Der Warschauer Aufstand 1944
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HvKRANNHALS Der Warschauer Aufstand DU BERNARD & GRAEFE VERJAG FÜRWEHRWESEN iVL it wissenschaftlicher Gründlichkeit wurde Warschau aufgrund von Be und unter Verwertung aller kritisch fehlen Himmlers kurz nach dem Auf gesichteten Quellen schrieb Krannhals stand zerstört — angesichts der Front nach jahrelangem Studium einen Bei lage an der Weichsel war es ein sinn trag zur Zeitgeschichte, dem eines der loser Akt. schrecklichsten Ereignisse der letzten Krannhals benutzte fast ausschließlich Kriegszeit zugrunde liegt. bisher unveröffentlichte oder verloren Die polnische „Heimat-Armee“ erlag geglaubte Quellen: Die Kriegstage nach zweimonatigem Aufstand (1. 8. bücher der 9. Armee, der Heeresgruppe 1944 — 2. 10. 1944, nicht zu ver Mitte und Aufzeichnungen führender wechseln mit dem Warschauer Getto Gegner. Er befragte viele der beteilig Aufstand von 1943) den harten deut ten Offiziere und konnte Hunderte von schen Gegenmaßnahmen. DerAufstand Zeugenaussagen auswerten. Er stützte brach zusammen, weil er einmal mili sich weiter auf deutsche geheime Er tärisch ungenügend vorbereitet war fahrungsberichte aus der Aufstandszeit, und weil zum zweiten die Sowjets aus Aussagen aus den Nürnberger Pro politischen Gründen nicht die Hilfe zessen und weitere deutsche, polnische, gewährten, die dem Aufstand wahr englische und amerikanische Quellen. scheinlich zum Erfolg verholfen hätte— Der reiche Urkunden- und Quellen dies, obwohl die sowjetischen Linien anhang ist ein beredtes Zeugnis für das nur wenige Kilometer vom polnischen tragische Ereignis. Widerstandszentrum entfernt waren. Dr. Hanns von Krannhals, geboren Damals schon entstand zwischen Roose 1911 in Riga, ist als Historiker mehr velt, Churchill und Stalin eine heftige fach mit Arbeiten über Osteuropa, Diskussion. Es blieb bei den grund vorwiegend Polen, hervorgetreten. Er sätzlichen Meinungsverschiedenheiten, schrieb zeitgeschichtliche Hörspiele und und später sagte man, daß damals der wurde auch durch Übersetzungen aus Kalte Krieg begonnen habe. dem Polnischen, Englischen und Fran Ein großer Teil der Arbeit untersucht zösischen bekannt. Er ist jetzt Dozent die Vorwürfe gegen die mit der Nieder an der Ostdeutschen Akademie in schlagung des Aufstandes betrauten Lüneburg und Mitglied mehrerer wis deutschen Verbände unter SS-Gruppen senschaftlicher Gesellschaften. führer Reinefarth. Es zeigt sich, daß diese berechtigt sind. Erst nachdem der damalige englische Außenminister Eden vor dem Unterhaus Repressalien gegen deutsche Kriegsgefangene angedroht hatte, verfügte das Führerhauptquar BERNARD & GRAEFE tier Anfang September 1944 geregelte VERLAG FÜR WEHRWESEN Kampfführungsmethoden. Trotzdem FRANKFURT AM MAIN Der Warschauer Aufstand 1944 von Hanns von Krannhals Mit 9 Kartenskizzen 1962 Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen • Frankfurt am Main Umfang: 445 Seiten Alle Rechte vom Verleger vorbehalten © Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen • Frankfurt am Main 1962 Einband und Schutzumschlag: Hans Hermann Hagedorn • Hamburg Satz und Druck: Druckerei Carl Winter • Darmstadt Printed in Germany Eingelesen mit ABBYY Fine Reader Hier – und nirgendwo anders – begann der ,Kalte Krieg’ zwischen Ost und West TESKE – DIE SILBERNEN SPIEGEL • S. 228 Inhalt Einleitung 9 Kapitel 1: Der polnische Widerstand seit 1939 11 1. Die polnischen Untergrundorganisationen seit 1939 11 2. Die Heimatarmee 23 Die deutsche Besatzungspolitik in Polen und der polnische Widerstand 1939-1945 28 Kapitel 2: Der polnische Widerstand und die Sowjetunion ... 49 1. Die Lage nach dem 22. Juni 1941 ............................................................................... 49 2. Katyn ..................................................................................................................... 53 3. Die polnische Heimatarmee und dieSowjetunion ................................................... 59 Kapitel 3: Die Aktion «burza» 67 1 Der Anfangsverlauf ................................................................................................. 67 2 Warschau und die Aktion «burza» ........................................................................... 73 Kapitel 4: Die Lage bei den Deutschen 77 1 Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte ....................................................... 77 2 Die «Schlacht von Warschau» (31. Juli – 11. August 1944) .... 81 Kapitel 5: Warschau 1944 .................................................................. 87 Zur Militärgeografie der polnischen Hauptstadt .......................................................... 87 Kapitel 6: Die Auslösung des Aufstandes 93 1. Die Lagebeurteilung durch die Führung der Heimatarmee ...................................... 93 2. Überraschungsmoment? ...................................................................................... 101 3. Erfolg und Misserfolg des 1. und 2. August 1944 .................................. 107 4. Das Hauptquartier der Heimatarmee in Warschau .............................................. 112 Kapitel 7: Die deutschen Kräfte und Massnahmen in und um Warschau 117 1. Die sogenannte deutsche Garnison Warschau 117 2. Die zugeführten deutschen Kräfte ....................................................................... 124 Kapitel 8: Der Kampfverlauf bis Mitte September 1944 1. Der Angriff auf die Vorstädte 129 3. Der Kampf um die Altstadt .................................................................................. 142 4. Der Verlust des Weichselviertels ......................................................................... 149 7 Kapitel 9: Der sowjetische Angriff auf Praga ................................................ 153 1. Die sowjetische Frontbegradigung ......................................................................... 153 2. Der deutsche Alpdruck einer ,kombinierten Aktion’ ............................................. 162 3. Die Affäre Kalugin ............................................................................................... 169 Kapitel 10: Warschauer Aufstand und Weltpolitik ......................................... 173 1. Der Aufstand als politisches Moment ................................................................... 173 2. Die Hilfe der westlichen Alliierten für Warschau ................................................. 177 3. Die Kombattantenfrage .......................................................................................... 190 Kapitel 11: Abschluss und Bilanz ................................................................... 195 1. Die letzten Kämpfe ............................................................................................... 195 2. Die Kapitulation .................................................................................................... 202 3. Die Verluste auf beiden Seiten................................................................................ 213 Kapitel 12: Die deutsche Bekämpfung des Aufstandes .................................... 217 1. Die deutschen Erfahrungen mit dem Aufstand ...................................................... 217 2. Deutsche Niederschriften über den Aufstand ......................................................... 232 3. Rechtswidriges Verhalten kämpfender Einheiten ................................................. 303 Kapitel 13: Das Schicksal Warschaus nach dem 10. Oktober 1944 . 327 Kapitel 14: Dokumente-Anhang ......................................................................... 333 Schrifttum ............................................................................................................ 423 Personen-, Decknamen-, Orts- und Sachregister ................................................... 433 Kartenskizzen 1 Übersichtskarte von Warschau 1944 (auf dem Einbanddeckel) 2 Verwaltungsgliederung der deutschen Ostprovinzen und des «Generalgouvernements» 1939-1941 45 3 Die Lage um Warschau um den 5. August 1944 ...................................................... 85 4 Die Endphase des Kampfes um die Altstadt Warschau, Ende August 1944 148 Die Lage in der Innenstadt Warschau, 3.-10. September 1944, mit dem Kampf um das Weichselviertel 151 5 Die Lage an der Mittel weichsei, Mitte September 1944 156 6 Sowjet-polnischer Angriff über die Weichsel und die Kämpfe um Warschau-Czerniaków, 11.-16. September 1944 ................................. 159 7 Die Abschlusskämpfe in Warschau-Mokotów, 24.-27. September 1944 197 8 Die Kämpfe vor der Kapitulation von Warschau-Zoliborz, 23.-30. September 1944 201 8 Einleitung Am 1. August 1944 brach um 17 Uhr in der polnischen Hauptstadt Warschau ein Aufstand gegen die deutsche Besatzung aus. Die Kämpfe dauerten bis zum 2. Oktober 1944 und endeten mit der Kapitulation der polnischen Aufständischen. Im Rahmen der weltumspannenden Kämpfe jener Tage war der Warschauer Auf- stand nur eine Episode. Aber Vorgeschichte, Verlauf und Begleitumstände, das Ende und dessen Folgen waren für die osteuropäische Gegenwartsgeschichte von überragen- der Bedeutung und sind in ihren Auswirkungen für die beteiligten Völker bis heute spürbar geblieben. Gegen alle am Warschauer Aufstand Beteiligten sind sehr schwere Vorwürfe erho- ben worden: — gegen die den Aufstand führende polnische Heimatarmee und ihre Führer, weil sie ihn überhaupt auslösten, in aussichtsloser Lage weiterführten und die unbeteiligte Zivilbevölkerung der Grossstadt Warschau zum Hauptleidtragenden machte; — gegen die den Aufstand bekämpfenden deutschen Formationen und ihre Füh- rung, weil sie brutale Mittel eingesetzt, Massenmorde an der Zivilbevölkerung zuge- lassen,