Der Oberschlesische Wanderer, 1939, Jg. 112, Nr

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Der Oberschlesische Wanderer, 1939, Jg. 112, Nr Mittwoch. Den 27. September 1939 Aeroberschleflsche *'v " ' t, 112. Jahrgang > Nr. 2 ß j \ W flmtüchcd Organ der HSÖfiP. fbmie aller ftäDtiscbm und ft aat liehen Beb orben V Erschein! wöchenNich siebenmal morgens. — Monaittcher Bezugspreis frei Haus einschließlich Bestellgeld 2,40 NM. Einzelnummer 15 Pfenn g, in Polen 85 Groschen. Postbezug monatlich 2,— RM einschließlich 0,53 NM Postgebühren zuzüglich 0,42 NM Postbcstellgeld. I n Polen 4,50 Zloty. Bet Nichtlieferung durch höhere Gewalt besteht kein Anspruch auf Rückzahlung. — Schriftleitung und Verlag: G »Verlag NS-Schlesien GmbH., Zweigverlag Gleiwitz. Teuchertstraße 16. Fernsprech-Sammel-Nummer 8491. Postscheck-Konto: Breslau 439 27. — Anzeigenpreis: 1 mm Höhe einspaltig 13 Pfg.; Familien-Anzeigen 9 Pfg.; Klein-Anzeigen bis 60 mm Höhe. Stellengesuche und Stellenangebote 8 Pfg.; in Polen 12 Groschen. Anzeigen im Textteil 65 Pfg. Nachlässe 1L AnzcigcnprciZIiste 14. Für das Erscheinen der Anzeigen gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen im Anzeigenwesen. Anzeigenschluß einen Tag vor Ersche nen, 17 Uhr. Erfüllungsort für Zahlungen: Gleiwitz. Fernsprech-Sammel-Nr. 3491. Postscheckkonto Breslau 439 27 mz 1.MsesfEf St |if l t : O WM« Einladung der SowJetregierung an den Reichsaußenminister Besprechung p> M fcher Frag » W l rfi auer Z rt genommen Nach Beendigung des Feldzuges in Polen Die Kampfhandlungen gegen Warschau begonnen Berlin, 26, Septi. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop Berlin, 26. September. gestern m it d en Kampfhandlungen b e g ib t siefi a u f Einladung der Sowjetregierung am 27. September nach Moskau, Das Oberkommando derWehrmacht gegen die Stadt begonnen. In kühnem gibt bekannt: Handstreich wurde das Fort Mokotowfki um darf mit der Sowjetregierung die sich aus der Beendigung des Feldzuges in „Im Osten wurde die plamnätzige Bewegung und anschließend ein Teil der Vorstadt Moko- Polen ergebenden politischen Fragen zu besprechen. auf die Demarkationslinie fortgesetzt. Nur ost­ tow genommen. wärts des unteren San kam es noch zu kurzen Im W e st e n Artillerie-Störungsfeuer und Gefechten mit versprengten Feindteilen, wobei geringe Spähtrupptätigkeit. Französische Flug­ durch eine Panzerdivision 2009 Gefangene m zeuge haben, wie einwandfrei erkannt wurde» FMsche « sa g e E>glmd gemacht wurden. belgisches Gebiet überflogen. „Indien nimmt nicht am Kriege teil, da ihm die eigene Freiheit Nachdem es trotz aller Bemühungen nicht gelungen ist, den polnischen Kommandanten von In Luftkämpfen wurden fünf französische bestritten wird“ der Grausamkeit und Nutzlosigkeit eines Wider­ Flugzeuge und zwei Fesselballone, durch Flak- Moskau, 26. September. SowJetunion und der türkischen Republik ge­ standes in Warschau zu überzeugen, wurde feuer ein französisches Flugzeug abgeschossen. Das Exekutivkomitee des Indischen Na­ schmückt. Zur Begrüßung des Außenministers tionalkongresses veröffentlicht eine Er­ hatten sich eingefunden der Erste stellvertretende Außenkommisiar der SowJetunion, Potemkin, klärung, in der es heißt, datz die englische Re­ der stellvertretende Außenkommissar Dekens- gierung vorsätzlich die Meinung Indiens s o w, der Chef des Protokolls, V a r k o w, der »iilfimiefer Widerst«»- ignoriere und ohne seine Zustimmung erkläre, Stadtkommandant von Moskau, S u w o r o w , Indien, sei ein kriegführendes Land. Die Frage und weitere sowJetische Amtspersonen. Weiter Alle deutschen Aufforderungen zur Evakuierung der Zivilbevölkerung waren erschienen der türkische Botschafter in blieben ergebnislos der Teilnahme Indiens am Kriege könne n u r Moskau, A li Haider Aktai mit dem ge­ vom indischen Volk selbst entschieden samten Stab der Botschaft sowie der iranische Berlin» 26. September. gung Warschaus mitzuwirken, die Straßen durch den werden, das nicht zulassen werde, datz die Hilfs­ und der afghanische Botschafter, ferner die Mos­ Zu dem heutigen Bericht des Oberkommandos der Bau von Tankfallen unpassierbar zu machen und kauer Gesandten der Balkanstaaten. quellen Indiens zu imperialistischen Zwecken aus­ Wehrmacht schreibt der „Deutsche Dienst": sich zum Kampf auf den Barrikaden zu rüsten. Gleich­ genutzt würden. Jegliche Versuche dieser Art zeitig wurden die Gefängnisse geöffnet, Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht, die Pöbelmassen bewaffnet, Abtei­ würden unweigerlich den Widerstand des Unterbrechung im SchWorrkehr das heute den Beginn der Kampfhandlungen gegen lungen von Flintenweibern organi­ indischen Volkes hervorrufen. England-Irland Warschau ankündigt, hat zweieinhalb Wochen lang siert. Stolz berichtet nach wenigen Tagen der Indien könne nicht am gegenwärtigen Krieg teil­ Warschauer Sender, durch den Widerstand der gan­ h.w. Kopenhagen, 26. September das Aeußerste getan, um die Schrecken des Krieges zen Bevölkerung sei die Stadt gerettet; die Deut­ nehmen in einer Zeit, da ihm seine eigene Zwischen England und Irland kam es zu einer von der Zivilbevölkerung der Stadt fernzuhalten. schen hätten sich zurückgezogen. In Wahrheit hatte Freiheit streitig gemacht werde. Die Unterbrechung des regelmäßigen Passagier-Schiffs­ Am 8. September waren deutsche Panzertruppen das deutsche Oberkommando einen Vorpostenkampf Negierungen Frankreichs und Englands erklär­ verkehrs, und zwar auf Grund eines Streiks von an den Stadtrand von Warschau gelangt. Sie hatten ohne durchschlagenden militärischen Erfolg vermie­ 400 Seeleuten der Postschiffe. Die Streikenden feststellen müssen, datz es sich hier nicht um eine den. Es wußte Jetzt, daß die Festung Warschau — ten, datz sie den Krieg für Demokratie und offene Stadt handelte, die nach der Niederwerfung wenn es nicht gelang, die polnischen Machthaber von erklärten, sie wollten nicht unter der irischen der Nutzlosigkeit und Grausamkeit des Widerstandes Freiheit führten; doch die ganze bisherige Ge­ Nationalflagge fahren, die auf Grund eines neuen des feindlichen Heeres ohne weiteres besetzt werden schichte dieser Staaten sei voll von Verrat an konnte. Sie stießen vielmehr auf eine F e st u n g, zu überzeugen — nur durch einen planmäßigen Abkommens auf den Schifffen nach Irland gezeigt die von den Resten der polnischen Armeen, vor allem Aufmarsch bezwungen werden konnte. den von ihnen selbst verkündeten Idealen. Wenn wird. 2n Wirklichkeit gaben aber Lohnforderungen, aber von bewaffneten Zivilisten mit allen An Versuchen, den Stadtpräsidenten und den der Jetzige Krieg zum Zweck der Erhaltung der die im Zusammenhang mit den erhöhten Risiken Mitteln verteidigt wurde. Tatsächlich hatte die pol­ Militärbefehlshaber von Warschau wenigstens zur des Seeverkehrs entstanden sind, den Grund zu dem nische Stadtverwaltung bereits am 7. September die bestehenden Kolonien und Besitzungen der impe­ Streik. gesamte Bevölkerung aufgerufen, bei der Verteidi­ Evakuierung der Zivilbevölkerung zu veranlassen, rialistischen Länder und der investierten Kapita­ hat es nicht gefehlt. Die ganze Welt war Zeuge der lien geführt werde, sokönneJndiennichts immer wiederholten Aufrufe zu entsprechenden Ver­ mit diesem Kriege gemein haben. Der Führer 'grüßt seine Soldaten handlungen. Bestehe aber das Problem darin, die wahre Die verantwortlichen Warschauer Stellen wußten, obgleich der Ring um die Festung sich enger und Demokratie zu verteidigen und eine neue Ord­ enger zog, die Entsendung eines Parlamentärs zu nung in der ganzen Welt zu schaffen, so sei verhindern. Nur der Abzug der fremden Staatsangehörigen wurde auf die nach­ Indien äutzerst daran interessiert. Führe England drückliche deutsche Initiative schließlich widerstrebend den Kampf für Demokratie, so müsse es unweiger­ zugelassen. Im übrigen begnügten sich die Warschauer lich seine imperialistische Politik aufgeben und Machthaber damit, den Widerstandsgeist der zivilen und militärischen Kombattanten durch Lügen­ in Indien die volle Demokratie nachrichten über die tatsächliche Lage Polens einführen. anzuspornen. Daß die politischen und militärischen Führer des ehemaligen polnischen Staates längst in Rumänien interniert sind, darf in der Haupt­ stadt niemand wissen. Daß die Stadt n u r noch Das W fwM l der SmvJetbotfchast eine kleine letzte Widerstandsinsel bildet, deren Verhalten am Schicksal Polens nichts verließ Warschau mehr zu ändern vermag, wird verschwiegen. * Sie Moskau, 26. September. Festung Warschau wird ohne Rücksicht auf die Ver­ Wie man soeben von bestunterrichteter Seite er­ luste, die dadurch in der Bevölkerung entstehen, fährt, hat bas Personal der SowJetrussischen verteidigt. Botschaft in Warschau, insgesamt 62 Per­ Im Gegenteil: Die Verantwortungslosigkeit wird sonen, Dienstag vormittag Warschau ver­ soweit getrieben, daß mit den Opfern a u . den lassen. Reihen der Zivilbevölkerung, die bei einer Be­ Es ist noch nicht bekannt, welche Reiseroute der lagerung unvermeidlich sind, im Ausland Stimmung frühere polnische Botschafter in Moskau mit seinem gemacht wird, gerade als ob das Blut dieser Ein­ Personal zur Ausreise aus der SowJetunion wählen wird. Es wird Jedoch vermutet, datz die Mitglieder wohner nicht allein auf das Haupt derer käme, die der polnischen Botschaft sich über Finnland nach unsinnigerweife die Million-nstadt verteidigen, Frankreich begeben werden. nachdem der polnische Staat aufgehört hat, zu existieren. Die englische Stimmungsmache arbeitet Der ffsrttfie AWnminister dieser Grausamkeit geradewegs in die Hände, indem sie vom Ufer der Themse durch Funkaufrufe in Mosba« den Widerstand noch anspornt. Sie ver­ Moskau, 26. September. sucht darüber hinaus vor allem mit dem Begriff der „offenen Stadt" zu operieren. Aber Warschau Am Montag um 21,30 Uhr traf der türkische
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