DAS BOLDECKER LAND Kindergarten Weyhausen Erbt
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VerlAg + Druck lINuS WITTIcH kg DAS BOLDECKER LAND Mitteilungsblatt für die Samtgemeinde Boldecker Land ePaper unter: www.boldecker-land.de Mit den Mitgliedsgemeinden Barwedel, Bokensdorf, Jembke, Osloß, Tappenbeck und Weyhausen 5312 | Ausgabe 06 | Samstag, den 18. Juni 2016 Kindergarten Weyhausen erbt 10.000 Euro Die alte Dame hatte es in ihrem Nachlass klar geregelt: Der Kindergarten Weyhausen soll 10.000 Euro erben, wenn ich einmal nicht mehr bin. Am 11. Januar verstarb im Alter von 77 Jahren Irmtraud Heinz aus Weyhausen, Anfang Juni nun machten ihre Testamentsvollstrecker Peter und Irmtraud Göhner den Wunsch der Cousine von Frau Göhner wahr, indem sie Samtgemein- debürgermeisterin Anja Meier einen symbolischen Scheck übergaben. Wie es dazu kam und was mit dem Geld geschehen soll, lesen Sie auf Seite 2. Boldecker Land – 2 –Nr. 06/2016 Fortsetzung der Titelseite Kindergarten Weyhausen erbt 10.000 Euro Irmtraud Heinz erfüllt mit ihrer Erbschaft „große und kleine Wünsche“ „Es ist wirklich selten, dass wir eine so große Spende bekommen“, freut sich Kindergartenleiterin Stefanie Lüer. „Ich weiß noch gar nicht genau, was wir damit anfangen. Wir haben natürlich große und kleine Wünsche.“ Zu den kleineren Wünschen gehören zwei Wipp-Tiere für den Garten, die schon bestellt sind. „Was wir uns noch wünschen, darüber sollen auch die Kinder mitentscheiden.“ Und dies ist auch genau im Sinne der Erblasserin. Die Göhners hatten ihrer Cou- sine auch in schweren Zeiten beigestanden, als diese nach einer Erkrankung die letzten Monate ihres Lebens in einem Gifhorner Pflegeheim verbrin- gen musste. Irmtraud Heinz, die im Krieg ihre Mutter verlor, hatte fast 60 Jahre lang in der Neuen Straße gegenüber der Schule gelebt, nachdem ihr Vater in zweiter Ehe eine Weyhäuserin heira- tete. Mit 18 Jahren wurde sie Großherzige Erblasserin: Arbeiterin im Volkswagenwerk, Irmtraud Heinz wo sie bis zu ihrer Rente tätig war. Lebenslang verbunden war Irmtraud Heinz mit dem Ehepaar Göhner, man unternahm Urlaube und Ausflüge, feierte gemeinsam Weihnachten. „Wir waren ihre Familie“, sagt Jutta Göhner. „Und wir haben auch damals gemein- sam überlegt, was sie mit ihrem Nachlass Gutes tun kann.“ Eine weitere Spende aus dem Erbe der „sparsamen Frau“ in derselben Höhe geht gemäß ihres letzten Willens an das Hospizhaus in Wolfsburg. Die Kindergarten-Kinder sangen ein Lied für die Göhners. „Meine Cousine war alleinstehend, hatte selbst keine Kinder“, berichtet Jutta Göhner aus Brackstedt, die ge- meinsam mit ihrem Mann Peter das Testament von Irmtraud Heinz voll- streckt. „Aber sie mochte Kinder und deshalb mussten wir ihr versprechen, dass das Geld auch wirklich den Kin- dern zugutekommt.“ 60 Jahre lebte sie in Weyhausen Während die Kindergarten-Kinder ein Lied sangen und eine kleine Kollage gebastelt hatten, bedankte sich Anja Meier mit einem Blumenstrauß im Namen von Rat und Verwaltung der Samtgemeinde Boldecker Land bei dem fürsorglichen Ehepaar Göhner. Gerührt nehmen Jutta und Peter Göhner die Kollage entgegen, die Sie versicherte, dass das Erbe in Ab- die dankbaren Kindergarten-Kinder für sie gebastelt hatten. Links im stimmung mit der Kindergartenleitung Bild: Bürgermeisterin Gaby Klose, Kindergartenleiterin Stefanie Lüer sinnvoll und nachhaltig im Sinne der und Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier (Bildmitte). Erblasserin zum Wohle der Kinder ver- wendet wird. (Text und Fotos: Pressestelle der Samtgemeinde/ein Foto privat) Boldecker Land – 3 –Nr. 06/2016 ❱❭ Aus der Samtgemeinde Berufseignungstest für Oberschüler ist Teil des BOGI_F-Programms 61 Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs der Oberschule Weyhausen absolvierten kürzlich einen viertägigen Berufs- eignungstest. Am fünften Tag erfolgte ein individuelles, zirka 30-minütiges Auswertungsgespräch, zu dem auch die Eltern eingeladen worden waren. Der Test ist Teil des Berufsorientie- rungsprogramms BOGI_F, das die Oberschule in enger Zusam- menarbeit mit der Allianz für die Region GmbH jetzt im dritten Jahr anbietet, weshalb sich auch Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier am letzten Tag in den Workshops der Schüler ein- mal umsah. „Diese Hilfe bei der zielgerichteten Berufsorientie- rung ist eine Besonderheit, die wir den Jugendlichen hier an der Oberschule zusätzlich mitgeben können, um im späteren Leben erfolgreich zu bestehen.“ Bei dem Berufseignungstest BEREIT erhielten die Schüler jeweils in Gruppen bis zu 14 Teilnehmern wichtige Anregungen zur Selbstreflexion. Sie erfuhren in prak- tischen Übungen wie man mit Kritik umgeht, sich vor Publikum präsentiert oder einen Arbeitsplatz organisiert. Die Trainer, soge- nannte Teamer, die als neutrale Pädagogen von anderen Insti- tutionen wie beispielsweise der Volkshochschule in Weyhausen zu Gast waren, ermittelten anhand der Testergebnisse mögliche berufliche Neigungen der Schülerinnen und Schüler, wobei sie insbesondere deren soziales, kaufmännisches und technisches Verständnis unter die Lupe nahmen. Experten unterstützen bei der Berufswahl Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen waren Grund- lage für anschließende Gespräche mit den Beratungsfachkräften der Agentur für Arbeit, die etwas später stattfanden. Die Experten unterstützen die Schüler auch bei der Schwerpunktwahl in der Oberstufe sowie bei der Suche nach einem Praktikums-, Ausbil- dungs- oder Studienplatz. Nicolas Koch aus Jembke, der an dem Test teilnahm, berichtete hinterher: „Das bringt wirklich was! Eigentlich wollte ich nach der Schule was Kaufmännisches machen, aber dann haben wir festgestellt, dass meine Stär- ken ganz woan- ders liegen“. Der 14-Jährige wird Neue Ausstellung im Rathaus jetzt wohl eine neue Berufsrich- „Bei meinen Bildern gebe ich alles“ Nicolas Koch tung einschlagen. Detelf Schwittay malt am liebsten was ihm gerade gefällt - „quer- „Irgendwas mit Computern“, meinte er. beet“ eben, und so lautet auch der Titel seiner neuen Ausstel- Janice Franzke aus Tappenbeck weiß lung, die am 20. Mai von Samtgemeindebürgermeisterin Anja schon genau, dass sie einmal Kauffrau im Meier in Weyhausen eröffnet und von der Arbeitsgruppe „Kul- Einzelhandel werden möchte. Doch die tur im Rathaus“ initiiert wurde. Im Jahr 2013 war der gebürtige 14-Jährige stellte fest: „Trotzdem ist es Janice Franzke Braunschweiger, der vor 50 Jahren seiner Frau zuliebe nach toll, dass wir hier in den Workshops noch mal gelernt haben, wie Brechtorf zog, schon einmal mit seinen bevorzugt bunten Bildern man Teamarbeit und soziale Kompetenz umsetzt, wie man Kritik bei der Samtgemeinde zu Gast. „Damals habe ich eher bäuer- annimmt und Probleme löst.“ liche Motive ausgestellt“, meint er, diesmal sei seine Auswahl etwas „zeitgenössischer“. Und so bereichert er bis Ende Juli die Wände im Rathaus-Foyer und auf den Gängen unter anderem mit einer Heiterkeit ausstrahlenden Mona-Lisa-Nachbildung in „Art Color“, coolen Szenen aus dem Western „Zwölf Uhr mittags“ mit Gary Cooper und den sehr sinnlichen Darstellungen Tango tanzender Paare. Dieser Maler findet seine Motive „querbeet“ Aber auch die Geschichte des Volkswagens hat er in zwei Bildern festgehalten, die in ihrer Art der Darstellung ein bisschen an Neo Rauch oder den sozialistischen Realismus erinnern. „Vorlage für die VW-Bilder war eine alte Aquarellmalerei aus den 50er Jah- ren, die auf ein Blech gedruckt wurde, das mir mal jemand ge- schenkt hat“, verrät Schwittay. Er malt grundsätzlich in Öl und hat sein malerisches Handwerk bei dem renommierten Wolfsburger Künstler Paul Kaminski gelernt. Schwittay nimmt sich Zeit für seine Bilder. „Deshalb mag ich auch keine Acrylfarbe, die ist was für ,schnelle Bilder‘“, schmunzelt der jung gebliebene 70-Jährige, der einst das Tischler-Handwerk erlernte, lange Jahre bei Hertie Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier (links) und Aneta in der Haustechnik arbeitete, und erst im Ruhestand zur Malerei Rzany von der Allianz für die Region ließen sich erklären, wie die fand. Zwar habe er schon immer gerne gemalt, sagt er, doch erst Schüler durch den Berufseignungstest BEREIT gefördert werden. 2008 richtete er sich sein Dach-Atelier mit zwei großen Fenstern (Text und Fotos: Pressestelle der Samtgemeinde) in seinem Haus ein. Boldecker Land – 4 –Nr. 06/2016 Seitdem hat er zirka 80 Bilder geschaffen, die zuvor be- Seine Ausstellung ist bis Ende Juli in den Räumen der Samtge- reits in elf Ausstellungen in Rathäusern, Altenheimen, meinde Boldecker Land (Eichenweg 1, Weyhausen) zu besichtigen. dem Wolfsburger Café Extrem und im Gifhorner Kavalier- Öffnungszeiten: haus zu sehen waren. Montag 9:00 - 12:00 Uhr Farben machen ihn fröhlich, das Malen entspannt Dienstag 9:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr Er besucht gerne Kunstmuseen und Galerien und liebt Donnerstag 9:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:30 Uhr die Künstlerkolonien Ahrenshoop und Worpswede. Aber Freitag 9:00 - 12:00 Uhr. leben müsse er dort nicht, meint er. „Brechtorf reicht mir.“ Darauf angesprochen, dass er sehr lebendig und agil wirke, lacht er. „Ja, ich bin ein agiler Rentner, der aber auch Pausen macht.“ Neben der Malerei widmet er daher seinem Garten viel Zeit und hat daheim viele alte Möbel restauriert. „Handwerk liegt mir im Blut“, glaubt er. Und so sieht er auch die Malerei: Als eine durchaus handwerk- liche Betätigung, die ihm Freude bereitet. Er malt dabei nach eigenen Fotos, lässt sich von klassischen Gemälden in Museen inspirieren, die er kopiert, indem „ich meine eigenen Fähigkeiten in das Werk einbringe“. Dabei treibt er’s gerne bunt. „Ich mag Farben, sie machen mich fröhlich, das Malen entspannt und man ist zufrieden, wenn man wieder ein schönes Bild beendet hat. Bei mei-