Diplomarbeit Maximil#631CA0

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Diplomarbeit Maximil#631CA0 DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Nähere Betrachtungen zu Leben und Werk von Maximilian Liebenwein (1869-1926) im Zeitraum 1895 – 1914“ 2 Bände / Textband Verfasserin Sonja Menches angestrebter akademischer Grad Magister der Philosophie Wien, im November 2007 Studienkennzahl: A 315 Studienrichtung: Kunstgeschichte Betreuer: Ao. Prof. Dr. Walter Krause 1 1. Vorwort (S. 6) 2. Biographischer Überblick (S. 8) 3. 1889 – 1893: Frühe Studienjahre in Wien (S. 15) 4. 1894-1897: Lehrjahre bei Heinrich von Zügel in Karlsruhe und München (S. 18) 4.1. Exkurs: Tiermalerei (S. 24) 5. Auswirkungen des Jugendstils auf das Werk von Maximilian Liebenwein (S. 30) 5.1. Resumée (S. 37) 6. Das romantische Œuvre vor 1900 (S. 40) 6.1. Exkurs: Ritterromantik und ihre speziellen Voraussetzungen (S. 41) 6.2. Graphische Arbeiten (S. 43) „St. Georg“ – eine Illustration für die Zeitschrift„Jugend“ (1896) „Heldenkalender“ (1899) 6.3. Exkurs: Burghausen oder: Der Rückzug auf die „Scholle“(S. 48) 6.4. Malerei (S. 50) Die Wandbilder in Burghausen 1899 6.5. Exkurs: Der Fries als Gestaltungsform in der Zeit um 1900 (S. 55) „Parzival“ (1899) „An der Wöhr“ (ca. 1897/98) 6.6. Resumée (S. 62) 2 7. Die Wiener Secession als stilistischer Katalysator im Schaffen von Liebenwein (S. 63) 8. Märchenzyklen (S. 67) 8.1. Exkurs: Die Voraussetzungen / Zur kultur- und kunstgeschichtlichen Stellung von Märchen und Sagen im 19. Jahrhundert (S. 67) „Die Gänsemagd“ (1901/1902) 8.2. Exkurs: Nixen und Wasserfrauen in der Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts (S. 80) „Der verrufene Weiher“ (1907) „Meerweiber (Meerfrauen)“(1907) 8.3. Resumée (S. 85) 9. Monumentalbilder (S. 87) Die Internationale Jagdausstellung, Wien 1910 (S. 87) „Amazonenjagd I und II“ (1910) und „Diana“(1910) „Europa I“ (1912) und „Europa II“ (1913) Eva im Paradies (1914) 10. Friese (S. 99) Der Fries für die Allgemeine Sparkasse in Linz ( 1908) „Giselhers Verlobung“ (1909) für die Rosenburg „Der Rolandfries“ für Schloss Moosham im Lungau (1910/11) 3 11. Religiöse Themen im Werk des Künstlers (S. 110) Exkurse: 11.1. Allgemeine Situation der religiösen Kunst Ende 19. Jahrhundert (S. 111) 11.1.1. Die Situation der religiösen Kunst im süddeutschen Bereich (S.112) 11.1.2.Die Situation der religiösen Kunst in Wien im 19. Jahrhundert (S. 114) 11.1.2.1.Religiöse Kunst in der Wiener Secession (S. 114) 11.2.1. Heiligenthemen (S. 116) „Vier Legenden“ (1900) – ein Heiligenzyklus Darstellungen des St. Georg / St. Jörg Ein Sonderfall: „Der Zyklus vom hl. Jörg oder: St. Jörg, eine fromme Märe“ (1903/04) „St. Jörg – Der Kuss“ (1909) „Das Rosenwunder der Hl. Elisabeth“ (1905) „St. Isidor“ (1905) „Die Versuchung des Hl. Antonius“ Varianten I – V (1907 – 1911) 11.2.2.Marien- und Christusthemen (S. 141) „Verkündigung an Maria“ ( 1902) und „Gang Mariens über das Gebirge“ (1911) „Rast auf der Flucht nach Ägypten“ (1912) 11.3. Die Ausstellung für religiöse Kunst in der Wiener Secession 1905 (S. 146) 4 11.4. Resumée (S. 148) 12. Zusammenfassung (S. 149) ANHANG: Literaturliste (S. 157) Abstract (S. 161) Lebenslauf (S. 163) 5 1. Vorwort Diese Arbeit hat sich zur Aufgabe gestellt, die künstlerische Entwicklung des Malers Maximilian Liebenwein (Wien 1869 - 1926 München) in den für sie ausschlaggebenden Jahren 1895-1914 in ihren Grundzügen zu verfolgen. Die Ausgangslage für diese Untersuchung stellte sich als sehr gut dar, da sich im Besitz des Enkels des Künstlers, Herrn Dipl. Ing. Hermann Liebenwein, ein wesentlicher Teil des künstlerischen wie persönlichen Nachlasses befindet. Dazu zählen zahlreiche Originalwerke aus sämtlichen Schaffensperioden sowie persönliche Schriftstücke und Dokumente des Malers (- In der folgenden Arbeit wird auf diesen Nachlass mit der Bezeichnung „Nachlass ML“ hingewiesen.). Die im Rahmen der Literaturliste im Anhang angeführten bisherigen – spärlichen - offiziellen Stellungnahmen zum Werk wurden in die Arbeit integriert. Anhand der Besprechung von signifikanten Werken beziehungsweise Hauptwerken soll sich die individuelle Kunstauffassung Maximilian Liebenweins erschließen und in das nähere wie weitere kunstgeschichtliche Umfeld eingebettet werden. Berücksichtigt werden hier auch die im August 2006 im Ausstellungskatalog „Maximilian Liebenwein / Ein Maler zwischen Impressionismus und Jugendstil“1 publizierten Forschungsergebnisse, welche zum Teil basierend auf der unveröffentlichten Version dieser Diplomarbeit entstanden und die Forschungslage um wichtige Aspekte ergänzen. Als wesentlich ist auch ein dieser Publikation beigefügtes Werkverzeichnis anzuführen, das insgesamt 729 Gemälde, Zeichnungen, Graphiken und Objekte des Künstlers in Abbildung anführt und damit erstmals einen kompakten Überblick bietet. (In der folgenden Arbeit wird auf dieses Werkverzeichnis mit der Abkürzung „WVZ“ verwiesen werden.) 1 Ausstellungs-Katalog: Lothar Schultes (Hrsg.): Maximilian Liebenwein / Ein Maler zwischen Impressionismus und Jugendstil, Oberösterreichische Landesmuseen, Linz 2006 6 Maximilian Liebenwein kam im Laufe seines Werdeganges vor allem mit den beiden großen Zeitströmungen Impressionismus und Jugendstil in engste Berührung. Er profilierte sich in beiden Bereichen, wobei bedeutungs- und umfangmäßig der Schwerpunkt bei der Aufbruchsbewegung der frühen Moderne liegt, deren Geburt als „Jugendstil“ Liebenwein in München selbst erlebte. 1900 wurde Liebenwein, damals vor allem in Burghausen lebend, zur Mitgliedschaft in die Wiener Secession eingeladen und erweiterte deren Spektrum künstlerisch um einen sehr „münchnerisch“ geprägten Aspekt. Neben der Wiener Secession, deren Mitglied er bis an sein Lebensende blieb und in welcher er maßgebliche Positionen einnahm (u. a. 1912/13 die Vizepräsidentschaft), war er aktives Mitglied auch anderer wichtiger süddeutscher und österreichischer Künstlergruppierungen wie der „Luitpoldgruppe“ und der „Innviertler Künstlergilde“. Das Œuvre des Künstlers umfasst auch zahlreiche bedeutende graphische, gebrauchsgraphische und illustratorische Arbeiten, die im Folgenden erwähnt werden, jedoch an dieser Stelle nicht, wie es wünschenswert wäre, genauer besprochen werden können, da sie den Umfang dieser Untersuchung sprengen würden. Diesbezüglich sei auf einführende Texte von Matthias Boeckl, Friedrich C. Heller und Tillfried Cernajsek im oben genannten Katalog (siehe Anm. 1) hingewiesen. Ebenso ist zu betonen, dass uns das Œuvre zwar in umfangreicher Form, jedoch nicht in seiner Komplettheit zur Verfügung steht. Vor allem die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges haben auch in diesem Fall große Verluste zu verantworten. Es ist zu hoffen, dass wie in den vergangenen so auch in den kommenden Jahren doch immer wieder verschollene oder unbekannte Werke auftauchen, die eine weitergehende Differenzierung des Blicks auf diese reichhaltige Künstlerpersönlichkeit gestatten. 7 2. Biographischer Überblick Maximilian Albert Josef Liebenwein wurde am 11. April 1869 als zweiter Sohn einer gutbürgerlichen Kaufmannsfamilie in Wien geboren. Der Vater, Josef Calasanz Liebenwein (1835-1906), betrieb eine Wäschefertigung mit Wäschegroßhandel im vierten Wiener Gemeindebezirk sowie eine Gemischtwarenhandlung in Lilienfeld (Niederösterreich). Die Mutter Magdalena war Tochter von Josef Kundrat, dem Leibkammerdiener, Jagdleiter und Jagdschlösserverwahrer von Kaiser Franz Joseph I. und Schwester des bedeutenden Pathologen Hans Kundrat2. Nach dem Besuch der Volksschule in der Pressgasse, Wien IV. trat Maximilian Liebenwein in das Schottengymnasium in Wien I. ein, wo er 1887 seine humanistisch geprägten Schuljahre mit der Matura abschloss. Nur knapp war Liebenwein wenige Jahre zuvor an einer vorzeitigen Relegation von der angesehenen Schule vorbeigeschrammt, nachdem eine stattliche Anzahl von ihm gezeichneter Professorenkarikaturen aufgeflogen war. In diesen frühen Jugendjahren bot vor allem die enge Beziehung zum Großvater Josef Kundrat spannende wie musische Anregungen3: Dieser war in Kontakt mit Künstlern und Gelehrten seiner Zeit – darunter der Tierforscher Dr. Alfred E. Brehm - und besaß neben einer umfangreichen wissenschaftlichen Bibliothek auch eine Naturalien4- und Kunstsammlung, die dem Enkel zur Erkundung offen stand. Zu den vorhandenen Kunstwerken zählten Druckgraphiken Alter Meister, darunter Blätter von Dürer, Altdorfer, Beham, Goltzius und Rembrandt sowie Gemälde von unter anderem Friedrich Gauermann, Franz von Pausinger und August von Pettenkofen.5 Prägend in Richtung des Interesses an Kunst erwiesen sich weiters 1884 das Erlebnis des Leichenzuges zum Tode Hans Makarts sowie der Besuch des Ateliers des verstorbenen Malerfürsten, was ihm bewies, „wie weit man es in der k. k. Monarchie als Künstler zu bringen vermochte“6. Der nach einer künstlerisch ermutigenden Begegnung mit dem französischen Militärmaler Eduard Bataille (1848 – 1912) im Belvederepark vehement gegen den Willen des Vaters 2 Univ. Prof. Dr. Hans Kundrat (1845 – 1893). 3 Die Wohnung des Großvaters in der Hofburg (Adresse: Ballhausplatz 6, Wien I.) befand sich ganz in der Nähe des Schottengymnasiums. 4 Den Kern der Sammlung bildeten eine Schneckensammlung sowie Jagdtrophäen. 5 Die Inventarliste im Besitz der Nachfahren von Maximilian Liebenwein nennt insgesamt 68 Blätter. 6 Schultes, S. 33. 8 geäußerte Wunsch, nun Malerei anstelle von Medizin studieren zu wollen und deshalb auch gleich die Schule abzubrechen, wurde – durch Vermittlung des Onkels, des Pathologen Hans Kundrat - vom Wiener Akademieprofessor Christian Griepenkerl (1839- 1916) verhindert. Dieser gestattete dem siebzehnjährigen Liebenwein, an den Wochenenden in der Aula
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