Heft 3 / Juli 2012 ISSN 0042-5702 B 2176 F

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Heft 3 / Juli 2012 ISSN 0042-5702 B 2176 F 60. Jahrgang / Heft 3 / Juli 2012 ISSN 0042-5702 B 2176 F Ein Wissenschaftsverlag der Oldenbourg Gruppe Marc Hansmann Vor dem dritten Staatsbankrott? Der deutsche Schuldenstaat in historischer und internationaler Perspektive Zeitgeschichte 2012 Zeitgeschichte 2., durchgesehene Auflage 2012 114 Seiten | broschiert | € 16,80 für herausgegeben von ISBN 978-3-486-71784-6 Helmut Altrichter Horst Möller Hans-Peter Schwarz Andreas Wirsching Zeitgeschichte im Gespräch, Band 13 Mit der Schuldenkrise in der Euro-Zone dämmert die Erkenntnis, dass nicht nur Staaten der »Dritten Welt« pleite gehen können. Es Aus dem Inhalt wird sogar die Frage laut: Ist auch die Bundesrepublik auf dem Weg in den Staatsbankrott. Im 20. Jahrhundert ereilte Deutschland Eva Oberloskamp dieses Schicksal 1923 und 1948 immerhin gleich zweimal, und auch Vierteljahrshefte Das Olympia-Attentat 1972 die Bundesrepublik machte sich spätestens seit den 1970er Jahren auf den Weg in den Schuldenstaat. Vor diesem Hintergrund erlangt die Zeitgeschichte der Finanzpolitik eine beklemmende Aktualität. Thies Schulze Antikommunismus als politischer Leitfaden des Vatikans? Jeder Staatsbürger, der hierzulande eine unparteiische, ›› über die Zufallszahlen der Tagesberichterstattung hinausreichende Der Heilige Stuhl und das NS-Regime im Jahr 1933 Unterrichtung sucht, erhält jetzt eine ausgezeichnete Handreichung in einem kleinen, mit Fakten vollgepackten Büchlein Tal Bruttmann/Laurent Joly/Barbara Lambauer Gustav Seibt in: Süddeutsche Zeitung Der Auftakt der Verfolgung der Juden in Frankreich 1940 Bereits in der zweiten Auflage Stephan Lehnstaedt Marc Hansmann, geboren 1970, ist Stadtkämmerer der Landeshauptstadt Hannover und Lehrbeauftragter Die deutsche Arbeitsverwaltung im Generalgouvernement und die Juden am Institut für Öffentliche Finanzen der Leibniz Universität Hannover. Dieter Neitzert „Das Amt“ zwischen Versailles und Rapallo Bestellen Sie in Ihrer Fachbuchhandlung oder direkt bei uns: Tel: 089/45051-248 Fax: 089/45051-333 | [email protected] www.oldenbourg-verlag.de Institut für Zeitgeschichte Oldenbourg 3 3 12 Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin herausgegeben von Helmut Altrichter Horst Möller Hans-Peter Schwarz Andreas Wirsching in Verbindung mit Elizabeth Harvey, Hélène Miard-Delacroix, Herfried Münkler, Alan Steinweis und Margit Szöllösi-Janze Redaktion: Johannes Hürter, Udo Wengst, Jürgen Zarusky Chefredakteur: Hans Woller Stellvertreter: Christian Hartmann Assistenz: Renate Bihl 60. Jahrgang Heft 3 Juli 2012 Oldenbourg Anschrift der Institut für Zeitgeschichte Redaktion Leonrodstraße 46 b 80636 München Tel. 0 89/1 26 88-0 Fax 0 89/1 26 88-191 E-Mail: [email protected] www.vierteljahrshefte.de Online Alle Artikel seit 1953 stehen online und sind vollständig durchsuchbar. http://vfz.ifz-muenchen.de Impressum © 2012 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München Gemäß unserer Verpflichtung nach § 8 Abs. 3 Presse G. i. V. m. Art. 2 Abs. 1 c DVO zum BayPresseG geben wir die Inhaber und Beteiligungsverhältnisse am Verlag wie folgt an: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München. Alleiniger Gesellschafter des Verlags ist die R. Oldenbourg Verlag GmbH unter der gleichen Anschrift. Alleiniger Gesellschafter der R. Oldenbourg Verlag GmbH ist die Cornelsen Verlagsholding GmbH & Co., Mecklenburgische Str. 53, 14197 Berlin. Alle den redaktionellen Teil der Zeitschrift betreffenden Zusendungen sind zu rich- ten an: Institut für Zeitgeschichte, Leonrodstraße 46 b, 80636 München. Für den Inhalt verantwortlich: Professor Dr. Andreas Wirsching unter gleicher Anschrift. Verlag und Anzeigenverwaltung: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Rosen- heimer Straße 145, 81671 München. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Ulrike Staudinger. Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich. Jahresabonnement: E 69,80; Online-Abonnement E 66,–; Print- und Online-Abonnement E 69,80; Stu- dentenabonnement: E 39,80; Vorzugsabonnement für Mitglieder historischer und politischer Fachverbände E 54,80; jeweils zuzüglich Jahresversandspesen: Inland: E 10,80/Ausland: E 14,00. Einzelheft: E 21,00 zuzüglich Versandspesen. Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für das übrige Ausland sind sie Bruttopreise. Bezieher der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte sind berech- tigt, die der Zeitschrift angeschlossene Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeit- geschichte (2 Bände im Jahr) im Abonnement zum Vorzugspreis von E 34,80 zuzüg- lich Versandkosten zu beziehen. Bestellungen über jede Buchhandlung oder beim Verlag. Das Abonnement verlän- gert sich jeweils um ein Jahr, wenn es nicht spätestens 2 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres gekündigt wird. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheber- rechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwer- tung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Satz und Druck: sellier druck GmbH, Angerstraße 54, 85354 Freising. Beilagenhinweis: Oldenbourg Verlag: Flyer VEJ VfZ 3/2012 60. Jahrgang Heft 3/12 Inhalt nnnn Zog man Konsequenzen? Eva Oberloskamp Das Olympia-Attentat 1972 ................... 321 Aufsätze Politische Lernprozesse im Umgang mit dem trans- nationalen Terrorismus nnnn Kam das Böse aus dem Osten? Thies Schulze Antikommunismus als politischer Leitfaden des Vatikans? .................................. 353 Affinitäten und Konflikte zwischen Heiligem Stuhl und NS-Regime im Jahr 1933 nnnn Antisemitismus ohne deutschen Einfluss? Tal Bruttmann/Laurent Joly/Barbara Lambauer Der Auftakt zur Verfolgung der Juden in Frankreich 1940 ............................. 381 Ein deutsch-französisches Zusammenspiel nnnn Ökonomie des Holocaust? Stephan Lehnstaedt Die deutsche Arbeitsverwaltung im General- gouvernement und die Juden .................. 409 nnnn Neues über Rapallo? Dieter Neitzert „Das Amt“ zwischen Versailles und Rapallo ....... 443 Dokumentation Die Rückschau des Staatssekretärs Ernst von Simson „Expertengespräch Nachlässe“ im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte 491 Notiz 495 Rezensionen online 501 Abstracts 503 Autoren VfZ 3/2012 © Oldenbourg 2012 321 Der Schock des Olympia-Attentats von 1972 saß tief. Aber hatte er auch poli- tische Konsequenzen? Eva Oberloskamp, Historikerin am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, geht dieser in der Forschung umstrittenen Frage äußerst umsichtig auf den Grund. Das Ergebnis ihrer aspektreichen Analyse ist klar: Das Innenmini- sterium, das Justizministerium und das Auswärtige Amt blieben nicht untätig. Ihre Maßnahmen waren wegweisend für die internationale Kooperation auf dem Gebiet der Inneren Sicherheit. nnnn Eva Oberloskamp Das Olympia-Attentat 1972 Politische Lernprozesse im Umgang mit dem transnationalen Terrorismus Das Attentat auf die israelische Herrenmannschaft während der Münchner Olympiade 1972 war die erste erpresserische terroristische Geiselnahme, die auf bundesdeutschem Boden stattfand. Die Veranstalter der bewusst „heiter“ konzi- pierten Sommerspiele, die – in Abgrenzung zur Olympiade des Jahres 1936 – ein friedfertiges und weltoffenes Image der Bundesrepublik transportieren sollten1, waren auf eine derartige Situation völlig unzulänglich vorbereitet. Entsprechend desaströs waren die Folgen des „improvisiert[en]“ Krisenmanagements2: Als die Geiselnahme in der Nacht vom 5./6. September endete, waren 17 Menschen ums Leben gekommen und mehrere Personen teilweise schwer verletzt. Die durch dieses Debakel ohnehin belasteten Beziehungen zu Israel erreichten knapp zwei Monate später einen Tiefpunkt, als am 29. Oktober 1972 palästinensische Terro- risten eine Lufthansa-Boeing nach Zagreb entführten, um ihrer Forderung nach Freilassung der überlebenden Olympia-Attentäter Nachdruck zu verleihen. Die Bundesrepublik erwies sich als erpressbar und ließ die drei Inhaftierten inner- halb kürzester Zeit ausfliegen. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwieweit der Schock des Olym- pia-Attentats Lernprozesse im politischen System der Bundesrepublik in Gang setzte. Hierfür sollen zunächst einige mit dem Begriff „politischer Lernprozess“ verbundene Grundgedanken umrissen werden3: Prinzipiell wird mit „lernen“ nicht nur ein Wandel des nach außen sichtbaren Verhaltens bezeichnet, sondern 1 Vgl. Kay Schiller/Christopher Young, The 1972 Munich Olympics and the Making of Modern Germany, Berkeley u. a. 2010, S. 87–126; Uta Andrea Balbier, Der Welt das moderne Deutsch- land vorstellen: Die Eröffnungsfeier der Spiele der XX. Olympiade in München 1972, in: Johannes Paulmann (Hrsg.), Auswärtige Repräsentationen. Deutsche Kulturdiplomatie nach 1945, Köln u. a. 2005, S. 105–119; dies., Kalter Krieg auf der Aschenbahn. Der deutsch-deut- sche Sport 1950–1972. Eine politische Geschichte, Paderborn u. a. 2007, S. 221–225. 2 So das Urteil von Matthias Dahlke, Demokratischer Staat und transnationaler Terrorismus. Drei Wege zur Unnachgiebigkeit in Westeuropa 1972–1975, München 2011, S. 70. 3 Für einen Überblick zu politikwissenschaftlichen Ansätzen vgl. Matthias Leonhard Maier u. a. (Hrsg.), Politik als Lernprozess. Wissenszentrierte Ansätze der Politikanalyse, Opladen 2003. VfZ 3/2012 © Oldenbourg 2012 DOI 10.1524/vfzg.2012.0018 322 Aufsätze gleichermaßen auch eine Neuausrichtung des Denkens – der Wahrnehmungen und des Verständnisses von Ich und Umwelt –, das diesem Verhalten zugrunde liegt. Kollektive Lernprozesse können dabei als Wandel von Denk- und Verhal- tensmustern aufgefasst werden, die innerhalb einer Gruppe geteilt werden. In diesem Sinne zielt die hier
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