fliegerhorst gedient hatte, zur Diskussion. Petzel hielt, für offi ziell eröffnet. wie andere auch, für eine Sumpfwiese, mit der nicht viel anzufangen sei. Erst Bohrungen, die Bauexperten anregten, bewiesen das Gegenteil. 02.

Nach langem Hin und Her – die Braunschweiger Stadtväter Der „Ur-Vater“ des Hannover appellierten an die Landesregierung, an Hämelerwald festzu- Airports: Friedrich Wilhelm Petzel. halten – einigte man sich schließlich auf Langenhagen. Am 18. Juli 1951 überreichte der britische Land Commissioner Gibson dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Hermann Ahrens und dem hannoverschen Stadtdirektor Georg Lindemann die Konzessionsurkunde und Petzel erhielt sogleich den Auftrag, einen General-Ausbauplan auszuarbeiten; knapp 9 Monate und eine provisorische Zufahrtsstraße. Einen baufälligen Hangar, blieben ihm vom Zeitpunkt der Genehmigung bis zur Inbetrieb- den die Briten eigentlich abreißen lassen wollten, verwandelten nahme zur Hannover-Messe 1952. Im November rollten die die Macher kurzerhand in eine schmucke, lichtdurchfl utete Bagger heran. Empfangshalle. 03.

Das Team um Petzel schaffte es, innerhalb von nur 6 Monaten Am 26. April 1952, pünktlich zur Hannover-Messe, konnte der auf dem von Bomben zerpfl ügten Gelände eine erste Ausbau- Ur-Vater des Hannover Airports die ersten Fluggäste begrüßen – stufe aus dem Boden zu stampfen: eine 1.700 Meter lange und aus einem Flugzeugschuppen und einem Feld aus Bomben- Startbahn, eine 500 Meter lange Zurollbahn, ein kleines Vorfeld trichtern war mit bescheidenen Mitteln ein richtiger Verkehrs- 12 › › ›

fl ughafen geworden. An Bord der ersten gelandeten Maschine, Airways, der skandinavischen SAS und der Pan American World einer Douglas DC-3 der British European Airways, befand Airways, die das Bild auf dem eher beschaulichen Vorfeld präg- sich Regierender Bürgermeister Ernst Reuter. „Dieser ten. Die Flieger mit dem sonoren Klang der Kolbenmotoren Flughafen ist für Berlin eine Lebensnotwendigkeit“, betonte er brachten die Reisenden nach Berlin, nach Frankfurt und weiter in seiner Eröffnungsrede. nach Stuttgart, Nürnberg und München sowie nach Amsterdam, Brüssel und London. Im Februar 1953 eröffnete die KLM mit „Man fragt sich heute, was wohl die Triebfeder zu unserem der Route Hannover–Bremen–Amsterdam eine weitere Verbin- geradezu unnatürlichen Fleiß war“, schrieb der 2011 verstorbene dung ins benachbarte Ausland. Die Deutsche kam Prof. Heinz Peter Piper in seinen Erinnerungen. „Wahrscheinlich später; sie durfte erst wieder ab 1955 fl iegen. Am 7. Oktober war es der Reiz des Neuen und eine gewisse Faszination für 1956 schickte der „Kranich“ auf der innerdeutschen Strecke die Luftfahrt, die Petzel mit einer Begeisterung um sich ver- Hamburg–Hannover–Frankfurt–Stuttgart eine Douglas DC-3 breitete. Hannover-Langenhagen war der erste völlige Neubau ins Rennen. So erhielt HAJ nach und nach Anschluss an das eines Flughafens nach dem Krieg. Dadurch hatten wir die globale Flugnetz. Gelegenheit, erstmalig in Europa ein Parallelbahnsystem mit dazwischen liegender Bebauung zu planen.“ Von den beiden Der Blick aufs Vorfeld und die Propellermaschinen musste für Bahnen wurde zunächst nur die Südbahn verwirklicht, die die Menschen damals eine riesige Sensation gewesen sein. Nordstartbahn ging erst im April 1966 in Betrieb, als HAJ mit So erklären sich auch die aus heutiger Sicht wundersam anmuten- über 1 Million Fluggäste und rund 50.000 Starts und Landun- den Kaffeefahrten, die vom hannoverschen Hauptbahnhof zum gen in eine neue Größenklasse vorgedrungen war. Flughafen führten. Die Teilnehmer konnten für 2,90 Mark auf der Terrasse der Flughafenrestaurants unter freiem Himmel Von dieser Marke war man im ersten Betriebsjahr noch weit Kaffee und Kuchen genießen und sich auf eine anschließende entfernt; rund 120.000 Passagiere fertigte der Flughafen damals Flughafenbesichtigung freuen. Die Touren waren so beliebt, ab. Es waren die Propellermaschinen der British European dass sie zur festen Einrichtung wurden.

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„Großer Bahnhof“: Ankunft der ersten Passagier- Am Eröffnungsfl ug nahm auch der Berliner Regierende Bürgermeister Ernst maschine. Die Douglas DC-3 der British European Reuter (mit Baskenmütze) teil. Er wurde vom ersten Aufsichtsratsvorsitzen- Airways kam direkt aus Berlin. den des Flughafens, Senator Hermann Müller (l.), in Empfang genommen. › › › DER BEGINN 13 › › ›

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Schon damals genossen die Gäste im Flughafenrestaurant die schöne Aussicht auf das Vorfeld.

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Wenige Wochen vor der Eröffnung waren der Bau des Towers und der Abfertigungshalle noch in vollem Gang.

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Schmuckkästchen von damals: Schnörkel- los, aber mit Stil. Das Empfangsgebäude der 50er- und 60er-Jahre überzeugte mit klaren Linien.

03. 14 › › › › › › SHUTTLE NACH BERLIN

Die stärkste Flugverbindung der 60er-Jahre.

Erst Eröffnungsstrecke, dann Rennstrecke, dann Durststrecke: ging, fi el auch der Startschuss für den Berlin-Verkehr. Von Der Berlin-Verkehr ist eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, nun an entwickelte sich die Strecke in die geteilte Stadt zu kaum eine andere Verbindung hat die Entwicklung am Hannover dem, was sie über vier Jahrzehnte lang blieb: ein Brücken- Airport über Jahrzehnte hinweg so stark geprägt. Die Luft- pfeiler zwischen West und Ost. In den Jahren 1954 bis 1957 brücke von der Leine an die Spree war bundesweit nicht nur kamen über die sogenannte „Kleine Luftfrachtbrücke“ die kürzeste in die heutige Hauptstadt, sondern auch die mit Tausende von Tonnen wichtiger Güter in die geteilte Stadt. den günstigsten Tarifen und dem größten Angebot an Flügen. Ein erster moderner Shuttle-Dienst … In den Folgejahren erlebte die Luftbrücke einen für damalige Verhältnisse beispiellosen Höhenfl ug. Das Flugangebot ver- Der Flugverkehr von und nach Berlin nahm durch den Kalten doppelte sich bis Mitte der 50er-Jahre auf 12 Umläufe am Krieg und die Teilung Deutschlands lange Zeit eine Ausnahme- Tag. Schon im November 1960 konnte den stellung ein. Die Siegermächte hatten für die ehemalige Reichs- millionsten Fluggast begrüßen. Konkurrent Pan American, hauptstadt einen Sonderstatus geschaffen, der bis 1990 der im Oktober 1952 als zweiter Anbieter in den hannover- Bestand haben sollte: Flugverkehr nach West-Berlin war nur schen Markt eingestiegen war, meldete ähnliche Erfolge. amerikanischen, britischen und französischen Fluggesell- Zur end gültigen Rennstrecke avancierte die Verbindung dann schaften erlaubt. Und zwar durch drei festgelegte Luftkorridore ab Mai 1966, als begann, Düsenmaschinen vom Typ – 32 Kilometer breit und 3.300 Meter hoch aus Richtung Boeing 727 einzusetzen, durch die sich die Flugzeit nach Tem- Hamburg, Frankfurt und Hannover. pelhof von 50 auf 30 Minuten verkürzte. Zwei Jahre später gingen auch die Engländer mit einer zweistrahligen Super Als am 26. April 1952 der Flughafen Hannover- One-Eleven an den Start. Als dann auch noch die Bundesre- Langenhagen nach knapp sechs Monaten Bau- gierung die staatlichen Subventionen erhöhte und sich der zeit pünktlich zur Hannover-Messe mit einer Flugpreis von 68 auf 51 Mark verbilligte, gab es selbst für den aus Berlin kommenden Maschine der British preisbewusstesten Berlinreisenden zum Fliegen keine Alter- European Airways (BEA) offi ziell in Betrieb native mehr. › ›

Pan Am-Flieger wie diese Douglas DC-6 pendelten Anfang der 60er-Jahre bis zu zehn Mal am Tag zwischen Leine und Spree. BERLIN-VERKEHR 15 › ››

Der Flugboom nach Berlin bescherte dem Hannover Airport die mit Abstand meisten Passagiere und monatliche Zuwachsraten im zweistelligen Bereich. Mehr noch: Mit durchschnittlich 3.000 Reisenden täglich und einer Maschinenauslastung von 80 bis 90 Prozent zählte die Berlin-Strecke Ende der 60er-Jahre zu den stärksten Städteverbindungen im damaligen Weltluftver- kehr. Die Nachfrage nach Tickets war so groß, dass das britisch- amerikanische Flugduo im 30-Minuten-Takt hin- und herpen- delte – ein erster moderner Shuttle-Dienst.

Im Rekordjahr 1971 nahmen in den Fliegern rund 1,6 Millionen Fluggäste Platz – doch dann gerieten die Flüge in einen un- beabsichtigten Sinkflug. Berlin war für viele zwar immer noch 01. eine Reise wert, aber nicht mehr mit dem Flugzeug. Das 1972 zwischen der Bundesrepublik und der DDR vereinbarte Tran- sitabkommen, welches zu einer Normalisierung im Interzonen- verkehr führte, veranlasste viele Menschen zum Umsteigen auf 02. 03. Auto und Bahn. Folge: Viele Flugsitze blieben leer. 1975 stellte Pan Am auf Grundlage einer bundesweiten Streckenaufteilung die Berlin-Flüge ein. Nun hielt British Airways die Bastion Han- nover ganz allein, der Abwärtstrend hielt aber an.

Bis Mitte der 80er-Jahre verlor die einstige Paradeverbindung 80 Prozent an Volumen; das Jahresaufkommen sank auf den Tiefstand von weniger als 280.000 Passagiere. Mit Werbekam- pagnen, Stand-by-Tarifen zu 48 Mark und ermäßigten Gruppen- reisen gelang es jedoch, den Flugverkehr neu zu beleben. Im Mai 1988 nahmen sogar die Amerikaner den Dienst vorübergehend wieder auf. Kurz vor der Wiedervereinigung pendelten die Turbo- 04. prop-Maschinen von und British Airways zehn- mal am Tag zwischen Leine und Spree, doch schon ein Jahr spä- ter, genau am 26. Oktober 1991, hatte die alliierte Luftbrücke nach 41 Jahren endgültig ausgedient. An diesem Tag hob der letzte Berlin-Flug von British Airways vom Hannover Airport ab. 01. 04.

Im Dezember 1972 landete der Der Verkehrstechnik-Unterneh- 5-millionste Pan Am-Passagier. mer Werner Sporleder war Viel- Zur Begrüßung des 6-jährigen flieger auf der Verbindung nach Jungen wurde eigens der Ni- Berlin. Vor seinem 1.000. Jubilä- kolaus gerufen. umsflug überreichte ihm British- 05. Airways-Verkehrsleiter Herzog 02. ein Modell der BAC Super One- Eleven. Ein Mann der ersten Stunde: BEA-Stationsleiter Otto Paul 05. (hier 1972). Der Airport war über 4 Jahrzehnte sein zwei- Ende der 80er-Jahre setzten tes Zuhause. die Briten auf den Berlin-Flü- gen auch Maschinen vom Typ 03. Boeing 737 ein.

Werbung für Berlin-Reisen: DER-Werbeplakat. 16 › › › › › ›

18. JULI 1951: Die alliierte Luftfahrtbehörde erteilt die Lizenz, „einen Flughafen bei Hannover zu bauen“.

26. NOVEMBER 1951: Baubeginn der 1.680 Meter langen Südbahn.

26. APRIL 1952: Der Flughafen geht pünktlich zur Hannover-Messe an den Start. BEA und SAS sind die ersten Airlines, die fl iegen. Die wichtigsten Daten 7. MÄRZ 1956: Der erste Ferienfl ug hebt ab. Hummel- Reisen organisiert Touristikfl üge nach Mallorca und an aus der Airport-Chronik. die Costa Brava.

7. OKTOBER 1956: Lufthansa nimmt den planmäßigen Linienverkehr von und nach Hannover auf.  RP?>R ABO1°A?>EK 28. APRIL BIS 6. MAI 1958: Eröffnung der ersten >RC Luftfahrt-Sonderschau, später ILA genannt. +BQBO*™KDB

24. OKTOBER 1958: Landung der ersten Düsen- verkehrs maschine.

1959: Die Südbahn wird auf 2.340 Meter verlängert.

1963: Bau einer 780 Meter langen Kurzstartbahn im Norden. MOFI $OBRBKPF@E°?BOAFB DEZEMBER 1965: Der Flughafen überschreitet die 4LIIBKARKDSLK2BOJFK>I Schwelle von 1 Million Passagiere.  $IRDE>CBK@EBC&BFKW .BQBO.FMBO ,FBABOP>@EPBKP 26. APRIL 1966: Die Nordstartbahn, 2.400 Meter lang, +FKFPQBOMO™PFABKQ ICOBA)R?BI  und der 46 Meter hohe Tower gehen in Betrieb. O@EFQBHQ&BFKW5FIHBRKA $IRDE>CBKSFWB)I>RP*FKF@RP 1. MAI 1966: Pan Am setzt auf den Flügen nach Berlin SIKO  erstmals einen Jet vom Typ Boeing 727 ein.

1969: Verlängerung der Nordstartbahn auf 2.700 Meter.

25. APRIL 1970: Lufthansa präsentiert auf der 8. Deutschen Luftfahrtschau erstmals den neuen Jumbojet Boeing 747.

1. JULI 1970: Fertigstellung einer 6.500 Quadrat meter großen Großfl ugzeughalle.

23. OKTOBER 1970: Der 2-millionste Fluggast wird begrüßt.

+>F"FBBOPQBK RQLPC>EOBKSLK ABOKBRBK RQL?>EK#@HSBO?FKARKD>RCAFB $IRDE>CBKPQO>”B CHRONIK 17 › › ›

23. MÄRZ 1971: Grundsteinlegung für die Fluggast- gebäude A und B.

AUGUST 1971: Mit dem Holiday Inn ist erstmals ein Hotel am Flughafen präsent.

21. APRIL BIS 1. MAI 1972: Die britisch-französische Überschallmaschine Concorde und das russische Pendant, die Tu-144, sind die Attraktionen bei der 9. Deutschen Luftfahrtschau.

+™OW MÄRZ 1973: Hapag-Lloyd Flug richtet mit zunächst 3 $BPQ>HQ Boeing 727 am Flughafen eine technische Basis ein. %ORKAPQBFKIBDRKD C°O2BOJFK>I   6. APRIL 1973: Feierliche Einweihung der neuen Terminals A und B durch Niedersachsens Minister- präsident Alfred Kubel.

MAI BIS DEZEMBER 1973: Durch einen Bummelstreik der Fluglotsen und die Ölkrise sinkt das Fluggastaufkommen schlagartig um 20 Prozent.

MAI 1976: Der Flughafen erhält über die Autobahn- Eckverbindung A 352 und A 2 Anschluss an das Auto- bahnnetz.

 23.10.1976: Inbetriebnahme des umgestalteten "BOKBRB Luftfrachtzentrums. 2LTBOTFOA EL@EDBWLDBK DEZEMBER 1977: Zulassung der Nordbahn für Landungen bei eingeschränkter Sicht nach ICAO CAT III a.

SEPTEMBER 1981: Ausbau der Hapag-Lloyd-Basis um ein Bürogebäude und eine neue Wartungshalle.

 &>M>D*ILVA KFJJQBFKBKBRB 5BOCQE>IIBC°O %OL”O>RJCIRDWBRDB TFBABK FO?RP  FK BQOFB? 18 › › ›

5. NOVEMBER 1981: Die am Südrand des Flughafens gelegene Triebwerkwartungsfi rma MTU Maintenance nimmt den Betrieb auf.

JUNI 1985: Die sogenannte Trogstrecke, die den Flughafen mit der Innenstadt Hannovers verbindet, wird für den Verkehr freigegeben.

4. FEBRUAR 1988: Das neue Luftfrachtzentrum mit einer Umschlagkapazität für 50.000 Tonnen geht an den Start.

JANUAR 1990: Die Airport-Feuerwehr zieht in ein modernes Betriebsgebäude ein. $B?OR>O +FQBFKBJKBRBK*RCQCO>@EQWBKQORJPQ™OHQ 16. NOVEMBER 1990: Die auf 3.800 Meter verlängerte ABO$IRDE>CBKPBFKB5BQQ?BTBO?PMLPFQFLK Nordstartbahn steht nach zehn Monaten Bauzeit wieder zur Verfügung.

22. JANUAR 1993: Mit dem Maritim Airport Hotel siedelt sich am Airport Norddeutschlands größtes Hotel an.

15. FEBRUAR 1994: Eine Lärmdämpfungsanlage für Triebwerksprobeläufe geht in Betrieb. (RKF #O«CCKRKDSLK 2. JUNI 1998: Der niedersächsische Ministerpräsident 2BOJFK>I! Gerhard Schröder eröffnet das Terminal C. ">PAOBFB@HFDB +LARIFPQABK OKTOBER 1998 BIS DEZEMBER 1999: Die Terminals A und B $BOFBKCIFBDBOK werden aufwendig saniert. SLO?BE>IQBK

MAI 1999: Eröffnung eines neuen Tanklagers für bis zu 1,8 Millionen Liter Kerosin.

DEZEMBER 1999: Die Flugsicherung bezieht einen neuen, 74 Meter hohen Tower.

28. MAI 2000: Die neue S-Bahnlinie S 5 zum Haupt - bahnhof rollt pünktlich zur Expo 2000 im unterirdischen Flughafenbahnhof an den Start.

11. SEPTEMBER 2001: Die Terroranschläge in den USA wirken sich negativ auf die gesamte Branche aus.

DEZEMBER 2001: Begrüßung des 100-millionsten Fluggastes.

30. MÄRZ 2003: Hapag-Lloyd Express (HLX) läutet mit  RDRPQ RCPF@EQPO>QPSFWB5BOKBO L@H  11 Strecken das Low-Cost-Zeitalter ein.  FOMLOQ%BP@E™CQPC°EOBO"O0>LRI&FIIBRKA O@EFQBHQ0>FKBO+°IIBO SIKO ARO@EP@EKBFABK PVJ?LIFP@EA>P >KAWRO$OBFD>?BABO FOMLOQ.I>W> CHRONIK 19 › › ›

1. JANUAR 2005: Fortschreibung der 24-Stunden- Betriebsgenehmigung.

DEZEMBER 2006: HAJ erzielt mit erstmals über 5,6 Millionen Ein- und Aussteigern einen neuen Jahres-Passagierrekord.

DEZEMBER 2006: Einführung des Umweltmanagement- systems EMAS und Zertifi zierung nach DIN EN ISO 14001.

31. AUGUST 2007: Die neue Airport Plaza mit einem breiten Shoppingangebot öffnet ihre Pforten.

$B?OR>O"BO FOMLOQ?>RQC°OABK 12. APRIL 2008: Startschuss für den 1. PUMA-Airport- 1@E>IIP@ERQWABO KTLEKBOBFKB Run. Das Laufevent „Around the Airport“ lockt gleich über *™OJA™JMCRKDP>KI>DBC°O2OFB?TBOHPMOL?BI™RCB 1.500 Läufer.

2. OKTOBER 2008: Mit der „Welt der Luftfahrt“ geht die bundesweit erste Erlebnisausstellung rund um das Thema Fliegen an den Start.

16. BIS 21. APRIL 2010: HAJ ohne Flüge. Ein Vulkan- ausbruch in Island bringt den europäischen Flugverkehr komplett zum Erliegen.

29. APRIL 2010: wählt HAJ mit 16 Zielen zum neuen Startfl ughafen aus.

3. JULI 2010: Das größte Passagierfl ugzeug der Welt, der Airbus A380, kommt zu Besuch.

28. SEPTEMBER 2011: Erster Spatenstich für das im +™OW Westbereich entstehende Air-Cargo-Terminal mit Anbin- %BIB?QB.>OQKBOP@E>CQ#FKB LBFKDSLK dung durch eine Vorfelduntertunnelung. &>M>D*ILVA#UMOBPP &*6 OLIIQJFQ&>KKLSBO 14. OKTOBER 2011: FOMLOQ*LDL>KABK1Q>OQ Inbetriebnahme des neuen Park- hauses 1. Der Komplex ist mit einer der bundesweit größten Photovoltaikanlagen ausgerüstet.

26. APRIL 2012: Der Hannover Airport wird 60 Jahre alt.

-HQL?BO">PKBRB.>OHE>RP PBQWQ>O@EFQBHQLKFP@EB HWBKQB 20 › › › › › › DER AUFSTIEG

Vom Start ins Jet-Zeitalter bis zum Flughafen der kurzen Wege.

› › Kaum eine andere technische Erfi ndung hat die Mobilität und Reisegewohnheiten der Menschen so nachhaltig revolutioniert wie die Entwicklung des Düsenfl ugzeuges.

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Auf dem Sprung über den „großen Teich“: In den 70er-Jahren legte Pan American eine ganze Kette von Sonderfl ügen in die USA auf. Kurz vor dem Start versammelten sich die Passagiere vor dem Boeing-Clipper 707 zu einem Gruppenfoto. DAS JET-ZEITALTER 21 › › ›

Die moderne Antriebstechnik, die Ende der 50er-Jahre erst- Die zunehmende Umstellung auf den Düsenbetrieb ließ mals auch in der Zivilluftfahrt eingeführt wurde, ließ nicht nur die Passagierzahlen in die Höhe klettern. Wurden 1958, an die Kontinente enger zusammenrücken, sondern sie bewirkte der Schwelle des Jet-Zeitalters, knapp 400.000 Passagiere eine tief greifende Veränderung in der Wahrnehmung von gezählt, durchbrach der Flughafen 1965 die Schallmauer Raum und Zeit und löste eine wahre „Völkerwanderung“ am von einer Million. Das bedeutete: Mehr Kapazität musste her. Himmel aus. In nicht einmal zwei Jahrzehnten stieg das Flug- Bis 1968 fl ossen 46 Millionen Mark in ein erstes Erweite- zeug zum Massenverkehrsmittel auf, Fliegen wurde alltäglich rungsprogramm. Die Kernprojekte: ein neuer Tower, eine und gewöhnlich, beinahe so, wie mit dem Bus von A nach B neue Ankunftshalle, ein Flugbetriebsgebäude, zusätzliche zu fahren. Auch die Flughäfen passten ihre Kapazitäten an Vorfeldpositionen und vor allem eine zweite Runway. das neue Zeitalter an, die Wartehallen im Look der 50er-Jahre wurden nach und nach durch großzügige, gläserne Terminals mit teleskopartigen Passagierbrücken und Ladenstraßen ersetzt. Auch in Hannover …

Eingeläutet wurde das Zeitalter des Düsenfl ugs am Hannover 01. Airport am 24. Oktober 1958, als gegen Mittag – so ist es im damaligen Flughafenmagazin „Luftverkehr“ nachzulesen – eine zweistrahlige Caravelle der Air France auf der Landebahn aufsetzte, um anschließend mit 80 geladenen Gästen zu einem Demonstrationsfl ug zu starten. Der damalige Flughafen - direktor Friedrich Wilhelm Petzel versicherte der Delegation, dass sich der Flughafen Hannover auf den Umbruch einrichten werde – eine Aussage mit Signalwirkung. Nachdem Ende 1959 die Südstartbahn auf 2.340 Meter verlängert, Emp- fangsgebäude, Kontrollturm, Vorfeld, Tanklager und Flug- sicherungsanlagen modernisiert und ausgebaut waren, meldete der Airport Anfang 1960: „Für den Strahlverkehr voll betriebsbereit!“

Bis Mitte der 60er-Jahre blieb die neue Düsengeneration jedoch die Ausnahme in HAJ, die Fluggesellschaften ließen sich mit 02. ihren neuesten Errungenschaften nur zur Industrie-Messe und Luftfahrtschau oder zu prestigeträchtigen Sondereinsätzen blicken. Im Juni 1960 lud die Pan American eine Delegation des niedersächsischen Landtags zu einem Probefl ug mit der supermodernen Boeing 707 ein; die Politiker waren begeistert. Nur einen Monat danach sorgte auch das britische Konkurrenz- modell Comet für Aufsehen. Im Oktober 1961 konnten sich die Berliner Philharmoniker von den Vorzügen des Düsenantriebs überzeugen, das Orchester ging mit einem Boeing-Clipper 707 der Lufthansa via HAJ auf eine USA-Tournee. Im Jahr darauf charterten amerikanische VW-Händler von der skandinavi- schen SAS und der schweizerischen Douglas-DC-8- Maschinen, um von New York und Los Angeles in die Heimat des „Käfers“ zu düsen. Einen vorläufi gen Höhepunkt brachte die 01. 02. Industrie-Messe 1965: „320 Sonderfl üge, davon 120 bereits mit Strahlmaschinen“, schrieb der „Luftverkehr“. Und zur gleichen Debüt der ersten Düsenma- Zur Eröffnung der ersten Zeit: das Debüt des Ferienjets. Zum ersten Mal ging „ Flug- schine: Air France landete im Jet-Verbindung nach London dienst“ mit der Boeing 727 nach Palma de Mallorca auf Strecke. Oktober 1958 erstmals mit präsentierte BEA auf dem einer Caravelle. Vorfeld einen typisch englischen Doppeldeckerbus. 22 › › ›

Als die 2.400 Meter lange Nordstartbahn dann am 26. April 01. 02. 1966 von Nieder sachsens damaligem Verkehrsminister Karl Möller feierlich freigegeben wurde, hatte der Flughafen seine Die Großbaustelle der Terminals Blick von der Aussichtsterrasse: Aufnahmekapazität mit einem Schlag verdoppelt. Das damals A und B aus der Vogelperspektive: Die roten Fluggastbrücken gehörten bundesweit einzigartige Parallelbahnsystem ließ bei gleichzei- Die dreieckigen Grundrisse der lange Jahre zum Markenzeichen von tiger Nutzung pro Stunde mehr als 100 Flugbewegungen zu. Elemente sind gut zu erkennen. HAJ. Heute docken die Maschinen an gläsernen Flugsteigen an. Wenige Wochen zuvor, am 1. April, hatte der Airport schon einen großen Tag erlebt: British Airways schickte auf der täglichen London-Verbindung erstmals die dreistrahlige Trident ins Rennen – die erste offizielle Linienverbindung mit einem Jet. Nur einen Monat später löste Pan American auf der Strecke nach Berlin die betagten Kolbenmotorma- 01. schinen vom Typ Douglas DC-6 durch die größere und dop- pelt so schnelle Boeing 727 ab. Auch die Holländer ließen nicht lange auf sich warten: Ab November 1966 bediente KLM die Route Hannover–Bremen–Amsterdam mit einer Douglas DC-9. Im Jahr darauf stellte dann auch die Luft- hansa die innerdeutschen Flüge nach Frankfurt, Stuttgart und München schrittweise auf den „Europajet“ Boeing 727 und den eigens für kurze Strecken entwickelten „Cityjet“ Boeing 737 um. Und auch die Urlauber flogen immer häu- figer im Jettempo in die schönsten Wochen des Jahres. Ende der 70er-Jahre hatten die Düsenmaschinen bereits einen Anteil von über 75 Prozent erreicht – der Flughafen boomte. Im Zeitraum von 1967 bis 1971 verdoppelte sich das Passagieraufkommen auf mehr als 2,5 Millionen. Als dann auch noch Ferienflieger Condor im Mai 1971 begann, auf Charterketten nach Mallorca einen 494-sitzigen Jumbo 04. einzusetzen, war klar, dass der Flugverkehr in eine neue Dimension abgehoben hatte.

Bevor mit den für eine Jahreskapazität von 4 Millionen Passa- gieren konzipierten Terminals A und B mehr Komfort und Platz geschaffen wurde, glich der Flughafen drei Jahre lang einer Großbaustelle. Binnen kürzester Zeit wurden Nieder- sachsens größtes Parkhaus, ein großer Flugzeughangar, ein 150-Zimmer-Hotel und schließlich die beiden Dreiecksmodule A und B mit direkter Straßenanbindung, 12 Flugsteigen, Restaurants, Läden und Konferenzräumen hochgezogen. Als der mit einem Investitionsvolumen von über 110 Millio- nen Mark errichtete Komplex am 6. April 1973 in Anwesen- heit von über 1.000 Gästen feierlich eingeweiht wurde, hatten die Planer, der damalige Flughafenchef Prof. Heinz Peter Piper und Architekt Heinz Wilke, den bundesweit benutzerfreundlichsten „Drive-in-Airport“ geschaffen. Deutschlands auflagenstärkste Tageszeitung titelte: „Die Messe-Stadt Hannover besitzt den bequemsten Flughafen Deutschlands“. › › › DAS JET-ZEITALTER 23 › › ›

03. 04. 05. 06.

Mit dieser eleganten Douglas Übernachten am Airport: Eine Boeing Lufthansa präsentierte zur Welt- Bequem und schnell erreichbar: DC-8 der Swissair fl ogen im 727 der Lufthansa im Night-Stopp. ausstellung im Jahr 2000 einen Die Werbebotschaft des Flug- September 1962 amerikani- Jumbo mit Expo-Label. hafens Anfang der 80er-Jahre. sche Volkswagenhändler von New York nonstop nach Hannover.

02. 03.

06. 05. 24 › › › › › › STEILFLUG IN DIE SONNE

Mal eben in den Urlaub düsen …

› › Die deutsche Reiseindustrie Die ersten Ferienflieger kamen früh. Bereits drei Jahre nach Eröffnung des Flughafens tauchte das schwedische bedient das Fernweh mit großem Unternehmen Transair Sweden auf, um auf den Flügen in Geschick. Und das schon mehr als den Süden einen Zwischenstopp einzulegen. Ein Jahr ein halbes Jahrhundert lang. Das später, exakt am 7. März 1956, hob dann auch das erste deutsche Flugzeug mit Urlaubern an Bord in die Lüfte. Ziel: Erfolgsrezept: der Ferienfl ug, Palma de Mallorca. Wenige Tage später startete eine genauer gesagt, die Flugpauschal- weitere Maschine und Mitte März die erste an die Costa reise, die vor fast genau 60 Jahren Brava. Die Veranstalter waren das in Hannover ansässige Unternehmen Hummel-Reisen, das Hamburger Reise- in Mode kam. Am Hannover Airport unternehmen Aeropa sowie das Göttinger Reisebüro spielte die Touristik gleich von Dr. Finger. Mit Propellermaschinen vom Typ Douglas DC-3 Beginn an eine zentrale Rolle. und Viking Admiral ging es bis Oktober zweimal die Woche in Richtung Mittelmeer, der Flug in den 22- bis 36-sitzigen Fliegern dauerte mit einem Tankstopp in Lyon fast 6 Stunden, der Grundpreis für 15 Tage Mallorca betrug 450 Mark. FERIENFLUG 25 › › ›

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Was längst an der Tagesordnung ist, war vor 40 Jahren eine Sensation: Während die TUIfly-Maschinen heute mehrmals am Tag sonnenhungrige Gäste in die schönsten Ferienregionen fliegen, hob der riesige Condor-Jumbo 1971 nur jeweils am Samstag nach Palma de Mallorca ab. Sein Auftritt am Airport war jedes Mal ein Erlebnis.

Im Startjahr des Ferienflugs verzeichnete der Flughafen 75 sol- 1963 wagte sich die junge Lufttouristik immer weiter hinaus. cher Flüge, ein Jahr später gingen schon 130 Bedarfsflüge, so Neckermann, Hummel & Co. boten Reisepakete auf die Kana- die amtliche Bezeichnung damals, in Richtung Spanien, Italien, ren, nach Madeira, nach Ägypten, Israel, Ostafrika und sogar in Jugoslawien und Nordafrika auf Strecke. 1959 konnten die die USA an. 1968 verbrachten erstmals mehr Bundesbürger Reiseverkäufer bundesweit 90.000 Gäste von einer Pauschal- ihre Ferien im Ausland als in heimischen Gefilden. Im gleichen reise überzeugen. „Fliegen ist für alle da“ – der Wahlspruch des Jahr firmierte sich in Hannover Europas größter Reisekonzern, LTU-Gründers Kurt Conle weckte bei den Menschen im Nach- die Touristik Union International (TUI), die von ihrer Zentrale aus kriegsdeutschland die Sehnsucht nach Sonne, Strand und Meer. weltweite Urlaubsflüge und Pauschalreisen organisierte. In die Ferne zu fliegen war inzwischen so beliebt geworden, dass Richtig in Schwung kam der organisierte Flugtourismus in den Condor die sonnenhungrigen Gäste mit einem 494-sitzigen 60er-Jahren – vom Wirtschaftswunder beflügelt. Die Charter- Jumbo von Hannover nach Mallorca brachte. Als auch noch fluggesellschaften hießen Adria Airways, Condor, LTU, Südflug, Hapag-Lloyd Flug 1973 am Flughafen seine Homebase mit Bavaria, Germanair, Tunis Air, Spantax, die Reiseveranstalter Verwaltungsgebäude und Wartungshallen ansiedelte, war Han- Touropa, Scharnow, Quelle, Dr. Tigges und natürlich Necker- nover zur heimlichen Hauptstadt des Tourismus aufgestiegen. mann. Der legendäre Versandhändler arbeitete nach dem Motto: „Großer Umsatz, kleine Preise“. Mit diesem Geschäftsmodell In den 80er-Jahren schwoll die Urlauberlawine weiter an. wurde der Name zum Inbegriff des Massentourismus schlechthin. Kurz vor der Wiedervereinigung buchten 6 Millionen Deut- 26 › › ›

01.

sche eine Flugpauschalreise. Die Nachfrage nahm nach dem Mauerfall durch den Nachholbedarf der Ostdeutschen noch- mals dynamisch zu. Der Flughafen Hannover meldete zweistellige Steigerungsraten, die bundesweit ihresgleichen suchten. 1990 nutzten 1 Million Flugtouristen HAJ als Sprungbrett in die Fer- ne, 1995 waren es bereits über 2 Millionen. Die Bedeutung des Flughafens als Touristik-Airport war inzwischen so groß gewor- den, dass Ferienflieger Condor, wenn auch nur vorübergehend, ein Langstrecken-Drehkreuz etablierte.

In dieser Phase war längst absehbar, dass die bestehenden Kapazitäten ohne einen weiteren Ausbau bald an ihre Grenze 02. stoßen würden. Im Oktober 1995 begannen die Bauarbeiten für den S-Bahnanschluss und Anfang 1996 wurden die Bauarbeiten für das Terminal C und das gegenüberliegende Parkhaus 3 in Angriff genommen. Mit der für den Urlaubsverkehr reservierten Abfertigungshalle stieg die Kapazität auf 10 Millionen Passagiere. Nach knapp 3 Jahren Bauzeit wurde das rund 250 Millionen Mark teure Terminal wie vorgesehen am 2. Juni 1998 vom damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder offiziell eingeweiht. Das dreieckige Gebäude ist ebenfalls nach dem Prinzip der „kurzen Wege“ konzipiert und vereinigt unter seinem Dach alles, was man zum Start in die schönsten Wochen des Jahres erwartet. Kurz vor der Jahrtausendwende knackte der Airport die Bestmarke von 5 Millionen Reisenden und im Jahr 2000, als Hannover die Weltausstellung ausrichtete, die von 100.000 Starts und Landungen. Zwei Meilensteine! 03.

Heute hat sich der Hannover Airport als führender Urlaubs- flughafen in Norddeutschland fest positioniert. In seinem über- regionalen Einzugsgebiet, das im Osten bis nach Mecklenburg- Vorpommern und im Westen bis weit nach Nordrhein-Westfalen reicht, leben rund 12 Millionen Menschen. Diesem potenziellen Kundenkreis bietet HAJ zu jeder Saison ein breit gefächertes Flugangebot, das mehr als 100 attraktive Urlaubsziele umfasst. Die Ferienjets von , Condor, Sun Express, TUIfly & Co. steuern nicht nur alle klassischen Warmwasserziele in Italien, Spanien, Griechenland, Nordafrika und der Türkei an, auch aus- gefallene Destinationen und Trendziele wie Lappland oder die Kapverdischen Inseln sind direkt erreichbar. 04. Was den Start in die Sonne ab Hannover außerdem perfekt macht, ist das eigene Reiseportal, welches der Airport 2006 ins Leben gerufen hat. Wer einen Tapetenwechsel braucht, kann unter www.haj.de seinen Traumurlaub online buchen. Ob exklusive Sonderreisen, Nur-Flüge, Mietwagen, Hotelzimmer, Last-Minute-Reisen – alles ist möglich. Mit dem Reiseportal hat sich der Hannover Airport im Zeitalter der sich wandelnden Ferienwelten zu einem richtigen Urlaubsexperten entwickelt. › › › FERIENFLUG 27 › › ›

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01.

Flug- und Reiseinformationen aus erster Hand: Counter- betrieb in den 50er-Jahren.

02.

Fahrspaß mit dem Gepäckkuli: Die Kinder lassen der Vorfreude auf die schönsten Wochen des Jahres freien Lauf. › › 03. Ferienprospekte aus der „Gründerzeit“ des Flug- Bereit für den nächsten Einsatz: tourismus. Mallorca, Italien und Spanien waren Air Berlin-Maschinen warten in schon damals beliebte Ferienziele. den frühen Morgenstunden auf die ersten Einsteiger. 05. 04.

Bunt wie die Urlaubsland- schaften: Ferienflieger in den Farben des Reiseveranstalters ITS.

05.

In den Pioniertagen des Ferien- fl ugs ging es vom Vorfeld aus über die Fluggasttreppe in den Urlaub. 28 › › › › › › FASZINATION FLIEGEN: DIE ILA

› › Auch wenn sie hier nicht mehr stattfi ndet, bleibt sie doch untrennbar mit der Flughafenhistorie verbunden: die Internationale Luftfahrtschau ILA. Mit ihr rückte der Airport fast 4 Jahrzehnte lang in den Blickpunkt der internationalen Aufmerksamkeit. Insgesamt 18 Mal – von 1958 bis 1990 – konnte sich HAJ über die Landesgrenzen hinaus als das Schaufenster der Luftfahrt- industrie präsentieren. LUFTFAHRTSCHAU 29 › › ›

Was im April 1958 bescheiden als „Luftfahrt-Sonderschau“ mit Wochenenden wurde es eng: Bis zu 250.000 Besucher wenigen Sport- und Reisefl ugzeugen begann, stellte sich schon drängten sich in den Chalets und auf dem 160.000 Quadratmeter bald als Erfolg heraus. Bis zu ihrem Umzug nach Berlin 1992 zog großen Freigelände, um Triebwerke, originalgroße Mock-ups und die ILA alle zwei Jahre nicht nur zahllose Aussteller und Fachbe- natürlich die fl iegenden Stars zu bewundern. Mit denen war die sucher aus dem In- und Ausland an, sondern entwickelte sich mit Ausstellung immer reich bestückt: Die deutschen Experimental- ihrem spektakulären Flugprogramm immer mehr zu einem viel fl ugzeuge VJ 101 und Dornier Do 31, beides Senkrechtstarter, beachteten Publikumsmagneten. Eng an eng standen die feierten in Hannover Premiere. Die Lufthansa schickte ihren

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Die 17. Luftfahrtschau 1988 lockte 380 Aussteller aus 17 Län- Der in Deutschland entwickelte Senkrechtstarter Dornier DO 31 dern nach Hannover. Der Airbus A320 war einer der Stars. zog auf der 7. ILA 1968 das Publikum massenhaft in den Bann.

Menschen auf den Zuschauertribünen und sahen staunend zu, ersten Jumbo, Flugzeugbauer Airbus präsentierte sein erstes wie abwechselnd Hubschrauber, Jagdfl ugzeuge, Sport- und Großraummodell A300 und die US Air Force zeigte die Luft- Geschäftsreisemaschinen in die Lüfte abhoben. Besonders raumüberwachungsmaschine AWACS. Im Jahre 1972 gaben beliebt waren die Auftritte von Kunstfl ugstaffeln wie der „Patrouille die Passagier-Überschallmaschinen Concorde und das sowjeti- de France“ und der britischen „Red Arrows“, die mit ihren akroba- sche Konkurrenz modell Tupolew Tu-144 ein unvergessliches tischen Vorführungen wahre Glanzpunkte setzten. Gastspiel. Und zur letzten ILA 1990 stellten die Russen ihren Versuchsträger Tupolew Tu-154 vor, dessen Triebwerk angeblich Nach Schätzungen der Veranstalter, der Deutschen Messe AG wahlweise mit Wasserstoff oder Methan angetrieben werden und des BDLI – Bundesverband der Deutschen Luft- und Raum- konnte. fahrtindustrie e. V. – haben seit Beginn der ersten Schau 1958 weit über 5 Millionen Menschen die Fachmesse in HAJ besucht. Ermöglicht wurde das anspruchsvolle Flugprogramm nicht zuletzt In Spitzenjahren nahmen bis zu 380 Aussteller aus 20 Ländern durch die erprobte Zusammenarbeit zwischen den Veranstaltern teil, womit sich Hannover im Vergleich zur Konkurrenz, dem und dem Flughafen Hannover. Mit 700 bis 750 Flugbewegungen Pariser Aérosalon und der Luftfahrtschau im britischen Farn- pro ILA-Tag stellte der Airport sein Leistungsvermögen eindrucks- borough, nicht zu verstecken brauchte. Vor allem an den voll unter Beweis. 30 › › › › › ›

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Selbst sperrigstes Frachtgut kann der russische Cargo-Jumbo durch seine weit aufgeklappte Bugnase an Bord nehmen. FRACHT 31 › › ›

CARGO- › › Sie war von Anfang an fester Bestandteil und erfährt gerade im Jubiläumsjahr ganz neue MOSAIK Impulse: die Luftfracht.

Luftfracht zwischen Auch wenn sie in der öffentlichen Aufmerksamkeit oft hinter der mit mehr Glanz behafteten Passagierluftfahrt zurücksteht, gestern und heute. hat ihre Bedeutung im Zuge der wachsenden Verfl echtung der Weltwirtschaft dynamisch zugenommen. Fortschritte im Flugzeugbau und eine ausgefeilte Logistik zwischen den Trans- portketten machen es möglich, über den Luftweg in kürzester Zeit immer größere und schwerere Güter sowie größere Mengen von A nach B zu transportieren. Eine neue Fracht- verbindung über Moskau nach Peking und ein neues Air-Cargo- Terminal zeigen, dass HAJ mit der Entwicklung Schritt hält …

Nahezu alles, was schnell, pünktlich und sicher befördert werden musste, wurde seit Eröffnung des Flughafens im Luft- frachtzentrum umgeschlagen, fachmännisch in bzw. aus den Fliegern geladen und auf die Reise geschickt. Ob komplette Maschinenanlagen, Aggregate, Ersatzteile, Werkzeuge, Bohr- vorrichtungen, Kabelrollen, Autos, Computer, optische Geräte, Chemikalien, Medikamente, Textilien, Expresspakete, Doku- mente, Zeitungen und Zeitschriften, Kühlwaren, Blumen, Ge- müse, Früchte, wertvolle Kunstwerke oder Turnierpferde – das Sortiment liest sich wie ein universeller Bestellkatalog.

Lebende Tiere gehörten, im Gegensatz zu heute, viele Jahre zur Dauerklientel. Wie aus einer Aufstellung hervorgeht, be- förderte British European Airways 1954 eine stattliche Anzahl an Tierarten, darunter 30.000 Tauben, 6.000 Kanarien vögel, 3.000 Zierfi sche, 312 Hunde, 200 Affen, 35 Pinguine, 11 Katzen, 6 Flamingos und einen Panther. Im Jahre 1975 war sogar eine „fl iegende Arche Noah“ zu Gast: Eine vier- strahlige Douglas DC-8 brachte im Auftrag einer Tierhand- lung 273 Tiere in einen Safaripark nach Venezuela. Nicht weniger spektakulär verliefen die zahlreichen Spezialtransporte von niedersächsischen Zuchtrindern in den Nahen Osten, die Ende der 70er- bis Mitte der 80er-Jahre beinahe an der Tagesordnung waren. 32 › › ›

01. 01.

Sattgrüner Jade-Flieger im Anflug: Jumbo der chinesischen Fracht-Airline Jade Cargo.

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Turnierpferde auf dem Weg in die USA. Die Fracht-Lockheed Super Constellation der Luft- hansa war dafür das ideale Fluggerät.

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Manchmal muss sogar ein Spezialkran her, um gewichtige Maschinenteile an Bord des russischen Schwer transporters Antonov An-124 zu hieven. › › › FRACHT 33 › › ›

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Unvergessen bleibt die Verladung von Großbauteilen des in Bremen hergestellten Weltraumlabors Spacelab in den Jahren 1981/82. Eine Lockheed C-5 Galaxy brachte die Elemente auf mehreren Flügen direkt zur NASA nach Cape Canaveral. Zehn Jahre später, im Januar 1992, wurde dann der Traum von einer regelmäßigen transatlantischen Cargo-Verbindung wahr. Ein mit Compact Discs und Auto-Zulieferteilen bestückter Cargo-Jumbo der Lufthansa flog zeitweise einmal die Woche nach Chicago und weiter nach Mexiko City.

In der letzten Zeit sind insbesondere Spezialtransporte und eilige Sondereinsätze mit Großraumfrachtern wie zum Beispiel mit dem russischen Schwertransporter vom Typ Antonov An-124 in den Blickpunkt gerückt. Der imposante Luft-Gigant, der mit schöner Regelmäßigkeit in HAJ „auf dem Hof“ steht, löst die sper- rigsten und gewichtigsten Transportaufgaben.

Ein Highlight im 60. Jubiläumsjahr war die Landung Russlands größter Frachtfluggesellschaft, AirBridgeCargo Airlines, voll bestückt aus Peking kommend mit Zwischenstopp in Moskau, um wenige Stunden später wieder voll beladen mit einem Zwischenstopp in Moskau 04. zurückzufliegen. Der blauweiße Cargo-Jumbo Boeing 747-400F, den vor allem das Logistikunternehmen Kühne + Nagel nutzt, Große Klappe, aber viel dahinter: Bis zu 120 Tonnen transportiert vorwiegend Maschinen- und Automotiveteile kann die Boeing 747-400F der AirBridgeCargo niedersächsischer Konzerne in Richtung Fernost. Airlines transportieren. Im Mai 2012 geht im Westbereich das neue Air- Cargo-Terminal (ACT) an den Start. Der mit 20.000 05. Quadratmeter Fläche großzügig bemessene Komplex wird mit modernster Sicherheitstechnik wie Röntgen- Sie gingen von HAJ aus auf die große Reise: straßen und Simulationskammer ausgerüstet, sodass Eine Tierhandlung schickte die Flamingos 1975 auch bei steigendem Frachtaufkommen die Sendungen per Luftfracht in einen Safaripark in Venezuela. in kürzester Zeit sicher abgefertigt werden können. Und: Mit der bereits fertigen Untertunnelung der Taxiways wurde für das ACT eine perfekte Lage zwischen den beiden Start- und Landebahnen mit direkter Anbindung an das Vorfeld ge- schaffen.

06. 06.

Auch dieser Oldtimer hob ab HAJ in die Luft: Verladung eines VW-Käfer-Cabrios nach Los Angeles, 1982. 34 › › › › › › AUFBRUCH NACH › › Crossair-Chef Moritz Suter (l.) und der ehemalige Flughafendirektor Klaus Linicus eröffneten im Juli EUROPA 1980 die Linienverbindung Hannover–Zürich. Ein Meilenstein.

Mit kurzen Luftsprüngen und „kleinen Kisten“ Geld zu verdienen Es dauert nicht sehr lang, bis der Geschäftsmann die ist kein einfaches Geschäft. Doch es funktioniert. Das Rezept: „Lufthopser“ akzeptiert und den DLT-Slogan „Man fährt Man nehme einen kleineren und einen großen Flughafen bzw. besser, wenn man fl iegt“ schätzen lernt: keine stundenlangen zwei kleine und verknüpfe sie mit einem „Minifl ieger“. Der kluge Auto- bzw. Zugfahrten, kein lästiges Umsteigen an überfüllten Gedanke – die Luftfahrtbranche spricht vom Regionalverkehr – Knoten, dafür ein direktes und schnelles Reisen über die hat Methode. Städtepaare, die entweder gar nicht oder nur auf Landesgrenze hinaus. Denn viele Flüge starten ins benachbar- zeitraubendem Wege verbunden wären, rücken zusammen. Am te Ausland, womit aus dem Regional- ein Interregionalverkehr Hannover Airport sind die „Kleinen“ zu einer festen Größe ge- ge worden ist. worden. Nutznießer: der Geschäftsreisende. Für ihn gilt: Zeit ist Geld. London, Kopenhagen, Paris – das ist alles, was Ende der 70er- Jahre nonstop von Hannover aus geht. Zehn Jahre später hat Begonnen hat der Luftverkehr mit den „kleinen Kisten“ 1978: der Flugplan schon ein ganz anderes Format. Jetzt kann der DLT, von Haus aus ostfriesisches Lufttaxiunternehmen, nimmt Businessreisende auch in Amsterdam, Birmingham, Brüssel, zum Sommerfl ugplan tägliche Linienfl üge von Hannover nach Glasgow, Mailand, Manchester, Wien und Zürich eilige Termine Düsseldorf, Münster/Osnabrück und Amsterdam auf. Am Start: wahrnehmen. Die Nischenfl ieger erschließen immer neue ein unförmiges, 30-sitziges Propellerfl ugzeug vom Typ Shorts Strecken, der für altmodisch befundene Propeller erlebt eine 330. Es fl iegt im Schneckentempo und nervt so manchen wahre Renaissance. Dem Flughafen kommt die Entwicklung Vollzahler mit engen Sitzen und dröhnenden Motoren. Doch der wie gerufen, er gewinnt Anschluss an die großen Gateways „fl iegende Kohlenkasten“ erweist sich als zuverlässig, robust Europas und damit an Internationalität. und wirtschaftlich. In den 90er-Jahren hebt der Regionalverkehr in neue Sphären Die nächste große Stunde für die Kleinen schlägt am 1. Juli ab. Der liberalisierte europäische Binnenmarkt, der sich am 1980. Der schweizerische Taxi-Flieger Moritz Suter erkämpft ame rikanischen Open-Sky-Prinzip orientiert, trimmt die Kleinen sich zum Unmut der Großen die Verkehrsrechte für die Strecke auf mehr Wettbewerb. Und: Der Markt ruft nach der Düse. Zürich–Hannover und stößt eine Marktlücke auf. Der eidge- Sie kommt. Die schweizerische Crossair bringt den vierstrahli- nössische Tagesrand der Crossair kommt bei der Klientel gut gen Jumbolino in die Luft, Lufthansa CityLine den zweistrahli- an – nicht so das Fluggerät. Dem zierlichen Metroliner, der nur gen Canadair (CRJ) und, ganz neu, die supermodernen Embra- mit eingezogenem Kopf bestiegen werden kann, haftet bald er-Typen 190/195, mit denen auch Air France Régional und das Image vom unbequemen „Luftschüttler“ an. Nicht besser die britische Flybe ihre Passagiere nach Hannover befördern. ergeht es dem Dritten im Bunde, dem Nürnberger Flugdienst Die komfortablen und schnittigen „Vögel“ sind auch für die Flug- NFD, der ebenfalls mit dem 18-Sitzer auf „Kundenfang“ geht. hafenanwohner ein Gewinn: die sparsamsten und leisesten Jets Firmengründer Hans-Rudolf Wöhrl übernimmt 1982/83 von der Welt! Lediglich auf „dünnen“ Kurzstrecken wie etwa nach der DLT, die später die Lufthansa schluckt, die Hannover- Brüssel und Prag bleiben Propellermaschinen die erste Wahl, Strecken von und nach Nürnberg und Amsterdam. Der Flug- auch wenn ihr Anteil in HAJ heute nur noch knapp 15 Prozent hafen wird für den fränkischen Newcomer zur Drehscheibe. ausmacht. Doch ganz ohne wird es auch in Zukunft nicht gehen. EUROPA-VERKEHR 35 › › ›

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Die unförmige Maschine vom Typ Shorts 330 erschloss Ein Canadair-Jet der Lufthansa schwingt Ende der 70er-Jahre ab HAJ neue Europastrecken. sich in die Luft. Die Maschine gehört zu den leisesten Flugzeugen.

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Neu am Start: Estonian Air fl iegt seit April 2012 mit einer Maschine vom Typ Embraer 170 von Hannover nach Tallinn. 36 › › › › › › ERLEBNISWELT AIRPORT

Flugzeugtaufen, Technopartys und rassige Flitzer.

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Mehr als 10.000 Schaulustige verfolgten im Laserblitze und schriller Technosound: Über Aufsehenerregende Teststrecke: Die Sport- Juni 2010 die Ankunft des größten Passa- 6.000 Raver feierten bei der Hannover Air- wagen des Rennteams von Attempto Racing gierfl ugzeuges der Welt, des Airbus A380. port Explosion bis zum frühen Morgengrauen. sind am Airport zu Hause.

Der Hannover Airport ist nicht nur zum Fliegen da – diese was nicht auf den Startbahnen oder in den Terminals und Erkenntnis ist nicht neu. Bereits in den frühen Jahren zeich- Hangars stattgefunden und für großen Presserummel gesorgt nete sich ab, dass er als „Tor zur großen, weiten Welt“ eine hat: Ob feierliche Flugzeugtaufen, informative Reisemessen, besondere Faszination ausübte, der sich schon damals kaum zünftige Blaskonzerte, furiose Stadtfeste mit Rock ’n’ Roll und jemand entziehen konnte. Was heute die organisierten Besu- Flamenco, heiße Technopartys, Sternfl üge, stimmungsvolle chertouren und die interaktive Erlebnisausstellung „Welt der Empfänge wie etwa zur Fußball-WM 2006 oder spannende Luftfahrt“ sind, das waren in den 50er-Jahren die beliebten Sportevents wie der PUMA-Airport-Run – die Attraktivität der Kaffeefahrten, bei denen die Teilnehmer direkt am Vorfeld- Location ist ungebrochen. Auch Werbeleute und Filmprodu- rand auf der Restaurantterrasse ihr Kaffeegedeck genossen. zenten wie beispielsweise für den Tatort-Krimi haben den Aus diesen bescheidenen Anfängen heraus entwickelte sich Flughafen längst als schillernde Kulisse entdeckt. Selbst der Airport immer mehr zu einem beliebten Ausfl ugsziel so- Rennfahrer sind von dem Pflaster begeistert: Full Speed wie zu einer Begegnungsstätte für interessierte Flughafen- über die Runway – die Erlebniswelt am Airport kennt keine anwohner, Luftfahrtfans und Schaulustige. Es gibt fast nichts, Grenzen. EVENTS 37 › › ›

01.

01. 06. NDR-Moderator Jens Beiersdorf zauberte beim Kinderfasching. 02.

Tatort Flughafen: Der Airport war schon für zahlreiche Film- und Fernsehpro- duktionen eine gefragte Drehkulisse. 03.

02. 07. April 1962: Eine Boeing 720-B der Luft- hansa wurde in einer Feierstunde auf den Namen „Hannover“ getauft. 04.

Tanz und Akrobatik: Cheerleader- Show in der Abfl ughalle. 05. 03. 08. Das Blasorchester spielte bei den Flughafenkonzerten groß auf. 06.

Vulkanausbruch in Island – keine Flüge. Um den Passagieren die War- tezeit zu verkürzen, engagierte der Airport Artisten.

07. 04. 09.

100 Jahre Deutschlandfl ug: Heinz Buch- ner, Doppeldecker-Pilot, war einer von über 100 Teilnehmern. 08.

Zur Fußball-WM 2006 landeten über 170 Sonderfl üge. Den weitesten Weg hatte ein Airbus A340 der Air Tahiti Nui. 05. 10. 09.

Beschaulich: Caféterrasse in den 50er-Jahren. 10.

Milleniumparty am Airport: Mehr als 1.000 Gäste feierten in Terminal C. 38 › › › › › ›

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Sie waren zusammen fast 100 Jahre am Hannover Airport tätig: Georg Austen, Hans Möller, Peter Göttel (v. l. n. r.). GENERATIONEN

„Urgesteine“ erinnern sich, Auszubild ende blicken in die Zukunft.

› › Kaum etwas lässt die Airport-Geschichte wieder so lebendig werden wie die Erinnerungen von ehemaligen Mitarbeitern. Hans Möller, Georg Austen und Peter Göttel sind solche „Urgesteine“, sie haben fast ihr gesamtes Arbeitsleben am Flughafen verbracht – zusammen knapp einhundert Jahre.

Der Dienstälteste, Hans Möller, hat bereits im Gründungsjahr bin ich mit dem großen Spindelmäher auf die Bahn gefahren“, des Flughafens begonnen und bis zur Pensionierung 1986 als erinnert sich der 75-Jährige. Bis zum Eintritt in den Ruhestand Meister für Elektrotechnik in der Betriebswerkstatt gearbeitet. 1996 war er als Airport-Gärtner für die Pfl ege und Begrünung „Der Flughafen war mein Leben. Es war die erste Stelle, auf der des Flughafengeländes verantwortlich. „Damals war alles noch ich länger als 4 Wochen Arbeit hatte. Es war keine leichte Zeit sehr naturbelassen, an einigen Stellen standen hohe Pappeln, damals, man musste viel improvisieren“, erzählt der 78-Jährige. die wir aus Sicherheitsgründen wegen der Anfl üge regelmäßig „Als ich im Dezember 1952 als Elektriker anfi ng, war ich einer kürzten. Wir kannten uns alle persönlich, waren wie eine große der Jüngsten. Ganz am Anfang gab es nur ein paar Flüge von Familie, auch wenn es mal schwierig wurde. An einem Sonntag BEA. Die Piloten stellten den Flieger auf den Hof und gingen im Frühjahr 1965, der Tower war gerade neu in Betrieb, setzte ins Flughafenrestaurant. Mit den Amerikanern kamen mehr starker Schneefall ein. Über Nacht schmolz alles weg – und Maschinen. Die wollten auch nachts fl iegen. So musste einer Teile des Flughafens standen unter Wasser. Da haben alle von uns bis zum letzten Abfl ug dableiben und das Licht im sofort zugepackt.“ Kontrollturm ausmachen. Ich kann mich noch gut an die Einsätze beim Winterdienst erinnern. Da mussten wir jedes Mal höllisch Ob den ersten Jumbo, die Überschall-Passagiermaschinen aufpassen, dass der Schneepfl ug nicht die Befeuerungslampen Concorde und Tupolew Tu-144 oder den riesigen Galaxy-Trans- aus dem Betonsockel herausriss.“ porter – kaum jemand hat auf dem Vorfeld so viele Flugpremieren erlebt wie Peter Göttel. „Die Luftfahrt war schon immer mein Georg Austen war bereits 1962 dabei, als die Kleinfl ugzeuge Ding“, sagt der 72-Jährige, der von 1970 bis 2001 die ankom- noch von einer Graspiste in die Luft abhoben. „Im Sommer menden Maschinen im Follow-me auf die Parkpositionen lotste. PEOPLE 39 › › ›

AM AIRPORT › ›

Drei für die Zukunft: Dominik Ridder, Jessica Krück, Jacqueline Dürkop (v. l. n. r.).

„Während der Hannover-Messen und der Luftfahrtschau war „Der Airport hat mich schon immer gereizt. Als großes der Platz so knapp, dass wir auf eine Position 3 Flieger stellen Unternehmen bietet er mir eine Zukunftsperspektive. muss ten. Viele Kleinfl ieger wurden sogar nach Wunstorf um- Die Ausbildung ist top. Ich habe 21 Abteilungen kennen- geleitet“, berichtet der ehemalige Verkehrsleiter vom Dienst. gelernt und fühle mich hier wie zu Hause“, sagt die 19- Unvergessen bleibt ihm ein Einsatz in den 80er-Jahren, als ein Jährige. In einer Zukunftsbranche Fuß zu fassen war mit Rindern beladener Frachtjumbo bei einem Wendemanöver auch für Jessica Krück ausschlaggebend, der Heimat in auf der Startbahn mit dem Fahrwerk in die Grasfl äche rutschte. der Pfalz den Rücken zu kehren, um sich hier zur Veran- „Noch in der Nacht haben wir die Tiere ausgeladen und am staltungskauffrau ausbilden zu lassen. „Der Flughafen Flughafen untergebracht. Schon am nächsten Tag war die mit seinem interna tionalen Flair hat mir sofort gefallen“, 747 wieder startklar.“ so die 20-Jährige. „Ich bin nicht nur im Büro, sondern komme in Kontakt mit vielen anderen Menschen. Es Sie verkörpern am Airport die Generation von morgen: die macht einfach Spaß, die Kollegen auf Messen und bei Auszubildenden. Etwa 30 junge Leute starten hier jedes Jahr der Organisation von Ver anstaltungen zu unterstützen ihren Weg ins Berufsleben. Sie gehören zu den Glücklichen, und die Präsenz des Flug hafens weiter zu entwickeln.“ die unter mehr als 1.500 Bewerbern die Chance erhalten, eine Eher handfest gestaltet sich die Ausbildung, die Dominik zwei- bis dreieinhalbjährige Ausbildung zum Industriemechaniker, Ridder absolviert. Der 18-Jährige lernt in der Lehrwerk- Systemelektroniker oder zum Kaufmann für Speditions- und statt das Schweißen, Feilen und Fräsen. „Die Ausbildungs - Logistikdienstleistungen abzuschließen. „Die Plätze sind sehr methoden sind schon sehr fundiert, der Umgang mit den begehrt. Allein für die 2 bis 4 Ausbildungsstellen als Bürokauf- verschiedenen Werkzeugen ist spannender, als ich gedacht frau bzw. -mann haben wir in diesem Jahr über 500 Interes- hätte.“ Die Zwischenprüfung hat der künftige Industrie- senten“, weiß Bianca Funk von der Personalabteilung. mechaniker bereits bestanden. „Die zählt zu 40 Prozent.“ Mit der fast „halben Miete“ in der Tasche bleibt auch Zu den angehenden Bürofachkräften gehört Jacqueline Dür- Zeit fürs Hobby. „Ich bin gerade dabei, den Segelfl ugschein kop, die im 3. Lehrjahr kurz vor der Abschlussprüfung steht. zu machen.“ 40 › › › › › › UND IMMER WIEDER VIPS

Stars und Sternchen aus 6 Jahrzehnten.

01. Der Hannover Airport blickt nicht nur auf eine reiche Tradition zurück, son- dern auch auf viele bekannte Gesichter. Es gibt kaum jemanden von Rang und Namen, der hier nicht gelandet bzw. abgefl ogen ist.

Die Liste der Gäste, für die auf dem Vorfeld der rote Teppich ausgerollt wurde, wirft ein glanzvolles Licht auf 60 Jahre Flughafengeschehen und spiegelt zugleich ein lebendiges Stück Zeitgeschichte wider. Prinz Philip kletterte hier in jungen Jahren die Gangway hinab, der erste Bundespräsi- dent, Theodor Heuss, war hier ebenso wie die Altkanzler Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl. Spaniens König Juan Carlos und Königin Sophia, US-Präsident Ronald Reagan, Russlands 02. Präsident Wladimir Putin, Indiens Premier Singh und die Queen, die dem Flughafen gleich zweimal die Ehre erwies, wurden wie so viele vor und nach ihnen mit einem „großen Bahnhof“ empfangen.

Unvergessen sind die „Auftritte“ all der großen Musik- interpreten: angefangen von Chefdirigent Herbert von Karajan und Opernkönig Placido Domingo bis zu den Jazzlegenden Ella Fitzgerald und Miles Davis sowie zahlreiche Rock- und Popgrößen wie etwa die Scorpions, die Rolling Stones, Paul McCartney, Sting, Genesis, San- tana, U2, Madonna. Auch der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs, Radrennprofi Jan Ullrich, Tennisass Boris Becker, Extrembergsteiger Reinhold Messner und die Fußballstars Ronaldo, Thierry Henry, David Beckham und, und, und sind via HAJ abgehoben. PROMIS 41 › › ›

01. 03. 08. 1965: Queen Elizabeth II. wurde am Airport königlich empfangen. 02.

Arnold Schwarzenegger kam im Privatjet. 03.

Flughafenbesichtigung: Willy Brandt mit Flughafendirektor Heinz Peter Piper (r.). 04. 09. 04.

Rollings-Stones-Boss Mick Jagger beim „Sololauf“ über das Vorfeld. 05.

Peter Gabriel, Ex-Genesis, nahm sich für den Fotografen einen Moment Zeit.

05. 10. 06.

Hannovers Kultband Scorpions startete am Airport zu etlichen Tourneen. 07.

Fußballstar David Beckham traf zum Gast- spiel des AC Mailand bei Hannover 96 ein. 08.

06. 11. Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin Lena wurde jubelnd empfangen. 09.

Der Herzog von Edingburgh 1958 kurz nach der Ankunft am Flughafen. 10.

Heimspiel für Exkanzler Gerhard Schröder. 07. 12. 11.

Der Airport-Mini mit 96-Enblem: Kaiser Franz zeigte sich „pfl egeleicht“. 12.

Altkanzler Ludwig Erhard landete häufi ger in HAJ. 42 › › › KIDS › › › › › GEWINNSPIEL 43 › › › ZUM 60. GEBURTSTAG …

… ein Gewinnspiel, eine Sonderaustellung, eine Stadtbahn in Airportfarben und Top-Gratulanten.

„Ich fl ieg auf Dich“ – 60 Jahre Flughafen Hannover und die Geburtstagsgeschenke bekommen Sie! Feiern Sie mit uns und gewinnen Sie tolle Preise bei unserem Fotowettbewerb „Wir verleihen Träumen Flügel“! Auf http://gewinnspiel.hannover- airport.de suchen wir Ihr schönstes Urlaubsfoto, die 60 Bilder mit den meisten Votes gewinnen attraktive Preise. Zum Beispiel einen Langstreckenfl ug mit Lufthansa, einen Rundfl ug über Hannover oder einen Hannover-Airport-Reiserucksack.

Pünktlich zum runden Geburtstag ist in der „Welt der Luftfahrt“ eine interessante Sonderausstellung über die vergangenen 6 Jahrzehnte an den Start gegangen. Gezeigt werden u. a. promi- nente Persönlichkeiten, die schon in HAJ gelandet sind, historische Fotos und einige Kuriositäten. Außerdem gibt es auf Touchscreen-Monitoren informative Videoclips rund um das Thema Luftfahrt zu sehen, darunter die Landung des Airbus A380 in Hannover. Während der Jubiläumszeit bis zum 24. Juni 2012 ist beim Besuch der Aussichtsterrasse der Eintritt in die „Welt der Luftfahrt“ mit eingeschlossen (Erwachsene 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro). Und: Auch das Airport-TV zeigt unter www.hannover-airport.tv spannende Beiträge.

Zum runden Geburtstag hat der Hannover Airport prominente Gratulanten an seiner Seite. Neben Lena Meyer-Landrut freut sich auch Hannover-96-Erfolgstrainer Mirko Slomka über das Jubiläum am Flughafen. Beide sind daher auch Teil der aktuellen Geburtstagskampagne. Die Anzeigen sind ab sofort in verschie- denen Tageszeitungen, Bussen und Bahnen und natürlich am Hannover Airport zu sehen.

Doch damit nicht genug: „60 Jahre Fliegen ab Hannover“ – so lautet die Botschaft auf der eigens zum Airportjubiläum frisch beklebten Stadtbahn, die auf ihren Fahrten durch Hannover auf den runden Geburtstag des Flughafens aufmerksam macht. › › Ein ganzes Jahr lang wird die Straßenbahn in Airportfarben auf verschiedenen Linien des Stadtbahnnetzes der üstra pendeln Auch die Stadtbahn der üstra fl iegt auf den Airport: Eine Bahn fährt im und alle Sportbegeisterten zugleich auf den 6. PUMA-Airport- Flughafenlook. Run am 20. April 2013 hinweisen. 44 › › ›

NEUE FLÜGE NACH KASACHSTAN

Neue Verbindung in den Osten: Die kasachi- sche Fluggesellschaft Air Astana (KC) fl iegt ab dem 19. Mai 2012 von HAJ aus die Stadt Kostanai in Westkasachstan an. Jeweils am Samstag geht um 19.20 Uhr ein 148-sitziger Airbus A320 auf Strecke, der nach rund 50 Destinationen in Asien und Europa und befördert ca. 9 Flugstunden um 4.15 Uhr Ortszeit in Kostanai landet. jährlich rund 2,6 Millionen Passagiere. Erst im Februar erteilte Der Rückfl ug startet um 17.10 Uhr, die Ankunft in Hannover die Fluglinie mit der Bestellung von 7 Maschinen der Typen ist für 18.20 Uhr geplant. Air Astana ist kein Neuling am Boeing 767/787 den größten Auftrag in der Unternehmens- Airport, sondern steuerte bereits in den Jahren zuvor Ziele geschichte. Und: Im vergangenen Jahr belegte Air Astana bei wie Almaty und Astana an. Die 2001 gegründete Gesellschaft der Skytrax-Auszeichnung „Best Airline Eastern Europe“ den mit Sitz in Almaty bedient gegenwärtig mit 26 Maschinen zweiten Platz. Reservierung: www.airastana.com

MEHR FLUGSITZE AUF MOSKAUFLÜGEN

Die russische Fluggesellschaft UTair (UT) hat ihr Sitzplatzangebot auf der täglichen Linienverbindung zwischen Hannover und Moskau deutlich aufgestockt. Anstelle einer 50-sitzigen Maschine vom Typ Bombardier CRJ200 kommt nun eine 114-sitzige Boeing 737 mit einem separaten Business- Class-Abteil zum Einsatz. Der Flug zum Moskauer Flughafen Wnukowo startet in HAJ um 13.05 Uhr, die Ankunft erfolgt um 18.05 Uhr. Abfl ugzeit in die Gegenrichtung ist um 11.10 Uhr, um 12.10 Uhr landet die Maschine in Hannover. Der rund 30 Kilometer südwestlich vom Mos- kauer Zentrum gelegene Airport Wnukowo ist die Drehscheibe von UTair. Über den Knoten wickelt die Gesellschaft täglich über 120 Flüge zu mehr als 60 Zielen in Russland, Zen- tralasien und Europa ab. Für das laufende Jahr peilt die Airline ein Aufkommen von knapp 6 Millionen Passagieren an, womit sie zu den führenden Fluggesellschaften Russlands zählt. Der Flottenpark umfasst rund 220 Maschinen russischer und westlicher Hersteller. Reservierung: www.utair.de VERMISCHTES 45 › › › 5. PUMA-AIRPORT-RUN KNACKTE REKORD

Über 2.400 Teilnehmer – so viele Läufer wie noch nie.

Es lief mal wieder ganz nach den Wünschen des Veranstalters: Gegen Mittag versammelten sich die Aktiven zum eigentlichen Mit mehr als 2.400 Läuferinnen und Läufern – 10 Prozent mehr Hauptevent – dem 21,1 Kilometer langen Halbmarathon „Around als im Jahr davor – und ebenso vielen Zuschauern hat der the Airport“. Und auch hier purzelten die Rekorde. Thomas Bartho- 5. PUMA-Airport-Run eine neue Bestmarke aufgestellt. „Ich bin lomé vom TSV Kirchdorf lief die Strecke in 1:09:22 Stunden – so überaus zufrieden und habe von allen Seiten viel Lob und Zu- schnell wie niemand zuvor beim Airport-Run. Kristina Scheyhing, spruch bekommen,“ sagte Cheforganisator Peter Alpers. „So die beste Frau, überquerte die Ziellinie nach 1:29:55 Stunden. können wir jedes Jahr weiter wachsen.“ Beim 10,2-Kilometer-Rennen setzte sich Florian Reichert in 35:20 Minuten durch, den Titel bei den Frauen holte sich Lauffans aus der Region Hannover und ganz Deutschland waren Cathrin Cronjäger von der LG Göttingen in 39:08 Minuten. an dem April-Vormittag bei herrlich-sonnigem Frühlingswetter zu den verschiedenen Laufdisziplinen über 5, 10 und 21,1 Im Feld der Promi-Akteure lief es ebenfalls rund. Andreas Senn- Kilometer erschienen. Während die Aktiven die Wartezeit bis heiser aus der Geschäftsführung von Sennheiser electro nic zum Start mit Aufwärmübungen überbrückten, ließen sich die brauchte für die 21,1 Kilometer 1:25:25 Stunden, was in der Zuschauer auf dem Aktionsgelände von den Radio ffn-Moderato- Gesamtwertung Platz 20 bedeutete. Auch der Gastgeber, Air- ren Morgenmän Franky und Lea sowie einem bunten Rahmen- port-Chef Dr. Raoul Hille, stellte mit starken 1:47:57 Stunden programm mit Hüpfburg, Kinderschminken und Ausstellungs- einen persönlichen Rekord auf dem Heimatkurs auf. Grund zum objekten zum Anfassen unterhalten. Jubeln hatten auch TUI-Vorstand Peter Engelen (1:48:36) und Unternehmerverbandschef Volker Müller (1:50:27), die ebenfalls Pünktlich um 10 Uhr machten sich als erstes die Walker zum bessere Zeiten als im Vorjahr herausliefen. Ganz zum Schluss 7-Kilometer-Lauf auf, darunter ffn-Morgenmän Franky, der nach gab noch ein High-Heel-Run dem 5. PUMA-Airport-Run eine einer guten Stunde ziemlich geschafft durchs Ziel kam. Beim modische Note mit auf den Weg: 20 Frauen und zwei Männer anschließenden 5-Kilometer-Lauf lief Jonas Schomburg, Sohn fl itzten auf 5 bis 14 Zentimeter hohen Stöckelschuhen über des Mitorganisators Arnd Schomburg, in 15:44 Minuten dem einen 60 Meter langen Asphaltparcours – und das erstaunlich Teilnehmerfeld auf von davon. Die Wennigserin Christin schnell. Der Startschuss für den nächsten Lauf „Around the Nitschke war mit 21:49 Minuten die schnellste Frau. Airport“ fällt am 20. April 2013. www.airportrun.de

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Auf geht’s zum Halbmarathon: Vor den Die schnellsten Promis: Andreas Sennheiser Originelle Idee: Zum ersten Mal fand Läufern lag ein 21,1 Kilometer langer (l.), Airport-Chef Dr. Raoul Hille (M.), TUIfl y- auch ein High-Heel-Lauf statt. Das Publi- Rundkurs einmal um den Flughafen. Geschäftsführer Friedrich Keppler (r.). kum hatte seine helle Freude. 46 › › ›

ReiseABKÜHLUNG › ›››››››››››

›› Smaragdgrünes Wasser, jede Menge Sonnenschein, feinsandige Badebuchten – Sardiniens Norden lässt Urlaubsträume wahr werden. Nicht weniger attraktiv als die Küsten sind das Hinter- land und die jahrtausendealte Kultur. 48 › › ›

› › An das kristallklare azurblaue Meer grenzen duftende Pinienwälder und im WAS FÜR Hinterland wartet eine wilde, atemberau- bende Berglandschaft, durchzogen von EINE Hochebenen, Olivenhainen und abge- schiedenen Dörfern. Und überall, so scheint es, ist die Vergangenheit allge- GEGEND! genwärtig: Rundtürme, Burgen und in Fels gehauene Grotten sind Zeugnisse einer jahrtausendealten Kultur. Sardinien, die zweitgrößte Insel im Facettenreich: Sardiniens Mittelmeer, präsentiert sich wie eine Norden lockt mit schillernden Welt für sich. Farben und großer Kultur.

Den ganzen „Minikontinent“, den immerhin eine fast 2.000 Kilometer lange Küste umgibt, in einem Urlaub kennenzu- lernen, macht wenig Sinn, besser erkundet man zunächst nur einen Teil. Im Norden und Westen zum Beispiel locken traum- hafte Strände, historische Städte und von Wind und Wellen geformte Granitfelsen. Unübersehbar sind auch die Relikte aus der fast 400 Jahre dauernden spanischen Herrschaft.

Haupteinfallstor ist die Stadt Olbia, die in einer tief einge- schnittenen Bucht liegt. Hier, im größten Hafen der Insel, legen die Fähren zum italienischen Festland ab, nach Korsika, Frank- reich und Spanien. Und auch der internationale Flughafen Costa Smeralda liegt hier; er hat Sardinien zum Ferienziel gemacht. Olbia selbst kommt eher unspektakulär daher, für die meisten Besucher ist die Stadt nur eine Durchgangsstation. Am schönsten erschließt sie sich bei einem Bummel über den gepflasterten Corso Umberto, der von prächtigen Fassaden und Palästen eingerahmt wird. In den Straßencafés schlürfen die Gäste Espresso und Prosecco und am Abend trifft man sich in einer der vielen Trattorien zum Essen.

Die meisten Urlauber zieht es nach der Ankunft gleich ans Meer – und zwar an die Costa Smeralda, die Smaragdküste. Vor 50 Jahren war der Küstenabschnitt mit seinen bild- schönen Buchten noch unbebaut, doch dann kreuzte Karim Aga Khan auf und startete mit Investoren zusammen das Costa-Smeralda-Projekt. Es entstand ein exklusives Urlaubsziel für gut Betuchte, eine der edelsten Ferienadressen Europas. Millionenteure Jachten, Villen und Luxushotels sind die sicht- baren Zeichen des äußeren Wohlstandes, der sich nicht zuletzt SARDINIEN 49 › › ›

› › › TIPPS

› › › FLÜGE AB HAJ

Air Berlin bietet mehrmals in der Woche Direktfl üge nach Olbia via München, Stuttgart und Wien. Lufthansa steuert Olbia via München direkt an.

RESERVIERUNG: www.airberlin.com TEL.: 01805 737800 (0,14 Euro/Min.)

RESERVIERUNG: www.lufthansa.com TEL.: 01805 805805 (0,14 Euro/Min.) 50 › › ›

durch einen typischen Architekturstil, einen gekonnten Mix aus sardischen, afrikanischen und arabischen Elementen, manifes- tiert. Die gesamte Küstenregion wurde so bebaut und gestaltet, dass sich Häuser und Ferienanlagen harmonisch in die Land- schaft einfügen. Viele Fassaden sind mit natürlichen Materialien wie Holz, Granit oder Felssteinen verkleidet, Fischer- und Bau- ernhäuser dienen als Vorbild. So ist es gelungen, den Charakter der mediterranen Naturlandschaft zu bewahren.

Der neu entstandene Segelort Porto Cervo platzt im Sommer aus allen Nähten. Er besitzt eine Kirche im typischen Costa- Smeralda-Stil sowie eine mit Terrakotta gepflasterte Piazza, um die sich Bars, Restaurants und Edelboutiquen reihen. Am 01. Abend ist der Ortskern der Treffpunkt zum Sehen und Gese- henwerden. Nicht weniger lebhaft geht es im benachbarten Ferienort Santa Teresa an der äußersten Nordspitze zu. Der 01. kleine Strand in der Nähe des Zentrums ist in der Hochsaison 02. überfüllt; bessere Bademöglichkeiten bietet die nah gelegene Halbinsel Capo Testa, auf der Wind und Wellen im Laufe von Wie ein Fels in der Brandung: Jahrtausenden bizarre Felsformationen geformt haben. Einige Ein Sarazenenturm ragt aus der Granitfelsen erinnern in ihren Umrissen an Burgen, Tiere und flachen Küstenlandschaft des Fabelwesen. Rund um die Halbinsel lassen sich herrliche Wan- Maddalena-Archipels. derungen unternehmen.

Zwischen Santa Teresa und dem gegenüberliegenden Bonifa- 02. cio auf Korsika liegen nur 12 Kilometer, die Fähren pendeln mehrmals täglich. Unweit der Schiffsroute befindet sich der Eine Bootstour zu den Meeres- aus etwa 50 kleinen Inseln bestehende La-Maddalena-Archipel, höhlen am Capo Caccia gehört Überrest einer versunkenen Landbrücke zwischen Sardinien für Sardinienurlauber einfach und Korsika. Die aus Granit und Schiefergestein bestehenden dazu. Inseln wurde 1996 zum ersten Nationalpark Sardiniens erklärt und können das ganze Jahr über mit Ausflugsbooten besucht werden. Die Hauptinsel La Maddalena, vom Fährhafen Palau sanft geschwungenen Täler verleihen der urwüchsigen Land- gerade mal 15 Schiffsminuten entfernt, ist mit ihrer grandiosen schaft eine erfrischende Leichtigkeit. Immer wieder muss man mit Felslandschaft und den feinen Sandbuchten ein beliebtes dem Auto anhalten, weil Schaf- oder Ziegenherden die Straße Sonnenziel. Eine 20 Kilometer lange Panoramastraße führt an überqueren. etlichen Stränden vorbei und bietet immer wieder fantastische Ausblicke. Ein Damm führt hinüber auf die herbe Inselschön- Im gebirgigen Hinterland westlich von Olbia nimmt die Insel heit Caprera, auf der sich der italienische Nationalheld Giuseppe härtere Konturen an. Auf den Gipfel des 1.359 Meter hohen Garibaldi bis zu seinem Tode 1882 niederließ. Der Hauptort Monte Limbara führt eine Straße. Jahrtausendelange Erosionen Maddalena besitzt einen reizvollen Naturhafen, den schon haben die Spitze zu einer imposanten bizarren Form moduliert, die Admiral Nelson als Flottenstützpunkt nutzte. Im Jahre 1793 gesamte Region ist von Höhlen und Grotten durchsetzt, über die versuchten die Franzosen die Inselgruppe einzunehmen, doch bewaldeten Bergflanken ziehen Steinadler ihre Kreise. Von der der Feldzug, an dem der junge Napoleon teilnahm, scheiterte. Bergstadt Tempio aus genießt man an klaren Tagen einen zau- berhaften Blick über den ganzen Norden. Ganz in der Nähe der Am schönsten ist Sardinien im Frühjahr. Dann taucht die Früh- Ortschaft steht ein alter Korkeichenwald: Fast die gesamte Kork- lingsblüte die Landschaft für Wochen in ein wogendes Far- produktion Italiens kommt aus dieser Gegend. Die Rinde kann benmeer, die sattgrünen, von bunten Blumen überzogenen nur alle neun Jahre geschält werden und die Stämme leuchten Wiesen, die blühenden Zitronen, Feigen und Mandeln und die dann rot, bis neuer Kork nachwächst. SARDINIEN 51 › › ›

Als schönste Stadt auf Sardinien gilt jedoch Alghero an der Westküste, das historische Ambiente mit der mächtigen Hafenbastion und der gewaltigen Stadtmauer verzaubert jeden Besucher. Im Jahre 1355 nahmen die Spanier die Stadt nach einer langen Belagerung ein, fast 400 Jahre lang blieb sie für die Eroberer ein bedeutender Stützpunkt. Den Sarden war der Aufenthalt zunächst nur zum Arbeiten erlaubt. Die lange Kolonisierung hat bis heute überall Spuren hinter- lassen, in der Architektur, in der Küche, in der Sprache. Straßenschilder und Hinweistafeln für Bauwerke und Plätze sind italienisch und katalanisch beschriftet, in den Restau- rants wird Paella angeboten und den Altstadtfassaden haftet unverkennbar der gotische Stil Nordspaniens an. Das ganze Jahr über fi nden sich Cafés und Eisdielen, vor denen man unter freiem Himmel sitzen kann.

03. Etwa 25 Kilometer westlich von Alghero fällt die Küste steil ins Meer. Ein Leuchtturm markiert das Ende einer schmalen Landzunge. Hier am Capo Caccia liegt die Grotta di Nettuno, eine der größten und schönsten Meereshöhlen Italiens. Erreichbar ist sie über eine steile Treppe, die auf 656 Stufen 200 Meter tief hinabführt. Wer den Treppenweg scheut, kann auch von Alghero aus per Boot herschippern. Nördlich des Kaps wird es wild und einsam, es warten unberührte Sand- strände mit Dünen und Felskliffen. Und immer wieder ragen aus der Landschaft verlassene Sarazenentürme auf. Sie wur- den zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert von den Spaniern gebaut, um Piratenangriffe abzuwehren.

Noch häufi ger zu sehen sind die Nuraghen. Mal einzeln, mal in Gruppen – überall auf Sardinien erheben sich diese wuchti- 03. gen Rundtürme und drücken der heiteren Landschaft einen archaischen Akzent auf. Rund 8.000 Exemplare haben die Palmen und bunte Häuser: Archäologen bis heute gezählt, über Sinn und Zweck der vor- Die Uferpromenade des Ha- christlichen Steintürme gibt es allerdings nur Vermutungen. Es fenstädtchens Bosa verzau- heißt, Sternwarten seien sie gewesen, Tempel, Hochöfen oder bert jeden Besucher. Schlaftürme.

Südlich von Alghero schlängelt sich die Straße in unzähligen Zurück ans Meer. Das Küstenstädtchen Castelsardo versprüht Kurven die Küste entlang. In der hübschen Hafenstadt Bosa nicht nur wegen seiner Lage unwiderstehlichen Charme. Die macht die Fahrt Halt. Eingerahmt von mächtigen Felsmassiven, verwinkelten Altstadtgassen winden sich einen steilen Felsen breitet sie sich in zauberhafter Lage im grünen Flusstal des hinauf, der ins Meer hineinragt. Auf seiner Spitze thront eine alte Temo aus. Die bunten Häuser und das Labyrinth der Gassen genuesische Festungsruine, von der aus man an klaren Tagen ziehen sich einen steilen Hang bis zu einer alten Festung hin- einen hinreißenden Blick bis hinüber nach Korsika hat. In der auf. Hier oben eröffnet sich eine grandiose Aussicht auf die Altstadt kann man den Frauen beim Flechten zusehen, getrock- palmengesäumte Uferpromenade und das leuchtende Mittel- nete Gräser und Schilf werden kunstvoll zu Körben und Taschen meer. Am Abend locken urige Bars und kleine, versteckte verarbeitet. Die Handwerkskunst hat eine lange Tradition, in der Weinlokale, in denen man den berühmten Malvasia di Bosa Festung ist eigens eine Ausstellung untergebracht. probieren kann, der zu den besten Weinen Sardiniens zählt. LEBENSLUSTIGE METROPOLE IM NORDEN

Warum nicht mal Kopenhagen?

› › Wer glaubt, Skandinavier seien Das historische und zugleich moderne Stadtbild mit den langweilige und spröde Menschen, königlichen Schlössern, den Museen, den Shoppingmeilen, dem Hafen und den originellen Kneipen ist auf jeden Fall der kann sich in Kopenhagen vom eine Reise wert. Und: Aufgrund ihrer Überschaubarkeit ist Gegenteil überzeugen. Die dänische die Metropole geradezu prädestiniert für einen Wochen- Hauptstadt präsentiert sich als eine endtrip oder einen Kurzurlaub. lässige, lebensfrohe Stadt voller Die Highlights liegen im Stadtzentrum nahe beieinander: Charme. das Rathaus, das Schloss Amalienborg, das Nationalmuseum, die herausgeputzte Fußgängerzone – alles ist zu Fuß, mit der Metro oder – noch besser – mit dem Fahrrad bequem zu erreichen. Die Stadt ist schlichtweg ein Paradies für Radbe- geisterte. In den Sommermonaten können sich Touristen an KOPENHAGEN 53 › › ›

› › › › › FLÜGE AB HAJ

Malerische Giebel- häuser schmücken den Die skandinavische Fluggesellschaft SAS fliegt den Kopenhagener Kai des inneren Hafens, Flughafen Kastrup wochentags dreimal täglich an. Samstags gibt des Nyhavns. Im Sommer es eine Frequenz am Morgen, am Sonntag starten jeweils 2 Flüge. wird die Zone zur Flaniermeile. RESERVIERUNG: www.flysas.com TEL.: 01805 117002 (0,14 Euro/Min.)

rund 150 Stationen gegen ein Pfand sogenannte City- bau aus dem 19. Jahrhundert beherbergt die hochkarä- bikes ausleihen, bei der Rückgabe gibt es das Geld dann tigste Kunstsammlung Kopenhagens – von Exponaten wieder zurück. der klassischen Antike über römische Statuen bis hin zu den Werken dänischer und französischer Impressionisten. Kopenhagen wirkt belebend und entspannend zugleich, Getragen wird das Museum von einer Stiftung der welt- Tradition und Moderne fügen sich im farbenfrohen Stadt- bekannten Carlsberg-Brauerei, die pro verkaufter Flasche bild harmonisch zusammen. Zentrales Bauwerk der mit- Bier einen Zuschuss abführt. Im benachbarten National- telalterlichen Altstadt ist das im nordischen Backsteinstil museum, das im ehemaligen Kronprinzenpalais unterge- erbaute Rathaus, welches den verkehrsberuhigten Rat- bracht ist, sind kulturgeschichtliche Fundstücke aus der hausplatz dominiert. Auf seinen 106 Meter hohen Turm Wikingerzeit ausgestellt. führen rund 300 Stufen, die Aussicht von dort oben ist einfach grandios. Nur ein paar Fußminuten weiter wartet Weitere Glanzstücke sind das 1928 fertiggestellte Schloss die nächste Sehenswürdigkeit: die Glyptotek. Der Kuppel- Christiansborg, in dem das dänische Parlament tagt, sowie 54 › › ›

die alte Börse von 1640. Den roten barocken Klinkerbau 01. 02. schmückt ein grünes Dach, das aus den ineinandergeschlun- genen Schwänzen von vier Drachen besteht. Schräg gegen- Kühne Konstruktion: Das Opern- Die Karussells im Tivoli drehen über, am anderen Hafenufer, steht ein altes Speicherhaus, haus am Hafen setzt Akzente. sich schon über 150 Jahre. das zu einem interessanten Architekturcenter umfunktioniert worden ist. Vom angeschlossenen Café aus hat man einen 03. herrlichen Blick auf Kopenhagens Stadtsilhouette. Ein weiterer Blickfang am Hafen ist das nördlich gelegene So relaxt kann das Großstadtle- Opernhaus, das vom dänischen Architekten Henning Larsen ben sein: Kopenhagen gibt sich entworfen wurde. Mit seinem 90 Meter breiten Vordach setzt lebensfroh und lässig. es einen imposanten Akzent. Der 300 Millionen teure Kultur- bau ist ein Geschenk der Reederfamilie MØller an die Stadt; ihr gehört mit dem Maersk-Konzern eines der größten Unter- nehmen Dänemarks.

Am lang gestreckten Hafenkai legen neben den Fähren nach Stockholm, Oslo und Bornholm die großen Kreuzfahrt- riesen an. Hier trifft man auch die meistfotografierte Statue Dänemarks an, die „Kleine Meerjungfrau“, das Wahrzeichen Kopenhagens. Die 1913 nach einem Märchen von Hans Christian Andersen geschaffene Bronzefigur blickt von einem Felsen vor der Hafeneineinfahrt gedankenverloren aufs Meer hinaus.

Die Gesichter in der Innenstadt sehen da schon fröhlicher aus. Sobald sich die Sonne zeigt, füllen sich die Straßencafés und es entsteht eine fast südländische Atmosphäre. Am malerischen, von bunten Fassaden gesäumten Hafenkai Nyhavn treffen sich die Menschen vor den Lokalen und ge- nießen die Mittagspause bzw. den Feierabend. Nur wenige Straßenblocks weiter wohnt die dänische Königin Margrethe II. Nach einer grundlegenden Sanierung sind hier schicke Wenn sie bzw. Mitglieder der königlichen Familie zu Hause Apartments, Läden, Galerien, Restaurants und Musikkneipen sind, weht über dem prächtigen Rokokoschloss Amalienborg entstanden. Weiter westlich, am Stadtrand, wartet mit der die dänische Flagge. Im nah gelegenen Schloss Rosen- Carlsberg-Brauerei die nächste Attraktion. Das als Industrie- borg, das von einem wunderschönen Park umgeben wird, denkmal geschützte Werksgebäude aus dem 19. Jahrhundert kann man neben kostbaren Gobelins und Stilmöbeln die und das Besucherzentrum, welches über die Brauereige- Kronjuwelen des Königshauses bewundern. schichte und die Bierproduktion informiert, sind für Einhei- mische und Touristen gleichermaßen beliebte Ausflugsziele. Von der Tradition zum Vergnügen ist es in Kopenhagen nur ein kurzer Weg. In der StrØget macht die Stadt ihrem Namen „Kauf- Zum Ausklang des Kurzbesuchs bietet sich ein Ausflug in mannshafen“ alle Ehre, die geschniegelte Fußgängerzone lädt Europas ältesten Vergnügungspark an. Der Name des 1848 zum Flanieren und vor allem zum Einkaufen ein. In den exklu- ins Leben gerufenen Tivolis geht auf die römische Vorstadt siven Geschäften und den edlen Kaufhäusern Illums Bolig- Tivoli zurück, die für ihre Wasserspiele bekannt war. Rund 4 hus und Magasin du Nord locken die neueste Mode, skandina- Millionen Besucher spazieren im Sommerhalbjahr über das vische Designermöbel und handgemaltes Königlich Dänisches kunstvoll gestaltete Freigelände und haben in den Karus- Porzellan – eigentlich entscheidet nur der Geldbeutel. sells, im Riesenrad, in der Achterbahn, im orientalischen Tanzpavillon und in den zahlreichen Restaurants ihren Spaß. Das junge Kopenhagen trifft sich im neuen Szeneviertel Vester- Bei Nacht tauchen über 120.000 Glühbirnen den Park in ein bro, das lange Zeit ein schmuddeliger Rotlichtbezirk war. zauberhaftes Licht – eine verträumte Stimmung. 01. 02.

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› › › TIPPS

ROSENBORG SLOT ICEBAR NØRREBRO Tolles Renaissanceschloss aus dem Originelle Hotelbar, in der Minusgrade Trendiges Viertel mit urigen Antiquitä- frühen 17. Jahrhundert. In den herrschen. Im Eintrittspreis ist neben tenläden, Musikclubs und preiswerten Räumlichkeiten werden die Kronju- einem Drink auch warme Schutzkleidung Restaurants aller Geschmacksrichtun- welen und weitere Schätze des inbegriffen. Nicht ganz billig. gen. dänischen Königshauses aufbewahrt. ZOOLOGISCHER GARTEN IDA DAVIDSEN TYCHO BRAHE PLANETARIUM Etwas außerhalb gelegen, aber einer der Das Smørrebrød-Restaurant schlechthin. Alles über Astronomie und Raum- schönsten Europas. Die mehr als 3.000 Der Klassiker der frisch belegten Butter- fahrt. Ein Projektor bildet die Milch- Tiere sind in natürlichen Gehegen unter- brote wird in über 200 Variationen ange- straße und andere Galaxien großflä- gebracht, das Elefantenhaus wurde von boten. chig an der Decke ab. Stararchitekt Norman Foster entworfen. 56 › › › TALLINN: ESTNISCHE SCHÖNHEIT

› › Tallinn ist das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum Estlands. Besucher lockt die 400.000-Einwohner-Stadt am Finnischen Meerbusen mit einem mittelalterlichen Stadtkern, den die UNESCO zum Weltkulturerbe zählt. Selbst der Glanz des russischen Zarenhofes erstrahlt in Tallinn. Dazu kommt ein reizvolles Umland, das Tallinn zu einem Topziel für eine Städtereise oder einen Kurztrip macht.

Trompeten ertönen, Fanfaren erklingen, Herolde verkünden Stelle eine Burg errichteten. Die Altstadt Tallinns war im Mit- laut ihre Botschaft, Fahnenträger ziehen, gefolgt von Schau- telalter in Unterstadt und Domberg geteilt: Auf dem Domberg lustigen, auf den Marktplatz, der voll ist von mittelalterlichen lebten Adlige und Geistliche nach dem Kirchen- und Land- Ständen. An ihnen wird allerlei Kunsthistorisches hergestellt, recht, in der Unterstadt Handwerker und Kaufl eute nach dem werden Leckereien angeboten, deren Aromen allein schon Stadtrecht. mit ihrem köstlichen Duft den Gaumen kitzeln. Die Markt- stände sind voller Menschen in mittelalterlichen Gewändern Die Unterstadt wurde vom 13. Jahrhundert an in die Burgbe- und Frauen mit kunstvoll verzierten, orientalisch anmutenden festigung auf dem Domberg integriert und die Mauer dafür Schleiern verleihen der ganzen Szenerie etwas Exotisches. erweitert. Das Ergebnis war eines der mächtigsten Bollwerke seiner Zeit in Nordeuropa: Die Mauer war zwischen 2 und 3 Auf dem Marktplatz von Tallinn ist gerade ein mittelalterlicher Meter dick und 16 Meter hoch und umfasste 46 Wehrtürme. Markt und in Verbindung mit den gut erhaltenen und restau- Etwas mehr als die Hälfte dieser Verteidigungsanlagen ist rierten Häusern rund um den Platz kann man sich um Jahr- heute noch erhalten und prägt das Bild der Altstadt; an eini- hunderte zurückversetzt fühlen. Das historische Spektakel gen Stellen kann man die Mauer sogar begehen. Immer aber lockt zum Schauen und Bummeln – und leicht amüsiert be- ist die Verteidigungsmauer eine klare Grenze zwischen der trachtet man zwei junge Mädchen, die unter ihrer mittelalter- Altstadt und dem modernen, geschäftigen Tallinn, das sich lich anmutenden Kutte ihre Handys hervorholen und erst um die Altstadt herum entwickelt hat. einmal ein paar SMS verschicken, ehe sie wieder „auf Mittel- alter“ machen. Dem Spaß an diesem altertümlichen Treiben Rund um den Marktplatz lockt die Altstadt zum Bummeln und im Zentrum von Tallinn tut dies freilich keinen Abbruch. Schauen oder einfach zum Sich-Treiben-Lassen. Auf diese Weise wird man irgendwann und irgendwie zu den schönsten Ein solches mittelalterliches Fest ist sicherlich eine Überra- Gassen, Winkeln und Häusern kommen, ohne den strikten schung in Tallinn, doch das wirtschaftliche und politische Zen- Vorgaben eines Reiseführers folgen zu müssen. Automatisch trum Estlands, des nördlichsten der drei baltischen Staaten, gelangt man so zu prächtigen Gildehäusern oder den Drei ist selbst schon Überraschung genug. Zu entdecken ist eine Schwestern, Kaufmannshäusern, die als Wohn- und Lager- der schönsten Städte der Ostsee. Wahrzeichen Tallinns ist häuser dienten, der Alten Apotheke am Markt oder dem der Domberg. Einst lag hier eine altestnische Siedlung, bevor Domberg, von dem aus man einen fantastischen Blick über zunächst die Dänen und danach deutsche Ritter an dieser die Altstadt hat. Neben diesen touristischen Höhepunkten TALLINN 57 › › › 58 › › ›

01. 02.

gibt es innerhalb der Burgmauern noch ein anderes Tallinn: 70 Kilometer entfernt ist, braucht die Fähre nur zwischen das der eher abseits gelegenen, dafür umso stilleren Gas- eineinhalb und vier Stunden und so ist ein Besuch Tallinns sen, in denen Kopfsteinpfl aster dominiert; Gassen, in denen für viele Finnen eine Art Butterfahrt – nur dass es weniger vielleicht gerade ein altes Mütterchen mit einem Besen den um Streichfett und Süßigkeiten als vielmehr um Hochpro- Gehweg vor dem Haus kehrt und man wiederum eintaucht zentiges geht. Kurze Zeit nach dem Zusammenbruch des in eine andere, ebenfalls vergangene Zeit, die bei aller Me- Ostblocks nahmen die Tallinner ihre engen Handelsbezie- lancholie und Patina ihren ganz eigenen Charme hat. hungen aus Hansezeiten wieder auf und die Finnen began- nen in Estland zu investieren. Von den Einheimischen wer- Tallinn hat mehr Sehenswürdigkeiten als jeder andere Ort in den01. die Finnen „Elche“ genannt und so sorgen die „kleinen Estland und es bietet eine kulinarische Vielfalt wie sonst Elche“ dafür, dass sich die Investitionen der „großen Elche“ kaum ein Ort im Baltikum. An fast jeder Ecke gibt es Cafés möglichst rechnen. oder Restaurants, die Bandbreite reicht dabei von traditionel- ler estnischer Küche bis hin zu einem Bio-Restaurant, in dem Nach so viel Altstadt und Mittelalterfeeling ist erst einmal eine leichte, moderne und sehr kreative Küche serviert wird. ein Ausfl ug in einen Tallinner Vorort angesagt – nach Kadriorg, einem grünen Außenbezirk, bekannt für Schloss Dass bei den ersten Sonnenstrahlen die vielen Sitzplätze Katharinental. Der Bau dieses für Estland einzigartigen der Gaststätten und Restaurants im Freien schnell besetzt Barockschlosses geht auf Zar Peter I. zurück, der 1714 sind, hat einen einfachen Grund: Tallinn ist ziemlich fest in beschlossen hatte, sich in der Nähe von Reval, wie Tallinn der Hand fi nnischer Touristen und die zieht es bei Sonne damals noch hieß, eine Sommerresidenz bauen zu lassen. fast automatisch nach draußen. Von Helsinki, das rund Von St. Petersburg nach Reval sind es gut 300 Kilometer,

› › › FLÜGE AB HAJ

Estonian Air fl iegt täglich außer Samstag um 14.35 Uhr nonstop nach Tallinn. Der Rückfl ug startet in der estnischen Hauptstadt um 13.10 Uhr, die Ankunft in HAJ erfolgt um 14.05 Uhr.

RESERVIERUNG: www.estonian-air.com TEL.: 01805 40858570 (0,14 Euro/Min.) TALLINN 59 › › › 01. 03. Zar Peter I. ließ das Barock- schloss in Kadriorg erbauen.

02. 03.

Beim Bummel durch die Altstadt Schmuckstück aus vergangenen von Tallinn kommt Mittelalter- Zeiten: Das Hauptgebäude des feeling auf. Guts Palmse.

eine Distanz, die damals mit der Pferdekutsche in wenigen Östlich von Tallinn lockt unter anderem Käsmu, ein kleines Dorf Tagen zu schaffen war. Der Zar beauftragte den italienischen und ein romantischer Ostseebadeort dazu. Einst befand sich Architekten Nicola Michetti mit dem Bau des Schlosses, der hier eine Kapitänsschule und so stehen im alten Ortskern schöne sich dabei stilistisch an italienischen Villen orientierte und alte, hölzerne Kapitänshäuser, liebevoll restauriert und in einem damit den Geschmack des Zaren offenbar optimal traf. Vor zarten Blauton gestrichen. Leise plätschern die Ostseewellen an allem bei schönem Wetter lohnt ein ausführlicher Bummel den kleinen Strand, vor dem malerisch große Steine im fl achen durch den Schlosspark und die angrenzenden Grünanlagen Wasser liegen – ein Ort, um die sprichwörtliche Seele bau- und wem nach Kultur zumute ist, kann das Schloss oder meln zu lassen. Entschleunigung des Lebens pur – am besten eines der Museen besuchen. in einer der winzigen Ferienwohnungen direkt am Wasser.

Tallinn allein schon lohnt eine Reise, doch wer zwei oder Etwa 40 Kilometer östlich von Tallinn beginnt der Lahemaa- drei Tage mehr Zeit mitbringt, kann auch noch im Umland Nationalpark, der größte und älteste Nationalpark Estlands. spannende Entdeckungen machen. Dazu gehört zum Einer seiner Höhepunkte ist das Gut Palmse, das Schmuck- Beispiel das Freilichtmuseum Rocca al Mare westlich von stück überhaupt unter allen Gutshäusern in Estland. Das Tallinn, das rund 80 Gebäude umfasst, darunter Bauern- beeindruckende Haupthaus erhielt sein heutiges Aussehen höfe, eine alte Dorfschule, Wind- und Wassermühlen und Ende des 18. Jahrhunderts; im Inneren geben die drei Etagen eine der ältesten Holzkirchen des Landes. Rocca al Mare einen guten Einblick in das Leben der deutschbaltischen ist Estlands größtes Freilichtmuseum und bietet gute Ein- Adelsfamilie von der Pahlen, die 250 Jahre auf Gut Palmse blicke in das ländlich-bäuerliche Leben vom 18. bis zum residierte. Im ehemaligen Speicherhaus ist eine sehenswerte 20. Jahrhundert. Ausstellung von Oldtimern zu bewundern.

› › › › › TIPPS Verträumt: Ostsee-Idylle bei Käsmu. TALLINNS ALTSTADT: Die UNESCO kann nicht irren. SCHLOSS KADRIORG: Der Glanz des russischen Zarenhofes strahlt auch in Tallinn. FREILICHTMUSEUM ROCCA AL MARE: Bäuerliches Leben aus drei Jahrhunderten. KÄSMU: Badeort direkt am Ostseestrand. GUT PALMSE: So lebte einst der Adel. 60 › › ›

Hannover und Region A MÄRCHENH AFT › › › › › › › › › ›

› › Nur rund 60 Kilometer vor den Toren Hannovers erstreckt sich die größte zusammenhängende Heidefläche Europas. In dem romantischen Naturschutzgebiet finden Naturfans, Wanderer und Radfahrer paradiesische Bedingungen. Und: Mit 10 Freizeitparks bietet die Lüneburger Heide auch eine Menge Spaß und Unterhaltung. Der Filmtierpark in Eschede ist eine dieser Besucherattraktionen … 62 › › › FREIZEITSPASS RUND UM HANNOVER

Die schönsten Familienattraktionen im „Jubiläumsradius“.

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Schloss Bückeburg: Fürstliche Besichtigung

Seit über 700 Jahren ist das Renaissanceschloss zu Bückeburg im Besitz des Hauses Schaumburg-Lippe. Seine prunkvollen Prachtsäle und die wunderschöne Parklandschaft sind weit über die Region hinaus bekannt.

Vor den Toren Niedersachsens, eingebettet in eine idyllische Parkanlage von 80 Hektar, liegt Schloss Bückeburg. Die Residenz des Fürsten Alex- ander zu Schaumburg-Lippe hat gleich mehrere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein absolutes „Muss“ ist eine spannende Schlossführung, bei der man einen Eindruck vom höfi schen Leben in den einzelnen Epochen bekommt. Vor allem der 9 Meter hohe, prunkvolle Festsaal im Stil des Neo- rokoko mit seiner Deckenmalerei ist beeindruckend und wird deshalb oft für Veranstaltungen genutzt. Auch die Schlosskapelle mit ihren Freskenmaler- eien und vergoldeten Holzschnitzereien ist einen Besuch wert. Bei einem an- schließenden Spaziergang durch den Schlosspark lohnt sich ein Blick in das Mausoleum – die größte monumentale Begräbnisstätte Europas im Privatbesitz – und die Fürstliche Hofreitschule. Eine Familienkarte inkl. Schlossführung und Besich- tigung der Hofreitschule kostet 16,00 Euro. Tipp: Vom 7. bis10.6. fi ndet wieder die be- liebte Landpartie auf Schloss Bückeburg statt! www.schloss-bueckeburg.de

Draisinentour: Radeln auf Schienen

Mit dem Schienenfahrrad quer durchs malerische Extertal – ein ein- maliges Erlebnis für die ganze Familie!

Alle aufsteigen, Platz nehmen und los geht's: Wer von Rinteln aus zu einer bis zu 18 Kilometer langen Draisinen- fahrt startet, braucht eigentlich nicht viel mehr als etwas Kondition, eine gute Portion Muskelkraft und Freude an der Bewegung. 2 bis 4 Personen haben auf so einer Draisine Platz, die einst für den Transport und zur Streckenkontrolle konstruiert worden war. Inzwischen haben jedoch die Hobbyradler Draisinen und Schienenstrecke der Extertalbahn erobert. Eine Riesengaudi! Unterwegs gibt es hübsche Rastplätze, die zum Pausieren und Picknicken einladen. Außerdem gibt es das eine oder andere gastronomische Angebot an der Strecke. Es werden verschiedene Tages-, Abend- und Familienfahrten angeboten (28,00 bis 49,00 Euro). Gruppen ab 16 Personen können z. B. eine Clubfahrt mit komplettem Verpfl egungspaket oder eine Draisinentour in Verbindung mit einer Kutschfahrt und einem Mittagsbuffet buchen. Weitere Infos: www.draisinen.de 64 › › ›

Filmtierpark Eschede: Tierische Stars erleben

Auf einem 120.000 Quadratmeter großen Waldgelände bei kann man bekannte Tiere aus Film und Fernsehen hautnah erleben. Der Filmtierpark ist Teil des Trainingszen- trums des weltbekannten Filmtiertrainers Joe Bodemann.

Auf den ersten Blick mag der Fimtierpark in Eschede-Höfer wie ein Tierpark wirken. Doch er ist viel mehr als das: Auf dem idyllisch gelegenen, weitläufi gen Areal trainiert Joe Bodemann Hunde, Bären, Enten oder Leoparden für ihre großen Auftritte in Film und Fernsehen. Um sich einen ersten Überblick über die Arbeit des berühmten Tiertrainers und die Entstehung des Tierparks zu verschaffen, empfi ehlt sich ein Gang durch das Filmtiermuseum. Zahlreiche Fotos dokumentieren, mit welchen berühmten Stars die Tiere aus Joe Bode- manns Zentrum schon aufgetreten sind und wie lange der Tiertrainer schon aktiv ist. Die Liste der Schauspielgrößen ist lang: angefangen bei Pierre Brice als Winnetou über Burt Lancaster bis hin zu den Schauspielern aus der „Scharzwaldklinik“ – sie alle haben schon gemeinsam mit tierischen Schützlingen aus Bodemanns Film- tierzentrum vor der Kamera gestanden.

Nach einem gemütlichen Rundgang durch den Park und einem Besuch bei Bären, Wölfen und Großkatzen freuen sich die meisten Tierfreunde auf eine der regelmäßig stattfi ndenden Vorführungen. Je nachdem, welche Tiere gerade trainiert werden, zeigen ab 15 Uhr kleine Tiger und Leoparden oder gestan- dene Hundedamen und -herren, was sie alles können. Spektakulär geht es bei der Pferdedressur und der Bären- show zu. Täglich ab 11 Uhr hat man außerdem die Gelegenheit, beim Tiertraining zuzuschauen. Der Eintritt in den Filmtierpark kostet 9,90 Euro. Kinder bis zwei Jahre und Geburtstagskinder jeden Alters haben freien Eintritt! Mehr Informationen über den Filmtierpark Eschede fi nden Sie auf www.fi lmtierpark.de

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Auf Tuchfühlung: In Joe Bodemanns Filmtierpark kann man vielen der rund 70 hier lebenden Tierarten ganz nah kommen. AUSFLUGSTIPP 65 › › ›

Schmetterlingsfarm: Ausfl ug nach Steinhude

Die Schmetterlingsfarm Steinhude zeigt die Artenvielfalt tropischer Schmetterlinge sowie deren Entwicklung von Ei, Raupe und Kokon – im Rahmen wundervoller, seltener Pfl anzen. Gehen Sie auf Entdeckungstour!

Als privates Insektenmuseum mit Schmetterlingsfarm ist die rund 800 Quadratmeter große Attraktion in Steinhude wirklich etwas ganz Besonderes. Neben zahlreichen, über Jahre zusammengetragenen Exponaten gibt es hier auch lebende Insekten und mehr als 600 farbenprächtige, große und kleine exotische Schmetterlinge in einer tropischen Pfl anzenwelt zu entdecken. Im Insekten- museum verstecken sich zahlreiche kleine und größere Krabbler, die sich in ihren Terrarien wunderbar beobachten lassen. In einem illuminierten Mineralienraum leuchtet es in allen Farben, Filme vertiefen das Wissen im Vorführraum. Durch das „lebendige“ Insek- tenmuseum, in dem es wandelnde Blätter, Gespenstschrecken, krabbelnde Käfer, Vogelspinnen, Tausendfüßler und viele weitere Insekten zu bewundern gibt, gelangt man schließlich in das Herz- stück der Schmetterlingsfarm: die rund 200 Quadrateter große Freifl ughalle. Zwischen Blüten und tropischen Pfl anzen werden hier große und kleine Besucher von exotischen, bunten Schmetterlingen mit einer Spannbreite von bis zu 15 Zentimetern umfl attert. Gezüchtet sind die meisten Exemplare in Großbritannien, die Puppen schlüpfen in Steinhude und werden dann nur wenige Tage alt. Ein längeres Leben ist den Schmetterlingen auch in freier Natur nicht zugestanden. Mit etwas Glück können Sie auch die Geburt eines Schmetterlings, den Schlupf aus dem Kokon, live miterleben.

Erwachsene bezahlen für den Eintritt in Schmetterlingsfarm und Insektarium 6,00 Euro. Unser Tipp: Im Juli fi ndet täglich eine Schmetterlings- und Raupenführung statt. Und im August können Besucher täglich ab 15 Uhr bei der Vogelspinnen- fütterung zusehen und interessante Informationen über die Spinnenwelt und ihre Fraßinsekten erfahren. Weitere Infos gibt es im Internet auf www.schmetterlingsfarm.de/steinhude

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In der Schmetterlingsfarm genießen die Besucher farbenprächtige Insekten und ein angenehmes tropisches Klima. 66 › › › THEKEN-GESCHICHTE …

SCHOKO-LÄDCHEN: HOLLÄNDISCHE KAKAO-STUBE Die Kellnerinnen tragen feine Spitzenschürzchen, die blau-weißen Kacheln an den Wänden und die goldenen Kronleuchter erinnern an längst vergangene Zeiten. Ja, in der Holländischen Kakao-Stube scheint die Zeit ein- fach stehen geblieben zu sein! Seit fast 120 Jahren trinkt man in den historischen Räumlichkeiten nicht ein- fach ein Heißgetränk, ergänzt um ein leckeres Stück Kuchen: Hier zelebriert man den Nachmittag, denkt über dieses und jenes nach, macht sich unabhängig von Zeitgeist und Modernität einer Epoche – und lässt dem süßen Verlangen einfach freien Lauf. Die Holländische Kakao-Stube bietet eine einzigartige Confi serie, Trüffelpralinen, herrliches Creme- und Sahnegebäck, Torten und Baumkuchen, natürlich hergestellt in der hauseigenen Konditorei. Die erlesenen Rezepte für die süßen Schlemmereien sind teils genauso alt wie das Café selbst. Dazu eine kalte oder auch warme Schokoladenvariation, mit Kokos oder Macadamia. Als Schwarzwälder Variante oder auch als Eis becher, mit Eierlikör, Früchten oder Joghurt verfeinert. Haben Sie Lust bekommen auf eine süße Sünde? Infos: www.hollaendische-kakao-stube.de GASTRONOMIE 67 › › ›

› › Hannover vor 60 Jahren: Der Flughafen nimmt seinen Betrieb auf, die Wirtschaft boomt – und die Hannoveraner genießen ihren neu gewonnenen Wohlstand gern in den zahlreichen, teils neu eröffneten Cafés und Gaststätten der Stadt. Einige dieser gastronomischen Perlen existieren noch heute! Kommen Sie mit auf eine Zeitreise ...

CAFÉTRADITION: MÖVENPICK RESTAURANT KRÖPCKE Was wäre Hannover ohne den Kröpcke und die 1885 von Konrad Oertel entworfene Kröpcke-Uhr? Der zentrale Ort im Herzen der Stadt und sein besonderes Wahrzeichen dienen den Hannoveranern seit eh und je als beliebter Treffpunkt. Ein besonderer Reiz geht vom Café Kröpcke aus. Seit1869 werden an dieser Stelle schon Kaffee und Kuchen gereicht. Heute bietet das moderne Mövenpick-Restaurant von morgens bis abends eine vielfältige Küche. In der Brasserie können die Gäste den Tag mit einem leckeren Frühstück beginnen (à la carte ab 4,90 Euro, großes Frühstück für zwei ab 14,90 Euro oder Büfett ab 17,50 Euro) und dabei das bunte Treiben rund um die Kröpcke-Uhr beobachten. Das vielfältige Angebot warmer Speisen und Salate („Slow Food“) wird durch eine täglich wechselnde Mittagskarte und eine spezielle Tatarkarte ergänzt. Gediegen geht es abends an der Weinbar zu: Neben einer großen Auswahl hochwertiger Weine wird ab 18 Uhr eine Auswahl von Käse geboten, der ausschließlich aus klösterlichen oder bäuerlichen Käsereien oder von Schäfern und Sennereien stammt (je100g 9,80 Euro). Infos: www.moevenpick-restaurants.com/content/kroepcke.php 68 › › ›

„MAX WALLOSCHKE, DEM KALORIEN- SCHMIED, WIDMEN WIR HEUT ABEND DIESES KLEINE LIED ...“

RINGER-KÜCHE: MAX WALLOSCHKE Die Spatzen pfeifen es seit 60 Jahren von den Dächern – und die hannoverschen Comedy-Originale Siggi & Raner mit ihrem Max-Walloschke-Lied sogar lange Zeit von der Bühne: „Bei Max Walloschke wirst Du richtig satt.“ Die gutbürgerliche Traditionsgaststätte an der Langen Laube steht vor allem für eins: Eisbein mit Sauerkraut. Es war an einem Abend im Jahre 1974, als Vibrafonist Lionel Hampton – einer der herausragenden Jazzmusiker des vergangenen Jahrhunderts – hier seine Liebe zu diesem herrlichen Gericht entdeckte. Prompt griff er zum Stift und weil kein Blatt Papier zur Hand war, kritzelte er die Noten für den „Eisbein-Boogie“ auf eine Serviette. Am nächsten Tag trug Hampton die ersten Takte in das Goldene Buch der Stadt Hannover ein. Spätestens damit war es amtlich: Das Eisbein bei Max Walloschke ist weltberühmt! Auch heute noch fi nden Prominente immer wieder den Weg in die urige Gaststätte, die einst von dem bekannten Ringer Walloschke eröffnet wurde. Inzwischen hat sich die Speisekarte zwar um „die üblichen Verdächtigen“ erweitert (Schnitzel Jäger-Art 11,80 Euro, großes Filetsteak 21,50 Euro); der Renner bleiben jedoch die Haxen und Eisbeingedecke für unter 10 Euro. Infos: www.max-walloschke.de

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Zeitdokumente: Im hinteren Teil der Gaststätte erinnern historische Fotos und Zeitungsaus- › › schnitte daran, dass Max Walloschke einmal die Stammkneipe bekannter Ringergrößen war. Oben: Manchmal wundert sich Thekenkraft Angela über die „kleinen Omas, die mal eben hereinkommen und einfach so ein Riesen-Eisbein weghauen.“ Unten: Walloschke-Fans gibt es in allen Altersstufen! GASTRONOMIE 69 › › ›

„AUSSERHALB DER SCHÜTZENFEST- ZEIT GIBT'S DIE ORIGINAL LÜTTJE LAGE NUR BEI UNS.“

KULTKNEIPE: ALT HANOVERA Als der Hannoveraner Erich Rienas nach dem Zweiten Weltkrieg seine Kneipe „Bei Erich“ in der Knochenhauer- straße eröffnete, hat er sicher nicht geahnt, dass sein Bier- lokal auch nach rund 60 Jahren noch immer eine echte Institution sein würde! Neu ist eigentlich nur der Name. Wirtin Carla und ihr Ehegatte achten darauf, dass in der teils denkmalgeschützten Kneipe so wenig wie möglich verändert wird: „Die Vertäfelung hier neben der Theke stammt zum Beispiel noch aus der ausgebombten Marktkirche.“ Das (partywillige) Publikum ist bunt gemischt. Das Alt Hanovera ist übrigens nicht nur die Geburtsstätte des legendären „Tönnchens“ (200 ml Bier, ausgeschenkt auf Wunsch einiger Fußballgrößen, die stets ihre Fitness im Auge behalten mussten): In der Kultkneipe bekommt man die traditionelle Lüttje Lage das ganze Jahr über. Regelrecht berühmt sind die Treffs zu Weihnachten und Silvester, wenn in und um das Lokal fast kein Durchkommen mehr ist – und natürlich das bekannte Alt-Hanovera-Zelt auf dem Schützenfest, jedes Jahr ein Mammutprojekt für die Kneipenwirte. Wer deutsche Oldies, Schlager und Popmusik mag und Lust auf einen fröhlichen Abend hat, ist im Alt Hanovera garantiert gut aufgehoben. Infos: www.alt-hanovera.de

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Schon vor 60 Jahren war in der Knochenhauer- straße einiges los. Wirtin Carla hütet die einzige Ausgabe der nach Kneipengründer Erich › › Rienas benannten Chronik wie ihren Augapfel. Mitten in der Altstadt liegt das recht kleine, aber dafür urgemütliche Alt Hanovera. Weil es nichts zu essen gibt, darf in den Räumlichkeiten geraucht werden. 70 › › › GEORGE GROSZ › ›

Stiftung Ahlers Pro Arte zeigt 80 Aquarelle, Zeichnungen und Collagen.

Sie dürfen in der Sammlung natürlich nicht fehlen. Jene Themen, die George Grosz in der Zeit nach dem Ersten Welt- krieg überall ausmachte: die Großstadt mit all ihren Licht- und Schattenseiten, den Kriminellen, Kranken und Kaputten. Und dann das Bürgertum, die Politik und das Militär mit seinem widersprüchlichen Wertesystem. Mit zum Teil provokanten, zynisch-fratzenhaften Zeichenstrichen zog der 1893 in Berlin als Georg Ehrenfried geborene Künstler über die herrschenden Kreise und die sozialen Gegensätze der Weimarer Republik her. In einer Ausstellung der Stiftung Ahlers Pro Arte /Kestner Pro Arte sind nun rund 80 hochkarätige Werke des deutsch- amerikanischen Malers, Grafikers und Karikaturisten zu sehen, der gleich mit zwei konträren Kunstrichtungen der 20er-Jahre in Verbindung gebracht wird: Grosz war Teil der Berliner Dada- Szene, sein Werk wird der Neuen Sachlichkeit zugerechnet.

Auch das Leben des Künstlers war nicht frei von Ambivalenzen. Obgleich er die Reichen kritisierte, nahm er die Hilfe von wohl- habenden Kunstmäzenen in Anspruch. Er war bekennender Karl-May-Fan und gleichzeitig Kommunist. Nach einem Russland- besuch trat er 1922 jedoch aus der KPD wieder aus, da er jede Form der Diktatur ablehnte. Anfang Januar 1933 – noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten – emigrierte er in die USA und anglisierte seinen Namen. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Art Students League in New York entstanden weiterhin sozialkritische Zeichnungen und Illustrationen, jedoch kamen zunehmend Werke mit apokalyptischen Themen hinzu, die das Grauen des bevorstehenden Zweiten Weltkrieges vorwegnehmen und eine hoffungslose, sinnentleerte Existenz prophezeien. › ›

Deutschland, ein Winter- märchen, 1918. KUNST 71 › › › „DEUTSCHLAND, EIN WINTERMÄRCHEN“

› › › INFOS

GEORGE GROSZ – „DEUTSCHLAND, EIN WINTERMÄRCHEN“ Stiftung Ahlers Pro Arte/Kestner Pro Arte Warmbüchenstr. 16 30159 Hannover DAUER: Die Ausstellung läuft bis zum 17. Juni 2012. ÖFFNUNGSZEITEN: Freitag bis Sonntag 12 bis 17 Uhr Führung jeden Samstag um 15 Uhr Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro TEL.: 0511 519497-41 INTERNET: www.ahlers-proarte.com

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Dämmerung, 1922. Vor der Kirche, 1920.

Nach dem Krieg – Grosz war inzwischen amerikanischer Staats- Der Titel der Ausstellung „Deutschland, ein Wintermärchen“ bürger – malte er teilweise zarte, harmonische Stillleben und zitiert nicht nur das berühmte, 1844 entstandene Gedicht Landschaften, die allerdings nicht mehr die Bekanntheit seines von Heinrich Heine, sondern er nimmt auch Bezug auf ein ausdrucksstarken Frühwerkes erlangten. verschollenes Grosz-Hauptwerk von 1918. Das wichtigste Werk der Retrospektive, die immerhin fünf Jahrzehnte über- Schon vor seiner Zeit in Amerika hatte er sich als Realist be- spannt, ist das ebenfalls 1918 entstandene Wintermärchen- zeichnet und beinah resigniert eingestanden: „Immer gleicht Aquarell, das als Studie zu dem verschollenen Gemälde bereits mein kritisches Beobachten der Frage nach Sinn, Zweck und 1922 in der Kunsthandlung Gravens in Hannover gezeigt Ziel …aber selten gibt es eine befriedigende Antwort, so setze wurde. Das Bild, in dem schon alle Hauptmotive angelegt ich mein graphischen Zeichen dafür. Nüchtern und ohne Ge- sind, galt ebenfalls lang als verloren. Nun wird es, 90 Jahre heimnis.“ Im Jahre 1959 kehrte Grosz mit seiner Frau nach später, zusammen mit dem aus der Stiftung Sammlung Berlin zurück, wo er nach nur wenigen Wochen infolge eines Bernhard Sprengel stammenden Gemälde „Varieté“ erst- Sturzes verstarb. mals wieder in Hannover präsentiert. 72 › › › VERANSTALTUNGEN, EVENTS UND KONZERTE

KLASSIK SONDERKONZERT MIT IVY QUAINOO HÉLÈNE GRIMAUD › › › 22.5.2012 › › › 7.6.2012 Capitol TAKÁCS QUARTETT Großer Sendesaal des NDR › › › 7.5.2012 MOTHER’S FINEST › › › 25.5.2012 Schlosstheater Celle OPEN STAGE Blues Garage › › › 9.6.2012 NDR-RADIOPHILHARMONIE Opernhaus › › › 10. UND 11.5.2012 KIM SANDERS › › › 29.5.2012 Großer Sendesaal des NDR LISZT-INSPECTIONS Capitol › › › 9.6.2012 Orangerie VDELLI 3. KINDERKONZERT › › › 1.6.2012 › › › 20.5.2012 8. SINFONIEKONZERT Blues Garage Opernhaus › › › 30.6.2012 Opernhaus NDR 2 PLAZA FESTIVAL › › › 1.6.2012 ARCADI VOLODOS, RING BAROCK 4 Expo-Plaza KLAVIER › › › 6.7.2012 Galerie Herrenhausen › › › 24.5.2012 N-JOY STARSHOW 2012 › › › 2.6.2012 Großer Sendesaal des NDR ANNA NETREBKO & Expo-Plaza NEW STEPS 5, ERWIN SCHROTT › › › 16.7.2012 ROCK MEETS SOUL – BALLETT-PREMIERE LIVE & EXPLOSIVE › › › 2.6.2012 Kuppelsaal › › › 8.6.2012 Ballhof Zwei Musikzentrum Hannover JOHN CAGE, ROCK, POP & JAZZ ELOY MUSICIRCUS › › › 20.6.2012 › › › 2.6.2012 Capitol Großer Garten MILLER ANDERSON BAND THE ZZ TOPS MARTIN GRUBINGER – › › › 12.5.2012 › › › 22.6.2012 AUS DER NEUEN WELT, Blues Garage Blues Garage CAMERATA SALZBURG MICHAEL SCHENKER › › › 3.6.2012 › › › 15.5.2012 Großer Garten Capitol DIE ÄRZTE FREI, ABER EINSAM, BAP › › › 3. UND 4.7.2012 KONZERT › › › 16.5.2012 TUI-Arena › › › 6.6.2012 Capitol Orangerie MOTRIP DICK BRAVE & › › › 17.5.2012 DIE HARMONIE DER THE BACKBEATS HIMMLISCHEN Musikzentrum Hannover ERSCHEINUNGEN, › › › 12.7.2012 BBC SINGERS UND CAROLINE HENDERSON Parkbühne VOKALENSEMBLE › › › 19.5.2012 THE BOSSHOSS SINFONYE Jazz Club › › › 13.7.2012 › › › 7.6.2012 Parkbühne Orangerie VERANSTALTUNGSKALENDER 73 › › ›

MESSEN/EVENTS 22. INTERNATIONALER IM REICH DER TIERE. FEUERWERKSWETTBEWERB: STREIFZÜGE DURCH KUNST CHINA UND NATUR 22. INTERNATIONALER › › › 9.6.2012 › › › BIS 12.8.2012 FEUERWERKSWETTBEWERB: Herrenhäuser Gärten Landesmuseum Hannover MEXIKO › › › 12.5.2012 VELO CHALLENGE 2012 MADE IN ZWEI Herrenhäuser Gärten › › › 16. UND 17.6.2012 › › › 17.5. BIS 19.8.2012 Maschsee, Nordufer Sprengel-Museum, LANGE NACHT DER Kestnergesellschaft, THEATER Kunstverein Hannover › › › 12.5.2012 SCHÜTZENFEST JEAN-JACQUES SEMPÉ diverse Bühnen › › › 29.6. BIS 8.7.2012 › › › 10.6. BIS 23.9.2012 Schützenplatz HANNOVER IS(S)T Wilhelm Busch – Deutsches PHANTASTISCH Museum für Karikatur und Zeichenkunst › › › 16. BIS 20.5.2012 MASALA WELTBEAT- Opernplatz FESTIVAL MICHAEL MORGNER. › › › 4. BIS 15.7.2012 ZEICHNUNGEN 15. BOULEFESTIVAL diverse Bühnen › › › 20.6. BIS 30.9.2012 › › › 17. BIS 28.5.2012 Sprengel-Museum Georgengarten KLASSIK IN DER ALTSTADT › › › 6. BIS 21.7.2012 SWINGING HANNOVER Altstadt › › › 17.5.2012 TICKET-HOTLINES Trammplatz WEINFEST › › › 19. BIS 22.7.2012 FEST DER KULTUREN BLUES GARAGE Opernplatz › › › 25. BIS 27.5.2012 ISERNHAGEN / 0511 7246966 Am Neuen Rathaus NACHT VON HANNOVER CAPITOL / 0511 444066 GARTENFESTIVAL › › › 27.7.2012 HANNOVER CONCERTS / › › › 25. BIS 28.5.2012 Rund um die Oper 0511 444066 Georgengarten MASCHSEEFEST JAZZ CLUB / 0511 454455 MASALA KINDERKARAWANE › › › 1. BIS 19.8.2012 MUSIKZENTRUM › › › 25.5.2012 Rund um den Maschsee HANNOVER / 0511 2609300 Innenstadt NDR / 0511 9882999 18. DRACHENBOOT- AUSTELLUNGEN FESTIVAL OPER / 0511 99991111 › › › 26. BIS 28.5.2012 PAVILLON / 0511 2355550 Maschsee JOHN GOSSAGE. THE THIRTY-TWO INCH RULER PRO MUSICA / 0511 363817 KUNSTFESTSPIELE › › › BIS 17.6.2012 SCHAUSPIELHAUS HERRENHAUSEN / Sprengel-Museum 0511 99991111 › › › 1. BIS 17.6.2012 THEATER AM AEGI diverse Bühnen in Herrenhausen EIN SCHUSS – EIN TOR – / 0511 9893333 HANNOVER: 96 – BILDER CIRQUE DU SOLEIL AUS DEN FRÜHEN JAHREN TUI-ARENA / 0511 870010 ALEGRIA › › › 6. BIS 10.6.2012 › › › 16.5. BIS 22.7.2012 SCHLOSSTHEATER CELLE TUI-Arena Historisches Museum / 05141 9050875/76 74 › › ›

› › › LAST CALL

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