Stadtchronik 1501-1918
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Jahr Ereignis ______________________________________________________________________________ 1502 Streit zwischen der Deutschen Ordenskommende in Koblenz und der Stadt. Die Stadt brachte über der Moselpforte des Deutschen Hauses ein Schloßgatter an, was dem Orden mißfiel. Eb. Johann schlichtet den Streit mit der Bestimmung, daß das Gatter zwar bleiben dürfe, aber ohne Wissen des Komturs nicht herabgelassen werden dürfe. Die Pforte selbst aber dürfe nachts nur mit Genehmigung des Bürgermeisters geöffnet werden. Der wahre Grund des Zwistes bestand darin, daß die Ordensbrüder während der Belagerung von Boppard von dort kommende Ritter in die Stadt gelassen hatten. F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 354f 1502 Die Trierischen Stände, unter ihnen Koblenz, schwören, nur einen Herrn anzuerkennen, der rechtmäßig gewählt sei und der ihre Rechte und Freiheiten achte. W. A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 171 1502 Der Stadtmagistrat erläßt eine Verordnung für die Krämer. In Koblenz hat sich um 1502 eine Krämerzunft gebildet. F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA , S. 299f W.A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 171f 09.02.1503 Eb. Johann II. von Baden stirbt auf dem Ehrenbreitstein, er wird in Trier bestattet. F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 252 1504 "Schöffenbuch" des Konrad von Lengenfeld. Es enthält Aufzeichnungen einer Anzahl alter Gerichtsbräuche und Rechtsgewohnheiten nebst Berichten über neugefaßte Bestimmungen. F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 284f 1507 Das Augustinereremitenkloster in Ehrenbreitstein wird vom Papst mit dem Kirchenbann belegt. H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 156 Jahr Ereignis ______________________________________________________________________________ 1510 Martin Luther besucht seinen Lehrer Johannes Paltz im Augustinereremitenkloser in Ehrenbreitstein. H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 156 F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 373 F. Michel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz, S. 441 15.02.1511 Ansiedlung von Franziskanerinnen im Kloster St. Georg im Vogelsang. Eb. Richard von Greifenklau verfügt die Versetzung von Schwestern vom Orden des Hl. Franziskus, die bis dahin in der Rollingsgasse - eine Seitengasse der Weißergasse - untergebracht waren in die Gebäude bei der Kapelle des Hl. Georg. Es entsteht das Franziskaner-Nonnenkloster zu St. Georg im Vogelsang. Das Klösterchen stand zwischen der Stadtmauer und dem Kelterhaus des dem Karthäuserklosters gehörigen Hofgut "zum Vogelsang" auf städtischem Grund. Der Stadtrat verbietet am 17.08.1521 den Weiterbau. Die Schwestern müssen versprechen, daß Grund und Boden wieder an die Stadt fallen, wenn der Stadtrat das Kloster nicht mehr dulden wolle. Die Zahl der Schwestern, deren Bestimmung die Krankenpflege ist, darf höchstens 12 betragen. F. Michel: Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Koblenz, S. 254ff W. A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 166 27.04.1511 Eb. Jakob von Baden stirbt. Er wird in St. florin beigesetzt. 1808 wird auf Veranlassung des Großherzogs von Baden die Gruft geöffnet und die Gebeine des Verstorbenen werden samt dem von Eb. Richard von Greifenclau gesetzten Epitaph in die Stiftskirche von Baden-Baden überführt. F. Michel: Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Koblenz, s. 60, 62 H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 136 04.03. - 06.03.1512 Maximilian I. in Koblenz. H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 139f 1512 In Lützel wohnen wieder zwei Juden. Jahr Ereignis ______________________________________________________________________________ Kurfürst Richard von Greifenklau erlaubt gleich bei seinem Regierungsantritt einigen Juden die Rückkehr. Am 01.05.1512 stellt er auch dem Juden Moses im Thal (Ehrenbreitstein) einen Freibrief auf 12 Jahre aus. Schröder: Heimatkunde von Coblenz, S. 22 H. H. Till: Lebensbilder jüdischer Koblenzer, S. 9 1512 Weberordnung erneuert und mit Zusätzen versehen. Tuchscherer, Hutmacher und Leinweber zählen ebenfalls als "Reisebrüder" zur Weberzunft. W. A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 173 1512/1513 Luther im Augustinereremitenkloster Ehrenbreitstein. H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 156 F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 372 F. Michel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz, S. 441 1514 Erlaß einer die Wachen betreffenden Ratsordnung. W. A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 173 1515 Eb. Richard von Trier erläßt für Koblenz eine neue, insbesondere die Anwälte betreffende Schöffengerichtsordnung. W. A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 174 F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 285 1516 Auf Befehl des Eb. Richard von Trier ziehen die Koblenzer Schützen gegen den Grafen von Reiferscheid. W. A. Günther: Topographische Geschichte von Koblenz, S. 174 15.03.1517 Aufhebung der Propstei von St. Florin durch den Papst. Diese Aufhebung bildet den Abschluß des Niedergangs der Propstei. A. Diederich: Das Stift St. Florin zu Koblenz, S. 87, vgl. 81-88, 184-86 Jahr Ereignis ______________________________________________________________________________ 25.07.1518 Nach mehrmaligen Vertreibungen der Juden aus Koblenz wird 5 Judenfamilien der Aufenthalt dort gestattet (Judenordnung des Eb. Richard von Trier). StAK 623 Nr. 485, 486 H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 132 W. A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 177 H. H. Till: Lebensbilder jüdischer Koblenzer, S. 10f 1520 In Koblenz an der Laubach wird ein Bürger aus dem Sponheimischen Ort Winningen wegen Ketzerei verbrannt. H. Bellinghausen: 2000Jahre Koblenz, S. 157 09.02.1520 Die St.-Sebastianusbruderschaft Ehrenbreitstein erhält ein Ablaßprivileg. Der Trierer Weihbischof verleiht der von dem Prior des Augustinereremiten-Klosters, Andreas von Kappel, um 1520 gegründeten Bruderschaft zu Ehren der glorreichen Jungfrau Maria und deren Mutter, der Hl. Anna, des Hl. Sebastianus, Wendelinus und Job einen Ablaß von 40 Tagen. Die später kurz Sebastianus-Bruderschaft genannte Vereinigung hatte vor allem die Aufgabe, für den Unterhalt des Gottesdienstes an der Klosterkirche zu sorgen. F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 373 H. Prößler: Festbuch St. Sebastianus Schützenbruderschaft, S. 59 1523 Koblenz beteiligt sich mit großem Truppenkontingent am Kampf gegen Franz von Sickingen. H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 156 Schröder: Heimatkunde von Coblenz, S. 25 1524 Johann Dietenberger, Prior des Dominikanerklosters in der Weißergasse, veröffentlicht eine Streitschrift gegen Luther. H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 157 Schröder: Heimatkunde von Coblenz, S. 31 1524 Kurfürst Richard Greifenclau läßt in Frankfurt die 200 Zentner schwere Kanone "Vogel Greif" gießen und auf der Festung Ehrenbreitstein aufstellen. Jahr Ereignis ______________________________________________________________________________ H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 166 1526 Der Deutsche Orden verkauft seinen am Westende des Kastorhofs gelegenen Besitz dem kurfürstlichen Sekretär Larbecher. Von ihm erwirbt später Eb. Johann VI. von der Leyen (1556-1567) den Besitz und legt damit den Grund zum Von-der-Leyen'schen Hof. F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 399f 1527 In Rhens wird die Reformation eingeführt. Rhens gehörte eigentlich zu Kurköln wurde aber verschiedentlich verpfändet und unterstand damals Kurhessen. 1629 löste Kurköln die Pfandschaft ein, Rhens wurde wieder katholisch. H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 156f 1528 Schöffenhaus Eb. Richard Vollrads von Greifenklau genehmigte 1528 den Bau eines Gerichtshauses. Der Bau begann bald danach: Jahreszahl 1530 und Wappen des 1531 gestorbenen Eb. Richard auf dem Türabschluß des Moselerkers. Nach dem Tod des Eb. vollendeten die Schöffen den Bau aus eigenen Mitteln. Hier tagte das Schöffengericht, der Bau erhielt eine Folterkammer, vor dem Haus stand der Pranger. Als Gefängnis wurde ein Turm der Alten Burg benutzt. In französischer Zeit wurde das Haus zu Verwaltungszwecken und als Friedensgericht genutzt, 1804-1808 dem Pfandhaus vermietet 1808-1813 der Freimaurerloge vermietet, zur preußischen Zeit wieder als Friedensgericht benutzt 1818 enthielt es eine Freischule 1887 von der Stadt zurückgekauft und dem Kunst- und Altertumsverein überlassen seit 1919 städtische Verwaltung 1943 und 1944 zerstört F. Michel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz, S. 131ff H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 148 F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 311 Jahr Ereignis ______________________________________________________________________________ 1531 Judenverfolgung in Koblenz nach dem Tode des Kurfürsten Richard von Greiffenclau H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 133 W. A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 178 H. H. Till: Lebensbilder jüdischer Koblenzer, S. 11 zw. 1511 u. 1531 Ausbau der Festung Ehrenbreitstein durch Eb. Richard von Greiffenclau Dabei entstand auch der erste Geschützpark mit der 1524 gegossenen Kanone "Vogel Greif". F. Michel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz, S. 387 1532 Unter Eb. Johann von Metzenhausen ergeht eine neue Ordnung der Krämergesellschaft. W. A. Günther: Topographische Geschichte der Stadt Koblenz, S. 179 1532 Einwohnerzahlen Moselweiß zählt 239 Bürger Lützel 278 Neuendorf 121 F. Michel: Geschichte der Stadt Koblenz im MA, S. 298 1534 In Koblenz wird ein großer Kongreß gegen die Wiedertäufer abgehalten. H. Bellinghausen: 2000 Jahre Koblenz, S. 154 14.10.1536 Enthauptung des Raubritters